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1.

Wie haben sich Produkte in den letzten Jahren verändert und was ergibt sich daraus für die
Produktentwicklung und die CAx-Werkzeuge

Veränderung der Produkte:

§ Funktionalität der Produkte steigt stetig § hohes Qualitätsniveau § verbesserte Sicherheit §


Erfüllung von Umweltauflagen § Anzahl der Bauteile und Komponenten steigt § Variantenvielfalt
nimmt zu § Bauteile und Komponenten werden zunehmend komplexer § Integration verschiedener
Fachdisziplinen in gemeinsame Bauteile und Komponenten (z.B. mechatronische Komponenten)

2. Wie haben sich Produktentwicklungsprozesse in den letzten Jahren verändert und was versteht
man unter „Frontloading“?

Verteilte Produktenstehungsprozesse: Produktion/Montage und Transport and verschiedenen


Standorten und d.h. gemeinsamer Zugriff und permanenter Austausch der Konstruktionsdaten und
Modelle
3. Erläutern Sie den Begriff Produktlebenszyklus aus der Engineering Sicht

4. Was versteht man unter einer Variantenkonstruktion? Grenzen Sie diese von Neuund
Anpassungskonstruktion ab, insbesondere auf die Unterstützung durch IT-

Systeme
5. Skizzieren und erläutern Sie das V-Modell nach VDI 2206.

6. Definieren Sie den Begriff „Parameter“ in der Produktentwicklung. Erläutern Sie die Vor- und
Nachteile der parametrischen Modellierung.

Unter Parametern sind die Größen zu verstehen, die die konstruierte Geometrie in der
Repräsentation bestimmend kennzeichnen. CAD Parameter werden in der Repräsentation als
veränderliche Variablen abgebildet.“

Vorteile:

Erfassung und Dokumentation der Konstruktionsabsicht (Design intent), d.h. das Wissen des
Konstrukteurs und die Regeln, die der Konstruktion zugrunde liegen, werden im Modell
festgeschrieben.

Möglichkeit der automatischen Generierung von Varianten durch die leichte Modifizierbarkeit von
Geometrien
7. Worin unterscheiden sich Geometriemodell und Grafikmodell?

8. Was versteht man unter einem „generativen“ bzw. „prozeduralen“ Geometriemodell? Was sind
die wichtigsten Vertreter dieser Modelle?

Generative oder prozedurale Modelle:

Bei den generativen Geometriemodellen wird die Erzeugungslogik bzw. -vorschrift im Modell
gespeichert. Das resultierende Modell ergibt sich implizit. § Wichtigste Vertreter sind die CSG-
Modelle (Constructive Solid Geometry)

9. Was versteht man unter einem „akkumulativen“ bzw. „deskriptiven“ Modell? Was sind die
wichtigsten Vertreter dieser Modelle?

Akkumulativ der deskriptive Modelle:

Bei akkumulativen Modellen wird das Modellierungsergebnis direkt bzw. explizit abgespeichert. Die
Datenstruktur ermöglicht somit die direkte Abbildung bzw. Beschreibung des Ergebnisses von
Modellierungsfunktionen. § Wichtigste Vertreter sind die B-Rep-Modelle (Boundary Representation)

10. Was muss bei der Flächenmodellierung (z.B. Manipulationsfunktionen) in Bezug auf die
dahinterliegende mathematische Repräsentation (z.B. Bezier oder B-Spline)

beachtet werden

Bézier-Patches bevorzugen, B-Spline-Patches möglichst wegen der Neigung zur Wellenbildung


vermeiden!

11. Was wird durch die Geometrie und was durch die Topologie eines Körpers beschrieben?

Die Topologie beschreibt die Struktur (Nachbarschaftsbeziehungen) von geometrischen Elementen,

Die Geometrie eines Objektes bestimmt dessen Lage und Form im Raum bezogen auf ein
räumliches Bezugssystem (Koordinatensystem).
12. Worin unterscheiden sich geometrische Flächen- und Volumenmodelle?

Volumenmodelle liefern eine vollständige, widerspruchsfreie und genaue


Beschreibung der Körperform, Flächenmodelle beschreiben Körper mithilfe von
Flächen.
13. Beschreiben Sie das Prinzip des CSG- Modells. Erläutern Sie diesbezüglich den
Begriff „Hybridmodell“.
CSG Modell : Volumen-Verknüpfungs- modelle. Repräsentiert eine Geometrie
durch Grundkörper und eine Erzeugungslogik.
Die Erzeugungslogik wird durch einen Verknüpfungsbaum dargestellt, dessen Knoten
Mengenoperationen (Vereinigung, Differenz und Durchschnitt enthalten und dessen
Blätter Volumenelemente sind.

