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Ansteuerung eines
KUKA Industrieroboters
über eine SIMATIC S7-1500
SIMATIC S7-1500 / TIA Portal V13 SP1 / KUKA.PLC mxAutomation
https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/109482123
Gewährleistung und Haftung
Gesundheit, wegen einer Übernahme der Garantie für die Beschaffenheit einer
Sache, wegen des arglistigen Verschweigens eines Mangels oder wegen
Verletzung wesentlicher Vertragspflichten zwingend gehaftet wird. Der Schadens-
ersatz wegen Verletzung wesentlicher Vertragspflichten ist jedoch auf den
vertragstypischen, vorhersehbaren Schaden begrenzt, soweit nicht Vorsatz oder
grobe Fahrlässigkeit vorliegt oder wegen der Verletzung des Lebens, des Körpers
oder der Gesundheit zwingend gehaftet wird. Eine Änderung der Beweislast zu
Ihrem Nachteil ist hiermit nicht verbunden.
Weitergabe oder Vervielfältigung dieser Anwendungsbeispiele oder Auszüge
daraus sind nicht gestattet, soweit nicht ausdrücklich von der Siemens AG
zugestanden.
Security- Siemens bietet Produkte und Lösungen mit Industrial Security-Funktionen an,
hinweise die den sicheren Betrieb von Anlagen, Lösungen, Maschinen, Geräten und/oder
Netzwerken unterstützen. Sie sind wichtige Komponenten in einem
ganzheitlichen Industrial Security-Konzept. Die Produkte und Lösungen von
Siemens werden unter diesem Gesichtspunkt ständig weiterentwickelt. Siemens
empfiehlt, sich unbedingt regelmäßig über Produkt-Updates zu informieren.
Für den sicheren Betrieb von Produkten und Lösungen von Siemens ist es
erforderlich, geeignete Schutzmaßnahmen (z. B. Zellenschutzkonzept) zu
ergreifen und jede Komponente in ein ganzheitliches Industrial Security-Konzept
zu integrieren, das dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Dabei sind auch
eingesetzte Produkte von anderen Herstellern zu berücksichtigen.
Weitergehende Informationen über Industrial Security finden Sie unter
http://www.siemens.com/industrialsecurity.
Um stets über Produkt-Updates informiert zu sein, melden Sie sich für unseren
produktspezifischen Newsletter an. Weitere Informationen hierzu finden Sie
unter http://support.industry.siemens.com.
S7-1500 / mxAutomation
Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 2
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Gewährleistung und Haftung ...................................................................................... 2
1 Aufgabe............................................................................................................... 5
1.1 Einführung ............................................................................................ 5
1.2 Anforderungen ...................................................................................... 5
2 Lösung ................................................................................................................ 6
2.1 Übersicht .............................................................................................. 6
2.2 Verfügbare Kernfunktionalität ............................................................... 7
2.3 Hard- und Software-Komponenten ...................................................... 8
2.3.1 Gültigkeit............................................................................................... 8
2.3.2 Verwendete Komponenten ................................................................... 8
3 Grundlagen ....................................................................................................... 10
3.1 Aufbau eines KUKA Industrieroboters ............................................... 10
3.2 KUKA.PLC mxAutomation.................................................................. 11
3.2.1 Überblick............................................................................................. 11
3.2.2 Bausteinbibliothek KUKA.PLC mxAutomation ................................... 12
3.2.3 Interpreter auf der KUKA Robotersteuerung ...................................... 12
3.3 Bausteinverhalten nach PLCopen Standard ...................................... 12
3.3.1 Ein- und Ausgänge der Bausteine ..................................................... 12
3.3.2 Gekettete Ausführung von Bibliotheksbausteinen ............................. 13
Siemens AG 2016 All rights reserved
4 Programmerstellung ........................................................................................ 15
4.1 Kopplung von KUKA Roboter und SIMATIC S7 ................................ 15
4.1.1 Roboter als PROFINET-Device ......................................................... 15
4.1.2 GSDML-Datei des Roboters installieren ............................................ 15
4.1.3 Roboter in die Hardware-Konfiguration einbinden ............................. 15
4.1.4 SIMATIC S7 und Roboter verbinden .................................................. 17
4.1.5 Mehrere Roboter über eine SIMATIC S7 ansteuern .......................... 17
4.2 Bausteinbibliothek importieren ........................................................... 18
4.2.1 Bausteinbibliothek entpacken ............................................................ 18
4.2.2 Bausteinbibliothek öffnen ................................................................... 18
4.2.3 Bausteine in das Anwenderprogramm übertragen ............................ 18
4.3 Grundlegender Programmaufbau ...................................................... 19
4.3.1 Konzept .............................................................................................. 19
4.3.2 Gliederung des Programms ............................................................... 20
4.3.3 Daten vom Roboter lesen................................................................... 20
4.3.4 Daten in der SIMATIC S7 verarbeiten ................................................ 21
4.3.5 Daten zum Roboter schreiben ........................................................... 21
4.4 Basisfunktionen programmieren ........................................................ 21
4.4.1 Roboter einschalten ........................................................................... 21
4.4.2 Roboter initialisieren ........................................................................... 23
4.4.3 Roboterstatus abfragen ...................................................................... 24
4.4.4 Robotermeldungen quittieren ............................................................. 27
4.4.5 Roboterposition auslesen ................................................................... 28
4.4.6 Geschwindigkeits-Override setzen ..................................................... 30
4.5 Bewegungsfunktionen programmieren .............................................. 30
4.5.1 Bewegungsarten ................................................................................ 30
4.5.2 Koordinatendefinition .......................................................................... 31
4.5.3 Punkt-zu-Punkt-Bewegung (PTP) ...................................................... 32
4.5.4 Lineare Bewegung ............................................................................. 33
4.5.5 Zirkulare Bewegung ........................................................................... 34
4.5.6 Bewegungsfunktionen Überschleifen ................................................. 35
4.5.7 Orientierungsführung .......................................................................... 36
4.5.8 Roboterachsen manuelle bewegen (JOG) ......................................... 36
S7-1500 / mxAutomation
Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 3
Inhaltsverzeichnis
S7-1500 / mxAutomation
Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 4
1 Aufgabe
1.1 Einführung
1 Aufgabe
1.1 Einführung
Industrieroboter gelangen zu immer größerer Beliebtheit. Sie werden heutzutage
verstärkt in Maschinen und Anlage eingesetzt. Ihre standardisierte Mechanik ist
ausgereift und hoch flexibel in den möglichen Bewegungen, so dass immer häufi-
ger ein Roboter anstelle einer teuren Spezial-Mechanik eingesetzt wird. Damit ist
auch eine Produktion ab Losgröße eins ohne teure Umbauten an Maschinen und
Anlagen möglich.
