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BACHELORARBEIT
Verfasser*in
Studienkennzahl: UT033145635
Matrikelnummer: 01256983
Abstrakt/Abstract
Ein Abstrakt ist eine knappe, aber prägnante Inhaltsangabe, ein Abriss ohne Interpretation
und Wertung einer wissenschaftlichen Arbeit (Kurzreferat). Neben einer kurzen thematischen
Abhandlung enthält es auch das Ziel der Arbeit sowie die dabei angewandten Methoden und
Schlussfolgerungen.
Das Abstrakt ist auf einer Seite in deutscher und englischer Sprache zu verfassen.
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 2
2 Entstehung und Widmung 3
2.1 Entstehung 3
2.2 Widmung 3
2.3 Musikalische Aspekte 4
2.3.1 Aufbau des Stückes 4
2.3.2 Aufführungspraxis 4
2.3.3 Besetzung 4
2.3.4 Experimente mit dem Klang im Raum 4
3 Interpretationen 6
3.1 Die Aufführung unter der Leitung von Raphael Pichon 6
3.1.1 Besetzung: 6
3.1.2 Deus in adjutorium (domine ad adjuvantum) sec vocibus & sex
instrumentis 7
3.1.3 Psalmus 109: Dixit Dominus, sec vocibus & sex instrumentis 7
3.1.4 Concerto 3: Nigra Sum 8
3.1.5 Psalmus 112: Laudate pueri Psalm 113 Octo vocibus 8
3.1.6 Concerto e due voci: Pulchra es 8
3.1.7 Psalmus121: Laetatus Sum a sei voci 9
3.1.8 Duo Seraphim: 9
3.1.9 Nisi Dominus 10
3.1.10 Audi Coelum 10
4 Literaturverzeichnis 12
5 Abbildungsverzeichnis 13
6 Anhang I
1 Einleitung
Im Rahmen des Seminares Musikalische Strukturanalyse habe ich mich näher mit dem Werk
die „Vespro della Beate Vergine“ aus der Sammlung von 1610 von C. Monteverdi
auseinandergesetzt. Das Ziel dieser Arbeit ist verschieden Interpretationen von diesem Werk
in Bezug auf Klang und Raum darzustellen.
Ich habe mich innerhalb der Recherche für 2 Interpretation entschieden und diese in Bezug
auf Klangexperimente auf die Interpretation, die Aufstellung im Raum, Besetzung der
Instrumente, Abfolge der Sätze analysiert. Dabei versuchte ich stets die Partitur und den
geschichtlichen Hintergrund nicht aus den Augen zu lassen.
Interpretationen
Im geforderten eng gesteckten Rahmen werde ich nur einen Überblick über das Werk
schaffen: die Entstehung, Widmung und die Bedeutung innerhalb des geistlichen Werkes
Monteverdis wird nur kurz und prägnant vorkommen.
Eine der wichtigsten Fragen, die sich Forscher über dieses Werk stellen: Hatte dieses Werk
eine festgeschriebene Funktion? Monteverdi war zum Zeitpunkt der Entstehung dieses
Werkes nicht für die Kirchenmusik zuständig, obwohl er geistliche Werke für den Hof
schrieb. Mit diesen Fragen beschäftigen sich bzw. haben sich viele Forscher beschäftigt.
2.2 Widmung
Monteverdi hat dieses Werk Papst Paul V. gewidmet und wollte es ihm zusammen mit seiner
Missa in illo tempore anlässlich einer Reise nach Rom persönlich überreichen.
2.3.2 Aufführungspraxis
2.3.3 Besetzung
Diese Monastische Praxis, die Trennung der Gruppen singender Ordensbrüder, wie sie das
Chor Gestühl vorgab, nun auch für die Mehrstimmigkeit zu verwenden und Chöre räumlich
voneinander getrennt aufzustellen, hatte man ebenfalls in Venedig verfeinert und zur hohen
Kunst entwickelt. Die Psalmvertonungen von Adrian Willaert, Kapellmeister am Markusdom
in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, machten schon im Titel auf diese neue Technik der
„cori spezzati“ aufmerksam.
3 Interpretationen
Meine Entscheidung fiel auf Interpretation des Werkes unter der Leitung von Raphael Pichon
3.1.1 Besetzung:
Sopranos: Lea Desandre, Eva Zaicik; Alto: Lucile Richardot, Tenors: Olivier Coiffet,
Emiliano Gonzalez- Toro, Zachary Wilder; Bass: Renaud Bres
Ensemble Pygmalion- Chor (36) und Orchester: Posaunen, Celli, Violinen, 3 Lauten,
Bratschen, 2 Zink, Barockflöten, 2 Cembali, Orgel, Kontrabass, Harfe, Fagott, Oboe.
Der Chor und das Orchester wurden in der Mitte der Kirche platziert. Männerstimmen hinten,
Frauenstimmen mittig vorne und das Orchester vor dem Chor mit dem Dirigenten in der
Mitte. Im Gegensatz zu den anderen Aufnahmen beginnt diese Aufführung mit einem
gregorianischen Choral. Typisch für die Zeit der Renaissance. Monteverdi wurde in die Zeit
des Umbruchs, Renaissance, hineingeboren, einerseits – Renaissance war noch stark
verhaftet, aber seine Kompositionen wirken stimmbildend der Barockzeit dazugehörig. Dies
hat Raphael Pichon zur Kenntnis genommen und neu interpretiert. Die Choral- Sänger
„tröpfeln“ auf die Bühne durch Publikum ein. Dies erzeugt eine besondere Wirkung, so als ob
auch das Publikum ins Geschehen eingeladen wurde. Der ganze Raum ist im Dunklen, man
sieht nur kleine Umrisse. Der erste Ton für „Domine ad Adiuvandum“ übernimmt der Solist
von den Choral- Sängern. Dieser wird über dem Orchester auf dem Balkon platziert.
