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Bibl. Mont.
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US
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Bayer. Staatsbibliothek
1
.
1
Geographiſch - hi ft ó r iſ de
Beſchreibung
öftlichen Raukaſus,
zwiſchen den
Von
Julius V. Klaproth.
t
8 e imar
im Berlage des bandes Induſtries Comptoirs.
.
1814 .
ê
Bayerische
Staatsbibliothek 3
München
1
Ein lei t u n a ng.
i
ition Go junior
Inhalts - Verzeichniß .
Seite
Einleitung 3
Mizdſhegiſche Diſtricte 5
Xbabaßeran 164
218 Inhalts - Verzeichniß.
Seite
Chanat von Derbend
167
Gebiet von Gkurah 181
Chanat von Gkuba
183
Chanat von Batu 200
Chanat von Schamachi 201
hanat von Schathi
213
nii
1,
N
I o
159
Geographisch shiftoriro e
Beſchreibung
des
dftlichen Kaufa fu 6 ,
zwiſchen den
Sulius D. Klaproth.
Y 2
(
:: '7 sonde .
Geographiſch - hiſtoriſche
fire 6 8
5
1
Was die Sprache der M izoſhegi anbetrifft, ſo
ift ſie zwar von den übrigen Kaukaſiſchen, dem größeren
Sheile der Wörter nach verſchieden , , doch beut ſie viele
Qehnlichkeiten mit den Lesghiſchen Sprachen , und bes
ſonders mit der Uwariſchen und Ckadhi - Ckumudiſchen,
bar. Uuch finden ſich viele Wörter, die mit Sšamos
jediſchen , Möguliſchen und anderen Sibiriſchen verwandt
zu ſeyn (cheinen. Deshalb, und weil die Georgiſche Ses
ſchichte ſehr früh von den Mijdſhegi ſpricht, halte ich ſie
für eines der alteſten Völker im Kaukaſus; und kann
alſo nicht der Meinung des Herrn Grafen Poto di
und des berühmten Pallas feyn , welche Beide ſie für
Ueberreſte der älanen halten, wozu fie keinen anderen
Grund haben , als eine einzige , ſehr ſchwankende, Ety :
mologie. Nach dem , von I. Voßius herausgegebenen,
anonymen Periplus, ward nämlich die Stadt I beos
dofia in der Skrym ardauda genannt, welches, in
der Alaniſch - Tauriſchen Sprache, die ſieben Götter
.
bedeuten ſoll
fod. Pallas -- bemerkt hierbei : Man
,, ' findet
noch in der Kiſtiſchen Sprache diefelbe Bedeutung, denn
win derſelben beißt uor ſieben und dada Vater und
..Gott. Dieſer Behauptung iſt beſonders das entgegen
zu leben , daß in den Dialekten der Mizoſhegi u or
zwar ſieben bedeutet, aber Dada weder Gott noch
Vater ; denn bei allen Stämmen heißt Dåle Gott
und Da Bater. Da aber iſt nicht Dada und Gott
nicht Vater, alſo ſteht die ganze Wortableitung nicht
feſt genug, um auf biſtoriſches Gewicht Unſpruch machen
jų können .
7
1
10 .
fch uf, ' auch von 300 H. im Thale zwiſchen dem Haupts
und Vorgebirge. Mit dem Dihalk pereinigt fich der
Chulchulau , der wieder den Chuntimes in feine
Dfiſeite aufnimmt, an dem das Zſchetſchenziſche. Dorf
M a iretip liegt. Bei'm Einfluſſe des Drball in die
Eunoſha liegt Chudromitſch, von 140 Häufern, das
bei den Ruſſen Beloi heißt.