Hybridmodell: CSG- Erzeugungslogik als Primärstruktur und B-Rep-


Sekundärstruktur. Die Kombination beider Verfahren (sog. Hybridmodellierer),
vereinen also generative und akkumulative Modelle.
14. Beschreiben Sie das Prinzip des B-Rep-Modells. Erläutern Sie diesbezüglich den
Begriff „Hybridmodell“.
B-Rep : Modell: Flächenberandungsmodell , Repräsentiert eine Geometrie durch
Berandungsflächen

Abbildung eines Volumens durch seine Begrenzungsflächen und der Angabe des zugehörigen
Normalvektors in Richtung des Materials.

15. Wofür wird die Euler-Poincaré-Formel bei Volumenmodellen verwendet?

Die Euler-Poincaré-Formel kann in einem B-Rep-Geometriemodell verwendet werden, um die


Abgeschlossenheit des Volumenmodelle sicherzustellen

16. Nennen und beschreiben Sie drei topologische Grundelemente.


Vertex (Eck-/Endpunkt) ist ein Punkt im Raum, der als Eck-/Endpunkt für eine Kante dient. Edge (Kante) ist eine
Kante, die durch genau zwei Punkte begrenzt wird. Loop (Berandungslinie) ist die Berandungslinie einer Fläche, bzw.
ein Liniezug aus meist mehreren Edges.

17. Erläutern Sie das Konzept des Octree-Zellmodells. Nennen Sie die Vor- und Nachteile.

Octree-Zellmodell Konzept: Approximation eines dreidimen-sionalen Zellvolumens


durch eine immer feiner werdende Unter- teilung in Würfel.

Vorteile: Einfacher Aufbau Einfache Modellierung und Visualisierung


Anpassbarkeit an Genauigkeitsanforderungen Nachteile: § Informationen
über Flächen, Kanten, Punkte nicht ableitbar § Nur Approximation, keine exakte
Repräsentation, daher z.B. für die Fertigung ungeeignet § Vergleichsweise hoher
Speicherbedarf § Kinematische Betrachtungen erfordern den Neuaufbau des
Modells
18. Was versteht man in der virtuellen Produktmodellierung unter einem
„Feature“?
Features sind mit Attributen und weiteren Informationen versehene Formelelemente
(parametrische CAD-Geometrie-Elemente bzw. -Modelle).
19. Grenzen Sie die Modellierungsarten der Translation, Rotation und Trajektion
voneinander ab.
Translation: Die definierte Querschnittsfläche wird entlang eines Translationsvektors um einen
bestimmten Betrag im Raum verschoben und beschreibt damit ein bestimmtes Volumen

Rotation: Die definierte Querschnittsfläche wird entlang eines Rotationsvektors um ein bestimmtes
Winkelmaß im Raum um eine gegebene Achse gedreht.

Transjektion: Die definierte Querschnittsfläche wird entlang einer definierten Raumkurve (im
Allgemeinen senkrecht zur Kurve) verschoben.

20. Was versteht man unter einer „Freiformfläche“? Auf welche Arten lassen sich diese erzeugen?

Kurven bzw. Oberflächen, die analytisch nicht beschreibbar sind (sogenannte Freiformgeometrien).

Loft aus Profilkurven § Sweep aus Profilkurven, die die Flächenform definieren,
und zwei Kurven, die die Flächenkanten definieren. § Revolve aus einer
Randkurve und einer Rotationsachse
21. Welche Visualisierungsmöglichkeiten gibt es bei der Analyse der
Oberflächenqualität eines 3D-Modells?
Highlight Lines § Simulation eines idealen, mathematischen Lichtverhaltens auf der
Oberfläche. § Projektion der Lichtquelle in Normalenrichtung auf die Fläche
§ Highlight Line unabhängig vom Standpunkt des Betrachters § verdeutlicht die
Krümmungsänderungen

Zebrastreifen § Simulation des realen, optischen Reflexionsverhaltens auf der


Oberfläche. § Projektion eines Streifenlichtes auf die Oberfläche.
§ Krümmungsänderungen werden sichtbar.
22. Welche beiden Arten von Engineering CAD Constraints werden unterschieden?
Nennen Sie zwei typische geometrische CAD-Constraints.
Funktionale Constraints: Vorgaben, die sich durch einen funktionalen Aspekt einer
Konstruktion ergeben, z.B. Radius einer Welle in Abhängigkeit vom Torsionsmoment.
§ Logische Constraints: Logische Verknüpfungen zwischen Produktelementen, z. B. für
Variantendesign (if-then-elseBedingungen)
Rechtwinkligkeit Parallelität

