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Regio temporalis
Regio Regio
infratemporalis infraorbitalis
Kopfregionen Halsregionen
Regio (Regiones capitis) (Regiones cervicales)
parietalis
• Regio frontalis • Regio cervicalis anterior
• Regio parietalis – Trigonum submandibulare
Regio • Regio occipitalis – Trigonum caroticum
Regio temporalis
• Regio temporalis – Trigonum musculare
occipitalis
• Regio auricularis (omotracheale)
Regio
auricularis • Regio mastoidea – Trigonum submentale
Regio • Regio facialis
mastoidea • Regio sternocleidomastoidea
– Regio orbitalis
– Fossa supraclavicularis minor
– Regio infraorbitalis
Regio cervicalis – Regio buccalis • Regio cervicalis lateralis
posterior – Regio parotideomasseterica – Trigonum omoclaviculare
– Regio zygomatica (Fossa supraclavicularis
– Regio nasalis major)
– Regio oralis
• Regio cervicalis posterior
– Regio mentalis
Die Regionen von Kopf und Hals haben auch klinisch Bedeutung, da
Vertebra
prominens
viele Hautläsionen in beiden Regionen mit bloßem Auge zu erkennen
sind und ihre Lokalisation exakt beschrieben werden muss. Dies ist be-
sonders bei Hautkrebs wichtig, da die Lymphe, über die der Tumor seine
B Regionen von Kopf und Hals Zellen streuen kann, je nach Lokalisation in unterschiedliche Lymphkno-
Ansicht von dorsal-rechts. tenstationen abfließt.
2 Schünke, Schulte, Schuhmacher, Voll, Wesker, PROMETHEUS LernAtlas der Anatomie - Kopf, Hals und Neuroanatomie (ISBN 978-3-13-244421-8),
© 2022. Thieme. All rights reserved.
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1 Übersicht | Kopf und Hals
Trigonum M. digastricus,
submentale Venter posterior
M. digastricus,
Venter posterior
Os hyoideum M. sternocleido-
mastoideus
M. sternocleido-
Trigonum mastoideus Trigonum Regio cervicalis
caroticum submentale lateralis
M. trapezius
Trigonum Regio cervicalis
caroticum posterior
M. sterno- Trigonum
hyoideus omoclaviculare
a b
Regio cervicalis lateralis; Fossa Trigonum Fossa Clavicula
Trigonum cervicale posterius; supraclavicularis omoclaviculare supraclavicularis
Trigonum colli laterale minor minor
D Regionen des Halses in ein Muskelpräparat eingezeichnet Da die hier dargestellten Muskeln leicht sicht- und tastbar sind, eignen
a Ansicht von ventral bei leicht dorsalflektiertem Kopf; b Ansicht von sie sich besonders als Orientierungspunkte für eine topografische Eintei-
links. lung des Halses.
Os frontale Sutura
sagittalis
Incisura
frontalis
Incisura
supraorbitalis Os parietale
Os nasale
Sutura
Arcus zygomaticus lambdoidea Os occipitale
Larynx
Prominentia
laryngea
Cartilago
cricoidea
Clavicula
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Kopf und Hals | 1 Übersicht
Kopf und Hals bilden anatomisch und funktionell eine Einheit, wobei der
Hals den Kopf mit dem Rumpf verbindet. Deshalb enthält der Hals be-
sonders viele Leitungsbahnen, an welche die Halseingeweide sozusagen
im Nebenschluss angelagert sind. Während im Kopfbereich außer den Protuberantia
Organfaszien (z. B. um die Ohrspeicheldrüse) keine allgemeinen Faszien occipitalis
vorhanden sind, wird der Hals durch mehrere Faszien in Räume unter- externa
teilt. Sie sind hier der Besprechung von Organen und Leitungsbahnen
vorangestellt, da die folgenden Kapitel immer wieder auf die Lage der Spitze des
Proc. mastoideus
Strukturen innerhalb dieser Faszien Bezug nehmen.
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1 Übersicht | Kopf und Hals
Mandibula
Gl. parotidea
Lamina
superficialis
M. sternocleido-
mastoideus
M. sternohyoideus
Vagina carotica
Eingeweidefaszie
Lamina
pretrachealis
Lamina
prevertebralis
M. trapezius
Clavicula
Lamina
superficialis
Lig. nuchae
Lamina Rückenmark
superficialis
Lamina Lamina
pretrachealis prevertebralis
Eingeweide-
faszie
sog. gefährlicher
Spalt
b
E Faszienverhältnisse am Hals mina prevertebralis sichtbar. Diese, durch die Faszien begrenzten Bin-
a Ansicht von ventral. Der sehr variabel ausgebildete Hautmuskel des degewebsschläuche des Halses haben klinisch insofern Bedeutung,
Halses, das Platysma, liegt oberhalb (epifaszial) der oberflächlichen als sie z. T. begrenzende Leitstrukturen darstellen, in denen sich Ent-
Halsfaszie, er wurde beiderseits in Höhe des Unterrandes der Man- zündungen ausbreiten können, wobei die Entzündung (zumindest
dibula entfernt. Die Halsfaszien bilden ein bindegewebiges Blatt um initial) auf diesen bestimmten Bindegewebsraum begrenzt bleiben
die Muskulatur, die Leitungsbahnen und die Halseingeweide (zur nä- kann.
heren Unterteilung s. B). Auf diese Weise unterteilen sie den Hals in b Ansicht von links. Mediansagittalschnitt: In dieser Darstellung er-
Räume, von denen einige, durch die die Leitungsbahnen ziehen, nach kennt man, dass das tiefe Blatt der Halsfaszie, die Lamina preverte-
kaudal und kranial hin offen sind. Unter dem oberflächlichen Blatt der bralis, median direkt auf der Wirbelsäule aufliegt und gespalten ist.
Halsfaszie, der Lamina superficialis, das mitte-links gefenstert wurde, Bei einer Knochentuberkulose der Halswirbelsäule z. B. kann sich hier
liegt das mittlere Blatt, die Lamina pretrachealis. Unterhalb der La- ein Senkungsabszess entlang der Faszie ausbilden (sog. gefährlicher
mina pretrachealis wird in einem Fenster die Eingeweidefaszie sicht- Spalt, Retropharyngealabszess). Lateral und dorsal umscheidet diese
bar. Die Leitungsbahnen sind von einer weiteren Faszie umgeben, der Faszie Muskulatur (s. D). Die weiter lateral gelegene Vagina carotica
Vagina carotica. Dorsal links wird das tiefe Blatt der Halsfaszie, die La- ist in diesem medianen Schnitt nicht mit anzutreffen.
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Kopf und Hals | 1 Übersicht
Stirnhöhle
präaurikuläre
Kieferhöhle retroaurikuläre
nuchale,
okzipitale submentale
profunde submandi-
zervikale buläre
supra-
klavikuläre
a b c
B Projektionen klinisch wichtiger Strukturen auf den Kopf c Abführende Lymphknotenstationen am Übergang von Kopf zu Hals:
Ansicht von frontal (a u. b) und von schräg rechts (c). Die wichtigsten dieser Lymphknotenstationen sind hier benannt.
Wenn die Lymphknoten vergrößert sind, liegt z. B. eine Entzündung
a Austrittspunkte des sensiblen N. trigeminus: Sie sind für die klinische
oder ein Tumor im Einflussgebiet dieses Lymphknotens vor. Bei der
Prüfung der Sensibilität des Kopfes von Bedeutung. Wenn der Druck
klinischen Untersuchung des Kopfes sind die abführenden Lymph-
der Fingerkuppe an diesen Austrittspunkten Schmerzen auslöst, ist
knotenstationen daher abzutasten.
der entsprechende Trigeminusast gereizt.
b Hautareale über den Nasennebenhöhlen: Sie sind bei Entzündungen
der Nebenhöhlen, die sehr häufig vorkommen, (druck)schmerzemp-
findlich.
6 Schünke, Schulte, Schuhmacher, Voll, Wesker, PROMETHEUS LernAtlas der Anatomie - Kopf, Hals und Neuroanatomie (ISBN 978-3-13-244421-8),
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1 Übersicht | Kopf und Hals
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Kopf und Hals | 1 Übersicht
Stirnfortsatz Stirnfortsatz
a b
lateraler
Nasenwulst
Auge
medialer
Nasenwulst Auge Tränen-
Nasen-Furche
Oberkiefer- Tränen-
fortsatz Nasen-Furche Philtrum
Unterkiefer-
c fortsatz d
A Gesichtswülste und deren Verschmelzung wülste, daran anschließend lateraler und medialer Nasenwulst. Beide
Ansichten von frontal. Um die Entstehung der klinisch wichtigen Lippen- medialen Nasenwülste grenzen an den Stirnfortsatz an.
Kiefer-Gaumen-Spalten (c ) zu verstehen, muss man die Entwicklung des b Beim sechs Wochen alten Embryo grenzen sich durch Furchung die
Gesichts kennen. Nasenwülste vom Oberkieferwulst ab.
c Beim sieben Wochen alten Embryo sind die medialen Nasenwülste in
a Fünf Wochen alter Embryo. Das Oberflächenektoderm des 1. Schlund-
der Mittellinie miteinander und an ihren lateralen Rändern mit den
bogens hat sich zum Stomodeum eingefaltet, das später Anschluss an
Oberkieferwülsten verschmolzen.
das endodermale Epithel der Mundhöhle gewinnt. Die Kontur des Ge-
d Beim zehn Wochen alten Embryo sind die Wanderungsbewegungen
sichts entwickelt sich aus Gesichtswülsten, deren Gewebe aus dem
abgeschlossen.
1. Schlundbogen oder aus Neuralleistenmesenchym stammt. Kaudal
des Stomodeums liegen die Unterkieferwülste, lateral die Oberkiefer-
Gesichtswulst Derivate
Unterkieferfortsatz Unterlippe
8 Schünke, Schulte, Schuhmacher, Voll, Wesker, PROMETHEUS LernAtlas der Anatomie - Kopf, Hals und Neuroanatomie (ISBN 978-3-13-244421-8),
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Kopf und Hals | 2 Knochen, Bänder und Gelenke
Sutura coronalis
Os frontale Sutura squamosa
Os parietale
Sutura
sphenoparietalis
Sutura
sphenofrontalis
Sutura
sphenosquamosa
Foramen
supraorbitale
Os sphenoidale,
Ala major
Os ethmoidale
Os lacrimale
Os nasale
Foramen
infraorbitale
Maxilla
Sutura
lambdoidea
Os occipitale
Porus acusticus
Mandibula
externus
Arcus
zygomaticus
Os zygomaticum
Foramen mentale
A Schädel von lateral (Norma lateralis) Lerneinheit dient der Übersicht über die wichtigsten Strukturen am seit-
Ansicht von links. Diese Ansicht wurde als Einführung in das Gebiet des lichen Schädel. Das Kapitel insgesamt ist so aufgebaut, dass man sich
Schädels gewählt, weil in ihr die meisten Schädelknochen zu erkennen immer zunächst nur mit den Bezeichnungen der Knochen vertraut ma-
sind (in B mit unterschiedlichen Farben markiert). Die einzelnen Kno- chen kann, bevor man die Einzelheiten und Beziehungen der Knochen
chen und ihre markanten Punkte sowie die Suturen (= Nähte) und Öff- zueinander studiert. Die Zähne (Dentes) werden in eigenen Lerneinhei-
nungen werden in den nachfolgenden Lerneinheiten besprochen. Diese ten erklärt (s. S. 48 ff).
12 Schünke, Schulte, Schuhmacher, Voll, Wesker, PROMETHEUS LernAtlas der Anatomie - Kopf, Hals und Neuroanatomie (ISBN 978-3-13-244421-8),
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2 Knochen, Bänder und Gelenke | Kopf und Hals
Os temporale,
Pars squamosa
Os frontale Os parietale
Os sphenoidale,
Ala major
Os ethmoidale
Os lacrimale
Os nasale
Os zygo-
maticum
Maxilla
Os occipitale
Os temporale,
Mandibula Pars petrosa
Os temporale,
Pars tympanica
B Schädelknochen von lateral C Knochen von Neuro- (grau) und Viscerocranium (orange)
Ansicht von links. Die Knochen sind unterschiedlich farbig hervorgeho- Ansicht von links. Der Schädel bildet eine Knochenkapsel um Gehirn,
ben, damit die Ausdehnung bzw. Begrenzung des jeweiligen Knochens Sinnesorgane und Kopfeingeweide. Das Überwachsen des Neurocra-
deutlich wird. nium (Hirnschädel) über das Viscerocranium (Gesichtsschädel) ist ty-
pisch für Primaten und eine direkte Folge des Größenwachstums des
Gehirns.
• Os frontale • Os nasale
• Os sphenoidale (bis auf • Os lacrimale
Proc. pterygoideus) • Os ethmoidale (bis auf Lamina cribrosa)
• Os temporale (Pars • Os sphenoidale (Proc. pterygoideus)
squamosa, Pars • Maxilla
petrosa) • Os zygomaticum
• Os parietale • Os temporale
• Os occipitale (Pars tympanica, Proc. styloideus)
• Os ethmoidale • Mandibula
(Lamina cribrosa) • Vomer
• Gehörknöchelchen • Concha nasalis inferior
• Os palatinum
• Os hyoideum (s. S. 47)
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Kopf und Hals | 2 Knochen, Bänder und Gelenke
Os frontale
Incisura Os parietale
frontalis
Foramen
Margo supraorbitale
supraorbitalis
Os sphenoidale,
Os nasale Ala major
Os sphenoidale, Os temporale
Ala minor
Orbita
Os ethmoidale,
Lamina Os sphenoidale,
perpendicularis Ala major
Margo Os zygomaticum
infraorbitalis
Dentes
Mandibula
Foramen
mentale
A Schädel von frontal (Norma facialis) erkennen, aus denen die Nervenäste austreten, die das Gesicht sensibel
In dieser Ansicht wird die Ausdehnung des Gesichts(Eingeweide-)schä- versorgen: Foramen supraorbitale, Foramen infraorbitale und Foramen
dels (Viscerocranium) besonders deutlich (zu den einzelnen Knochen mentale (s. S. 123 u. 227).
vgl. B). Die knöcherne Umrandung der Nasenhöhle (Apertura piriformis) Beachte: Bei Verdacht auf Mittelgesichtsfrakturen (v. a. Le Fort I und II)
stellt am Schädel den Beginn des Respirationstraktes dar. Die Nasen- sollte u. a. eine intraorale Palpation der Crista zygomaticoalveolaris er-
höhle dient ebenso zur Aufnahme von Sinnesorganen (Riechschleim- folgen (evtl. Stufenbildung und veränderte Mobilität des Oberkiefers ge-
haut) wie die Orbitae (Augenhöhlen). Zu den Nasennebenhöhlen s. C. In gen den Schädel bei dislozierten Jochbeinfrakturen).
der Frontalansicht sind auch die drei klinisch wichtigen Öffnungen zu
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2 Knochen, Bänder und Gelenke | Kopf und Hals
Os frontale Stirnhöhle
Os parietale (Sinus frontalis)
Os sphenoidale, Siebbeinzellen
Ala major (Cellulae ethmoidales)
Os nasale
Os temporale Keilbeinhöhle
Os ethmoidale, Os sphenoidale, (Sinus sphenoidalis)
Concha Ala major
nasalis media Kieferhöhle
Os zygomaticum (Sinus maxillaris)
Concha
nasalis inferior Maxilla Nasenhöhle
(Cavitas nasi)
Mandibula
Stirnnasen-
pfeiler
senkrechter
Jochpfeiler
I II III
horizontaler
b Jochpfeiler E Bruchlinien bei Mittelgesichtsfrakturen in der Einteilung
nach Le Fort
Durch die Rahmenkonstruktion ergeben sich im Bereich des Mittelge-
D Hauptkraftlinien (blau) im Bereich des Gesichtsschädels sichts verschiedene typische Bruchlinien (Le Fort I, II, III).
a Ansicht von frontal; b Ansicht von lateral. Das mechanische „Gegen- Le Fort I: Die Bruchlinie zieht quer durch die Maxilla oberhalb des har-
stück“ zu den pneumatisierten Nasennebenhöhlen (s. C ) sind Verdickun- ten Gaumens: Abriss des Oberkiefers unter Verletzung der Integrität der
gen (Pfeiler) der Knochensubstanz im Bereich des Gesichtsschädels, die Kieferhöhle: sog. unterer Querbruch.
die Höhlen des Gesichtsschädels teilweise umranden. Diese Verdickun- Le Fort II: Die Bruchlinie zieht quer über Nasenwurzel, Ossa ethmoida-
gen werden im Bereich der Hauptkraftlinien als Reaktion auf die me- lia, Ossa maxillaria und Ossa zygomatica. Die Integrität der Orbita wird
chanische Belastung gebildet (z. B. Kaudruck). Bildlich gesprochen kann bei diesem sog. Pyramidenbruch zerstört.
man die Rahmenkonstruktion des Gesichtsschädels mit der eines Fach- Le Fort III: Der Gesichtsschädel wird von der Schädelbasis abgerissen.
werkhauses vergleichen: Die Nebenhöhlen entsprechen den Zimmern Die Hauptbruchlinie zieht durch die Orbitae, es können zusätzlich noch
während die Verdickungen (entlang der Hauptkraftlinien) den Ständern Siebbeine, Stirnhöhlen, Keilbeinhöhlen und Jochbeine mit betroffen
entsprechen. sein.
