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große
Erdbeſchreibung.
Sec ft er Band.
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GY
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IS
IS
.
M it t. k . Hofcenfurfreibeit .
Ero p p a ui
17 8 5
1
Das
Königreich Ungarn
mit
und das
Großfürſtenthum Siebenbürgen .
4
Einleitung .
19
21
$. II . Der
35
8
32
1
an den arowſchen See, wurden aber im achs
ten Jahrhundert ro eingeſchränkt , daß ſie.
ziviſchen den Stromen Wolga und Don woha
nen mußten. Als ſie aber , auch von dans
nen durch die Paginaciten , (Petſchenegen )
vertrieben wurden , gieng ein Theil von ih .
men gegen Oſten , und ließ ſich in einer Ge:
gend von Perſien nieder , (davon vermuth ,
lich die heutigen Túrken herkommen , die
übrigen aber wandten ſich gegen Weſten ,
uno nahmen Siebenbürgen und die Moldau
ein , welches wahrſcheinlicher Weiſe vor dem
achthundert und zwei und zwanzigſten Jahr
1 geſchehen iſt. Sie wurden aber 889 von
den Pazinaciten , ( zu welchen vermuthlich
auch die Kunen oder Kumanen gehørt has
ben ) aus Siebenbürgen vertrieben , und liefs
ſen ſich hierauf an der Cheis nieder. Im
Jahr 896 nahmen ſie auch das Land zwi
ſchen den Flüſſen Gran und Wag ein . So
weit Prar.
Nach dieſer Geſchichte ſind die Hungari
und Ungri einerlei Nazion , und aus lliber,
bleibfeln der Hunnen entſtanden . Allein ,
man kann dieſes nicht für gewiß annehmen.
Der Name Ungar ' heißt eigentlich llger , uno
nach einer andern Schreibart Uigur und Jus
gur , und iſt kein eigenthůmlicher Name ,
ſondern ein allgemeines Nennwort , welches
(eben
43
1
48
1
welches auf einem dreifachen grünen Hügel
Mteht.
1 f. 15. Ungarn iſt ſeit 1687 ein Erbreich
des erzherzoglick - 8ſtreichiſchen Hauſes , und
fraft der 1723 zu Presburg gemachten Vere
1 ordnung , find auch die Prinzeſſinnen der
Reichsnachfolge fähig , dergeſtalt, daß wenn
die farolinſdhe Nachfommenſchaft ecloſchen
ſollte , die joſephiniſche , und nach deren Abs
1 gang die leopoldiniſche in Portugal , auf den
Chron fémmt . Der erſte Erbprinz wurde
ehedeffen ein Herzog von lingari genennet ,
jeßt aber heißt er ein Erzherzog von Oeſtreich .
1764 hat Kśnigin Maria Thereſia den Rits
terorden des heil . Stephani , erſten apoſto .
liſchen Königs in Ungarn , erneuert , und
am sten und 6ten Mai die erſten Großfreus
je , Kommenthure und Ritter aufgenommen .
16 Das Ordenszeichen iſt das ungariſche Kreuz ,
1 welches die Großfreude an einem breiten
Bande von der rechten Schulter zur linket
Seite heras , die Kommenthure aber an einem
Bande auf der Bruſt , und die Ritter an
dem Knopfloch tragen . Die Bänder ſind
von rother Seide mit einem grüneri Streif
an beiden Enden . Neben dem Kreuz find
die Buchſtaben M. T. zu reben , es iſt auch
die ilmſchrift Publicum meritorum prae
mium zu leſen. Auf der Rüdſeite des Kreu
52
g. 13
53
Das
68
18,004153Fl . 18 Nr.
I, un
72
A. Nieder un garni
Ungaria inferior ,
beſteht aus zwei Kreiſen , welche ſind :
I. Der über der Donau liegende Kreis ,
Circulus Cis - Danubianus. Es erſtredt
fich derſelbe in der obere Gegend des weſts
lie
73
d ) Sju:
d) Sjuba , gebort den Grafen gleiches
Namens.
e) Vódród', flaw . Woderád ; gehört den
Grafen Zichy.
f) Cziffer , (Briffer ) welcher Name zwei
nabe bei einander liegenden Caftelen zutómmt.
