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Schalltechnische Untersuchung

Bauvorhaben Rée Carré in Offenburg

INGENIEURBÜRO
FÜR
UMWELTAKUSTIK

BÜRO STUTTGART
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2075/b1 - 2. August 2017 §29 BImSchG für Geräusche

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Email: info@heine-jud.de
Bearbeitung:
M.Eng. Dipl.-Geogr.
Geogr. Stefanie Rahner
M.Eng. Dipl.-Geogr.
Geogr. Karsten Mühmer
THOMAS HEINE · Dipl.-Ing.(FH)
von der IHK Region Stuttgart
ö.b.u.v. Sachverständiger für
Schallimmissionsschutz

AXEL JUD · Dipl.-Geograph


von der IHK Region Stuttgart
Durch die DAkkS nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes ö.b.u.v. Sachverständiger für
Prüflaboratorium. Die Akkreditierung gilt für die in der Ur-
U Schallimmissionen und
kunde aufgeführten Standorte und Prüfverfahren.
Prüfverfahren Schallschutz im Städtebau
Schalltechnische Untersuchung
Bauvorhaben Rée Carré in Offenburg

Zwischenbericht zur internen Abstimmung


Ergebnisse der akustischen Belastung durch das geplante Einkaufszentrum
und Vorschläge zum Schallschutz

Inhaltsverzeichnis
1 Aufgabenstellung .............................................................................
................................ ............. 1
2 Beurteilungsgrundlagen ................................................................
................................... 2
3 Geplanter
ter Betrieb und Berechnungsgrundlagen ............................... 5
4 Ergebnisse und Vorschläge zu Lärmschutzmaßnahmen..................... 7

Der Zwischenbericht umfasst 8 Seiten.


Stuttgart, den 2. August 2017

Dipl.-Ing. (FH) Thomas Heine M.Eng. Dipl.-Geogr.


Geogr. Stefanie Rahner

2075/b1 - 2. August 2017


Schalltechnische Untersuchung
Bauvorhaben Rée Carré in Offenburg

1 Aufgabenstellung
Es ist die Errichtung des Einkaufszentrums Rée Carré in Offenburg geplant. Im
Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens sollen die Schallimmissionen ermit-
telt werden, die vom geplanten Einkaufszentrum auf die umliegende Bebau-
ung sowie die vorgesehenen Wohneinheiten einwirken.
Die Grundlage der Untersuchung bildet die Verwaltungsvorschrift „Technische
Anleitung zum Schutz gegen Lärm“ (TA Lärm)1 mit dem Verfahren „detaillierte
Prognose“. Bei Überschreitung der gültigen Immissionsrichtwerte sind Vor-
schläge zu Lärmschutzmaßnahmen zu konzipieren.
Hinweis: Die Ergebnisse und die Grundlagen der Berechnungen werden in ei-
nem ausführlichen Untersuchungsbericht detailliert dargestellt. Der Detaillie-
rungsgrad des vorliegenden Zwischenberichts genügt nicht den Anforderun-
gen, wie sie i.d.R. im Genehmigungsverfahren gestellt werden, sondern dient
als Zwischenbericht für die weitere Planung.

1
Sechste Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (Technische
Anleitung zum Schutz gegen Lärm - TA Lärm) vom 26. August 1998 (GMBl Nr. 26/1998 S.
503).

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Bauvorhaben Rée Carré in Offenburg

2 Beurteilungsgrundlagen
Zur Beurteilung der Schallimmissionen des Einkaufszentrums werden die
Richtwerte der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm)1,2
herangezogen. Folgende Immissionsrichtwerte sollen gemäß TA Lärm wäh-
rend des regulären Betriebes nicht überschritten werden:
Tabelle 1 - Immissionsrichtwerte der TA Lärm, außerhalb von Gebäuden
Gebietsnutzung Immissionsrichtwert in dB(A)
tags (6 bis 22 Uhr) lauteste Nachtstunde
a) Industriegebiete 70 70
b) Gewerbegebiete 65 50
c) Urbane Gebiete 63 45
d) Kern-, Misch-, Dorfgebiete 60 45
e) Allgemeine Wohngebiete
55 40
und Kleinsiedlungsgebiete
f) Reine Wohngebiete 50 35
g) Kurgebiete, Krankenhäu-
45 35
ser, Pflegeanstalten

