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5 SOPHIE WENNERSCHEID
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Literaturwissenschaft und Eigensinn
9 »Wer nur auf Apollo setzt,
10 verfllt in akademische Starre,
11 wer seinen Marsyas nicht schindet,
bleibt ein trunkener Dilettant.«
12
(Wyss 1996, 15)
13
14 Wer heute in Europa ein literaturwissenschaftliches Studium erfolgreich durch-
15 laufen hat, weiß, was von ihm bzw. ihr erwartet wird, wenn es eine literaturwis-
16 senschaftliche Arbeit zu verfassen gilt: die eigenstndige Erarbeitung einer Fra-
17 gestellung, die sich aus bestimmten Textlektren ergeben hat, und die unter
18 Bercksichtigung bisheriger Forschungsleistungen zu einer mçglichst konzisen
19 und innovativen Beantwortung dieser Frage fhren soll. Sodann: eine Reflexion
20 des eigenen Vorgehens wie die Klarlegung, welche theoretischen Prmissen diesem
21 Vorgehen zugrunde liegen. Erwartet wird zudem, dass diese Prmissen als solche
22 theoretisch nicht bereits ›berholt‹ sind, sondern auf der Hçhe des aktuellen
23 Reflexionsstandes. Ist der Grundstein solchermaßen gelegt, mssen Thesen auf-
24 gestellt und mit entsprechenden Belegen gesttzt werden. Als notwendig erachtet
25 wird eine differenzierte, also Gegenstimmen einbeziehende Argumentation, ein
26 logisch nachvollziehbarer Aufbau der Arbeit, der Nachweis, wie die eigenen
27 Gedanken mit den Gedanken anderer verflochten sind (blicherweise zu er-
28 bringen in Form eines sorgfltig ausgearbeiteten Anmerkungsapparats), sowie ein
29 gewisses stilistisches Niveau.
30 Auch wenn der ein oder andere Literaturwissenschaftler die Akzente sicher
31 etwas anders setzen wrde, kçnnen die angefhrten Punkte doch als gegenwrtig
32 geltender Mindeststandard einer akademisch disziplinierten Literaturwissenschaft
33 angesehen werden. Zumindest finden sie sich so oder in recht hnlicher Form in
34 zahlreichen Leitfden und Einfhrungen in literaturwissenschaftliches Arbeiten,
35 wie auch in Darstellungen dessen, was unter literaturwissenschaftlicher Methodik
36 zu verstehen sei. So erklrt z. B. Simone Winko in einem Lexikon-Artikel zu
37 ›Methode‹, dass es in der Literaturwissenschaft um das Erreichen eines mçglichst
38 klar formulierbaren und sodann methodisch verfolgten Forschungsziels gehe. Sie
39 konstatiert: Nçtig sind »explizierbare, im Rahmen einer Literaturtheorie zu for-
40 mulierende Ziele und verfahrenstechnische Annahmen, auf welchem Weg die
41 Ziele am geeignetsten einzulçsen sind, sowie eingefhrte Begriffe, mit denen die
42 Ergebnisse im wissenschaftlichen Text dokumentiert werden.« (Winko 2000, 581)
JLT 5:2 (2011), 251–262. DOI 10.1515/JLT.2011.023
252 Sophie Wennerscheid

1 Gegen dieses auf den ersten und zweiten Blick so einnehmende und ber-
2 zeugende Verstndnis von Literaturwissenschaft als zielorientierte Disziplin wende
3 ich mit der polemischen Zuspitzung Paul Feyerabends ein, dass nichts »den Geist
4 so ab[stumpft], wie eine Reihe vertrauter Begriffe« (Feyerabend 2005, 11). Statt
5 mit einem konzise erarbeiteten Inventarium an Begriffen und Definitionen lite-
6 rarisches und nicht-literarisches Material erst zu perspektivieren und dann zu
7 systematisieren, mçchte ich literaturwissenschaftliches Arbeiten als einen kreati-
8 ven und eigensinnigen Prozess behaupten, dessen Strke nicht primr in seiner
9 methodisch abgesttzten Analysekompetenz liegt, sondern in der Bereitstellung
10 einer kritischen gedanklichen Vielfalt, die subjektiv verbrgt ist, und die außer-
