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dryve D8, Takt/Richtung Schrittmotor-Steuerung


Handbuch V 1.2

Motorshop Videos/Tutorials
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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis
1 Sicherheitshinweise, Schutzmaßnahmen und Richtlinien ........................... 3
1.1 Wichtige Hinweise ............................................................................. 3
1.2 Qualifiziertes Personal ...................................................................... 3
1.3 Wartung............................................................................................. 3
1.4 Sicherheitshinweise........................................................................... 4
1.4.1 Hinweisklassifizierung ....................................................................... 4
1.5 Elektromagnetische Verträglichkeit ................................................... 4
2 Produktübersicht ............................................................................................. 5
2.1 Technische Daten ............................................................................. 5
2.1.1 Abmessungen ................................................................................... 5
2.1.2 Mechanische Daten........................................................................... 5
2.1.3 Elektrische Daten .............................................................................. 6
2.1.4 Umgebungsbedingungen .................................................................. 6
3 Installation ........................................................................................................ 7
3.1 Mechanische Installation ................................................................... 7
3.2 Elektrische Installation....................................................................... 7
3.2.1 Klemmenbelegung ............................................................................ 8
3.2.2 Anschlussschemata Signal-Ein/Ausgänge ........................................ 8
3.3 Einbindung in Sicherheitskreise ........................................................ 9
4 Inbetriebnahme ...............................................................................................10
4.1 Konfiguration ....................................................................................11
4.1.1 Motorstrom .......................................................................................11
4.1.2 Stillstandstrom und Autotuning .........................................................11
4.1.3 Mikroschritte .....................................................................................12
4.1.4 Vorwahl konstante Drehzahl ............................................................12
4.1.5 Betriebsmodus .................................................................................12
4.2 Motordrehrichtung ............................................................................13
5 Ausführung von Bewegungen .......................................................................13
5.1 Pulse Mode – Takt/Richtung ............................................................13
5.2 Jog Mode – Konstante Drehzahl ......................................................14
6 Status und Fehlermeldungen .........................................................................15
7 Zubehör ............................................................................................................15
8 Service .............................................................................................................15

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Sicherheitshinweise, Schutzmaßnahmen und Richtlinien

1 Sicherheitshinweise, Schutzmaßnahmen und Richtlinien

1.1 Wichtige Hinweise

Lesen Sie dieses Handbuch sorgfältig vor der Inbetriebnahme der Motorsteuerung durch. Machen Sie sich mit den
Sicherheitshinweisen vertraut und stellen Sie sicher, dass die geforderten Schutzmaßnahmen befolgt werden.

Dieses Handbuch wurde nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Es dient zur technischen Dokumentation und zur
Unterstützung des Anwenders bei der Inbetriebnahme. Die Warn- und Sicherheitshinweise sowie Anweisungen, die von igus®
bzgl. der Motorsteuerung herausgegeben werden, müssen in jedem Fall an den Endnutzer weitergegeben werden, wenn die
Motorsteuerung als Teil eines Gesamtsystems benutzt wird.

igus® übernimmt ausschließlich eine Gewährleistung für Produkte aus dem Hause igus® in Übereinstimmung mit den Standards,
Normen und Spezifikationen in diesem Handbuch. Die Gewährleistung erstreckt sich ausschließlich auf den Umtausch bzw. die
Reparatur einer defekten Motorsteuerung. Es wird keine Haftung für Folgeschäden und Folgefehler übernommen. igus®
übernimmt keinerlei Verantwortung für die Integration der Motorsteuerung in das Gesamtsystem. Die Verantwortung dafür liegt
beim Anlagenkonstrukteur bzw. beim Endnutzer. Beachten Sie dazu die Hinweise unter „Qualifiziertes Personal“. igus®
übernimmt keinerlei Haftung für Personen- oder Sachschäden, die als Folge von falscher Anwendung oder durch nicht
autorisierte technische Änderungen der Motorsteuerung entstanden sind.

igus® behält sich das Recht vor, jederzeit Änderungen und Optimierungen am Produkt oder in der technischen Dokumentation
vorzunehmen, ohne dies vorher anzukündigen.