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Kopf und Hals | 2 Knochen, Bänder und Gelenke
Sutura
sagittalis
Os parietale
Sutura
lambdoidea
Planum
occipitale
Os temporale,
Pars squamosa
Linea nuchalis
suprema Os temporale,
Pars petrosa
Vomer Os temporale,
Proc. mastoideus
Condylus
occipitalis
Os temporale,
Os palatinum Proc. styloideus
Foramen Os sphenoidale,
mandibulae Proc. pterygoideus
Maxilla,
Foramen
Proc. palatinus
incisivum
Mandibula Dentes
A Schädel von dorsal (Norma occipitalis) bzw. -ursprünge modelliert: die Lineae nuchales inferior, superior und
Das Os occipitale, das in dieser Ansicht dominiert, grenzt an die Ossa suprema. Einen topografisch-anatomischen Bezugspunkt stellt die Pro-
parietalia an, mit denen es durch die Lambdanaht (Sutura lambdoidea) tuberantia occipitalis externa dar: Sie kann äußerlich am Hinterhaupt ge-
verbunden ist. Die Schädelnähte (Suturen) sind eine Sonderform der tastet werden. Das Foramen mastoideum ist eine Durchtrittsstelle für
Syndesmosen (= Bandhaften, die im höheren Lebensalter verknöchern, eine Vene (s. S. 19).
s. F ). An seiner Außenfläche wird das Os occipitale durch Muskelansätze
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2 Knochen, Bänder und Gelenke | Kopf und Hals
Os parietale
Os occipitale Os temporale,
Pars squamosa
Os temporale,
Vomer Pars petrosa
a b c d
Os palatinum Os sphenoidale
Fonticulus
anterior
Sutura
Sutura
squamosa
coronalis
Fonticulus
Fonticulus
posterior
sphenoidalis
Sutura
Sutura
lambdoidea
spheno-
squamosa Fonticulus
mastoideus
a
a b
Fonticulus Sutura
anterior sagittalis
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Kopf und Hals | 2 Knochen, Bänder und Gelenke
Os frontale
Sutura
coronalis
Os Crista Sinus
Os parietale frontale frontalis frontalis
Sulcus sinus
sagittalis
Sutura superioris
sagittalis
a Foramen Sutura
parietale Os occipitale lambdoidea
Sulci
arteriosi
Os parietale
Foveolae
granulares
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2 Knochen, Bänder und Gelenke | Kopf und Hals
Os frontale Kopf-
schwarte
Lamina externa
Diploe
Os occipitale
B Knochen des Schädeldachs von außen oben (Norma verticalis) C Kopfschwarte und Schädeldach
Beachte den dreischichtigen Aufbau der Calvaria aus: Lamina externa,
Diploe und Lamina interna.
Die Diploe ist schwammartig aufgebaut und enthält rotes Knochen-
mark (Blutbildung!). Beim Plasmozytom (bösartige Entartung bestimm-
ter weißer Blutzellen) können viele kleine Nester von Tumorzellen die
umgebenden Knochenbälkchen zerstören, so dass es im Röntgenbild zu
multiplen Aufhellungen der Knochen des Schädeldaches kommt (wie
nach einem Schrotschuss: Schrotschussschädel). Durch die Calvaria
können Venen hindurchziehen, die eine Verbindung zwischen den venö-
sen Blutleitern des Gehirns und den Venen der Kopfschwarte herstellen,
die Vv. emissariae (vgl. F ; zu den Vv. diploicae s. E ).
V. diploica
temporalis Confluens
anterior sinuum
V. diploica Sinus
frontalis transversus V. emissaria
V. diploica occipitalis
temporalis
Sinus V. emissaria
posterior
sigmoideus mastoidea
V. diploica
occipitalis V. emissaria
condylaris
Plexus venosus
vertebralis
externus
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Kopf und Hals | 2 Knochen, Bänder und Gelenke
Dentes
Maxilla
Os zygomaticum
Os palatinum
Os frontale
Concha nasalis
inferior
Os sphenoidale
Vomer
Os temporale,
Proc. zygomaticus
Os temporale,
Pars squamosa
Os temporale,
Pars tympanica
Os temporale,
Pars petrosa
Foramen
magnum
Os occipitale
Os parietale
Canalis
caroticus
B Topografische Beziehung des Foramen lacerum zum Canalis
caroticus und der A. carotis interna Faser- Os temporale,
Ansicht von links. Das Foramen lacerum ist ein künstliches Loch, das beim knorpel Pars petrosa
Lebenden durch eine Faserknorpelplatte verschlossen ist; es ist daher
Sinus
nur am mazerierten Schädel zu erkennen. Das Foramen lacerum steht in
spheno-
enger topografischer Beziehung zum Canalis caroticus und der darin ent- idalis A. carotis
haltenen A. carotis interna. Durch das Foramen lacerum ziehen der N. pe- Foramen interna
trosus major und der N. petrosus profundus (s. S. 127, 131 u. 136). lacerum
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Foramen
Sutura palatina incisivum Maxilla,
mediana Proc. palatinus
Dentes
Os palatinum
Choana
Foramen
palatinum majus Os zygomaticum,
Facies temporalis
Foramen
palatinum minus Fissura orbitalis
inferior
Vomer
Proc. pterygoideus,
Lamina lateralis Os temporale
Foramen magnum
Foramen
mastoideum
Os occipitale
Linea nuchalis
superior
Protuberantia
occipitalis externa
Linea nuchalis
suprema
C Schädelbasis Wächst aufgrund einer solchen Störung der Canalis opticus ungenü-
Ansicht von außen. Die wichtigsten Strukturen der Schädelbasis von un- gend, wird der Sehnerv beschädigt, es kommt zu Gesichtsfeldausfällen.
ten sind hier beschriftet. Besonders wichtig sind die Öffnungen, durch Die Symptomatik bei solchen Läsionen richtet sich dann nach der betrof-
die Gefäße und Nerven ein- und austreten. Bei Störungen des Knochen- fenen Öffnung. Auf alle hier bezeichneten Strukturen wird in den späte-
wachstums können diese Öffnungen zu klein bleiben bzw. eingeengt ren Lerneinheiten Bezug genommen.
werden und so auf die hindurchziehenden Leitungsbahnen drücken.
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Kopf und Hals | 2 Knochen, Bänder und Gelenke
Fossa cranii
Os parietale posterior
Os occipitale
a
Stirnnasen-
pfeiler senkrechter
Jochpfeiler
vorderer
Foramen
Querbalken
horizontaler b magnum
Jochpfeiler
Flügelfort-
satzpfeiler B Schädelgruben (Fossae cranii) an der Schädelbasis
a Ansicht von innen; b Mediansagittalschnitt. Die innere Schädelbasis
medianer ist nicht flach, sondern weist drei hintereinander absteigende Gruben
Längsbalken hinterer auf: vordere, mittlere und hintere Schädelgrube (Fossae cranii anterior,
Querbalken media und posterior). Ihre Tiefe nimmt von frontal nach okzipital stetig
zu, diese treppenförmige Anordnung ist in b besonders gut zu erkennen.
Die Grenzen der drei Schädelgruben sind:
• vordere – mittlere: Alae minores ossis sphenoidalis, Jugum spheno-
idale,
a
• mittlere – hintere: Margo superior partis petrosae, Dorsum sellae.
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Canalis opticus
Proc. clinoideus
anterior
Os ethmoidale,
Fissura orbitalis Crista galli
superior (verdeckt)
Foramen ovale
Os sphenoidale,
Ala minor
Foramen
spinosum
Os sphenoidale,
Ala major
Sulcus
arteriosus
Os sphenoidale,
Fossa hypophysialis
Foramen
lacerum Proc. clinoideus
posterior
Clivus
Os temporale,
Pars petrosa
Foramen jugulare
Sulcus sinus
sigmoidei Foramen magnum
Fossa
cerebellaris
Sulcus sinus
transversi
Fossa
cerebralis
D Schädelbasis von innen leren oder hinteren Schädelgrube liegen. Zur Einteilung der Schädelgru-
Man vergleiche die Öffnungen der Schädelbasis von innen mit den Öff- ben s. B. Die Siebbeinplatte (Lamina cribrosa) des Siebbeins (Os ethmo-
nungen der Schädelbasis von außen (s. S. 21). Diese Öffnungen entspre- idale) verbindet die Nasenhöhle mit der vorderen Schädelgrube; durch
chen sich nicht immer, da einige Leitungsbahnen während ihres Durch- ihre Löcher ziehen die Riechfäden (s. S. 182).
tritts durch den Knochen abknicken bzw. einen längeren intraosseären Beachte: Aufgrund der hier verdünnten Knochenplatte kommt es bei Un-
Verlauf haben. Ein Beispiel dafür ist der Porus acusticus internus, durch fällen an dieser Stelle leicht zu Brüchen mit Einrissen der harten Hirn-
den u. a. der N. facialis aus dem Schädelinneren in das Felsenbein ein- haut. Es tritt dann Liquor cerebrospinalis in die Nase über: Gefahr der
zieht, während die meisten seiner Anteile an der äußeren Schädelbasis Meningitis, da die Bakterien von der unsterilen Nase in den sterilen Li-
das Felsenbein durch das Foramen stylomastoideum verlassen (Einzel- quor einwandern können!
heiten s. S. 126, 137 u. 151).
Zur Strukturierung und Portionierung des Lernens der einzelnen Durch-
trittsstellen orientiere man sich zunächst, ob sie in der vorderen, mitt-
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Kopf und Hals | 2 Knochen, Bänder und Gelenke
Squama
occipitalis
Canalis nervi
hypoglossi
Foramen
magnum
A Einbau des Hinterhauptsbeins (Os occipitale) in die Schädelbasis
Beachte die Verbindung mit den benachbarten Knochen. Canalis
Das Os occipitale verwächst während der Pubertät mit dem Os spheno- condylaris
idale zum sog. Os tribasilare.
b Proc. jugularis
Pars basilaris
Sulcus sinus
Foramen Condylus sagittalis
magnum occipitalis superioris
Canalis
Eminentia
condylaris Sulcus
cruciformis
sinus
transversi
Pars lateralis
Linea nuchalis
Crista inferior Canalis
occipitalis condylaris
externa
Foramen Proc.
magnum jugularis
Pars
lateralis
Linea nuchalis Protuberantia Linea nuchalis Pars
a superior occipitalis externa suprema c basilaris
B Isoliertes Os occipitale gnum liegt, gut zu erkennen. Die inneren Öffnungen des Canalis
a Ansicht von kaudal. Man erkennt die Pars basilaris, deren vorderer condylaris und des Canalis nervi hypoglossi sind sichtbar sowie der
Abschnitt mit dem Keilbein verwächst. Der Canalis condylaris endet Proc. jugularis, der sich am Aufbau des Foramen jugulare (s. S. 21) be-
hinter dem Gelenkfortsatz, während der Canalis hypoglossi unter- teiligt. Dieser Fortsatz entspricht dem Querfortsatz eines Wirbels.
halb des Gelenkfortsatzes verläuft. Ersterer enthält die V. emissaria c Ansicht von der Schädelinnenfläche. Hier sind die Rinnen für die ve-
condylaris, die im Sinus sigmoideus beginnt und im Plexus venosus nösen Blutleiter des Gehirns, die Sinus durae matris, zu erkennen.
vertebralis externus endet (Emissarie, s. S. 19), letzterer enthält ne- Die Eminentia cruciformis wird durch den Confluens sinuum hervor-
ben einem Venenplexus den N. hypoglossus (XII. Hirnnerv). Das Tu- gerufen. Man sieht an diesen Knochen, dass in Einzelfällen der Sinus
berculum pharyngeum ist eine Anheftungsstelle für die Schlundmus- sagittalis bevorzugt in den linken Sinus transversus drainiert. Im Re-
kulatur, während die Protuberantia occipitalis externa einen tastba- gelfall jedoch mündet er zu gleichen Teilen in beide Sinus transversi
ren Knochenpunkt am Hinterhaupt darstellt. (s. S. 384).
b Ansicht von links. In dieser Ansicht ist die Ausdehnung der Hinter-
hauptsschuppe (Squama occipitalis), die oberhalb des Foramen ma-
24 Schünke, Schulte, Schuhmacher, Voll, Wesker, PROMETHEUS LernAtlas der Anatomie - Kopf, Hals und Neuroanatomie (ISBN 978-3-13-244421-8),
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Kopf und Hals | 2 Knochen, Bänder und Gelenke
Squama
occipitalis
Canalis nervi
hypoglossi
Foramen
magnum
A Einbau des Hinterhauptsbeins (Os occipitale) in die Schädelbasis
Beachte die Verbindung mit den benachbarten Knochen. Canalis
Das Os occipitale verwächst während der Pubertät mit dem Os spheno- condylaris
idale zum sog. Os tribasilare.
b Proc. jugularis
Pars basilaris
Sulcus sinus
Foramen Condylus sagittalis
magnum occipitalis superioris
Canalis
Eminentia
condylaris Sulcus
cruciformis
sinus
transversi
Pars lateralis
Linea nuchalis
Crista inferior Canalis
occipitalis condylaris
externa
Foramen Proc.
magnum jugularis
Pars
lateralis
Linea nuchalis Protuberantia Linea nuchalis Pars
a superior occipitalis externa suprema c basilaris
B Isoliertes Os occipitale gnum liegt, gut zu erkennen. Die inneren Öffnungen des Canalis
a Ansicht von kaudal. Man erkennt die Pars basilaris, deren vorderer condylaris und des Canalis nervi hypoglossi sind sichtbar sowie der
Abschnitt mit dem Keilbein verwächst. Der Canalis condylaris endet Proc. jugularis, der sich am Aufbau des Foramen jugulare (s. S. 21) be-
hinter dem Gelenkfortsatz, während der Canalis hypoglossi unter- teiligt. Dieser Fortsatz entspricht dem Querfortsatz eines Wirbels.
halb des Gelenkfortsatzes verläuft. Ersterer enthält die V. emissaria c Ansicht von der Schädelinnenfläche. Hier sind die Rinnen für die ve-
condylaris, die im Sinus sigmoideus beginnt und im Plexus venosus nösen Blutleiter des Gehirns, die Sinus durae matris, zu erkennen.
vertebralis externus endet (Emissarie, s. S. 19), letzterer enthält ne- Die Eminentia cruciformis wird durch den Confluens sinuum hervor-
ben einem Venenplexus den N. hypoglossus (XII. Hirnnerv). Das Tu- gerufen. Man sieht an diesen Knochen, dass in Einzelfällen der Sinus
berculum pharyngeum ist eine Anheftungsstelle für die Schlundmus- sagittalis bevorzugt in den linken Sinus transversus drainiert. Im Re-
kulatur, während die Protuberantia occipitalis externa einen tastba- gelfall jedoch mündet er zu gleichen Teilen in beide Sinus transversi
ren Knochenpunkt am Hinterhaupt darstellt. (s. S. 384).
b Ansicht von links. In dieser Ansicht ist die Ausdehnung der Hinter-
hauptsschuppe (Squama occipitalis), die oberhalb des Foramen ma-
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2 Knochen, Bänder und Gelenke | Kopf und Hals
C Einbau des Siebbeins (Os ethmoidale) in die innere Schädelbasis D Einbau des Siebbeins (Os ethmoidale) in den Gesichtsschädel
Ansicht von kranial. Der kraniale Abschnitt des Os ethmoidale bildet Ansicht von frontal. Das Siebbein ist der zentrale Knochen der Nasen-
einen Teil der vorderen Schädelgrube, seine kaudalen Teile bilden Ab- höhlen.
schnitte der Nasenhaupthöhlen. Seine Nachbarknochen sind Os fron-
tale und Os sphenoidale.
Crista galli
Lamina Cellulae
cribrosa ethmoidales
Cellulae Lamina
ethmoidales orbitalis
Lamina Meatus nasi
orbitalis superior
Concha Lamina
a b nasalis media perpendicularis
Foramen ethmo-
idale anterius Crista galli
Crista galli Foramen
ethmoidale
Cellulae posterius
ethmoidales
Lamina
orbitalis
Concha
Bulla nasalis superior
ethmoidalis
Lamina Infundibulum
perpendi- Proc. ethmoidale
cularis Concha nasalis uncinatus
media
Concha Lamina
c d nasalis media perpendicularis
E Isoliertes Os ethmoidale c Ansicht von links. Man erkennt die Lamina perpendicularis und die
a Ansicht von kranial. Hier erkennt man die Crista galli, die der Anhef- eröffneten vorderen Siebbeinzellen. Die Orbita ist durch die Lamina
tung der Hirnsichel (Falx cerebri) dient (s. S. 308) sowie die horizontal orbitalis, eine dünne Knochenplatte, von den Siebbeinzellen ge-
verlaufende Siebplatte (Lamina cribrosa). Sie enthält Löcher, durch trennt.
die Riechfäden von der Nasenhöhle in die vordere Schädelgrube zie- d Ansicht von dorsal. Nur in dieser Ansicht erkennt man den Proc. un-
hen. Aufgrund dieser Durchlöcherung ist die Lamina cribrosa mecha- cinatus, der in situ fast vollständig von der mittleren Nasenmuschel
nisch schwach und bricht bei Traumen leicht. Klinisch erkennt man verdeckt wird. Er verschließt teilweise den Eingang in die Kieferhöhle,
eine solche Fraktur daran, dass Liquor aus der Nase tropft. Der Pati- den Hiatus semilunaris, und ist ein wichtiger Orientierungspunkt bei
ent klagt über Schnupfen! der endoskopischen Kieferhöhlenchirurgie. Die schmale Grube zwi-
b Ansicht von frontal. Die Mittellinienstruktur (Lamina perpendicularis schen Bulla ethmoidalis und Proc. uncinatus wird als Infundibulum
= Pendel wie bei einer Großvateruhr), die beide Nasenhöhlen trennt, ethmoidale bezeichnet. In diesen „Trichter“ münden Sinus frontalis,
ist zu sehen. Man erkennt die mittlere Muschel (Concha nasalis me- Sinus maxillaris und vordere Siebbeinzellen. Am dorsalen Siebbei-
dia), die ein Teil des Siebbeins ist (nur die untere Muschel ist ein eige- nende liegt die Concha nasalis superior.
ner Knochen), und die Siebbeinzellen (Cellulae ethmoidales), die sich
beiderseits der mittleren Muschel ausdehnen.
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Kopf und Hals | 2 Knochen, Bänder und Gelenke
Crista
frontalis
Pars
orbitalis
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2 Knochen, Bänder und Gelenke | Kopf und Hals
a b c d
B Einteilung der frontobasalen Frakturen nach Escher rhoe; Gefahr der aufsteigenden bakteriellen Infektion mit Menin-
a Typ I: Hohe frontobasale Fraktur: die Gewalt wirkt auf die oberen An- gitis).
teile der Squama ein. Die Frakturlinien ziehen von oben in die Stirn- c Typ III: Tiefe frontobasale Fraktur: Gewalteinwirkung zentral von
höhlen hinein. vorne. Mittelgesicht wird von der Schädelbasis abgerissen, was in die
b Typ II: Mittlere frontobasale Fraktur: Gewalteinwirkung in der Stirn- vertikalen oder transversalen Mittelgesichtsfrakturen übergeht (Le
Nasenwurzel-Region führt zur Impressionsfraktur der Stirnhöhle, des Fort III, s. S. 15).
Siebbeins und ggfs. auch der Keilbeinhöhle. Wenn die Dura mit ein- d Typ IV: Lateroorbitale Frakturen: Gewalt von seitlich vorn. Stirnhöhle
reißt, fließt Liquor cerebrospinalis durch die Nase ab (Rhinoliquor- und Orbitadach sind betroffen.