( 4) Privilegirte Marktfleden .
a ) Poroni Warallya , davon beim preſs
purger Schloß gehandelt worden.
b) Ratſchdorf oder Ratſchersdorf, ungar.
Retſe , ( Retſche ) unten an einem Berge ,
eine Meile von Preßburg , iſt gråflich pals
furch , und ſeines guten Beins wegen bes
fannt. 1732 brannte es größtentheils ab .
c ) landſit , Efeklész , ( Bichefléſch ) auf
cinem erhabenen Ort , neben dem oben ge
bachten Kaſtel gleiches Namens .
d) Bartberg , Schempik , Senß , der
gräflich efterhafiſchen Familie zugehörig , in
weichem 1763 die Patres piarum fchala
rum eine Schule angelegt haben .
e) Grún : au , Srinnau , Grynava , in
einer gruinen und luſtigen Gegend , woſelbſt
ſehr guter Wein wächſt.
f) Cziffer , (3 ffer) in einer großen Ebes
-ne , ochếrt verſchiedenen Herren .
g) Sjuha , nicht weit vom Kaftei dieres
Mamens, deſſen Einwohner vom Ader - und
einbau leben .
h) Ejesites
1
F G ( 2 ) Die
go
90
SS 6. Die
106
6
VIT
(4) Sechs 1
11ܕ
(4) Siche Marktflecken , nåmlich :
2. N.191 Sjalatna , Mlaw . Slatina , ein
geringer Ort am Fluß Szalatna , im Ge
biet des Schloſſes: Wigleſch.
b. Otſchova , iķže auch ein geringer Ort.
Das Nderland iſt gut. Matthias Bel , der
fen befanntes Werf von Iingarn uns fo nutz.
liche Dienſte leiſtet , iſt hier geboren .
c. Dobróna , Débring , Dobroniwa ,
iſt, wohlbewohnt, und liegtnahe beim Schloß
dieſes Namens. Er hat zwar ehemals ts.
nig!. Privilegien erhalten , gehört aber doch
zum Gebiet des altſohler Schloſſes.
d. Babaßet , Babina , bat eben ſo gu
ten Acer , als der vorhergehende Ort , und
gehört dem Grafen Berenys.
e . Sjas , in alten Urkunden Nemeth,
Pelroß , hat fruchtbares Aderland , und ges
hört zum Gebiet des Schloffes Solnom .
f. Pelídk , Plieſovke , Toth's Pelfdt , giebt
keine Zehenden , wie die vorhergehenden .
Dieſer Marktfleden hat nebit Sjag , Dobros
na und Babasjef das jus gladij immedia
tum , daher ihre Appellazion an den per
fonalem præſentiæ regiae gehen.
( 5) Ribar, ein merkwürdiger Fleden vor
andern . Auf den Feldern deſſelben find in
einem Hügel warme Båder von ungemeinen
Beilungskräften , aber auch von ronderbarer
و3 Bes
118
b. Spea
I 21
3 ) Der
i . 129
( 1 ) Sechs Schloſſer.
a ) Szetfény , flaw . Setcany , ein zera
1 fortes Schloß auf einem Hügel , deifen fa =
ge ungemein angenehm iſt. Die Cårfen has
of ben es einmal 42 , und einmal 20 Jahre
lang iin Beſitz gehabt. Es gehört ißt, nebſi.
ſeinem Gebiet , den Grafen Forgatſch.
b) Holloks , Rabenſtein , ein Schloß auf
einem hohen und ſteilen Felſen , der allent.
balben mit Wåldern umgeben iſt , wurde
1552 von den Türfen eingenommen , und
41. Jahre lang beſeſſen . ' 1663 fiel es ih ,
nen abermals in die Hände, und ſie behieb
ten es 20 Jahre lang. Es gehört den For
gatſchen und Szemeren.
c) Bujaf , ein Schloß zwiſchen Gebirgen
auf einem feilen Felſen , iſt eſterhaziſch .
d) Eszegh und Samſon Vara , oder Fer
jerks und Szanda , verwüſtete Schlöſſer.