23. Nennen Sie die fünf Schritte der parametrischen Konstruktion und beschreiben
Sie die Vorgehensweise in der parametrischen Modellierung.
Skizzieren,Parameter und Constraints festlegen, Modell berechnen, Varianten
generieren, Simulieren Optimieren
24. Was versteht man in der virtuellen Produktmodellierung unter einem
„Feature“ bzw. Feature-Modellierung und welchen Zweck hat diese?
Feature-basiertes Modellieren (Design by Feature) § Das Produkt wird mittels bereitgestellter
Features beschrieben

25. Welchen Vorteil hat die zirkulare Polarisation gegenüber einer Horizontalen/Vertikalen für das
stereoskopische Sehen?

bei horizontal und vertikaler Polarisation empfindlich gegenüber Kopfbewegung/Neigung à anders


bei zirkulare Polarisation

26. Warum wird bei autostereoskopischen Bildschirmen keine zusätzliche Brille zur Bildtrennung
benötigt?

Zwei leichtverschobene Bilder die über eine Parallaxenbarriere oder ein Linsenraster für das jeweilige
Auge gefiltert warden

27. Was versteht man unter dem Betriff der Tesselierung? Welchen Vorteil bringt eine variable
Tesselierung?

Zerlegung von (gekrümmten) Oberflächen von 3D Objekten in Dreiecke.

28. Welche Auswirkungen auf die Geometrie hat eine Tesselierung, die eine sehr hohe
Datenreduzierung zur Folge hat?

Variable Tesselierung ermöglicht eine individuelle Aufteilung der Dreiecke, mit dem Ziel,
gleichmäßige Rundungen und eine partial hohe Detailtreue zu erreichen (Decimation)

29. Warum kann durch LoD die Performance bei der Darstellung von 3D-Modellen gesteigert
werden?

Entfernungsabhängige Detailstufen § hoher Detailgenauigkeit im Nahbereich § niedriger Detailstufe


im Fernbereich.

30. Wodurch wird der Screendoor Effect bei VR-HMDs ausgelöst?

Screendoor Effect (Fliegengitter Effekt) aufgrund Linsensystem und geringem Abstand zu den Augen

31. Warum wirkt sich ein Texture Baking bei statischen 3D-Objekten in einem konstant beleuchteten
VR-Szene positive auf die Performanz aus?

Farben, Materialen und Schattierungen/Beleuchtung können ersetzt werden – „Texture Baking“

32. Worin liegt der Unterschied zwischen der Virtual Reality und der Augmented Virtuality?

Augmented Reality (dt. angereicherte Realität, AR: Erweiterung der realen Welt durch die Projektion
von Informationen und digitalen Daten in das Sichtfeld des Anwenders.

VR : Computergrafik wird zur Erzeugung realistisch wirkenden Umgebungen benutzt

33. Nennen Sie die drei Eigenschaft von Augmented Reality nach Azuma
Definition nach Azuma § kombiniert reale und virtuelle Objekte in einer realen Umgebung § läuft
interaktiv und in Echtzeit § registriert und richtet reale und virtuelle Objekte miteinander aus

34. Warum ist die Hand-Augen-Koordination bei der VST AR-Displaytechnik getrübt?

Perspektivische Verzerrung trübt Hand-Augen-Koordination

35. Nennen und beschreiben sie die verschiedenen AR-Displaytechniken

Optical-See-Through (OST) Der Anwender blickt durch einen halbdurchlässigen Spiegel, einem
sogenannten Combiner, auf die reale Umgebung. Der Combiner ermöglicht eine Überlagerung der
realen Umgebung mit projizierten, virtuellen Objekten und Informationen. Diese Überlagerung wird
durch die Teilspiegelung auf der Projektionsfläche ermöglicht

Video-See-Through (VST) Die Umgebung wird zunächst durch eine oder mehrere (monokular oder
stereoskopisch) Kameras erfasst. Daraufhin werden die virtuelle Objekte und Informationen in das
aufgenommene Videobild gerendert und dieses auf einem oder mehreren Displays dargestellt.

Projection-See-Through (PST) Die PST-Technik funktioniert ähnlich wie die OST-Technik, nur dass die
virtuellen Informationen direkt auf die betrachteten, realen Objekte projiziert warden

Handheld-AR (HAR) Als eine Variante des VST kann das HAR-Display bezeichnet werden. Hierbei
werden Displays eingesetzt, die der Anwender in der Hand tragen und bei Bedarf in seinem Sichtfeld
positionieren kann.