Leider handelt es sich jedoch in der Regel bei der Anlagensteuerung und dem
Roboter-Controller um zwei unterschiedliche Systeme. Die Kommunikation zwi-
schen den beiden Steuerungen findet meist nur auf der Bit-Ebene statt und die
Bewegungsprogramme des Roboters sind auf dem Roboter-Controller fest hinter-
legt und können von der Anlagensteuerung nur abgerufen werden. Eine flexible
Reaktion des Roboters auf spezielle Anlagenereignisse ist somit relativ schwer
realisierbar.
Weiterhin unterscheidet sich die Programmierung der Anlagensteuerung und des
Roboters meist sehr stark voneinander, so dass die Betreuung beider Systeme in
der Regel nicht von einer Person durchgeführt werden kann. Schnittstellen- und
Abstimmungsprobleme sind damit vorprogrammiert.
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1.2 Anforderungen
Eine vollständige Integration der Ansteuerung und der Bewegungsführung des
Roboters in die Maschinen- und Anlagensteuerung soll die Nutzung eines Indus-
trieroboters in einer Produktionsanlage vereinfachen und flexibler gestalten.
S7-1500 / mxAutomation
Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 5
2 Lösung
2.1 Übersicht
2 Lösung
2.1 Übersicht
Über eine SIMATIC S7-1500 Steuerung soll ein KUKA Industrieroboter vollständig
angesteuert und bedient werden. Dazu wird die Bausteinbibliothek KUKA.PLC
mxAutomation im TIA Portal genutzt, die alle dazu erforderlichen Funktionsbau-
steine bereitstellt.
Die Kommunikation zwischen der SIMATIC S7-1500 Steuerung und dem KUKA
Industrieroboter erfolgt über eine PROFINET-Verbindung. Über diese Verbindung
werden alle Kommandos und Statusinformationen zwischen der SIMATIC-Steu-
erung und dem Roboter ausgetauscht.
Hinweis Über eine SIMATIC S7-1500 Steuerung können mit Hilfe der Bausteinbibliothek
KUKA.PLC mxAutomation im TIA Portal bis zu fünf KUKA Industrieroboter
gleichzeitig angesteuert werden.
Das hier vorgestellte Anwendungsbeispiel beschränkt sich jedoch auf die Kopp-
lung eines Roboters an eine SIMATIC S7-1500.
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Schema
Die folgende Abbildung zeigt schematisch die wichtigsten Komponenten der
Lösung:
SIMATIC CPU
S7-1516
KR 6 R900 SIXX
(KR AGILUS)
KR C4 compact
PROFINET IE
S7-1500 / mxAutomation
Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 6
2 Lösung
2.2 Verfügbare Kernfunktionalität
Vorteile
Die Ansteuerung eines KUKA Industrieroboters über eine SIMATIC S7-1500 Steu-
erung mit Hilfe der Bausteinbibliothek KUKA.PLC mxAutomation im TIA Portal
bietet folgende Vorteile:
Für die Kopplung des Roboters mit der SIMATIC-Steuerung ist nur eine
PROFINET-Verbindung notwendig.
Einfache Einbindung des Roboters im TIA Portal in der Hardwarekonfiguration
der SIMATIC-Steuerung über eine GSDML-Datei.
Möglichkeit der vollständigen Bedienbarkeit der wichtigsten Roboterfunktionen
über die SIMATIC-Steuerung durch die Befehle der Bibliothek KUKA.PLC
mxAutomation.
Möglichkeit zur Beauftragung von ereignisgesteuerten Roboterbewegungen in
Abhängigkeit des Zustands der an der SIMATIC-Steuerung angeschlossenen
Sensorik.
Bedienung und Diagnose der Maschine bzw. der Anlage und des Roboters
über ein gemeinsames HMI.
Abgrenzung
Das hier beschriebene Anwendungsbeispiel stellt die Nutzung der Bausteinbiblio-
thek KUKA.PLC mxAutomation im TIA Portal exemplarisch vor und zeigt auf,
welche Roboterfunktionen mit Hilfe der Funktionsbausteine über die SIMATIC-
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Vorausgesetzte Kenntnisse
Grundlegende Kenntnisse zur Erstellung eines Anwenderprogramms auf der
SIMATIC S7-1500 im TIA Portal oder der Aufbau der Hardwarekonfiguration
werden in diesem Anwendungsbeispiel nicht vermittelt, sondern werden voraus-
gesetzt.
Außerdem stellt dieses Anwendungsbeispiel keine Einführung in die Robotertech-
nik dar. Grundlegende Kenntnisse zur Anwendung und den Möglichkeiten eines
Industrieroboters werden ebenfalls vorausgesetzt.