( 2 ) Der Marftflecken Sjefény , gehørt
zu den gleichnamigen Schlofje , unter wels
HI chem er liegt , und iſt ehmals befeſtigt ges
meren . 1719 brannte er ab. Er hat ein
Franziſkanerkloſter , und gehört den Grafen
Forgatſch.
kekköientis , darin
1 ) Vier Schloſſer.
a ) Rekfd , Modry Kamen , Blauenſtein ,
ein ehemals ſehr feſtes Schloß auf einem Fela
ren , welches die Tiirfen . 1576 einnahmen ,
und 1603 wieder verloren . Machdem die
Rafotianer , 'es abgebrannt haben , iſt nur
ein Sheit deſſelben wieder erbaut. Es ges
{
138
1 40
1
1.42
4) Bacs,
143
erblich zu.
1 ) Komorn ; Komarom , Komarno , Spo ,
morra , iſt ſeit 1745 eine fånigl . Freiſtadt,
liegt unter der Schütt , zwiſchen der Donau
und Wag , welche hier zuſammen fließen ,
und enthält das Gerichthaus der Geſpants
fchaft , ein ehemaliges Jeſuiterfollegium und.
ein Gimnaſium . Gleich darneben iſt eine noch
nicht überwundene Schanze , welche gegen
Abend mit einem tiefen Waffergraben , gegen
Mittag und Mitternacht aber mit der Do ,
nau und Wag umgeben iſt , welche Geipaſſer
gegen Mittag zuſammenſtoßen . Kaiſer Fers
dinand 1 bat ſie erbaut , und ſie iſt von den
Türfen niemals erobert , 1594 aber belagert ,
und 1663 angefallen worden . 1763 wurde
" fie
159
i
174
1 ) Fünf.
176
die Kaiſerlichen .
1) Mos
177
B. Ober Ungår it )
ME 5 Krág.
186
13) See 1
187
I ) Dié Schidffer.
( 1 ) Zipferháits , ungariſch ebédeſſert Šćés
Þus , jeật Szepes-Vár, flaw . Sipſki Šis
met , Scepufienfis arx , ein échloß , Bon
tele
193
( 4) lan:
195
02 2 (3 ) Mis
196
( 3 ) Mar :
197
4. Das
199
1
14) Georo
20 $
33 ( دلایا راق
1
208
1
11 ) Slofnof , ein ehenaliges Schloß ,
davon die Geſpanſchaft den Namen bat, mit
einem Marftflicken. ' }
1 2 ) Chur , ein Marktflecken .
13 ) Das Land der Fajygen , oder Phis
tiſter , iſt mit der heverer Geſpanſchaft vers
einigt. Es ſteht mit dem Lande der Kuma.
ner unter einer Gerichtsbartett, nåmlich une
ter om Palatino oder auch Locumtenente
bon Ungarn , und hat mit den Geſpany
ſchaftsrechter nichts zu thun. Die Einpoh:
her find ungariſche Jazygen .
3
( i ) Arot- Szallas , eine wohlbewohnte
Stadt in einer eberien und fruchtbaren Segend;
(2 ) Sen Szaru , ein Marftflecken in eben
dieſer fruchtbaren Gegend , nahé bei dent
Fluß Sagowa.
( 3) Sjent - Cyfrgt); Fanum S. Georgii,
ein gut bewohnter Marftflecken , in einer
freien und fruchtbaren Ebene.
(4) Dora uno Jofóhalma i jwei groše
Fiecén itt einer weiten Ebene.
(5 ) Úpati ; ein großer Flidén , in einèt
am Getreide und Gras feuchbaren Gegend.
(6 ) Mihálytelef , ein Marktfleden in eis
tiei fruchtbaren Gegend .
(7) Jasj· Berény, ein großer und wohli
brwöhnter Marktfieden welcher die übrie
Büſch : Erdbeſchr; 6. B. gent
210
7 ) Bit
224
IT. Das
23 i
1
235
ET Engels :
238
18. Marecobila
ein ehemaliges xómi
rches Fort an der Donau , welche in dieſer
Gegend ſehr ſchmal iſt.
19. Peſcabara , auch ein ehemaliges ro
miſches Fort , nicht weit vor dein vorher :
gebenden.
M 20. Trifule , drei Thürme an der Donau ,
21. Rorvin Kule , ein verwüſteter Drt
an der Donau , von deſſen Mauern noch ei.
nige Uiberbleibſèl zu ſehen .
