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1
2077
bragnostica
. Aftrologia.
Mattips
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1
TERTIVS INTERVENIENS.
MArnung, an etliche
Fragengezieret/
Gefteller-durch.
MONACH
Dem DurBleußtigen
Vrchleuchtiger / Hochge.
# losophi
lofophischen Materien vervrsachet worden. Denta
nach aber ich mich in erwehnter Antwort bey vielen
nohta
nothwendige Eynrede zuhaben/vnd solche vnterdem
titulo Tertii Interuenientis gleichsfalts E.F.G.
ſchries
ſchrieben / vnndköndten die wenigere Truckereyen
wärtig,
auch
auch den Aftronomis , wann Philofophia ftill
pretirt.
Erſcheinet alſo auß beyden angezogenen Vrſa.
chen/daß es diehohe Nohtturfft vnd beste Gelegen
1610. Jahrs.
E. S. On.
Q3utertbaniger out
Gehorsamer
Johann Keppler
Mathematicus,
We
113
rno son
cure angulaNO BESA
le ,)[
Register der Materien vnd Fragen/ in
But be aw16
TERTIVS
PRE ACTUL 21.19TH .
Tertius interueniens .
Das ift//
Warnung an D. Philip
I.
II..
IV.
V.
XL
XII
XIV.
XVI.
Das I. Argument.
XVII.
XXVI.
Weil dann die Sachen mit den jenigen Farben sich also vers
hält/ welche wir mit Håndenbetaſten/ vnd vus zu denen nahen köns
nen: soschleust es sich nicht vneben auch von der Sternen vnterschieds
lichen Farben/ daß siealsowie wir auffErden jhrer anſichtig werde/
fich warhafftig auchim Himmel/an den Sternenselbsten befinden/
vnd mag hierwider nichts beständiges eyngebracht werden/wie zwar
die Philofophi fich wolvnterstehen.
Was von den Farben amRegenbogen vnd dergleichenhierbey
außzudingen/ das gehöret an sem Ort : Dann es werden auch die
Sonnenstrahlen in denrunden Regentröpfflin warhafftig gefärbet:
daß alsoin der Matery deß Waſſers alle Farben/so man am Regens
bogenſichet/darinnen stecken / vnd durchdas durchtringende Liecht
der Sonnen herauß geführet werden.
Was dieAlchymisten gleiches von ihren flieſſenden Mas
terienzusagen haben / wirdt ein jeder nachseiner Erfahrenheithiernes
benzuſchenwissen.
Folgetalso/daß der Unterscheidt der Farben an den Sternen
vnd Planeten/nicht etwan ein Augen geblendt/ſondern ein leibhaffe
tig Werckseye: vnnd derowegen diehimliſche Kugeln entweder vn
terschiedtlichgefärbte Vberzüg haben/vnnd alſo das Sonnenliecht
damitfärben/oder auchjñwendig an jhren Materien vnterschiedlis
che difpofitioneshaben müſſen/ dadurchihr eygenes Liecht/ſo auß
jhren durchleuchtenden Kugeln herfür kömpt / auffso mancherley
weisegefärbetwerde.
XXIX.
dofürgeben ?
Hierauff antworte ich auß meinen fundamentis Aftrolo
giæ , ja /dann ichhabs versucht/vnd istmir von statten gangen.Wil
D.Fefelio meine inuention.cröffnen/nichtzwar eben zu demEndt/
sis müste es alſo vnd nit andersfeyn/sondern zu dem Endt/darmit.c
dieMüge
dieMügligkeitsehe/vndsich an dieſem modo versuche/ober ihn mit
vernünfftigen rationibus vmbstoffen könne. Sonſten vñ neben dies
fer inuention laß ichs imzweiffel: Ob nichtwahr / daß auß dieſen
fo wenigen/nemlichnurzweyen principiis , der himmlischen Kus
geln Engenschafften eben sowenig zugeschrieben/ als wenig D. Fe
felius auf den vier Aristotelische Qualiteten/ Hig/Kälte/Feuchte/
Trückene/ aller Kräutter vnd Simplicien sonderbare idolporías
allerdings erweiſen/erzwingen vnd erörtern kan: Vndderohalben zu
glauben/daß in denhimlischen Kugeln / so wol als in denjrzdiſchen
Kräuttern/einerjeden insonderheitjhre eygene forma angeschaffen
feye/vonwelcherjhregewisse proprietates in vielen vnd manchers
ley Bnterscheiden dependirn.
Anfänglich wilichnicht darauffdringen / daß qualitatis pro
prium fen contrarietas . Ermöchte mirbegegnen/vnd sagen : O
mnis quidem contrarietas in qualitate : at non omnis quali
tatum pofitio admittit contrarietatem.
Wilmichderohalben deß prædicamenti quantitatis behelfs
fen: Dann nichtzu läugnen/ daß diese Qualitetenjhr materialiſches
fubiectum haben/ derohalben sie mögen angespannen oder nachges
laffen/vermehret oder vermindert werden : vnnd gar wolseyn köns
ne/daßein Planet vor dem andern an der erwärmenden oderbefeuch
tendenKrafftstärckerseye dann der andere.
Nungebeichdiesem Vnterscheidt einen Eynschlag ex Meta
phyficis Ariftotelis : welcher die allererste contrarietet ſehet in
ter IDEM & ALTERN VM : die rühret her von der Matery/
vnd herzschet sonderlich auch in quantitatibus.
Zuwissen/ob ein Planet ( weilwir jego angenommen /daßjhs
reQualiteten von vngleichen gradibus feyen. ) zu vieloder zuwenig
habe/welches beydes alterirates seynd/so ist vonnöhten zu wiſſen/
was dann dierechte Mittelmaaß vnd identitas quantitatiuaseye.
Dashataber Gottder Schöpffer gar wol gewust / wie er nemlich
dieMittelmaaßzu erbauwung vnd außstreichung der Welt diensts
lich/bestellensolle.
Dü Wann
Wann dann dieMittelmaaß fürhanden/ sofragetſichs/weil
der Planeten ( auß andern principiis in meinem Myſterio cynge
führet) fünffseynsollen/ob es schöner/daß sie alle einander gleich/vñ
dieMittelmaßhabensollen : oder ob ein Unterscheidt seynsolle? Da
vel S. vel®
F
Ľ 4. Exceffus Humoris Medium
XXXIII
XXXIV.
XXXV.
Vno
Undwiewirdtes Fefelio gefallen/ wann ichmit Salomone
fortfahre/dochfpecialiter an die Medicinamfeste: Je mehr der
Medicus arbeytet/zu ſuche/je weniger er findet wen er gleichſpricht:
ich bin Doctor, vnd vielweiß/so kan ers dochnicht finden: Solteich
darombſchlieffen/man ſoll die Medicinam gar vnterwegen vnnd
vngestudiret lassen?
Also wannichden Politicis auß Salomone eynreden vñſpres
then wolte/ wer weiß was dem Menschen nug iſtim Leben / vnd wer
wil demMenschensagen was nachim kommenwird vnter der Sonne ?
Darvmbsoll man nicht nachguten Geſeßen und Regiment ſtreben/
Feine Fürsorg tragenfür dieNachkomen: Were das nitden Spruch
Salomonis mißbrauchet/als welcher nicht vom Nußen solcherdins
ge/welcher an ihm selbergewiß genug/sondern nur von der Unvolls
kommenheitredet/vnd den Menschen/den Medicumsowol als den
Philofophum fideralem ſeiner Buwissenheit erinnert.
Vnd abermal/wann Salomonſagt/daß Gott den böſen Tag/
øder dasVnglück die Kranckheit auchschaffe/neben dem guten/daß
derMenschnicht wiſſenſolle/was künfftig ist: wil mir darvmb Fefe
-lius bekennen/daß ſeine medicinaliſche prædictiones vnnd Vorsas
gungen allerdings nichtig/vergeblich vnd falschseyen ? So dann die
Medicina etwas vorsagen kan/vngeacht dasselbigvnvollkommen/vnd
quoadcircumftantias indiuiduas gar vngewiß/was wundersføll
es dan in der Sternkündigung ſeyn/daß drinnen auch etwas in ge
nerevorgesehen werden mag/vndgleichwol Salomonis Spruch
wahrbleibt/daß derMensch nit wisse/was in indiuiduo fünfftig ist.
