Sie sind auf Seite 1von 3

Handout - Katholizismus

1)
 Der politische Katholizismus:
Glaubenslehren der römisch-katholischen Kirche Grundlage
für politische Entscheidungen  versucht Interessen der Katholiken politisch
durchzusetzen
 Kulturkampf:
Konflikt zwischen Deutschem Reich (Bismarck) und der kath. Kirche (Papst) in den
1870ern
 wissenschaftlicher Katholizismus:
Der Begriff Katholizismus wird als wissenschaftliche Lehre, welche die Abläufen und
Folgen des Zusammenlebens der Menschen untersucht, definiert, um die Praxis des
katholischen Glaubens zu beschreiben. Entsprechendes gilt für das Wort
Protestantismus, das dies bei den protestantischen Christen beschreibt. (Erforschung
des sozialen Verhaltens)
 Legitimität:
Anerkennungswürdigkeit einer politischen Ordnung oder Entscheidung
 Effizienz:
Ein Maß dafür, mit welchen Mitteln ein verfolgtes Ziel am schnellsten, genauesten,
etc. erreicht wird
 Sozialmoralische Milieus:
Werden durch verschiedene Strukturdimensionen zusammensetzen
Strukturdimensionen sind zum Beispiel: Religionen, regionale Traditionen,
wirtschaftliche Lage
 Verzeichnis der Irrtümer:
Eine Maßnahme der Kirche (im Allgemeinen meint es die Auflistung von 80
angeblichen Irrtümern in Politik, Kultur und Wissenschaft)
 Jesuiten:
Streng katholische Gruppierung, die am 27. September 1540 päpstlich anerkannt
wurde
 Indifferentismus (in Verzeichnis der Irrtümer):
Gleichgültigkeit gegenüber verschiedenen Religionen, Religionsgemeinschaften
 Latitudinarismus (in Verzeichnis der Irrtümer):
Toleranz und Offenheit gegenüber den Erkenntnissen der modernen Wissenschaft
2.  
Syllabus errorum-Sammlung von Irrtümern  eine Maßnahme der Kirche (im Allgemeinen
meint es die Auflistung von 80 angeblichen Irrtümern in Politik, Kultur und Wissenschaft)
Es wird im Syllabus errorum über angebliche Irrtümer in der modernen Politik und Wissenschaft
gesprochen und der Papst Pius IX. forderte einen verstärkten Einfluss der Kirche. Er lehnte vor allem
den aufblühenden Liberalismus ab, weil er den Katholizismus zunehmend in die Defensive drängte.
Seiner Ansicht nach sollten Kirchenkritiker aus dem Schul- und Universitätsdienst entfernt werden.
Die im Kaiserreich agierende Zentrumspartei betrachtete Bismarck als “Sprachrohr” des Papstes.
Daher sah sich Bismarck 1871 zu einigen Maßnahmen gezwungen, um die Reichseinheit zu bewahren
 Im Folgenden sind die "Tatsachen" hinter diesen Irrtümern gelistet
1. Die (katholische) christliche Religion ist die (einzig) wahre.
2. Erlangen des ewigen Heiles und der ewigen Seligkeit nur im Christentum.
3. Protestantismus ist keine Form des Christentums.
4. Die Kirche ist wahr und vollkommen, steht auf göttlichen Rechten
5. Kirchliche Autorität darf ohne staatliche Erlaubnis agieren.
6. Die Diener der Kirche und der Papst sind Teil der weltlichen Herrschaft.
7. Der Staat besitzt kein unbegrenztes Recht, obwohl Quelle aller Rechte.
8. Die Leitung öffentlicher Schulen darf nicht nur der Staatsgewalt zukommen, Kirche
muss beteiligt werden.
9. Die Kirche und der Staat sind nicht trennbar.
10. Die christliche Ehe ist die einzig wahre Ehe, da der zivilrechtliche Vertrag falsch ist.
11. Die katholische Religion ist die einzig wahre Staatsreligion --> nützlich
12. Der Fortschritt, der Liberalismus und die gegenwärtige Zivilisation sind päpstlich nicht
akzeptabel.
Noch eine Maßnahme der Kirche war das Unfehlbarkeitsdogma, dieser handelt davon, dass
die Entscheidungen des Papstes unfehlbar sind.
3)
Im Allgemeinen verbietet der Kanzelparagraph die Einmischung von Pfarrern in staatliche
Angelegenheiten
Ein Diener der Kirche, welche in Ausübung seines Berufes öffentlich Angelegenheiten des
Staates erörtern oder werten, auf eine den öffentlichen Frieden gefährdenden Art und Weise,
sind (2 Jahre) in Haft zu nehmen. Bismarck greift eine neue Regelung im Strafgesetzbuch im
§130a, dass eine kirchliche Verkündung, die gefährlich für den allgemeinen Frieden sei, mit
Freiheitsstrafen und Bußen zu rechnen sollte.
4)
Die Preußische Politik erwartete positive Wirkung der Extremen Maßnahmen, wie dem
Kanzelparagraph, allerdings unterstützten viele Gläubige die verfolgten Geistlichen und viele
Wähler wenden sich den Parteien zu, die Bismarck nicht unterstützt (Zentrumspartei).
Der Kulturkampf führte zur weiteren Spaltung zwischen Katholiken und Protestanten und
selbst als die "kulturkampfgesetzte" abgemildert oder zurückgenommen waren, fühlten sich
viele Katholiken unterdrückt.
Es gab noch mehr Maßnahmen von Bismarck, wie das Schulaufsichtsgesetz, welches die
kirchliche Aufsicht an Schulen entzog. Auch die streng katholische Gruppierung (Jesuiten)
wurde verboten und es wurde ein Zivilehegesetz eingeführt, womit Ehen auch außerhalb der
Kirchen geschlossen werden konnten. Als letztes folgt das Brotkorbgesetz, welches vorsieht,
dass die finanzielle Unterstützung des Staates an die Kirche entzogen wird.
5)
 
