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I.
(Ans der dcrmatologiscli-syplnlidologischen Abteilung des k. k. Krankenhauses
Wieden in Wien. Vorstand: Prof. Dr. S. Ehrmann.)
Über die Beziehungen der Spirochaeta pallida zum
Hautpigment syphilitischer Effloreszenzen.
Von
Dr. B. LiPSC H Ü TZ
in Wien.
Die Bedeutung des Studiums der Physiologie und Pathologie
des Hautpigmentes ergibt sich aus der stets anwachsenden Zahl
von Arbeiten, die diesen Gegenstand behandeln. Nicht nur der
Dermatologe erblickt im Studium des Hautpigmentes eine Reihe
pathologisch und diagnostisch wichtiger Momente, sondern es
bieten sich in demselben auch in biologischer Beziehung und nicht
zuletzt auch vom anthropologischen Standpunkt zahlreiche wichtige
Fragen dar. Sehen wir von den zahlreichen Pigmentanomalien,
pigmenthaltigen Geschwülsten u. s. w. ganz ab und wenden wir
unsere Aufmerksamkeit ausschliesslich dem physiologischen Haut
pigment des Menschen zu, so müssen zunächst zwei Tatsachen
hervorgehoben werden, die eine genaue Würdigung verdienen:
einmal eine gewisse Labilität des Hautpigmentes und ferner die
sehr grosse Anzahl von Faktoren verschiedenen Ursprunges, die
Pigmentschwankungen zu veranlassen vermögen. Nicht nur durch
Licht- und Röntgenstrahleu, thermische Einflüsse, gewisse chemische
Agentien, sondern selbst durch elektrische Traumen können
Schwankungen des Pigmentgehaltes der Haut veranlasst werden,
und schliesslich kommt gewissen entzündlichen Prozessen ebenfalls
die Fähigkeit zu, Alterationen des Hautpigments hervorzurufen.
Wir möchten daher die das Hautpigmeut beeinflussenden Fak
toren in zwei grosse, von einander scharf zu trennende Gruppen
einteilen: die erste umfasst, im weitesten Sinne des Wortes,
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verwertet.
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zum Hantpigment syphilitischer Eftloreszenzen. 73
Nähert mau sich dem pathologisch affizierten Gewebe, so nimmt die Pig
mentierung der Basal- und Retezcllen succesive ab, und cs treten zwischen
den allerdings noch immer pigmenthaltigen Basalzellen zunächst spärliche
vergrösserte verzweigte Melanoblasten auf. Die Zahl letzterer nimmt gegen
das Zentrum der Papel hin immer zu, sie werden grösser, länglich und senden
zahlreiche lange Ausläufer aus, hingegen schwinden das Pigment und die
distalen Pigmentkappen der Basalzellen auf der Höhe der Effloreszenz, und
es findet sich Pigment hauptsächlich in den grossen Melanoblasten an
gesammelt, während der Pigmentgehalt der Retezellen bedeutend reduziert
erscheint.
S piro chaetae pallid ae finden sich in der von Leukozyten stark
durchsetzten Epidermis, ferner an der Epidermiscoriumgrenze und in den
Papillen gerade auf der Höhe der Papel, dort, wo die oben beschriebenen
Pigmentveränderungen am meisten ausgeprägt sind.
Z usam m enfassung. Jn einem p a p u lo c ru stö se n
Syphilid von der seitlichen Bauchhaut einer brünetten Person
finden sich am Orte der grössten Spirochaetenansammlung Re
duktion des P igm entgehaltes des Rete und grosse, poly
gonale, verzweigte, stark pigmenthaltige M elanoblasten.
Fall III. S. J., aufgenommen am 16. VI. 1906. Fall von papulo-
crustösem Syphilid (identisch mit Fall II meiner letzten Arbeit) (9,b).
T iefdunkelblonde Person. Die exzidierto Hautstelle betrifft eine hanf
korngrosse papulocrustöse Effloreszenz des Mons veneris.