1 3
C Anatomische Basis der Komplikationen einer bakteriellen
Stirnhöhleninfektion
Ansicht von kranial auf das aufgesägte Stirnbein. Aufgrund der engen
2 Nachbarschaft der Stirnhöhle (als Bestandteil des Os frontale) zum Ge-
hirn, können Infektionen der Stirnhöhle leicht auf vitale Strukturen
übergreifen. Die Stirnhöhle selbst kann sich mit Eiter füllen (Empyem)
5 (1), der Eiter kann durch den Knochen auf die Dura mater durchbrechen
(epiduraler Abszess) (2). Wird die Dura durchbrochen, kommt es zur
4 Meningitis (3). Gelangt diese Infektion ins Gehirn, ist die Folge eine Abs-
zessbildung (4). Der Einbruch in den Sinus sagittalis superior führt zur
Sinusvenenthrombose (5).
Foramen
parietale
Margo
frontalis
Margo Margo
occipitalis occipitalis
Margo
squamosus
Sulcus arteriae Sulcus sinus
meningeae mediae sigmoidei
Linea temporalis
a inferior b
D Scheitelbein (Os parietale) in eine Facies externa und interna. An der Facies interna erkennt man
a rechtes Scheitelbein, Ansicht von lateral (Facies externa); b rechtes den Sulcus arteriae meningeae mediae. Die A. meningea media spielt
Scheitelbein, Ansicht von medial (Facies interna). eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit epiduralen Hämatomen
Beide Scheitelbeine bilden den mittleren Teil des Schädelgewölbes (s. S. 390).
mit seinem höchsten Teil, dem Scheitel. Man gliedert das Scheitelbein
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Kopf und Hals | 2 Knochen, Bänder und Gelenke
Os
occipitale
Os zygo- Os sphenoidale,
maticum Ala major
Fossa
mandibularis
Pars
tympanica
a b
B Knochenanlagen eines linken Os temporale • Pars petrosa, Felsenbein (dunkeloliv), enthält Gehör- und Gleichge-
a Ansicht von links; b Ansicht von kaudal. wichtsorgan und
Das Schläfenbein entwickelt sich aus drei Anlagen, die zu einem einheit- • Pars tympanica, Paukenteil (türkis), bildet große Teile des äußeren
lichen Knochen verschmelzen. Man unterscheidet: Gehörgangs.
• Pars squamosa, Schläfenbeinschuppe (helloliv), trägt die Pfanne des Beachte: Der Proc. styloideus, den man von seiner Lage her fälschlicher-
Kiefergelenks, weise als Teil der Pars tympanica ansehen könnte, ist aufgrund seiner
Entwicklung ein Teil der Pars petrosa.
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Proc. zygo-
maticus Facies
temporalis
Porus acusticus
externus
Tuberculum Foramen
articulare mastoideum Proc.
styloideus
Fossa
mandibularis Meatus acusticus Proc. zygo-
externus maticus
Fissura petro-
tympanica Fissura
tympano- Fissura tympano-
mastoidea squamosa Tuberculum
Proc. Proc.
articulare
a styloideus mastoideus
Fossa
mandibularis
Canalis
Sulcus caroticus Porus acusticus
arteriosus externus
Fissura petro-
tympanica
Proc.
mastoideus
Fossa
jugularis
Incisura
Foramen stylo- mastoidea
mastoideum
Foramen
mastoideum
Felsenbein-
pyramide
b
Proc.
zygomaticus
Apex partis
Foramen petrosae
mastoideum
Porus acusticus
internus
D Linkes Schläfenbein (Os temporale) aus. An der Fossa jugularis heftet sich der Anfang der V. jugularis in-
a Ansicht von lateral. Die wichtigsten Strukturen des Schläfenbeins terna an, die A. carotis interna gelangt durch den Canalis caroticus in
sind benannt. Durch das Foramen mastoideum (äußere Öffnung in a, das Schädelinnere.
innere Öffnung in c zu sehen) zieht eine Emissarie (zu den Vv. emis- c Ansicht von medial. Man erkennt die innere Öffnung des Foramen
sariae s. S. 19). Der Proc. mastoideus wird erst im Laufe des Lebens mastoideum sowie den Porus acusticus internus. Durch ihn ziehen
durch den Zug des M. sternocleidomastoideus ausgebildet und ist unter anderem der N. facialis und der N. vestibulocochlearis in das Fel-
von innen pneumatisiert (s. C ). senbein hinein. Der hier dargestellte Teil des Felsenbeins wird auch
b Ansicht von kaudal. In dieser Ansicht ist die flache Gelenkpfanne des als Felsenbeinpyramide bezeichnet, die Spitze der Pyramide (Apex par-
Kiefergelenks, die Fossa mandibularis, gut zu erkennen. Durch das tis petrosae) liegt im inneren Teil der Schädelbasis.
Foramen stylomastoideum tritt der N. facialis aus der Schädelbasis
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Proc. alveolaris
Margo
Proc. lacrimalis Sulcus
frontalis infraorbitalis
Margo
infraorbitalis
Facies
infratemporalis
Foramen
infraorbitale
Tuber
Spina nasalis maxillae
anterior
Corpus
maxillae Foramina
alveolaria
Proc. Proc.
zygomaticus Margo frontalis
lacrimalis
Facies
Proc. nasalis
a Fossa canina alveolaris
Sulcus
lacrimalis
Sinus
maxillaris
Canalis
incisivus
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2 Knochen, Bänder und Gelenke | Kopf und Hals
a b
C Odontogene Zysten im Oberkiefer b Follikuläre Zysten entstehen durch die Ausweitung des Zahnsäck-
Sicht von vorne auf eine rechte Kieferhöhle. Die Zahnwurzeln der Zähne chens im Kronenbereich eines an seinem Durchbruch behinderten
im Oberkiefer wölben sich in die Kieferhöhle vor. Diese anatomische Zahnes (z. B. Weisheitszahn).
Beziehung ist klinisch wichtig, da in die Oberkieferhöhle projizierte
Klinisch muss deshalb bei einer Oberkieferhöhlenentzündung immer
Schmerzen von Zähnen ausgehen können. Umgekehrt können Entzün-
an eine Ursache in den Zähnen gedacht werden. Deshalb können Er-
dungen in der Kieferhöhle auf die Zähne im Oberkiefer übergreifen.
krankungen der Kieferhöhle die enge Zusammenarbeit zwischen HNO-
a Radikuläre Zysten gehen von der Wurzelspitze eines Zahnes aus. Die Ärzten und Zahnärzten erfordern.
chronische Entzündung in der Zahnwurzel führt dann zu einer Zys-
tenbildung in der Oberkieferhöhle.
a b c
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Proc. frontalis
Foramen
zygomaticoorbitale a b
a Proc. temporalis
Os nasale
Foramen
Proc. frontalis nasale
Foramen
zygomaticoorbitale
Proc.
temporalis
Foramen
b zygomaticotemporale
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Proc. orbitalis
Incisura
sphenopalatina
Facies maxillaris
der Lamina
perpendicularis Proc.
sphenoidalis
Crista
choanalis
vomeris
Sulcus Proc.
a palatinus major pyramidalis
E Pflugscharbein (Vomer)
Ansicht von rechts lateral. Das Pflugscharbein (Vomer) bildet zusammen
mit der Lamina perpendicularis des Siebbeins die knöcherne Grundlage
des Nasenseptums (s. S. 14). An seiner oberen Kante bildet es zwei Flü-
gel (Alae vomeris), welche die Verbindung zum Keilbeinkörper herstel- Proc.
len. Als Mittellinienstruktur ist es an der Trennung der beiden hinteren orbitalis
Nasenöffnungen (Choanae) beteiligt (s. S. 44 u. 185).
Incisura
sphenopalatina
Proc.
sphenoidalis Facies nasalis
der Lamina
perpendicularis
Crista
conchalis
Facies
nasalis
Spina nasalis
Lamina
posterior
horizontalis
Proc.
pyramidalis Foramen
palatinum majus
F Nasenseptumkorrektur
Ansicht von kranial. Gekrümmte Nasensepten sind eine häufige Ursache
für die Behinderung der Nasenatmung. Bei der chirurgischen Korrektur Incisura
wird u. U. das Nasenseptum entnommen, begradigt und dann reimplan- sphenopalatina
tiert.
Lamina Sulcus
perpendicularis palatinus major
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Os palatinum Os frontale
Os spheno-
Os spheno- Vomer idale Os parietale
idale
a b
Os parietale
B Isoliertes Os sphenoidale mit der Orbita verbindet. Die beiden Keilbeinhöhlen sind in ihrem In-
a Ansicht von unten; zur Lage in situ vgl. A. Man erkennt die Lami- neren durch ein Septum getrennt (s. S. 43).
nae medialis und lateralis des Flügelfortsatzes (Proc. pterygoideus). c Ansicht von oben. In dieser Ansicht erkennt man den Türkensattel
Zwischen beiden befindet sich die Fossa pterygoidea, in welcher der (Sella turcica), in dessen Mitte sich die Fossa hypophysialis für die Hy-
M. pterygoideus medialis liegt. Foramen spinosum und Foramen ro- pophyse befindet. Aus der Sicht der mittleren Schädelgrube erkennt
tundum verbinden die mittlere Schädelgrube mit der äußeren Schä- man das Foramen spinosum und das Foramen ovale sowie das Fora-
delbasis. men rotundum.
b Ansicht von vorne. In dieser Ansicht wird besonders schön deut- d Ansicht von hinten. Die Fissura orbitalis superior ist in dieser Ansicht
lich, warum das Keilbein ursprünglich Os sphecoidale (= Wespen- besonders deutlich, der Canalis opticus wird durch den Proc. clino-
bein) genannt wurde, bevor ein Übertragungsfehler zur Bezeichnung ideus anterior fast vollständig verdeckt. Das Foramen rotundum ver-
Os sphenoidale (= Keilbein) führte. Der beiderseits vorhandene Ein- bindet die mittlere Schädelgrube mit der äußeren Schädelbasis (Fo-
gang in die Keilbeinhöhle (Apertura sinus sphenoidalis) erscheint als ramen spinosum hier nicht zu sehen, vgl. a). Da Keilbein und Hinter-
Augen der Wespe, zwischen den Beinen der Wespe (den Flügelfort- hauptsbein (Os occipitale) während der Pubertät zusammenwachsen
sätzen des Keilbeins) sind die Fossae pterygoideae zu sehen. Man er- (= Os tribasilare), gibt es zwischen beiden Knochen keine Sutur mehr;
kennt die Fissura orbitalis superior, welche die mittlere Schädelgrube die Spongiosabälkchen liegen frei und erscheinen porös.
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Ala major
Foramen
rotundum
Ala major
Lamina medialis Proc.
Lamina lateralis pterygoideus
Facies
temporalis Foramen ovale
Foramen
spinosum
Facies orbitalis
Foramen
rotundum
Canalis
pterygoideus Spina ossis
sphenoidalis
Lamina
Fossa medialis Proc.
b pterygoidea pterygoideus
Hamulus Lamina
pterygoideus lateralis
Ala major
Foramen
rotundum
Foramen ovale
Proc. clinoideus
Foramen
anterior
spinosum
Fissura orbitalis
superior
Proc. clinoideus
anterior Ala major,
Facies cerebralis
Foramen
Canalis rotundum
pterygoideus
Spongiosabälkchen
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a Durchtritts- Leitungsbahn
stelle
Foramen • N. supraorbitalis
supra- (R. lateralis)
Os palatinum, orbitale • A. supraorbitalis
Proc. pyramidalis
c Incisura • N. supraorbitalis
frontalis (R. medialis)
• A. supratrochlearis
A Knochen der rechten Augenhöhle idale und Os sphenoidale (s. a bzw. c ) sowie Os Foramen • N. zygomaticus
(Orbita) lacrimale und Os palatinum, die nur in der me- zygomatico- (aus N. V2)
Ansicht von frontal (a), lateral ( b) und medial dialen Ansicht (s. b) zu erkennen sind. orbitale
(c ); laterale bzw. mediale Orbitawand in b u. c Diese Lerneinheit behandelt den knöchernen
entfernt. Aufbau der einzelnen Orbita, die folgende Canalis • Ductus nasolacrimalis
Die Augenhöhle wird von sieben verschiede- Lerneinheit die Nachbarschaftsbeziehungen nasolacri-
nen Knochen (hier farbig markiert) gebildet: Os beider Orbitae zueinander. malis
frontale, Os zygomaticum, Maxilla, Os ethmo-
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Incisura frontalis
Foramen
supraorbitale Foramen ethmo-
idale posterius
Os frontale,
Pars orbitalis Foramen ethmo-
idale anterius
Foramen zygo- Canalis opticus
maticoorbitale
Os nasale
Fissura orbitalis
superior Maxilla,
Proc. frontalis
Os zygomaticum
Os lacrimale
Fissura orbitalis
inferior Os ethmoidale,
Lamina orbitalis
Sulcus
infraorbitalis
Maxilla,
Foramen ethmo- Proc. frontalis
idale anterius
Crista lacrimalis
Foramen ethmo- posterior
idale posterius (Os lacrimale)
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Sinus Crista Os
frontalis galli ethmoidale Os frontale,
Facies orbitalis
Os sphenoidale,
Ala minor
Os ethmoidale,
Lamina perpen- Canalis opticus
dicularis
Os ethmoidale,
Fissura orbitalis Lamina orbitalis
superior (Lamina papyracea)
Concha Os sphenoidale,
nasalis superior Ala major,
Facies orbitalis
Fissura orbitalis
inferior Os zygomaticum,
Facies orbitalis
Orbitaboden
Canalis
Concha infraorbitalis
nasalis media
Sinus
Concha maxillaris
nasalis inferior
Proc. palatinus Vomer
maxillae
C Orbitae und Nachbarstrukturen ren auftreten und Tumoren und Entzündungen auf die Nachbarschaft
Frontalschnitt auf Höhe der beiden Orbitae in der Ansicht von frontal. übergreifen bzw. von ihr stammen. Durch die Fissura orbitalis superior
Die Wände der Orbita zu den Cellulae ethmoidales (0,3 mm, Lamina gelangt man in die mittlere Schädelgrube. Die hier nicht dargestellten
papyracea) und zum Sinus maxillaris (0,5 mm, Orbitaboden) sind sehr Strukturen Keilbeinhöhle, Hypophyse und Chiasma opticum liegen da-
dünn; deshalb können an diesen beiden Orten besonders leicht Fraktu- mit ebenfalls in unmittelbarer Nachbarschaft der Orbita.
38 Schünke, Schulte, Schuhmacher, Voll, Wesker, PROMETHEUS LernAtlas der Anatomie - Kopf, Hals und Neuroanatomie (ISBN 978-3-13-244421-8),
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2 Knochen, Bänder und Gelenke | Kopf und Hals
Ausschnitt s. E
Foramen
Fissura palatinum majus
orbitalis
inferior Foramen
palatinum minus F Benachbarte Strukturen der rechten
Facies Fossa pterygopalatina an der rechten
temporalis Choana Schädelbasis
Ansicht von kaudal. Der Zugang zur Fossa pte-
Crista infra- Os palatinum,
temporalis Proc. pyramidalis rygopalatina von der Schädelbasis aus ist durch
den Pfeil markiert. Sie selbst (in dieser Ansicht
Lamina Lamina medialis, nicht sichtbar) liegt lateral der Lamina lateralis
lateralis, Proc. pterygo- proc. pterygoidei ossis sphenoidalis.
Proc. ptery- ideus
Zu den Begrenzungen der Fossa pterygopala-
goideus
Foramen tina sowie Zugangswegen und Leitungsbah-
Foramen ovale nen s. S. 238 f.
spinosum
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Kopf und Hals | 2 Knochen, Bänder und Gelenke
Cartilago Cartilago
Glabella
alaris major, alaris major,
Crus laterale Crus mediale
Os nasale
Proc. frontalis
maxillae
Cartilago Naris
septi nasi,
Proc. lateralis Ala nasi Cartilago
septi nasi
Cartilago
alaris major Spina nasalis
anterior
Cartilagines
alares minores
Os ethmoidale, Os ethmoidale, Os
Concha nasalis Concha nasalis ethmoidale Os
Os frontale superior media Os frontale sphenoidale
Os nasale Os nasale
Os lacrimale Cartilago
septi nasi
Vomer
Concha Os
nasalis sphenoidale Cartilago
inferior alaris major
Os palatinum Os palatinum
a Maxilla b Maxilla
C Knöcherne Wände der Nasenhöhle • die mediale Wand (Septum nasi, s. b u. E), die aus Knorpel und folgen-
a rechte Nase, Ansicht von links; Nasenseptum entfernt, um die Sicht den Knochen besteht: Os nasale, Os ethmoidale, Vomer, Os spheno-
auf die Nasenhöhle zu ermöglichen. b Paramedianschnitt, Ansicht von idale, Os palatinum und Maxilla, wobei die letzten drei nur mit klei-
links. nen Knochenspangen am Nasenseptum beteiligt sind.
Die Nasenhöhle hat vier Wände:
Von hinten wird die Nasenhöhle in ihrem oberen Abschnitt durch das
• das Dach (Os nasale, Os frontale und Os ethmoidale), Os sphenoidale begrenzt. Von den drei Conchae ist nur die Conchae na-
• den Boden (Maxilla und Os palatinum), salis inferior ein eigener Knochen, die beiden übrigen sind Bestandteile
• die laterale Wand mit Maxilla, Os nasale, Os lacrimale, Os ethmoidale, des Siebbeins.
Os palatinum und Concha nasalis inferior,
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2 Knochen, Bänder und Gelenke | Kopf und Hals
Os frontale
Ala minor
Sinus frontalis
Fossa cranii media
Os nasale
Fossa hypophysialis
Os lacrimale
Sinus sphenoidalis
Proc. frontalis
maxillae Concha nasalis superior,
Os ethmoidale
Corpus,
Apertura Os sphenoidale
piriformis
Proc. pterygoideus,
Lamina medialis
Choana
Meatus nasi
medius Proc. pterygoideus,
Lamina lateralis
D Nasenhöhle mit Darstellung des Luftstroms durch die drei superior, medius und inferior zu den Choanen in den Nasenrachen. Die
Nasengänge drei Nasengänge werden durch die drei Muscheln, Conchae nasales su-
Ansicht von links. Die Luft tritt durch die Apertura piriformis in die knö- perior, media und inferior getrennt.
cherne Nasenhöhle ein und zieht über die drei Nasengänge, Meatus nasi
Crista galli
Sinus
Sinus frontalis sphenoidalis
Os nasale Fossa
hypophysialis
Os ethmoidale,
Lamina Crista
perpendicularis sphenoidalis
Cartilago Vomer
septi nasi
Choana
Cartilago
alaris major,
Crus mediale Proc. posterior
Maxilla,
Cavum oris Proc. palatinus
E Nasenseptum des knorpeligen Septums wächst tief in den knöchernen Teil hinein. Ab-
Paramedianschnitt. Ansicht von links. Die linke laterale Wand der Na- weichungen des Nasenseptums sind häufig. Sie können den knorpeligen
senhöhle mit angrenzenden Knochen wurde entfernt. Das Nasensep- und/oder den knöchernen Anteil betreffen. Ist diese Septumdeviation
tum besteht aus einem vorderen, knorpeligen Anteil, der Cartilago septi so ausgedehnt, dass sie Beschwerden verursacht (Behinderung der Na-
nasi und einem hinteren, knöchernen Anteil (s. Cb). Der Proc. posterior senatmung), kann sie operativ korrigiert werden.