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1
Die Iſchetſchenzen gehen gewöhnlich in Pleinen
Haufen auf Raub über den Teret nach der Linie , und
verbergen ſich im Geſträuche. Sieht ein Reiſender, ohne "
ftárkere Bededung als ſie ſelbſt find , vorüber , ſo era
ſchießen fie feine Führer und Pferbe, legen ihm einen
Knebel in den Mund , der aus einem Stück Holz bes
ſteht, das mit einem Kiemen um das Genic befeſtigt
wird. Geht er nicht gutwillig, ſo wird er , an Armen
und Beinen gebunden , bis an das Ufer des Derek ges
tragen. Hier bindet man ihm Schläuche unter die
Urme, und legt ihm einen Strid , mit einem bewegs
lichen Kinoten , um den Sals , worauf man ihn ins
Waſſer wirft , und will er ſich nicht ſelbſt erdroſſelri, To
muß er aus allen Kräften den Strid halten . Auf dieſe
Art wird er von zwei Schwimmern fortgezogen . Selo
ten ermorden ſie diejenigen, von denen ſie ſich ein gutes
Löſegeld verſprechen , allein bei keinem Kaukaſiſchen
Volke werden die Gefangenen ſo hart gehalten, als bei .
ihnen , beſonders wenn ſie zu entfliehen geſucht has
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18
'21
rek oder der alte Terek, bei den Tataren aber Tkuru:
Seret oder der trodene Teret. Er theilt ſich nicht
weit vom Meere wieder in verſchiedene Arme , die bei'm
Ausfluffe Inſeln bilden und in das atſchinskoi Sa:
li w fallen. Auf der linken des Hauptarmes , zwei
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wölbe der Kirche fließt eine Quelle in ein ſteinernes
Behåltniß , von dem die Georgier fabeln , daß es nie 1
1
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chethi, von dem ihn die Gebirge Gombori und Ziwi trens
nen ; in Weſten den Kharthliſchen Diſtrict Gaghmams
t'ari und die Ebene von Ssamgori ; in Süden die
Ebene Daraya , und in Dſten trennt ihn der Bad
Srywe und das Gebirge von Schignith - K'achethi.
2
T
52
einen Theile iſt das Schloß , mit alten und neuen Ges
bäuden und einer Kirche, und in dem anderen ſtehen die
Hauſer der Einwohner. Qußerhalb der füdlichen Mauet
find Armeniſche Kramladen mit ſeidenen , baumwollenen
und Lesghiſchen Waaren . Uus der Feſtung geht ein bers
borgener Weg zu einer reichen Waſſerquelle in der Kluft.
Die weſtliche Feſtung beißt, von einer fürfttichen Familier
Kortfchi baſchi B - lichwi10B-ziché, hat 600 Schritte
im Umfange, und wird von leibeigenen Bauern bes
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2
61
1
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myro , Balmatlu , Itapö und Moßabrul , vom
Ufer entfernt. Ferner K’urm u ch i am Fluſſe f’ani
oder Etanid , der aus demſelben Gebirge kommf,
nach Süden fließt und den Egri in ſeine Linke auro
nimmt , der die Gránze von Elißeni macht. An dira
fem liegt Gilch i am Fuße des Gebirges , auf dem
eine ſchöne Kuppelkirche ſteht. Die beiden legten Orie
gehören jekt zum Gebieté des Dohaphar Okuli Ghan
von Schal bt. Der K'ani fåüty deni Einfluſſe des
Yori gegenüber , in den Ulaſani.
1
72
deren Flüſſe von Nordweſten nach Südoften laufen und
ſich mit dem großen Argun, der bei den Shuſhi Chona
heißt , verbinden . Das ſüdlichere Felſenthal, welches
auch das K’ach ethiſche Tiburchethi genannt wird,
enthält Feben " und dreißig Dörfer , von denen Djowa
das obere.iſt und Pant'wißi in ft'achethi gegenüber
liegt. Weiter unten iſt Gomekari und' noch niedriger
Is chaghma, von wo ein Weg über das Gebirge 'nach
Thorghi, und ein anderer durch das Thal von los
poti nach K'achethi führt. : Nördlich von dieſem iſt
das andere Felſenthal, das Pharmani, oder das
Pharßmaniſche Ilbuſdet hii genannt und von
jenem durch einen Gebirgszug des Kaukaſus getrennt
wird , der von den oberen Gegenden der Inguſchen
und Ghalgha (Khißt:Ghlighwa) nach Süduften ſtreicht.