22. Neu = Moldova , oder Bosniaf , ein
7. Bergfieden mit einem Kupferbergwerf, auf
einer AnhShe , von welcher man weit in das
türkiſche Gebiet oder in Servien hinein ſieht.
59 Er gehårt jum raffer Bergamt.
23. Mob
23 : Moldova , ein Städtchen an der
Donau .
24. Bofifiena , ein ehemaligen römiſches
Fort an der Donau .
29 ) Beto
247
Siebenbürgen .
S.
1
( trogelaphi, ) Båren , wilde Schweine ,
Küchle , Gemſen , Marder , Hermeline und
Biber . Unter den Quellen find. Ges
ſundbrunnen , als die hunyadiſchen , die
Warm ; die weißenburgiſchen , welche falt ;
die clifiſchen und Olach - falviſchen , welche
ſchweflicht; inigleichen die romlioiſchen und
derebiſchen . 2 ) linterirdiſche warme und
falzichte , als die falzburgiſche. 3 ) Sauer ,
brunnen , als die homorodiſche , u . a . m .
4) Verſteinernde Waſſer , die almaſiſchen
I im udvarhetiſchen Siß . Die vornehmſten
Flüffe find : 1 ) der Sjamos , Samofius ,
welcher auf der biſtritiſchen und maramaru .
fiichen Grange entſteht , und , nachdem er
bei Dees den kleinern Sjamos aufgenommen ,
hat , in Ungarn geht. 2.) Der Maros ,
Marufius , Merifcus, der aus den mitters
nächtlichen Gebirgen der Sifler entſteht ,
ſich mitten ins land ergießet , und , nacha
dem er die kleinen Flüſſe Aranyos und Kos
chel ; aufgenommen , gegen Südweſten in
3 Olta ,
Ppringt unten am farpathiſchen Gebirge in
der mitternachtlichen Gegend der Sikler
und fließet durch die Sſtliche und füdliche
Gegend des Landes in die Walachei. “ Was
im Lande fehlt , inſonderheit an Sachen der.
Kunſt
246
248
for tdauert.
1768 gehörten 1
ju dem Lande der lingarn 1602. Derter,
zu dem Rande der Sefler 413
zu dem tande der Sachſen 260
zu den Fiftal : Dertern 76 1
1
251
14 ) Rea
268
2 ) Veßch ,
270
1 ) Szent
1 ) Szent Mihály , Szent Mihály Lelefe,
ein Kaſtel im Flecken gleiches Namens gehört
ber tormaiſchen Familie erblich .
2 ) Dobota , Dófoka , ein Marktflecken ,
am fleinen Szamoſch , wovon die Geſpana
C fchaft benennet worden .
3 ) Apafalva , Apafifalva , ein großer
Fleden , von welchem das berühmte Haus der
apafiſchen Fürſten feinen Namen bat .
1 6. Die innere ſzolnofer Geſpanſchaft ,
Belfs Szolnok Vármegye , comitatus Szol
nok inferior , hat ungarn , Wlachen , Ars
menier und einige Deutſche zu Einwohnerit.
11 Sie wird in die obere und untere abgetheilt ;
jene hat 82 , dieſe 105 Derter.
I ) Koſár - vár , ein Kaſtel am kleinern
Szamoſch .
ET 2 ) Kaplan , ein Kaſtel der Grafen Hals
r? ler , unten am fleinen Sjamoſch .
3 ) Dées ; Dég , ein guter Marktfle
F18 den , am Suſammenfluß des großern und
kleinern Szamoſch , iſt rowohl wegen ſeiner
be Salzgruben , als des Sibes der Grafen
Bethlen , berühmt.
4 ) Szent Benedef , Fanuni St. Bene.
dicti , ein Schloß der forniſiſchen Familie,
auf , einem hohen Hügel , am kleinen
Szamoſch.
3) Aras
* 75
1 , Der
1
1. Der oberhelyer Stuhl i udvarhely
Sjef , Udvarhelyenſis fedes , nebſt den
beiden damit verbundnen Stühlen Kerests
tur und Barbutz , von 126 Oertern . Der
1 .. Ort , von welchem dieſer Stuhl benannt
wird , gehört nicht zu demſelben , ſondern
zu den Fiskalgutern . Ich bemerke
1 ) Almás , Homorod Almas , einen Dis
ftrift , in welchem viele unterirdiſche Höh.
ben ſind , darin verſteinerndes Waſſer
trópfelt.