36.Welches Problem besteht bei der Verwendung der Visual Intertial Odometry (VIO) bzw. dem
Simultaneous Localization And Mapping (SLAM), wenn Sie ein ARTracking benötigten, welches bei
der Initialisierung bereits die Position des

Anwenders ausgibt?

37. Nennen Sie drei Merkmale eines photorealistischen Renderings. Beschreiben sie die zusätzlichen
Prozessschritte, die erforderlich sind, um vom CAD Modell zum

photorealistischen Rendering zu gelangen.

Global Illumination: Es wird nicht nur die direkte Beleuchtung von der Lichtquelle zum Objekt,
sondern auch indirekte Beleuchtung zwischen den Objekten berücksichtigt.

Vielgestaltige Lichtquellen: Neben klassischen Typen von Lichtquellen (Punktlicht, Spot-Light, …)


existieren auch ausgedehnte Lichtquellen ggf. auch atmosphärische Lichtquellen (z.B. Skylight).

Soft-Shadows: "Weiche" Schattenverläufe

Fotorealistische Darstellung: Eine bzgl. der Oberfläche und Erscheinung annähernd exakte und
weitgehend realitätsgetreue Abbildung von (Ersatz-) Geometrien (z.B. Produktdaten) durch
Modellierung natürlicher Phänomene wie Textur (Oberflächenbeschaffenheit), Refraktion
(Brechung), Reflexion, Schatten etc., die dem Betrachter ein Eindruck der Materialität, der Größe und
Form vermittelt.

38. Was versteht man unter dem Begriff „DMU“ und welche Vorteile haben DMUs gegenüber PMUs?
Unter Digital Mockup (DMU) versteht in Analogie zu einem physischen Mock-Up ein digitales
Auslegungsmodell für die Baubarkeitsprüfung eines Produkts

Vorteil: Kostengünstiger, schneller und aktueller zu erstellen als PMUs

39. Nennen Sie einige Beispiele für DMU Untersuchungen und grenzen Sie diese von herkömmlichen
CAD-Funktionen ab

Motoreinbausituation, Boeing 777, DMU zur Visualisierung komplexer Baugruppen,

40.

41. Weshalb werden FDMUs in der heuten Generation von Produkten benötigt?

Die Verbreitung mechatronischer Produkte (oder Produkte die mechatronische Teile enthalten)
steigt rasant.

§ Produkte werden zunehmend komplexer - Komplexität (> Anzahl der Funktionen) kann nur über
Software realisiert werden

Neue Werkzeuge werden benötigt, um das Zusammenspiel multipler mechatronischer Komponenten


virtuell zu verifizieren

42. Welche Aufgabe hat der Functional Mockup Interface (FMI) Standard und wozu werden
Functional Mockup Units (FMU) benötigt?

§ Das Functional Mockup Interface (FMI) ist ein werkzeugunabhängiger Standard für den
Austausch dynamischer Modelle und für die Co-Simulation.
Diese werden als Functional Mockup Units (FMU) gekapselt. FMU definieren eine einheitliche
Schnittstelle, die eine reine Co-Simulation oder die Integration der Modelle mit einem gemeinsamen
Gleichungslöser ermöglicht.

43.

44. Nennen Sie drei CAE-Methoden und klassifizieren Sie diese nach Aufwand und Güte

Berechnungsmethode A (z.B. Dimensionierung- und Auslegungsrechnung) § geringe Aussagegüte,


Methode durch Grundkenntnisse handhabbar §

Berechnungsmethode B (z.B. lineare Finite Elemente Berechnungen, in CAD integriert) § mittlere


Aussagegüte, Methode durch Einarbeitung auch von Konstrukteur handhabbar §
Berechnungsmethode C (z.B. nicht lineare Finite Elemente Berechnungen mit Spezial-Software) §
hohe Aussagegüte, Methode nur durch Spezialisten handhabbar

45.

46. Was versteht man in der virtuellen Produktmodellierung unter dem Begriff Simulation? Welche
einfachen Grundsätze zur Bildung von Simulationsmodellen

sollten beachtet werden?