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 7
2 Lösung
2.3 Hard- und Software-Komponenten
Bewegungsprogrammierung:
Verfahren der Roboter-Kinematik auf Geraden, Kreisbögen oder geschwindig-
keitsoptimierten Bewegungsbahnen. Bewegung der Roboterachsen im Tipp-
Betrieb.
Programmablaufkontrolle:
Unterbrechen, Fortsetzen oder Abbrechen von Roboterprogrammen, die auf
dem Roboter-Controller fest hinterlegt sind.
Interrupt-Programmierung:
Interrupts auf dem Roboter-Controller, definieren, aktivieren bzw. deaktivieren
und abfragen des aktuellen Status.
Bahnbezogene Schaltaktionen:
Triggerbedingungen für bahnbezogene bzw. entfernungsbezogene Schaltfunk-
tionen auf dem Roboter-Controller definieren und aktivieren.
Diagnosefunktionen:
Auslesen von Fehlermeldungen, Diagnosesignalen und des Roboter-Status.
Sonderfunktionen:
Stützpunkte im Roboter-Controller teachen und ablegen, Bremsentest durch-
führen und Systemwerte lesen und schreiben.
ACHTUNG Nutzung der bei der Bedienung des Roboters über ein gemeinsames HMI
ohne Anwendung des KUKA Programmierhandgerät smartPAD.
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Grundsätzlich sollte bei der Ansteuerung des KUKA Industrieroboters über eine
SIMATIC S7-1500 Steuerung mit Hilfe der Bausteinbibliothek KUKA.PLC
mxAutomation die zusätzliche Nutzung der KUKA Sicherheitsoption SafeOpe-
ration in Erwägung gezogen werden. Soll der Roboter jedoch über ein gemein-
sames HMI ohne Anwendung des KUKA Programmierhandgeräts smartPAD im
JOG-Betrieb verfahren werden, muss die KUKA Sicherheitsoption SafeOperation
zwingend genutzt werden.
Weiterführende Informationen zur KUKA Sicherheitsoption SafeOperation er-
halten Sie in Kapitel 5.2 dieser Dokumentation oder über die Hotline der KUKA
Roboter GmbH.
S7-1500 / mxAutomation
Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 8
2 Lösung
2.3 Hard- und Software-Komponenten
Hardware-Komponenten
Tabelle 2-1 SIEMENS Komponenten
Komponente Anz. Artikelnummer Hinweis
SIMATIC CPU 1 6ES7 516-3AN00-0AB0 Firmware-Version: V1.5
S7-1516
Software-Komponenten
Tabelle 2-3 SIEMENS Komponenten
Komponente Anz. Artikelnummer Hinweis
TIA Portal V13
STEP 7 1 6ES7 822-1AE03-0YA5 Version: V13 SP1
Professional
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Tabelle 2-5
Komponente Hinweis
109482123_S7-1500_KUKA_ Dieses Dokument.
mxAutomation_DOKU_v10_de.pdf
S7-1500 / mxAutomation
Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 9
3 Grundlagen
3.1 Aufbau eines KUKA Industrieroboters
3 Grundlagen
Dieses Kapitel soll Ihnen grundlegende Funktionen und Hintergründe für die
Nutzung eines KUKA Industrieroboters im Zusammenhang mit der Bausteinbiblio-
thek KUKA.PLC mxAutomation vermitteln.
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 10
3 Grundlagen
3.2 KUKA.PLC mxAutomation
Die nachfolgende Grafik gibt einen funktionalen Überblick über das Funktionspaket
KUKA.PLC mxAutomation.
mxA-Bibliotheksbaustein
mxA-Bibliotheksbaustein
Feldbus
SIMATIC Interface
PLC
PROFINET IE
Feldbus
Interface
Lesen der
Anweisungen
KUKA
Roboter-Controller KR C4
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 11
3 Grundlagen
3.3 Bausteinverhalten nach PLCopen Standard
Der Interpreter auf der KUKA Robotersteuerung nimmt die Kommandos der Funk-
tionsbausteine aus der Bausteinbibliothek KUKA.PLC mxAutomation in der Robo-
tersteuerung entgegen und legt diese in einem Pufferspeicher ab. Aus dem Puffer-
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 12
3 Grundlagen
3.3 Bausteinverhalten nach PLCopen Standard
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 13
3 Grundlagen
3.3 Bausteinverhalten nach PLCopen Standard
Execute
3 Zeit
Busy
5
Bewegung Zeit
2 Active 4
Zeit
Done
2 Zeit
Execute
3 Zeit
Busy
Bewegung Zeit
3 Active 4
Zeit
Done
2 Zeit
Execute
3 Zeit
Busy
Bewegung Zeit
4 Active 4
Zeit
Done
6 Zeit
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 14
4 Programmerstellung
4.1 Kopplung von KUKA Roboter und SIMATIC S7
4 Programmerstellung
Dieses Kapitel soll Ihnen grundlegend erläutern, wie Sie ein Anwenderprogramm
zur Ansteuerung eines KUKA Roboter über die Bibliothek KUKA.PLC mxAutoma-
tion aufbauen müssen.
Hinweis Genauere Informationen zur Funktion und den Parametern der Bausteine der
Bibliothek KUKA.PLC mxAutomation entnehmen Sie bitte der entsprechenden
KUKA Dokumentation.
Die GSDML-Datei des Roboters wird in der Regel zusammen mit dem Roboter
bzw. mit der Roboter-Dokumentation geliefert oder kann über den KUKA Service
bezogen werden.
Die GSDML-Datei kann dann über die Management-Funktion für GSD-Dateien in
das TIA Portal eingebunden werden.
Nach der Einbindung der GSDML-Datei in das TIA Portal kann der KUKA Roboter-
Controller KR C4 in der entsprechenden Firmware-Version in die Hardware-Konfi-
guration des TIA Portals per Drag & Drop eingebunden werden.