Also laß ich auch D. Fefelium den Spruch auß Jefu Syrach
am16. Cap.feines gefallens außlegen. Er mag von dem natürlichen
Gewitter reden/wie Fefelius draufføringet/oder mag/wiemichges
dünckt/von-allen Plagen vñ Straffen reden/die Gott vber denGotts
Losensichern Hauffen wil kommen lassen/die daſprechen: Der HErz
Fichet michnicht /da dochdas Widerspielwar/ daß vielmehrfolche
Frefelerdas jenig nitsehen/was er mit jhnenfürnemen vnd thun wil/
vnd Gottesbedrawung/wann ſieſchon ein roher Mensch höret/viel
zuweitaußseinen Augen ist Ich
Ichbekennegern/daß die Gottlofen Philofophi vnd Medici,
welcheihreKünsten vnd Vorwiſſenſchafft auffdiefutura contin
gentia in indiuiduo extendirn, øder dieselbige sonsten den Göttlis
chen Bedräuwungen emgegenſeßzen / vnd zur Sicherheit mißbraus
chen wolten/so wol in diese Schulgehören/ als andereböse Buben/
t
eswirdtjhnen aber darumb in derselbennicht aufferlegt/ daßſieſhre
Profeffionesverlaſſen ſollen / so wenig als das Weintrincken vers
botten wirdt/wann Salomo für der Füllereywarnet.
Bndhat mir Fefelius,als der ein Medicus vnd Anatomicus
ift/mit dem legten Spruchauß Ecclefiafte, cap.11. angezogen / ein
Lachen vervrsacht/wiljhn derohalben ganzſehen/ob vielleichtder Les
fer deſſen/ſo er vberhüpfft/neben mirauch lachen wolte : Gleich wie
du (Aftrologe ) nicht weiſseſt den Weg deßWindes /vnnd wie die
GebeininMutterleib bereyttet werde ( Nota Medice neu faltes,)
Alsokanftu auchGottes Wercknichtwiſſen / was er thut vberall.
Wann nun die Medici, deren einer auchD. Fefeliusist/ auff
anhörungdieses Spruchs die Anatomiam hinweg legen/vnd auffs
hören zu disputiren de formatione fœtus in vtero , dann wirdt es
an diePhilofophos kommen/daßsie auchihregenerales progno
fticationes exaftris vnterlassen : Sonsten vndwann die Medici
fortfahren/werden auch die Aftrologi Philofophiam quærentes
nebenjhnenben gleichen Ehrenbleiben.
Was aufdemBuch Hiob eyngeführetwirdt/daßHiobnicht
gewust/wann Gott ein jedesseinerWerck thue / vnnd wann er das
LiechtseinerWolckenherfür brechen laſſe/bin ich nicht gesinnet/ abs
zuläugnen/wann auchgleichvon den Aftrologis geredt wirdt/dann
solchesehrviel falsche fundamentahaben/dasGewitter zu erlernen/
auchdiewarhafftige fundamenta , ju der vmbſtändtlichen Außs
brütung deßGewitters nichtgnugsam/vnd allein pars caufæ feynd/
endthichsie auch nicht wiſſen können / vber welche Landtschafft ein
Wettergehen/vnnd was es gutes oder böses bringen werde. Solte
man aberdarvmbsichnichtstrecken/etwas zu erlernen : so viel Gott
derHERR dem ordentlichen LauffderNatur eyngepflanget?So
müste
måste mandieganze Philofophiam vnter wegen laſſen / weil im
nachfolgenden 33.Capitel nicht Eliu/sondern Gottselbst die vnvolle
Commenheitder menschlichen Wissenschafft durch alle partes Phi
lofophiæ ,aufführet/vnd dem Jobdarmit ſeine Vermeſſenheit zu
erkennen gibt : Daß wer eben der Handel/ als ob einer fagte / Der
Menschköndte wegen anhangender Gebrechligkeit die Gebott Got
tes nichtvollkömlich erfüllen/darvmbſoll ersich auchdarnach nicht
Strecken/
sondern Hånde vndFüssesincken laſſen.
XXXVIII.
XLIV.
lich/
lichdie Sternehervmb führet/confundirn/daßſïenichtwußte/wo sie
drinnen steckte.
Sonderlich gibt es in Aftronomia etliche nachdencken / ob
nicht diePlaneten Straaß allgemach ſich neŋgegegen den Polis, vñ
endtlich gar dardurch gehen möchte/dajeho die Polistehen/da dann
solche Straaß auchihre Merckzeichen vnd Marckstein/ so wol als
jego/haben müfte: in vorbetrachtung dieser künfftigen veränderung/
derHimmel gang rundthervinb also beschtseyn mag.
Da aberdiese Ordnung der Sternen nicht eben einemsolchen
Beweger der Planetenzu Dienst vnd Behelffgemachtwere: so kön
tesiedoch dem Erkündiger ihres Cauffs/nemlich demMenschen/vñ
so etwan sonst in einer Kugel andere mehr vernünfftige Creaturen
weren / vnd wiewann ichsagte /den Engelnfelbft/zu einem Behelff
™
vnd Grundtfideralis fcientiæ angestelltwordenseyn.
Nichts desto weniger/ wannſchon dieſe Anordnung am vierdz
ten Tag also vorhergegangen/so istdoch Gott dem Schöpffer bevor
gestanden/hernach amsechsten Tag den Menschen also zuformierē/
daßsein natürliche facultas animæ dieses himlischen Heerzugs der
Sternen nochauffein andere weiſe / darvon die Aftrologi reden/in
Form vnd naaß/wic ich kurkhiervor num.43 . & 17. abgehandelt
empfinden/vnd die bewegliche vor den vnbeweglichen/die groffe von
denkleinen vnterscheidenmöchte.
Vndhiermit ist Fefelii crftes Argument beantwortet / da er
durch Bnvollkommenheit der Aſtronomiæ , die gange Aſtrolo
giam vmbstoffen wollen.
XLV.
XLVIII.
LI.
hevnd
he/vnnd vnters Joch gebracht/ sie werden sich nicht mehr wider
jhnrühren.
Also aufdem 75. Psalmen zeucht er an: Liquefacta eft terra,
& omnes qui habitant in ea : ego confirmaui columnas eius.
Sozeigemir D.Fefelius, wo feynd die Seulen deß Landts/ wann
diefe Wortalso Phyſice miſſen verstanden werden : Vnnd nit viel
mehr also: daß ein allgemein Unglück das ganse menschliche Ge
schlecht in ein confuſion gestellet/ aber Gott Gnad cyngewendet
habe/daß esfittlichfürüber gerauschet.
Was aberbelanget den Ort 1.Chron 17. Commoueatur à fa
cie eius omnis terra , ipfe enim firmauit orbem immobilem,
vnd was dergleichen. Item Ecclefiaft . 1. Terra in æternum ma
net,daßsolches zu verstehen sey von der jenigen vnbeweglichkeit /die
da crſcheinct/ wann man die Erdtgegen den Menschenhält/da einer
ftirbt/der ander geboren wirdt : Item /die Gebäuw mitMenſchen
Händen gemacht/eynfallen : da hingegen die Erde/ alseinGrunde
aller Gebäum nimimer eyngehet / wie das ein jeder Menſch täglich
mit ſeinen cufferlichen Sinnen begreifft: Darvon /sprech ich/ ift
gnugsamgehandeltin der Introduction in commentaria Martis,
ohnenoht dasselbhicher nach längs zu vbersehen.
Esist aber gut/daß Felelius kein Aftronomus nicht ist/ dars
vmbseinAuthoritet defło weniger zu bedeuten hat. Dann wann er
Die Astronomischefundamenta verſtandenhette/würde er sichnoch
eineguteZeitbesonnen haben/ che dann erHandt andiesenfrembden
Schnitt gelegthette.
Hab also diese D.Fefelii Astronomische Eynreden /vund dero
Fehlenichtvnberührtlassenwollen / weilsonderlich auch ich darons
terintereffirtbin. Vnd isthiermit auß denfünffPuncten /die jhme
D.Fefelius vmbgustossen fürgenommen/der erste erlediget/vnnd er
wiesen/daß dieStern gar wol jhre vnterschiedliche vnnd auchwiders
wärtigeWirckungen haben/vndsolche erlernet vnd erkündiget wers
denkönnen. Bugeacht alles deffen/so D. Fefelius ex ratione , ex
I autho.
authoritate Medicorum, Salomonifque, & exinductione in
certitudinis Aftrologicæ darwider cyngeführt.
