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Applikation zur Antriebstechnik

Betrieb einer MASTERDRIVES-Bremseinheit an


einem MICROMASTER 440, FX / GX

Applikationsbeschreibung
für MICROMASTER 440
Gewährleistung, Haftung und Support

Betrieb einer MASTERDRIVES-Bremseinheit an einem ID-Nr: 22093967


MICROMASTER 440, FX / GX

Hinweis Die Applikationsbeispiele sind unverbindlich und erheben keinen


Anspruch auf Vollständigkeit hinsichtlich Konfiguration und Ausstattung
sowie jeglicher Eventualitäten. Die Applikationsbeispiele stellen keine
kundenspezifische Lösungen dar, sondern sollen lediglich Hilfestellung
bieten bei typischen Aufgabenstellungen. Sie sind für den sachgemäßen
Betrieb der beschriebenen Produkte selbst verantwortlich. Diese
Applikationsbeispiele entheben Sie nicht der Verpflichtung zu sicherem
Umgang bei Anwendung, Installation, Betrieb und Wartung. Durch
Nutzung dieser Applikationsbeispiele erkennen Sie an, dass Siemens
über die beschriebene Haftungsregelung hinaus nicht für etwaige
Schäden haftbar gemacht werden kann. Wir behalten uns das Recht vor,
Änderungen an diesen Applikationsbeispielen jederzeit ohne Ankün-
digung durchzuführen. Bei Abweichungen zwischen den Vorschlägen in
diesen Applikationsbeispiel und anderen Siemens Publikationen, wie z.B.
Katalogen, hat der Inhalt der anderen Dokumentation Vorrang.
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Gewährleistung, Haftung und Support

Für die in diesem Dokument enthaltenen Informationen übernehmen wir


keine Gewähr.
Unsere Haftung, gleich aus welchem Rechtsgrund, für durch die
Verwendung der in diesem Applikationsbeispiel beschriebenen Beispiele,
Hinweise, Programme, Projektierungs- und Leistungsdaten usw.
verursachte Schäden ist ausgeschlossen, soweit nicht z.B. nach dem
Produkthaftungsgesetz in Fällen des Vorsatzes, der grober Fahrlässigkeit,
wegen der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit,
wegen einer Übernahme der Garantie für die Beschaffenheit einer Sache,
wegen des arglistigen Verschweigens eines Mangels oder wegen
Verletzung wesentlicher Vertragspflichten zwingend gehaftet wird. Der
Schadensersatz wegen Verletzung wesentlicher Vertragspflichten ist
jedoch auf den vertragstypischen, vorhersehbaren Schaden begrenzt,
soweit nicht Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit vorliegt oder wegen der
Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit zwingend
gehaftet wird. Eine Änderung der Beweislast zu Ihrem Nachteil ist hiermit
nicht verbunden.
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dieser Applikationsbeispiele oder Auszüge daraus sind nicht
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Version - 3.1 Ausgabe - Dezember 2006 2/15


Vorwort

Betrieb einer MASTERDRIVES-Bremseinheit an einem ID-Nr: 22093967


MICROMASTER 440, FX / GX

Vorwort
Ziel der Applikation
Diese Applikation beschreibt die Möglichkeit der Nutzung einer
MASTERDRIVE – Bremseinheit an einem MICROMASTER 440 für den
sicheren generatorischen Betrieb (Bremsbetrieb) des Motors.

Kerninhalte dieser Applikation


in dieser Applikation wird auf die Ermittlung der erforderlichen
Bremseinheit, die Berechnung des Lastspiels, sowie auf die Montage und
Projektierung der Bremseinheit eingegangen

Abgrenzung
PDF_MM440_Masterdrive_Bremseinheit_de_V4_1.doc

Diese Applikation enthält keine Beschreibung der Projektierung und


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Inbetriebnahme des Umrichters


Grundlegende Kenntnisse über diese Themen werden voraus gesetzt.