11 dem an einen Leser, eine Leserin adressiert ist – also auf Antwort hin geschrieben
12 ist.1
13 Da so zu arbeiten nicht heißt, auf eine der gedanklichen Vielfalt angemessene
14 theoretische Grundlage einerseits und eine entsprechend passende Formgebung
15 des eigenen Textes andererseits zu verzichten, ist es in gewisser Hinsicht sicher
16 nicht berflssig sich innerhalb der Literaturwissenschaften noch einmal neu
17 darber zu verstndigen, inwiefern ein solcher Text bestimmten Normen und
18 Standards zu entsprechen hat, damit er als ein qualitativ hochwertiger Beitrag fr
19 die Wissenschaftscommunity und darber hinaus betrachtet werden kann. Gerade
20 in einer Zeit, in der zahlreiche Reformen die universitre Landschaft stark ver-
21 ndern, Herausforderungen wie z. B. die des ›Exzellent-Seins‹ auftauchen, Stu-
22 dierende ganz anders als frher ›ausgebildet‹ werden wollen etc., wird diese Frage
23 dringlich. Und zu einer Herausforderung fr das eigene Selbstverstndnis wird sie
24 allemal dann, wenn man sie nicht nur auf die oben genannten Rahmenbedin-
25 gungen oder Grundvoraussetzungen literaturwissenschaftlichen Arbeitens be-
26 zieht, sondern sie zu der Frage zuspitzt, welche Methoden und Theorien einer
27 Literaturwissenschaft berhaupt adquat sind, was also berhaupt zur Grundlage
28 des eigenen Arbeitens gemacht werden kann, und welche Methoden und Theorien
29 dem literaturwissenschaftlichen Arbeiten so ›fremd‹ sind, dass sie die Literatur-
30 wissenschaft als Literaturwissenschaft unkenntlich machen wrden.2
31 Problematisch erscheint mir an dieser Art der Theorie- und Methodenreflexion
32 jedoch zweierlei. Zum einen kommt mir die Art der Fragestellung trotz der
33 skizzierten Dringlichkeit recht fremdbestimmt vor, d. h. sie scheint eine Reaktion
34 auf die von außen an die Literaturwissenschaft herangetragene Frage nach ihrer
35 wissenschaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Kompetenz und Relevanz zu
36 sein. Gehen wir als LiteraturwissenschaftlerInnen aber auf diese Art von Anfrage
37
1
38 Eine schçne Darstellung und zugleich eine performative Umsetzung der Behauptung, dass Bcher
39 als ›dickere Briefe an Freunde‹ zu verstehen sind, bietet Sloterdijk in den Eingangspassagen seines
kontrovers diskutierbaren Aufsatzes ›Regeln fr den Menschenpark. Ein Antwortschreiben zu
40 Heideggers Brief ber den Humanismus‹. Vgl. Sloterdijk 2001.
41 2
Den komplexen ›Kampf‹ um eine treffende Definition dessen, was Literaturwissenschaft ist, erhellt
42 am Beispiel der Germanistik Bogdal 2004.
Literaturwissenschaft und Eigensinn 253

1 ein, bringen wir uns nicht in die Offensive, sondern geraten in die Defensive, sind
2 also gezwungen, aus einer Verteidigungsstellung heraus zu agieren. Zum zweiten,
3 und das ist mir der deutlich wichtigere Punkt, empfinde ich gegenber dem
4 Bedrfnis Normen und Standards neu zu etablieren, eine ausgeprgte Skepsis, da
5 Standardisierungen meiner Erfahrung nach nie ohne Verlust von Vielfalt
6 durchzusetzen sind. Und zwar deshalb nicht, weil Standardisierung immer eine
7 Verengung auf das vermeintlich Richtige impliziert, und mit dieser Verengung
8 tendenziell all das ausgeschlossen wird, was jenseits einer wissenschaftlichen DIN-
9 Norm liegt. Die Setzung von Standards kann es somit verhindern, Literaturwis-
10 senschaft als eine kreative, kritische und eigensinnige, d. h. auf die eigenen Sinne
11 setzende Auseinandersetzung mit Literatur zu betreiben.