Pro Contra
 Lösung von der kath. Kirche positiv, da  Unterdrückung einer Religion bzw. der
Ansichten sich nicht änderten trotz Bürger die eine bestimmte Religion
Aufklärung und franz. Revolution und ausüben.
daraus herausgehenden --> Trotz der Verfolgung von
Reformbewegungen Protestanten durch kath. Kirche
--> kath. Kirche steif und sehr zur Kirchreformation (1513),
konservativ-traditionell gerade deshalb müssten die
  Protestanten es besser wissen
 Menschen bzw. Bürgerrechte
eingeschränkt, Priester sind Bürger und
haben Recht auf freie Meinung
--> Unterscheidung zwischen
kirchlicher Botschaft und privater
Meinung nicht möglich.
--> Recht der Religion frei über
Politik zu reden besonders im
Bezug auf Religionspolitik
Vergleich politische Situation und
Sicht einer Religion auf diese
Politik.
Abschlussaufgabe: Zusammenfassung der wesentlichen Erarbeitungsaspekte

Perspektive eines gläubigen Katholiken, der leidenschaftlicher Anhänger des Papstes und der kath.
Kirche ist:

Ich wurde als gläubiger Katholik verhaftet, weil ich über die preußische Politik predigte. Ich gebe zu,
dass es sehr vielfältige Ursachen für den Machtkampf zwischen Staat und Kirche gab. Die
Maßnahmen vom Papst haben mir sehr geholfen, weil es mir das Gefühl gab, dass wir von ihm
beschützt werden. Als aber Bismarck mit seinen Gesetzen die katholische Macht reduziert, hat das
mich sehr getroffen und habe mich dem Kanzelparagraph widersetzt und daher wurde ich
festgenommen. Aber dennoch ist die Zentrumspartei im Reichstag die stärkste Partei geworden und
somit hat Bismarck den Kulturkampf verloren. Ich habe schon ein Gerücht gehört, dass Bismarck die
meisten Gesetze wieder zurücknehmen muss. Dann komme ich hoffentlich aus diesem Gefängnis
raus.

Das könnte Ihnen auch gefallen