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Robert Römer

Fasten heilt
Karies

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Robert Römer

Fasten heilt Karies

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Impressum
© 2008 Robert Faulborn
Website: www.fasten-heilt-Karies.de
e-Mail: robert.faulborn@googlemail.com
Druck: Offset Köhler KG, 35396 Gießen
ISBN: 978-3-00-025819-0

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Vorwort
Es war im Frühjahr 2003 als ich, nach langen Jahren mal wieder,
wegen höllischen Zahnschmerzen beim Zahnarzt auftauchte. Er
guckte meine Zähne durch und sagte dann, der rechte obere
Weisheitszahn ist stark kariös und Verursacher der Schmerzen und
muss raus. Ein weiterer Zahn hat ebenfalls Karies und muss behandelt
werden und ich habe Zahnfleisch-Taschentiefen von 3-4mm an den
Zähnen und eine Parodontosebehandlung muss gemacht werden.
Gut dachte ich mir, das werden wir erst noch sehen.
Jetzt ist 2008, der Weisheitszahn ist immer noch in meinem Mund und
auch der Karies an dem anderen Zahn ist schon lange verschwunden.
Alle Zahnärzte, die ich ein halbes und ein Jahr später noch zu
Kontrolluntersuchungen aufsuchte, konnten genauso keine Zahn-
fleischtaschen mehr feststellen.
Eine Zahnarztbehandlung war dazu nicht nötig.
Die Selbstheilungskräfte unseres Organismus, bei ihrem richtigen
Einsatz, werden maßlos unterschätzt.

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Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG................................................................................................9
KAPITEL A - SCHWÄCHEN DER PROPHYLAXE .............................11
1. ÜBERBLICK ............................................................................................11
2. DAS MÄRCHEN VOM ZÄHNEPUTZEN ......................................................12
3. ZAHNPASTEN, SCHLECHT FÜR DIE ZÄHNE ..............................................22
4. FLUOR I - AUFTAKT ...............................................................................32
5. FLUOR II – FÜR DAS LEBEN UNNÖTIG, FÜR DIE ZÄHNE WIRKUNGSLOS ..35
6. FLUOR III – ZELLSCHÄDEN UND BESCHLEUNIGTE HAUTALTERUNG ......41
7. FLUOR IV – FLUORBEFÜRWORTER ........................................................50
8. FLUOR V - MECHANISMEN.....................................................................61
KAPITEL B – SCHWÄCHEN DER BEHANDLUNG ............................67
1. VORBETRACHTUNG ...............................................................................67
2. DIAGNOSEQUALITÄT..............................................................................69
3. BEHANDLUNGSQUALITÄT ......................................................................73
4. BONUSSYSTEM UND PROPHYLAXE .........................................................77
5. PATIENT - ZAHNPFLEGE .........................................................................81
6. SUBSTANZIELLE SCHWÄCHEN ...............................................................82
7. NACHWORT - ZAHNMEDIZINISCHES SYSTEM .........................................85
KAPITEL C – KARIES ..............................................................................86
1. DIE THEORIE ..........................................................................................86
2. DER EINE FAKTOR I – DIE GROßE VERWIRRUNG ....................................90
3. DER EINE FAKTOR II - WESTON PRICE ...................................................95
4. DER EINE FAKTOR III...........................................................................109
5. KARIESHEILUNG I – LEICHTER KARIES ................................................111
6. KARIESHEILUNG II - SCHWERER KARIES ..............................................116
KAPITEL D – PARODONTOSE.............................................................121
1. PARODONTOSE I – ZAHNMEDIZIN ........................................................121
2. PARODONTOSE II .................................................................................128
3. ERNÄHRUNG ........................................................................................129
4. BEHEBUNG DER PARODONTOSE VOR DER ZAHNBEHANDLUNG ............132
5. NACHWORT PARODONTOSE .................................................................134
KAPITEL E – PLOMBEN UND KINDER .............................................135
1. KINDER I – BABY BOTTLE KARIES ......................................................135
2. KINDER II – RICHTIGE ZAHNPFLEGE ....................................................138
3. KINDER III – FISSURENVERSIEGELUNG ................................................143
4. KINDER IV - ZAHNFEHLSTELLUNGEN UND WEISHEITSZÄHNE .............146

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5. ZAHNERSATZ I - PLOMBEN ..................................................................147
6. ZAHNERSATZ II - KRONEN ...................................................................152
7. ZAHNERSATZ III – BRÜCKEN, IMPLANTATE UND TEILPROTHESEN.......155
8. AMALGAM ...........................................................................................162
9. TOTE ZÄHNE ........................................................................................165
10. SCHÄDEN DURCH TOTE ZÄHNE UND AMALGAM................................168
11. AUSBLICK ..........................................................................................174

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Einleitung
Jeder Zahnarzt weiß es, Karies ist heilbar.
Es passiert bei allen.
Und zwar sind es die kleinen braunen Flecken an den Zähnen, von
denen die meisten denken, dass es Karies ist. Fragen wir aber den
Zahnarzt nach diesen Flecken, so sagt er, dass es Karies im Anfangs-
stadium war, der sich wieder zurückgebildet hat.
Das ist natürlich kein Geheimnis, ich habe es schon vor 20 Jahren in
einem Buch über Zähne von Christopher Markert gelesen:
Zahnärzte kennen schon seit Langem das Phänomen der „brau-
nen Flecken“ auf dem Zahnschmelz, die besonders widerstands-
fähig gegen Zahnfäule sind. Jetzt hat sich herausgestellt, dass solche
Flecken die „Narben“ geheilter Zahnfäule sind. Die Natur kann in
den Zähnen eine Strukturänderung bewirken, die der Zahnfäule
entgegenwirkt. (Markert, S:52)
Jeder Zahnarzt kann bestätigen, dass dies möglich ist und ich habe es
sogar schon auf der Website von Sensodyne gefunden, als ich dort
etwas ganz anderes suchte.
Der Karies konnte sich in diesen Fällen wieder zurückbilden, weil wir
während und nach der Zeit des Entstehens nicht beim Zahnarzt waren,
so dass der Zahnarzt die Stelle nicht behandeln konnte oder aber, weil
wir einen erfahrenen Zahnarzt hatten, der wusste, dass er nicht bei
jeder Kleinigkeit bohren muss und, der erstmal abwarten wollte, wie
sich alles entwickelt.
Nicht jedes kleine kariöse Loch muss zwangsläufig größer werden.
Wie ein Knochen, der an der Stelle, an der er gebrochen und dann
wieder zusammengewachsen ist, stärker als vorher ist, so ist auch die
ehemalige Kariesstelle nun resistenter als die vorherige normale
Zahnsubstanz.
Der Organismus hat festgestellt, dass an dieser Stelle die normale
Zahnsubstanz den äußeren Angriffen nicht trotzen konnte. Also hat er
sie repariert und verstärkt, damit das Problem nicht noch einmal
auftritt.

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Jetzt kannst du natürlich sagen, es haut dich nicht wirklich um, dass
unser Organismus Karies im Anfangsstadium heilen kann.
Das kann ich verstehen, aber wie so oft steckt der Teufel im Detail.
Denn: Was ist: „Karies im Anfangsstadium“?
Ich werde es dir sagen, niemand weiß es. Jeder Zahnarzt sieht das
anders. Die Übergänge sind fließend.
Man legt es einfach im Nachhinein fest. Trifft der Zahnarzt auf eine
geheilte Kariesstelle, dann war es Karies im Anfangsstadium, sonst
nicht.
Zusammengefasst:
Selbst dann, wenn wir unsere Gewohnheiten, hier hauptsächlich die
Ernährungsweise, die überhaupt ja erst zum Ausbruch des Karies ge-
führt hat, nicht ändern, heilt Karies manchmal ab.
Wenn unser Organismus somit also schon unter ungünstigen Umstän-
den in der Lage ist, Karies wieder zu heilen, dann heilt er das volle
Programm an Karies ab, wenn wir für günstige Umstände sorgen. Und
darum geht es in diesem Buch.

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Kapitel A - Schwächen der
Prophylaxe
1. Überblick
Im Kapitel A des Buchs wird beleuchtet, dass und warum die üb-
lichen Maßnahmen gegen Karies: Zähneputzen, Zahnpasta, Fluoride
und Zahnarzt allesamt nicht so richtig effektiv und zum Teil sogar
schädlich sind und im Kapitel C wird dann aufgezeigt, wie es besser
gemacht werden kann.

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2. Das Märchen vom
Zähneputzen
2.1 Die große Mehrheit
Putzt du dir die Zähne? Ja.
Hast du Karies? Ja.
Nun gut, dann würde ich einfach sagen, naiv wie ich bin, Zähneputzen
bringt nicht viel.
Natürlich wirst du jetzt einwenden, die Sache mit dem Zähneputzen
würde funktionieren, wenn du „richtig“ putzen würdest und „lange“
genug und „oft“ genug.
Und das ist der Trick an der Sache.
Die große Mehrheit der Menschen weiß, dass sie nicht „richtig“ putzt,
nicht „lange“ genug und nicht „oft“ genug, so dass sie Zähneputzen
schon alleine deswegen nicht in Frage stellt. Sie wissen ja, warum es
nicht funktioniert, sie machen etwas falsch. Aber wenn sie alles richtig
machen würden, dann würden sie keinen Karies bekommen.
Denken sie.
Ich meine, wer putzt sich schon die geforderten 3 Minuten lang die
Zähne? Die durchschnittliche Putzdauer von Kindern und Erwachs-
enen beträgt eine Minute. Von der Häufigkeit und der richtigen
Zahnputztechnik haben wir da noch gar nicht geredet.
Ich hatte, bevor ich eine Stelle als Lehrer bekommen habe, vorher vier
Jahre bei einer IBM-Tochterfirma gearbeitet, so richtig mit Massen-
Mensa. Ich habe niemals irgendjemanden nach dem Essen die Zähne
putzen sehen.
Damit haben wir für jeden im Konzern eine Erklärung, warum er
Karies bekommen hat. Nämlich, er hat sich nicht oft genug die Zähne
geputzt.
Wie viele Menschen kennst du, die sich nach dem Mittagessen die
Zähne putzen? Irgendwo in der Kantine, auf dem Klo einer großen
Firma? Ich kenne keinen.
Die aufgestellten Regeln sind völlig unpraktikabel, so gut wie keiner
hält sich daran. Nicht einmal die, die sie vertreten, halten sich daran.

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Wie viele Zahnärzte oder Zahnarztheferinnen putzen sich in ihrer Mit-
tagspause die Zähne?
Welchen Sinn macht es, Regeln aufzustellen, an die sich keiner halten
kann? Selbst dann, wenn sie funktionieren würden, was sie jedoch
nicht tun, wie wir gleich sehen werden.
2.2 Die Minderheit
Es gibt eine kleine Gruppe von Menschen, die wirklich sehr bemüht
ist, etwas gegen ihren Karies zu tun und, die versucht, entsprechend
richtig zu putzen und sich an alle Regeln zu halten.
Diese bekommen dann natürlich trotzdem Karies und der Zahnarzt
sagt ihnen dann:
 Sie putzen nicht lange genug (3 Minuten).
 Sie putzen nicht oft genug (zweimal am Tag).
 Sie putzen nicht richtig (falsche Technik).
Wenn die Patienten penetranter werden, erhöht das medizinische
System einfach die Anforderungen: Dreimal am Tag müssen die
Zähne geputzt werden, nach jedem Essen müssen die Zähne geputzt
werden, Zahnseide wird gefordert, Mundduschen.
Wenn es nicht mehr höher geht und der Patient bestätigt, dass er dies
alles tut, wird sich auf die Technik der Ausführung konzentriert. Zum
Beispiel die Technik der Zahnseideverwendung:
„Aber auch hier Vorsicht! Lassen Sie sich den Einsatz beim Zahnarzt
zeigen, sonst kann der Schaden größer werden als der Nutzen.“
(Tacha, S:42)
Noch besser als Kritik geeignet ist die Zahnputztechnik.
Davon gibt es zum Glück mehrere, so dass alle deine Zähne ausgefal-
len sind, bis du alle Zahnputztechniken durchprobiert hast.
An Zahnputztechniken gibt es zum Beispiel die Rotationsmethode, die
Stimulationstechnik, die Chartersmethode und die Vibrationsmethode.
Der Schwierigkeitsgrad der einzelnen Techniken ist beliebig kompli-
ziert, so dass du dir niemals sicher sein kannst, wirklich alles richtig
gemacht zu haben. Oder kannst du dir sicher sein, dass du wirklich
alles richtig gemacht hast? Wohl kaum, sonst hättest du ja keinen
Karies bekommen.

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Das ist das Tolle beim Zähneputzen, selbst wenn man alles ganz
genau so macht, wie es vorgeschrieben ist, so übersieht man doch
immer noch eine Kleinigkeit, so dass die Zahnmedizin erklären kann,
wo der Karies herkommt und es doch an einem selbst liegt und nicht
an den Regeln.
Es läuft am Ende alles darauf hinaus, dass ein nach oben offenes,
absurdes Regelsystem erfüllt werden muss, wenn du sicher Karies ver-
hindern willst.
2.3 Keine Ironie
Zumindest der zweite Teil des letzten Unterkapitels war von mir an-
fangs eigentlich als Übertreibung und Ironie gedacht, um aufzuzeigen,
wo alles hinführen wird, wenn man da mitspielt.
Aber das gibt es tatsächlich. Renate Sölden berichtet in ihrem Buch
„Angst vorm Zahnarzt – und wie man sie überwinden kann“ auf Seite
64 davon, dass ihr selbst bisher drei verschiedene Putztechniken bei-
gebracht worden sind. Und weiter:
„Geputzt hatte ich meine Zähne auch immer. Aber, dass ich sie ver-
kehrt geputzt habe, war natürlich möglich.“ (Soldan, S:25)
Oder im Gesundheitsforum bei jesus.de, in welches ich hin- und
wieder reinsehe, schrieb jemand:
„Putze mit ner elektrischen Zahnbürste, benutze Zahnseide und
Mundspülung. Zahnarzt konnte mir auch nicht weiterhelfen, meinte
nur, ich müsse halt besser putzen. Aber NOCH gründlicher ist nicht
möglich.“
Mit anderen Worten, keinem kann auffallen, dass das Ganze nicht
funktioniert.
Das System Zahnmedizin ist todsicher, irgendjemand stellt irgendwas
im Labor fest und alle glauben daran, denn es wurde ja im Labor
festgestellt.
Die anzuwendenden Regeln werden bei Bedarf so formuliert, dass sie
immer weiter anwachsen. Damit ist jedem klar, warum Karies ent-
stehen konnte, denn die Regeln zur Kariesverhinderung wurden ja
nicht erfüllt.

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2.4 Gefahren des Märchens
Die Mehrheit versucht es gar nicht erst, die Forderungen der
Zahnmedizin nach mehrmals täglich Zähneputzen mit jeweils 3
Minuten zu erfüllen und findet sich mit Karies ab, weil sie ja nicht
genug putzen. Oder: „Karies wird vererbt“.
Allerdings gibt es doch auch die erwähnte kleinere Gruppe von
Menschen, die versucht, den von dem medizinischen System
aufgestellten Richtlinien nahe zu kommen und, die versucht, sich oft
und richtig und gründlich die Zähne zu putzen. Vielleicht 3-mal am
Tag, jeweils 3 Minuten lang.
Was ist mit denen?
Genau, die bekommen Zahnerosion. Denn:
Wer zu viel putzt, zerstört den Zahnschmelz.
Wenn oberflächlich schichtweise Zahnhartsubstanz abgetragen wird,
sprechen Mediziner von Zahnerosion. Der schleichende Substanz-
verlust ist ein wachsendes Problem. "In den letzten zehn Jahren ist
eine extreme Zunahme zu beobachten", sagt Brita Willershausen,
Leiterin der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde an der Universität
Mainz. Zahnerosionen werden zu einer ernsthaften Konkurrenz des
Zahnkillers Karies. [...] Bei der Dritten Deutschen Mundgesundheits-
studie wurden Schmelzerosionen bei mehr als zehn Prozent der 35- bis
44-jährigen Erwachsenen festgestellt, teilweise gingen sie bis ins
Zahnbein (Dentin). Bei einer Schweizer Studie wurden sogar im
Gebiss von mehr als 40 Prozent der Untersuchten im Alter von 46 bis
50 Jahren Erosionsschäden erkannt. Die Schneidekanten werden
dünner, die Kauflächen flachen ab. [...]
Zahnerosion ist, anders als Karies, keine Folge schlechter
Mundhygiene, im Gegenteil: Sie tritt häufig bei Menschen auf, die sich
besonders gesundheitsbewusst verhalten, viel frisches Obst essen -
und oft und gründlich ihre Zähne putzen. Nach dem Motto: „Viel hilft
viel!“ bürsten sie ihre Beißer vor dem Essen, nach dem Essen,
morgens, mittags, und abends. (stern.de, 21.06.2007)
Das steigende Zahnpflegebewusstsein der letzten Jahrzehnte geht ein-
her mit steigender Zahnschädigung. (Vergleiche Berg, S:72)

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Zusammengefasst: Entweder du putzt dir wenig die Zähne, dann
bekommst du Karies oder, du putzt dir viel die Zähne, dann bekommst
du Karies und Zahnerosion.
Mit mehr Putzen, mehr Zahnseide, mehr Zahnpasta, mehr Zahnputz-
technik, wird nur mehr desselben Übels erreicht.
2.5 Uneinigkeit im Märchen
„Das Zähneputzen wird zur wichtigsten Übung der Nation.“
(Federspiel und Kirchhoff, S:136)
Die offizielle Linie der Zahnmedizin oder das, was bei uns ankommt
zum Zähneputzen, wenn wir alles richtig machen wollen, ist doch
ungefähr Folgendes:
„Dreimal Zähne putzen am Tag, direkt nach dem Essen.“
Oft heißt es auch:
„Immer direkt nach den Mahlzeiten und direkt nach Süßigkeiten
putzen.“
Wir sollen also direkt nach dem Essen und vor allem direkt nach
Süßigkeiten die Zähne putzen, damit die Nahrungsreste keinen
Schaden an den Zähnen anrichten können.
Die Schweizerische Zahnärztegesellschaft:
„Die Zähne müssen unmittelbar nach jeder Hauptmahlzeit und
zusätzlich nach jeder süßen Zwischenmahlzeit gereinigt werden.“
(Tacha, S:40)
Aber wenn wir uns dieses „direkt und unmittelbar nach dem Essen“
putzen einmal ansehen, so gibt es durchaus viel, was einleuchtend
dagegen spricht:
„Man sollte sich nie direkt nach dem Essen die Zähne putzen. Dann
nämlich steigt der Säureanteil im Speichel, der Zahnschmelz ist jetzt
besonders empfindlich. Die schmirgelnden Zusatzstoffe der Zahn-
creme und die mechanischen Kräfte der Zahnbürste, verbunden mit
dem Kraftaufwand beim Putzen, können den Schmelz beschädigen.
Nach ca. 30 Minuten ist meist der Säureangriff beendet [...] und das
Putzen kann keine Schäden mehr verursachen.“ (Calamini 1997,
S:56)

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Doch falsches Putzen zur falschen Zeit kann dem Zahn richtig
schaden: Wer auf ohnehin aufgeweichten Zähnen kräftig herum-
schrubbt, bürstet sich noch mehr Schmelz weg. Das nennt sich dann
Abrasion und ist der mechanische Prozess; Erosion ist der chemische.
"Wenn beides zusammenkommt, ist das ganz gefährlich", sagt Brita
Willershausen. [...]
Nach dem Essen, so empfehlen Experten vielfach, sollte man deshalb
mindestens eine halbe Stunde, besser noch eine Stunde warten, bis
man sich die Zähne putzt. Sonst verstärkt Abrasion den Abbau
zusätzlich. In der Wartezeit trägt Speichel zur Remineralisierung bei.
Die darin enthaltenen Enzyme wirken auch puffernd, das heißt, sie
können Säuren teilweise abwehren und die Zahnoberflächen
schützend bedecken. (www.stern.de, 21.06.2007)
Tja, wenn du also deine Zähne sehr oft und immer direkt nach dem
Essen putzt, hast du eine echt gute Chance, sie kaputt zu putzen.
2.6 Weitere Uneinigkeit im Märchen
Gucken wir uns als Nächstes das: „Dreimal Zähne putzen am Tag“ an:
So gut wie jeder Zahnarzt und jede Internetseite sagt uns, mindestens
zweimal am Tag die Zähne putzen. Am besten nach jedem Essen und
besonders immer nach Süßigkeiten.
Jede Werbebroschüre der Krankenkasse und jede Apotheke erzählt
uns:
„Die Reinigung der Zähne und Beseitigung der bakteriellen Beläge
mit der Zahnbürste und Zahnseide sofort nach jeder Mahlzeit
verhindert wirksam die Entstehung von Karies.“
Das ist praktisch schon Allgemeinwissen der gesamten zivilisierten
Menschheit.
Andererseits, wenn wir bei Wikipedia versehentlich unter Plaque
nachsehen, so steht dort:
„Ein krankheitserregender Zahnbelag (Plaque) braucht 24 Stunden,
bis er entsteht.“
Dasselbe steht auch bei: www.net-lexikon.de:
„Plaque braucht 24 Stunden bis zu seiner Entstehung.“
Und in dem Buch von Frau Calamini steht ebenfalls:

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„Zahnbeläge brauchen mindestens 24 Stunden, um sich neu zu
formieren, das heißt, zur Plaque zu werden.“ (Calamini, S:56)
Und jetzt frage ich mich natürlich als jemand, der am Tag noch andere
Dinge außer der Zahnpflege zu erledigen hat, wenn Plaque 24 Stunden
braucht, um sich neu zu bilden, welchen Sinn macht es dann, mehr-
fach innerhalb dieser 24 Stunden die Zähne zu putzen?
Auch nach der Schulmedizin reicht es, sich einmal am Tag die Zähne
putzen, da Plaque, wie gehört, 24 Stunden zur Neubildung braucht.
Nur scheinen das nicht alle in der Schulmedizin zu wissen.
2.7 Zusammenhänge
„Man hat den Leitsatz verkündet ‚reiner Zahn - gesunder Zahn’ und
hat gefordert, Zahnpflegestuben schon im Kindergarten einzurichten. So
sehr solche Bestrebungen förderungswürdig sein mögen, so muss man
sich doch dabei klar sein, dass sie das Kariesproblem nicht
berühren. Manche Primitivstämme mit vollgesundem Gebiss, wie die
Eskimos, betreiben keinerlei Zahnpflege. Auch wenn man gern zugibt,
dass veränderte Umweltverhältnisse neue Maßnahmen erfordern, so
lässt sich nirgends der Anstieg des Zahnverfalls mitdem Nachlassen
der Zahnpflege in Verbindung bringen. Die Gefahr solcher Maßnahmen
besteht im Ausweichen vor dem eigentlichen Problem auf Neben-
sächlichkeiten. Nicht viel anders verhält es sich, wenn man den
Fluormangel als Schuldigen verurteilt. Da das sprunghafte Ansteigen
der Karies nirgends mit einem Absinken des Fluorgehalts in der
Nahrung oder im Wasser zusammenfällt, so kann hier kein
ursächlicher Zusammenhang bestehen.“ (Haller, S:117)
„Wenn aber gesagt wird, dass das Zähneputzen das wichtigste Mittel
gegen Zahnverfall sei, wird damit von den Hauptursachen abgelenkt.“
(Schnitzer S:84)
Ich habe vor Kurzem folgende Werbung einer Zahnzusatzver-
sicherung im Fernsehen gesehen.
Dort wurde so ein Typ gezeigt, der das sagte, was wir alle wissen:
„Ich habe meine Zähne immer geputzt und trotzdem brauche ich jetzt
Zahnersatz.“

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2.8 Eine Zahnputztechnik am Beispiel
Oben hatte ich ja schon mehrere Zahnputztechniken angesprochen.
Ich möchte jetzt die Beschreibung der kombinierten Roll- und
Auswischtechnik, die ich in dem Buch von Berg gefunden habe, hier
hereinstellen, weil das einfach zu komisch war:
„Für die meisten Menschen, das heißt gesunde Erwachsene und
Kinder mit schon entsprechend ausgebildetem manuellem Geschick,
wird die so genannte kombinierte Roll- und Auswischtechnik
empfohlen. Zwar ist sie ist etwas schwierig zu erlernen, reinigt aber
besonders effektiv, daher wollen wir sie hier ausführlich beschreiben.
Setzen Sie den Bürstenkopf im Winkel von ca. 45° zur Zahnachse halb
auf Zahn und Zahnfleischsaum an. Die Borstenenden reichen jetzt
minimal unter die Zahnfleischgrenze. Drücken Sie die Bürste leicht an
(Anpressdruck von ca. 200 g) und führen Sie kleinste Kreisbe-
wegungen auf der Stelle aus. Damit lösen Sie lose und bereits
verklebte Speisereste auf Zahnoberfläche und Zahnfleisch. Nach 3-4
Kreisbewegungen ziehen Sie den Bürstenkopf unter Zahnkontakt
durch eine ausrollende Bewegung aus dem Handgelenk zur
Zahnoberkante weg. Mit dieser ausstreichenden Bewegung wird der
zuvor gelöste Belag (Plaque) endgültig entfernt. Setzen Sie die Bürste
nun erneut auf dem Zahnfleischrand an und wischen zur Zahnkrone
hin aus. Wiederholen Sie diese Auswischbewegung in einem Bereich
von 2-3 Zähnen 5-6 Mal. Reinigen Sie so Abschnitt für Abschnitt. Ein
systematisches Vorgehen erleichtert Ihnen die Arbeit und Sie sind si-
cher, keine Bereiche zu vergessen.
Wenn Sie beispielsweise links oben außen am letzten Zahn beginnen,
arbeiten Sie sich langsam nach rechts hinten außen zum letzten Zahn
vor. Wechseln Sie auf die rechte Zahninnenseite und setzen Sie auch
hier den Bürstenkopf parallel zur Zahnreihe im Winkel von ca. 45° an.
Wiederholen Sie die gleichen Bewegungen, wobei die Innenseite im
Bereich Eckzahn zu Eckzahn mit senkrecht angesetztem Bürstenkopf
geputzt werden sollte. Dies ermöglicht auch bei engem Kiefer eine
gründliche Reinigung. Halten Sie den Bürstengriff möglichst
senkrecht, dies schont Ihren Badezimmerspiegel. Links am Ausgang-
spunkt angekommen, reinigen Sie zum Schluss die Kauflächen der
Seiten- und Backenzähne mit kleinen, kreisenden Bewegungen.
Verfahren Sie im Unterkiefer ebenso.“ (Berg, S:16, bebildert)

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Alles verstanden?
2.9 Die richtige Zahnpflege
Es macht durchaus einen gewissen Sinn, abends, vor dem ins Bett
gehen, die Zähne kurz zu putzen. Alle Zahnreihen vom Zahnfleisch
zum Zahn hin und natürlich abschließend oben auf den Zähnen.
Denn über Nacht, bzw. wenn wir schlafen, nimmt der natürliche
Speichelfluss stark ab und reinigt so die Zähne nicht mehr gründlich
von den Essensresten. Dort könnten sich jetzt Bakterien ansiedeln,
was bei längerer Einwirkzeit Schaden an den Zähnen verursachen
kann.
Des Weiteren enthält der Speichel auch Verdauungsfermente, die
Nahrungsreste an Ort und Stelle verdauen können. Diese fehlen nachts
ebenfalls. Es sollte also gewährleistet sein, dass über Nacht keine
Essensreste an den Zähnen verbleiben.
„Was viele immer wieder falsch machen: Sie sägen mit der Zahn-
bürste an ihren Zähnen herum, als wären es Bäume. Achtung: Jede
horizontale Putzbewegung der Zahnbürste an den Außen- oder
Innenflächen der Zähne führt bereits nach kurzer Zeit zu ausge-
dehnten Schäden an Zähnen und Zahnfleisch! Mit der horizontalen
Putzmethode liegen sehr bald blanke Wurzeloberflächen frei, deren
relativ weiche Konsistenz den Borsten und der Zahncreme ebenfalls
nicht lange standhalten kann. Die Zahnbürste sägt sich so innerhalb
meist weniger Jahre in Richtung Zahnnerv vor, und die Zähne werden
überempfindlich und erst recht kariesanfällig.“ (Riedel, S:189)
In einem Zahnbuch habe ich mal eine Aufstellung gesehen, was man
sich für die Zähne alles anschaffen sollte: Zahnbürsten, Zahnpasta,
Sanduhr (zum Stoppen der Zahnputz-Zeit), Zahnzwischenraum-
bürsten, Zahnseide, Zahnfleischstimulatoren, Zahnstocher, Zahnkau-
gummis, Mundspiegel, Färbetabletten, Munddusche, Mundspüllösung
und Wattestäbchen.
Und durch die moderne Technologie kommt noch immer etwas Neues
hinzu.
Wenn man sich das alles zulegt, kann man sich den ganzen Tag mit
seinen Zähnen beschäftigen und bekommt trotzdem Karies. Eine tolle
Sache.

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2.10 Fazit
Zähneputzen beseitigt Plaque, und wenn man sich nicht die Zähne
putzt, bekommt man Karies. Allerdings bekommt man auch Karies,
wenn man sich die Zähne putzt. Vielleicht bekommt man aber mehr
Karies, wenn man sich nicht die Zähne putzen würde?
Tja, wer weiß das schon.
Das ist das Gute, egal was man macht, man kann immer sagen, wenn
man es nicht gemacht hätte, wäre es jetzt noch schlimmer.
Und so wird es ja auch gemacht, beim Karies und beim Zähneputzen.
Und bei den Fluoriden.
Aber das ist ein anderes Kapitel.

21
3. Zahnpasten, schlecht für die
Zähne
3.1 Zahnpasten, sie versprechen viel, aber sie halten wenig.
Die Zahnpastenverpackungen und die Zahnpastawerbung versprechen
uns das Blaue vom Himmel herunter.
Da heißt es, egal welche Zahnpastawerbung wir sehen:
Kariesschutz und Parodontoseschutz; stärkt und schützt das
Zahnfleisch; diese Zahnpasta schützt vor Parodontitis; Rundumschutz
für kräftiges Zahnfleisch und feste Zähne; schützt wirksam vor Karies;
wirksamer Kariesschutz.
„Wissenschaftliche Tests haben erwiesen, dass diese Zahnpasta
Karies verhindert“
Also, die Zahnpasta schützt wirksam vor Karies, aber 98% der
Menschen haben Karies.
Das ist komisch. Wie geht das?
Und wenn das ein wirksamer Kariesschutz ist, was ist dann ein
unwirksamer?
Diese Zahnpasta ist mit Vitamin A. Vitamin A schützt vor Zahn-
fleischentzündungen.
Bei einem Großteil der Bevölkerung beginnt sich ab Anfang 30 das
Zahnfleisch entzündlich zurückzubilden und die schreiben allen
Ernstes auf ihre Verpackungen: „Schützt vor Parodontose.“
Red Bull wirbt damit, dass es Flügel verleiht, aber jeder weiß
natürlich, dass Menschen nicht fliegen können, auch wenn sie Red
Bull trinken. Ist das bei den Zahnpasten ähnlich? Die Zahnpasta-
hersteller werben damit, dass ihre Zahnpasten Karies und Parodontose
vorbeugen und verhindern, aber jeder weiß, dass sie es nicht machen?
Ist das so eine Art stille Übereinkunft, bei der ich übergangen wurde?
Gibt es hier eine geheime Verabredung zwischen allen Menschen, in
die ich nicht eingeweiht wurde? Warum nicht?

22
Ich überlege gerade, ein Krebsmittel auf den Markt bringen, das gar
keinen Krebs verhindert. Ich würde dann darauf schreiben, schützt
wirksam vor Krebs. Der Markt ist riesig.
Ich könnte mir auch ein Aidsmittel vorstellen, ich sehe auch da einen
enormen Bedarf. Mehr versagen als die Aidsmittel, die im Moment
auf dem Markt sind, kann meins auch nicht.
Aber ich glaube, das geht nicht, weil ich nicht wissenschaftlich genug
bin.
Man darf ruhig Mittel auf den Markt bringen, die versagen, aber man
muss immer nach dem neusten Stand der Wissenschaft versagen, sonst
ist man ein Scharlatan und wird eingesperrt.
Wenn ich meine Zähne ein- oder zweimal täglich mit den genannten
Produkten putze, wie es die meisten Menschen tun, dann gehe ich
davon aus, dass ich einen ausreichenden Parodontose- und
Kariesschutz habe. So steht es auf den Zahnpastapackungen.
Aber das ist eben nicht der Fall, wie die Realität zeigt.
Hast du dir schon mal angesehen, wie viele Inhaltsstoffe in der
Zahnpasta tatsächlich drin sind und, was die alles können und
machen?
Karieshemmung (Fluor), Zahnsteinhemmer (Phosphate), Stoffe zur
Förderung der Zellneubildung, Stoffe für eine antientzündliche
Wirkung, Gewebestraffer, Plaquehemmer (Chlorhexidin).
Wenn nur die Hälfte von dem stimmen würde, was sie da schreiben,
dann dürfte man schon keinen Karies mehr bekommen, wenn man die
Zahnpastatube nur anguckt.
Neulich sah ich eine Sensodyne Werbung im Fernsehen:
„Speisen sind gefährlich für die Zähne, darum muss man Sensodyne
nehmen.“.
Ich hatte immer schon vermutet, dass Essen hochgefährlich ist für den
natürlichen Menschen. Aber zum Glück gibt es jetzt ja Sensodyne.
Vier Milliarden Jahre lang musste die Evolution warten, bis Sen-
sodyne das Essen endlich ungefährlich machen konnte.
Ein kleiner Schönheitsfehler ist einfach nur, dass es bis vor Kurzem
kein bis sehr wenig Karies gab und Karies nun nahezu alle haben.
Trotz Sensodyne.

23
Diese Werbung hatte mich so begeistert und der Hinweis auf ihre
Internetpräsenz war so nett, dass ich gar nicht anders konnte, als mir
ihre Internet-Seite einmal anzusehen.
Es gibt dort eine Kategorie Expertenmeinungen. Dort kann man
Videos von den ganzen Experten und Forschern anschauen, die
erzählen, wie toll Sensodyne ist und wie gut sie gegen alles wirkt.
Vier Experten kommen dort zu Wort, alle in ihren Laboren. Das
schafft einfach Vertrauen.
Und es gibt ganz tolle Fachwörter auf der Seite, da weiß man gleich,
dass sie Ahnung von dem haben müssen, über was sie dort reden:
„Thermische oder taktile Reizungen der Pulpa verursachen eine
Störung des Innen-Gleichgewichts. Es kommt zum Einströmen von
Natrium-Ionen und zum gleichzeitigen Ausströmen von Kalium-Ionen
und damit zur Depolarisation der Zellmembran, dies löst den Schmerz
aus.“
Tja, nun weißt du, warum du Sensodyne brauchst.
3.2 Inhaltsstoffe bei Zahnpasten - Zuckeraustauschstoffe
Ich hatte immer darauf vertraut, dass das, was in den Zahnpasten drin
ist, schon seinen Sinn hat und dazu dient, die Zähne gesund zu
erhalten. Dieses wohlmeinende, jugendliche aber letztlich doch naive
Vertrauen von mir in die Zahnpastaforschung wurde 1990 erschüttert,
als mir das Buch von Barbara Wendt „Gesund im Mund“ in die Hände
fiel.
Sehen wir uns doch mal einige Inhaltsstoffe der Zahnpasten an. Als
Erstes sind da die Zuckeraustauschstoffe und Zuckerersatzstoffe wie
Sorbit, Mannit, Xylit, Saccharin, Aspartam usw. zu nennen. Laut dem
Buch von Barbara Wendt (S: 209) ist nicht einmal völlig gesichert,
dass diese Stoffe nicht selbst karieserregend sind. Sie werden der
Zahnpasta nur beigemischt, um einen besseren Geschmack zu
erreichen. So wie früher in die Babybreie Zucker gemischt wurde,
damit es den Babys besser schmeckt und das Zeug mehr gekauft wird.
Auch Federspiel und Kirchhoff berichten davon, dass Sorbit Karies
erzeugen kann:

24
„Inzwischen haben Zahnmediziner der Universität Hamburg
herausgefunden, dass der Zuckeraustauschstoff Sorbit bei längerer
Anwendung ebenfalls kariogen wirken kann.“
(Federspiel und Kirchhoff, S:136)
Tja, das war vor 15 Jahren und jetzt guck mal auf deine Zahnpasta-
tube, was da drin ist.
Was Zuckeraustauschstoffe generell tun, ist, den Säurewert in den
Zahnbelägen zu senken.
Letztlich ist also keineswegs gesichert, denn ein niedriger Säurewert
ist schlecht für die Zähne, dass Zuckeraustauschstoffe keinen
schädigenden Einfluss auf die Zähne haben und das ist der Punkt.
Im Gegenteil, wenn die Zahnpastahersteller damit werben würden,
dass jeder Karies bekommt, der ihre Zahnpasta benutzt, so hätten sie
in 98% der Fälle Recht.
Sie werben aber mit dem Umgekehrten und das sollte uns Sorgen
machen.
Da mir der Geschmack meiner Zahnpasta ziemlich egal ist und ich nur
möchte, dass meine Zähne kariesfrei bleiben, ist es für mich kaum zu
akzeptieren, dass unnötigerweise Stoffe in meiner Zahnpasta ver-
wendet werden, die selbst karieserregend sein können.
3.3 Inhaltsstoffe bei Zahnpasten – Tenside (Schaumstoffe)
„Schaumstoffe (Detergentien und Seifen) weichen zudem das Gefüge
der Schleimhäute auf und machen sie entzündungsbereit.“
(Lauffer, S:17)
„Auch soll die Zahnpasta keine schäumenden Zusätze enthalten.
Diese beschleunigen zwar im Augenblick die Reinigung, führen aber
zu einer Auflockerung des Zahnfleischs und einer Erhöhung der
Durchlässigkeit der kleinen Blutkapillaren im Zahnfleisch und sind so
oft einer der Ursachen des Zahnfleischblutens.“ (Schnitzer, S:92)
Schaumstoffe haben viel mit Marketing und Effekten zu tun, aber
wenig mit Wirkung.
Auf den Zahnpasten steht drauf, sie verhindern Karies, aber sie
enthalten Zuckerersatzstoffe. Auf den Zahnpasten steht drauf, sie

25
verhindern Entzündungen des Zahnfleischs, aber sie machen die
Schleimhäute entzündungsbereit.
Ich meine, was ich hier erzähle, da muss schon ein bisschen suchen,
um das zu finden.
Aber das Problem, woraus die anderen Probleme resultieren, ist, dass
selbst wenn etwas offensichtlich ist und sich nahezu alle einig sind,
keine Notwendigkeit gesehen wird, zu reagieren. Öko-Test schreibt:
Die Bundeszahnärztekammer hat nur in ihrem Sinne argumentiert und
ganz bewusst unter den Tisch fallen lassen, dass in den meisten
Zahncremes ein Stoff ist, der das Zahnfleisch reizt und der sogar
Karies fördert. Das ist Laurylsulfat, eine Substanz, die macht, dass
unsere Zahncremes schäumen. Die ist so aggressiv, dass sie wie eine
Säure wirkt und deshalb unseren Zahnschmelz angreift. Dieses
Laurylsulfat wirkt also den Bemühungen des Fluors wieder entgegen.
Kann aber durch mildere Schaummacher ersetzt werden.
Die Hersteller setzten immer noch in 18 der untersuchten Zahncremes
das aggressive Tensid ein.
(http://www.swr.de/swr1/rp/tipps/gesundheit/2003/07/28/)
3.4 Inhaltsstoffe bei Zahnpasten – Konservierungsstoffe, bakte-
rielle Mittel
Viele Zahnpasten enthalten auch bakterielle oder antibakterielle
Zusätze. Diese bakteriellen Mittel gibt es nicht nur in Zahnpasten,
sondern sie werden auch extra in Mundspüllösungen oder Gelen
angeboten.
Das Ganze ist jedoch nicht ganz so unproblematisch, denn es ist ja
kein Geheimnis unter uns Pfarrerstöchtern: Wenn man anfängt, im
Körper „böse“ Bakterien mit antibakteriellen Mitteln zu bekämpfen,
dann passieren mehrere Dinge:
(1) Da eine Vielzahl von Bakterien getötet werden, breiten sich
danach die resistenten Bakterien ungehindert aus. Damit hat man auf
einmal eine resistente Bakterienart in einer Menge, wie es nicht mehr
natürlich ist.
(2) Weitere Bakterien bilden Resistenzen.
(3) Es werden auch viele „gute“ Bakterien getötet. Die antibakteriellen
Mittel wirken nicht nur gegen die Bakterien, die laut der aktuellen

26
medizinischen Ansicht als schlecht gelten, sondern gegen viele. Und
die „guten“ Bakterien fehlen dann auf einmal, genauso wie die
„schlechten“, deren Aufgabe man möglicherweise noch nicht völlig
durchschaut hat.
Im Ergebnis wird das Bakteriengleichgewicht der Mundflora im
großen Stil durcheinander gebracht
Ich meine, natürlich, wenn du eine Schussverletzung hast oder, wenn
du 2 Jahre in der Dritten Welt an der Hungergrenze gelebt hast und
dann eine lebensbedrohliche Krankheit bekommst, ist es sicher
möglich, dass eine drastische Antibiotikagabe dir das Leben retten
kann. Aber diese Situation haben wir nun ja nicht beim Zähneputzen.
In unserer Mundhöhle leben ca. 50 Milliarden Bakterien, die ungefähr
300 verschiedenen Bakterienarten angehören. Sie ernähren sich vor
allem von Zucker und Speiseresten. Sie machen sich also nach einer
Mahlzeit über die Reste her und verarbeiten diese.
In einem normalen Mund befindet sich alles in einem Gleichgewicht.
Natürlich heißt es auf den antibakteriellen Mitteln, sie wirken nur
gegen die im Mund vorkommenden „schädlichen“ Bakterien.
Natürlich nicht gegen die „guten“.
Aber zum einen kann keiner Mittel so zusammenbrauchen, dass sie
nur die einen Bakterien vernichten und die anderen in Ruhe lassen und
zum anderen weiß man auch nicht wirklich sicher, wer ein Freund
oder Feind ist oder gar wie so einige hundert Milliarden Bakterien im
Zusammenspiel wirken und was genau die Auswirkungen sind, wenn
man ein paar Milliarden davon niedermacht.
Beispielsweise geht der Wirkstoff Chlorhexidin gegen die
Streptococcus Mutans Bakterie vor, die den ersten Schritt zur Karies
darstellt, indem sie den Zahnschmelz entkalkt. Allerdings haben alle
Menschen diese Bakterie, auch die, die keinen Karies haben.
„Zurückhaltung ist immer dann geboten, wenn eine Paste mit bakte-
rizider oder antibakterieller Wirkung angedient wird. Keines der darin
verwendeten Mittel legt ausschließlich krank machende Keime lahm,
stets wird das natürliche Gleichgewicht der zwei bis dreihundert im
Mund vorkommenden Bakterien ganz erheblich gestört. Chlorhexidin,
Bromchlorophen und Formaldehyd gehören zu den Substanzen, die

27
sowohl konservieren als auch Bakterien hemmen sollen.“ (Wendt,
S:241)
Ich erinnere mich dunkel daran, irgendwo gelesen zu haben, dass,
wenn man sich mit einer handelsüblichen Zahnpasta die Zähne putzt
und danach in eine Regentonne spuckt, alle Kleinstlebewesen in der
gesamten Regentonne getötet werden.
Soviel also dazu, was für positive Auswirkungen so eine Zahnpasta
wohl auf das Gleichgewicht der Bakterien im Mund hat.
„Bei den herkömmlichen Methoden werden wahllos alle Bakterien der
Mundflora - gute wie schlechte - getötet. Es ist wie bei einer Wiese, auf
der Unkraut (Löwenzahn) wachse: „Wenn Sie dort alles mit einem
Herbizid töten, wird das Unkraut (Löwenzahn) als Erstes wieder
auftauchen [...]“ sagt Wenyuan Shi von der Universität Kalifornien.“
(Düsseldorfer Express, „Superwaffe gegen Karies“, 24.10.2006)
Tja, auf einmal sagen sie das. Haben sie dir das gesagt, als sie dir
früher ihren antibakteriellen Scheiß verkauft haben?
Wenyuan Shi und seine Gruppe haben jetzt natürlich auch ein
Verfahren entwickelt, bei dem das nicht so ist, aber das soll hier jetzt
nicht das Thema sein.
Genauso wenig wie die Erörterung, ob Löwenzahn tatsächlich
schlecht ist oder, dass man als medizinischer Forscher generell sagen
muss, dass vor einem alles Versager waren und es kein Wunder ist,
dass es nicht funktioniert hat, man selber aber nun ein Mittel hat,
welches alles besser machen wird.
3.5 Zahnpasten - Mundinfektionen und Mundgeruch
Da wird gegurgelt, gelutscht, gespült, gereinigt und desinfiziert, bis
die empfindliche Mikroflora jeglichen Schutzes beraubt ist und sich
krank machende Erreger in aller Ruhe und ohne Widerstand
breitmachen können. Bakterien, Viren und Pilze haben freie Bahn und
werden dann mit Antibiotika und Antimykotika bekämpft. Solche
hochwirksamen Medikamente rotten dann erneut nicht nur die
Krankheitserreger aus, sondern verhindern die Entstehung eines
neuen biologischen Gleichgewichts. (Wendt, S:102)
Ein gestörtes Gleichgewicht der Mikroflora im Mund ist auch für die
Soor-Mykose, eine Pilzerkrankung, verantwortlich. Candida albicans

28
ist ein Hefepilz, der sich auch in der gesunden Mundflora findet, jetzt
aber überhand nimmt. Ist das natürliche Gleichgewicht erst einmal
gekippt, können die Pilze ungehindert wachsen. Weißlicher, fest
haftender Belag breitet sich auf der Mundschleimhaut und der Zunge
aus. (Wendt; S:104)
Jedes Spray oder Mundwasser, das angeblich desinfiziert, bringt in
erster Linie die Mikroflora durcheinander, kann aber nicht die
Ursache, etwa von Mundgeruch, beseitigen. Bestimmte Chemikalien
in Zahnpasten oder Gurgelpräparaten stören die natürlichen Prozesse
im Mund. Noch Schlimmeres bewirken Antibiotika oder Cortisone, die
durch andere Medikamente in den Körper gelangen. Sie töten zwar
auch krank machende Keime ab, doch entsteht damit ein
Ungleichgewicht, in welchem bis dahin harmlose Bakterienarten
gefährlich werden können, indem sie sich im Übermaß vermehren.
(Wendt, S:15)
Es ist geradezu toll, dass desinfizierende Zahnpasten gegen
Mundgeruch angeboten werden, die viele nehmen, weil sie fürchten,
Mundgeruch zu haben; ist dann die physiologische Bakterienflora
abgetötet und haben sich fäulniserregende Bakterien angesiedelt, so
stinkt es tatsächlich und wer keine andere Abhilfe kennt, ist für
dauernd an eine solche desinfizierende Zahnpasta gekettet. (Schnitzer,
S:54)
Die im Mund verwendeten Chemikalien oder gar bakteriellen Lösun-
gen stören das Gleichgewicht der Mundflora, die wieder einige Zeit
braucht, um sich zu regenerieren und da werden dann die Zähne schon
wieder geputzt.
3.6 Vernünftige Zahnpasten
Zähneputzen ist keine Tätigkeit, die mir sonderlich Spaß macht, sie ist
lästig. Und wenn dann noch, völlig unnötigerweise, Zeug in meine
Zahnpasta reingemischt wird, welches meine Bemühungen wieder
aufhebt, dann macht mich das sauer.
Wenn ich schon jeden Abend 2 Minuten meiner Zeit ins Zähneputzen
investiere, dann will ich wenigstens sicher sein, dass das, was ich dort
tue, dann auch so effektiv wie möglich ist und nicht unter Umständen
gar kontraproduktiv.