LV L
Esist auch noch dieses nicht der gange völlige modus , wie
Himmelund Erden vntereinander verbunden sey / denn ich droben
num.26.bey Erörterung vnd Erklärung der ſpeciei immateriatę
fiderum eyngeführt :Obwolnicht ohn/daß eben viel durchdieselbis
geverrichtetwerde. Dann also erhiget die Sonne vns hienieden auff
Erden/
Erden/vnd läffetdie himüiſche Lufftzwiſchen vns vnd ſhr allerdings
kalt vnd vngehißet/ nemlichdurch ſpeciem immateriatam, jhres
Liechts /vnd gar nicht durch ihren ſchnellen Lauff/ dann jhr ſchnel»
•
ler Cauffrühret vns nicht an / sondern ihre fpecies immateriata
Jucis, die rühret vns an/ contactu.proprio, also/ daß sie auch wis
dervmb vondem Erdtboden angerühret vnd widerſchlagen /auch in
Durchfichtigen liquoribus oder corporibus gefärbetwerden mag
Hichergehöret der 104. Palm : Du macheftFinsternuß/daß
nacht wirdt daregensich alle wilde Thier : Wann aber die Sonns
auffgehet/hebensiesich darvon / vnd legen sich in ihre Löcher : So
gehet dannder Mensch auß an seine Arbeyt/vnnd an sein Ackers
werckbiß an den Abendt. Und achteich Ariftoteles in seinem obs
angezogenen Spruchhabe vielhierauffgesehen .
Hichergehöret auchdie Wärme von herzunahing der Sons
nen/vnd die dannenhero erfolgende lebendigmachung aller Krauts
ter vnnd Gewächs im Frühling /vnd die Fruchtbarkeit aller Thier
vervrsachet/dann dieses alles zwar nicht per modum originis auf
dem Himmelfolget/sondern per modum regiminis , durch den
Himmelgeleytet vnd gemäſſiget wirdt.
In gleichemhieherzureferiren /daß manschreibet / wie in Cu
comoria, vnter der Moschowiter Gebiet ein Geschlecht von Men
fchen seynsollen/die gegen demWinter/wannsie nunschierdie Son
gangvndgar verliehren/gang ersterben / vnnd im Frühling wider
aufferstehen.
Es mag auchhierauß Vrfachgegeben werden/ etlicherbewes
gungenderWinde/welches an sein Ort gestelletwirdt. Sonderlich
habich in meinem Buchde Martis motibus angezeigt/ wie durch
Die fpecies immateriatas Lunæ &Terre, mutuo commeantes,
derÄb-vndZulauffdeß Weers zu erweisen vnd zu demonstrirn ſeye™
Da auchein contactus geschicht fpeciei immateriatemagneti
cæfluentis ex corpore Lunæ, mit demMeerwaffer/welcher con
tactus nicht fuperficialiter oben hin / fondern gar corporaliter
Durch die gange Dicke des Meerwassers zugehet.
Es istaber diese Vereinigung vnd VerknüpffungHimmels
vndder Erden noch lauter Kinderspiel/ vnnd ob es wol zugehet per
fpeciem immateriatam , so istdochsie materialiſch/dann die fpe
cies hat dimenfiones quantitatis. Vnd diese nidere Geschöpffe
empfindenjhrer leiblicher greifflicher Weise.
LIX.
mehrers
mehrers dann ein StückFleisch/denen jhr Hirn/wie den Acepha
lis im Leib/vnd nahent dem Bauchſtehet/ dieverſpotten andere/ so
jhreFrewd mit Besichtigung deß Gestirns haben.
Etlicheseynd Leibs/ Temperaments / Alters oder Faulkeit
halben mehrzum Schlaffen geneygt / dann zum nächtlichen besich
tigendeßHimmels.
Etlichebleiben nur alleinbey der eusserlichen Ergeßlichkeit vnd
dem blossen Anschauwen .
Etlicheschwingen ihre Gedancken in dieHöhe/ vund lernenan
dem Gestirn Gottden HERRN vnd Schöpffer erkennen.
Etlicheheben ihn auch drüber anzuloben vnd zu preyſen,
Etliche mehrfleissige vnd kunstdürftige Leute faffen viel vnter
schiedlichezeitenzusammen/vnd begreiffen endtlich den Vnterscheide
zwischen denPlaneten vnd vnbeweglichen Sternen.
Anderebewerbensich auch die Form vnd Artjhres Lauffs / vnd
wasſie in Warheit für circulos machen / außzuforschen vund ers
luftigen hiervber ihre Vernunfft viel herzlicher / als die vorige
ihre Augen .
Anderewöllen auch erkündigen / was für Treiber vnnd Bewcz
gerseyn müſſen/welche diese Lauffe also vervrsachen.
Nochseynd etliche/diesich gelüften laſſen/zu erforschen auchdie
Ordnung/fo die Planeten vntereinander haben /vnd die Geome
tricas concinnitates & pulchritudines, in comparatione tam
regionum, quam motuum.
Endtlich/sofindensichauch diejhr auffmereken haben/ob auch
folche SterneimHimmel etwas hienieden auffErden wircken.
Ein jeder bewirbet ſich vmb etwas / so da warhafftig an den
Sternen/oderanihren Liechtern/ oder an ihren Läuffen iſt/ dann er
die Artvnd Natur von Gott empfangen /daß er dieselbige endtlich.
durch lange Zeit vnd Mühe erlernen kan/vnnd wann ers dannerler
net/sogibtes jhme Vrsach zu vielen vnterschiedtlichen Handtluns
gen/die ersonsten/wann ers nicht gelernet /wolhette vnter wegen ge
laffen. DadannderHimmel/wie Fernelius schreibet/ die caufa
R impul
impulhua ist zu allen diesen Handtlungen / vnnd doch selbernichts
Drumbweiß auch ex proprietate formali , diß nichtwircket / ſons
dern vielmehr derMenschhierzu gewidmet / tauglich vnndfähig ges
macht ist/daß er diese Dinge begreiffenvnnd auchbegehren möchte/
vnd diese seineTauglichkeit oder Fähigkeit nichts anders ist als eben
fein vernünfftige Seel.
Jamocht D.Fefelius sprechen/ das hette mir einBauwer auß
dem Schwarzwaldtwol gesagt/vnd hette Keppler zu Pragſchweis
gen mögen.
Antwort:Ichhabe auch nit darvmb eyngeführet / als ob man es
nuralleinzu Prag wüste. Esdienet mir aber dieses zu meinem fol
gendenfürbringen/daffelbige desto besser zu erflåren.
Dannwiehiedie vernünfftige Seel deß Menschen von Gott
alsoformirt ist/daß sie alle diese dinge durchanschawüg deß Gestirns
entlichratiocinando erkündigen/vñ sichdarnach richten kan. Also
istauchdie ganzeNatur dieſer nidern Welt/ vnnd eines jeden Mens
fchens Natur infonderheit/nemlich die facultates animæ inferio
res,von Gottin der ersten Erschaffung alſoformiert/ daß sie etliche
der oberzehlten dinge/nit durch ein ſichtlich anschawe/sondern durch
ein nochzur zeit verborgenes auffmercken auffdie hiñliſche Liechts
firalenin demselbigen Augenblick/ohn alleratiocination oderGes
1
braucheiniger muhtmaſſung ( welche allein der Vernunfft angehö
ren)begreiffen/vnd sich darüber erfreutven/stärcken/ muhtig vndges
schafftig machekan: Da dañ dieſehiñliſche ſachen der Natur/wels
chedieseniedereWelt durchgehet/vñ eines jedeMenschens insonders
heit eygnerNatur ein obie&u werden/vñ in Form eines obiecti dies
felbigeimpellire vnd vervrsache/demjenigenWerck desto stärcker ob
zuligen/welches Gottderselben inder ersteEischaffung erhcilethat.
Dasjenigeaber/welches solche Naturenalſobegreiffen/ iftans
fänglich die fpecies immateriatæ, von den himlischen corporibus
vndKugeln/essen von ihren Liechtern/Farben oder Leibern/vnd dies
fes ist das materiale : fürs ander /ſo ist es diefubtiliffima Geome
trica concinnitas binoru inter fe radiorum , feu lucis feu cor
porum
porum, ex abftrufiffimis Geometric figuratæ arcanis petenda,
dannenhero auch entlich die eygentlicheBrfachen der Concordanticn
in der Muſica entspringt/vnd fastauffgleicheweiß/dochetwas vnters
schiedlich/deßMenschen natürlicher Seelenkraffteyngepflanget ist.