Die Definition von Simulation lautet nach VDI-Richtlinie 3633: „Nachbilden eines Systems mit seinen
dynamischen Prozessen in einem experimentierfähigen Modell, um zu Erkenntnissen zu gelangen,
die auf die Wirklichkeit übertragbar sind“
Grundsätze: Nur das beschreiben, was wirklich erforderlich ist!; Modellgrenzen beachten! § Es
sollten nur die Ergebnisse aus dem Modell abgeleitet werden, die aus den Daten wirklich erwartet
werden dürfen. § Zuverlässigkeit beachten!

47.

48. Welche Analyse-Aufgaben erfüllt eine Kinematik-Simulation?

Analyse-Aufgaben § Ermittlung der Position von Teilen infolge von Verschiebungen und Drehungen
§ Bewegungs-/Kollisionsanalysen § Ermittlung von Trajektorien von beweglichen Teilen (Min-/Max-
Positionen in ausgefahrenem Zustand) § Ermittlung von Hüllflächen bei beweglichen Baugruppen §
Ermittlung von Geschwindigkeiten und Beschleunigungen verschiedener beweglicher Teile und
Punkte

49. Erläutern Sie das Prinzip der FE Methode bzw. FEM Simulation.

Finite Elemente Methode (FEM) Virtuelle Produktmodellierung und -visualisierung (135060-WS


19/20) 413 § Mathematisches Verfahren zur näherungsweisen numerischen Lösung von
Differentialgleichungen, die geometrisch-physikalische Probleme beschreiben

FE:

50. Erläutern Sie das Prinzip der Mehrkörpersimulation (MKS) und nennen sie einige
Anwendungsfälle).

Die Mehrkörpersimulation (MKS) ist eine Methode zur dynamischen und kinematischen Simulation,
bei der reale Systeme (angefangen von einfachen Pendeln bis hin zu kompletten Fahrzeugen) durch
mehrere punktförmig unverformbare angenommene, unverformbare, massenbehaftete Körper
abgebildet werden.

MKS liefert Ergebnisse über Kräfte, Geschwindigkeiten, Beschleunigungen und Kontakte der Körper
während eines Bewegungsablaufs.
Vorlesung 7
1. Beschreiben Sie die wesentlichen Verfahrensschritte der Prozesskette CADAdditive Manufacturing,
insbesondere die Bauprozessvorbereitung.

2. Beschreiben Sie generelle Verfahrensprinzipien für Additive Manufacturing Verfahren,


insbesondere wie die Formgebung in x, y und z Richtung zustande

kommt.

3. Erläutern Sie zwei Additive Manufacturing Verfahren (bzgl. Material, Prozess, Anwendung, Vor-
bzw. Nachteile).

Zwei Verfahren beschreiben

4. Welches Datenformat wird für die Ansteuerung von Additive Manufacturing Verfahren
üblicherweise verwendet?

Beschreiben Sie Inhalt und Limitierungen

dieses Datenformats.
STL (weit verbreiteter Industrie bzw. De Facto Standard seit 25 Jahren)

STL ist einfach zu lesen/schreiben/verarbeiten, enthält aber nur Informationen über


Oberflächengitter (Surface Mesh), aber keine Informationen über § Farbe §
Oberflächeneschaffenheit (Textur) § Material § Unterbau (Substruktur) § Zusätzliche Eigenschaften
(Properties) § STL enthält oft redundante Informationen und kann Inkonsistenzen/Lücken aufweisen
§ STL skaliert nicht gut bei hohen Auflösungen und Volumenfüllungen (Gitterstrukturen, engl.
Lattices)

5. Stellen Sie anhand von fünf Bewertungskriterien den konventionellen Prototypenbau, Rapid
Prototyping und Virtual Prototyping vergleichend gegenüber.
6. Ordnen Sie die prozessorientierte Einbindung von Rapid Prototyping bzw. Additive Manufacturing
Bauteilen in den Prozuktlebenszyklus ein (welche Modelle, wofür, in

welcher Phase, welche spezifischen Prototypeigenschaften?)


Beschreiben Sie die generellen Verfahrensschritte im Rapid Prototyping Prozess, insbesondere die
Datenaufbereitung nach dem 3DDigitalisieren von Werkstücken.

Datenaufbereitung Vorlesung 7. Rest Folie 7

8. Was versteht man unter 3D-Digitalisieren und welche Verfahrensprinzipien werden unterschieden.
Beschreiben Sie ein Verfahren genauer und nennen sie dessen Vor-

und Nachteile.

Numerische Erfassung der kompletten Oberfläche von Werkstücken (mit Freiformflächen) §


Erfassung von über 20.000 Punkte/s mit Auflösung im Bereich >0,01mm § Ergebnis ist eine diskrete
Punkte mit jeweils drei Koordinatenwerten, die die Oberfläche bestimmen

Es wird zwischen taktilen und berührungslosen Verfahren unterschieden.