Die Motorsteuerung darf nur verwendet werden, wenn:


- alle in diesem Handbuch genannten Anweisungen und Sicherheitshinweise zur Installation beachtet wurden.
- keine Veränderungen an der Motorsteuerung vorgenommen wurden und sie sich in einem technisch einwandfreien
Zustand befindet.
- die Betriebsgrenzen, die in den technischen Daten (S.5) angegeben werden, eingehalten werden.
- alle verwendeten Anschlussleitungen zugentlastet wurden.

1.2 Qualifiziertes Personal

Der Betrieb des Produkts ist nur durch qualifiziertes Fachpersonal durchzuführen.

Das Personal muss:


- dieses Handbuch und Dokumentationen zu verbauten Motor, Achse und Zubehör gelesen und verstanden haben.
- mit allen relevanten geltenden Normen, Bestimmungen und Unfallverhütungsvorschriften vertraut sein.
- durch seine Ausbildung in der Lage sein, eventuelle Gefahren, die beim Gebrauch der Steuerung auftreten können,
vorherzusehen bzw. zu erkennen.
- beim Einsatz der Motorsteuerung im Gesamtsystem die Sicherheit für Personen und Gegenstände sicherstellen können.

1.3 Wartung
Die Motorsteuerung ist wartungsfrei.
Öffnen Sie das Gehäuse der Motorsteuerung auch bei einem Störungsfall niemals eigenständig.
Durch das Öffnen des Gehäuses erlischt die Gewährleistung.

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Sicherheitshinweise, Schutzmaßnahmen und Richtlinien

1.4 Sicherheitshinweise

1.4.1 Hinweisklassifizierung
Der Grad und die Art einer Gefährdung sind in einer der folgenden Klassen eingeordnet.

GEFAHR!
Sicherheitshinweise, die mit GEFAHR gekennzeichnet sind, weisen auf eine unmittelbare Gefahrensituation hin.
Eine Missachtung des Hinweises führt unabwendbar zu einem schweren oder gar tödlichen Unfall.

WARNUNG!
Sicherheitshinweise, die mit WARNUNG gekennzeichnet sind, weisen auf eine eventuelle Gefahrensituation hin.
Eine Missachtung des Hinweises führt wahrscheinlich zu einem schweren oder tödlichen Unfall oder zu Sachschäden.

VORSICHT!

Sicherheitshinweise, die mit VORSICHT gekennzeichnet sind, weisen auf eventuelle Gefahrensituation hin.
Eine Missachtung des Hinweises führt möglicherweise zu einem Unfall oder zu Sachschäden.

HINWEIS
Sicherheitshinweise, die mit HINWEIS gekennzeichnet sind, weisen auf eine eventuelle Gefahrensituation hin.
Eine Missachtung des Hinweises führt möglicherweise zu Sachschäden.

1.5 Elektromagnetische Verträglichkeit

WARNUNG!
• Verletzungsgefahr durch Störung von Signalen und Geräten
Gestörte Signale können unvorhergesehene Gerätereaktionen hervorrufen.
Führen Sie die Verdrahtung gemäß den EMV-Maßnahmen durch. Eine Nichtbeachtung dieser Vorkehrungen kann zu Tod,
schwerwiegenden Verletzungen oder Materialschäden führen

Maßnahmen zur EMV Auswirkung


Gerätemontage Kabelklemmen zur Schirmauflage verwenden, Gute Leitfähigkeit durch flächigen Kontakt.
metallische Teile großflächig verbinden.
Schalteinrichtungen wie Schütze, Relais oder Gegenseitige Störeinkopplung verringern.
Magnetventile mit Entstör-Kombinationen oder
Funkenlöschgliedern ergänzen (z. B. Dioden,
Varistoren, RC-Glieder)
Verdrahtung Kabel so kurz wie möglich halten. Kapazitive und induktive Störeinkopplungen
vermeiden.