Dann was istdoch das jenige/daß zweyen Stimmen gegenein
anderdieLieblichkeit vnd Concordant vervrsachet. Winde dichhin
vñher/dichte vñ trachtewie du wilt/ſuche nach bey den Pythagoreis
oder Ariftotelicis , bey Archita, Didymo , Archiftrato,Heracli.
de,Æliano, Dionyfio, Platone, Ariftotele, Theophraſto, Pa
natio, Thrafyllo, Adrafto, Epigono, Damone, Heratocle, En
genore,Archiſtrato,Agone, Philifco , Hermippo, Ptolemæo,
Porphyrio, Boethio, oder so du ihrer noch mehr wüstest/sowirstdu
dierechte Vrsach nit finden/einer wird den andern widerlegen/vñich
wildirsie alle widerlegen / wann sie etwas anders angeben als eben die
proportionem vocum, auß der eygentlichen Geometria figura
ta oderSchematologia,nemlich auß einem circulo hergenommen/
welchergetheiletsen durch die figuras æquilaterales nicht alle/fons
derndurch diejenige /diesichmitdem circulo , oder ſeinem Diame
tro vergleichen.
Dann es istwolein Figur zu machen von sieben/von ncun/VON
eylff/von dreygehengleichen Linien : Es ist aber nicht müglich zu
wissen einen gewissen Geometriſchen Sah/ Regel oder Fürgeben/
auffwelches vollnziehung einesolcheFigur alleWinckel gleich has
be/ vndalfo regularis fene.
Bndgefegt/einsolche Figur gewinnejhregleicheWinckel/also/
daßhernachein Circkel darvmb zu schreibenseye/so ist doch abermal
onmüglichzu determinirn /wie deſſelben Diametersich gegen einer
Seiten vergleiche/essenin longo, oder in potentia quadrata, oder
in appofitione rationali quadratiad quadratu, figura comple
ta,øder in ablatione gnomonis, quadrato rationali , oder in cu
bis fimiliter. Allezcit zwar werd ich genauwer darzu kommen /aber
niñermehrden Puncten treffen in keinem einigen modo so wol als
in comparatione circuli & diametri.
K $ Darauß
Daraußdann folget / daß effentia harum figurarum bestes
he in einersolchen wunderbarlichen potentia, die nimmermehr ne à
perfect:fima quidem mente , in actum mag gebracht werden.
Dann ob wol im circulo etwa cin Punct durchgangen wirdt/ da
fichendet ein latus Septanguli, so ist doch nicht müglich denselbigen
Puncten zu wissen : Damn folte ergewust werden/vnnd sein deter
minationem fcientificam haben/so würden alle andereFiguren/fo
manjestweiß/ als triangulum , quadrangulum , quinquangu
lum , &c. vi contradictionis måſſen vmbgeſtoſſen vund vers
nich tet werden.
Bndfolgthierauf / weil nie niemandt fcin ſeptangulum re
gulare gewust/daß auch niekeins gezogen/ gemahlet oder gemacht
worden : essey dann einem vngefehr gerahten/welches aber vngewiß/
alldieweil man keine Regelhat/ einsolches vngefehr zu examiniren/
vnd nach der Scharpffzu probieren.
Daromb wir auch kein corpus oder ander Ding in der Welk
finden/das von Gott nach einem ſeptangulo, nonangulo, vnde
cangulo were gemacht vnd specificirt worden : Vnd dahero kömpt
es auch/daß dieNaturfichab keiner Proporß erfreuwet/die außsols
chen verworffenen Figuren genommen weren/es scy jego in voci
bus , oder in radiis ftellarum. Vnd hingegen/daß alle Proportio
nes vocum feu chordarum,die auß den figuris fcibilibus genome
Vnd denselben biß in fein Grube hiercyn behalte : Der sich hernach
in fermierung des Angesichts vnd der vbrigen Leibsgestallt/ so wol
indehMenschenHandel vû Wandel/Sitten vnd Geberden merck
lich spürenlaſſe /alſo daß er auch durch die Gestallt deß Leibs bey ans
dern
dernLeutengleichmäſſige neygung vnd anmahtung zu seiner Pers
fon/vnd durchsein Thun vnd laſſen jhmegleichmäſſiges Glückvers
vrsache: dadurch dann (so wol als durchder Mutter Eynbildungen
vor der Geburt/vnd durch die Auffzuchtnach der Geburt) einſehr
grosser Vnterscheidt vnter den Leuten gemacht wirdt/ daß einer was
cker/munder/frölich/trauwsam : Der anderschläfferig/tråg/ nachs
fäffig /liechtscheuh/vergessentlich/zag wirdt/vnd was dergleichen
fürgeneral Engenschafften seynd/die sich den schönen vnd genauwen
oder weytschichtigen vnformlichen figurationibus, auch gegen den
Farben vnd Bewegungen der Planeten vergleichen.
Diefer Character wirdt empfangen nicht in den Leib / dañ dies
ferist vielzu vngeschickthierzu/sondern in die Natur der Seelen selbs
sten/diesichverhält wie ein Punct/ darvmbsie auch in den Puncten .
def confiuxus radiorum mag transformiert werden / vnnd die da
nicht nur deren Vernunfft theilhafftig ist / von deren wir Men
ſchen vor andern lebenden Creaturen vernünfftig genennet werden/
fondern siehatauch ein andere cyngepflanzte Vernunfft die Geo
metriam ſo wolin den radiis als in den vocibus , oder in der Muſi
ca , ohn langes erlernen /im ersten Augenblickzu begreiffen.
Gleichwie es mit dem Schwimmten / vnd mit dem auffrecht
ennhergehen beschaffen/ das muß der Mensch mit grosser Mühe
und langer weil lernen : ein Kalb kan es von Natur vngelernet.
LXVL
Zum andern vnd ferzners /gleich wie ein jedes Kraut seine Zeit
trifft/ wann es zeitigen oder blühen folle/ Welche Zeit demselben in
der Erschaffung vorgeschrieben /vnd durch cufserliche Wärme vnd
andere Mittelzwar etwas erlängert oder verkürget/ aber niemalegar
verfchret werden mag : also empfahet auch deß Menschen Natur im
entrittihres Lebens nicht nur ein augenblickliches Bilde deßHim
mels/sondern auch den Lauffdeſſelbigen /wie er hienieden auffErs
den scheinet /etliche Tage nacheinander / vnd gewinnet auß diesem
Lauffihre Artzu gewiffen Jahren diesen oder jenen humorem ju
Lij ergieffen/
ergieffen/welche Jahr sie auchauffVorschreibung der ersten wenig
Tagen ihres Lebens ganz genauw vnnd scharpfftrifft: Welches ein
fehr verwunderliches Werck/vnd gleichsam ein species oder efflu
xus ift proportionis naturalis diei ad annum,(vt ficut ficcffla
xuslucis non caufa temporis , fed caufa loci , & effluxus Soni
caufa loci & temporis,fic fiat effluxus huius proportionis cau
fa temporis,non caufa loci . ) alſo daß diese kurzeZeitfeu tempus
typicum sich bey dieser deß Menschen Natur per partes in 365.
multiplicirt/vnd das ganze natürliche Leben von dieser Multiplicas
tionhero/die dajhr ſieyffin Gedächtnuß bleibt/deducirt vñ alsgleich
võ einem KneyelGarn abgewunden wird: Der gestaltdañ das ganze
Fünfftige Leben / quoad naturales affectiones , gleich vom ersten
viertheit Jahr an bey dieser deß Menschens Natur in einem Bü
ſchelin zusammen gewickelt vnd beygelegtist.
Es läffetsich aber einesolche Vrsach vnd proportio natura
lis nicht auffdie profectiones sichen/ dann nicht das Aſcendens
oder die Son/sondern nur der lupiter in 12. Jahren vmbgehet/wie
derMondt in 28. Tagen/ vnnd gehöret demnach das bestevonden
Profectionibus vnter die tranfitus , das vberig ist ein vnnüge
Schaal.
Ichhab offt die Gedancken gehabt/es werde nichts mit den dire
tionibus feyn/weil man die Vrsachso weytholen muß/ vnndnicht
&
anders beftellen kan. Ich muß aber bekennen/ daß dannoch die vrfach
der Natur gleichfichet/ weil sie braucht proportionem natura
lem , vnd daß die Erfahrungsoklar/daßfie den Aftrologis nicht ab
zuläugne/allein daß man nitwie Sixtus abHemminga, ohnegnug
famen Bericht/vnd allzugenauw damit verfahre / vnd die Experi
mentatores mit den indiuiduis cafibus gefahre: in erwegung/daß
das jenige/was dieNaturheut gethanhatte / auch gar wol durchals
lerhandt Hülffoder Verhinderung gestertgeschehen seyn/oder mors
gen geschehen kan .