Taktile Verfahren:

Vorteile: § Hohe Genauigkeit § Vorbereitung der Oberflächen nicht notwendig § Unabhängig von
der Umgebungsbeleuchtung einsetzbar § Datendichte wird durch die Form des Scanobjektes
bestimmt § Wenige Mess-Ausreißer § Kleine Details (konkave Vertiefungen) können erfasst werden
§

Nachteile: § Vergleichsweise zeitintensiv § Erfassung des Tastermittelpunktes, nicht der


tatsächlichen Oberflächenpunkte (Rückrechnung erforderlich) § Weiche Oberflächen werden beim
Tasten deformiert
Vorlesung 8
1. Nennen sie Sie fünf typische Funktionen eines CAM-Systems.

2. Was versteht man unter CA(P)P und welche 4 Grundaufgaben umfasst CA(P)P

Funktionen zur Rechnerunterstützung im Produktionsplanungsprozess mit Fokus auf: §


Arbeitsmittelplanung § Arbeitsstättenplanung §

CAP Zielsetzung:

Steigerung der Fertigungsqualität, -präzision und -profitabilität

Beschleunigte Einführung neuer Produkte durch Verkürzung der "time-toproduction"

Analyse und Management von Abläufen, Ressourcen, Varianten und Änderungen

Interaktive Zusammenarbeit von Entwicklern und Mitarbeitern aus der Produktion

3. Nennen und erläutern Sie drei Beispiele für Einflüsse der CADGeometriemodellierung auf die
nachfolgenden Prozesse im Rahmen der

Prozesskette CAD-CA(P)P-CAM und geben Sie je ein Anwendungsbeispiel

4. Erläutern sie die speziellen CAD-Modellierungsfunktionen für Blechteile und wie man methodisch
sinnvoll bei der Modellierung von Blechbiegeteilen vorgeht.

§ Blechbearbeitungsfunktionen

§ Gerade Wand, gefalzte Wand § Gebogene Wände an Kanten § Eckenfreistellungen § Bohrungen,


Lochmuster § Abwicklungen

Methodisches Vorgehen : Erstellen einer Wand aus einer geschlossenen Skizze, Anhängen weiterer
Wände an vorhandene Kanten, Anhängen weiterer Wände an vorhandene Kanten

5. Welche verschiedenen Sichten auf Geometrie gibt es in Bezug auf die Prozesskette CAD-CA(P)P-
CAM

Spezielle Funktionen für Gussteile:

§ Schnappverschluss, Schraubendom, Ebener Absatz, Lüftungsöffnung, Automatische Verrundung,


Prägung, Aufkleber

6. Nennen Sie Simulationsmöglichkeiten für Kunststoff-Spritzguss und beschreiben Sie, welche


Erkenntnisse man aus dieser Simulation gewinnen kann
7. Nennen Sie Simulationsmöglichkeiten für Kunststoff-Spritzguss und beschreiben Sie, welche
Erkenntnisse man aus dieser Simulation gewinnen kann

Spritz- und Druckguss-Simulation und Spritzguss-Füllsimulation

Erkenntnisse : § Fehlererkennung § Stabilität des Werkzeugs § Überprüfung des Fülldrucks §


Anordnung von Bindenähten in gering beanspruchten Bereichen §

Optimierung § Angussbalancierung bei Mehrfach-Kavitäten § Thermische Auslegung (Zyklus) §


Geometrische Optimierungen, z.B. Minimierung des Verzugs §

Kostenreduktion § Frühzeitige Fehlererkennung und -beseitigung § Verkürzung der Zykluszeit und


Reduktion der Werkzeug-Änderungskosten

8. Nennen Sie Simulationsmöglichkeiten für Umformsimulation und beschreiben Sie, welche


Erkenntnisse man aus dieser Simulation gewinnen kann.

(Tiefziehen)

Erkenntnisse : Optimierung bestehender Werkzeuge parallel zur Produktion § Bessere Kenntnis der
Prozesse durch Werkstoffsimulation § Überprüfung der Durchführbarkeit neuer Fertigungskonzepte
§ Auslegung und Optimierung von Stadienfolgen § Bestimmung wesentlicher Prozess-Kenngrößen
wie Stofffluss, Kräfte, Wege, Dehnungen

9. Nennen Sie Simulationsmöglichkeiten für NC-Verfahrwegsimulation und beschreiben Sie, welche


Erkenntnisse man aus dieser Simulation gewinnen kann.

