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April/Mai · Ausgabe 3/2010 · Deutschland 4,80 € · Schweiz CHF 9,50 · Ausland 5,00 € · Unterthema

66566 Thema 1

Magazin für analoges HiFi & Vinyl-Kultur

Mit Rundbürste
■ Plattenwäsche à la Hannl

Mit Preisbrecher-MC
■ Plattenspieler à la Clearaudio

DL103
■ Fakten – Mythen – Tuning
Editorial 3

Alles ist analog


D ass Sie mich bloß nicht falsch ver-
stehen: Auch wenn ich von Zeit zu
Zeit dazu neige, mich mit Computern zu
gelmäßig lesen, ist das ein alter Hut und
macht auch einen nicht unerheblichen
Teil des Reizes am Hobby „Schallplatte“
beschäftigen und damit sogar – igitt – aus: Es gilt, das eigene Setup dahin zu
Musik hören zu wollen, besteht keinerlei trimmen, dass der Klang den individu-
Veranlassung zu der Befürchtung, dass ellen Geschmack exakt trifft.
ich der analogen Sache untreu werden Und wer meint, dass solcherlei Unter-
würde. Vielmehr ist es nämlich so, dass schiede mit dem Auftreten des Compu-
gelegentliche Aktivitäten jenseits des ters als Wiedergabemedium passé sind,
Tellerrands das Gefühl fürs eigene Tun der irrt ganz gewaltig. Bei meinen Versu-
verbessern und einem vor Augen führen, chen, einer Vielzahl von Rechnerkompo-
dass der eigene Sandkasten – nein, nicht nenten brauchbare Töne zu entlocken, spektrum, und genau das sind die Dinge,
zwangsläufig der einzig wahre ist, aber hat es sich gezeigt, dass auch hier gilt: die letztlich zu Gehör gelangen. Interes-
die Herausforderungen bei der Musik- Man hört alles. Neulich prägte jemand sant wird’s zum Beispiel, wenn man ei-
wiedergabe letztlich überall die gleichen gar den Satz: „Keine zwei Rechner klin- nen Rechner mal per Akku versorgt – das
sind. Klar, beim Plattenspieler ist es ein- gen gleich.“ Mittlerweile unterschreibe verbessert das Ergebnis deutlich.
sichtig, dass das klangliche Ergebnis von ich das. Netzteile, Grafikkarten, Spei- Da darf dem Analogi schon mal ein Lä-
der Konstruktion der beteiligten Kom- chermodule, Festplatten – alles „biegt“ cheln übers Gesicht huschen – wir ken-
ponenten wie Tonabnehmer, Tonarm am Gesamtklang. Die Unterschiede sind nen das schon. Zur Gänze. An solchen
und Laufwerk abhängig ist, und dass erst zudem gar nicht mal so klein und bewe- Phänomenen basteln wir seit Anbeginn
die richtige Kombination dieser Schlüs- gen sich durchaus im Bereich dessen, was der High Fidelity an sich. Da ist es doch
selelemente die Sache so richtig rund ein besseres MP3 von einer unkompri- gut zu wissen, dass das zukünftig auch
macht. Vergegenwärtigt man sich die Di- mierten Aufnahme unterscheidet. abseits des Plattenspielers nicht aufhö-
mensionen, bei denen der Abtastprozess Die Gründe für solche Unterschiede las- ren wird; am Ende ist halt doch alles
der Rille im Vinyl stattfindet, wundert sen sich durchaus finden, und sie sind analog – man muss nur genau hinhören.
es nicht, dass auch scheinbar periphere interessanterweise mitnichten digitaler
Elemente dem Geschehen ihren Stem- Natur: All diese Dinge ändern die Wer-
pel aufdrücken: Motorkonstruktion, te im Datenstrom erst mal nicht. Was
Antriebsriemenlänge und -material, hier wirkt, ist in höchstem Maße analog:
Plattenspielerunterbau, all das hat klei- Jeder Speicherriegel belastet die Strom- Holger Barske
ne, aber nicht zu vernachlässigende Ein- versorgung minimal anders, jede Gra- Chefredakteur
flüsse. Für Sie, der Sie dieses Magazin re- fikkarte hat ein anderes Störstrahlungs-

...der schnellste
Verstärker der Welt
Die geniale Schaltung des Julius Futterman
im modernen Gewand.
OTL - Output Transformerless.
Der Klang der Röhre wird direkt - also ohne Umweg über
meterlange, auf Eisenkerne gewickelte Drahtwindungen -
an die Lautsprecher abgegeben. Die volle Bandbreite und
Dynamik des musikalischen Signals bleiben erhalten.

Audiophile Gateway Germany www.audioclassica.de


Auch per
iPhone/iPod™
touch steuerbar.

„Das System kennt meine CD-Sammlung besser als ich


selbst und hilft mir, Titel neu zu entdecken, die ich ohne
seine Unterstützung wohl nie wieder gehört hätte.“
Audio 07/2009

„Ansatzlos, mit einer beeindruckenden


Selbstverständlichkeit gesegnet,
fließt die Musik förmlich aus den
Strippen. Hier kommt ganz, ganz
deutlich der Vorteil einer Festplatte
zum Tragen.
Es macht einfach unheimlich viel
Spaß. Das ist es. Das ist sowohl in
Sachen Bedienkomfort als auch
Klangqualität die ganz große Schule
der digitalen Musikwiedergabe.“
Heimkino 12/2009

DSP7200: Digital-Aktivlaut-
sprecher der Referenzklasse.
Einfach per Netzwerkkabel
an sooloos anschließen und
genießen.
Control 10: Erforschen
Sie Ihr Musikarchiv mit Hilfe
zahlreicher Auswahlkriterien.

VINYL LEBT!
STIMMT, ABER D I G I TA L A U D I O IST LEBENDIGER.
Sorry für diese kleine Provokation, liebe Analogliebhaber. Wir wollten Ihnen nur mal einen kurzen
Blick über den Tellerrand anbieten. Die Faszination des Nadelreinigens und Plattenwaschens kann
Ihnen sooloos zwar nicht bieten, dafür aber einen vollkommen neuen Einblick in Ihr Musikarchiv
und ganz nebenbei auch eine exzellente Klangqualität. Lassen Sie sich überraschen!
Heimkino 12/2009: „Ansatzlos, mit einer beeindruckenden Selbstverständlichkeit gesegnet,
fließt die Musik förmlich aus den Strippen. Hier kommt ganz, ganz deutlich der Vorteil einer
Festplatte zum Tragen.
Es macht einfach unheimlich viel Spaß. Das ist es. Das ist sowohl in Sachen Bedienkomfort als
auch Klangqualität die ganz große Schule der digitalen Musikwiedergabe.“
Am besten lassen Sie sich die Möglichkeiten des sooloos-Systems einmal live von ihrem
autorisierten sooloos-Händler demonstrieren. Denn selbst erleben sagt mehr als tausend Worte.

Jetzt verfügbar: Version 2.1 (kostenlos


für sooloos-Nutzer) Internet-Radio,
eine neu entwickelte iPhone App,
Crestron-Support u.v.m.

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KUNST UND LEIDENSCHAFT
Ihre Leidenschaft für Musik verdanken die Macher von
Vienna Acoustics dem Ambiente ihrer Heimatstadt Wien
– den Konzerten, dem wunderbaren Klang des Goldenen
Musikvereinssaals, den Jazzclubs, den Tanzclubs. Keine
andere Stadt hat ein solches Herz aus Musik; weder in der
Geschichte der Entwicklung der westlichen Musik, noch in
der fortwährenden Kultur der Livemusik. KLIMT „Der Kuss“:
Der zweite Kunstgriff
Doch auch die Kunst ist ein vitaler Bestandteil der Wiener
aus Vienna Acoustics
Kultur. Mit der Klimt-Serie würdigt Vienna Acoustics einen genialer Klimt-Serie.
der berühmtesten Söhne der Stadt und schuf zugleich ein
Statement in Sachen Musikwiedergabe. Neben dem oben
im Detail gezeigten Modell „Die Musik“, benannt nach dem
gleichnamigen Klimt-Gemälde, besitzt auch das rechts
abgebildete Modell „Der Kuss“ die musikalischen Tugenden
des Stadlautsprechers, nur in kompakterer Form.
Für exklusive Heimkinos ist auch ein passender Center-
Lautsprecher in der Klimt-Serie verfügbar.

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6 Inhalt


Class A Light 16
Test: Vollverstärker Pass Labs INT-30A


Ein großer Schritt weiter 20
Test: Phonovorverstärker Restek MRIA+


Dauerläufer 26
Service: Tonabnehmer Denon DL103


Teufel nochmal! 32
Test: Lautsprecher Teufel Ultima 800



Dauerläufer Schonkost mit Gehalt 36
Test: Plattenspieler Clearaudio Innovation Compact


Service: Tonabnehmer Denon DL103 Seite 26 For those about to rock ... 42
Test: Röhrenverstärker Twinsound CST 100 MKII


Ton in Ton 46
Test: Lautsprecher Hifi Sound & Design Obelisk 1


Moderne Zeiten 50
Test: Vollverstärker Krell S300i


Darf‘s ein bisschen mehr sein? 54
Test: Endverstärker Convergent JL-2 Signature MKII


Es läuft rund 58
Test: Plattenwaschmaschine Hannl Mera ELB


Teufel nochmal!

Editorial 3

Test: Lautsprecher Teufel Ultima 800 Seite 32 Inhalt 6

Magazin 8

Leserbriefe 14

Händlermarkt 62

Aboformular 86

Szene & Events 84
· Workshops und Produktshows


Heftnachbestellung 85

Schallplatten & Szene 87
· Läden, Börsen, Rezensionen, Features


Vorschau/Impressum 98

Schonkost mit Gehalt

Test: Plattenspieler Clearaudio Innovation Concept


cept Seite 36

Nr_3-2010
Inhalt 7

 
Ein großer Schritt weiter Darf‘s ein bisschen mehr sein?

Test: Phonovorverstärker Restek MRIA+ Seite 20


Test: Endverstärker Convergent JL-2 Signature MKII Seite 54

 
Es läuft rund Ton in Ton

Test: Lautsprecher Hifi Sound & Design Obelisk 1 Seite


S it 46
6
Test: Plattenwaschmaschine Hannl Mera ELB Seite 58
8 Magazin

Good Connections Gut gebettet


Ab sofort bietet die deut- Bei Marc Grebe, Entwickler des Plattenspie-
sche Silberkabel-Manufak- lers OPTIMAL, der es in LP 2/2010 bis auf die
tur German Highend neue Titelseite geschafft hat, hat das analoge
Verbinder aus Reinsilber Thema mit Auflagematten aus Kork begon-
an. Bestand die erste Versi- nen. In diesem Thema hat er sich wahrlich
on der Silber-Spades noch ausgetobt und bietet eine Produktvielfalt
aus gegossenem Edelme- wie kein zweiter Anbieter auf der Welt.
tall, werden die Reinsilber- Von der einfachen Matte bis hin zum Drei-
Gabelschuhe nunmehr decker mit Korkpads zur Verminderung der
aus wasserstrahlgeschnit- Auflagefläche, Labelaussparung und ver-
tenem, langkristallinem senkbarem Single-Puck gibt es alles und in
4-5N-Silber hergestellt. (fast) jeder Dicke. Eine Investition, sie sich in
Das ermöglicht eine ho- jedem Falle lohnt – kostet nicht viel, passt
mogenere Kristallstruktur, auf fast jedes Laufwerk und lädt ein zu viel-
was sich klanglich deutlich fältigem Experimentieren. Eine saubere Fer-
positiv bemerkbar macht. tigungsqualität versteht sich von selbst.
Auch die Silber-Bananas
konnten durch die Über- Korkmatten von MG-Hifi
arbeitung des Herstellungsprozesses verbessert werden. Durch die aufwendigere Preis: ab 9,50 Euro
Bearbeitung des Rohmaterials beim Walzprozess konnte die Härte des Silbers ohne
klangverschlechternde Legierungen deutlich erhöht werden, was einen höheren An- Vertrieb: MG-Hifi
pressdruck der Kontakte und somit einen geringeren Übergangswiderstand ermögli- Telefon: 02103 2586930
cht. Sehr erfreulich ist auch der Preis: Sowohl die Gabelschuhe wie auch die Bananas Internet: www.mg-hifi.de
werden inklusive Schrumpfschlauch und Silberlot für 15 Euro pro Stück angeboten.

Reinsilber-Verbinder von German Highend


Preis: 15 Euro pro Stück

Vertrieb: Art&Voice, Hannover


Telefon: 0511 441046
Internet: www.germanhighend.com

High End 2010


Vom 6. bis 9. Mai ist die bayerische Landeshauptstadt wieder Treffpunkt für die Fans feinster Unterhaltungselektronik aus aller Welt:
Die 29. High End öffnet ihre Pforten. Seit 2004 fndet die älteste und größte Messe für Produkte der hochwertigen Unterhaltungs-
elektronik im Munich-Operation-Center (M.O.C.) in München statt, welches dank hochmoderner Architektur und Infrastruktur ein
perfektes Ambiente, kurze Laufwege und beste Präsentationsmöglichkeiten für die exklusiven Produkte der Szene bietet.
Im letzten Jahr konnte die High End trotz der schwierigen Wirtschaftslage einen absoluten Ausstellerrekord verzeichnen. In diesem
Jahr ist der aktuelle Anmeldestand zum vergleichbaren Zeitpunkt des Vorjahres erneut gestiegen. Seit dem Umzug nach München
befndet sich die High End kontinuierlich auf Wachstumskurs. Auch wir
werden wieder mit einem Stand auf der High End vertreten sein und
hoffen, dass wir Sie dort begrüßen dürfen.

High End 2010


6. bis 9. Mai 2010
M.O.C. München

Veranstalter:
High End Society, Wuppertal
Telefon: 0202 702022
Internet: www.highendsociety.de

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Klang & Raum optimal


Im neuen Wohnraumstudio von Transparent Acoustic in Kronberg konnten wir uns
davon überzeugen, wie Raumakustik und edle Komponenten Hand in Hand eine
optimale Performance erzielen. Aufeinander perfekt abgestimmte Raumakustik-
elemente wie Absorber, Diffusoren und Bassfallen lassen den Hörraum fast ohne
Einfluss auf das Wohnambiente lebendig und angenehm klingen und vermeiden
doch üble Resonanzen und Reflexionen.
Vorzügliche Elektronik und Lautsprecher von Tidal, wie die brandneue Piano Cera
tragen ihren Teil dazu bei, in einer akustisch optimierten Umgebung Musik in
höchster Vollendung genießen zu können.

Transparent Acoustic

Kontakt: Transparent Acoustic, Kronberg


Telefon: 06173 993810
Internet: www.transparent-acoustic.d

NEU bei SSC: Basis Classic in Acryl schwarz und hell


Die SSC Basis CLASSIC produziert der Aufstellungs-Spezialist SSC nun schon seit 1997.
Insgesamt wurden inzwischen ca. 6.800 Stück verkauft und nach wie vor ist diese Ba-
sis stark nachgefragt – eines der wenigen langlebigen Produkte in unserer Branche.
Dem modernen Wohndesign Rechnung tragend, produziert SSC nun diese Basis auch
in Acryl schwarz und hell. Das Standardmaß ist 440 x 360 mm, Sondermaße gegen
Aufpreis möglich.

SSC Basis CLASSIC im Acryl Design


Preis: 600 Euro

Vertrieb: Accept Audio SSC


Telefon: 0201 8372555
Internet: www.ssc-hifi.de SLNUV

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10 Magazin

Verkabelt
Neues tut sich auf dem Kabel-
markt, und zwar zu angenehm
erträglichen Preisen: Empire HiFi
bringt eine eigene Kabellinie. Da
wäre zum Beispiel das Lautspre-
cherkabel „Speaker Cable No.1“. Die
mit Kupfer-Litzenleitern mit einem Unverwinkelt
Querschnitt von vier Quadratmil-
limetern ausgestattete Leitung Vor geraumer Zeit machte der Konstrukteur Micha Huber mit seinem Tonarm „Thales“ auf
kostet 149 Euro im Zwei-Meter- sich aufmerksam, der über ein cleveres Hebelsystem den Tonabnehmer so führt, dass der
Stereoset und ist von Hause aus an Spurfehlwinkel über die gesamte Plattenseite praktisch null beträgt. Nunmehr stellt der fin-
den Enden mit vergoldeten Ade- dige Schweizer mit dem „Simplicity“ das zweite Modell der Reihe vor. Der maximale Fehl-
rendhülsen vercrimpt; auf Wunsch winkel liegt bei winzigen 0,008°, optisch geriet der Neue deutlich weniger ausladend als das
kann man hier Holhlbananas, große Modell. Der angestrebte Verkaufspreis liegt bei 3.900 Euro; auf der High End in Mün-
Spreizbananas oder Kabelschuhe chen wird der „Simplicity“ erstmals zu sehen sein.
aufschrauben, der Aufpreis be-
trägt jeweils 50 Euro. Wer’s länger
Vertrieb: WS-Musik, Buchholz
braucht: Der halbe Monometer ko-
Telefon: 05751 918823
stet 20 Euro Aufpreis.
Internet: www.tonarm.ch
c

Vertrieb: Empire HiFi, Duisburg


Telefon: 0203 75999004
Internet: www.empire-hifi.com

Potentes Doppel
Nachdem der junge
deutsche Hersteller
Audioblock mit seinen
exzellent verarbeiteten,
aber sehr preiswerten n
HiFi-Bausteinen der Mo-
dellreihen 100 und 220 be-
reits Erfolge am Markt feiert,
eiert
peilt man jetzt das höherwertige Marktsegmet an: Die Vor-/Endstufenkombi P100/A100 wird
1.500 Euro im Set kosten und bietet dafür prallen Gegenwert. Die Endstufe stemmt 120 Watt
Dauerleistung pro Kanal an acht Ohm, sie ist konsequent kanalgetrennt (mit zwei Ringkern-
trafos) aufgebaut. Der Vorverstärker versteht Phono-MM- und -MC-Signale und ist natürlich
fernbedienbar. Das Ganze ist in überaus massives Aluminium verpackt und harrt bereits einer
eingehenderen redaktionellen Beschäftigung.

Vertrieb: Audioblock, Oldenburg


Telefon: 0441 39063112
Internet: www.audioblock.de

Luxuriös verteilt
Man sieht’s ihr nicht an, aber sie wiegt über 3,2 Kilogramm:
M
Silent
Silen Wire bringt mit der „Referenz“ sein bis dato gewichtigstes
Statement in Sachen Netzstromverteilung auf den Markt. Der 850 Euro
teure Luxusverteiler
Luxusverte besteht aus 13 mm starken Aluminiumprofilen, die Steck-
kontakte aus vergoldeter
vergolde Phosphorbronze, die OFC-Innenverkabelung kommt auch
im hauseigenen Spitzen-Lautsprecherkabel
Spitzen-Lau zum Einsatz. Für mehr klangliches Potenzial
sollen eine Füllung mit Quarzk
Quarzkristallen und eine spezielle Tieftemperaturbehandlung sorgen.

Vertrieb: Silent Wire, Herma


Hermannsburg
Telefon: 05052 918588
www.silent-wire.com
Internet: www.silent-wire.co

Nr_3-2010
Magazin 11

Analoges Jahr bei Symphonic Line


2010 erhalten alle Vollverstärker bei Rolf Gemein neben weiteren
Detailverbesserungen ein überarbeitetes Phonoteil: die Modelle
RG 14 Edition, RG 9 Mk 4, RG 10 Mk 4 und Reference. Damit ver-
spricht die Sektion, die MM- und MC-fähig ist, noch dynamischer
und impulsiver zu musizieren – die Feinauflösung wurde eben-
falls nochmals verbessert.
Wie bei Symphonic Line üblich, können auch ältere Modelle
überarbeitet und auf den aktuellen Stand gebracht werden.

Symphonic Line

Vertrieb: Symphonic Line, Duisburg


Telefon: 0203 315656
Internet: www.symphonic-line.de

Schwarzer Vogel
Nach dem Erfolg des Einstiegsmodells „Woodpecker“ (wir be-
richteten in LP 2/2009) schickt der Freiburger Plattenspieler-
konstrukteur Dr. Christian Feickert sein nächstgrößeres Modell
ins Rennen: Der „Blackbird“ erinnert optisch an das kleinere
Modell, kann aber mit zwei Tonarmen bestückt werden. Eben-
falls doppelt wurde der Antrieb ausgelegt: Zwei gegenüber
angeordnete Motoren sorgen dafür, dass praktisch keine seit-
lichen Kräfte auf das Tellerlager einwirken. Der schwarze Vogel
kostet 4.990 Euro ohne Tonarm, mit dem hauseigenen DF-105
Geschmiedeter Klang kommt er auf 5.790 Euro.

Seit Jahren geistern sie als Geheimtipp Vertrieb: B&T HiFi Vertrieb, Erkrath
durch die Szene, jetzt sind sie endlich auch Telefon: 02104 175560
bei uns erhältlich: die Tonabnehmer des Internet: www.bt-vertrieb.de
amerikanischen Herstellers Soundsmith. Da
wären einerseits die Modelle, die nicht nach
dem klassischen Generatorprinzip arbeiten,
sondern mit Dehnungsmessstreifen (einem
speziellen Halbleiterelement) die Auslen- Vertrieb für Soulution
kung der Nadel festellen. Dafür braucht’s
ein spezielles Speiseteil und eine andere Art Für die mit unnachahmlicher
der Signalverarbeitung. Hinzu gesellen sich Schweizer Präzision gefertig-
Modelle nach dem von Grado bekannten ten Edel-Komponenten des
„Moving Iron“-Prinzip, wie zum Beispiel das Herstellers Soulution gibt’s ab
abgebildete neue Modell „Sussuro“. sofort auch einen „richtigen“
Deutschlandvertrieb; bis dato
Vertrieb: Audio Marketing Service, kümmerten sich die Schweizer
Ladenburg direkt um die Händler bei uns.
Telefon: 06203 402888 Wir nehmen das mal als Anlass
Internet: www.sound-smith.com dafür, die Fühler nach der garan-
tiert „leckeren“ Phonovorstufe
„750“ auszustrecken. Das Gerät
bietet drei Eingänge, schaltbare
Signalbandbreite, Entzerrung
nach IEC und DIN, eine anpass-
bare Verstärkung und symme-
trische Ausgänge.

Vertrieb: Werner Obst Daten-


technik, Nidderau
Telefon: 06187 900077
Internet: www.wodaudio.de

LP_3-2010
12 Magazin

Kleiner Spezialist
Im Nachgang zum Test des Harmony-Design-Phonovorver-
stärkers V 9 T in LP-Magazin 2/2009 haben wir eine ganze
Weile
W das kleine Schwestergerät V 9 ohne eingebaute Übertra-
ger ebenfalls hören dürfen. Das gegenüber dem V 9 T deutlich
günstigere
güns Modell verfügt über eine dreistufige Pegel- und Impe-
danzanpassung
danzan am Eingang, mit dem auch sehr laute MC-Systeme
betrieben
betriebe werden können, seine Domäne liegt aber ganz klar im Bereich
der MM-Systeme, die er absolut hochklassig verstärkt. Dabei wird natür-
lich eine gewisse Verwandtschaft zum V 9 T deutlich, mit dem er die detailtreue und räumlich weite wie tiefe Wiedergabe teilt.
Messtechnisch liegt er durch den Verzicht auf den Übertrager noch vor dem V 9 T – die Bandbreite der aktiv verstärkenden Sektion ist
einfach noch größer. In Zusammenarbeit mit einem externen Übertrager und den bordeigenen Umschaltmöglichkeiten erhält man
ein extrem flexibles Werkzeug, das sogar noch flexibler eingesetzt werden kann als der V 9 T, der mit seinen beiden Lundahls ideal an
alle Denon DL103-Varianten angepasst wurde.
Mit einem alten Audio Technica 20SLa und seiner der Shibata-Nadel geschuldeten Präzision harmoniert der V 9 ebenso gut wie mit
dem vorzüglichen Maestro Wood von Clearaudio. Mit dem kurzerhand vorgeschalteten Übertrager von Phase Tech wird der 800-Eu-
ro-Phonopre zu einem traumhaften Spielpartner für das P-3G, immerhin einem Tonabnehmer der Klasse über 1.000 Euro.
Durch die symmetrische Ausgangsstufe kann der Harmony Design auch lange Wege zum Verstärker überbrücken. Eine Variante mit
symmetrischen Eingängen steht auf Wunsch ebenfalls zur Verfügung.

Harmony Design V 9
Preis: 780 Euro (Basisversion MM/MC))

Vertrieb: Applied Acoustics, Berlin


Telefon: 030 4614874
Internet: www.applied-acoustics.de

Litauen?
Höchst interessante neue Produkte für den Analogfan gibt’s neuerdings vom
Baltikum, genauer aus der litauischen Hauptstadt Vilnius. Die Firma
heißt wie ihre Internetseite „turntables.lt“ und produziert Platten-
spieler und Tonarme. Insbesondere Letztere dürften hier sicher-
lich Freunde finden und sind in einer Vielzahl von Ausführungen
lieferbar. Wer will, kann die kardanisch gelagerten Arme sogar
mit einer Laser-Messeinrichtung für Azimut und VTA aus-
rüsten lassen. Die Preise für den abgebildeten „Reed 2A“
beginnen bei gut 2.000 Euro, können je nach Ausstat-
tung auch deutlich darüber liegen.

Vertrieb: Audiovertrieb
Andrejs Staltmanis, Münster

Telefon: 0251 211016


www.ultraudio.de

Nr_3-2010
Magazin 13

No compromise
Die Fluxline-Serie markiert bei Furutech die absolute Spitze des Produktportfolios. In keinem anderen Kabel konzentriert das Unterneh-
men seine Spitzentechnologie und die überragende Anfassqualität in derart kompromissloser Form. Die Rhodium-Karbon-Stecker sind
dank des durchdachten Aufbaus, auf den Furutech mehrere Patente hält, aus verschiedensten Materialien elektrisch wie mechanisch
bis ins kleinste Detail optimiert. Rund um den hochdämpfenden Kern aus Spezialkunststoff bilden Edelstahl und mehrlagige Kohlefaser
zudem ein haptisch einmaliges Erlebnis. Die mehrfach geschirmten Kabel bilden
nach der Furutech-Spezialbehandlung die technisch wie optisch ebenbürtige
Verbindung.
Zu haben ist die Fluxline-Serie in allen gängigen Kabeltypen, von Strom über
Kleinsignal und Digital bis zum Lautsprecher. Dabei bleiben die Preise der Fluxli-
ner gemessen am Aufwand äußerst moderat.

Kabelserie Furutech Fluxline


Preis: ab 1.624 Euro

Vertrieb: Padis Furutech, Heiligenhaus


Telefon: 02054 9385793
Internet: www.padis-furutech.de

Klangkunst
in Vollholz
Nachdem der norditalienische
Lautsprecherhersteller Diapa-
son mit der Astera im Herbst Volle Kraft voraus!
2009 ein neues Spitzenmodell
vorgestellt hat, ist nun auch die Beyerdynamics neues Edelkopfhörerflagg-
überarbeitete Version des Mini- schiff T1 setzt auf Kraft im Überfluss: 1,2 Tesla
Monitors Karis in Deutschland Feldstärke und damit doppelt so viel wie her-
verfügbar. Ganz in der Tradition kömmliche Wandlersysteme mobilisiert das
der Manufaktur aus Brescia be- neu konstruierte Neodym-Antriebssystem des
steht das Gehäuse der Karis aus Spitzenmodells. Das ermöglicht ein besonders
massivem Walnussholz, zusam- leichtgewichtiges Schwingsystem, was sowohl
mengefügt aus über zwanzig dem Wirkungsgrad, als auch der Feinauflösung
unterschiedlich zugeschnittenen und Impulsdynamik der Schallwander
Holzelementen, mehrfach ge- zugute kommt. Das passende Um-
schliffen und aufwendig lackiert. Auch hier verlässt sich Entwick- feld schaffen die Heilbronner mit
ler Alessandro Schiavi auf die direkte Ankopplung des Tiefmittel- perfekt an das menschliche Ohr
töners an den Verstärker für perfekte Impulsverarbeitung und angepassten Hörmuscheln, spe-
Signalreinheit. Die Innenverkabelung mit Van-den-Hul-Kabel, ziell angeordneten Treibern für
massive Polklemmen und die optisch und elektrisch paarweise verbesserte Vorne-Ortung, aus-
Selektion runden das Paket ab. schließlich edelsten und auch
Den Vertrieb für Deutschland und Österreich haben die Friends- nach Stunden noch bequem
of-Audio aus Darmstadt übernommen, die sich bereits um zu tragenden Materialien und
weitere Produkte aus Italien, wie z.B. die Single-Ended-Röh- Fertigung von Hand in Heil-
renverstärker von Mastersound sowie das Rack-System bronn, inklusive Paarselek-
von BassoContinuo, kümmern. tion der Treiber.

Lautsprecher Diapason Karis Kopfhörer


Preis: 2.550 Euro pro Paar Beyerdynamic T1
Preis: 890 Euro
Vertrieb: Friends of Audio, Griesheim
Telefon: 06155 831732 Vertrieb: Beyerdynamic,
Internet: www.friends-of-audio.de Heilbronn
Telefon: 07131 6170
Internet: www.beyerdynamic.de

LP_3-2010
14 Leserbriefe

Die Millennium-Matte wird, so viel ist sicher, auf Ihrem Thorens


Wunder wirken. Diese Laufwerke haben sich für derlei Tuning
als sehr empfänglich erwiesen. Dann verträgt der Oldie auch ein
Benz Ace.

