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Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP

Literatur

Folien zur Vorlesung1


Transportlogistik
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP

Prof. Timo Gschwind, Prof. Stefan Irnich, Dr. Christian Tilk

1
Version 2.0.1
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Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
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Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP

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(Domschke und Scholl, 2010): Abschnitt 5.2


(Irnich u. a., 2014)

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Lernziele

Lernziele:
Klassische Varianten des VRP kennen und unterscheiden
können
Verschiedene grundlegende Typen von Modellen für VRPs und
ihre Struktur kennen
Stärken und Schwächen der Modelltypen kennen

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Erinnerung: Familie der Vehicle Routing Probleme (VRPs)

1 3
2 4
8 Gegeben
Transportaufträge
7 Fahrzeuge

6 5

Aufgabe Bestimme eine optimale Menge von Fahrzeugrouten, so dass


alle (oder einige) Transportaufträge ausgeführt werden,
→ Welches Fahrzeug übernimmt welchen Auftrag?
→ In welcher Reihenfolge werden die Aufträge abgearbeitet?
alle Fahrzeugrouten zulässig ausgeführt werden können.

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Allgemeine Notation und Begriffe


Beschreibung mit Hilfe eines bewerteten Digraphen G = (V , A, c):
Knotenmenge V = {0} ∪ N
→ Menge der Transportaufträge N = {1, 2 . . . , n} (Kundenmenge)
→ Depot 0 (=Start- und Endpunkt aller Touren)

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Allgemeine Notation und Begriffe


Beschreibung mit Hilfe eines bewerteten Digraphen G = (V , A, c):
Knotenmenge V = {0} ∪ N
→ Menge der Transportaufträge N = {1, 2 . . . , n} (Kundenmenge)
→ Depot 0 (=Start- und Endpunkt aller Touren)
die möglichen Bewegungen der Fahrzeuge werden modelliert mit Hilfe der
Bogenmenge A = {(i, j) : i, j ∈ V , und i 6= j}

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Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Allgemeine Notation und Begriffe


Beschreibung mit Hilfe eines bewerteten Digraphen G = (V , A, c):
Knotenmenge V = {0} ∪ N
→ Menge der Transportaufträge N = {1, 2 . . . , n} (Kundenmenge)
→ Depot 0 (=Start- und Endpunkt aller Touren)
die möglichen Bewegungen der Fahrzeuge werden modelliert mit Hilfe der
Bogenmenge A = {(i, j) : i, j ∈ V , und i 6= j}
für jeden Bogen (i, j) ∈ A ist eine Bogenbewertung in Form von Kosten
(synonym: Distanz, Strecke, Abstand) cij gegeben

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Allgemeine Notation und Begriffe


Beschreibung mit Hilfe eines bewerteten Digraphen G = (V , A, c):
Knotenmenge V = {0} ∪ N
→ Menge der Transportaufträge N = {1, 2 . . . , n} (Kundenmenge)
→ Depot 0 (=Start- und Endpunkt aller Touren)
die möglichen Bewegungen der Fahrzeuge werden modelliert mit Hilfe der
Bogenmenge A = {(i, j) : i, j ∈ V , und i 6= j}
für jeden Bogen (i, j) ∈ A ist eine Bogenbewertung in Form von Kosten
(synonym: Distanz, Strecke, Abstand) cij gegeben
wir bezeichnen mit δ + (S) = {(i, j) ∈ A : i ∈ S, j ∈
/ S} die Menge aller
ausgehenden Bögen aus der Menge S ⊆ V
→ analog: eingehende Bögen δ − (S) = {(i, j) ∈ A : i ∈ / S, j ∈ S}
→ für einelementige Mengen: δ + (i) := δ + ({i}) und δ − (i) := δ − ({i})
→ Bögen innerhalb einer Menge S ⊆ V : A(S) = {(i, j) ∈ A : i, j ∈ S}

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Allgemeine Notation und Begriffe


Beschreibung mit Hilfe eines bewerteten Digraphen G = (V , A, c):
Knotenmenge V = {0} ∪ N
→ Menge der Transportaufträge N = {1, 2 . . . , n} (Kundenmenge)
→ Depot 0 (=Start- und Endpunkt aller Touren)
die möglichen Bewegungen der Fahrzeuge werden modelliert mit Hilfe der
Bogenmenge A = {(i, j) : i, j ∈ V , und i 6= j}
für jeden Bogen (i, j) ∈ A ist eine Bogenbewertung in Form von Kosten
(synonym: Distanz, Strecke, Abstand) cij gegeben
wir bezeichnen mit δ + (S) = {(i, j) ∈ A : i ∈ S, j ∈
/ S} die Menge aller
ausgehenden Bögen aus der Menge S ⊆ V
→ analog: eingehende Bögen δ − (S) = {(i, j) ∈ A : i ∈ / S, j ∈ S}
→ für einelementige Mengen: δ + (i) := δ + ({i}) und δ − (i) := δ − ({i})
→ Bögen innerhalb einer Menge S ⊆ V : A(S) = {(i, j) ∈ A : i, j ∈ S}
Am Depot 0 steht eine Flotte K von Fahrzeugen zur Ausführung der
Transportaufträge bereit.

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Allgemeine Notation und Begriffe


Beschreibung mit Hilfe eines bewerteten Digraphen G = (V , A, c):
Knotenmenge V = {0} ∪ N
→ Menge der Transportaufträge N = {1, 2 . . . , n} (Kundenmenge)
→ Depot 0 (=Start- und Endpunkt aller Touren)
die möglichen Bewegungen der Fahrzeuge werden modelliert mit Hilfe der
Bogenmenge A = {(i, j) : i, j ∈ V , und i 6= j}
für jeden Bogen (i, j) ∈ A ist eine Bogenbewertung in Form von Kosten
(synonym: Distanz, Strecke, Abstand) cij gegeben
wir bezeichnen mit δ + (S) = {(i, j) ∈ A : i ∈ S, j ∈
/ S} die Menge aller
ausgehenden Bögen aus der Menge S ⊆ V
→ analog: eingehende Bögen δ − (S) = {(i, j) ∈ A : i ∈ / S, j ∈ S}
→ für einelementige Mengen: δ + (i) := δ + ({i}) und δ − (i) := δ − ({i})
→ Bögen innerhalb einer Menge S ⊆ V : A(S) = {(i, j) ∈ A : i, j ∈ S}
Am Depot 0 steht eine Flotte K von Fahrzeugen zur Ausführung der
Transportaufträge bereit.
Bemerkung: Wenn nicht explizit angegeben, betrachten wir den
asymmetrischen Fall.
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Tour

Definition (Tour)
Ein Kreis R = (v0 , v1 , ..., vp , v0 ) in G, welcher das Depot 0 enthält, heißt VRP-
Tour, Tour oder Route. Eine Route, die alle intra-route Bedingungen der be-
trachteten VRP-Variante einhält, heisst zulässig.

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Tour

Definition (Tour)
Ein Kreis R = (v0 , v1 , ..., vp , v0 ) in G, welcher das Depot 0 enthält, heißt VRP-
Tour, Tour oder Route. Eine Route, die alle intra-route Bedingungen der be-
trachteten VRP-Variante einhält, heisst zulässig.

Bemerkungen:
Üblicherweise ist die Pendeltour T = (0, v , 0) zulässig, die leere Tour
(0, 0) ist in manchen Varianten hingegen nicht zugelassen.

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Tour

Definition (Tour)
Ein Kreis R = (v0 , v1 , ..., vp , v0 ) in G, welcher das Depot 0 enthält, heißt VRP-
Tour, Tour oder Route. Eine Route, die alle intra-route Bedingungen der be-
trachteten VRP-Variante einhält, heisst zulässig.

Bemerkungen:
Üblicherweise ist die Pendeltour T = (0, v , 0) zulässig, die leere Tour
(0, 0) ist in manchen Varianten hingegen nicht zugelassen.

Nachfolgend wird angenommen, dass |K | Fahrzeuge zur Verfügung stehen


(bzw. |K | Touren gebildet werden müssen; Unterschied?).

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Tourenplan

Definition (Tourenplan)
Eine Menge {T 1 , . . . , T |K | } mit |K | Touren wird als Tourenplan P bezeichnet:
Die i-te Tour T i = (vi0 , vi1 , ..., vipi , vi0 ) enthält das Depot vi0 = 0 und die
pi ∈ N0 besuchten Kunden vi1 , ..., vipi ∈ N
Ein Tourenplan P = {T 1 , . . . , T |K | } ist zulässig, falls
→ alle Touren T 1 , . . . , T |K | zulässig sind
→ alle weiteren Bedingungen der betrachteten Variante
eingehalten werden

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Tourenplan

Definition (Tourenplan)
Eine Menge {T 1 , . . . , T |K | } mit |K | Touren wird als Tourenplan P bezeichnet:
Die i-te Tour T i = (vi0 , vi1 , ..., vipi , vi0 ) enthält das Depot vi0 = 0 und die
pi ∈ N0 besuchten Kunden vi1 , ..., vipi ∈ N
Ein Tourenplan P = {T 1 , . . . , T |K | } ist zulässig, falls
→ alle Touren T 1 , . . . , T |K | zulässig sind
→ alle weiteren Bedingungen der betrachteten Variante
eingehalten werden

Eine Lösung des VRP ist damit durch einen Tourenplan beschrieben. Seine
Kosten sind üblicherweise durch die Summe der Kosten seiner Touren gegeben.