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Produktübersicht

2 Produktübersicht
Diese Motorsteuerung kann Schrittmotoren mit bis zu 4 A Dauerstrom bei Versorgungsspannung von bis zu 48 V steuern.
Sofort einsatzbereit
Spannungsquelle, Steuersignale und Motor anschließen: Schon kann losgelegt werden. Keine umständliche Software
Installation oder aufwendige Verdrahtung von diversen zusätzlichen Schaltern und Sensoren.
Einfache Steuerung
Mit den JOG Mode kann eine fest vorgewählte Geschwindigkeit durch einfaches Anlegen eins Signals gestartet werden. Durch
zuschalten eines 2. Signals kann die Drehrichtung verändert werden.
Genaue Positionierung
Bei Verwendung des Pulse Mode kann mit simplen Takt-Signalen höchst präzise positioniert werden. In Verbindung mit einer
SPS oder einem Mikrokontroller können so selbst hoch komplexe Anwendungen realisiert werden.

2.1 Technische Daten

2.1.1 Abmessungen

2.1.2 Mechanische Daten


T x B x H Motorsteuerung in mm 75,5 x 33 x 112
Gewicht 300 g

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Produktübersicht

2.1.3 Elektrische Daten


Spannungsversorgung 24 V bis 48 V, ± 2 V
Motortyp Schrittmotor
Stillstandstrom 0,55 A bis 3,6 A
Dauer-Motorstrom 1,1 A bis 4 A
Spitzen-Motorstrom 1,5 A bis 5,5 A
Stromaufnahme Logik 40 mA bei 24 V
26 mA bei 48 V
Spannung Takt/Richtungs-Eingang 5 bis 24 V, -0,5 V + 2 V
Eingangsfrequenz 2 Hz bis 1 MHz
Signalbreite Takt-Signal Min. 250 ns
Signalbreite Richtungs-Signal Min 50 µs
Leistungsabgabe Max. 264 W
Digitale Eingänge/Ausgänge Galvanisch getrennt durch Optokoppler
Spannung potentialfreier Ausgang „Out“ Max. 30 V
Strom potentialfreier Ausgang „Out Max. 100 mA
Boot Up Zeit 2 s.
Kabellängen Max.30 m
Leitungsquerschnitte Logikteil 0,34 mm² bis. 1,0 mm²
AWG 22 bis AWG 17
Leitungsquerschnitte Leistungsteil 0,5 mm² bis 1,5 mm²
AWG 20 bis AWG 15

2.1.4 Umgebungsbedingungen
Umgebungstemperatur Betrieb 0°C bis +40°C
Transport -10°C bis +70°C
Lagerung -10°C bis +70°C
Relative Luftfeuchte ≤ 90 %, nicht kondensierend
Schutzart IP 20
Schock Max 5,9 m/s²
Verschmutzungsgrad nach EN 61010 1

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Installation

3 Installation

3.1 Mechanische Installation

WARNUNG!
• Gefahr von Fehlfunktionen
• Brandgefahr
• Explosionsgefahr
Betreiben Sie die Motorsteuerung niemals im Wasser oder in einer aggressiven, brennbaren oder explosiven
Atmosphäre. Beachten Sie stets die Umgebungsbedingungen.

VORSICHT!
Die Länge der Schaube zur Befestigung des Hutschienenclips darf 4 mm nicht überschreiten, da sonst die Steuerung
zerstört werden kann

- Die Montage in einem Schaltschrank kann auf einer TS 35 Tragschiene (EN 50022) durch Montage eines separat
erhältlichen Hutschienen-Clip erfolgen – Zubehör (S. 15)
- Zur Fixierung des Hutschienen-Clip wird eine M3x4 Schraube benötigt – die Schraube darf nicht länger als 4 mm sein
- Der Abstand zu benachbarten Komponenten muss mindestens 10 mm betragen
- Der erwärmte Luftstrom anderer Geräte und Komponenten darf nicht durch den Bereich der Motorsteuerung geführt
werden
- Das Gerät ist vertikal auszurichten. Für eine horizontale Ausrichtung ist die maximale Leistung um 30 % zu reduzieren,
um einer Überhitzung vorzubeugen

3.2 Elektrische Installation


Die Motorsteuerung wurde für den Anschluss an Gleichspannungen konstruiert.
Alle in dieser Bedienungsanleitung aufgeführten Spannungsangaben sind demnach als Gleichspannung anzusehen.

WARNUNG!
• Verletzungsgefahr
Stellen Sie sicher, dass zu jeder Zeit eine Notabschaltung ausgeführt werden kann.