Hallo Herr Barske,


Sie kennen mich nicht als Abonnent, obwohl ich alle LP-Ma-
gazine besitze und gelesen habe. Gleichwohl ist es mir ein Be-
dürfnis, Ihnen heute zu schreiben. Auslöser ist vor allem die
Diskussion über die Zielrichtung des Magazins. Zum besseren
Verständnis einiges vorweg:

Ende der 70er-Jahre habe ich Elektrotechnik studiert und fand


es faszinierend, als etwa zeitgleich vom HiFi-Bazillus Befallener
darüber ein tieferes Verständnis für Funktion, Messungen und
Klangrelevanz gewinnen zu können. Damals hatte ich die Per-
spektive, mir nach dem Studium „das Beste vom Besten“ leisten
zu können. Daraus wurde jedoch nichts, weil sich zeitgleich
mit dem durchaus ansehnlichen Gehalt nach dem Studium
Hallo LP! das wirkliche High-End exponentiell verteuerte. Ich hatte in-
Ich hab immer viel Spaß mit Eurem Magazin, und eine kon- zwischen zwar wirklich gute und klanglich zufriedenstellende
krete Frage. Mein Händler sagt, dass das Denon DL103R nicht Komponenten erworben, verlor jedoch dann für 25 Jahre das
für den Satisfy-Arm meines Clearaudio Emotion geeignet ist. Interesse am Thema HiFi, weil es im für mich interessanten Be-
Ihr habt das Emotion aber mit dem Denon getestet. Geht‘s reich zunehmend und nicht mehr nachvollziehbar teuer und
oder geht‘s nicht? Oder ist der Dynavector 10x5 vielleicht eine esoterisch wurde. Erst mit einer beruflich notwendigen Zweit-
Alternative? Ich finde die „Cartridge Choice“ schwer, man kann wohnung wurde das Thema (etwa zeitgleich mit dem Erschei-
nie zu Hause hören! nen des LP-Magazins) für mich wieder interessant: Motivation
„HiFi statt Fernseher“!
P.S.: Der Motor von meinem Clearaudio Emotion wird ge-
steuert von einer Pro-Ject Speedbox SE II. Das hat einen Nun stecke ich wieder im selben Dilemma wie vor 30 Jahren.
riesigen Effekt: mehr Details, mehr Ruhe, breitere Bühne Und das hat – sonst würde ich Ihnen nicht schreiben – durch-
(aber auch weniger Dynamik?). Wie kann man das erklä- aus auch mit dem LP-Magazin zu tun. Einerseits hat es für mich
ren? Vielleicht in einem Artikel oder einem Test? durchaus seinen Reiz, mir HiFi-Komponenten anzuschauen
und darüber zu lesen, die ich mir nicht leisten kann oder –
Freundliche Grüße aus Amsterdam und viel Erfolg mit der LP falls doch – nach Abklingen einer Phase geistiger Umnachtung
wünscht Hans Bakker nicht kaufen würde. Toll, was es so alles gibt, wie das gemacht
sein soll und zu wissen, wo der Hammer wirklich hängt. An-
Das DL103R passt auf alle Fälle an Ihren Tonarm – siehe un- dererseits finde ich es auch völlig o.k., den Markt am anderen,
ser DL103-Special in diesem Heft; so steif, wie die Legende be- für mich nicht mehr relevanten Ende zu betrachten. Schließlich
hauptet, ist der Abtaster nicht. Das mit der Motorsteuerung kann gibt es Einsteiger, Nachwuchs und monetär nicht unbegrenzt
hinkommen: Mitunter wird ein ruhigeres Klangbild als weniger Bemittelte. Insofern hat der Leserbriefschreiber Ihrer letzten
dynamisch empfunden. Meist ist es das aber nicht, sondern nur Ausgabe auch in meinem Sinne Recht! Ja, man will schließlich
entspannter. auch mal träumen dürfen! Aber die Betonung liegt für mich
auf auch mal und nicht auf nur! Kein Mensch hat auf die Dauer
Hi LP-Team, Lust dazu, sich regelmäßig die Zähne lang ziehen zu lassen und
da Ihr immer wieder mal ältere Geräte in Euren Berichten darüber zu lesen, was er sich niemals leisten kann oder anschaf-
erwähnt, möchte ich Euch was fragen: Bringt die Millenium- fen wird. Aber genauso wenig wird es in auflagenrelevanter An-
Matte inklusive Puck bei meinem TD 2001 mit SME 3009 Impr. zahl Menschen geben, die nur über Einsteiger- und Geiz-ist-
und VM Silver was? Haltet Ihr ein Benz Ace für übertrieben, geil-Geräte berichtet haben möchten. Die Wahrheit liegt in der
bzw. gibt es ein System, das wie Faust aufs Auge passt? (warum auch immer) heute stark vernachlässigten Mitte.
Könnt Ihr nicht mal die Schablone von Clearaudio mit den an-
deren Nulldurchgängen ausprobieren? Würde mich interessie- Ich bin sicher, dass ein Magazin in der Machart der LP, das re-
ren, ob sich im Alltag eher Vor- oder Nachteile ergeben, denn gelmäßig sowohl Einsteiger als auch Träumer bedienen würde,
wer hat schon zwei Tonarme oder hört nur audiophile Perlen ... sich aber ansonsten schwerpunktmäßig der breiten, vielfältigen
und durchaus interessanten Mitte widmet, Zukunft hat. Gut,
Und übrigens vielen Dank, dass Ihr mich meinem Hobby wie- das ist für den Tester persönlich vielleicht nicht so interessant,
der nahegebracht habt. wie ständig „Kaviar und Austern“ zu essen, aber vielleicht geht
es bei einem Magazin ja nicht nur um Testerinteressen, sondern
Mit freundlichen Grüßen, Frank Bayer, Eschweiler vor allem um die Bedürfnisse der Kundschaft.
Nr_3-2010
Grundsätzlich gefällt mir LP (noch)! Schreibweise, Fotografie und vor allem das
Papier! Das Auge und die Haptik „hören“ schließlich mit. Was mir nicht gefällt?
Eine Zeitlang die katastrophale Häufung von Rechtschreibfehlern (fällt mir mo-
mentan nicht mehr so ins Auge), der zu geringe Umfang „Gemessenes“ und der
Umfang der Werbung (das ist ja inzwischen insgesamt mehr als das halbe Heft).
Problematisch finde ich als Leser die Botschaft: „Irgendwie ist alles gut!“ Klar ist
es für den vertriebsbelieferten und -belauerten Tester und vor allem Schreiber ein
Eiertanz, Hersteller und Vertriebe bei Laune zu halten und trotzdem beim Leser
nicht unglaubwürdig zu werden.

Aber wenn wie im letzten Heft die Pro-Ject Juke Box für 750 Euro sich „als klei-
ne, feine Anlage“ herausstellt, mit der man „dann das Thema Technik ein für alle
Mal ad acta legen“ kann, frage ich mich mit krauser Stirn, wie weit das noch ge-
hen soll. Der Yamaha A-S7000 für 600 Euro setzt noch einen drauf. Obwohl er
doch „ohne die symmetrische Signalführung“ seiner großen Brüder „auskommen
muss“, behält er sich unter Strich „ohne Wenn und Aber die Leistungsfähigkeit
und Klangqualität“ seiner großen Brüder! Was soll dann das ganze Gewese um
die Symmetrie exorbitant teurer High-End-Boliden? Hochinteressant fand ich
dann auch noch die verbale Rechtfertigung und Umschmeichelung des Frequenz-
gangs der immerhin 4.900 Euro teuren Marten Form Floor. Obwohl der Laut-
sprecher seinen bassseitig gemessenen -3db-Punkt so bei ca. 60 Hz haben dürfte,
verfügt er über einen „exorbitant tiefen“ und an anderer Stelle „perfekten Bass“.
Die messtechnisch festgestellte und eingeräumte „Senke zwischen 2 und 5 kHz“
wird als „sehr ausgewogene Mitten“ verbalisiert. Für mich ist das ein fest einge-
bauter „Loudness-Effekt“, der bei einem anderen Testziel in dieser Breite und Aus-
prägung sicherlich nicht akzeptiert werden würde. Ich habe die Box aber nicht
gehört! Möglicherweise klingt sie dank der eingebauten Loudness bei moderaten
Lautstärken ganz gut, aber bei gehobenen Lautstärken ...? Jedenfalls bin ich bei
solchen Testergebnissen nicht mehr völlig sicher, noch die richtige Publikation
zu lesen.
Ich sage deshalb an dieser Stelle mal nicht „weiter so“, aber gern „etwas anders
weiterhin“ und

alles Gute und viel Erfolg!, Michael Dommes

Hallo Herr Dommes,


Der Bassbereich der FormFloor reicht deshalb so tief und klingt ungewöhnlich fest
für einen einzelnen 17er, weil das Reflexrohr der Box im Boden des Gehäuses sitzt
und dort maximale Unterstützung vom Untergrund erfährt. Das kann je nach Box
und Tieftöner auch nach hinten losgehen, weil durch die enge Ankopplung an den
Raum der Bass zu weich und schwammig wird. Dank der gekonnten Abstimmung
und dem klanglich trockenen Fundament der harten Keramikmembranen funkti-
oniert das Prinzip bei der FormFloor jedoch exzellent und führt zur beschriebenen
Basswiedergabe.
Die messtechnisch deutliche Senke zwischen 2 und 5 kHz hat praktisch keinen Ein-
fluss auf den Stimmbereich. Dieser Frequenzabschnitt beeinflusst die klangliche Prä-
senz des Lautsprechers. Liegt der Pegel hier zu hoch, dann klingt ein Lautsprecher sehr
direkt und offen, jedoch schnell unangenehm. Zu wenig, vom menschlichen Gehör
wegen des Maskierungseffekts als weniger störend empfunden, lässt einen Lautspre-
cher eher distantziert auftreten, sorgt dagegen für stets angenehme Klänge. Durch die
gute Detailwiedergabe findet die FormFloor hier einen sehr guten Kompromiss, der
sie bei allen Pegeln sehr durchhörbar macht, ohne dass sie unangenehm klingt. Ein
Loudness-Effekt würde eine wesentlich breitere Senke benötigen, davon kann hier
also keine Rede sein.
Abschließend kann ich Ihnen nur empfehlen, sich die FormFloor mal persönlich zu
Gemüte zu führen, sich ein eigenes Urteil zu bilden und dieses dann mit meinem Test
zu vergleichen.
16 Test Vollverstärker Pass Labs INT-30A

nien der Kalifornier aufs einteilige Format


herunter. Der Nomenklatur-Profi schlüs-
selt messerscharf auf: Im INT-150 steckt
eine X150.5 (die fehlt in unserer „Samm-
lung“), im INT-30A eine XA30.5 (wir
berichteten). Hinzu gesellt sich ein guter
Schuss aktueller Pass-Vorverstärker in
Gestalt der Signalverarbeitung aus einem
XP-10 (auch darüber berichteten wir), und
schon ist die Geschichte erzählt. Stimmt
schon. Im Prinzip.
Gäbe es da nicht die interessante Frage zu

Class A light klären, warum zum Teufel der derzeit wohl


renommierteste Verstärkerkonstrukteur
seine Kundschaft mit zwei praktisch gleich
teuren, identisch aussehenden und mit
praktisch gleicher Ausstattung gesegneten
Jahrelang, ach was, jahrzehntelang hat Nelson Pass Vollverstärkern verwirrt. Die Antwort ist
sich schlicht geweigert, seine Verstärkertechnik in ebenso einfach wie eigentlich unbefriedi-
„integrierte“ Form zu gießen, und jetzt das: Nach zwei gend: Jede Jeck is anders, um mal den Köl-
Jahren bringt er bereits den zweiten Vollverstärker ner Karneval zu zitieren. Und in Zeiten, in
denen Kaufentscheidungen weniger leicht
getroffen werden als in solchen, in denen
die Brieftasche lockerer sitzt, ist ein Her-
steller in der Pflicht, einem potenziellen
Kunden genau das Produkt auf den Leib zu

U nd das nicht etwa als Nachfolger zum


diesbezüglichen Erstling INT-150
(wir berichteten), nein: alternativ. Beide
schneidern, das für einen Anwendungsfall
das einzig richtige ist. Und der INT-30A
ist ein Gerät, bei dem das in einer ganzen
Modelle werden ab sofort ein einträchtiges Menge von Situationen der Fall ist. Jawohl,
Nebeneinander in der ausgedehnten Pass- er ist eine kompromissbehaftete Maschine.
Produktpalette pflegen. Der Neue heißt Nicht mit solchen Kompromissen, die im
INT-30A, kostet 7.500 Euro und Kenner täglichen Umgang oder gar beim klang-
der Materie werden schon ahnen woher lichen Ergebnis stören, sondern mit sol-
der Wind weht: Beide Modelle brechen die chen, die, sagen wir mal, die „Reinheit des
beiden aktuellen Endverstärker-Produktli- Konzeptes“ betreffen. Da wäre zunächst
Nr_3-2010
Vollverstärker Test 17

können; ich kenne Leute, die sich reumütig


von ihren Class-A-Boliden wieder getrennt
haben, weil das Musikhören zum Saunabe-
such mutierte. Üblicherweise resultiert aus
solchen Schlüsselerlebnissen in vielen Fäl- Mitspieler
len der Sturz ins andere Extrem: Schaltver-
stärker oder gleich ein neues Hobby. Das Plattenspieler / Tonarme:
muss nicht sein, wenn man bei der An- · Clearaudio Master Reference/
schaffung Augenmaß walten lässt. SME 309
Mit einer Ausgangsleistung von etwa 100
Vier von 20: Pass setzt einmal mehr auf eine Watt an acht und 150 Watt an vier Ohm ist Tonabnehmer:
gewltige Zahl von Leistungshalbleitern · MFSL C3.5
der INT-30A für alle Lebenslagen bestens
gerüstet. Trotz seines nicht unerheblichen
Phonovorstufen:
Ruhestroms (sprich: Class-A-Bereiches) · Pass XP-15
braucht’s hier keine besonders empfind-
lichen Lautsprecher, dem Gerät ist es Lautsprecher:
weitgehend egal, was Sie an die Terminals · Progresive Audio Diablo
hängen. In Sachen Leistung hat der INT- · K+T Prototyp
150 zwar fast das Doppelte zu bieten, aber
dafür huldigt er dem Prinzip Ruhestrom Zubehör:
auch nicht in gleichem Maße. · Netzversorung von Silent Wire
· NF-Kabel von Van den Hul
Die äußerliche Ähnlichkeit der beiden Ge-
· Phonokabel von Van den Hul
räte setzt sich im Inneren fort: Auch wenn · Lautsprecherkabel von Intertechnik
die Schaltungstopologie des Endstufen- · Rack von Creaktiv
traktes eine deutlich andere ist, fällt das · Plattenwaschmaschine von
nicht sofort ins Auge. Beide Geräte werfen Clearaudio
zwei hocheffiziente Spezial-Kühlprofile
mit insgesamt 40 Leistungs-Mosfets in die Gegenspieler
Die Lautstärkereglerchips sind neu:
Die Chips unterhalb des Steckmoduls
Waagschale – zeigen Sie mir mal einen auch
stellen den Ausgangspegel ein nur ansatzweise ähnlich potent bestückten Vollverstärker:
Vollverstärker. Dass der INT-150 schwei- · Krell S300i
ßen kann, habe ich seinerzeit (unabsicht-
einmal der Endstufentrakt. Das Gerät trägt lich) ausprobiert, dieses Lautsprecherka- Vorverstärker:
das magische „A“ in der Typenbezeich- belkurzschluss-Experiment habe ich beim · MalValve preamp three line
nung, und daraus darf man folgern, dass INT-30A nicht wiederholt. Beim INT-150
Endverstärker:
die Endstufe in Class-A-Einstellung arbei- sind die 20 Endtransistoren pro Seite als · SymAsym
tet. Tut sie auch, aber nur zum Teil. Bis etwa konventionelle Komplementärendstufe
30 Watt pro Kanal (daher die Typenbe- geschaltet, und das zweimal: Das Gerät
zeichnung), dann erfolgt der Übergang in ist von vorne bis hinten vollsymmetrisch.
den B-Betrieb. Das hat für Sie als Anwen- Resultat: Immer fünf der pro Stück mit
der den Vorteil, dass Sie die klanglichen 20 Ampere belastbaren Arbeits-
Meriten des übernahmeverzerrungsfreien pferde arbeiten parallel.
A-Betriebs in praktisch allen Lebensla-
gen, bei allen auch nur irgendwie sozial
verträglichen Pegeln auch an „normalen“
Lautsprechern vollumfänglich genießen
können, ohne die Heizung abschaffen zu
dürfen. Der INT-30A setzt im Normalfall
125 Watt elektrischer Energie in Wärme
um, und das heizt ein durchschnittliches
Wohnzimmer nicht übermäßig auf. Un-
terschätzen Sie diesen Punkt nicht: Wer
sich die richtig dicken Class-A-Boliden
ins Zimmer wuchtet – und davon gibt’s Vom Schwestermo-
bei Pass bekanntermaßen mehr als genug, dell INT-150 innen wie
außen kaum zu unter-
der handelt sich diesbezüglich ein paar scheiden: der INT-30A
Probleme ein, die einem gerade im Som-
mer das Musikhören nachhaltig vermiesen
LP_3-2010
18 Test Vollverstärker Pass Labs INT-30A

Beim INT-30A sieht die Konfiguration


etwas anders aus, hier stecken ausgangs-
seitig zwei (ebenfalls in Brücke geschalte-
te) Aleph-Endstufen. Eben jene Verstärker,
mit denen Nelson Pass so um 1990 das bis
dahin nur bei Röhren übliche Single-En-
ded-Prinzip in die Halbleiterwelt trug, und
Paul Simon - Graceland

das ohne hünenhafte Ausgangsübertrager,


die die Röhrenjungs brauchten. Ein Aleph-
„Zweig“ braucht hier fünf Transistoren
als Verstärker, der auf weitere fünf Stück Gemessenes
arbeitet, die als Stromquelle arbeiten. Ich
Messtechnik-Kommentar
erspare Ihnen die 20 Jahre Evolution der
Auch dieses Gerät aus dem Hause Pass be-
Schaltung, die zur aktuellen, relativ effizi- nimmt sich im Messlabor tadellos. Der Fre-
Gespieltes enten Variante geführt hat. quenzgang reicht praktisch vom Gleichspan-
Beiden Vollverstärkern gemein ist das Pass- nunsgfall an bis merklich über 100 Kilohertz.
Paul Simon Das Gerät leistet 100 Watt an acht und derer
typische supersymmetrische Front End.
Graceland 155 an vier Ohm und verzerrt wenig, wir ma-
Jene berühmte patentierte Eingangsstufe, ßen 0,014/0,018 Prozent Klirr bei 5 Watt an
Dead Can Dance der „Papa Pass“ mit ein paar höchst ele- 8/4 Ohm. Der Rauschabstand beträgt an-
Toward The Within ganten Kunstgriffen beigebracht hat, Rau- ständige -77 Dezibel(A) bei 5 Watt, die Kanal-
schen und Verzerrungen in symmetrischen trennung 73 Dezibel. An der Steckdose fordert
Neil Diamond der A-Betrieb seinen Tribut, aber selbst das
Signalen weitgehend zu eliminieren. Das geht hier noch: 125 Watt Leistungsaufnahme
Home Before Dark
Ganze funktioniert auch mit unsymme- im Leerlauf, das wird auch erst bei höheren
Cowboy Junkies trischen Eingangssignalen, besser aber bei Leistungen deutlich mehr – bis gut über 600
The Trinity Session XLR-Anschluss, weshalb diese Betriebsart Watt bei Vollaussteuerung.
bei allen Pass-Verstärkern eindeutig zu be-
Eric Bibb
Rainbow Pe
vorzugen ist, da macht der INT-30A keine Markt gefertigten Netztrafos. Kleiner Tipp:
Ausnahme. Symmetrische Eingänge gibt’s Eigenimport von US-Geräten ist keine gute
zwei, Cincheingänge ebenfalls, Vorverstär- Idee, weil deren Trafo erstens nicht auf 230
kerausgänge sind ebenfalls symmetrisch Volt umrüstbar und zweitens ein 60-Hertz-
wie unsymmetrisch vorhanden. Die Laut- Experte ist; die Wahrscheinlichkeit, dass
sprecherterminals sind meiner Meinung das Gerät auch mit passendem Vorschalt-
nach immer noch nicht der Weis- trafo hier Brummprobleme verursachen
heit letzter Schluss, tun würde, ist so klein nicht.
aber ihren Job. Unser INT-30A hingegen ist grabesstill.
Serienmäßig gibt’s eine Zumindest solange, bis ihn ein Signal zur
solide Vollmetall-Fernbe- Arbeit animiert, und da lässt er sich nicht
dienung und ein Display, lang bitten. Die Maschine brilliert prak-
das über die eingestellten tisch aus dem Stand, respektive Karton, he-
Es heißt Betriebsparameter infor- raus mit perfekter Geschmeidigkeit. Keine
„UGS“ und ist
einer stetigen Wei- miert. Die Lautstärkeregelung Härten, keine Ecken und Kanten, einfach
terentwicklung unter- erfolgt elektronisch (übrigens ein völlig homogenes und geschmeidiges
worfen: das Steckmudul für die mit zwei neuen Chips), sonst ste- Gesamterlebnis. Ich habe mich bemüht,
„supersymmetrische“ Verstärkung cken die bekannten, über jeden eine zum Test des INT-150 vergleichbare
Zweifel erhabenen Zutaten im Gerät – Situation herzustellen und zumindest zu
inklusive eines eigens für den deutschen versuchen, beide Geräte gegenüberzu-
stellen. Das kann natürlich nur bedingt
funktionieren, aber ein paar Unterschiede
glaube ich schon festgestellt zu haben: Der
INT-150 schien mir der spektakulärere,
lupenhaftere der beiden Amps zu sein, der
INT-30A der entspanntere, dezentere. Der

Vier Eingänge, zwei davon wahlwei-


se symmetrisch oder unsymmetrisch
– mehr braucht‘s in der Praxis kaum

Nr_3-2010
Pass leistet sich für seine Vollverstärker ein eigenes Gesicht, das
sich etwas von den hauseigenen Vor- und Endstufen unterscheidet

INT-30A bringt mir die gute alte „Graceland“ von Paul Simon
trotzdem näher – die Chorstimmen lässt der Class-A-Amp
mit so zartem Schmelz aus den Lautsprechern fließen, dass
es einem die Tränen in die Augen treibt. Im Bass herrscht ein
kleines bisschen vornehme Zurückhaltung, und das passt gut
zum Gesamteindruck des Gerätes. Zwar tönt’s auf den Punkt
und perfekt durchhörbar, aber in Sachen Schlagkraft kann
der Krell S300i zum Beispiel mehr. Das ist übrigens praktisch
unabhängig vom angeschlossenen Lautsprecher der Fall und
sollte auch gar nicht anders sein, weil sonst die Gefahr bestün-
de, dass ein vorwitziger Bassimpuls am Ende einen Hauch, ei-
nen Atemzug, einen glockenklaren Ton einer Gesangsstimme
überdecken würde – und das wäre äußerst schade drum, denn
hier zeigt sich, dass manche Dinge einfach nur dann funktio-
nieren, wenn man einen gehörigen Schluck vom Schmiermit-
tel „Class A“ genommen hat. Und Nelson Pass hat die genau Atrium 4, 1. OG
passende Dosis dafür hier wohl perfekt getroffen. Raum E121

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20 Test Phonovorverstärker Restek MRIA+

Ein großer
Schritt weiter

Denkt man an Restek und Phono, dann fällt einem natürlich sucht. Wie kann das gehen? Nun, in Sachen
zuerst die fast schon legendäre EMAS ein, eine vollprogram- Gehäuse macht das die Stückzahl: Restek
mierbare Phonostufe mit sage und schreibe sieben (!) Ein- hat exakt zwei Gerätelinien, deren Kom-
gängen für Tonabnehmer. Nicht ganz so ambitioniert tritt ponenten alle jeweils im exakt gleichen
Gehäuse sitzen. Da die Maschinen, die die
die kleinere MRIA+ an – und doch kann man auch bei dem
Metallarbeiten erledigen, somit nur einmal
kleineren Modell gut erkennen, wie man sich die Zukunft eingerichtet werden müssen, werden Her-
der Phonoverstärkung vorstellen kann stellungskosten eingespart. Über das Finish
muss man nicht diskutieren: Restek ist hier
klar ganz vorne dabei – die großzügig ver-

E ines vorweg: für gerade einmal 1.000


Euro Einstandspreis erhält man bei
Restek eine vorzügliche Phonovorstufe
chromten Flächen gehören seit jeher dazu,
allerdings sind hierfür noch einmal mode-
rate 100 Euro Aufpreis fällig, ebenso wie
in einem hochwertigen und sauber ver- für die Variante aus poliertem Acryl.
arbeiteten Gehäuse – dazu gibt es einen Alleinstellungsmerkmal der MRIA+ ist das
Komfort, der weit und breit seinesgleichen große rote Display, das über alle wichtigen
Nr_3-2010
Phonovorverstärker Test 21

Mitspieler
Plattenspieler:
· Denon DP6000 mit Stax UA7
· Luxman PD444 mit
Micro Seiki MA 707
und SME 3012 Series II
· Transrotor Dark Star Reference

Tonabnehmer:
· Denon DL103, DL103R
· Benz L2 Wood
· Audio Technica AT 20SLA
· Phase Tech P3 und P3G

Verstärker:
· Twinsound CST 100 Mk II
· Klein + Hummel SB280
· Krell S300 i

Lautsprecher:
· K+T Nexus
· Teufel Ultima 800
· Hifi Sound & Design Obelsik 1

Zubehör:
· Netzleiste von HMS
· Phonokabel von Furutech
· Cinch-Kabel von van den Hul
· Lautsprecherkabel von Silent Wire
· Wandrack und Basen von SSC

Gegenspieler
Phonovorstufen:
· Quad Twentyfour P
· Trigon Advance
· PS Audio GCPH

Betriebszustände Auskunft gibt und in Zu-


sammenarbeit mit dem Multifunktions-
knopf beziehungsweise der Fernbedienung
eine äußerst komfortable Handhabung er-
laubt.
Im Inneren des Geräts setzt sich der sau- Als besonderes Feature verfügt die MRIA+ über eine regelbare aktive Aus-
bere Aufbau fort – auf der klar gegliederten gangsstufe - für den Betrieb als reine Phonostufe ist diese abschaltbar
Platine sitzen die extrem rauscharmen
Operationsverstärker für die RIAA-Ent-
zerrung und die Ausgangsstufe – ja, der
Vorverstärkerausgang ist nicht nur ein
abschwächendes Potentiometer, sondern
eine aktive Stufe mit elektronischer (und
daher fernbedienbarer) Lautstärkerege-
Maximal 64 Dezibel Gain sind drin, das genügt für alle handelsüblichen Tonabnehmer
lung. Nicht ganz so modern, aber unge-
mein effizient, wird die Anpassung des
LP_3-2010
22 Test Phonovorverstärker Restek MRIA+

Phonoeingangs per Mäuseklavier erledigt.


Die Eingangimpedanz lässt sich in fein-
fühligen 10-Ohm-Schritten von 50 Ohm
bis 680 Ohm und 47 kOhm einstellen, die
Kapazität in 50-pF-Schritten von 100 bis
600 pF. Die Verstärkung ist zwischen 32 dB
und 64 dB in Vier-Dezibel-Schritten per
Menü einstellbar. Damit ist die MRIA+ für
Maria Pihl - Malvina

das Gros der verfügbaren Tonabnehmer


gerüstet – lediglich ganz exotische Systeme
mit extrem geringer Ausgangsspannung
und Innenwiderstand müssen ihren eige- Gemessenes
nen Übertrager mitbringen – was bei sol- Messtechnik-Kommentar
chen Tonabnehmern ja ohnehin die Regel Der Phonovorverstärker zeigt eine perfekte
Gespieltes ist. Ausgangspegel und Balance lassen sich RIAA-Entzerrung. Mit einem Fremdspannungs-
ebenfalls über das Menü steuern. Damit abstand von –77,2 dB (A) im MM- und –64,3
Maria Pihl dB (A) im MC-Betrieb liegt die Restek eben-
hat man in einem Minimalsetup die Mög- so gut, wie mit dem Wert für Kanaltrennung
Malvina
lichkeit, die Restek MRIA+ als Vorstufe di- (-62,2dB(A)) und den hervorragenden Klirr-
Rolling Stones rekt an einen Endverstärker anzuschließen. werten von 0,03 % und 0,08 %. Im eingeschal-
Beggar´s Banquet Wer übrigens befürchtet, das Display kön- teten Zustand verbraucht die MRIA+ 11 Watt.
ne auf die winzigen Phonosignale aus-
Johnny Cash
strahlen, der kann die Autoabschaltung ak-
American Recordings IV
tivieren, die die Anzeige ein paar Sekunden
Miriam Makeba/Harry Belafonte nach der letzten Eingabe abschaltet. Gut sich genau so an, wie sie sich misst – per-
An Evening with ... so – je nach eingestellter Helligkeitsstufe fekt linear. Um eine wie auch immer gear-
wirkt die rote Illumination schon sehr do- tete Betonung zu erreichen, müsste man
Oscar Peterson Trio
We Get Requests
minant, oder, vor allem für nächtliche Spa- schon gezielt eine krasse Fehlanpassung
ziergänger, die am Hörraumfenster vorbei- provozieren. Apropos Anpassung: Mit
Katie Melua kommen, etwas anrüchig. der MRIA+ kann man sich hochpräzise
Piece by Piece Nicht ganz so heimelig wie die Schum- an den gehörmäßig exakt passenden Ab-
merbeleuchtung ist der akustische Auftritt schlusswert für jeden Tonabnehmer he-
P. Tschaikowsky
Klavierkonzert Nr. 1 B-Moll der MRIA+. Der Klang ist so straight, wie rantasten, das sprichwörtliche „Einrasten“
Clifford Curzon, eine Phonostufe nur sein kann, vergleich- des Klangbilds belohnt für die investierte
Wiener Philharmoniker, Georg Solti bar durchaus mit der wunderbaren Trigon Geduld. Wenn das Setup steht, nimmt man
Advance, mit der die MRIA+ auch den im Sessel Platz und genießt die perfekte
Ludwig van Beethoven schnörkellosen Aufbau teilt. Und wie bei Neutralität der Wiedergabe – etwa gleich-
Sämtliche Sinfonien, der Trigon ist es auch bei der Restek absolut zeitig mit dem sich selbst ausschaltenden
Gewandhausorchester Leipzig,
erfrischend, mit einem Gerät zu arbeiten, Display verschwindet auch die Phonostufe
Franz Konwitschny
das zu 100 Prozent aus Ingenieursleistung aus der Wiedergabekette – große Orchester
Edvard Grieg und zu null Prozent „Philosophie“ besteht. geraten zu mächtigen Klangkörpern oder
Peer Gynt Suiten 1 & 2, Eine Frage nach der Dominanz einzelner einem Saal gemeinsam spielender Musi-
Berliner Philharmoniker, Abschnitte des Frequenzgangs stellt sich ker, je nachdem, ob man sich als Hörer der
Herbert von Karajan zu keinem Zeitpunkt – die Restek hört Gesamtstimmung oder dem Hin-Hören

In dem gleichen Gehäuse


werden auch „richtige“
Verstärker untergebracht,
deswegen geht es im Pho-
nopre eher übersichtlich zu

Mit dem Mäuseklavier lassen sich Eingangsimpe-


danz und -kapazität sehr feinfühlig einstellen
Nichts Weltbewegendes auf der Rückseite: Cinch-Ein- und Ausgänge, dazu eine stabile Erdungs-
klemme. Mit dem Schalter neben der Kaltgerätebuchse lässt sich die MRIA+ komplett ausschalten

widmen möchte. Dies wird erleichtert komplexen Arrangements. In Sachen Dynamik


durch die extreme Nebengeräuscharmut lässt sich die MRIA+ absolut nichts vormachen
der Restek und den sehr geringen Klirr, – grobe Attacken bei tiefen Frequenzen wer-
die die Musikwiedergabe vor einem sehr fen sie ebenso wenig aus der Bahn wie feinste
„schwarzen“ Hintergrund sauber freistellt. Betonungen und Details am oberen Rand des
Ein etwas unangenehmer Nebeneffekt die- Spektrums. Diese Phonostufe ist damit eine
ser Präzision ist die Unbestechlichkeit, mit der neutralsten, die ich jemals gehört habe

GIBTDER7ELTIHREN"ESTAND
der auch übertriebener künstlicher Nach- und ganz sicher nichts für Schallplattenhörer,

DAS!USSERGEWÚHNLICHE
u$AS$URCHSCHNITTLICHE
hall überproduzierter Pop- und Rockmu- die ganz bewusst ein Gerät zum „sounden“ su-
sik deutlich hörbar wird – das ist der Preis chen – sie ordnet sich unauffällig in jede Kette
der Genauigkeit. ein. Das klingt ein bisschen nach „langweilig“,

/SCAR7ILDE
Auf der Habenseite können wir – übrigens finden Sie? Das kann passieren, wenn die abge-

IHREN7ERTh
aus genau den gleichen Gründen – eine ge- spielte Aufnahme uninspiriert oder totprodu-
radezu fantastische Fähigkeit zur exakten ziert ist – hat man es jedoch mit gut aufgelegten
räumlichen Reproduktion der Aufnahme- Musikern, im Idealfall auch noch mit einer in-
situation verbuchen – die Wiedergabe ist spirierten Produktion zu tun, dann reicht die
frappierend realistisch, auch bei noch so Restek MRIA+ gerne die opulente Spielfreude

(I&IIM(INTERHOFs"ERLINs
(IGHENDs(AMBURGs
+LANGSTUBEs.EUENKIRCHENs
-USIKIM'EWÚLBEs"AD3OBERNHEIMs
(OUSEOF(Ils&RANKFURTs
(IGHEND-ASTERCLASSs7INDSBACHs
"LACKVINYLSOUNDs+LETTGAUs
(I&I,ADENs-àNCHENs
(Il3TUDIO,UXEMBOURGs7ASSERBILLIGs
.IEDERLANDE 77!UDIOs%NSCHEDEs 
und gleichzeitig allerfeinste Nuancen weiter.
Und genau dies ist auch der wichtigste Punkt
für den Hörer. Er wird in keinerlei Richtung ge-
zwungen, sondern kann sich jederzeit frei ent-
scheiden, auf was er sein Ohrenmerk richten
möchte: Einzelnes oder Gesamtes, Groove oder
Melodie, Dynamik oder Detail – oder eben alles
zusammen, kurz genannt: Musik.