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Kapitel 2.1: Capacitated VRP

Lesen Sie...

(Semet u. a., 2014)


(Poggi und Uchoa, 2014)
(Baldacci u. a., 2004)
(Pessoa u. a., 2008)

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Capacitated Vehicle Routing Problem (CVRP)

1 3
2 4
8 Gegeben
Depot
Kunden mit Nachfragen
7
Fahrzeuge mit Kapazität

6 5

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Capacitated Vehicle Routing Problem (CVRP)

1 3
2 4
8 Gegeben
Depot
Kunden mit Nachfragen
7
Fahrzeuge mit Kapazität

6 5

Aufgabe Bestimme eine distanz-minimale Menge von Fahrzeugrouten für


die homogenen Fahrzeuge, so dass
alle Kunden exakt einmal besucht werden,
die Fahrzeugkapazität ausreicht, um die gesamte
Nachfrage aller Kunden auf einer Route zu transportieren
(entweder einzusammeln oder auszuliefern).

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Zusätzliche Notation und Daten

Im Capacitated Vehicle Routing Problem (CVRP) sind folgende


zusätzliche Daten gegeben:
Jeder Kunde i ∈ N hat eine Nachfrage qi ∈ Z0
→ dem Depotknoten wird eine Nachfrage q0 = 0 zugeordnet
Die homogenen Fahrzeuge haben eine Kapazität von Q ∈ Z+

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Zusätzliche Notation und Daten

Im Capacitated Vehicle Routing Problem (CVRP) sind folgende


zusätzliche Daten gegeben:
Jeder Kunde i ∈ N hat eine Nachfrage qi ∈ Z0
→ dem Depotknoten wird eine Nachfrage q0 = 0 zugeordnet
Die homogenen Fahrzeuge haben eine Kapazität von Q ∈ Z+

Abkürzung der Schreibweise:


Für eine Teilmenge S ⊆PN der Kunden ist die Gesamtnachfrage
definiert durch q(S) := i∈S qi .
Ebenso bezeichne q(R) die Gesamtnachfrage der Kunden eine
Route R.

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Zusätzliche Notation und Daten


Bemerkungen:
Eine Route R ist zulässig, wenn q(R) ≤ Q gilt.
Notwendig für die Existenz einer zulässigen CVRP-Lösung ist, dass
qi ≤ Q für alle i ∈ N gilt.
Die Nachfrage der Kunden ist eine eindimensionale Größe, die durch
eine einzige Maßeinheit, wie z.B. Gewicht, Standardbehälter,
Paletten u.ä. beschrieben werden kann. Die Fahrzeuge haben jeweils
eine Kapazität gemessen in derselben Maßeinheit.

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Zusätzliche Notation und Daten


Bemerkungen:
Eine Route R ist zulässig, wenn q(R) ≤ Q gilt.
Notwendig für die Existenz einer zulässigen CVRP-Lösung ist, dass
qi ≤ Q für alle i ∈ N gilt.
Die Nachfrage der Kunden ist eine eindimensionale Größe, die durch
eine einzige Maßeinheit, wie z.B. Gewicht, Standardbehälter,
Paletten u.ä. beschrieben werden kann. Die Fahrzeuge haben jeweils
eine Kapazität gemessen in derselben Maßeinheit.

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Beispielinstanz
Instanz P-n19-k2.vrp:
Fahrzeuganzahl unbeschränkt
Q = 160
Kundenkoordinaten und Nachfrage:
i x y qi
0 30 40 –
1 37 52 19
2 49 43 30
3 52 64 16
4 31 62 23
5 52 33 11
6 42 41 31
7 52 41 15
8 57 58 28
9 62 42 14
10 42 57 8
11 27 68 7
12 43 67 14
13 58 27 19
14 37 69 11
15 61 33 26
16 62 63 17
17 63 69 6
18 45 35 15
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Beispielinstanz
Instanz P-n19-k2.vrp:
Optimale Lösung:
Fahrzeuganzahl unbeschränkt
Q = 160
Kundenkoordinaten und Nachfrage:
i x y qi
0 30 40 –
1 37 52 19
2 49 43 30
3 52 64 16
4 31 62 23
5 52 33 11
6 42 41 31
7 52 41 15
8 57 58 28
9 62 42 14
10 42 57 8
11 27 68 7
12 43 67 14
13 58 27 19
14 37 69 11
15 61 33 26
16 62 63 17
17 63 69 6
18 45 35 15
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Minimale Fahrzeugzahl

Definition (minimale Fahrzeugzahl γ(S))


Für eine Teilmenge S ⊆ N der Kunden bezeichnen wir die minimale Anzahl
an Fahrzeugen, die eine Bedienung der Kunden S ermöglicht, mit γ(S).

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Minimale Fahrzeugzahl

Definition (minimale Fahrzeugzahl γ(S))


Für eine Teilmenge S ⊆ N der Kunden bezeichnen wir die minimale Anzahl
an Fahrzeugen, die eine Bedienung der Kunden S ermöglicht, mit γ(S).

Eine einfache untere Schranke für γ(S) kann aus der kontinuierlichen
Aufteilung des Bedarfs auf Fahrzeuge angegeben werden. Es gilt also:
 
q(S)
γ(S) ≥ .
Q

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Minimale Fahrzeugzahl
Beispielinstanz: Wegen Q = 160 und q(N) = 310 ist
   
q(N) 310
γ(N) = γ({1, 2, . . . , 18}) ≥ = = 2,
Q 160

also ist prinzipiell eine Lösung mit nur 2 Touren denkbar.

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Minimale Fahrzeugzahl
Beispielinstanz: Wegen Q = 160 und q(N) = 310 ist
   
q(N) 310
γ(N) = γ({1, 2, . . . , 18}) ≥ = = 2,
Q 160

also ist prinzipiell eine Lösung mit nur 2 Touren denkbar.


Die optimale Lösung (vgl. Folie 12) nutzt ebenfalls nur 2 Fahrzeuge.

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Literatur

Minimale Fahrzeugzahl
Beispielinstanz: Wegen Q = 160 und q(N) = 310 ist
   
q(N) 310
γ(N) = γ({1, 2, . . . , 18}) ≥ = = 2,
Q 160

also ist prinzipiell eine Lösung mit nur 2 Touren denkbar.


Die optimale Lösung (vgl. Folie 12) nutzt ebenfalls nur 2 Fahrzeuge.
l m
Gibt es immer eine Lösung mit q(N) Q Fahrzeugen? siehe Tafel!

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Minimale Fahrzeugzahl
Beispielinstanz: Wegen Q = 160 und q(N) = 310 ist
   
q(N) 310
γ(N) = γ({1, 2, . . . , 18}) ≥ = = 2,
Q 160

also ist prinzipiell eine Lösung mit nur 2 Touren denkbar.


Die optimale Lösung (vgl. Folie 12) nutzt ebenfalls nur 2 Fahrzeuge.
l m
Gibt es immer eine Lösung mit q(N) Q Fahrzeugen? siehe Tafel!

Gegenbeispiel: N = {1, 2, 3}, (qi )i∈N = (6 6 6), Q = 10.

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Literatur

Minimale Fahrzeugzahl
Beispielinstanz: Wegen Q = 160 und q(N) = 310 ist
   
q(N) 310
γ(N) = γ({1, 2, . . . , 18}) ≥ = = 2,
Q 160

also ist prinzipiell eine Lösung mit nur 2 Touren denkbar.


Die optimale Lösung (vgl. Folie 12) nutzt ebenfalls nur 2 Fahrzeuge.
l m
Gibt es immer eine Lösung mit q(N) Q Fahrzeugen? siehe Tafel!

Gegenbeispiel: N = {1, 2, 3}, (qi )i∈N = (6 6 6), Q = 10. Es gilt:


 
18
γ(N) ≥ = 2,
10

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Literatur

Minimale Fahrzeugzahl
Beispielinstanz: Wegen Q = 160 und q(N) = 310 ist
   
q(N) 310
γ(N) = γ({1, 2, . . . , 18}) ≥ = = 2,
Q 160

also ist prinzipiell eine Lösung mit nur 2 Touren denkbar.


Die optimale Lösung (vgl. Folie 12) nutzt ebenfalls nur 2 Fahrzeuge.
l m
Gibt es immer eine Lösung mit q(N) Q Fahrzeugen? siehe Tafel!

Gegenbeispiel: N = {1, 2, 3}, (qi )i∈N = (6 6 6), Q = 10. Es gilt:


 
18
γ(N) ≥ = 2,
10

aber offensichtlich ist die minimale Fahrzeuganzahl 3!