Klinisch und histologisch, ferner bezüglich der topographischen Be
ziehungen zum Gewebe und speziell zu den Leukozytenansammlungen des
Rete stimmt dieser Fall mit dem vorhergehenden vollkommen überein.
Anders gestalten sich die Pigmentverhältnisse. Mustern wir hier ebenfalls
die Schnitte von der normalen Umgebung gegen die papulöse Effloreszenz
hin durch, so finden wir zunächst in den Basalzellen und auch sonst in den
Retezellen der normalen Epidermis einen mässigen Pigmentgchalt, der jeden
falls geringer erscheint, als der der normalen Umgebung des vorhergehenden
Falles. Dies hängt natürlicherweise auch damit zusammen, dass Fall II eine
tiefdunkolbrünette, Fall III hingegen eine dunkelblonde Person betrifft. In
den periphersten Anteilen der papulösen Effloreszenz hört die Pigmentierung
des Rete allmählich ganz auf, während grössere, polymorphe, verzweigte und
kleinere, mehr rundliche, pigmenthaltige Melanoblasten zwischen den Basal
zellen nachweisbar werden. Auf der Höhe der Effloreszenz endlich, wo die
Zahl der Spirochaeten am grössten ¡wird, finden sich nur ganz vereinzelte
Melanoblasten, und das Rete ist, stellenweise wenigstens, bis auf einzelne
Melaninkörner fast ganz von Pigment cntblösst.
Zusammenfassung. In einem zweiten Fall von papulo-
crustösem Syphilid einer dunkelblonden Person feh lt an
der Stelle der grössten Spirochaetenansammlung im Rete das
Pigm ent desselben stellenweise fast vollständig und sind da
selbst meist nur ganz vereinzelte Melanoblasten noch auffindbar.
Fall IV. F. G., dunkelblonde, fast brünette Person. Fall von
k lei n p us tu losem Syphilid („Acne syphilitica“). Dieser Fall wurde in
einer früheren Arbeit (9,b) ausführlich beschrieben, hier finden nur die Be
ziehungen der Spirochaete pallida zum Pigmentgchalt und -Verteilung der
Effloreszenz Besprechung.
Die an das Epidermisabszesschen unmittelbar angrenzenden Retezapfen
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gegen wohl ausgeprägt siud. Wie diese zu erklären, ob sie auf eine eventuelle
Fernwirkung der Spirochaeta pallida zurückzuführen sind, wird im Laufe
weiter unten folgender Besprechungen zu erörtern sein.
G ruppe B um fasst vier F älle, und zwar eine zum
breiten Kondylom um ge wan d eite S kl er ose und drei geni
tale oder perigenitale Papeln.
Fall VI. W. K., aufgenommen am 19. VI. 190G. D unkelblondes
Individuum. Neben multipler Drüsenschwellung, Angina specilica und aus
gebreitetem makulösem Exanthem findet sich am Mons veneris, zwei Quer
finger über der Radix penis, eine zirka kreuzergrosse, mit einem lackartigen
Belag versehene, exulzerierte, scharf begrenzte, derb sich anfühlende Sklerose.
An diese knapp anstossend mehrere aneinander gereihte, drüsig unebene,
linsengrossc, kupferfarbige Infiltrate mit steilen Rändern, die teilweise mit
Krusten oder Schuppen bedeckt sind und dereu Begrenzung eine serpiginös-
polycyklische Linie darstellt. Wie auch das sofort zu beschreibende histo
logische Bild ergibt, handelt es sich um regionäre Papeln rings um den
Primäraffekt und Umwandlung des letzteren zur breiten Papel (Tran s fo r ma t io
in situ, Fournier).
Zur Exzision gelangte eine Randpartie der Sklerose.