29
Aus diesem Grund putze ich meine Zähne nur noch in Ausnahme-
fällen mit den handelsüblichen Zahnpasten und greife auf Zahnpasten
zurück, die mit überschaubaren oder zumindest offensichtlich harm-
losen Inhaltsstoffen auskommen.
Die Empfehlung von Barbara Wendt war: Je weniger Pasta verwendet
wird, desto besser. Je weniger sie schäumt und je weniger süß sie
schmeckt, desto besser.
Die ganze Chemie in der Zahnpasta ist, wie gesehen, unnütz bis
kontraproduktiv.
Der Stoff, der in einer Zahnpasta Sinn macht, ist der sogenannte
Putzkörper, der für die Putzwirkung entscheidend ist und die
Nahrungsreste über Nacht entfernt.
Herkömmliche Zahnpasten bestehen etwa zu 20-40% aus diesem
Putzkörper (Kreide, Kalziumkarbonat, Natriumphosphat, Kieselsäure
etc.)
Es gibt zum Beispiel eine Zahnpasta von Weleda, die auf Tenside,
Zuckeraustauschstoffe, Fluoride und sonstige überflüssige Stoffe
verzichtet. Sie ist in den meisten Drogerien und Apotheken erhältlich.
Wobei natürlich jede Zahnpasta geeignet ist, die auf die oben
aufgeführten Inhaltsstoffe verzichtet.
Aber, um das auch klar zu sagen, eine Zahnpasta ist nicht zwingend
notwendig. Wichtig ist, dass die Zähne abends vor dem ins Bett
gehen, einmal geputzt worden sind, damit es wenig Essenreste gibt,
die über Nacht ihre schädliche Wirkung entfalten können, wenn der
Körper die reinigende Speichelproduktion zurückfährt.
Interessanterweise hat Letzteres schon vor 20 Jahren ein Zahnarzt
gesagt, zu dem meine Mutter mit mir als Kind gegangen ist. Genauso
wie ein Zahnarzt, bei dem ein heutiger Freund von mir gearbeitet hat,
gesagt hat, dass Zähneputzen nur sehr entfernt etwas mit
Kariesverhinderung zu tun hat.
3.7 Nürnberg
Diese ganze Zahnpasta Geschichte erinnert mich an eine Begebenheit
aus dem Jahr 1989, als ich bei der Bundeswehr in Roth stationiert war.
Ich hatte an einem Wochenende in Nürnberg in der Jugendherberge
übernachtet und traf dort einen Ostdeutschen in etwa meinem Alter,

30
der die neu offene Grenze nutzte und ebenfalls Nürnberg einen
Besuch abstattete.
Irgendwie bekam er abends jedenfalls meine Zahnpasta von blend-a-
med in die Hände und hat sich durchgelesen, was die so alles macht
und kann und wofür sie gut ist. Als er damit fertig war, sagte er nur,
man, da kann dir ja gar nichts mehr passieren mit deinen Zähnen, bei
dem, was diese Zahnpasta alles kann.
Ich war damals beeindruckt von soviel Naivität. Wahrscheinlich kam
seine Zuversicht daher, dass er Westprodukten und dem, was darauf
stand noch bedingungslos vertraute. Das dürfte inzwischen auch
anders sein. So lernen wir alle dazu und das ist doch toll.
3.8 Fazit
Wenn wir sehen, was schon bei der Zahnpflege alles falsch gemacht
wird und schädigend wirkt und dann noch die eigentlichen Ursachen
für den Zahnverfall hinzu kommen, dann ist es nicht überraschend,
dass wir viele kaputte Zähne haben.
Eigentlich ist es eher umgekehrt und es ist erstaunlich, wie viel
widrigen Einflüssen unsere Zähne noch einigermaßen gut trotzen
können. Und wenn wir da einfach nur ein paar, die Zahngesundheit
unterstützende, Faktoren ändern, dann haben die Zähne weitaus
größere Regenerationsmöglichkeiten, als ihnen bisher auch nur
ansatzweise zugetraut wurde.

31
4. Fluor I - Auftakt
Auf der langen Suche des Menschen nach irgendetwas, was er
zusätzlich trinken, schlucken oder einnehmen kann, was ihn dann von
seinen Krankheiten heilt, ohne dass er seine Gewohnheiten zu ändern
braucht, ist er fündig geworden. Und zwar ist der Wunderstoff diesmal
das Fluor.
Etwas zusätzlich einzunehmen ist immer gut. Ich meine, auf etwas
verzichten zu müssen, das ist schwer, aber etwas zusätzlich ein-
nehmen, das ist prima.
Und es ist auch gut, dass es das Fluorid gibt, denn wenn es das nicht
geben würde, hätte keiner über 30 in den Industrieländern mehr
Zähne.
Oder aber genau dieselben Zähne wie mit den Fluoriden oder bessere.
Man weiß es nicht so genau, aber du kannst schwer etwas dagegen
sagen, wenn dir die Zahnmedizin sagt, ohne Fluorid hättest du
schlechtere Zähne. Es wird ja jeder fluoridiert.
Da kann die Medizin das natürlich immer sagen und das tut sie ja
auch.
Wenn du irgendwann keine Zähne mehr hast, kannst du dir dann ja
sagen, dass du ohne Fluoride schon 3 Jahre vorher keine Zähne mehr
gehabt hättest. Das ist doch was.
Allerdings kannst du natürlich genauso wenig dagegen sagen, wenn
dir ein Fluorid-Gegner sagt, wie ich es jetzt tue, ohne Fluoride hättest
du aber bessere Zähne.
Die Schulmedizin ist in der glücklichen Lage, keine Argumente mehr
bringen zu müssen, außer, dass es welche gibt, wir sie aber nicht
verstehen. Irgendwas wird irgendwie in die Zähne eingebaut, man
kann es messen und das reicht dann aus.
Ein bisschen erinnert mich die Fluorid-Geschichte an das Mittelalter,
als versucht wurde, aus Blei Gold zu machen. Im Mittelalter gab es
nur den Nachteil, dass jeder sehen konnte, dass aus Blei nicht Gold
wurde. Aber die Chemiker haben daraus gelernt. Beim Fluor kann
jetzt keiner mehr sehen, was tatsächlich passiert, man ist nun auf ihre
Aussage angewiesen. Der König muss also nur die Augen zu machen

32
und daran glauben, dass aus seinem Blei Gold wurde und schon ist
alles in Ordnung und Blei ist Gold.
Und das Ganze funktioniert beim Fluor sogar sehr erfolgreich, denn
obwohl die Menschen trotz Fluoriden natürlich weiter Karies be-
kommen, glauben sie daran, dass Fluoride ihnen geholfen haben,
Karies zu verhüten und sie nehmen sie fleißig weiter.
Ich meine, Fluoride haben schon sehr geholfen bei der Karies-
bekämpfung. Es leiden ja auch nur noch 98% aller Menschen an
Karies. Würde es die Fluoride nicht geben, wären es bestimmt doppelt
so viele Menschen, die unter Karies leiden würden.
Leider hat Fluor die dumme Angewohnheit, dass es eigentlich hoch-
giftig ist und dem Menschen darum nur in einem beschränkten Maße
zugeführt werden kann. Das ist sehr ärgerlich für die Industrie.
Schränkt dies doch ihren Absatzmarkt ganz erheblich ein.
Sehen wir und einmal an, was Fluoride uns Gutes tun:
Fluoride wirken 3-fach:
 Sie fördern die Mineraleinlagerung in die Zähne.
 Sie verringern die Säurelöslichkeit des Zahnschmelzes.
 Sie hemmen den bakteriellen Stoffwechsel im Zahnbelag.
Gerade in der Weihnachtszeit sollten die Zähne durch Verwendung
von fluoridiertem Jodsalz und entsprechender Zahnpasta geschützt
werden. Durch den höheren Verzehr von Süßigkeiten nehme sonst
besonders bei Kindern das Kariesrisiko stark zu, warnt die
Informationsstelle für Kariesprophylaxe in Groß-Gerau (Hessen).
Fluoride stärken den Angaben zufolge den Zahnschmelz und schützen
vor den schädlichen Säuren, die Löcher im Zahn verursachen.
Außerdem könnten sie angegriffenen Zahnschmelz durch eine
schnellere Einlagerung von Kalzium und Phosphaten wieder
reparieren. Speisen sollten daher generell mit fluoridiertem Salz
gewürzt werden, so die Experten. Zusätzlich sollten die Zähne
mindestens zweimal täglich mit fluoridhaltiger Zahnpasta geputzt
werden.
(http://www.netdoktor.de/nachrichten/newsitem.asp?y=2001&m=12&
d=5&id=68376)

33
Fluor blockiert die Säurebildung aus Zucker und Kohlehydraten.
Fluor tötet Bakterien ab.
Fluor härtet den Schmelz und schützt ihn vor Auflösung.
Fluor regt die Speichelproduktion an.
(Calamini, S:57)
Fluoride härten den Zahnschmelz und schützen damit die Zähne
gegen die schädlichen Säuren im Mund.
Fluoride reparieren (reminerialisieren) die entminieralisierte Zahn-
oberfläche und hemmen die Vermehrung der Plaquebakterien.
(Tacha, S: 37)
Also, Fluorid härtet die Zähne. Und es ist ja auch klar, dass die Zähne
härter sein sollen, als von der Natur vorgesehen. Unsere Ärzte sind an-
getreten, den ganzen Körper zu verbessern und zu ersetzen, da müssen
dann natürlich auch die Zähne härter gemacht werden.
Und Fluorid tötet Bakterien ab. Das ist gut. Allerdings gibt es auch
gute Bakterien. Aber selbstverständlich tötet Fluorid nur die „bösen“
Bakterien ab, die „netten“ lässt es leben.
Das Fluorid weiß eben Bescheid.
Es gibt ein paar Hundert Millionen bis Milliarden Bakterien im Mund,
das Fluorid kennt sie alle.
Das Einzige, was nicht mitspielt bei der ganzen schönen Theorie und
den ganzen schönen Laborergebnissen und Computersimulationen, ist
leider die Realität, wie wir es schon selber wissen und, wie wir es uns
im Folgenden ansehen werden.
„Das ist die Tragödie der Wissenschaft – das Erschlagen einer
schönen Hypothese durch eine hässliche Tatsache.“ (Thomas Henry
Huxley)

34
5. Fluor II – Für das Leben
unnötig, für die Zähne wir-
kungslos
Die Doktoren Maurer und Day reinigten alle Nahrungsmittel soweit,
dass sie eine Nahrung erhielten, die nur noch etwa 0,007 ppm Fluorid
aufwies, was extrem niedrig ist. Sie züchteten Ratten mit dieser
Nahrung und doppelt-destilliertem Wasser über vier Generationen und
verglichen sie mit Ratten, denen bei gleicher Nahrung aber noch 2ppm
Fluorid in ihr Trinkwasser gegeben wurde. Die Doktoren Maurer und
Day stellten fest:
Unter den extrem strengen Bedingungen bei dieser Untersuchung
wurde kein irgendwie gearteter Einfluss von Fluorid auf das
Wachstum und das Wohlbefinden der Ratten gefunden. Es gab noch
nicht einmal irgendwelche feststellbare größere Schäden bei den
Zähnen. Daher ist es gerechtfertigt, den Schluss zu ziehen, dass Fluor
keinerlei Wert für die Ernährung oder eventuell bei der Erhaltung der
Zahngesundheit haben könnte. (Yiamouyiannis, S:131)
Andere Forscher entwickelten eine Diät, die sogar noch weniger
(0,005 ppm) Fluorid enthielt. Trotzdem waren sie nicht in der Lage,
einen Unterschied in dem allgemeinen Gesundheitszustand der Ratten
festzustellen.
Ein weiterer Versuch mit Mäusen stellte auch in der 6. Generation der
Mäuse keinen Unterschied fest.
Das sind übrigens einmal Tierversuche, die ich gut finde. Den Mäusen
das Fluorid aus der Nahrung zu entziehen. Das wird sie fürchterlich
beeindruckt haben. Vielleicht haben sie die Mäuse danach auch noch
mit Wattebällchen beworfen, um sie richtig zu bestrafen?
Das können sie meinetwegen mit allen Tieren machen.
Fazit ist jedenfalls: Fluorid ist kein notwendiger Lebensmittel-
bestandteil.

35
Bisher hat man auch noch nicht ein einziges Lebewesen mit Fluorid
Mangel gefunden.
Ganz einfach gesagt: Fluorid ist ein Gift. Und sogar, obwohl einige
notwendige Nahrungsbestandteile, wie Vitamin A und Kupfer in
höheren Konzentrationen giftig sind, hat man weder Vitamin A noch
Kupfer dazu benutzt, um Ratten, Schaben und Silberfische zu
vernichten. Fluorid wird routinemäßig als Schädlingsbekämpfungs-
mittel sowohl gegen Nagetiere als auch gegen Insekten eingesetzt.
(Yiamouyiannis, S:138)
5.1 Fluoride bewirken nichts gegen Karies
Die Vereinigten Staaten von Amerika sind eines der am meisten
fluoridierten Länder der Welt. Und sie haben eine der höchsten
Zahnverfallsraten in der Welt.
In primitiven Bevölkerungsgruppen, bei denen das Trinkwasser nur
unbedeutende Mengen an Fluorid erhält, gehen die Menschen hin-
gegen ohne Zahnschäden durchs Leben.
In der Schweiz sieht es ähnlich aus:
„Vergleichende Untersuchungen zwischen Bürgern der Schweiz, wo
seit Jahrzehnten bereits die Kochsalzfluoridierung durchgeführt wird
und Bürgern anderer europäischer Länder ergaben den schlechtesten
Zahnbefund just bei 35-44-jährigen Schweizern.“
(http://www.das-gibts-doch-nicht.de/seite1415.php)
Doppelblindstudien haben bislang niemals einen statistisch
signifikanten Vorteil von Fluorgaben erbringen können.
„Mehrere Feldstudien in den USA, in Kanada und Neuseeland haben
ergeben, dass in Gegenden ohne Fluoridierung des Trinkwassers
sogar weniger Karies auftrat. Insgesamt besteht eine höhere
Korrelation zwischen Karieshäufigkeit und Gesellschaftsschicht.“
(http://www.fosar-bludorf.com/cfids/toxi.htm)
Die Doktoren Hardwick und Bunting untersuchten die Wirkungen von
Fluorid beim Zahnverfall bei Ratten.
„Als sie 1971 ihr Ergebnis im Journal für zahnärztliche Unter-
suchungen veröffentlichten, sagten sie: ‚Unterschiede in der Anzahl
der Schäden waren bei 1 oder 2 ppm (parts per million) Fluorid
Beimischung nicht signifikant.“ (Yiamouyiannis, S:143)

36
Genauso berichteten 1962 Dr. Sweeney und Mitarbeiter, dass Fluorid
keinen Einfluss auf den Zahnverfall von Laboratoriums-Ratten hat.
(Siehe Yiamouyiannis, S:143)
Die Doktoren Ockerse und de Jager verglichen die Zahnverfallraten
von Affen, die eine Löcher hervorrufende Ernährung erhielten und
denen 10 ppm Fluoride in ihr Trinkwasser gegeben worden waren, mit
den Zahnverfallraten von Affen, die auch eine Löcher hervorrufende
Ernährung bekamen, denen aber keine Fluoride ins Trinkwasser getan
worden sind. Es gab keinen gravierenden Unterschied in der Anzahl
der Zahnlöcher in den beiden Gruppen. (Siehe Yiamouyiannis, S:144)
Grand Rapids war die erste Stadt, von der berichtet wurde, dass sie
fluoridiert wurde. Im Januar 1945 fing man dort an, dem Trinkwasser
Fluorid beizufügen. Muskegon wurde als Kontrollstadt (nicht
fluoridiert) ausgewählt. Die Untersuchung sollte ursprünglich 10
Jahre dauern. Fünf Jahre nach dem Beginn der Fluoridierung wurde
beobachtet, dass die Zahnzerfallsrate im nicht fluoridierten Muskegon
genau so zurückgegangen war, wie diejenige der künstlich fluor-
idierten Grand Rapids. […]
Danach wurde Muskegon als Kontrollstadt fallen gelassen und es
wurde nur ein Bericht erstellt, dass die Zahnverfallsrate in Grand
Rapids nach der Fluoridierung zurückgegangen war.
(Yiamouyiannis, S:154)
Einige Jahre, nachdem die Untersuchung fertiggestellt worden war,
verglich Dr. Glass vom zahnärztlichen Zentrum in Boston die Zahn-
verfallsraten von Kindern, die ihr ganzes Leben in fluoridierten
Städten lebten mit den Zahnverfallsraten von Kindern, von denen die
meisten nie in einer fluoridierten Gegend gelebt haben. Die Resultate
zeigten, dass Fluorid einen Zahnverfall nicht vermindert.
(Yiamouyiannis, S:154)
Dr. John Colquhoun, früherer Leiter des Gesundheitsamtes in
Auckland, Neuseeland, führt aus:
„In den meisten Gesundheits-Bezirken war der Prozentsatz von
Kindern im Alter von 12-13 Jahren, die frei von Karies waren, in den
nicht fluoridierten Gebieten höher. [...]
Die Plombierungsrate von Dauerzähnen hatte oft keine Verbindung zu
einer Fluoridierung. Zum Beispiel waren sie in der größten nicht

37
fluoridierten Stadt, Christchurch, geringer, als in der größten
fluoridierten Stadt Auckland. Mit anderen Worten, die Fluoridierung
des Wassers war nicht mit irgendeiner eindeutigen Differenz der
Zahngesundheit von Kindern verbunden.“ (Yiamouyiannis, S:157)
Die Hauptuntersuchung zur Fluoridierung in England, die vom bri-
tischen Gesundheitsministerium durchgeführt worden war, konnte
ebenfalls keinen positiven Effekt des Fluorids auf die Zahnverfallsrate
feststellen.
Fluorid reduziert nicht den Zahnverfall. Und es reduziert nicht die
Kosten für den Zahnarzt. Zahlen von der Amerikanischen Zahnärzte-
Vereinigung belegen dies. Von 1958 bis 1970 waren die Erhöhungen
in den 10 am meisten fluoridierten und in den 10 am wenigsten
fluoridierten Gebieten praktisch identisch. (Yiamouyiannis, S:162)
Die Praxis, in Ländern wie der Schweiz und den USA, zeigt, Fluoride
haben keinen positiven Einfluss auf die Verhinderung des Zahn-
verfalls. Ebenso zeigen das alle hier zitierten Untersuchungen.
5.2 Fluoride, hoch dosiert, zerstören die Zähne.
Ganz anders sieht der Einfluss der Fluoride aus, wenn sie zu hoch
dosiert werden. Oder natürlich, wenn sie normal dosiert werden, aber
das Kind eben anfällig ist. Was bei den Millionen Kindern, die jedes
Jahr automatisch fluoridiert werden, durchaus vorkommt. Nicht alle
Menschen sind gleich, habe ich mal gehört.
Die Zähne weichen bei sehr hohen Fluoriddosen auf. Ich hatte im
Internet den Bericht von einer Mutter gelesen, die ihrem Kind
regelmäßig hoch dosierte Fluorid Tabletten gegeben hat und dessen
Milchzähne jetzt reihenweise gezogen werden mussten. Dabei stand
folgendes Statement:
„Fluorid hemmt die Karies NICHT, sondern führt durch eine
Aufweichung des Zahnschmelzes (‚Fluoridschmelz’) erst recht zu
Karies.“
Durch lange und intensive Fluor-Medikation kommt es häufig zu
erheblichen und irreversiblen Schmelzdefekten.
Besonders die Zähne, die als Erstes im Körper des Kindes angelegt
sind (die Backenzähne), sind durch die meist jahrelange „Therapie“
mit Fluoriden besonders betroffen. So kommt es, dass immer wieder

38
10, 12, 13-jährigen Kindern ihre Backenzähne gezogen werden
müssen, weil sie durch die kombinierte Wirkung von Fluoriden und
Karies bereits zerstört sind.
Die gelblichen Verfärbungen der Backenzähne sind nicht die Folge
von schlechtem Zähneputzen, sondern es ist weicher „Fluorschmelz“.
Der ehemals harte Schmelz ist in diesem Bereich so weich, dass durch
metallische Gegenstände, wie Essbesteck, richtige Furchen darin
gezogen werden können.
Der Wunsch, mit Hilfe hoher und langanhaltender Fluorgaben die
Zähne widerstandsfähiger zu machen, hat zum genauen Gegenteil
geführt.
Zu bedenken bei allen Fluorschäden an den Zähnen ist: Sie sind der
sichtbare Bereich des Skelettsystems. Wie viele Kinder aufgrund von
Fluorgaben in späteren Jahren Knochenerkrankungen und Tumore
entwickeln werden, wird sicher erst in 20 - 30 Jahren beantwortet
werden können.
(http://www.homoeopathiker.de/Galerie/n/fluor.html)
In Kizilcaoern, einem kleinen Dorf in der Türkei, leiden alle Kinder
ab sieben Jahren an bräunlichen Verfärbungen der Schneidezähne, ältere
haben ein völlig braunes Gebiss, die Erwachsenen meist überhaupt
keine Zähne mehr. Ein Zahnarzt ließ die Bewohner des Dorfes von
Ärzten der Universität Eskisehir untersuchen. Das Ergebnis ist
erschreckend. Ihre Knochen wuchern und zersplittern wie Glas, die
Muskeln sind geschwächt, und bereits im dritten Lebensjahrzehnt sehen
die Einwohner von Kizilcaoern aus wie Greise. Die Mediziner von
Eskisehir vermuten eine chronische Fluorvergiftung: Das Wasser
des Dorfes hat einen Fluoridgehalt von 5,4 Milligramm pro
Liter, ein Wert, der nach Einschätzung westlicher Experten völlig
unschädlich ist. Ein ganz ähnliches Phänomen wird aus Dörfern des
Dharwar Bezirks in Indien berichtet. Auch hier wird ein hoher
natürlicher Fluoridanteil im Trinkwasser gemessen. (Wendt, S:231)
Auf diese Dörfer und weitere Gebiete nimmt auch Dr. Yiamouyiannis
in seinem Buch Bezug.
In Gegenden, in denen es aus natürlichen Gründen einen sehr hohen
Fluoridgehalt im Trinkwasser gibt, haben die Menschen Knochen und

39
Zahnschäden. Genauso weisen sie eine vorzeitige Verhärtung der
Arterien auf und ihre Haut ist schon mit jungen Jahren rapide gealtert.
Dr. Weston Price berichtet über Gebiete in Nordafrika, in denen das
Wasser einen ungewöhnlich hohen Gehalt an Fluor hat. Zwar sind es
nur wenige millionstel Prozent, aber diese winzige Dosis genügt, um
Knochen und Zähne zu schädigen. Auch die Zähne der Kamele, der
Schafe, Ziegen und Pferde werden in diesen Gebieten so brüchig, dass
sie schon bei geringer Beanspruchung brechen und die Tiere unfähig
werden, ihr Futter zu kauen. (Haller, S:153)
Schwedische Experten ließen zwölf freiwillige Versuchspersonen
zwanzig Milligramm Fluoride in einer Lösung schlucken. Alle hatten
vor dem Test eine gesunde Magenschleimhaut. Zwei Stunden nach der
Einnahme fanden die untersuchenden Ärzte bei elf Patienten mehr als
zehn Blutungen. (Wendt, S: 228)

40
6. Fluor III – Zellschäden und
beschleunigte Hautalterung
Wir hatten im letzten Kapitel von Menschen gesprochen, deren Haut,
Zähne und Knochen so gealtert waren, dass sie aussahen, wie weit
über 50, aber erst Mitte 30 waren.
Natürlich passiert das nur in Gegenden, wo es einen sehr hohen
Fluoridgehalt im Trinkwasser gibt. Das ist bei uns nicht der Fall und
kommt, klarerweise, nicht vor.
Die Frage ist jedoch, werden die Knochen und die Haut erst bei einer
hohen Fluorid-Einnahme geschädigt und davor passiert gar nichts, so
dass wir bedenkenlos weiteres Fluorid in Form von Tabletten oder
Salz zusätzlich zuführen können? Oder ist es nicht eher so, dass es
eine langsame Veränderung gibt?
6.1 Fluoride und das Immunsystem
„Wenn Menschen altern, nimmt die Fähigkeit des Immunsystems ab,
Unterschiede zwischen den Stoffen zu erkennen, die es angreifen sollte
und zwischen Zellbestandteilen oder Zellprodukten des eigenen
Körpers. Dies kann als Ergebnis zu einer „autoimmunen“ al-
lergischen Reaktion führen (Eine autoimmune Reaktion ist ein
Prozess, in dem das Immunsystem beginnt, körpereigenes Gewebe
anzugreifen und zu zerstören). In solchen Fällen ergeben sich klinisch
beobachteten Beschwerden wie Hautausschläge, Magen- und
Darmstörungen usw., so wie dies bei älteren Menschen üblicherweise
gang und gäbe ist.“ (Yiamouyiannis, S:39)
Ähnliches schreibt auch der Altersforscher Roy Walford:
Das Immunsystem wehrt sich gegen Fremdes, indem es Armeen von
Antikörpern und Killerlymphozyten ins Gefecht schickt. Obwohl es
„Eigenes“ nicht angreifen soll, wird die Unterscheidungsfähigkeit
zwischen „Eigenem“ und „Fremden“ mit zunehmendem Alter
unschärfer und das Alter ist somit durch autoaggressive Reaktionen
gekennzeichnet. Mit fortschreitendem Alter nimmt die Fähigkeit,
Eindringlinge zu bekämpfen und mit giftigen Stoffen fertig zu werden,

41
gegenüber den besten Werten in der Jugend um 10 bis 20 Prozent ab.
(Walford, S:123)
Fluorid kann das Immunsystem ebenso dazu veranlassen, das eigene
Körpergewebe anzugreifen. In Untersuchungen verschiedener Wis-
senschaftler wurde herausgefunden, dass Fluorid die Formen der
Proteine im Körper verändert (siehe Yiamouyiannis, S:40). Durch
diese Veränderung der Bauformen der körpereigenen Proteine wird
das Immunsystem, genauso wie bei alten Menschen, veranlasst, die
körpereigenen Proteine anzugreifen, woraus sich die oben auf-
geführten autoimmunen oder auch allergischen Reaktionen ergeben
können.
6.2 Fluoride und Blut
Im Blut wirken Fluoride auf drei Arten:
(1) Durch Fluoride wird das Immunsystem geschwächt. Schon die
sehr geringe Fluorid Konzentration von 0,1 ppm (parts per million)
bewirkt, dass die Bewegungsgeschwindigkeit der weißen Blut-
körperchen im Blut auf 79% herabgesetzt wird. Eine Konzentration
von 1,0 ppm setzt die Bewegungsgeschwindigkeit auf 15% zurück.
Die Tatsache, dass schon eine so geringe Menge wie 0,1 ppm Fluorid
die Bewegungsgeschwindigkeit der weißen Blutkörper wesentlich
verzögert, zeigt, dass es keine Fluorid Konzentration gibt, die man als
sicher bezeichnen könnte.
(2) Fluorid beeinträchtigt die Fähigkeit der weißen Blutkörperchen
Fremdkörper zu vernichten.
(3) Fluorid veranlasst die Freisetzung von freien Superoxydradikalen,
was zu einer Gewebeschädigung führt.
(Alles: Siehe Yiamouyiannis, S:41)
6.3 Haut- und Knochenalterung
Während des Alterungsprozesses verliert der Körper seine Fähigkeit,
zwischen den Geweben zu unterscheiden, die mineralisiert werden
sollen und solchen Geweben, die nicht mineralisiert werden sollen.
Fluorid bewirkt auch hier dasselbe.
Diese Störung des Kollagenstoffwechsels führt zu einer Gewebe
Verkalkung. Gewebe, die nicht mit Kalzium angereichert werden
sollten, werden mit Kalzium angereichert und gleichzeitig gibt es eine
Unterbrechung der Kalzifizierung von anderem Gewebe, das eigent-

42
lich Kalzium enthalten sollte. Das hat Auswirkungen auf Knochen,
Sehnen Bänder und Muskeln.
„Zusätzlich zu den durch Fluorid verursachten Unregelmäßigkeiten
an den Knochen sollte man erwarten können, dass die durch Fluorid
verursachten Unregelmäßigkeiten der Gelenkknorpel als Ergebnis
auch die Reizungen und Entzündungen zur Folge haben, die man
üblicherweise als Arthritis bezeichnet. Man kann auch erwarten, dass
Fluorid ein erhöhtes Auftreten von Knochenbrüchen verursacht und
eine herabgesetzte Fähigkeit des Körpers Knochenbrüche und
Knochensplitterungen zu heilen. [...]
Die Zugabe von Fluorid zum Trinkwasser von Ratten, die
Knochenbrüche hatten, führten aufgrund der Störungen bei der
Kollagensynthese zu einer unvollkommenen Heilung der Brüche.
Ebenso führen Fluorid Zugaben auch bei Menschen zu einem höheren
Osteoporose-Grad (Entmineralisierung der Knochen) bzw. beschleu-
nigen den Osteoporose Prozess. Dies wurde selbst bei 15-16 Jahre
alten Mädchen festgestellt, denen 1,6 ppm Fluorid ins Trinkwasser
getan wurde.“ (Yiamouyiannis, S:71/S:77)
Da Kollagen das wichtigste strukturelle Material der Haut ist, ist
offensichtlich, dass Schädigungen des Haut-Kollagens zur vorzeitigen
Faltenbildung der Haut führt, wie es sich bei den Menschen in den
Gebieten mit überhöhtem natürlichen Fluoridvorkommen überdeutlich
zeigte.
Die Faltenbildung selbst kann entweder durch einen Zusammenbruch
der Kollagenstruktur oder durch eine leichte Verkalkung des Haut-
Kollagens verursacht werden.
Zusammengefasst: Fluorid zerstört das Kollagen in Knochen, Sehnen,
Haut, Knorpeln, Lungen, Nieren und Luftröhre. Dies führt zu Krank-
heiten, die normalerweise dem „hohen Alter“ zugeschrieben werden
wie Arthritis, Arteriosklerose, brüchige Knochen, faltige Haut usw.
Dass Fluorid das Kollagen zerstört, haben bereits in den 60-iger
Jahren Forscher der Harvard-Universität herausgefunden. Japanische
Forscher und weitere Wissenschaftler bestätigten diese Feststellungen.
(siehe Yiamouyiannis)

43
6.4 Fluorose
Ehe auch nur irgendeine Krankheit sichtbar ausbricht, findet die
Beschleunigung des Alterungsprozesses durch Fluorid also bereits auf
der biochemischen Ebene statt. Und zwar durch Blockierung von
Enzymen, Zerstörung von Kollagen, genetischen Schäden oder gar
dem Zusammenbruch des Immunsystems.
Es lassen sich bei einer höheren Dosierung aber auch sofort sichtbare
Auswirkungen einer Fluorid-Vergiftung beobachten. Die sogenannte
Fluorose.
Schmelzbildungsstörungen durch Schädigung der Zahnkeime, die
früher in der Toxikologie als das erste und sichere Anzeichen einer
chronischen Fluorvergiftung gelehrt wurden.
Und zwar macht sich die Fluorose als kalkweiße Stellen auf den
Zähnen bemerkbar. In weiter fortgeschrittenen Fällen zeigen die
Zähne dann gelbe, braune und schwarze Stellen und es entwickeln
sich Löcher und Risse und die Spitzen brechen ab.
In einem Versuch zeigten etwa 30% der Kinder, denen man Fluorid
Tabletten gegeben hatte, diese sichtbare Auswirkung der Zahn-
Fluorose.
Zahn-Fluorose ist ein dauernder Beweis dafür, dass sich Fluorid in die
grundlegenden Lebensfunktionen der zahnschmelzformenden Zellen
eingemischt hat und dieses veranlasst, geschädigtes Kollagen zu
produzieren, also Stoffwechselstörungen vorliegen.
6.5 Fluorid und genetische Schäden
Fluorid schädigt die Erbmasse.
Wenn Menschen altern, verlangsamt sich ihr DNA-Reparatur-Enzym-
System. Als Ergebnis werden dann DNA-Schäden nicht mehr
repariert und das führt zur Schädigung der Zellen oder zu ihrem Tod.
Beschädigte oder tote Zellen können dann Produkte ausschütten, die
ihrerseits andere Zellen schädigen.
Schwerwiegende Folgen können auch eintreten, wenn die nicht
reparierten DNA-Schäden in eine Zelle eintreten, die eine Sperma-
oder Eizelle produziert. In diesen Fällen wird der DNA-Schaden in
der defekten Ei- oder Spermazelle in jeder Zelle des Kindskörpers
reproduziert und er wird so zu einem angeborenen Schaden führen.
Ein Nachlassen der DNA-Reparatur beim ‚Altern’ ist einer der

44
Gründe, warum Geburtsfehler mit zunehmendem Alter der Mutter
häufiger werden. (Yiamouyiannis 1991, S:86)
Dr Wolfgang Klein und Mitarbeiter eines Forschungszentrums in Ös-
terreich berichten, dass 1 ppm Fluorid die Aktivität des DNA-
Reparatur-Enzym-Systems um etwa 50% hemmt.
Damit führt Fluorid zu genetischen Schäden bei Säugetieren und dies
wurde in zahlreichen Versuchen bei Ratten, Mäusen, Hamstern und
Kühen nachgewiesen. (siehe Yiamouyiannis, S:87)
Aber auch Barbara Wendt führt einen entsprechenden Versuch auf:
„Dr. Aly H. Mohamed, Biologieprofessor an der Universität von
Missouri in Kansas City, fand in Tierversuchen heraus, dass die
Fluoride im Trinkwasser zu genetischen Schäden bei Mäusen
führen. Die Schäden waren von der Konzentration abhängig. Wurde
ein bestimmter Wert überschritten, fanden die Forscher drastisch
zerstörte Chromosomen.“ (Wendt, S:230)
Weiterhin gibt es eine Studie in dem Fluorid-Buch von Dr. Yiamou-
yiannis, die zeigt, dass Fluorid die Reparatur einer von Röntgen-
strahlen beschädigten DNA hemmt.
1 ppm Fluorid im Trinkwasser von Mäusen verursachte
Chromosomenschäden. Fluorid, das dem Trinkwasser weiblicher
Ratten zugefügt worden war, verursachte angeborene Defekte bei
ihren Nachfahren.
„Neuere Laboruntersuchungen haben gezeigt, dass 1 ppm Fluorid zu
einer reduzierten Testosteron-Synthese führt. Weitere Untersuchungen
haben gezeigt, dass dies zu einer Schwächung der Spermafunktion bei
männlichen Versuchstieren und zu einem Verlust der Fruchtbarkeit
bei weiblichen Versuchstieren führt.“ (Yiamouyiannis, S:136)
6.6 Fluoride und Krebs
Substanzen wie Fluorid, die genetische Schäden verursachen, neigen
auch dazu, Krebs zu erzeugen.
Wie eben aufgeführt, verlangsamt Fluorid das DNA-Reparatursystem.
Der nicht reparierte Schaden eines Segments der DNA kann zu
unkontrolliertem Zellwachstum oder Tumoren führen.
Und das ist genau das, was man bei Fluoriden gefunden hat.

45
Dr. Takeki Tsutsui und seine Mitarbeiter des Zahnmedizinischen
Instituts in Nippon, Japan, zeigten, dass Fluorid nicht nur genetische
Schäden verursachte, sondern auch fähig war, normale Zellen in
Krebszellen zu verwandeln.
Ein Nachlassen der DNA-Reparatur Aktivität mit zunehmendem Alter
ist auch einer der Hauptgründe, warum Krebs bei älteren Menschen
viel häufiger vorkommt als bei jüngeren. (Siehe Yiamouyiannis, S:93)
Und tatsächlich findet sich auch praktisch eine Erhöhung der Rate der
Krebstodesfälle, nachdem die Wasservorräte in den USA fluoridiert
worden waren.
Dr John Yiamouyiannis verglich die Krebstodesraten der zehn größten
fluoridierten Städte mit den Krebstodesraten der zehn größten Städte,
die nicht fluoridiert waren.
Als die Fluoridierung um 1950 einsetzte, ging die Krebstodesrate der
fluoridierten Städte, im Vergleich zu der nicht fluoridierten Städte-
gruppe, in die Höhe. (Grafik, siehe Yiamouyiannis, S:98)
Dr Donald Austin von dem kalifornischen Tumor-Register untersuchte
Krebstodesraten in Kalifornien und stellte fest, dass Menschen, die in
fluoridierten Gebieten lebten, eine um 40% höhere Krebstodesrate
hatten, als diejenigen, die in nicht fluoridierten Gebieten lebten.
Dr. Victor Cecilioni, ein kanadischer Arzt, untersuchte Krebstode-
sraten in verschiedenen kanadischen Städten und erkannte, dass die
Krebstodesrate in fluoridierten Gebieten um 15-25% höher war, als in
nicht fluoridierten Gebieten. […]
Dr John Knutson vom amerikanischen öffentlichen Gesundheitsdienst
untersuchte die Krebstodesraten, die der Fluoridierung von Grand
Rapids, Michigan, folgten, und konstatierte eine Erhöhung von 22% in
der Krebstodesrate nach der Fluoridierung im Gegensatz zu der nicht
fluoridierten Kontrollstadt von Muskegon, Michigan.
(Yiamouyiannis, S:108)
Fluoride sind Zellgifte, wahrscheinlich aufgrund ihrer Fähigkeit, den
Stoffwechsel von Zellen dadurch zu ändern, dass sie die Durch-
lässigkeit der Zellmembrane verändern und gewisse Enzym-Systeme
beeinträchtigen.
(Journal of American Medical Association, Wendt, S:224)

46
Da Fluoride zu den stärksten Enzymhemmern gehören, müssen sie
selbstverständlich vermieden werden, wo immer es möglich ist.
(Gerson, S:484)
Das Fluorid, das zum Trinkwasser beigegeben wird (in den USA), ist
Hirzy zufolge so giftig, dass wenn man eine Dosis von der Menge
einer halben 500mg-Vitamin-C-Tablette am Morgen einnehmen
würde, dann wäre man tot, lange bevor die Sonne untergeht. Wenn
man von etwas von derart giftiger Wirkung spricht, sagte er, ist es
unrealistisch zu denken, dass die einzige negative Wirkung davon der
Tod sei. Es muss etwas in den Zellen geschehen, was diese Wirkung
verursacht. (www.hackemesser.de/fluoride01-98.html)
Fluor stellt ohne Zweifel ein starkes Enzym-, Zell- oder Speichergift
dar, das nachhaltig das Skelett und die Funktion der Ausscheidung-
sorgane beeinflusst. Die Aussage der Befürworter, dass nur die Dosis
das Gift mache, gilt nicht für die Langzeitverabreichung und
berücksichtigt nicht die kumulative Wirkung. Bei nahezu keinem
anderen Stoff liegen physiologische Wirkung und Toxizität so nahe
beieinander. Da jedoch die Fluoraufnahme völlig unkontrolliert über
Tabletten, Zahnpasten, Mundwasser, Nahrungsmittel und z.T. stark
angereichertem Mineralwasser erfolgt, entgleist bereits jetzt die
Dosierungsfrage völlig.
(http:// www.in-for-mationen.de/Denkzettel/denkzettel%204-03.htm)
6.7 Weitere Wirkungen des Fluorids
Fluorid lagert sich nicht in den Knochen oder Zähnen ab, denn hier
wird auch nach einer erhöhten Fluorid-Zufuhr kein erhöhter Wert
gefunden.
Fluorid wirkt durch die Zerstörung des Kollagens und durch die
Anlagerung des Fluorids in den Organen wie Gehirn, Herz, Nieren,
Leber, Lunge, Milz. Sobald die Fluoridkonzentration in diesen
Organen einen Schwellenwert überschritten hat, werden verschiedene,
biologisch wichtige Enzyme geschädigt.
Fluor hemmt in hohem Maße die Wirkung von Enzymen im Körper.
Die Folge sind Stoffwechselstörungen (Erkrankungen der Blutgefäße,
Leber, Nieren, Knochen, Gelenken usw.).