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Unterm Strich …
» Die Restek MRIA+ ist eine Phonovorstufe Der Netztrafo ist für die Bedürfnisse einer
ohne Fehl und Tadel. Technisch und musika- Phonovorstufe mehr als genügend. Die Si-
lisch ist sie so gut, wie ein Preamp dieser Preis-
gnalaufbereitung am Ausgang erfolgt über
klasse nur sein kann – obendrauf
setzt sie noch einen Komfort, den sehr rauscharme Operationsverstärker
es in dieser Gerätekategorie so noch
nicht gegeben hat. Dicke Empfeh-
lung!
24 Test Spezial: Tonabnehmer Denon DL103

Dauerläufer

Nr_3-2010
Tonabnehmer Test 25

Kein Weg führt daran vorbei, jeder hat schon mal eines gehabt: Das
Denon DL103 ist das dienstälteste und meistgebaute Tonabnehmer-
system der Welt – und gehört auch heute noch nicht zum alten Eisen.
Wir von der LP-Redaktion haben es gewogen und gemessen, zerlegt
und wieder zusammengebaut, umgebaut, eingebaut und gehört.
Dabei wurden ein paar Legenden über das mittlerweile 46 Jahre alte
DL103 bestätigt und ein paar pulverisiert

LP_3-2010
26 Test Spezial: Tonabnehmer Denon DL103

Auf den ersten Blick sieht es aus wie eine


alte Tenderlokomotive: Das komplette
Headshell von Dirk Hannemüller mit
Carbonrohr und Azimuthverstellung

A ls allererstes gratulieren wir der


Firma Denon zu ihrem 100-jährigen
Jubiläum. 1910 wurde sie als Nippon Chi-
Im Anschluss entwickelte sich eine bei-
spiellose Erfolgsgeschichte: Neben der
Grundversion, die sich wie geschnitten
kuonki Shokai, später Nippon Columbia Brot verkaufte, wurden im Laufe der Jah-
gegründet. Ein Teil des Unternehmens, re nicht weniger als dreizehn (!) Varianten
Nicht auf einen natürlichen Werk- der unter „Denki Onkyo“, oder kurz Den- des DL103 vom Hersteller selber aufgelegt
stoff, sondern auf Kunststein setzt
on firmierte, befasste sich ausschließlich – einige nur leicht verändert, einige sehr
Carsten Wendt alias Phio Audio
mit Rundfunktechnik – hier entstanden stark modifiziert und wiederum andere als
Japans erste Schneidemaschinen, professi- hochwertige Sammlerstücke veredelt.
onelle Broadcast-Laufwerke, Bandmaschi- Nach dem Niedergang der Schallplatte
nen und Tonabnehmersysteme. als führender Tonträger in den 80er- und
Anfang der 60er-Jahre hatte sich die Vi- 90er-Jahren und dem resultierenden Ab-
nyl-Schallplatte als Standardtonträger im satzeinbruch gibt es aktuell nur noch zwei
UKW-Radio durchgesetzt. 1958 war die Varianten des Klassikers: Das Standard-
Stereo-Langspielplatte vorgestellt worden, DL103 und das DL103R, die luxuriösere
der Stereo-Rundfunk stand ebenfalls in Variante mit geänderten Spulen und einem
den Startlöchern. Neben der nötigen Ver- etwas aufwendiger bedämpften Korpus.
stärkungs- und Sendetechnik benötigte
das japanische Staatsradio NHK eben auch Klangbeschreibung
ein robustes Tonabnehmersystem als Ar- Irgendwo in den Weiten des Internets ha-
beitspferd in den Studios. Zusammen mit ben wir eine sehr treffende allgemeine
den Denon-Ingenieuren entwickelte man Beschreibung des Denon-DL103-Klangs
1962 das DL103, das ein Jahr später vorge- gelesen. Sinngemäßes Zitat: „Das Denon
stellt wurde und 1964 in Produktion ging. DL103 macht viele Sachen richtig, und die
Damit hatte es aber noch nicht seinen welt- Sachen, die es nicht richtig macht, sind im-
weiten Siegeszug angetreten – es blieb bis mer noch nicht wirklich schlecht.“
Ende der 60er-Jahre den professionellen Volle Zustimmung: Seine Stärken zeigt
Anwendern vorbehalten. Erst im Jahre DL103 als Allrounder: Die Stärke liegt
1970 wurde das Flehen der HiFi-Gemein- klar im Mitteltonbereich, in dem das
Die Stereolab-Gehäuse wirken de erhört – das DL103 war endlich für den System durch Ausdrucksstärke und
wuchtiger als ihre Kollegen, wie-
privaten Markt verfügbar. Dynamik überzeugt, wenn auch nicht
gen aber kaum mehr. Die runden
Fronten erfordern bei der Justage
eine Orientierung am Nadelträger

Nr_3-2010
Tonabnehmer Test 27

Die Gegenwart
Die Gehäuse gibt es in den unter-
schiedlichsten Holzarten – für jeden
Geschmack das richtige Finish
D erzeit sind in Europa zwei Inkarnationen des DL103
erhältlich: die Standardvariante und das DL103R. Es
steht außer Frage, dass das 103R klanglich der merklich
modernere und weniger sperrige Vertreter ist; sieht man
sich die Unterschiede zwischen beiden Varianten an, ver-
wundern die klanglichen Differenzen schon. 103 wie 103R
durch letzte Konsequenz in Sachen räumlicher Abbildung. sind mit Kupferspulen ausgestattet, beim teureren, erst 2006
Etwas mehr Federn lassen muss das 103 im Bass, bei dem es bei uns eingeführten Modell ist der Draht allerdings aus
etwas unkonturiert wirkt, und im Hochtonbereich, wo die De- Kupfer höherer Reinheit (6N) gefertigt. Betrachtet man sich
tailwiedergabe etwas nachlässt. das 103R mal von innen, stolpert man über eine vergoldete
Welche Fortschritte bringen die Umbauten? Die Varianten, bei vordere Polplatte; ob die klanglich relevant ist, darf bezwei-
denen der Generator von oben in den neuen Korpus gedrückt felt werden. Möglicherweise entscheidend ist allerdings der
wird, konnten einen Zugewinn an spielerischer Disziplin und kleine Dämpfer, der vorne an die Innenwand des Gehäuses
Straffheit im Bass verbuchen: Wo vorher irgendwoher irgend- geklebt ist und die Polplatte ruhigstellen soll. Inwieweit das
welche tiefen Töne kamen, herrscht jetzt Übersicht, es gibt den erklecklichen Unterschied in den Listenpreisen der bei-
Konturen und deutlich mehr Trockenheit. Darüber tut sich den Abtaster rechtfertigt, sei dahingestellt: Das Standard-
tonal nicht allzu viel, allerdings profitiert die Tiefe der räum- DL103 rangiert dort für 199 Euro, das DL103R für 399.
lichen Abbildung ebenfalls von der gewonnenen Straffheit –
das ist jetzt schon alles sehr gut. Bei den Höhen tut sich natur-
gemäß nicht mehr allzu viel. Die unterschiedlichen Holzarten
hatten deutlich weniger Einfluss auf den Klang als der Umbau
an sich – wenn, dann gibt es nur feinste Nuancen, die wir nicht
wirklich festmachen konnten. Zur Entscheidungsfindung kann
an dieser Stelle das Gewicht des Korpus zur optimalen Anpas-
sung an den Tonarm herangezogen werden sowie natürlich die
Form und Farbe, die einem am besten gefällt. Übrigens fällt
der Massezuwachs bei den Holzgehäusen weitaus moderater Beim DL103R sitzt vorne
aus, als es die wuchtige Erscheinung vermuten lässt – nur 2 bis im Gehäuse ein Dämp-
4 Gramm mehr als das Originalplastikteil sind es. fer für die Polplatte
Eine Sonderstellung nimmt der Kunststein-Korpus von Phio
Audio ein, der das DL103 zu einem sehr ausgewogenen und
disziplinierten Tonabnehmer macht.
Die Korpusse, bei denen das DL103 von hinten eingeschoben
wird und dann einrastet, unterscheiden sich leicht von ihren
Vergoldete Polplatte,
Kollegen: Die Basswiedergabe ist hier eine Spur zurückhal-
reineres Kupfer für die
tender – dafür profitieren die Mitten recht deutlich, die noch- Spulen: Dramatisch sind
mals offener und agiler wirken. Selbst im Hochton scheint hier die Unterschiede zum
noch ein Tick mehr zu gehen, die räumliche Abbildung findet Standardmodell nicht
einen hervorragenden Kompromiss aus luftiger Offenheit und
sauber abgesteckten Konturen.

Unterm Strich bieten alle Korpusumbauten gegenüber dem


Original-Plastikteil eine deutlich gesteigerte Wiedergabequali-
tät in Sachen Sauberkeit, Dynamik und räumlicher Abbildung.
Im wahrsten Sinne des Wortes noch etwas feilen sollten alle
hier gezeigten Anbieter an der Passgenauigkeit ihrer Erzeug-
nisse, wobei wir uns natürlich im Klaren darüber sind, dass der
Spielraum zwischen Presspassung und Spiel sehr eng ist.

LP_3-2010
28 Test Spezial: Tonabnehmer Denon DL103

mehr. Natürlich funktionieren auch alle


Fremdprodukte mit einem Übersetzungs-
verhältnis, das idealerweise zwischen 1:10
und 1:15 liegt.
Bei optimaler Anpassung produziert die
Kombination DL103-Übertrager einen
ganz speziellen, schwer zu beschreibenden

Fakten Sound. Das DL103 ist aber bei Weitem


nicht so niederohmig, dass es zwingend
mit Übertrager betrieben werden müsste.

und Mythen VTA


Bezüglich der Tonarmhöhe hinten am
Schaft zeigt sich das Denon DL103 auf-
grund des konischen Nadelschliffs relativ
unkritisch – Extreme sind natürlich zu
vermeiden.

Compliance
Eine der größten und hartnäckigsten Le-
genden, die das DL103 umranken: Die
dynamische Compliance, die ab Werk mit
5 mm/N angegeben wird. Dabei wird seit
Jahrzehnten sehr gerne übersehen, dass
Denon die Compliance bei 100 Hertz an-
gibt, wo sich das Masse-Feder-System
komplett anders verhält als im kritischen
Bereich um 10 Hertz. Unsere Messungen
ergeben eine Compliance, die zwischen
12 und 14 liegt, womit sich das DL103 an
nahezu allen mittelschweren bis schweren
Armen wohlfühlt.
Viele Beschwerungsmaßnahmen – oft in
Form von Bleiplättchen zwischen Head-
shell und System – gingen auch gar nicht
auf den Wunsch nach einem Tonarm mit
höherer effektiver Masse zurück, sondern
Impedanz entstanden aus purer Not-Wendigkeit, da
Denon selbst gibt eine Last ab 100 Ohm mit sehr vielen Tonarmen eine Auflage-
an der Phonostufe an, ein Wert, der aber kraft von fast 30 Millinewton bei dem sehr
nicht einmal mit der Faustregel Innenwi- geringen Gewicht des DL103 nur mit Hilfs-
derstand mal zehn korreliert. Wir schlie- mitteln zu realisieren war. Anscheinend
ßen uns nach etlichen Hörproben einer hat man diese Maßnahmen im Laufe der
auch im weltweiten Netz immer häufiger Zeit im Zusammenhang mit der „falschen“
gelesenen Empfehlung an, das DL103 mit Compliance-Angabe fehlinterpretiert. Der
einem Kiloohm abzuschließen – Varia- klangliche Zugewinn durch Bleiplättchen
tionen nach oben und unten lassen eine oder Ähnliches ist eher auf die Bedämp-
recht gut dosierbare Anpassung an den fung des Plastikkorpus durch das weiche
Gesamtklang der Anlage zu. Material zurückzuführen.

Übertrager Einbau
Der ehemalige Stolz der Baureihe: Das Speziell an das Denon DL103 angepasste Das DL103 ist technisch sicherlich weder
DL103 „Gold Limited“ hatte Spulen aus Übertrager gab es natürlich von Denon sexy noch innovativ, aber grundsolide ge-
Golddraht und einen Kohlefaserkorpus selbst: AU300, AU320, AU340, um nur die macht und durch die Erfahrung bei der Se-
wichtigsten zu nennen. Einige dieser Ty- rienproduktion von einer konstant hohen
pen sind mit etwas Glück auch noch unge- Qualität. Einziger Schwachpunkt ist das
braucht als sogenannter New Old Stock zu Plastikgehäuse, das alles andere als stabil
bekommen – produziert werden sie nicht ist und beim Einbau auch vorsichtig be-
Nr_3-2010
Tonabnehmer Test 29

handelt sein will – mehr als leicht über „handwarm“ anziehen


empfiehlt auch Denon nicht. Die offenen seitlichen Schraub-
löcher erfordern einen Einbau mit langen Schrauben und
Fertigung
Kontermuttern – eine in heutigen Zeiten eingefräster Gewin- Wer meint, dass das DL103 bei Denon in gewaltigen Stück-
de etwas lästige Übung. zahlen auf einer vollautomatisierten Fertigungsstraße ent-
Apropos lästig: Denon hält seit 40 Jahren hartnäckig daran steht, der irrt: Hier ist Handarbeit angesagt. Anbei ein paar
fest, dass die Kodierung der Anschlusspins mit Kürzeln und Bilder aus der Fertigung mit der Spulenwickelmaschine, auf
nicht mit farblichen Markierungen erfolgt – je nach Einbau- der alle DL103-Generatoren entstehen.
situation nervig bis unerfreulich. Dafür sind die Pins ordent-
lich weit auseinander, so dass das Aufstecken der Headshell-
kabel in der Regel kein Problem ist – es sei denn, das recht
klobige und lange System muss aus geometrischen Gründen
sehr weit hinten sitzen, dann gibt es schon einmal hässliche
Knicke im Kabel. Schlimmstenfalls gibt es tatsächlich Situati-
onen, wo man ein DL103 gar nicht montieren kann.
Da beim DL103 der Nadelträger zuverlässig gerade eingebaut
ist (nochmaliges Lob der Großserie), kann man sich beim
Justieren an der großen flachen Front mit Mittelstreifen
orientieren – Tonabnehmer einstellen, leicht gemacht. Eine
Überprüfung der Azimutheinstellung nach geometrisch kor-
rekter Justage hat nur leichte Abweichungen vom Ideal erge-
ben – hat man die Möglichkeit zur Azimutheinstellung, dann
sollte man dieses Potenzial zur Minimierung des Überspre-
chens nutzen.

Tonarme
Gespielt haben wir mit allen möglichen Armen – von der
Klassik bis zur Moderne. Um es kurz zu machen: Das DL103
fühlt sich an einem SME 3009 oder 3012 sehr wohl, allerdings
nicht, weil es sich hier um die Kombination niedrige Compli-
ance – schwerer Arm handelt, sondern weil ein SME 30xx mit
einer effektiven Masse von um die 12–14 Gramm eben kein
besonders schwerer Arm ist.
Alles, was darüber hinausgeht, ist zumindest rechnerisch
nicht mehr ideal für das DL103. Für die aktuellen auf dem
Markt befindlichen Einsteigertonarme von Rega, ProJect
oder Jelco ist der Denon-Klassiker ein idealer Spielpartner,
der in diesen mittelschweren Armen gerne auch noch ein
schwereres Gehäuse verträgt.

Tuning
Neben den hier vorgestellten Umbaumaßnahmen am Gehäu-
se haben sich in der Praxis auch simplere Lösungen durchaus
bewährt, die zugegebenermaßen nicht ganz so gut aussehen.
Alle diese Tricks befassen sich auf irgendeine Art mit dem
Gehäuse des DL103, das es gilt, ruhigzustellen. Neben den
erwähnten Bleiplättchen gibt es Lösungen mit Kupferdräh-
ten zwischen Headshell und System. Auch mit Holzplättchen
und Bitumen wurde experimentiert. Die professionellen Um-
bauten beginnen bei Ersatzkorpussen aus Holz, Kunststoff
oder Metall. Berühmt geworden ist das DL103 mit Bleikorpus,
das Jean Hiraga in seiner Zeitschrift L´Audiophile vorgestellt
hat und lange Zeit als Referenz führte. Die konsequentesten
Umbauten setzen den DL103-Generator auf eine stabilere
Basisplatte und spendieren dem Klassiker einen schärferen
Nadelschliff – so einfach sind Systeme „herzustellen“, die ein
Vielfaches des Ausgangsmaterials kosten, das Potenzial aber
auch konsequent ausschöpfen.
LP_3-2010
30 Test Spezial: Tonabnehmer Denon DL103

Technisches
D ie Ingenieure hatten beim DL103 ein paar Vorgaben des Radiosenders NHK einzuhalten. Wichtig erschien angesichts der neu
eingeführten Stereo-Langspielplatte vor allem eine gute Kanaltrennung – 20 Dezibel sollten es mindestens sein, ein Wert, den
das DL103 von Anfang an locker übertraf; wir selbst haben bei allen vier Systemen bei einem Kilohertz sogar über 30 Dezibel gemes-
sen, unser Rekord lag bei 36 Dezibel! Die Kanalgleichheit sollte innerhalb von 2 Dezibel liegen – auch hier liegen unsere Probanden
besser, die allesamt unter einem Dezibel Abweichung bleiben. Der nach überwiegenden Quellenangaben mit 16,5 Mikrometern
Radius verrundete konische Diamant sitzt auf einem zweiteiligen Nadelträger aus einer leichten Aluminiumlegierung. Der Dämpfer
sitzt hinter dem Spulenkreuz – ein Spanndraht hält die Konstruktion in Position und auf Spannung.

Das DL103 zeigt einen recht ausgewogenen Fre- Bei optimaler Einstellung des Azimuths liegt
quenzgang mit einer leichten Präsenzsenke. Der die Übersprechdämpfung bei über 30 Dezibel.
Mittel- und Grundtonbereich ist breitbandig betont Das hier gezeigte DL103 hat im Auslieferungs-
zustand eine Fehlstellung des Nadelträgers von
etwa einem Grad – unsere anderen Probanden
lagen ähnlich oder noch darunter. Damit ist
das Denon im Vergleich eines der am prä-
zisesten gefertigten Systeme überhaupt

Der erste Resonanztest erfolgte mit einem rela-


tiv leichten Arm, dem Micro Seiki MA707, der nackt
eine effektive Masse von etwa 10 Gramm aufweist
– hier liegt die Resonanz des gesamten Masse-Feder-
Systems bei 9 Hertz, ein nahezu perfekter Wert

Mit 8 Gramm Zusatzmasse sinkt die Resonanzfrequenz be-


reits auf knapp über sieben Hertz – damit verlassen wir schon
den sicheren Bereich zwischen 8 und 12 Hertz – die Emp-
findlichkeit gegen Rumpeln und Trittschall nimmt zu
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HIGH END 2010
®

DER BESTE TON * DAS BESTE BILD

DIE ERLEBNIS-MESSE
FÜR EXZELLENTES
HIFI UND HOMECINEMA

Was wir immer für ein vorgedrucktes Pamphlet


gehalten haben, ist tatsächlich ein individueller
Messschrieb jedes einzelnen gefertigten DL103!

Technische Daten
· Gewicht 8,5 g
· Ausgangsspannung 0,3 mV (1 kHz, 5 cm/sec)
· Übertragungsbereich 20 Hz - 20 kHz
· Kanalabweichung bei 1 kHz <1 dB
· Nadelnachgiebigkeit ca 12 um/mN
· Empfohlene Auflagekraft 25 mN (22 - 28 mN)
· Innenwiderstand 40 Ohm
· Einspielzeit etwa 50 Stunden

Denon DL103
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· Hersteller Denon, Nettetal
· Telefon 02157 12080
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U Y L PZ L WSHULU
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T L Y  I\JOLU
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32 Test Lautsprecher Teufel Ultima 800

Teufel nochmal!
Der Berliner Direktversender Teufel macht Ernst in Sachen
Zweikanal. Nach der tiefbassgewaltigen Ultima 7 (LP 2/08)
und der überragend preiswerten Ultima 60 kommt nun ein
Stereolautsprecher für höchste Ansprüche: die Ultima 800

U nd sie kommt gewaltig: nicht weni-


ger als 8 Chassis pro Seite, verpackt
in einer gleichermaßen kompakten wie
der Nachteile der einfachen Reflexlösung
– Strömungsgeräusche, Rohrresonanzen,
fehlende Hubbegrenzung im Subbass – be-
attraktiven Hülle, buhlen um die Gunst sitzt. Dafür ist der preisliche Aufwand ver-
des Hörers. Dazu winken Teufel-typisch glichen mit einem simplen Kunststoffrohr
12 Jahre Garantie, 8 Wochen bequem zu deutlich höher. Aber nicht, dass die Berli-
Hause Probehören und Direktkauf-gün- ner es beim simplen Einbau von vier Pas-
stige 3.000 Euro pro Paar. sivmembranen belassen hätten. Nein nein,
Gleich vier unterschiedliche Chassismo- das Quartett besitzt tatsächlich eigene An-
delle kommen in der Ultima 800 zum Ein- triebe. Deren Schwingspulen werden über
satz. Was alle eint ist, dass sie speziell für ein Widerstandsnetzwerk, welches über
diesen Schallwandler entwickelt wurden. das Anschlussterminal der Box zugäng-
Für exzellente Hochtondynamik steht die lich ist, kontrolliert „eingebremst“. Mittels
spezialbeschichtete Gewebekalotte mit un- der mitgelieferten Kabelbrücke kann die
gewöhnlich großen 33 Millimetern Mem- Basswiedergabe so von dezent bis profund
brandurchmesser und ebenso außerge- abgestimmt werden – die wohl beste, weil
wöhnlicher Hubfähigkeit. Der Mitteltöner absolut klangneutrale Eingriffsmöglichkeit
der Ultima 800 ist mit 100 mm eher klein, in den Tieftonbereich.
wird ebenfalls von einem kompakten Ne- Verpackt ist das Oktett in einem nicht mal
odymmagnetsystem zu Höchstleistungen 50 Liter fassenden und kaum einen Meter
getrieben und verfügt über eine einteilige, hohen Standgehäuse, das trotz der über-
hochsteife Titanmembran. Auch hier hat schaubaren Maße stattliche 31 Kilogramm
die Sondergröße Kalkül: Der „echte“ Mit- auf die Waage bringt – dem äußerst mas-
teltöner muss sich nicht mit Basswiederga- siven Aufbau sei Dank. Die sieht man der
be abmühen und erntet im Gegenzug ein Ultima 800 mit ihrer zierlich-kompakten
besonders gutes Rundstrahlverhalten und Statur wahrlich nicht an. Die aktiven Bäs-
eine geringe bewegte Masse für knackiges se teilen sich die Front mit einem passiven
Impulsverhalten. Kollegen, die drei restlichen Passivler sitzen
Den höchsten Aufwand hat Teufel jedoch auf der Rückseite der Box. Die leicht nach
im Bassbereich getrieben: von den sechs hinten geneigte Mittelthochton-Front
Siebzehnern mit hochsteifen Rohacell- sorgt nicht nur für optischen Feinschliff,
Membranen werden tatsächlich nur zwei sondern realisiert die mechanische Lauf-
vom Verstärker angetrieben. Die restlichen zeitkorrektur der Chassis zueinander für
vier Chassis ersetzen das obligatorische perfektes Zeitverhalten.
Bassreflexrohr, sie werden auf passivem Drei Abdeckungen – zwei vorne, eine hin-
Wege von den Luftdruckschwankungen ten – sorgen bei Bedarf für optische Dezenz,
im Bassabteil der Ultima 800 angeregt. auch wenn dafür angesichts hochwertiger
Diese Form der Bassunterstützung gilt ge- Chassisbestückung und glänzender Lack-
meinhin als beste Lösung, weil sie keine oberflächen keine Notwendigkeit besteht.
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Lautsprecher Test 33

Mitspieler
Plattenspieler:
· Acoustic Solid Machine mit SME
M2-12 und Clearaudio Goldfinger

Phono-Vorverstärker:
· Malvalve preamp three phono

Vorverstärker:
· Malvalve preamp three line

Endverstärker:
· Klang+Ton SymAsym

Zubehör:
· Netzleiste: Silent Wire
· Stromkabel: Silent Wire
· NF-Kabel: Van den Hul
· Phonokabel: Furutech
· Lautsprecherkabel: Intertechnik
· Racks: SSC, Empire

Gegenspieler
· Lumen White Artisan
· HiFi Sound & Design Obelisk 1
· Seta Audio Besa LS

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34 Test Lautsprecher Teufel Ultima 800

Sowohl in vollständig schwarzem Gewand


als auch in der hier getesteten Mischform
aus schwarzer Front und Nussbaum-Kor-
pus – selbstverständlich alles hochglanzla-
ckiert – ist die Ultima 800 äußerst attrak-
tiv. Eine Stahlkonstruktion aus massiven
Air - Pocket Symphony

Querstreben und vier höhenverstellbaren


Spikes schafft Freiräume nach unten,
gleicht Bodenunebenheiten aus und sorgt
für unerschütterlichen Stand auf jedem
Untergrund.
Natürlich ließ es sich Andreas Guhde, Ent-
wicklungsingenieur bei Teufel und Kopf
Gespieltes hinter der Ultima 800 nicht nehmen, die
Box höchstpersönlich in unserem Hör-
Air
raum aufzustellen und den Tag mit mitge-
Pocket Symphony
brachter Musik „gemütlich“ (... sehr laut)
The Paperboys ausklingen zu lassen. Ein toller Abend,
Live at Stockfisch Studio an den Folgetagen abgelöst durch harten
Testalltag, in dem sich der Schallwandler
Jennifer Warnes
natürlich auch beweisen musste.
The Hunter
Interessanterweise hörte ich mich im Laufe
Sergej Rachmaninov der Zeit durch die Bassbrücken hindurch
Symphonische Tänze, und landete schlussendlich bei Option 4 –
Dallas Symphony Orchestra, ohne Brücke, sprich mit maximalem Bass.
Donald Johanos Auch in dieser Konfiguration war der Tief-
Kari Bremnes ton der Ultima 800 noch beeindruckend
Ly trocken und sehr detailreich. Auch wenn
es sich bei einem Schallwandler mit Pas-
Black Eyed Peas sivmembranen quasi um eine ventilierte Nicht mal 1 Meter Höhe und die nach hin-
The E.N.D. Box handelt, so ist die nahe Verwandt- ten geneigte Mittelhochtonfront machen
die Ultima 800 elegant und schlank
schaft zum klanglich als besonders sauber
bekannten, geschlossenen Prinzip doch
deutlich heraushörbar. Äußerst zielsicher gabespektrum, gepaart mit exzellenter to-
arbeiten sich die sechs hochsteifen Memb- naler Neutralität, punktgenauem Timing
ranen durch jedes Musikmaterial und und sehr klarer räumlicher Definition.
bauen ein strammes und sehr sattelfestes Dynamisch gibt sich die Ultima 800 von
Fundament auf, dem auch hohe Pegel in den obersten Höhen bis in den Bassbereich
keinster Weise den Schweiß auf die Stirn hinein sehr sauber und äußerst feinfühlig
treiben – offensichtlich macht sich die abgestuft, und das unabhängig von der
sehr aufwendige Bassabteilung bezahlt. Lautstärke. Feines im Hintergrund geht
Vom gleichen Schlag sind der fast zier- auch bei geringen Lautstärken nicht unter,
liche Mitteltöner und die große Kalotte: Grobes im Vordergrund behält auch bei
hohe Detailfülle im gesamten Wieder- hohen Pegeln seine Struktur.
Die akustische Präsenz und vor allem Pe-
gelfestigkeit gehen über die zierliche Optik
der Ultima 800 weit hinaus. Gleichzei-
tig vermittelt sie eine fast unspektakuläre
Der exzellente Hochtöner ist für beste Selbstverständlichkeit, die auch den all-
Dynamik besonders groß, der „echte“ abendlichen Genuss mit hohem Durch-
Mitteltöner mit inverser Titanmembran
spielt flink und sehr detailverliebt schnittspegel zur stressfreien Genusssache
erklärt. Die von mir sehr geliebte Daft
Punk-LP namens „Discovery“ hörte ich
unvorbereiteterweise direkt ganz durch, le-
diglich unterbrochen durch das Wechseln
der Seiten und den mehrfachen Rechtsdreh
am Lautstärkeregler.
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Lautsprecher Test 35

Angetan von der trocken-dynamischen Art


der Ultima 800 und nicht zuletzt inspiriert
durch ihre feinsinnigen Qualitäten kam
der grobe Programmwechsel: Klassik. Da
ich eher vom spektakulären Schlag bin,
erfreue ich mich in diesem Fall mit Sergej
Rachmaninovs „Symphonischen Tänzen“
– Tipp: die exzellent natürliche Klassikauf-
nahme von Connaisseur Mailorder. Auch
Gemessenes hier brilliert die Teufel mit exzellenter
Familienbande: oben der Passivstrahler
Gesamtdynamik bei problemlos aus dem mit Doppelmagnet für extralangen
Messtechnik-Kommentar
Die Ultima 800 gefällt vor dem Messmikrofon größten Tumult herauszuhörenden Hin- Hub, unten sein aktiver Partner. Die
mit exzellenter Frequenzganglinearität und tergrundereignissen. Einen so fein auflö- wohl aufwendigste, aber klanglich
sehr gleichmäßigem Rundstrahlverhalten. Die senden Lautsprecher mit diesen grobdy- beste Lösung für den Bassbereich
mittlere Empfindlichkeit ist mit 87 dB an 2,83 namischen Fähigkeiten habe ich in dieser
V für eine so kompakte Box exzellent, auch die
untere Grenzfrequenz von unter 50 Hz über- Größenklasse noch nicht erlebt, schon gar
zeugt. Die Impedanz liegt auf normgerechten nicht zu diesem Preis - Chapeau, Teufel!
4 Ohm (Minimum 3,6 Ohm bei 45 Hz), Aus-
schwingverhalten und Klirr sind insbesondere Christian Gather
ab dem Mittelton aufwärts vorbildlich sauber.

Teufel Ultima 800 Spitzenfilter: die Aufteilung des


Spektrums erfolgt ausschließ-
· Preis 3.000 Euro pro Paar lich über howchwertige Bauteile
· Vertrieb Teufel, Berlin auf zwei separaten Platinen
· Telefon 030 3009300
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· Gewicht 32 kg
· Garantie Jahre
· Chassis 2 x 170-mm-Tieftöner
4 x 170-mm-Passivmembran
1 x 100-mm-Mitteltöner
1 x 33-mm -Hochtöner
·BxHxT 220 x 980 x 375 mm

Unterm Strich …
» ... Teufels Ultima 800 ist ein großer Wurf:
kompakt, attraktiv, sehr gut verarbeitet und Es gehr auch ohne Bi-Wiring: hochwertige
dabei akustisch sehr vollständig. Der trockene,
Polklemmen für alle Steckerarten auf der
ehrliche Bass wird vom monitorgleich sauber
Rückseite der Ultima 800, die Kabelbrücke
differenzierten Mittel- und Hochton perfekt
untermalt. Trotzdem kommt der Spaß dank beeinflusst den Basspegel unter 100 Hz
enormer Pegelfestigkeit nicht zu
kurz. Zudem schafft die Ultima 800
das Kunststück, dem Hörer die Laut-
stärke über Stunden ermüdungsfrei
zu vermitteln.