2 ) Keresztur , Székely : Keresztur , einen
boben Bergen
von hohen gang eingeſchloßnen
Marftflecten , von welchem der Stuhl die .
fes Namens benannt wird .
3 ) Bardus , Parduk 1 einen wohlbe
Foohnten Marktflecken , welcher viel Salg
hat , und davon der gleichnamige Stuhl bea
nannt worden .
2. Der maruſcher Stubi , Maros Szek,
Marofienſis ſedes , von 123 Oertern , un .
ter welchen :
Szent- Pal und Szent Deméter ; swei
Schlöſſer , davon jenes dem Grafen Gyus
Lafi; vidas andere der redliſchen Familie
gehört.
3. Der sſchifer Stuhl , Eſif Szek , El
kienſis ſedes , wird in den obern und uns
tern abgetheilt : jener hat 20 , dieſer 16
S 3 Der
278
(2) Kos
279
1
282
ling
286
3 ) Rods
289
II . Der
t
291
2 ) Aus
293
IV , Die Bukowina .
jiefes
Die vor dem Hauſe Deſtreich neu er:
ſes von
worbene land , welches auch die Biz
freine , und vom Sarnicius, Bucovetia ,
genannt wird , grånget gegen Weſten an Sien
benbürgen und an Galizien und Lodomerien ,
gegen Norden an den Dnefft , gegen Often
und Süden an die Moldau. Dieſe Grange
mit der Moldau fångt dreiviertel Stunde von
Chotin oder Chotſchin an , gehet quer über
den Pruth , gerade gen Süden bis an den
Fluß Sereth , welcher bis dahin , wo er die
Moldava aufnimmt, die Grange iſt. Algdent
gehet fie die Moldava hinauf bis an dert
Fluß Piſtriß oder Piftrieza oder Biſtereza ,
und dennt an dem Fluß Corruſch hin bis an
Siebenburgen. Nach des moldauiſchen Flir:
ften Demetrius Kantemirs Bericht , bat ein
Theil dieſes landftrichs ehedeffen zu Sieben .
buirgen gehört , iſt aber von den Fürfen
Stephan dem fünften oder großen an die
Moldau gebracht worden. Dem Hauſe Defter :
reich
*
297
S. Ra :
300
f . ' I.
1
gos
den geſchlachtet. Die Schweinezucht iſt ſehe
ſtarf, doit wird wohl der dritte Theil der
Schweine aus Serwien und Bosnien bieber
getrieben , und in den Eichen und Büchens
wåldern gemåſtet. Es werden rehr viel
Schweine nach Deutſchland getrieben: Jn
dem eigentlichen Sflavonien iſt die Schafzucht
geringe , in Syrmien iſt ſie farfer und beſs
ſer , auch die Wolle iſt daſelbſt beffer. Auch
die Pferde ſind in Syrmien großer und beſſer.
Alles Vieb muß im Winter und Sommer una
ter freiem Himmel 'bleiben , weil keine Stålle
gebaut werden und vorhanden ſind. Die
Bären , wdife , Fuchre und Marder ; thun
dem Bith großen Schaden. Luchre und
- Dachſe werden um der Felle willen verfol.
get. Die Fiſchöttern ſind haufiger als die
Biber. Die Bergmáuſe oder Biliche, auf
illyriſch Pub , ſind häufig. Die Adler, Geis
er , Habichte und Falten ; thun viel Schaa.
den . Efbares wildes Geflügel iſt überflů
fig borhanden , als , Trappen i Berg-Has
rel Bitf : und Reb : Súhner ; Faſanen ;
Schneppen ; wilde Gänſe und Enten , Wach.