Simulation des Fertigungsprozesses Werkzeugbahnen (NC-Verfahrwege)

Erkenntnisse: Erzeugen und Simulation der Werkzeugbahnen anhand der Geometrie und der
Bearbeitungsschritte §

Vermeidung von unproduktiven Einfahrzeiten bzw. Kollision insbesondere bei komplexen


Werkstücken und Werkzeugmaschinen

Vorlesung 9:
1. Nennen sie 3 Kategorien von Innovationen und beschreiben sie den Unterschied zwischen einer
Invention und einer Innovation (Nach Schumpeter).

Innovationskategorien

§ Technische Innovation , Service-Innovation , Geschäftsmodell-Innovation ,Design-Innovation §


Soziale Innovation

Nach Schumpeter: Innovationen resultieren erst dann aus Ideen (Inventionen), wenn diese in neue
Produkte, Dienstleistungen oder Verfahren umgesetzt werden, die tatsächlich erfolgreiche
Anwendung finden und den Markt durchdringen (Diffusion)

2. Wie unterscheiden sich die Aufgaben von Technologie- und Entwicklungsmanagement im


Produktinnovationsprozess?

§ Die Aufgabe des Technologiemanagements ist es, technische Erfolgspotentiale zu schaffen, zu


erhalten und weiterzuentwickeln. Es soll dabei neues, naturwissenschaftlichtechnisches Wissen im
Unternehmen generiert und die technischen Fähigkeiten für die Produkt- und Prozessentwicklung
ausgebaut werden. §

Das Entwicklungsmanagement transferiert Systemtechnologien in entsprechende Produkt- und


Prozessinnovationen (Prozess im Sinne von Herstellungsprozess). Damit werden die im Rahmen des
Technologiemanagements generierten, technologiebezogenen Erkenntnisse in neue Produkte,
Produktionssysteme und Dienstleistungen überführt und integriert

3. Welche Ziele werden mit Open Innovation Ansätzen verfolgt?

Ziel von Open Innovation ist nicht nur, durch den Einbezug externer Akteure den Zugang zu
Bedürfnisinformation zu verbessern, sondern auch einen erweiterten Zugang zu Lösungsinformation
zu erhalten

4. Welche 4 Diagrammarten unterscheidet die Sys-ML und nennen sie für jede Art ein Beispiel.
5. Was versteht man unter systematischem Anforderungsmanagement bzw. Requirements
Engineering und welche Ziele werden damit verfolgt?

Systematisches Anforderungsmanagement (Requirements Management) bzw. Requirements


Engineering umfasst alle Prozesse und Aktivitäten, die notwendig sind, um § Anforderungen und
dazugehörige Informationen für verschiedene Rollen aufzubereiten § Anforderungen konsistent zu
ändern § Anforderungen wieder verwenden zu können

6. Wie unterscheiden sich Pflichten- und Lastenheft?

Als Arbeitsdokument wird ein Pflichtenheft (PH) auf Grundlage des Lastenheftes erstellt. § Daraus
abgeleitet entstehen die Lastenhefte für die untergeordnete Ebene und Testdokumente

7Nennen und beschreiben sie 5 Kriterien, welche bei der Formulierung von Anforderungen
berücksichtigt werden sollten.

8. Nennen und beschreiben Sie 2 methodische Hilfsmittel für das Anforderungsmanagement.

Hilfsmittel: Fragelisten zur Klärung der Aufgabenstellung, Anforderungsliste, Nutzwertanalyse

9. Nennen und beschreiben Sie 4 Entwurfsprinzipien zur Komplexitätsbeherrschung.


10. Beschreiben sie den Unterschied zwischen Funktion und Verhalten eines technischen
Funktionselements (z.B. E-Motor)

Eine Funktion ist eine lösungsneutrale Beschreibung des gewollten Zusammenhangs zwischen Ein-
und Ausgangsgrößen durch Angabe der Größe(n) und Operation(en), evtl. ergänzt durch
präzisierende Attribute oder Adjektive. Nebenwirkungen wie Verlust werden bei Verhalten
berücksichtigt.

11. Beschreiben sie das Quality Gate Konzept. Wozu dient es im Entwicklungsprozess?

Ein Instrument zur Überwachung des Abstimmungsprozesses ist das Quality Gate Konzept. § Hierbei
wird an so genannten Quality Gates im Laufe der Entwicklung die Ergebnisqualität kontrolliert und
somit Handlungsbedarf zur Synchronisation der einzelnen Bereiche leichter aufgedeckt.