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36 Test Plattenspieler Clearaudio Innovation Compact

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Plattenspieler Test 37

Mitspieler
Phonovorstufen:
· Pass XP-15
· Restek MRIA+
· Clearaudio Balanced
reference Phono

Vorverstärker:
· MalValve preamp three line

Endverstärker:
· SymAsym

Lautsprecher:
· Lumen White Artisan,
· Teufel Ultima 800

Zubehör:
· Netzversorung von Silent Wire
· NF-Kabel von Van den Hul
· Phonokabel von Van den Hul
· Lautsprecherkabel von Intertechnik
· Rack von Creaktiv
· Plattenwaschmaschine von
Clearaudio

Gegenspieler

Schonkost Plattenspieler:
· Clearaudio Innovation / Universal
· Acoustic Solid Machine / SME M2-12

mit Gehalt
„Downsizing“ eines erfolgreichen Konzeptes ist eine übliche
Vorgehensweise zum Erschließen neuer Käuferschichten. Das
weiß man auch bei Cleraudio. Na – wenn sich Familie Suchy
dabei in diesem Fall mal nicht ins eigene Fleisch geschnitten hat

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38 Test Plattenspieler Clearaudio Innovation Compact

S eit gut einem halben Jahr dreht er flei-


ßig seine Runden in unserem Hörraum
und qualifiziert sich als unbestechlicher
Signallieferant: Clearaudios Hightech-
Plattenspieler „Innovation“. Der Bolide mit
Keith Jarret – Köln Concert

dem unerschütterlichen geregelten Direkt-


antrieb dürfte der Traum vieler Plattenspie- Im allseits verstellbaren Headshell
lerfans sein – wenn da doch nur das Preis- steckt das brandneue „Talismann V2“
schild nicht wäre, das dazu angetan ist, dem
Normalverdiener gründlich den Tag zu ver-
sauen: Knapp 13.000 Euro kos-tet das gute bin mir ganz sicher, dass man eine run-
Stück mit dem Spitzenmodell aus Clearau- de Summe an diese Zusammenstellung
dios Drehtonarmpalette, dem „Universal“, schreiben wird.
Gespieltes und einem standesgemäßen MC-Abtaster, Der Innovation Compact unterscheidet
dem „DaVinci“. Gewiss, eine echte State- sich zunächst erst einmal in der Bauhöhe
Keith Jarret
of-The-Art-Kombi, aber leider zu einem von seinem „nicht kompakten“ Bruder,
Köln Concert
ebensolchen Preis. Das, worüber es heute und dafür gibt’s genau zwei Gründe: Die
Strawinsky zu berichten gilt, ist der Versuch, das finan- beim Urmodell zweistöckige Laufwerks-
Der Feuervogel zielle Problem auf etwas mehr als ein Drit- basis wurde einer Etage beraubt, was in
tel zu reduzieren, will sagen: auf 5.000 Euro. der Theorie etwas schlechtere Trittschall-
Kari Bremnes
Immer noch verdammt viel Geld, aber zu- Isolationswerte liefert. In der Praxis wird’s
Ly
mindest theoretisch in der Reichweite einer so viel nicht ausmachen, außer dass es
Eric Bibb deutlich größeren Klientel. weniger schneidig aussieht. Der Teller des
Rainbow People Um so etwas möglich zu machen, bedurf- großen Innovation ist ein Sandwich aus
te es eines neuen Laufwerks, das möglichst einer dicken Kunststoffscheibe und einer
viele der Meriten des Innovation mit- massiven Edelstahlplatte; hier den Rot-
nimmt, aber deutlich günstiger zu fertigen stift anzusetzen macht absolut Sinn, denn
ist, und das gibt’s jetzt und heißt „Innova- hier lässt sich eine Menge teures Material
tion Compact“. und ordentlich Maschinenstunden sparen.
Auch beim Tonarm musste eine Alterna- Auch wenn Clearaudio auf einem eigenen
tive her, mit dem Universal ist eine zivile „Automatenpark“ fertigt – Kosten verursa-
Preisgestaltung nicht zu machen. Glückli- chen die rechnergesteuerten Werkzeugma-
cherweise hat Clearaudio seit Langem eine schinen trotzdem. Und somit fehlt dem In-
sehr brauchbare Alternative im Programm: novation Compact die 15 Millimeter dicke
den einpunktgelagerten „Unify“, ein mei- Edelstahlscheibe, der satte 70 Millimeter
ner bescheidenen Meinung nach etwas un- dicke Zylinder aus POM (Polyoxymethy-
terschätzter Klassiker. Wir montierten ihn len) schafft aber auch so vielversprechende
hier in der Zehn-Zoll-Variante, der derzeit Massenträgheitswerte.
angesagten Bauweise bei Drehtonarmen. Keine Kompromisse gibt’s bei Lager- und
Bliebe noch der Tonabnehmer, und da ha- Antriebstechnik. Der Teller steckt auch
ben die Erlangener ein besonderes Bonbon hier auf einer überaus glatten und ver-
parat, das sicherlich noch eine Würdi- schleißfesten Keramikachse, die Lagerhülse
gung abseits dieses Pakettests erfahren steckt im Teller; demnach ist das Lager von
wird: Es heißt Talisman V2 und hat invertierter Bauart. Über die senkrechten
mit seinem Vorgänger nicht mehr viel Kräfte müssen sich die Erlangener schon
gemein, wie wir noch sehen wer- seit geraumer Zeit keine Sorgen mehr ma-
den. chen, auch nicht beim Innovation Com-
Nach der üblichen Clearaudio- pact: Zwei sich abstoßende Magnetringe
Staffelung addieren sich die Preise nehmen die vertikalen Kräfte auf. Voll-
der Einzelkomponenten zu einer kommen berührungslos, versteht sich. In
Summe von 5.090 Euro und ich Verbindung mit der durch den hohen Tel-
ler bedingten großen Führungslänge ergibt
das ein überaus stabiles und ruhiges Lager
Der „Unify“ ist ein Klassiker im Clearaudio-Pro- – genau so sollte das sein. Hinzu gesellt sich
gramm und stellt einen typischen Einpunktler mit das aktuelle Sahnestück in Sachen Clearau-
Stabilisierung über eine schwere Glocke dar dio-Antriebstechnik: der geregelte Gleich-
strommotor. Er bezieht die Information,
Nr_3-2010
Plattenspieler Test 39

Das Talismann V2 bringt den gro-


ßen Clearaudio-Generator erstmals
in Preisregionen unter 1.000 Euro

telschweren Armen. Die Tonarmgeometrie


ist dank des extrem variablen Headshells
vielfältig einstellbar, den Azimut kann man
gleich an zwei Stellen verändern: Einmal
durch das Verdrehen des exzentrischen
Gegengewichtes, einmal durch Verdrehen
des Headshells. Ersteres ist der Normal-
fall, aber ein bisschen fummelig, weil dabei
leicht die Auflagekraft mitverstellt wird.
Höhenverstellung? Gibt’s auch. Über zwei
Madenschrauben ist der Schaft des Ton-
inwieweit er Drehzahlschwankungen aus- arms in einem Flansch fixiert, und wenn
Antiskating per Faden
zugleichen hat, von einem extrem hoch- man die löst, kann man den VTA nach und Gegengewicht, die
auflösenden Sensor unterhalb des Platten- Belieben ändern. Das ist natürlich nicht Verkabelung ist kom-
tellers; jener tastet optisch einen Rink mit so komfortabel wie die Luxus-Verstellung plett einteilig: Rück-
1595 Strichen ab und jede noch so winzige beim „Universal“, aber prinzipiell tut’s das ansicht des Tonarms
Abweichung vom Pfad der Tugend wird hier natürlich auch. Das Antiskating wird
von diesem System sofort ausgemerzt. Im per gewichtsbelastetem Faden eingestellt,
Prinzip keine brandneue Technik, aber die Verkabelung ist Clearaudio-typisch
heutzutage selten bei Plattenspielern ein- kompromisslos: eine durchgängige Lei-
gesetzt; meist vertraut man auf einen ge- tung von den Tonabnehmerpins bis zu den
steuerten Synchronmotor. Der dreht zwar Cinchsteckern. Keine Kontaktstellen, keine
in sich schön konstant, etwaige Unregel- Probleme.
mäßigkeiten, zum Beispiel über Schwin- Besonders stolz ist man in Erlangen auf das,
gungen des Antriebsriemens, schlagen aber was unter dem Headshell des Unify seinen
unmittelbar auf die Tellerdrehzahl durch. Dienst versieht: Das brandneue MC-Sys-
Den Tonarm „Unify“ gibt‘s schon ein paar tem „Talismann V2“. Sein Vorgänger, der
Jährchen länger. Er war Clearaudios erster vom Korpus her fast gleich aussah, basierte
Ausflug ins Drehtonarm-Metier, bis dahin auf einem Generator vom Denon DL103.
gab’s aus Erlangen ausschließlich tangen- Das ist jetzt nicht mehr so, im V2 stecken
tial abtastende Exemplare. Die gibt’s auch genau die Gene, die auch die großen und
heute noch, mittlerweile aber hat man sich sündteuren Clearaudio-MCs bis hinauf
dem allgemeinen Trend unterworfen und zum Goldfinger für 8.000 Euro befeuern.
bietet Dreharme in jeder Form und Farbe. Das Besondere dabei: Das Talismann V2
Der Unify ist eine klassische Einpunkt- ist solo für knapp 1.000 Euro zu erstehen
konstruktion mit allen dazugehörigen und damit die mit Abstand günstigste Ein-
Vor- und Nachteilen. Klassisch heißt, dass trittskarte in die Welt dieser reichlich ex-
das Armrohr quer in eine massive Glocke tremen Tonabnehmerkonstruktionen. Am
Der geregelte Gleichstrommotor steckt
aus Aluminium geführt wird, in deren Ende des extrem langen Bornadelträgers in einem der drei Füße des Laufwerks
Scheitelpunkt eine Edelstein-Lagerpfanne sitzt ein winziger Micro-HD-Diamant, bei
steckt. Jene wird über einen harten La- dem mir immer wieder der Schreck in die
gerdorn auf der Armaufnahme gestülpt, Glieder fährt: Das Steinchen ist so klein,
und das war’s dann schon mit dem Lager. dass mich öfter spontan der Verdacht
Die Anordnung erlaubt Bewegungen in befällt, es sei gar nicht mehr da.
allen drei Dimensionen, und zumindest Der Generator ist ein ganz be-
bei zweien davon ist das auch erwünscht. sonderes Exemplar: Acht ex-
Drehungen um die Längsachse des Ton- trem starke Neodymmagnete
armrohrs bedämpft der tiefe Schwerpunkt sind so angeordnet, dass die
der Glocke und zwei Filzpads im Lager- aus 24-karätigem Golddraht
gehäuse, die allzu heftigen Anregungen gewickelten Spulen absolut
von vornherein den Garaus machen. symmetrisch zum Drehpunkt
Unser Zehnzoll-Unify ist mit einem sil- im Magnetfeld stehen, was für
berfarbenen Kohlefaserrohr ausgestattet ein extrem lineares Ausgangs-
und hat eine effektive Masse von etwa 10 signal und reichlich Signaldynamik
Gramm, zählt also zu den leichten bis mit- sorgt. Beim Talismann V2 verzichtete
LP_3-2010
40 Test Plattenspieler Clearaudio Innovation Compact

man lediglich auf die große,


mit resonanzdämpfenden
„Fingern“ versehene Grund-
platte der größeren Modelle
und verbaute den Generator
(der bei den großen Modellen
wirklich der gleiche ist, aller-
dings auf höhere Symmetrie
selektiert) in einem kon-
ventionellen Gehäuse aus
Gesamtkunstwerk: Innovation Compact,
Ebenholz. Unify und Talismann V2 kommen dem
Die Voraussetzungen, dem großen Bruder erstaunlich nahe
großen Innovation klang-
lich relativ nahe zu kommen, Bass etwas runder, mit minimal weniger
Der Sensor links unterhalb sind bei diesem Trio also durch- Substanz. Überhaupt ist der „Compact“
der Achse stellt die tatsäch- aus gegeben. Dass die Unterschiede aber auf der etwas freundlicheren Seite unter-
liche Tellerdrehzahl fest
so gering ausfielen, das hat denn doch ein wegs, der Innovation eher der präzise Typ;
wenig überrascht und ist wieder einmal ein je nach persönlichem Hörgeschmack kann
Beweis für die alte Weisheit, dass das letzte man das Klangbild des günstigeren Gerätes
Quäntchen Klang das ist, was richtig Geld sogar bevorzugen.
kostet. Der Innovation Compact lässt aus Tja, liebe Leute bei Clearaudio, für diese
dem Stand durch seine rhythmisch poin- Maschine danken wir herzlich: Solch hart-
tierte Spielweise aufhorchen. Schlagzeug, näckige Konkurrenz aus eigenem Hause
Percussion, alles, was das Timing in der für deutlich weniger als die Hälfte des ur-
Musik ausmacht, wirkt hier außerordent- sprünglichen Einstandspreises – das erzäh-
lich natürlich, fließend und passgenau. len wir unseren Lesern doch gerne.
Auch die diesbezügliche Meisterprüfung
nimmt das Gerät mit Bravour: das Aus- Holger Barske
schwingen eines Klavieranschlags. Wenn
irgendwo auch nur die leiseste Drehzahl-
abweichung auftritt, dann bekommt man
sie hier um die Ohren gehauen. Diesbezüg-
lich gibt’s schlicht keine Unterschiede zum
großen Modell. Tonal gibt’s ein paar mini-
male Differenzen: Der Compact zeichnet
an beiden Enden des Frequenzbereiches
minimal weicher; oben herum kann man
das unter Umständen sogar bevorzugen,
im Bass allerdings siegt der Edelstahltel-
ler: Dessen ultimative Attacke schafft der
Kompakte nicht ganz, bei ihm tönt der
Beim Lager setzt Clearaudio auf
Clearaudio Innovation
eine Keramikachse und magne- Compact/Unify 10“/Talismann V2
tische Vertikallagerung Der Unify kommt hier in seiner zehn · Preis 5.000 Euro
Zoll langen Variante zum Einsatz
· Garantie 2 Jahre
· Vertrieb Clearaudio, Erlangen
· Telefon 09131 59595
· Internet www.clearaudio.de

Unterm Strich …
» Diese Kombination sitzt auf den Punkt: Der
kleine Innovation hat das fantastische Timing
des großen Bruders geerbt, in dieser
Zusammstellung klingt’s zudem
betont angenehm, stimmungsvoll
und rund. Platte pur!

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Stefan Wirth,
Kaufmännischer Leiter bei Teufel

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Lizenz: superkompakte identische Frontspeaker mit
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Basswiedergabe und dank Dipol-Technologie ein beeindru-
ckend realistischer Raumklang. * Standfüße sind Zubehör.

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42 Test Röhrenverstärker Twinsound CST 100 MKII

For those
about to rock …
Selten genug hat man es einmal mit Menschen zu tun, die an beiden Unzählige Musiker haben auf dieses Ar-
Enden der gesamten musikalischen Kette operieren. Nach meinen beitstier unter den Gitarrenverstärkern mit
Hörerfahrungen mit dem Twinsound CST 100 Mk II behaupte ich jetzt seinen ganz charakteristischen Clean- und
einfach mal: Wer weiß, wie ein Gitarrenverstärker zu klingen hat, der Crunchsounds zurückgegriffen.
tut sich auch leicht, einen HiFi-Verstärker abzustimmen. Die Firma Twinsound aus Buchholz in
der Nordheide hat sich der Not der Gitar-
risten angenommen, die verzweifelt vor
den Mondpreisen für originale Fender
Twins standen und einen adäquaten Ersatz

T winsound – der Name der norddeut-


schen Röhrenfirma kommt nicht von
ungefähr. Der Fender Twin ist einer der
suchten. Nun – der Name ist Programm
– man konnte diesen Musikern helfen,
und das bis zum heutigen Tag. Unter dem
legendären Gitarrenverstärker aus der Markennamen Cream bietet Twinsound
großen Zeit handgemachter Rockmusik eine Reihe ausgesprochen hübscher und
– der ursprüngliche Twin geht bis auf das technisch gut gemachter Vollröhrenamps
Jahr 1952 zurück, dazu kam 1968 der be- an, die in ihrem bewusst antiken Design
rühmtere Twin Reverb. auch noch verdammt gut und authentisch
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Röhrenverstärker Test 43

Mitspieler
Plattenspieler:
· Transrotor Dark Star Reference
mit Goldring 2200
· Clearaudio Innovation Compact

Phonoverstärker:
· Restek MRIA+
· PS Audio GCPH in Moll-Modifkation

Lautsprecher:
Sauber und übersichtlich gestaltet sich die Rückseite: Vier Hochpegeleingänge · Hifi Sound & Design Obelisk 1
und ein Paar Lautsprecherklemmen mit Abgriffen für 4 und 8 Ohm · Teufel Ultima 800

Zubehör:
aussehen. In Buchholz steht man übrigens von weitaus renommierteren Herstellern
· Netzleiste: PS-Audio
zur fernöstlichen Herkunft der Verstärker, Abweichungen von mehr als einem halben · Stromkabel: Silent Wire
die für den europäischen Markt durch die Dezibel gesehen! · NF-Kabel: Van den Hul
Hände eines Schweizer Röhrenexperten · Lautsprecherkabel: Oehlbach
gehen, dort gegebenenfalls überarbeitet Wie erwartet, zeigt der Blick ins Innere · Racks und Basen: SSC, Empire
werden und schließlich bei Twinsound des CST 100 MKII keine bahnbrechenden
ihren klanglichen Feinschliff erhalten – Neuerungen. Trafo und Ausgangsübertra- Gegenspieler
Gitarren- wie HiFi-Verstärker, womit wir ger sind mehr als anständig dimensioniert
beim CST 100 Mk II wären. Dieser Voll- und qualitativ sehr ordentlich, die Schal- Verstärker:
röhrenverstärker aus chinesischer Pro- tung befindet sich größtenteils auf Platine, · Magnat RV-1
duktion ist ein durchweg altmodischer teilweise wurde auch frei verdrahtet. Lö- · Dynavox VR70-E2
Amp im besten Sinne des Wortes. Inno- tungen, Röhrensockel, Bauteiledimensi-
vation gibt es woanders – wobei die letz- onen – alles sieht anständig und solide aus.
ten bahnbrechenden Entwicklungen im Als kleines Zugeständnis an die Moderne
Themenbereich Röhrenverstärker ohne- hat man eine relaisgesteuerte Einschalt-
hin vermutlich vor über 50 Jahren statt- verzögerung ins Netzteil gebaut, das die
gefunden haben dürften. Angelehnt an die Gleichrichtung der Hochspannung mit
Musikerverstärker kümmert man sich bei Halbleitern erledigt. Der Ruhestrom der
Twinsound mehr um Leistung als um die Endröhren lässt sich sehr feinfühlig über
letzte Feinsinnigkeit – im Messlabor ließen Spindelpotentiometer einstellen – unser
mich die sauberen 40 Watt pro Kanal, die Testgerät gab zu einer Neujustage aber kei-
der Twinsound an die Klemmen wuchtet, nerlei Anlass.
einigermaßen verblüfft aus der Wäsche Apropos Endröhren: Die KT88, die ur-
gucken. Mit „sauber“ meine ich eine Mes- sprünglich in diesem Twinsound-Modell
sung mit maximal 0,7 Prozent Gesamt- verbaut war, hat man ganz aktuell gegen
klirr – ein Wert, den wir üblicherweise für die 6550 getauscht – übrigens von Svetla-
Transistorverstärker verwenden, so gut na aus St. Petersburg. Hier schließt sich der
wie nie für eine Röhre. Auch die anderen Kreis wieder: Auf der Svetlana-Webseite
Messwerte können durchweg überzeugen wird die SV6550C, so die offizielle Typen-
– beim Frequenzgang, der sich hinter den bezeichnung, als Leistungsröhre für HiFi-
Ausgangsübertragern bis fast 100 Kilohertz und Gitarrenverstärker vorgestellt. Die ins-
erstreckt, hat man in der vorverstärkenden gesamt vier Endröhren arbeiten paarweise
Schaltung ein bisschen nachgeholfen, aber im Push-Pull-Betrieb, was zu einer gegen-
das ist legitim. Vom Dämpfungsfaktor über der KT88 leicht gesunkenen Leistung
wollen wir einmal dezent schweigen – der führt, aber immer noch gut für 40 Watt pro
ist zwar schon besser als bei Single-Ended- Kanal ist.
Amps, von einer wirklichen Kontrolle Die Vorverstärkung erfolgt zweistufig: Das
kritischer Lautsprecher wollen wir aber Eingangssignal läuft pro Kanal über ein
Die 6550 ist eine Beam-Power-Tetrode,
lieber nicht reden. Löblich dagegen die System einer Doppeltriode vom Typ 6N9P, die vor allem in Gitarrenverstärkern
fast perfekte Kanalgleichheit – an dieser um dann in je einer 6N8P als Phasenum- eingesetzt wurde – klanglich setzt
Stelle des Messparcours haben wir schon kehrstufe auf die beiden 6550 aufgteteilt sie durchaus eigene Akzente

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44 Test Röhrenverstärker Twinsound CST 100 MKII

zu werden. Der vorhin erwähnte Tausch


des Röhrentyps in der Endstufensektion ist
mir im Übrigen nicht unsympathisch – ich
persönlich fand die KT88 immer etwas zu
glatt und unpersönlich.
Dass man das weder der 6550 noch dem
umgebenden Verstärker nachsagen kann,
bringt der Twinsound sofort auf den Punkt.
Dieser Verstärker ist nicht audiophil, weder
Witches Brew

im positiven noch im negativen Sinne. Das


bedeutet, dass er sich nicht lange mit der
Suche nach dem Zirpen der feinen De-
tails aufhält, sondern auf einen Schlag den
Gespieltes großen musikalischen Zusammenhang ins
rechte Licht rückt: Der Sänger steht vorne,
Witches Brew
die Gitarristen rechts und links daneben
AC/DC und dahinter, wenn auch nicht allzu weit
For those about to rock vom Rest der Band entfernt, der Bassmann
und das Schlagzeug. Sinngemäß gilt diese
Deep Purple kompakte Räumlichkeit auch für andere
Made in Japan
Besetzungen – dennoch ist und bleibt der
Kari Bremnes Twinsound am allermeisten ein Rocker, Gemessenes
Svarta Bjorn der sich mit Verve und Kraft ins Getümmel Messtechnik-Kommentar
stürzt – gerade bei packende Live-Aufnah- Sehr linearer Frequenzgang – bis weit über die
The Notwist men meint man, dass neben pumpenden Grenzen dessen hinaus, was Röhrenverstärker
Neo Golden normalerweise können – hier hat man (legi-
Bassdrums und rotzigen Gitarren auch ein
timerweise) ein bisschen nachgeholfen. Die
Ludwig van Beethoven leichter Hauch von Schweiß aus den Bo- Werte für Fremdspannungsabstand und Ka-
Die späten Klaviersonaten, xen dringt. Damit löst der Twinsound un- naltrennung sind mit knapp -92dB und -62dB
Christoph Eschenbach seren 400-Euro-Altrocker Dynavox VR70- in Ordnung – noch mehr die Klirrwerte, die sich
bis zur Leistungsgrenze von gut 40 Watt zwi-
E2 auf dem Thron der Amps für härtere
Peter Tschaikowsky schen 0,1 und 0,2 Prozent bewegen – für eine
Gangarten ab – die Krone gebührt ab jetzt Röhre absolut rekordverdächtig!
Klavierkonzert Nr. 1 b-moll,
Martha Argerich, Royal Philharmonic dem Twinsound, der im Bass präziser und
Orchestra, Charles Dutoit druckvoller agiert und am entgegenge-
setzten Rand des Spektrums im wahrsten Auch wenn es im ersten Moment schwer-
Wolfgang Amadeus Mozart Sinne des Worts noch mehr glänzt. fällt, die Rockabteilung zu verlassen: Es
Waisenhausmesse, Claudio Abbado Nachdem der CST 100 MK II nun sein Re- folgt der Griff in die Klassik-Plattenkiste
Oscar Peterson Trio vier abgesteckt hat, könnten wir die Sache – und siehe da: Das geht um einiges bes-
We gGet Requests natürlich auf sich beruhen lassen – das hie- ser als erwartet. Zwar präferiert der Twin-
ße aber dem Gerät und dem Hörer nicht ge- sound auch in Sachen Orchestermusik
Jazz at the Pawnshop recht werden, die beide eine größere Vielfalt zupackendere Stücke – eine ungarische
erwarten können. Rhapsodie von Franz Liszt oder Tschai-
kowskys Klavierkonzert Nummer 1 gehen
schon richtig gut – große Orchester kom-
men als organische Klangkörper mit viel
Leben und Dynamik daher, während die
Feinauflösung der individuellen Stimmen
deutlich besser gelingt als erwartet. Bei
elegischeren Stücken – es ist schwer zu be-
schreiben – scheint sich der Twinsound et-
was unterfordert zu fühlen, man meint fast,
ihn mit den Hufen scharren zu sehen, wäh-
rend er auf den nächsten Angriff wartet.

Die Bauform kennen wir von vielen anderen Röhrenamps


– die Schutzbügel setzen dagegen neue optische Akzente

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Röhrenverstärker Test 45

Ein bisschen freie Verdrahtung,


Wenn dann aber der kleinste Anflug von ein bisschen Platine – fertig ist ein
TwinSound CST 100 Mk II Dynamik ansteht, packt er mit einer Freu- grundsolider Röhrenverstärker mit
de und Energie zu, die ihresgleichen sucht. etwas Luxus in Form einer relaisge-
· Preis um 1.200 Euro Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase steuerten Einschaltverzögerung
· Vertrieb TwinSound, Buchholz hat man sich an das Energiebündel und
· Telefon 04183 975740 seinen zupackenden Charakter gewöhnt
· Internet www.twinsound.de – dann ist die Musikrichtung, die man
wählt, völlig egal, es gilt die Faustregel: Je
·BxHxT 430 x 202 x 311 mm
· Gewicht 22 kg mehr Spaß und Schwung die Musiker bei
· Garantie 2 Jahre der Aufnahme hatten, desto mehr davon
· Ausführung: Schwarz kommt auch im Hörraum an.
In Sachen Boxenauswahl ist der CST 100
Unterm Strich … MK II recht genügsam. Ein paar Kriterien
» Günstige Fertigung in Fernost, eine vernünf- muss man einhalten, das heißt: Impedanz
tige Bauteilequalität, ein gutes Händchen bei nicht unter 4 Ohm, Wirkungsgrad ab 85
der Abstimmung – fertig ist ein wirklich preis- Dezibel und ein vielleicht nicht allzu aben-
werter Röhrenverstärker, der vor allem bei dy-
namischer Musik voll aufblüht und teuerlicher Impedanzverlauf, dann klappt
den meisten audiophilen Geräten das Zusammenspiel mit diesem Röhren-
zeigt, wie man richtig rockt. Das mit verstärker auf jeden Fall: Musik soll ja
dem Gitarrenverstärker als Einstieg
hat jedenfalls gut geklappt. schließlich Spaß machen und diese Übung
beherrscht der Twinsound aus dem Effeff.

Thomas Schmidt

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46 Test Lautsprecher Hifi Sound & Design Obelisk 1

Ton in
Ton
Was treibt einen Menschen an,
der mit seinem Leben zufrie-
den sein kann und keine Not-
wendigkeit verspürt, etwas zu
ändern oder neu zu beginnen?
Natürlich: Neugierde, Begeis-
terung, manchmal auch Zufall.
Aber direkt von Zufall zu spre-
chen hieße, Harry Geiger nicht
gerecht zu werden, dem Mann,
um den es hier geht

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Lautsprecher Test 47

S eines Zeichens Ingenieur bei BMW in


München, hat Harry Geiger auf den er-
sten und zweiten Blick erst einmal herzlich
dieser – sagen wir – brauchbaren Schall-
kabinen, danach noch einmal beim Ent-
wickler in dessen eigenem Hörraum. Beide
Mitspieler
Plattenspieler
wenig mit HiFi und Lautsprecherbau zu Male konnten mich die akustischen Ein- · Acoustic Solid Machine
tun. Und trotz des immer vorhandenen In- drücke so weit überzeugen, dass ich guten mit SME M2 12 und Benz L2 Wood
teresses für den Lautsprecherbau kam der Gewissens einen Test vereinbaren konnte. · Transrotor Dark Star Reference
mit Goldring 2200
Impuls, einen komplett eigenen Lautspre- Und so kommt es, dass ein Pärchen Obe-
· Clearaudio Innovation Compact
cher auf Beine zu stellen, aus einer ganz lisk 1 vom Entwickler im schlimmsten mit Unify und Talismann II
anderen Richtung. Geigers Frau Carola Wintereinbruch persönlich abgeliefert
betreibt seit Jahren eine Kunstwerkstatt wird. Ein wichtige Funktion hat der Laut- Phonovorverstärker
für Keramik samt eigenem Brennofen und sprecher damit schon unter Beweis ge- · PS Audio GCPH modifiziert
Ausstellungsraum – ihre Skulpturen kann stellt: Er bringt genügend Gewicht auf die · Malvalve Preamp Three Phono
man unter www.keramik-carola-geiger.de Hinterachse, um noch durch das dichteste · Restek MRIA+
bewundern. Ein Gedankengang folgte dem Schneetreiben zu kommen. Ernsthaft: So
anderen und schließlich erkannte der In- eine Tonskulptur wiegt eine ganze Men- Verstärker
· Twin Sound CST 100 MkII
genieur, dass er hier eine Herausforderung ge, gut 60 Kilogramm pro Lautsprecher
· Krell S 300i
gefunden hatte, die groß genug war für dürften es locker sein. Oberteil und So- · MalValve Preamp Three Line
eine lange Zeit frustrierender Fehlschläge, ckel sind miteinander verschraubt, so dass und Poweramp Three
nervender Teufel im Detail und langwie- ein einigermaßen erträglicher Transport
riger Abstimmarbeiten – eben genau das, in vier Teilen möglich ist. Die Weiche mit Zubehör:
was der Mann mittleren Alters heutzuta- feinsten Mundorf-Bauteilen ist im Unter- · Netzleiste von HMS
ge Hobby nennt. Dass es im Endergebnis teil der Obelisk untergebracht und wurde · NF-Kabel von Van den Hul
mehr als ein hobbyeskes Resultat gewor- im Sinne einer lebendigen Wiedergabe · Phonokabel von Furutech
den ist, spricht nur für die Beharrlichkeit so einfach gehalten, wie es nur irgendwie · Lautsprecherkabel von Intertechnik
· Laufwerkstisch von Basso Continuo
und die Ansprüche des Entwicklers an sich möglich war.
· Rack von Empire
selbst: Auf keiner geringeren Plattform als Dem HiFi-Experten erschließen sich bei
der High End 2009 in München erblickte der ersten Konfrontation mit der Obelisk
die staunende Öffentlichkeit – und der 1 sofort ihre zwei Gesichter: In einer völ- Gegenspieler
Verfasser dieses Artikels – zum ersten Mal lig unkonventionellen Gehäuseform und
Lautsprecher
die Obelisk 1 getaufte Kreation der eben- -bauart steckt eine elektrisch völlig kon- · Teufel Ultima 800
falls neuen Firma Hifi Sound & Design. ventionelle Lautsprecherkonstruktion. · Lumenwhite Artisan
So sperrig sich der Name anhören und le- Die Form ist rund, wirkt sehr organisch
sen mag: Er trifft die Aussage dieses unge- – die weltberühmten Skulpturen auf den
wöhnlichen Lautsprechers auf den Punkt. Osterinseln fallen einem ein, der Film
Sound und Design stehen Seite an Seite. „Coneheads“ vielleicht noch. Der ge-
Der optische Aspekt ist dem klanglichen brannte Ton fühlt sich kühl an, rau und
Anspruch nicht nur gleichgestellt, sondern sehr massiv – man bekommt eine Ahnung
war sogar Ausgangspunkt der gesamten davon, wie schwer es ein muss, diesen im
Entwicklung der Obelisk 1 – am Anfang Rohzustand arbeitenden Werkstoff so
war quasi die Skulptur, dann erst der Laut- vorzubereiten, dass alle Maße nach dem
sprecher. Der konsequente und bereits Trocknen und Brennen passen. Der „Pro-
eingeschlagene Weg ist es nun sicherlich, duktionsvorgang“ bemisst sich daher auch
dieses Produkt über den Aspekt Innenein- nicht in Tagen, sondern in Wochen – reine
richtung und -architektur zu vertreiben – Handarbeit versteht sich damit von selbst,
Material und Form lassen sich in etlichen und damit auch der absolut individuelle
Wohnräumen harmonischer integrieren Charakter jeder Obelisk als Einzelstück, die
als viele der handelsüblichen eckigen Holz- mit einem Paarpreis von 7.600 Euro damit
kisten. auch keineswegs überteuert erscheint.
Auf dem sicher nicht gerade unterbesetzten Anhand erster Messungen in unserer
Markt der HiFi-Lautsprecher mit extrem Lautsprechertesthalle, bei denen es auf-
viel, extrem kompetenter und extrem re- grund des ursprünglich nicht versenkten Miteinander verschraubt werden Ober-
nommierter Konkurrenz kann man einen Hochtöners zu Interferenzen um 5 Ki- und Sockelteil der Obelisk 1 in der Regel
nur einmal. An diesem Schnitt kann man
solchen Lautsprecher großmütig lächelnd lohertz gekommen war, hat Geiger seine
das Keramikmaterial gut erkennen,
als netten Versuch eines Außenseiters ab- Bearbeitungstechnik so weit verfeinert, das nach dem Formen 30 Tage trock-
tun oder die Gelegenheit nutzen, sich „das dass er es jetzt schafft, die Chassis voll in net und anschließend gebrannt wird
Keramikding“ einmal anzuhören. So bei der Schallwand zu versenken. Lohn des
mir geschehen auf der High End in einer Aufwands ist ein perfekt störungsfreier
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48 Test Lautsprecher Hifi Sound & Design Obelisk 1

Frequenzgang. Zu den Messungen der Box


möchte ich noch ein paar weitere Worte
verlieren – die Bauform und das verwen-
dete Material haben eben nicht nur op-
Robert Coyne – Woodland Conspiracy

tische Auswirkungen, sondern auch solche


akustischer Art, und zwar bemerkenswerte.
Das Wasserfalldiagramm, das verdeutlicht,
wie lange welche Frequenzen nachschwin-
gen – je weniger Nachschwinger es gibt,
desto besser. Die Obelisk 1 gibt sich hier
ebenso vorbildlich wie bei ihrem Klirr-
verhalten. Diese Aspekte haben sicherlich
mit der hervorragenden Qualität der ver-
wendeten Chassis von Seas Excel mit ihren
Gespieltes harten Magnesiummembranen zu tun, vor
allem aber mit den hervorragenden Eigen-
Robert Coyne
schaften des Gehäuses, dessen runde Form
Woodland Conspiracy Gemessenes
keine Schallreflexion im Inneren zulässt
Bob Dylan und dessen Materialdichte jegliche Wand- Messtechnik-Kommentar
Together Through Life schwingung im Ansatz eliminiert. Zwei Sehr ausgewogener, leicht „britisch“ abge-
stimmter Frequenzgangverlauf mit enorm
Zentimeter gebrannte Keramik kann eben tief reichendem Bass und ausgezeichnetem
Air
nichts erschüttern – eine Box aus einem Rundstrahlverhalten.
Moon Safari
wie auch immer gearteten Holzwerkstoff Die äußerst niedrigen Klirrwerte selbst bei 95
AC/DC müsste ein Vielfaches der Wandstärke auf- Dezibel sind für eine Box dieser Größe heraus-
ragend gut.
Hells Bells bringen, um auch nur in die Nähe zu kom-
men. Ergebnis: Die Obelisk 1 klirrt selbst
Franz Liszt
Klaviersonate h-moll,
bei beeindruckend lauten 95 Dezibel mitt-
Oleg Maisenberg leren Schalldruckpegels deutlich weniger
als ausgewachsene Standboxen mit mehr
Edvard Grieg und größeren Chassis – und damit meine
Peer Gynt Suiten 1 und 2 ich nicht nur einige ausgewählte Proban-
Berliner Philharmoniker, den, sondern durch die Bank alle.
Herbert von Karajan
Die leicht „britische“ Abstimmung macht
Arnold, Liszt, Mussorgsky sich auch im Hörraum bemerkbar – die
Witches Brew Box macht auf keinen Fall plakativ auf
sich aufmerksam, sondern macht einen
Patricia Barber unspektakulären, ungemein entspannten
Café Blue
Eindruck. Dabei ist sie keineswegs dunkel Hifi Sound & Design Obelisk 1
abgestimmt – der Excel-Hochtöner mit
seinem fantastischen Rundstrahlverhalten · Paarpreis 7.600 Euro
verteilt so viel Hochtonenergie im Hör- · Vertrieb Hifi Sound & Design,
raum, dass sich die Feinauflösung ganz Unterschleißheim
· Telefon 089 37006123
selbstverständlich und für unsere Ohren
· Internet www.hifi-sound-design.de
viel entspannter darstellt, als man das von · Garantie 3 Jahre
schlechteren Tönern kennt – dieser Laut-
sprecher zwingt uns nicht mit der Nase ·HxBxT 1230 x 300 x 250mm
aufs Detail, sondern stellt sie einfach zur · Gewicht ca. 48 kg
freien Verfügung. Kein Wunder, rufen wir · Wirkungsgrad 87 dB
uns noch einmal die Messungen ins Ge- · Impedanz 4 Ohm
dächtnis, dann ist das, was die Obelisk 1 · Ausführungen auf Anfrage
wiedergibt, eine hervorragende Mischung
aus ganz viel Musiksignal und ganz wenig Unterm Strich …
Resonanzen. Das kommt natürlich auch » Mit der Obelisk 1 ist Harry Geiger etwas
ganz Neues gelungen. Eine Skulptur, die
der räumlichen Illusion zugute, die der sich organisch in einen modernen
Wohnraum einfügt und am aller-
Keine parallelen Wände, 2 Zentimeter Keramik und wenigsten danach aussieht, was sie
etwas Filz sorgen für absolute Ruhe: Die Obelisk ist quasi ganz nebenbei ist: ein hervor-
eine der resonanzärmsten Boxen, die ich kenne ragender Lautsprecher.