Referenz zum Automation and Drives Service & Support


Dieser Beitrag stammt aus dem Internet Applikationsportal des Automation
and Drives Service & Support. Durch den folgenden Link gelangen Sie di-
rekt zur Downloadseite dieses Dokuments.
http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/22093967

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Vorwort

Betrieb einer MASTERDRIVES-Bremseinheit an einem ID-Nr: 22093967


MICROMASTER 440, FX / GX

Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis......................................................................................................... 4
Applikationsbeschreibung........................................................................................... 5
1 Ermittlung der erforderlichen Bremseinheit ................................................ 5
1.1 Definition der Leistungsangaben ...................................................................... 6
1.2 Bremsleistung bei periodischem Lastspiel........................................................ 7
1.3 Bremsleistung bei sporadischen Bremsvorgängen und Stillsetzen .................. 8
1.3.1 Berechnung des Bremsmomentes MBrems (in Nm): ........................................... 8
1.3.2 Berechnung der max. Bremsleistung PBrems, max (in kW): .................................. 8
1.3.3 Berechnung der mittleren Bremsleistung PBrems, mittel (in kW): ........................... 8
2 Auswahl- und Bestelldaten............................................................................ 9
3 Weitere Projektierungshinweise ................................................................. 10
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3.1 Anschluss und Absicherung der Bremseinheit ............................................... 10


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3.2 Hinweise zu den Zwischenkreiskondensatoren in der Bremseinheit .............. 11


3.3 Maximale Leitungslängen ............................................................................... 11
3.4 Montage von Bremseinheit und Bremswiderstand ......................................... 11
3.5 Überwachung der Bremseinheit und des Bremswiderstands ......................... 11
3.6 Quittieren und Sperren der Bremseinheit ....................................................... 12
3.7 Ansprechschwelle der Bremseinheit............................................................... 12
3.8 Parametereinstellung am MM440 ................................................................... 12
3.9 Maximal zulässige Bremsleistung................................................................... 14
3.9.1 Hinweis zur Projektierung ............................................................................... 14
Anhang und Literaturhinweise .................................................................................. 15
4 Literaturhinweise .......................................................................................... 15
4.1 Literaturangaben............................................................................................. 15
4.2 Internet-Link-Angaben .................................................................................... 15
4.3 Historie............................................................................................................ 15

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Applikationsbeschreibung

Betrieb einer MASTERDRIVES-Bremseinheit an einem ID-Nr: 22093967


MICROMASTER 440, FX / GX

Applikationsbeschreibung
Inhalt
Bei einigen Antriebsanwendungen kann es bei bestimmten
Betriebszuständen zu einem generatorischen Betrieb (Bremsbetrieb) des
Motors kommen. Beispiele für diese Anwendungen sind:
• Hebezeuge,
• Fahrantriebe
• Förderbänder, bei welchen die Last nach unten befördert wird,
• Dynamische Verfahrantriebe,
Allgemein bei Antrieben mit grösseren Lastträgheitsmomenten, wenn der
Drehzahlsollwert schnell reduziert werden soll, bzw. die Last abgebremst
werden muss.
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Beim generatorischen Betrieb des Motors wird die Bremsenergie vom


Motor über den Wechselrichter in den Zwischenkreis des Umrichters
zurückgeführt. Dies führt dazu, dass die Zwischenkreisspannung ansteigt.
Bei vorhandenem Bremschopper und Bremswiderstand wird dann ab
einem bestimmten Wert der Zwischenkreisspannung die Bremsenergie auf
den angeschlossenen Bremswiderstand gepulst. Die
Zwischenkreisspannung wird somit begrenzt. Beim MM440 ist bei den
Geräten von Gehäusegrösse A bis F ein Bremschopper integriert, für den
Bremsbetrieb muss dann nur noch ein externer Bremswiderstand an den
Klemmen B+/DC+ und B- angeschlossen werden.
Bei den Geräten der Gehäusegrösse FX und GX ist kein Bremschopper
integriert, ein Bremsbetrieb kann mit einer externen Bremseinheit und
einem externen Bremswiderstand realisiert werden. Es werden dabei die
Komponenten aus dem MASTERDRIVES-Spektrum verwendet.
Im Folgenden wird die Projektierung der Bremseinheiten und
Bremswiderstände beim MM440 im Leistungsbereich von 90 bis 200kW
(CT) betrachtet. Dabei wird vorausgesetzt, dass die Bremseinheit nur an
einem einzelnen Umrichter angeschlossen ist und keine
Zwischenkreiskopplung mehrerer Umrichter vorliegt.