Über einen Doppelklick auf den Roboter-Controller in der Hardware-Konfiguration
können die Komponenten für den Datenaustausch mit der SIMATIC-Steuerung
weiter konfiguriert werden.
Damit die für die Ansteuerung des Roboters durch die SIMATIC-Steuerung not-
wendigen Daten ausgetauscht werden können, muss in der Hardware-Konfigura-
tion noch das notwendige Datenaustauschtelegramm mit dem Roboter-Controller
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 15
4 Programmerstellung
4.1 Kopplung von KUKA Roboter und SIMATIC S7
projektiert werden. Dazu muss mindestens das Telegramm für 256 digitale Ein-
und Ausgänge per Drag & Drop aus der Telegrammauswahl in die Komponente
Roboter-Controller der Hardware-Konfiguration integriert werden.
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 16
4 Programmerstellung
4.1 Kopplung von KUKA Roboter und SIMATIC S7
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 17
4 Programmerstellung
4.2 Bausteinbibliothek importieren
Hinweis Die Bausteinbibliothek KUKA.PLC mxAutomation für das TIA Portal kann über
den Service, bzw. die Hotline der KUKA Roboter GmbH angefordert werden.
Nach dem Entpacken können Sie die globale Bibliothek über die Zugriffsfunktionen
des TIA Portals öffnen.
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 18
4 Programmerstellung
4.3 Grundlegender Programmaufbau
Nun haben Sie alle notwendigen Datentypen und Funktionsbausteine der Bau-
steinbibliothek KUKA.PLC mxAutomation in Ihrem TIA Portal Projekt enthalten. Die
Funktionen der Bausteinbibliothek können nun in Ihrem Anwenderprogramm ver-
wendet werden.
4.3.1 Konzept
Main Read
Cycle Data
Function
1
Function
2
Write
Data
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 19
4 Programmerstellung
4.3 Grundlegender Programmaufbau
Damit werden die Daten des Roboters bzw. des Roboter-Controllers dem Anwen-
derprogramm in der SIMATIC-Steuerung für die weiteren Bausteine aus der
Bibliothek KUKA.PLC mxAutomation zur Verfügung gestellt.
Über den Eingang AxisGroupIdx, der dem Index des Datenarrays im Datenbau-
stein MxADBRobots entspricht, und den Eingang InputStartByte, an dem die Tele-
grammadresse des Roboters aus dem IO-Bereich der SIMATIC-Steuerung dem
Baustein mitgeteilt wird, wird die Zuordnung der Daten zum entsprechenden an der
SIMATIC-Steuerung angeschlossenen Roboter hergestellt.
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 20
4 Programmerstellung
4.4 Basisfunktionen programmieren
Nach dem Einlesen der Daten aus dem Roboter-Controller können nun alle Funk-
tionsbausteine aus der Bibliothek KUKA.PLC mxAutomation genutzt und aufgeru-
fen werden. Die Bausteine verwenden dazu die eingelesenen Daten, die im Daten-
baustein MxADBRobots abgelegt sind.
ACHTUNG Achten Sie beim Eintrag der Telegrammadressen des Roboters für Lesen
und Schreiben auf die richtige Zuordnung. Andernfalls kann es zu einem
unerwarteten Verhalten des Roboters kommen.
Das Einschalten des Roboters wird über den Baustein KRC_AutoExt durchgeführt.
Dazu müssen die Eingänge des Bausteins in einer vorgegebenen Signalfolge und
in Abhängigkeit der Bausteinausgänge bedient werden.
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 21
4 Programmerstellung
4.4 Basisfunktionen programmieren
Das Einschalten des Roboters über den Baustein KRC_AutoExt wird über folgende
Signalfolge durchgeführt.
4 4
CONF_MESS
Zeit
2
DRIVES_OFF
KRC_AutoExt Zeit
3 3
IN DRIVES_ON
Zeit
5
EXT_START
Zeit
1
ENABLE_EXT
Zeit
2
ALARM_STOP
Zeit
3
PERI_RDY
Zeit
KRC_AutoExt
IO_ACTCONF
Zeit
OUT
4
STOPMESS
Zeit
5
PRO_ACT
Zeit
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 22
4 Programmerstellung
4.4 Basisfunktionen programmieren
Hinweis Für das Einschalten des Roboters gibt es auch einen bereits vorbereiteten
Baustein des SIEMENS Robotik Support, der über die im Anhang genannte
Adresse bezogen werden kann.
Bevor Daten zwischen der SIMATIC S7 und dem Roboter ausgetauscht werden
können, muss die Schnittstelle von KUKA.PLC mxAutomation initialisiert werden.
Die Initialisierung erfolgt durch den Aufruf des Bausteins KRC_Initialize.
Die erfolgreiche Initialisierung der Schnittstelle wird über den Ausgang Done an
das Anwenderprogramm zurückgemeldet.
Zusätzlich gibt der Baustein noch die Versionskennungen des KUKA.PLC
mxAutomation Interpreters und der Bausteinbibliothek zu KUKA.PLC
mxAutomation und die Seriennummer der Robotersteuerung zurück:
Seriennummer der Robotersteuerung: KRC_Serial
Interpreter-Version: KRC_Major . KRC_Minor . KRC_Revision
Version der Bausteinbibliothek: PLC_Major . PLC_Minor . PLC_Revision
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 23
4 Programmerstellung
4.4 Basisfunktionen programmieren
Der Roboterstatus bzw. der aktuelle Zustand des Roboters muss über mehrere
Funktionsbausteine der Bausteinbibliothek KUKA.PLC mxAutomation ermittelt
werden.
Roboterstatus abfragen
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 24
4 Programmerstellung
4.4 Basisfunktionen programmieren
enthält der Baustein auch einen Offset-Eingang, über den die restlichen Fehlermel-
dungen jeweils in Gruppen zu zehn Meldungen ausgelesen werden können.