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Kopf und Hals | 2 Knochen, Bänder und Gelenke
2.16 Nase:
Nasennebenhöhlen (Sinus paranasales)
12. LJ
8. LJ
1. LJ
4. LJ
4. LJ
1. LJ
8. LJ
12. LJ
20. LJ
> 60. LJ
Sinus Sinus Sinus
a maxillaris b maxillaris sphenoidalis
A Projektion der Nasennebenhöhlen auf den Schädel B Pneumatisation der Kiefer- und Stirnhöhle
a Ansicht von frontal; b Ansicht von links. Ansicht von frontal. Stirn- und Kieferhöhle bilden sich erst im Laufe des
Die Nasennebenhöhlen sind mit Luft gefüllte Hohlräume (Leichtbau- Lebens während des Schädelwachstums aus (Pneumatisation); die Sieb-
weise des Schädels!). Da hier Entzündungen entstehen können, die evtl. beinzellen (Cellulae ethmoidales) sind dagegen schon von Geburt an
Schmerzen über der betroffenen Höhle verursachen (z. B. Stirnkopf- pneumatisiert. Nebenhöhlenentzündungen (Sinusitis ethmoidalis) fin-
schmerz bei Entzündung des Sinus frontalis), ist die Kenntnis der Lage den sich bei Kindern deshalb vorwiegend in den Siebbeinzellen (Gefahr
der Höhlen richtungsweisend für die Diagnostik. des Orbitadurchbruchs: zugeschwollenes rotes Auge, s. D).
Beachte: Die Bezeichnung „Cellulae ethmoidales (Siebbeinzellen)“ hat
den früher verwendeten Begriff „Siebbeinhöhle (= Nasennebenhöhle)“
abgelöst.
Sinus sphenoidalis
Os nasale
Foramen spheno-
Bulla ethmoidalis
palatinum
Os lacrimale
Corpus,
Os sphenoidale
Proc. uncinatus
Proc. frontalis
maxillae
Hiatus maxillaris
b
C Laterale Wand der rechten Nasenhöhle
a u. b Ansicht von links; Nasenmuscheln entfernt, um die Mündungen
von Tränen-Nasen-Gang und Nasennebenhöhlen in die Nasenhaupt- Drainagewegen vgl. auch E). Neben den Öffnungen der Nebenhöhlen
höhle sichtbar zu machen (s. farbige Pfeile in b : rot: Ductus nasolacri- in die Nasenhaupthöhle wird hier auch die enge topografische Bezie-
malis; gelb: Sinus frontalis; orange: Sinus maxillaris; grün: Cellulae eth- hung der Nasenhöhle zu vorderer Schädelgrube (Fossa cranii anterior)
moidales anteriores bzw. posteriores; blau: Sinus sphenoidalis; zu den und Mundhöhle (Cavitas oris) sichtbar.
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2 Knochen, Bänder und Gelenke | Kopf und Hals
D Knöcherne Struktur der Nasenhöhlen rale Wand des Siebbeins zur Orbita ist papierdünn (Lamina orbitalis =
a Ansicht von frontal; b Transversalschnitt, Schleimhaut belassen, An- Lamina papyracea): Gefahr des Durchbruchs von Entzündungen und Tu-
sicht von kranial. moren in beide Richtungen.
Die zentrale Struktur der Nebenhöhlen ist das Siebbein (Os ethmoidale, Beachte: Der tiefste Punkt des Sinus maxillaris liegt im Wurzelbereich
rot), dessen Lamina cribrosa einen Teil der vorderen Schädelbasis bil- des Oberkiefermolaren (bei 30 % der Menschen weniger als 1 mm Ab-
det. Um das Siebbein herum liegen Stirn- und Kieferhöhle (Sinus fron- stand zwischen Sinus maxillaris und bukkaler Wurzel). Periapikale Ent-
talis und maxillaris). In der Haupthöhle sind unterer, mittlerer und obe- zündungen in diesem Bereich können daher bis zum Sinusboden durch-
rer Nasengang zu sehen (Meatus nasi inferior, medius und superior), die brechen. Eine Kieferhöhleneröffnung ist bei Extraktion eines oberen Mo-
von den analog benannten Muscheln (Conchae nasales inferior etc.) be- laren am wahrscheinlichsten.
grenzt werden. Die mittlere Muschel ist Orientierungspunkt bei Eingrif- Im Transversalschnitt (b) wird erkennbar, dass die Hypophyse, die hinter
fen im vorderen Siebbein und an der Kiefernhöhle, deren knöcherne Öff- der Keilbeinhöhle (Sinus sphenoidalis) in der Fossa hypophysalis (s. C)
nung (Ostium sinus maxillaris) lateral dieser Muschel in den mittleren liegt, über die Nasenhöhle zugänglich und daher transnasal gut zu ope-
Nasengang mündet. Unter dieser Muschel liegt kranial die größte Kam- rieren ist. Am hier belassenen Schleimhautrelief ist sichtbar, wie eng die
mer des Siebbeins, die Bulla ethmoidalis. Am vorderen Rand ihrer knö- Nasenhöhle insgesamt ist und wie schnell sie aufgrund dessen zuschwel-
chernen Begrenzung ist ein knöcherner Haken zu sehen, der den Ein- len kann (s. E).
gang zur Kieferhöhle nach vorne begrenzt (Proc. uncinatus). Die late-
mittlerer • Stirnhöhle
Nasenseptum
(Sinus frontalis)
• Kieferhöhle Kieferhöhle
(Sinus maxillaris) untere Muschel
• vordere Siebbeinzellen
(Cellulae ethmoidales
anteriores)
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Kopf und Hals | 2 Knochen, Bänder und Gelenke
Maxilla
Sinus
maxillaris
Os
palatinum
Os spheno-
idale
Maxilla
Choanen Os
palatinum
Os spheno-
idale Vomer
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Fissura orbitalis
superior
Apertura sinus
sphenoidalis
Concha nasalis
Fossa
media
pterygoidea
Vomer
Fissura orbi-
talis inferior
Concha nasalis
Choana inferior
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Kopf und Hals | 2 Knochen, Bänder und Gelenke
Caput Proc.
mandibulae condylaris
Proc.
coronoideus
Linea
obliqua
Ramus
mandibulae
Caput
mandibulae
Pars
alveolaris
mandibulae
Foramen
Corpus mandibulae
a Tubercula mandibulae
Spina
mentalia
mentalis Fovea
superior sublingualis
Incisura
mandibulae Caput
mandibulae
Proc. Fovea
coronoideus pterygoidea
Proc. condylaris
Foramen
mandibulae Fovea
Sulcus mylo- b submandibularis
hyoideus
Fossa Linea
digastrica mylohyoidea
Pars
alveolaris
mandibulae
Protuberantia Angulus
mentalis mandibulae
Foramen Linea
c mentale obliqua
A Unterkiefer (Mandibula) b Ansicht von dorsal. In dieser Ansicht ist das Foramen mandibulae be-
a Ansicht von frontal. Der Unterkiefer (Mandibula), selbst ein Teil des sonders gut zu erkennen. Durch dieses Loch zieht der N. alveolaris in-
Viscerocraniums, ist mit dem Neurocranium durch das Kieferge- ferior, der die Zähne des Unterkiefers sensibel innerviert. Sein Endast
lenk (Art. temporomandibularis) verbunden, als dessen Gelenkkopf tritt aus dem Foramen mentale aus. Beide Foramina sind durch den
das Caput mandibulae zu erkennen ist. Es sitzt am Ende des aufstei- im Unterkiefer verlaufenden Canalis mandibulae miteinander ver-
genden Asts (Ramus mandibulae), der im Unterkieferwinkel (Angu- bunden.
lus mandibulae) in den Körper (Corpus mandibulae) übergeht. Die c Ansicht von schräg-links. Proc. coronoideus, Proc. condylaris und die
Zähne sitzen in den Alveolarfortsätzen (Partes alveolares). Dieser Teil dazwischenliegende Incisura mandibulae sind gut zu erkennen. Erste-
der Mandibula unterliegt aufgrund der Zahnentwicklung im Laufe rer dient einem Muskelansatz, letzterer trägt das Caput mandibulae
des Lebens besonders starken Veränderungen (s. B). Durch das Fora- mit der Facies articularis, dem Gelenkköpfchen des Kiefergelenks. Die
men mentale zieht der gleichnamige Ast des N. trigeminus in seinen Fovea pterygoidea dient Teilen des M. pterygoideus lateralis als Mus-
knöchernen Kanal. Die Lokalisation dieses Loches ist für die klinische kelansatzfläche.
Untersuchung wichtig, da an dieser Stelle die Drucksensibilität des
Nervs geprüft wird (z. B. bei Trigeminusneuralgie, S. 123).
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2 Knochen, Bänder und Gelenke | Kopf und Hals
a Corpus b Corpus
Cornu minus
Cornu majus
C Os hyoideum (Zungenbein) (s. S. 189). Er wird aber in den Terminologia anatomica unter den Schä-
a Ansicht von ventral; b Ansicht von dorsal; c Ansicht von schräg- delknochen aufgelistet. Das große Horn (Cornu majus) und der Zungen-
links. Das Zungenbein (Os hyoideum) ist ein Knochen, der im Hals in beinkörper (Corpus ossis hyoidei) sind am Hals zu tasten. Die Verschie-
eine Muskelkette zwischen Mundboden und Kehlkopf eingebettet ist bung des Zungenbeins ist während des Schluckaktes tastbar.
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Kopf und Hals | 2 Knochen, Bänder und Gelenke
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2 Knochen, Bänder und Gelenke | Kopf und Hals
I1 (11/21)* Schneidekante 1 1
I2 (12/22) Schneidekante 1 1
C (13/23) 1 (Kauspitze) 1 1
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Kopf und Hals | 2 Knochen, Bänder und Gelenke
Bezeichnung Bedeutung
labial
distal zum Ende des Zahnbogens hingewandt
oral zur Mundhöhle gerichtet
fazial zur Gesichtsseite gerichtet
palatinal lingual zur Zunge gerichtet (nur bei Unterkieferzähnen)
labial zur Lippe gerichtet
bukkal
bukkal zur Wange gerichtet
lingual palatinal zum Gaumen gerichtet (nur bei Oberkieferzähnen)
oral
vestibulär zum Mundvorhof gerichtet
approximal zwischen zwei Zahnkronen gelegen
vestibulär
inzisal zur Schneidekante hin
labial okklusal auf der Kaufläche gelegen
zervikal zum Zahnhals hin gerichtet
koronal kronenwärts gerichtet
apikal in Richtung der Zahnwurzel
pulpal in Richtung Zahnpulpa
A Richtungsbezeichnungen in der Mundhöhle
okklusal distoapproximal
distal zervikal
koronal
distal mesial
apikal bukkal lingual
oral/
vestibulär/ lingual
bukkal
mesial b mesioapproximal
oral/
lingual
C Richtungsbezeichnungen am Zahnbogen und am Zahn
distal a am Zahnbogen: Ansicht von kranial auf den rechten Unterkieferast;
mesial b am Zahn: unterer rechter 1. Molar (Zahn 46) von bukkal, distal und
vestibulär/ okklusal.
a labial
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2 Knochen, Bänder und Gelenke | Kopf und Hals
Oberkiefer-
mitte
Fovea mesialis
Cuspis Cuspis
mesiobuccalis mesiopalatinalis
Schneide-
kante α1 α2 Fovea centralis Tuberculum
carabelli
α1 α2 Cuspis
b distal mesial
distobuccalis
Cuspis
vestibulär distopalatinalis
Schneide-
kante
r b Fovea distalis
r
E Gemeinsame Zahnmerkmale
Bereits 1870 beschrieb Felix Mühlreiter be- Cuspis distalis Cuspis
distolingualis
stimmte Zahnmerkmale, die allen Zähnen ge- s. c
meinsam sind und mit deren Hilfe man gleiche Cuspis Fovea centralis
Zähne sicher der rechten bzw. linken Kiefer- distobuccalis
Cuspis
hälfte zuordnen kann: mesiolingualis
Cuspis
a Wurzelmerkmal: wird bei der Betrachtung mesiobuccalis
des Zahnes von vestibulär beurteilt. Es be-
zieht sich auf die Verlaufsrichtung der Zahn-
c Fovea mesialis
wurzel. Diese ist nach distal gekrümmt,
weicht also geringfügig nach distal von der
Zahnachse ab.
F Aufbau der Kaufläche von Seitenzähnen auf (s. S. 53). Im Einzelnen unterscheidet man
b Winkelmerkmal: wird ebenfalls von vesti-
a Bestandteile der Kaufläche am Beispiel ei- Höckerspitzen, Höckerabhänge, Vertiefungen
bulär beurteilt und ist besonders deutlich
nes oberen rechten Prämolaren (P1 bzw. (Fossae bzw. Foveolae), Spalten (Fissuren) und
bei Schneidezähnen ausgebildet. Hierbei ist
Zahn 14), Ansicht von okklusal; Randleisten (Cristae marginales) (a). Die Fissu-
der Winkel, den die Schneidekante mit den
b Nomenklatur der Höcker des 1. oberen ren trennen die einzelnen Zahnhöcker in Form
Seitenflächen der Krone bildet, mesial klei-
Molaren (M1) des rechten Oberkiefers von Längs- und Querfissuren, an den Kreu-
ner als distal.
(Zahn 16), Ansicht von kaudal; zungsstellen und Gabelungen liegen Vertiefun-
c Krümmungs- oder Massenmerkmal: wird
c Nomenklatur der Höcker des 1. unteren gen, die als Prädilektionsstellen für Karies gel-
von inzisial bzw. okklusal betrachtet. Hier-
Molaren (M1) des rechten Unterkiefers ten. Innerhalb der Höcker einer Kaufläche un-
bei erkennt man, dass der Krümmungsra-
(Zahn 46), Ansicht von kranial. terscheidet man tragende und nichttragende
dius der Approximalfläche (= die dem Nach-
Höcker (s. S. 53). Akzessorische Höcker, sog.
barzahn zugewandte Kronenfläche) der Mit Ausnahme der beiden oberen und unte-
Tubercula anomalia, sind nicht selten (z. B. Tu-
Zähne mesial größer ist als distal, d. h., die ren Schneidezähne (Dentes incisivi) haben die
berculum carabelli am mesiopalatinalen Hö-
Zähne sind mesial deutlich massiger. Kauflächen des menschlichen Dauergebisses
cker des 1. oberen Molaren).
bis zu 5 Höcker (Cuspis dentis). Während die
Weitere Unterscheidungsmerkmale sind die Beachte: Während die anatomische Kaufläche
Eckzähne (Dentes canini) eine geteilte Schnei-
Zahnhalslinie (Verlauf der Schmelz-Zement-Li- von den beiden Randleisten sowie dem First der
dekante in Form einer Kauspitze aufweisen
nie), der Kronenäquator (anatomischer Äqua- Höckergrate begrenzt wird, greift die funktio-
und somit einhöckrig sind, weisen die Seiten-
tor), die Kronenflucht (besonders ausgeprägt nelle Kaufläche auf die Außenflächen (äußere
zähne (Dentes prämolares und molares) aus-
bei Unterkieferzähnen) sowie der Wurzelquer- Höckerabhänge) der tragenden Höcker über.
nahmslos zwei- bzw. mehrhöckrige Kauflächen
schnitt.
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Kopf und Hals | 2 Knochen, Bänder und Gelenke
Porus
Orbitarand
acusticus
externus
Frankfurter Horizontale
Arcus dentalis
10–15° Camper-Ebene superior
Okklusionsebene
Spina nasalis (Kauebene)
anterior
Okklusionsebene
(Kauebene)
Inzisalpunkt lingualer
Höcker
unterer mittlerer
b Schneidezahn a 1. Molar b 1. Molar
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a
Ausschnitt s. d
Oberkiefer
Oberkiefer
8,5 9,0 10,0 7,0 7,0 7,5 6,5 8,5 vestibulär tragender
Höcker
tragender
5,5 5,6 oral
10,0 10,5 11,0 7,0 7,0 7,0 Höcker
Vestibulum
c oris
d Unterkiefer
b Unterkiefer
G Stellung der Zähne bei Regelverzahnung im Einzelnen Höcker des 1. oberen Molaren zeigt in Richtung der mesiobukkalen
a Okklusionsstellung der oberen und unteren Schneidezähne; Fissur des 1. unteren Molaren. Diese Stellung der Zähne wird als Neu-
b Schema der Stellung der Zähne in Ober- und Unterkiefer. Angegeben tralbisslage bezeichnet.
ist die mittlere mesiodistale Breite der Zähne in Millimetern; c Regel- c u. d In transversaler Richtung übergreifen bei Regelverzahnung die
verzahnung, Ansicht von distal; d Ausschnitt aus c. bukkalen Höcker der Oberkieferzähne die der Unterkieferzähne nach
vestibulär. Die Höcker, die in die Fissur bzw. die Fossa ihrer Antagonis-
a In der seitlichen Darstellung ist der sog. Schneidezahnüberbiss (s. F),
ten greifen, werden als tragende bzw. funktionelle Höcker bezeichnet
der auch als Scherenbiss bezeichnet wird, gut erkennbar. Dabei liegen
und sind im Gegensatz zu nichtragenden Höckern eher rund. Hierbei
die Okklusionskontakte der unteren Inzisivi an den Palatinalflächen
sind tragende Höcker im Oberkiefer palatinale Höcker, im Unterkiefer
der oberen Inzisivi und die Achsen der oberen und unteren Schneide-
dagegen bukkale Höcker.
zähne in einem Winkel von 135° (Interinzisialwinkel) zueinander.
b In sagittaler Richtung hat - mit Ausnahme von zwei Zähnen (1. unte- Beachte: Die Funktion der Kauflächen im Seitenzahngebiet ist haupt-
rer Schneidezahn, 3. oberer Molar) – jeder Zahn Kontakt zu zwei Zäh- sächlich Zerkleinerung bzw. Zerquetschung der Nahrung zwischen den
nen seines Gegenkiefers, dem Haupt- und Nebenantagonisten (= Ein- Höckern und den antagonistischen Gruben der Zähne. Hierbei dienen
zahn-zu-Zweizahn-Okklusion im Seitenzahnbereich, vgl. F). Hierbei die Fissuren als Abflussrillen für die zerquetschte Nahrung und gleichzei-
befindet sich die Spitze des oberen Eckzahns zwischen dem unteren tig als Freiraum für die Höcker bei Mahlbewegungen.