47
Dieses Element verbindet sich im Körper mit Vorliebe mit Kalzium,
wodurch das Kalzium seine Aufgaben (Reizleitungskontrolle im
Nervensystem) nicht mehr richtig wahrnehmen kann. Die Folgen sind
Störungen der Herztätigkeit.
Fluor überwindet die Placenta-Schranke in der Gebärmutter. Dies
bedeutet, dass es im ungeborenen Kind zu erhöhten Fluor-
Ansammlungen kommen kann. Hierdurch sind Missbildungen
möglich.
Bei Versuchen an Tieren stellte man bereits bei kleinen Fluor-
Konzentrationen Schädigungen der Erbsubstanz (Chromosomen-
Veränderungen) fest.
Studien ergaben, dass die Knochen durch Fluor sehr spröde werden,
wodurch spontane Knochenbrüche - vor allem bei älteren Menschen -
wesentlich häufiger vorkamen.
Als weiteres Risiko ist die Möglichkeit der Krebserkrankung zu
nennen. Es ist bekannt, dass Menschen, welche berufsmäßig mit Fluor
in Kontakt kommen, in verstärktem Maße an Krebs erkranken.
Auch die Zähne werden durch Fluor nachweislich geschädigt:
- Die Zahndurchbrüche bei Kindern werden verzögert.
- Es entstehen häufiger Zahnfleischentzündungen.
- Die Zähne werden lockerer.
- Erhöhte Kieferanomalien (Schmalkiefer)
- Schwärzung der Zähne.
- Härtung / Versprödung der Zähne, dadurch halten Füllungen u.U.
schlechter.
(http://www.peter-evertz.de/a_fluor-1.html)
Für ihre Toxikologie-Studien entwarf Dr. Mullenix ein Computer-
Mustererkennungssystem, das von anderen Wissenschaftlern als
geradezu elegant in seiner Fähigkeit beschrieben wurde, die
Wirkungen des Fluorids an den neuromotorischen Funktionen von
Ratten zu studieren:
Das Verhaltensmusterproblem von Fluorid stimmt mit den Erge-
bnissen überein, die bei der Verordnung von Strahlungs- oder
Chemotherapie auftreten. Von allen diesen [...] Behandlungen, die
klinisch bei der Krebstherapie verwendet werden, ist wohlbekannt,
dass sie bei Kindern ein Intelligenzdefizit verursachen. Das ist eine
der am besten studierten Wirkungen, die ihnen bekannt ist. Das

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Verhaltensmuster, welches sich aus dem Gebrauch von Fluorid ergibt,
ist identisch mit dem durch Krebsbehandlung, welches eine
Reduzierung der Intelligenz verursacht."
Ihre Ergebnisse haben eindeutig die Entwicklungsauswirkungen von
Fluorid detailliert, pre- und postnatal. Verabreichte Dosen vor der
Geburt erzeugten markante Hyperaktivität unter den Nachkommen.
Postnatale Verabreichung lies die Jungratten das vorzeigen, was Dr.
Mullenix das "Stubenhocker-Syndrom" nennt - ein Mangel oder ein
Fehlen an Initiative und Aktivität.
(www.hackemesser.de/fluoride01-98.html)
In Belgien wurden fluorhaltige Tabletten, Zahnwässer und Kau-
gummis verboten.
Gesundheitsministerin Magda Aelvoet begründete das Verbot mit
Gefahren für die Gesundheit, die Fluor nach wissenschaftlichen
Untersuchungen darstelle. In der Zeitschrift "Humo" bezeichnete sie
das Mineral als "schleichendes Gift". Fluor härtet dem Bericht
zufolge zwar den Zahnschmelz, entziehe Zähnen und Knochen aber
Kalk und mache sie so brüchiger. Skelettveränderungen, Osteoporose,
Gelenkentzündungen und sogar Knochenkrebs könnten die Folge sein.
Fluor könne sich auch negativ auf die Nerven und das Immunsystem
auswirken und bei Kindern zu andauernder Müdigkeit, einem
niedrigeren Intelligenzquotienten, Lethargie und Depressionen füh-
ren.
(http://www.strathmannag.de/sag/public/news/data/20020923.shtml)
Wegen erwiesener Unwirksamkeit wurde die Trinkwasserfluoridier-
ung des Kantons Basel nach 41 Jahren im April 2003 eingestellt. - Für
mögliche Langzeitschäden an ihren Kindern und Enkeln kann leider
niemand die Verantwortung übernehmen.
Vielen Dank, dass Sie an unserem kleinen Fluorid-Experiment
teilgenommen haben.

49
7. Fluor IV – Fluorbefürworter
Dr. Schnitzer schreibt:
Mir ist als ein entscheidender Punkt der Diskussion in jener Sitzung
(zur Fluoridierung des Trinkwassers) im Gesundheitsministerium im
Jahre 1969 noch wörtlich Folgendes in Erinnerung: Prof. König
(früher Kariesforschungsinstitut Zürich, dann Nymwegen, einer der
stärksten und aktivsten Fluorbefürworter): In den USA werden seit 10
Jahren 60 Millionen Menschen fluoridiert (über das Trinkwasser).
Wenn das schädlich wäre, hätte man das festgestellt. Prof. Gräfe,
Zahnmediziner und Hygieniker, Universität Erlangen: Hat man denn
bei diesen 60 Millionen Menschen einen Kariesrückgang festgestellt?
Prof. König: „Dazu ist es noch zu früh.“
Jetzt aber sind mehr als weitere 3 Jahrzehnte ins Land gegangen und
es ist nicht mehr zu verheimlichen, dass Fluoride im Trinkwasser
nichts gebracht haben. Weder in der Schweiz noch in den USA.
Folglich haben die Fluorbefürworter jetzt ihre Strategie geändert und
sie sagen nun: Fluorid im Trinkwasser oder der Nahrung hilft nicht,
Fluorid hilft nur, wenn es direkt mit den Zähnen in Kontakt kommt,
also beim Zähneputzen.
Das ist nicht dumm, denn Zähneputzen hilft natürlich etwas gegen
Karies, gegenüber jenen, die keine Zähne putzen. Und da kaum
jemand ohne Fluoride die Zähne putzt, verschwindet der Nichteffekt
des Fluorids im Effekt des Zähneputzens.
Und sollte es sich dann in 20 oder 30 Jahren als Blödsinn
herausstellen, dann werden sie sagen: Fluorid muss als Zäpfchen
eingeführt werden, damit es Karies verhütet.
Hauptsache rein in den Körper mit dem Zeug.
Die Indianer haben ein Sprichwort: Wenn du merkst, dass du ein totes
Pferd reitest, dann steig ab. Und dieses Pferd hier ist ziemlich tot.
Oder, um genau zu sein, dieses Pferd hat noch niemals auch nur
gezuckt.
Das stimmt übrigens wirklich, ich erzähle hier keinen Unsinn. Die
Mehrheit der neueren Literatur spricht jetzt davon, dass Fluoride in

50
Kontakt mit den Zähnen kommen müssen, um eine Wirkung zu
erzielen:
„Fluoride sind also unentbehrlich für die Kariesvorsorge. Wir kriegen
das Spurenelement zwar auch über die Nahrung und übers Wasser,
aber das ist oft zu wenig. Außerdem wirkt es in der Zahncreme besser,
weil wir die Paste schön auf die Zähne schrubbeln. Einfach nur
trinken, also quasi Fluor einnehmen, das hat nicht annährend den
gleichen Effekt.“
(http://www.swr.de/swr1/rp/tipps/gesundheit/2003/07/28/)
Natürlich gibt es aber auch heute noch viele, die die Einnahme von
Fluorid-Tabletten und fluoridiertem Salz, ohne Kontakt mit den
Zähnen, weiterhin empfehlen. Das sind dann die, die gar nichts mehr
merken.
Zum Beispiel die Deutsche Gesellschaft für Ernährung:
„Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für
Jugendliche und Erwachsene eine tägliche Zufuhr von 1,5 bis 4,0 mg
Fluor. Bei Säuglingen und Kleinkindern werden Fluortabletten zur
Kariesprophylaxe eingesetzt.“ (http://www.vitfit.de/fluor.htm)
Die Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin,
die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde und
die Deutsche Gesellschaft für Ernährung haben erst kürzlich
aktualisierte Empfehlungen für die tägliche Fluorideinnahme
herausgegeben. Wenn ich schon lese, „Deutsche Gesellschaft für“,
dann weiß ich Bescheid.
Fluoridtabletten an Säuglinge und Kleinkinder zu verfüttern, das ist
irre.
Gerade bei Kleinkindern und im Milchgebiss:
„Im Milchgebiss konnten keinerlei Hinweise auf eine Änderung des
Kariesstatus nach Fluorgabe bemerkt werden.“
(Ergebnis aktueller Dissertationen, verfasst von der Abteilung für
Kinderzahnheilkunde der Universität Gießen.)
Auch bei Strippel wird das nachher noch bestätigt. Interessiert aber
keinen, sonst würde es nicht diese Empfehlungen für die Fluorid-
einnahme bei Kindern geben.

51
Seit Jahrtausenden haben sich die Mütter immer kurz nach der Geburt
gefragt: Mensch, dem Kind fehlt doch was, wie soll es bloß groß
werden?
Jetzt wissen wir es, es waren die Fluortabletten, die gefehlt haben. Der
Forschung, der Fluorindustrie und der Deutschen Gesellschaft für
Ernährung, die dies erkannt haben, sei Dank.
1969 hat die WHO auf Betreiben der Internationalen Zahnärzte-
vereinigung FDI eine Resolution verabschiedet, in der die Trink-
wasserfluoridierung als beste, sicherste und wirksamste aller
Fluoridierungsmethoden allen Mitgliedsländern zur Einführung
dringend empfohlen wurde.
Seit dieser WHO-Empfehlung von 1969 wurde die Trinkwasser-
fluoridierung wegen der seit langem bestehenden Bedenken in der
BRD (1971), den Niederlanden (1976), der CSSR (1988), DDR
(1990), Sowjetunion (1990) und Finnland (1993) eingestellt [...]
Die Wahrheit kam an den Tag, als in den vorgenannten Ländern bei
53 Millionen Menschen die Wasserfluoridierung abgesetzt wurde und
die von den Fluoridisten angekündigte „Kariesflut“ nirgends eintrat.
(http://pub15.ezboard.com/fparodontosehilfefrm1.showMessage?top
icID=326.topic)
So etwas beeindruckt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung aber
natürlich nicht.
Das ganze Arsenal an Fluorwaffen muss an den Mann und besonders
an das Kind gebracht werden: Tabletten, Zahncreme, Fluorlack,
Fluorgel, Mundwasser, Fluor-Zahnseide, Fluor-Zahnstocher und
Fluorsalz.
Es ist lustig, bei meiner Recherche zu Fluor und zu Impfungen bin ich
öfter auf so Aussagen gestoßen wie: Es gibt nichts so Wirksames wie
Fluor, es gibt nichts so Wirksames wie Impfungen. Fluoride sind
unheimlich wichtig, unverzichtbar.
Sie pfeifen sich gegenseitig Mut zu, damit keiner kehrt macht, weil
der Wald so dunkel ist. Und je tiefer es in den Wald reingeht, desto
lauter wird gepfiffen.
Belastbare Fakten, fernab von Laborexperimenten und Computer-
simulationen, werden leider nicht geboten. Fakten werden durch
Beschwörungen ersetzt.

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Ja, ohne Fluoride bekommen wir eine Kariesflut und ohne Impfungen
erleiden wir alle schwere Schäden.
In jeder großen Niederlassung jedes Pharmaunternehmens gibt es
einen Raum, tief im Keller, wo rund um die Uhr mindestens drei
Mitarbeiter sitzen und dafür beten müssen, dass der ganze Scheiß, den
sie verzapfen niemals auffliegt und es nie jemand darauf ankommen
lässt, ob das auch stimmt, was sie ständig behaupten.
Und keiner, der ein bisschen Ahnung von der Materie hat, kann der
Pharmaindustrie diese Maßnahme verdenken.
7.1 Fluorid-Befürworter
Lassen wir einmal einen Fluorid-Befürworter zu Wort kommen:
Fluoride gehören zu den meist wissenschaftlich untersuchten zah-
närztlichen Medikamenten: Es soll weltweit etwa 300.000 Unter-
suchungen geben, die die Ungefährlichkeit und die kariesprotektive
Wirkung - bei richtiger(!) Dosierung - bewiesen haben. Der weltweite
immense Rückgang der Karies seit Ende der 60er Jahre in den
Industrieländern wird zum überwiegenden Teil der direkten und
indirekten Fluoridierung zugeschrieben. Und wir als Zahnärzte sind
froh darüber, dass es heute - so auch in meiner Praxis - zu einer
ausgesprochenen Seltenheit gehört, dass ein Kleinkind schon etliche
Löcher - mit all ihren Folgen auf die körperliche Gesundheit - hat.
Nichtsdestotrotz gibt es immer wieder selbst ernannte Experten, die
mit wissenschaftlich unhaltbaren Methoden die Grundangst vor einer
Vergiftung schüren und sich dann solcher Argumente wie der
„Muttermilch-Barriere“ oder einer Knochenverhärtung bedienen.
Diesen Spieß könnte man genauso gut umdrehen und feststellen, dass
- wie allgemein bekannt - der menschliche Organismus eben nicht
perfekt ist, denn sonst würde die stillende Mutter Ihrem Säugling diese
kariesvorbeugende Prophylaxe „automatisch“ angedeihen lassen.
Und weiter: Nach dieser These müsste die Muttermilch auch alle
anderen Stoffe enthalten, welche die Stillende zu sich nimmt!
(Quelle: www.babynet.de/load.html?/zahn/02kind_l.html&/zahn/02k
ind05.html)
Ja, also wenn Fluoride bei dir nicht wirken, dann hast du sie einfach
nicht richtig dosiert. Du musst ja auch berücksichtigen, dass jeder
Mensch eine andere genetische Veranlagung hat. Allerdings macht

53
das natürlich auch die Bestimmung von unschädlichen Grenzwerten
für alle sehr schwierig, besonders, wenn man noch die bei uns völlig
unkoordinierte Aufnahme von Fluoriden bedenkt.
Aber es ist so wie mit dem Zähneputzen, wenn du trotzdem Karies
bekommst, hast du etwas falsch gemacht. Fluoridbefürworter erzählen
dir natürlich dasselbe von ihrem Fetisch: Wenn du trotzdem viel
Karies bekommst, hast du ihn nicht richtig benutzt. Erinnert mich an
junge, charismatische Christen. Wenn Gott deine Krankheit nicht
heilt, dann glaubst du nicht richtig. Genau dasselbe ist das.
300.000 Untersuchungen, die die kariesprotektive Wirkung von
Fluoriden bewiesen haben. Das ist beeindruckend. Wirklich
beeindruckend. Fast so beeindruckend wie die 30 Millionen Artikel
und Studien, die weltweit die Ungefährlichkeit des Rauchens belegt
haben.
Des Weiteren sagt er, haben wir einen weltweit immensen Rückgang
von Karies seit Ende der 60-er Jahre. Ich finde das Wort „immens“
hier gut. Ich meine, jetzt leiden so gut wie alle an Karies. Wie viele
haben denn an Karies gelitten, als der Rückgang noch nicht immens
war? Ich meine, mehr als alle können doch gar nicht Karies haben?
Und was heißt überhaupt immenser Rückgang beobachtet? Da haben
sie sich wieder ein passendes Intervall rausgesucht: Schädelfunde aus
der Römerzeit zeigen, dass wir früher vielleicht einen oder zwei
kariöse Zähne hatten. Heute gilt ein Schädel, mit 95% zerstörter oder
fehlender Zähne als normal. Am Ende des Lebens natürlich, aber die
früheren Inhaber der Römerschädel sind ja auch irgendwie tot.
Und heute haben wir noch das immens wirksame Fluorid.
Ich kann da, vorsichtig formuliert, keinen immensen Rückgang sehen.
Klar, früher sind sie auch alle mit 17 Jahren gestorben.
Früher waren allen doof und alle sind mit 17 Jahren gestorben, das
zieht immer.
Nein, aber es ist keine Frage, Karies ist weniger geworden durch
Fluoride. Man sieht es nicht nur daran, dass so gut wie kein lebender
Mensch mehr Karies hat, sondern auch noch an Folgendem: 1980
hatten wir 30.000 Zahnärzte (Westdeutschland) und 21 Jahre später,
also 2001, brauchten wir nur noch 62.120 (Gesamtdeutschland).

54
Der Autor des oben zitierten Artikels sagt weiter, dass der
menschliche Körper nicht perfekt ist und verbessert werden muss.
Wie krank muss man sein, dass man denkt, die Muttermilch würde im
Normalfall für das Baby nicht gut genug sein? Und, dass man das im
großen Stil verbessern muss. Und auf diesem Denkansatz wird
aufgebaut. Und darum ist auch kein Wunder, dass am Ende dann das
bei herauskommt, was wir beim Fluorid gerade sehen.
Die medizinische Wissenschaft ist immer auf der Suche nach einer
weiteren künstlichen Verbesserung der Natur im großen Stil.
Ich habe im Internet eine ganze Doktorarbeit über Fluoride gefunden.
Hatte mich wirklich richtig beeindruckt. Noch mehr hätte es mich
vermutlich beeindruckt, wenn das Ganze auch funktionieren würde,
mit den Fluoriden.
7.2 Der nächste Fluorid-Befürworter
„Wenn Fluor bei uns in Deutschland und Österreich verboten würde,
wäre das langfristig für die Zahnprophylaxe eine Katastrophe. Wir
wissen aus unzähligen Studien, wie gut es gegen Karies hilft.
Fluortabletten verabreicht man nur noch Kindern ab dem ersten Zahn
solange, bis sie Zähne putzen können. Wichtig ist, Fluor über die
Zahnpaste an die Oberfläche des Zahnes zu transportieren", erklärt
Ulrich Schlangenhauf, Leiter der Abteilung für Parodontologie der
Universität Würzburg.
(http://www.salzburg.com/sn/schwerpunkte/gesundheit/artikel/338152
.html)
Er kombiniert alles hier. Er sagt, dass Fluorid soll an die Zähne
gerieben und auch Fluoridtabletten sollen genommen werden.
Fluoridtabletten allerdings erst ab dem ersten Zahn.
Jeder kann sich hier sein eigenes Fluorid-Construction-Kit zusam-
menstellen und Regeln ausgeben. Das ist das Schöne, wenn keiner
eine aussagekräftige Studie präsentieren muss. Oder gar Placebo-
gruppen. Man testet seine Empfehlungen einfach gegen die Empfeh-
lungen der anderen Nichtskönner. Irgendwelche Intervalle gibt es da
bestimmt, die man irgendwie positiv gegen andere Intervalle
interpretieren kann.
Dr. Schnitzer sagte dazu etwas sehr Wahres:

55
„Wenn es nämlich allen Leuten, die die Fluoranwendung so eifrig
propagieren, um eine ursächliche Verhütung der Zahnkaries gehen
würde, und wenn sie alle deshalb im gleichen Umfang statt dieser
Propagierung etwas über die Verhütbarkeit der Karies durch
Ernährungsmaßnahmen veröffentlicht hätten, dann wäre heute schon
ein starker echter Rückgang der Zahnkaries zu verzeichnen, der mit
Fluor nie erreicht werden kann.“ (Schnitzer, S:194)
Aber wie wir im letzten Kapitel gesehen haben, kann man nicht sagen,
dass Fluoride nicht wirken würden.
7.3 Und noch welche
Heute brauchen sie derartige Stellungnahmen gar nicht mehr, denn
es gibt keine Opposition mehr:
Im Juni 1979 gab die „Arbeitsgemeinschaft für Zahngesundheits-
erziehung“ eine multinationale Erklärung über „Kariesprophylaxe
mit Fluoriden“ heraus, die von den Vorständen der Universitäts-
Zahnkliniken in Österreich, der Schweiz und der Bundesrepublik
unterzeichnet war. Mit drei Unterschriften empfehlen die
Österreicher „die am besten pharmakologisch untersuchte Sub-
stanz“. Die Schweizer bieten mit 9 prominenten Unterzeichnern
Fluoridierung als „eine ihrer vornehmsten und sozial wichtigsten
Aufgaben“ an. 20 Unterschriften von westdeutschem Rang und
Namen wenden sich gegen „die Verunsicherung der Öffentlichkeit
sowie die Diskriminierung maßgebender Wissenschaftler und
Praktiker durch wenige unbelehrbare Fanatiker“. Sie sei
„unerträglich und kann nicht gebilligt werden. Es sind immer die
gleichen Personen, die seit Jahrzehnten dieselben längst wider-
legten Behauptungen verbreiten.“
(Federspiel und Kirchhoff, S:155)
Fluorid ist „die am besten pharmakologisch untersuchte Substanz“.
Ungefähr so, wie „Impfen das Wirksamste ist, was wir kennen.“
7.4 Rückgang von Karies
Es gab tatsächlich einen zeitweisen Rückgang von Karies fest-
zustellen, der betraf aber alle Gebiete. Dieser beobachtete Rückgang
der Karies fand sowohl in fluoridierten wie auch in nicht fluoridierten
Gebieten statt:

56
„Jedenfalls belegen Untersuchungen in Australien, Neuseeland und
den USA, dass die Zahnverfallsrate auch in den nicht fluoridierten
Gebieten zurückgegangen war.“
„Seit den 70er Jahren ist die Zahl von Kariesfällen sowohl in
fluoridbehandelten wie auch nicht-fluoridbehandelten Gemeinden in
Europa, den Vereinigten Staaten oder sonst wo gesunken.“
(Beides Yiamouyiannis)
Aber wie das immer so bei Schwankungen ist, einmal geht es in diese
Richtung und einmal in die andere. Und solche Trends drehen sich
auch schnell wieder um, trotz Fluorid:
„Zusätzlich mehren sich die Hinweise, dass der in den Industrie-
ländern beobachtete Rückgang der Karies gar nicht so spektakulär,
sondern ein (fluoridbedingtes) Zeichen einer verzögerten Verlaufs-
form ist.“
(http://www.zahnwissen.de/frameset_lexi.htm?lexikon_ka-km.htm)
„Vor allem hat sich gezeigt, dass Fluor nicht nur Zahnkaries nicht
echt verhüten kann, sondern dass selbst der Rückgang, der bei
Kindern erzielt werden kann, nur vorübergehend ist. Nur bis zum
Alter von ca. 14 Jahren sind die fluorbehandelten Kinder mit der
Zahnkaries im Rückstand. Ab 15 Jahren Alter überholen sie die nicht
fluorbehandelten Vergleichskinder in den Versuchen durch eine noch
höhere Rate neuer Zahnschäden pro Jahr. Man weiß heute, dass dies
von dem minderwertigen Zahnschmelz herrührt, der durch die
Fluorschädigung des Zahnkeims nicht einwandfrei entwickelt werden
konnte.“ (Schnitzer, S:193)
„Lange Zeit wurde bei uns Karl-Marx-Stadt, das frühere Chemnitz,
als großes Vorbild gepriesen. Seit 1959 galt es als Mekka der
Trinkwasserfluoridierung. Die Karies ging bei den elf- bis
fünfzehnjährigen Kindern zunächst um 41 Prozent zurück. Von 1975
bis 1983 stieg sie jedoch wieder an, jetzt um 33 Prozent.“
(Wendt, S:232)
Tja, so schnell ändern sich die Dinge. Nicht einmal Karl-Marx Stadt
heißt noch Karl-Marx Stadt.

57
7.5 Deutschland – aktuelle Situation
In der Bildzeitung vom 9. September 2006 stand, Karies nehme
zwischen dem 12. und 15. Lebensjahr um das Drei- bis Fünffache zu.
Zahnärzte in Dortmund (Zahnärztetagung) appellierten an die
Jugendlichen, die Zähne besser zu pflegen.
Laut der jüngsten Deutschen Mundgesundheitsstudie vom Institut der
Deutschen Zahnärzte hatten erwachsene Bundesbürger im Jahr 2005
durchschnittlich 14,5 Zähne, die akut oder in der Vergangenheit von
Karies betroffen waren - im Jahr 1997 waren noch 16,1 Zähne
kariesgeschädigt gewesen. Aber: Im selben Zeitraum haben mittel-
schwere und schwere Zahnfleischerkrankungen wie Paradontitis um
27 Prozent zugenommen. (stern.de, 21.06.2007)
Das finde ich überraschend. Wir benutzen seit mindestens den
siebziger Jahren Fluoride und hatten seitdem einen immensen
Rückgang des Zahnverfalls durch Fluoride. Von diesem Wahnsinns-
Rückgang müssen wir natürlich noch die Erfolge durch das gestiegene
Zahnpflegebewusstsein herausrechnen, was relativ schwer ist, da ja
Fluoride vorsichtshalber in jede Zahnpasta getan werden und haben
jetzt 14,5 kaputte Zähne pro erwachsenen Bundesbürger.
Eigentlich ist das ein Widerspruch, aber es gibt eine einfache
Auflösung dafür:
Letztes Jahrhundert hatte der Mensch, evolutionsbedingt, noch 200
Zähne, die alle kaputt waren. Jetzt sind es nur noch 14,5 kaputte
Zähne. Also doch, ein immenser Rückgang.
Und vergleichen wir 1997 mit 2005: Wir haben einen Kariesrückgang
von 9,9% und einen Parodontitis Zuwachs von 27 Prozent.
Ich würde sagen, wenn du mit 50% kaputten Zähnen als Erwachsener
und 95% kaputten und fehlenden Zähnen im Alter zufrieden bist, dann
sind Fluoride genau richtig für dich.
7.6 Reaktionen der Schulmedizin auf die Fluorid-Kritik
Natürlich setzt sich die Schulmedizin auch wissenschaftlich mit den
Argumenten der Fluorid-Gegner auseinander.
Wir hatten es oben schon gelesen: Fluoridgegner sind „unbelehrbare
Fanatiker“, die „längst widerlegte Behauptungen verbreiten.“

58
Oder bei Tacha:
„Es gibt darüber hinaus viele erschreckend unsinnige Behauptungen,
wie Fluorid schaden soll. Sie sind längst widerlegt.“ (Tacha, S:53)
Alles Gegenteilige ist längst widerlegt. Das ist die Argumentation der
Fluoridbefürworter.
Gegenteilige Argumente sind nichtig.
Das ist auch so ein Standardsatz.
Wie willst du gegen soviel geballte argumentative und rhetorische
Kompetenz ankommen?
Eine andere Quelle, die ich noch zu Fluor im Internet gefunden hatte,
sagte:
„Der mit Abstand wichtigste Grund für die Verbesserung der Zahn-
gesundheit ist der weitverbreitete Gebrauch von Fluorzahnpasta. Dies
ist wissenschaftlich eindeutig erwiesen und unter Menschen mit
Ahnung vom Thema unumstritten.“
Es ist wissenschaftlich eindeutig erwiesen. Das ist genial. Das ist doch
mal ein echtes Argument. Es ist nicht nur wissenschaftlich erwiesen
sondern auch noch eindeutig.
Und wenn dich das immer noch nicht überzeugt, dann legt er noch
einen drauf, dann hast du nämlich keine Ahnung.
Vor allem, das Ganze hat ja auch eine Fernwirkung. Wenn ich jetzt
solche Sätze lese wie:
„Prof. Heinz Schmitt von der Kinderklinik der Uni Mainz erforscht
seit Jahren die Wirkung von Impfungen. Die Behauptungen der
Impfgegner sind längst widerlegt.“
Dann beruhigt mich das einfach nicht mehr, sondern ich denke mir:
Hui, wenn da mal nicht etwas oberfaul ist.
Die Fluoridleute erhalten uns nicht nur unsere vollständige
Zahngesundheit bis ins hohe Alter, sondern sie können auch noch
äußerst geschickt argumentieren. Beides ist nur durch umsichtiges
Abwägen und ständiges sich selbst in Frage stellen möglich.
Bei derart kompetenten Leuten, wie es die Beispiele hier vermuten
lassen, hatte es die Industrie sicher nicht leicht, sie vom Nutzen der
Fluoride zu überzeugen.

59
7.7 Hauptsache rein mit den Fluoriden
Strippel empfiehlt in seinem Buch Fluorid-Tabletten, fluoridiertes
Salz zu kaufen und fluoridierte Zahnpasta zu benutzen. Aber auf S:
173 schreibt er dann:
„Auch hierzulande sprechen Befunde dafür, dass die Fluorid-
tablettengabe kaum oder keinen Einfluss auf die Kariesentstehung im
Kleinkind- und Vorschulalter nimmt.“ (Schiffner 1989)
Er löst es aber auf:
„Aus gesundheitswissenschaftlicher Sicht wäre es nachteilig, kom-
plexe Empfehlungen mit unterschiedlich ausgerichteten Botschaften
weiter zu geben: Von einem gewissen Alter unfluoridierte Zahnpasta
verwenden, danach aber fluoridierte – das wäre angetan, die
Verbraucher hinsichtlich des großen Nutzens des Fluorids in
Zahnpasten zu verunsichern.“ (Strippel, S:173)
Also rein mit dem Zeug, ob es etwas hilft oder nicht.
Aber er hat recht, das würde mich auch verunsichern, wenn etwas von
„großen Nutzen“ auf einmal nicht wirken soll. Nein, das will ich
lieber gar nicht wissen, dann müsste ich anfangen nachzudenken. Und
komplexe Zusammenhänge verstehe ich sowieso nicht. Bitte haltet
mich dumm, vielen Dank.
Fluorid ist einfach ein so „wertvolles Spurenelement“ (Strippel,
S:218), das hinterfragt man nicht, davon „profitiert die ganze
Familie.“
Alles, was dagegen gesagt wird, ist nichtig.
7.8 Massenfluoridierung
Ein weiterer negativer Effekt der Massenfluoridierung ist der
Gewöhnungseffekt schon der Kleinkinder an Tabletten und an eine
automatische Medikamentation. Die Natur und du selbst bist unzu-
länglich und die Medizin muss das korrigieren, das ist die Botschaft.
Eine Stichprobe an 146 Großjährigen ergab 1982 Erschrecken-
des. Die Hälfte der Untersuchten hatte im Kindergartenalter
(von 1959-64) Fluoridtabletten bekommen. Im Rahmen der
Versuchsanordnung griffen 88 Prozent von ihnen ohne Zögern
nach der angebotenen Tablette. Die Kontrollgruppe ohne die
frühe Tablettendressur verweigerte zu 84 Prozent.
(Federspiel und Kirchhoff, S:156)

60
8. Fluor V - Mechanismen
Wie kommt es zu der Fehleinschätzung, dass Fluoride irgendetwas
gegen Karies bewirken würden?
Mein erster Ansatz war, dass Karies eine Grauzone ist. Die
Wissenschaft weiß nicht so genau, woran Karies liegt bzw. schreibt
Karies vielen Faktoren zu. Und Karies schwankt, in der Realität
besehen, mit den Änderungen der Lebensbedingungen und auch den
Zahnpflegegewohnheiten hin und her. Je nach Zeit, Bevölkerungs-
gruppe, Gesellschaftsschicht usw. haben die Menschen mal mehr
Karies und mal weniger Karies, weil soviel auf sie einwirkt.
So gibt es ein in den letzten Jahrzehnten gestiegenes Zahnpflege-
bewusstsein. Früher gab es viele Kinder pro Familie und heute 1,4.
Das einzelne Kind steht heute viel mehr unter Kontrolle. Auf der
anderen Seite essen die Kinder mehr Süßigkeiten als früher. Die
Ernährungs- und Stress-/Arbeitsbedingungen ändern sich permanent.
Nichts Genaues weiß man nicht, welchen Einfluss diese einzelnen
Faktoren haben.
Wir haben also eine unklare Situation und, wenn dann da jemand ein
Interesse hat und Geld hineinpumpt, dass irgendein Faktor einen
kleinen Ausschlag nach oben gibt, dann misst irgendjemand anderes
eine Schwankung des Lebens nach oben und dann hat man es.
Also am Ende: Grauzone + Geld bewirken ein Ergebnis.
8.1 Eine Studie
Wes Brot ich ess, des Lied ich sing - offenbar auch in der Forschung.
Von der Industrie finanzierte Studien stellen oft gesundheitsfördernde
Wirkungen bei Getränken fest, belegen Statistiker - und warnen vor
möglichen Folgen für die öffentliche Gesundheit.
Milch macht starke Knochen, Fruchtsaft stärkt die Abwehr - davon
sind viele Menschen überzeugt: Werden doch immer wieder Studien
veröffentlicht, die dies bestätigen. Wie eine Studie den gesund-
heitlichen Nutzen von Getränken bewertet, hängt jedoch stark von den
Interessen der jeweiligen Geldgeber ab, hat nun eine Untersuchung
festgestellt. Stecken dahinter ausschließlich Hersteller, etwa von Saft,
Milch oder Limonade, fiel das Resultat vier bis acht Mal so häufig

61
positiv aus wie in anderen Fällen, schreiben Lenard Lesser und seine
Kollegen im Journal "PLoS Medicine".
Forscher vergaben vier bis acht mal so häufig "gut".
Die Gruppe um Lesser vom Kinderkrankenhaus in Boston, Massa-
chusetts, hatte mit Unterstützung der US-Verbraucherorganisation
Center for Science in the Public Interest entsprechende Unter-
suchungen der Jahre 1993 bis 2002 über Limonaden, Milch und Saft
daraufhin geprüft, ob sie das Produkt als "gut", "schlecht" oder
"neutral" für die Gesundheit einstuften. 538 veröffentlichte Artikel
wurden in die Untersuchung einbezogen. 206 von ihnen stellten einen
direkten Zusammenhang zwischen positiven Gesundheitseffekten und
dem untersuchten Getränk dar - etwa Knochenstabilität und
Milchkonsum oder ein besseres Immunsystem durch Antioxidantien in
Säften. (stern.de, 09.01.2007)
Oder bezogen auf das Fluorid:
„Die Fluoridforschung wird hauptsächlich von zwei Arbeitsge-
meinschaften unterstützt, der im Auftrag der Zuckerindustrie gegrün-
deten Informationsgemeinschaft für Mundhygiene und Ernährung
(IME) und der Europäischen Arbeitsgemeinschaft für Fluor-
forschung und Kariesprophylaxe (ORCA), die ihr Geld unter
anderem von Coca Cola, einem der drei größten Zuckerverbraucher der
Welt, und von Zyma Blaes, einem Fluortablettenhersteller erhält. 1985
fragten die Grünen im Bundestag bei der Bundesregierung nach, ob ihr
von der Zuckerindustrie unabhängige Institutionen bekannt seien, die
für Fluoridierung werben. Die Antwort war ein klares Nein.“
(Wendt, S:228)
Das ist jetzt schon länger her, heute braucht keiner mehr Werbung für
Fluoride zu machen, da es keine relevanten Gegenmeinungen mehr
gibt. Heute werden Fluoride selber als Argument aufgeführt, um ein
Produkt (Salz, Zahnpasta) zu bewerben. Heute kannst du ein Produkt
mit Fluoriden aufwerten, ja wir haben schon reine Fluoridtabletten,
die die Kinder automatisiert bekommen.
8.2 Gegenbeispiel
In der Süddeutschen Zeitung habe ich die Diskussion um Bisphenol A
und die Erhöhung des Grenzwertes für die Abgabe von Plastik in
Plastikflaschen, mitverfolgt.

62
Obwohl hier die Kräfte- und Finanzverhältnisse ebenfalls eindeutig
zugunsten der Befürworter verteilt sind, findet ein offener Schlag-
abtausch in der Wissenschaft statt. Bei jeder Diskussion wird an-
gemerkt, von wem die positiven Ergebnisse stammen.
8.3 Es muss also mehr sein.
Die Erklärungen, warum es bei den Fluoriden keinen nennenswerten
wissenschaftlichen Widerstand mehr gibt, müssen also vielfältiger
sein.
Ich trage mal ein paar Punkte zusammen:
(1) Als Wissenschaftler und Mensch wirst du auf der einen Seite
schnell mal bereit sein, einen Saft positiv zu bewerten, da du weißt,
dass das im Grunde nicht viel ausmacht. Umgekehrt, am anderen Ende
der Skala, bei der Hormonabgabe von Plastik in Plastikflaschen, die
die Babys bekommen, wirst du vorsichtiger sein. Und vom Schaden
her sind die Fluoride vermutlich in der Mitte zwischen diesen beiden
Enden angesiedelt.
(2) Fluoride können in die Zähne eingebaut werden. Das kann
gemessen werden. Was das zu bedeuten hat, ist allerdings wieder eine
andere Frage.
(3) Zu dem Zeitpunkt, als in der Vergangenheit die Fluoridgeschichte
aufkam und eingeführt wurde, ging der Karies generell etwas
herunter, was gemessen und den Fluoriden zugeschrieben wurde. Des
Weiteren gab es damals im Forschungs- und auch Lobbybereich
intransperentere Strukturen als heute.
Ich schrieb es schon irgendwo: Muskegon als Placebo-Kontrollstadt
wurde fallen gelassen, nachdem der Karies dort ebenfalls herunter-
ging. Das wäre heute ohne größeren Skandal, auch innerhalb der
Wissenschaft, nicht mehr möglich.
Zwar haben wir heute also bessere Strukturen und eine transparentere
Arbeitsweise, aber wir haben jetzt mit der Lehrmeinung zu kämpfen,
die damals entstanden ist und sich etabliert hat. Und die beeinflusst
die heutige Forschung natürlich.
Beispiel: Wenn du als Student etwas gegen die Lehrmeinung
schreibst, muss es abgesicherter sein, als wenn du herausfindest, dass
dein Versuch die Lehrmeinung bestätigt. Im ersten Fall wird jeder
genauer hinsehen und im zweiten Fall wird der Prof die Arbeit relativ

63
schnell abhaken. Wenn wir davon ausgehen, dass in Pro- und Contra-
Fluoridarbeiten gleich viele Fehler sind, dann werden letztere öfter
entdeckt.
Genauso wird jeder bei einem Versuch, der nicht das gewünschte
Ergebnis bringt, also die Lehrmeinung bestätigt, überlegen, woran es
gelegen haben könnte und etwas verändern oder schlicht einfach nur
nochmal messen. Wohingegen nicht nochmal gemessen oder etwas
verändert wird, wenn das gewünschte Ergebnis da ist. Ein negatives
Ergebnis war einfach eine schlechte Zellauswahl, vielleicht besonders
anfällige oder vorgeschädigte Zellen.
Insgesamt: Ein erwünschtes oder erwartetes Ergebnis wird nicht
hinterfragt oder wiederholt, ein unerwartetes oder negatives schon und
das macht einen Unterschied aus.
Vielleicht ist das Beispiel zu banal, jedenfalls ist aber klar, dass die
Lehrmeinung durchaus einen erheblichen Einfluss hat. Und es geht
hier auch nicht darum, dass ich sagen will, es traut sich keiner gegen
die Lehrmeinung zu schreiben, das ist Quatsch. Aber sie ist ein
weiterer Faktor unter mehreren Faktoren, der zu einer fehlerhaften
Einschätzung der Fluoride führt.
(4) Strippel führt in seinem Buch auf S: 164 weitere unbewusst
wirkende Mechanismen auf:
Die Vernachlässigung grundlegender Forschungsregeln [Er führt
Beispiele auf: Selbstselektion, unzulängliche Kontrollgruppenbildung,
Probandenausfälle], dürfte auf den Wunsch zurückzuführen sein,
Erfolge zu produzieren und zu publizieren. Positive Ergebnisse
werden in Zeitschriften auch tatsächlich einfacher und weitaus
häufiger veröffentlicht als negative (Publication bias).
Karies als chronische Krankheit erfordert einen langen Beobach-
tungszeitraum und das bringt zwangsläufig erhebliche Probanden-
verlustraten mit sich. [...]
Überdies beachten viele Autoren nicht den Unterschied zwischen der
Wirksamkeit einer Intervention unter idealen Bedingungen, wie sie bei
einer klinischen Studie vorliegen und der Wirksamkeit einer
Intervention unter den Bedingungen der täglichen durchschnittlichen
Praxis, wenn sie mit hoch motiviertem Personal und großer
Konsequenz klinische Studien durchführen und daraus dann
verallgemeinernde positive Aussagen ableiten.

64
(5) Fehlende moderne Studien (Langzeit, Placebokontrolliert, Doppel-
blind, Übersicht)
Zwei große allgemeine medizinische Ansichten wurden in der letzten
Zeit widerlegt. Die eine war der Nutzen der synthetischen Vitamine
für den Menschen, widerlegt durch eine dänische Übersichtsstudie.
Und die andere war, der Nutzen der Hormone in den Wechseljahren
der Frau, widerlegt durch eine breit angelegte Langzeitstudie in den
USA.
Frauen bekommen diese, bis vor Kurzem regelmäßig gegebenen, Hor-
mone jetzt nicht mehr, worauf inzwischen schon die Brustkrebsrate
gesunken ist, wie sich in der Süddeutschen vom 18.04.07 oder der
Welt vom 20.04.07 nachlesen lässt.
Hörst du aber irgendwo vom Sinken der Sterblichkeit bei Brustkrebs,
was gerne erwähnt wird, heißt es sofort: Bessere Früherkennung und
effizientere Therapien. Davon, dass heute einfach Krebs entdeckt und
behandelt und dann als geheilt gezählt wird, der zu keinem Problem
geworden wäre oder von dem beschriebenen Hormoneffekt, steht da
nie etwas. Die Medizin schafft Mythen über ihre Effektivität, an die
alle glauben, weil sie so oft wiederholt werden. Oder wie Ivan Illich
das formuliert hat:
„Eine Ehrfurcht erweckende medizinische Technik und egalitäre
Rhetorik wirken zusammen, um die gefährliche Täuschung hervorzu-
rufen, die heutige Medizin sei höchst effektiv.“ (Illich, S:21)
Und am Ende des Tages ist dann jeder Mediziner dazu bereit, seine
Hand dafür ins Feuer zu legen, dass Fluoride eine sagenhafte Wirkung
entfesseln.
Anlässlich des Erscheinens der dänischen Übersichtsstudie zu den
Vitaminen wurde in der Süddeutschen Zeitung ein Interview mit dem
Cochrane-Zentrum in Freiburg geführt:
Wieso werden wieder vermeintliche medizinische Gewissheiten als
falsch entlarvt? Ein Interview mit Gerd Antes vom Cochrane-Zentrum
in Freiburg, das die Güte medizinischer Studien bewertet. […]
SZ: Zu vielen Fragen gibt es Hunderte Studien. Warum fällt erst so
spät auf, dass zum Beispiel Hormone in den Wechseljahren mehr
schaden als nutzen oder dass Vitaminzusätze nicht nur nichts nutzen,
sondern das Leben verkürzen können?