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 25
4 Programmerstellung
4.4 Basisfunktionen programmieren
Hinweis Dieser Funktionsbaustein darf je Roboter nur einmal aufgerufen, bzw. instanziert
werden. Wird der Baustein mehrfach aufgerufen, kann es zu Dateninkonsistenz
bei der Ausgabe kommen.
S7-1500 / mxAutomation
Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 26
4 Programmerstellung
4.4 Basisfunktionen programmieren
S7-1500 / mxAutomation
Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 27
4 Programmerstellung
4.4 Basisfunktionen programmieren
Hinweis Über diesen Baustein werden auch die Leistungsteile des Roboters eingeschal-
tet und die Betriebsarten der Robotersteuerung ausgewählt.
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 28
4 Programmerstellung
4.4 Basisfunktionen programmieren
Über den Ausgang AxisPosition wird die Position der Roboterachsen in der defi-
nierten Struktur E6AXIS ausgegeben. Zusätzlich enthalten die Ausgänge A1 bis A6
die gleiche Information als Einzelwerte.
Die Ausgänge E1 bis E6 stellen die aktuelle Position der ebenfalls über die Robo-
tersteuerung beeinflussbaren Zusatzachsen dar.
Über den Ausgang Position wird die aktuelle Position in der definierten Struktur
E6POS ausgegeben. Zusätzlich enthalten die Ausgänge X bis Z und A bis C die
gleiche Information als Einzelwerte für die Position im Raum und die Drehung um
die Koordinatenachsen. Die Werte Status und Turn dienen zur genaueren Spezifi-
kation der Roboterausrichtung an der aktuellen Position.
Über die Ausgänge Tool und Base werden zusätzlich das aktuell aktive Werkzeug
und die Nummer des aktuell ausgewählten Koordinatensystems ausgegeben.
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 29
4 Programmerstellung
4.5 Bewegungsfunktionen programmieren
Die wichtigste Funktion bei der Inbetriebnahme und beim manuellen Verfahren des
Roboters ist die Override-Funktion. Mit dieser Funktion kann die vorgegebene
Geschwindigkeit des Roboters zwischen 0% und 100% beeinflusst werden.
Hinweis Starten Sie neu programmierte Bewegungen des Roboters oder manuelle Ver-
fahrbewegungen stets mit reduziertem Geschwindigkeits-Override und erhöhen
Sie die Geschwindigkeit erst, wenn der Roboter die gewünschte und erwartete
Bewegung ausführt.
S7-1500 / mxAutomation
Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 30
4 Programmerstellung
4.5 Bewegungsfunktionen programmieren
4.5.2 Koordinatendefinition
Für das achsspezifische Verfahren muss die Zielposition der einzelnen Achsen
über den PLC-Datentyp E6AXIS angegeben werden. Für die Definition der einzel-
nen Achswerte in diesem Datentyp steht eine Funktion in der Bausteinbibliothek
KUKA.PLC mxAutomation zur Verfügung, die die Einzelpositionen der Achsen in
den PLC-Datentyp E6AXIS überführt.
Ebenso steht für das kartesische Verfahren eine Funktion zur Definition der Koordi-
natenwerte X, Y und Z und der Drehung um die Koordinatenachsen A, B und C im
PLC-Datentyp E6POS in der Bibliothek KUKA.PLC mxAutomation zur Verfügung.
Zusätzlich können in diesem Datentyp noch die Parameter Status und Turn zur
genauen Definition der Achsstellung des Roboters mit übergeben werden.
S7-1500 / mxAutomation
Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 31
4 Programmerstellung
4.5 Bewegungsfunktionen programmieren
Hinweis Die beiden Funktionen zur Einstellung der PLC-Datentypen E6AXIS und E6POS
enthalten zusätzlich noch Eingabeparameter für sechs Zusatzachsen E1 bis E6,
über die zusätzlich an den Roboter-Controller angeschlossene Achsen, z.B.
Förderbänder, Werkzeugachsen usw. angesteuert werden können.
Bei einer Punkt-zu-Punkt-Bewegung wird der Bezugspunkt des Roboters auf den
vorgegebenen Zielpunkt bewegt. Die Bewegungsbahn zwischen der aktuellen
Position des Roboters und dem Zielpunkt ermittelt der Roboter-Controller selbst-
ständig, so dass eine möglichst hohe Verfahrgeschwindigkeit des Roboters
während der Bewegung erreicht wird.
Die Bewegungsbahn wird dabei durch den Roboter-Controller so gewählt, dass
langsame Roboterachsen, wie z.B. die Achsen A4 bis A6, bevorzugt kurze Bewe-
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 32
4 Programmerstellung
4.5 Bewegungsfunktionen programmieren
Hinweis Bitte beachten Sie, dass bei einer Punkt-zu-Punkt-Bewegung die Vorhersage der
Bewegungsbahn nur schwer oder gar nicht möglich ist. Gerade in räumlich
begrenzten Bewegungsbereichen kann es daher zu einer unerwarteten Kollision
des Roboters mit der Umgebung kommen.
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 33
4 Programmerstellung
4.5 Bewegungsfunktionen programmieren
Hinweis Lineare Bewegungen des Roboters werden in der Regel langsamer als Punkt-
zu-Punkt-Bewegungen ausgeführt, da bei der Bewegung auf einer Geraden alle
Achsen des Roboters definiert bewegt werden müssen.
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 34
4 Programmerstellung
4.5 Bewegungsfunktionen programmieren
Über diese Funktion kann für alle Bewegungsfunktionen folgende Einstellung vor-
genommen werden:
S7-1500 / mxAutomation
Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 35
4 Programmerstellung
4.5 Bewegungsfunktionen programmieren
Schnittstelle Funktion
Ausgänge
APO Datenstruktur für die Definition der Über-
schleifparameter.