12 Spitzt man die Frage nach Normen und Standards der Literaturwissenschaft
13 nun noch zustzlich auf die Frage nach Normen und Standards der methodischen
14 und theoretischen Grundlagen der Literaturwissenschaft zu, verdichtet sich die
15 ausgeprgte Skepsis zu einem ausgeprgten Unbehagen. Denn so wie schon die
16 normativen Grundvoraussetzungen auf ein bestimmtes Erscheinungsbild von
17 Wissenschaft hin drngen, verstrkt auch die Formulierung methodischer und
18 theoretischer Standards die Tendenz, dass sich literaturwissenschaftliche Arbeiten
19 von ihrer Anlage und Durchfhrung her immer hnlicher werden. D.h. zu viele
20 literaturwissenschaftliche Arbeiten orientieren sich a) zu stark an den oben skiz-
21 zierten normativen Erwartungen, und weisen b) in Bezug auf die jeweils zugrunde
22 gelegte Theorie und die daraus abgeleitete Methode zu wenig Varianz auf, greifen
23 also auf einen recht begrenzten Fundus an Theorien zurck, nmlich eben vor-
24 nehmlich auf die, die gerade hoch im Kurs stehen, bzw. als besonders innovativ
25 gelten. Dass der Kurs dabei starken konjunkturellen Schwankungen unterworfen
26 ist, also einmal vornehmlich streng textimmanent-hermeneutisch gearbeitet wird,
27 dann wieder ideologiekritische Anstze favorisiert werden oder auf einmal doch
28 wieder ein ›Jenseits des Poststrukturalismus‹ (vgl. Lepper et al. 2005) denkbar ist,
29 ndert an der Grundtendenz nichts – immer kommt es zu einer Verdichtung
30 bestimmter Prferenzen und damit zu einer sich verringernden Heterogenitt.
31 Nun kçnnte man natrlich sagen, dass gegen eine solche Verdichtung wenig
32 einzuwenden sei. Scheint sie doch zunchst einmal nur darauf hinzuweisen, dass
33 bestimmte in Umlauf gebrachte Denkanstze so berzeugend sind, dass sich viele
34 WissenschaftlerInnen an einer Auseinandersetzung mit ihnen beteiligen. Doch ist
35 das wirklich der entscheidende Grund?
36 Whrend ich diese Frage zu beantworten versuche und sich mir die Vermutung
37 aufdrngt, dass eine ›Mainstreamisierung‹ in der Wissenschaft auf intellektuelles
38 Trendsetting, auf Meinungsmache und Diskurszwnge zurckzufhren ist, muss
39 ich gleichzeitig an eine Fernsehsendung denken, in der gezeigt wurde, wie Ameisen
40 untereinander kommunizieren um bestimmte Aufgaben schnell und effizient zu
41 lçsen. Sie sondern, whrend sie laufen, ein Sekret ab, das die anderen Ameisen
42 wahrnehmen und an dem sie sich orientieren. Geht es nun z. B. darum, unter-
254 Sophie Wennerscheid

1 einander zu kommunizieren, auf welchem Weg ein bestimmtes Ziel am besten


2 erreicht werden kann, dann geschieht das, indem dieses Sekret abgesondert wird.
3 Vermutlich nicht intentional – aber hoch effektiv. Hat nmlich eine Ameise einen
4 besonders schnellen Weg entdeckt, dann kann sie das gefundene Fressen sehr
5 schnell dorthin transportieren, wo es hin soll und sich bald wieder neu auf den
6 Weg machen. Sie rennt also den kurzen Weg auf und ab und sondert dabei
7 entsprechend viel Sekret ab. Eine andere Ameise verfolgt einen lngeren Weg, geht
8 diesen ebenso beharrlich immer wieder, hinterlsst aber logischer Weise eine
9 weniger ausgeprgte Duftspur als ihre Kollegin. Folgen nun weitere Ameisen,
10 whlen sie den Weg mit der markantesten Duftspur, die so also immer intensiver
11 wird und immer mehr Ameisen dazu bringt, diesen einen kurzen Weg zu whlen.
12 Schließlich wissen alle, wo es ›lang geht‹. Ein perfektes System, aber fr eine nicht
13 anwendungsbezogene Wissenschaft wie die Literaturwissenschaft fatal. Denn
14 schließlich geht es hier ja gerade nicht darum, den einen richtigen und schnellsten
15 Weg zu entdecken, um Material von a nach b zu transportieren und so zum
16 ›Gemeinwohl‹ optimal beizutragen, sondern darum, eine individuelle, ja ein-
17 malige Leistung zu vollbringen. Und auch wenn mit einer solchen individuellen
18 Leistung der Anspruch verbunden wird, ber sich selbst hinauszuweisen und
19 wichtige Erkenntnisse zu verbreiten, und es von daher wnschenswert wre, wenn
20 viele in diese Richtung arbeiteten, scheint mir der subjektive Zugriff auf ein be-
21 stimmtes Problem doch wichtiger als die auf Objektivitt zielende Erkenntnis-
22 produktion.3 Denn mindestens ebenso wichtig, wenn nicht noch wichtiger als das