Eckzahn und dem folgenden unteren Prämolaren, der mesiobukkale
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bukkal distal palatinal labial distal palatinal labial distal palatinal labial distal palatinal
2. Schneidezahn 1. Schneidezahn
Eckzahn
11
12
1. Backenzahn
13
bukkal distal palatinal
2. Backenzahn
14
15
1. Mahlzahn
bukkal distal palatinal
16
2. Mahlzahn 17
18
3. Mahlzahn
okklusal
A Morphologie der bleibenden Zähne des Ober- und Unterkiefers Regel sind alle Schneidezähne einwurzelig. Der obere mittlere Schnei-
a rechter Oberkiefer (1. Quadrant), Ansicht von okklusal; b rechter Un- dezahn ist der größte, der mittlere untere der kleinste Incisivus. Die pa-
terkiefer (4. Quadrant), Ansicht von okklusal. latinalen Flächen der beiden oberen Schneidezähne weisen jeweils zwei
(Isolierte Zähne in unterschiedlichen Ansichten; zur Nummerierung der Randleisten auf, dazwischen befindet sich beim mittleren Schneidezahn
einzelnen Zähne vgl. Zahnformel, S. 50.) ein Tuberculum dentis, beim seitlichen eine kleine Einziehung (Foramen
caecum). Ähnliche Merkmale sind bei den beiden unteren Schneidezäh-
Schneidezähne (Dentes incisivi): Entsprechend ihrer Funktion, Brocken nen weniger deutlich ausgebildet.
von der Nahrung abzubeißen, besitzen die Schneidezähne eine scharf- Eckzähne (Dentes canini): Die Eckzähne sind die formkonstantesten
kantige Krone (Meisel- bzw. Schaufelform). Außerdem bestimmen sie Zähne. Ihr gemeinsames Merkmal ist eine geteilte Schneidekante, die
maßgeblich das ästhetische Erscheinungsbild der Mundregion. In der eine Kauspitze bildet. Eckzähne sind in der Regel einwurzelig mit einer
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2 Knochen, Bänder und Gelenke | Kopf und Hals
48
okklusal
bukkal distal lingual
47
46
bukkal distal lingual
45
44
42 41
relativ langen Wurzel und unterstützen mit ihrer Funktion die Schneid- für, dass nun das Zermahlen der Nahrung gegenüber dem Abreißen in
zähne (bei Säugetieren häufig als Fang- bzw. Reißzahn ausgebildet). den Vordergrund tritt.
Während die Labialfläche zwei Facetten aufweist, besitzt die Oralfläche Mahlzähne (Dentes molares): Sie sind die größten Zähne des bleiben-
zwei gut ausgeprägte Randleisten, eine Medianleiste und ein Tubercu- den Gebisses und haben eine mehrhöckerige Kaufläche. Um den kräfti-
lum dentis. Krümmungs- und Wurzelmerkmal sind gut ausgebildet. gen Kaudruck aufzufangen, haben die Molaren des Oberkiefers drei Wur-
Backenzähne (Dentes premolares): Gemeinsame Merkmale der Prä- zeln, die des Unterkiefers in der Regel zwei. Nur die Wurzeln der 3. Mahl-
molaren ist eine zweihöckerige Kaufläche mit vestibulooraler Höcker- zähne (Weisheitszähne oder Dentes serotini, die erst nach dem 16. Le-
anordnung. Mit Ausnahme des 1. oberen Backenzahns sind sie einwur- bensjahr, oft auch – wenn überhaupt – später, durchbrechen) sind häufig
zelig. Die Backenzähne stellen ein Übergangsform von den Schneide- zu zu einer Pfahlwurzel verschmolzen (s. E, S. 49).
den Mahlzähen dar und besitzen Höcker und Fissuren. Ein Zeichen da-
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Kopf und Hals | 2 Knochen, Bänder und Gelenke
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2 Knochen, Bänder und Gelenke | Kopf und Hals
zervikal
zementoalveoläre
Fasern
(= Sharpey-Fasern)
Gingiva
Alveolar- Dentin mit
knochen Dentinkanälchen
Fibrae dento-
alveolares
Blutgefäße azelluläres-
fibrilläres Alveolen-
Zement Schnitt- wand
ebene
von b Wurzelhaut
desmodentaler Cementum
apikal Spalt
a b
C Wurzelhaut (Desmodontium)
Die Wurzelhaut (kurz Desmodont) ist ein gut vaskularisiertes, zell- und
faserreiches Bindegewebe, das den etwa 200 µm breiten Spalt zwischen
Wurzelzement und Innenseite des Alveolarknochens füllt. Es verfügt Fibrae
über ein kompliziertes System von Kollagenfasern (zementoalveoläre interdentales
decussatae
bzw. dentoalveoläre Faserbündel), über die der Zahn federnd in der Alve-
ole aufgehängt ist. Diese auch als Sharpey-Fasern bezeichneten kollage- Interdental-
nen Fasern sind sowohl im Zement als auch im Alveolarknochen veran- papille
kert. Sie verlaufen in unterschiedlichen Richtungen (s. D), so dass sie al- Fibrae
len Bewegungen des Zahnes (z. B. axialer Druck, seitliche Kipp- und Tor- circulares
sionsbewegungen) entgegenwirken und die Faserbündel stets auf Zug
beanspruchen können. Diese Zugbeanspruchung, die beim Kauen per- c
manent vorhanden ist, übt einen Reiz auf Knochen und Kollagenfasern
aus, der zu ihrer permanenten Regeneration führt. Verantwortlich für
den hohen Umsatz von kollagenen Fasern im Desmodont sind zudem D Verlauf von Kollagenfasern in der Wurzelhaut und im Zahnfleisch
hochaktive Fibroblasten, deren Vitamin-C-abhängige Kollagensynthese a u. b Längs- und Querschnitt durch den Zahn; c schematischer Verlauf
etwa 4-mal schneller als z. B. in der Haut abläuft (daher z. B. bei Vitamin der Fasern im Zahnfleisch
C-Mangel deutlicher Faserverlust innerhalb weniger Monate). Die Be- Während die zementoalveolären Faserbündel (Fibrae dentoalveolares)
deutung dieser kaufunktionellen Beanspruchung für den Knochen wird im Desmodont größtenteils schräg abwärts laufen (a), besteht der su-
auch daraus ersichtlich, dass in einem zahnlosen Kiefer der Alveolarfort- praalveoläre Faserapparat (Fibrae interdentales decussatae und Fibrae
satz nach und nach völlig atrophiert. (Färbung: H. E., Vergr. 75 fach) circulares) überwiegend aus zirkulär verlaufenden Bündeln (c).
bukkal Caput
mesiale distale Proc. mandibulae
Wurzel Wurzel Lamina Alveoli coronoideus
von M2 von M2 cribiformis dentales
Fovea
pterygoidea
E Aufbau des Alveolarknochens
a rechte Hälfte eines menschlichen Unter-
kiefers, Ansicht von oral (die Kompakta ist
auf beiden Seiten entfernt); b u. c Horizontal-
schnitte durch einen menschlichen Unterkiefer
b Wurzel- desmodon- c Septum
auf Höhe der Alveoli dentales mit ( b) und ohne
kanäle taler Spalt interradiculare
Zahnwurzeln (c), Ansicht von kranial (nach Prä-
mesial distal lingual
paraten der Anatomischen Sammlung der Uni-
Lingula versität Kiel).
M3 Die Alveolarfortsätze von Ober- und Unterkiefer
mandibulae
P2 M1 M2
C P1 sind von der Struktur her Lamellenknochen mit
I1 I2 Foramen
einer inneren (lingualen/palatinalen) und einer
mandibulae
äußeren (vestibulären/bukkalen) Kompakta so-
Schnittebene wie einer dazwischen liegenden Spongiosa. Zu-
von b u. c sätzlich enthalten sie den zum Zahnhalteappa-
rat zählenden Alveolarknochen, der am Aufbau
Angulus der Zahnfächer (Alveoli dentalis) beteiligt ist.
mandibulae
Die Alveoli dentalis gleichen Bechern, deren
Canalis
knöcherne Wände eine Vielzahl von Löchern
mandibulae aufweisen (Lamina cribiformis) und in die von
Spongiosa- außen Spongiosatrabekel einstrahlen. Durch
trabekel die Löcher dringen Blut- und Lymphgefäße in
Kompakta den desmodontalen Spalt und bilden ein dich-
Zahnwurzel
tes Korbgeflecht um die Zahnwurzeln.
a
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Kopf und Hals | 2 Knochen, Bänder und Gelenke
Neugeborenes
6 Monate
1 Jahr
a b c d e
2 ½ Jahre
1 6.– 9. Jahr 2
2 7.–10. Jahr 3
3 9.–14. Jahr 5
C Durchbruch von Milchzähnen und bleibenden Zähnen
4 9.–13. Jahr 4
Der Zahndurchbruch ist am Beispiel des linken Oberkiefers dargestellt
5 11.–14. Jahr 6
(Milchzähne schwarz, bleibende Zähne rot). Die Kenntnis der Durch-
6 6.–8. Jahr 1 „Sechsjahrmolar“ bruchszeiten der Zähne ist klinisch wichtig, da anhand dieser Daten
7 10.–14. Jahr 7 „Zwölfjahrmolar“ Wachstumsverzögerungen bei Kindern diagnostiziert werden können.
8 16.–30. Jahr 8 „Weisheitszahn“
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2 Knochen, Bänder und Gelenke | Kopf und Hals
55 54 Foramen
53 52 51 61 62 63 64 65 infraorbitale
85 84 83 75
82 81 71 72 73 74
Spina
nasalis
anterior
Dens Sutura
premolaris 2 intermaxillaris
E Milchzähne (Dentes decidui) und
Anlagen der bleibenden Zähne im Ober- Dens Dens
und Unterkiefer eines sechsjährigen premolaris 1 molaris II
Kindes
Dens Dens
a u. b Ansicht von frontal; c u. d Ansicht von caninus molaris I
links. Die vordere Knochenlamelle über den Dens Dens Dens Dens
Wurzeln der Milchzähne wurde entfernt, die a incisivus 2 incisivus 1 incisivus II caninus
darunter liegenden Anlagen der bleibenden
Zähne (Dentes permanentes, bläulich) werden
sichtbar. Dens
Dieses Alter wurde gewählt, weil zu diesem caninus
Zeitpunkt alle Milchzähne (Dentes decidui*),
Dens Dens Dens
durchgebrochen und noch vollständig vorhan- Dens
incisivus I incisivus II molaris I
den sind; gleichzeitig beginnt aber der vordere molaris II
Mahlzahn als erster bleibender Zahn durchzu-
Dens
brechen (s. C). molaris 1
Dens
premolaris 2
b Dens
premolaris 1
Foramen
mentale Dens Dens Dens
incisivus 1 incisivus 2 caninus
Dens
caninus
Dens
Dens molaris 2
incisivus 2 Dens
molaris II
Dens
Dens premolaris 2 Dens Dens
premolaris 1 molaris I molaris 1
Dens
Dens
molaris 1 Dens
incisivus I
caninus
Dens
molaris II Dens
Dens Dens Dens incisivus II
c incisivus II caninus molaris I
Dens
incisivus 1
Dens
Dens molaris 2
incisivus 2
Dens
premolaris 2
Dens Dens
d caninus premolaris 1
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Kopf und Hals | 2 Knochen, Bänder und Gelenke
Zahnanlage Zungenmuskulatur
(s. Bb)
Mundhöhlenepithel
odontogenes Basallamina
Epithel Basalmembran
generelle Zahnleiste Kapillaren
determiniertes Reste der gene-
frühes
Mesenchym Stratum reticulare rellen Zahnleiste
Kappenstadium
der Schmelzpulpa (Serres-Körper)
a
Stratum intermedium äußeres
der Schmelzpulpa Schmelzepithel
generelle
inneres Schmelzepithel Präodontoblasten
Zahnleiste
(Vorläuferzellen der
Basallamina Ersatzzahnleiste Präameloblasten) Membrana
preformativa
Schmelzknoten äußeres
Schmelzepithel Blutgefäße
Bildung der Schmelz- Zahnpapille und Nerven
Schmelzpulpa
Zahnpapille organ
inneres zervikale
b Schmelzepithel c Schlinge
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2 Knochen, Bänder und Gelenke | Kopf und Hals
C Epithel-Mesenchym-Interaktionen wechselseitige
Die Entwicklung der Milchzähne ist das Resultat einer Interaktion von Induktion
Mesenchym Epithel
Oberflächenektoderm (Epithel der primitiven Mundhöhle = Stomodeum) kraniale Neuralleiste Mundhöhlenepithel
und darunter liegendem Mesenchym (aus der kranialen Neuralleiste).
Sie führt zu hoch spezialisierten Zellverbänden, den Odonto- und Ame-
determiniertes
loblasten. Diese wiederum leiten über parakrin sezernierte Wachstums- odontogenes Epithel
Zahnmesenchym
und Differenzierungsfaktoren (z. B. BMPs = bone morphogenetic prote-
ins, FGFs = fibroblast growth factors, SHh = Sonic hedgehog) die Sekre- Zahnleiste
tion der Zahnhartsubstanzen Prädentin und Schmelzmatrix ein (s. D).
Beachte: Die Wachstums- und Differenzierungsfaktoren konzentrieren Zahnknospe/Zahnkappe
sich in den sog. Schmelzknoten (s. Bb), den punktuellen Verdickun-
gen der Zahnleiste, die jeweils die Anlage eines Milchzahns darstellen. Zahnglocke mit
Schmelzknoten haben damit eine signalgebende Funktion für die indi- Zahnpapille innerem und äußerem
viduelle Zahnentwicklung (z. B. für Kronenform und Anzahl der Kronen- Schmelzepithel
höcker) und ähneln so z. B. den ektodermalen Randleisten, die das Aus-
wachsen der Extremitätenknopsen steuern. Präodontoblasten inneres Schmelzepithel
Odontoblasten Präameloblasten
Ameloblasten Prädentin
Odontoblasten mineralisiertes
mineralisiertes Dentin Schmelzmatrix
Dentin
Schmelzpulpa
Odontoblasten-
fortsatz
(Tomes-Faser) Basis der Schmelz
Zelle
Zahnpulpa Dentin
äußeres
Apex
Schmelzepithel
Prädentin
Amelo-
zervikale blasten Odontoblasten
Schlinge
Zahnpapille
Odontoblasten-
Zahnsäckchen differenzierung
Bildung von
D Bildung der Zahnhartsubstanzen im Bereich der Zahnkrone Zement
Wurzeldentin
Die Bildung der Zahnhartsubstanzen im Bereich der Zahnkrone ist – ähn-
lich wie die Frühentwicklung – das Ergebnis einer Kette von wechselseiti- differenzierte epitheliale
Mesenchym- Wurzelscheide
gen Induktionsvorgängen (s. Ba– c). Unter dem Einfluss einer sich verdi- zellen (= Hertwig-
ckenden Basalmembran (Membrana preformativa, s. Bc) differenzieren (Zemento- Scheide)
sich Präodontoblasten zu Odontoblasten und beginnen mit der Synthese blasten)
von organischer Dentinmatrix (Prädentin), die in Richtung Basalmemb-
Lamina Lamina Lamina
ran abgelagert wird. Dies induziert wiederum die Differenzierung der osteoblastica periodontoblastica cementoblastica
Präameloblasten zu sekretorischen Ameloblasten. Sie beginnen, sobald
die 1. Lage Prädentin mineralisiert ist, mit der Ausschüttung von orga- Zahnsäckchen
nischer Schmelzmatrix. Durch den Zerfall der Basalmembran liegen nun
Schmelz und Dentin direkt aneinander, wobei die Ablagerung immer E Bildung der Zahnwurzel und Differenzierung des Zahnsäckchens
inzisal bzw. okklusal beginnt und sich allmählich in Richtung Zahnhals Die Bildung der Zahnwurzel beginnt, wenn Schmelz und Dentin im Kro-
ausbreitet. Mit fortschreitender Bildung der beiden Zahnhartsubstan- nenbereich im Wesentlichen entwickelt sind. Sie organisiert sich ent-
zen entfernen sich die Odontoblasten und Ameloblasten in entgegen- lang der epithelialen Wurzelscheide (Hertwig-Scheide). Diese wächst als
gesetzter Richtung voneinander. Hierbei sezernieren die Ameloblasten zweischichtiges Epithel (inneres und äußeres Schmelzepithel liegen di-
säulenförmige Schmelzprismen, die später mineralisieren und apposi- rekt aufeinander, die Schmelzpulpa fehlt) von der zervikalen Schlinge im
tionell von der Dentin-Schmelz-Grenze gegen die Oberfläche wachsen. Bereich des späteren Zahnhalses ausgehend nach apikal. Bei mehrwur-
Auf diese Weise werden die Ameloblasten zunehmend nach außen ver- zeligen Zähnen bilden sich durch Aufzweigungen epitheliale Röhren (Va-
lagert und gehen später beim Durchtritt des Zahnes zugrunde. Dadurch gina epithelialis radicalis). Die Wurzelscheide induziert in der benach-
ist der Schmelz zellfrei und kann nicht nachgebildet werden. Auch die barten Zahnpapille die Differenzierung von Odontoblasten, die im Wei-
Odontoblasten weichen mit zunehmender Dentinbildung zurück, belas- teren mit der Synthese von Wurzeldentin beginnen. Die dabei entste-
sen jedoch einen dünnen Fortsatz (Odontoblastenfortsatz oder „Tomes- hende Pulpahöhle wird apikal immer mehr eingeengt und es entstehen
Faser“ in einem Dentinkanälchen, das die gesamte Dentinschicht durch- ein oder mehrere Wurzelkanäle (Canalis radicis dentis) für den Ein- und
zieht. Die postmitotischen Odontoblasten liegen mit ihrem Zellkörper Austritt von Gefäßen und Nerven. Durch fortschreitende Auflösung der
an der Pulpa-Dentin-Grenze und können zeitlebends neues Dentin (Se- epithelialen Wurzelscheide (von zervikal nach apikal) kommen die Mes-
kundär- bzw. Tertiärdentin) bilden. enchymzellen des Zahnsäckchens in Kontakt mit dem Wurzeldentin und
Beachte: Während die Kronenbildung bei den Milchzähnen zwischen beginnen mit der Bildung von Zement (Lamina cementoblastica). Weiter
dem 2. und 6. Lebensmonat abgeschlossen ist, endet innerhalb der peripher induziert das Wurzeldentin im angrenzenden Mesenchym des
1. Dentition die Bildung der Zahnwurzel etwa 2–3 Jahre nach deren Zahnsäckchens die Lamina periodontoblastica (spätere Wurzelhaut = Des-
Durchbruch. modont) sowie die Lamina osteoblastica (künftiger Alveolarknochen).