Im histologischen Bild sind zunächst die bekannten Kennzeichen
des auf der Höhe seiner Entwicklung befindlichen breiten Kondyloms zu
sehen: an der Oberfläche ein reichlicher Belag, zusammengesetzt aus Serum,
Leukozyten und Epithcldetritus; die oberflächlichsten Epidermisschichten
sind in Abstossung begriffen, das ganze Epithel ist ödematös, von Wander
zellen durchsetzt, und in den oberen Lagen desselben zahlreiche mit Serum,
Fibrinfasern und polynukleären Leukozyten erfüllte Höhlenbildungen. Die
Papillen sind stark verlängert, und dem entspricht auch eine stärkere Wucherung
der Reteleisten und im geringeren Grade des suprapapillären Epithels. Die
Reteleisten siud ferner auch verbreitert und weisen Gestaltsveränderungen
in Form von seitlichen Auswüchsen auf. In den vergrösserten Retezellen
sind zahlreiche Mitosen nachweisbar. Die Papillen, sowie die subpapilläre
Schicht enthalten ein dichtes, perivaskuläres Infiltrat. Der zentrale Anteil
der zum breiten Kondylom umgewandelten Sklerose ist exulzeriert, mit einer
mehrfachen Lage von Eiterzellen bedeckt, die Reteleistcn sind bis aut einzelne
inselförmige Reste, geschwunden, es liegt das entblösste Gorium vor, in
welchem die Gefässc stark erweitert, von einem mächtigen Infiltrat um
geben sind.
Die Spirochacten finden sich zunächst jedoch in geringer Zahl in
den in den oberflächlichsten Epidermispartien befindlichen Höhlenbildungen,
wo sie sich von dem schwachgelben Farbenton des koagulierten Serums un
gemein scharf abheben. In den mittleren Anteilen des Rete findet man
äusserst zahlreiche Spirochaeten, die ausschliesslich in den Interspinalräumen
in Form von langen Zügen zu verfolgen sind und an zahlreichen Stellen
topographische Beziehungen zu polynukleären Leukozyten aufweisen, indem
gerade dort, wo die meisten derselben zu sehen sind, auch Spirochaeten sich
vorfinden, erstere gewissermassen umgreifend und einhüllend. Solche Be
ziehungen der Spirochaeta pallida zu den Leukozyten sind zuerst von
Ehrm ann bei der krustös werdenden Papel beschrieben und als Chemotaxis
gedeutet worden. Dass diese Leukozyteneinwanderung nicht auf Misch
infektion zurückgeführt werden kann, haben Ehrm ann bei der krustösen
Papel und ich bei der Acne syphilitica klargelegt. In den untersten Anteilen
der verlängerten, verbreiterten und mit seitlichen Auswüchsen versehenen
Reteleisten sind nur an einzelnen Stellen spärliche Spirochaeten sichtbar.
Im Plasmom der Cutis sind meist spärliche Spirochaeten enthalten,
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Partien des stark gewucherten Rete, dort wo die Spirochaeten in grosser Zahl
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78 L ipsehütz, Über die Beziehungen der Spirochaeta pallida
nachweisbar sind, ist in den Epidermiszellen in der Regel kein Pigment zu
sehen; diese Stellen sind bei mikroskopischer Beobachtung fast absolui
pigmentfrei. Hingegen findet sich an mehreren Stellen extracellulär und des
weiteren in Leukozyten in Form von grösseren und kleineren, tief dunkel
schwarzen Körnchen eingeschlossenes, melanotisches Pigment, offenbar ab-
gestosscnes und behufs weiteren Transportes von Wanderzellen aufge
nommenes Melanin.
In den tiefsten Retelagen, dort wo die Zahl der Spirochaeten eine
geringe ist, beziehungsweise dieselben ganz fehlen, ist das Pigment in den
Basalzellen in Form „distaler Kappen“ deutlich erhalten; ferner bestehen
hier an der Epidermiscoriumgrenzo gut ausgebildete Melanoblasten, deren
zahlreiche Ausläufer oft einen ganzen Zapfen des Rete Malpighi durchsetzen.