65
Antes: Studienergebnisse sind aus diversen Gründen oft wider-
sprüchlich. Aus den Studien wird dann willkürlich ausgewählt, um
falsche Gewissheiten zu zementieren. Versucht man, alle Fehler-
quellen zu berücksichtigen und Daten systematisch anzuschauen,
werden solche Irrtümer offengelegt. Die dänische Vitamin-Studie ist
ein Beispiel dafür.
SZ: Warum passiert das so selten?
Antes: Viele Studien geben die Hersteller in Auftrag. Diese Einzel-
studien müssen aber bewertet und in Übersichtsarbeiten zusammen-
gefasst werden.
SZ: Was sind die Anforderungen an eine gute Übersichtsarbeit?
Antes: Systematisch werden weltweit alle für das Thema relevanten
Studien gesucht und auf ihre Qualität geprüft. Dann werden die
methodisch besten zu einer Gesamtaussage zusammengefügt.
SZ: Wie erkennen Laien, was stimmt? Studien verunsichern viele
Leute.
Antes: Hier sind Ärzte, Apotheker und Medien gefordert, über
fehlenden Nutzen und mögliche Gefahren aufzuklären. Übersichts-
arbeiten wie die vorliegende sind dazu unentbehrlich.
SZ: Die Industrie hat daran verständlicherweise wenig Interesse.
Antes: Ja, viele Studien werden nie veröffentlicht, weil sie nicht die
erwünschten Ergebnisse liefern. Eine Folge davon ist, dass die
Übersichtsarbeiten oft sogar noch ein zu positives Bild von den
Wirkungen und Nebenwirkungen zeichnen, weil sie nur die
veröffentlichten positiven Ergebnisse einbeziehen können.
(sueddeutsche.de, 22.03.2007)
Aus einem anderen Artikel der Süddeutschen vom Tag zuvor:
„In Laborstudien und Experimenten werden gelegentlich positive
Wirkungen der Vitamine im Reagenzglas, auf Zellkulturen oder im
Tierversuch beobachtet. Diese Ergebnisse lassen sich jedoch nicht
ungeprüft auf den Menschen übertragen. Die unkritische Gleich-
setzung von Laboruntersuchungen und Studien an Menschen hat
schon oft enttäuschende Ergebnisse geliefert. In methodisch guten
Untersuchungen an der Durchschnittsbevölkerung wurden bisher
keine positiven Wirkungen der Zusatzpräparate festgestellt.“
(Sueddeutsche.de, 21.03.2007)

66
Kapitel B – Schwächen der
Behandlung
1. Vorbetrachtung
Ich möchte hier keineswegs in die Kerbe hauen, dass die Zahnärzte
sich zu wenig Mühe geben würden oder, dass alle vornehmlich auf
mehr Geld aus sind. So eine Annahme ist großer Blödsinn.
Kein Zahnarzt wird hingehen und sagen, heute schädige ich einmal
meine Patienten. Zahnärzte geben sich genauso Mühe bei ihrem Job
wie jeder andere Mensch auch, alles andere wäre ja auch mehr als
komisch. Im Gegenteil, wahrscheinlich geben sie sich sogar eher mehr
Mühe, da sie sich freiwillig einen sozialen Beruf ausgesucht haben.
Sie leben aber auch in dieser Welt und sind ihren Gegebenheiten
unterworfen:
„Jährliche Reformen, negative Vertragsänderungen mit den Kassen,
Punktwertabsenkungen, Budgetüberschreitungen, Praxisgebühren,
Kassenkontrollen, gesetzlicher und privater Versicherungsterror“
(Leserbrief eines Zahnarztes)
Und damit musst du dich auch als Zahnarzt den Gegebenheiten an-
passen. Wenn im Gesundheitssystem wieder gespart wird, dann kannst
du dich eben nicht mehr eine Stunde lang mit einer Amalgamfüllung
beschäftigen, bis sie perfekt ist. Dann bist du am Ende des Jahres
pleite oder aber du hast keine Freizeit mehr und stehst so unter Stress,
dass du nach 5 Jahren am Ende bist. Infolgedessen musst du zwangs-
läufig rationalisieren und auch mal eine Amalgamfüllung einbauen
und sagen: Okay, das passt schon.
Und umgekehrt nützt es auch wenig, wenn deine Arbeit als Zahnarzt
perfekt ist und der Patient dann eine schlechte Zahnpflege betreibt,
was ebenfalls sehr entscheidend für die Lebensdauer einer Füllung ist.
Hinzu kommen noch, wie wir sehen werden, dass Füllungen schon
selbst substanzielle Schwächen haben und die vorhandenen Mundver-

67
hältnisse. Wenn letztere schlecht sind, dann nützt auch das beste Ma-
terial und die beste zahnärztliche Arbeit nichts. Eine Kette ist immer
nur so stark ist wie ihr schwächstes Glied.
Der Zahnarzt muss ein Mittel, zwischen Aufwand und Ergebnis
finden, was normalerweise sicher auch gelingt.
Diese Rationalisierungen oder Anpassungen an die Realität nehmen
wir alle vor. Wenn ich mich immer exakt an die Vorgaben gehalten
hätte, wäre ich heute noch in der Grundschule. Und jeder, der das
nicht tut und auch mal Fünfe gerade sein lässt, reibt sich entweder auf
oder landet früher oder später beim Psychologen auf der Couch.
Ich will hier also keineswegs den einzelnen Zahnarzt kritisieren,
sondern im Laufe der nächsten Kapitel aufzeigen, dass die kon-
ventionellen zahnärztlichen Maßnahmen einfach nicht mehr hergeben
und zu den im Folgenden beschriebenen Problemen und Fehlern
zwangsläufig führen müssen. Die Werkzeuge, mit denen die
Zahnärzte kämpfen, sind einfach stumpf. Und wenn du nur einen
Holzhammer hast, dann kannst du damit keinen Flugzeugträger bauen.
Meine ganze Kritik an den Zahnärzten soll auch nicht bedeuten, dass
der Zahnarzt bisher nicht geholfen hätte. Gerade die Menschen aus
dem späten Mittelalter würden jeden heutigen Zahnarzt sofort mit
Gold aufwiegen.

68
2. Diagnosequalität
Nachdem wir gesehen haben, dass die vorbeugenden Maßnahmen
gegen Karies nicht so richtig der Hit sind, werden wir uns nun
ansehen, dass das, was der Zahnarzt tut, wenn der Karies
zwangsläufig dann da ist, auch seine Tücken hat.
2.1 Diagnosequalität – Studie der Ortskrankenkassen
Werfen wir ein Blick auf die Diagnose beim Zahnarzt:
Die Ortskrankenkassen gingen 1999 in einer Untersuchung der
zahnärztlichen Behandlungsplanung nach. Die Studie wurde
durchgeführt von den Zahnmedizinern Joachim Bauer und Hans
Huber und sie wird sowohl im Buch von Gunnar Meinecke, als auch
im Buch von Riedel erwähnt:
„Zwanzig Testpatienten besuchten dazu einhundertneunundneunzig
zufällig ausgesuchte Zahnarztpraxen, wobei jeweils zehn
verschiedene Behandler mit der Gebisssituation ein und desselben
Patienten konfrontiert und um eine Planung des notwendigen
Zahnersatzes gebeten wurden. Man wollte Verschiedenes heraus-
finden: Wie sorgfältig werden die Zahnbefunde erhoben, die ja die
wichtigste Grundlage für einen fundierten Behandlungsplan sind?
Wie einheitlich sind die Behandlungspläne und die veranschlagten
Kosten und wie sehr orientieren sie sich am tatsächlichen
Gesundheitsbedarf des Patienten. Wie transparent und vergleichbar
sind die verschiedenen zahnärztlichen Vorschläge für den
Patienten?“ (Riedel, S:70)
Das Ergebnis der Studie war, dass die Autoren eine Beliebigkeit der
Therapievorschläge feststellten.
Als stark defizitär wird bereits die Befunderhebung kritisiert:
„So fallen siebenundsiebzig Prozent der Zahnärzte dadurch auf, dass
die für eine fundierte Zahnersatzplanung so wichtige Befund-
erhebung äußerst mangelhaft war. Neben den Vorerkrankungen des
Patienten gehören zu einem ausreichenden Befund immer die
gründliche Inspektion der Zähne mit umliegenden Geweben, die
Beurteilung des Röntgenbildes und ein Kälte- oder Stromtest der zu
überkronenden Zähne. Tatsächlich wurden in vielen Fällen ver-

69
schiedene Befunde versäumt, so dass manche angeblich fundierte
Zahnersatzplanung nur nach einem Blick in den Mund, ohne
Röntgenbefund und ohne Kältetests, oder auch nur anhand eines
mitgebrachten Röntgenbildes, aber ohne Untersuchung der Zähne
erfolgte [...].“ (Riedel, S:70)
Aufgrund der schon mangelnden Befunderhebung überraschte die
Schwankungsbreite der geplanten prothetischen Versorgungen die
Autoren der Studie kaum noch:
Als Beispiel für die Indikationsbreite der Therapievorschläge wird
das Ergebnis der Probandin 6 zitiert.
Zahnarzt 1: Krone vorderer Schneidezahn links.
Zahnarzt 2: Unten links hinterer Backenzahn eventuell Wurzel-
kanalresektion. Schneidezahn oben links und 2. Zahn oben links
Krone. Backenzahn 6 und 7 unten links Krone.
Zahnarzt 3: Unten 6 und 7 eventuell Inlay aus Porzellan. Schneid-
ezahn oben erst mal mit Füllung versuchen.
Zahnarzt 4: Unten links 7 sollte wegen der Entzündung der Wurzel
gezogen werden.
Zahnarzt 5: Schneidezahn links oben kronen, eventuell auch rechts
oben, damit es einheitlich aussieht. Backenzähne 6 und 7 unten
Goldkronen.
Zahnarzt 6: Alle vier vorderen Schneidezähne überkronen.
Zahnarzt 8: Schneidezahn links kronen. Backenzähne unten links 6
und 7 kronen, sofern die Zähne erhalten werden können.“
(Meinecke, S:100).
Generell wurden Überkronungen, Brücken und Prothesen
außerordentlich vielgestaltig und phantasievoll geplant. Vergleiche
zwischen der einen und der anderen Versorgungsform waren
angesichts der oft krass abweichenden Behandlungsvorschläge kaum
möglich.
Die Autoren resümieren: „Die dokumentierte Beliebigkeit muss
nicht nur unter dem Gebot der Wirtschaftlichkeit als sehr
bedenklich eingestuft werden, sondern vor allem auch unter dem
Aspekt der anzustrebenden defensiven, minimal invasiven und
substanzschonenden Therapie.“ (Meinecke, S:100)

70
Der überwiegende Teil der Patienten hatte hinterher ein gutes Gefühl
und bestätigte, alle Erklärungen des Zahnarztes verstanden zu haben.
2.2 Akte 96/30
Die Unterschiedlichkeit zahnärztlicher Gestaltungswünsche offen-
barte auch ein Test, den ein Kamerateam des Fernsehsenders SAT 1
im Rahmen der Sendung Akte 96/30 durchführte. Eine zuvor von
einem Zahnärztefunktionär untersuchte Patientin begab sich mit
versteckter Kamera in fünf unterschiedliche Zahnarztpraxen zum
Zwecke einer diagnostischen Klärung ihrer Situation unter Dar-
stellung einer Behandlungsabsicht. Heraus kamen fünf gänzlich
unterschiedliche Diagnosen, die die Gemeinsamkeit hatten, dass der
Patientin überflüssigerweise unterschiedliche prothetische Versor-
gungen verkauft werden sollten, wobei auch gänzlich gesunde Zähne
überkront werden sollten. [...]
Diese Behandlungen wären nirgends als Schaden aufgefallen; denn
selbst die Patientin würde die Behandlung und den Verlust von
körperlichen Ressourcen nicht als Schaden, sondern vielleicht sogar
als Erfolg wahrnehmen, was durch kulturelle und mythische An-
nahmen zur Gesundheit und zum Spezialistentum untermauert worden
wäre. Hier wird deutlich, dass der Schaden im Dunkelfeld ver-
schwunden wäre. Auch wird jeder dieser Zahnärzte seine Art der
Behandlung vor der Patientin im Vorwege und mit gewissen Tricks
auch noch danach und vor Gutachtern begründen können.
(Meinecke, S:52)
2.3 Diagnose – bayrisches Zahnärzteblatt
Als größter Posten schlägt hier die Sekundärkaries zu Buche, wobei
die exakte Diagnose offenbar ein großes Problem darstellt. Studien
ergaben, dass bei etwa einem Drittel aller Ersatzfüllungen über-
therapiert wird. Die diagnostische Qualität der deutschen Zahnärzte
wird auf fünf bis 30 Prozent geschätzt. Der Rest? "Fehldiagnosen", so
Noack. Alarmierend ist dabei: Entscheidungen werden offenbar mehr
oder minder willkürlich gefällt - dies das Ergebnis einer In-vitro-
Studie zur Reproduzierbarkeit von Therapieentscheidungen. Dazu
Noack: "Die diagnostischen Fähigkeiten hierzulande sind er-
schreckend schlecht." Und: "Ist der reflexartige Griff zur Turbine
wirklich im Sinne unseres medizinischen Auftrags?"

71
Fazit des Referenten: "Je schlechter die Zahnmedizin, desto besser
verdient der Zahnarzt." Wohin dies für den Patienten führt, ist für
Noack ein klarer und zeitlich sehr absehbarer Fall: "Zur
systematischen Entzahnung unserer Patienten!" Aber: Jeder Zahn, der
extrahiert wird, verkleinert die betriebswirtschaftliche Basis für die
Zahnmedizin - ein Punkt, den viele Zahnärzte erst dann einsehen,
wenn es zu spät ist.
(http://www.blzk.de/archiv/bzb/heft12_98/9812s25.htm)
Es lässt sich insgesamt also eine gewisse Beliebigkeit bei der
zahnärztlichen Diagnose feststellen, was auch auf ein grundsätzliches
Problem schließen lässt.

72
3. Behandlungsqualität
Nach der Diagnose werfen wir jetzt einen Blick auf die Qualität der
Behandlung.
3.1 Marxkors-Studie
Aufschluss gibt hier die Studie von Marxkors (1993).
Die Studie untersucht die Qualität von Prothetikarbeiten:
Über einen Zeitraum von einem Jahr wurden alle in bestimmten
Institutionen angefallenen Prothetikarbeiten untersucht. Bei den
Institutionen handelte es sich um die Universitätsklinik Münster und
sechs unterschiedliche Zahnarztpraxen. Zusätzlich wurden 341
zahnärztliche Prothetikarbeiten von Mitgliedern einer Betriebs-
krankenkasse auf Basis eines freiwilligen Tests untersucht. Insgesamt
handelte es sich um 2974 Zahnersatzarbeiten, die klassifiziert und
entsprechend einer der vier folgenden Kategorien bewertet wurden:
I = Perfekt, II =Gut, III = Korrekturbedürftig, IV = Neuanfertigung
erforderlich. (Meinecke, S:80)
Das Ergebnis war:
25,9% - gut oder perfekt
22,1% - korrekturbedürftig
52,0% - erneuerungsbedürftig
Knapp Dreiviertel der untersuchten Zahnersatzarbeiten waren also
fehlerhaft und dieses zumeist, ohne dass die Patienten davon
wussten.
Die nächste Zahnbehandlung wird selten mit der zeitlich länger davor
liegenden ursprünglichen Zahnersatzversorgung in Zusammenhang
gebracht, obwohl, wie diese Untersuchung zeigt, dies oft der Fall sein
muss.
Die relativ schlechten Ergebnisse der objektiven Befunderhebung
stehen im Widerspruch zur subjektiven Beurteilung durch den
Patienten. Dies trifft besonders für den festsitzenden Zahnersatz zu
und lässt sich für diesen wie folgt erklären: Kronenrandungenau-
igkeiten beeinträchtigen die Kaufunktion nicht. Fehlerhaft gestaltete
Approximalräume behindern nicht unbedingt das Kauvermögen,

73
Störungen in der Okklusion werden von adaptierfähigen Patienten
durch „Schonhaltungen“ kompensiert. Die Patienten freuen sich, dass
sie keinen herausnehmbaren Ersatz tragen müssen.
Es zeigt sich, dass in den Kategorien III und IV nur wenige Arbeiten
mit einem oder zwei Fehlern behaftet waren, in den meisten Fällen
tritt vielmehr eine Fehlerhäufung auf, was bedeutet, dass sich nicht im
Rahmen einer an sich korrekten Arbeitsweise eine Ungenauigkeit
eingeschlichen hat, sondern dass nicht akzeptable Arbeiten überwie-
gend dadurch entstehen, dass insgesamt nachlässig gearbeitet wird.
Sehr bedeutsam ist die Tatsache, dass die Fehler der Prothetik-
arbeiten, die die Studie objektivierte, nur infolge dieser Untersuchung
ans Tageslicht kamen. [...] Es wiesen zuvor keine Patienten-
reklamationen auf Fehler oder Mängel hin. Im Normalfall wären
diese Fehler also unentdeckt geblieben. Hinzu kommt, dass diese
Fehler zum Teil eben nicht nur als statische Fehler zu betrachten sind,
die isoliert quasi als unperfekte Endzustände bewertet werden können
und bis auf den Mangel weitgehend folgenlos bleiben würden. Viel-
mehr können manche dieser Fehler den Ausgangspunkt für leidvolle
Behandlungskarrieren markieren und gesundheitliche Folgeschäden
nach sich ziehen. […] Dieses trifft auch und gerade dann zu, wenn die
Patienten den Schaden nicht sogleich bemerken, weil ein weiterer
Zahnverlust zumeist nicht mit der zeitlich weit davor liegenden
ursprünglichen Zahnersatzversorgung in Zusammenhang gebracht
wird. [...]
Es ist deshalb aufschlussreich, dass Marxkors das subjektive
Empfinden der Patienten in seine Untersuchung mit einbezog, mit
einem auf den ersten Blick überraschenden Ergebnis, dass nämlich
viele Patienten massiv geschädigt wurden, ohne dieses subjektiv als
Schädigung zu empfinden. (Meinecke, S:81)
3.2 Richter
Ausführlicher hat sich Richter dem Problem der aus den Behand-
lungen resultierenden Folgeschäden gewidmet. Er schrieb 1991 ein
Buch über Patienten mit Problemen beim Zusammenspiel der an der
Kaufunktion beteiligten Organe. Er stellte hierin klar, dass seine
zahnmedizinische Tätigkeit sich zu einem gewichtigen Teil auf
Folgebehandlungen von zuvor falsch behandelten Patienten bezog.

74
Bei diesen erfolglos behandelten Patienten stellte er unter anderem
Folgendes fest:
„ immer wiederkehrende medizinische Überreaktionen in Therapien,
die meist in die Chronifizierung führen, aber nicht zur Heilung
beitragen. Das Gegenteil ist zu erkennen: mehr Schmerzen und
unnötig hohe Kosten [...].
Nach einer statistischen Auswertung von 109 chronisch gewordenen
Myoarthropathie-Patienten war eindeutig festzustellen, dass sich
Schmerzen einstellten nach Eingliederung von Brücken in 62%, nach
Kronen in 47%, nach Füllungen, häufig aber nach Inlays und Onlays
in 29% der Fälle.“ (Richter, S:7, in Meinecke)
3.3 Weitere Studien
„Göttinger Wissenschaftler fanden bei einer Stichprobe heraus, dass
fast drei Viertel der Amalgamfüllungen nicht akzeptabel bzw.
mangelhaft waren, dasselbe gilt für Kunststoffplomben. Sogar 4 von
10 Goldgussfüllungen waren mangelhaft.“
(Feldstudie der Universitäten Göttingen und Regensburg, Federspiel
und Kirchhoff, S:51).
Studie der Universität Aachen:
 Drei Viertel der Kronen und Brücken hatten abstehende
Ränder, waren also nicht präzise angefertigt. In allen Fällen
lagerten sich daran Konkremente (tiefsitzender Zahnstein) ab.
Das führt durch Dauerreizung in der Folge zu Erkrankungen
des Zahnbettes.
 Unter jeder zweiten Einzelkrone wird vom Zahnarzt Karies
zurückgelassen.
 80 Prozent der Einzelkronen und Brücken sind so schlecht
angepasst, dass in der Folge der Zahn- und Zahnhalteapparat
darunter leiden muss.
(Meinecke, S:89)
3.4 Riedel
Lediglich ein Viertel des von Zahnärzten produzierten Zahnersatzes
ist akzeptabel. Verheerende Mängel sind oft auch festzustellen, wo
Patienten selbst zunächst keine Probleme verspüren und ihren
Zahnärzten deshalb anfänglich sogar gute Noten geben.
(Riedel, S:259)

75
Tatsache ist aber leider, dass gerade bei Füllungen und der untrenn-
bar dazugehörenden Bearbeitung der Zähne und der Entfernung aller
erkrankter Hartsubstanz die allergrößte Schlampigkeit herrscht.
Unabdingbare Voraussetzung für die erfolgreiche Versorgung eines
defekten Zahnes ist die gründliche Entfernung aller jener Zahnanteile,
die von Karies befallen sind. [...] Wenn dies nicht geschieht und
Füllungen auf einen noch kariösen Untergrund gelegt werden, so sind
unweigerlich auch Bakterien unter der neuen Füllung eingemauert,
die dort unverdrossen ihr zerstörerisches Werk fortsetzen [...]. Wenn
hier ergänzt wird, dass es zur kompletten Säuberung eines Zahnes
wiederum einer Menge Sorgfalt und Zeit bedarf, so fällt es nicht
schwer zu erraten, dass es um die Qualität bei Füllungen in
Deutschland eher schlecht bestellt ist. Man muss sogar sagen, dass
das Entfernen von Karies bei uns überwiegend nicht beherrscht wird.
Wer als nur halbwegs gewissenhafter Zahnarzt durch sein Berufsleben
schreitet, dem wird der Beweis für diese Aussage bei seiner täglichen
Praxis ständig vor Augen geführt. Bei Patienten, die aus anderen
Praxen neu zur Behandlung erscheinen, kommt es nämlich immer
wieder vor, dass aufgeweichte Zahnsubstanz unter völlig intakten
Füllungen gefunden wird. (Riedel, S:206)
Auf derartig morsche Fundamente werden dann die vom Zahntech-
niker gefertigten ästhetisch ansprechenden Gold- oder Keramik-
füllungen gelegt, welche die eigentliche Misere kunstvoll zudecken.
Der Patient merkt den Schwindel oft erst nach ein bis zwei Jahren,
wenn er schwer lokalisierbare Schmerzen bekommt oder eine Füllung
vorzeitig verliert. (Riedel, S:207)
Eine Haupttätigkeit der Zahnärzte, die somit alle Studien bestätigen,
ist die Folgebehandlung fehlerhafter Vorbehandlungen.

76
4. Bonussystem und Prophylaxe
Erwachsene und Kinder werden dazu bewegt, regelmäßig zum
Zahnarzt zu gehen. Wenn Kinder regelmäßig zweimal im Jahr zum
Zahnarzt gehen und Erwachsene einmal, dann werden ihnen Teile
der Kosten einer nötigen Zahnbehandlung erlassen.
Mit dem Gesundheitsreformgesetz, das 1989 in Kraft trat, versuchte
der Gesetzgeber erstmals wieder die Eigenverantwortung der
Menschen in Bezug auf ihre Gesundheit zu stärken und die
Prothetisierungswelle zu begrenzen. Es wurde ein Bonussystem
geschaffen, das den jährlichen Zahnarztbesuch und die dabei
nachweisbare Zahnhygiene dahin gehend belohnt, dass im Falle eines
notwendig werdenden Zahnersatzes ein höherer Krankenkassenanteil
bewilligt wird. (Meinecke, S:172)
Die Annahme ist, dass der jährliche Zahnarztbesuch vorteilhaft für die
Zahngesundheit des Patienten ist. Die Idee hinter dem Bonussystem
ist, wenn man öfter zum Zahnarzt geht, kann der Zahnarzt früher
eingreifen und Schäden, besonders Karies, breiten sich nicht so weit
aus. Das soll die Prothetikwelle begrenzen, so dass wir insgesamt
hinterher eine Verbesserung der Zahngesundheit haben.
Demgegenüber ist aber eine Haupttätigkeit der Zahnärzte, wie alle
zitierten Studien zeigen, die Folgebehandlung fehlerhafter Vorbe-
handlungen.
Und auch wenn der Zustand der Zähne und die Verteilung der
Zahnärzte natürlich von mehreren Faktoren abhängen, so steht auf der
anderen Seite eine Aussage von Dr. Schnitzer auf einem Zahn-
ärztekongress in Berlin:
„Man könne mit größerer Berechtigung behaupten, die Hauptursache
des Gebissverfalls seien die Zahnärzte, und dieses sogar beweisen –
denn dort, wo es viele Zahnärzte gibt, ist der Zustand der Zähne in der
Bevölkerung signifikant schlechter als dort, wo es wenige oder
überhaupt keine Zahnärzte gibt.“
Es kann also bei Weitem nicht so einfach gefolgert werden, dass mehr
Zahnarztbesuche gleich mehr Zahngesundheit bedeuten, wie Lieschen

77
Müller das leicht denken könnte, sondern es ist eine Frage des
richtigen Maßes. Vielleicht ist es sogar das richtige Maß, einmal im
Jahr alle zum Zahnarzt zu schicken, wenn die Zähne dadurch besser
geworden sind. Wurden sie das? Oder wurden sie schlechter oder
blieb alles gleich? Niemand weiß es. Das ist eben das Problem, wenn
man moderne Ideen ohne moderne Kontrollen einführt.
4.1 Eine Zahnarztbehandlung ist gefährlich.
Als Beispiel einer internen Subvention und Präferenzkorrektur ließe
sich das Bonussystem der Krankenkassen nennen, das den Akteur, der
jährlich zu einem Zahnarzt geht, um seine Zahnhygiene kontrollieren
zu lassen, mit einem späteren Bonus für einen dennoch anfallenden
Zahnersatz belohnt. […] Hier geht man von der Annahme aus, dass
der jährliche Zahnarztbesuch vorteilhaft für die Zahngesundheit des
Patienten sei. Wir haben sicher genügend Gründe angeführt, die die
Behauptung stützen, dass diese Annahme - ohne Vorbehalt und
Einschränkungen - falsch ist. (Meinecke, S:141)
Die Qualitätsmängel von Zahnarztbehandlungen waren auf poli-
tischer Ebene bekannt. Man hat also ein Anreizkriterium geschaffen
und Patienten mit einer Bonuszusage schutzlos auch kriminellen
Zahnärzten zugeführt. Dieses wirft ein zwiespältiges Licht auf die
politisch Verantwortlichen und die Lobbyarbeit der Institution
Zahnmedizin, denn die Verhütung von Krankheiten scheint in vielen
Fällen eine untergeordnete Stellung gegenüber dem Behand-
lungswillen der Akteure einzunehmen. (Meinecke, S:172)
Der Experimentiercharakter diverser Behandlungskonzepte, die als
medizinischer Fortschritt gefeiert werden, bedingt eine Auseinander-
setzung nicht nur mit dem Begriff des „Schadens“, sondern darüber
hinaus auch mit den Begriffen „Risiko“ und „Gefahr“. Wenn man
sich die Begriffe „riskant“ und „gefährlich“, wie sie durch Luhmann
(1991) thematisiert wurden, als Endpunkte einer Achse vorstellt, so
wird aus den bereits [...] beschriebenen Studien zur Qualität
zahnärztlicher Leistungen deutlich, dass eine Zahnbehandlung bei
vielen Zahnärzten nicht nur als risikobehaftet, sondern durchaus als
gefährlich für den Erhalt der körperlichen Unversehrtheit ein-
geschätzt werden kann. [...] Ein Zahnarztbesuch (zu dem das heutige
Bonussystem der Krankenkassen jeden Versicherten regelmäßig

78
einmal im Jahr zwingt) kann - bei gleichzeitig weit verbreiteter
Kenntnis um die Wahrscheinlichkeit einer nachhaltigen Schädigung
infolge eines solchen Besuches - im Sinne von Luhmann durchaus als
gefährlich gewertet werden.
Risikoreich wäre ein Zahnarztbesuch nur, wenn die Entscheidung des
Patienten an den möglichen negativen Folgen etwas ändern würde.
Da den Patienten aber das Wissen um die Parameter einer
Risikoabschätzung fehlt und somit eine Zahnbehandlung den Kriterien
„Glück“ oder „Pech“ folgt, ist dies nicht der Fall. Eine
Zahnarztbehandlung ist demnach nicht risikoreich, sondern ge-
fährlich. Dieses ist im Besonderen deshalb von Bedeutung, weil sich
hier Situationen ergeben, die kriminell nutzbar sind.
(Meinecke, S:155)
4.2 Prophylaxe
Tja, neben Fluoriden, Zahnseide und Zähneputzen wird uns auch der
zweimalige Zahnarztbesuch im Jahr als große Säule der zahn-
medizinischen Prophylaxe verkauft.
Tatsächlich hat der Zahnarztbesuch allerdings kaum mit Prophylaxe
zu tun, der Begriff ist schlicht falsch. Was die Zahnmedizin betreibt,
ist Früherkennung bzw. Frühbehandlung von Krankheiten.
Aber wie Dr. Bruker schreibt:
„Die Früherkennung ist keine Prophylaxe, sie setzt sogar mangelnde
Prophylaxe voraus.“
Und weiter:
„Es haben schon Tagungen über Prophylaxe stattgefunden, auf denen
kein Wort über Prophylaxe fiel.“ (Bruker, S:411)
Und das andere bei der Vorsorgeuntersuchung ist, dass der Zahnarzt
ohnehin nicht unter Kronen oder unter Plomben oder in tote Zähne
hineingucken kann. Was dort passiert, entzieht sich der Beobachtung.
Karies in den nicht einsehbaren Bereich der Zahnzwischenräume,
Zahnwurzeln und unter Füllungen und Kronen ist nicht erkennbar.
Dazu müsste der der Zahnarzt bei jeder Vorsorgeuntersuchung
röntgen. Das tut keiner.
Ganz abgesehen davon, dass 2-dimensionale Röntgenbilder auch nicht
immer Aufschluss über die 3-dimensionale Realität geben können
oder gar alle Probleme immer sichtbar machen.

79
4.3 Resümee
Wir haben es hier mit den im Ausbau befindlichen, aber
hoffnungslosen Reparaturversuchen einer Zahnheilkunde zu tun, „die
das in degenerativer Auflösung befindliche Kauorgan doch nicht
heilen kann, sondern den scheinbar unaufhaltsamen Verfall nur
flickend begleitet - zwei Mal pro Jahr.“
(http://www.dr-schnitzer.de/itvh2003.htm)

80
5. Patient - Zahnpflege
Eine kurze, abendliche Zahnpflege ist anzuraten, da die Speichel-
produktion des Körpers, während des Schlafens, heruntergefahren
wird und so Essenreste von den Zähnen nicht mehr weggespült
werden.
Ob diese Reinigung nun mit oder ohne Zahnpasta erfolgt, ist eher
wichtig für das Aussehen der Zähne oder für den Atem als für die
Zahngesundheit. Und wenn man nicht gerade in Querrichtung putzt,
kann man dabei auch nicht viel falsch machen.
Das Ganze ändert sich jedoch in dem Moment, wo Zahnprothetik, wie
Kronen oder Kunststoffe, hinzukommt. Unser Speichel ist darauf
ausgelegt, die natürlichen Zähne zu reinigen. Er ist nicht darauf
angepasst, so etwas wie Kunststoff zu reinigen. Kunststoffe sind ihm
im Laufe der Evolution noch nicht so häufig begegnet.
Der Speichel kann körperfremdes Material schlechter reinigen, noch
kommt er in die Übergänge zwischen Zahn und Plombe. Und in
diesen Übergängen zwischen Zahn und Plombe setzen sich im hohen
Maß Bakterien fest.
Dies alles bedeutet, will man die Lebensdauer seines Zahnersatzes
erhalten, dass viel Zahnpflege angesagt ist. Je künstlicher die Zähne
werden, desto weniger greifen die Selbstreinigungskräfte des Mundes
und umso gründlicher muss selber gereinigt werden.
Je mehr und je komplexer der Zahnersatz wird, desto größer wird der
Zahnpflegeaufwand und desto schwieriger wird die Zahnpflege.
Der steigende Zahnpflegebedarf und die tatsächlich aufgebrachte
Zahnpflege des Patienten sind die nächsten limitierenden Faktoren
innerhalb der Zahnmedizin.

81
6. Substanzielle Schwächen
Jedes Bohren am Zahn wirft zwei grundsätzliche Probleme auf, die
nicht abgestellt werden können.
6.1 Unausweichliche Folgebehandlungen
Das Verlegen einer Plombe kostet gesunde Zahnsubstanz. Gerade bei
Amalgam, Keramik und Gold muss auch eine große Menge gesunder
Zahnsubstanz weggebohrt werden, um die Plombe verankern zu
können.
Das größere Problem ist aber, dass die Plombe in absehbarer Zeit
wieder ausgewechselt werden muss, was erneut Zahnsubstanz kostet.
Das passiert ein paarmal und dann ist der Zahn weg.
Wenn wir über alle Plomben/Zahnfüllungsmaterialien gemittelt eine
Haltbarkeit von 7 Jahren annehmen, so bedeutet dies, dass bereits bei
7 vorhandenen Zahnfüllungen, jedes Jahr eine neue Zahnbehandlung
erfolgen muss, auch wenn überhaupt kein neuer Karies dazu gekom-
men ist.
In der Studie von Sinha wurde sogar festgestellt, dass nahezu jede
dritte Füllung spätestens zum dritten Jahr nach Füllungslegung eine
Folgebehandlung erfährt.
Nach dem Beobachtungszeitraum von 3 Jahren waren 30% aller ge-
füllten Zähne wiederbehandelt: Neu gefüllt, überkront oder gar
gezogen. (Siehe Kirchhoff und Federspiel, S:46)
Die Sinha-Studie umfasste Daten von knapp 18.000 Patienten und
mehreren Hundert Zahnärzten. Sie beruhte unter anderem auf
abgerechnete Leistungen bei einer Betriebskrankenkasse.
6.2 Der Zahn wird durch eine Behandlung anfälliger als vorher.
Zwischen der verbleibenden Zahnsubstanz und der eingesetzten
Plombe entsteht ein nicht zu vermeidender Übergang.
In diesem Spalt zwischen Plombe und Zahn setzen sich Bakterien fest,
die durch Putzen nicht mehr zu beseitigen sind. Dies erhöht, neben der
beschränkten Lebensdauer der Plombe, noch einmal die Anfälligkeit
für Zahns für Karies.
Insofern ist auch nicht zu verstehen, warum das Zähneputzen derart
betont wird, obwohl die Zahnmedizin selber sagt, dass Bakterien in

82
Randspalten nicht durch Putzen wegzubekommen sind. Darum kom-
men ja auch viele mit ihren antibakteriellen Mitteln an, die sie im
Mund einsetzen wollen.
Aus dem bayrischen Zahnärzteblatt:
„Bei der Infektionskrankheit Karies (und Sekundärkaries) handelt es
sich um ein multifaktorielles Geschehen. […] Saugnapfartig setzen
sich die SM-Kokken an den Rändern fest, so dass der Patient keine
Chance hat, allein mit Putzen die Bakterien aus den Randspalten
herauszubekommen.“
(http://www.blzk.de/archiv/bzb/heft12_98/9812s25.htm)
Dieser Karies, der durch den Spalt zwischen Plombe und Zahn
verursacht wird, tritt so oft auf, dass er einen eigenen Namen
bekommen hat: Sekundärkaries. Also Folgekaries oder auch Rand-
karies, da er am Rand von Füllungen und Kronen sitzt.
„Der verbreitetste Grund für das Austauschen von Füllungen ist
Sekundärkaries.“
(http://www.fdiworldental.org/assets/pdf/statements/german/flrd-
_restorative_ gepdf)
6.3 Die Praxis
Die hohe Anfälligkeit von bereits behandelten Zähnen schlägt sich
natürlich auch bei den Zahlen nieder. Die gleich angegebenen Zahlen
stammen von 1998, vor Kurzem habe ich etwas von 85 Millionen
Füllungen pro Jahr, heutzutage, gelesen. Das kann gut sein, da zum
Beispiel die inzwischen statt des Amalgams verwendeten
Kunststofffüllungen schneller ersetzt werden müssen.
Zur Situation in Deutschland präsentierte Noack einige zum
Nachdenken zwingende Fakten: 60 Millionen Füllungen pro Jahr,
über zehn Millionen Extraktionen, 6,2 Millionen Wurzelkanal-
behandlungen und etwa 1,4 Millionen Individualprophylaxefälle bei
Kindern. Der Knackpunkt bei der horrend hohen Zahl von Füllungen:
In etwa 70 bis 80 Prozent der Fälle müssen insuffizient gewordene
Füllungen ersetzt werden. Als größter Posten schlägt hier die
Sekundärkaries zu Buche […].
(www.blzk.de, Bayrisches Zahnärzteblatt, Heft 12/98)

83
Das erneute Aufbohren der Plombe führt, in den allermeisten Fällen
und bei Sekundärkaries sowieso, zum Verlust weiterer Zahnsubstanz
und so kommt das eine dann zum anderen.

84
7. Nachwort -
Zahnmedizinisches System
Wir haben eine Reihe von Faktoren, die den Erfolg der Zahnmedizin
begrenzen. Da wären die Diagnose- und Behandlungsqualitäten des
Zahnarztes, die Pflegebereitschaft des Patienten, die Materialwahl bei
der Plombe, die Arbeit des Zahntechnikers, die Mundverhältnisse des
Patienten (Aggressivität des Speichels, bedingt durch den Stoff-
wechsel) und, wie wir auch zuletzt gesehen haben, die unvermeidliche
Schwächung des Zahns durch die Übergänge.
Das Ganze summiert sich alles und wir kommen auf die Haltbarkeit
bei Zahnersatz, die wir im Moment haben. Sagen wir einmal grob und
optimistisch, 7 Jahre pro Plombe.
Das alles ist jetzt keine Katastrophe, ich halte das durchaus für ein
akzeptables Niveau. Die Zahnmedizin hilft bei schweren Schmerzen
und wir konnten bisher gut mit ihr leben. Früher gab es zahlreiche
Selbstmorde wegen Zahnschmerzen, die gibt es heute nicht mehr und
wir sterben im Alter an Krebs, Herzinfarkt und Altersschwäche, aber
nicht an fehlenden Zähnen.
Es geht hier also nicht darum, dass ich aufzeigen will, dass irgendwo
etwas falsch gelaufen ist, das ist es nicht, sondern darum, dass unsere
Zahnmedizin nicht so perfekt ist, wie die meisten vorher vermutlich
dachten.
Außerdem wollte ich aufzeigen, dass die Fortschritte, die innerhalb
des zahnmedizinischen Systems möglich sind, begrenzt sind und, dass
es darum nicht abwegig ist, einmal über das große Ganze nach-
zudenken.

85
Kapitel C – Karies

1. Die Theorie
Von Karies sind aktuell 90-99% der Menschen betroffen. Die
Angaben schwanken je nach Quelle. Am häufigsten habe ich einen
Wert von 98% gefunden.
Die seit 1890 gültige Theorie von Miller, auf die sich die Zahnmedizin
stützt, ist:
„Bakterien der Mundflora bauen Kohlehydrate aus der Nahrung zu
Säuren ab. Diese zerstören den Zahn.“
Laut Zahnmedizin müssen folgende Faktoren zusammentreffen, damit
Karies entstehen kann:
- Zahn
- Bakterien
- Nahrung
- Zahnbelag (Plaque)
- Zeit
Wenn einer dieser Faktoren fehlt, kann Karies nicht entstehen.
Ich denke, das ist einleuchtend. Wenn kein Zahn da ist, kann kein
Karies entstehen.
Das scheint übrigens auch das Ziel aller Maßnahmen der Zahnmedizin
zu sein.
Die aufgeführten Bakterien ernähren sich von Kohlehydraten.
Kohlehydrate befinden sich in der Nahrung, z. B. in Obst, Milch,
Mehlprodukten und Süßigkeiten.
Diese Zuckeranteile, denn Kohlehydrate sind nichts anderes als
Zucker, regen die Säureproduktion der Bakterien an und fördern damit
die Bildung von Plaque.
Zusammengefasst sieht das Ganze so aus: Wenn sich infolge von
kohlehydrathaltiger Nahrung und Bakterien Plaque bildet und die
Plaque Zeit bekommt, dann entsteht Karies.

86
1.1 Vorbeugung
Da wir in der menschlichen Ernährung nicht auf Kohlehydrate
verzichten können, folgt als einzig mögliche Vorbeugung vor Karies
die rechtzeitige Beseitigung der Plaque, welche durch Zähneputzen,
Zahnpasta, Zahnseide, Fluoride und weitere antibakterielle Substanzen
erfolgt.
Für die Zähne ist es laut Theorie auch fast egal, natürlich nicht ganz
egal, ob wir die Kohlehydrate aus Süßigkeiten oder aus Obst, Brot,
Nudeln und Reis essen, denn beim Kauen spalten Enzyme aus dem
Speichel die komplexen Kohlehydrate der letzteren Nahrungsmittel in
kleinere Bruchstücke auf und damit erhalten wir wieder Einfachzucker
wie Maltose und Glukose, die wir in Süßigkeiten eben nur gleich
direkt zu uns nehmen.
Ursache für Karies ist somit die mangelnde Mundpflege.
Und das wird konsequent auf der gesamten Welt umgesetzt.
Schließlich lässt sich alles präzise belegen. Im Labor.
Aus dieser Theorie folgen sofort drei ausgewachsene Wunder:
(1) Früher, vor mehreren Hundert Jahren, haben sich die Menschen so
gut wie gar nicht die Zähne geputzt und sie hatten auch keine
Hilfsmittel dafür. Das heißt, sie haben die Plaque niemals beseitigt.
Trotzdem war Karies so gut wie unbekannt. Ein Wunder.
(2) Niemals in der gesamten Menschheitsgeschichte wurde sich so
intensiv und mit so viel Hilfsmitteln und Chemie die Zähne geputzt
wie heute: ergonomische Zahnbürsten, Fluoride, Zahnseide, Mund-
duschen. Niemals zuvor gab es derartige High-Tech-Zahnpasten wie
heute, die Plaque schon verschwinden lassen, wenn man die
geschlossene Zahnpastatube nur berührt und dreimal spricht: „Ich
glaube an die Dr. Best Forschung.“
Früher gab es überhaupt gar keine Zahnpasta.
Obwohl unsere Zähne also niemals gepflegter waren als heute, waren
sie niemals so schlecht wie heute. Das ist das zweite Wunder.
(3) Tiere haben keinen Karies. Wieso müssen Tiere keine Mundpflege
betreiben und bekommen trotzdem keinen Karies? So sehr
unterscheiden wir uns zum Beispiel von den Menschenaffen auch
nicht. Und der Zoo-Wärter von den Affen und Löwen muss deren
Zähne abends vor dem Schlafengehen auch nicht putzen. Und
trotzdem bekommen diese Tiere keinen Karies, der Zoowärter, der

87
sich die Zähne putzt, aber schon. Erst in dem Moment, wo wir die
Tiere bei uns zuhause halten, wie Hunde und Katzen bekommen auch
diese Tiere nicht nur Karies sondern auch Parodontose.
Ich als Christ glaube naturgemäß an Wunder, aber dass die Wis-
senschaft, die Wunder ablehnt, ihre ganze Theorie darauf aufbaut,
finde ich schon überraschend.
Abgesehen davon stehe ich als Naturwissenschaftler naturwissen-
schaftlichen Theorien, die nicht ohne Wunder auskommen, auch sehr
kritisch gegenüber.
Aber wenn wir ohne Wunder auskommen wollten, was bleibt dann
nur übrig?
Als einzige, logische Erklärung bliebe übrig, dass die Menschen
damals nicht gegessen haben. Dadurch konnte sich bei ihnen keine
Plaque bilden und somit auch keine Karies.
Die andere Erklärung wäre, dass die aufgestellte Theorie nicht stimmt
und es nahezu egal ist, ob du die Plaque beseitigst oder nicht und
Karies an ganz anderen Faktoren hängt. Aber diese Erklärung ist
natürlich absurd, womit die erste Erklärung stimmen muss.
1.2 Vererbung
Irgendjemand kennt immer einen, der einen kennt, der keinen Karies
hat und den ganzen Tag Süßigkeiten isst. Das muss dann als Beweis
dafür herhalten, dass Karies haben oder nicht haben schlicht ein
Wunder ist oder eben, wie Wunder in der medizinischen Fachsprache
heißen: Vererbung.
Wenn das Gespräch auf die Zähne kommt, denn hin und wieder muss
ja jeder einmal zum Zahnarzt, dann nicken immer alle und sagen:
Vererbung.
Außerdem ist es normal, dass Zähne ausfallen und kaputt gehen.
Früher sind die Menschen alle schon mit 13 gestorben, darum fielen
ihnen die Zähne nicht aus.
Tja, Zähne sind ein Irrtum der Evolution. Wofür brauchen wir
überhaupt Zähne, wenn sich die Nahrung auch mit einem Strohhalm
aufsaugen lässt?
Ich liebe solche Gespräche, wirklich. Manchmal, wenn in einer
Gesprächsrunde das Thema Zähne aufkommt und es irgendwie nicht

88
richtig vorwärtsgeht, dann sage ich auch selber schon einmal: Ich
glaube, das liegt an der Vererbung.