4.5.7 Orientierungsführung
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 36
4 Programmerstellung
4.5 Bewegungsfunktionen programmieren
Beim Start der Jog-Funktionen werden immer alle am Roboter aktiven oder gepuf-
ferten Bewegungsfunktionen abgebrochen und der Roboter wird vor der Ausfüh-
rung der Jog-Bewegung bis zum Stillstand abgebremst.
Hinweis Für das Verfahren des Roboters über Tipp-Tasten gibt es auch einen bereits
vorbereiteten Baustein des SIEMENS Robotik Support, der über die im Anhang
genannte Adresse bezogen werden kann.
Ein Beispiel eines solchen Jog-Bausteins zum Bewegen der Roboterachsen über
Tipp-Tasten ist in der nachfolgenden Grafik dargestellt.
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 37
4 Programmerstellung
4.6 Zusammenfassendes Programmbeispiel
Abbildung 4-37 Vorbereiteter Baustein zum Verfahren der Roboterachsen über Tipp-Tasten
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Die nachfolgende Grafik zeigt beispielhaft die aus der Bausteinbibliothek mindes-
tens notwendigen Funktionsbausteine und deren Aufrufreihenfolge, um einen
KUKA Industrieroboter aus eines SIMATIC S7 heraus bewegen zu können.
Das Programmbeispiel ist dabei auf die Ansteuerung zwei getrennter KUKA Indus-
trieroboter aus der gleichen SIMATIC S7 Steuerung heraus ausgelegt.
Für jeden Roboter sind die Funktionsbausteine für das Lesen und Schreiben der
Roboterdaten dargestellt. Dazwischen werden zwei Funktionsbausteine aufge-
rufen, die die grundsätzliche Ansteuerung des Roboters über die Verwaltungsfunk-
tionen und die Bewegungsführung des Roboters enthalten. Diese beiden Baustei-
ne werden detailliert in den folgenden beiden Kapiteln erläutert.
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 38
4 Programmerstellung
4.6 Zusammenfassendes Programmbeispiel
KRC_
Main
Robot_01 ReadAxis
Cycle
Group
siehe
Robot
Detailgrafik
siehe
RobotMove
Detailgrafik
KRC_
WriteAxis
Group
KRC_
Robot_02 ReadAxis
Siemens AG 2016 All rights reserved
Group
siehe
Robot
Detailgrafik
RobotMove siehe
Detailgrafik
KRC_
WriteAxis
Group
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4 Programmerstellung
4.6 Zusammenfassendes Programmbeispiel
Robot Power
KRC_
Initialize
KRC_
ReadMxa
Status
KRC_
ReadKrc
Error
KRC_
Diag
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KRC_
ReadMxa
Error
KRC_
Message
Reset
KRC_
AutoExt
KRC_
SetOverride
KRC_
ReadAxis
Position
KRC_
ReadActual
Position
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 40
4 Programmerstellung
4.6 Zusammenfassendes Programmbeispiel
Am Beginn des Bausteins sind zudem die Funktionen für die Einstellung der
Parameter für das Überschleifen der Bewegungen und die Auswahl des
Koordinatensystems für die Ausführung der Bewegung dargestellt.
Am Beginn des Funktionsbausteins ist auch der vorbereitete Baustein für die Reali-
sierung der Achsbewegungen des Roboters über Tipp-Tasten integriert.
RobotMove JOG
mxAValues
to
APO
mxAValues
to
COORDSYS
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mxAValues KRC_
to MoveAxis
E6AXIS Absolute
mxAValues KRC_
to MoveAxis
E6AXIS Absolute
mxAValues KRC_
to MoveAxis
E6AXIS Absolute
…
mxAValues KRC_
to MoveAxis
E6AXIS Absolute
mxAValues
to
E6AXIS
Hinweis Sollen die einzelnen Bewegungen überschliffen werden, müssen die Funktions-
bausteine KRC_MoveAxisAbsolute über den Ausgang Busy verschaltet werden,
d.h. sobald ein Funktionsbaustein Busy meldet, kann der nächste Funktionsbau-
stein gestartet werden.
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 41
5 Zusätzliche Funktionen
5.1 Werkzeugansteuerung (Greifer)
5 Zusätzliche Funktionen
Dieses Kapitel soll Ihnen ausgewählte Zusatzfunktionen vorstellen, die über die
grundsätzliche Ansteuerung eines KUKA Industrieroboters mit Hilfe der Bibliothek
KUKA.PLC mxAutomation hinausgehen.
Damit können die Ein- und Ausgänge eines Werkzeugs auch direkt an den
Roboter-Controller angeschlossen werden.
Vorteile
Diese Art der Ansteuerung bietet folgende Vorteile:
Roboter und Werkzeug bilden eine hardwaretechnische Einheit.
Das Werkzeug kann über die Ansteuerung der Ein- und Ausgänge der PLC
des Roboter-Controllers mit Hilfe der Bausteine KRC_ReaddidigtalOutput und
KRC_WriteDigitalOutput aus der Bausteinbibliothek KUKA.PLC mxAutomation
angesteuert werden.
Nachteile
Diese Art der Ansteuerung bietet folgende Nachteile:
Die Ansteuerdaten für das Werkzeug müssen zuerst auf den Roboter-
Controller übertragen werden.
Müssen mehrere Daten-Bits gleichzeitig konsistent an das Werkzeug übertra-
gen werden, ist programmtechnisch für die Konsistenz der Daten zu sorgen,
was einen erhöhten Aufwand der Programmierung in der SIMATIC S7-Steue-
rung und auf dem Roboter-Controller mit sich bringt.
Wird das Werkzeug über ein vom Roboter-Controller ausgehendes Bussystem
angesteuert, kann die Datenübertragung durch die Weitergabe der Daten im
Roboter-Controller an das zweite Bussystem verzögert werden.