1 Ermittlung der erforderlichen Bremseinheit


Die MASTERDRIVES-Bremseinheiten werden im Leistungsbereich von 5
bis 170kW angeboten, die Bremseinheiten von 5 bis 20kW beinhalten
einen internen Bremswiderstand. Da die Belastbarkeit der internen
Bremswiderstände der MASTERDRIVES-Bremseinheiten in Relation zur
Leistung der MM440 in Gehäusegrösse FX und GX sehr gering ist, werden
nur die extern anschliessbaren Bremswiderstände betrachtet.

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Betrieb einer MASTERDRIVES-Bremseinheit an einem ID-Nr: 22093967


MICROMASTER 440, FX / GX

Der Anschluss von mehreren parallelen Bremseinheiten an einem


Frequenzumrichter zur Bremsleistungserhöhung ist möglich, der
Leistungsabstand der parallel geschalteten Bremseinheiten darf allerdings
nur max. eine Leistungsstufe der Bremseinheit sein.
Bei mehreren parallelen Bremseinheiten muss jede Bremseinheit ihren
eigenen zugeordneten Bremswiderstand haben.

1.1 Definition der Leistungsangaben

Die Leistungsangaben der MasterDrives Bremseinheiten und Bremswider-


stände sind für eine Lastspieldauer von 90s angegeben.
Dabei bedeutet die Angabe „P20“– Leistung die mögliche Bremsleistung für
eine Dauer von 20s bei einer Lastspieldauer von 90s.
Die Spitzenbremsleistung „P3“ kann für 3s voll, und anschliessend für 20s
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linear abnehmend ausgenutzt werden.


Die Leistung „PDB“ ist die max. zulässige Dauerbremsleistung.

P
P3 1.5

P20 1

PDB 0.25
t [s]
3 20 23 90 93 110
PDB = Dauerleistung
P20 = 4 ⋅ PDB = Leistung, die alle 90 s für 20 s zulässig ist
P3 = 6 ⋅ PDB = Leistung, die alle 90 s für 3 s zulässig ist

Abbildung 1-1 Belastungsdiagramm der Bremseinheit mit externem Bremswiderstand

Ferner gelten die Leistungen für eine Ansprechschwelle der Bremseinheit


von 774V DC (Werkseinstellung). Bei einer reduzierten Ansprechschwelle
vermindern sich die zulässigen Bremsleistungen.

Es wird zwischen 2 verschiedenen Lastfällen unterschieden:

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Applikationsbeschreibung

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1.2 Bremsleistung bei periodischem Lastspiel

Bei einer tatsächlichen Lastspieldauer ≤ 90s kann wie folgt vorgegangen


werden:
• Ermittlung der auftretenden Bremsleistung innerhalb des Lastspiels
PBrems = f(t).
• Berechnung des Mittelwertes PBrems, mittel der Bremsleistung innerhalb
des Lastspiels.
• Auswahl einer Bremseinheit, deren P20 – Leistung mindestens 4 mal so
gross ist wie der Mittelwert der ermittelten Bremsleistung.
• ( => P20 ≥ 4*PBrems, mittel )
• Überprüfung der Spitzenbremsleistung. Dabei darf die max. auftretende
Bremsleistung PBrems, max im Lastspiel nicht grösser sein als 1,5 mal die
P20 – Leistung der gewählten Bremseinheit. Ist die
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Spitzenbremsleistung grösser als 1,5 mal die P20 – Leistung, so ist eine
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entsprechend grössere Bremseinheit zu wählen, bis diese Bedingung