23 Ergebnis, also die Beantwortung einer przise formulierten Frage, ist meines
24 Erachtens der in der Arbeit zum Ausdruck kommende kreative Prozess als solcher.
25 Und zwar deshalb, weil es nur in einem solchen Prozess mçglich ist, dass der eigene
26 Gedankenfluss aktiv unterbrochen wird, Umwege macht, sich aufspaltet, abdriftet
27 und wieder konzentriert, und gerade dadurch sich selbst als eine Denkbewegung
28 kenntlich macht, in die der Leser mit hineingenommen werden kann.4 Um also
29 literaturwissenschaftliches Arbeiten in diesem Sinne als kreativen Prozess zu be-
30 fçrdern, bedarf es keiner Normen und Standards, sondern des Muts und der Lust,
31 sich von einem literarischen Text und von dem entsprechend mitverhandelten
32
Kontext zu eigenen Beobachtungen und Ideen anstoßen zu lassen. Gegen das
33
Primat der wissenschaftlich-unpersçnlichen und meinungsfreien Analyse be-
34
stimmter Text- und Kontextzusammenhnge mçchte ich hier deshalb die Be-
35
deutung des subjektiven Zugangs zum Text sowie den daraus gewonnenen eigenen
36
3
37 Natrlich kann Objektivitt nicht in dieser schematischen Weise von Subjektivitt getrennt werden.
38 Sptestens mit der Erkenntniskritik Kants ist das Primat objektiver Erkenntnis als obsolet zu
39 betrachten. Objektivitt ist hier also nicht als Modus von Erkenntnis zu verstehen, sondern ab-
geschwcht als ein nach wie vor geltendes Wissenschaftsideal des distanzierten, nicht affektiv ins
40 Objekt der Betrachtung involvierten Forscherblicks.
41 4
hnlich formuliert es Marie Luise Knott in Bezug auf die »Denkwege« Hanna Arendts. Vgl. Knott
42 2011, 119.
Literaturwissenschaft und Eigensinn 255

1 Gedanken stark machen. Dass ein solcher subjektiver Zugang etwas Eklektisches
2 hat, wird an meinem eigen Zugriff auf das methodenkritische Denken Paul
3 Feyerabends schnell deutlich werden. Denn auch hier geht es mir nicht um eine
4 differenzierte Erçrterung seiner Thesen, sondern um die Frage, welchen ge-
5 danklichen Spielraum seine Formel des ›anything goes‹ fr die Literaturwissen-
6 schaft erçffnet.
7 Wichtig ist in dem Zusammenhang vor allem die in seiner Arbeit Wider den
8 Methodenzwang (Feyerabend 1986)5 entwickelte berzeugung, dass die Orien-
9 tierung eines Wissenschaftlers, und Feyerabend denkt hier zunchst vornehmlich
10 an Naturwissenschaftler, an den gngigen, fr gut und richtig befundenen Me-
11
thoden seiner Disziplin das Entstehen neuer Erkenntnisse nicht befçrdere, son-
12
dern im Gegenteil behindere. Statt sich von dem leiten zu lassen, was sich bewhrt
13
hat, pldiert Feyerabend fr einen ›heiteren Anarchismus‹, d. h. eine weitgehende
14
Offenheit und situationistische Sprunghaftigkeit in Fragen der Methodenwahl.
15
Denn zwar scheint es vernnftig, bewhrten Methoden zu folgen, doch fhrt
16
dieser Weg der Vernunft nur dorthin, wo andere schon waren. Feyerabends
17
Methodenskepsis wird also von einer grundlegenden Vernunftskepsis begleitet.
18
19
Die »Gesetze der Vernunft«, so polemisiert er, htten eine »verdummende Wir-
20
kung« (ebd., 18). Und in einem Brief vom 14. Mrz 1970 erklrt er gar:
21 Gegen die Vernunft habe ich nichts, ebensowenig, wie gegen Schweinebraten. Aber ich mçchte
22 nicht ein Leben leben, in dem es tagaus tagein nichts anderes gibt als Schweinebraten; und ich
23
mçchte auch nicht ein Leben leben, in dem es tagaus tagein nichts anderes gibt als vernnftiges
Verhalten. Das wre in der Tat ein elendes Leben (siehe auch Plato, Philebus 21d-2). Das ist die
24 erste Bemerkung zur Vernunft. Meine zweite Bemerkung ist, dass die vernnftigen Bedin-
25 gungen, die wir an unser Wissen stellen, oft besser erfllt werden, wenn wir der Unvernunft
26 einen Eintritt in unser Verhalten erlauben.