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 42
5 Zusätzliche Funktionen
5.2 Safety Integrated
Vorteile
Diese Art der Ansteuerung bietet folgende Vorteile:
Einfache Ansteuerung des Werkzeugs aus dem Anwenderprogramm der
SIMATIC S7-Steuerung über die bekannten I/O-Befehle, integriert in das
Programm zur Erzeugung der Bewegungsbefehle des Roboters.
Möglichkeit zur Integration der dezentralen Peripherie der SIMATIC S7-Steue-
rung direkt in das Werkzeug bzw. auf den Roboterarm, wodurch die I/O-Ver-
drahtung zum Werkzeug stark reduziert wird.
Möglichkeit, den Datenaustausch mit der dezentralen Peripherie über draht-
lose Kommunikation durchzuführen.
Nachteile
Diese Art der Ansteuerung bietet folgende Nachteile:
Für die Auslösung der Werkzeugfunktionen muss der aktuelle Status des Ro-
boters über die SIMATIC S7-Steuerung abgerufen und verglichen werden.
Bewegungssynchrone Aktionen des Werkzeugs sind nicht oder nur schwer zu
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realisieren.
5.2.1 Komponenten
Software-Komponenten
Tabelle 5-1 KUKA Komponenten - Sicherheitsoption SafeOperation
Komponente Anz. Artikelnummer Hinweis
KUKA.SafeOperation 1 Version: V3.2
Hardware-Komponenten
Tabelle 5-2 KUKA Komponenten - Sicherheitsoption SafeOperation
Komponente Anz. Artikelnummer Hinweis
Referenztaster- 1 Zur automatisierten Überprü-
Baugruppe fung der am Roboter einge-
stellten Sicherheitsbereiche.
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 43
5 Zusätzliche Funktionen
5.3 PROFIenergy
5.2.2 Funktionalität
5.2.3 Ansteuerung
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5.3 PROFIenergy
Der KUKA Industrieroboter stellt bereits im Grundausbau ein PROFIenergy-Device
dar, mit dem die Energiesparoptionen von PROFIenergy genutzt werden können.
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 44
5 Zusätzliche Funktionen
5.4 Robotermeldungen im Klartext empfangen
Hinweis Wenn die Produktionspause zu kurz ist, um den Zustand Antriebsbus AUS zu
verwenden, kann dennoch über den Zustand Bremsen eingefallen Energie ge-
spart werden.
Zum Aufruf dieses Zustands muss sich der Roboter jedoch im Zustand program-
mierter Stopp befinden.
Hinweis Bei der Einstellung einer Pausezeit für den Roboter, d.h. beim Aufruf eines ent-
sprechenden Pause-Zustands am Roboter, ist darauf zu achten, dass die Ge-
samtzeit größer als die Summe aus der Einschlafphase (Time_to_Pause) und
der Aufwachphase (Time_to_operate) des Roboters gewählt wird.
Hinweis Wird dem Roboter ein PROFIenergy-Telegramm gesendet, wird dieser Auftrag
im Roboter-Controller direkt ausgeführt. Es sollte deshalb darauf geachtet wer-
den, dem Roboter das PROFIenergy-Telegramm nur im Stillstand zu schicken.
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 45
5 Zusätzliche Funktionen
5.4 Robotermeldungen im Klartext empfangen
5.4.1 Funktionsweise
5.4.2 Programmierung
Kommandos senden
Über den Baustein TUSEND werden mit einer steigenden Flanke am Eingang REQ
die gewünschten Ko0mmandos an den Roboter-Controller gesendet. Der Eingang
LEN muss dabei die Anzahl der zu sendenden Zeichen erhalten. Am Eingang
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 46
5 Zusätzliche Funktionen
5.4 Robotermeldungen im Klartext empfangen
Robotermeldungen empfangen
Über den Baustein TURCV werden die Robotermeldungen empfangen, solange
der Eingang EN_R auf den Wert True gesetzt ist. Der Eingang LEN kann beim
Empfang der Robotermeldungen immer auf dem Wert 0 belassen werden. Am
Eingang DATA wird der Zielspeicherbereich übergeben, in dem die Meldung
abgespeichert werden soll.
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Der Baustein signalisiert über den Ausgang NDR das Vorliegen einer neuen Mel-
dung und gibt über den Ausgang RCVD_LEN die Anzahl der tatsächlich empfan-
genen Zeichen an das Anwenderprogramm weiter.
S7-1500 / mxAutomation
Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 47
6 Anhang
6.1 Koordinatensysteme
6 Anhang
Dieses Kapitel soll Ihnen zusätzliche Hintergrundinformationen zum Umgang und
der Programmierung von Industrierobotern bieten.
6.1 Koordinatensysteme
6.1.1 Übersicht
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 48
6 Anhang
6.1 Koordinatensysteme
Hinweis Das Basiskoordinatensystem des Roboters muss in den Daten des Roboter-
Controllers bei der Inbetriebnahme des Roboters festgelegt werden.
Eine Veränderung dieser Daten aus dem Anwenderprogramm über Bausteine
der Bausteinbibliothek KUKA.PLC mxAutomation ist nicht möglich.
S7-1500 / mxAutomation
Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 49
6 Anhang
6.2 Koordinatendefinition
6.2 Koordinatendefinition
6.2.1 Roboterachsen
Ein KUKA Industrieroboter verfügt über bis zu sechs Einzelachsen, über die die
Roboterkinematik bewegt werden kann. Diese Achsen können zur Positionierung
Siemens AG 2016 All rights reserved
des Roboters entweder direkt aus dem Anwenderprogramm über die Achskoordi-
naten A1 bis A6 angesteuert werden, oder die Ansteuerung übernimmt die Koordi-
natentransformation im Roboter-Controller, in dem aus dem Anwenderprogramm
eine Position innerhalb eines im Roboter-Controller definierten Koordinatensys-
tems über die kartesischen Koordinaten X, Y und Z und die Drehwinkel um die
Koordinatenachsen A, B und C vorgegeben wird.