erfüllt ist.
• ( => PBrems, max ≤ 1,5*P20 )
Bei einer tatsächlichen Lastspieldauer ≥ 90s kann wie folgt vorgegangen
werden:
• Ermittlung der auftretenden Bremsleistung PBrems = f(t).
• Wahl eines Zeitabschnittes von 90s, bei dem der grösste Mittelwert der
Bremsleistung auftritt.
• Berechnung des Mittelwertes der Bremsleistung PBrems, mittel innerhalb
des gewählten Zeitabschnittes von 90s.
• Auswahl einer Bremseinheit, deren P20 – Leistung mindestens 4 mal so
gross ist wie der Mittelwert der ermittelten Bremsleistung des gewählten
Zeitabschnittes.
• ( => P20 ≥ 4*PBrems, mittel )
• Überprüfung der Spitzenbremsleistung. Dabei darf die max. auftretende
Bremsleistung zu irgendeinem Zeitpunkt (auch ausserhalb des
gewählten 90s-Zeitabschnittes) nicht grösser sein als 1,5 mal die P20 –
Leistung der gewählten Bremseinheit. Ist die Spitzenbremsleistung
grösser als 1,5 mal die P20 – Leistung, so ist eine entsprechend
grössere Bremseinheit zu wählen, bis diese Bedingung erfüllt ist.
• ( => PBrems, max ≤ 1,5*P20 )
Die erforderliche Bremseinheit und der entsprechend zugeordnete
Bremswiderstand kann gemäss der Tabelle im Kapitel 2. ausgewählt
werden.

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1.3 Bremsleistung bei sporadischen Bremsvorgängen und


Stillsetzen

Prinzipiell muss hier so verfahren werden, wie bei einer tatsächlichen


Lastspieldauer ≥ 90s (siehe oben).
Die auftretende Bremsleistung bei einem Stillsetzen eines Antriebes kann
überschlagsweise wie folgt ermittelt werden:

1.3.1 Berechnung des Bremsmomentes MBrems (in Nm):

Jges ∗ nBrems
MBrems = dabei ist:
9,55 ∗ tBrems
Jges = gesamtes Lastträgheitsmoment plus
Motorträgheitsmoment, bezogen auf die Motorwelle in (kg*m²)
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nBrems = Drehzahl des Motors zu Beginn des Bremsvorgangs in


(1/min)
tBrems = Bremszeit bis zum Stillstand des Motors in (s)

1.3.2 Berechnung der max. Bremsleistung PBrems, max (in kW):

MBrems ∗ nBrems
PBrems , max = ∗ηMot dabei ist:
9550
ηMot = Motorwirkungsgrad in (Prozent/100)
nBrems = Drehzahl des Motors zu Beginn des Bremsvorgangs in
(1/min)
MBrems = Bremsmoment in (Nm)
Der Umrichterwirkungsgrad wird dabei vernachlässigt.

1.3.3 Berechnung der mittleren Bremsleistung PBrems, mittel (in kW):

1
PBrems , mittel = ∗ PBrems , max
2
Mit Hilfe der mittleren und maximalen Bremsleistung kann dann, wie oben
beschrieben, die Leistung der Bremseinheit ermittelt werden (für eine
tatsächliche Lastspieldauer ≥ 90s).
Die erforderliche Bremseinheit und der entsprechend zugeordnete Brems-
widerstand kann dann gemäss der Tabelle im Kapitel 4. ausgewählt
werden.

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2 Auswahl- und Bestelldaten


In der folgenden Tabelle kann die Bremseinheit und der zugeordnete
Bremswiderstand entsprechend der im Kapitel 3. ermittelten Bremsleistung
bestimmt werden.
Die Werte gelten für eine Ansprechschwelle der Bremseinheit von 774V DC
(Werkseinstellung der Bremseinheit).