In den Papillen fehlt das Pigment entweder ganz oder kommt nur in Form
einzelner unregelmässiger Pigmenthäufchen vor, die nicht mehr in Zellen
liegen, sondern offenbar der Resorption verfallen.
Zusam m enfassung. Das breite K ondylom einer brü
netten Person, das auf intertriginöscr Basis ad an um seinen Sitz
batte, zeigte an der Oberfläche, zum Teil auch in die oberfläch
lichsten Schichten der Epidermis reichend, mehrere Rasen von
Spirochaetae refringentes. In den mittleren und höheren Anteilen
des Rete finden sich sehr zahlreiche Spirochaetae pallitlae, die
Retezellen sind hier frei von Pigm ent; in den tiefsten Rete
zapfen sind Melanoblasten und massig viel Pigment auch in den
Retezellen anzutreffen, die Zahl der Spirochaetae pallitlae ist eine
sehr geringe.
Fall VIII. B. A., aufgenommen am 10. IV. 1906: Blonde Person.
Diagnose; Roseola, Papulae ad genitale et ad anuiu. Papulae ad tonsillas.
Zur histologischen Untersuchung gelangte ein kleines Stückchen
der Randpartie einer ad anum befindlichen Papel nebst einem Stückchen der
angrenzenden Haut.
Es lassen sich im exzidierten Stück, sowohl was die Verteilung der
Spirochaeten als auch die Pigmentanordnung betrifft, zwei Zonen unter
scheiden: die periphere normale und die der Randpartie der Papel ent
sprechende. In ersterer sind keine Spirochaeten enthalten; die Retezellen
zeigen stark ausgebildete distale Pigmentkappen, und zwischen den Basal
zellen finden sich mehrere vergrössertc Melanoblasten. In letzterer ist das
Pigment der Basal- uud auch der übrigen lietezellen entweder grössten:eils
geschwunden oder uur noch in Form kleiner Ansammlungen von Melanin
körnern erhalten. In diesem depigmentierten Anteile des Rete finden sich
sehr zahlreiche Exemplare der Spirochaeta pallida, zum Teil noch ihre
typische Form beibehaltend, zum Teil jedoch, wie wir cs auch beim nächsten
Fall sehen werden, als beginnende Degenerationsformen. An der Epidermis-
coriumgrenze lasseu sich wohlerhaltene Spirochaeten in die Papillen verfolgen,
in diesen selbst werden nur einzelne Exemplare angetroffen.
Zusam m enfassung. Ein breites Kondylom einer blon
den Person zeigte deutlich den zwischen Spirochaetenansiedlung
und Pigmentverteilung im Gewebe bestehenden Antagonismus,
ln der P eripherie der Papel bei leichter H yperpigm entierung
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ist wohl aus dem Grunde klar, weil bei der Imprägnation die
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86 Lip schütz, Über die Beziehungen der Spirochaeta pallida
periphersten Anteile des exzidierten Stückes, die in unseren Ver
suchen den periphersten Partien der Effloreszenz entsprechen, die
günstigsten Verhältnisse für die Aufnahme des Imprägnations-
mittels darbieten.
Hatten schon unsere bisherigen Untersuchungen uns über
die innigen Beziehungen der Spirochaeta pallida zum Haut
pigment belehrt, so waren wir des weiteren auch in der Lage,
durch das histologische Studium eines Falles, dem gewissermassen
die Bedeutung eines experimentellen Versuches nicht abgesprochen
werden kann, unsere Anschauung zur vollkommenen Überzeugung
zu erheben.
Fall X. Im Mai 1906 gelangte etwa in der 10. Krankheitswoche
Patientin S. mit Papeln am Genitale und mit den Erscheinungen eines
papulokrustösen Syphilides zur Aufnahme.