Nr_3-2010
NEU
Lautsprecher absolut auf den Punkt bringt: Wurde in einer
Aufnahme, am besten live, eine Bühne oder ein Studioraum
gut eingefangen, dann hört man das. Hat man dies mit künst-
lichem Nachhall mehr oder weniger gut versucht zu simu-
Alle Ausgaben
lieren, dann hört man das auch. Punkt. Es tut mir leid, auch
die Obelisk macht bei aller entspannter Wiedergabe schlechte
Produktionen nicht besser – sie fallen nicht komplett ausei-
ruck zuck
nander, wie bei auf strengste Analytik getrimmten Boxen, die
Fehler bleiben aber hörbar. Bei guten Aufnahmen hingegen
stimmt alles: Die Orchester-Showstückchen der „Witches
auf Ihren Rechner!
Brew“ in der Neuauflage von Classic Records springen ge-
radezu aus den Lautsprechern – die kleinen Chassis zeigen
überhaupt keine Probleme mit großen Orchestern und spät- 2-2010 1-2010 6-2009
romantischen Dynamikknallern. Im Gegenteil – gerade in
den untersten Lagen, wo man sich als Tester schon mit mehr
oder weniger undefiniertem Bassbrei arrangiert hat, zeigen
die beiden Obelisken, dass auch dort noch einiges an Finessen
passiert – ein dickes Extralob für die souveräne Tieftonwie-
dergabe. Diese fällt auch nicht auseinander, wenn Rock- und
Popmusik auf elektronisch erzeugte oder verstärkte tiefe Töne
zurückgreift – große Trommeln bleiben groß, auch wenn ihr
realer Durchmesser das der Tieftöner um ein Vielfaches über-
schreitet. Und das sind eben nicht die Obertöne, die stellver- 5-2009
tretend auf Ereignisse im Tiefton hinweisen, sondern echte
Bässe, die mit der nötigen Autorität und Schwärze wiederge-
geben werden – für die Größe des Gehäuses und der Chassis
kommen die Kontrabässe „In der Halle des Bergkönigs“ aus
Edvard Griegs Peer Gynt Suite mehr als realistisch und eine
pumpende Bass Drum bei AC/DC überfordert die Obelisk
genauso wenig wie die Synthesizer-Klänge von Air, Moby
oder Kraftwerk.
Grandios wird Harry Geigers Lautsprecher,
wenn es um handgemachte Musk mit liebe-
voll aufgenommenen Naturinstrumenten
geht: Das Debütalbum von Robert
Coyne, Sohn des legendären Kevin
Coyne, erzeugt über die Tonskulp-
tur grandiose Momente, in denen
Akustikgitarre und Stimme eine Mit einem Klick auf
Gänsehautatmosphäre erzeugen,
die man nur ganz selten erleben
darf. Das hat große Klasse! Ob
www.lloxx.de
der Lautsprecher auch Schwä-
chen hat? Die einzige in meinen • schnell & einfach downloaden
Augen: Ich würde mit der Obe-
lisk nicht oft umziehen wollen.
• fehlende Ausgaben ergänzen
Thomas Schmidt
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Die drei Seas-Excel-Chassis


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50 Test Vollverstärker Krell S300i

Moderne Zeiten
Jawohl, Krell. Jener amerikanische Hersteller, der das High-End-
Business wie kaum ein anderer mit monströsen Verstärkern im
Bereich dreistelliger Kilogrammangaben geprägt hat. Eben diese
Jungs bauen einen Vollverstärker, der uns staunen lässt

N atürlich ist er nicht wirklich ein Pro-


dukt für die Portokasse, der S300i.
Aber mit 2.750 Euro eines, auf dessen
S300i da auch keine Ausnahme, bei ihm
wurde die Potenz nur ziemlich geschickt
getarnt. Das Gerät baut lediglich zehn
Anschaffung der Normalverdiener sparen Zentimeter hoch, die Gerätefront wirkt
kann, ohne den Haussegen gleich auf ewig sehr aufgeräumt; das lässt den amerika-
in Schieflage zu bringen. Zumal sich der nischen Integrierten dezenter erscheinen,
neue kleine Krell optisch durchaus einer als er eigentlich ist. Die Grundfläche von
gewissen Zurückhaltung befleißigt, was einem knappen Viertelquadratmeter deu-
bei den Geräten aus Orange, Connecticut, tet schon an, dass es hier durchaus anstän-
durchaus nicht immer der Fall war und ist. dige Materialmengen zu umbauen gab, das
Krell hat schon immer große und schwere erkleckliche Gewicht von knapp 20 Kilo
Verstärker gebaut, und letztlich macht der unterstützt diese Vermutung nachhaltig.
Nr_3-2010
Vollverstärker Test 51

gen Signalausgängen des Gerätes. Kleines


Bonbon: Dank des Anschlusses über den
Apple-Systemstecker ist der kleine Digitalo
über die Krell-Fernbedienung zumindest
rudimentär steuerbar – so, jetzt ist’s aber
gut mit dem modernen Teufelswerk.
Als Betreiber eines Plattenspielers hat
man’s nicht ganz so gut; eine eingebaute
Mitspieler
Phonoentzerrung gibt’s nicht. Selbstver- Plattenspieler / Tonarme:
ständlich ist der Anschluss einer externen · Clearaudio Innovation
Phonovorstufe möglich, und Krell hat mit Compact/Unify
dem „Reference Phono Preamplifier KPE“ · Clearaudio Master
auch eine solche im Programm. Reference/SME 309
Das Bedienkonzept des S300i ist eine Kom-
bination aus klassischen und modernen Tonabnehmer:
750 VA? Glaube ich nicht. Der Trafo des Elementen. Da wären zunächst acht klei- · Clearaudio Talismann 2
S300i scheint mir ein Mehrfaches der an- · MFSL C 3.5
ne Drucktaster, die wählen einen der fünf
gegebenen Belastbarkeit zu haben
Eingänge an, schalten die Ausgänge stumm Phonovorstufen:
und nehmen das Gerät in Betrieb. Der · Pass XP-15
große zentrale Drehknopf sieht aus wie der · Restek MRIA+
Klar – von nichts kommt nichts, und die Lautstärkeregler, aber das stimmt nur zum
300 Watt Dauerleistung an vier Ohm, die Teil. Hinter dem massiven Schwungrad Lautsprecher:
der Hersteller verspricht, wollen erst ein- verbergen sich ein Drehimpulsgeber und · Lumen White Artisan
mal irgendwo generiert werden, und das ein Taster. In Verbindung mit dem zwei- · K+T Prototyp
geschieht bei Krell traditionsgemäß auf zeiligen Display lassen sich so allerlei Be-
Zubehör:
sehr wenig sparsame Art und Weise. triebsparameter einstellen; das, was heut-
· Netzversorung von Silent Wire
Ein Ausstattungsdetail des S300i gehört zu zutage „Customizing“ heißt. So lassen sich · NF-Kabel von Van den Hul
den Dingen, über die man in einem Maga- zum Beispiel für jeden Eingang Pegel und · Phonokabel von Van den Hul
zin für analoge Musikwiedergabe nur am Balance einstellen, verschiedene Möglich- · Lautsprecherkabel von Intertechnik
Rande mal redet: ein iPod-Anschluss. Auf keiten der Einbindung in ein Heimkino- · Rack von Creaktiv
der Geräterückseite gibt’s eine Buchse, die system konfigurieren und diverse Display- · Plattenwaschmaschine von
der des Apple-Erfolgsplayers sehr ähnlich Betriebsarten anwählen. Clearaudio
sieht, ein passendes Kabel für die Verbin- Die Geräterückseite ist mit vier Paar Cinch-
dung von Amp und Player gehört zum buchsen bestückt, von denen drei als Ein-
Lieferumfang. Das funktioniert gänzlich gänge und eins als Vorverstärkerausgang Gegenspieler
ohne eine der üblichen Docking-Stations, fungiert. Letzteres erleichtert zum Beispiel
und da ist auch das Problem: Wenn man den Anschluss eines Subwoofers oder einer Vollverstärker:
diese Schnittstelle regelmäßig nutzen will, zusätzlichen Endstufe für den Bi-Amping- · Pass INT-30A
baumelt das Kabel notgedrungen an ir- Betrieb. Dazu gesellen sich ein symme-
Vorverstärker:
gendeiner Stelle in der Gegend herum. trischer Eingang, ein paar Lautsprecher- · MalValve preamp three line
Jedesmal auf der Geräterückseite einste- terminals, der besagte iPod-Anschluss und
cken scheint eher nicht sehr praxisgerecht. diverse Buchsen für die Einbindung ins Endverstärker:
Da der S300i zum nicht automatisierte Heim. · SymAsym
kleinen Teil symmetrisch Vom oberen Deckblech befreit, wird der
aufgebaut ist, nutzt er die Grund für die erkleckliche Masse des Ge-
gleichfalls so ausgelegte Si- rätes schnell klar: Er ist rund, sitzt mittig
gnalverarbeitung des iPod; und geht locker für das Doppelte der pro-
wir reden, um keine Miss- pagierten 750 VA Belastbarkeit durch. Das
Mit symmetrischem Eingang:
verständnisse aufkommen verwundert nicht, potente Netzteile haben Die Rückseite des Krell ist für
zu lassen, von den analo- Tradition bei Krell – man schreibt ihnen alle Normalfälle gerüstet. In der
Mitte sitzt der iPod-Anschluss

Die serienmäßige Fernbe-


dienung ist von der soliden
Sorte und kann noch mehr
Krell-Geräte steuern

LP_3-2010
52 Test Vollverstärker Krell S300i

für den Klang eines Gerätes eine elemen-


tare Bedeutung zu. Die dazu passenden di-
cken Elkos hingegen sucht man vergeblich,
vielmehr sitzt auf jedem der beiden End-
stufenmodule ein eher kleines, aber feines
Quartett dieser Spezies. Das hat nichts mit
Sparsamkeit zu tun, sondern ist durchaus
sinnvoll: Die Energiespeicher sitzen di-
The XX – The XX

rekt beim Verbraucher, wo sie hingehören.


Außerdem vermeidet man so übermäßige
Ladeströme, die die Qualität der Betriebs-
spannungen eher verschlechtern.
Die identischen Power-Module sitzen
Gespieltes links und rechts im Gehäuse und sind ser-
vicefreundlich über Steckverbinder ange- Für Vorverstärkung, Lautstärkeregelung
The XX und Eingangsumschaltung ist eine Menge
schlossen (was, Sie ahnen es, der Grund
The XX elekronischer „Fliegendreck“ zuständig
dafür ist, dass wir eins davon solo fotogra-
Jackson Browne fiert haben). Acht Leistungstransistoren
Lives In The Balance pro Kanal liefern die Ströme für die Laut- coolen Werks genau mit der richtigen Mi-
sprecher, ausladende Kühlkörper braucht’s schung aus Nachdruck und Distanziert-
Kari Bremnes
hier nicht: Der Endstufentrakt arbeitet heit, und das ist gar nicht so einfach: Die
Ly
mit moderaten Ruheströmen, so dass das Gesangspassagen und ein großer Teil der
Bruce Springsteen Wärme abführende Aluminium auch in- Instrumentierung benötigen eine sehr
Tunnel Of Love nerhalb des Gehäuses verbleiben kann und leichtfüßige, schon fast lässige Herange-
durch die Schlitze in Deckel und Boden ge- hensweise, während die wie hingetupft
nug Atemluft bekommt. wirkenden Basslinien nur dann wirken,
So ziemlich alle anderen Baugruppen des wenn’s richtig schiebt im Frequenzkeller.
S300i verstecken sich auf der großen Pla- Der Krell hat die Übersicht, die Geschwin-
tine hinter den Eingangsbuchsen. Dabei digkeit und den Druck. Hinter Letzteren
erfolgt die Eingangsumschaltung auf elek-
tronischem Wege mit Spezial-Chips, auch
die Lautstärkeregelung kommt ohne Me-
chanik aus; der Pegel wird über Festwider-
stände eingestellt, die ebenfalls über inte-
grierte Bausteine bedient werden.
Die Vorverstärkersektion sieht sehr Krell-
typisch aus: Eine wahre Armada von win-
Ist nicht ganz leicht vernünftig
zig kleinen diskreten SMD-Teilen verstärkt
unterzubringen: das iPod-Kabel
symmetrisch im hauseigenen „Current
Mode“, bei dem eingeprägte Ströme die
informationstragenden Größen sind und
nicht, wie üblich, Spannungen.
Krell S300i
Sie suchen einen heimeligen, sanften, · Vertrieb Audio Reference, Hamburg
Die Endstufen sind völlig modular auf- zurückhaltenden, betont schön · Telefon 040 53320359
gebaut und lassen sich recht bequem klingenden Verstärker? · Internet www.audio-reference.de
aus dem Gerät entfernen
Dann ist das vielleicht der ·BxHxT 438 x 102 x 445 mm
Moment, den Krell von der · Gewicht 19,5 kg
Wunschliste zu streichen. · Garantie 2 Jahre
Auch das ist keine Überra- Unterm Strich …
schung, denn die amerikanischen » Krells kleiner Vollverstärker bietet, und das
Geräte laufen traditionsgemäß nicht ist für einen ausgewiesenen High-End-Her-
Gefahr, zu „niedlich“ zu klingen. steller die Ausnahme, einen absolut fairen Ge-
genwert fürs Geld; ich bin versucht, von einem
Der Krell pumpt. Er schiebt, drückt Schnäppchen zu reden. Die gut aus-
und geht nach vorne. Nehmen wir zum gestattet Maschine klingt ehrlich,
Beispiel den hervorragenden Erstling der aber nicht langweilig; unerschüt-
terlich, aber nicht zu ruhig, und der
Londoner Band „The XX“. Der Krell trans- Bass, der ist einfach lecker.
portiert den spröden Charme des extrem
Nr_3-2010
Gemessenes
Messtechnik-Kommentar
Der S300i ist kein Kind von Traurigkeit, wie die
Leistungsmessungen beweisen: 177 Watt an
acht, 280 Watt an vier Ohm bei niedrigem Ver-
zerrungsniveau sind schon eine Hausnummer.
Bei 5 Watt liefert er 0,031/0,048 Prozent Klirr,
das ist sehr ordentlich. Der Fremdspannungs-
abstand bei 5 Watt beträgt -82 Dezibel(A), die
Kanaltrennung -70 Dezibel, das ist sehr gut
für ein Gerät mit nur einem Netzteil. Der Krell
verbraucht im Leerlauf 65 Watt, 145 Watt bei 5
Watt Ausgangsleitung und satte 812 Watt bei
Vollaussteuerung. Wenig praxisgerecht: der
Standby-Verbrauch von 40 Watt.

gehört ein Ausrufezeichen, denn das ist sicherlich eine


der Stärken der Maschine. Der Druck ist dabei nicht von
der tumben Sorte, und das ist meiner Erfahrung nach
beileibe keine Selbstverständlicheit: Ich habe in der Ver-
gangenheit Krells erlebt, die problemlos die Welt aus den
Das große
Angeln katapultieren konnten, aber wenig Kontrolle über
ihre Urgewalten hatten. Das ist bei dem hier ganz anders:
Der Bass ist trocken, hat aber noch ein kleines bisschen
voluminöser Rundheit – das sorgt für Wärme im Klang-
Erwarten ...
bild. Geht völlig in Ordnung und kontrastiert exzellent zu
dem glockenklaren und betont „meinungslosen“ Auftritt ... der neue T.A.C.-Röhrenvollverstärker K-35
des Krell im oberen Frequenzbereich. Der S300i ist sicher mit automatischer Bias-Regelung zur
kein schmeichlerischer Schönfärber, sondern ein äußerst optimalen Anpassung des Arbeitspunktes.
robuster und ehrlicher Arbeiter im Dienste der Aufnahme;
seinen Charme macht eindeutig dieser sehr geschickt kon-
struierte Bassbereich aus. Bei der Raumabbildung gibt er
sich etwas amerikanisch-cinemaskopisch – völlig in Ordnung.
Stimmen haben Ausdruck, Charakter und ganz viel Luft, das
passt ausgezeichnet.
Und das ist jetzt das Einstiegsmodell? Dann muss ich mich
wohl doch mal mit den aktuellen großen Krells beschäftigen…

Holger Barske

Test K-35 stp 1/2010


Klang:
Spitzenklasse
Gesamt: Sehr Gut
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54 Test Endverstärker Convergent JL-2 Signature MKII

Darf`s ein bisschen

Wenn es eine passende


Gelegenheit gibt, den Begriff
„Dinosaurier“ in Zusammen-
C onvergent Audio Technology – nicht
eben der geläufigste Name auf der
highendigen Landkarte, zweifellos aber
einziges Produkt im Portfolio, nämlich die
Vorstufe SL-1. Sie wird bis zum heutigen
Tage gebaut, immer wieder modellgepflegt,
hang mit einem HiFi-Gerät zu einer der wohlklingendsten. Und das liegt die letzte Inkarnation heißt, wenn ich rich-
gebrauchen, dann hier: Diese vermutlich auch daran, dass die Produkte tig informiert bin, „SL-1 Signature MK II“.
Endstufe dürfte es eigentlich aus Rush im Staate New York nicht an je- Im englischen Sprachraum wird das Ge-
der Straßenecke herumstehen, sondern rät ehrfurchtsvoll nur „The Cat“ genannt
gar nicht mehr geben
sich ihren legendären Ruf via Mundpropa- und gilt als eine der besten Vorstufen
ganda im Laufe von mittlerweile über 25 überhaupt. Übrigens verfügt sie über ein
Jahren auf die harte Tour erworben haben. eigebautes Phonoteil, dem wahre Wunder-
Firmengründer Ken Stevens hatte zehn dinge nachgesagt werden, was eine redakti-
Jahre lang – von 1985 bis 1995 – nur ein onelle Beschäftigung in der Zukunft nicht
Nr_3-2010
Endverstärker Test 55

mehr sein?
Mitspieler
Plattenspieler / Tonarme:
· Clearaudio Innovation compact/
so ganz unwahrscheinlich erscheinen lässt. sie nämlich auch. Und tatsächlich war Unify
Convergent Audio Technology ist eine beim Einbringen der Verstrebungen auf · Transrotor Fat Bob/
kleine Firma; der Deutschlandvertrieb den großformatigen Blechen ein Schweiß- TW-Acustic Raven 10.5
redet grundsätzlich von „ihm“, meint da- gerät am Werk, und das verbreitet einen
mit Ken Stevens, und tatsächlich würde es ganz eigenen Geruch, der immer noch da Tonabnehmer:
mich gar nicht wundern, wenn der Mann ist. Zwei gewaltige, T-förmig angeordnete · Benz LP-S
· Clearaudio Talismann 2
sein Ding weitgehend allein durchziehen Abdeckhauben beherbergen das bei einer
würde. Das würde dann vielleicht auch Röhrenendstufe obligatorische Eisen: Un- Phonovorstufen:
den Umstand erklären, warum das Unter- ter dem mittleren Deckel sitzen die beiden · Pass XP-15
nehmen auch im Jahre 2010 keine eigene (vergossenen) Ausgangsübertrager, unter
Webseite betreibt – man kann ja nicht alles dem hinteren das Netzteil. Letzteres habe Vorverstärker:
selber machen. Jedenfalls würde mich in- ich mich getraut von seiner Verpackug zu · MalValve preamp three line
teressieren, wie er, so er denn tatsächlich befreien und staunte nicht schlecht: Der
allein am Werk ist, ein Dickschiff wie seine Natztrafo zählt zu den fettesten Blechpa- Lautsprecher:
Stereoendstufe JL-2 Signature MKII über- keten, die mir je untergekommen sind. · Lumen White Artisan
· K+T Prototyp
haupt zusammengebaut und transportiert Und der Sixpack dicker Siebelkos ist auch
bekommt. Die Maschine wiegt nämlich nichts, was einem bei einer Röhrenendstu- Zubehör:
stramme 82 Kilogramm und passt beim fe öfter über den Weg läuft. · Netzversorung von Silent Wire
besten Willen in kein normales Rack; eine Das Interessante ist, dass all das keines- · NF-Kabel von Van den Hul
Gehäusetiefe von knapp 70 Zentimetern wegs dazu dient, gewaltige Leistungsflu- · Phonokabel von Van den Hul
erfordert bei der Unterbringung ein wenig ten loszutreten; die Convergent leistet · Lautsprecherkabel von Intertechnik
Kreativität. Abgesehen davon ist die Plat- stattliche, aber nicht außergewöhnliche · Rack von Creaktiv
zierung in einem „Gerätestapel“ auch we- 100 Watt; Messergebnisse und Herstel- · Plattenwaschmaschine
nig empfehlenswert: Dieses Tier von einem lerangaben decken sich hier übrigens in von Clearaudio
Verstärker strahlt im günstigsten Falle gut erfreulich hohem Maße. Mit vier Pärchen
420 Watt Wärme ab; der Class-A-Betrieb 6550 pro Kanal 100 Watt zu erzeugen, ist Gegenspieler
mit 16 Beam-Power-Tetroden vom Typ eine reichlich luxuriöse Herangehenswei-
6550 fordert in dieser Hinsicht unbarm- se ans Thema Leistungsverstärkung; dafür Endverstärker:
· SymAsym
herzig seinen Tribut. Ihre Befürchtung, würde bequem die Hälfte der Glaskolben
dass es solcherlei Kompromisslosigkeit ausreichen. Jene sind übrigens selektierte
nicht im Tausch gegen ein Butterbrot gibt, Exemplare vom russischen Hersteller Svet-
ist berechtigt: Derzeit kostet das Gerät bei
uns 21.000 Euro.
Das Ende der Fahnenstange ist damit übri-
gens noch nicht erreicht: Es gibt das Ganze
auch noch in einer Mono-Ausführung, bei
der man dann Platz für zwei dieser Schätz-
chen freischlagen muss.
Ich muss gestehen – ich habe lange kein
so „amerikanihsches“ HiFi-Gerät mehr in
den Händen gehabt. Eines, dem man so-
fort ansieht, dass es in unmittelbarer Nähe
der Schwerindustrie von Pennsylvania
entstanden ist; dort, wo Amerika aus Blut 16 Endröhren, über
und Schweiß besteht – oder zumindest 80 Kilogramm Gewicht
noch bis vor Kurzem bestand. Die Con- – so baut man Endstufen
vergent riecht nach Stahl – und das meine
ich durchaus wortwörtlich, daraus besteht
LP_3-2010
56 Test Endverstärker Convergent JL-2 Signature MKII

lana und genießen in Kennerkreisen einen


ausgezeichneten Ruf. Interessant wird di-
ese Art der Überdimensionierung, wenn
man sich Betriebsart und Ruhestrom an-
sieht: Die Röhren arbeiten im Triodenbe-
Eric Bibb – Rainbow People

trieb in Class-A-Einstellung, und da macht


die stattliche Anzahl schon Sinn. Zur
Schaltungstechnik kann ich mangels ent-
sprechender Informationen wenig sagen,
aber wenn man den verfügbaren Quellen
Glauben schenken darf, dann versucht Ken Mit dem LCD-Anzeigeinstrument und dem
Stevens gar nicht erst, seinen Verstärker Drehschalter lassen sich alle Ruheströme und
mit sensationellen neuen Topologien zu die Symmetrie der Endstufenhälften messen
Gespieltes schmücken; das Gerät ist eine Gegentakt-
endstufe nach alter Väter Sitte mit einer
Eric Bibb
Eingangsstufe der aufwendigeren Art. Je- gestaltet hat. Es gibt ein kleines LCD-An-
Rainbow People
der Kanal arbeitet mit drei Doppeltrioden zeigeinstrument und einen Drehschalter
Neil Diamond vom Typ ECC82, ECC83 und 6922; alle- mit reichlich vielen Positionen, und damit
Home Before Dark samt aus gutem Hause. Ein paar konstruk- lassen sich der Ruhestrom jeder Röhre an-
tive Details der Endstufe sind etwas, sagen zeigen, mit dem dazugehörigen Potentio-
Miles Davis
wir mal, speziell; zum Beispiel die Anord- meter im Bedarfsfalle auch korrigieren.
Bitches Brew
nung der Anschlussbuchsen. Die einzige, Im Geräteinneren herrscht weitgehend
Rickie Lee Jones die ordnungsgemäß auf der Rückseite ih- Freiverdrahtung vor. Dabei steht die Funk-
Pirates ren Platz gefunden hat, ist die Netzbuch- tionalität ganz klar vor den ästhetischen
se. Die Lautsprecherterminals sitzen seit- Gesichtspunkten, denn eine Augenweide
lich neben den Endröhren, womit es sich ist das in dieser Form nicht. Zweifellos
noch halbwegs kommod leben lässt; bei aber hat Ken Stevens sich viele Gedanken
den Cinch-Eingangsbuchsen weit vorn auf über seine Masse- und Stromversorgungs-
den Seitenwänden allerdings hört der Spaß führung gemacht, denn die diesbezügliche
so langsam auf. Klar, kurze Signalwege, Leitungsführung zeugt von Sachkenntnis.
verstehe ich, aber das ist erstens reichlich Per notgedrungen seitlich angedockten
unpraktisch und sieht zudem echt unvor- Cinchkabeln mit unserer MalValve-Vor-
teilhaft aus. Okay – ein bisschen was Schrä- stufe verbandelt – Ken Stevens hält nicht
ges muss wohl sein bei einem Produkt wie viel von Symmetrie und legt seine Geräte
diesem. Weit angenehmer nimmt sich da deshalb ausschließlich konventionell aus
der Umstand aus, dass Ken Stevens den – war denn auch akustisch deutlich zu
Ruhestromabgleich und die Symmetrie- vernehmen, dass die JL-2 MK II Signature
einstellung der Endstufe recht komfortabel ein exemplarisch ruhiger Verstärker ist.
Hinten an der Wand sieh man
den Grund für die unortho-
doxe Montage der Eingangsbu-
chen: minimale Signalwege

So richtig schön
ist der Aufbau
der Convergent
nicht; das Ergebnis
heiligt aber auch
hier die Mittel

Nr_3-2010
Endverstärker Test 57

Unterm Blech wird geklotzt: Das Netz-


teil der Convergent ist so ziemlich das
größte, das uns je untergekommen ist

Gemessenes
Messtechnik-Kommentar
Überhaupt kein Problem, im Gegenteil: Der
Frequenzgangschrieb offenbart für eine Röh- ferenzierungen zur
renendstufe diesen Kalibers hervorragende Gewissheit werden,
Linearität. Keinerlei Abfall zu tiefen Fre-
quenzen, nach oben ist erst jenseits von 65 Ki-
die sonst völlig in einem
lohertz Schluss – das sind mal Ausgangsüber- simplen Ton verschwinden.
trager. Die Convergent leistet 86/30 Watt an Ich kenne vielleicht zwei, drei
8/4 Ohm – wenn man die transistortypische Verstärker, die das auch in diesem
Verzerrungsgrenze von 0,7 Prozent zugrunde
legt. Erhöht man auf 3 Prozent, sieht die Sa-
Maß können, aber das war’s dann auch
che schon anders aus: 100/126 Watt bei 8/4 schon. Die Kombination mit dieser Leben-
Ohm. Es gibt nur einen Übetragerabgriff für digkeit und Strahlkraft bis ans obere Ende
Acht-Ohm-Lautsprecher, aber Sie dürfen ru- des Spektrums, das ist schon außerge-
hig Vier-Ohm-Lasten da anklemmen. Klirr ist
auch kein Thema: 0,14/0,23 Prozent bei 5Watt
wöhnlich. Manchmal hilft viel einfach viel
an 8/4 Ohm, erst kurz vor Vollaussteuerung – was kaum ein Verstärker so nachdrück-
wird’s mehr. Der Signal-/Rauschabstand lich beweist wie dieses Schwergewicht.
von 72 Dezibel(A) ist gut, die Kanaltrennung
von 66 Dezibel auch. Der Preis des schönen
Holger Barske
Scheins: der Stromverbrauch. 421 Watt im
Leerlauf und bei kleinen Lasten, 635 Watt
bei Vollaussteuerung. So ist das Leben – von
nichts kommt nichts.