Es zählt ſechs und dreißig Dórfer.
hen , und erſt nach vierzig Tagen wird ,ſie mit dem
Kinde zurüdgeführt. Wer ſich im Gefecht muthlos bes
zeigt, den laſſen fie nicht mit ſich zu Tiſche fißen , ſons
dern er muß mit den Hunden effen . Vom ehemaligen
Chriſtenthume, ſind noch Ueberbleibfel bei ihnen zu fins
den und die k'achethiſchen Zhuſhi ſtehen unter dem
Erzbiſchof von Alaw.erdi ( F. oben ) und gehen zuweis
len in die kleinen, aber ſehr alte Kirche, die Chart ,
ſich ach ni heißt. Doch ſind ihre Prieſter ſehr uns
wiſſend und kennen kaum die gewöhnlichen Kirchenge
bråuche. In der Nachbarſchaft iſt ein großer und hoher
Felſen , bei dem ſie ſich am Tage des Propheten Elia
(Elias ) verſammeln und Schaafe uno Kübe zum Opfer
darbringen , ſie werfen ſich vor dem Felſen nieber und
was ihnen der Geiſt im Traume eingiebt , das halten
fie für eine Offenbarung und glauben daran. Sie hala
ten zwar keine Schweine, eſſen aber doch Schweines
fleiſch. Die Pharkmaniſchen Ihuſchi ſollen kluger ſeyn
als die anderen , aber durch ſtarke Vermiſchung mit
den Khifti (óftlichen Inguſchen) iſt ihre Sprache noch
1
7+
weniger dem Georgiſchen ähnliche und vom 'Thriftens
thume wiſſen fie faſi gar nichts. Uebrigens herrſcht bei
1 diefem Boite eine große Reinheit der Sitten , und trot
feiner Dufigkeit nimmt es dennoch an der Raubſucht
feiner Kautaſiihen Nachbarn keiner Lutheil. Wenn
ein Frauenfzimmer Nothzucht erleidet, ſo bringt ſie fich
gewöhnlich ſelbſt um, der Verbrecher wird aber von der
Gemeinde mit dem Tode beſtraft. Bei dem Tode und
Begräbniſſe der Männer bezeigen ſie weder Freude noch
"Traurigkeit , dennoch hoffen ſie auf einen fortdauernden
Zuftand nach dem Tote , ohne ſich darum zu beküm:
mern , wie er beſchaffen 'Tinn werde. Wenn der Ber :
fiorbene 'bearaben iſt , io werden drei Tage mit Effen
und Trinken zugebracht , wobei feine Verdienſte und
fein Reid thum gelobt wird , der in der Menge ſeines
Hausgerå hs, feinet Weiber , ' Jodhter und des. Biebesa
beſonders aber nach der Größe ſeiner kupfernen Refſel
beurtheilt wird. Die Männer Freiben ſich nach Geors
giſcher Urt , tragen einen Stugbart und ſcheeren den
Kopf , wie die Tſcherkeßen und Mizoſhegi. Die Weiber
haben nicht die Mizdihegiſchen hornförmigen Hauben; ſons
bern hången, wie die Georgiſchen, Tücher über den Kopf.
Man rechnet die Stärke der Thuſchi auf 15 bis 1600
Familien. Pon ihren Eigennamen ſind mehrere Gedra
gifchen Urſprung , wie : Mamuka , Zifl'ari (6. i. Mors
genſtern ), Iwane ( Iohann ) , Dtar, Dai , Kaftar ( d. i.
Tieger ), Giorgi, Antau í Kautar , Gabrill, Theodor,
Miki , Dawid und Gulo ; andere ſind nicht Georgiſch ,
als : Uti , Zita , Epehe , Naberent , Darkis , Schanki,
1
.
gen Gegenden , an den drei Armen , in die ſich der,
vom Kaulaſus kommende Fluß , Hertimane theilt.
Por dort über Sygir, welches ebenfalls zur Provinz
Ckabalab gehört bis zu der Furt durch den $ oka
tíchai, nur wenige Werſt úber ſeiner Zertheilung in
zwei Arme. Hier tritt man in das Gebiet von Småthi
ein , in welchen man die Bäche Geldighilani, El.
diganin Sqri und Kani , oder Kanid , paſſirta
welcher die Grånze der K’achethiſchen Provinz Elißeni
macht. Ueber den alaſani ( Ulaſonius des Strabo)
Tellt man beim Dorfe Alapo und kommt ſogleich in
dem K'achethiſchen Diſtrict sehißiqi an der vor Ul:
ters Kapambetſdowani hieß , und Kambyſene des
Strabo ift. ..