27 (Baum 1997, 182)
28 Zugespitzt formulierte Aussagen wie diese legen es nahe, Feyerabend als anti-
29
rationalen Relativisten abzutun, oder aber sich pathetisch auf ihn zu berufen, um
30
»die Illusionen monistischer und monolithischer abendlndischer Rationalitt zu
31
zerstçren« (Sukopp 2007, 128). Dass Feyerabend jedoch weder unreflektiert der
32
Beliebigkeit das Wort redet, noch sich selbst in Nietzscheanischer Erbfolge als den
33
großen Wertezertrmmerer imaginiert, zeigt sein Hinweis darauf, dass der Slogan
34
›anything goes‹ nicht als immer und berall geltender Grundsatz zu verstehen sei,
35
sondern vielmehr den erschreckten Ausruf eines Rationalisten vorwegnehme, der
36
37
sich der von Feyerabend »zusammengetragene[n] Evidenz« nicht habe entziehen
38
5
39 Die Arbeit erschien in 1975 unter dem Titel Against Method. Outline of an Anarchistic Theory of
Knowledge im Verlag New Left Books. Fr die 1976 bei Suhrkamp erschienene Ausgabe hat
40 Feyerabend den englischen Text revidiert und erweitert. Fr eine weitere Neuausgabe im Jahr 1983
41 wurde dieser Text teils gekrzt, teils umgeschrieben. Zitiert wird nach der 1986 herausgegebenen
42 Taschenbuchausgabe, die der Fassung von 1983 folgt.
256 Sophie Wennerscheid

1 kçnnen. (Feyerabend 1986, 11)6 Evident aber sei, dass die ›Unvernunft‹ als in-
2 tegrativer Teil der Wissensproduktion aufgewertet werden msse. Lasse man
3 nmlich spontane, widersinnig anmutende Einflle zu, oder gehe man ›kontra-
4 induktiv‹ vor, dann kçnne man unter Umstnden zu Ergebnissen kommen, die
5 sich auf vernnftigem Wege nicht eingestellt htten. In seinem Aufsatz ›Wis-
6 senschaft als Kunst‹ erklrt Feyerabend: »Erfolge treten ein, nicht weil man sich an
7 die Vernunft gehalten hat, […] sondern weil man vernnftig genug war, unver-
8 nnftig vorzugehen.« (Feyerabend 1984, 69) Nur so kçnne Vielfalt erhalten und
9 wissenschaftlicher Chauvinismus untergraben werden und ›Neues‹ entstehen (vgl.
10 Kuhn 1977). Eine Konkretion und Verdeutlichung erfhrt diese These in seiner,
11 hier nicht rekapitulierbaren, komplexen Darstellung des so genannten Turmar-
12 guments, mit dem die Aristoteliker die Erde als unbewegte bestimmten und das
13 von Galilei widerlegt wurde, indem er sich weigerte scheinbar natrlichen Evi-
14 denzen zu folgen und allgemein anerkannte Grundstze ignorierte.
15 Untersttzung fr die Aufwertung des vermeintlich Unvernnftigen holt
16 Feyerabend sich in diesem Zusammenhang u. a. von dem schwedischen Schrift-
17 steller, Maler und Naturwissenschaftler, der Normverstoß und Regelverletzung
18 gleichsam zu seinem Programm erhoben hat: August Strindberg. Direkt im
19 einleitenden Kapitel von Wider den Methodenzwang verweist Feyerabend auf
20 Strindberg und zitiert dessen Kritik an der Wissenschaftshçrigkeit seiner Zeit:
21
22 Eine Generation, die den Mut hatte, sich von Gott loszusagen, Staat und Kirche zu zer-
schmettern, Gesellschaft und Moral umzustrzen, fiel vor der Wissenschaft immer noch auf
23
die Knie. Und in der Wissenschaft, in der Freiheit herrschen sollte, hieß die Parole: Glaube an
24 die Autoritten oder Kopf ab.