Aus den Lautsprechern ist ein leises Rau-


schen zu vernehmen, aber keine Spur von
Brummen oder Sirren, und das ist bei ei-
ner Röhrenendstufe dieser Gewichtsklasse
mal gar nicht so selbstverständlich. Das,
was unmittelbar danach gen Zuhörer kata-
pultiert wird, im Übrigen auch nicht, ganz Convergent Audio Techno-
im Gegenteil. Die Convergent ist einer der logy JL 2 MK II Signature
ganz seltenen Fälle, wo typische Tugenden
· Preis 21.000 Euro
der Röhrentechnik in all ihrer Schönheit
· Vertrieb Bold High End, Bad Kreuznach
zu Gehör gebracht werden, ohne im Ge- · Telefon 0671 79656579
genzug mit einer Latte von Kompromis- · Internet www.bold-highend.de
sen leben zu müssen. Die Convergent ist · Garantie 5 Jahre, 1/2 Jahr auf die Röhren
nicht nur eine wunderbar wohlig-warme
Charme-Maschine mit einem strahlenden Unterm Strich …
Mittenberiech, der jedes Ereignis zu einem » 100 Class-A-Röhrenwatt, im Triodenbetrieb
Erlebnis macht, sie ist auch im Bass eine erzeugt. Wer das nicht mal selbst gehört
hat, der wird kaum glauben, was mit diesem
echte Hausnummer: überaus stabil, bestens eigentlich ganz simplen Rezept
konturiert, aber nicht mit übermäßiger möglich ist: Wie Ken Stevens nach-
Härte und staubtrockener Kompromiss- drücklich beweist, baut man genau
so eine der besten Endstufen über-
losigkeit. Vielmehr lässt sie gerade unten haupt.
herum Klangfarben fühlbar werden, Dif-

LP_3-2010
58 Test Plattenwaschmaschine Hannl Mera ELB

Nr_3-2010
Plattenwaschmaschine Test 59

Mitreiniger
· Hannl X2000
· Isopropyl-Eigengebräu
· Kohlefaserbürste

Zubehör:
· Tisch: Ikea Lack
· Stromkabel: Beipackstrippe
· Nagaoka Innenhüllen

Gegenspieler
· Fingerabdrücke
von Sohnemann bis Erbtante
· Fussel von Acryl bis Wolle
· Papierschnipsel vom Innencover
· Pressrückstände

Es läuft rund
Neuerungen? Innovationen? Bei einer Plattenwaschmaschine?
Das erscheint bei der, sagen wir es mal, überschaubaren
Technik eines solchen Geräts, doch etwas weit hergeholt.
Aber Sie werden staunen, ich tat es auch

S eien wir einmal ehrlich: Haben wir mit


Erzählungen von unserem analogen
Hobby in unserer Umgebung tatsächlich
Kommen wir also jetzt zu der neuen Hannl
Mera ELB zu einem Preis von 2.640 Euro,
der bei Außenstehenden zumindest ein
einmal geschafft, höfliches oder wohlwol- Stirnrunzeln garantiert, aber auch in ein-
lendes Interesse zu wecken, dann bedarf geweihten Kreisen Neugierde weckt,; hat
es nur der unvorsichtigen Erwähnung doch eine Plattenwaschmaschine für 500
des Wörtchens „Plattenwaschmaschi- Euro grundsätzlich die gleiche Funktion.
ne“, dann kippt die Stimmung gewaltig. Für den Preis gibt es aber gute Gründe. Als
Unvermeidliche verbale Reaktion des eErstes seien an dieser Stelle Materialwahl
Normalbürgers: „SO ETWAS GIBT ES und Fertigungsqualität genannt. Die Mera
WIRKLICH???“ – die begleitenden Blicke ELB hat ein Gehäuse aus Acrylplatten –
sprechen eine noch deutlichere Sprache: unser Testmodell kommt in Schwarz, an-
„Wie bringe ich möglichst viele Meilen dere Farben sind ebenfalls lieferbar –, die
zwischen mich und diesen Irren?“ Im mit Metallprofilen zu einem sehr soliden
Zweifelsfall also nicht weiter erwähnen und ansehnlichen Gehäuse zusammenge-
– dann bleiben die Maschinen eben eine setzt sind. Die Passungen sind perfekt, da
Sache zwischen uns Eingeweihten. wackelt und rappelt gar nichts. Zwei Vor-
LP_3-2010
60 Test Plattenwaschmaschine Hannl Mera ELB

teile hat diese Bauweise neben dem Aus- wie beim Vorgänger über Schalter und Po-
sehen noch: Zum einen besteht bei Acryl tentiometer. Die Drehzahl des Tellers lässt
zu keiner Zeit die Gefahr des Aufquellens sich in feinen Stufen abstimmen, ebenso
wegen Feuchtigkeit, wie sie bei günstigeren seine Laufrichtung. Eine Steuerungselek-
Maschinen aus lackiertem MDF immer la- tronik sorgt dabei für einen sanften An-
tent vorhanden ist. Außerdem ist die Ser- lauf des Tellermotors ohne Ruckeln und
vicefreundlichkeit im Falle eines Falles im- abrupte Wechsel. Dann gibt es noch einen
mer höher, und wenn es nur der Austausch Schalter für die Flüssigkeitspumpe und
eines verkratzten Seitenteils ist. Im Inneren einen Ein- und Ausschalter für die Saug-
ist die Hannl aufgeräumt – die einzelnen turbine. Der gegenüber der Mera EL dazu-
Funktionsgruppen sind sauber voneinan- gekommene Taster mit der Bezeichnung
der getrennt untergebracht. Vorne links „Brush“ bezieht sich auf die größte Neu-
Hannls japanischem Generalim- befindet sich der Tank für die Reinigungs- erung der Mera ELB: Hannls patentierte
porteur haben wir diese beeindru- flüssigkeit, links hinten die Pumpe für den Rundbürste. Der Taster selber ist dabei gar
ckenden Vorher-Nachher-Bilder
zu verdanken, die die perfekte
Auftrag. Die linke Gehäuseabteilung be- nicht mal so spannend. Er lässt die Maschi-
Reinigungsleistung illustrieren ansprucht die Absaugpumpe für sich, bei ne nur während der Einwirkphase mit ge-
der es sich übrigens um keinen handelsüb- ringster Drehzahl laufen.
lichen Staubsaugermotor handelt, sondern Die Rundbürste selbst sitzt – zusätzlich
um einen Spezialmotor, der bei mehr als zu den beiden klassischen Elementen
ausreichend Leistung eine deutlich gerin- Bürsten- und Saugarm unübersehbar links
gere Geräuschentwicklung hat – Günther vorne im Eck. Der Arm ist schwer und soli-
Hannl spricht von 64 Dezibel, ein Wert, de aus verchromtem Metall gefertigt – wer
den wir über das Ohrläppchen gepeilt be- möchte, kann ihn sogar vergoldet haben.
stätigen können. Die im Auffangbehälter Die Rundbürste selbst ist – na ja, eben eine
gelandete Flüssigkeit lässt man einfach ab rund Bürste, die für sich genommen reich-
und zu über den unter der Maschine aus-
tretenden Schlauch ab – ein dauernd lau-
fender Lüfter verhindert Kondensation.
So weit, so gut – solide Technik, gute Qua-
lität, aber noch nichts wirklich Beson-
deres. Erstes Alleinstellungsmerkmal der
Mera ELB ist das Bedienfeld, das schon vor
der Frage nach der Funktionalität einen
„Haben-will“-Reflex auslöst: Wunderschö-
ne, große Metalltaster, versenkt im schwar-
Ein Bedienfeld, das einem Verstärker zen Acryl, das hat schon fast etwas Ero-
alle Ehren machen würde.: Die Taster tisches ... Ähem, kommen wir zurück zum
steuern alle elektrischen Funktionen, Thema. Mit den zahlreichen Tastern kann Hannl Mera ELB
sehen gut aus und sind extrem solide
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Unterm Strich …
» Die Hannl Mera ELB ist ein Musterbeispiel
dafür, wie sinnvoll und hochwertig eine Plat-
tenwaschmaschine sein kann. Star des Ensem-
bles ist die neue Rundbürste, deren
Reinigungsleistung neue Maßstäbe
setzt und neben anderen die wich-
tigste Ressource schont, die wir
heute besitzen: Zeit.

Nr_3-2010
Plattenwaschmaschine Test 61

lich witzlos wäre, gäbe es da nicht die auf die Verschmutzung einer Schallplatte sitzt
den ersten Blick völlig unscheinbare Kon- und je länger der Dreck schon Zeit hatte,
struktion zwischen der Bürste und ihrer sich in den Rillentälern festzusetzen. Hier
Aufhängung. Im Betrieb schwenkt man die zeigt sich die hannlsche Rundbürste in ih-
Bürste nach dem Benetzen der Platte über rer Effizienz der starren Bürste deutlich
die Rillen, drückt sie so weit hinunter, dass überlegen, vor allem bei Schmutz,
zwei kleine Kunststoffrädchen mit Gum- der nicht nur aus losen
mi-O-Ringen kraftschlüssigen Kontakt mit Staubpartikeln besteht,
dem Rand des schweren Gusstellers haben sondern eine wie
– und denkt sich nach Inbetriebnahme auch immer ge-
dann „Einfach genial!“ Über Umlenkrollen artete klebrige
wird die Rundbürste nämlich entgegen der Konsistenz auf-
Drehrichtung der Platte bewegt – damit weist. Der bes-
sorgt sie in den Rillen natürlich für ordent- seren Leistung bei
lich Bewegung. Günther Hannl selbst sagt Problemfällen steht
ganz klar, dass die Reinigungswirkung der aber ein weiterer, nicht
Bürste nicht durch die Borsten in den Ril- minder wichtiger Vorteil
len kommt – derart dünne Härchen wür- gegenüber: Mit der Rund-
den durch die Flüssigkeit sofort verkleben bürste ist die Einwirkzeit
Innen geht es aufge-
–, sondern durch die starke Verwirbelung bei „normal“ verschmutzten räumt zu,, die Funktions-
der Reinigungsflüssigkeit, die den tief sit- Platten deutlich geringer, nach gruppen sind klar aufgeteilt
zenden Schmutz deutlich besser löst als zwei bis drei Umdrehungen kann – der kleine Lüfter beugt der
eine konventionelle Lösung. schon abgesaugt werden, was den Ge- Bildung von Kondenswasser vor
Wie funktioniert´s denn nun? Der Auftrag samtprozess deutlich verkürzt und kein
der Reinigungsflüssigkeit erfolgt über den Nachpumpen von Flüssigkeit erfordert.
entsprechenden Arm, der als Spender und Die Rundbürste kann übrigens bei fast al-
Verteiler fungiert. Die weiche Bürste hier len Hannl-Maschinen nachgerüstet wer-
verteilt das kostbare Nass gleichmässig den – je nach verwendeter Drehzahl ist es
über die Platte, ohne das Label in Gefahr sinnvoll, den optionalen Spritzschutz mit-
zu bringen. Anschließend schaltet man die zubestellen, da, wie gesagt, ordentlich ge-
Tellerdrehzahl mit der Taste „Brush“ he- wirbelt wird. Mit dem Abrieb der O-Ringe
runter und bringt die Rundbürste in Posi- auf den „Rädern“ und den zugehörigen
tion – wie gesagt, mit etwas Gefühl –, bis Spuren auf dem Teller muss man leben.
sie gleichmäßig läuft und Kontakt mit der Die einen kann man günstig nachbestellen,
gesamten Rillenbreite hat. Nach ein paar den anderen muss man ab und zu reinigen
Umdrehungen können die Bürsten abge- – ein kleines Opfer für diesen Quanten-
hoben werden – der Saugvorgang erfolgt sprung in Sachen Reinigungsqualität und
wie von Hannl-Maschinen gewohnt recht Effizienz.
leise und äußerst effektiv, einmal links he- Thomas Schmidt
rum, einmal rechts herum, fertig.
In Feldversuchen durften Kollegen ihre
heimische Plattensammlungen nach Floh-
marktfunden oder durch die Familie in Held der Sauberkeit: Die neue Rundbürste
langen Jahrzehnten „vorbehandelten“ wirbelt die Flüssigkeit sichtbar auf – tief-
Platten absuchen – über den musika- sitzender Schmutz hat keine Chance
lischen Wert dieser „Schätze“ möchte ich
jetzt einmal den freundlichen Mantel des
Schweigens breiten. Bei konventioneller
Betriebsart (also ohne die Rundbürste)
erweist sich die Mera schon als sehr flexi-
bles Werkzeug, das nervenschonend leise
und effektiv zu Werke geht. Mit der Rund-
bürste zeigen sich demgegenüber tatsäch-
lich noch bessere Reinigungserfolge Über
einen längeren Zeitraum gesehen, kann
ich sagen, dass die höhere Reinigungslei-
stung sich desto deutlich er zeigt, je tiefer
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84 Szene & Events

Termine · Workshops · Produktpräsentationen

Norddeutschland
fest in HiFi-Hand Chario-Lautsprecher
und Ultrasone-
Kopfhörer char-
Sintron spielte Thorens, mant präsentiert
Vincent, TAC und Focal

Gewichtiges von Clearaudio:


der Plattenspieler „Innovation“

Preisgünstiges von Audioblock

Digitales von Olive, Röhren von


Unison, Lautsprecher von Piega

Die Vorführungen
waren gut besucht

Verchromtes
von Burmester

Frau H
F Hannll mit Plattenwaschmaschine
it Pl tt h hi

„Z wei gleichermaßen tolle wie volle Tage“ – mit diesem Zitat brachte ein Aus-
steller die norddeutschen HiFi-Tage 2010 perfekt auf den Punkt. Am 6. und
7. Februar dieses Jahres veranstaltete das HiFi Studio Bramfeld im Hamburger Ho-
Veranstalter:
HiFi Studio Bramfeld
liday Inn erneut seinen Hörtest, an dem zahlreiche Besucher sich live von den Ge- Bramfelder Chaussee 332
räten von fast 90 Ausstellern begeistern ließen. Alle Beteiligten drückten nach dem 22175 Hamburg
Wochenende ihre vollste Zufriedenheit mit der Veranstaltung aus, begleitet von der Telefon: 040 6417641
Vorfreude auf den „Hörtest 2011“. Anbei ein paar Impressionen von der diesjäh- Internet: www.hifi-studio-bramfeld.de
rigen Veranstaltung in Wort und Bild.

Live bei Hifi Belzer


Am 19. & 20. März präsentiert Ingo Hansen von Phonosophie bei Hifi Belzer Hifi Belzer
seinen Plattenspieler P3 mit neuem Tonarm, die getunte 500er-Serie von Teac Waldorfer Str. 20
und Zubehör. Pro Tag sind mehrere Vorführungen geplant, Hifi Belzer bittet 56651 Niederzissen
um Anmeldung. Telefon: 06831 122280
Am 26. März gibt‘s Live-Musik vom Singer-Songwriter Paul O‘Brien und dem Fax: 06831 12 2229
Uli Kringler Trio als Begleitband. Der Ticketpreis liegt bei 16 Euro, los geht‘s E-Mail: info@hifibelzer.de
um 20 Uhr. Internet: www.hifibelzer.de

Nr-3-2010
Szene & Events 85

Transrotor bei Hifi Fraune Workshops von Inside Music


Am 19. & 20.03. dreht sich bei Hifi Fraune in Münster alles um In den Workshops von Inside Music finden Sie Antworten auf
Transrotor. Jeweils von 11 bis 18 Uhr werden sechs Transrotor- einige der brennendsten Fragen bezüglich besseren Klangs.
Laufwerke an einer Phonovorstufe zum Vergleich vorgeführt, Am 13. März erläutert Arno Selker, Geschäftsführer der creak-
ein anwesender Transrotor-Experte erklärt ausführlich & kom- tiv GmbH, die Funktionsweise und Wirkung seiner Produkte.
petent. Zusätzlich gibt es ein paar Hausnummern weiter (Nr. 68) Am 17. April gibt‘s alles zum Plattenwaschen und -reinigen mit
eine große Plattenbörse. Martina Schöner (Loricraft).

Hifi Fraune Hifi-Studio Inside Music


Wolbecker Straße 61 Städelstraße 1
48155 Münster 60596 Frankfurt
Telefon: 0251 666835 Telefon: 069 6642 / -6505
Internet: www.hifi-fraune.de E-Mail: info@insidemusic-online.de
Internet: www.insidemusic-online.de

Veranstaltungen:
■ Hausmessen der Hear GmbH (www.h-e-a-r.de): 24.04. bei ■ Am 17.April 2010 findet im Schlosshotel Odelzhausen der
Aura Hifi in Essen (www.aura-hifi.de), 30.04. bei der Audio- zweite analoge Nachmittag statt. Dort wird anschaulich he-
phil GmbH in München (www-audiophil-speakers.de). Vor- rausgearbeitet, welchen Einfluss die Signalverarbeitung auf
geführt werden diverse Geräte von Audiomat, unter anderem den Klang der Kette hat. Mit dabei sind Geräte von Blue Amp,
gespeist von einem VPI Classic. ein Micro RX5000 mit Thales-Arm und Benz LP und die
Backes&Müller Line 35. Fragen zur Veranstaltung beantwortet
Herr Kohn (www.schlosshotel-odelzhausen.de).

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zeugt bin und nicht spätestens 2 Wochen nach Erhalt des sechsten Exemplars schrift-
PLZ, Wohnort (bitte kein Postfach) lich abbestelle, verlängert sich das Abonnement zum derzeitigen Jahresbezugspreis
von 24,90 Euro. Nach Ablauf eines Jahres kann ich jederzeit kündigen.
Telefon Ich bin damit einverstanden, dass Sie mir weitere Informationen per E-Mail zusenden
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Plattenbörsen 87

Plattenbörsen
Termine auf einen Blick
Datum Ort / Land Location Uhrzeit
März
13.-14.03. Wien / AT MCG-Halle, Modecenterstr. 22 jew. 10-17 Uhr
13.03. Dortmund / DE Westfalenhalle, Rheinlanddamm 200 11-17 Uhr
14.03. Frankfurt am Main / DE Jahrhunderthalle, Pfaffenwiese 11-17 Uhr
20.03. Paderborn / DE Schützenhof, Schützenplatz 1 11-17 Uhr
20.03. Linz / AT Hotel Mariott, Europaplatz 2 10-17 Uhr
21.03. Osnabrück / DE Osnabrückhalle, Schlosswall 1-9 11-17 Uhr
21.03. Graz / AT Cafe Immervoll, Lendplatz 40 10-17 Uhr
28.03. Düsseldorf / DE Weiterbildungszentrum, Bertha-von-Suttner-Platz 11-17 Uhr
28.03. Wiener Neustadt / AT Ungarviertel Zentrum 10-17 Uhr
März
04.04. Bochum / DE Stadthalle Wattenscheid, Saarlandstraße 40 11-17 Uhr
05.04. Bonn / DE Brückenforum Beuel, Friedrich-Breuer-Straße 17 11-17 Uhr
05.04. Berlin / DE Mensa der TU, Hardenbergstraße 35 11-17 Uhr
10 - 11.04. Utrecht / NL Jaarbeurs 10-17 Uhr
17.04. Hamburg / DE Mensa Schlüterstraße 10-16 Uhr
18.04. Oberhausen / DE LVR Rheinisches Industriemuseum, Hansastr. 18 11-17 Uhr
24.04. Kassel / DE Philip-Schneidermann-Haus, Holländische Str. 72 11-17 Uhr
24.04. Bremen / DE Die Glocke, Domsheide 4 10-16 Uhr
25.04. Gießen / DE Kongresshalle, Berliner Platz 1 11-17 Uhr
25.04. Hannover / DE Pavillon am Raschplatz 11-17 Uhr
25.04. Bern / CH Kursaal, Kornhausstraße 3 10-17 Uhr

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88 Plattenrezensionen

 Soul Mary Wells – Sings My Guy


Noch bevor die wohl bekanntesten Motown-Stars, Marvin Gaye und Diana Ross, im Rampenlicht standen, eroberte Mary Wells die Herzen der
Fans und die amerikanischen Charts und war das erste weibliche Aushängeschild des „Kult-Labels“. Infolge einer Menengitis war sie im Kindes-
alter zeitweilig gelähmt, taub und halbblind, aber die Gesundheit kam zurück und mit ihr der unbändige Wille, im Musikbusiness mitzumischen
– allerdings zunächst nicht als Sängerin sondern als Komponistin! Sie bewarb sich bei Motown mit dem selbst geschriebenen Song „Bye Bye
Baby“; da sie aber keine Noten aufschreiben konnte, sang sie dem Label-Gründer Berry Gordy diesen kurzerhand vor. Das war der Beginn eines
kometenhaften Aufstiegs, der 1964 in dem aus der Feder von Smokey Robinson stammenden Hit „My Guy“ gipfelte; die erste Nummer 1 für
Motown. Sogar die Beatles wurden auf sie aufmerksam und nahmen sie mit auf einer Tour durch England. Mary Wells revanchierte sich mit dem
Album „Love Songs To The Beatles“. „Sings My Guy“ aus dem Jahr 1964 bildet den Höhepunkt ihrer Karriere und enthält neben dem Titelsong
weitere Perlen wie „He‘s The One I Love“ und „At Last“. Bemerkenswert an Mary Wells ist ihre ausdrucksstarke, mittenbetonte Stimme, die in
Pop

allen Tonlagen stets geschmeidig bleibt, immer im Zentrum des Geschehens steht und jeder Komposition ihren Stempel aufdrückt. Die zwölf
Titel bieten ein breites Spektrum an rhythmusorientiertem Soul und transportieren den Hörer zurück in die Swinging Sixties. An Qualität von
Cover und Platte gibt es nichts auszusetzen, der Sound ist in Anbetracht des Alters der Aufnahmen frisch und luftig.
rh
 Das beste Album der „First Lady Of Motown“
L b l Motown
Label: M
Bestellnummer: 06007 5303830

 folkiger Jazz-Blues Melody Gardot – My One And Only Thrill


Leider ist der pro Rezension bemessene Raum begrenzt, daher kann hier nicht auf die zu Herzen gehende Biografie dieser bemerkenswerten
Künstlerin eingegangen werden, die beschreibt, wie aus einer Hobbymusikerin und angehenden Modedesignerin durch einen tragischen
Unfall eine – ich benutze dieses Schlagwort sehr sparsam – Weltsensation wurde.
Ausgestattet mit einer Stimme, die klingt, als hätte man Randy Crawfords einzigartiges Timbre in einen jungen, zarten Körper verfrachtet,
berührt das dritte Werk dieser Musikerin vom ersten Atemzug an. Aber nicht allein die Stimme Melody Gardots fasziniert, auch die kompo-
sitorische Tiefe ihrer betörenden Songs zieht den Hörer in ihren Bann. Über einem wunderbar leicht arrangierten orchestralen Background
zelebriert sie mal mit Gitarre, mal am Piano eine Reise durch ihren eigenen Kosmos und lässt uns an ihrer Gefühlswelt teilhaben. Melody Gar-
dot hat ihren ganz eigenen, unverwechselbaren Stil und stellt damit unter Beweis, dass es in der scheinbaren Stagnation des Musikbusiness
doch noch etwas Neues zu entdecken gibt. War ihre erste, im Krankenhaus aufgenommene EP noch mehr im Folk-Blues beheimatet, gewann
der Jazz auf ihrem zweiten Album an Intensität, um auf dem hier vorliegenden vollends zur Entfaltung zu kommen. Selbst dem einzigen
nicht von ihr komponierten „Over The Rainbow“ gibt sie ihre ganz eigene Note; so haben Sie diesen Klassiker garantiert noch nie gehört.
Man kann dieses Album, das auch in klang- und herstellungstechnischer Hinsicht keine Wünsche offen lässt, gar nicht genug empfehlen.
rh
 Lassen Sie Melody Gardot in Ihr Herz – Sie werden sie nie mehr gehen lassen!
L b l Verve
Label: V
Bestellnummer: 602517 96787 8

 funky Soul The Temptations – Cloud Nine


Dieses Album ist aus mehreren Gründen etwas Besonderes, allerdings, um es gleich vorwegzunehmen, nicht in klanglicher Hinsicht; ich kann
zwischen der Neuauflage und dem Original aus dem Jahr 1969 keine großen Unterschiede feststellen. Allerdings existiert noch eine Ausgabe,
die im Gegensatz zum vorliegenden Album auf Gordys Mutterlabel Motown erschienen ist; dessen Klang soll um Lichtjahre vor dieser Ver-
sion liegen, was ich aber leider nicht verifizieren konnte, da sie mir nicht vorlag. Die Soundqualität spielt hier ohnehin eine untergeordnete
Rolle, vielmehr kommt es auf den Inhalt an, läutete doch dieses Album bei Motown – und nicht nur dort – die Zeitenwende zum Funk ein.
Die drei Songs auf Seite A, darunter eine Neuauflage des Klassikers „I Heard It Through The Grapevine“, waren damals eine echte Sensation.
Es ist aber vor allem das fast zehnminütige „Run Away Child, Running Wild“, das die Grenze zum Psychedelic Soul überschreitet und damit
einen für Motown neuen Stil zu Gehör bringt. Auf der B-Seite kehren die Temptations wieder zurück zu ihren Wurzeln und präsentieren auf
sieben Songs in gewohnter Manier wunderbaren Soul mit klassischem Harmoniegesang. Der Mut, den Norman Whitfield bei der Produktion
dieses zukunftsweisenden Albums aufbrachte, wurde mit einem Grammy für den Titelsong belohnt.
Während sich der Hörer dem Ende des aus zwei Musikrichtungen bestehenden Albums „Cloud Nine“ nähert, schwebt er womöglich schon
auf Wolke 7 und erfreut sich an der aufschlussreichen Biografie auf der Rückseite des Covers.
rh
 Ein wirklich außergewöhnliches und stilbildendes Werk – leider nicht geeignet für Klangfans
Label:
L b l Gordy
G d
Bestellnummer: 06007 5303912

 Singer/Songwriter Robert Coyne – Woodland Conspiracy


Mutig ist es ja schon: Sich über ein ganzes Album, nur mit der Gitarre beziehungsweise dem Fender Rhodes vor ein Mikrofon zu setzen und
die eigenen Stücke vorzutragen, fest im Vertrauen darauf, dass der Spannungsbogen trägt. Um es kurz zu machen: Robert Coyne, Sohn des
unlängst verstorbenen Kevin Coyne, kann das. Sechzehn Song-Miniaturen hat er für dieses Album zusammengetragen, das auf dem kleinen,
feinen Meyer-Records-Label erscheint – schon immer ein Garant für besondere Künstler mit besonderen Aufnahmen.
Robert Coyne ist ein sperriger Künstler mit sehr eigenen Ideen – alleine über seine Texte, die in dem liebevoll illustrierten Klappcover abge-
druckt sind, kann man wohl wochenlang nachdenken. Und so macht es die Platte es einem zunächst nicht leicht, hineinzufinden – ich habe
festgestellt, dass ich „Woodland Conspiracy“ zum Beispiel überhaupt nicht direkt nach einem anstrengenden Arbeitstag hören konnte – die
Platte ließ mich einfach „abprallen“. In einer entspannteren Stimmung dagegen kann man sich von den Tiefen Robert Coynes Melancholie
einfangen lassen, wie das nur bei manchen Ausnahmekünstlern gelingt. Wehmütige Erinnerungen an Nick Drake werden wach, Robert
Coyne ist aber dann doch direkter und zupackender als sein legendärer Landsmann. Die faszinierende Stimme, kongenial vom Toningenieur
eingefangen, erzählt kleine,verschrobene Miniaturen, während die anfangs unspektakulär wirkende Gitarrenbegleitung sich im Verlaufe des
Albums mehr und mehr als fast vollwertiger Ersatz für eine ganze Band erweist: Coyne spielt quasi Perkussion, Begleitung und Solo – ganz
ohne Overdubs!
ts
L b l Meyer
Label: M Records
R d  Und wieder eine Neuentdeckung bei Meyer Records: Der großartige Robert Coyne hat ein Album für die
Bestellnummer: 166 stillen Momente aufgenommen – intim, faszinierend und melancholisch in einer kongenialen Produktion

Nr_3-2010
Plattenrezensionen 89

 Retro Instrumentals Dan & The Electros – It´s never too late
Beim ersten Stück dominierte noch das Stirnrunzeln, klingt „Happy Feet” doch allzu sehr nach einer Franz-Lambert-Kopie. Spätestens beim
vierten Stück ist die gefurchte Braue jedoch einem breiten Grinsen gewichen: Dan & The Electros machen einfach gute Laune. Der Name des
Projekts ist Programm: Bert Östlund und seine Mitstreiter pflegen sozusagen die historische Aufführunsgpraxis. Mit genau dokumentierten
Original-Instrumenten der 1950er- und 1960er Jahre machen sie den Sound von damals – mit Gitarren von Fender, Gibson und (sic!) Danel-
ectro, Hammondorgeln und so weiter. Ein Großteil der Stücke ist rein instrumental und kann jederzeit als Soundtrack für Fernsehserien oder
Filme der damaligen Zeit durchgehen, vom elegischen Italowestern bis hin zu einem überdrehten „Munsters“- oder „Addams Family“-Film.
Aber – und das ist sicher das Bemerkenswerteste – die Stücke sind allesamt neu komponiert von Östlund, der die Orgel und die Gitarren
bedient. Die 20 (!) Stücke, allesamt kürzer als 3 Minuten, haben nicht durchgehend gleich hohes Niveau, zaubern im schlimmsten Fall aber
immer noch ein Lächeln ins Gesicht, überwiegend aber ein breites Grinsen – und das funktioniert garantiert.
Ebenfalls hervorragend funktioniert die Aufnahme, die klar und druckvoll den Reiz und Eigenklang der damaligen Instrumente ebenso herü-
berbringt wie die Spiellaune ihres Bedienpersonals.
ts
 Hervorragende Gute-Laune-Musik im Retro-Gewand, dargebracht von ein paar inspirierten und versierten Musikern,

die als Sahnehäubchen auch noch hervorragend aufgenommen wurden – was will man mehr?
L b l Opus
Label: O 3
Bestellnummer: LP 22091

 Bayerischer Blasmusik-Wahnsinn LaBrassBanda – Übersee


LaBrassBanda – das klingt doch nach einer weiteren dieser irrwitzigen Blaskappellen vom Balkan – weit gefehlt. Ok, irrwitzig ist schon richtig,
nur kommt die Blaskapelle dieses Mal aus Bayern, wenn auch nicht unbedingt vom Dorf, denn die fünf Mitstreiter haben fast alle eine seriöse
musikalische Ausbildung genossen, was natürlich in keiner Musikrichtung etwas schaden kann.
Erst 2007 gegründet, können sie nicht einmal drei Jahre später auf einer beeindruckende Livekarriere zurückblicken, während der sie schon
auf vielen bedeutenden Festivals abgeräumt haben – ihr Stil, so schwer er auch einzugrenzen ist, ist auf jeden Fall live der absolute Kracher
– eingängig groovend, verschwitzt, immer auf der Überholspur. Auch auf dem neuen Album „Übersee“ gibt es nur wenige Momente zum
Verschnaufen. Die Bläsersektion groovt, wie das eben nur Blech so gut kann, um im nächsten Moment die Riffs einer nicht vorhandenen
E-Gitarre zu simulieren. Von Reggae und Ska reicht die Palette über Punk bis Rap/Funk und Mariachi-Melodiebögen – eine Mischung, die
gerade live auch immer so heiß gegessen, wie sie gekocht wird.
Auch wenn sich etliche Hörer mit den Texten schwertun werden: Bei LaBrassBanda integriert sich das Bayerische hervorragend in die ex-
plosive musikalische Mischung – der Dialekt gibt Rap und Rock so authentisch her, dass manch englischer Muttersprachler blass vor Neid
werden dürfte.
ts
 Die deutschen (naja, bayerischen) Newcomer schlechthin. LaBrassBanda rütteln mit ihrer rohen Energie so
L b l Trikont
Label: T ik – Bestell-Nr.:
B ll N US-400-1
US 400 1 einige in reiner „Audiophilie“ Schlummernde wieder wach: So lebt Musik!
Erhältlich bei Connaisseur

 Calypso Robert Mitchum – Calypso – is like so


Auch nach mehrmaligem Hören: Ich kann Robert Mitchum und diese Platte einfach nicht zusammenbringen – dieses kantige Gesicht, diesen
sperrigen Charakter auf der einen Seite und diese elegante, leichtfüßige Musik auf der anderen. Man muss die Entstehung dieses Albums
auch wirklich einer ausgelassenen Partystimmung zuschreiben, in der Mitchum von der von einem mehrmonatigen Karibikaufenthalt mit-
gebrachten Calypso-Musik schwärmte. Ein wohl zufällig anwesender Musikproduzent hat dann gesagt: „Dann sing es auch selbst!“
So oder so ähnlich ist „Calypso – is like so“ entstanden. Es als reine Parodie abzutun, hieße aber, der Scheibe nicht gerecht zu werden. Denkt
man sich den berühmten Schauspieler und seine Rollen einmal weg, dann kommt durchaus so etwas wie karibische Stimmung auf. Mitchum
klingt überraschend jung und kann sogar singen – hinter dem karibisch eingefärbten Englisch hört man natürlich mal mehr, mal weniger den
waschechten Yankee – der ausgelassenen Stimmung des Albums tut dies aber keinen Abbruch. Natürlich ist dies kein echter Calypso, dafür
mussten schon die Texte so weit entschärft werden, um noch als jugendfrei durchzugehen, zudem gibt es einige Neukompositionen neben
den traditionelleren Stücken. Trotzdem: Ein sehr angenehmes Album, das auch noch gut klingt – und bei „Matilda, Matilda“ unterliegt Robert
Mitchum dem Großmeister Belafonte ehrenvoll nur nach Punkten.
ts
 Hat man sich an das scheinbar unvereinbare Begriffepaar „Robert Mitchum“ und „Calypso“ gewöhnt, dann kann man dem

kurzweiligen „Calypso – is like so“ einiges an guter Laune und Humor abgewinnen
L b l Bear
Label: B Family
F il
Bestellnummer: BAF 18007

 Elektropop The XX – XX
Die hier haben wir Ihnen schon einen ganze Zeit vorenthalten – unverzeihlicherweise. Der Erstling dieses Londoner Quartetts aus dem letz-
ten Jahr ist ein absolutes „must have“. Zum Zeitpunkt der Aufnahme noch keine 20, überraschen die vier mit einem unglaublich abgeklärten
und spannenden Album, das viel mehr ist als der im Radio reichlich strapazierte Hit „Crystalized“. Hat man sich einmal an die etwas spröde,
kühle elektronische Anmutung des Albums gewöhnt, fangen die leicht vertrackten Melodien bald an, sich im Hinterkopf festzusetzen und
ganz langsam ihr ganze Schönheit in Kopf und Bauch zu entfalten. Extrem reduziert, bei aller Sparsamkeit ausgesprochen abwechslungs-
reich und doch irgendwie warm und eingängig – so ganz erschließt sich mir der Kunstgriff noch nicht, mit dem diese Scheibe funktioniert –
aber sie tut’s, und wie. Da schweben zarte, unaufgeregte Stimmen zwischen minimalistischen Beats, da pluckert der Drumcomputer seltsam
entrückt, hier und da gesellt sich ein wenig Gitarre hinzu und alles passt auf wundersame Weise aneinander. Interessanterweise klingen
Platte und CD merklich unterschiedlich und verfolgen eine etwas unterschiedliche Ästhetik, die beide ihren Reiz haben: Die Platte wärmer
und verbindlicher, die CD trockener und distanzierter – das muss man in diesem Falle nicht weniger schätzen. Die Plattenproduktion ist je-
denfalls blitzsauber und äußerst rauscharm – was gerade hier sehr wichtig ist. Die Aufmachung der Vinylausgabe ist sehr originell gestaltet;
ins mattschwarze Cover ist ein großes „X“ eingestanzt, das vom weißen Innencover ausgefüllt wird. Dort steckt neben der Platte ein Poster
mit – Sie ahnen es: einem großen weißen X auf schwarzem Grund; auf der Rückseite gibt‘s Texte.
hb
JPC 2527783  Eine der spannendsten Popproduktionen seit Langem, absoluter Kaufzwang!