teln , Droffeln, Krämsvogel ; u. a. m. Die
drei Hauptſtrómé, und die fleinen Flüffe und
Bache ; ſind ſehë fiſchreich. Der Kaufen
wird in der Donau häufig gefangen , und aus
ſeinem Rogen Kaviar ; aus der Schidimma
Buſch . Erdbeſchr. 6. u . blas
306
T
tego aus deri túctiſchen Ländern Hieber ge=
köminen , ſind Leibeigene geworden , allein
die Leibeigenſchaft iſt nicht ſo hart ipie ſie in
Bdhmen Mähren und andern deutſchen lånti
dern war, ſondern durch die Landesgeſeke ziemas
lich gemildert. In den Geſpanſchaſten wird
die landesfürſtliche Gewalt durch die großen
Freiheiten der Reichsſtånde vermindert , in
den militäriſchen Begitfen aber , in welchen
feinė Reichsſtände ſind , regieret der Kønig
unumſdyrånft , jedoch mit Beobachtung der
Reichsgeſete.
S. it . In jeder Geſpanſchaft , find ro
wie in lingarn und Kroatien , ein Obegejpan
( der aber gemeiniglich abweſend ) ein Unter :
geſpan , ein Rentmeiſter , ein Einnehmer ,
ein Sefretár nebſt Unterſefretåren, vier Obers
ſtuhlrichter , zwolf IInterſtuhlrichter:
Obergeſpan wird vom sónige ernannt , alle
übrige Beamte werden von den Magnatest
und begüterten Edelleuten erwählet , dochy
bringt der Obergeſpan bei jeder Wahl drei in
Borſchlag, aus welchen einer erwählet wird .
Que Beamte muiffen Edetleute fern , 1777
WIL aber beſtunden ſie aus gebornen Ungarn, Kroa.
ten und Deutſchen , weil man die Sklavoniex
zu ſolchen Clemtern noch nicht fähig hält.
Weil die drei Geſpanſchaften aus adelichem
Gütern beſtehen , welche die Erbgerichts darı
teis
320
Das
321
Tehnlich .
I ) Porega , Porchef , bei den Osmanen
Bocjega , eine fönigliche Freiſtadt , am
Ant
Bach Drlova ; mit einem alten verfallenen
El
Bergſchloß , ehemaligen Jeſuiterfollegio
welches jeßt ſechs aus Ungarn berufene Vå.
ter der frommen Schulen verſehen , einem
Franziskanerkloſter , und einem Konſiſtorio
des Biſchofs von Zagrab .
W # 4
7
328
7. Die
7) Die Abtei Ruttjevo , welche den Jea
fuiten zu Porchef gehört hat. Hier iſt eine
Raſerne.
8 ) Die Herrſchaft Pleternicza , in wele
der eine Kaſerne.
Die Herrſchaft Blaffo .
10 ) Die Herrſchaft Ezernif.
11 ) Die Herrſchaft Bresztowacja
12 ) Die Herrſchaft Kaptol.
3. Die ſyrmiſche Geſpanſchaft , Sirmia
Bármegye Sirmienſis comitatus , oder
das Herzogthum Syrmien , welche von dem
Fluß Vufa anfängt , und ſich bis Semlin
exftreckt , und von welchem noch jeßt der.
Fürſt. Odeſcalchi den bloßen Litel führet.
Darin iſt
I ) Die Herrſchaft Nuſtar.
2 ) Die Herrſchaft Vufovar . In dem
Drt diefes Namens werden die Geſpana
fchaftsgerichte gehalten .
3 ) Die Herrſchaft Juof.
4 ) Die Herrſchaft Karlovicja
5 ) Ein Theil der Herrſchaft Zemlin
denn ein Theil fiehet unter dem Generalat.
II. Das Militare oder das Generalat.
EN Es beſtehet aus dem peterwardeitter - bros
1 ber - und gradiftaner Regiment ; welche eis
nige Feftungen und die Konfinien beſegt
halten.
# 5 1. Das
1
330
1. Das Senteralat.
1 ) Peterwardein , Péter Bára , eine ſtar.
te Feſtung an der Donau , welche "152.6
von den Sürfen erobert / 1687 von ihnen
verlaſſen , und von den Ungarn befekt ,
1616 aber noch merkwürdiger wurde , als
die Chriſten in der Gegend derſelben unter
dem Kommando des Prinzen Eugenius eis
nen wichtigen Sieg über die Túrken er- ,
hielten.