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Literatur

Minimale Fahrzeugzahl
Beispielinstanz: Wegen Q = 160 und q(N) = 310 ist
   
q(N) 310
γ(N) = γ({1, 2, . . . , 18}) ≥ = = 2,
Q 160

also ist prinzipiell eine Lösung mit nur 2 Touren denkbar.


Die optimale Lösung (vgl. Folie 12) nutzt ebenfalls nur 2 Fahrzeuge.
l m
Gibt es immer eine Lösung mit q(N) Q Fahrzeugen? siehe Tafel!

Gegenbeispiel: N = {1, 2, 3}, (qi )i∈N = (6 6 6), Q = 10. Es gilt:


 
18
γ(N) ≥ = 2,
10

aber offensichtlich ist die minimale Fahrzeuganzahl 3!


Was für eine Aufgabe muss eigentlich gelöst werden? siehe Tafel!

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Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Minimale Fahrzeugzahl
Beispielinstanz: Wegen Q = 160 und q(N) = 310 ist
   
q(N) 310
γ(N) = γ({1, 2, . . . , 18}) ≥ = = 2,
Q 160

also ist prinzipiell eine Lösung mit nur 2 Touren denkbar.


Die optimale Lösung (vgl. Folie 12) nutzt ebenfalls nur 2 Fahrzeuge.
l m
Gibt es immer eine Lösung mit q(N) Q Fahrzeugen? siehe Tafel!

Gegenbeispiel: N = {1, 2, 3}, (qi )i∈N = (6 6 6), Q = 10. Es gilt:


 
18
γ(N) ≥ = 2,
10

aber offensichtlich ist die minimale Fahrzeuganzahl 3!


Was für eine Aufgabe muss eigentlich gelöst werden? siehe Tafel!
Bin-Packing-Problem
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Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Minimale Fahrzeugzahl
Die Zahl γ(S) kann auch exakt durch Lösen eines Bin-Packing-Problems
für die Kunden S ermittelt werden:
X
γ(S) = min yj
j∈S
X
so dass qi zij ≤ Qyj für alle j ∈ S
i∈S
X
zij = 1 für alle i ∈ S
j∈S
yj ∈ {0, 1} für alle j ∈ S
zij ∈ {0, 1} für alle i, j ∈ S
Kontrollfrage: Wofür stehen hier die Variablen yj und zij ? siehe Tafel!

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Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Minimale Fahrzeugzahl
Die Zahl γ(S) kann auch exakt durch Lösen eines Bin-Packing-Problems
für die Kunden S ermittelt werden:
X
γ(S) = min yj
j∈S
X
so dass qi zij ≤ Qyj für alle j ∈ S
i∈S
X
zij = 1 für alle i ∈ S
j∈S
yj ∈ {0, 1} für alle j ∈ S
zij ∈ {0, 1} für alle i, j ∈ S
Kontrollfrage: Wofür stehen hier die Variablen yj und zij ? siehe Tafel!
yj : Fahrzeug j wird benutzt oder nicht
zij : Kunde i wird von Fahrzeug j bedient oder nicht

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Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Minimale Fahrzeugzahl
Die Zahl γ(S) kann auch exakt durch Lösen eines Bin-Packing-Problems
für die Kunden S ermittelt werden:
X
γ(S) = min yj
j∈S
X
so dass qi zij ≤ Qyj für alle j ∈ S
i∈S
X
zij = 1 für alle i ∈ S
j∈S
yj ∈ {0, 1} für alle j ∈ S
zij ∈ {0, 1} für alle i, j ∈ S
Kontrollfrage: Wofür stehen hier die Variablen yj und zij ? siehe Tafel!
yj : Fahrzeug j wird benutzt oder nicht
zij : Kunde i wird von Fahrzeug j bedient oder nicht

Bemerkung: Auch das Bin-Packing-Problem ist N P -schwer, praktisch


jedoch deutlich besser lösbar als das VRP.
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Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Überblick CVRP Modelle

2-Index (Vehicle-Flow) Formulierung


→ Formulierung mit Subtour Elimination Constraints (SECs)
→ Formulierung mit MTZ-Bedingungen
3-Index (Vehicle-Flow) Formulierung
→ Formulierung mit Subtour Elimination Constraints (SECs)
→ Formulierung mit MTZ-Bedingungen
2-Commodity-Flow Formulierung (Baldacci u. a., 2004)
Capacity-Indexed Formulierung (Pessoa u. a., 2008)
Pfadbasierte Formulierung (Extensive Formulation)

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Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit SECs


Entscheidungsvariablen:
xij Binäre Variable mit xij = 1 genau dann, wenn sich ein Fahrzeug direkt
von i zu j bewegt, d.h. den Bogen (i, j) ∈ A benutzt, und xij = 0 sonst.

17 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit SECs


Entscheidungsvariablen:
xij Binäre Variable mit xij = 1 genau dann, wenn sich ein Fahrzeug direkt
von i zu j bewegt, d.h. den Bogen (i, j) ∈ A benutzt, und xij = 0 sonst.

CVRP
X
z2I−SEC = min cij xij (1)
(i,j)∈A
X
so dass xij = 1 für alle i ∈ N (2)
(i,j)∈δ + (i)
X
xij = 1 für alle j ∈ N (3)
(i,j)∈δ − (j)
X
xij ≤ |K | (4)
(i,j)∈δ + (0)
X
xij ≤ |K | (5)
(i,j)∈δ − (0)
X
xij ≥ γ(S) für alle S ⊆ N, 2 ≤ |S| (6)
(i,j)∈δ + (S)

xij ∈ {0, 1} für alle (i, j) ∈ A (7)

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Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
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2-Index Formulierung mit SECs

(1) Minimiere die Gesamtdistanz (‘gesamten Routingkosten’)


(2)+(3) Jeder Kunde hat genau einen Vorgänger und Nachfolger
(4)+(5) Die Anzahl der Touren ist höchstens |K |
(6) Subtour Elimination Constraints (SECs) und Capacity
Constraints (CCs)

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Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit SECs


Die SECs
X
xij ≥ γ(S) für alle S ⊆ N, 2 ≤ |S|
(i,j)∈δ + (S)

sind äquivalent zu
X
xij ≤ |S| − γ(S) für alle S ⊆ N, 2 ≤ |S|
(i,j)∈A(S)

Beweis: siehe Tafel!

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Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit SECs


Die SECs
X
xij ≥ γ(S) für alle S ⊆ N, 2 ≤ |S|
(i,j)∈δ + (S) ‘mindestens γ(S) Verbindungen aus S heraus’
sind äquivalent zu
X
xij ≤ |S| − γ(S) für alle S ⊆ N, 2 ≤ |S|
(i,j)∈A(S) ‘höchstens |S| − γ(S) Verbindungen innerhalb von S’

Beweis: siehe Tafel!

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Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit SECs


Die SECs
X
xij ≥ γ(S) für alle S ⊆ N, 2 ≤ |S|
(i,j)∈δ + (S) ‘mindestens γ(S) Verbindungen aus S heraus’
sind äquivalent zu
X
xij ≤ |S| − γ(S) für alle S ⊆ N, 2 ≤ |S|
(i,j)∈A(S) ‘höchstens |S| − γ(S) Verbindungen innerhalb von S’
P
Beweis: Für eine beliebige Bogenmenge B ⊆ A schreiben wir kurz x (B) statt xij . siehe Tafel!
(i,j)∈B

19 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit SECs


Die SECs
X
xij ≥ γ(S) für alle S ⊆ N, 2 ≤ |S|
(i,j)∈δ + (S) ‘mindestens γ(S) Verbindungen aus S heraus’
sind äquivalent zu
X
xij ≤ |S| − γ(S) für alle S ⊆ N, 2 ≤ |S|
(i,j)∈A(S) ‘höchstens |S| − γ(S) Verbindungen innerhalb von S’
P
Beweis: Für eine beliebige Bogenmenge B ⊆ A schreiben wir kurz x (B) statt xij . siehe Tafel!
(i,j)∈B
Wegen den Knotengradbedingungen (2) ist 1 = x (δ + (i)).