89
2. Der eine Faktor I –
Die große Verwirrung
Genauso wie es problematisch ist, wenn etwas viele oder mehrere
Ursachen hat, nur eine davon zu bekämpfen, ist es umgekehrt genauso
problematisch, wenn etwas nur eine Ursache hat, diese nicht richtig zu
identifizieren und stattdessen gegen viele Faktoren vorzugehen. Die
wirkliche Ursache kann dann weiter in Ruhe vor sich hinkochen.
Wir erleben Letzteres gerade beim Karies, er geht immer munter
weiter. Es gibt mal Schwankungen nach oben oder nach unten und
natürlich macht auch die Zahnpflege ein bisschen was aus und dies
und jenes. Aber davon zu sagen, dass keiner mehr Karies hat oder,
dass wir auf absehbare Zeit davon ausgehen könnten, dass keiner
mehr Karies bekommt, sind wir genauso weit entfernt wie am Anfang,
als Miller entdeckte, wie Karies entsteht.
Positiv anmerken kann man hier allenfalls, dass die Karies-Situation
nicht schlechter wird, im Gegensatz zum Beispiel zur Allergie-
situation.
Was gibt es denn für Gründe, die aufgeführt werden, dass sie zu
Karies führen?
Ich zähle mal ein paar auf: Fluoridmangel, Vererbung, Zahnpflege,
Ernährung, gesellschaftliche Schicht und Bildungsniveau und die
unvermeidlichen Bakterien (und Viren).
Bei Amazon.de fand ich Folgendes:
[...] In letzter Zeit tendiert die Wissenschaft dahin, das Karies-
geschehen als ein Ungleichgewicht innerhalb vieler Faktoren des
"Biotops Mundhöhle" zu interpretieren.
Als ein Faktor, der das Milieu in diesem Biotop prägt, wurde der
Speichel erkannt. Zahlreiche Arbeiten untersuchen den Einfluss
einzelner Speichelbestandteile auf dieses Biotop. Dabei wird der
Grundgedanke verfolgt, Speichel als Teil der körpereigenen Abwehr
könne zur Karieshemmung genutzt werden. Die vorliegende Habil-
itationsschrift knüpft an die moderne Auffassung an, der Karies liege
eine Störung des Gleichgewichtszustandes in der Mundhöhle

90
zugrunde. Es wird untersucht, inwieweit der menschliche Speichel
diesen Gleichgewichtszustand beeinflussen kann. Insbesondere wird
der Gedanke verfolgt, ob der Speichel mit seinen Proteinen auch über
Eigenschaften verfügt, mit denen er nachweisbar die Kariesentstehung
fördern kann. Aus der Kenntnis derartiger Faktoren können sich dann
in weiteren Schritten neue Ansätze zur Kariesprävention ableiten
lassen [...].
(Aus dem Vorwort von: „Der Einfluss von Speichelproteinen auf die
Demineralisation von Zahnschmelz“, Schiffner)
Wurde bisher noch gesagt: Mehr „Fluoride“ und „Richtiges und mehr
Zähneputzen“ bedeutet weniger und keinen Karies, so heißt es jetzt
nur noch, nachdem sich immer mehr herauskristallisiert, dass das
scheitert: Diese Speichel-Habilitation liefert Stoff für weitere
Speichel-Habilitationen.
Aber es ist letztlich ja auch völlig klar, dass es ein Rumgeeier geben
muss, wenn man nicht richtig weiß, wer eigentlich schuld ist. Ich gebe
gleich noch ein Beispiel.
2.1 Ernährung
Wir hatten es ja schon bei der Theorie gesehen, jedes Lebensmittel,
egal ob natürlich oder industriell, kann für Karies verantwortlich
gemacht. Und natürlich kann das auch in Versuchen gezeigt werden.
Es geht sogar soweit, dass wir nicht einmal mehr eine Lebens-
mittelkategorie besonders herausgreifen und sagen können, dass diese
besonders gefährlich für die Zähne ist.
Obwohl sicher jeder von uns vermutlich spontan erstmal glauben und
sagen würde, dass Süßigkeiten besonders schädlich sind.
So schrieb ein Zahnmediziner in der Bildzeitung, ich hatte mir leider
das Datum nicht notiert:
Auch bei der Entstehung von Karies gibt es keinen eindeutigen
Schuldspruch: Karies entsteht durch säurebildende Bakterien, die sich
auf den Zähnen als Belag zusammenrotten.
Durch welche Zersetzungsprozesse die Beläge entstehen, ist einerlei.
Auch Obst- und Gemüsereste, Wurst- und Fleischfasern zwischen den
Zähnen sind da nicht unschuldig.

91
Eine Studie der New-York-University kommt zu dem Schluss, dass
Schokolade besser für die Zähne ist als Produkte aus gekochter Stärke
wie zum Beispiel Kartoffeln. Bei der Studie wurde untersucht, wie
lange Kohlenhydrate nach dem Verzehr in der Mundhöhle verbleiben
und wie hoch die Säureproduktion ist.
Das Prinzip ist: Lebensmittel aus gekochter Stärke werden über einen
längeren Zeitraum zu Glukose abgebaut als zum Beispiel Süßigkeiten.
Die dann folgende bakterielle Vergärung zu Milchsäure hält somit
über einen längeren Zeitraum an.
„Nahrungsmittel, die gekochte Stärke enthalten, stimulieren die
Säureproduktion im Mund stärker als besonders zuckerhaltige
Lebensmittel. Sie stellen somit auch die größere Gefahr für die
Entstehung von Karies dar.“
(http://www.pharmacie.de/texte/allginf/kariesentstehung.htm)
Ähnliches finden wir auch im Buch von Maier:
„Wissenschaftliche Untersuchungen haben festgestellt, dass die
kariesfördernde Wirkung von gekochter Stärke (z. B. in Kartoffe-
lchips) noch viel größer ist als die von Süßigkeiten.“ (Maier, S:51)
Im Buch von Tacha wiederum finden wir hingegen das, womit wir
gerechnet haben:
„Haushaltszucker besitzt die größte Kariogenität wie die Zahn-
mediziner sagen.“ (Tacha, S:32)
Eine weitere Studie, die ich fand, stufte Vollkornbrot als stärker
kariesfördernd ein als Weißbrot. Der Grund dafür war, dass der
Vitamingehalt im Vollkornbrot den Bakterien der Mundhöhle
zugutekommt.
Umgekehrt liest man aber auch schon mal so etwas wie:
Vollkorn besteht aus "Mehrfach-Kohlenhydraten", die nur langsam
abgebaut werden und schlechter vergärbar sind. Ferner muss
Vollkornbrot gründlich gekaut werden (vermehrte Speichelbildung),
was sich wiederum günstig auf die Zähne auswirkt.
Genauso geht öfter durch die Medien, dass Obst und Wein die Zähne
angreifen. Der Zahnschmelz geht dadurch unwiederbringlich verloren,
sagt Sensodyne und bietet eine extra Zahnpasta gegen diese
Säureangriffe an.

92
Zusammenfassend können wir sagen: Alles ist irgendwie schlecht für
die Zähne.
Oder, wenn wir die stark schwankenden Ergebnisse der einzelnen
Studien sehen: Nichts Genaues weiß man nicht.
2.2 Die Studien
Wie kommt es zu den starken Schwankungen in den Unter-
suchungsergebnissen?
Woran liegt es, dass praktisch jede Arbeitsgruppe ihre eigene private
Karieshypothese aufstellen kann und es am Ende doch vielleicht nicht
stimmen muss?
Nun, das liegt darin, dass die erzählten Ergebnisse oder Behauptungen
oder Theorien in der Praxis nicht überprüft werden. Also, sie werden
schon überprüft, aber nicht bis zum Ende. Das bedeutet, dass nicht
gewartet wird, ob in der Realität Karies auch tatsächlich auftritt. Es
reicht, wenn Bakterien auftreten, von denen jemand anderes mal
gesagt hat, dass sie Karies bedingen können, was er wiederum
woanders gelesen hat.
Es wird ja niemals gesagt, wir nehmen jetzt eine repräsentative
Gruppe von Versuchspersonen, samt repräsentativer Kontrollgruppe,
und die essen die nächsten 10 Jahre mehr gekochte Stärke als
Süßigkeiten und dann schauen wir mal, was dabei herauskommt.
Stattdessen werden ein paar Laborwerte gemessen und dann
Folgerungen gezogen.
Zur Verteidigung der Wissenschaft muss man allerdings sagen, dass
sie auch kaum eine andere Möglichkeit hat, als sich auf Laborwerte zu
beziehen. Denn versuch mal in der Realität jemanden zu finden, der in
der Lage ist, über 5 oder 6 Jahre eine bestimmte Nahrungs-
mittelgruppe für sich einzuschränken. Oder auch nur bereit dazu.
Wenn das funktionieren würde, dann hätte wir hier kein zivi-
lisatorisches Problem mit Übergewicht und dann würden noch ganz
andere Krankheiten viel weniger sein.
Und manchmal kommt selbst in 5 oder 6 Jahren kein neues Kariesloch
hinzu, denn Sekundärkaries müssen wir außen vor lassen. Und das
bedeutet, man braucht ein riesiges Probandenfeld über einen langen
Zeitraum. Und das, wo man schon Probleme hat, wenige Versuchs-

93
personen über einen kurzen Zeitraum zu finden. Von repräsentativ
haben wir hier noch gar nicht geredet.
Es scheitern ja schon Studien, wo Kinder nur 2 Jahre lang regelmäßig
vorgeführt werden sollen und, wo nur irgendwas im Mund beobachtet
werden soll, weil die Eltern irgendwann nicht mehr kommen.
Sehr viel, was uns da erzählt wird, was schädlich ist oder was nicht,
beruht auf ein paar Messwerten und reiner Theorie. Sollte sich diese
Theorie als fehlerhaft herausstellen, wäre das keine Sensation, noch
wären die Versuche falsch gewesen. Nur die Folgerungen daraus
waren dann einfach zu optimistisch. Oder in diesem Fall: zu
pessimistisch
2.3 Resümee
Durch dieses hin- und her der erzielten Ergebnisse: Einmal ist dieses
viel schlimmer als das andere und beim nächsten Mal wieder
umgekehrt und die Art, wie die Studien zustande kommen, wird klar,
dass in Bezug auf Ernährung und Zähne noch nicht wirklich viel
gesichert ist. Und das wiederum bedeutet, es ist bei Weitem nicht klar,
dass Karies wirklich an allen Nahrungsmitteln liegt.

94
3. Der eine Faktor II -
Weston Price
Da es schwer ist, in der Realität Kariesversuche durchzuführen, sehen
wir uns einmal Gruppen von Menschen und Völkern an, die eine
andere Lebensweise praktizieren oder praktiziert haben als wir und,
wie sich der Karies dort entwickelt hat.
Der amerikanische Zahnarzt Dr. Weston Price reiste Anfang des 20.
Jahrhunderts durch verschiedene Gebiete, die von der Zivilisation
noch unberührt waren oder gerade mit ihr in Kontakt kamen, und
schrieb seine Beobachtungen auf. Prinzipiell, um eine Beobachtung
von Dr. Price vorwegzunehmen, hat es gereicht, dass in einem kleinen
Ort ein einziger Bäckerladen aufgemacht hat und die Immunität der
Dorfbevölkerung gegen Karies war dahin. Kurze Zeit später folgten
Entwicklungsstörungen des Gebisses bei den neugeborenen Kindern.
3.1. Bei den Eskimos
Price untersuchte 40 Eskimos, die fast ausschließlich von den Nah-
rungsmitteln lebten, die das Regierungsboot heranschaffte. Von den
1094 Zähnen waren 252, also etwa jeder vierte von Karies befallen.
Demgegenüber:
„Eine kleine Gruppe von 27 Eingeborenen hat fast ausschließlich von
Eingeborenenkost gelebt. Hier findet sich unter 796 untersuchten
Zähnen nur ein einziger, der Spuren von Karies zeigt, also ungefähr
0,1 %.“ (Haller, S:19)
„Price fährt den Kuskokwim hinauf und hinunter und besucht auch
die Indianersiedlungen am Stony-River und führt Hunderte von Unter-
suchungen durch.
Auf der Insel Bethel im Kuskokwim halten sich in den kurzen
Sommermonaten Eskimos aus den abgelegeneren Gegenden der
Tundra vorübergehend auf, um Lachsvorräte für den Winter ein-
zulegen. Es erscheinen aber auch zum Zwecke des Tauschhandels
Eskimos aus der nahegelegenen Ortschaft Bethel, die mit industriell
hergestellten Nahrungsmitteln versorgt wird. Bei letzteren Eskimos
betrug der Kariesbefall 35%, während bei den erstgenannten, die

95
ausschließlich von Eingeborenenkost lebten, nicht ein einziger
kranker Zahn gefunden wurde.“ (Haller, S:20)
In Sleet Mut am Kuskokwim stößt Price auf drei Leute, die aus-
schließlich von der Eingeborenenkost leben. Ihre Zähne sind niemals
von Karies befallen gewesen. [...]
In Koksmute, an der Mündung des Kuskokwim in die Beringsee, trifft
Price auf eine starke Sippe besonders primitiver Eskimos. Sie kamen
aus dem Gebiet der Nelsoninsel und hatten bisher nur eine geringe
Berührung mit der Zivilisation gehabt. Bei der Untersuchung von 28
Personen mit 820 Zähnen findet sich nur ein einziger defekter Zahn.
(Haller, S:20)
Am Stonyfluß sollte eine Gruppe von Indianern in großer Ab-
geschiedenheit leben. Price findet sie nach langer Suche beim Lachs-
fang. Er untersucht sie und stellt nur 0,3% kariöse Zähne fest. Aber 2
Indianer, die, von Bethel kommend, zu dieser Sippe stoßen, zeigen
27% kariöse Zähne; sie haben von den eingeführten Lebensmitteln
gelebt. (Haller, S:20)
Wohin auch immer Price in dem weiten Gebiet gelangt, findet er die
gleichen Verhältnisse. Am unteren Kuskokwim untersucht er in einer
Siedlung, die mit importierten Lebensmitteln ausreichend versorgt
wird, 81 Personen. Von insgesamt 2254 Zähnen sind 394 krank, also
13%. In einer Siedlung des gleichen Gebietes, die indessen durch ihre
geografische Lage von den Geschenken der Zivilisation abgeschnitten
ist, finden sieh bei 72 Personen nur 2 kranke Zähne unter 2138, also
weniger als 0,1%. (Haller, S:21)
Herausgehoben werden muss: Die Lebensbedingungen am
Kuskokwim waren überall dieselben. Die Unrast, die Hetze, die
Überbeanspruchung, Lärm und Staub, alle diese Begleiter des
technischen Zeitalters, die in den Städten der zivilisierten Welt ihre
Bewohner früh verbrauchen, sind unbekannt. Der einzige Faktor, der
die Ursache dafür war, ob die Eskimos gesunde Zähne oder kaputte
Zähne hatten, war die Ernährung. Kein Stress, keine Umweltbelastung,
keine Vererbung. (Siehe Haller, S:18)

96
3.2 Die Indianer Nordamerikas
Die Schädel und Skelette aus den Grabhügeln aus der Zeit vor der
Entdeckung Amerikas zeigen über einen Zeitraum von Jahrtausenden
keine Fehler. Gelenkerkrankungen sind nirgends feststellbar. Bei
mehreren Hundert untersuchten Schädeln findet sich kein einziger
kariöser Zahn, keine einzige Missbildung des Zahnbogens oder der
Gesichtsknochen, keine Degenrationsmerkmale. Diese Funde gab es
sowohl bei Vancouver und in Florida.
Werfen wir einen Blick auf die Nachkommen dieser Indianer bei
Vancouver:
„Sie (die Indianer) scheinen auch in unseren Tagen vom Schicksal
begünstigt zu sein. Die sich ausdehnende Stadt Victoria sah sich
genötigt, einen Teil des angrenzenden Reservats der Indianer zu
erwerben. Die Indianer erhielten als Gegenleistung Land, jede
umgesiedelte Familie ein fertiges Haus und eine Geldentschädigung.
So gehören die Vancouver-Indianer zu den wohlhabendsten Stämmen.
Sie sind modern eingerichtet, besitzen Autos und leben von
Konserven. Hier findet Price keinen Indianer, der frei von Zahnkaries
ist. 48,5% aller untersuchten Zähne sind kariös. Und das, obschon sie
von einem tüchtigen Zahnarzt behandelt werden, der seine Patienten
über vorbeugende Mundhygiene belehrt.“ (Haller, S:43)
Die Nachkommen der Indianer bei Florida:
„Die Nachkommen dieser Indianer in den schwer zugänglichen
Zypressensümpfen Floridas haben sich ihre körperliche Voll-
kommenheit bis heute weitgehend bewahrt. Hier findet Price zwar
keine hundertprozentige Immunität gegen Karies, aber immerhin sind
es nur 4 Zähne von 100, bei denen Kariesspuren zu bemerken sind.
Dieser Prozentsatz steigt auf 40% bei den zivilisierten Indianern des
gleichen Stammes. Hier finden sich auch vielfach Missbildungen der
Knochen und Arthritis.“ (Haller, S:41)
Im Reservat der Indianer bei Winnipeg stellte Price einen Kariesbefall
von nahezu 40% aller untersuchten Zähne fest:
„Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse werden verkauft, die Indianer
leben von den Nahrungsmitteln der Stadt - Konserven und nochmals
Konserven, feinem Weizenmehl und weißem Gebäck, Marmelade, sehr

97
vielen Zuckerwaren. Und mit ihrer alten Lebensweise haben diese
Indianer auch ihre alte Gesundheit verloren.“ (Haller, S:38)
Die Indianer der Hudsonbai verfügten unterschiedslos über einen
guten Gesundheitszustand.
Aber ihre Stammesbrüder, die sich nördlich von Winnipeg an einer
neu erbauten Bahnlinie niedergelassen hatten, zeigten wiederum
deutliche Zeichen des Verfalls.
„Die gleichen Indianerstämme, die sich in der Abgeschiedenheit einer
so hervorragenden Gesundheit erfreuen, leiden in den zugänglichen
Teilen ihres Wohngebiets an zahlreichen Krankheiten. Der allgemeine
Verfall der Gesundheit geht dein Gebissverfall parallel. [...]
Auffallend ist auch die Zahl der Krüppel. Jenseits der Zivi-
lisationsgrenze hat Price keine Krüppel gesehen. In einer von
eingeführten Lebensmitteln lebenden Sippe findet er in etwa 20 Hütten
10 bettlägerige, zum Teil schwer missgestaltete, verkrüppelte Kinder.“
(Haller, S:37)
Das Ergebnis der Untersuchungen von Price bei den Indianern:
„Die Form der Zahnbögen ist durchweg schön gerundet, die
Gesichtsbildung harmonisch, der Zustand der Zähne ausgezeichnet.
[...] Dieses Bild vollkommener Gesundheit ändert sich rasch in jenen
Gebieten, die in ständiger Verbindung mit der zivilisierten Welt
stehen.
Schon auf der Hinfahrt hatte der Anblick deformierter Gebisse und
kranker Zähne Price solange begleitet, wie eine regelmäßige
Verkehrsverbindung mit der zivilisierten Welt bestand. In Telegraph
Creek, Endpunkt der Schifffahrt auf dem Stikine und Stapelplatz
eingeführter Lebensmittel, hatte die Untersuchung einen Kariesbefall
von 25,5% aller Zähne gezeigt. Als Price sich wieder dem Grenzgebiet
von Alaska nähert, das leicht von der See aus mit Handelswaren
versorgt werden kann, steigt der Prozentsatz von Karies sogar auf
40%. In diesen Grenzbezirken der Zivilisation treten neben der
Zahnkaries auch die anderen schon beschriebenen degenerativen
Veränderungen der Kiefer und des Gesichts auf. Bemerkenswert wert
ist auch die Beobachtung, dass bei den isoliert lebenden Sippen die
Weisheitszähne ausnahmslos in der ganz regelmäßig gebildeten Reihe
der anderen Zähne stehen und ihre Funktion voll ausüben können,
während sich bei den zivilisierten Indianern hier besonders häufig

98
Missbildungen finden: durch Raummangel eingekeilte, schief
stehende, aus der Reihe gedrängte und zum Kauen nicht brauchbare
Zähne.
Wer das umfangreiche Bilderbuch betrachtet, das Price von dieser
Reise mitbringt, kann die Anklage nicht überhören, die aus diesen
Aufnahmen spricht.“ (Haller, S:36)
3.3 Die Südsee-Bewohner
Bei aller Vielfalt der Völker, bei aller Verschiedenheit ihrer
Konstitution, bei allen oft gegensätzlichen Lebensgewohnheiten ist die
Gleichartigkeit der Zivilisationsschäden verblüffend. Sie sind die
gleichen wie bei Eskimos und Indianern.
An verkehrsfernen Küsten der Cook-Inseln, der Tonga-Inseln und der
Samoa-Inseln finden sich noch Menschen von schönstem Ebenmaß.
Ihre Kiefer sind vollendet ausgebildet, die Zahnbildung fehlerfrei.
Ihren kräftigen Körpern, ihrer Lebhaftigkeit und Unternehmungslust
traut man die abenteuerlichen Bootsfahrten ihrer Vorfahren über
1000 Meilen offenen Ozeans noch heute zu. In Rarotonga, wo die
Bevölkerung fast ausschließlich von der seit alters üblichen Nahrung
lebt, findet Price, dass nur 0,3% aller untersuchten Zähne Spuren von
Karies aufweisen. Der gleiche Prozentsatz gilt für abgelegene Gebiete
von Samoa. Überall, wo die Eingeborenen noch ausschließlich von
der eigenen Nahrung leben, sind die Untersuchungsergebnisse
ähnlich, die Zahl kariöser Zähne steigt höchstens bis 0,6%.
(Haller, S:51)
Dieses ganze Bild änderte sich dort, wo ein Wechsel der Lebensweise
stattgefunden hat:
„Auf den sieben Inseln der Marquesas-Gruppe leben Polynesier, die
dank ihrer Schönheit und Gesundheit berühmt waren. Reisende, die
die Inseln vor hundert Jahren besuchten, priesen begeistert das Glück
dieses Volkes. [...] Heute ist die Bevölkerung auf kaum mehr als 2000
Menschen zurückgegangen Tuberkulose, Masern, Pocken und andere
Infektionskrankheiten haben den morsch gewordenen Volkskörper
zerstört. In einem Hafenort sieht Price einen Haufen kümmerlicher
Gestalten stundenlang vor einer noch geschlossenen Ambulanz
warten. [...]
Der Zahnverfall ist in den von der Zivilisation berührten Inseln
allgemein. Auf den Marquesas-Inseln findet Price 44% aller unter-

99
suchten Zähne von Karies befallen. Auf Tahiti, in der Hauptstadt
Papeete, sind es 32%. Und wie anderswo ist der Zahnverfall von
anderen Degenerationserscheinungen begleitet. Price stellt bei der
jüngeren Generation, deren Eltern bereits ihre Ernährung auf im-
portierte portierte Lebensmittel umgestellt hatten, vielfach eine
mangelhafte Ausbildung der Zahnbögen fest eine Verengung der
Gesichter zu enge Nasenlöcher, zu schmale Brustkörbe. Unter so ganz
anderen Lebensbedingungen sind es die gleichen Symptome wie bei
Eskimos und Indianern.“ (Haller, S:52)
Auf denselben Inseln gab es gravierende Unterschiede zwischen den
Eingeborenen, die ihre Ernährungsgewohnheiten umgestellt und bei-
behalten hatten. Zwei weitere Beispiele:
„Auf Neu-Kaledonien findet Price einen Stamm reinrassiger
Melanesier, breitschultrige, sehr muskulöse Männer, deren Gesund-
heitszustand ausgezeichnet ist. Die Untersuchung ihrer Zähne ergibt,
dass nur 0,1'% kariös sind. [...] Die im nahen Hafenort lebenden
Eingeborenen zeigen demgegenüber einen starken Zahnverfall (26%
Karies), Degenerationssymptome bei der Jugend und allgemein eine
gesteigerte Anfälligkeit für Infektionen. Sie ernähren sich vorwiegend
von eingeführten Lebensmitteln.“ (Haller, S:52)
Auf den Hawaii-Inseln traf Price auf Eingeborene, die sich nach ihrer
alt hergebrachten Nahrung ernähren.
„Von den untersuchten Zähnen dieser Eingeborenen sind 2% an
Karies erkrankt, während der sonst gefundene Durchschnitt auf den
der Zivilisation erschlossenen Inseln der Hawaii-Gruppe 37%
beträgt.“ (Haller, S:55)
3.4 Die Maoris auf Neuseeland
Er reist von Ort zu Ort, findet die eingeborene Bevölkerung überall
zivilisiert und untersucht in den gut eingerichteten Schulen und
Zahnambulatorien, von den Behörden bereitwillig unterstützt, die
Schuljugend. Von 15.332 untersuchten Zähnen sind 3420 von Karies
befallen. Das sind 22%. Aber dieser Prozentsatz steigt bis zu 50% in
jenen Gebieten, in denen ein größerer Wohlstand die am höchsten
verfeinerte Zivilisationskost zulässt. [...] Wie überall in der Welt, ist
das Schwinden der Immunität gegen Zahnkaries von einer
Unterentwicklung der Zahnbögen und anderen Missbildungen be-

100
gleitet. Diese degenerativen Abweichungen vom Rassetyp der Maoris
schwanken bei der untersuchten Schuljugend in den 22 von Price
besuchten Schulbezirken zwischen 40 und 100%. (Haller, S:58)
H. P. Pickerill hat eine eingehende Untersuchung an Schädeln der
Maoris aus der Zeit vor der weißen Besiedlung durchgeführt. Es
wurden 326 Schädel untersucht. Von je 2000 Zähnen war nur ein
einziger Zahn krank. Wenn man einen dieser alten Schädel betrachtet
so empfindet man den Gegensatz zu den heute lebenden Nachkommen
dieser Menschen mit erschreckender Klarheit. Die Schädel früherer
Generationen zeigen eine vollkommen harmonische Ausbildung aller
Teile. Die Zahnbögen sind breit, die Stellung und die Form der Zähne
von großer Regelmäßigkeit, alle Zähne sind erhalten und noch in
gutem Zustand. Bei keinem einzigen Schädel findet man jene
mangelhafte Entwicklung der Kiefer, wie sie bei der heutigen
Generation so häufig ist.
Was hat sich in der kurzen Zeit, in der diese Konstitutionsver-
änderungen eingetreten sind, ereignet? Klima und Boden sind die
gleichen geblieben. Eine Industrialisierung, die die Lebensweise hätte
grundlegend verändern können, fand nicht statt. Was sich völlig
geändert hat, ist nur die Ernährung. (Haller, S:59)
Jedoch fand Price auch Menschen, die in abgelegenen Regionen noch
ihre alte Lebensweise beibehalten hatten:
„Neuseeland besitzt vorzügliche Straßen, und so ist es verständlich,
dass es nur noch wenige abseitige Gruppen der Maoris gibt, die etwas
von ihrer alten Lebensweise beibehalten haben. Vergessene Über-
bleibsel einer zerstörten Welt
In Regenzeiten sind diese zivilisationsfernen Siedlungen der Maoris
von Land aus nicht erreichbar. Aber es ist Trockenzeit, und Price
kann die brückenlosen Flüsse auf den Furten überschreiten. Und hier
finden sich noch die [...] Menschen, von denen die alten Reiseberichte
begeistert erzählen und von denen in den Städten nur noch die
Ahnenschädel zeugen [...]. In den schwer zugänglichen Gebieten ist
kein Zahnverfall zu beobachten. Die Untersuchung der Zähne ergibt
Spuren von Zahnkaries: 1,7%. Missbildungen der Kiefer oder des
Gesichts sind nicht vorhanden.
In die zivilisierten Gebiete zurückgekehrt, untersucht Price die Kinder
angelsächsischer Herkunft in einigen Schulen und Internaten. Er

101
findet kein Kind, das ein vollständig gesundes Gebiss besitzt. Die
weißen Neuseeländer haben die schlechtesten Zähne der Welt, stellt er
in seinem Bericht fest.“ (Haller, S:60)
3.5. Australien
Price unternahm Erkundungsfahrten mit einem von 18 Eingeborenen
bemannten Boot in Australien. Von diesen 18 besaßen 13 ein
normales Gebiss, keiner hatte je Karies.
„Aber fünf Leute der Bootsbesatzung haben 20% kariöse Zähne und
zwei von ihnen missgebildete Zahnbögen. Es ergibt sich, dass die 13
im Busch unter primitiven Verhältnissen aufgewachsen sind, während
die 5 anderen in Missionsstationen mit der üblichen Zivilisationskost
aufgezogen wurden.“ (Haller, S:65)
„Im Nordosten Australiens findet Price eine kleine Gruppe von
Eingeborenen, die sich noch in der überlieferten Weise ernährt. [...]
Die Gesichtsbildung, die Zahnbögen, die Form der Zähne dieser
Australier entsprechen genau den jahrhundertealten Schädeln, die
Price in den Museen von Sydney und Canberra untersucht hatte. Die
alten Schädel zeigen fast alle noch ein vollständiges ständiges Gebiss,
Missbildungen sind in keinem Fall vorhanden. Spuren von Karies
finden sich äußerst selten.“ (Haller, S:64)
Dieses ganze Bild änderte sich, sobald Price auf die zivilisierten
Eingeborenen traf:
„Im Reservat Le Parouse bei Sydney gab es keinen Eingeborenen
ohne Zahnkaries. Im Durchschnitt waren 47,5% aller Zähne kariös,
bei den Frauen waren es sogar 81,3%. - Im Reservat auf Palm Island,
50 Meilen vom Festland entfernt, hatten mehr als die Hälfte der
Eingeborenen fortschreitenden Zahnverfall. Während hier nur 11 %
der Erwachsenen deformierte Zahnbögen hatten, war dieses
Degenerationszeichen bei 50 % der Kinder zu beobachten.“
(Haller, S:66)
„Im abgelegenen Reservat Cowall Creek an der Westküste der York-
Halbinsel, das Price mit einem gemieteten Motorschiff von der
Horninsel aus erreichen konnte, waren die Umweltbedingungen
weitgehend noch die alten – bis auf die Nahrung. Der Anblick der
Eingeborenen war trostlos, ihr Gesundheitszustand schlecht, die
Sterblichkeit hoch. Wie in den anderen Reservaten herrschte die

102
Tuberkulose. Rund 70% der Eingeborenen hatten Zahnkaries. Fast
gleich hoch war der Prozentsatz anomaler Zahnbögen bei den Kin-
dern.“ (Haller, S:66)
3.6 Zwischen Asien und Australien
Auf der Donnerstagsinsel fand Price bei 32 von 50 weißen Kindern
eine erhebliche Unterentwicklung der Zahnbögen und der Gesichts-
bildung.
„Ähnliche Zeichen der Degeneration finden sich bei den Kindern der
Eingeborenen nur dann, wenn die Eltern schon vor Geburt der Kinder
ihre Ernährung umgestellt und von importierten Lebensmitteln gelebt
haben.“ (Haller, S:69)
„Auf der Murray-Insel, auf der die Eingeborenen erst seit Kurzem die
Möglichkeit haben, Zivilisationskost zu erhalten, und wo nur zögernd
davon Gebrauch gemacht wird, ist die Bevölkerung bewundernswert
gesund. Die Menschen haben den schönen und kräftigen Körperbau
ihrer Ahnen unverändert erhalten, Krankheiten sind fast unbekannt,
Missbildungen nirgends zu entdecken. Das Ebenmaß ihrer Gebisse,
die makellosen Zähne geben ihren Gesichtern etwas Strahlendes.
Price untersucht mehr als 1000 Zähne und findet nur bei 0,7% Spuren
einer Karies.“ (Haller, S:71)
Anders sah es auf der Insel Badu aus, wo Verkaufsstellen bereits seit
23 Jahren existierten:
60% von allen Zähnen waren krank und ein Drittel der Kinder hatten
abnorm gebildete Zahnbögen.
3.7 In Europa - Auf den Hebriden
„Die Kinder, die Price im Innern der Insel untersucht, haben ausge-
zeichnete Zähne. Unter 100 Zähnen findet er im Durchschnitt jeweils
nur 1,3, die von Karies angegriffen sind. Ähnlich sind die Verhältnisse
auf Harris. Im Dorf Scalpay findet er unter 100 Zähnen jeweils nur
einen, der jemals von Karies angegriffen war. Auch die Entwicklung
und der Gesundheitszustand der Kinder sind ausgezeichnet.“
(Haller, S:77)
Ein anderes Bild bot sich in den Hafenorten.
Kommen wir zurück zum Beispiel vom Anfang:

103
„Es genügt, dass sich ein Bäcker niederlässt, der das übliche feine
weiße Brot herstellt, und ein Krämer einen kleinen Laden eröffnet, um
die Bevölkerung mit konservierten Lebensmitteln zu versorgen, und
die Immunität gegen Karies verschwindet. Da ist z. B. das Dörfchen
Tarbert auf der Insel Harris, das den einzigen Hafen dieser Insel
besitzt. Price untersucht die Schuljugend und findet, dass von jeweils
100 Zähnen 32,4 kariös sind. Das schon erwähnte Dorf Scalpy ist nur
10 Meilen entfernt, die Lebensbedingungen sind an beiden Orten die
gleichen, mit Ausnahme der Nahrung, die im letztgenannten die
kärgliche Landeskost ist. Hier zeigt nur ein einziger Zahn von 100
Spuren einer Karies.“ (Haller, S:78)
„Auf der wildromantischen, durch Felsen, Berge und Klüfte schwer
zugänglichen Insel Skye gibt es ein Dörfchen Airth of Sleat, auf das
Price durch die schottische Gesundheitsbehörde aufmerksam gemacht
wird. Im Rahmen einer allgemeinen Erhebung über den Zustand der
Zähne der Schuljugend wurde bei den 36 Kindern der Schule dieser
Gemeinde nicht ein einziger kariöser Zahn gefunden. Unmittelbar
darauf verlor der Ort seine Weltabgeschiedenheit: Er wird in den
Schifffahrtsplan aufgenommen, und der kleine Dampfer, der vom
schottischen Festland kommt, läuft ihn regelmäßig an.
Price besucht Airth of Sleat, um festzustellen, welche Veränderungen
der Anschluss an die zivilisierte Welt gebracht hat. Es gibt dort nun
eine moderne Bäckerei, auch hat sich ein Krämer niedergelassen, bei
dem die üblichen denaturierten Lebensmittel zu haben sind. Bei der
Untersuchung der Schulkinder findet Price krasse Unterschiede. Ein
Teil der Kinder hat vorzügliche Zähne, bei anderen ist eine
fortschreitende Karies festzustellen. Eine Umfrage ergibt, dass viele
Familien ihre traditionelle Ernährung beibehalten haben, während
andere von den neuerdings eingeführten Nahrungsmitteln leben.“
(Haller, S:78)
Etwas, was auch einer gewissen Komik nicht entbehrt, ist, dass junge
Leute, nach den Gründen des Zahnverfalls befragt, mit dem Hinweis
auf den schädigenden Einfluss von Salzwasser und salziger Luft
antworten.
Heute heißt es statt Salzwasser Bakterien und statt salziger Luft
Vererbung. So eine richtige Verbesserung ist da für mich nicht
erkennbar.

104
3.8 In den Hochtälern der Schweiz
Price führte Untersuchungen im Lötschtal in der Schweiz durch. Dort
wurde die ursprüngliche Ernährung beibehalten. Er fand bei den
Kindern, dass nur 0,3% der Zähne kariös sind. Bei den Erwachsenen
ergab sich ein ähnliches Bild. Sie hatten keinen Zahnverfall und keine
Deformierung der Zahnbögen. Demgegenüber findet Price in der nahe
gelegenen Stadt St. Moritz einen hohen Grad von Zahnverfall.
„Die Menschen hatten engere Kieferknochen, auf denen sich die
Zähne zusammendrängten. [...] Viele von ihnen hatten ein unterent-
wickeltes Kinn, eine enge Nase, ein schmales Gesicht oder andere
Abnormalitäten des Knochenbaus.“ (Markert, S:44)
Die Zähne der Kinder waren glänzend und sauber, ein beredetes
Zeugnis für gründliche Mundpflege mit modernen Zahnputzmitteln.
Aber die Untersuchung der Kinder zwischen 8 und 15 Jahren zeigte,
dass bereits 29,8% ihrer Zähne von Karies befallen waren.
„Der Prozentsatz wäre noch höher gewesen, wenn man die wenigen
Kinder mit vollständig gesunden Gebissen ausgeschieden hätte.
Ausnahmslos kamen diese Kinder aus Familien, die im Wesentlichen
die überlieferte Ernährungsweise beibehalten hatten. Da war z. B.
eine Klasse von 19 gleichaltrigen Jungen, bei denen 16 insgesamt 158
offene Löcher oder Füllungen hatten, so dass auf jedes Kind im
Durchschnitt fast 10 schadhafte Zähne kamen.“ (Haller, S:84)
3.9 Einschub – Die Situation heute
Am 20.08.2007 war ein Artikel über Karies in der Süddeutschen
Zeitung. Er hieß: “Vom Luxus der Zahnpasta“. Es ging um
philippinische Kinder, deren Entwicklung durch Zahnschmerzen be-
einträchtigt wird. Dort stand:
„97 Prozent aller Erstklässler haben Karies; durchschnittlich sind
neun Zähne bei jedem Kind zerstört - bei durchschnittlich drei Zähnen
liegen die Nerven offen. Jedes zehnte sechsjährige Kind hat einen
Abszess im Mund. Die bleibenden Zähne sind auch nicht besser
erhalten: 80 Prozent aller Zwölfjährigen leiden an Karies, im
Durchschnitt hat jeder Jugendliche dieser Altersgruppe drei völlig
zerstörte Zähne im Mund. Füllungen gibt es bei Kindern auf den
Philippinen so gut wie gar nicht.“ (sueddeutsche.de, 20.08.2007)
Im selben Artikel wird beschrieben, woran Karies liegt:

105
„Mangelnde Hygiene und Auswirkungen westlicher Ernährungs-
gewohnheiten - zu viel Zucker vor allem - führen zu Krankheiten, die
mit dem Budget eines Entwicklungslandes nicht zu kurieren sind.“
Und einige Zeilen davor stand:
„Angelino hat nur selten Geld und wenn, dann wenig. Das reicht
manchmal für ein bisschen Luxus. Ein Bonbon, eine Cola, ein Eis.
Eine Tube Zahnpasta hingegen ist unerschwinglich, sogar für die
kleine Menge im Tütchen müsste er sparen. Für ein einzelnes Bonbon
auf die Hand reicht sein Mini-Budget hingegen manchmal. Seine
Eltern, die ebenfalls kaum Geld haben, können ihren Kindern
gelegentlich mit Süßigkeiten eine Freude machen, für regelmäßige
Mundhygiene reicht das Einkommen nicht.“
Und wie sieht das Konzept zur Bekämpfung von Karies nun aus?
Ganz klar, mehr Zahnpasta und mehr Zahnpflege:
„Einfache Hygieneregeln sollen in Schulen und Kindergärten
eingeführt werden. Tägliches Händewaschen mit Seife, Zähne putzen
mit fluoridhaltiger Zahnpasta [...]. Zu dieser Basisgesundheitspflege
gehören Seife, Zahnbürste und eine preiswerte, lokal hergestellte und
von den Universitäten Jena und Njimegen qualitätsgeprüfte
Zahncreme in Halbliter-Spenderflaschen - sie kosten 33 Cent pro Jahr
und Kind.“
3.10 In Afrika
Haller führte im Jahr 1952 eine Expedition in die tropischen Urwälder
Westafrikas durch.
Im Stammesgebiet der Gios gab der Häuptling ein Fest für ihn. Den
einzigen Menschen mit schlechten Zähnen, den Haller dort traf, war
der in der Hauptstadt Monrovia ausgebildete schwarze Lehrer. Er war
der einzige zivilisierte Schwarze dort, aber auch der einzige mit
schwer geschädigtem Gebiss. Seine Zähne bestanden nur noch aus
schwarzen Stümpfen. Haller erfährt, dass er in der Stadt von
importierten Lebensmitteln gelebt hatte. (Siehe Haller, S:88)
Aus dem Bericht von Price:
„Es ist sehr bezeichnend, dass wir bei unseren Untersuchungen von 6
Stämmen nicht einen einzigen kariösen Zahn fanden und nicht einen
einzigen missgebildeten Zahnbogen feststellten. Bei anderen Stämmen
war die Immunität gegen Zahnkaries fast vollkommen. Bei 13

106
Stämmen fanden wir keinen Eingeborenen mit unregelmäßig
geformten Zähnen. Dagegen ist Gebissverfall bei Angehörigen der
gleichen Stämme häufig, die zur zivilisierten Lebensweise überge-
gangen sind. Und in der diesen Zivilisierten mit moderner Ernähr-
ungsweise folgenden Generation sind Missbildungen der Zahnbögen
häufig.“ (Haller, S:91)
Am Kivu-See untersuchte Price die Zähne der Angestellten des
Touristenhotels. Unter ihren 320 Zähnen fand er 20 kariöse. Alle 20
im Munde des Kochs, der für die Europäer kochte. Die anderen
Angestellten verpflegen sich selbst auf die althergebrachte Art und
waren gesund. (Siehe Haller, S:92)
Auch bei 17 der untersuchten afrikanischen Volksstämme ist eine
ausgebreitete Zahnkaries bei der jüngeren Generation immer von mehr
oder weniger häufigen Missbildungen des Gesichts und der Zahn-
bögen begleitet. Nachprüfungen ergaben in allen Fällen, dass diese
Degeneration nur bei jenen Kindern auftritt, die nach der Ernährungs-
umstellung der Eltern geboren sind. Bei 13 primitiv lebenden
Stämmen hatte Price nicht eine einzige Missbildung gesehen.
3.11. Karies in Europa - heute
Dieselben Beobachtungen lassen sich natürlich auch bei uns machen.
Bevor die moderne Ernährung einsetzte, war Karies nahezu unbe-
kannt.
„Tatsache ist jedoch, dass unsere Vorfahren vor einigen
Jahrtausenden solche Probleme kaum kannten. Bevor sie zivilisierte
Lebens- und Essgewohnheiten annahmen, waren ihre Zähne fast
ausnahmslos gesund und in bestem Zustand, wie ausgegrabene
Schädel zeigen.“ (Markert, S:9)
„Vor mehreren Jahrtausenden kam die Zahnfäule in Mitteleuropa nur
selten vor. Über 95% der Zähne der ausgegrabenen Schädel waren in
bestem Zustand.. Ein leichter Anstieg der Zahnfäule kam nach der
Kolonisierung durch die Römer, als bestimmte Methoden der
Nahrungsverfeinerung eingesetzt wurden. Aber eine erschreckende
Zunahme fand im 17. Jahrhundert statt, als zum ersten Mal Zucker in
großen Mengen hergestellt wurde. Über 25% der Zähne hatten
Karies. Im 20. Jahrhundert nahm dieser Trend katastrophale Aus-

107
maße an, so dass man heute von einem normalen Schädel spricht,
wenn 95% der Zähne fehlen oder angefault sind.“ (Markert, S:31)
„Von der Steinzeit bis ins 16. Jahrhundert war die Zahnkaries in
Europa selten, sie stieg dann zwar langsam an, aber erst im Zeitalter
der industriellen Erzeugung von Lebensmitteln wurde sie zur
allgemein verbreiteten Seuche.“ (Haller, S:74)

108
4. Der eine Faktor III
4.1 Schrift aus dem Jahr 1772
„Kinder, die viel Zucker und mit Zucker gesüßte Speisen genießen,
frisst der Zucker die Zähne schon in der Jugend an. Man kann sich
durch den Augenschein überzeugen, dass gemeine Leute und
besonders Bauern, denen der Zucker eine seltene Sache ist,
gemeiniglich nicht nur von Zahnschmerzen frei sind, sondern auch
ihre gesunden und dem schönsten Alabaster gleichenden Zähnen ein
beneidenswertes Ziel der Reichen zu sein scheinen.“ (Bruker, S:435)
4.2 Die Vollwertkost.
Erfahrungen in der Vollwertkost, bezogen auf Deutschland, vor allem
auf die Vollwert-Ernährungen von Dr. Schnitzer und Dr. Bruker,
zeigen, dass Karies durch Verzicht auf weißen Zucker und weitere
Ernährungsregeln auf Null zurückgeht.
So betreute allein Dr. M. O. Bruker insgesamt ca. 50.000 Patienten
während seines Lebens und stoppte unter anderem die Karies-
anfälligkeit.
4.3 Pisa
In der Welt kompakt wurden am 04.12.2007 einige Pisafragen
vorgestellt, die beim letzten Pisatest gelaufen sind. In einem der
Gebiete ging es um Karies.
(1) In der ersten der dazugehörigen Fragen gab es eine kurze
Einleitung, gefolgt von vier Aussagen über Bakterien und Karies, die
bewertet werden sollten. Das Interessante an dieser Aufgabe waren
aber weder die Aussagen über Karies, noch die Antwortmöglichkeiten
oder die abgebildete Grafik, sondern die besagte Einleitung, die zur
Aufgabe hinführte:
„Bakterien, die in unserem Mund leben, verursachen Karies.
Karies ist seit dem 18. Jahrhundert ein Problem, als Zucker durch die
wachsende Zuckerrohrindustrie verfügbar wurde.“
(2) Für die nächste Aufgabe zum Karies war eine Grafik abgebildet.
Auf der x-Achse war der durchschnittliche Zuckerkonsum in Gramm
pro Person und Tag abgetragen und auf der y-Achse die durch-
schnittliche Anzahl kariöser Zähne pro Person in verschiedenen

109
Ländern. Die Abbildung stellte also den Zusammenhang von Zucker-
konsum und dem Auftreten von Karies dar.
Die Schüler sollten, mithilfe einer bereits eingezeichneten Ausgleichs-
geraden, beurteilen, welche der dann folgenden Aussagen von der
Abbildung gestützt wird. Es war:
„Je mehr Zucker die Menschen essen, desto wahrscheinlicher
bekommen sie Karies.“
4.4 Der eine Faktor
Der eine Faktor, der den Karies verursacht, es ist der Zucker.