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Kopf und Hals | 2 Knochen, Bänder und Gelenke
Sinus Septum
maxillaris nasi Orbita Tuberculum
articulare
Fossa
mandibularis
Proc.
condylaris
18 28
38
48
(Dens molaris 3, Angulus
Weisheitszahn) mandibulae
47
Canalis
46 mandibulae
45 Aufbisshalter des
44 43 42 41 Aufnahmegerätes
A Panoramaschichtaufnahme (PSA)/Orthopantomogramm (OPG) durch die höhere Auflösung dieser Aufnahmen eine verfeinerte Diag-
Die Panoramaschichtaufnahme (PSA) ist eine Übersichtsaufnahme, die nostik zu ermöglichen (s. C–H).
einen ersten Überblick über Kiefergelenke, -höhlen und -knochen sowie Neben der konventionellen (analogen) Technik, die als Bildempfänger
den Zahnstatus (kariöse Läsionen, Lage der Weisheitszähne) verschafft. den Röntgenfilm verwendet, wird heute zunehmend die digitale Rönt-
Sie arbeitet nach dem Prinzip der Schichtuntersuchung, d. h., während gentechnik eingesetzt, bei der ein Sensor die absorbierten Röntgen-
der Aufnahme bewegen sich Strahler und Film um die darzustellende strahlen in digitale Signale umwandelt und am Computerbildschirm
Ebenen, wobei die außerhalb dieser Schichtebene liegenden Strukturen sichtbar macht. Ein wesentlicher Vorteil dieser Technik ist die Reduktion
verwischt werden. Entsprechend der Form der Kiefer ist die Ebene bei der Strahlenbelastung durch kürzere Belichtungszeiten und die leich-
der PSA parabelförmig. Bei dem hier dargestellten Gebiss ist eine Entfer- tere Datenübermittlung.
nung aller vier Weisheitszähne angezeigt, da diese entweder nicht voll- Beachte: Die oberen Schneidezähne sind breiter als die unteren. Dies
ständig durchgebrochen (18, 28 und 38) oder querverlagert sind (48) führt zur Höcker-Fissuren-Verzahnung (s. S. 53).
und deshalb nicht durchbrechen können. Kommt es aufgrund der PSA (Wir danken dem FB Zahnärztliches Röntgen, UKE Hamburg-Eppendorf,
zum Verdacht einer Karies oder eines Prozesses an der Zahnwurzel, wer- Herrn Prof. Dr. med. dent. U. J. Rother / Dr. Christian Scheifele für die Über-
den Einzelzahnaufnahmen der betroffenen Regionen angefertigt, um lassung des Röntgenbildes auf dieser Seite.)
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2 Knochen, Bänder und Gelenke | Kopf und Hals
metalldichte
Verschattung
Zahn-
schmelz
F Oberkiefer, Seitenzähne, Zähne 14–17 G Oberkiefer, Seitenzähne mit pathologi- tiefe Karies Schmelzkaries
Im Oberkiefer-Seitenzahnbereich kommt es schem Befund, Zähne 24–27
häufig zu einer Überlagerung von Zähnen und Nach einer Infektion des Wurzelkanalsystems H Bissflügelaufnahme zur Kariesdiagnostik
Jochbogen, hier am oberen linken Rand zu er- und einem Übergreifen auf den periapikalen Massiver Kariesbefall am Zahn 46 distal,
kennen. Die Wurzeln der Molaren sind in die- Knochen kann es zur Ausprägung einer Fistel Schmelzkaries und teilweise beginnende Den-
sem Bereich weniger deutlich dargestellt. kommen. Um den genauen Ort des entzünd- tinkaries an den Kontaktpunkten fast aller
lichen Prozesses festzustellen, wurde hier ein Zähne. Die Kontaktpunkte stellen neben den
Wurzelfüllstift aus Guttapercha von außen Okklusalflächen (Kauflächen) typische Karies-
in die Fistel eingebracht und die Röntgenauf- prädilektionsstellen dar. In den Lumina der Pul-
nahme erstellt. Rund um die distobukkale Wur- pakammern sind teilweise Dentikel zu erken-
zel des Zahns 26 ist eine Aufhellung als Zei- nen.
chen der ausgeprägten Entzündung zu erken-
nen. Der Zahn 27 ist mit einer Krone versorgt.
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Kopf und Hals | 2 Knochen, Bänder und Gelenke
A Anatomische Grundlagen und Technik der Lokalanästhesie C Praktisches Vorgehen bei einer Infiltrationsanästhesie
Für die Lokalanästhesie bei zahnärztlichen Behandlungen sind detail-
lierte Kenntnisse der topografischen Anatomie der Kopf- und Halsregion • Darstellung des Injektionsortes durch Abhalten und Straffen der
essenziell. Besondere Bedeutung hat in diesem Zusammenhang der Ver- Weichteile
lauf des N. trigeminus. Er versorgt als größter und überwiegend sensori- • Penetration der Schleimhaut im Bereich der Umschlagsfalte in
scher Hirnnerv u. a. die zahntragenden Teile des Ober- und Unterkiefers Apexnähe
(Alveolarknochen, Zähne und Zahnfleisch). Daneben sind v. a. topografi- • Kanüle zum Knochen ausrichten
sche Kenntnisse der knöchernen Leitstrukturen unerlässlich, da sie ins- • Vorschieben der Kanüle bis zum Knochenkontakt, parallel zur Zahn-
besondere für die Orientierung eine wesentlich größere Rolle spielen als achse in einem Winkel von etwa 30° zur Knochenoberfläche
die Weichteile. Im Rahmen der zahnärztlichen Lokalanästhesie werden • Aspiration
v. a. die Infiltrations- und die Leitungsanästhesie eingesetzt (s. u.). Die Lokal- • langsame Injektion der Lokalanästhesielösung (1 ml/30 s) unter Kno-
anästhesielösungen enthalten zusätzlich einen Vasokonstriktor (z. B. Ad- chenkontakt
renalin), der die Wirkdauer des Lokalanästhetikums verlängert, toxische • Entfernen der Spritze aus der Mundhöhle
Plasmaspiegel verhindert und die lokale Blutungsneigung reduziert. • Abwarten der Anflutung unter Beobachtung des Patienten
Um eine akzidentelle intravasale Injektion auszuschließen, muss bei je-
der Infiltrations- und Leitungsanästhesie aspiriert werden. Schwerwie-
gendste Nebenwirkungen bei der versehentlichen Punktion eines Gefä-
ßes sind v. a. kardiovaskuläre und anaphylaktische Reaktionen. D Häufig eingesetzte Leitungsanästhesien in der Zahn-, Mund-
und Kieferheilkunde (Versorgungsgebiete einzelner Nerven
und Darstellung der zugehörigen Injektionsorte)
(Aus Daubländer M. Lokalanästhesie in der Zahn-, Mund- und Kieferheil-
kunde. In van Aken H, Wulf H. Lokalanästhesie, Regionalanästhesie, Re-
gionale Schmerztherapie. 3. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2010)
Ziel der Leitungsanästhesie ist die reversible Ausschaltung eines kom-
pletten sensiblen peripheren Nervs. Entscheidend hierbei ist die exakte
Platzierung eines ausreichenden Volumens in Form eines Depots in en-
ger topografischer Beziehung zu dem entsprechenden Nerv, z. B. vor
dessen Eintritt in bzw. nach seinem Austritt aus dem Knochenkanal.
Oberkiefer
a
N. infra- Alveolarfortsatz, Foramen 1–1,5 ml
orbitalis vestibuläre Schleim- infroaorbitale
haut und Zähne im
Oberkieferfrontzahn-
bereich, Oberlippe, seit-
liche Nase und vordere
Rr. alveolares Wange
superiores
(vom N. maxillaris) N. naso- Gaumenschleimhaut Foramen 0,1–0,2 ml
palatinus im Bereich der Schnei- incisivum
dezähne
N. palatinus Gaumenschleimhaut Foramen 0,3–0,5 ml
major bis zur Eckzahnregion palatinum
der betreffenden Seite majus
b Nn. alveolares Alveolarfortsatz, Tuber 1–1,8 ml
maxillares vestibuläre Schleimhaut maxillae
posteriores und Zähne im Molaren-
B Prinzip einer Infiltrationsanästhesie bereich
a Injektionstechnik am Patienten; b schematische Darstellung mit Sen-
sibilitätsausfall. Unterkiefer
Die am häufigsten verwendete Anästhesie in der Zahnheilkunde ist die N. alveolaris Alveolarfortsatz, lingu- Foramen 1,5–2 ml
Infiltrationsanästhesie (zum praktischen Vorgehen, s. C). Sie eignet sich inferior ale Schleimhaut und mandibulae
v. a. für Behandlungen im Oberkiefer, da die überwiegend spongiöse Zähne der entsprechen-
Knochenstruktur der Maxilla mit ihrer äußerst dünnen Kompakta eine den Unterkieferhälfte,
Diffusion des Wirkstoffs durch den Knochen zum Apex der Zähne ermög- vestibuläre Schleimhaut
licht. Bei der Infiltrationsanästhesie werden die terminalen Nervenendi- im Frontzahngebiet
gungen, die das zu behandelnde Areal sensibel versorgen, mit Lokalanäs- N. buccalis vestibuläre Schleimhaut Vorderkante 0,5 ml
thesielösung umspült und somit blockiert. Die Applikation erfolgt in der im Molarenbereich des aufstei-
Regel supraperiostal im apikalen Bereich des zu behandelnden Zahnes. genden Un-
Beachte: Aufgrund der deutlich dichteren kortikalen Knochenstruktur terkieferastes
am Unterkiefer ist die Diffusion v. a. im Molarengebiet stark herabge-
N. mentalis vestibuläre Schleimhaut Foramen 0,5 –1 ml
setzt. Aus diesem Grund wird insbesondere bei Behandlungen der Un- im Frontzahngebiet mentale
terkieferzähne die Leitungsanästhesie eingesetzt (s. D u. E ).
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N. palatinus
major
Foramen
palatinum majus
N. nasopalatinus
Foramen
incisivum
aufsteigender
Unterkieferast
N. alveolaris
inferior
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Spina ossis
sphenoidalis
Fissura
petrotympanica Fossa
mandibularis
Proc. styloideus
äußerer
Gehörgang
Proc. mastoideus (Porus acusticus
externus)
A Gelenkpfanne (Fossa mandibularis) des Kiefergelenks an der ist eine ausreichende Beweglichkeit des Kiefergelenks gewährleistet. Im
äußeren Schädelbasis Unterschied zu anderen Gelenkflächen ist die Fossa mandibularis mit Fa-
Ansicht von unten. Im Kiefergelenk artikuliert das Caput mandibulae serknorpel und nicht mit hyalinem Knorpel überzogen. Sie ist daher am
des Unterkiefers mit der hier dargestellten Gelenkpfanne, der Fossa Schädel nicht so genau abzugrenzen, wie das sonst bei Gelenken der
mandibularis. Sie ist ein Teil der Pars squamosa des Schläfenbeins. An Fall ist. Hinter der Pfanne des Kiefergelenks liegt der äußere Gehörgang.
der Vorderseite der Fossa mandibularis liegt das Tuberculum articu- Diese enge Nachbarschaft erklärt, warum es bei Gewalteinwirkung auf
lare. Da der Gelenkkopf (s. B) deutlich kleiner ist als die Gelenkpfanne, den Unterkiefer zu Schädigungen des Gehörgangs kommen kann.
Caput
mandibulae
Fovea Capsula
pterygoidea articularis
Collum
Proc. mandibulae Lig. laterale
coronoideus
Collum
mandibulae Lingula
mandibulae
Sulcus mylo-
hyoideus
a b
B Gelenkkopf (Caput mandibulae) des rechten Kiefergelenks C Linkes Kiefergelenk mit Bandapparat
Ansicht von frontal (a) und dorsal ( b). Der Gelenkkopf des Unterkie- Ansicht von lateral. Das Kiefergelenk ist von einer relativ schlaffen Kap-
fers, das Caput mandibulae, ist nicht nur deutlich kleiner als die Gelenk- sel umgeben (Gefahr der Luxation!), die dorsal bis an die Fissura petro-
pfanne, sondern auch walzenförmig. Diese Walzenform erhöht die Be- tympanica (s. A) heranreicht. Es wird von drei Bändern gesichert. In die-
weglichkeit des Kopfes zusätzlich, da sie Drehbewegungen um eine ver- ser Ansicht von lateral erkennt man das stärkste Band, das Lig. laterale,
tikale Achse zulässt. das auf der Kapsel liegt und mit ihr verwoben ist, sowie das schwächere
Lig. stylomandibulare.
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2 Knochen, Bänder und Gelenke | Kopf und Hals
Incisura Capsula
mandibulae articularis
Lig. stylo-
mandibulare
Lig. stylo-
Proc. pterygoideus, mandibulare
Lamina medialis
Capsula articularis
Caput mandibulae
M. pterygoideus
lateralis äußerer Gehörgang
(Caput inferius)
Gl. parotidea
F Histologie des Kiefergelenks hintere Abschnitt in zwei Blätter auf (sog. bilaminäre Zone). Das obere
Sagittalschnitt durch den lateralen Bereich eines menschlichen Kiefer- Blatt enthält elastische Fasern und inseriert im Bereich der Fissura pet-
gelenks, Ansicht von lateral (Originalpräparat: Prof. Dr. Dr. M. Schünke, rosquamosa, das untere Blatt zieht zum Collum mandibulae. Zwischen
Färbung: Azan, Schnittdicke 10 µm). den beiden Blättern liegt das sog. retroartikuläre Polster. Die Gelenkkap-
Der Discus articularis teilt das Kiefergelenk in zwei vollständig getrennte sel ist insgesamt schwach ausgebildet und wird lateral und medial von
Gelenkkammern, eine kraniale „diskotemporale“ und eine kaudale „dis- den Kollateralbändern (s. C) gesichert (im Bild nicht angeschnitten).
komandibuläre“ Kammer. Beim Diskus unterscheidet man einen vorde- Beachte: Während das Caput inferius des M. pterygoideus lateralis am
ren avaskulären, kollagenfaserreichen Abschnitt von einem hinteren, Proc. condylaris (Collum mandibulae) inseriert, zieht das Caput superius
vaskularisierten Abschnitt. Während der vordere Abschnitt in seiner Ge- des Muskel zum vorderen Band des Discus articularis (im Bild nicht zu
samtheit eine bikonkave Form mit einem vorderen und hinteren Band sehen).
und einer dazwischen liegenden Intermediärzone aufweist, teilt sich der
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Kopf und Hals | 2 Knochen, Bänder und Gelenke
150° Caput
manibulae
a Medianebene b
Protrusion
Rotations- Rotations-
achse achse
ruhender
Condylus
schwingender
Condylus
Balanceseite Arbeitsseite
(entspricht (entspricht
Mediotrusion) Laterotrusion) Arbeitsseite Balanceseite
c Bennet-Winkel d
A Bewegungsmöglichkeiten im Kiefergelenk, Unterkiefer b Translationsbewegung. Bei dieser Bewegung wird der Unterkiefer
Ansicht von oben. Die meisten Bewegungen im Kiefergelenk sind kom- vorgeschoben und zurückgezogen (Protrusion bzw. Retrusion). Die
binierte Bewegungen. Sie lassen sich auf drei Grundbewegungen zu- Achsen dieser Bewegung verlaufen parallel zur Medianachse durch
rückführen: die Mitte der Kieferköpfchen.
c Mahlbewegung im linken Kiefergelenk. Bei der Mahlbewegung un-
• Rotationsbewegung (Öffnen und Schließen des Mundes),
terscheidet man den ruhenden und den schwingenden Condylus.
• Translationsbewegung (Schiebebewegung) und
Der ruhende Condylus auf der linken Arbeitsseite rotiert um eine na-
• Mahlbewegung.
hezu senkrechte Achse (ebenfalls eine Rotationsachse) durch das Ca-
a Rotationsbewegung. Die Gelenkachse bei der Rotationsbewegung put mandibulae, während der schwingende Condylus der rechten
geht quer durch beide Capita mandibulae. Beide Bewegungsachsen Balanceseite nach vorn-innen im Sinne einer Translationsbewegung
schneiden sich in einem individuell variablen Winkel von etwa 150° schwenkt. Das Ausmaß der Unterkieferschwenkung wird in Grad ge-
(Schwankungsbreite 110–180°). Bei dieser Bewegung ist das Kiefer- messen und als Bennet-Winkel bezeichnet. Beim Schwenken des Un-
gelenk ein Scharniergelenk (Abduktion, Senken, und Adduktion, He- terkiefers wird auf der Arbeitsseite eine Laterotrusion und auf der Ba-
ben, des Unterkiefers). Eine solch reine Rotationsbewegung erfolgt lanceseite eine Mediotrusion durchgeführt.
beim Menschen meist nur im Schlaf, bei leicht geöffnetem Mund d Mahlbewegung im rechten Kiefergelenk. Jetzt ist das rechte Kiefer-
(Öffnungswinkel bis etwa 15°, s. Bb). Bei jeder weiteren Öffnung des gelenk die Arbeitsseite, der rechte ruhende Condylus dreht sich um
Mundes über 15° hinaus ist sie mit einer Translationsbewegung kom- die nahezu senkrechte Rotationsachse, während der linke Condylus
biniert (Drehgleiten). nach vorn-innen schwenkt: Balanceseite.
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2 Knochen, Bänder und Gelenke | Kopf und Hals
Fossa mandibularis
Discus articularis
Caput mandibulae
Capsula articularis
M. pterygoideus lateralis,
Caput inferius
M. pterygoideus lateralis,
Caput superius
Discus articularis
Caput mandibulae
Capsula articularis
Rotations-
M. pterygoideus lateralis, achse
15°
Caput inferius
M. pterygoideus lateralis,
Caput superius
Fossa mandibularis
Discus articularis
Capsula articularis
M. pterygoideus lateralis,
Caput inferius >15°
B Kiefergelenksbewegungen b Mundöffnung bis 15°. Bis zu diesem Grad der Abduktion verbleibt
Ansicht von links lateral. Auf der linken Seite ist jeweils das Gelenk inklu- das Caput mandibulae in der Fossa mandibularis;
sive Diskus und Kapsel sowie der M. pterygoideus lateralis dargestellt, c Mundöffnung größer als 15°. Das Caput mandibulae verlagert sich
rechts schematisch der Achsenverlauf. Muskel, Kapsel und Diskus bilden nach vorne auf das Tuberculum articulare; damit verschiebt sich die
ein funktionell gekoppeltes muskulo-disko-kapsuläres System, das beim Gelenkachse, die quer durch das Caput mandibulae verläuft, nach
Öffnen und Schließen des Mundes eng zusammenarbeitet. ventral. Der Discus articularis wird durch das Caput superius des
M. pterygoideus lateralis nach vorne gezogen, das Caput mandibulae
a Geschlossener Mund. In der Ausgangssituation bei geschlossenem
durch sein Caput inferius.