VORSICHT!
• Gefahr von elektrischer Spannung
• Gefahr von Lichtbögen
Schalten Sie stets die Spannungsversorgung aus, bevor Sie elektrische Verbindungen im System trennen oder herstellen.
Sichern sie die Spannungsversorgung gegen Wiedereinschalten.
Warten Sie nach dem Ausschalten mindestens 5 Minuten ab, bis weitere Arbeiten ausgeführt werden.
Prüfen Sie die Spannungsfreiheit bevor Sie im System arbeiten.
Gefahr bei nicht fachgerecht montierten elektrischen Verbindungen.
Lassen Sie keine Leitungen unmontiert und stellen Sie den sicheren Sitz aller Verbindungen sicher.

VORSICHT!
• Elektromagnetische Wechselfelder
Elektromagnetische Felder um die stromführenden Leitungen können zu Interferenzen führen. Verlegen Sie die
Versorgungs- und Motorleitungen getrennt von den Steuerleitungen. Verwenden Sie möglichst kurze Leitungslängen.
Beachten Sie die Hinweise zur elektromagnetischen Verträglichkeit (S. 4)

HINWEIS
Eine Betriebsspannung, die über der in den technischen Daten angegeben Spannung liegt, sowie das Vertauschen der
Anschlüsse zerstört die Motorsteuerung.
Wählen Sie eine Betriebsspannung die innerhalb des in den technischen Daten angegeben Spannungsbereich liegt.

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Installation

3.2.1 Klemmenbelegung
Verschalten Sie die Stecker entsprechend Ihres Anwendungsfalls.

Stecker Pin Benennung Bezeichnung Spannungshöhe


X1 1 V+ Spannungsversorgung 24 V bis 48 V
2 V- Spannungsversorgung Masse 0V
3 A+ Motor A -
4 A- Motor A/ -
5 B+ Motor B -
6 B- Motor B/ -
X2 1 STEP + Bewegungsvorgabe 5 V bis 24 V
2 STEP - Bewegungsvorgabe Masse 0V
3 DIR + Richtungsvorgabe 5 V bis 24 V
4 DIR - Richtungsvorgabe Masse 0V
5 EN + Freigabe 5 V bis 24 V
6 EN - Freigabe Masse 0V
7 OUT+ Spannungsversorgung Statussignal „Fehler“ 5 V bis 24 V
8 OUT- Ausgang Statussignal „Fehler“ Abhängig von OUT+

HINWEIS
Werden für die Spannungsversorgung des Motors (Klemme V+ und V-) und die Spannungsversorgung des Signalgebers
(Klemme STEP+, STEP-, DIR+, DIR- und EN+ und EN-) verschiedene Netzteile verwendet, so muss ein
Massenpotentialausgleich der Netzteile ausgeführt werden.

3.2.2 Anschlussschemata Signal-Ein/Ausgänge

Freigabe „EN“ Signal

„STEP“ und „DIR“ Signale

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Installation

„OUT“ Ausgang an Übergeordnete Steuerung

„OUT“ Ausgang an elektrische Last

3.3 Einbindung in Sicherheitskreise


Die Einbindung in einen Sicherheitskreis muss stehts nach gültigen Vorschriften erfolgen.

Die folgenden Möglichkeiten stehen zur Verfügung

Maßnahme Vorteile Nachteile


Wegschalten der Lastversorgungsspannung Direkte Spannungsfreiheit des Unkontrolliertes austrudeln des
Motors Motors
Wegschalten der Steuersignale an „STEP“ und „DIR“ Erzeugung eines Keine Spannungsfreiheit des
Bremsmoments durch Ausgabe Motors
des Haltestroms
Wegschalten der Freigabesignal „EN“ Direkte Spannungsfreiheit des Unkontrolliertes austrudeln des
Motors Motors.
Motor könnte in einem
Fehlerzustand weiterhin mit
Spannung beaufschlagt sein
Wegschalten der Steuersignale an „STEP“ und „DIR“ Erzeugung eines Keine direkte Spannungsfreiheit
und zeitverzögertes wegschalten des Freigabesignal Bremsmoments durch Ausgabe des Motors.
„EN“ des Haltestroms Motor könnte in einem
Fehlerzustand weiterhin mit
Spannung beaufschlagt sein
Wegschalten der Steuersignale an „STEP“ und „DIR“ Erzeugung eines Keine direkte Spannungsfreiheit
und zeitverzögertes wegschalten der Bremsmoments durch Ausgabe des Motors
Lastversorgungsspannung des Haltestroms mit
anschließender
Spannungsfreiheit des Motors

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Inbetriebnahme

4 Inbetriebnahme
Im Folgenden wird die Inbetriebnahme beschrieben, die einen einfachen Einstieg möglich macht.

Das gesamte System gemäß der EMV-Richtlinie (S.4) verschalten.