25 (zitiert nach Feyerabend 1986, 18)
26
Das, was Feyerabend hier an Strindbergs Aussage anspricht, ist offensichtlich
27
dessen explizite Infragestellung eines an Autoritten orientierten Denkens und die
28
daraus erwachsende Unabhngigkeit, sich den interessierenden Objekten so zu
29
nhern, wie man selbst es fr richtig, oder vielleicht auch einfach nur fr reizvoll
30
hlt. Inwiefern Strindberg dieses Vorgehen selbst praktiziert, davon erzhlt das
31
32
Buch, aus dem Feyerabend das Strindberg-Zitat entnommen hat. Es handelt sich
33
um die 1894 zunchst auf Deutsch publizierte Schrift Antibarbarus, in der
34
Strindberg von seinen mit verschiedenen chemischen Stoffen durchgefhrten
35
Experimenten berichtet, in denen er die Grenze zwischen Naturwissenschaft und
36
Alchemie bewusst niedergerissen hatte, um so zu neuen Erkenntnissen ber die
37 Ordnung der Natur zu kommen. Von Seiten der Naturwissenschaften wurde und
38 wird diesen Experimenten ihre wissenschaftliche Bedeutung abgesprochen.
39 Trotzdem ist ihnen ein durchaus innovativer Zug eigen, da Strindberg ber die
40 6
So im Vorwort zu der berarbeiteten Fassung von Against Method aus dem Jahr 1982. In diesem
41 Zusammenhang erklrt Feyerabend, dass er nicht glaube, »daß man ›Grundstze‹ unabhngig von
42 konkreten Forschungsproblemen aufstellen und diskutieren kann« (Feyerabend 1986, 11).
Literaturwissenschaft und Eigensinn 257

1 Auseinandersetzung mit seinen Experimenten zu der Einsicht kommt, dass der


2 Natur keine sie stabil organisierende Ordnung inhrent ist, sondern sie sich bei
3 genauer Betrachtung als ungeordnet und als den Einbrchen des Kontingenten
4 ebenso ausgesetzt erweist, wie der Mensch selbst es ist. Diese Einsicht in die Macht
5 des Zufalls macht Strindberg in anderen Arbeiten knstlerisch produktiv (vgl.
6 Fechner-Smarsly 2004; Wennerscheid 2011) und gibt so auf Umwegen auch den
7 Naturwissenschaften das Phnomen des Zufalls als Problem zurck (vgl. Bric-
8 mont 1996).
9 Die berzeugung, dass eine innovative Auseinandersetzung mit bestimmten
10 Problemen oder Phnomenen nicht unbedingt aus einer intentionalen und wis-
11 senschaftlich-objektiven Auseinandersetzung hervorgeht, baut Feyerabend danach
12 mit Verweis auf die Opposition Kierkegaard – Popper weiter aus. Wissen-
13 schaftliche Erkenntnis, so Feyerabend in einer Spitze gegen den kritischen Ra-
14 tionalismus Karl Poppers, beginne nicht mit einem klaren Gedanken oder Pro-
15 blem, das dann mit Hilfe eines rationalen Vorgehens gelçst werde, sondern ent-
16
stehe aus einer mehr oder weniger zuflligen Konstellation heraus, der als solcher
17
dann nachtrglich Bedeutung verliehen werde. Dieser Vorgang, so Feyerabend
18
weiter, werde nicht von einem »wohldefinierten Programm« geleitet, sondern »von
19
einem unbestimmten Drang […], von einer ›Leidenschaft‹ (Kierkegaard).«
20
(Feyerabend 1986, 25)
21
Formuliert man diese Andeutung aus, landet man schnell im Kernbereich
22
dessen, was gemeinhin als Kierkegaardscher Existentialismus verhandelt wird, hier
23
aber treffender als das ›Denken des Einzelnen‹ oder als ›subjektives Denken‹ be-
24
schrieben werden soll (vgl. Mingels 2003). In seiner Abschließenden unwissen-
25
schaftlichen Nachschrift lsst Kierkegaard sein Pseudonym Johannes Climacus
26
erklren, was unter subjektivem Denken zu verstehen ist:
27
28 Der subjektive Denker ist nicht Wissenschaftler, er ist Knstler. Existieren ist eine Kunst. Der
29 subjektive Denker ist sthetisch genug, damit sein Leben sthetischen Inhalt bekommt, ethisch
genug, um es zu regulieren, und dialektisch genug, um es denkend zu beherrschen. Die
30
Aufgabe des subjektiven Denkers besteht darin, sich selbst in Existenz zu verstehen.