In der That grånzt derſelbe mit Albanien ,
deſſen Grange der Alaſani machter gebórt ſelbſt zu Ibe
rien oder Georgien , und wird von GeorgiſchŲrme..
nien durch den Kur getrennt. , Die Libanier wa
ren zu Strabo's Zeiten Nomaden , die mit ihren Vieh:
heerden herumzogen ; das Land brachte alle Lebens,
bedürfniſſe im Ueberfluſſe hervor ; auch wuchs der Wein
faft witd bei ihnen , doch mißbrauchten ſie ihn nicht
n
a
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ten dieſe Provinzen und unterwarfen ſie ſich, aber fein
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Derbend - aameh.
1
87
.
Dieſe Städte wurden von Nufdhirwan dem Ge.
rechten verſchönert und mehr ausgebaut. Hier gab es
auch ein Bolk , Namens Iuman , welches ſich von
Shran bis Hhumrieb (f. weiter unten) erſtredt, und
über daſſelbe regte er einen Statthalter , der nachher
Juman : &tab genannt und ſehr berühmt wurde.
Weiter bin findet fich das Land der Olaitad. Der
obere Theil von Claitad ift die Landſchaft der Gold:
fchmiede (Sertieran) ; das unter dem Namen Ku :
bitſchi belannt iſt. Auf Kubitſch i folgt das Land
von Ihabaß eran , welches der Vorpoſten der Kriegs
teute von Derbend ift. Weil man in das Klima (Land)
go
Bayerische
Staatsbibliothek
München
98
bleiben .
1
ließ Weinberge , Garten und Mühlen anlegen , und bex
fahl daß alles , was in den Weinbergen und auf den Fel:
dern gewonnen würde , dazu angewendet werden ſolle,
die verfallenen Waſſerleitungen wieder berzuſtellen. Den
Ueberſchuß der Einnahmen und Kopfſteuern ließ er uns
ter die Armen austheilen ; auch befreite er die Einwobs
ner der Stadt von den Mühlenabgaben. In allen Quare
tieren legte er Kornſpeicher und Meßoſhet's an. Harun
erreſchid blieb ſieben Jahre zu Derbend ; als er aber
.
110
.
III
alles, was füdlich von Daghiftan bis zum Kur und ſeis
nem Ausfluſſe gelegen iſt , in Weſten aber von dem Bache
Kani (f. oben unter K'achethi) begränzt wird. Zu Das
gbiftan gehören alſo alle Lesghiſche Diſtricte , namentlich
das Gebiet der Undi Uwaren , und der Stafi ( kus
mud , Didoethi, das Land der Ckulmudi , s ch is
1
lit , urter : Dagbiſtan , Gulacan , Cluba,
.
8
Le 8 g h i e r.
$ 22
ii
1
132
genannt , welches fie: von der K'achethiſchen Provinz
Eliſeni trennt. Sie ſind iegt Bundesgenoſſen des
Awar : chan .
Do 1. Europåer.
do .
Sie ſind. Stunniſdie Muhamedaner,
und ihre Sprache kommt Febr mit dem Dialekt von
kuficha überein , hat aber auch Skaſi Olumnüdtiſche
Wórter aufgenommen . Sie behaupten auch aus Eus
ropa herzuſtammen und vor langer Zeit in ihre jebigen
Wohnſike gelommen zu ſeyn ; find ganz unabhängig
und ſtehen mit allen ihren Nachbarn in gutein Bora
140
nemen . Die Lage ihrer Dörfer ift' To feſt und
das Thal, in welchem ſie wohnen " von allen Seiten
ſo verſchloſſen , daß man nur durch goei enge Påſſe
dahin ' tommen kann . Die ganzliche Verſchiedenheit der
Sitten , ihre Rechtlichkeit und Dronungsliebe , und be
fonders ', daß ſie nicht im Raubert dem Beiſpiele ibret
Nachbarn folgen , låßt wobl vermuthen , daß fie nicht
Kaufafiſchen Urſprungs find . Ihre Häuſer beſtehen
aus Mauern und Fachwerk , zwei , auch drei Stod
boch aufgeführt. Die Reinlichkeit der Zimmer, welche
mit verſchiedenen Bildern von Thieren , Vögelt unb
mit Infdriften ausgeziert ſind, ihr Hausgeråth und
faubere Kleidung find auffallend noch mehr aber, daß
filet fichi tiach Europäiſcher Art det Tiſche , Stühte, Bett
ftellen , auch Meſſer und Gabeln bedienen . Sie ſind
höflich , ſtilt, ' arbeitſam , wohlhabend und ſprechen auch
zum Theil Perſiſch Ihre Weiber haben den Ruf, klug
und beleſen zu ſeyn . Viele der Kubitſcht beſchäftigen
ſich mit dem Handel , andere find bekannte Meiſtet
in Waffenarbeiten , und ihre Flinten , Piſtolen , Sábel,
Meffer und Panzerhemden , ſo wie auch ihre eingelegten 1
1
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>
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fie ein hoher Gebirgsrúden und der Fluß von den Awa.