Minimalausstattung
Um einen Motor mit der Motorsteuerung zu steuern ist eine Minimalausstattung vom Anwender bereitzustellen:
1. Spannungsquelle mit 24 V bis 48 V sowie Anschlussleitungen
2. Schrittmotor mit passender Leitung
3. Signalgenerator/Microcontroller/SPS

GEFAHR!
• Gefahr vor herabstürzender Last
Arbeiten Sie niemals unter ungesicherten vertikalen Achsen und Lasten.
Sichern Sie die Achse bzw. Last durch eine mechanische Sicherung oder einer anderen dafür zugelassenen
Sicherungsmethode gegen das Herabfallen.

WARNUNG!
• Brandgefahr
Fehleinstellungen der Motorsteuerung können zu extrem hohen Motortemperaturen führen.

HINWEIS
Ein fehlerhafter Anschluss kann die Motorsteuerung oder Antrieb beschädigen oder zerstören.

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Inbetriebnahme

4.1 Konfiguration
Zur Konfiguration der Motorsteuerung stehen 8 Dip-Schalter (SW) zur Verfügung.
Über diese können die Stromstärke während einer Bewegung, die Schrittauflösung, die Stromstärke im Stillstand und die fest
eingestellte Motor-Drehzahl im Jog Modus sowie die Aktivierung des Autotunings vorgewählt werden.

4.1.1 Motorstrom
Der während einer Bewegung ausgegebene Motorstrom kann je nach angeschlossenen Motor über die Kombination der
Schalter SW1 bis SW3 angepasst werden. Zur Ausgabe des gewünschten Motorstroms müssen anhand der folgenden Tabelle
die Schalter kombiniert werden.

Peak RMS SW1 SW2 SW3


1,5 A 1,1 A ON ON ON
1,8 A 1,3 A OFF ON ON
2,2 A 1,6 A ON OFF ON
2,8 A 2,0 A OFF OFF ON
3,5 A 2,5 A ON ON OFF
4,0 A 2,9 A OFF ON OFF
4,8 A 3,4 A ON OFF OFF
5,5 A 4,0 A OFF OFF OFF

4.1.2 Stillstandstrom und Autotuning


Ist die Freigabe gesetzt, aber es steht kein Fahrbefehl an, so wird der über Schalter SW1 bis SW3 eingestellte Motorstrom im
Stillstand auf 50% (SW7 ON) oder 90% (SW7 OFF) reduziert.

Durch das Autotuning kann die Motorsteuerung optimal an den angeschlossenen Motor angepasst werden. Wird dieses
ausgeführt, so werden die internen Regelparameter so eingestellt, dass selbst bei hohen Drehzahlen ein hohes Drehmoment
ausgeben werden kann, sowie generell ein leiser und vibrationsarmer Lauf gewährleistet wird.
Wird das Autotuning gestartet, so erlischt die grüne Status LED für die Dauer der Parameterermittlung. Das Autotuning wurde
erfolgreich ausgeführt, wenn die grüne Status LED wieder leuchtet. Dieser Vorgang dauert ca. 3 Sekunden.

Stillstandstrom SW7
50 % von Vorwahl Motorstrom- ON
90 % von Vorwahl Motorstrom OFF
Start Autotuning OFF – ON – OFF innerhalb von 1 Sekunde

HINWEIS
Das Autotuning kann nur gestartet werden, wenn Schalter SW7 mindestens für 1 Sekunde auf OFF gestellt wurde.