12. Was versteht man unter Verifikation und Validierung im V-Modell nach VDI 2206?

Verifikation prüft, ob die dokumentierten Anforderungen erfüllt sind.

Validierung prüft, ob die dokumentierten Anforderungen, Kundenwirksamkeit und Tauglichkeit der


Lösung gegeben ist

Vorlesung 10
1. Nennen Sie 4 Problemstellungen beim Austausch von Produktmodellierungsdaten über
Schnittstellen!

Systemheterogenität erfordert die Bereitstellung und das Vorhalten unterschiedlicher Datenformate


für dieselben Informationen , Schnittstellenproblematik, § Unvollständigkeit der übertragenen Daten
erfordert oftmals aufwendige Nachbearbeitung § Voraussetzung für eine erfolgreiche Übertragung
ist die Modifizierung oder Reduktion der Informationen in Abhängigkeit vom Empfängersystem §
Fehlerrisiko aufgrund unterschiedlicher Konventionen / Regelungen zum Informationsaustausch
2. Beschreiben Sie die Vor- und Nachteile beim Austausch von Produktmodellierungsdaten über
Direktkonverter (systemspezifische Schnittstellen)

gegenüber dem über systemneutrale Schnittstellen bzw. neutrale Datenformate.

3. Welche Vorteile bietet die Anwendung einer Spezialsoftware zur Verwaltung von
Datenaustauschprozessen im CAD-Umfeld (Exchange Manager)?

Probleme bei der Datenkonvertierung werden behoben.

4. Was versteht man unter einem CAD-Modellierkern. Nennen sie einige Beispiele

Als Modellierkern (engl. geometry kernel) bezeichnet man den Kern zur Geometriebeschreibung und
-repräsentation, der in CAD-Systemen oder anderen graphischen Software-Anwendungen verwendet
werden

PTC: Granite One (Basis für Creo) § Dassault: Catia Geometric Engine § Autodesk: Shape Manager,
ein auf dem ACIS 7.0 -Kernel aufbauender Geometrie-Kern. Er kommt in den neuen Versionen von
Inventor und AutoCAD zum Einsatz.

5. Beschreiben Sie mögliche Ursachen für Informationsverluste beim Datenaustausch über neutrale
Datenformate

In einem anderen System werden die übertragenen Eigenschaften verändert und um neue
Eigenschaften ergänzt, da Systeme aufgrund unterschiedlicher Aufgabenbereiche mit verschiedenen
Modellrepräsentationen arbeiten, Datenverlust durch den Standard Datenverlust durch den
Preprozessor Datenverlust durch CAD II Datenverlust durch den Postprozessor
6. Nennen Sie mindestens vier Unterschiede zwischen STEP und anderen zuvor entwickelten und
standardisierten Datenformaten!

7. Für welche Einsatzgebiete ist der Einsatz von JT geeignet und wo liegen Vorteile von JT gegenüber
STEP?

Styling, Factory Layout, Fertigung, Dokumentation, DMU& Kollisionskontrolle

JT gilt als kompaktes und „leichtes“ (light weight) Format mit einer deutlich geringeren Dateigröße
als die native Datei

8. Erläutern Sie die Begriffe Model Based Definition und in diesem Zusammenhang Product
Manufacturing Information

Unter „Model Based Definition“ (MBD) wird die vollständige Definition eines Produkts anhand seines
3D CAD Modells verstanden. MBD ist somit eine neue Strategie basierend auf einem CAD Modell, das
von der einfachen Quelle ausschließlich geometrischer Informationen zu einer umfassende
Informationsquelle von Daten des gesamten Produktlebenszyklus wird.

Bei MBD werden die meisten Daten bzw. PMIs eines Produkts in einem einzigen nativen CAD Modell
strukturiert und gespeichert, anstatt auf mehrere Dateien und Datenformate verstreut zu werden.

9. Nennen Sie Herausforderungen bei der Langzeitarchivierung von Produktmodelldaten. Wie kann
man diesen begegnen?

„Die Langzeitarchivierung von digitalen Produktdaten erfolgt heute immer noch weitestgehend in
Form von 2D-Zeichnungen, weil § den 3D-Daten wesentliche Fertigungsinformationen fehlen, § sie
durch die fehlende Unterschrift keinen Dokumentenstatus haben und es keine akzeptierte
Ablagemethode gibt, die eine unversehrte Wiederverwendung nach z. B. 10 Jahren garantiert.“

Wie kann man diesem begegnen: VDA 4958

Vorlesung 11:
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Bonus:

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