Auswahl- und Bestelldaten der Bremseinheiten und Bremswiderstände

Bremsleistung Bremseinheit Bremswiderstand Sicherungen


Wider- Abmessunge Bestell-Nr.
P20 P3) PDB
Bestell-Nr. Bestell-Nr. stand n (2 Stück
(kW) (kW) (kW) (Ω) LxBxH erforderlich)
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5 7,5 1,25 6SE7018-0ES87-2DA1 6SE7018-0ES87-2DC0 80 540x180x145 3NE4101

10 15 2,5 6SE7021-6ES87-2DA1 6SE7021-6ES87-2DC0 40 540x360x145 3NE4101

20 30 5 6SE7023-2ES87-2DA1 6SE7023-2ES87-2DC0 20 485x485x305 3NE4102

50 75 12,5 6SE7028-0ES87-2DA1 6SE7028-0ES87-2DC0 8 740x480x305 3NE4121

100 150 25 6SE7031-6EB87-2DA1 6SE7031-6ES87-2DC0 4 605x740x485 3NE3225

170 255 42,5 6SE7032-7EB87-2DA1 6SE7032-7ES87-2DC0 2,35 1325x740x485 3NE3230-0B

Tabelle 2-1

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3 Weitere Projektierungshinweise
3.1 Anschluss und Absicherung der Bremseinheit

Die Verbindungen zwischen Umrichter MM440 und der Bremseinheit sind


kurz- und erdschlussfest zu verlegen. Die Bremseinheit wird an den
Klemmen C/L+ und D/L- des Umrichters (Gehäusegrösse FX und GX,
siehe Kapitel 2.4.2 der MM440-Betriebsanleitung) angeschlossen. Bei
Bremseinheiten mit einer P20-Leistung von 5 bis 20kW muss der interne
Widerstand deaktiviert werden, indem die Brücke zwischen H1 und H2
entfernt wird. Bremseinheiten von 50 bis 200kW enthalten keinen internen
Bremswiderstand.
Beim Anschluss nur einer Bremseinheit an den Umrichter und wenn die
Leistung von Umrichter und Bremseinheit (P20 - Leistung) in etwa gleich
sind, sind keine Sicherungen für die Bremseinheit notwendig. Ist der
Leistungsunterschied grösser bzw. werden mehrere Bremseinheiten
parallel geschaltet, muss jede Bremseinheit mit 2 Sicherungen (Plus- und
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Minuszweig) am Eingang abgesichert werden.


Das nachfolgende Anschlussbild zeigt einen Anschlussvorschlag für die
aktuelle MASTERDRIVES-Bremseinheit (Bestell-Nummer ...-2DA1). an
einen Umrichter MM440 in der Baugrösse FX und GX.

Abbildung 3-1 Anschlussbeispiel der Bremseinheit an den Umrichter MM440, FX und GX

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3.2 Hinweise zu den Zwischenkreiskondensatoren in der


Bremseinheit

Die MASTERDRIVES-Bremseinheiten beinhalten


Zwischenkreiskondensatoren. Werden die Bremseinheiten nach einer
Standzeit von mehr als 1 Jahr in Betrieb genommen, müssen diese formiert
werden. Siehe dazu Hinweise in der Betriebsanleitung (6SE7087-6CX87-
2DA1).
Die MASTERDRIVES-Bremseinheiten dürfen nicht mit einem Schütz auf
den unter Spannung stehenden Zwischenkreis des Umrichters geschaltet
werden.

3.3 Maximale Leitungslängen

Die Leitungslänge zwischen Umrichter und Bremseinheit darf max. 3m


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betragen, zwischen Bremseinheit und Bremswiderstand max. 15m.