tiſchen Gulchudari und von den Zubachara , in Norden
baben ſie die Alufcha, in Often ſcheidet fie ein hobes
Schneegebirge von den Skara Ckaitad , Kubitſchi und
a tuſda, und in Süden ein anderes, Namens Kochmas
dagb , von den K’ulmuchi und von dem Gebiete
Skurah.
.
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1
.
149
!
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1
163
4) Irtſchamür liegt ganz füdweftlich im hohen
Gebirge , an der Linken des oberen Derbach und
wird von Ckarađaitad bewohnt, die theils muhames
baniſchen , theils jüdiſchen Glaubens find. Die Haupt:
drter find Barſch amei, Irtſchamur, und Diwek,
Que von unten herauf in einiger Entfernung vom Ders
bach . Schurkulamam liegt höher , an einem Bade
der Rechten des Buam .
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Ulu - Buam . ' Zwanzig Werſte öftlich davon liegt Welis
tend an der Rechten des Kitſchi-Buam . Wenige
Werſte nördlich von dieſem , auf dem Wege nach
Barrali, liegt ein Dorf, das Tatlar genannt und
von Dat bewohnt wird. So heißen nämlich in Schirs
wan , Dagheft an und dem nördlichen Perſien
die armen Kaufleute, welche lange Ride, die bis an
die Knie geben, tragen und eine lingua franca ſprechen,
welche aus Perfiſchen , Tatariſchen und Armeniſchen
Wörtern gemiſcht iſt. Auch Juden werden zu den Tat
gerechnet.
I h. a b a B e I a .
$
112
hat die See die Mauern ſchon ſehr beſchädigt. Von dem
Kaſtel läuft eine ähnliche Mauer auf dem Shabaßes
taniſchen Bergrúčen nach Weſten, über Berge unb.
Ehåler, und dieſe ſcheint ſich in åtteren Zeiten bis hoch
in das Schiefergebirge, oder bis zur Grånze der
Skaft:Cku múden erftredt, und ganz Thaba Beran
sigen die Einfádle der nördlichen Völker geſchüßt zu
baben. Segt iſt ſie ſchon verfallen , doch trifft man noch
bäufig Stellen derſelben , die eine Werft und darüber
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1
174
das Thor der Thore, und Babülh badidi, ober das
eiſerné Jhor , welches die Türken durch Demirs
dapú überlegten . Wenn man nun bedenkt , daß die
Mayer " von Derbend über den ganzen Bergrücken von
Thabäßeran , bis zum höchſten Gebirge gegangen iſt,
1
3
177
baue und der Viehzucht, und treiben auch wohl mit
Urmeniſchen und Georgiſchen Sclavon Handel. Unter
den Ekaitad müſſen fie, werin es der Ußmei verlangt,
mit auffigen und Kriegsdienſte thun. Ihren Herren
entrichten ſie, wie die Armenier , noch außer dem ges
wöhnlichen Tribut, ein Charadrh oder Kopfgeld, und
werden zu ſchweren und ſchmußigen Arbeiten gebraucht,
die man einem Muſelmann nicht zumuthen darf, bei weli
dhen ſie noch ein kümmerliches Leben führen ." Wenn eint
Sude irgend wohin reitet und einem Muhamedanér bez
gegnet , muß er aus dem Wege auf die Seite reiten,
.