19 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit SECs


Die SECs
X
xij ≥ γ(S) für alle S ⊆ N, 2 ≤ |S|
(i,j)∈δ + (S) ‘mindestens γ(S) Verbindungen aus S heraus’
sind äquivalent zu
X
xij ≤ |S| − γ(S) für alle S ⊆ N, 2 ≤ |S|
(i,j)∈A(S) ‘höchstens |S| − γ(S) Verbindungen innerhalb von S’
P
Beweis: Für eine beliebige Bogenmenge B ⊆ A schreiben wir kurz x (B) statt xij . siehe Tafel!
(i,j)∈B
Wegen den Knotengradbedingungen (2) ist 1 = x (δ + (i)). Summiert über alle i ∈ S ergibt dies:

(|S| − γ(S)) + γ(S) = |S|


X
+
= x (δ (i)) = x ({(i, j) : i ∈ S, j ∈ V , j 6= i})

i∈S

= x ({(i, j) : i ∈ S, j ∈ S, j 6= i}) + x ({(i, j) : i ∈ S, j ∈ V \ S})


+
= x (A(S)) + x (δ (S))

19 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit SECs


Die SECs
X
xij ≥ γ(S) für alle S ⊆ N, 2 ≤ |S|
(i,j)∈δ + (S) ‘mindestens γ(S) Verbindungen aus S heraus’
sind äquivalent zu
X
xij ≤ |S| − γ(S) für alle S ⊆ N, 2 ≤ |S|
(i,j)∈A(S) ‘höchstens |S| − γ(S) Verbindungen innerhalb von S’
P
Beweis: Für eine beliebige Bogenmenge B ⊆ A schreiben wir kurz x (B) statt xij . siehe Tafel!
(i,j)∈B
Wegen den Knotengradbedingungen (2) ist 1 = x (δ + (i)). Summiert über alle i ∈ S ergibt dies:

(|S| − γ(S)) + γ(S) = |S|


X
+
= x (δ (i)) = x ({(i, j) : i ∈ S, j ∈ V , j 6= i})

i∈S

= x ({(i, j) : i ∈ S, j ∈ S, j 6= i}) + x ({(i, j) : i ∈ S, j ∈ V \ S})


+
= x (A(S)) + x (δ (S))

Also x (A(S)) ≤ |S| − γ(S) genau dann, wenn x (δ + (S)) ≥ γ(S).

19 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit SECs


1 3
2 4
8

6 5

20 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit SECs


1 3
2 4
8

6 5

1 Kreis nicht mit Depot verbunden, siehe Tafel!

2 Kreis kapazitiv unzulässig,

3 Kreis kapazitiv zulässig.

20 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit SECs


1 3
2 4
8

6 5

1 Kreis nicht mit Depot verbunden, siehe Tafel!


S = {3, 4, 5}, γ(S) = 1,
x34 + x43 + x35 + x53 + x45 + x54 = 3 6≤ |S| − γ(S) = 2 ⇒ wird verhindert!
2 Kreis kapazitiv unzulässig,

3 Kreis kapazitiv zulässig.

20 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit SECs


1 3
2 4
8

6 5

1 Kreis nicht mit Depot verbunden, siehe Tafel!


S = {3, 4, 5}, γ(S) = 1,
x34 + x43 + x35 + x53 + x45 + x54 = 3 6≤ |S| − γ(S) = 2 ⇒ wird verhindert!
2 Kreis kapazitiv unzulässig,
S = {6, 7, 8}, γ(S) = 2,
x67 + x76 + x68 + x86 + x78 + x87 = 2 6≤ |S| − γ(S) = 1 ⇒ wird verhindert!
3 Kreis kapazitiv zulässig.

20 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit SECs


1 3
2 4
8

6 5

1 Kreis nicht mit Depot verbunden, siehe Tafel!


S = {3, 4, 5}, γ(S) = 1,
x34 + x43 + x35 + x53 + x45 + x54 = 3 6≤ |S| − γ(S) = 2 ⇒ wird verhindert!
2 Kreis kapazitiv unzulässig,
S = {6, 7, 8}, γ(S) = 2,
x67 + x76 + x68 + x86 + x78 + x87 = 2 6≤ |S| − γ(S) = 1 ⇒ wird verhindert!
3 Kreis kapazitiv zulässig.
S = {1, 2}, γ(S) = 1,
x12 + x21 = 1 ≤ |S| − γ(S) = 1 ⇒ ist erlaubt!
20 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit SECs


Eigenschaften der Formulierung:
O (|V |2 ) binäre Variablen, genau: |V | · (|V | − 1)
Exponentiell viele Nebenbedingungen

21 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit SECs


Eigenschaften der Formulierung:
O (|V |2 ) binäre Variablen, genau: |V | · (|V | − 1)
Exponentiell viele Nebenbedingungen
Modell kann nicht vollständig ausformuliert und mit
Standardsoftware gelöst werden. Lösung mittels Branch-and-Cut:
1 Löse LP-Relaxation des Modells ohne SECs
2 Iterativ: Identifiziere verletzte SECs (→ Separationsproblem) und
füge sie dem Modell hinzu
3 Bei nicht ganzzahliger Lösung der LP-Relaxation, Herstellung der
Ganzzahligkeit der xij mittels Branch-&-Bound

21 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit SECs


Eigenschaften der Formulierung:
O (|V |2 ) binäre Variablen, genau: |V | · (|V | − 1)
Exponentiell viele Nebenbedingungen
Modell kann nicht vollständig ausformuliert und mit
Standardsoftware gelöst werden. Lösung mittels Branch-and-Cut:
1 Löse LP-Relaxation des Modells ohne SECs
2 Iterativ: Identifiziere verletzte SECs (→ Separationsproblem) und
füge sie dem Modell hinzu
3 Bei nicht ganzzahliger Lösung der LP-Relaxation, Herstellung der
Ganzzahligkeit der xij mittels Branch-&-Bound
Starkes Modell: Wert der LP-Relaxation nah an der optimalen ganz-
zahligen Lösung → kleine Ganzzahligkeitslücke (‘integrality gap’)

21 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit SECs


Eigenschaften der Formulierung:
O (|V |2 ) binäre Variablen, genau: |V | · (|V | − 1)
Exponentiell viele Nebenbedingungen
Modell kann nicht vollständig ausformuliert und mit
Standardsoftware gelöst werden. Lösung mittels Branch-and-Cut:
1 Löse LP-Relaxation des Modells ohne SECs
2 Iterativ: Identifiziere verletzte SECs (→ Separationsproblem) und
füge sie dem Modell hinzu
3 Bei nicht ganzzahliger Lösung der LP-Relaxation, Herstellung der
Ganzzahligkeit der xij mittels Branch-&-Bound
Starkes Modell: Wert der LP-Relaxation nah an der optimalen ganz-
zahligen Lösung → kleine Ganzzahligkeitslücke (‘integrality gap’)
Beispielinstanz:
opt LP topt [s] tLP [s] # Vars. # NBs #SECs # B&B
212 207 0.5 0.1 344 38 95 58
21 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit MTZ-Bedingungen


Zusätzliche Entscheidungsvariablen:
ui Kontinuierliche Variable, die die (Mindest-)Beladung eines Fahrzeugs
nach dem Besuchen des Kunden i ∈ N angibt.

22 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit MTZ-Bedingungen


Zusätzliche Entscheidungsvariablen:
ui Kontinuierliche Variable, die die (Mindest-)Beladung eines Fahrzeugs
nach dem Besuchen des Kunden i ∈ N angibt.

CVRP
X
z2I−MTZ = min cij xij (1)
(i,j)∈A
X
so dass xij = 1 für alle i ∈ N (2)
(i,j)∈δ + (i)
X
xij = 1 für alle j ∈ N (3)
(i,j)∈δ − (j)
X
xij ≤ |K | (4)
(i,j)∈δ + (0)
X
xij ≤ |K | (5)
(i,j)∈δ − (0)

ui − uj + Qxij ≤ Q − qj für alle (i, j) ∈ A(N) (6)


qi ≤ ui ≤ Q für alle i ∈ N (7)
xij ∈ {0, 1} für alle (i, j) ∈ A (8)

22 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit MTZ-Bedingungen


(1) Minimiere die gesamten Routingkosten
(2)+(3) Jeder Kunde hat genau einen Vorgänger und Nachfolger
(4)+(5) Die Anzahl der Touren ist höchstens |K |
(6) Festlegen der Beladungsvariablen ui und Verbot von Subtouren
(7) Kapazitätsbedingungen

23 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit MTZ-Bedingungen


(1) Minimiere die gesamten Routingkosten
(2)+(3) Jeder Kunde hat genau einen Vorgänger und Nachfolger
(4)+(5) Die Anzahl der Touren ist höchstens |K |
(6) Festlegen der Beladungsvariablen ui und Verbot von Subtouren
(7) Kapazitätsbedingungen

Bedingungen (6)+(7) sind eine Erweiterung der MTZ-Bedingungen, die


Miller, Tucker und Zemlin für das TSP beschrieben haben.

23 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit MTZ-Bedingungen


(1) Minimiere die gesamten Routingkosten
(2)+(3) Jeder Kunde hat genau einen Vorgänger und Nachfolger
(4)+(5) Die Anzahl der Touren ist höchstens |K |
(6) Festlegen der Beladungsvariablen ui und Verbot von Subtouren
(7) Kapazitätsbedingungen

Bedingungen (6)+(7) sind eine Erweiterung der MTZ-Bedingungen, die


Miller, Tucker und Zemlin für das TSP beschrieben haben.

Funktionsweise: siehe Tafel!

23 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit MTZ-Bedingungen


(1) Minimiere die gesamten Routingkosten
(2)+(3) Jeder Kunde hat genau einen Vorgänger und Nachfolger
(4)+(5) Die Anzahl der Touren ist höchstens |K |
(6) Festlegen der Beladungsvariablen ui und Verbot von Subtouren
(7) Kapazitätsbedingungen

Bedingungen (6)+(7) sind eine Erweiterung der MTZ-Bedingungen, die


Miller, Tucker und Zemlin für das TSP beschrieben haben.