HINWEIS
Das Autotuning sollte stets ausgeführt werden, wenn:
- Die Motorsteuerung das erste Mal in Betrieb genommen wird
- Die Versorgungsspannung der Motorsteuerung sich verändert
- Ein anderer Motor an die Motorsteuerung angeschlossen wird

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Inbetriebnahme

4.1.3 Mikroschritte
Wird die Motorsteuerung im Pulse Mode (S.13) verwendet, so muss der zu verwendende Mikroschritt-Modus durch die
Kombination von Schalter SW4 bis SW6 und SW 8 vorgewählt werden.
Durch die Vorwahl der Mikroschritte pro Motorumdrehung können direkt die Präzision, die entstehenden Vibrationen und die
Geräuschentwicklung des Motors beeinflusst werden.
Je höher die Mikroschritte desto besser die Präzision und gleichzeitig werden Vibrationen und Geräusche auf ein Minimum
reduziert.

Mikroschritte Schrittmodus SW4 SW5 SW6 SW8


200 1/1 Vollschritt ON ON ON ON
400 1/2 Schritt OFF ON ON ON
800 1/4 Schritt ON OFF ON ON
1600 1/8 Schritt OFF OFF ON ON
3200 1/16 Schritt ON ON OFF ON
6400 1/32 Schritt OFF ON OFF ON
12800 1/64 Schritt ON OFF OFF ON
25600 1/128 Schritt OFF OFF OFF ON

HINWEIS
Wird der Pulse Mode (S. 13) verwendet so muss die Zuordnung der auszuführenden Mikroschritte pro Motorumdrehung in
der übergeordneten Steuerung sowie der Motorsteuerung übereinstimmen.
Werden z.B. in der Motorsteuerung 200 Mikroschritte pro Motorumdrehung eingestellt, in der übergeordneten Steuerung
jedoch 400 Mikroschritte pro Motorumdrehung und es wird von der übergeordneten Steuerung der Fahrbefehl für eine
Motorumdrehung ausgeben, so führt der Motor 2 Umdrehungen aus.
Hintergrund ist, dass anstelle der von der Motorsteuerung erwarteten 200 Impulse für eine Motorumdrehung nun 400
Impulse von der übergeordneten Steuerung ausgegeben wurden und diese in 2 Motorumdrehungen umgesetzt wurden.

4.1.4 Vorwahl konstante Drehzahl


Wird die Motorsteuerung im Jog Mode (S. 14) verwendet so muss die zu verwendende Drehzahl durch die Kombination von
Schalter SW4 bis SW6 und SW8 vorgewählt werden.
Beschleunigung wie Verzögerung ist auf einen festen Zeitwert von 250 ms eingestellt.
Die Mikroschritte sind fest auf 25600 (1/128 Schritt) eingestellt.

Drehzahl U/min SW4 SW5 SW6 SW8


50 ON ON ON OFF
100 OFF ON ON OFF
150 ON OFF ON OFF
200 OFF OFF ON OFF
250 ON ON OFF OFF
300 OFF ON OFF OFF
400 ON OFF OFF OFF
500 OFF OFF OFF OFF

4.1.5 Betriebsmodus
Über Schalter 8 wird der Betriebsmodus der Motorsteuerung eingestellt.

Steuerungsmodus SW8
Pulse Mode – Takt/Richtung ON
Jog Mode – Konstante Drehzahl OFF

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Ausführung von Bewegungen

4.2 Motordrehrichtung
Für einen einwandfreien Betrieb ist es nötig, dass der Motor in eine definierte Richtung dreht.
Zur Bestimmung wenden Sie bitte das folgende Schema an:

1. Aktivierung des Jog Mode als Betriebsmodus (S. 14)


2. Blick auf Antriebswelle
3. Ausführung Drehbewegung durch drücken des Jog-Button
4. Drehrichtung des Motors im Uhrzeigersinn entspricht einem Rechtslauf

Sollte sich der Motor gegen den Uhrzeigersinn drehen, so muss die Polung der Motoranschlussleitungen getauscht werden.