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3.4 Montage von Bremseinheit und Bremswiderstand

Bremseinheit und Bremswiderstand sind in Schutzart IP20 ausgeführt. Die


Bremseinheit (Tiefe 350mm) kann im Schaltschrank neben dem Umrichter
platziert werden. Die kleinen Bremswiderstände bis 10kW sind für Wand –
und Dachmontage (z. B. auf dem Schaltschrank) geeignet, die Grösseren
für Wand – und Bodenmontage.

3.5 Überwachung der Bremseinheit und des Bremswiderstands

Die Bremseinheiten enthalten einen potentialbehafteten


Störmeldeausgang, der als Transistorausgang ausgeführt ist. Dieser
schließt bei hochgeladenem Zwischenkreis und öffnet bei einer Störung
oder Übertemperatur. Die Bremswiderstände sind mit einem
Übertemperaturkontakt ausgestattet, der im Normalzustand geschlossen ist
und bei einer Übertemperatur öffnet.
Der Übertemperaturkontakt der Bremswiderstände kann in die Störkette zur
Abschaltung des Hauptschützes am Umrichtereingang einbezogen werden,
da der Umrichter bei einer Störung/Übertemperatur der Bremseinheit oder
Überhitzung des Bremswiderstandes vom Netz getrennt werden muss.
Dabei ist zu beachten, dass vor dem Zuschalten des Hauptschützes der
Störmeldeausgang in der Bremseinheit noch geöffnet ist. Dies muss bei der
Auswertung berücksichtigt werden, damit das Hauptschütz anziehen kann.

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3.6 Quittieren und Sperren der Bremseinheit

Bei einer Störung der Bremseinheit kann diese durch einen kurzen
Quittierimpuls an den Anschlüssen X38:1 (+) und X38:2 (-) mit einer
Spannung DC 24V zurückgesetzt werden (Die Bremseinheit wird bei einer
anstehenden Störung auch durch Abschalten der Zwischenkreisspannung
zurückgesetzt).
Mit einem Dauersignal an beiden Klemmen kann die Bremseinheit gesperrt
werden.

3.7 Ansprechschwelle der Bremseinheit

Bei einem Anstieg der Zwischenkreisspannung beim Bremsbetrieb wird die


Bremseinheit bei einer Spannung von 774V (Werksvoreinstellung) aktiviert.
Zur Reduzierung der Spannungsbeanspruchung der Motorisolation (z. B.
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beim Einsatz von Fremdmotoren) kann der Einsatzpunkt der Bremseinheit


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auf eine Ansprechschwelle von 673V reduziert werden (mit integriertem


Schalter S1 auf der Bremseinheit).
Die Reduzierung der Ansprechschwelle auf 673V ist nur bei einer
Netzeingangsspannung am Umrichter von max. 3AC 400V +10% möglich.
Weiterhin reduzieren sich dabei die erzielbaren Bremsleistungen P3, P20
und PDB um 25% gegenüber den in der Tabelle im Kapitel 3. angegebenen
Werten. Dies ist bei der Auswahl der Bremseinheit zu berücksichtigen.

3.8 Parametereinstellung am MM440

Bei Verwendung der externen Bremseinheit am MM440 muss der


Zwischenkreisspannungsregler zur Begrenzung der max.
Zwischenkreisspannung (VDC-max.-Regler) deaktiviert werden. Dazu muss
der Parameter P1240 auf „0“ gestellt werden. Wird die kinetische Pufferung
benötigt, kann der Parameter P1240 auch auf „2“ eingestellt werden.