110
5. Kariesheilung I – leichter
Karies
Es ist zahnmedizinisch gesichert und ich hatte es in der Einleitung
bereits gesagt: Kleine Karieslöcher können wieder verheilen.
Sie tun es häufig genug natürlich nicht, aber das ist auch kein großes
Wunder, da die Ernährungsgewohnheiten, die ja erst zu der Ent-
stehung des Karies geführt haben, nicht geändert werden, nachdem
der Karies festgestellt wurde.
Dass Karies dann trotzdem hin und wieder noch verheilt, zeigt nur,
wie klein der Schritt tatsächlich ist, der gemacht werden muss, um
Karies sicher zum Verheilen zu bekommen.
Der Knackpunkt hier ist: Der Zahn muss einfach nur mehr Zeit zur
Regeneration bekommen.
Und zwar, logischerweise, Regeneration vom Hauptverursacher des
Karies, dem Zucker. Der Zahn darf einfach nicht mehr so oft mit
Zucker in Kontakt kommen und dann erledigt sich der Rest von
alleine.
Die Jungs von Sensodyne schrieben auch vier oder fünf Punkte auf
ihrer Website auf, wie es unter Umständen möglich ist, dass sich
anfänglicher Karies zurückbildet. Sie haben die Ursache aber nur am
Rande berührt und deswegen wird sich für alle, die es versucht haben,
die Umsetzung schwierig gestaltet haben.
Zwei gezieltere Änderungen bewirken das Ganze aber effektiver:
5.1 Punkt Eins
Der entscheidende Punkt beim Zucker ist erstmal nicht der Zucker,
sondern der Kontakt des Zuckers mit den Zähnen.
Zwischen der Entstehung von Karies und der Gesamtmenge des
verspeisten Zuckers besteht kein direkter Zusammenhang. Darauf
weist die Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik hin.
Entscheidend sei die Kontaktzeit eines Lebensmittels mit der Zahn-
oberfläche. Wichtig sei auch die Konsistenz der Speise - z. B., ob sie
klebrig ist.
(http://morgenpost.berlin1.de/content/2003/11/15/ttt/641499.html)

111
Der Kontakt von Fabrikzuckern mit den Zähnen muss also verringert
werden. Das ist nicht ganz so schwierig, wie es sich anhört. Viele
Nahrungsmittel, die wir essen, beinhalten keinen Fabrikzucker und
sind damit also unproblematisch. Als da wären zum Beispiel: rohes
Obst, Gemüse, Kartoffeln, viele Chipsarten, Getreide und selbst
Weißmehl.
Ebenfalls unschädlich für die Zähne sind alle Eiweiße und Fette wie
Käse, Milchprodukte, Fleisch, Fisch oder Nüsse.
Die zuckerhaltigen Getränke und Nahrungsmittel müssen eben
irgendwie an den Zähnen vorbeigeschleust werden.
(1) Zuckerhaltige Getränke
Zuckerhaltige Getränke wie Softgetränke sollten so getrunken werden,
dass die Cola nun nicht jeden Zahn umspült und passieren muss, bevor
sie heruntergeschluckt wird. Kinder lässt man mit einem Strohhalm
trinken.
Eine Sonderrolle spielen hier die Obstsäfte. Bei Softdrinks ist jedem,
aufgrund des hohen Zuckergehaltes klar, dass sie nicht gut für die
Zähne sind. Bei Obstsäften nicht.
Wenn das Obst selber für die Zähne auch ungefährlich ist, so ändert
sich die Situation bei den industriell hergestellten Obstsäften, selbst
wenn sie aus 100 % Frucht bestehen, da der Zucker in gelösten
Anteilen vorliegt.
Bei Apfelsaft wussten 51% der Befragten nicht, dass er schlecht für
die Zähne ist. Dies ergab eine Umfrage, die in dem Buch von Strippel
aufgeführt war. Hier empfiehlt es sich ebenfalls, die Obstsäfte
vorsichtig zu trinken oder eben mit Strohhalm.
(2) Zuckerhaltige Speisen
Bei zuckerhaltigen Speisen ist es schwieriger. Die Bandbreite reicht
von Eis, welches völlig ohne Kontakt mit den Zähnen gelutscht
werden kann, über Kuchen, der zuerst mit der Gabel zerkleinert und
anschließend ebenfalls moderat gekaut werden kann, bis hin zur
harten Schweizer Schokolade oder Storck-Riesen. Letzteres sollte, bei
bereits vorhandenem Karies, nun wirklich nicht mehr gegessen
werden.

112
Noch schlechter für die Zähne, als ein hoher Anteil von Zucker in
einem Nahrungsmittel, ist, wenn das Nahrungsmittel klebrig und süß
ist. Bei der oben genannten Umfrage wussten 54% der Eltern nicht,
dass Müsli Riegel schlecht für die Zähne sind.
Zu diesen süßen und klebrigen Nahrungsmitteln zählen auch die
Trockenfrüchte wie getrocknete Pflaumen, Datteln oder Bananen, aber
auch Honig.
So sagt auch Dr. Schnitzer, es geht darum, sie (die Trockenfrüchte) so
die Zähne passieren zu lassen, dass dort kein örtlicher Schaden
entsteht. (Siehe Schnitzer, S:115)
Mit Zucker ist hier immer das gemeint, was wir landläufig unter
Zucker verstehen, also der raffinierte Zucker oder Fabrikzucker.
Am Ende werden natürlich alle Kohlehydrate in einfache Zucker
abgebaut und wir könnten sogar generell zu allen Kohlehydraten
Zucker sagen, aber das will ich hier jetzt nicht gleichsetzen und es ist
auch nicht das, was landläufig unter Zucker verstanden wird.
Hier gemeint ist also: Haushaltszucker, Traubenzucker oder Frucht-
zucker.
Dieser Zucker wird in Nahrungsmitteln ausgezeichnet mit: Frucht-
zucker, Fructose, Glucose, Maltose, Dextrose, Malzextrakt oder
Saccharose.
Die Inhaltsstoffe der Nahrungsmittel sind in der Reihenfolge ihrer
Mengenanteile aufgeführt. Der Inhaltsstoff mit dem größten Anteil
wird zuerst genannt. Man sollte also bei vorhandenen Zahnproblemen
vorsichtig sein, wenn einer der eben genannten Zucker weit vorne
steht.
Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen den von der
Industrie veränderten, einfachen (raffinierten, kurzkettigen, isolierten)
Zuckern, die sofort löslich sind und zwischen allen anderen
Lebensmitteln, insbesondere denen, die noch nicht industriell
verändert wurden.
Auch wenn du letztlich, mit einem geeigneten Versuchsaufbau,
natürlich jedes Lebensmittel für Karies verantwortlich machen kannst,
wie wir es gesehen haben.
„Hier, bei der örtlichen Einwirkung im Munde, besteht ein starker
Unterschied zwischen den unlöslichen (komplexen) Kohlenhydraten,

113
also Stärken und Auszugsmehlen, die erst von Verdauungsfermenten
und von Bakterien langsam in Zucker aufgespalten werden müssen,
um Wirkungen zu entfalten - und den löslichen Kohlenhydraten, den
Zuckern, die sofort im Munde in eventuell hoher Konzentration
verfügbar sein können.“ (Schnitzer, S:150)
5.2 Das Frühstück
Zusätzlich sollte noch die für die Zähne schlechteste Mahlzeit des
Tages geändert werden.
Die schlechteste Mahlzeit des Tages ist das Frühstück.
Wenn die wertlose Pampe aus Marmelade, Honig, Nutella, zucker-
haltigem Industriemüsli und Weißbrot morgens ordentlich durch-
gekaut wird, dann ist das ein Fest für jeden Karies.
Auch für das Allgemeinbefinden hat das Zeug keinen Wert, wenn man
von den Kalorien absieht. Allerdings sind zu wenige Kalorien nicht
das Problem, welches wir westlichen Länder im Moment haben.
Eine Änderung dieser Mahlzeit könnte so aussehen, dass stattdessen
auf das Frühstück verzichtet wird oder 2-3 Stücke Obst oder ein
Käsebrötchen, also zahnfreundlichere Nahrung, gegessen wird.
5.3 Ausnahmen
Es gibt einige wenige Menschen, die über einen so herunter
gewirtschafteten Stoffwechsel verfügen, dass ihr Speichel alleine
schon in der Lage ist, die Zähne anzugreifen und Karies zu
verursachen. Dann nützt es natürlich wenig, den Zucker an den
Zähnen vorbeizuschleusen, wenn der sowieso vorhandene Speichel sie
die ganze Zeit zerstört.
Ich habe schon Säurewerte bei Karieskranken mit rasch fort-
schreitender Zahnkaries gemessen, die waren so sauer, dass die
Zähne schon im Speichel des eigenen Organismus ohne Weiteres gut
löslich waren. (Schnitzer, S:150)
In diesem Ausnahmefall, wenn der ganze Stoffwechsel wieder in
Ordnung gebracht werden muss, ist eine große Ernährungsumstellung
von Nöten. Zur Ernährung sage ich noch etwas im Parodontosekapitel,
ansonsten verweise ich dazu auf Sekundärliteratur.

114
5.4 Es ist mir ein Rätsel
Jeder Karies bildet sich zurück, sobald ein Mensch oder Tier wieder
zu einer natürlicheren Nahrung zurückkehrt.
Jeder Tierversuch muss zu den von mir aufgezeigten Ergebnissen
führen. Und bei Tieren ist es weitaus einfacher, ihnen wieder natür-
liche Nahrung zu geben oder die Nahrungsmenge einzuschränken, als
beim Menschen.
Warum das noch nie gemacht worden ist, ist mir ein Rätsel. Ein
eklatanter Mangel an Phantasie.

115
6. Kariesheilung II - schwerer
Karies
Die Frage an Radio Eriwan lautet jetzt: Können wir auch etwas gegen
fortgeschrittenen Karies tun?
Und die Antwort ist: Klar.
Sehen wir uns aber zuerst einmal an, unter welchen Bedingungen
Karies schon verheilt ist oder geheilt wurde.
Dr. Weston Price traf bei Naturvölkern öfter auf ausgeheilten Karies.
Und zwar war das immer dann der Fall, wenn die Eingeborenen eine
gewisse Zeit lang der Zivilisationskost ausgesetzt waren, wodurch der
Karies entstand und danach wieder, meist, weil sie in ihr altes Dorf
zurückkamen, zu ihrer alten Kost zurückkehrten.
„Wenn jungen Leuten Zähne fehlen oder sich Spuren einer
überstandenen Karies zeigen, so erfährt Price immer wieder, dass sie
zeitweilig ihre Berge verlassen hatten und ein oder zwei Jahre in
dieser oder jener Stadt gewohnt haben. In diese Zeiten fallen
regelmäßig ihre Zahnerkrankungen.“ (Haller, S:82)
Price besucht eine Internatsschule im Brantfort-Indianer-Reservat.
Dort wurden die 160 Kinder mit Nahrung aus dem eigenen
landwirtschaftlichen Anbau versorgt. 77% dieser Kinder hatten früher
einmal Zahnkaries gehabt. 17% aller untersuchten Zähne zeigten
Spuren überstandener Karies. Und Price findet bei diesen Kindern
keinen Fall aktiver Karies.
„Verschiedentlich hatten wir bei solchen Eskimos und Indianern
Gebissverfall und andere Degenerationserscheinungen auftreten
sehen, bei denen alle Umweltbedingungen unverändert geblieben
waren - bis auf eine, die Nahrung. Hier, bei den Kindern des Mo-
hawk-Instituts, liegt der Fall fast umgekehrt. Im Verhältnis zum
Dasein ihrer Großeltern waren fast alle Umweltverhältnisse ver-
ändert, aber die vollwertige Nahrung führte zum Rückgang bereits
begonnener Verfallserscheinungen.“ (Haller, S:40)
„In der Inselwelt des Pazifik drängt sich eine Beobachtung immer
wieder auf, die geeignet ist, die rasche Auswirkung der importierten

116
Mangelnahrung auf primitive Menschen zu illustrieren. Es gibt viele
Inseln, die nur in Zeiten einer wirtschaftlichen Konjunktur von
Schiffen angelaufen werden. Es fällt Price auf einigen Tonga-Inseln
auf, dass viele Eingeborene deutliche Spuren einer ausgebreiteten
Zahnkaries zeigen, deren Aktivität dann aber erloschen ist. [...] Nun
stellt sich heraus, dass die Perioden des aktiven Zahnverfalls mit den
Zeiten einer Hochkonjunktur auf dem Kopramarkt zusammenfallen.
[...] Damals lohnte es sich für die Handelsschiffe, auch die kleineren
Küstenplätze anzulaufen und Kopra gegen Mehl und Zucker, Reis und
andere industrielle Lebensmittel zu tauschen. Als die Nachfrage nach
Kopra sank, für die Tonne Kopra schließlich nur noch 4 Dollar
gezahlt wurden, blieben die Schiffe aus, und die Inselbewohner hatten
nicht mehr die Mittel, sich importierte Waren zu kaufen. Das genügte,
um den Zahnverfall auch ohne ärztliche Behandlung zum Stillstand zu
bringen.“ (Haller, S:54)
Wenn diese Kariesheilung alle mehr oder weniger mit Glück zu tun
hatten, weil die Eingeborenen ihre ursprüngliche Ernährung wieder
aufnahmen, so setzte Price seine Erkenntnisse auch gezielt ein. Price
behandelte 27 Kinder in Kinderheimen mit schwer geschädigten
Zähnen:
„Der Erfolg dieser Ernährung war eindeutig. Die Zahnkaries kam
nicht nur zum Stillstand, es setzte auch eine Regeneration ein. In den
Röntgenbildern ist zu erkennen, wie sich in den die Pulpa bloß-
legenden Höhlen sekundäres Dentin gebildet und die Pulpa ge-
wissermaßen überdacht hat.“ (Haller, S:124)
„Ein besonders drastischer Fall war der einer Patientin von 14 Jah-
ren. Sie hatte ihre vier ersten bleibenden Backenzähne verloren, und
der Zustand des ganzen Gebisses war derart, dass der behandelnde
Dentist die Entfernung aller Zähne und die Anfertigung eines
künstlichen Gebisses für unerlässlich hielt. Abgesehen von den
Füllungen wiesen die 24 Zähne des Mädchens 42 offene Höhlen auf,
als es zu Price in die Behandlung kam. Die Röntgenaufnahmen vor
der Behandlung und ein Jahr danach zeigen einen verblüffenden
Gegensatz. Abgesehen von den vier bereits früher entfernten
Backenzähnen sind alle Zähne erhalten und durch neu gebildetes
sekundäres Dentin wieder her gestellt.“ (Haller, S:124)

117
6.1 Deutschland
In Deutschland hat besonders Dr. Schnitzer als Zahnarzt seine
Ernährungsform speziell auf die Gesunderhaltung der Zähne
ausgerichtet. Er schreibt in dem Vorwort seines Buchs:
„Bei den in diesem Buch beschriebenen Methoden habe ich trotz
jahrelanger Erprobung in einer Vielzahl von Fällen noch keinen
einzigen Fall gesehen, in dem sie bei exakter Durchführung versagt
hätten. Ihre Wirksamkeit ist so zuverlässig, dass z. B. die Karie-
sanfälligkeit nicht nur verringert, sondern in jedem Fall vollständig
geheilt wird, so dass kein einziger neuer Schaden mehr entsteht.“
Diese Erfahrung von Schnitzer wird auch in seinem Schnitzer Report,
in dem 4700 Menschen zu Wort kommen, die seine Ernährung
praktiziert haben, von vielen bestätigt:
„Totaler Kariesstopp bei vorher katastrophalen Zuständen“.
Des Weiteren führte Dr. Schnitzer das sogenannte Mönchweiler
Experiment durch, bei dem die Ernährung der beteiligten Bevölkerung
geändert wurde, was zu einem starken Kariesrückgang führte.
In seinem Schnitzer-Report finden sich, neben den ganzen Zitaten, die
von einem Stopp der Kariesanfälligkeit berichten, auch zwei Zitate
von Menschen, deren Karies nach der Ernährungsumstellung abgeheilt
ist:
„Besonders bemerkenswert: Schon vorhandene (Karies) Löcher sind
wieder zurückgegangen.“ (Zitat 1173, Schnitzer-Report, S:296)
„Überraschende Ausheilung unbehandelter Kariesstellen.“
(Zitat 4135, Schnitzer-Report, S:312)
6.2 Es geht auch anders.
Obwohl es natürlich erstmal beeindruckend ist, dass Karies geheilt
werden kann, so werden doch zwei Schwierigkeiten aufgeworfen:
(1) Es dürfte den wenigsten Menschen möglich sein, aus unserer
Zivilisationskost heraus, auf die hier alles ausgerichtet ist und an die
wir gewöhnt sind, auf eine Vollwert- und Rohkost-Ernährung zu
wechseln, wie Price und Schnitzer sie empfehlen.
(2) Wenn die Zahnschmerzen schon da sind, fehlt die Zeit, erstmal ein
paar Wochen zu warten, bis die geänderte Ernährung anschlägt.

118
Es gibt aber tatsächlich noch eine weitere Möglichkeit, fortge-
schrittenen Karies zu heilen, die gangbarer ist, auch wenn es im ersten
Moment nicht so aussehen mag: Fasten.
Fasten ist einfacher als eine dauernde Ernährungseinschränkung, der
Zahn bekommt die maximale Regenerationsmöglichkeit und es dauert
nur ein paar Tage.
Bei mittelschweren Zahnschmerzen sind die Schmerzen schon nach 2-
3 Tagen fasten endgültig vorbei und kommen auch nicht mehr wieder,
wenn man dann weiter besser auf seine Ernährung achtet. Und die
wenigen Gewohnheiten geändert werden, die im letzten Kapitel
angemerkt wurden. Selbst schwerste Zahnschmerzen treten nach 6-7
Tagen fasten nicht mehr auf.
Es sind hierbei allerdings mehrere Punkte zu beachten:
(1) Fasten bedeutet fasten und das heißt: Rein gar nichts essen und nur
Wasser oder Mineralwasser trinken. Es gibt Leute, die sagen sie fasten
und dann meinen sie damit, sie essen etwas Schokolade weniger am
Tag. Das ist kein Fasten.
(2) Jemand, der normal gesund ist, kann von hier auf jetzt 3 Tage und
länger fasten, ohne dass er irgendjemanden hinzuziehen muss. Bei
älteren Menschen oder kranken Menschen ist fasten natürlich auch
gesund, aber es sollte trotzdem ein Fastenarzt konsultiert werden.
(3) Zahnschmerzen treten periodisch auf. Ist der Zahn also bereits
stark angegriffen, dann reichen 2 oder 3 Tage fasten nicht mehr aus,
selbst wenn die Schmerzen schnell weg sind. Sie kommen wieder. In
diesen Fällen muss also die Fastenzeit wirklich auf 5-7 Tage
ausgedehnt werden.
(4) Fasten ist kein Universalrezept gegen alles. Besonders, wenn der
Zahn schon stark vorbehandelt war, die Krone falsch sitzt,
Chemikalien in den Zahn eingebracht wurden und die Schmerzen
nicht aufhören, muss natürlich der Zahnarzt aufgesucht werden.
Mechanische Probleme kann fasten nicht lösen.
6.3 Nachbetrachtung Fasten
Dass Fasten bei vielen Krankheiten hilft, ist schon sehr lange bekannt.
Siehe zum Beispiel das Buch von Herbert M. Shelton: „Fasten kann
ihr Leben retten“, oder die Erfahrungswerte der Fastenärzte in den
Fastenkliniken.

119
Und jetzt ist es eben einfach auch so, was allerdings vorher keiner
wusste, dass Fasten auch bei Karies hilft. Also, das Spektakuläre im
Unspektakulären quasi.

120
Kapitel D – Parodontose

1. Parodontose I – Zahnmedizin
Unter Parodontose versteht man die entzündliche Zahnbetter-
krankung.
Diese Entzündung des Zahnbettes ist gekennzeichnet durch einen in
der Regel langsam fortschreitenden, chronisch entzündlichen Abbau
des Zahnstütz-Gewebes, mit dem Zahnverlust als Endstadium.
Ein paar Daten:
 Jenseits des dritten Lebensjahrzehnts leiden über 75% der
Bevölkerung an Zahnbetterkrankungen. Wobei die Zahlen je
nach Quelle schwanken, von jedem Zweiten über Zwei von
Dreien, bis hin zu 80%.
 Die Tendenz ist zunehmend.
 Nach dem 35. Lebensjahr gehen mehr Zähne, nämlich viermal
soviel, durch Parodontose verloren als durch Karies.
1.1 Erkennen der Parodontose.
Die Parodontose fängt weitestgehend schmerzfrei an, es gibt aber
Anzeichen für eine Erkrankung des Zahnbetts, die jeder selber
erkennen kann:
(1) Diese Parodontitis wird meist viel zu spät erkannt. Zunächst merkt
der Patient davon wenig. Mundgeruch, schlechter Geschmack,
zurückgehendes Zahnfleisch - alles mögliche Zeichen für das
Problem. (welt.de, 16.07.2007)
(2) Parodontalerkrankungen sind gewöhnlich schmerzlos. Daher
werden sie häufig vom Patienten selbst nicht bemerkt. Folgende
Anzeichen können auf eine Erkrankung des Zahnbetts hindeuten:
 Zahnfleischbluten beim Putzen,
 Rotes, geschwollenes oder empfindliches Zahnfleisch.
 Zahnfleisch, das sich von den Zähnen zurückgezogen hat.
 Mundgeruch.
 Sekret- oder Eiterentleerung aus Zahnfleischtaschen.

121
 Lockere Zähne.
 Änderungen beim Aufeinanderpassen der Zähne beim Zusam-
menbeißen.
(www.dgparo.de, Deutsche Gesellschaft für Parodontologie)
Eine kleine Einkerbung zwischen Zahnfleisch und Zahn ist normal,
das Zahnfleisch liegt fest am Zahn an und der Zahn ist gesund. Wird
die Kerbe jedoch größer, so liegt eine Zahnfleischtasche vor und die
Parodontose hat begonnen. Als Maß dafür inwieweit das Zahnfleisch
schon geschädigt ist, dient damit die Taschentiefe an den Zähnen.
Eine Taschentiefe von 1-2 mm ist normal. Alles, was darüber
hinausgeht, zeigt schon eine ungute Veränderung. Die Taschentiefe
kann der Zahnarzt mit Hilfe einer Sonde messen.
1.2 Ursachen
Die Ursache für die Parodontose sind Bakterienprodukte (Plaque) aus
dem Zahnbelag. Dieser Zahnbelag entsteht, wenn die Zähne nicht oder
nur ungenügend gepflegt werden, so dass sich infolge der Nahrungs-
aufnahme auf den Zahnoberflächen eine Bakterienbesiedelung bilden
kann.
Diese Bakterienprodukte führen zunächst zu einer Zahnfleisch-
entzündung, die dann auf den knöchernen Anteil des Zahnhalte-
Apparates übergreift. Dadurch entsteht eine Zahnfleischtasche
zwischen Zahn und Zahnfleisch, in welcher sich wiederum Bakterien-
produkte ablagern können.
Das dann hinzukommende Problem ist, dass die Bakterienprodukte in
der Zahnfleischtasche nicht mehr mit der Zahnbürste erreicht und
entfernt werden können, wodurch sie sich ungestört weiter in den
Zahnhalteapparat reinfressen können. Der Prozess schreitet also
immer schneller vorwärts und die Verbindung des Zahns mit dem
Kieferknochen wird immer weiter zerstört. Sobald dieser Vorgang
auch nur in geringem Umfang begonnen hat, hört er erst dann auf,
wenn der Zahn ausgefallen oder entfernt ist.
Die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie erklärt die Parodontose
wie folgt:
„Die Parodontitis wird durch bakterielle Plaque ausgelöst. Diese
Plaque ist ein zäh haftender Bakterienfilm auf den Zahnoberflächen.
Aus dem Bakterienfilm werden bakterielle Stoffwechsel- und

122
Zerfallsprodukte freigesetzt, die Abwehrreaktionen des Körpers aus-
lösen.
Die Hauptrolle bei der Gewebezerstörung selbst spielt das eigene
Immunsystem, das versucht, die Bakterien zu beseitigen. Unter
anderem werden Enzyme gebildet, die die Bakterien zerstören sollen,
jedoch auch zu einer Zerstörung von Eigengewebe führen.
Das führt letztlich zum Verlust von Bindegewebe und Knochen. Das
Ergebnis der Reaktion auf die Bakterien sind Zahnfleischbluten und
Taschenbildung. Danach geht das Zahnfleisch zurück und schließlich
lockern sich die Zähne und gehen verloren.“ (http://www.dgparo.de)
Und was sagen sie also, was die Ursachen für die bakterielle Plaque
sind:
„Dazu gehören vor allem eine schlechte Mundhygiene und genetische
Faktoren.“
Genetische Faktoren. Wer hätte das gedacht?
Eine weitere Quelle:
„Mikrobielle Zahnbeläge sind die erwiesene Ursache der Paro-
dontose.
Die Wissenschaft hat in den letzten Jahren entscheidende Fortschritte
in der Erkenntnis der Ursachen für Entstehung und Verlauf der
Parodontitis gemacht. Intensive Plaque-Forschung hat den Nachweis
erbracht, dass die mikrobiellen Zahnbeläge eindeutig die
Hauptursache für das Entstehen und die Ausbreitung von Zahnbett-
Erkrankungen sind.“
(http://www.medizinfo.de/zahnmedizin/behzf leisch.htm)
1.3 Maßnahmen des Patienten gegen die Parodontose
Aus den Ursachen der Parodontose, nämlich der Plaque, folgen auch
direkt die Maßnahmen zur Vorbeugung, bei der sich diesmal alle einig
sind: Eine exzessive Zahnpflege.
(1) Wird die Ursache eine Krankheit nicht beseitigt, sondern werden
nur die Symptome bekämpft, kann keine Heilung erfolgen. Da die
Ursache der Parodontalerkrankungen immer der Zahnbelag ist, liegt
die Hauptaufgabe in der Bekämpfung dieses Zahnbelags.
(Steinwandtner, S:40)

123
(2) Am wichtigsten ist es, eine gründliche tägliche Mundhygiene mit
Zahnbürste und Hilfsmittel für Zahnzwischenraumpflege. Durch
Abbürsten des Zungenrückens kann der Zahl der Bakterien weiter
reduziert werden.
Regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt in Verbindung mit zwei-
maliger Professioneller Zahnreinigung pro Jahr optimieren die
Chancen der Vermeidung parodontaler Erkrankungen.
(http://www.dgparo.de/patienten_45102/index.php)
(3) Wie verhindert man eine Zahnfleischentzündung?
Zahnfleischentzündungen verhindert man durch regelmäßige Zahn-
pflege, am besten durch gründliches Zähneputzen nach jeder
Nahrungsaufnahme. Allerdings sind auch diese Maßnahmen nicht
immer ausreichend, denn normale Zahnbürsten reinigen nur die
Vorder- und Rückseite der Zähne. Für die Zahnzwischenräume
empfiehlt sich der Gebrauch von Zahnseide oder speziellen
Zwischenraumbürstchen. Das Risiko einer Zahnfleischentzündung und
folglich einer Parodontitis kann auf diese Weise stark vermindert
werden.
(http://www.netdoktor.at/krankheiten/Fakta/zahnfleischbluten_parodo
ntose.htm)
(4) „Konsequente Mundhygiene ist die einzige und billigste Vorsorge“
(Tacha, S:89)
Weiter hieß es bei Tacha, dass gründliches Putzen mit der Zahnbürste
allein nicht reicht. Es muss auch Zahnseide verwendet werden und
regelmäßig die professionelle Mundreinigung in Anspruch genommen
werden.
1.4 Zahnmedizinische Behandlung der Parodontose
Es gibt verschiedene Behandlungsmethoden, abhängig von der Tiefe
der Zahnfleischtaschen.
(1) Liegt nur eine Zahnfleischentzündung vor, die sich zu einer Paro-
dontitis ausweiten kann, wird eine hohe Zahnpflege empfohlen: Nach
jedem Essen putzen, Zahnzwischenraumbürste/Zahnseide verwenden
und professionelle Mundreinigung.
(2) Sind Zahnfleischtaschen vorhanden, so wird, ab einer Tiefe von
ca. 2-3 mm, die geschlossene Kürettage empfohlen.

124
(3) Ab einer Zahnfleischtaschentiefe von ca. 6 mm wird auf chi-
rurgische Maßnahmen zurückgegriffen.
Zu (1): selbsterklärend
Zu (2): Die Entzündung sitzt jetzt tiefer in den Zahnfleischtaschen, die
dort sitzende Plaque kann nicht mehr mit der Zahnbürste oder der
Zahnseide entfernt werden, und wenn jetzt nichts anderes gemacht
wird als Zähneputzen, droht der Verlust des Zahns. Somit hilft nur
noch der Gang in eine parodontologisch orientierte Zahnarztpraxis.
Die Zahnmedizin führt dann eine konservative Therapie durch:
„Diese so genannte geschlossene Kürettage kann auch nach einiger
Zeit nochmals wiederholt werden, um das Ausmaß der Taschentiefen
weiter zu verringern. Das Vorgehen selbst, bei dem mit Parodontal-
instrumenten (Kürette, Scalern, Ultraschall) die Zahnfleischtasche
gesäubert und die unter dem Zahnfleisch gelegene Zahnoberfläche
geglättet wird, erfolgt schmerzfrei mit lokaler Betäubung.
Unangenehm bleibt das Schaben an den Zähnen, die Blutbildung im
Mundraum und ggf. bis zu sechs Tagen das sensible Zahnfleisch.“
(Quelle: http://www.wir-zahnaerzte.de/Patienteninformationen/Parado
ntose/paradontose.htm)
„Da die Reinigung von Konkrementen unter dem Zahnfleisch
schmerzhaft wäre, wird dies immer unter Anästhesie gemacht [...].
Die Zahnreinigung mit Handinstrumenten ist relativ zeitaufwendig,
meist werden 2 bis 4 Stunden benötigt, um alle Zähne exakt zu
reinigen. Deshalb werden diese Reinigungen auf mehrere Sitzungen
aufgeteilt.“ (Steinwandtner, S:44)
Nachdem alle krankmachenden Ablagerungen, auch unter dem
Zahnfleisch entfernt sind, muss der Patient danach seine Zähne
sorgfältig sauber halten.
Zu (3): Parodontalchirurgische Maßnahmen sind bei tieferen (>6
mm), über lange Zeit bestehenden, instrumentell nicht erreichbaren
Taschen angebracht. Bei den meist durchgeführten offenen Küret-
tagen klappt der Behandler das Zahnfleisch mit Hilfe eines Skalpells
zur besseren Säuberung unter Sicht ab, kann gegebenenfalls
Ersatzknochen einbringen und vernäht die Schleimhaut in gleicher

125
oder hygienisch besser zugänglicher Position. Mit diesem Eingriff
wird die Parodontopathie oft effektiv bekämpft, jedoch entstehen für
den Patienten optisch schwer akzeptable lange Zahnhälse, die
zuzüglich nach der Operation auch sehr sensibel reagieren können.
Diese dentalen Probleme sind natürlich wiederum lösbar. Der Patient
darf aber nicht vergessen, dass insgesamt mit einem erhöhten
Aufwand zur Zahnerhaltung gerechnet werden muss. Ein erhaltens-
würdiger Zahn sollte diesen Einsatz jedoch einem jeden Wert sein!
(Quelle: http://www.wir-zahnaerzte.de/Patienteninformationen/Parado
ntose/paradontose.htm)
Wenn du dich über Parodontopathien informierst, dann wirst du eins
feststellen:
Es wird mit allem auf die Bakterie und das Zahnfleisch draufgehauen,
was die moderne Physik, Chemie und Biologie hergibt: Mechanische
Glättung der Wurzeloberflächen, Ultraschall, antibakterielle Mittel,
Antibiotika, chirurgische Öffnung der betreffenden Stelle, Vernähen
des zurückgeklappten Zahnfleischs, Einbringen von Knochen-
ersatzmaterial, Einbringen von aus tierischen Zahnanlagen gewon-
nenen Eiweißstoffen
1.5 Nach der Parodontalbehandlung
„Durch die Parodontosebehandlung wirken Zähne optisch durch die
vor allen Dingen in der Front freistehenden Zahnhälse extrem
verlängert“ (Berg, S:135; Maier, S:72; Tacha, S:95)
„Nach der Behandlung von Zahnfleisch und -taschen geht der
Zahnfleischrand um 1,5 bis 2 Millimeter zurück. Wenn die Taschen
sehr tief waren, können es auch vier bis fünf Millimeter sein. Viele
Patienten erschrecken zunächst einmal, weil ihre Zähne länger wirken
und das Gebiss nicht mehr so „schön“ ist. Das ist in diesem Fall aber
der Preis für die Gesundheit. Zahnlosigkeit ist allemal hässlicher.
Und Zahnverlust droht unweigerlich beim chronisch entzündlichen
Abbau des Zahnstützgewebes.“ (Wendt, S:100)
„Nach einer Parodontalbehandlung müssen Patienten lebenslänglich
regelmäßig zum Recall“ (Tacha 2003, S:96)
Das ist wie bei „Deutschland sucht den Superstar“.

126
Nach der Parodontosebehandlung oder zur Vorsorge vor Parodontose
ist die professionelle Zahnreinigung angesagt. Alle drei bis sechs
Monate, je nach Zustand der Zähne.
Entscheidend für den Dauererfolg ist die Mitarbeit des Patienten.
Dabei spielt die konsequente Pflege der Zahnzwischenräume mit auf
den Individualfall abgestimmten Hilfsmitteln eine entscheidende
Rolle. Das heißt vor allem, neben der professionellen Zahnreinigung:
Sorgfältig und oft putzen und Zahnseide oder Interdentalbürsten
verwenden.
1.6 Ergebnisse
Natürlich lässt sich die Parodontose durch diese ganzen Maßnahmen
hier etwas eindämmen. Wäre das nicht möglich, so wäre es schon
lange aufgefallen. Trotzdem ist das alles nicht so mit einem richtig
durchschlagenden Erfolg verbunden, wenn wir uns die Parodontose
Zahlen vom Anfang ansehen.
Der Erfolg ist selbst dann nicht gewährleistet, wenn alles gemacht
wurde, was vorgeschrieben ist. Denn es könnte ja behauptet werden,
dass der Erfolg sich nur deswegen nicht einstellt, weil sich zu wenige
an die vorgeschriebenen Maßnahmen halten.
Folgenden Eintrag zum Beispiel fand ich durch Zufall in einem Zahn-
Forum. Zufall, denn ich besuche sehr selten Zahnforen:
„Ich habe eine Parodontosebehandlung hinter mir. Leider scheint
eine Stelle, an der die tiefste Tasche war, schon wieder (nach 2
Monaten) Probleme zu machen. Ich würde das alles ja verstehen,
wenn ich seit Jahren die Mundhygiene vernachlässigt hätte, aber das
ist überhaupt nicht der Fall. Meine Interdentalbürstchen habe ich
immer dabei und benutze regelmäßig Mundspüllösungen.“
Jetzt kann man natürlich sagen, das handelt sich hierbei um eine
Ausnahme, er hat eben besonders aggressive Bakterien und wir
können das vernachlässigen. Allerdings halten sich wirklich die
wenigsten derart genau an die Vorschriften, wie er es augenscheinlich
getan hat. Das heißt, zum einen kommt der beschriebene Fall öfter vor
und umgekehrt fällt es oftmals gar nicht auf, dass die Maßnahmen gar
nicht effektiv funktionieren, weil sich zu wenige exakt an sie halten
und das Versagen dann darauf zurückführen.

127
2. Parodontose II
Parodontose ist eine Stoffwechselkrankheit.
Ich denke, es ist jedem offensichtlich, dass es den Stoffwechsel nicht
viel verändert, wenn man sich öfter die Zähne putzt.
Natürlich verzögern die von der Zahnmedizin angewendeten Metho-
den zur Bekämpfung der Parodontose den Zahnverfall. Allerdings
sind es eben nur die Symptome: Bakterien und Zahnfleisch
angreifende Plaque, die durch den fehlerhaften Stoffwechsel ent-
standen sind, die beseitigt werden.
2.1 Ursachen
Wenn man Karies als Folge des direkten Angriffs des Industriezuckers
auf die Zähne sehen kann, so ist das bei der Parodontose anders.
Parodontose ist ein Problem, welches sich über einen längeren Zeit-
raum entwickelt hat. Der Organismus schafft es nicht mehr, der für
ihn schädlichen Bakterien Herr zu werden. Und in der Folge bildet er
Enzyme, die auch körpereigenes Gewebe zerstören.
Um das zu beheben, müssen wir dem Organismus wieder mehr Zeit
zur Regeneration geben. Bekommt er diese, wird er also entlastet von
der zivilisatorischen Überernährung, dann versetzen wir ihn in die
Lage, sich um andere dringende Aufgaben seiner Erhaltung zu
kümmern, die er vorher so nicht wahrnehmen konnte.
Die Annahme, dass der Organismus nichts von den Zerstörungs-
prozessen mitbekommt, die im Mundraum ablaufen, sei es nun der
Zahn selbst oder das Zahnfleisch, ist naiv.
Allein, er kann bei dem Dauerdruck, dem er ausgesetzt ist, nichts
dagegen tun. Das Erste, was er aber machen wird, wenn wir ihm den
nötigen Freiraum verschaffen, ist, die Dinge wieder in Ordnung zu
bringen, die schief gelaufen sind.
Er wird die, für ihn, schädlichen Prozesse aufhalten, problematische
Bakterien abräumen und einen gesunden Stoffwechsel wieder her-
stellen.
Wir müssen unserem Organismus nur die Gelegenheit geben, dass er
die Dinge selbst wieder in Ordnung bringt.
Wie das zu machen ist, wird im nächsten Kapitel gezeigt.

128
3. Ernährung
Nehmen wir also an, es liegt ein gesundheitliches Problem vor, wie in
diesem Fall die Parodontose, dann gibt es zwei Schrauben, an denen
wir bei der Ernährung drehen können.
(1) Die erste Schraube ist das Fasten. Diese Schraube hat, um bei dem
Bild zu bleiben, drei Einstellungen: Nicht fasten, was natürlich der
Normalfall ist, einen Tag in der Woche fasten und zwei Tage
hintereinander in der Woche fasten. Wobei das Letzte natürlich
wirklich viel ist.
Der bereits erwähnte Vorteil beim Fasten ist: Weil der Organismus
von der Nahrungsverwertung völlig entlastet wird, kann er sehr
effektiv Aufräumprozesse durchführen.
(2) Die zweite Schraube ist die Erhöhung des Rohkostanteils in der
Ernährung. Den maximalen Anschlag würde ich bei einem
Rohkostanteil von 50% sehen.
Bei Rohkost gibt es zwei Möglichkeiten: Obst und Gemüse.
Rohes Obst ist einfach. Man isst einfach zum Beispiel statt des
Frühstücks ein paar Stücke Obst. Etwas aufwendiger ist rohes
Gemüse, was als Rohkostsalat gegessen werden kann.
Diese Gemüsesalate sollten möglichst einfach gehalten werden, nur
die rohen Gemüse oder Salate und einige Gewürze. Es empfehlen sich
Rohkostsalate wie Dr. Schnitzer sie vorschlägt. Sie schmecken gut
und sind einfach und schnell zubereitet. Es werden zumeist 2 Gemüse-
oder Salatsorten zusammen geschnitten.
Salate werden mit einem einzelnen kaltgepressten, naturbelassen Öl
wie Oliven- oder Distelöl und vielleicht etwas Zitrone oder Grapefruit
und Basilikum abgeschmeckt. Gemüse und Tomaten/Gurken werden
gewürzt mit weißem Pfeffer, Muskatnuss für Blumenkohl oder einem
ähnlich einfachen Gewürz.
Das sieht farblich alles gut aus, ist roh und wird durch die Zubereitung
kaum verändert.
Prinzipiell braucht man dazu keine weitere Anleitung, man kauft sich
einfach 2 Gemüse, schneidet sie zusammen, haut ein Gewürz drauf
und fertig.

129
Wer dennoch Anregungen sucht, findet zahlreiche Zubereitungs-
Vorschläge mit Bildern im Buch: „Schnitzer-Intensivkost Schnitzer-
Normalkost“.
Kurze Zubereitungstipps für die Gemüsesalate finden sich auch im
„Schnitzer Report“ auf S:465 oder im „Kursbuch der gesunden
Ernährung“ auf S:24-26.
Ein 50%-Rohkostanteil in der Ernährung würde also, bei 4 Mahlzeiten
am Tag, zwei Rohkostsalate (oder einen Rohkostsalat und eine
Obstmahlzeit) und zwei bisherige Mahlzeiten bedeuten.
Das Ganze könnte damit so aussehen: Morgens: Obst; Mittags: wie
immer; Kaffee: Rohkostsalat; Abends: wie immer.
Oder, wenn man nachmittags auf der Arbeit Kaffee trinkt und nicht
auf das Beisammensein dort verzichten will: Morgens: Obst; Mittags:
wie immer; Kaffee: wie immer; Abends: Rohkostsalat.
3.1 Beispiel
Ich hatte Taschentiefen von 3-4mm an den Zähnen. Ich habe daraufhin
ein Jahr lang an einem Tag in der Woche nichts gegessen und
zusätzlich den Rohkostanteil meiner restlichen Ernährung moderat
erhöht.
Danach waren die Taschentiefen wieder normal und auch die
Konkremente waren verschwunden. Aufgrund von beruflichem Stress
habe ich dann auf den Fastentag wieder verzichtet.
3.2 Was sagt die Wissenschaft?
Natürlich kennt die Wissenschaft und hier insbesondere die
Altersforschung, die positive Auswirkung von reduzierter Nahrungs-
aufnahme auf Gesundheit, Alterung und Lebenszeit.
Konnte das bisher zwar eindrucksvoll, jedoch, aufgrund der langen
Beobachtungszeiten, nur bei Mäusen und Ratten nachgewiesen
werden, so wurde vor Kurzem in den Medien von einem Experiment
mit Rhesusaffen berichtet. Dieser Versuch läuft seit nun mehr über 25
Jahren am Wisconsin National Primate Research Center und die
Unterschiede zwischen den verschieden ernährten Tieren sind jetzt,
anhand der Beweglichkeit der Tiere und auch äußerlich, sichtbar.
Einen Bericht dazu fand ich auf Spiegel.de am 11.12.2006 und in der
Bildzeitung konnte man am 01.11.2006, auf der letzten Seite, Fotos
der beiden Rhesusaffen sehen.