Es wird auchdasGemühtselbstin seinen natürlichenGeschäffs
ten vnd Qualiteten der gestalt einJahrfür das ander auffgewundert.
Fürs
LXVII.
Fürsdritte ift diß auch ein wunderlich Ding/ daß die Natur/
welche diesen Characterem empfähet/ auch ihre angehörige zuets
was Gleichheiten in conftellationibus coeleftibus befürdert.
Wann die Mutter groffes Leibs/vnd an der natürlichen Zeitist/ſo
fuchtdann dieNatur einen Tag vnnd Stundtzur Geburt/dersich
mit der Mutterihres Vattern oder Brudern Geburt Himmelshal
ben ( non qualitatiue, fed aftronomice & quantitatiue ) vers
gleichet. Dochläffet es ihme nemmen vnnd geben wie alle natürli
the Dinge.
LXVIII
Zum vierdten /so weiß einjede Natur nicht allein ſhren chara.
&
tere cœleftem ,fondernauchjedes Tags himlische configuratio
nes vnd Cauffesowol/daß ſoofftjhr ein Planet de præfenti in jhs
res characteris afcendentem,oder loca præcipua fompt/fonder
lichin die Natalitiosiesichdessen annimbt/vnd dadurch vnterschiede
lichaffe&
tionirt vndermundert wird.
LXIX.
geschehe.
Ich zwarhab etwa geſchen /wiejungeKindtbetterKinder ſecun
dum appulfus Lunæ ad planetas sich einen Tagfür dem andern
Larde 30. bey atra mit 45. Stunden zugehen? Warlich auffdenHimmel
mußdie Natur achtung haben / vnd wissen wann ein ganzer Tag
hervmbist. Dann es geschicht dieses / wann auch gleichder Mensch
nicht zu gewissen Stunden jſſet/im Beth/im finstern/in der ſtill lis
gen bleibt: Vnd mag vielleicht die Vrsachseyn / warvmb die crifis
geschchenach 7.14.20.27. Tågen præciſe , vnnd nicht völliglich
10 nachdem MondsCauff/nach 20 % vnd 27 .
Was aber die anticipationes belanget/ diewerden von den Me
dicisselbstenfür extraordinarias gehalten/ da die Natur durch zus
fällige dingeverhindert oderbefürdertwirdt.
Ichmuß von den eyngespickten Tagen/nemlich von dem 4.11.
17.24. nochetwas melden. Es ist nit allein in Aftronomia der hal
be Vmbgang deß Monds)dochà Sole ad Solem ) der Gleichheit
halbenbeschaffen/wiesonsten eines Planeten ganger vmbgang/also
daß derMond/quoad Solem in einem Monat zweymalhoch/zwen
matnieder kömpt/zweymal ein groffe latitudinē, ¿weymal ein kleine
gewinnet/auchsein motus mediusfelber nit medius,ſondern zwey
mal/nemlich imneuwvoll Mondt ſchnell/vnd zweymal/nemlich in
beyden viertheiln gemachgehet : Daherodie Aftronomi von Bes
hendigkeit wegen allezeit diftantiam Lunę à Sole dupliru müſſen/
fondernauchin de ab-vnd zulauffdeß Meers thut der Newmondtso
viel als der vollMond/vñ fein pun& tu oppofitü so viel als erselber.
2
Daherzubedencken/ob nit auchin crifib.seinhalber circulus fürein
Mij gangen
ganhen zurechnen : Dannalso wirdt auß einem femiquadrato cin
ganger quadratus,cin figura efficax ( abiectiue ) vnnd errcychete
er allwegen / che dann in 31. Tagen ein solchen quadratum , das
würdesich auffdiezwiſchen jnnen stehende Tägeziemlichreymen.
Schließlich zu melden / wann ein Medicus feiner Patienten
Genefes vnd Crifesso fleissig auffgezeichnet hette/so fleissig ich dies
ſe 16. Jahr das Wetter auffgezeichnethabe/sowolte ich vielleichtet
was mehrers/vndzur Sachen dienstlichers darauß abnemmen/vnd
fürbringen können : Ermüsteaber mit seiner Experienk fürsichtig
Handeln/vnndsichkeinen Patienten mit falschem Berichtbetriegen
lassen. D.Fefelius wollesich hinder diese partem Medicæ cógni
tionis machen/damit wirdter vielbeffer Ehr eynlegen/ als wann er
viel guter Sachen mit sampt den Astrologischen Aberglauben vns
terzudruckensichbefleiffen wolte.
LXXL
fried den/wie die Holländer Anno 1594 hinder der Moscaw wolerfahren/
dafieder Sonnen nurdrey Monatgemangelt.
malot LXXIV.
ond
וחוור Wann aber Fefelius auffden effectum vltimum fichet/als daß
LXXV.
Diß
Diß istaberkeinsolchvngewiſſes / jagår magiſches / ſortilegis
chem fches Affenspiel/wie das jenige/damit Fefelius dicsenatürliche gang
ernstliche vnd wolgegründete Policey der Natur verschimpffet/ja zu
Det gänglicher Verwerffung erklären wollen.
cin Dann obwol nicht ohn daß ein coniunctio Iouis & Martis in
fextili Solis & Mercuren1. Martij St.nouo ( die hie Fefelius
anzeucht. ) ein starcke Bewegnuß aller humorum vervrsachet /sons
derlich in corporibus neutris,vielmehr in morbidis , so gibtdoch
the einem Geistlichen seinInfel/einem Edlen sein offener Helm nichts
D
hierzu/vndkan ein Bauwer eben so baldt drüber zur Krauckheitkoms
men/es were dann etwan der locus vndecimus Tauri mit einer ges
wissen Person/die ohne das bawfellig/aftronomice verbunden.
Allhiekan ich nichtvmbgehen/ mich zurühmen / dann Feſelius,
wie hie erscheinet/verträgtgern.
Dannicheben mit dieser conftellatiobessere Ehr eyngelegthas
be/ vnnd demnach ich etwan 14.Tag zuvor die Natur deß Winters
schongesehen/hab ich mich verlauten laffen wider eine/der mir die A
fpecte nicht wollepassieren lassen/Wann es dann vmbden 1. Mare
tiiſtill bleibe/bey den vier ſextilibus ( dann mit den zwoen coniun
tionibusallein /wolt ich gemächer gefahrenseyn. ) vund nit vnges
&
ſtummeWindtvnd Regen gebe /so wolle ich etwas/das mein gross
fe Vngelegenheit/zuthunschuldig seyn. Wienunder 1.Martijhers
bey kommen/vnd ein grausamer Sturmwindt einenſehr ſchwarken
vnd dicken Nimbum daher geführet/darvones vber Tisches an vors
erwehntem Ort ſo dunckelworden / als were es ein halbe Stunde/
nachder Sonnen Untergang/Wegen welcher jählingen verändes
rung etliche mit verwunderung angefangen zu fragen/was das seye?
Hat einerzur antwort gegeben : Der Keppler kömpt/ vnd also die ers
innerung gethan/daß es der längst von mir gezeigteTagfen. Was
dunckt nun jego D.Fefelium von diesem Eolo nimbiuolo.
Dißschreibeich der experientia tempeftatum zur stewer/ vnd.
nicht/wie mirmöchte aufgelegt werden/ daß ichhiermitfürgcbe / es
habe eben müſſenſo finster werden/oder als ob es an statt deßRegens
N nicht
nicht auch schneyen/ ja gar trucken / vnnd doch vngestümm hette
feyn können .
LXXVI.
Esgefällt mir auch Fefelius in diesem sehr wol/ daß er die Vers
wandtnuß etlicher Kräutter mit dem Lauffder Sonnen/ vnnd was
Mizaldus von den Epffelkernen / die sim Solftitio vmbwenden
follen/geschrieben/nit durch die Banck hinweg verneinet oder ablåus
gnet/sondern allein erinnert /daß nicht die Sonn für sich selbst/sons
dern deßKrauts vnd Apffels Eygenschafft dieses vervrsache/welche
auff den Sonnenschein oder Lauffgerichtet seye: Derowegen man
mehr auffdiese Eygenschafft dann auffdeß Himmels Lauffsehen
müſſe. Dann D.Fefelius nunmehr sehen wirdt/ daß diß allerdings
meinen principiis gemäß. Vnd ich mich vberallſeiner Regelhalte/
vnd eben darvmb die Aftrologiam nit gar verwerffe.
