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Deutsch Rezension

Das 1779 veröffentlichte Drama ,,Nathan der Weise“ von Gotthold Ephraim Lessing wurde in
Form eines Theaterstückes, am Deutschen Theater Berlin in einer modernen Inszenierung
aufgeführt. In meiner Rezension möchte ich auf diese Inszenierung eingehen und meine
Eindrücke schildern.
Die Inszenierung setzt auf eine sehr minimalistische Bühnengestaltung. Der Raum war zwar
anfangs voll mit Werbe-Requisiten, die als Symbol des Erfolges der Aufführungsmannschaft
gesehen werden können. Als jedoch das Theaterstück sozusagen, richtig anfing mit den
Akten, ist der Raum fast leer und nur eine große, weiße Tafel in der Mitte der Bühne bildet
das Zentrum. Die Tafel dient dabei als Projektionsfläche für z.B. Bilder, die von hinten auf die
Tafel projiziert werden. Durch die schlichte und krage Gestaltung der Bühne wird der Fokus
des Zuschauers auf die Schauspieler und ihre Darbietung gelenkt. Durch die Reduktion auf
das Wesentliche kann der Zuschauer sich auf die Handlung und die Dialoge konzentrieren.
Auch die wenigen Requisiten, die in der Inszenierung verwendet werden, sind sehr gezielt
eingesetzt. So stehen auf der Bühne z.B. nur wenige Stühle, sowie das Handrequisit des
Schwertes welches im Stück den Zweck der Macht Demonstrierung erfüllt. Außerdem sind
die Schauspieler charakteristisch angezogen, sodass man alleine anhand ihrer Verkleidung,
Figuren des Buches mit ihnen verbinden kann. Dies ist auch wichtig bei über ein Dutzend
Schauspielern, die teilweise die gleiche Rolle annehmen. Die genannten Requisiten werden
von den Schauspielern während des Stücks immer wieder genutzt, um die Szenen zu
gestalten und die Handlung voranzutreiben.
Ein weiteres wichtiges Element der Inszenierung ist das Lichtdesign. Das Licht wird gezielt
eingesetzt, um Stimmungen und Gefühle der Figuren zu untermalen und die Atmosphäre der
verschiedenen Szenen zu unterstützen. Besonders eindrucksvoll sind die Szenen, in denen
mithilfe des Lichtes auf eine bestimmte Figur die Aufmerksamkeit gelenkt wird. Hier wird das
Licht sehr effektvoll eingesetzt, um die verschiedenen Ebenen der Erzählungen voneinander
abzugrenzen und so die Bedeutung der Sätze zu verdeutlichen (dies war beispielsweise der
Fall bei den Gesangseinheiten).
Insgesamt kann gesagt werden, dass die minimalistische Ausstattung der Inszenierung eine
besondere Stimmung erzeugt und den Fokus des Zuschauers auf die Schauspieler und ihre
Leistung legt. Besonders beeindruckend ist auch die schauspielerische Leistung der
Darsteller, die es schaffen, die emotionale Tiefe auf eine unorthodoxe Weise auf den Punkt
zu bringen. Das Lichtdesign und die Requisiten tragen dazu bei, die Atmosphäre der Szenen
zu untermalen und die Bedeutung der Handlung hervorzuheben. Die gezielte Verwendung,
dieser künstlerischen Mittel tragen dazu bei, dass die Handlung des Stücks klar im
Vordergrund steht und der Zuschauer sich vollständig auf die schauspielerische Leistung
konzentrieren kann. Selbst wenn es ab und zu unübersichtlich wurde, behielt das Stück auch
im Chaos seine Struktur. Meiner Meinung nach, ist somit die Inszenierung eine sehr
empfehlenswerte Aufführung, die Zuschauer tief berührt und noch lange nachwirkt.

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