Es soll vermieden werden, dass kurzzeitige Geräuschspitzen den Tagrichtwert


um mehr als 30 dB(A) und den Nachtrichtwert um mehr als 20 dB(A) über-
schreiten. Innerhalb von Ruhezeiten (werktags 6 bis 7 Uhr und 20 bis 22 Uhr,
sonntags 6 bis 9 Uhr, 13 bis 15 Uhr und 20 bis 22 Uhr) ist für die Gebietskate-
gorien e) bis g) ein Zuschlag von 6 dB(A) zum Mittelungspegel in der entspre-
chenden Teilzeit anzusetzen. Für die Nachtzeit ist die lauteste Stunde zwi-
schen 22 und 6 Uhr maßgeblich.
Die Richtwerte gelten für alle Anlagen/Gewerbebetriebe gemeinsam, d.h. die
Vorbelastung durch die ansässigen Betriebe muss berücksichtigt werden.
Nach Nr. 3.2.1 der TA Lärm gilt als Irrelevanz-Kriterium für die Vorbelastung
eine Unterschreitung des Immissionsrichtwerts um 6 dB(A) durch den Beurtei-
lungspegel der Anlage.

1
Sechste Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (Technische
Anleitung zum Schutz gegen Lärm - TA Lärm) vom 26. August 1998 (GMBl Nr. 26/1998
S. 503).
2
Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Änderung der Sechsten Allgemeinen
Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (Technische Anleitung zum
Schutz gegen Lärm - TA Lärm) vom 01.06.2017 (BAnz 08.06.2017 B5).

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Gebietseinstufung und Schutzbedürftigkeit


Die Schutzbedürftigkeit eines Gebietes ergibt sich in der Regel aus den Fest-
setzungen in den Bebauungsplänen. Bei der an das Plangebiet angrenzenden
Bebauung handelt es sich um Kern- und Mischgebiete (MK/MI) sowie Flächen
für Gemeinbedarf (GB) (s. Abbildung 1). Für die Gemeinbedarfsflächen wird
die Schutzbedürftigkeit eines Mischgebietes zugrunde gelegt.
Die geplante Bebauung befindet sich innerhalb des Sondergebiets „SO Ein-
kaufsquartier“ (s. Abbildung 2). Gemäß der Lage im Innenstadtbereich sowie
der geplanten Nutzung werden die Richt- und Orientierungswerte für Kernge-
biete (MK) herangezogen.
Abbildung 1 - Gebietseinstufung umliegende Bebauung1,2,3,4

GB GB
Plangebiet

MI

GB

1
Bebauungsplan „Innenstadt“, Stadt Offenburg, Maßstab 1:2.000, digital, Stand 17.11.1987
2
Bebauungsplan „B5 Sophienstr.-Schillerstr.“ 1. Änderung, Stadt Offenburg, Maßstab 1:1.000,
digital, Stand 15.03.2004
3
Bebauungsplan „Friedrichstr. Nord“, Stadt Offenburg, Maßstab 1:500, digital, Stand
22.06.1984
4
Bebauungsplan „Innenstadt Teilbereich 1“, Stadt Offenburg, Maßstab 1:500, digital, Stand
15.11.1982

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Abbildung 2 - Gebietseinstufung Plangebiet1

1
Bebauungsplan „Nördliche Innenstadt - Unionrampe, südlicher Teil“, Stadt Offenburg, Maß-
stab 1:500, digital, Stand 11.05.2015

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3 Geplanter Betrieb und Berechnungsgrundlagen


Neben dem Neubau eines Einkaufszentrums mit weiteren Dienstleistungsbe-
trieben und zugehöriger Tiefgarage ist eine Wohnnutzung des jeweils 2. und
3. Obergeschosses der Gebäude B und E vorgesehen (s. Abbildung 3). Darüber
hinaus ist im OG des Gebäudes A Büronutzung und im OG des Gebäudes C ei-
ne Arztpraxis geplant.
Abbildung 3 - Planung