31 (Kierkegaard 1994, 55)7
32
33 Feyerabends Verweis auf Kierkegaard ist mir in Bezug auf die Frage nach der
34 Bedeutung von Normen und Standards fr ein kreatives literaturwissenschaftli-
35 ches Arbeiten im oben skizzierten Sinne insofern relevant, als mit Kierkegaards
36 Aufwertung des subjektiven Denkens Feyerabends Formel des ›anything goes‹
37 literaturwissenschaftlich produktiv gemacht werden kann. Und zwar in dem
38 Sinne, dass sie nicht als Pldoyer fr eine absolute Beliebigkeit des Denkens zu
39 7
»Den subjektive Tænker er ikke Videnskabsmand, han er Kunstner. At existere er en Kunst. Den
40 subjektive Tænker er æsthetisk nok til at hans Liv faaer æsthetisk Indhold, ethisk nok til at regulere
41 det, dialektisk nok til tænkende at beherske det. Den subjektive Tænkers Opgave er at forstaae sig
42 selv i Existents.« Kierkegaard 2002, 268 f.
258 Sophie Wennerscheid

1 verstehen ist, sondern als Verweis darauf, dass zwar prinzipiell jeder Zugriff auf
2 bestimmte Probleme oder Phnomene zulssig ist, dieser Zugriff aber aus einer
3 inneren Beteiligung heraus erfolgen muss, d. h. der Einzelne sich als Einzelner mit
4 ins Spiel seines Denkens einzubringen hat. Sein Denken ist also kein beliebiges,
5 sondern eins, in dem sich das Menschliche als Existenz ausdrckt, also das
6 Menschliche als das Besondere und nicht systematisch Erfassbare Teil des Denkens
7 bzw. hier des literaturwissenschaftlichen Arbeitens ist. Das Besondere des Men-
8 schen ist aber nicht zu lçsen von seinen konkreten Lebensumstnden, von seiner
9 Biographie, von seinem Begehren und von seinen ngsten. Aufgabe einer krea-
10 tiven Literaturwissenschaft wre es insofern, eben diese Eigenheiten wieder strker
11 mit einzubringen und daraus in der Begegnung mit konkreten Texten Neues
12 entstehen zu lassen. Herauszuarbeiten wre das, was die ›Berhrung‹ mit einem
13 bestimmten Text an sinnlicher, intellektueller und emotionaler Wahrnehmung
14 ausgelçst hat. ›Eigensinnig‹ zu arbeiten kçnnte dann heißen, die Mçglichkeit eines
15 immer auch physisch-materiellen Kontaktes zwischen Text und Leser, mit Roman
16 Jakobson formuliert: die »Sprbarkeit der Zeichen« (Jakobson 2005, 93),8 ernst zu
17 nehmen und der eigenen Wahrnehmung ohne sofortige Rckendeckung durch
18 eingefhrte Begrifflichkeiten nachzugehen und zu einer eigenstndigen Textbe-
19
hauptung auszuarbeiten.
20
Recht hnlich formuliert es auch Karl-Heinz Bohrer, wenn er mit Verweis auf
21
Nietzsche konstatiert, dass »der traditionelle, der abgegoltene, der konventionelle
22
Gedanke« nur dann vermieden werden kçnne, »wenn der zuknftige Gedanke
23
Ausdruck eines bis dahin nicht gekannten Impulses ist, eines Lebenselixiers, of-
24
fenbar etwas autobiographisch Verbrgtes« (Bohrer 2010, 564). Etwas Neues, so
25
ließe sich Bohrers Gedanke hier wissenschaftstheoretisch weiterfhren, kommt
26
also nur dort in die Wissenschaft hinein, wo der einzelne Wissenschaftler sich als
27
subjektiver Denker und schçpferisches Subjekt einbringt und sich selbst, wie
28
sodann auch seinen eigenen Leser, mit etwas konfrontiert, das er nicht kennt.
29
Denn einen neuen Gedanken lçst beim Leser nicht das aus, was der zuvor be-
30
stehenden Erwartung entspricht, sondern im Gegenteil das, was diese Erwartung
31
bertrifft oder unterluft, also an ihr vorbeizielt und den Blick auf das so nicht
32
33
Erwartete umlenkt.