Funktionsweise: siehe Tafel!

xij = 1 ⇒ uj ≥ ui + qj > ui

23 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit MTZ-Bedingungen


(1) Minimiere die gesamten Routingkosten
(2)+(3) Jeder Kunde hat genau einen Vorgänger und Nachfolger
(4)+(5) Die Anzahl der Touren ist höchstens |K |
(6) Festlegen der Beladungsvariablen ui und Verbot von Subtouren
(7) Kapazitätsbedingungen

Bedingungen (6)+(7) sind eine Erweiterung der MTZ-Bedingungen, die


Miller, Tucker und Zemlin für das TSP beschrieben haben.

Funktionsweise: siehe Tafel!

xij = 1 ⇒ uj ≥ ui + qj > ui
xij = 0 ⇒ ui − uj ≤ Q − qj (keine Einschränkung)

23 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit MTZ-Bedingungen


(1) Minimiere die gesamten Routingkosten
(2)+(3) Jeder Kunde hat genau einen Vorgänger und Nachfolger
(4)+(5) Die Anzahl der Touren ist höchstens |K |
(6) Festlegen der Beladungsvariablen ui und Verbot von Subtouren
(7) Kapazitätsbedingungen

Bedingungen (6)+(7) sind eine Erweiterung der MTZ-Bedingungen, die


Miller, Tucker und Zemlin für das TSP beschrieben haben.

Funktionsweise: siehe Tafel!

xij = 1 ⇒ uj ≥ ui + qj > ui
xij = 0 ⇒ ui − uj ≤ Q − qj (keine Einschränkung)
Eine Subtour (i, j, . . . , i), die das Depot nicht enthält, führt zum
Widerspruch ui < uj < · · · < ui
23 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit MTZ-Bedingungen

Eigenschaften der Formulierung:


Anzahl Variablen:
→ O (|V |2 ) binäre Variablen, genau: |V | · (|V | − 1)
→ |N| kontinuierliche Variablen
O (|N|2 ) Nebenbedingungen, genau: |N|2 + 3|N| + 2

24 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit MTZ-Bedingungen

Eigenschaften der Formulierung:


Anzahl Variablen:
→ O (|V |2 ) binäre Variablen, genau: |V | · (|V | − 1)
→ |N| kontinuierliche Variablen
O (|N|2 ) Nebenbedingungen, genau: |N|2 + 3|N| + 2
Kompaktes Modell
→ kann direkt formuliert und mit Standardsoftware gelöst werden

24 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit MTZ-Bedingungen

Eigenschaften der Formulierung:


Anzahl Variablen:
→ O (|V |2 ) binäre Variablen, genau: |V | · (|V | − 1)
→ |N| kontinuierliche Variablen
O (|N|2 ) Nebenbedingungen, genau: |N|2 + 3|N| + 2
Kompaktes Modell
→ kann direkt formuliert und mit Standardsoftware gelöst werden
Schwaches Modell
→ große Integralitätslücke (integrality gap)

24 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Index Formulierung mit MTZ-Bedingungen

Eigenschaften der Formulierung:


Anzahl Variablen:
→ O (|V |2 ) binäre Variablen, genau: |V | · (|V | − 1)
→ |N| kontinuierliche Variablen
O (|N|2 ) Nebenbedingungen, genau: |N|2 + 3|N| + 2
Kompaktes Modell
→ kann direkt formuliert und mit Standardsoftware gelöst werden
Schwaches Modell
→ große Integralitätslücke (integrality gap)
Beispielinstanz:
opt LP topt [s] tLP [s] # Vars. # NBs #SECs # B&B
212 144 321.0 0.2 362 344 – 2 569 466

24 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

3-Index Formulierung mit SECs


Entscheidungsvariablen:
yik Binäre Variable mit yik = 1 genau dann, wenn Kunde i ∈ N von
Fahrzeug k ∈ K bedient wird, und yik = 0 sonst.
xij Binäre Variable mit xijk = 1 genau dann, wenn Fahrzeug k ∈ K
k

Bogen (i, j) ∈ A benutzt, und xijk = 0 sonst.

25 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

3-Index Formulierung mit SECs


Entscheidungsvariablen:
yik Binäre Variable mit yik = 1 genau dann, wenn Kunde i ∈ N von
Fahrzeug k ∈ K bedient wird, und yik = 0 sonst.
xij Binäre Variable mit xijk = 1 genau dann, wenn Fahrzeug k ∈ K
k

Bogen (i, j) ∈ A benutzt, und xijk = 0 sonst.

CVRP
X X
z3I−SEC = min cij xijk (1)
k∈K (i,j)∈A
K
X
so dass yik = 1 für alle i ∈ N (2)
k=1
X X
xjik = xijk = yik für alle i ∈ N, k ∈ K (3)
(j,i)∈δ − (i) (i,j)∈δ + (i)
X X
xj0k = x0jk ≤ 1 für alle k ∈ K (4)
(j,0)∈δ − (0) (0,j)∈δ + (0)
X
qi yik ≤ Q für alle k ∈ K (5)
i∈N
X
xijk ≤ |S| − 1 für alle S ⊂ N, |S| ≥ 2, k ∈ K (6)
(i,j)∈A(S)

yik ∈ {0, 1} für alle i ∈ N, k ∈ K (7)


xijk ∈ {0, 1} für alle (i, j) ∈ A, k ∈ K (8) 25 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

3-Index Formulierung mit SECs

(1) Minimiere die gesamten Routingkosten


(2) Jeder Kunde wird von genau einem Fahrzeug bedient
(3) Kunde i wird von Fahrzeug k genau einmal besucht, wenn er von
Fahrzeug k bedient wird
(4) Jedes Fahrzeug fährt höchstens eine Route
(5) Kapazitätsbedingungen
(6) SECs

26 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

3-Index Formulierung mit SECs

(1) Minimiere die gesamten Routingkosten


(2) Jeder Kunde wird von genau einem Fahrzeug bedient
(3) Kunde i wird von Fahrzeug k genau einmal besucht, wenn er von
Fahrzeug k bedient wird
(4) Jedes Fahrzeug fährt höchstens eine Route
(5) Kapazitätsbedingungen
(6) SECs

Bemerkung: Die SECs können umgeschrieben werden in die Form


X
xijk ≥ yhk für alle S ⊂ N, |S| ≥ 2, h ∈ S, k ∈ K
(i,j)∈δ + (S)

26 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

3-Index Formulierung mit SECs


Eigenschaften der Formulierung:
O (|V |2 · |K |) binäre Variablen
Exponentiell viele Nebenbedingungen

27 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

3-Index Formulierung mit SECs


Eigenschaften der Formulierung:
O (|V |2 · |K |) binäre Variablen
Exponentiell viele Nebenbedingungen
Modell kann nicht vollständig ausformuliert und gelöst werden.
Eher schwaches Modell

27 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

3-Index Formulierung mit SECs


Eigenschaften der Formulierung:
O (|V |2 · |K |) binäre Variablen
Exponentiell viele Nebenbedingungen
Modell kann nicht vollständig ausformuliert und gelöst werden.
Eher schwaches Modell
Vielfältig erweiterbar (z.B. heterogene Fahrzeuge)
→ Für viele VRP-Varianten sind keine 2-Index-Formulierungen
bekannt, 3-Index-Formulierungen hingegen schon

27 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

3-Index Formulierung mit SECs


Eigenschaften der Formulierung:
O (|V |2 · |K |) binäre Variablen
Exponentiell viele Nebenbedingungen
Modell kann nicht vollständig ausformuliert und gelöst werden.
Eher schwaches Modell
Vielfältig erweiterbar (z.B. heterogene Fahrzeuge)
→ Für viele VRP-Varianten sind keine 2-Index-Formulierungen
bekannt, 3-Index-Formulierungen hingegen schon
Problematik Symmetrie: Zu jeder Lösung existieren |K |! äquivalente
Lösungen

27 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

3-Index Formulierung mit SECs


Eigenschaften der Formulierung:
O (|V |2 · |K |) binäre Variablen
Exponentiell viele Nebenbedingungen
Modell kann nicht vollständig ausformuliert und gelöst werden.
Eher schwaches Modell
Vielfältig erweiterbar (z.B. heterogene Fahrzeuge)
→ Für viele VRP-Varianten sind keine 2-Index-Formulierungen
bekannt, 3-Index-Formulierungen hingegen schon
Problematik Symmetrie: Zu jeder Lösung existieren |K |! äquivalente
Lösungen
Beispielinstanz:
opt LP topt [s] tLP [s] # Vars. # NBs #SECs # B&B
212 144 333.6 0.1 723 96 11569 28574

27 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

3-Index Formulierung mit MTZ-Bedingungen


Zusätzliche Entscheidungsvariablen:
uik Kontinuierliche Variable, die die (Mindest-)Beladung des Fahrzeugs k
nach dem Besuchen des Kunden i ∈ N angibt, falls i von k bedient wird.