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 50
6 Anhang
6.2 Koordinatendefinition
6.2.2 Achskoordinaten
Eine direkte Positionierung der Roboterachsen können Sie über die Vorgabe der
gewünschten Achspositionen im Anwenderprogramm über den Datentyp E6AXIS
erreichen. Dafür steht der Befehl KRC_MoveAxisAbsolute zur Verfügung.
Über diesen Befehl werden die Roboterachsen direkt von der aktuellen Stellung in
die über E6AXIS vorgegeben Stellung überführt. Dabei kommt es zu keiner Koordi-
nierung der einzelnen Achsbewegungen. Jede Roboterachse bewegt sich mit dem
vorgegebenen Prozentsatz ihrer maximalen Achsgeschwindigkeit auf die vorge-
gebene Position.
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 51
6 Anhang
6.2 Koordinatendefinition
Zusatzdaten Status
Über die Bits 0 bis 4 des Status kann die Stellung der Roboterachsen bezogen auf
das Koordinatensystem an der Achse A1 im Roboter-Fuß festgelegt werden.
Projektion des
Schnittpunkts
auf die
Koordinaten-
achse
Bit 0 = 1
Bit 0 = 0
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 52
6 Anhang
6.2 Koordinatendefinition
Zusatzdaten Turn
Über die Bits 0 bis 5 des Turn kann die direkte Stellung der Roboterachsen in den
Verfahrbereichen der Achsen festgelegt werden.
Bit 3 Bit 2
Bit 5
Bit 0
Bit 4
Bit 1
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 53
6 Anhang
6.2 Koordinatendefinition
Hinweis Werden bei der Positionierung des Roboters keine Vorgaben für Status und Turn
gemacht, entscheidet der Roboter-Controller selbst über den Übergang von
einer Achsstellung des Roboters zur nächsten.
6.2.5 Singularitäten
Bei der Programmierung oder beim manuellen Anfahren von Punkten sind diese
Singularitäten zu beachten und nach Möglichkeit zu vermeiden, bzw. durch
abweichende Programmierung – wie z.B. das direkte bewegen der Roboterachsen
statt der Bewegung durch einen kartesischen Bewegungsbefehl – zu umgehen.
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Alle kartesischen Bewegungsbefehle des Roboters beziehen sich auf die Werk-
zeugspitze (TCP = Tool Center Point). Der Bezugspunkt eines Werkzeugs wird
durch das Schreiben einer Werkzeugverschiebungen bezogen auf das WORLD-
Koordinatensystem über den Befehl KRC_WriteToolData festgelegt.
Ist kein Werkzeug angewählt, befindet sich der TCP am Roboter-Flansch, d.h. es
wird ein Werkzeug ohne Verschiebung und Rotation angenommen.
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Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 54
7 Literaturhinweise
7 Literaturhinweise
Tabelle 7-1
Themengebiet Titel
\1\ Siemens Industry http://support.industry.siemens.com
Online Support
\2\ Downloadseite https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/109482123
des Beitrages
Siemens SIMATIC S7 / Safety Integrated / PROFIenergy
\3\ SIMATIC SIMATIC
STEP 7 STEP 7 Professional V13 SP1
Professional Systemhandbuch
Ausgabe: 12/2014
Dokument-ID: Ausdruck der Online-Hilfe
Bestellnummer: -
https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/109011420/
\4\ SIMATIC SIMATIC PROFINET Systembeschreibung
PROFINET Systemhandbuch
Ausgabe: 03/2012
Dokument-ID: A5E00298287-06
Bestellnummer: -
https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/19292127/
Siemens AG 2016 All rights reserved
S7-1500 / mxAutomation
Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 55
8 Ansprechpartner
Themengebiet Titel
\10\ KUKA KUKA System Software
System Software KUKA System Software – Version 8.3
Bedien- und Programmieranleitung für Systemintegratoren
Ausgabe: 18.12.2012
Version: KSS 8.3 SI V1 de (PDF)
Bestellnummer: -
Diese Dokumentation kann über die KUKA-Hotline bezogen werden.
\11\ KUKA KUKA System Technology
System KUKA.PLC mxAutomation S7 – Version 2.0
Technology Produktbeschreibung und Handbuch
Ausgabe: 05.03.2015
Version: S7_Library_mxAutomation_20_de.pdf
Bestellnummer: 00-233-923
Diese Dokumentation kann über die KUKA-Hotline bezogen werden.
\12\ KUKA KUKA System Technology
System KUKA.SafeOperation – Version 3.2
Technology Montage- und Betriebsanleitung
Ausgabe: 18.03.2013
Version: KST SafeOperation 3.2 V2 de
Bestellnummer: -
Diese Dokumentation kann über die KUKA-Hotline bezogen werden.
\13\ KUKA KUKA Controller Option
Siemens AG 2016 All rights reserved
8 Ansprechpartner
Für weitere Fragen zu KUKA Industrierobotern oder der Bausteinbibliothek
KUKA.PLC mxAutomation, bzw. zum Anfordern der notwendigen KUKA
Dokumentationen finden Sie hier die entsprechenden Kontaktdaten.
S7-1500 / mxAutomation
Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 56
9 Historie
Ansprechpartner:
Philipp Kremer
Productmanager
Siemens AG 2016 All rights reserved
9 Historie
Tabelle 9-1
Version Datum Änderung
V1.0 01/2016 Erste Ausgabe
V1.1 01/2016 Textuelle Anpassungen
S7-1500 / mxAutomation
Beitrags-ID: 109482123, V1.1, 01/2016 57