3.1.3 Psalmus 109: Dixit Dominus, sec vocibus & sex instrumentis
Der Übergang zum nächsten Stück wird wieder mit einem Choral fortgesetzt: Der Solist singt
einen Satz vom Balkon der Kirche und die Chorsänger singen eine Antwort vom Chor. Diese
Stimmung wird wieder mit Licht unterstützt. Dies versetzt den Zuhörer in eine Renaissance-
Stimmung im Notre Dame, durch viele Blautöne. Der Beginn der Fuge wird auch noch ohne
Licht gesungen. Die Fuge beginnt mit dem Chor und setzt solistisch fort. Die Solisten fügen
sich in den Chor hinein, seitlich hinten dem Orchester. Die Soli wurden so komponiert, dass
eine Art Echo entsteht: kontrapunktisch, ineinandergreifend. Bass – Solo steht nicht im
Vordergrund, wie mit Absicht: Basso- continuo Funktion. Wie ein Ritornell kommen die
solistischen Einsätze und wieder der Choreinsatz. Die beiden Seiten, links und rechts, werden
genutzt.
Iuravit dominus- Takt 59 bis Takt 72 wird hier solistisch besetzt. Danach folgt der Chor.
Dieses Wechselspiel wiederholt sich im 86 wieder, wenn die Solisten nach dem
Ritornell wieder einsetzen und der Chor im Takt 90 wieder fortsetzt. Das gleiche
Zwischenspiel passiert auch im Takt 95 und Takt 99- Eine Phrase - Bestätigung im
Chor. Dies ist nicht in der Partitur vorgemerkt. Der Solist im Takt 113 „Gloria patri, et
filio“ hat aus dem Off gesungen, wie ein Echo.
Als Nachklang wird der gregorianischer Choral von einer Sopranistin gesungen, am Balkon,
ein anderes Ende der Kirche. Der Frauenchor gibt eine Antwort, unisono von der Mitte der
Kirche.
Das Amen baut der Chor auf und enden die zwei Tenöre. Das fugenartig komponierte Amen
endet unisono. Sie stehen am Balkon, über dem Chor.
Werden in der Mitte vor dem Orchester platziert. Dazwischen steht der Dirigent.
Stimmkreuzungen, Wechsel der Stimmung- enden in Unisono. Den 1. Vers singt der Sopran
(Cantus) solistisch. Im 2. Vers, der mit dem ersten fast identisch ist, setzt der zweite Sopran
ein. Die Stimmen haben sehr oft Terzparallelen. Jede Stimme übernimmt im Laufe des
Stückes die Führung. Schnell repetierte Notenwerte machen eine deutliche dynamische
Steigerung, die beiden Stimmen wiederholen sich parallelgeführt und kommen im
Schlussgesang an.
Es gibt eine plötzliche Tonartänderung, Stimmungswechsel, eine fallende Sext, als eine
emotionale Geste. Dies entspricht dem inhaltlichen Wechsel: Averte oculos tuos a me, quia
ipsi mea volare fecerunt- Wende deine Augen von mir, denn sie machen mich fliehen.
Musikalisch gesehen sind hier zwei Modi erkennbar: authentische und plagale.
Anschließend folgt wieder der gregorianische Choral, solistischer Einsatz am Balkon und die
Antwort vom Männerchor unisono.
Beim “Tres sund qui testimonium dant in coelo” kommt der dritte Engel dazu. Bei tres sund
hört man einen dreistimmigen Akkord und bei „unum sunt“ sind alle drei Stimmen wieder
unisono. Plena est omnis terra gloria eius wird vom gesammten Männerchor gesungen.
Besonders hervorgehoben wurden die Passagi bei „Pater“ und „Verbum“ und schnelle,
virtuose Läufe auf ein kleines Wort „et“.
Der gregorianische Choral eingeleitet von der Sopranistin am Balkon und fortgesetzt vom
Frauenchor leitet ins nächste Stück ein. Die Stimmen füllen den ganzen Raum, der Nachklang
schwebt ein paar Sekunden nach.
Es gibt viele Effekte, die Monteverdi einsetzt, um Übereinstimmung zwischen Text und
Musik zu erzielen, wie: zweimaliges Unterstreichen von „frusta“- die Vergeblichkeit des
Wartens, der Dreiertakt bei „Sicut sagitae“ wirkt kriegerisch, dem Inhalt angepasst. Beim
Gloria Patri dagegen moduliert der Komponist nach Es-Dur und kehrt wieder in c-Moll
zurück. „Sicut erat“ erklingt hier aber wieder in F-Dur.
Im Nisi Dominus ist der Nachhall eines großen Raumes schon im Tonsatz berücksichtigt. Die
beiden Chöre folgen einander in verwirrend kurzen Abstand, bevor sie sich für den
abwechselnden Vortrag weiterer Verse wieder teilen. Monteverdi irritiert mit rhythmischen
Finessen, wenn die Psalm-Melodie, den Akzenten des Textes folgend, ein Dreiermetrum
gegen den geraden Takt des Chores ausprägt. Details, die genau kalkuliert sind, um die
Gefahr von Monotonie, die bei der Selbstverpflichtung auf Material und Struktur der
gregorianischen Psalmtöne leicht entstehen könnte, schon im Ansatz zu bannen.
4 Literaturverzeichnis
Roth, O. M. (2017). Claudio Monteverdi: Marienvesper. Kassel: Bärenreiter.
5 Abbildungsverzeichnis
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