28 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

3-Index Formulierung mit MTZ-Bedingungen


Zusätzliche Entscheidungsvariablen:
uik Kontinuierliche Variable, die die (Mindest-)Beladung des Fahrzeugs k
nach dem Besuchen des Kunden i ∈ N angibt, falls i von k bedient wird.

CVRP
X X
z3I−MTZ = min cij xijk (1)
k∈K (i,j)∈A
K
X
so dass yik = 1 für alle i ∈ N (2)
k=1
X X
xjik = xijk = yik für alle i ∈ N, k ∈ K (3)
(j,i)∈δ − (i) (i,j)∈δ + (i)
X X
xj0k = x0jk ≤ 1 für alle k ∈ K (4)
(j,0)∈δ − (0) (0,j)∈δ + (0)

uik − ujk + Qxijk ≤ Q − qj für alle (i, j) ∈ A(N), k ∈ K (5)


qi ≤ uik ≤Q für alle i ∈ N, k ∈ K (6)
yik ∈ {0, 1} für alle i ∈ N, k ∈ K (7)
xijk ∈ {0, 1} für alle (i, j) ∈ A, k ∈ K (8)
28 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

3-Index Formulierung mit MTZ-Bedingungen

(1) Minimiere die gesamten Routingkosten


(2) Jeder Kunde wird von genau einem Fahrzeug bedient
(3) Kunde i wird von Fahrzeug k genau einmal besucht, wenn er von
Fahrzeug k bedient wird
(4) Jedes Fahrzeug fährt höchstens eine Route
(5) Festlegen der Beladungsvariablen uik und Verbot von Subtouren
(6) Kapazitätsbedingungen

29 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

3-Index Formulierung mit MTZ-Bedingungen

(1) Minimiere die gesamten Routingkosten


(2) Jeder Kunde wird von genau einem Fahrzeug bedient
(3) Kunde i wird von Fahrzeug k genau einmal besucht, wenn er von
Fahrzeug k bedient wird
(4) Jedes Fahrzeug fährt höchstens eine Route
(5) Festlegen der Beladungsvariablen uik und Verbot von Subtouren
(6) Kapazitätsbedingungen

Bemerkung: Zur Stärkung des Modells kann noch folgende


Kapazitätsbedingung hinzugefügt werden (vgl. Formulierung mit SECs):
X
qi yik ≤ Q k für alle k ∈ K
i∈N

29 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

3-Index Formulierung mit MTZ-Bedingungen


Eigenschaften der Formulierung:
Anzahl der Variablen:
→ O (|V |2 · |K |) binäre Variablen
→ |N| · |K | kontinuierliche Variablen
O (|N 2 | · |K |) Nebenbedingungen

30 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

3-Index Formulierung mit MTZ-Bedingungen


Eigenschaften der Formulierung:
Anzahl der Variablen:
→ O (|V |2 · |K |) binäre Variablen
→ |N| · |K | kontinuierliche Variablen
O (|N 2 | · |K |) Nebenbedingungen
Kompaktes Modell
Schwaches Modell

30 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

3-Index Formulierung mit MTZ-Bedingungen


Eigenschaften der Formulierung:
Anzahl der Variablen:
→ O (|V |2 · |K |) binäre Variablen
→ |N| · |K | kontinuierliche Variablen
O (|N 2 | · |K |) Nebenbedingungen
Kompaktes Modell
Schwaches Modell
Vielfältig erweiterbar, insbesondere für heterogene Fahrzeugflotten
Problematik Symmetrie, insbesondere bei homogener Flotte

30 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

3-Index Formulierung mit MTZ-Bedingungen


Eigenschaften der Formulierung:
Anzahl der Variablen:
→ O (|V |2 · |K |) binäre Variablen
→ |N| · |K | kontinuierliche Variablen
O (|N 2 | · |K |) Nebenbedingungen
Kompaktes Modell
Schwaches Modell
Vielfältig erweiterbar, insbesondere für heterogene Fahrzeugflotten
Problematik Symmetrie, insbesondere bei homogener Flotte
Beispielinstanz:
opt LP topt [s] tLP [s] # Vars. # NBs #SECs # B&B
212 144 2756.0 0.2 759 708 – 6 289 109

30 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Commodity-Flow Formulierung
Zusätzliche Notation:
Graph Ḡ = (V̄ , Ā) ist eine Erweiterung von G um eine Kopie 0̄ des
Depotknotens 0
→ V̄ = V ∪ {0̄}
→ Ā = A(N) ∪ {(i, 0̄) : i ∈ N} ∪ {(0, i) : i ∈ N}
→ ci 0̄ = ci0 für alle i ∈ N
Fahrzeugrouten sind repräsentiert als Pfade von 0 nach 0̄ in Ḡ

31 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Commodity-Flow Formulierung
Zusätzliche Notation:
Graph Ḡ = (V̄ , Ā) ist eine Erweiterung von G um eine Kopie 0̄ des
Depotknotens 0
→ V̄ = V ∪ {0̄}
→ Ā = A(N) ∪ {(i, 0̄) : i ∈ N} ∪ {(0, i) : i ∈ N}
→ ci 0̄ = ci0 für alle i ∈ N
Fahrzeugrouten sind repräsentiert als Pfade von 0 nach 0̄ in Ḡ

Entscheidungsvariablen:
xij Binäre Variable mit xij = 1 genau dann, wenn ein Fahrzeug den
Bogen (i, j) ∈ Ā benutzt, und xij = 0 sonst.
yij , yji Kontinuierliche (Fluss-)Variablen. Wenn ein Fahrzeug den
Bogen (i, j) ∈ Ā benutzt, geben diese die Fahrzeugladung bzw. die
residuale Kapazität des Fahrzeugs an. Wenn das Fahrzeug den
Bogen (j, i) ∈ Ā benutzt, sind die Rollen von yij und yji vertauscht.
Es gilt yij + yji = Q, wenn (i, j) oder (j, i) benutzt werden.
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Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Commodity-Flow Formulierung
CVRP
X
z2CF = min cij xij (1)
(i,j)∈Ā
X
so dass (yij − yji ) = 2qi für alle i ∈ N (2)
j∈V̄
X
y0j = 0 (3)
j∈N
X
yj0 = |K |Q (4)
j∈N
X
yj 0̄ = q(N) (5)
j∈N
X
y0̄j = |K |Q − q(N) (6)
j∈N
X
(xij + xji ) = 2 für alle i ∈ N (7)
j∈V̄

yij + yji = Q(xij + xji ) für alle (i, j) ∈ Ā : i < j (8)


xij ∈ {0, 1} für alle (i, j) ∈ Ā; yij ≥ 0 für alle (i, j) ∈ Ā (9)

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Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Commodity-Flow Formulierung

(1) Minimiere die gesamten Routingkosten


(2)-(6) Sicherstellung eines zulässigen Netzwerkflusses zwischen den Depots
und den Kundenknoten
(2) Flusserhalt: Ausgehender Fluss minus eingehender Fluss entspricht
der doppelten Kundennachfrage. Verhindert Subtouren.
(3)+(4) Alle Fahrzeuge verlassen das Depot leer
(5)+(6) Die Fahrzeuge sammeln zusammen die gesamte Nachfrage ein
(7) Jeder Kunde wird genau einmal besucht
(8) Kopplung zwischen Fluss- und Routingvariablen

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Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Commodity-Flow Formulierung
Beispiel:
Q = 10, Route 1: (0, 1, 2, 3, 0̄), Route 2: (0, 4, 5, 0̄)

q1 = 2 3 4
1 2 3

0 0̄

4 4
4 5

34 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Commodity-Flow Formulierung
Beispiel:
Q = 10, Route 1: (0, 1, 2, 3, 0̄), Route 2: (0, 4, 5, 0̄)
Fahrzeugladung yij ,

q1 = 2 2 3 5 4
1 2 3
0 9

0 0̄
0 8
4 4 4
4 5

34 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Commodity-Flow Formulierung
Beispiel:
Q = 10, Route 1: (0, 1, 2, 3, 0̄), Route 2: (0, 4, 5, 0̄)
Fahrzeugladung yij , residuale Kapazität yji

q1 = 2 2 3 5 4
1 2 3
0 8 5 9

10 1
0 0̄
0 8
4 4 4
10 2
4 5
6

34 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Commodity-Flow Formulierung
Beispiel:
Q = 10, Route 1: (0, 1, 2, 3, 0̄), Route 2: (0, 4, 5, 0̄)
Fahrzeugladung yij , residuale Kapazität yji

q1 = 2 2 3 5 4
1 2 3
0 8 5 9

10 1
0 0̄
0 8
4 4 4
10 2
4 5
6
Subtouren führen zu einem Widerspruch siehe Tafel!