34
Ist wissenschaftliches Arbeiten aber in diesem Sinne als eigensinniges Arbeiten
35
zu verstehen, dann wird auch die Vorstellung eines wissenschaftlichen Fortschritts
36
brchig. Feyerabend argumentiert mit dem Kunsthistoriker Alois Riegl, dass es so,
37 wie es in der Kunst keinen Fortschritt gebe, sondern nur verschiedene, sich ab-
38 lçsende Kunstformen,9 es auch in der Wissenschaft keinen Fortschritt, sondern
39 nur verschiedene »Denkformen, Wahrheitsformen, Rationalittsformen« gebe. Er
40 8
Vgl. hierzu auch eine fr September 2011 angesetzte Konferenz zum Thema »Die Sprbarkeit der
41 Zeichen – Beitrge zu einer literarsthetischen Theorie der Berhrung« in Frankfurt a.M.
9
42 Feyerabend geht hier aus von den berlegungen Alois Riegls. Vgl. Riegl 1973.
Literaturwissenschaft und Eigensinn 259

1 resmiert: »Wohin wir uns auch wenden, wir finden nicht einen Archimedischen
2 Punkt, sondern weitere Stile, Traditionen, Ordnungsprinzipien.« (Feyerabend
3 1984, 44)
4 Dass es nach Feyerabend keinen archimedischen Punkt der Erkenntnis gibt,
5 mithin nichts, von dem aus Fortschritt messbar ist, muss aber nicht heißen, dass
6 damit die Notwendigkeit außer Kraft gesetzt ist, sich mit bestehenden und ver-
7 gangenen Stilen, Traditionen und Ordnungsprinzipien auseinanderzusetzen.
8 Subjektiv ist der Knstler-Wissenschaftler ja nicht deshalb, weil er solipsistisch aus
9 sich selbst schçpft, sondern weil er sich mit ins Spiel des Denkens bringt. Das Spiel
10 des Denkens ist aber kein Spiel, das alleine gespielt und vorangetrieben werden
11 kann, sondern eins, das immer in der Menge gespielt wird. Jedem Akt subjektiven
12 Denkens geht folglich die Auseinandersetzung mit anderen Denkern voraus. Weil
13 aber jeder Denker sich selbst bestimmte Maßstbe setzt, um ein seiner Ansicht
14 nach gutes und wichtiges Werk zu schaffen, ist jeder Auseinandersetzung mit
15 anderen wissenschaftlichen Arbeiten auch die Auseinandersetzung mit Normen
16 und Standards implizit. Insofern ist es auch nicht nçtig, sie extern zu formulieren.
17 Es reicht, dazu aufzufordern, sich von ihnen herausfordern zu lassen und ihnen
18 eigene Vorstellungen dessen, was ein Werk gut und stark macht, entgegenzusetzen.
19 Allerdings, nicht um Fortschritt zu erzielen, oder um sich der eigenen methodi-
20 schen Elaboriertheit zu versichern und ein besonders »karrierefçrdernde[s] Ge-
21 sellenstck« (Gumbrecht 2010, 984) zu vollbringen, sondern um die Bewegung
22 des Denkens in Gang zu halten und zu dem beizutragen, was Stephen Greenblatt
23 so treffend als »Zirkulation sozialer Energie« (Greenblatt 1993) beschrieben hat.
24 Whrend Greenblatt unter den zirkulierenden Energien allerdings vornehmlich
25 das versteht, was zur Entstehungszeit eines Textes an Impulsen, Vorstellungen,
26 Diskursfragmenten und kulturellen Praxen in ihn eingegangen ist und nun im
27 Verlauf seiner verschiedenen Rezeptionsphasen wieder aufgenommen werden
28 kann, wrde ich den Akzent gerne in Richtung Weiterfhrung setzen, also auf das
29 hin, was ein Einzelner nun aus dem Aufgenommenen macht. Da dieses Machen
30 aber eine individuelle, ganz eigene und eigensinnige Leistung sein soll, wre es
31 wenig hilfreich sich an die Wegmarkierungen bestehender Normen und Standards
32 zu halten. Statt sich den Weg vorgeben zu lassen, muss es darum gehen, ihn selber
33 zu finden. Nicht um alles in Chaos, Unvernunft oder gar trivialerweise in »den
34 eigenen plaudernden Charme« (Mller 2008) aufzulçsen, sondern um einer ei-
35 genen Idee eine eigene Form zu geben.
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37 Sophie Wennerscheid
38 Institut fr Nordische Philologie und Skandinavistik
39 Westflische Wilhelms-Universitt Mnster
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