LP_3-2010
90 Plattenrezensionen

 Blues und mehr Eric Bibb – Rainbow People


Das ist was für den Klangästheten: Eric Bibbs Debüt bei Opus 3, aufgenommen Anfang Juni 1977. Und knapp 23 Jahre später wieder aufgelegt.
Bis heute veröffentlicht der Blueser Eric Bibb bei Opus 3, und die Zusammenarbeit mit Jan-Eric Persson scheint beiden bis heute viel Freude
zu machen. Außerordentlich direkt und authentisch war’s auch schon 1977, was das Röhren-Stereo-Mikro AKG C-24 da einfing; die neun Titel
klingen unglaublich intim, natürlich und angenehm. An dieser Stelle muss man die Arbeit von kleinen Speziallabels wie Opus 3 außerordent-
lich loben; ohne deren Bemühungen gäbe es diese Art von Einspielungen heutzutage vermutlich überhaupt nicht mehr. „Rainbow People“
startet mit einem wenig typischen, aber wunderschönen Song namens „Catalina Estimada“, bei dem das Sopran-Sax von Ed Epstein eine
ganz besondere Atmosphäre zaubert. Wunderschön, noch reduzierter, eher ein an James Taylor erinnernder Folksong ist „Sunday School“
zum Schluss der ersten Seite. Einen fast ausgewachsenen Gospelchor gibt’s bei „Lead Me Guide Me“, sehr facettenreich das darauf folgende
„Encuentro En La Estación“ – fast schon eine Jazz-Nummer, bei dem sich zum Sopran-Sax noch eines (vermutlich Tenor) gesellt, das ich aber
Pop

nirgends aufgeführt finde. Überhaupt gibt’s auf diesem Album ungeheuer viel zu entdecken, die unglaublich entspannte Gangart lädt dazu
ein, ganz tief einzutauchen. Glücklicherweise wird die Fertigungsqualität der Platte dieser musikalischen Sternstunde absolut gerecht und
glänzt mit Rauscharmut und Verzerrungsfreiheit, die Pressung bei der Pallas in Diepholz ist ebenfalls ohne Fehl und Tadel.
hb
 Ein Kleinod. Sehr ruhig, sehr transparent, absolut makellos schön.
Opus 3 LP7723
O

 Pop Alicia Keys – The Element Of Freedom


Okay – wer sich in Gefahr begibt, muss mit so was rechnen: Dieses Album kommt in Form zweier halbtransparenter Scheiben in blassem
Lila. Immerhin – kann man bestimmt irgendwann mal prima für ein Plattenspieler-Aufmacherfoto gebrauchen. Oder auch zum Anhören. So
schlecht ist das nämlich nicht, was die Grammy-Gewinnerin da auf Album Nummer fünf zum Besten gibt. Gewiss hat niemand erwartet,
dass Frau Keys ernsthaft mit dem gepflegten Popsong und dem R’n‘B der seichteren Art bricht – warum auch, die Masche zieht ja nach wie
vor. Stimmlich hat Sie’s zweifellos drauf und Langweile kommt auf „The Element Of Freedom“ auch nicht auf.
Letztlich herzschmerzt sich die Protagonistin äußerst routiniert durch immerhin 16 Titel, überrascht hier und da mit der einen oder anderen
Dancefloor-Einlage („Like The Sea“ oder „Put It In A Love Song“ zusammen mit Beyoncé – die Kombination sieht im Video zumindest gut aus).
Letztlich ist das natürlich das ganz große Sony-Music-Kino. Perfekt abgezirkelt bis in die letzte Note, nichts dem Zufall überlassen, absolut
geradlinig auf die angepeilte Klientel zugeschnitten. Schlecht klingen tut’s deshalb nicht, einzig der übermäßige Exciter-Einsatz bei der Stim-
me nervt etwas. Nötig wäre der zweifellos nicht gewesen, denn singen kann die Dame ohne Frage. Hänger gibt’s kaum auf diesem Album,
so richtige Highlights aber auch nicht. Routiniert, professionell, okay, konsumierbar, aber nichts, was Bestand in meinem Plattenregal haben
wird. Die beiden Platten sind qualitativ übrigens in Ordnung – trotz der Farbgebung.
hb
 Routiniert, professionell, zweckdienlich, unwichtig.
RCA/Jive 88697-46571-1
RCA/Ji 88697 46571 1

 Pop Per Gessle – Gessle Over Europe


Per Gessle – nie gehört? Das könnte Ihnen so passen. Das ist nämlich die etwas männlichere Hälfte und der musikalische Kopf des Schweden-Pop-Du-
os Roxette. Sie werden sich mit mehr oder weniger schmerzverzerrtem Gesicht erinnern: Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger war das einer der
weltweit angesagtesten Acts überhaupt, die beiden erfolgreichsten Alben „Look Sharp!“ und „Joyride“ verkauften zweistellige Millionenstückzahlen.
Der sehr eingängige und gitarrenlastige Pop zündete damals wie kaum etwas anderes. Roxette haben sich niemals getrennt, tatsächlich machten Per
Gessle und die Sängerin Marie Friedriksson lediglich eine mehrjährige Pause, die dem Gesundheitszustand der Frontfrau geschuldet war. Seit 2009
gibt’s die beiden wieder im Team, aber Gessle, ohnehin in der Zeit vor Roxette in Schweden schon ein erfolgreicher Künstler, war in der Zwischenzeit
nicht untätig. „Gessle Over Europe“ ist ein Live-Doppelalbum, das den mittlerweile 51-Jährigen bei fünf Konzerten in Köln, Amsterdam, Kopenhagen,
Warschau und Stockholm (zweimal) zeigt. Insgesamt 24 Titel fanden den Weg auf die beiden Scheiben, das Ganze ist auch als DVD erschienen. Mu-
sikalisch erwartet Sie Bekanntes aus dem Roxette-Repertoire, Gessles sonstige Kompositionen schlagen in die gleiche Kerbe. Dabei heraus kam ein
Live-Album der unspektakuläreren Sorte, bei dem das Geschehen auf der Bühne im Vordergrund steht und der Umstand, dass Publikum dabei ist, ins
zweite Glied rückt – kann man durchaus so machen. Als Werkschau funktioniert das Ganze durchaus, und wer musikalisch in dieser Ecke zuhause ist,
der wird mit diesem Album bestens zurecht kommen. Ob’s unbedingt die Platte sein muss, sei dahingestellt, in diesem Falle würde ich tatsächlich
mal die DVD empfehlen. Trotzdem: Die beiden Scheiben sind gut gemacht und klingen mainierlich – geht von daher in Ordnung.
hb
EMI 50999
50999-686941-1-1
686941 1 1  Roxette – bitte sehr, wenn man‘s mag und sonst gerade nix im Fernsehen ist …

 Country-Pop-Rock The Grand Paradiso – A Farewell To Oblivion


“The Grand Paradiso” sind eine Band aus Nürnberg, die schon seit 2004 aktiv ist, aber erst jetzt ihr erstes Album vorlegt. Die letzten Jahre
gab’s sie ausschließlich auf der Bühne, und das dem Vernehmen nach ziemlich erfolgreich; die eingängigen Songs der vier fanden jedenfalls
eine immer größer werdende Fangemeinde, was letztlich zu diesem Album führte.
Das Album ist … okay. Es wird nicht die Grundfesten der Popmusik erschüttern, es werden nicht Generationen von Musikern folgen, die diese
Platte als wesentlichen Einfluss auf ihre musikalische Entwicklung aufzählen. Das Ding ist nett, und das meine ich gar nicht so negativ, wie es
sich anhört. Die Melange aus tausendmal gehörten Elementen tönt halt etwas gewöhnlich, aber durchaus anhörbar. Ein bisschen provinziell
vielleicht, aber nicht schlecht. Für die Bühne beim fränkischen Dorffest ist das nur bedingt was, dafür ist die Musik zu melancholisch und
zu wenig tanzbar. Sehr hübsch geriet zum Beispiel die Country-Nummer „Night Song“, die zeigt allerdings auch zugleich die Grenzen des
stimmlichen Leistungsvermögens von Sänger Bernd Helmer auf – so richtig wandelbar ist das nicht, was der Mann da von sich gibt.
Ein bisschen Counting Crows, ein bisschen Fury in The Slaughterhouse, ein ganz kleines bisschen Neil Young, ein bisschen deutscher Pro-
vinzmief – es hätte weitaus schlimmer kommen können. Zumal die Produktion gut gemacht ist, das Album ist ordentlich durchhörbar, tonal
gerade und dynamisch okay. Auch an der Vinylausgabe gibt’s nix zu meckern, die Platte ist sauber gefertigt, es gibt ein Beiblatt mit Texten
– kann man machen.
hb
Besteunterhaltung
B h l BU002LP  Für die große internationale Bühne reicht’s wohl nicht, aber eine sehr ordentliche einheimische Produktion.

Nr_3-2010
180g

 Death Metal Amon Amarth – The Avenger


Was soll man zu einem Reissue groß schreiben? Kennt man alles, muss man keinem
mehr erklären. Ach, Sie kennen das zweite Album von Amon Amarth gar nicht? Dann ha-
ben Sie aber was verpasst. Das 1999 erschienene Album „The Avenger“ sollte das Debüt
„Once Sent from the Golden Hall“ deutlich überbieten und auch 2009 wirkt das Song-
GN 1046
writing kein bisschen angestaubt. Den Anfang macht „Bleed For Ancient Gods“ und es 2 x 45rpm
ist sofort klar, wohin die Reise geht: Die harte Doublebass und fiesen Growls ziehen sich SON TRIO
durch fast das gesamte Album. Heftig geht es mit „The Last With Pagan Blood“ weiter.
ANTHONY rtWs IL
Jack Of Hea
Rock

Leider endet es viel zu abrupt und macht dem einfacher gehaltenen „North Sea Storm“
Platz. Der sich anschließende Titeltrack „Avenger“ geht dann etwas ruhiger zu Werke
und will damit nicht so ganz ins Konzept passen, ist für sich genommen aber auch ein
starkes Stück. Wieder richtig zur Sache geht es mit „God, His Son And Holy Whore“. Mit
„Metalwrath“ folgt der vermutlich härteste Song, den die fünf Schweden bisher aufge-
nommen haben. Dann kommt mit „Legend Of A Banished Man“ eines der Highlights 180g
des Albums. Der Song baut sich langsam auf, um dann so richtig loszustampfen. Mit
B ll
Bestellnummer: 803341301030 „Thor Arise“ bildet ein schwächerer Song den Abschluss, der ursprünglich auf einem
nicht veröffentlichten Demo der Band zu finden war. Neben den Studioversionen der
Tracks bringt die zweite Scheibe die gleichen Titel in identischer Abfolge in Live-Versi-
onen zu Gehör. Leider unterbieten die Livetracks die eh schon nicht besondere Klang-
qualität der Studioversionen nochmals.
ms
 Gute Musik bescheiden gemastert und gepresst. BPLP 2587
Take Me Back
JAMES COTTON
 Punkrock Green Day – Bullet in a Bible
Zu Green Day muss man nicht viel sagen: „Systemkritische Texte verpackt in gut ge-
machtem Funpunk“ beschreibt das Schaffen der Band wohl am besten.
„Bullet in a Bible“ wurde 2005 zunächst auf CD und DVD veröffentlicht. 2009 folgte
180g
dann das Release auf Vinyl. Aufgenommen wurde das Ganze im Jahre 2005 am 18. und
19. August im Milton Keynes National Bowl (England). Auf „Bullet in a Bible“ wird uns ein
Livekonzert pur serviert. Keine Overdubs, keine großartige Nachbearbeitung. So mag
ich das. Zumal der Stil der Jungs auf der Bühe einen guten Schuss rauer ist als bei den
Studioproduktionen und die gute Laune herrlich heftig aus den Boxen sprüht. Das geht
ordentlich vorwärts und macht richtig Spaß. Dabei bleibt das Album trotz aller Live-
Atmosphäre prima durchhörbar und klar. Sicher, da rotiert keine audiophile Scheibe auf
BPLP 3690
dem Teller, aber wer erwartet das auch? Jedenfalls finden sich alle Hits und Hymnen
ravel Road
wieder. Ruhigere Stücke muss man mit der Lupe suchen und selbst diese werden - als
MAGIC SLIM G
könnten die sechs (die Band & drei weitere Musiker) es nicht erwarten, wieder richtig
loszurocken – kurzerhand von schnellen Nummern abgelöst. Dabei geht das Publikum
Bestellnummer:
B ll 093624979906 richtig schön mit und stimmt in den Gesang mit ein. Ganz offensichtlich hats auf dem
Konzert zwischen Band und Besuchern mehr als gut funktioniert.
Das Doppelvinyl ist gut gemacht und geht sowohl klanglich als auch von der Aufma-
180g
chung her vollkommen in Ordnung. Wie gesagt: Audiophil ist anders, aber es passt.
Schade, dass es kein Booklet mit Fotos gibt. Lediglich ein covergroßer Zettel mit Eck-
daten findet sich im Klappcover wieder. ms

 Geht ab wie Schmitt`s Katze!

 Gothicpop Him – Screamworks: Love in Theroy in Practice


LP HIQ 1001
In den letzten zehn Jahren hat sich der Stil von Him deutlich verändert. Weg vom
LL – Ballet
Schmuse-Gothic hin zu rockigeren Tönen. An den Themen der Songs hat sich allerdings PINEAPPLE PO Music Of Sir
nichts getan: Es geht noch immer um Liebe und Tod. Auch wenn die Instrumente hef- Based On The
tiger unterwegs sind, bleibt Ville‘s Gesang irgendwie zuckersüß. Allerdings schafft er Arthur Sullivan
Mackerras
es hier tatsächlich, auch mal ein wenig rauer zu klingen. Mit „In Venere Veritas“ und RPO/ Charles
„Scared To Death“ geht es gleich recht ordentlich zur Sache und auch die folgenden
Tracks „Heartkiller“ und „Dying Song“ machen da keine Ausnahme. Mit „Disarm Me
(With Your Loneliness)“ wird das Album dann etwas ruhiger und trauriger. Bei „Love,
The Hardest Way“ geht es dann wieder etwas mehr zur Sache und „Like St. Valentine“
180g
bietet recht gründliche Arbeit an den Trommeln. Poppig geht es bei „In The Arms Of
Rain“ zu. Aber auch dieses Stück ist von gewohnt hoher Qualität. Letzlich lässt „Shatter
Me With Hope“ dann doch Erinnerungen an „Venus Doom“ aufkommen. Mit „Acoustic
Funeral (For Love In Limbo)“ gibt es noch eine tolle 80er-Hommage. Alles in allem also
ein recht abwechslungsreiches Album, bei dem Him sich zwar treu bleiben, aber eine
B ll
Bestellnummer: 093624969945 gehörige Portion Frische in die Waagschale werfen. Evolution statt Revolution also und
warum auch nicht? Him frönen ihrem eigenen Stil, Kopien sind zumindest mir nicht
bekannt und damit bleibt der Sound nicht zuletzt aufgrund Ville Valos Stimme eigen-
ständig. Die Aufnahme geht in Ordnung, auch die Pressqualität ist okay. Leider wirkt die LP HIQ 1002
Aufmachung in Zeiten, in denen viele Scheiben mit Klappcover und Booklet kommen,
etwas spartanisch. Die Coverart kommt in groß allerdings – welch Wunder – deutlich MUSIC FROM asPEER GYNT
echam
besser als in silberscheibenwinzig. RPO/Sir Thom Be
ms
 Ein ordentliches Album.

T: 04104/96 00 11 • F: 04104/96 00 13
www.fenn-music.de
92 Plattenrezensionen

 Metal Megadeth – Endgame


Klassisches Headbanging ist auf der neuen Scheibe von Megadeth angesagt und die Erwartungen sind nach dem tollen Vorgängeralbum
„United Abominations“ sehr hoch. Mit dem Opener „Dialectic Chaos“ gibt es ein großartiges Instrumentalstück, in dem Neugitarrist Chris
Broderick (Nevermore) deutlich zeigt, dass er sich hinter Bandkopf Dave Mustaine nicht zu verstecken braucht. Nahtlos geht es mit dem
Kracher „This Day We Fight“ weiter. Bei „44 Minutes“ gibt es dann etwas weniger Gas, dafür wird es deutlich melodischer und die Soloduelle
zwischen Dave und Chris sind wirklich erste Klasse. Musikalisch zeigen sich Megadeth bei aller Stiltreue variantenreich. So finden sich in
„How The Story Ends“ Flamencogitarren und bei „1,320“ gibt es trotz allen Tempos fast schon jazzige Licks auf die Ohren. Eine echte Ballade
findet sich unter den elf Tracks nicht. „The Hardest Part of Letting Go ... Sealed With a Kiss“ kommt dem noch am nächsten und steigt mit
Rock

akustischen Gitarren und Cello-Klängen ein. Die Ruhe hält jedoch nicht lange an. So gibt es in der Mitte des Stücks einen Part, der gut nach
vorn geht, um dem Anfangsthema zum Ende hin wieder Platz zu machen. Zur Versöhnung gibt’s mit „Headcrusher“ direkt danach wieder ein
amtliches Brett. Sucht man krampfhaft nach Ausreißern, wird man vermutlich beim Titeltrack „Endgame“ fündig, das ich als den schwächs-
ten Song des Albums bezeichnen möchte. Sonst ist das Niveau durchweg hoch. Sowohl Produktion als auch Pressung sind auch unabhängig
vom Genre durchaus in Ordnung. Gemessen an dem Schrott, der einem sonst im Bereich Metal gern mal unterkommt, sogar richtig gut. Es
gibt ein Klappcover und die Texte finden sich auf der Innenhülle.
ms
Bestellnummer:
B ll 4024572413965  Nix für Neumetaller, aber die Jungs haben’s durchaus noch drauf.

 Splattercore The Accüsed – The Curse of Martha Splatterhead


Martha ist wieder da. Zum vierten Mal seit 1990 trägt ein Album von „The Accüsed“ diesen Namen im Titel und viel hat sich in den letzten
20 Jahren nicht geändert. Wieder wechseln sich simpelste Thrash-Metal-Riffs mit Uptempo-Parts ab. Retro-Thrasher werden an den naiven
und durchweg abwechslungsfreien Tracks sicher ihren Spaß haben. Die übrige Metal-Gemeinde wird wenig Gutes an „The Curse of Martha
Splatterhead“ finden. Einen kleinen Lichtblick stellt noch der Opener „The Splatterbeast“ dar. Dieser wirkt wie eine Hommage an die Stoner-
und Doom-Experten des neuen Labels „Southern Lord“. Neben dem „Splatterbeast“ bleiben noch ein paar halbwegs brauchbare Tracks, die
aus dem Einheitsgeknüppel wenigstens minimal herausragen: „Festival Of Flesh“, „Hemline“, „Fuck Sorry“ und „Seriously Dead“ zeigen im
Vergleich zu dem nichtssagenden Chaos der übrigen Stücke, dass es auch besser geht. Warum „The Accüsed“ nicht mehr in dieser Richtung
abliefern, wird aber wohl ihr ewiges Geheimnis bleiben und so bin ich froh, dass die rund dreißig Minuten recht schnell vorbei sind.
Nicht einmal eine besonders gute Aufnahme könnte diesen abgedroschenen Stoff noch retten. Nicht, dass das auf die hier vorliegende Platte
zutreffen würde. Vielmehr bleibt man sich treu und belässt es bei einem übermäßig verzerrten, mittenlastigen Mix, der bei den für diese
Musik angemessenen Lautstärken doch sehr in den Ohren schmerzt. Die Pressqualität des 180-g-Vinyls passt perfekt zur Aufnahme. Sie ist
nämlich schlicht und ergreifend unterirdisch. Für so etwas auch noch Geld zu verlangen, ist eine Unverschämtheit!
ms
 Musikalisch und aufnahmetechnisch totaler Schrott.
Bestellnummer:
B ll 808720010718

 Rock Constants – The Foundation, The Machine, The Ascension


Constants sind drei Herren aus Boston, die mit „The Foundation, The Machine, The Ascension“ ihr zweites Album vorstellen und vor allem
Eines nicht bieten: musikalische Einheitskost. Schubladen? Fehlanzeige! Mir fällt nicht einmal eine Band ein, die auch nur annähernd ähnlich
klingt. Wie der Titel des Albums schon vermuten lässt, gliedert sich das Werk in drei „Kapitel“, die recht unterschiedlich klingen: „The Foun-
dation“ bietet vier ruhige Tracks, bei denen stark mit Halleffekten gearbeitet wurde. So verschmelzen Drums und Gitarre oft zu einer pum-
penden Einheit. Kurze Soloparts, untermalt von Synthie-Klängen, runden das Paket ab. „The Machine“ ist etwas klarer gehalten, wodurch sich
einzelne Strukturen leichter verfolgen lassen. Auch kommen Melodieparts zum Einsatz, die mir in den Klangskulpturen von „The Foundation“
doch ein wenig zu selten aufblitzten. Mit „The Ascension“ wandert schließlich die letzte Scheibe auf den Teller, und auch diese bleibt relativ
klar, wenn auch wie bei „The Foundation“ wieder großflächige Gitarrensounds mit Synthieunterlage zum Einsatz kommen.
Das ganze Album ist insgesamt sehr ruhig gehalten und entführt mit seinem getragenen Sound auf eine düstere und bedrückende Reise, die
man am besten mit geschlossenen Augen genießt. Von leichter Kost kann keine Rede sein, auch Hitverdächtiges findet sich nicht. Dennoch
ist das Album hochinteressant. Die drei Platten, die übrigens auf 45 upm abgespielt werden wollen (ein Hinweis darauf wäre wirklich nett
gewesen), kommen in farbigem Vinyl daher und sind klanglich leider keine Offenbarung. Die Aufmachung des Albums im 3er-Klappcover
geht dagegen in Ordnung.
ms
Bestellnummer:
B ll SHEATH014  Entweder man liebt es oder man hasst es.

 Rock Jeff Beck – Blow By Blow


Manchmal ist man ja über Reissues durchaus erfreut und das trifft auf das 2009 neu auf 180-g-Vinyl veröffentlichte 75er-Soloalbum von Jeff
Beck auch zu. Musikalisch haben wir es mit gut gemachtem Instrumentalrock zu tun, der mal verträumt und mal funky klingt. Okay, Rock
trifft es als Genre nicht ganz. Aber wie sollte man den Mix aus Jazz-, Rock- und Funktracks sonst unter einen Hut bekommen?
Für das Album hatte Jeff Beck zwei bekannte Musiker um sich gruppiert: Max Middleton unterstützt an den Tasten und Richard Bailey spielt
die Drums. Insgesamt ruhig gehalten, bietet „Blow by Blow“ eine sehr interessante, groovende Interpretation von „She‘s a Woman“ (Lennon/
McCartney), die streckenweise ein wenig Südseeflair versprüht und damit ein gutes Stück abseits der Norm liegt. Daneben finden sich mit
„Cause We‘ve Ended as Lovers“ und „Thelonius“ zwei Stücke von Stevie Wonder. Mit „Constipated Duck“ steuert Jeff das einzige von ihm al-
lein geschriebene Stück bei. „You Know What I Mean“ und „Scatterbrain“ komponierte er zusammen mit Middleton, der auch an „Air Blower“
mitwirkte und „Freeway Jam“ selber beisteuerte. George Martin liefert hier eine herausragende Produktion ab und lieferte quasi nebenbei
die Streicherarrangements, die sich sehr harmonisch ins Gesamtbild einfügen. Die Pressqualität ist gut und dem 180-g-Vinyl durchaus ange-
messen. Die Aufmachung des Albums bleibt dabei in typischen 75er-Bahnen: Einfaches Cover, kein Inlay – okay, Texte sind auch überflüssig
– und selbst das Label mutet an, als wäre es dem Original nachempfunden. Der Klang ist allen fast schon historischen Anleihen zum Trotz
durchaus zeitgemäß und sticht aus der Mehrzahl der aktuellen Produktionen positiv heraus.
ms
Bestellnummer:
B ll 829421334095  Sie haben das 75er-Original nicht? Zugreifen!

Nr_3-2010
Plattenrezensionen 93

 Rock´n´Roll Jerry Lee Lewis – Live at the Star Club Hamburg


Beim ersten Aufklappen des Covers hab ich mich fürchterlich erschrocken: Auf einmal entfaltete sich ein riesiger Stadtplan von Hamburg-St.
Pauli vor mir – natürlich nicht geeignet, erfolgreich mit dem Auto zu navigieren, sondern mit zahllosen karikaturistischen Details. 1964 ist
Jerry Lee Lewis im dortigen Star Club aufgetreten – nicht erst seit den Beatles die erste Adresse für Live-Rockmusik in Deutschland. Und was
für ein Konzert hat er dort abgeliefert! Ich bin ehrlich: Ich kannte das Album bisher nicht und habe es zunächst für eine der mehr oder min-
der akzeptablen Produktionen gehalten, die aus irgendeinem noch aufgetauchten Band gepresst werden. Begeisterte Stimmen im Internet
haben mich eines Besseren belehrt und ich muss ihnen voll und ganz recht geben: Dieses Live-Album ist eines der energiegeladensten, das
ich jemals gehört habe: Jerry Lee Lewis brennt vom ersten bis zum letzten Akkord ein Feuerwerk von Hochgeschwindigkeits-Rock´n´Roll
ab, dass einem beim Anhören genauso die Luft wegbleibt wie damals wohl dem Publikum, das sich trotzdem nicht von seiner Stimmung
abbringen ließ. Lediglich eine kleine Verschnaufpause gibt es: „Your cheating heart“, dann geht es wieder aufs Gaspedal mit „Hound Dog“
oder „Whole Lotta Shakin going on“. Eine gute Nachricht gibt es obendrauf für uns Klangfanatiker: Dieses Album ist tatsächlich auch noch
eines der bestklingenden Live-Alben überhaupt (ohne den Zusatz „aus dieser Zeit“!). Die Rhythmus-Sektion agiert druckvoll, Jerry Lees Piano
dominiert ebenso wie seine Stimmakrobatik, lediglich die Gitarre ist etwas dünn geraten, passt aber gut in den Sound des frühen Rock´n´Roll.
Schande über mich, dass ich dieses Album nicht früher gekannt habe – dafür höre ich es jetzt täglich!
ts
L b l Bear
Label: B Family
F il  Der adrenalingeladene Auftritt von Jerry Lee Lewis wird auf dieser Scheibe perfekt eingefangen. Ein Klassiker!
Bestellnummer: BAF 18006

 Blues Hans Theessink Band – Bridges


Ein Holländer, der in Wien lebt und den Blues im Blut hat – das gibt’s auch nicht so oft. Genau das ist Hans Theessink, aber wenn man dem
Mann so zuhört, dann möchte man seinen Ursprung durchaus weiter in Richtung Mississipi-Delta vermuten, denn im Laufe von über 40
Jahren auf der Bühne hat er ein paar Sachen über den Blues gelernt und muss sich auch von Größen des Metiers nicht mehr viel erzählen
lassen. Das vorliegende Album entstand übrigens bereits 2004, ist beileibe nicht Theessinks letzte Veröffentlichung, aber erst jetzt reifte die
Entscheidung, das Ding auch auf Vinyl herauszubringen. Da der Mann dem guten Klang traditionell zugetan ist – eine dem Vernehmen nach
ziemlich gute Veröffentlichung auf SACD gab’s schon – steckte man in die Vinylproduktion reichlich Mühe in Form eines komplett neuen
Masterings, und das hat sich durchaus gelohnt. Die 180-Gramm-Scheibe klingt sehr aufgeräumt, lässig und stimmig. „Bridges“ ist beileibe
kein reines Blues-Album, sondern beschäftigt sich neben diversen Verbeugungen vor alten Meistern aus dem Delta auch mit afrikanischer
Musik. Die Chor-Einlagen aus Zimbabwe geben dem Ganzen eine ausgesprochen sympathische und gut anhörbare Note, mitunter fühlt man
sich gar an Paul Simons Großtat „Graceland“ erinnert. „Circles“ kommt gar als melancholischer Popsong in bester Leonard-Cohen-Tradition
daher, auch „Odyssey“ geht in diese Richtung. Alles angenehm abgeklärt, entspannt und auf durchweg hohem Niveau. Das gilt auch für die
Platte selbst, die ist fertigungstechnisch erste Wahl. Viel „Zusatzausstattung“ gibt’s nicht, aber immerhin hat’s für Texte auf dem Innencover
gereicht
hb
Blue G
Bl Groove GB1510  Abgeklärtes, ruhiges, vielschichtiges Album mit viel mehr als Blues

 Grunges Nirvana – Live At Reading


Ein Nirvana-Live-Album – kaum überraschenderweise nicht der Stoff, mit dem der klassische Highender das klangliche Potenzial seiner Kette
ausloten kann. Grunge ist generell keine Musikrichting, die für Wohlklang bekannt ist, Nirvana schon gar nicht, und live schon mal über-
haupt nicht. Dafür, das muss man ganz klar sagen, geht das Ding hier, aufgenommen beim Reading-Festival 1992 in England, klanglich voll
in Ordnung. Es gibt so etwas wie Dynamik, eine Sortierung im Geschehen und das Ganze fliegt einem nicht um die Ohren, wenn man mal
etwas weiter aufdreht. Das ist schon mal mehr als erstaunlich. Musikalisch ist es nicht weniger bemerkenswert, was hier passiert, nämlich
Vollgas über 24 Titel. Ein schweißtreibender Kraftakt, über dessen Zustandekommen man sich eigentlich wundern muss. Kurt Cobain hatte
gerade massiv mit den gesundheitlichen Konsequenzen seiner Heroinabhängigkeit zu kämpfen, außerdem hatte Courtney Love ein paar
Tage vorher die gemeinsame Tochter zur Welt gebracht, aber vielleicht war’s gerade jener letzte Umstand, der den Frontmann und seine zwei
Mitstreiter derart brennen ließ. Nirvana spielen in Reading unter anderem das komplette „Nevermind“-Set, und gerade bei den bekannten
Klassikern fällt auf, wie großartig die Jungs beim vielleicht besten Gig ihrer Karriere drauf waren. Fest steht: So wie hier ging „Come As You
Are“ nie, weder davor noch danach. Ebenfalls großartig: das einmalig „verhunzte“ „Smells Like Teen Spirit“-Intro – selbstverständlich mit
voller Absicht. Großes Tennis, das tatsächlich erst jetzt zum ersten Mal veröffentlicht wurde und die beiden hervorragend produzierten
180-Gramm-Scheiben mehr als verdient hat.
hb
U i
Universal
l B0013538
B0013538-01
01 via
i  In jeder erdenklichen Hinsicht absolut großartig!
Connaisseur Mailorder, Speyer

 Britpoprock Spacemen 3 – The Perfect Prescription


Britisch, ganz ohne jeden Zweifel. Man hört die Anfänge der Britpop-Bewegung; ein bisschen Oasis ist es zweifellos, was die vier Herren um
Pete Kember und Jason Pierce 1987 da ablieferten. „The Perfect Prescription“ ist das zweite und international erfolgreichste der vier Alben,
die das Quartett aus Rugby zustande gebracht hat. So ganz einfach war schon die Produktion dieses Albums nicht, die Band hatte bereits
zu jenem Zeitpunkt massive Probleme mit dem Konsum reichlich illegaler Substanzen, und die beiden Gründungsmitglieder mochten sich
schon damals nicht mehr besonders.
Musikalisch bewegt sich das Ganze im Spannungsfeld von Punk und einer sehr eigenen, sphärischen Note. Als Einflüsse werden unter an-
derem The Stooges und Velvet Underground genannt, und gerade die kühle Distanziertheit des damaligen Lou-Reed-Projektes hört man
hier durchaus. Hier und da meint man Anleihen bei Jim Morrison zu vernehmen, ähnlich psychedelisch wie die Doors wirkt dieses Album in
jedem Falle. Einzig „Come Down Easy“ versucht, der sehr getragenen Scheibe ein bisschen Tempo beizubiegen, handelt es sich doch um eine
waschechte Bluesnummer. Ansonsten hört man die Drogensucht der Beteiligten verhältnismäßig deutlich, die Jungs sind sehr offensichtlich
schwer mit sich selbst beschäftigt. Warum dieses Album nun wieder das Licht der Öffentlichkleit erblickt? Keine Ahnung. Fest steht, dass es
so schlecht nicht klingt, die weitgehend dynamikfreie Musik stellt diesbezüglich aber auch keine großen Ansprüche. Die 180-Gramm-Platte
hat einen Kratzer und einen leichten Höhenschlag, aber da gibt’s Schlimmeres.
hb
 Nicht ganz leichte Kost; oder wie es so schön heißt: für Fans.