Was aberfein Philofophiam belanget/de contactu ftellarum
immediato , den er läugnet/vnnd hingegen wil die Elementaseyen
die Mittelsach/durchwelche deßHinnels wirckung in die Creaturen
kommen/darüber istschon allbereyt mit vielem geantwortet.
Ein contactus immediatus lucis & creaturarum omnium
geſchicht/vnd istnichtzu läugnen. Jaich köndte es aucheinen con
tactum lucis & animarum heiffent.
LXXVII
LXXXII.
Nunwolan/Fefelius hette seiner meynung in diesemBlat ſchier
zuviel zugegeben / zcucht derhalben denZügelzurück/vnnd wil nicht
gestehen/daßsolche exortus & occultationes fiderum die zeiten
verändern / jhnen andere Qualiteten machen / ſondernnur bezeich
nen. Als nemlich/fagter/ C 2. wan Hippocrates vor den Hundss
tagen warne / meyne er nicht den Hundtssterne/ als ob es ein wuh
tender Hunde were. Dann die gifftige art der HundtsTåge koms
menicht vom Sternen her /sondern von der SommerHin / dars
durch dehMenschen Leib geschwächet / an Kräfften erschöpffet/vnd
zur Argency vbel geschicktwerde.
Nunist es einguter Fürschlag / vnd gefället mir die Waar/allein
bahr Ecldt habichnicht/ wann aber D. Fefelius lust hettezu dau
Scherr/woltenwir deß Handels kichtlich einig werden. Dann alles
was hic Felelius ennführet/istvon Gemîno Aftronomo nochvor
Christi Geburt garschön vnd stattlich außgestriechen vñ beschrieben
worden. Ich wil auch Fefelium dieser mehrern Vrsachen erjn
nern/warvmbdie HundtsTågeso vngeſundt/weil nemlichdie Hig
als vann jýren fomitem mehr in dem Erdtboden hat / als von de
Sonnen Höhe/ dann die Sonne zwar / welches Fefelius nicht bes
denckt/vnd redet von jhr als wanns imJuniowere/fähet in Hundts
tågen anzu fallê/der Erdtboden aberbehält die alte wärme vom Jus
nioher/vnd schlegtsie zu der neuwen/so die Sonnoch alle Tag/doch
je långerje weniger vervrsachet; Da wirdt die Lufft von vntenauff
heyßl
heyß/ da ist fuperficies aeris hoch/vndbiß in alleHöhe erhiget/vnd
意
通
素
LXXXIV.
LXXXV.
dens
den Lufft verändern hilfft/gleiche Muhtmaſſungen ſchöpffen/ was
ſichvngefährlichfür Kranckheiten erregen möchten. Dann ob ja
wol die aftra vmb einen Tritt weyter hinder dem effe &u ſichen /dañ
die Lufft/lieber/ſicſagens auch einJahr ehe dann der Medicus, vnd
wann der Aftrologus eben zu der Zeit auffmercket/die dem Medico
Fefelio zuseiner Nachrichtung tauglich /sohat allwegen der Aftro
logus zwen Augen / da der Medicus nur eins hat. Dann dieserbes
trachtet nur die Lufft/jener abersichet auch die himlische mitheiffen
de Vrfachzu dieſer Conſtitution deß Luffts.
Jchowolle nun ein jeder sagen / ob ich oder Fefelius Hippo
cratem besser außlege von der Aftronomiæ Nohtwendigkeit in
der Medicina.
LXXXVI.
LXXXVIL
LXXXVIII.
X C.
fichen lassen. Dann wie die Arbeyt iſtHaar vnd Nägel abzuſchnei
den/so ist auch die Fürfichtigkeit/ die der vernünfftige Bauwer hie
cynwendet/so istauch die Treum deß Aftrologi,so ist auch das Zei
chen: vbique dignum patella operculum .
XCIV .
XCV.
XCVI.
XCVIII
XCIX.
CI.
CIII.
Lunæ ein Vnkeuſche: Venus ſub radiis ein Krancke. Bey diesen
vad dergleichen dominationibus domuum,vnd darauffgebauwe
tem cufserlichen Glück oder Vnglück /fine interuentu hominis
nature ,sage ichmich auß / vnd halt nichts darvon : Bin der Mey
nung/cssen dieser Striegelalso erdacht worden/ der Leute Fürwig
zu krauwen /dann weilsie vielfragen/ so gedencket der Aftrologus
auffMittel vielzu antworten/Gottgebe/er finde es inderNatur o
der nicht. So viel von der andern Vrsach.
Damitaber nichtder Mensch mitseinem Glück vnd Vuglück
derNatur vndjhmeselbst allerdings freygelassen werde : So kömpt
nunzum dritten die caufaMetaphyfica darzu/ nemlich Gott der
obersteHaußhalter in derWelt vnd einige Monarcha deß gangen
menschlichen Geschlechts/welcher bey fich beschleust/ ob die caufæ
naturales vniuerfales, vnd des Menschen fpecialia & arbitraria
actionum inſtituta , demſelbenzu gutem oder zur Züchtigung/vñ
alsozu Glück oder Vnglückgedeyen/ vnd worzu einsolcher Mensch
fonsten in Gottes vberauß weytten haußhaltung dienstlichseyn soll.
DieseVrfachist vniuerfalis vnd particularis , mit vnd wider
diebeydevorerzehlte. Dann Gott erhält die Natur in jhrer Ords
nung/dochbricht er sie auch etwan zu zeiten /wiewolnicht offt: Als
fo erhält er den Menschen beyseinem freyen Willen/vnd deſſen Ges.
brauch/brichtjhme denselben auchofft/wann er allzuhart an will.
Wann aber gleichbeydes Natur vnd deß Menschen Willkühr in
thren terminis erhalten werden/ vnnd Gottgar nichts extra ordi
nem darzuthut: Soseynd aberdoch nochderfingularium fortui
torumso viel/daß es Gott gar leicht ist/ dieselbigedahin zuleyten/
daß die oberichtte Brfachen / wann sie schon jhr bestes oder årgſtes
gethan
gethanhaben/dem Menschen zu Glück oder Vnglück/vnd also zum
Widerspielgedeyen müſſen /vnnd dennoch in euentu mit ihrer na
türlichen oder willkührlichen Güte/auch im bösen Zustandt/derdem
Menschen von Gottauffgefeht/mögen erkennet werden.
Derhalbenso wenig einerfündiget/der ein Tochter aufzusteuren
hat/vnd auf deren Gefellen/diefich anmelden /Art/Sitten /Ge
berden vnd Gestalt/jhme dieNachrechnung machet/wie es jhnen vñ
feiner Tochter mitjhnen ergehen möchte/in betrachtung es gemeings
lichzutreffe/obschonetlichesichetwan mitmehrern Jahren beffern/
auch Gottalles andern kan / sowenigist es auchvnrecht / auß einer
Natiuitet(weildie nunmehr mitderHimmel/sondern des Menschen
Naturſelber iſt.) eine gleichmässige vermuhtung von deß Menſchen
künfftigem Glück oder Unglück zu schöpffen .
CV .
CVI.
CVII.
Mit was maaß der Eynfluß deß Gestirns in den Menschen zus
zugeben oderzu läugnen / ist droben von num. 65. biß 70. außges
führet : Dann es keines wegs ohne verkleinerung der Werck Gottes
·
für Narrenwerck anzugeben ist/daß der Menschnach den configu
rationibus ftellarum naturali neceffitate geartet vnd genaturet
werde/welches dochviel eygentlicher möchte genennet werde einEins
fluß derNaturdes Menschens in das Gestirn ( wie eines flüffigen
Gips ineinForm . ) dann hingegen deß Gestirns in den Menschen.
Bidist doch auchwahr/daß esfalsch vierdichtet/daß der Mensch
måſſeſo ein Lebenführen/eines solchen Todts sterben/wiedie Aftro
logi gemeiniglich in Hauffen hincyn rahten/wie es einem jeglichen
ergehensoll.
CVIII
CIX.
Bnd halte ich nicht / daß Gott die Ordnung der Tage in der
Erschaffung von derNarrenwegen hab auffzeichnen lassen/daß man
ihnen nicht glaube/ dann auffsolche Weise sehr viel Dings hette
müssen geschriebenwerden/zu verhütung vicler Aberglauben / die
in derWelt seynde.