130
Die Begründung, die dort dafür geliefert wurde, war:
„Die kalorische Restriktion schaltet offenbar einen uralten
Überlebensmechanismus an; betroffene Organismen lassen es ruhiger
angehen. Die Körpertemperatur von Rhesusaffen etwa sinkt um 0,5
Grad Celsius; die verbleibenden Kräfte werden darauf verwendet,
Schäden in den Zellen zu reparieren.“ (spiegel.de, 06.11.2007)
Es geht hier nicht darum, dass ich bei uns eine reduzierte
Nahrungsaufnahme auf Dauer für machbar oder für anstrebenswert
halten würde, denn unser Leben ist weit mehr Bedingungen
unterworfen, als jenes von Versuchstieren. Aber bei gesundheitlichen
Schwierigkeiten sehe ich es durchaus als ein Mittel an, über das man
nachdenken sollte.
Genau ins Bild passt übrigens, dass die Medizin jetzt den Stoff sucht,
der für diesen positiven Effekt verantwortlich ist, damit er isoliert und
bequem als Tablette geschluckt werden kann. Es ist zwar absurd zu
denken, dass das geht, da der ganze Organismus an einem derart
tiefgreifenden Prozess beteiligt ist, aber keiner soll irgendeine
Entbehrung auf sich nehmen oder gar seine Gewohnheiten ändern
müssen.
3.3 Weitere Möglichkeiten
Genauso ist natürlich auch die Schnitzer-Kost als reine Vollwertkost
gegen Parodontose einsetzbar.
Trotz einer Parodontose-Operation konnte die Krankheit nicht
gestoppt werden. Erst durch die Umstellung auf vitalstoffreiche
Vollwerternährung konnte das Zahnfleischbluten besiegt werden.
(Zitat 3252, Der Schnitzer-Report, S:309)
Ich habe mich auf vitalstoffreiche Vollwert-Ernährung umgestellt.
Lediglich zum Frühstück esse ich Frischkornmüsli. Dadurch habe ich
meine Parodontose völlig ausgeheilt.
(Zitat 4402, Der Schnitzer-Report, S:292)
Die Parodontose war soweit fortgeschritten, dass man bei mir
sämtliche Zähne in Ober- und Unterkiefer extrahieren wollte. Durch
Umstellung auf Vollwertkost konnte dies vermieden werden.
(Zitat 2277, Der Schnitzer-Report, S:304)

131
4. Behebung der Parodontose
vor der Zahnbehandlung
Bei Zahnersatz wie Kronen, Brücken und Implantaten, ist es für deren
Lebensdauer natürlich wichtig, dass sie auf gesundes Zahnfleisch
gesetzt werden, welches eben keine oder nur wenig Anzeichen von
Parodontose haben sollte.
Deswegen empfiehlt die Zahnmedizin bei einer bestehenden Paro-
dontose auch eine vorhergehende Parodontose-Behandlung.
4.1 Stellungnahmen und Studien
Noch mehr als bei den zahnerhaltenden Maßnahmen ist die Güte der
Zahnersatzleistungen (Kronen, Brücken und Prothesen) von vorberei-
tenden Maßnahmen abhängig und davon, dass sie auf gesundem
Zahnfleisch stehen. So sollte beispielsweise vor der Überkronung
eines Zahnes sichergestellt sein, dass er geeignet ist, langfristig als
Kronen-, Brücken- oder Prothesenpfeiler zu dienen.
Riedel schreibt weiter dazu:
Der bei dem bekannten Durchseuchungsgrad zu erwartende Arbeits-
aufwand müsste eigentlich bedeutend größer sein als das, was
tatsächlich an systematischen Zahnfleischbehandlungen durchgeführt
wird. Ein Studium des Abrechnungsverhaltens vieler Zahnärzte liefert
den schlagenden Beweis. Dies ist um so unglaublicher, als bei den in
den zahnärztlichen Abrechnungen überwiegenden zahnerhaltenden
und prothetischen Arbeiten, welche die Haupteinnahmequelle für
jeden Allgemeinzahnarzt darstellen, gerade eine Vorbehandlung des
Zahnbettes und die Beseitigung aller entzündlichen Prozesse
fachlicherseits unverzichtbar gefordert ist. Dies lässt den zwingenden
Schluss zu, dass zu viele teure Zahnreparaturen bei Vorhandensein
viel zu stark entzündeter zahnumgebender Gewebe vorgenommen
werden. Bei dieser krassen Außerachtlassung der Regeln der Kunst
braucht man sich wegen der schlechten Haltbarkeit teurer Kronen
und Prothesen keine Fragen mehr zu stellen. (Riedel, S:197)
Viel zu selten wird vom Zahnarzt sichergestellt, ob ein Zahn wirklich
in der Lage ist, einer Krone einen längerfristigen Halt zu geben. [...]

132
Aber auch Erkrankungen des Zahnbetts, Entzündungen im Kiefer-
knochen und sogar starke Lockerungen der Zähne werden ignoriert.
Bei der Entfernung erneuerungsbedürftiger Kronen kann man immer
wieder die abenteuerlichsten Entdeckungen machen. (Riedel, S:231)
Die Betriebskrankenkasse Voith hat 90% der in den Jahren 1981-84
bei ihr abgerechneten Leistungen bis ins Detail ausgewertet. Unter
anderem kam dabei heraus:
 Nur bei jedem vierundzwanzigsten Patienten wurde die
Parodontal-Vorbehandlung durchgeführt, die für das
Gelingen der Gebissrekonstruktion meist angebracht ist.
(Kirchhoff und Federspiel, S:44/46, Sinha-Studie)
Gesunde, nicht entzündliche Zahnfleischverhältnisse sind eine
zwingende Voraussetzung für eine gute Abformung. Nur gute
Trockenheit und blutungsfreie Verhältnisse am Zahnfleischrand bieten
eine exakte Grundlage zur Abformung [...] aus betriebswirt-
schaftlicher Sicht ist jedoch dieses Bemühen um gute Umgebungs-
verhältnisse für den Zahnarzt oft nicht lukrativ, heißt dies doch oft
eine eigene separate Abformsitzung und eine intensive Vorbehandlung
des Gewebes. Das ist aufwendig und wird nicht honoriert.
(Berg, S:58)
4.2 Allerdings
Dass die Parodontosebehandlung nicht so oft gemacht wird, was man
zahnmedizinisch vielleicht als Skandal werten könnte, hat in der
Praxis vermutlich gar nicht so große Auswirkungen. Zum einen ist es
schwer und wird auch von den wenigsten gemacht, die Zahnpflege,
die danach nötig wird, zu leisten und zum anderen wurde ja so oder so
die Ursache der Parodontose nicht verändert.

133
5. Nachwort Parodontose
Kennst du den Film Cast Away mit Tom Hanks?
Tom Hanks stürzt mit einem Flugzeug ab und landet auf einer
einsamen Insel.
Eine Schlüsselszene, bei der der ganze Kino-Saal aufstöhnte, war, als
er Zahnschmerzen bekam und sich den Zahn mit Hilfe einer gewagten
Konstruktion aus Bindfäden und Holz und einem Stein, mit dem er
zuschlug, herausschlug.
Tatsächlich aber war das Hollywood pur, denn bei karger, natürlicher
Ernährung heilen die Zähne aus und Entzündungen klingen ab. So
etwas ist also gar nicht möglich.
Wusste natürlich keiner, weder die Macher des Films, noch das
Publikum. Deswegen haben sich alle gegruselt und sind mit dem
dankbaren Gefühl nach Hause gegangen, dass sie heute leben, bei
unserer guten medizinischen Versorgung und nicht damals oder
woanders.
Als Lehre für das Leben kannst du daraus aber mitnehmen: Du darfst
nicht alles glauben, was in Hollywood-Filmen gezeigt wird.

134
Kapitel E – Plomben und
Kinder

1. Kinder I – Baby Bottle Karies


1.1 Geschichte der Baby Bottle Karies
In Gießen hatte Willi-Eckhard Wetzel, Professor für Kinderzahn-
heilkunde, Beunruhigendes festgestellt. Zu ihm wurden mehr und mehr
Kleinkinder mit verfaulten Milchzähnen gebracht. Zwei Dinge fielen
Wetzel auf: Es waren immer zuerst die oberen Milchschneidezähne
zerstört, und fast alle betroffenen Kinder nuckelten unentwegt an
praktischen, handlichen, kleinen Kunststoff-Flaschen mit Saugern.
Nicht einmal im Wartezimmer der Uni-Zahnklinik ließen die Drei- bis
Fünfjährigen von ihren Fläschchen ab. Deren Inhalt war, so stellte
sich bald heraus, teuflisch für die Kinderzähne.
Zusammen mit den Plastikflaschen erschienen Ende der siebziger
Jahre Instanttees auf dem Markt, ebenso verführerisch wie simpel
zuzubereiten: Wasser auf das Granulat - fertig. Begeistert gingen die
Mütter auf die Vorschläge der Teehersteller ein:
„Tagsüber, zwischendurch“, „als Gutenachttrunk“ und „beim
Einschlafen“ hielten Babys und Kleinkinder die Flasche im
Mundwinkel und nuckelten, Stunde um Stunde. Als „beruhigend und
krampflösend“ pries die einschlägige Werbung die löslichen Tees.
Die Eltern hätten ebenso gut gleich in den Zuckertopf greifen können,
denn zu 95 Prozent bestanden die kleinen Kügelchen im Instantglas
aus Zucker. Unterschiede zwischen den einzelnen Tees gab es nur im
jeweiligen Anteil an Rübenzucker (Saccharose) und Traubenzucker
(Glukose). Der eigentliche Teeauszug machte gerade noch drei bis
fünf Prozent aus.
Wetzel war entsetzt und schlug Alarm. Die Gießener Entdeckung ging
als „Baby Bottle Syndrome“ international in die zahnärztliche Fach-
sprache ein. Die Folgen der Gebisszerstörung sind schlimm: Sprechen
und Kauen fällt den Kindern schwer, die bleibenden Zähne haben

135
keine Platzhalter mehr und sind vielleicht auch schon in ihren Keimen
geschädigt. (Wendt, S:135)
1.2 Heute
Bei Kleinkindern ist Karies die häufigste chronische Erkrankung. Oft
kommt sie in einer besonders schweren Form, der Nuckelflaschen-
karies vor. Die Zähne sind zerstört, Entzündungsherde entstehen, die
Allgemeingesundheit des Kindes ist gefährdet. Die Nuckelflaschen-
karies ist ein schwerwiegendes Gesundheitsproblem. Sie scheint
derzeit zuzunehmen. (Strippel, S:5)
Diese Nuckelflaschenkaries oder Baby-Bottle Karies kommt dadurch
zustande, dass die Eltern ihren Kindern Nuckelflaschen mit zucker-
haltigem Tee, Obst-/Fruchtsäften, gezuckerter Milch oder sonstigen
säurehaltigen oder süßen Getränken geben. Und noch übler wird es,
wenn es dem Kind gestattet wird, mit einer mit zuckerhaltiger
Flüssigkeit gefüllten Saugerflasche im Mund einzuschlafen. Im Schlaf
kommt die Speichelproduktion fast völlig zum Erliegen und damit
wird die Karies verursachende Flüssigkeit nicht abtransportiert und
dementsprechend schnell verläuft die Zahnzerstörung.
Bei dieser Kariesart beginnt Karies bei den oberen Schneidezähnen
und setzt sich rundum fort. Nach den Schneidezähnen sind die Rillen
und Glattflächen der Milchbackenzähne und Milcheckzähne der
nächste Angriffspunkt. Es geht sogar soweit, dass die kariösen Zähne
abbrechen. Genau dieselben Wirkungen kann auch ein Honigschnuller
anrichten.
Es ist besser, die Kinder möglichst frühzeitig zum Trinken aus der
Tasse anzuhalten und auf keinen Fall gesüßten Tee, gesüßte Milch
oder Obstsäfte in die Nuckelfalsche anzubieten.
Schon Babys sollten also anstelle von gezuckerten Säften ungesüßte
Früchte und Kräutertees oder Wasser bekommen.
Gut fasste alles eine Erzieherin im Internet zusammen:
„Nie Säfte/ Tee mit Zucker … Schon bei den Kleinen fängt sonst
Karies an... Es ist manchmal echt erschreckend, wie die Zähne von
kleinen Kindern aussehen... Und oft sind die Zähne dann so schwarz,
dass die mit 3 Jahren schon gezogen werden müssen... und für die
Kinder ist das dann echt doof, wenn sie bis sie 7 oder 8 sind ohne die

136
Schneidezähne rumlaufen müssen... Es ist eh gut, wenn die Kinder
sich nicht an süße Getränke gewöhnen. Kenne Kinder, die haben
immer so ein Babywasser von einer Babynahrungsfirma getrunken,
oder Tee ohne Zucker... wenn die Kinder nicht an andres gewöhnt
sind, stört es sie auch gar nicht.“

137
2. Kinder II –
Richtige Zahnpflege
Neben der Ernährung, wie bei Dr. Price gesehen, gibt es noch weitere
Faktoren, die dafür sorgen können, dass sich der Kiefer des Kindes
verformen kann, so dass später eine kieferorthopädische Behandlung
notwendig wird.
Auch bei voller Ausbildung der Erbanlagen und gesunder Ernährung
des Kindes können Zahnfehlstellungen und Kiefermissbildungen
entstehen; dann nämlich, wenn durch schlechte Gewohnheiten ein
unnatürlicher Druck auf einzelne Zähne über längere Zeit hinweg
erzeugt wird.
Bei dauernder Anwendung genügt schon ein Druck von 2 Gramm, um
einen Zahn im Kiefer allmählich an eine ganz andere Stelle zu schie-
ben! Ein einfacher Brief wiegt zwischen 10 und 20 Gramm; sein
Gewicht stellt also schon das Zehnfache dieser geringen Kraft dar.
Dies macht verständlich, warum Zunge, Wangen und Lippen den
gesunden Zahnbogen in seiner Form halten. Es macht aber auch
verständlich, warum zahlreiche, harmlos erscheinende Gewohnheiten
zu einer starken Verbiegung der Zahnreihen führen können.
(Schnitzer, S:362)
2.1 Stillzeit
Stillen ist in den ersten Lebensmonaten die bestmögliche Ernährung
für das Kind. Lange gestillte Kinder verfügen über die bessere
Immunabwehr. (Tacha, S:56)
Stillen ist die beste Ernährung für den Säugling [...] Gesund-
heitspersonal (Ärzte, Hebammen etc.) sollte das Stillen als einzige
Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr bis zum vollendeten vierten oder
sechsten Lebensmonat fördern. (Strippel, S:214)
Es hat sich herausgestellt, dass gestillte Babys gesündere Zähne
entwickeln, als solche, die mit Kuhmilch oder anderen Substanzen
ernährt werden. (Markert, S:184)

138
Zu beachten ist aber:
„Werden Säuglinge tagsüber und in der Nacht sehr häufig gestillt und
reinigen die Eltern dem Kind nicht oder nur mangelhaft die Zähne,
kann Karies entstehen. Muttermilch ist durch ihren hohen Gehalt an
Milchzucker besonders süß und damit kariesfördernd.“ (Tacha, S:56)
2.2 Nuckelflasche
Nach 6 Monaten Stillzeit, also von 6 Monaten bis zu einem Alter von
einem Jahr, kann die Nuckelflasche verwendet werden.
Bei der Verwendung der Nuckelflasche ist zu beachten, dass eine
Deformation des Unterkiefers auch durch Flaschennahrung möglich
wird, wenn Folgendes nicht berücksichtigt wird:
„Diese Entwicklung (Deformation des Unterkiefers) kann man auch
beobachten, wenn Säuglinge ausschließlich Flaschennahrung mit zu
großer Saugeröffnung erhalten. Die Muskulatur wird dann beim
Saugen nicht kraftvoll genug angestrengt, dadurch bleibt der Reiz auf
den Unterkiefer aus, dieser wird nicht mehr angeregt, sich zu
entwickeln.“ (Calamini, S:125)
„Den Flaschensauger wird man mit einem möglichst kleinen Loch
versehen, damit eine ähnlich kräftige Saugarbeit nötig ist wie an der
Mutterbrust. Der Säugling soll echte Arbeit verrichten und ermüdet
sein, wenn die Flasche leer ist, sonst ist sein Lutschbedürfnis nicht
befriedigt. Außerdem merken die kleinen Schlauberger gleich, wenn
bei noch teilweisem Stillen die Flasche leichter geht als die Brust. Sie
hören an der schwer gehenden Brust dann zu früh auf, wodurch die
Milchbildung bald ganz versiegt, und lassen sich mit der
leichtgängigen Flasche den Bauch volllaufen.“ (Schnitzer, S:368)
„Da die Babys ein natürliches Saugbedürfnis haben, sollte das
natürlich auch gestillt werden. Dazu ist es wichtig, dass das Saugloch
beim Fläschchen nicht zu groß ist, da das Kind für eine gesunde
Entwicklung diese kräftigen Saug- und Lutschbewegungen benötigt.“
(Quelle: tja, verschlampt).
2.3 Becher
Nach dem Ende des ersten Lebensjahres sollte man aufhören, dem
Kind die Nuckelflasche zu geben und es mit einem Becher versuchen.

139
Sobald das Kind sitzen kann, kann man es aus einem Becher trinken
lassen. Nachts oder beim Einschlafen keine Nuckelflasche zur
Beruhigung geben. (Strippel, S:16)
Zahnärzte empfehlen das Fläschchen möglichst früh, spätestens nach
einem Jahr, abzugewöhnen und das Kind stattdessen aus Tassen und
Bechern trinken zu lassen (Tacha, S:58)
Gegen Ende des ersten Lebensjahrs kann das Kind selbstständig
Nahrung zum Mund führen und eine Tasse halten. Kersting, Bruerd
und Mitarbeiter empfahlen aus diesem Grund, spätestens ab dem
ersten Geburtstag die Saugerflasche gegen einen Becher
auszutauschen. (Strippel, S:146)
Ärzte, Zahnärzte und Prophylaxeassistentinnen sollten Mütter darüber
aufklären, dass häufig eher die Eltern als tatsächlich die Kinder von
der Nuckelflasche abhängig sind. Insofern ist es in der Regel ohne
größere Belastung des Kindes möglich, die nächtliche Nuckelflaschen-
gewohnheit aufzugeben. (Strippel, S:216)
2.4 Daumenlutschen
Was auf jeden Fall von Anfang an vermieden werden sollte, ist das
Daumenlutschen:
Diese Lutschgewohnheiten üben alle einen erheblichen Dauerdruck
auf die Zahnreihen aus. Dadurch verschieben sich die Zähne. An der
Stelle, wo gelutscht wird, ist auch bei geschlossenen Zahnreihen eine
Öffnung, die sich selbst dann oft nicht von selbst wieder schließt,
wenn die schlechte Gewohnheit abgestellt ist. (Schnitzer, S:367)
Eine Deformation der Kiefer kann aber auch durch äußere
Einwirkungen entstehen. So gelten das Daumenlutschen und das
Lutschen am Schnuller über ein gewisses Alter hinaus als Ursache für
Kieferanomalien. (Calamini, S:125)
Wenn das Baby häufiger, auch außerhalb der Mahlzeiten saugen will,
sollte man vorsichtig sein, dass es nicht den Daumen oder einen
Finger benutzt. In diesem Fall ist es besser, einen Beruhigungssauger
zu verwenden, der dem Kiefer des Kindes keinen Schaden zufügt.
Außerdem kann man sich des Schnullers leicht wieder entledigen,
wohingegen die Entledigung des Daumens Probleme bereiten wird.

140
Eine Hilfe für bzw. gegen Daumenlutscher sind Nagellacke, die bitter
schmecken und auf Daumennagel und Daumenkuppe aufgetragen
werden (Präparat: Daumexol, siehe Maier).
Eine Lösung, die noch besser ist, als der Schnuller, ist, statt des
Daumens ein Stofftuch zu verwenden.
„Zum Einschlafen, wo das Lutschbedürfnis besonders häufig ist, gibt
man dem Kind keinen Schnuller, sondern ein frisches Taschentuch.
Das Kind kaut dann auf einem Zipfel des Tuchs herum und ‚nuckelt’
daran. Das hat keine verformende Wirkung auf den Kiefer, weil das
Tüchlein ständig die Form wechselt und dadurch ausschließlich eine
trainierende Wirkung auf das Gebiss hat wie die Nahrung selbst.“
(Schnitzer, S:368)
2.5 Schnuller
Wenn man sich doch für den Schnuller entschieden hat, dann muss
man berücksichtigen, dass auch dieser ab dem zweiten Lebensjahr
nicht mehr verwendet werden sollte, damit sich der Kiefer nicht
verformt.
Schnuller stellen Kinder ruhig, der Umwelt zuliebe. Aber:
„Schnuller verursachen bei langfristigem Gebrauch einen – leichten –
offenen Biss. Sie sind insofern nur das kleinere Übel im Vergleich zur
Nuckelflasche und dem Daumennuckeln [...]. Bis zum Alter von 2
Jahren sind die Schäden, die das Lutschen im Hinblick auf
Kieferfehlbildungen und Zahnfehlstellungen bewirkt, relativ gering.“
(Strippel, S:209)
Nach dieser Zeit gibt es jedoch Probleme für die Kiefer- und
Zahnentwicklung. Damit sollten diese Gewohnheiten im Kinder-
gartenalter am besten vermieden werden.
„Möglichst nach dem Durchbruch der oberen Frontzähne, spätestens
jedoch bis zum zweiten Geburtstag sollte der Schnuller abgewöhnt
werden.“ (Strippel, S:221)
Nimm dem Kind dann einfach den Schnuller weg und sag ihm, das
war die Schnullerfee.
Dann gewöhnt es sich schon einmal daran, dass im Leben aus dem
Nichts heraus Frauen auftauchen und Spaß daran haben, ihm sein
Vergnügen zu versauen.

141
2.6. Zahnpflege
Bei der Zahnpflege bei Kleinkindern ist Folgendes zu berücksichtigen:
Beginnen Sie die Mundhygiene Ihres Kindes so früh wie möglich.
Schon nach Durchbruch der ersten Zähne sollten Sie diese mit einem
Mulltuch oder einem Wattestäbchen regelmäßig reinigen. Wischen Sie
dabei immer vom Zahnfleisch zur Zahnkrone (Berg, S:33)
Die Milchzähne verdienen ebenso viel Sorge und Pflege, wie die
spätere bleibende Garnitur. Jeder Babyzahn hält einen Platz für den
zweiten Zahn frei. Wenn ein Milchzahn frühzeitig gezogen werden
muss, schieben sich die beiden benachbarten Zähne in den leeren
Raum. Der zweite Zahn wächst dann seitlich heraus, was nur sehr
schwer durch Spangen korrigiert werden kann. (Markert, S:185)
Bei älteren Kindern ist das Nachputzen der Zähne bis ins Schulalter
hinein erforderlich. (Maier, S:31)
2.7 Atmen mit offenem Mund.
„Dies hat meist seine Ursache in einem zu eng entwickelten
Nasenraum oder in einer gewucherten Nasenschleimhaut; beide sind
wiederum durch Ernährungsfehler verursacht und durch
Ernährungsumstellung allmählich zu beseitigen. Gleichzeitig muss
aber zum Atmen durch die Nase erzogen werden, da diese nur
Wachstumsreize erhält, wenn sie auch zum Atmen gebraucht wird.
Bei dauernd offenem Mund fehlt die den Zahnbogen innen stützende
Kraft der Zunge. Daher drücken die Wangen und Lippen [...] den
Zahnbogen zusammen, so dass die Zähne nur noch in unregelmäßiger
Stellung nebeneinander Platz finden.
Wird ein solcher Engstand in der Entstehung früh bemerkt, so kann
durch eine bestimmte Lungenübung der Schaden in manchen Fällen
ohne eine zahnärztliche Kieferregulierung behoben werden.“
(Schnitzer, S:362)

142
3. Kinder III –
Fissurenversiegelung
Die am meisten gefährdeten Stellen für Karies, nämlich die feinen
Rillen der Kaufläche, Fissuren genannt, werden mit einem
lichthärtenden Kunststoff versiegelt. (Volkmer S:26)
Mit einer Säure werden die Fissuren 20-60 Sekunden lang angeätzt.
Danach wird die Versiegelung eingebracht und mit Licht ausgehärtet.
(Berg, S:44)
Im Internet gab es eine Anfrage an einen Zahnarzt bei netdoktor.at
zum Thema Fissurenversiegelung. Der Arzt antwortete:
Versiegelte Zähne müssen unbedingt weiterhin regelmäßig
zahnärztlich kontrolliert werden - z. B. kann an versiegelten Zähnen
durch ein Ablösen des Kunststoffes von der Zahnoberfläche ein
Mikrospalt entstehen, wodurch in der Folge die Schutzwirkung
aufgehoben ist und Karies entstehen kann. Keinesfalls darf ein
Versiegeln von Zähnen zur Folge haben, dass die Mundhygiene in der
Annahme, dass die Zähne sowieso gegen Karies geschützt sind,
weniger ernsthaft betrieben wird. Werden diese Hinweise befolgt, so
ist eine Versiegelung der Zähne zu empfehlen. Kontra-Argumente, wie
z. B. „Zähne könnten nicht mehr atmen“, sind nichtig.
(http://www.netdoktor.at/frage_antwort/zahne.htm)
Am besten gefiel mir: „Kontra-Argumente sind nichtig.“
Das erinnert mich an meinen Fluorid-Artikel, da wurde auch so
argumentiert. Oder bei Impfungen. Vielleicht lernt man das als
Mediziner ja auf der Uni?
Bitte belegen sie unsere Rhetorik-Seminare:
Teil I, Argumentieren für Anfänger: Wie überzeuge ich noch
Ahnungslosere, als ich es selber bin?
Teil II, Argumentieren für Fortgeschrittene: Argumentieren ohne
Argumente.

143
Wenn dir irgendwann mal jemand in einer Diskussion damit kommt
und sagt, deine Argumente sind alle nichtig, dann weißt du, dass du es
mit einem Mediziner zu tun hast, der in fortgeschrittener Rhetorik
ausgebildet wurde.
3.1 Nachteile der Fissurenversiegelung
Obwohl der Arzt ja oben sagte: „Gegenargumente sind nichtig“, führe
ich jetzt trotzdem einfach mal ein paar auf.
 Der Zahnschmelz an der Oberfläche wird weggeätzt.
 Volkmer: „Heute ist dieses Verfahren in Verruf gekommen,
nicht ganz ungefährlich zu sein und unter Umständen durch
die Abgabe von Kunststoffpartikeln das Immunsystem zu
belasten.“
 Die Versiegelung schützt nur einige Jahre und nur einen Teil
des Zahns, man muss trotzdem putzen.
Überraschenderweise kann es trotz Fissurenversiegelung zu Karies
kommen, wenn „nicht richtig abgedichtet“ wurde.
Im Vorhinein feststellen, ob richtig abgedichtet wurde, kann man
leider nicht, das entscheidet sich erst, wenn du Karies bekommen hast.
Dann war „nicht richtig abgedichtet“.
3.2 Zahnversiegelung erhöht Krebsrisiko.
So textet die Internationale Gesellschaft für Ganzheitliche Zahn-
Medizin e.V.:
Bei der Versiegelungsprozedur wird der Schmelz um die Fissuren mit
30-prozentiger Phosphorsäure aufgeraut und mit einem dünn
fließenden Kunststoff überzogen. Wie aktuelle Ergebnisse
international durchgeführter Untersuchungen belegen, setzen die
verwendeten Versiegelungslacke hormonähnliche Substanzen frei, die
in ihrer Wirkungsweise stark dem Östrogen ähneln. [...]
Es wird weiter ausgeführt, dass ein Abbauprodukt des Lacks im
Verdacht steht, Krebserkrankungen (Brust und Hoden) sowie abnorme
Hodenentwicklungen zu begünstigen. Daher hat die Gesellschaft im
Jahr 1995 ihren damals 2000 Mitglieder geraten, auf die Versiegelung
der Zähne zu verzichten.

144
3.3 Resümee
Ich halte die Fissurenversiegelung nicht für wirklich gefährlich, ich
wollte mit den Gegenstimmen nur zeigen, dass es überraschen-
derweise auch andere Ansichten gibt, als die „Hipp Hipp Hurra wir
machen Fissurenversiegelung bei jedem“-Ansicht, die manchmal von
einschlägigen Stellen verbreitet wird.
Und das andere ist, es wird wieder ein neuer Nebenschauplatz
aufgemacht, um Karies zu bekämpfen. Da auch hier die Ursache für
Karies nicht berührt wird, kann die Fissurenversiegelung zwar das
Kariesrisiko kurzfristig senken, aber im Endeffekt wird sie so
erfolgreich sein wie Fluoride und Zahnpasta.

145
4. Kinder IV -
Zahnfehlstellungen und
Weisheitszähne
Wenn das Kind aber bereits Zahnfehlstellungen oder Ähnliches
bekommen hat, dann hilft nur noch der Gang zum Kieferchirurgen.
4.1 Weisheitszähne
Wenn die Weisheitszähne zwar angelegt sind, aber im Kiefer nicht
genügend Platz vorfinden, so versuchen sie beim Durchbruch mit
einem ganz erheblichen Wachstumsdruck, sich diesen Platz zu
verschaffen. Da sie wie alle Zähne die Tendenz haben, in Richtung auf
die Frontzähne zu drücken und zu wandern, so schieben sie nicht
selten bei ihrem Durchbruch die vorher schön regelmäßig stehende
Zahnreihe so zusammen, dass sie unregelmäßig wird; besonders
häufig wird dabei der Eckzahn aus der Reihe gedrückt. So können die
Weisheitszähne noch im Alter von meist 15 bis 25 Jahren Zahnfehl-
stellungen bewirken! Da dies allmählich geschieht, wird es meist erst
bemerkt, wenn die Fehlstellung erheblich geworden ist.
In solchen Fällen wird man die 8er, die Weisheitszähne, so rasch wie
möglich entfernen und wenn nötig eine kleine Regulierung durchfüh-
ren.
Es gibt auch Fälle, in welchen die Weisheitszähne in falscher Lage im
Kiefer liegen und nun waagrecht auf die 7er-Wurzeln zusteuern; wer-
den sie nicht rechtzeitig entfernt, so kann sogar die Wurzel des 7ers so
beschädigt werden, dass dieser ebenfalls verloren geht. Es schadet
deshalb nichts, einmal im Alter von etwa 16 Jahren eine
Röntgenaufnahme machen zu lassen, um zu wissen, ob ein normaler
Durchbruch der 8er zu erwarten ist. (Schnitzer, S:413)

146
5. Zahnersatz I - Plomben
Alte Plomben müssen irgendwann ausgetauscht werden oder fallen
heraus und darum werfen wir jetzt einmal einen Blick auf die zurzeit
gängigen Materialien und Verfahren.
5.1 Technik - direkte Technik (Amalgam und Kunststoff)
Es gibt 2 Möglichkeiten der Verlegung von Plomben, zuerst sehen wir
uns die direkte Technik an.
Direkt nach der Kariesentfernung werden hier die Füllungen in den
Zahn eingebracht. Diese Materialien sind zunächst formbar und
werden erst nach der Verarbeitung hart.
Es gibt hier die provisorischen Füllmaterialien, die nur eine sehr
eingeschränkte Haltbarkeit haben (Zemente und Kompomere) und auf
die ich deswegen nicht eingehen werde, sowie Amalgam und
Kunststoff (Komposite).
(1) Haltbarkeit
Amalgam hält 7-10 Jahre, Kunststoff hält 3-5 Jahre (Maier, S:108)
Tacha (S: 101) spricht bei Kunststoffen von einer um 1 Jahr längeren
Lebensdauer.
(2) Vorteile von Amalgam
 einfache Verarbeitung und damit nicht so fehleranfällig
 relativ lange Haltbarkeit
 geringer Aufwand des Patienten bei der Pflege von Amalgam-
Füllungen
 aufgrund der zahnfremden Farbe gute Entfernbarkeit bei
einem Erneuern der Füllung
 gute Dichtigkeit, sehr guter Kontakt zu den Nachbarzähnen
 Der Randspalt ist schwächer als bei Kunststoffen.
(3) Nachteile von Amalgam
 Der Randspalt ist größer als bei den Inlays.
 Beim Amalgam muss über das eigentliche Kariesloch hinaus
relativ viel gesunde Zahnsubstanz weggeschliffen werden,
damit das Amalgam hält.

147
(4) Vorteile der Kunststoffe
 Sie lassen über die eigentliche Zerstörung hinaus die gesunde
Zahnsubstanz unangetastet. Es wird also nicht soviel gesunde
Zahnsubstanz weggebohrt.
 Sie können neben Amalgam und Gold verwendet werden, es
entsteht kein Stromfluss.
 Die moderneren Kunststoffe sind sowohl für Vorderzähne als
auch für Backenzähne verwendbar.
(5) Nachteile der Kunststoffe
 Es gibt bisher ungelöste Probleme mit der Dichtigkeit
(Randschluss) der Füllung durch eine materialbedingte
Schrumpfung bei der Aushärtung. Das sorgt für größere
Randspalten.
 Ihre Verarbeitung ist aufwendiger und fehleranfälliger als
beim Amalgam.
 Sie sind teurer.
 schlechte Entfernbarkeit bei Füllungserneuerung
 problematische Herstellung eines guten Kontakts zu den
Nachbarzähnen
 Sie wirken auf Plaque-Bakterien nicht abstoßend und müssen
darum intensiver geputzt werden.
 Abriebverhalten beim Kauen
(6) Insgesamt
Bei der Techniker Krankenkasse fand ich eine gute
Zusammenfassung:
„Ein Ersatz des Amalgams durch andere, ebenso kostengünstige
Materialien und Verarbeitungsmethoden ist unter wissenschaftlich-
klinischen Aspekten - trotz gegenteiliger Behauptungen der Industrie
und einem Teil der Medien - bisher noch nicht vorhanden.
Das Hauptproblem sind besonders bei den weißen Füllungen deren
Ränder (Übergang zwischen Füllung und Zahn), die bei den
Ersatzmaterialien durch Schrumpfungsprozesse nicht auf Dauer dicht
bleiben und so eine Randkaries bewirken können. Hinzu kommt das
Abriebverhalten beim Kauen und ein wesentlich höherer
Verarbeitungsaufwand.“
(tk-online.de, Zähne, Behandlungsmethoden)

148
An den aufgezählten Punkten und dem erhöhten notwendigen
Pflegeaufwand, denn wahrscheinlich ändert der Patient seine
Zahnpflegegewohnheiten bei Kunststoffplomben nicht, liegt es dann
auch, dass Kunststoffe im Schnitt nicht solange halten wie Amalgame.
Und da muss man dann eben abwägen, ob der mögliche Schaden
durch Amalgame wirklich so hoch ist, dass er die Vorteile wieder
aufwiegt. In meinen Augen ist das meist nicht der Fall und schon gar
nicht bei jedem.
5.2 Technik - indirekte Technik (Keramik- oder Gold-Inlays)
Die andere Möglichkeit zur Verlegung von Plomben ist die indirekte
Technik. Plomben, die mit der indirekten Technik verlegt werden,
nennt man auch Inlays. Es stehen Keramik- oder Gold-Inlays zur
Auswahl.
Bei indirekten Techniken müssen die Zahnteile wie Inlays oder
Kronen zuerst vom Zahntechniker im Labor hergestellt werden. Inlays
werden also in 2 Sitzungen in den Zahn eingebracht. In der ersten
Sitzung wird das Loch ausgebohrt und ein Gipsmodell hergestellt. In
der zweiten Sitzung wird das vom Techniker anhand des Gipsmodells
hergestellte Inlay mit Hilfe von Zement bzw. Kunststoff eingesetzt.
Die Frage ist, wann zieht man die indirekte Technik der direkten
Technik vor?
Das ist dann der Fall, wenn man eine längere Haltbarkeit der Füllung
erzielen möchte oder, wenn nur noch die Außen- und die Innenwand
des Zahnes erhalten sind, aber die Kaufläche zerstört ist.
Generell sind die indirekten Verfahren passgenauer. Die Ränder
werden exakter gestaltet, damit ist Chance auf Sekundärkaries
geringer.
Bei optimaler Herstellung haben Inlay Füllungen eine deutlich bessere
Haltbarkeit als Plomben. Gold ist noch langlebiger als Keramik.
Diese Verfahren sind jedoch sehr komplex und es muss sehr genau,
sowohl vom Zahntechniker als auch vom Zahnarzt, gearbeitet werden.
(1) Haltbarkeit
Haltbarkeit bei Inlays (Maier, S:108):
Inlays aus Gold: 10-15 Jahre
Inlays aus Keramik: 6-8 Jahre

149
Generell können einzelne Goldfüllungen natürlich aber auch über 20
Jahre halten.
Tacha spricht bei der Haltbarkeit von Keramik Inlays (S: 102) von bis
zu 12 Jahren.
(2) Vorteile vom Gold
 Langlebig, bei guter biologischer Verträglichkeit. Die höchste
Haltbarkeit von allen Plomben.
 guter Randschluss, was verhindernd auf Sekundärkaries wirkt.
 gute Belastbarkeit
(3) Nachteile vom Gold
 Ein Teil der gesunden Zahnsubstanz muss beim Goldinlay
geopfert werden, also ein noch geringerer Erhalt der gesunden
Zahnsubstanz als beim Amalgam.
 kosmetisch von vielen Patienten als störend empfunden
 nur eine exakte Verarbeitung und eine gute Mundhygiene
sichern den Langzeiterfolg.
(4) Vorteile von Keramik-Inlays
Die Haltbarkeit ist gut, die Farbe ist natürlich, das Material
verträglich.
(5) Nachteile von Keramik-Inlays
 Noch höherer Aufwand bei der Verarbeitung als beim
Goldinlay, es muss noch exakter gearbeitet werden.
 Noch einmal geringerer Zahnsubstanzerhalt als beim Gold
 Die sehr harten Keramik-Inlays können - wenn Form und
Größe nicht perfekt gearbeitet sind - die gegenüberliegenden
Zähne in Mitleidenschaft ziehen.
 Hoher Preis, noch keine umfassenden Langzeiterfahrungen
 Kann bei starker Belastung oder zu dünner Füllungsstärke zu
Brüchen neigen.
 Das Anwendungsspektrum von keramischen Füllkörpern ist
eingeschränkter als jenes von Gold. So ist zum Beispiel die
Überlebensrate von Keramik-Inlays bei wurzelbehandelten
Zähnen wesentlich reduziert.
(http://www.drchappuis.ch/03Fuellungen.html)
 Die Randdichtigkeit ist schlechter als bei Goldfüllungen.

150
5.3 Hinweise zur Haltbarkeit der Plomben
Wichtiger für die Haltbarkeit von Plomben als die Materialwahl, sind
ihre Verarbeitung und die Mundhygiene:
Die Verarbeitung der Plomben von Zahnarzt und Zahntechniker und
die persönliche Mundhygiene haben einen weit größeren Einfluss auf
die Lebensdauer als die Materialwahl. (Siehe Tacha, S:102)
Neben der Mundhygiene, also das abendliche Zähneputzen, kann die
Haltbarkeit der Plomben durch folgenden Hinweis noch erhöht
werden:
Es sollte vermieden werden, dass sehr heiße oder sehr kalte Speisen an
die Zähne kommen. Die Plomben bestehen aus einem anderen
Material als die Zähne. Mit anderen Worten, die Plomben dehnen sich
bei Hitze anders aus als díe Zähne und sie ziehen sich bei Kälte anders
zusammen. Passiert das oft, verringert das die Lebensdauer der
Plomben erheblich. Es können sich Spalten und Risse bilden, wodurch
Sekundärkaries entsteht oder die Plomben können ausfallen.
Alle meine Füllungen (Amalgam) sind inzwischen über 15 Jahre alt
und damit liegt meine letzte Zahnarztbehandlung auch tatsächlich über
15 Jahre zurück, was sicher ein guter Wert ist. Trotzdem nützt es
natürlich alles nichts, wenn ein Zahn erstmal plombiert ist. Eine
Füllung wird irgendwann defekt und muss ausgetauscht werden.

151
6. Zahnersatz II - Kronen
Wenn die Zerstörung der Zahnsubstanz so stark fortgeschritten ist,
dass eine Plombe keinen Halt mehr findet, wird auf die Krone
zurückgegriffen.
Allerdings stellt sich die grundlegende Frage, ob in vielen Fällen, in
denen heute ein Zahn überkront wird, nicht auch eine Füllung
gereicht hätte. Der Grundsatz sollte sein, dass wann immer ein Zahn
noch dauerhaft mit einer Füllung versorgt werden kann, dieser der
Vorzug gegenüber der Krone zu geben ist. Zum einen ist der Verlust
natürlicher Substanz für einen Zahn mit einer Füllung immer geringer
als mit einer Krone. Zum anderen belässt eine sauber gelegte Füllung
den empfindlichen Übergangsbereich des Zahnes zum Zahnfleisch und
Zahnbett zumeist unberührt, während der Rand einer Krone
normalerweise ringsherum unterhalb des Zahnfleischsaumes liegt und
zu mehr oder weniger starken entzündlichen Reizen und vorzeitigem
Zahnfleischschwund Anlass geben kann. Die Überkronung ist also die
weitreichendere Maßnahme für einen Zahn, und jeder Patient tut gut
daran, sich die zwingende Notwendigkeit dieses Vorgehens mittels
einer gemeinsamen Inspektion des angegriffenen Zahnes vom Zahn-
arzt genau begründen zu lassen. (Riedel, S:226)
Heute kommen praktisch nur noch zwei Arten von Kronen zum
Einsatz. (Berg, S:95)
(1) Metallkeramische Verblendkronen.
(2) Vollkeramische Systeme, Vollkeramikkronen.
Zu (1)
Hoher Abtrag gesunder Zahnsubstanz durch den Zahnarzt.
Zu (2)
 Noch höherer Substanzverlust beim Zahn. Er muss stärker
beschliffen werden.
 Die Auswirkungen des Schleifvorgangs sind schädlicher: Man
kommt näher an den Hauptnerv (Pulpa), die Säure im
Befestigungszement kann stärker auf die Pulpa einwirken.
 Sie ist empfindlicher als die Metallkeramik-Krone und nicht
immer zu verwirklichen.

152
 Vorteile: Es entsteht kein dunkler Rand, wie er bei
metallkeramischen Kronen möglich ist. Damit ist die
Vollkeramikkrone interessant für Frontzähne.
6.1 Pflegemaßnahmen und Haltbarkeit
Selbst wenn der Kronenrand gut verarbeitet wurde, ist er ein
besonders gefährdeter Bereich. Auch bei sorgfältiger Anfertigung des
Zahnersatzes stellt der Kronenrand immer eine Unterbrechung der
durchgehenden Zahnoberfläche dar, die bei unzureichender Pflege
auch willkommener Versammlungsort für Bakterien werden kann.
Das bedeutet, sobald eine Krone vorhanden ist, wird eine höhere
Zahnpflege durch die hinzukommenden Kronenränder nötig.
6.2 Schwierigkeiten
Die Technikerkrankenkasse zeigt auf, dass viel zahntechnisches
Können bei der Verlegung einer modernen Krone erforderlich ist:
Die Krone darf weder zu hoch (Schmerzen beim Zubeißen) noch zu
niedrig sein (Luft zwischen den Zähnen). Ebenso muss sie einen
optimalen Kontakt zu den Nachbarzähnen haben, um ein Einbeißen
von Speisen in den Zahnzwischenraum zu verhindern.
Besonderes wichtig ist die Passgenauigkeit auf den Zahnstumpf und
der Übergangsstelle zwischen Krone und Zahn, dem Kronenrand
(Randschluss). Passt sich die Krone nicht äußerst exakt dem
Zahnstumpf an, kommt es schnell zu einer Karies und zu
Zahnfleischentzündungen [...]. Bedenkt man, dass die Karies aus-
lösenden Bakterien nur eine Größe von 0,5 bis 2 µ (1µ = 1 tausendstel
Millimeter) haben, so zeigt sich erst recht die Bedeutung des Randes
für eine gute Versorgung des erkrankten Zahnes. Die erwünschte
Genauigkeit liegt etwa bei 30 bis 50 µ, in der Realität aber meist doch
nur bei 200 bis 300 µ.
An und unter einem überstehenden Kronenrand bleiben leicht
Speisereste und Plaque hängen. Sekundärkaries und Zahnfleisch-
entzündungen sind die Folge.
Als Risikofaktoren, die die Verweildauer im Mund erheblich verkürzen
können, gelten:
 ein "toter" Zahn
 eine schlechte Arbeit des Zahnarztes/Zahntechnikers
 unzureichende Mundhygiene

153
(tk-online.de, Zähne, Behandlungsmethoden)
6.2 Haltbarkeit
Trotz der hohen Schwierigkeiten in Pflege und Verlegung der Kronen
halten sie im Schnitt bei den meisten Menschen noch länger als 10
Jahre.