Für das Auswerten der Störmeldungen können die freien


Funktionsbausteine im Umrichter MM440 verwendet werden. Soll nur die
Meldung „Störung Bremseinheit“ ausgewertet werden, so kann die folgende
Schaltung verwendet werden:

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Hierzu ist folgende Parametereinstellung am Umrichter erforderlich:

P2800 = 1 Freigabe der freien Funktionsbausteine


P2801.3 = 1 Freigabe OR1
P2801.9 = 1 Freigabe NOT1
P0705 = 99 Freigabe DIN5 für BICO-Verschaltung
P2816.0 = 722.4 Binäreingang 5 auf Eingang OR1
P2828.0 = 52.2 Negierung der Meldung „Betrieb“
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P2816.1 = 2829 Ausgang NOT1 auf Eingang OR1


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P2106.0 = 2817 Ausgang des OR1 erzeugt „Externe Störung“

Sollen die Meldungen „Übertemperatur Bremswiderstand“ und „Störung


Bremseinheit“ ausgewertet werden, kann die folgende Schaltung verwendet
werden:

Hierzu ist folgende Parametereinstellung am Umrichter erforderlich:

P2800 = 1 Freigabe der freien Funktionsbausteine


P2801.0 = 1 Freigabe AND1
P2801.3 = 1 Freigabe OR1
P2801.9 = 1 Freigabe NOT1
P0705 = 99 Freigabe DIN5 für BICO-Verschaltung
P0706 = 99 Freigabe DIN6 für BICO-Verschaltung
P2816.0 = 722.4 Binäreingang 5 auf Eingang OR1
P2828.0 = 52.2 Negierung der Meldung „Betrieb“
P2816.1 = 2829 Ausgang NOT1 auf Eingang OR1
P2810.0 = 722.5 Binäreingang 6 auf Eingang AND1
P2810.1 = 2817 Ausgang OR1 auf Eingang AND1
P2106.0 = 2819 Ausgang des AND1 erzeugt „Externe Störung“

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3.9 Maximal zulässige Bremsleistung

Zur Begrenzung der Welligkeit der Zwischenkreisspannung des Umrichters


darf das Verhältnis der max. projektierten Bremsleistung P20, max der
Bremseinheit zur Bemessungsleistung des Umrichters PUmrichter nicht
grösser als 1,9 sein. Dies gilt vor allem beim Parallelschalten von
Bremseinheiten.
( => P20, max ≤ 1,9*PUmrichter )

3.9.1 Hinweis zur Projektierung

Das Kapitel Projektierung und Auslegung einer Bremseinheit ist ausführlich


in der Bedienungsanleitung des SINAMICS G150 beschrieben (4.10.11).
Da die Leistungsteile von MM4 Px und G150 identisch sind, kann diese
PDF_MM440_Masterdrive_Bremseinheit_de_V4_1.doc

Beschreibung zur Auslegung der Bremseinheit herangezogen werden.


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Version - 3.1 Ausgabe - Dezember 2006 14/15


Anhang und Literaturhinweise

Betrieb einer MASTERDRIVES-Bremseinheit an einem ID-Nr: 22093967


MICROMASTER 440, FX / GX

Anhang und Literaturhinweise

4 Literaturhinweise
4.1 Literaturangaben

Diese Liste ist keinesfalls vollständig und spiegelt nur eine Auswahl an
geeigneter Literatur wieder.

Tabelle 4-1
Themengebiet Titel
/1/ Betriebsanleitung SINAMICS G150
/2/ Betriebsanleitung MASTERDRIVES-Bremseinheit
/3/ Katalog SIMOVERT MASTERDRIVES
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/4/ Betriebsanleitung MICROMASTER 440


/5/ Katalog DA51.2

4.2 Internet-Link-Angaben

Diese Liste ist keinesfalls vollständig und spiegelt nur eine Auswahl an ge-
eigneter Literatur wieder.

Tabelle 4-2
Themengebiet Titel
\1\ Siemens A&D Customer Support

4.3 Historie
Tabelle 4-3 Historie
Version Datum Änderung
V1 Mai 2003 Erste Ausgabe
V2 Oktober 2005 Dokument überarbeitet
V3 Januar 2006 HTML Text überarbeitet
V4 November 2006 MLFB erneuert
V4.1 Dezember 2006 Englisches Dokument überarbeitet

Version - 3.1 Ausgabe - Dezember 2006 15/15

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