Es kaneiner glauben / die Kräutter kommen von der Sonnen
Eynfluß oderWärme/ vnnd kanes gleichwolein Göttliche Ords
nungseyn lassen/dabey bleiben/vnd seinen Glaubenreyn behalten.
Wann SonvndMond nichtmehrschaffen nochKraffthaben
folle/dann im 1.Buch Moseam1. Cap. geschriebenist/soistdiegans
Be Philofophianichts vnd vmbgekehrt/vnndfolgt nicht/hettejhnenr
Gottmehrgegeben/fohette er mehr lassenauffschreiben. Dañ essagt
der Euangelist Johannes auchvon vnserm Erlöser /daß die Welt
voller Bücher werden müste/wann alle seine Wunderthaten vnnd
heylfameReden weren auffgezeichnet worden.
DAB
a it
CXI.
CXIII.
CXIV.
CXV.
CXVI.
CXVIII.
CXXII
CXXIII
CXXIV .
ger außzuführen.
Hol
CXXV.
CXXVI
CXXVII.
Allein dißzu melden/ daß auß den Farben der Sternen Liechts
jhr Eygenſchafftviel vernünfftiger erforschet werde/dann in den ans
dern Creaturen/dienicht also leuchten : ſonderlichwann diß princi
pium angenommen vnd geſektwirdt/ daß ſolches Liecht jhr eygen/
vnd außdendurchleuchtenden Kugelnherfür komme.
Ichsagenicht eben / viel warhafftiger / sondern allein vielvers
nünfftiger. Dann ob es wahr/vnd vns deß Martis fewriger Schein
nicht betrüge/ das muß man hernach auß der Erfahrung lernen/
Eleich
Cre Gleichwie ein Medicus auß eines stachelichten Bäums ersten Ans
blickjhme den Wohn ſchöpffe/ er trage ſauwre beiſſende Früchten:
traumetaber nicht /bricht eineFrucht ab/vndkostet dieselbige/damut
alſo eins dem andern dieHandtbiete/vnd bryde Gedancken mit ein
ander gestärcket werden.
Eswilaber D.Felelius nunfürs anderfürgeben/die Sternſeyen
anihrenKugeln nicht gefärbet/fondern eswerdenihre Liechtstreymen
erst im durchgang durchden Himmel biß zu vns herab / gefärbet:
Gleichwie droben num . 28. gesagt / daß der Sonnen Schein im
Regenwassergefärbetwerde/vnd den Regenbogen vervrsache.
Spricht/ essey die Farb nicht ein Ding mit dem Liecht : das ist
zwareins theilswahr/der ApffelbehältseinerohteFarbauch im Kel
.
Aer/wann jhnſchon niemandtfiehet. Wann man aber den Apffel
fichet/fofichetman jhn durch einen Liechtsten/dervom Apffelins
Auggehet. Da mag man das Liecht von der Farbnicht abscheiden/
danndas Liechtistrothso wolals derApffel : vnnd diershteim Liecht
præfupponirt die andere röhte im Apffel.
Darmit nun das Erempel zu den Sternen gezogen werde/ ſo iſt
auchetlicherPlaneten vnd Fixsternen Liecht roht /vnd præfuppo
nirt derowegen eine andereröhte entweder im Durchgang / oder an
den Sternenselber.
Welches aber außdiesen zweyen wahr / muß man also vnters
fcheyden.
Wannallegrosse Sternegleichrohtscheinen /odersolchesbald
vergehet/soistdie Schuldtandem Lufft / durchwelchen die Sterne
herableuchten/geschiehet/wann die Sterne midrig stehen.
Wann aber zweenPlanetenoder Sterne neben einanderſichen/
vnd nur einerroht ist / auchjederzeitrohtbleibt/ fo kans der Durch
gang nicht vervrsachen/sonstwürde es seinem nechsten Nachbaurn
auch begegnen.
Diß ist auchvon der Näheder Sonnen zu verstehen/dann Ve .
nus istnäher bey der Sonnen dann Mars , Iupiter aber ist weytter
darvon/vndistdochnur Mars roth.
I Bleibe
Bleibtalso/daßderPlanet Mars vnd das cor Scorpii,&c.wars
hafftig anihren eygenen Cörpern etwas haben /dasjhre röhte verves
fachet : Gleich wieder Kohletwas hat/dadurchsein Glank rohtges
machtwirdt/ nemlichhat er die Schwärge/wann nun das Feuwer
durchdieschwärzeherauß leuchtet/so wirdt auß der Contemperation
deß klaren oder gelben Liechts vndschwarzen Kols einrohterSchein.
Vndbleibt also Liechtshalben der Mars ein feuwriger Kohl/Satur
nus ein Enßzapff/ oder etwas dergleichen/ darüber mage D. Fefe
lius jhme die gnüge lachen.
D. Fefelius bringt noch ein Argument : Die Farben seyen wis
dereinander/vnd præfupponirn contraria principia,nemlichdie
elementa. Das Liecht abersey hiflisch / vnd nicht elementariſch/
könnejhmeselber nicht zuwiderseyn / die Sternkugeln viel weniger
auf den Elementengen acht/oder mit widerwärtigen qualitatibus
begabt: seyen einfache vnd gleichförmige Cörper : Haben derowegen
Feine Farben.
Widerdiß Argumenthab ich gar viel zu streitten.Negopræmif
fas & conclufionem.
Erstlichseynd dieFarben nicht widereinander wie Feuwer vnnd
Waffer/sondernweiß vnd schwarz ist vntereinander wie ja vnd nein.
Andere Farben feynd diſparata non contraria , wollen sichfaft
mehrvmb maius & minus annemmen/wiedie quantitates , Wie
dann dieFarbenim Regenbogen entspringen ex obumbratione , &
refractione , vel ex copia luminis , & copia aquæ maioribus
velminoribus.
CXXVIIL
TB
Allhiegebrauchtsich D.Fefelius einer Regel / magis & minus
non tollunt rerum effentias , darauß auch in meinem angezoges
nen Diſcursfolgen wit / daß Saturnus kein Eygenschafft habe zur
Kalten. Ichzwar mag es paffiren laſſen/ möcht es aber auch lâu
gner: Vnd beliebtmir derowegen D. Fefelio ein Frag auß meinen
Opticis fol. 12. fürzulegen / die ich bey mir selber noch nicht wol
trörtern fan♫ 1 Tw
Es ist D.Fefeliobewuſt/daß tenebrænur ein priuatio oder ne
gatio lucis ſenen / dann daiſts finster / dakeinLiechtist. Nimhalt
fich in denFarben die weissezum Liecht/ dieschwarzezu der Finsters
nuß. Vnd kan ich nichtfagen/ dieschwarzeFarb beflche inder Mas
tery/dann die weisse Farb hat auch ihre Matery in gleicher schweh
re: sondern ichmuß mich dessen behelffen/daß ich dieweiſſe Farbbes
schreibe/daßsiesey ein verleibtes Liecht/ lux materiata, vnnd daß die
fchwarzeseyeingänzlicher Abgangalles verleibten Liechts/oder eis
ne verleibte Finsternuß.
Nichts desto weniger so wirdtdieſe carentia negatiua,cin quali
tas pofitiua durch die cynverleibung / dann dieseschwarzeFarbfärs
betmir auch das Liecht / vnd gehet der Streym von derfelben gleich
fowolschwargin meinfinsters Kainerlein/ vndmahletsichschwart
an einweisse Wandt/sowolals das Eraß sich an der weissen Wande
grün mahlet/wiewoljens nichtso starck.
Ein anders Exempel :Jelyhoffe D. Fefelius folle mirzugeben/
daß die Kälte sey ein priuatiocaloris, Darymb feyndt alle todte
mate
materiæ an vnfürsichselber kalt/ auchohne eine anerschaffeneLus
gendt. Vndso bald die Wärmung von auffen auffhöret/sowerden
Die corpora widerkalt. Alsoists auff hohen Gebürgen kalt vnd cs.
wiger Schnee/weil dieLufftdünne/ vnd den Sonnenschein nit auff
halt/fondern durchfallen läffet.
Wiekömpt es dann/daß auch diese negatio caloris cin pofitiua
qualitas wirdt/vnd der Windt oderfahrende Lufft/der doch Ariſto
teli von Natur warm seynsoll, alle Gefröhr vervrsachet/ vnd ein vs
bernatürliche Kälte in das Waſſer bringt/also daßsolchWaſſerdars
überauchsein natürliche Evgenschafft/dieFlüssigkeitverliehrensoll/
und actu nichtfeucht/sondern truckenwirdt?