Mund ruht das Caput mandibulae in der Fossa mandibularis des Os
temporale.
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Kopf und Hals | 2 Knochen, Bänder und Gelenke
Corpus
vertebrae
Dens axis
Art. zygapo-
Tuberculum physialis Facies articu-
anterius laris anterior Facies articularis
Proc. articu- posterior
Tuberculum laris inferior Facies articu-
posterius laris superior
Proc. articu- Proc.
laris superior Foramen spinosus
transversarium
Proc. Corpus
transversus vertebrae
C VII (Vertebra
prominens) b 2. Halswirbel (Axis)
Proc. articularis
inferior
Facies articularis
inferior
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2 Knochen, Bänder und Gelenke | Kopf und Hals
Proc.
transversus
Foramen
transversarium
Fovea dentis Arcus anterior Foramen Facies articu- Tuberculum Proc. trans-
atlantis transversarium laris inferior anterius versus
Tuberculum
a 1. Halswirbel (Atlas) anterius a 1. Halswirbel (Atlas)
Proc. spinosus
Proc. Proc.
transversus transversus
Proc. spinosus
Proc.
Proc. articu- Facies articu- Sulcus
transversus
laris inferior laris superior n. spinalis
Proc. Foramen
transversus transversarium
Sulcus Tuberculum
n. spinalis anterius
Proc. articularis Facies articularis
Corpus Proc. inferior inferior
vertebrae uncinatus Proc. spinosus
C Halswirbel in der Ansicht von kranial D Halswirbel in der Ansicht von ventral
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Kopf und Hals | 2 Knochen, Bänder und Gelenke
Proc. transversus
Proc. spinosus
Capsula articularis
(Art. zygapophysialis)
Vertebra
prominens (C VII)
B Kopfgelenke
Als Kopfgelenke bezeichnet man die gelenki- Protuberantia
gen Verbindungen zwischen Atlas (1. Halswir- occipitalis interna
bel) und Os occipitale (Hinterhaupt) einerseits
Crista occipitalis
(Art. atlantooccipitalis) sowie zwischen Atlas interna Os occipitale,
und Axis (2. Halswirbel) andererseits (Artt. Pars basilaris
atlantoaxiales). Insgesamt sind sechs anato-
Art. atlantooccipitalis Membrana
misch getrennte Gelenke zu unterscheiden, (Lig. atlantooccipitale atlantooccipitalis
die jedoch mechanisch miteinander kombi- laterale) anterior
niert sind und somit eine Funktionsgemein-
Atlas (C I)
schaft bilden (vgl. S. 74). Proc. transversus
Foramina
Oberes Kopfgelenk (Art. atlantooccipitalis) Art. atlantoaxialis
transversaria
lateralis (Capsula
Paarige gelenkige Verbindung (Eigelenke) der articularis)
Axis (C II)
ovalen, leicht konkaven Foveae articulares
superiores des Atlas mit den konvex geform- Art. zygapophysialis
Lig. longitudinale (Capsula articularis)
ten Condyli occipitales des Hinterhaupts. anterius
Untere Kopfgelenke (Artt. atlantoaxiales)
Tuberculum
• Art. atlantoaxialis lateralis = paarige gelen- posterius
Sulcus n.
kige Verbindung (plane Gelenke) zwischen spinalis Tuberculum
den unteren Gelenkflächen des Atlas und anterius
den oberen Gelenkflächen des Axis
• Art. atlantoaxialis mediana = unpaares
Gelenk (Radgelenk mit einer vorderen und
Discus inter-
hinteren Abteilung) zwischen Dens axis, Fo-
vertebralis Vertebra
vea dentis atlantis und überknorpelter Flä-
prominens (C VII)
che des Lig. transversum atlantis (s. S. 74)
b
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2 Knochen, Bänder und Gelenke | Kopf und Hals
Cisterna cerebello-
medullaris
Apex dentis
Tuberculum
Wirbelkörper posterius des Arcus
des Axis posterior atlantis
Lig. nuchae
Lig. longitudinale
posterius
Corpus vertebrae
Vertebra prominens
(7. Halswirbel)
Subarachnoidal-
raum
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Kopf und Hals | 2 Knochen, Bänder und Gelenke
Os
occipitale
Condylus
occipitalis
Membrana
Proc. tectoria Proc. Arcus posterior
mastoideus mastoideus atlantis
Atlas (C I)
Proc. styloideus Membrana Membrana
Axis (C II) atlantooccipitalis tectoria
Membrana posterior
atlantooccipitalis Proc. transversus Arcus vertebrae
posterior
Ligg. flava Lig. longitudinale
Art. zygapophysialis, posterius
Capsula articularis Proc. spinosus
a b
A Bandapparat der Kopfgelenke c Nach Entfernung der Membrana tectoria erscheint das kreuzförmige
Schädel und obere Halswirbelsäule, Ansicht von dorsal. Band (Lig. cruciforme atlantis). Es besteht aus einem kräftigen hori-
zontal verlaufenden Schenkel, dem Lig. transversum atlantis, und
a Die Membrana atlantooccipitalis posterior, das „Lig. flavum“ (vgl.
schwächeren vertikal verlaufenden Längszügen, den Fasciculi longitu-
S. 72) zwischen Atlas und Os occipitale, zieht vom hinteren Atlasbo-
dinales.
gen zum hinteren Rand des Foramen magnum (auf der rechten Seite
d Das Lig. transversum atlantis und die Fasciculi longitudinales sind teil-
teilweise entfernt).
weise entfernt. Man erkennt die paarigen Ligg. alaria, die von den
b Nach Eröffnung des Wirbelkanals und Entfernung des Rückenmarks
Seitenflächen des Dens axis zu den jeweiligen Innenflächen der Con-
erkennt man als vordere Begrenzung des Wirbelkanals auf Höhe der
dyli occipitales ziehen und das unpaare Lig. apicis dentis, das von
Kopfgelenke die Membrana tectoria, eine verbreiterte Fortsetzung
der Spitze des Dens axis zum Vorderrand des Foramen magnum ver-
des Lig. longitudinale posterius.
läuft.
74 Schünke, Schulte, Schuhmacher, Voll, Wesker, PROMETHEUS LernAtlas der Anatomie - Kopf, Hals und Neuroanatomie (ISBN 978-3-13-244421-8),
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2 Knochen, Bänder und Gelenke | Kopf und Hals
Tuberculum
Art. atlantoaxialis anterius Ligg. alaria
mediana
Foramen
transversarium
Dens axis
Massa lateralis
atlantis Foramen
vertebrale
Fasciculi
longitudinales
Arcus posterior
Tuberculum atlantis
posterius (Atlas)
Proc. spinosus
(Axis)
Tuberculum
anterius atlantis
Proc.
transversus Membrana
Facies articularis tectoria
superior, Massa
a lateralis atlantis Lig. transver-
sum atlantis
Foramen Capsula articularis,
transversarium Lig. atlantooccipitale Proc.
laterale transversus
Lig. inter-
transversarium
Sulcus arteriae
vertebralis Arcus posterior
atlantis
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Kopf und Hals | 2 Knochen, Bänder und Gelenke
2.33 Unkovertebralgelenke
Procc. uncinati
Außenzone
des Anulus
fibrosus
Facies articu-
a laris inferior b
A Unkovertebralgelenke bei einem jungen Erwachsenen b 4.–7. Halswirbel. Zur besseren Darstellung der Unkovertebralgelenke
Halswirbelsäule eines 18-jährigen Mannes, Ansicht von ventral. bzw. -spalten sind die Wirbelkörper des 4., 5. und 6. Halswirbels fron-
tal geschnitten. Die Unkovertebralspalten werden seitlich von einer
a Beim 3.–7. Halswirbel besitzen jeweils die kranialen Deckplatten der
bindegewebigen Struktur, einer Art Gelenkkapsel, begrenzt und äh-
Wirbelkörper seitliche Erhebungen (Unci corporis vertebrae bzw.
neln daher den Gelenkspalten echter Gelenke. Diese Spalten bzw.
Procc. uncinati). Diese Erhebungen entstehen erst im Laufe der Kind-
Risse im Discus intervertebralis wurden bereits 1858 von dem Ana-
heit. Im Alter von etwa zehn Jahren treten sie allmählich mit einer
tomen Hubert von Luschka beschrieben, der sie als sog. „Hemiarthro-
halbmondförmigen Schrägkante an der Unterfläche des nächsten,
ses laterales“ bezeichnete. Er sah in ihnen primäre Einrichtungen, die
oben angrenzenden Wirbelkörpers in Kontakt. Dadurch kommt es
die Beweglichkeit der Halswirbelsäule begünstigen und daher einen
in den äußeren Anteilen der Zwischenwirbelscheiben zu seitlichen
funktionellen Vorteil darstellen (nach Präparaten der Anatomischen
Spaltbildungen (sog. Unkovertebralspalten oder -gelenke, s. b)
Sammlung der Universität Kiel).
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2 Knochen, Bänder und Gelenke | Kopf und Hals
Atlas (C I)
Corpus vertebrae
(C II)
„Unkovertebral-
A. vertebralis gelenk“ C Degenerative Veränderungen im Bereich
der Halswirbelsäule (Unkarthrose)
Frontalschnitt durch die Halswirbelsäule eines
35-jährigen Erwachsenen, Ansicht von ventral.
Beachte den Verlauf der A. vertebralis beider-
seits der Wirbelkörper.
Procc. uncinati
Mit der Ausbildung der Unkovertebralgelenke
im Alter von etwa zehn Jahren beginnt auch
Disci intervertebrales
mit horizontalen
die zunehmende Rissbildung der Bandschei-
Spaltbildungen ben. Sie schreitet mit zunehmendem Alter wei-
ter in Richtung Bandscheibenzentrum fort, so
dass schließlich durchgehende transversale
Spalten entstehen, die die Bandscheiben in
zwei etwa gleich dicke Scheiben unterteilen.
Dadurch kommt es zu einer zunehmenden De-
generation, d. h. Abflachung der Bandscheiben
Corpus vertebrae mit daraus resultierender Instabilität der Bewe-
(C VII) gungssegmente (nach Präparaten der Anato-
mischen Sammlung der Universität Kiel).
Proc. spinosus
Art. zygapo-
physialis
(kleines
Wirbelgelenk)
Spondylo-
Facies articu- phyten
laris superior
Foramen
intervertebrale
Foramen
transversarium
Proc. spinosus
Corpus Proc. Unkovertebral- Sulcus n.
a vertebrae uncinatus b gelenk spinalis
D Fortgeschrittene Unkarthrose im Bereich der Halswirbel sprechenden Bewegungssegmentes kommt es zu einer gleichzeitigen
a 4. Halswirbel, Ansicht von kranial; b 4. und 5. Halswirbel, Ansicht von Spondylarthrose der kleinen Wirbelgelenke mit nachfolgender Osteo-
lateral (nach Präparaten der Anatomischen Sammlung der Universität phytenbildung. Durch ihre enge topografische Beziehung zum Foramen
Kiel). intervertebrale und zur A. vertebralis haben die Osteophyten der Unko-
An den Unkovertebralgelenken treten degenerative Veränderungen auf, vertebralgelenke eine erhebliche klinische Bedeutung (Unkarthrose).
wie wir sie in vergleichbarer Weise auch an den übrigen Gelenken fin- Es kommt zu einer langsam fortschreitenden Einengung des Foramen
den, z. B. Osteophyten (an den Wirbelkörpern als Spondylophyten be- intervertebrale mit zunehmender Kompression des Spinalnervs und
zeichnet). Diese Knochenneubildungen dienen dazu, die Kraft aufneh- häufig auch der A. vertebralis (vgl. C). Gleichzeitig kann der Spinalkanal
mende Fläche zu vergrößern und auf diese Weise den Druck auf das Ge- durch Osteophyten massiv eingeengt werden (Spinalkanalstenose).
lenk zu reduzieren. Durch eine fortschreitende Destabilisierung des ent-
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Kopf und Hals | 3 Systematik der Muskulatur
Galea
aponeurotica
Venter frontalis,
M. occipitofrontalis
M. depressor
supercilii
M. corrugator
supercilii
M. procerus
M. levator M. orbicularis
labii superioris oculi
alaeque nasi
M. levator
labii superioris
alaeque nasi
M. levator
M. nasalis labii superioris
M. zygomaticus
M. levator minor
labii superioris
M. zygomaticus
M. zygomaticus major
minor
M. levator
M. zygomaticus anguli oris
major
M. buccinator
M. levator
anguli oris M. masseter
M. risorius
M. orbicularis
oris
M. depressor M. depressor
anguli oris anguli oris
Platysma M. depressor
labii inferioris
M. depressor
labii inferioris M. mentalis
A Mimische Muskulatur beim Präparieren besondere Sorgfalt erforderlich. Aufgrund ihres Ansat-
Ansicht von vorne; rechte Gesichtshälfte oberflächliche Schicht, linke zes in der Haut können die mimischen Muskeln die Gesichtshaut bewe-
Gesichtshälfte tiefe Schicht. Die mimischen Muskeln stellen die ober- gen (sie z. B. in Falten legen, eine Funktion, die man durch Lähmung
flächliche Schicht der Muskeln im Gesichtsbereich dar und sind indivi- mit Botulinustoxin vorübergehend aufheben kann) und eben eine unter-
duell sehr unterschiedlich ausgeprägt. Sie entspringen entweder direkt schiedliche Mimik hervorrufen. Darüber hinaus haben sie eine Schutz-
von der Knochenhaut oder von Nachbarmuskeln, mit denen sie verbun- funktion (Auge!) und stehen im Dienst der Nahrungsaufnahme (Mund-
den sind, und setzen entweder an anderen mimischen Muskeln an oder schluss beim Schlucken). Sämtliche mimischen Muskeln werden durch
strahlen direkt in das Hautbindegewebe ein. Das klassische Einteilungs- Äste des N. facialis innerviert, während die Kaumuskulatur (s. S. 82)
schema der übrigen somatischen Muskulatur nach Ursprung und meist durch motorische Fasern des N. trigeminus versorgt wird (der M. mas-
scharf definiertem Ansatz passt deshalb nicht so recht auf die mimische seter ist hier als ein Vertreter der Kaumuskulatur belassen worden). Um
Muskulatur. Da die mimischen Muskeln direkt im Unterhautfettgewebe die Vielzahl der Muskeln systematisch lernen zu können, teilt man sie
enden und im Gesichtsbereich die oberflächliche Körperfaszie fehlt, ist nach ihrer Lage in verschiedene Gruppen ein (s. S. 80).
78 Schünke, Schulte, Schuhmacher, Voll, Wesker, PROMETHEUS LernAtlas der Anatomie - Kopf, Hals und Neuroanatomie (ISBN 978-3-13-244421-8),
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3 Systematik der Muskulatur | Kopf und Hals
Galea
aponeurotica
M. auricularis
superior
Venter frontalis,
M. occipitofrontalis
M. temporo-
parietalis
M. orbicularis
oculi
M. auricularis
anterior
M. nasalis
M. levator labii
superioris
alaeque nasi
M. levator labii
superioris
Venter occipitalis,
M. zygomaticus
M. occipitofrontalis
minor
M. orbicularis M. auricularis
oris posterior
M. zygomaticus
major
M. risorius
M. depressor
labii inferioris
M. mentalis
M. depressor
anguli oris
Platysma
B Mimische Muskulatur che des M. occipitofrontalis (Venter occipitalis und Venter frontalis) sind
Ansicht von links. In der Seitenansicht sind besonders die mimischen deutlich zu erkennen. Der M. temporoparietalis, dessen hinterer Anteil
Muskeln im Bereich von Ohr und Hals sichtbar. Eine straffe Sehne, die als M. auricularis superior bezeichnet wird, entspringt seitlich an der Ga-
Galea aponeurotica, spannt sich über das Schädeldach und ist locker mit lea aponeurotica. Der M. levator anguli oris ist hier – im Unterschied
dem Periost verbunden. Die Muskeln des Schädeldaches, die an ihr ent- zum Bild links – nicht zu sehen, da er von dem darüber liegenden M. le-
springen, werden kollektiv als M. epicranius bezeichnet. Die beiden Bäu- vator labii superioris verdeckt wird.
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Kopf und Hals | 3 Systematik der Muskulatur
M. orbicularis oculi,
Pars lacrimalis
Crista lacrimalis
posterior
A Mimische Muskeln der Lidspalte und der Nase b Der M. orbicularis oculi wurde bis auf den medialen Rand von der
a Ansicht von vorne. Der funktionell wichtigste Muskel ist der M. or- linken Orbita abpräpariert und nach nasal geklappt. Nur so ist seine
bicularis oculi, der die Lidspalte schließt (Fremdkörperschutzreflex). Pars lacrimalis (sog. Horner-Muskel) zu erkennen. Sie entspringt im
Fällt er als Folge einer Fazialislähmung aus (s. auch D), führt dies ne- Wesentlichen von der Crista lacrimalis posterior. Die Funktion dieses
ben dem Ausfall seiner Schutzfunktion auch zum Austrocknen des Muskelanteils wird konträr diskutiert (Tränensack erweitern oder Trä-
Auges, da nicht genügend Tränenflüssigkeit produziert werden kann. nensack entleeren).
Man prüft seine Funktion, indem man den Patienten bittet, die Au-
genlider zuzukneifen.
M. levator
labii superioris
M. levator
anguli oris
80 Schünke, Schulte, Schuhmacher, Voll, Wesker, PROMETHEUS LernAtlas der Anatomie - Kopf, Hals und Neuroanatomie (ISBN 978-3-13-244421-8),
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3 Systematik der Muskulatur | Kopf und Hals
D Mimische Muskulatur
Die verschiedenen mimischen Muskeln lassen sich leichter lernen, wenn
man sie nach Regionen getrennt, also portioniert studiert. Klinisch wich-
a b tig ist die Unterscheidung zwischen den Muskeln der Stirn sowie der Lid-
spalte und den übrigen mimischen Muskeln. Die Muskeln der Stirn und
der Lidspalte werden vom oberen Fazialisast innerviert, alle übrigen mi-
mischen Muskeln von anderen Fazialisästen. Bei einer zentralen Fazialis-
lähmung kann der Lidschluss daher noch vorgenommen werden, bei ei-
ner peripheren fällt er aus (Näheres s. S. 125).