SM
178
hier vortreffliche Trauben und guten Mein giebt, wels
cher aber håufig durch die Unerfahrenheit der Kelterer
perdorben wird. Da die muhamedaniſchen Einwohner
Sšunniten ſind, ſo múffen ſie ſich öffentlich des Wein
trinkens enthalten , entſchädigen ſich jedoch im Stillen
dafür.'- Bemerkenswerth find noch die vielen Grab:
ſteine mit Perſiſchen und Arabiſchen Inſchriften in neues
ren und kufifchen Charakteren , die ſich in der ganzen
umliegenden Gegend von Derbend finden ; aber feit
Natir; Zeiten, der damit baute, fehr abgenommen has
ben. · Unter Thphl. Siegfr. Şayer ’& Papieren in St.
Petersburs habe ich ſehr schlechte Copien von einigen
geſunden, die uiguriſche Schrift zu : enthalten ſchienen .
Huf der Nordſeite von Derbend , da wo die mitta
lere Stadt an die untere froßt , befinden ſich die Ueber
bleibſel des Begräbniſſes der vjerzig Mårtyrer. oder
1
ir
1
Stammtafel der Chane von Ekuba:
1. M & 15 rum : chan,
Bruder eines uśmei
1
2. uhhmedoch an
3. şhůßein : chan
4. Uhhmed : ch an
1
5. A hüßein : dan
hieß, liegt auf der Rechten des Kudial- tſchai, der auch
Dachta stjupri tchai 1, d. i. Fluß der Bretterbrüde,
genannt wird. Sie iſt klein , bat kaum eine Werft im
Umfange und wird von einer, vor etwa ſiebenzig Jahrert
aus Bruchſteinen erbauten , Mauer umgeben , die Wacha
thúrme und Schießſcharten hat. Nur auf der nord
weſtlichen Seite iſt die Stadt am Fluſſe offen , aber
auch dort durch den jähen Abfad des . fteilen Ufers ,
dicht am Thore , völlig befeſtigt. Senſeits des Fluſſes
iſt eine , von Juden bewohnte Vorſtadt, und um die
Feſtung ſtehen Urmeniſche Hütten . Das Schloß, des
Chan’s, auf deſſen Hofe ein Paar Kanonen ſtehen , hat
außer einem Springbrunnen, nichts Merkwürdiges, und
die Buden der Kaufleute ſind bloß dem kleinen Handel
gewidmet. Die Bewohner der Stadt find größteutheils
Xataren von der Sšunniſchen und Schahiſchen Sekte.
Der Ort iſt von Bergen und Wåldern umgeben und
liegt unter dem 41 ° 24' n . Br. , nach einer Schakung;
die ſich auf Beobachtungen gründet , welche 6 Berft
Øſtnordoſt davon gemacht worden ſind. Reineggs
irrt , wenn er ( Thl. I. 140.) den Kudial - Fluß mit
dem Saloma verwechſelt und Stuba in dem Lesteren
ſteben laßt. - Chudat , der oben erwähnte Stammort
der Change von Gkuba , liegt 4 Agadſ) nördlich von dieſer
Stadt am Chanarche . Eredie ein Dorf am Ud .
}
192
.
Dies Chanat ift fehr klein , indem es nur aus der
1
205
>
206
1
207
gleichen und dann würde man auf Reſultate über die Ents
ſtehung der Schlammvultane beim Kaukaſus kommen.
3
+
7) Der Diſtrict von osallian nimmt die uns
tere Gegend : des Kurs bei ſeinem Ausfluſſe ein. * Mitten
im oftlicher Urme diefes Fluſies rieht man , ehe er ſich
wieder theilt , eine 3 Werft breite und 5 Werft lange
Inſel, hie S $ altian genannt wird und noch 15 Werft
212
..ta se
from
216
Ebene ad darch , nicht weit vom Ufer des Kur. Die Eins
wohner find ziemlich begútert , haben Ueberfluß an Ges
traide , Hirſe, Reiß , und , Früchte im Ueberfluß ; auch
guten Seidenbau und führen mit itren Fabricaten einen
anſehnlichen Handel. Jeder Sonntag iſt hier ein allges
meiner Markttag , zu dem die benachbarten Dörfer von
allen Seiten kommen und Tauſch und Kaufhandel
treiben. Ssadari, Darta och is und Sirdabi find
örfer in der Gegend von Schåkhi. Is di andari und
Ronda liegen am Kur.
Bayerische
Staatsbibliothek
München
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