Doer wilD. Fefelius lieber bekennen /daßauchdie sohart anzic
hendeWindt nochnicht allerdings ohne Wärme/ſondern nur fåls
terseyen dann das Wasser ? Er sagenun eins oder das ander/ſo kan
mein Saturnus darneben hinhotten/ alſo/ daß entweder außſeinem
minus odercarentiain der Wärmung/ein gange völlige pofitiua
qualicas frigoris vnnd Kälte werde: oder daß ernoch alle weil dieses
minus behalte/ vnd dannochkalt mache/bey denenCreaturen /Die
nochwärmerseyndt als ers www.di
16CXXIX . 09
de notit Cutz . CAD :
1. D.Felelius fontptweytter/ vndsagt/ aller Planeten Liecht
fey von der Sonnen/ vndsen derowegen einerley/hab keine verschie
dene Qualiteten.
Antwort/ob alles Liecht von der Sonnen außfliesse/ist vngewiß
von den Sternen. Bey vns auffErden gibt das Feuwer/ vnnd die
Kagen Augenauchihr Liecht/vnnd habenes nichtvon der Sonnen/
Opricedarponzureden. Dergleichen fans mit der Sternen auch
zugeben. Dann D. Fefelius ftelletsichzwar als wolle erder Aftro
nomorum Ennreden alle beyde widerlegen/nimbtſichaber nur vmb
einean/vnddasauchnichtnachNohtdurfft.
Ichfrage /wann Martis vnd Veneris Liecht von der Sonnen
kömpt/warvmbsicht man sieso starckin coniunctione cum Sole,
I 114 oder
odernahentdarbey. Venerem hat Braheus Anno 1582. in ipfif
fima coniunctione cum Sole fecundum longitudinem ges
fchen/dadoch Venus zwischen der Sonnen vnd zwiſchen der Erden
gestanden/daman doch deßMonds / der ſo viel gröffer ſcheinet als
Venus, einen Tag oder zween erwarten muß / biß er von der Son
nen herfür kömpt/che dann man ihnsieht.
Alsofrage ichauch/warvmb die Fixsternen nicht verfinſtert were
den vom Saturno , dann Saturnus,ſagt D. Felelius, hatselberkein
Liecht/fofolget/ daß er mit dem halben theil von der Sonnen vber
fichfinsterseye/vnd einen Schatten mache/welcher wolhundertmal
grösser dann der Schatten von dem Erdtboden /vnnd wann der Sa
turnus drey ſcrupula in diametro hette/so were er nach Coperni
ci Aftronomia fogroßals die Sonne / vnnd würde demnachfels
nen Schatten nicht zu ſpißen / ſondern biß an die fixas werffens
wie dann die fixæ gleich vber Saturno stehen sollen / wann Pro
lomæus wahr hat.
Wann aberschon die Sterne allfhr Liecht von der Sonnenhets
cen/
sowürde drumb nichtfolgen /daßsolch
Liecht in der Planeten
Cörpern alſo vnvermählicht behalten / vnd injhren eygenen corpo
ribus nicht tingiretwerden folte. Dann der Sonnen Liecht ist hie
auffErden auch einerley : tingiret vnnd färbetsich aber in allen fu
perficiebus,vnd nimbtfolche Farben ansich/wie es diefindet/füh
retsieauchmitjhme darvon in eines jeden zuſchendenMenſchen Aus
gen/vnd an alle fuperficies luce fecundailluftratas.
Ob aber nur allein diß Liecht/oder auchſonſten ein Außfluß auß
den corporibus ftellarum jhre qualitates ju vns hervnter bringe/
darvon iſt droben num.29.
Bleibtalsodarben/daß dieFarben vnnd Engenschafften derPlas
neten à pofteriori gar wol/ die müglichkeit aber à priori gleichss
fallsziemlicherwiesen werden köndte : vnnd mitden Farben die Sach
forichtig/daß mangarwoldrauffals ein gewisse Sache/zu bauwen
habe/foviel darauffzu bauwen ist. Darmit dann der vierdte Theil
von D.Fefelii Schriffterleutertist.
Das
Das V. Argument.
CXXX.
vervrsachet.
CXXXII
CXXIV.
CXXXV.
Daß der Winter von Anfang deß 1608. so hart vnd streng ge
west/daran ist nicht der Himmelalleinschuldig : Dann weil es deu
vorgehendenWinter lindt geweft / vnnd wenig Schnee geworffen/
daß also die Erde sich nicht recht außgelehrt : ſo hat es jcho deß
deß Schneesan Orten/daer pflegt zu bleiben/ desto mehr geworf
fen: Daswirdtinnerhalb deß Erdtbodens seine verborgene Vrfas
ehenhaben: Auß vielem behärrlichen Schnee kommen viel Winde/
diemachenbeharrliche Gefröhr/ sonderlich wann Schnee auffvies
ten Gebürgenvmb vuð vinbliegt.
Also lesen wir/daß Anno 1786, gar kein Winter geweft/ im Jan.
dieWeinreben außgeschlagen/im Auguſt.derWein ganß vnd gar
gritig worden.Hingegenist im folgendenJahr 1187.Jahr ein doppel
terWintergefolgt / derdie Bäume vand Rebwerckin grundtver
*derbt.t Vij Alfo
Alſoſihet man /warm es frühkalt wirdt/vnd ein lindter Winter
folgt/daß cohernachgern auchſpaate Kålte gibt : Als ob die Kälte
einer gewiſſen maaß materialiter außgemeſſen/vnndsich von einer
vunatürlichen Wärme/wiedas Waſſer im Bach durch einen grof
fen Stein von einander theilen/ vnd halb hindersich/ halb für sich
fehalten lieffe.
Die WärmeAnno 1606. im Decembr. hat gleichsfalls ſhre
verborgene Brfach in dem Erdtboden gehabt. Dann auch der
Sommerzuvorfeucht vnd vngefunde gewest/daher ein Sterbenges
folgt. Dann wann es viel von vnten auffdauwet/da ist es vnnatür
lich warm/dann nicht allein die Sønne wärmegibt/ſondern auchdie
Erdeinjhrselber eine Wärme hat/wie Abrahamus Scultetus in
feinem Sermon wider die Sternguckerey recht erinnert : ohne wels
che Wärmenicht müglich ist/daß ein materia aquofain die Höhe
gehe. Dannwann dieſeWärme nachläſſet/dadurch eine ſolche ma
teriahinauffkommen/so gehetsie tropffen oder flockenweiß zusam
men/vnd fället wider vntersich.
CXXXVI.
wiffenheit
wissenheit mißbrauchet/sonderlich die Leutſche vergaffte ingenia,
mitFleißgevexiret.
CXXXVII.
CXXXVIII.
CXL.
Wann dann nun also einem Tertio fein ius begehrter maſſen
vnangefochten verbleibt / vnnd die prædictiones generalium der
Philofophiæ heymgewiesen werden : Dann so bin ich willig mit
Phauorino vnnd Feſelio den gehörnten fyllogifmum auffzu ſes
ken /vnd wider den Fürwiskünfftige fpecialia,ſo eines jeden enges
nes Lebenbetreffen / zu erforschen /einen Anlauffzu thun /daß nems
lichein verständiger Mensch ihme folches/ es sey gutes oder böses
vorzuwissen/Verdruß und Gefahr zuverhüten /keins wegsbegehe
renfoll: vnnd mit Lipfio zu erinnern/ daß die Aftrologi dergleis
chenauchnichtwissen oder vorsagen können / außgenommen / was
sich etwan durcheinen gerahtwolſchicket/ oder derTeuffel auß vers
hengnuß Gottes eyngibt : Endtlich mit Mecænate , zu sprechen/ A
daß solche Astrologen/die einen Ruffhaben/ vnd von groſſen Dins
gensichvnterwinden fpecialia wahrzusagen/ keineswegs in einem
Regiment/das nur ein einig höchstes Haupt hat/geduldet werden
* follen
Follen auf Brfach /daß / obſlewolshrerFehlschiffe halben gnuge
fam belandt /folaffensichdoch etlichenach Hochheit strebende Pers
fotten durchein Stück.oder zwey/ſoeinfolcher Aftrologus wahr fas
get /verblendenænd zu neuwerungen vervrsachen /dadurch eingans
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