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Die „Berlin-Rede“ von J. F.

Kennedy

Zwei Jahre nach dem Mauerbau, als der Ost-West-Konflikt unüberwindbarer und endgültiger
als je zuvor schien, hielt der US-amerikanische Präsident John F. Kennedy am 26.06.1963 vor
dem Schöneberger Rathaus in Berlin seine bekannte „Berlin-Rede“.

In dieser spricht er von dem Schicksal speziell der Westberliner, das ihnen durch die Mauer
auferlegt wurde. Er beschreibt das Verhältnis der Amerikaner zu der Mauer und zu den
Bewohnern Westberlins, die Stellung Westberlins in der damaligen Welt und seine Meinung
zum Kommunismus. Zuletzt nennt er seine eigenen Prognosen. Somit thematisiert Kennedy
Freiheit,

Es ist Kennedy wichtig, die Menge zu erfreuen und damit auf seine Seite und die des
Kapitalismus zu ziehen. Er will gewinnen und vor allem auch bewegen, um seine Meinung zu
unterstreichen. Besonders bedeutend erscheint es ihm, das Schlechte am Kommunismus
hervorzuheben.

Die Rede lässt sich in fünf Sinnabschnitte unterteilen. Zu Beginn begrüßt der Präsident seine
Zuhörer und würdigt bestimmte Taten und Leistungen einzelner Personen. Im zweiten
Abschnitt vergleicht Kennedy den Stolz der Römer in der Antike mit dem der Westberliner,
die ständig mit den Auswirkungen des Kommunismus leben müssen. Im nächsten Textteil
verurteilt er die Mauer und den Kommunismus und wirft diesem im vierten Abschnitt eine
Verletzung der Menschenrechte vor. Im Letzten Teil der Rede beschreibt Kennedy seine
Definition von Freiheit und wie diese aussehen wird, wenn die Mauer eines Tages fällt.

Um seine Position zu unterstreichen, wertet Kennedy massiv den eigenen Standpunkt auf und
den Gegnerischen ab. Er über- und untertreibt und schmeichelt dem Publikum. Außerdem
beschwichtigt er die eigene Lage und lässt Schattenseiten des Kapitalismus außer Acht.

Damit sieht Kennedy sich selbst als Schlüsselfigur im Kampf gegen den Kommunismus und
als Hüter von Gerechtigkeit, Freiheit und Demokratie.

Um eine Verbindung zu den Berlinern zu schaffen, Solidarität zu bekunden und Gemeinschaft


herzustellen, benutzt der Präsident häufig das Personalpronomen „wir“. Seine Aussagen
unterstreicht er mit einem anaphorischen Parallelismus, sodass wichtige Sätze besonders
nachdrücklich erscheinen. Schon in der Anrede zeigt das Staatsoberhaupt eine Verbundenheit
zu den Bewohnern Berlins, indem er sie mit „Meine Berliner und Berlinerinnen [...]“ (Z.1)
anspricht. Dieses Gefühl verstärkt er mit dem sich wiederholenden Wort „Stolz“, das eine
ebenbürtige Verbindung beschreibt. Im letzten Abschnitt des Textes sticht besonders die
Metapher „Insel“ (Z.46) heraus, die Kennedy nutzt, um die Situation Berlins besser kenntlich
zu machen. Eine Insel ist von Wasser umgeben und deshalb auf sich allein gestellt – eine
treffende Beschreibung Westberlins.

Ich denke, die Rede ist der Situation großartig angepasst und erfüllt ihren Zweck. Sie ist sehr
motivierend und mitreißend, der Aufbau definitiv gut durchdacht. Meiner Meinung nach wäre
die Rede heute nicht mehr so erfolgreich, weil sie etwas zu überzeugt gehalten wurde und
damit ihre eigene Glaubwürdigkeit zum Teil einbüßt und unrealistisch wirkt.

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