Am 26. V. wurde an der Pat. von Prof. E'hrmann mit dem Sekrete
einer ulcerokrustösen, über der linken Spina scapulae sitzenden Papel, etwa
in der Entfernung von l :/j cm, eine Inokulation ausgeführt. Am 8. VI. Exzision
der an der Inokulationsstelle entstandenen stecknadelkopfgrossen, mattbraunen
Impfpapel.')
Die liistologische Untersuchung zeigte das Bild einer kleinen, vom
Stratum corneum vollständig bedeckten Papel, in deren Bereich die Papillen
abgeflacht und das Rete verschmälert erscheint. Während in den periphersten
Anteilen das Pigment sehr schön ausgebildet, sich durch seinen bläulich
schwarzen Earbenton von der goldgelben Farbe des Schnittes abhebt, ist
das Pigment in dem die papulöse Effloreszenz bedeckenden Rete stark ver
mindert, indem die distalen Pigmentkappen fast gänzlich geschwunden sind
und nebst einigen Melanoblasten sich nur spärliche, zerstreut angeordnete
Ansammlungen von Melanin vorfinden. Endlich fehlt das Pigment im Be
reiche eines mächtigen Retezapfens vollständig.
Gerade hier, am Orte der vollständigen Depigmentation, findet sich
eine sehr reichliche Ansammlung von vollkommen typisch aussehenden
Spirochaetae pallidae, des weiteren — was jedoch für die uns interessierende
Frage von geringerem Belang ist — spärliche Exemplare in den Papillen
und Infiltrat der subpapillären Schicht. Es wird also durch diesen Fall, der,
im Gegensatz zu den früher mitgeteilten, sozusagen »originären“ Syphilis
produkten, eine durch Impfung mit syphilitischem Material künstlich erzeugte
Papel (Impfpapel) darstellt, der deletäre Einfluss der Spirochaote pallida auf
das Pigment deutliehst demonstriert. Denn ditss die minimale Verletzung,
die durch die Impfung gesetzt wurde — Prof. Ehrmann impfte diesen Fall
ganz oberflächlich in die obersten Retelagen — eine Zerstörung des Pigmentes
und dies auf eine ziemlich weite Strecke hinaus hervorgerufen hat, davon
kann wohl kaum die Rede sein, während die Annahme, dass gleichzeitig mit
der Vermehrung des an Ort und Stelle eingebrachten Virus daselbst das
Pigment zum grossen Teile zum Schwund gebracht wurde, nach Analogie mit
den Resultaten der anderen von uos untersuchten Fälle als wohlbegründet
gelten darf.
Aus unseren Untersuchungen lassen sich folgende Schluss
folgerungen ableiten:
') Der Fall wird in einer aus dem Laboratorium unserer Abteilung
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II.
lieber Spirochaetenerkrankungen.*)
Von
Dr. G. SCH ERBER,
Assistent an der Universitäts-Klinik !ür Geschlechts- und Hautkrankheiten
des Pro!. F inger in Wien.
Es gibt eine Reihe von Erkrankungen des Menschen, für
die wir nach dem jetzigen Stande unserer Untersuchungen
Spirochaeten als ausschliessliche oder mitwirkende Ursache
bezeichnen können. Diese Erkrankungen stellen entweder eine
Allgemeininfektion des Organismus durch das betreffende Virus
dar, oder es handelt sich um lokale Erkrankungen, die, vom Orte
der Infektion ausgehend, bis zum regionären Drüsenapparat der
betreffenden Gegend reichen, und wir sind dann vor der Hand
gezwungen, die bei diesen Infektionen auftretenden, oft schweren
Allgemeinerscheinungen auf Intoxikationen vom lokalen Krank
heitsherd aus zu beziehen.
W as zunächst die Lokalerkrankungen betrifft, so finden wir
bei diesen die Spirochaeten meist in engem Verein mit gram-
*) Vortrag in der Ophtbalmologischen Gesellschaft in Wien, gehalten
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am 12. XII. 1906. (Aus Zeitschrift für Augenheilkunde. Bd. XVII. Heft 2.)
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