34 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Commodity-Flow Formulierung
Beispiel:
Q = 10, Route 1: (0, 1, 2, 3, 0̄), Route 2: (0, 4, 5, 0̄)
Fahrzeugladung yij , residuale Kapazität yji

q1 = 2 2 3 5 4
1 2 3
0 8 5 9

10 1
0 0̄
0 8
4 4 4
10 2
4 5
6
Subtouren führen zu einem Widerspruch siehe Tafel!
Betrachte Subtour (i, j, i). Es gilt:

34 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Commodity-Flow Formulierung
Beispiel:
Q = 10, Route 1: (0, 1, 2, 3, 0̄), Route 2: (0, 4, 5, 0̄)
Fahrzeugladung yij , residuale Kapazität yji

q1 = 2 2 3 5 4
1 2 3
0 8 5 9

10 1
0 0̄
0 8
4 4 4
10 2
4 5
6
Subtouren führen zu einem Widerspruch siehe Tafel!
Betrachte Subtour (i, j, i). Es gilt:
yij − yji = 2qi und yji − yij = 2qj

34 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Commodity-Flow Formulierung
Beispiel:
Q = 10, Route 1: (0, 1, 2, 3, 0̄), Route 2: (0, 4, 5, 0̄)
Fahrzeugladung yij , residuale Kapazität yji

q1 = 2 2 3 5 4
1 2 3
0 8 5 9

10 1
0 0̄
0 8
4 4 4
10 2
4 5
6
Subtouren führen zu einem Widerspruch siehe Tafel!
Betrachte Subtour (i, j, i). Es gilt:
yij − yji = 2qi und yji − yij = 2qj
⇒ 0 = 2qj + 2qi > 0
34 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Commodity-Flow Formulierung
Eigenschaften der Formulierung:
Anzahl der Variablen:
→ O (|V |2 ) binäre Variablen
→ O (|V |2 ) kontinuierliche Variablen
O (|V 2 |) Nebenbedingungen

35 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Commodity-Flow Formulierung
Eigenschaften der Formulierung:
Anzahl der Variablen:
→ O (|V |2 ) binäre Variablen
→ O (|V |2 ) kontinuierliche Variablen
O (|V 2 |) Nebenbedingungen
Kompaktes Modell

35 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Commodity-Flow Formulierung
Eigenschaften der Formulierung:
Anzahl der Variablen:
→ O (|V |2 ) binäre Variablen
→ O (|V |2 ) kontinuierliche Variablen
O (|V 2 |) Nebenbedingungen
Kompaktes Modell
Relativ starkes Modell
Gültige Ungleichungen der SEC-Formulierungen ebenfalls gültig.
Zusätzlich weitere Typen von gültigen Ungleichungen

35 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

2-Commodity-Flow Formulierung
Eigenschaften der Formulierung:
Anzahl der Variablen:
→ O (|V |2 ) binäre Variablen
→ O (|V |2 ) kontinuierliche Variablen
O (|V 2 |) Nebenbedingungen
Kompaktes Modell
Relativ starkes Modell
Gültige Ungleichungen der SEC-Formulierungen ebenfalls gültig.
Zusätzlich weitere Typen von gültigen Ungleichungen
Beispielinstanz:
opt LP topt [s] tLP [s] # Vars. # NBs #SECs # B&B
212 193.5 2.7 0.3 721 229 – 8 328

35 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Capacity-Indexed Formulierung
Entscheidungsvariablen:
xijq Binäre Variable mit xijq = 1 genau dann, wenn ein Fahrzeug Bogen
(i, j) ∈ A benutzt und die gesamte Nachfrage von Kunde j und allen
nachfolgenden Kunden auf derselben Route exakt q ist, und xijq = 0 sonst.
Zurück zum Depot führen nur Bögen mit q = 0.

36 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Capacity-Indexed Formulierung
Entscheidungsvariablen:
xijq Binäre Variable mit xijq = 1 genau dann, wenn ein Fahrzeug Bogen
(i, j) ∈ A benutzt und die gesamte Nachfrage von Kunde j und allen
nachfolgenden Kunden auf derselben Route exakt q ist, und xijq = 0 sonst.
Zurück zum Depot führen nur Bögen mit q = 0.
Q
X X
CVRP
zCI = min cij xijq (1)
(i,j)∈A q=0
Q Q−qi
X X X X
so dass xjiq = xijq = 1 für alle i ∈ N (2)
(j,i)∈δ − (i) q=qi (i,j)∈δ + (i) q=qj

Q
X X X
xj00 = x0jq ≤ |K | (3)
(j,0)∈δ − (0) (0,j)∈δ + (0) q=qj
X X
xjiq − xijq−qi = 0 für alle i ∈ N, q = qi , . . . , Q(4)
(j,i)∈δ −(i) (i,j)∈δ +(i)

xijq = 0 für alle (i, 0) ∈ A, q = 1, . . . , Q (5)


xijq ∈ {0, 1} für alle (i, j) ∈ A, q = 0, . . . , Q (6)

36 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Capacity-Indexed Formulierung

(1) Minimiere die gesamten Routingkosten


(2) Jeder Kunde wird genau einmal besucht
(3) Höchstens |K | Fahrzeuge
(4) Die Differenz aus der Gesamtnachfrage auf einem Routenstück zum
Depot vor und nach Besuch von Kunde i entspricht exakt seiner
Nachfrage qi . Verbieten Subtouren und sind Kapazitätsbedingungen.
(5) Nur Bögen mit q = 0 zum Depot

37 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Capacity-Indexed Formulierung

Beispiel: siehe Tafel!

38 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Capacity-Indexed Formulierung

Beispiel: siehe Tafel!

Originalnetzwerk:

q1 = 1
1
0
2
q2 = 2

38 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Capacity-Indexed Formulierung

Beispiel: siehe Tafel!

Originalnetzwerk: Ladungsexpandiertes Netzwerk für Q = 5:

q1 = 1
1
0
2
q2 = 2

38 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Capacity-Indexed Formulierung

Beispiel: siehe Tafel!

Originalnetzwerk: Ladungsexpandiertes Netzwerk für Q = 5:

q1 = 1
1
0 10 11 12 13 14 15
2
q2 = 2 0

20 21 22 23 24 25

38 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Capacity-Indexed Formulierung

Beispiel: siehe Tafel!

Originalnetzwerk: Ladungsexpandiertes Netzwerk für Q = 5:

q1 = 1
1
0 10 11 12 13 14 15
0
x10
2
q2 = 2 0
0
x20
20 21 22 23 24 25

38 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Capacity-Indexed Formulierung

Beispiel: siehe Tafel!

Originalnetzwerk: Ladungsexpandiertes Netzwerk für Q = 5:

q1 = 1
1
0 10 11 12 13 14 15
0 2
x12 3
x12 4
x12
2 x10
q2 = 2 0
0
x20
20 21 22 23 24 25

38 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Capacity-Indexed Formulierung

Beispiel: siehe Tafel!

Originalnetzwerk: Ladungsexpandiertes Netzwerk für Q = 5:

q1 = 1
1
0 10 11 12 13 14 15
0 2
x12 3
x12 4
x12
2 x10
q2 = 2 0
0
x20 1
x21 2
x21 3
x21
20 21 22 23 24 25

38 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Capacity-Indexed Formulierung

Beispiel: siehe Tafel!

Originalnetzwerk: Ladungsexpandiertes Netzwerk für Q = 5:

q1 = 1
4 5
x01
1 1 2
x01
3
x01 x01
x01
0 10 11 12 13 14 15
0 2
x12 3
x12 4
x12
2 x10
q2 = 2 0
0
x20 1
x21 2
x21 3
x21
20 21 22 23 24 25
2
x02 3
x02 4
x02 5
x02

38 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Capacity-Indexed Formulierung

Beispiel: siehe Tafel!

Originalnetzwerk: Ladungsexpandiertes Netzwerk für Q = 5:

q1 = 1
4 5
x01
1 1 2
x01
3
x01 x01
x01
0 10 11 12 13 14 15
0 2
x12 3
x12 4
x12
2 x10
q2 = 2 0
0
x20 1
x21 2
x21 3
x21
20 21 22 23 24 25
2
x02 3
x02 4
x02 5
x02

Route (0, 1, 2, 0)

38 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Capacity-Indexed Formulierung

Eigenschaften der Formulierung:


O (|V |2 Q) binäre Variablen
O (|N|Q) Nebenbedingungen

39 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Capacity-Indexed Formulierung

Eigenschaften der Formulierung:


O (|V |2 Q) binäre Variablen
O (|N|Q) Nebenbedingungen
Kompaktes Modell (für feste Kapazität Q)

39 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Capacity-Indexed Formulierung

Eigenschaften der Formulierung:


O (|V |2 Q) binäre Variablen
O (|N|Q) Nebenbedingungen
Kompaktes Modell (für feste Kapazität Q)
Gültige Ungleichungen der SEC-Formulierungen ebenfalls gültig.
Zusätzlich weitere Typen von gültigen Ungleichungen.
Beispielinstanz:
opt LP topt [s] tLP [s] # Vars. # NBs #SECs # B&B
212 192.0 306.9 9.5 55 063 2 626 – 8 010

39 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Pfadbasierte Formulierung
Zusätzliche Notation:
Menge der zulässigen Routen Ω
Kosten cr (=zurückgelegte Distanz) von Route r ∈ Ω
Binärer Parameter air = 1 wenn Kunde i ∈ N in Route r ∈ Ω
bedient wird, und air = 0 sonst.