C Änderungen der Mimik und deren Deutung bei Kontraktion Ohr M. auricularis anterior vorderer Ohrmuskel
der mimischen Muskeln M. auricularis superior oberer Ohrmuskel
a Kontraktion des M. orbicularis oculi im Bereich des äußeren Lidwin- M. auricularis posterior hinterer Ohrmuskel
kels drückt Besorgnis aus;
b Kontraktion des M. corrugator supercilii bei grellem Sonnenlicht: Hals Platysma Hautmuskel des Halses
„Denkerstirn“;
c Kontraktion des M. nasalis verkleinert das Nasenloch und ruft fröh-
lich-lüsternen Gesichtsausdruck hervor;
d stärkere Kontraktion des M. levator labii superioris alaeque nasi bei-
derseits gilt als Zeichen der Unzufriedenheit;
e Kontraktion des M. orbicularis oris signalisiert Entschlossenheit;
f Kontraktion des M. buccinator signalisiert Genugtuung;
g Kontraktion des M. zygomaticus major beim Lächeln;
h Kontraktion des M. risorius zeigt den Gesichtsausdruck des Handelns
an;
i Kontraktion des M. levator anguli oris signalisiert Selbstwertgefühl;
j Kontraktion des M. depressor anguli oris signalisiert Traurigkeit;
k Kontraktion des M. depressor labii inferioris senkt die Unterlippe und
drückt Beständigkeit aus;
l Kontraktion des M. mentalis drückt Unentschlossenheit aus.
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Kopf und Hals | 3 Systematik der Muskulatur
3.3 Kaumuskeln:
Überblick und oberflächliche Muskeln
Überblick Kaumuskeln (Mm. masticatorii) rygoidei wirken zusätzlich bei Mahlbewegungen mit (zur Funktion der
Zur Kaumuskulatur im engeren Sinne zählt man vier Muskeln: M. mas- einzelnen Muskeln s. A – C ). Die Mundöffnung erfolgt durch die supra-
seter, M. temporalis, M. pterygoideus medialis und M. pterygoideus la- hyoidale Muskulatur und die Schwerkraft. M. masseter und M. pterygo-
teralis. ideus medialis bilden eine Muskelschlinge, in der die Mandibula aufge-
Die primäre Funktion aller dieser Muskeln ist der Mundschluss und die hängt ist (s. S. 84).
Mahlbewegungen des Unterkiefers gegen den Oberkiefer. Alle heben Beachte: Alle Kaumuskeln werden vom N. mandibularis (3. Ast des N. trige-
die Mandibula und schließen dadurch den Mund. Die beiden Mm. pte- minus, V. Hirnnerv) innerviert; mimische Muskeln dagegen vom N. facialis.
M. masseter
Ursprung: • Pars superficialis: Arcus zygomaticus (vordere zwei
Drittel)
• Pars profunda: Arcus zygomaticus (hinteres Drittel)
Ansatz: Tuberositas masseterica am Angulus mandibulae
Funktion: • Heben des Unterkiefers (Kieferschluss = Adduktion)
• Vorschieben des Unterkiefers (Protrusion)
Innervation: N. massetericus, Ast des N. mandibularis (3. Ast des
N. trigeminus)
M. temporalis
Ursprung: Linea temporalis inferior des Planum temporale
(Fossa temporalis)
A M. masseter im Überblick
Ansatz: Spitze und mediale Fläche des Proc. coronoideus
mandibulae
Funktion: • Heben des Unterkiefers (Adduktion) durch alle,
jedoch vorwiegend vertikale Fasern
• Zurückziehen des vorgeschobenen Unterkiefers
(Retrusion) durch horizontale dorsale Fasern
• einseitige Kontraktion: Mahlbewegung (Verlagerung
des Caput mandibulae auf der Balanceseite nach vorne)
Innervation: Nn. temporales profundi, Äste des N. mandibularis
(3. Ast des N. trigeminus)
① M. pterygoideus medialis
② M. pterygoideus lateralis
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3 Systematik der Muskulatur | Kopf und Hals
M. masseter, M. temporalis
Pars profunda
Porus acusticus
externus
Proc. mastoideus
Arcus
Capsula articularis zygomaticus M. temporalis
Proc. styloideus
Lig. laterale
M. pterygoideus
lateralis
Proc. M. masseter
b coronoideus
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Kopf und Hals | 3 Systematik der Muskulatur
3.4 Kaumuskeln:
tiefe Muskeln
M. temporalis M. pterygoideus
lateralis,
Caput superius
M. pterygoideus Discus
lateralis articularis
M. pterygoideus
lateralis,
Caput inferius
M. pterygoideus M. pterygoideus
medialis medialis
a b
A Mm. pterygoidei lateralis und medialis fortgeführt wird. Durch die Eröffnung des Kiefergelenks wird sicht-
Ansichten von links. bar, dass Fasern des M. pterygoideus lateralis in den Discus articularis
a Im Vergleich zur letzten Abbildung aus der vorigen Lerneinheit wur- einstrahlen. Dieser Muskel gilt als Führungsmuskel für das Kieferge-
den hier zusätzlich der Proc. coronoideus mandibulae sowie der un- lenk. Da seine verschiedenen Anteile (Caput superius, Caput inferius)
tere Teil des M. temporalis entfernt, so dass beide Mm. pterygoidei bei allen Bewegungen mitwirken, ist seine Wirkung komplexer als die
sichtbar werden. der übrigen Kaumuskeln. Der M. pterygoideus medialis zieht nahezu
b Der M. temporalis ist nun komplett entfernt, die Pars inferior des senkrecht zum M. pterygoideus lateralis, er beteiligt sich am Aufbau
M. pterygoideus lateralis gefenstert. Der M. pterygoideus lateralis lei- einer Muskelschlinge, die die Mandibula umfasst (s. B).
tet die Mundöffnung ein, die dann von den suprahyoidalen Muskeln
M. temporalis
M. pterygoideus
Discus articularis
lateralis,
Caput superius
Caput mandibulae,
Facies articularis
M. pterygoideus
lateralis,
Caput inferius
M. masseter,
Pars profunda
M. pterygoideus
medialis
B Kaumuskelschlinge
Ansicht von schräg-dorsal. Diese M. masseter,
Pars superficialis
Darstellung zeigt deutlich die Mus-
kelschlinge aus M. masseter und
M. pterygoideus medialis, in die die
Mandibula eingebettet ist. Diese
Schlinge bedingt eine Funktions-
einheit der beiden Muskeln und er-
möglicht so kraftvolles Zubeißen.
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3 Systematik der Muskulatur | Kopf und Hals
Sinus sagittalis
superior
Falx cerebri
Lobus
frontalis
Dura mater
Lobus encephali
temporalis
N. opticus
Cellulae
ethmoidales M. temporalis
Sinus M. pterygoideus
sphenoidalis lateralis,
Caput superius
M. masseter,
Pars profunda
Nasopharynx
M. pterygoideus
lateralis,
Gl. parotidea Caput inferius
M. pterygoideus
Cavitas oris
medialis
M. masseter,
Lingua Pars superficialis
Mandibula
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Kopf und Hals | 3 Systematik der Muskulatur
Mimische Muskulatur
(N. facialis, N. VII)
M. occipitofrontalis, Kopfwender
Venter occipitalis bzw. -aufrichter
(N. accessorius, N. XI)
M. corrugator supercilii
M. sternocleido-
M. orbicularis oculi, mastoideus
Pars orbitalis
Pars lacrimalis M. trapezius
M. levator labii
superioris alaeque nasi
M. zygomaticus major
M. zygomaticus minor
Nackenmuskulatur,
M. levator labii superioris autochthone
Rückenmuskulatur
M. levator anguli oris (Rr. posteriores der
Zervikalnerven)
M. nasalis,
Pars transversa M. semispinalis capitis
Pars alaris
M. obliquus capitis
M. depressor septi nasi superior
M. temporalis M. pterygoideus
lateralis
A Muskelursprünge und -ansätze
am Schädel
a Ansicht von links, b Ansicht auf die Innen- M. buccinator
seite der rechten Mandibulahälfte, c Ansicht
auf die Schädelbasis.
Ursprungs- und Ansatzflächen der Muskeln
M. pterygoideus
sind farblich hervorgehoben (Ursprung: rot,
medialis
Ansatz: blau).
M. genioglossus
Zungenbeinmuskulatur
M. mylohyoideus
M. geniohyoideus
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3 Systematik der Muskulatur | Kopf und Hals
Kaumuskulatur
(N.mandibularis, N. V3)
M. masseter
M. pterygoideus
medialis
M. pterygoideus
lateralis
Schlundmuskulatur
M. temporalis
(N. trigeminus, N. V3,
N. glossopharyngeus,
N. IX u. N. vagus, N. X)
Zungenmuskulatur,
(N. hypoglossus, N. XII) M. tensor veli palatini
M. stylohyoideus
M. digastricus, Prävertebrale
Venter posterior Muskulatur
(Rr. anteriores der
Zervikalnerven bzw.
Nackenmuskulatur, Plexus cervicalis)
autochthone
Rückenmuskulatur M. rectus capitis
(Rr. posteriores der lateralis
Zervikalnerven)
M. longus capitis
M. splenius capitis
M. rectus capitis
anterior
M. longissimus capitis
M. obliquus capitis
superior
Kopfwender
M. rectus capitis bzw. -aufrichter
posterior major (N. accessorius, N. XI)
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3.6 Halsmuskeln:
Überblick und oberflächliche Muskeln
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M. depressor
anguli oris
M. sternocleido-
mastoideus
Platysma
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Kopf und Hals | 3 Systematik der Muskulatur
3.7 Halsmuskeln:
supra- und infrahyoidale Muskeln
④
① ③
③
② ④ ①
②
① M. digastricus ① M. sternohyoideus
Ursprung: • Venter anterior: Corpus mandibulae Ursprung: Hinterseite des Manubrium sterni und des Sternoklavi-
• Venter posterior: medial vom Proc. mastoideus kulargelenks
(Incisura mastoidea) Ansatz: Körper des Zungenbeins
Ansatz: über eine Zwischensehne mit bindegewebiger Schlaufe Funktion: • zieht das Zungenbein nach unten (Fixierung des
am Zungenbeinkörper Zungenbeins)
Funktion: • hebt das Zungenbein an (Schluckbewegung) • Verlagerung des Kehlkopfs und des Zungenbeins nach
• unterstützt die Kieferöffnung kaudal (Phonation, Endphase des Schluckaktes)
Innervation: • Venter anterior: N. mylohyoideus (aus N. mandibularis Innervation: Ansa cervicalis profunda* des Plexus cervicalis (C1– 3)
des V. Hirnnervs) sowie C4
• Venter posterior: N. facialis
② M. sternothyroideus
② M. geniohyoideus
Ursprung: Hinterseite des Manubrium sterni
Ursprung: Corpus mandibulae Ansatz: Schildknorpel (Cartilago thyroidea)
Ansatz: Zungenbeinkörper Funktion: • zieht den Kehlkopf bzw. das Zungenbein nach unten
Funktion: • zieht das Zungenbein nach vorne (Schluckbewegung) (Fixierung des Zungenbeins)
• unterstützt die Kieferöffnung • Verlagerung des Kehlkopfs und des Zungenbeins nach
Innervation: Rr. ventrales des 1. und 2. Zervikalnervs kaudal (Phonation, Endphase des Schluckaktes)
Innervation: Ansa cervicalis profunda des Plexus cervicalis (C1– 3)
③ M. mylohyoideus sowie C4
Ursprung: Innenseite des Unterkiefers (Linea mylohyoidea)
③ M. thyrohyoideus
Ansatz: über eine median gelegene Ansatzsehne (Raphe
mylohyoidea) am Zungenbeinkörper Ursprung: Schildknorpel (Cartilago thyroidea)
Funktion: • spannt und hebt den Mundboden Ansatz: Körper des Zungenbeins
• zieht das Zungenbein nach vorne (Schluckbewegung) Funktion: • Absenkung und Fixierung des Zungenbeins
• unterstützt die Öffnung und Seitwärtsbewegung • Anhebung des Kehlkopfes beim Schlucken
(Mahlbewegung) des Unterkiefers Innervation: Ansa cervicalis profunda des Plexus cervicalis (C1– 3)
Innervation: N. mylohyoideus (aus N. mandibularis des V. Hirnnervs) sowie C4
④ M. stylohyoideus ④ M. omohyoideus
Ursprung: Proc. styloideus des Os temporale Ursprung: Margo superior des Schulterblatts
Ansatz: mit gespaltener Sehne am Zungenbeinkörper Ansatz: Körper des Zungenbeins
Funktion: • hebt das Zungenbein nach oben (Schluckbewegung) Funktion: • Absenkung des Zungenbeins nach unten (Fixierung
• unterstützt die Kieferöffnung des Zungenbeins)
Innervation: N. facialis (VII. Hirnnerv) • Verlagerung des Kehlkopfs und des Zungenbeins nach
kaudal (Phonation, Endphase des Schluckaktes)
• spannt mit seiner Zwischensehne die Halsfaszie und
* Nach der neuesten Nomenklatur wird der Begriff Ansa cervicalis su- hält die V. jugularis interna offen
perficialis nicht mehr geführt; die Ansa cervicalis profunda wird als Innervation: Ansa cervicalis profunda des Plexus cervicalis (C1– 3)
Ansa cervicalis bezeichnet. Da die Begriffe in der Praxis jedoch weiter- sowie C4
hin sehr gebräuchlich sind, werden sie auch hier im Atlas verwendet.
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M. stylohyoideus
M. digastricus,
Venter posterior
M. digastricus,
M. thyrohyoideus
Venter anterior
M. mylohyoideus M. sternothyroideus
M. omohyoideus,
M. sternohyoideus Venter superior
u. inferior
Zwischensehne
des M. omohyoideus
M. genio-
Proc. hyoideus Linea
coronoideus mylohyoidea
Foramen
mandibulae
R. mandibulae M. mylo-
hyoideus
Os hyoideum
M. digastricus,
(Corpus)
Venter anterior
M. mylohyoideus
Raphe mylohyoidea
M. digastricus, E Suprahyoidale Muskulatur: Mm. mylo-
Venter posterior hyoideus und geniohyoideus in der
Os hyoideum Ansicht von dorsokranial
M. stylohyoideus
M. thyrohyoideus M. sternohyoideus
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Kopf und Hals | 3 Systematik der Muskulatur
3.8 Halsmuskeln:
prävertebrale und seitliche (tiefe) Muskeln
① ③
④
②
① ③
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3 Systematik der Muskulatur | Kopf und Hals
M. rectus capitis
anterior
M. rectus
capitis lateralis
Atlas
M. longus capitis
Pars obliqua
superior
Pars obliqua
inferior
M. scalenus
medius
M. scalenus M. scalenus
anterior medius
M. scalenus M. scalenus
posterior posterior
Skalenuslücke
M. scalenus
Sulcus arteriae anterior
subclaviae
2. Rippe
Tuberculum 1. Rippe
m. scaleni
C Prävertebrale und seitliche (tiefe) Halsmuskeln in der Ansicht fen) Halsmuskeln, sie spannen sich zwischen Halswirbelsäule und Brust-
von ventral korb aus, deshalb wirken sie auch als Atemhilfsmuskeln. Zwischen dem
M. longus capitis und M. scalenus anterior auf der linken Seite teilweise vorderen und mittleren Treppenmuskel befindet sich die Skalenuslücke,
entfernt. Die prävertebralen Muskeln spannen sich zwischen Halswirbel- eine topografisch wichtige Struktur, durch die der Plexus brachialis und
säule und Schädel aus und wirken somit auf beide. Die drei gestaffelt an- die A. subclavia ziehen.
geordneten Treppenmuskeln (Mm. scaleni) zählen zu den seitlichen (tie-
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Kopf und Hals | 4 Systematik der Leitungsbahnen
Ventrale Äste
• A. thyroidea superior
– R. infrahyoideus
– A. laryngea superior
– R. cricothyroideus
– R. sternocleidomastoideus
– Rr. glandulares
• A. lingualis
• A. facialis
Medialer Ast
A. angularis
• A. pharyngea ascendens
Dorsale Äste
A. temporalis • A. occipitalis
superficialis • A. auricularis posterior
Endäste
• A. maxillaris
• A. temporalis superficialis
A. labialis A. auricularis
superior posterior Äste der A. subclavia
A. maxillaris A. thoracica interna
• Rr. mediastinales
A. occipitalis
• Rr. thymici
A. labialis A. pharyngea • A. pericardiacophrenica
inferior ascendens • Rr. mammarii
• Rr. intercostales anteriores
A. facialis A. facialis
• A. musculophrenica
A. carotis interna • A. epigastrica superior
A. vertebralis
Bifurcatio carotidis
A. lingualis • Rr. spinales
mit Glomus caroticum
• R. meningeus
A. thyroidea • Aa. spinales posteriores
superior • A. spinalis anterior
A. vertebralis • A. inferior posterior cerebelli
A. carotis • A. basilaris
externa
Truncus thyrocervicalis
A. carotis • A. thyroidea inferior
communis (A. cervicalis ascendens)
• A. transversa cervicis
– R. superficialis
(A. cervicalis superficialis)
– R. profundus
(A. dorsalis scapulae)
Truncus • A. suprascapularis
thyrocervicalis
Truncus costocervicalis
A. subclavia • A. cervicalis profunda
• A. intercostalis suprema
A Arterien von Kopf und Hals im Überblick Hals und Kopf. Im Halsbereich geben A. carotis communis und A. carotis
Ansicht von links. interna keine Äste ab. Der Hals wird also von Ästen der A. carotis externa
Kopf und Hals werden hauptsächlich von den beiden Karotiden, der versorgt! Zusätzlich zu diesen Ästen werden thoraxnahe Bereiche des
A. carotis interna und der A. carotis externa, mit Blut versorgt. Sie ent- Halses aus Ästen der A. subclavia versorgt.
stehen durch die Aufteilung der A. carotis communis, die aus dem Aor- In der Karotisbifurkation liegt das Glomus caroticum (nicht dargestellt),
tenbogen entspringt und sind über Anastomosen miteinander verbun- das Hypoxie und Änderungen des ph-Wertes des Bluts registriert und
den (s. D). Die A. carotis interna versorgt im Wesentlichen – aber nicht damit für die Atemregulation wichtig ist.
ausschließlich – intrakranielle Strukturen (Gehirn), die A. carotis externa
94 Schünke, Schulte, Schuhmacher, Voll, Wesker, PROMETHEUS LernAtlas der Anatomie - Kopf, Hals und Neuroanatomie (ISBN 978-3-13-244421-8),
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