154
7. Zahnersatz III – Brücken,
Implantate und Teilprothesen
Nach den Betrachtungen der Plomben und Kronen geht es nun darum,
was gemacht werden kann, wenn ein Zahn fehlt.
7.1 Ein fehlender Zahn
Ein Zahn kann verloren gehen, durch Unfälle, durch Parodontose
oder, weil er von Karies und Plombierungen so zerstört ist, dass er
gezogen werden muss.
Da aber jeder Zahn mithilft, das Kausystem in Funktion zu halten, ist
der Ausfall eines Zahns nicht vernachlässigbar. Eine irgendwo im
Gebiss entstehende Lücke löst die langsame Wanderung und das
Kippen der ganzen Zahnreihe des Kiefers in Richtung auf diese Lücke
aus, rund um den Zahnbogen.
Der Zahn direkt hinter einer Lücke, kippt in diese hinein und bewegt
sich aus dem Knochen heraus. Die nächsten Zähne folgen dieser
Wanderung. Ergebnis: Die Zähne passen nicht mehr exakt aufeinander
und werden falsch belastet. Es kommt zu Schäden am Zahnhalte-
apparat. Des Weiteren haben die gegenüberliegenden Zähne keinen
Gegenspieler mehr, sie wachsen aus dem Kiefer heraus.
Eine entstandene Zahnlücke sollte also unbedingt geschlossen werden.
7.2 Das fundamentale Problem
Das fundamentale Problem, welches jeder künstliche Zahnersatz mit
sich bringt, ist:
Druck baut den Kieferknochen ab und jeder künstliche Zahnersatz
erzeugt Druck. Ende.
Die natürlichen Zähne sind über Sehnen und viele Tausend Ver-
bindungen im Kieferknochen derart elastisch im Kiefer aufgehängt,
dass sie Zug auf den Kieferknochen ausüben und keinen Druck. Das
ist künstlich nicht machbar.
Fallen also die natürlichen Zähne aus und werden sie durch eine, wie
auch immer geartete, Prothese ersetzt, wird der Kiefer damit durch
Druckkräfte belastet. Diese Druckkräfte bauen dann den Kiefer-
knochen langsam aber sicher ab.

155
Eine für den Zahnarzt nicht zu vernachlässigende ästhetische
Komponente beim Zahnverlust ist der gleichzeitig beginnende
Schwund des Kieferknochens. Ober- und Unterkiefer verfügen über
Knochenfortsätze, die sich um die Wurzeln der vorhandenen Zähne
legen und diesen ihren stabilen Halt geben. In dem Moment jedoch,
wo der Zahn entfernt wird, hat der Knochenfortsatz, zumindest an
dieser Stelle, keine Funktion mehr und bildet sich innerhalb weniger
Jahre zurück. Je mehr Zähne gezogen und nicht ersetzt werden, um so
umfangreicher ist dieser Knochenverlust und hat alles in allem eine
komplette Veränderung der Gesichtsform zur Folge. (Riedel, S:146)
Des Weiteren kommt noch hinzu: Wenn Zähne fehlen, werden die
verbliebenen Zähne noch mehr belastet. Sowohl durch den Kaudruck
als auch dadurch, dass sie Brücken oder Teilprothesen abstützen.
So findet sich bei Tacha der Satz, der aus all dem folgt:
„Jede Prothese schädigt die Restzähne.“ (Tacha, S:136)
7.3 Drei Ersatzmöglichkeiten für einen fehlenden Zahn
Fehlende Zähne können durch Brücken, Teilprothesen oder Implantate
ersetzt werden.
Eine Brücke kann sich über einen oder auch mehrere Zähne
erstrecken. Wenn eine Brücke nicht mehr möglich ist, bleibt nur noch
die Teilprothese oder das Implantat.
Im Folgenden werden die einzelnen Optionen betrachtet.
7.4 Brücken
Die beiden benachbarten Zähne einer Zahnlücke werden überkront.
Zwischen die Zähne, in die Zahnlücke hinein, kommt dann der
Zahnersatz, der mittels einer Konstruktion von den beiden
überkronten Zähnen gehalten wird.
(1) Vorteile:
 Die Zahnlücke ist weg und es kann wieder gekaut werden. Die
übrigen Zähne verschieben sich nicht mehr auf die Zahnlücke
hin.
(2) Nachteile:
 Der Kiefer unter der Brücke schwindet, da er nicht mehr
belastet wird und sich somit abbaut.

156
 Zwei Pfeilerzähne müssen abgeschliffen und überkront
werden, das bedeutet Verlust zweier weiterer gesunder Zähne
und alle Nachteile, die man sich mit Kronen einhandelt.
 Um die Parallelität herzustellen, muss häufig mehr gesunde
Zahnsubstanz geopfert werden, als dies bei Einzelkronen
erforderlich ist.
 Die Pfeilerzähne der Brücke, die überkront werden, haben
einen Großteil des Kaudrucks mit aufzufangen, den vorher die
jetzt fehlenden Zähne übernommen haben. Dadurch werden
sie geschwächt.
(3) Zahnpflege
Je komplizierter der Zahnersatz ist, desto aufwendiger wird die Pflege.
Sind Amalgamplomben noch relativ einfach in der Pflege, erfordern
Kunststoffplomben schon mehr Aufwand. Das steigert sich dann
weiter über Kronen hin zu Brücken, Teilprothesen und Implantaten.
So gibt es zum Beispiel eine spezielle Zahnseide, mit der auch unter
der Brücke gereinigt werden sollte.
7.5 Teilprothesen
Wenn die Zahnlücken zu groß sind oder nur noch an einem Ende ein
Zahn steht, müssen Teilprothesen eingegliedert werden, wenn keine
Implantate verwendet werden sollen oder können.
Im Gegensatz zu dem festsitzenden Zahnersatz wie Kronen und
Brücken sind Teilprothesen herausnehmbarer Zahnersatz.
Teilprothesen muss man in diesen Fällen darum nehmen, weil lange
Brücken von der Schleimhaut mitgetragen werden müssten, wodurch
die Schleimhaut nicht mehr gereinigt werden könnte. Es ist also
zwingend, dass längerer Zahnersatz abnehmbar ist.
(1) Vorteile
 Die Zahnlücke ist weg, es kann wieder gekaut werden. Die
übrigen Zähne verschieben sich nicht mehr auf die Zahnlücke
hin.
(2) Nachteile
 Unter der Prothese schwindet die Schleimhaut, der Kiefer-
knochen wird abgebaut. Es kann ein Teufelskreis aus
Knochenabbau und ungünstigen Schleimhautverhältnissen

157
entstehen, der bis zur völligen Haltlosigkeit der Prothese
führt.
 Die Stützzähne müssen überkront werden, wodurch wieder
gesunde Zahnsubstanz verloren geht.
 Die Kaukraft nimmt ab.
 Durch fehlende Zähne wird das Restgebiss mehr belastet,
wodurch sich verbliebene Zähne lockern können.
(3) Zahnpflege - Teilprothesen
Bei Teilprothesen verschärft sich der Reinigungsaufwand noch
einmal. Maier (S: 35) spricht davon, herausnehmbaren Zahnersatz
nach jedem Essen zu reinigen.
Bei technisch aufwendigem Zahnersatz müssen auch die den
Zahnersatz tragenden Zähne besonders gut gereinigt werden. Die
Trägerzähne werden überdurchschnittlich stark beansprucht und
neigen bei ungenügender Mundhygiene leicht zu Entzündungen.
Das Entnehmen der Prothese ist unbedingt erforderlich, um besonders
die Übergänge zwischen eigenen Zähnen und Prothese sowie die
zahnlosen Kieferbereiche optimal reinigen zu können. (Berg S:30)
7.6 Implantate
Implantate kommen immer mehr in Mode.
Gunnar Meinecke kritisiert in seiner Doktorarbeit die Implantate und
die Implantatentwicklung allerdings sehr scharf. So führt er aus, dass
früher sehr viele Patienten geschädigt und die Verfahren auf Kosten
der Patienten entwickelt wurden. Die Patienten seien als Versuchs-
kaninchen missbraucht wurden und es gibt auch heute noch viele
Schwierigkeiten mit Implantaten und tragische Fälle.
Federspiel und Kirchhoff verweisen auf Jacobs, der nach einer groß
angelegten Studie die Implantologie ungewollt dicht an Menschen-
versuche rückte:
Am Beginn ihrer praktischen Tätigkeit, wenn Implantologen noch
keine ausreichende Erfahrung haben, misslingen etwa 30-50% der
Implantatversuche. Jedes zweite Implantat geht nach kürzester Zeit
wieder verloren. Über die Hälfte aller Misserfolge soll im
Fehlverhalten der Ärzte zu suchen sein. 20% der zum Scheitern
verurteilten Fälle werden dem falsch gewählten Implantattyp
angelastet. Die falsche Auswahl der Implantate erfolgt offensichtlich

158
wider besseres Wissen, denn Jacobs folgert aus seiner Untersuchung:
Wer ein System erworben hat, wendet dieses auch an.
(Federspiel und Kirchhoff, S:173)
Ich sehe das nicht ganz so kritisch wie Gunnar Meinecke oder gerade
Jacobs.
Natürlich wurden Patienten geschädigt, weil die Verfahren nicht
ausgereift waren und natürlich misslingen auch heute noch Implantate,
weil der Arzt schlecht gearbeitet hat oder die Verhältnisse im Mund
des Patienten einfach nicht mehr hergaben. Aber es ist am Ende doch,
von Ausnahmefällen einmal abgesehen, wo der Patient vielleicht zu
optimistisch informiert wurde, eine Nutzen-/ Risikoabwägung. Der
ästhetische und funktionale Vorteil des Implantats gegen die Gefahr,
dass es schief gehen kann.
Abgesehen davon kenne ich auch einige, denen eine misslungene
Implantatbehandlung mal ganz gut tun würde.
Innerhalb des zahnmedizinischen Systems ist die Implantattechnologie
durchaus ein großer Fortschritt und inzwischen wohl auch recht
ausgereift. Und sie ist mit Sicherheit ein Gewinn an Lebensqualität für
viele Menschen. Das Implantat konkurriert ja nicht mit dem
natürlichen Zahn, das kann es nicht, es konkurriert mit der Brücke und
der Prothese.
(1) Vorteile von Implantaten
 Implantate ermöglichen einen festen Halt von weiterem
etwaigen Zahnersatz.
 Die Nachbarzähne müssen nicht abgeschliffen werden und
bleiben unversehrt.
 Der Kieferknochen baut sich nicht ganz so stark ab wie bei
der Brücke und der Prothese.
 Sichereres und festeres Beiß- und Abbeißgefühl mit dem
durch Implantate versehenen Zahnersatz, als mit einer
Prothese
 Wenn Zähne fehlen, werden die verbliebenden Zähne mehr
belastet und können sich frühzeitig lockern. Dem wirkt das
Implantat entgegen.

159
(2) Nachteile von Implantaten
 Ein Implantat ist fest mit dem Kiefer verbunden, im
Gegensatz zum Zahn. Implantate sitzen also starr im Kiefer,
natürliche Zähne bewegen sich immer ein bisschen. Das ist
jetzt erstmal nichts wirklich Gravierendes, aber es soll noch
einmal klar machen, dass das Implantat eben kein natürlicher
Zahn ist und darum seine Möglichkeiten auch beschränkt sind.
 Jeder fehlende Zahn hat eine Vorgeschichte: Schmerzen,
Wurzelbehandlung, Parodontitis. War der Kiefer vorher schon
nicht in Ordnung, zum Beispiel wegen einer tiefen Paro-
dontose, so ist das Risiko von Entzündungen, Schmerzen oder
Heilungsstörungen relativ groß.
 „Natürlich kann der Eingriff auch scheitern: Das Implantat
wächst nicht in den Knochen ein, oder die Wunde entzündet
sich. [...] Ganz allgemein: Je aufwendiger der Eingriff, je
größer die Zahl der Implantate, desto größer ist das Risiko,
dass die Behandlung ganz oder teilweise misslingt.“ (Tacha
S:144).
 Bei Implantatverlust sind durch Knochenschwund und
Narbenbildung die Voraussetzungen für einen Zahnersatz
schlechter als vor dem Setzen der Implantate. „Muss nämlich
ein Implantat wieder herausgenommen werden, ist der
Schaden größer als vorher. Der Knochenverlust wäre
beträchtlich.“ (Volkmer, S:80)
(3) Zahnpflege – Implantate
Implantate gehen in der Regel durch lokale Entzündungen verloren.
Die größte Gefahr für die Implantate ist die Zahnfleischentzündung,
also Parodontitis, der Grund, warum wahrscheinlich auch der Zahn
verloren wurde.
Besonderes Augenmerk gehört dem Übergangsbereich Implantat/
Zahnfleisch. Gesundes Zahnfleisch liegt in diesem Bereich fest am
Implantat an, kann aber im oberen Zahnhalsbereich bis zu einer Tiefe
von ca. 2 mm nicht damit verwachsen. In diesem losen Zahnfleisch-
saum rund um das Implantat können sich optimal Bakterien und
Speisereste ansiedeln. Dickere Zahnseidearten oder Zahnzwischen-
raumbürsten sind zur Reinigung unerlässlich. (Berg, S:30)

160
Während andere Ersatzteile in der Medizin - etwa Hüftprothesen,
Herzklappen und Herzschrittmacher - an allen Seiten von lebendem
Gewebe umschlossen sind, ragt das eingepflanzte Stück im Mund
daraus hervor. Der Saum zwischen Mundschleimhaut und Implantat
ist der schwache Punkt der neuen Methode: Wenn sich dort
bakterielle Beläge ablagern, bilden sich Taschen und das Gewebe
entzündet sich. Am Ende einer solchen Entwicklung steht der
Knochenabbau. (Wendt, S:131)
Wird also nach erfolgter Implantation eine ausreichende Mundhygiene
nicht beachtet, besteht die Gefahr, dass sich das Gewebe rund um das
Implantat entzündet. Im schlimmsten Fall muss ein Implantat dann
wieder entfernt werden.
An der peniblen Säuberung, dreimal am Tag, führt daher auch bei den
„Vierten“ kein Weg vorbei. Der Zahnarzt sollte sie möglichst zweimal
im Jahr genau kontrollieren und reinigen. Bei guter Pflege, so die
Experten, halten die Implantate acht bis zehn Jahre und können dann
wieder ersetzt werden. (Wendt, S:131)

161
8. Amalgam
Die Amalgambefürworter sagen, dass das Amalgam harmlos ist, die
Amalgamgegner hingegen machen es für fast jede denkbare Krankheit
verantwortlich.
Die Wahrheit dürfte, wie immer, irgendwo in der Mitte liegen.
8.1 Nachteile des Amalgams
Das Problem beim Amalgam ist, dass es permanent Quecksilber an
den Körper abgibt, und zwar in Größenordnungen höher, als die,
denen unser Organismus natürlicherweise ausgesetzt ist.
Dieses Quecksilber, aus dem die Amalgamfüllungen zu etwa 50
Prozent bestehen, lagert sich im Gehirn, den Nieren, dem
Knochenmark, der Mundschleimhaut, dem Zahnhalteapparat, den
Zahn umgebenden Knochen und bei Schwangeren im ungeborenen
Kind ab und reichert sich dort immer weiter an. Das Ganze in
Abhängigkeit von der Zahl der Amalgamfüllungen und es bleibt
jahrelang nachweisbar.
Das Quecksilber verteilt sich jedoch nicht gleichmäßig im Körper:
Personen mit mehr als zehn amalgamgefüllten Zähnen haben
beispielsweise im Mittel eine etwa zehnmal so hohe Quecksilber-
konzentration in der Nierenrinde als Personen ohne Füllung. In der
Leber fanden wir etwa viermal soviel Quecksilber und im Gehirn etwa
zweimal soviel. Hieraus ergibt sich, dass zumindest unter mittel-
europäischen Ernährungsgewohnheiten bei Personen mit höherer
Zahl an Amalgamfüllungen diese die Hauptquelle für die gesamte
Quecksilberbelastung darstellen.
(http://www.das-gibts-doch-nicht.de/seite367.php)
Problematisch ist das Amalgam auch, weil die Quecksilberbelastung
von der Mutter an das Ungeborene weiter gegeben wird.
Deswegen gibt es die Empfehlung, das Verlegen von Amalgam-
füllungen in der Schwangerschaft zu vermeiden, da beim Legen,
Aufbohren und Polieren von Füllungen, besonders große Queck-
silbermengen freigesetzt werden.

162
Aber unabhängig von der akuten Belastung, beim Bohren erbt das
Kind auch die chronische Belastung durch die vorhandenen
Amalgamfüllungen von der Mutter.
Bei Säuglingen und Babys finden sich, in Abhängigkeit von der
Anzahl der Amalgamfüllungen der Mutter, stark erhöhte Queck-
silberkonzentrationen in den Nieren:
Zudem sind Fötus und Säugling besonders empfindlich gegenüber
metallischem Quecksilber. Daher sollten entsprechend einer Empfeh-
lung des Bundesgesundheitsamtes von 1992 während Schwanger-
schaft und Stillzeit größere zahnärztliche Arbeiten insbesondere an
Amalgamfüllungen nur durchgeführt werden, wenn sie unumgänglich
sind.
Deshalb haben wir auch innere Organe von 108 Föten, Babys und
Kleinkindern untersucht, die meist am „plötzlichen Kindstod“ ver-
storben waren. Die Organproben der ungeborenen Kinder stammten
von Fehlgeburten oder Schwangerschaftsabbrüchen. Soweit möglich,
wurde die Zahl der Amalgamplomben der Mutter ermittelt. In keinem
Fall ergab sich der Hinweis auf eine berufliche Belastung der Eltern,
auf eine Belastung des Kindes beispielsweise durch ein zerbrochenes
Fieberthermometer oder durch quecksilberhaltige Desinfektionsmittel
im Haushalt. In keinem Fall wurde von einer größeren zahn-
medizinischen Behandlung der Mutter während der Schwangerschaft
berichtet.
Das Ergebnis dieser Untersuchung gibt zu denken. Es zeigt sich bei
den ungeborenen Kindern eine deutliche Abhängigkeit der Queck-
silberkonzentration in Leber und Niere von der Zahl der Amalgam-
füllungen der Mutter.
Auch beim älteren Säugling im Alter von 11 bis 50 Wochen ist die
Quecksilberkonzentration in der Niere und auch im Gehirn abhängig
von der Zahl der Amalgamfüllungen der Mutter. Babys von Müttern
mit einer größeren Zahl an Amalgam-Füllungen haben zum Teil
deutlich höhere Quecksilberkonzentrationen in der Niere als
Erwachsene ohne Füllungen, wobei die Spitzenwerte für Quecksilber
in der Niere bei den Babys ebenso hoch wie bei Erwachsenen mit
vielen Amalgamfüllungen liegen.
(http://www.das-gibts-doch-nicht.de/seite367.php)

163
Gewebeproben, die man neben amalgamgefüllten Zähnen entnommen
hat, enthielten tausendmal mehr Quecksilber, als für gewebever-
träglich angenommen wird. (Forsberg 1996, S:36)
8.2 Vorteile des Amalgams
 Es ist gut verträglich, Millionen Menschen haben Amalgam-
füllungen ohne Probleme.
 Es wird wegen seiner flexiblen Einsatzmöglichkeiten und
seiner langen Haltbarkeit gelobt.
8.3 Resümee
Es muss auch hier ein Abwägen stattfinden.
Meiner Ansicht nach dürften aber die Schäden, die die höhere
Anfälligkeit einer Kunststofffüllung und damit ihr häufigeres Ersetzen
mit sich bringt, bei wenigen Plomben und bei den meisten Menschen
die Schäden überwiegen, die durch eine erhöhte Amalgamaufnahme
entstehen.
Trotzdem: Das exzessive Ausmaß, in welchem Amalgam verwendet
wurde und welches immer weiter gesteigert wurde, war zuviel.
Du kannst nicht allen Menschen, über das Leben verteilt, 30-40
Quecksilberplomben in die Zähne setzen. Auf Dauer wären dann alle
nachfolgenden Generationen gleich beim Start ins Leben mit einer
erhöhten Quecksilberdosis belastet. Dann kommen noch die
Hormonbelastungen durchs Trinkwasser, Fluoride usw. hinzu. Und du
weißt schon, das summiert sich alles.
Die millionenfache Amalgam-Verwendung beeinträchtige zwangs-
läufig aber auch einige Jugendliche und Erwachsene. Und da wir alle
auch kein Quecksilber im Körper haben wollen, wurde die
Amalgamgeschichte gestoppt und das ist auch gut so. Und auf der
anderen Seite jedoch muss man auch sehen, welche gangbare
Alternative hatte man denn damals zum Amalgam?

164
9. Tote Zähne
Wenn der Nerv, das heißt das Zahnmark oder die Pulpa des Zahns
getötet wird, entweder durch tiefe Karies oder durch den Zahnarzt,
dann spricht man von einem toten Zahn.
Der Zahnarzt kann den Zahn versehentlich töten. Wenn der Zahn zu
heiß und zu schnell beschliffen wurde, für eine Krone oder eine
Brücke oder, wenn zu viel von der Schmelzschicht entfernt wurde.
Genauso kann es passieren, dass der Zahnarzt ein Inlay oder eine
Krone einsetzt und sich dann der Zahnnerv entzündet und alles wieder
zerstört und der Nerv getötet werden muss. Des Weiteren wird der
Zahn natürlich auch zwangsläufig bei einer Wurzelbehandlung
getötet.
Mieg spricht davon, dass Zähne für eine Krone 20 Minuten beschlif-
fen werden müssen, damit sie nicht zu heiß werden und die Pulpa
absterben kann.
Ein toter Zahn hat eine Reihe von Nachteilen:
 Er wird seiner Vitalität beraubt und ist in der Folge ein sehr
schlechter Ersatz gegenüber einem gesunden Zahn.
 Ein wurzeltoter Zahn hat nur noch eine reduzierte Lebens-
dauer und bricht irgendwann ab.
 Insbesondere wird die Lebensdauer einer etwaigen Brücke
stark reduziert, wenn ein Pfeiler ein überkronter, toter Zahn
ist. Lange wird so ein Zahn durch die Doppelbelastung: tot
und beanspruchter Brückenpfeiler nicht mehr zur Verfügung
stehen.
 Ein wurzeltoter Zahn färbt sich dunkel.
 Durch das jetzt fehlende Schmerzempfinden des Zahns ist die
Alarmanlage des Körpers ausgeschaltet. „Solange das
Warnsystem intakt ist, funktioniert in gewissem Sinne das
Immunsystem. Ist die Alarmanlage abgeschaltet, können dem
Körper unerkannt größere Schäden entstehen.“ (Calamini,
S:102)

165
9.1 Die Wurzelbehandlung
Eine Wurzelbehandlung, also das Töten des Zahns, wird zahn-
medizinisch notwendig, wenn sich der Zahnnerv (tiefe Karies, Hitze
durch Bohren) entzündet hat.
Bei der Behandlung wird der Inhalt des Wurzelkanals entfernt und
danach mit Medikamenten wieder verschlossen und dann hast du statt
eines entzündeten Zahns einen toten.
Generell wird dein Zahnarzt auch jeden toten Zahn, den er im Mund
findet, mit einer Wurzelfüllung versehen, um einer Entzündung
vorzubeugen. Wenn er nicht merkt, dass er einen Zahn beim
Abschleifen getötet hat, dann bleibt der Zahn ohne Wurzelfüllung
stehen und macht irgendwann einmal Probleme oder auch nicht.
Vorteile
Der Zahn bleibt erhalten, auch wenn seine Lebensdauer reduziert
wurde. Er verfügt über ein natürliches Fundament, das Zahnfleisch
wird dort nicht zurückgehen, wie bei einem Implantat oder anderem
Zahnersatz.
Vor die Wahl gestellt, einen Zahn ziehen oder eine Wurzelfüllung
machen zu lassen, würde ich mich immer für letzteres entscheiden.
Nachteile
Das Wurzelfüllmaterial muss exakt bis an die Wurzelspitze reichen. Es
darf weder darüber hinausgehen (überstopfte Wurzelfüllung) noch vor
der Wurzelspitze aufhören (unvollständige Wurzelfüllung).
(Mieg, S:43)
Wenn die Wurzelfüllung entweder überstopft oder unvollständig ist,
kann sich schnell ein Eiterherd an der Wurzelspitze bilden und der
Zahn entzündet sich. Bei einer unvollständigen Wurzelfüllung enthält
der nicht gefüllte Teil noch chemisch verändertes Blut und Nerven.
Beides wird in Form von Zysten abgestoßen.
Es ist schwer, eine gute Wurzelfüllung zu erreichen, denn:
„Ein Problem liegt zum einen darin, dass die Wurzelkanäle oft kleine
Abzweigungen aufweisen, vor allem im unteren Drittel einer
Zahnwurzel und dadurch dem Zugriff und damit einer Säuberung
nicht zugänglich sind [...]. Dort können Bakterien verbleiben und
Entzündungen verursachen.“ (Calamini, S:95)

166
Das nächste Problem stellen die Dentinkanälchen dar. Der Zahnarzt
kann nicht das gesamte organische Material aus den Dentinkanälchen
entfernen. Aber diese organischen Bestandteile geben nach ihrem
Absterben Eiweißzerfallsprodukte ab und können den Organismus
schädigen. (Siehe Calamini, S:95)
Die schwachen Stellen jeder Wurzelfüllung sind die Verzweigungen
der Pulpa an der Wurzelspitze, die von keinem Instrument sauber aus-
geräumt werden können. In ihnen muss totes Eiweißmaterial
zurückbleiben, das für spätere ungünstige Fernwirkungen oder auch
für das Akutwerden örtlicher Reaktionen die Hauptursache darstellt.
(Schnitzer, S:267)
Diese Verzweigung des Wurzelkanals an der Austrittsseite hat zur
Folge, dass Wurzelbehandlungen fast immer problematisch sind und
vermieden werden sollten. Denn diese Verzweigungen können nicht
ausgeräumt und gefüllt werden. Es bleibt totes Eiweiß in ihnen zurück,
was schädliche Auswirkungen auf den Organismus entfaltet.
(Schnitzer, S:40)
Mögliche Fehler bei einer Wurzelbehandlung sind (Tacha, S:130):
 Kanäle zu weit ausgebohrt,
 zu viel Füllmaterial
 Keime im Zahn
 undicht
 Instrument bricht ab
 Reizung des Zahnbetts
Wie die Studie von Sinha offenbarte, müssen fünfunddreißig von
hundert Zahnärzten fast jeden dritten ihrer wurzelbehandelten Zähne
bereits vor Ablauf von zwei Jahren ganz entfernen.
Aufgrund dieser ganzen Schwierigkeiten bei der Säuberung eines
toten Zahns und den damit verbundenen zurückbleibenden Schad-
stoffen haben die meisten Wurzelfüllungen nur eine relativ geringe
Beständigkeit: Mit den heute verwendeten Wurzelfüllmaterialien und
Wurzelfüllmethoden erwartet man nur eine Dauererfolgsrate von 30%.
(Siehe Calamini, S:96)

167
10. Schäden durch Tote Zähne
und Amalgam.
Amalgame und tote Zähne sind in den Ruf gekommen, für
Gesundheitsschäden des ganzen Organismus verantwortlich sein zu
können. Darum wurde schon die eine oder andere Amalgamsanierung,
das Entfernen aller Amalgamfüllungen und auch die eine oder andere
Herdtherapie, das Ziehen aller toten Zähne, durchgeführt.
10.1 Tote Zähne
(1) Erfolge durch das Entfernen von toten Zähnen.
In der Schulmedizin versteht man unter einem Herd oder einem
Störfeld einen genau abgegrenzten Krankheitsprozess, der über die
direkte Umgebung hinaus eine Fernwirkung hat. Zum Beispiel könnte
ein entzündeter Zahn Gelenkschmerzen verursachen. Oder Kopf-
schmerzen werden von einem wurzelbehandelten Schneidezahn
ausgelöst, der selbst überhaupt keine Schmerzen verursacht.
Im Mund können, laut Rosemarie Mieg, folgende Störungen als Herd
wirken:
Tote Zähne, wurzelgefüllte Zähne (nicht jeder tote Zahn ist ein
wurzelgefüllter Zahn, aber jeder wurzelgefüllte Zahn ist ein toter
Zahn), verlagerte Weisheitszähne, eine größere Operation im Kiefer,
wenn sich danach der Knochen entzündet oder ein gezogener Zahn,
bei dem der Kieferknochen nicht ausheilt. Die letzten beiden Fälle
heißen dann Knochenentzündung oder Kieferostitis.
Was macht wurzelgefüllte, tote Zähne zum Herd und somit so
problematisch?
„Bei der Wurzelbehandlung wird das lebendige Gewebe des
Zahnnervs entfernt und durch ein antiseptisches Füllmaterial ersetzt.
Es gelingt aber nie, sämtliches Gewebe aus den kleinen Kanälchen zu
entfernen. Dieses Gewebe, von seiner Versorgung abgeschnitten,
zerfällt. Es bilden sich giftige Eiweiß-Zerfallsprodukte, die die
Umgebung des Zahns verseuchen und zudem die Leberentgiftung
unnötig überfordern. Sollte Ihnen ein toter Zahn gesogen werden, so
machen sie die Probe aufs Exempel, und riechen Sie daran. Der

168
Geruch sagt mehr als tausend Worte. Der Zahn ist chronisch
verändertes Gebiet und verlangt ständig Gegenwehrmaßnahmen des
Körpers.“ (Volkmer, S:64)
Rosemarie Mieg beschreibt in ihrem Buch, das sich mit der Thematik
des Entfernens von Toten Zähnen und Weisheitszähnen beschäftigt,
sehr viele Fälle, wo die Entfernung eines derartigen Zahns zum
Verschwinden vieler akuter und chronischer Krankheiten geführt hat.
Durch die Entfernung von Zahnherden wurden Herz-Kreislauf-
Erkrankungen, Geschwüre, Gelenkbeschwerden, Rheuma, Magen-
Darm-, Nierenprobleme, Allergien, Migräne, Kopfschmerzen, Hals
Nasen und Ohren Probleme geheilt.
Genauso wurden Brustschmerzen geheilt, ein Knoten in der Brust
verschwand, Schuppenflechte wurde geheilt und auch Prostata
Probleme verschwanden nach einer Herd Sanierung.
„Manche Hüftgelenksoperation konnte unterbleiben, weil sich eine
Zyste im Weisheitszahngebiet als Verursacher fand.“ (Mieg, S:64)
(2) Misserfolge beim Entfernen von toten Zähnen
Auf der anderen Seite gibt es auch völlig gegensätzliche Ergebnisse.
Menschen wurden ganze Zahnreihen im Sinne der Biomedizin
gezogen, ohne dass ihre Probleme auch nur einen Deut besser wurden.
„Was für die einen, die Schulmediziner, eine Grauzone von
Halbwahrheiten und Spekulationen darstellt, führte die anderen, die
Naturheilkundler, in Versuchung, hinter jeder ungeklärten Krankheit
schlechte Zähne zu suchen. Das Phänomen ging als „Exodontismus“
in die zahnmedizinische Literatur ein. Gar manchem Patienten blieb
kein einziger eigener Zahn im Mund, weil Zahnärzte den Verdacht
hatten, dort seien Herde anderer Krankheiten versteckt. Am bitteren
Ende hatte der arme Zahnlose zwar noch immer seine ursprünglichen
Beschwerden, dafür aber Probleme beim Essen. So ist es kein
Wunder, dass die Suche nach den Herden ziemlich in Misskredit
geriet, selbst wenn manchen Patienten damit zu helfen wäre.
Herderkrankungen gibt es. Darüber sind sich inzwischen die Fach-
leute einig. Ein chronischer Eiterherd an einem Zahn führt nicht nur
zu Entzündungen um die Wurzelspitze herum. Von dort aus schleichen
sich Bakterien und ihre Giftstoffe, die Toxine, über Blut- und
Lymphbahnen in ganz entfernte Körperregionen. Irgendwo, an einer
Stelle, die schon leicht geschädigt oder in ihrer Abwehr geschwächt

169
ist, entzündet sich das Gewebe. Das kann am Herzen, an der Niere
oder am Auge sein, oder es kann Wirbelsäulenschmerzen hervorrufen.
Der Herd muss nicht unbedingt am Zahn sitzen, auch Entzündungen
der Rachenmandeln oder eine Infektion im Mittelohr können Erreger
und Gifte streuen.“ (Wendt, S:188)
Immer häufiger erlebt er (Pfeffer, Vizepräsident der Hamburger
Zahnärztekammer), dass Kollegen, die Heilung nach „biologischen“
und „natürlichen“ oder „ganzheitlichen Methoden“ versprechen,
„nicht das bringen, was gewünscht wird“ - im Gegenteil: Mit der
Therapie beginnen für viele erst die Probleme. Und anders als
versprochen, ist die Vorgehensweise der Alternativen oft nicht sanft,
sondern eher rabiat: Gleich mehrere Zähne oder sogar Kieferknochen
müssen weichen, weil Naturheilkundler sie als Sitz mysteriöser
Störzellen ausgemacht haben. Intakte, aber angeblich gefährliche
Füllungen werden herausgebohrt und ersetzt - auch dabei geht
Zahnsubstanz verloren […]. (Meinecke, S:276)
10.2 Amalgam
(1) Erfolge durch das Entfernen von Amalgam.
Es gibt glaubwürdige Berichte von Patienten, deren Krankheiten nach
der Amalgamsanierung verschwanden und es gibt auch Aussagen von
Ärzten, die erlebt haben, dass nach einer Amalgamentfernung
Beschwerden wie Neurodermitis, Asthma, chronische Kopf-
schmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten und psychische Symptome
verschwanden.
Dr. Schnitzer beschreibt derartige Beispiele:
In seinem Buch „Allergie und Zahnmedizin" (2. Aufl. 1963, Joh.
Ambrosius Barth Verlag, Leipzig) berichtet Prof. Max Spreng, Basel,
über Hautekzeme, Migränen, Lungenerkrankungen, Magen- und
Darmgeschwüre und andere Erkrankungen, die eindeutig von
Amalgamfüllungen herrührten, da sie keiner Behandlung zugänglich
waren, aber sogleich verschwanden, nachdem alle Amalgamfüllungen
aus dem Munde der betreffenden Patienten entfernt waren. [...] ich
selbst habe in meiner Praxis neben anderen drei besonders
eindrucksvolle Fälle erlebt. Eines war eine junge Frau mit zwei
Kindern, die unter so schweren Depressionen litt, dass sie bereits vom
behandelnden Arzt zur Untersuchung in einer Psychiatrie vorgemerkt

170
worden war. Die Entfernung aller Amalgamfüllungen brachte eine so
starke Besserung, dass die Frau bei ihrer Familie bleiben konnte. Ein
anderer Fall war ein gedrückt aussehender jüngerer Mann, der nicht
den Eindruck machte, als ob er einer geregelten Tätigkeit nachginge.
Als bei ihm alle Amalgamfüllungen entfernt waren, nahm seine
Arbeitslust innerhalb von 6 Monaten so zu, dass er [...] zum Chef des
Analyselaboratoriums befördert wurde.
Der dritte war ein älterer Materialstatiker, dem niemand geglaubt
hatte, dass er auf verschiedene zahnärztliche Materialien, nicht nur
Amalgam, überempfindlich sei, obwohl er dies genau nach jeweiligen
Behandlungen beobachtet hatte. Er litt unter häufiger Migräne,
Leistungsschwäche und lästigen Hautekzemen. In Zusammenarbeit
mit einem Allergiespezialisten fanden wir dann heraus, dass es
tatsächlich stimmte. (Schnitzer, S:214)
Eine relativ gute Möglichkeit, wie mir scheint, zu überprüfen, ob
Probleme mit Amalgam vorliegen, habe ich bei Forsberg gefunden.
Und zwar nennt er das Ganze Provokationstest. Testweise soll eine
Amalgamfüllung durch ein anderes Material ersetzt werden. Durch
diese normale Zahnbehandlung wird mehr Amalgamdampf– und staub
frei als gewöhnlich. In der darauffolgenden Woche sollen die
körperlichen und psychischen Reaktionen beobachtet werden. Kommt
es zu Reaktionen des Körpers, so kann das Amalgam schuld sein.
(2) Misserfolge beim Entfernen von Amalgamen
Vergleichsuntersuchen zeigten, die Symptome, weswegen die
Amalgamsanierung gemacht wurde, verschwanden nicht.
„Untersuchungen haben aber gezeigt, dass Beschwerden nicht oder
nur in Ausnahmefällen auf dieses Amalgam-Phänomen zurückgehen.
[...] Es hat sich schon oft gezeigt, dass die Beschwerden auch nach
dem Entfernen der Amalgamfüllungen geblieben sind.“
(Tacha, S:110)
„Offen ist allerdings die Frage, ob die von uns und anderen
festgestellte erhöhte Quecksilberbelastung der inneren Organe durch
Zahnamalgam so hoch ist, dass dies zu negativen Beeinträchtigungen
beim Erwachsenen führt oder führen kann, wie sie von Personen, die
sich durch Zahnamalgam geschädigt fühlen, zahlreich beklagt
werden. Denn aufgrund unserer Ergebnisse allein kann eine

171
Risikoabschätzung zur Frage der Toxizität von Amalgamfüllungen
nicht mit Sicherheit durchgeführt werden, da die kritischen
Grenzkonzentrationen von anorganischem Quecksilber in mensch-
lichen Organen nicht bekannt sind. Ebenso sind die beim Menschen
leicht messbaren Quecksilberkonzentrationen in Blut oder Urin leider
kein geeigneter Hinweis, um auf die Quecksilberkonzentration der
inneren Organe Rückschlüsse ziehen zu können. Sozusagen
normalerweise ist im Körper eines Erwachsenen außerdem ohnehin
etwa ein Milligramm Quecksilber enthalten.“
(http://www.das-gibts-doch-nicht.de/seite367.php)
Wenn du intakte Amalgamfüllungen hast, dann lass sie bloß drinnen.
Man fängt nicht an, an Zähnen herumzubohren, die sich ruhig
verhalten.
Ich habe gerade wieder im Urkost-Forum (17.08.2006) von einer
gelesen, die sich aus ideologischen Gründen, weil in ihrem
Unterbewusstsein verankert ist, dass Amalgam schlecht ist, ihre
Füllung hat herausbohren lassen. Nun hat sie seit Wochen Schmerzen
und Probleme mit der neuen Füllung und ihre Zahnärztin will jetzt
weitere Verfahren an ihr ausprobieren, um das zu beheben.
Die Forenschreiberin hatte aber natürlich auch Angst vorm Röntgen.
Und über andere, die zum Zahnarzt gehen und sich Karies wegbohren
lassen, sagt sie, die sind selber schuld, warum gehen sie auch unnötig
zum Zahnarzt.
Auf diesem Planeten gibt es nur Irre. Das Einzige, was sie
unterscheidet, ist die Seite des Irrsinns, auf der sie stehen.
10.3 Resümee
Amalgame und tote Zähne sind eine gewisse Belastung für den
Organismus. Tote Zähne noch mehr als Amalgamfüllungen. So ist es
also durchaus möglich, wenn bei einem Patienten Amalgamfüllungen
entfernt oder tote Zähne gezogen werden, dass sich sein Gesund-
heitszustand, der aus allen möglichen Beschwerden bestehen konnte,
drastisch verbessert.
Die Probleme liegen generell aber nicht primär beim Amalgam oder
den toten Zähnen, nur in Ausnahmefällen, sondern am Gesundheits-
zustand des ganzen Organismus, wo der tote Zahn noch eine
Belastung oben draufsetzt. So schrieb Rosemarie Mieg selbst:

172
„Gesunde Menschen können mehrere erkrankte Zähne oder
Zahnherde ertragen – bis zu einer gewissen Grenze.“ (Mieg, S:133)
Weitaus schonender, als sich alle toten Zähne ziehen oder alle
Amalgamfüllungen aufbohren zu lassen, denn wir haben ja gesehen,
oftmals ändert sich danach nichts, ist es, den Gesundheitszustand und
Stoffwechsel des gesamten Organismus zu verbessern. Dadurch wird
ein toter Zahn von alleine unwesentlich.
Dazu muss allerdings gesünder gelebt werden und damit sind wir dann
wieder beim Ernährungskapitel. Mit der richtigen Ernährung können
ohnehin sehr viele körperliche Probleme verringert oder geheilt
werden, aber sie ist natürlich auch entsprechend schwerer umzusetzen,
als eine Tablette einzuwerfen oder eine Salbe aufzutragen.

173
11. Ausblick
Es gibt nichts so Wirksames wie Fluoride, nichts ist so sicher und so
gut belegt wie Impfungen.
Was von den Fluoriden übrig bleibt, wenn man genau drauf guckt,
haben wir in diesem Buch gesehen. In meinem anderen Buch:
„Holocaust 2.0“ sehen wir uns an, was vom Impfen übrig bleibt, wenn
man es jenseits anerzogener und ideologischer Überzeugungen
betrachtet.
Das Buch hat die ISBN: 978-3-00-025390-4 und lässt sich von der
Website: www.impfungen-und-masern.de ebenfalls frei herunterladen.

174
Literaturverzeichnis
1. Bücher
Berg, Stefan, „Schöne Zähne“, 2001.
Bruker, Max O., „Unsere Nahrung – unser Schicksal“, 2005.
Calamini, Manuela, „Zähne und Gesundheit“, 1997.
Federspiel, K. und Kirchhoff, W. „Lückenlos“, 1991.
Forsberg, Robert, „Amalgam, Fakten über Amalgamvergiftung und
Sanierung“, 1996
Gerson, Max, „Eine Krebstherapie, 2002.
Haller, Albert, „Gefährdete Menschheit“, 2004.
Illich, Ivan, „Die Nemesis der Medizin“, 1995.
Lauffer, Hermann, „Unsere Zähne Opfer der Zivilisation“, 1988.
Maier, Reinhild, „Gesunde Zähne ein leben lang“, 2002.
Markert, Christopher, „So pflegen Sie Ihre Zähne richtig“, 1987.
Meinecke, Gunnar: „Zur White-Collar-Kriminalität im
Gesundheitswesen am Beispiel der Zahnmedizin“, 2005.
Marxkors, Reinhard, „Zur Qualität zahnärztlicher Prothetikarbeiten“,
Baden-Baden, 1993
Mieg, Rosemarie, „Krankheitsherd Zähne“, 2003.
Riedel, Eberhard, „Beim Zahnarzt“, 1999.
Sinha, Monika, „Beiträge zur Qualitätssicherung in der
Zahnmedizin.“, Baden-Baden, 1993
Schnitzer, Johann G. „Nie mehr Zahnweh“, 7. Auflage.
Schnitzer, Johann G., „Der Schnitzer Report“, 1974
Soldan, Renate, „Angst vorm Zahnarzt“, 1999.
Steinwandtner, Franz, „Parodontose ist heilbar“, 1989.
Strippel, Harald, „Gesundheitsaufklärung bei Kinderarzt und
Zahnarzt“, 2004.
Tacha, Manfred, „Zähne“, 2003.
Volkmer, Dietrich, „Zähne natürlich gesund erhalten“, 1998.
Walford, Roy L., „Leben über 100“, 1983.
Wendt, Barbara, „Gesund im Mund“, 1990.
Yiamouyiannis, John, „Früher alt durch Fluoride“, 1991

175
2. Zeitungsartikel und Online-Zeitungsartikel
Kapitel A.2:
(1) Titel: „Vorsicht Schmelzfresser“, Autorin: Marion Schmidt.
Erschienen im Stern 3/2006, bei stern.de am 21.06.2007.
Kapitel A.3:
(1) Titel: „Superwaffe gegen Karies“, Autor: keiner. Erschienen im
Düsseldorfer Express, 24.10.2006.
Kapitel A.7:
(1) Titel: „Die Freunde der Zahnbürste“, Autorin: Nicole Graff.
Erschienen im Stern 3/2007, bei stern.de am 21.06.2007
Kapitel A.8:
(1) Titel: „Bezahlte Forscher finden Milch gesünder“,
Agenturmeldung (dpa, ap). Erschienen bei stern.de, 09.01.2007
(2) Titel: „Ungesunde Vitaminpräparate - Glauben allein reicht
nicht“, Autor: Werner Bartens. Erschienen bei sueddeutsche.de,
21.03.2007
(3) Titel: „Die Brustkrebsfälle werden weniger“, Autor: Werner
Bartens. Erschienen bei sueddeutsche.de, 18.04.2007
(4) Titel: „Verzicht auf Hormon-Ersatztherapie senkt die Brust-
krebsrate deutlich“, Agenturmeldung (afp). Erschienen bei welt.de,
20.04.2007
Kapitel C.3:
(1) Titel: „Vom Luxus der Zahnpasta“, Autor: Andrea Tonow.
Erschienen bei sueddeutsche.de, 20.08.2007
Kapitel D.1:
(1) Titel: „Parodontitis ist mehr als Zahnfleischbluten“,
Agenturmeldung (dpa). Erschienen bei welt.de, 16.07.2007
Kapitel D.3:
(1) Titel: „Heilkraft des Hungerns“. Autor: Jörg Blech. Spiegel
special 6/2007 oder bei spiegel.de, 06.11.2007

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