5 Ausführung von Bewegungen

5.1 Pulse Mode – Takt/Richtung


Um eine Bewegung im Pulse Mode auszuführen muss am Eingang EN+ dauerhaft ein 5 V bis 24 V Signal anliegen.
Wird nun am Eingang STEP+ eine Rechteckfrequenz angelegt, so wird mit jeder negativen Signal-Flanke ein Schritt des Motors
im Uhrzeigersinn ausgeführt. Um eine Bewegung gegen den Uhrzeigersinn auszuführen, muss an DIR+ ein 5 V bis 24 V Signal
angelegt werden.
Nach dem Anlegen eins Signals an EN+ müssen 5 ms vergehen, bevor an STEP+ ein Signal angelegt werden kann

Um einen Drehrichtungswechsel ausführen zu können, muss das Frequenzsignal an STEP+ auf ein
Nullsignal (0 V, 0 Frequenz) heruntergesetzt werden und an DIR+ mindestens 5 µs bevor erneut ein Frequenzsignal an STEP+
ausgegeben wird ein 5 V bis 24 V Signal angelegt werden.

Drehrichtung Signal an STEP+ Signal an DIR+


Im Uhrzeigersinn Frequenzsignal 5 V bis 24 V 0V
Gegen den Uhrzeigersinn Frequenzsignal 5 V bis 24 V 5 V bis 24 V

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Ausführung von Bewegungen

5.2 Jog Mode – Konstante Drehzahl


HINWEIS
Es wird empfohlen diesen Modus nur bei Steigungen/Vorschüben ≤ 60 mm pro Antriebswellenumdrehung zu verwenden.
Bei höheren Steigungen/Vorschüben können durch die fest eingestellte Beschleunigungs- und Verzögerungszeit
Beschleunigungswerte von > 2000 mm/s² erreicht werden.

Anwendungen, welche mit diesem Modus betrieben werden sollen, müssen durch den Anwender freigetestet
werden.

Um eine Bewegung im Jog Mode auszuführen muss am Eingang EN+ dauerhaft ein 5 V bis 24 V Signal anliegen.
Wird nun am Eingang STEP+ ein 5 V bis 24 V Signal angelegt, so wird mit der voreingestellten Drehzahl eine Drehbewegung
im Uhrzeigersinn ausgeführt. Um eine Bewegung gegen den Uhrzeigersinn auszuführen, muss an DIR+ ein 5 V bis 24 V Signal
angelegt werden.
Nach dem Anlegen eins Signals an EN+ müssen 5 ms vergehen, bevor an STEP+ oder DIR+ ein Signal angelegt werden kann

Beschleunigung wie Verzögerung ist auf einen festen Zeitwert von 250 ms eingestellt.

Drehrichtung Signal an STEP+ Signal an DIR+


Im Uhrzeigersinn 5 V bis 24 V 0V
Gegen den Uhrzeigersinn 0V 5 V bis 24 V
Keine Bewegung/Stop 0V 0V
Keine Bewegung/Stop 5 V bis 24 V 5 V bis 24 V

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Service

6 Status und Fehlermeldungen


Über die beiden LEDs, grün und rot, können verschiedene Status und Fehlermeldungen abgelesen werden.

LED Verhalten Bedeutung


Grün Dauerhaft an Freigabe erteilt – Motor bestromt
Grün Blinkend Freigabe nicht erteilt – Motor nicht bestromt
Rot Dauerhaft aus Kein Fehler
Rot 1x blinken, aus; dauerhaft wiederholend Überstrom bzw. Kurzschluss
Rot 2x blinken, aus; dauerhaft wiederholend Überspannung an V±
Rot 3x blinken, aus; dauerhaft wiederholend Übertemperatur Motorsteuerung
Rot 4x blinken, aus; dauerhaft wiederholend Fehlende Motorwicklung
Rot 5x blinken, aus; dauerhaft wiederholend Interne Störung

7 Zubehör
Montagezubehör
DLE-TOPHAT-SET-1 Hutschienen Clip mit passender Schraube

Steckverbindungen
D8-CONNECTOR-SET Komplettsatz Ersatzsteckverbinder dryve D8

8 Service
Kundenservice
de-dryve@igus.net
+49 (0) 2203-9649-845
Technischer Support für igus dryve Motorsteuerungen

Videos/Tutorials
www.igus.de/dryve/tutorial
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http://www.igus.de/motorshop
Bestellmöglichkeit von Motoren, Endschaltern und weiteren Zubehör
Download Datenblätter der elektrischen Antriebstechnik

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+49 (0) 2203-9649-0

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