Arztpraxis OG

C
B
Wohneinheiten 2.+3.OG
Einfahrt
Tiefgarage

A E D

Büronutzung OG

Folgende Schallquellen werden bei der Betrachtung des Einkaufszentrums be-


rücksichtigt:
o Lkw-Verkehr: 42 Lkw tags, 1 Lkw nachts
o Verladetätigkeiten mittels Paletten/Rollwagen
o Paketdienst: 12 Transporter/Tag
o Technische Einrichtungen: Betrieb 24 h/Tag
o Außengastronomie: 4 Bereiche mit insgesamt 480 Sitzplätzen
o Tiefgarage: 5.170 Pkw-Bewegungen pro Tag1

1
Verkehrsgutachten zum Bauantrag Rée Carré (Innenstadt Nord Offenburg), brenner BER-
NARD, Stand 27.06.2017

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Berechnungsgrundlagen
Den Berechnungen werden folgende Lkw-Zahlen und Verladetätigkeiten, auf-
geteilt nach den unterschiedlichen Verladebereichen, zugrunde gelegt1,2:
o Verladebereich A-E: 8 Lkw, 30 Rollwagen
o Verladebereich B: 3 Lkw, 20 Rollwagen, 5 Paletten
Für den Verladebereich B ist noch zu prüfen, aus welcher Richtung die Zu-
und Abfahrten der Lkw erfolgen.
o Verladebereich B-C-D-E: 21 Lkw, 100 Rollwagen, 10 Paletten
o Verladebereich D: 1 Lkw, 10 Rollwagen
o Verladebereich E: 2 Lkw, 15 Rollwagen, 5 Paletten
o Verladehalle: 7 Lkw, 60 Paletten, 20 Rollwagen tags; 1 Lkw, 15 Paletten in
der lautesten Nachtstunde

Abbildung 4 - Verladebereiche

Verladebereich B-C-D-E

Verladebereich B

Verladebereich D

Verladehalle

Verladebereich A-E

Verladebereich E

1
Verkehrsgutachten zum Bauantrag Rée Carré (Innenstadt Nord Offenburg), brenner BER-
NARD, Stand 27.06.2017
2
Angaben zu den geplanten Nutzungseinheiten Rée Carré Offenburg, Kramm & Strigl Archi-
tekten und Stadtplaner, Stand 19.06.2017

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4 Ergebnisse und Vorschläge zu Lärmschutzmaßnahmen


Zur Einhaltung der zulässigen Immissionsrichtwerte an der umliegenden Be-
bauung sowie an der geplanten Wohnbebauung sind folgende Lärmschutz-
maßnahmen erforderlich:
o Eine Nutzung der Außengastronomieflächen ist auf den Tagzeitbereich
(600 - 2200 Uhr) zu begrenzen.
o Die Verladetätigkeiten in der Verladehalle finden bei geschlossenen Toren
statt. Das Schalldämm-Maß R’w des Tores beträgt mindestens 15 dB.
o Nachts erfolgt maximal 1 Anlieferung mittels Lkw (Anliefe-
rung/Verladetätigkeiten ausschließlich innerhalb der Verladehalle).
o Die geplanten technischen Einrichtungen werden auf einen maximalen
Schallleistungspegel von jeweils 85 dB(A) tags und 70 dB(A) nachts be-
grenzt.
Mit den genannten Maßnahmen können die zulässigen Immissionsrichtwerte
an der umliegenden Bebauung sowie an der geplanten Wohnbebauung ein-
gehalten werden. Die auftretende Pegelverteilung ist in den nachfolgenden
Lärmkarten dargestellt (s. Abbildungen 5 und 6).
Im Bereich der geplanten Büronutzung (Gebäude A) sowie der Arztpraxis (Ge-
bäude C) können die Immissionsrichtwerte jedoch auch unter Berücksichti-
gung der genannten Maßnahmen nicht eingehalten werden. Maßgeblich sind
jeweils die Verladetätigkeiten bzw. die Außengastronomie. Für die dem Lärm
zugewandten Fassadenseiten sind zusätzliche Schallschutzmaßnahmen (z.B.
Festverglasung, Prallscheiben etc.) vorzusehen.

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Bauvorhaben Rée Carré in Offenburg

Abbildung 5 - Lärmkarte tags mit Lärmschutz, Rechenhöhe 8 m über Gelände

Abbildung 6 - Lärmkarte nachts mit Lärmschutz, Rechenhöhe 8 m über Gelände

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