2) Karlovicz , ein Marktfleden an der
Donau , in welchem der griechiſche Patris
arch det illyriſchen Nazion ſeinen Siß hat,
feitdem er 1740 von Belgrad bieber gezo,
gen iſt.
fammlung der Biſchofe der illyriſchen Naz
gion unter dem Vorſitz eines faiſerlichen
Kommiſſarii, auf welcher das , Kirchenweren
dieſer Nazion gang umgeſchmolzen und več ,
beſſert wurde. 1699 wurde nabe bei Kars
lowicz ein Konferenzhaus mit vier Thüren
für die kaiſerlichen , Oſchmaniſchen , polni.
fchen und venezianiſchen Geſandten erbaut ,
welche hier einen Waffenſtilſtand auf 25
Jahre Tchloffen .“ Jeßt iſt dieſes Gebäude
eine Kapelle genannt Maria Frieden .
3 ). Sjalankamen , ein Marktflecken an
der Donau , mit einem Schloffe , gegen
welchem über die Theis in die Donau fåut.
1691
1 331
Kroaterſtreft
ien, . auf ungariſch Horwath Drbagi
fich vom Fluß Drave bis an
das adriatiſche Meer , grånzt gegen Morgen
mit Slavonien und Bosnien , gegen Abend
mit Steiermark und train . Die Stroaten
ſtammen von den Sklaven ab , und ſind zur
Zeit des Kaiſers Heraklius im Jahr 6.40
in dieſe Gegend Dalmatiens gefommen , aus
welcher fie die Awaren dertrieben haben.
Sie haben ebedeffen Hrmaten oder Hrowa:
ten , 0. t. Bergbewohner , geheiffen , WOW
Qus
334
(6) Los
339
92 (3 ) Ora,
349
b. Raa
342
ſchaft.
( 3 ) Lupoglav , gehört dem Biſchofe vox
Bayrab .
( 4 ) Pjer , jekt Prarjevo , ein ehemaliges
Schloß , in welchem eine Probſtei der heil.
Cosmas und Damian geweſen iſt.
2 ) Dér gagraber Diſtrift .
( 1 ) Bagrab , ital. Sagebria , deutſch
Agram , latein . Zagrabia , und weil ſie auf
einem fleinen Berge liegt , der ehedefen
Grecs hieß , auf lateiniſch auch civitas.
montis Graecenſis Zagrabienfis , eine tsa
'nigliche Friiſtadt , die Hauptſtadt von gang
Sklavonien , ſeit 1776 der Six des Ban
94 sonst
844
4) Dernt
347
Die
3
1
EI
!
Die ..
Stepublik Raguſa.
1
357
Einleitung .
Das .
00
Das
venezianiſche Dalmatien
nebſt
Borbericht.
367
Barch. Erdbefor. 6. 3.
370
Ć 4) Nuran, Uran, Laurana , ein Schinky
iſt einer von den luſtigſten Dertern in Dale
matien , an einem See gleiches Ramens .
Ehemals war hier ein Benediktiner Klofter,
welches aber von den Monchen berlaffen wur.
de , worauf es Deinetrius , fjerzog von Kron:
tien und Dalmatieri, Iongs den Pabſten für
igre Legaten in Dama..in fchenite. 1217
burde es den Tempelherren , und nach Abs
gang derfelben von dem ungariſchen K&s
nige fudewig , den Svitalritterti gegeben.
Nun kam bie Würde eines Priors von Uus
ran auf , welche der jedesmalige Beſiker deg
Schloſſes befaß. , Mach 1926.gieng das Prio.
rat , wie es ſcheint, ein , und Johann Za:
polva gab das Schloß 1527 dem Feldherrit
Johann Tahi als Gubernator , ( Befehlsha
ber ) nach welchem noch 2 Defehlshaber hier
geweſen ſind , worauf dieſe Würde auf bes
jiandig mit der Dompi obſtei zu Zagrab vers
hunden worden. Georgii Pray. diff. de
prioratu Auranae. Viennae 1773 4. Um
· 1217 iſt dierer Ort befeſtigt worden . Die
Vorſtadt iſt groß. Er illt eine Zeit lang in
túrfiſchen Händen geweſen , denſelben aber
1684 entrifien worden .