LP_3-2010
94 Plattenrezensionen

 Vocal Jazz Annie Ross featuring Zoot Sims – A Gasser!


Annie Ross hat in ihren nunmehr über 50 Jahren als Sängerin mit allen namhaften Größen des Jazz zusammengearbeitet und war zentraler
Bestandteil der das Genre revolutionierenden Gruppe Lambert, Hendricks & Ross (LH&R), die seit 1957 dem Vocal Jazz einen völlig neuen
Impuls gaben, indem sie instrumentale Jazz-Klassiker in vokale Meisterstücke verwandelten. Ross‘ Stimmakrobatik war von so großer Be-
deutung für das Trio, dass es sich kurz nachdem sie es 1962 verließ, auflöste. Annie Ross nimmt bereits seit 1952 Alben auf, dort bietet sie
allerdings, im Gegensatz zu ihrer Performance bei LH&R, im besten Sinne des Wortes eine geradlinige Stimmführung – bestes Beispiel dafür
liefert ihr Album „A Gasser!“ aus dem Jahr 1959.
Die Mono-Aufnahme liegt erstmals seit Veröffentlichung als klanglich überarbeitete LP vor und enthält eine tolle Mischung aus zehn swin-
genden und anheimelnden Perlen, auf denen Annie Ross‘ Stimme immer im Vordergrund steht, deren musikalisches Fundament aber ebenso
Jazz

beachtenswert ist. Begleitet wird sie u. a. von Zoot Sims am Tenorsaxofon und Russ Freeman am Piano. Der Rest der Band besteht aus den
Musikern, die bereits den LH&R-Klassiker „The Swingers!“ veredelten.
„A Gasser!“ zählt zusammen mit dem ein Jahr zuvor aufgenommenen „Sings A Song With Mulligan!“ zur Spitze des an Höhepunkten wahr-
lich reichen Angebots der englischen Jazz-Queen und kann jedem, der auch nur ansatzweise eine Affinität zum Vocal-Jazz hat, bedenkenlos
empfohen werden. Die Aufnahme klingt frisch und wurde durch das Remastering zum Glück von jeder Patina befreit.
rh
Label:
L b l World
W ld Pacifi
P ific  In klassischer Weise dargebotener Vocal-Jazz – herrlich!
Bestellnummer: 506014 96211 1 0

 Cool Jazz Art Farmer/Jim Hall – Big Blues


Suchen Sie nach einem Album, das Ihnen nach einem langen Arbeitstag Entspannung und Freude bereitet? Dann sollten Sie sich ernsthaft
mit dieser Aufnahme auseinandersetzen, denn sie birgt alle Qualitäten, die man von einem mit echten Koryphäen des Musikgeschäfts be-
setzten Werk erwarten kann. Der Flügelhornist Art Farmer und der Gitarrist Jim Hall bilden den Kopf eines ungewöhnlich besetzten Quin-
tetts, bestehend aus dem Ausnahmeschlagzeuger Steve Gadd, dem Vibraphonisten Mike Mainieri und Michael Moore am Bass. Farmer und
Hall sind auf der im Jahr 1978 entstandenen Aufnahme erstmals wieder vereint, seit sie zwischen 1962 und 1964 dauerhaft in einem Quartett
spielten. Art Farmer zählt zu den Wegbereitern des Flügelhorns; maßgeblich war er für die Popularität dieses Instruments im Jazz verant-
wortlich. Einen ähnlichen Status genießt Jim Hall, dessen Gitarrenspiel vielen Musikern, selbst denen, die einen gänzlich anderen Stil pflegen,
als Vorbild dient. Die aus vier Stücken bestehende Session verbreitet mit dem warmen Ton des Flügelhorns, verbunden mit dem ungemein
präsenten Vibraphon eine extrem entspannte Atmosphäre. Die Gitarre ist das verbindende Element und leitet zu den jeweiligen Soli über.
Insbesondere die Jazzadaption des Klassikers von Maurice Ravel, „Pavane For A Dead Princess“, hat einen wunderbaren, unwiderstehlichen
„Flow“ und bildet mit einer Länge von mehr als zehn Minuten das Finale einer Aufnahme, die selbst den höchsten Blutdruck zu senken ver-
mag. Die soundtechnisch überarbeitete Neuauflage klingt, als wäre sie erst kürzlich eingespielt worden.
rh
 Diese Platte sollte bei chronischer Nervosität ärztlich verordnet werden!
L b l CTI
Label:
Bestellnummer: 506014 96211 0 3

 Jazz Benny Golson – Just Jazz!


Der Tenorsaxofonist Benny Golson ist zwar Namensgeber des Albums, tritt hier aber nicht als Instrumentalist, sondern als Arrangeur und
musikalischer Leiter in Erscheinung. Hinter dem 1962 eingespielten Album existiert eine erzählenswerte Geschichte: Kurz nach der Aufnah-
me wurde über das Originalband ein 11-köpfiges Pop-Orchester gemischt, was nette Spielereien mit dem Balance-Regler der HiFi-Anlage
ermöglichte; die Rhythmus-Truppe war in der Mitte, die Jazz-Bläser auf der einen, das Pop-Orchester auf der anderen Seite. So konnte man
entweder Jazz oder Pop oder beides zusammen hören. Das Ergebnis war, wie zu erwarten, ein totaler Flop.
Dankenswerterweise hat sich das Label Jazz Workshop der Originalaufnahme ohne Pop-Orchester angenommen und sie in einer Auflage von
nur 500 Stück herausgebracht; trotzdem muss Kritik erlaubt sein, wo sie angebracht ist. Das Album hält leider nicht, was man sich von einem
Line-up, das u. a. aus Koryphäen wie Freddie Hubbard, Wayne Shorter und Bill Evans besteht, verspricht. Kraft- und leidenschaftslos gehen
die Musiker zu Werke, Freddie Hubbard agiert sehr verhalten und die Saxofonisten Eric Dolphy und Wayne Shorter spielten selten konven-
tioneller und profilloser. Das konservative Arrangement scheint wie ein zu eng geschnürtes Korsett auf die Akteure zu wirken, aus dem sie
sich nur bei einigen Soli befreien können. Darüber hinaus klingen die Blasinstrumente merkwürdig losgelöst von der Rhythmus-Truppe. Man
meint, sie hätten in einer Halle gespielt und die Aufnahmen wären nachträglich zusammengemischt worden.
rh
 Nur geeignet für Fans und Sammler von limitierten Editionen
L b l Jazz
Label: J W k h
Workshop
Bestellnummer: JW-013

 Vocal Jazz Billie Holiday – Lady Day


Billie Holiday zählt bekanntermaßen zu den ganz großen Sängerinnen, die der Jazz jemals hervorgebracht hat, und das, obwohl ihre Stimme
weder eine besonders große Bandbreite noch riesiges Volumen hatte. Was sie ausmachte, war ihre unglaubliche Ausdrucksstärke; wohl
kaum eine andere Sängerin ihrer Zeit war in der Lage, dermaßen viel Gefühl in die Interpretation der Songs zu legen, und das alles, ohne
jemals eine Gesangsausbildung genossen zu haben. Aber nicht nur als Sängerin bleibt sie unvergessen, sie hinterließ auch einige Komposi-
tionen, die zum Standard des Genres wurden und hundertfach interpretiert wurden.
Das Album „Lady Day“ vereint auf zwei LPs insgesamt 35 Aufnahmen, darunter ein Duett mit Louis Armstrong, die sie zwischen 1944 und 1950
für das Decca-Label eingespielt hat, also die Phase, in der sie künstlerisch und stimmlich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere war. Da die Songs
in chronologischer Reihenfolge vorliegen, ist durch die Entwicklung der Aufnahmetechnik auch eine Verbesserung des Klangs festzustellen.
Klingt es am Anfang noch leicht blechern, wird der Sound zum Ende hin immer transparenter und Billies Stimme tritt, bei nachlassender
Nasalität, deutlicher in den Vordergrund. Man merkt dem Klangvolumen auch nicht an, dass auf jede Vinyl-Seite nahezu 30 Minuten Musik
gepresst wurde.
Das sehr luxuriöse Klappcover enthält zu jedem Song die Auflistung der Musiker und das Aufnahmedatum. Die Qualität der Pressung ist
hervorragend und führt damit zu einem selten erreichten Preis-Leistungs-Verhältnis.
rh
Label:
L b l DOXY  Toller Querschnitt aus der besten Zeit der unvergessenen Jazz-Diva
Bestellnummer: DOX 829
Vertrieb: Connaisseur Mailorder

Nr_3-2010
Plattenrezensionen 95

 Progressive Jazz Charles Mingus – Let My Children Hear Music


Achtung: Sollten Sie mit dem Gedanken spielen, sich dieses Album zuzulegen, haben sich aber bisher überwiegend mit den Standardwerken
des Jazz, z. B. von Miles Davis oder Duke Ellington, befasst, sei Ihnen vorheriges Probehören dringend empfohlen! Entweder werden Sie
sich mit Grausen abwenden oder dieses Meisterwerk des Progressive Jazz wird Sie fesseln und nicht mehr loslassen, vielleicht Wegbereiter
einer neuen Jazzrichtung Ihrer Plattensammlung sein. Die aus dem Jahr 1971 stammende Big-Band-Aufnahme bietet jedenfalls eine Menge
an Überraschungen: Bis auf wenige Ausnahmen scheint die Komposition jeden Moment ins Chaos abzudriften; ein Stück beginnt mit dra-
matischen Naturgeräuschen, die dann in Musik übergehen, ein Stück beginnt mit einem von Mingus genuschelten Intro. Ebenso gibt es
Arrangements, die einem Horrorfilm entsprungen sein könnten, aber auch fast sakral anmutende Momente. Die Jazz-Fachwelt kann sich an
diesem Werk nicht satthören und verteilt Höchstnoten. Mingus selbst bezeichnete es als das beste Album seiner Karriere. Das für eine kleine
Besetzung geplante Album besteht überwiegend aus Stücken, die Mingus schon 1965, eins sogar bereits 1939, komponierte. Sie wurden
teilweise von dem Arrangeur Sy Johnson transkribiert und für eine große Besetzung orchestriert, zusätzlich wurde das Tempo gesteigert.
Es ist Mingus‘ erstes Album nach einer mehrjährigen Bühnen- und Studioabstinenz und markiert gleichzeitig den letzten Höhepunkt seines
umfangreichen musikalischen Schaffens als Kontrabassist, Komponist und Arrangeur.
rh
 Dieses Album kann den musikalischen Horizont erweitern
L b l Columbia
Label: C l bi
Bestellnummer: 506014 96211 3 4

Charly Antolini – Knock Out  Drum-Jazz Chick Corea – Return To Forever  Fusion

Aus der Schweiz kommt nicht nur leckere Chick Corea zählt seit seinen Anfängen in
Schokolade, auch ein Musiker hat es ge- den 1960ern zu den bedeutendsten und
schafft, sein Land international würdig zu einflussreichsten Jazzmusikern überhaupt.
vertreten; und das an einem Instrument, Mehrmals hat er in seiner langen Karriere
das gemeinhin nicht dazu beiträgt, groß- die Richtung gewechselt, stets war er stilbil-
en Ruhm zu erlangen. Neben Steve Gadd dend und setzte die Standards, wie auch auf
und Billy Cobham gehört Charly Antolini zu diesem Album aus dem Jahr 1972, auf dem er
den bekanntesten Vertretern seiner Zunft, sich erstmals dem Fusion-Jazz zuwandte. Die
was zum großen Teil auf dieses Album Aufnahme besticht in mehrfacher Hinsicht,
zurückzuführen ist. Seit seiner Erstveröf- vor allem durch ihren bemerkenswerten
fentlichung im Jahr 1979 zieht es in seinen Reichtum unterschiedlicher Stile, die hier
zahlreichen Versionen immer wieder HiFi- aufs Feinste vermengt werden. Überwie-
Gourmets in seinen Bann, macht es doch gend bilden lateinamerikanische Rhythmen
höllisch viel Spaß, seiner Anlage alle Kraft die Grundlage, auf dem insbesondere bei
Label:
L b l Jeton
J abzufordern, die in ihr steckt. Es stellt ne- dem mit 23 Minuten die gesamte B-Seite be- Label:
L b l ECM
Bestellnummer: 401180 93300 1 0 ben der guten Nachbarschaft aber nicht anspruchenden „Sometime Ago – La Fiesta“ Bestellnummer: 602527 27884 1
nur das HiFi-Equipment auf die Probe, es bietet neben der dargebotenen Schlagzeugkunst abwechselnd mal mexikanisch klingende Elemente, mal Hooklines des klassischen Jazz gelegt
auch von seinen Mitstreitern Wolfgang Schmid und Nippi Noya interessant vorgetragenes werden. Das Album beginnt mit dem aus zwei unterschiedlichen Themen zusammengesetzten
Spiel an Bass und Percussions. Der 16-minütige Titelsong auf Seite A liefert eine varienten- Titelsong, auf dem über Chick Coreas elektrischen Piano die surreale Stimme der Brasilianerin
reiche Bearbeitung des Schlagzeugs mit tollen Tempowechseln, die fünf Stücke der B-Seite Flora Purim schwebt. Daneben begeistern Stanley Clarke mit einigen mitreißenden Soloeinla-
nehmen sich dann etwas zurück und bieten mehr Raum, die Aufmerksamkeit auf Percussions gen am Bass, Joe Farrel an Flöte und Saxofon sowie Airto Moreira am Schlagzeug. Der rhyth-
und Bass zu lenken. Insbesondere auf „Crystal for Christel“ werden dem Bass bisher nicht ge- mische Auftakt wird abgelöst durch das fast meditative „Crystal Silence“, gefolgt von dem von
kannte Töne entlockt. Die Dynamik der Direktschnitt-Aufnahme wurde auf dieser Version aus Flora Purims Stimme dominierten „What Game Shall We Play Today“. Die ganze Brillanz dieses
dem Jahr 2003 toll in die Rille transportiert, das Klappcover gibt umfangreich Aufschluss über Albums erschließt sich möglicherweise erst nach mehrmaligem Hören, aber vermutlich wer-
die Biografie der beteiligten Musiker sowie über den Entstehungsprozess der ursprünglichen den Sie schon nach dem ersten Abspielen wissen, dass Sie Ihrer Sammlung mit dieser LP einen
Aufnahme, außerdem über die für diese Ausgabe verwendete Technik – das Ergebnis lässt Meilenstein des Fusion-Jazz zugefügt haben. Der Qualität der Aufnahme entsprechend wäre
sich immer wieder gerne hören. rh eine etwas edlere Aufmachung des Covers nett gewesen. rh

 Der Klassiker des Dynamiktests in herrlicher Neuauflage  Eine der ersten ganz großen Aufnahmen des Fusion-Jazz

Die große Auswahl für den Analogfan!

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LP_1-2009
96 Plattenrezensionen

 Jazz Diana Krall – All For You (A Dedication To The Nat King Cole Trio)
Seit Kurzem ist ein weiteres Highlight aus den Studios des Remaster-Königs Bernie Grundman zu haben. Seine Arbeit hebt Diana Kralls drit-
tes – und laut einhelliger Meinung der Fachhörerschaft bestes – Album auch klanglich in den Olymp zeitgenössischer Jazz-Interpretationen.
Bis auf zwei Ausnahmen wird Diana Krall, ganz in der Tradition des Nat King Cole Trios, nur von Gitarre und Bass begleitet, was ihr die Mög-
lichkeit eröffnet, ihr präzises Klavierspiel noch mehr in den Vordergrund zu stellen. Kralls darüber schwebende Stimme verleiht den Songs
eine einmalige Wärme und Ausdruckskraft. Mit dem Opener „I’m An Errand Girl For Rhythm“ legt das Album schwungvoll los, um danach
in gediegene Jazzclub-Atmosphäre einzutauchen. Zwischendurch wird, insbesondere auf dem mitreißenden „Hit That Jive Jack“, das Tempo
wieder angezogen und stets präsentiert sich das Trio als extrem gut eingespielte Truppe, was nicht verwundert, begleiteten sie Russell Ma-
lone an der Gitarre und Paul Keller am Bass auf ihrer den Aufnahmen vorausgegangenen Tournee. Ungewöhnlich für die Top-Pianistin ist,
Jazz

dass sie auf dem finalen „If I Had You“ nicht selbst in die Tasten greift, sondern sich von Benny Green begleiten lässt.
Das Album aus dem Jahr 1996 wurde klangtechnisch sorgsam überarbeitet, was der ohnehin schon sehr transparenten Aufnahme gut be-
kommen ist. Der Bass hat an Wärme gewonnen, Gitarre und Klavier zaubern kristallklare Höhen aus den Lautsprechern, an denen Dianas
Stimme wie Honig herunterläuft. Ein wahrlich traumhaftes Album in luxuriösem Klappcover, verteilt auf zwei hochwertigen 180-g-Vinyls.
. rh
 Heben Sie sich den Genuss dieses Albums für einen besonderen Moment auf!
Label:
L b l Original
O i i l Recordings
R di Group
G
Bestellnummer: 892001 00206 6

 Jazz Diana Krall – Love Scenes


Es ist stets schwer, nach einem besonders gut gelungenen Album einen Nachfolger aufzulegen der die Fans und Kritiker gleichermaßen be-
geistern kann. Diana Krall wagte sich bei unveränderter instrumentaler Besetzung (an der Gitarre wieder Russell Malone, am Bass Christian
McBride) diesmal an ein reines Balladen-Projekt. Wo andere Künstler oftmals auf opulente Streicher setzen, vertraut die Krall ganz ihrer
ausdrucksstarken Stimme und der Musikalität ihres Trios. Dass sie damit sehr gut gefahren ist, zeigt einerseits die Tatsache, dass es ihr bis
dahin erfolgreichstes Album war (das ebenso wie sein Vorgänger für den Grammy nominiert wurde), andererseits die überlegene Eleganz,
die diese Aufnahme verströmt. Die Musik pendelt zwischen langsamem Swing und betörend stilvoller Ballade, ohne jemals ins Kitschige oder
Beliebige abzugleiten. Alle Titel liegen auf gleich hohem künstlerischen Niveau, besondere Highlights, weil sich vom Rest der Songauswahl
abhebend, sind das intime „I Don‘t Stand A Ghost Of A Chance With You“ und der Bonus-Track „That Old Feeling“, bei denen Diana Krall nur
von der Gitarre begleitet wird, bei „My Love Is“ singt sie nur in Bassbegleitung – wunderbar!!
Die Neuveröffentlichung der 1997 entstandenen Aufnahme wurde ebenfalls von Bernie Grundman aufpoliert und präsentiert sich als Dop-
pel-LP in hochwertigster Aufmachung und Qualität. Die Songtexte sind im Innenteil des schweren Klappcovers abgedruckt, der Klang ist über
jeden Zweifel erhaben, die Herstellungsqualität hervorragend.
rh
 Die ideale Begleitmusik für den besten Wein Ihres Sortiments
L b l Original
Label: O i i l Recordings
R di G
Group
Bestellnummer: 892001 00205 9

 Gitarren-Jazz Grant Green – Green Street


Zum Wohle der audiophilen Hörerschaft wurde hier mal wieder sehr verschwenderisch mit dem Vinyl umgegangen. Die fünf Songs der
1961 entstandenen Aufnahme wurden unter Ausnutzung der gesamten zur Verfügung stehenden Fläche auf zwei LPs verteilt, die mit 45
Umdrehungen abgespielt werden. Die inhaltlich über jeden Zweifel erhabene Aufnahme gewinnt dadurch an Volumen und Ausdruckskraft.
Die räumliche Abbildung ist fast mit den Händen zu greifen und vermittelt das Gefühl, als hätte das Trio, bestehend aus Grant Green an
der Gitarre, Ben Tucker am Bass und Dave Bailey am Schlagzeug, vor Ihrem Sofa Aufstellung genommen und nur darauf gewartet, die Musik
auf Sie zu eröffnen. Die Platzierung bleibt während der gesamten Spielzeit unverändert: Gitarre links, Bass halbrechts, Schlagzeug rechts.
Die spieltechnischen Fähigkeiten Greens wurden leider zu Lebzeiten nicht ausreichend gewürdigt; erst nach seinem frühen Tod wurde seiner
betont „ein-saitigen“ Spielweise die Aufmerksamkeit geschenkt, die sie stets verdient gehabt hätte. Konsequent vermied es Grant Green Ak-
korde zu spielen, was seiner Interpretation einen hohen Wiedererkennungswert gibt. Mein persönlicher Favorit ist das zehnminütige „Green
With Envy“, eine wunderbar variantenreiche Nummer, in der auch seine tollen Mitspieler voll zur Geltung kommen.
War der Blue-Note-Hausgitarrist meistens mit größeren Besetzungen im Studio aktiv, steht sein faszinierend klares Spiel hier im Mittelpunkt
und macht diese hochwertige Pressung zu einem Liebhaberstück eines jeden Gitarren-Jazz-Connaisseurs.
rh
 Achten Sie bei der Anschaffung dieses Juwels darauf, dass Sie die 2-LP-Ausgabe mit 45 RPM wählen!
Label:
L b l Blue
Bl Note
N
Bestellnummer: 509995 16818 1 4

 Swing Jazz Frank Sinatra – Come Dance With Me!


Sie mögen Swing? Sie mögen große Stimmen, die prägnant im Raum stehen, obwohl sie von einem großen Orchester begleitet werden?
Sie mögen es, wenn die bekannten Genre-Standards in unübertroffener Manier interpretiert werden? Dann sollten Sie der freundlichen
Einladung, die Frank Sinatra auf dem Cover des 1958 eingespielten Albums ausspricht, unbedingt Folge leisten. Es erwartet Sie ein von Frank
Sinatras Lieblings-Arrangeur, Billy May, fantastisch eingestelltes Orchester, dessen lockere Rhythmen die ideale Grundlage für den bestens
aufgelegten Sinatra bilden. Die tolle Stimmung springt unmittelbar auf den Hörer über und man muss schon ein ausgeprägtes Beinleiden
haben, wenn man sich nicht vom Sofa erhebt, um sich auf der Tanzfläche diesem Feuerwerk der guten Laune hinzugeben. Es verwundert
überhaupt nicht, dass diese herrliche Produktion für den Grammy nominiert wurde, schon eher, dass sie ihn nicht gewonnen hat.
Das Album schwingt sich von Höhepunkt zu Höhepunkt, darunter die Klassiker „Something‘s Gotta Give“, „Dancing In The Dark“ und „Cheek
To Cheek“, um erst beim letzten Titel, der sinnigerweise „The Last Dance“ heißt, das Tempo etwas zu drosseln, um nicht ins Bodenlose zu
fallen. Sound und Herstellungsqualität stellen zufrieden, man würde sich außer der Titelauflistung vielleicht noch ein paar Informationen
mehr wünschen. Wenn ich noch mal auf die Welt kommen sollte und mir etwas wünschen darf, dann wünsche ich mir wie Frank Sinatra
singen zu können!
rh
 Schaffen Sie vor dem Hören dieser Platte ausreichend Platz und besorgen sich eine(n) Tanzpartner(in)!
L b l Capitol
Label: C i lR d
Records
Bestellnummer: 509996 88652 14
Vertrieb: Connaisseur Mailorder

Nr_3-2010
Plattenrezensionen 97

 Klassik Witches Brew – New Symphony Orchestra of London, Alexander Gibson


Mit dieser Scheibe stößt auch der Audiophile an die Grenze des Machbaren: Die Witches Brew gilt seit Jahren als eine der meistgesuchten
Vorführplatten, um die dynamischen Fähigkeiten einer Anlage auszuloten. Jetzt liegt sie in dieser Reissue vor – auf 200-Gramm-Clarity-Vinyl
in einem 45er-Umschnitt! Und – man möge mir verzeihen – das rockt!
Die dämonischen Vorführstücke wie der „Danse Macabre“ von Camille Saint-Saens oder der Mephisto-Walzer von Franz Liszt sind natürlich
Klassik

– wie bei ähnlichen Living-Stereo-Aufnahmen der damaligen Zeit – auf Effekt gebürstet, das tut aber dem im wahrsten Sinne des Wortes un-
heimlichen Spaß, den das gesamte Team bei der Produktion wohl hatte, keinen Abbruch. Das ist Orchesterpracht pur mit allen dynamischen
Registern, die da aus den (hoffentlich großen) Lautsprechern dringt. Dabei geht es Dirigent Alexander Gibson nicht nur um Effekthascherei –
er und sein Orchester sind absolut in der Lage, auch differenzierte Zwischentöne subtil und diszipliniert wiederzugeben, während Fortissimo-
Stellen gleichzeitig Spiellaune und vollste Kontrolle ausstrahlen.
Die Ausstattung des auf vier einseitig bespielten Platten angewachsenen Albums ist luxuriös. Im roten Speakers-Corner-Schuber liegt das
Original-Cover mit der ersten der vier Scheiben, die anderen drei gepolstert darunter, alle in einer antistatischen Innenhülle. Presstechnisch
und klanglich ist diese limitierte Ausgabe über alle Zweifel erhaben.
ts
 Wer sie schon lange gesucht hat: Jetzt ist die Gelegenheit da, nicht ganz billig, aber als Gesamtpaket
L b l Speakers
Label: S k Corner
C / Living
Li i Stereo
S mindestens genauso attraktiv wie das schwer zu findende Original
Bestellnummer: LSC 2224-45

 Klassik Chopin: Martha Argerich – 24 Préludes Op. 28


Zum 200. Geburtstag des Komponisten wird diese gut 30 Jahre alte Aufnahme der Präludien Opus 28 von Clearaudio wieder aufgelegt. Das
Werk ist wie das wohltemperierte Klavier durch alle Tonarten hindurch angelegt – natürlich in Chopin’scher Manier mit etlichen pianis-
tischen Höchstschwierigkeiten gespickt.
Vor denen muss sich eine Martha Argerlich natürlich nicht fürchten, die schon ganz andere Hürden der klassischen Klavierliteratur mit
Bravour genommen hat. Was bei ihrer Chopininterpretation viel mehr gefällt, ist das Weglassen dieser übertriebenen und manierierten
Temposchwankungen, mit denen viele ihrer männlichen Kollegen versucht haben, die immer wieder in Chopins Werk hineininterpretierte
Erotik zu betonen – oft bis an die Grenze des Erträglichen. Nicht so Martha Argerich: Unbestechlich legt sie die Substanz der Chopin’schen
Komposition frei, der eine bedeutungsschwangere Spielweise gar nicht nötig hat. Natürlich geht sie auch temperamentvoll zu Werke, wenn
es die Noten vorgeben, noch beeindruckender aber ist die Zurückhaltung, mit der sie ihre stupende Technik in leisen Momenten der Kompo-
sition einsetzt, um ganz das Werk aus sich heraus sprechen zu lassen.
Die von Clearaudio neu herausgegebene Produktion ist wie immer liebevoll aufbereitet und klanglich allererste Klasse. Die Aufnahme aus
den späten 70er-Jahren ist sauber produziert und baut ein realistisches Bild des großen Konzertflügels auf.
ts
 Kleine Stücke eines großen Komponisten – zum 200. Geburtstag neu aufgelegt. Interpretatorisch glänzt
D
Deutsche
h G
Grammophon
h / ClClearaudio
di Martha Argerich durch intelligentes und zurückhaltendes Spiel, der Klang der Platte ist vorzüglich.
Bestellnummer: 2530 721

 Klassik Brahms, Martinu, Francaix: Klavierduo Ugo und Franca Cividino – Zwei Klaviere
Eher selten ist die Klavierliteratur zu vier Händen – umso erfreulicher, dass es auch in diesem Genre hochwertige Einspielungen gibt. Ugo und
Franca Cividino haben eine davon produziert. Als Einstieg gibt es die Haydn-Variationen von Johannes Brahms, die in dieser Klavierfassung
natürlich etwas weniger opulent daherkommen wie die Orchesterfassung, dafür aber einen ganz eigenen Charme entfalten, der durch das
naturgemäß einfachere Arrangement weitaus näher an die Wiener Klassik rückt als die romantische großorchestrale Version.
Die zweite Hälfte des Albums widmet sich weitaus unbekannteren Komponisten und Werken. Die drei tschechischen Tänze von Bohuslav
Martinu glänzen durch kompositorische Brillanz und Temperament, prachtvoll umgesetzt von den beiden Virtuosen an den Steinways. Hier
bekommt man Lust auf mehr aus dem Werk Martinus. Die abschließenden acht exotischen Tänze aus der Feder von Jean-René Francais
setzen in Sachen Effekt noch eins drauf – romantische Tradition verbindet sich hier mit jazzigen Einflüssen und Elementen der Weltmusik
zu einer brodelnden Mischung, die die beiden Cividinos so dynamisch umsetzen, dass dem Hörer angst und bange um die schönen Konzert-
flügel wird.

ts
 Eine schöne Mischung aus einem bekannteren und weniger populären Werken der Klaviermusik zu vier Händen –
temperamentvoll dargebracht und hervorragend aufgenommen
S
Soundd Star
S T Ton · B
Bestell-Nr.:
ll N LC 8674
Erhältlich bei Connaisseu

 Klassik Schubert: Elly Ameling – Lieder


Elly Ameling ist eine der letzten großen Sängerinnen des zwanzigsten Jahrhunderts. Obwohl sie sich 1996 von der Bühne zurückgezogen
hat, wirkt sie doch noch musikpädagogisch weiter. Ihre Maxime, sich als Künstler immer dem Werk unterzuordnen, klingt auch in der vorlie-
genden Aufnahme von Schubert-Liedern durch, die aus dem Jahre 1973 datiert.
Es handelt sich hierbei nicht um einen Liederzyklus, sondern eine für diese Platte zusammengestellte Kompilation, die aber der Sopranistin
und ihrem kongenialen Begleiter Dalton Baldwyn auf den Leib geschrieben scheint. Die beiden interpretieren Schubert ungemein facetten-
reich und dabei gleichzeitig äußerst zurückhaltend. Es zählt nicht die große Pose, sondern mehr die kleine Geste, die aber mit einem derart
feinsinnigen Gespür für die Komposition eingesetzt wird, dass jedes bisschen Mehr an Einsatz den Spannungsbogen schon zerstört hätte.
Die Lieder funktionieren jedes für sich genommen genauso gut wie die Zusammenstellung, die so auch vom Komponisten selbst hätte
stammen können.
Genauso fein balanciert wie die Interpretation ist die Aufnahme, die Sängerin und Klavier gut nachvollziehbar im Raum platziert und eine
hervorragende Balance zwischen beiden schafft. Die Speakers-Corner-Reissue überzeugt durch eine saubere Reproduktion und eine hervor-
ragende Pressqualität.
ts
 Großartige Aufnahme von einer Großmeisterin der leisen Töne des Liedgesangs.
L b l Philips/Speakers
Label: Phili /S k Corner
C
Bestellnummer: 6500 704

LP_3-2010
98 Vorschau Impressum

Das lesen Sie in der Ausgabe 4/2010:

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Gespeichert  Redaktion LP
Verlagsanschrift
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So viel uns auch Schallplat-  Chefredaktion: Holger Barske
ten bedeuten – die grausame
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Realität lautet: Mobil ist das
Medium nicht. Wie man Musik Redaktion:
Holger Barske (hb)
in bestmöglicher Qualität auf Thomas Schmidt (ts)
die Festplatte und schließlich in Christian Gather (cg)

den MP3-Player bringt, erfahren Freie Mitarbeiter:


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sierungs-Spezial
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Der neue „kompakte“ Sonstige Fotografie:


Verstärker von TAC sieht gut Holger Barske, Thomas Schmidt

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Markus Bethke, Heike Jans, Claudia Hurtienne
– was hinter der Panorama-
scheibe steckt, lesen Sie in Druck:
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der nächsten Ausgabe
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