40 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Pfadbasierte Formulierung
Zusätzliche Notation:
Menge der zulässigen Routen Ω
Kosten cr (=zurückgelegte Distanz) von Route r ∈ Ω
Binärer Parameter air = 1 wenn Kunde i ∈ N in Route r ∈ Ω
bedient wird, und air = 0 sonst.
Entscheidungsvariablen:
xr Binäre Variable mit xr = 1 genau dann, wenn ein Fahrzeug Route
r ∈ Ω fährt, und xr = 0 sonst.

40 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Pfadbasierte Formulierung
Zusätzliche Notation:
Menge der zulässigen Routen Ω
Kosten cr (=zurückgelegte Distanz) von Route r ∈ Ω
Binärer Parameter air = 1 wenn Kunde i ∈ N in Route r ∈ Ω
bedient wird, und air = 0 sonst.
Entscheidungsvariablen:
xr Binäre Variable mit xr = 1 genau dann, wenn ein Fahrzeug Route
r ∈ Ω fährt, und xr = 0 sonst.
X
CVRP
zPfad = min cr xr (1)
r ∈Ω
X
so dass air xr = 1 für alle i ∈ N (2)
r ∈Ω
X
xr ≤ |K | (3)
r ∈Ω
xr ∈ {0, 1} für alle r ∈ Ω (4)
40 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Pfadbasierte Formulierung

(1) Minimiere die gesamten Routingkosten


(2) Jeder Kunde wird genau einmal besucht
(3) Höchstens |K | Fahrzeuge

41 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Pfadbasierte Formulierung

(1) Minimiere die gesamten Routingkosten


(2) Jeder Kunde wird genau einmal besucht
(3) Höchstens |K | Fahrzeuge

Bemerkungen:
Die Pfadbasierte Formulierung ist ein (erweitertes)
Set-Partitioning-Problem
→ Routen definieren Teilmengen von Kunden und ihre Kosten
→ Auswahl der besten (höchstens |K |) Routen, so dass alle Kunden
exakt einmal abgedeckt werden
Für alle Routen, die dieselbe Teilmenge S ⊆ N der Kunden
besuchen, kann man sich darauf beschränken lediglich eine dieser
Routen mit geringsten Kosten zu betrachten.

41 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Pfadbasierte Formulierung
Beispiel: (ohne explizite Angabe von Kosten) siehe Tafel!

Vier Kunden mit Nachfragen q1 = 5, q2 = 6, q3 = 3 und q4 = 2


Zwei Fahrzeuge mit Kapazität 10
Es gibt 10 Teilmengen ∅ 6= S ⊂ N von Kunden mit q(S) ≤ 10.
Menge der zulässigen Routen Ω = {1, 2, . . . , 10}

42 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Pfadbasierte Formulierung
Beispiel: (ohne explizite Angabe von Kosten) siehe Tafel!

Vier Kunden mit Nachfragen q1 = 5, q2 = 6, q3 = 3 und q4 = 2


Zwei Fahrzeuge mit Kapazität 10
Es gibt 10 Teilmengen ∅ 6= S ⊂ N von Kunden mit q(S) ≤ 10.
Menge der zulässigen Routen Ω = {1, 2, . . . , 10}

bsp
zPfad = minc1 x1 + c2 x2 + c3 x3 + c4 x4 + c5 x5 + c6 x6 + c7 x7 + c8 x8 + c9 x9 + c10 x10
so dass x1 + x2 + x3 + x4 =1
x5 + x6 + x7 =1
x2 + x4 + x6 + x8 + x9 =1
x3 + x4 + x7 + x9 + x10 = 1
x1 + x2 + x3 + x4 + x5 + x6 + x7 + x8 + x9 + x10 ≤ 2
xr ∈ {0, 1} für alle r ∈ Ω

42 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Pfadbasierte Formulierung
Beispiel: (ohne explizite Angabe von Kosten) siehe Tafel!

Vier Kunden mit Nachfragen q1 = 5, q2 = 6, q3 = 3 und q4 = 2


Zwei Fahrzeuge mit Kapazität 10
Es gibt 10 Teilmengen ∅ 6= S ⊂ N von Kunden mit q(S) ≤ 10.
Menge der zulässigen Routen Ω = {1, 2, . . . , 10}

bsp
zPfad = minc1 x1 + c2 x2 + c3 x3 + c4 x4 + c5 x5 + c6 x6 + c7 x7 + c8 x8 + c9 x9 + c10 x10
so dass x1 + x2 + x3 + x4 =1
x5 + x6 + x7 =1
x2 + x4 + x6 + x8 + x9 =1
x3 + x4 + x7 + x9 + x10 = 1
x1 + x2 + x3 + x4 + x5 + x6 + x7 + x8 + x9 + x10 ≤ 2
xr ∈ {0, 1} für alle r ∈ Ω

Im symmetrischen Fall sind pro zulässiger Kundenteilmenge S ⊂ N die


Routenkosten eindeutig; Ausnahme S = {1, 3, 4} und Kosten c4 , hier muss eine
beste Route durch {0} ∪ S bestimmt werden.
42 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Pfadbasierte Formulierung
Eigenschaften der Formulierung:
Exponentiell viele Variablen
|N| + 1 Nebenbedingungen

43 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Pfadbasierte Formulierung
Eigenschaften der Formulierung:
Exponentiell viele Variablen
|N| + 1 Nebenbedingungen
Modell kann nicht vollständig ausformuliert und mit
Standardsoftware gelöst werden. Lösung mittels Branch-and-Price:
1 Löse LP-Relaxation des Modells mit einer kleinen Teilmenge von
Variablen
2 Iterativ: Identifiziere fehlende Variablen und füge sie dem Modell
hinzu
3 Bei nicht ganzzahliger Lösung der LP-Relaxation, Herstellung der
Ganzzahligkeit der xr mittels Branch-&-Bound

43 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Pfadbasierte Formulierung
Eigenschaften der Formulierung:
Exponentiell viele Variablen
|N| + 1 Nebenbedingungen
Modell kann nicht vollständig ausformuliert und mit
Standardsoftware gelöst werden. Lösung mittels Branch-and-Price:
1 Löse LP-Relaxation des Modells mit einer kleinen Teilmenge von
Variablen
2 Iterativ: Identifiziere fehlende Variablen und füge sie dem Modell
hinzu
3 Bei nicht ganzzahliger Lösung der LP-Relaxation, Herstellung der
Ganzzahligkeit der xr mittels Branch-&-Bound
Sehr starkes Modell

43 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Pfadbasierte Formulierung
Eigenschaften der Formulierung:
Exponentiell viele Variablen
|N| + 1 Nebenbedingungen
Modell kann nicht vollständig ausformuliert und mit
Standardsoftware gelöst werden. Lösung mittels Branch-and-Price:
1 Löse LP-Relaxation des Modells mit einer kleinen Teilmenge von
Variablen
2 Iterativ: Identifiziere fehlende Variablen und füge sie dem Modell
hinzu
3 Bei nicht ganzzahliger Lösung der LP-Relaxation, Herstellung der
Ganzzahligkeit der xr mittels Branch-&-Bound
Sehr starkes Modell
Beispielinstanz:
opt LP topt [s] tLP [s] # Vars. # NBs #SECs # B&B
212 212 5.1 5.1 145 130 19 – 1
43 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Kapitel 2.1: Capacitated VRP
Literatur

Capacitated Vehicle Routing Problem

Vergleich der Formulierung (für die Beispielinstanz):


Modell opt LP topt [s] tLP [s] # Vars. # NBs #SECs # B&B
2-Ind. SEC (B&C) 212 207 0.5 0.1 344 38 95 58
2-Ind. MTZ 212 144 321.0 0.2 362 344 – 2 569 466
3-Ind. SEC (B&C) 212 144 333.6 0.1 723 96 11569 28574
3-Ind. MTZ 212 144 2756.0 0.2 759 708 – 6 289 109
2-Commodity-Flow 212 193.5 2.7 0.3 721 229 – 8 328
Capacity-Ind. 212 192.0 306.9 9.5 55 063 2 626 – 8 010
Pfadbasierte Form. 212 212 5.1 5.1 145 130 19 – 1

44 / 44
Kapitel 2: Klassische Varianten des VRP
Literatur

[Baldacci u. a. 2004] Baldacci, R. ; Hadjiconstantinou, E. ; Mingozzi, A.: An


Exact Algorithm for the Capacitated Vehicle Routing Problem Based on a
Two-Commodity Network Flow Formulation. In: Operations Research 52 (2004),
Nr. 5, S. 723–738
[Domschke und Scholl 2010] Domschke, W. ; Scholl, A.: Logistik: Rundreisen
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