(5 ) Zemonico , Zemunicho , Xemonico ,
*eine 1647 geſchleifte Feftung.
( 6 ) Nas
37*
66 ) Nabin ; liegt mitten in der Grafo
fchaft auf der Spilze eines Bergs , und iſt
ein feſtes Schlog , welches die Curfen 1539
zum erftenmal einnahinen . 1682 verliegen
fie es und 1684 wurde es von den enes
gianern Beſett
373
abgeſchnitten wird. Sie wird in die nelle und
alte eingetheilt ; dieſe iſt mit einer doppel:
ten , und jene mit einer einfachen Mauer
umgeben. Die drei Chürme find wohl bes
feſtigt. Die Stadt liegt ſehr luſtig , 6.t an
der Nordſeite ſchone Garten , und auf der
Inſel Vua eine feine Vorſtadt, mit welcher
fie , vermittelſt einer ſteinernen Brüde , mit
dem feſten Lande aber durch 3 bdlzerne Brůs
den zuſammenhängt. Es ivohnet hier der
venezianiſche Proveditor unter dem Titel eio 4
375
la 5 ( 7 ) Ros
378
( 7). Rogodnija , fo ein Ort am Meer ,
woſelbſt Felſen ſind , die wie Mauern aus
reben , welche aus auf einander gelegten
Werfſtúden beſtehen.
381
B36 4. Buto
28
Dailo ,
tano , fidei Náthen dem Groß - Capitan
nó und Baſtellan beſtehet , imgleichen eir
nes Erzbiſchofs . Sie iſt eine wichtige fer
fung , in der beſtandig eine ſtarke Befa
ung liegt , und beſtehet aus der Stadt
i
felbſt , der großen Vorſtadt Caſtrati , bet
alten Zitadelle mit dem Waſſerfaſtet , und
der peuen Zitadelle , welche leßte aber vor
dem nabgelegenen Abrahamsberg beſtrichen
werden kann . Der Hafen iſt bei der als
ten Zitadelle , undwird von fremden Schifo
fen häufig beſucht , und der ganze Plat ift
zum Handel ſehr bequem . Die Einwohner
lernen die Schiffahrt von Jugend auf, ulid
find vor allen andern geſchidt , die Gafees
ren des Staats anguführen . Auf Sem groß
ren Plak iſt dem Grafen Matthiad vom
Schulenburg 1716 eine Bildſaule, in- mehr
als Lebensgroße errichtei worden , durch
welche ihm die Republik ein Angedenken
der tichtigen
Erhaltung eine Dienſte , welche er der
er
wollen . Es iſt bier eine Stademie der richs
nen Künſte und Wiffenfchaften , 1537" und
1715 iſt die Stadt von den Tårten bart
aber pergeblich , belagert woudella
3 ) Ugis
397
Pored
1502
393
14
211567 Val di Compare , iſt idee ikige Ename
der Inſel Ithaca , welches des Ulyffesha
terland war .
R. CROIX
7. Banten, ehedeffen Bacynthus , eine ane
fehnliche Infel , die an ſtarkem Bein , Rox
finen Del , Feigen und andern Dingen Fehr
fruchtbar , aber den Erdbeben febr ausger
feßt iſt. Un der Mittag - und Abendſeite
iſt ein großes Gebirge ; und da noch aufer :
dein ein Berg gegen . Morgen , und ein ano
derer gegen -Mit
Mitta g wil viro il file von Bere
tag
gen faſt ganz eingeſchloſſen . In der Mit
F to in eine rich Sne Ebene." Bei den Hafen
Chieri , auf einer Seite des Gebirgs , 20a
Schritte vom Meern iſt ette. Pechquelle ; es
wird aus Salz von hier ausgeführt. Der
Dörfer und Flecken iſt eine große Mengea
Die meiſten Einivohner find Griechen , die
eimige 140 Kirchen , verſchiedné ridfter und
einen Blichof baben . Ein anderer Theil bei
fteht aus römiſchen Chriften , die drei Klos
ſtir und einen Biſchof haben , und ein an.
derer aus Juden . Die Republif Venedig
hait hice einen Proveditor und zwei Kathe,
und di & ft tie Infel mit vieler Silindigkeit 3
tegieren unul derſelben widiying wicht gut
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