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Herausgeber: Deutsches Kupferinstitut, Auskunfts- und

Beratungsstelle fuer die Verwendung von Kupfer und


Kupferlegierungen. Am Bonneshof 5, 40474 Düsseldorf,
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1. Was ist Kupfer?
2. Geologische Bildung
der Kupfererze
3. Geschichtliches
4. Vorkommen
5. Verfügbarkeit
6. Gewinnung
7. Rückgewinnung
8. Umweltverträglichkeit Bild 2 (DKI A 0398) Wasserleitungsrohr aus
9. Kupfersorten und Werkstoffe getriebenem Kupferblech in einer Steinrinne
Bild l (DKI A 5101) Erste wirtschaftliche
10. Eigenschaften verlegt und mit Gips überdeckt aus der Zeit um
Nutzung verschiedener Metalle [2]
1 1. Verarbeitung 2500 v. Chr. (Staatl. Museen, Berlin)
12. Verwendung
13. Wirtschaftliches
daß sich dieser seltsame Stein ohne zu Verwendung des Kupfers bereits sehr
splittern durch Hämmern formen und erfahren und betrieben um 3200 bis etwa
härten ließ. Mit dieser Erkenntnis begann 1160 v. Chr. einen umfangreichen Berg-
Aus unserem täglichen Leben ist Kupfer die Metallzeit. Vermutlich vollzog sich die bau auf Malachit und Azurit (---> Abschnitt
nicht wegzudenken. Wir finden es, um nur Entwicklung stufenweise: 4) auf der Halbinsel Sinai. Die Steine der
einige Beispiele zu nennen, als Draht in 1 .Der Mensch formte und verfestigte das Cheopspyramide wurden mit kupfernen
elektrischen Leitungen, als Rohr in Kalt- Kupfer durch Hämmern, ohne es vorher Werkzeugen bearbeitet [41. Bild 2 zeigt ein
wasser-, Warrnwasser- oder Heizungs- zu erwärmen. Stück aus einer etwa 400 m langen Was-
installationen und als Blech für Dach- 2. Er lernte es, das verfestigte Kupfer zu serleitüng, die um 2500 v. Chr. im Toten-
deckungen und Wandbekleidungen. erhitzen, um eine weitere Formgebung tempel des Sahur6 verlegt wurde.
zu erleichtern. Die frühe Herstellung und Verwendung
3. Er lernte, das gediegene, metallische von Zinnbronze begann um 3500 v. Chr.
1. Was ist Kupfer? Kupfer weiter bis zum Schmelzpunkt zu und ist ebenfalls vor allem aus Ägypten
Kupfer, das rote Metall mit dem che- mis- erhitzen, in Steinformen zu gießen und bekannt. Andere Kupfer- und Bronzege-
chen Symbol Cu, steht im periodischen durch Hämmern zu verfestigen. genstände aus dem 3. Jahrtausend v. Chr.
System der Elemente in der ersten Ne- 4. Er lernte, das Kupfer aus Erzen zu ge- stammen aus der Gegend von Mohenjo
bengruppe über Silber und Gold. Mit winnen. Daro im Industal (Pakistan), aus dem
diesen Edelmetallen hat das Kupfer Ähn- 5. Er lernte, Kupfer zunächst mit Zinn und Reich der Surnerer am unteren Euphrat,
lichkeiten. So sind Kupfer und Gold die dann mit vielen anderen Metallen zu le- aus China und aus Mitteleuropa. Selbst
beiden einzigen farbigen metallischen gieren. Messing war im 3. Jahrtausend v. Chr. in
Elemente; Kupfer und Silber sind die bei- Hierzu gibt es auch klare Zeitvorstellungen Sabylonien und Assyrien bekannt.
den besten Leiter für Wärme und Elek- [5]: Die Arbeiten der Meister der griechischen
trizität [lj. ● Reine Steinzeit (Sprödsteinzeit) Antike bilden den Höhepunkt der metall-
vor etwa 500 000 bis vor etwa 50 000 handwerklichen Kunst in vorchristlicher
Jahren; Zeit. Das wichtigste literarische Zeugnis
2. Geologische Bildung Chalkolithikum (gediegene Metalle); zur antiken Bronzekunst ist die berühmte
der Kupfererze vor etwa 50 000 bis vor etwa 1 0 000 Schilderung der Schmiede des Hephaist
Nach den Vorstellungen über die Ent- ste- Jahren; in Homers Ilias. Schon damals wurde die
hung der Erde haben sich die primären, ● erstes Schmelzen von Kupfer etwa Kunst des Schmiedens"Techne" genannt,
sulfidischen Kupfererze im wesentlichen in 4500 v. Chr.; ein Wortstamrn, aus dem sich - allerdings
der Abkühlungsperiode der noch feuer- ● erstes Erschmelzen von Kupfer aus Erz in erweiterter Bedeutung - das Wort
flüssigen Erdkugel gebildet und im Erd- etwa 3900 v. Chr.; Technik entwickelte. Ein bedeutendes
innern angesammelt. Durch Brüche der ● älteste Zinnbronzen (1 1,1 % Sn) etwa Zeugnis der Bronzekunst dieser Zeit sind
ersten festen Schale der Erde sind sie 3500 v. Chr. außerdem die Werkstattbilder der
später von dort aufgestiegen und haben, Etwa 3000 v. Chr. lernten die Menschen, "Berliner Erzgießerschale", die Darstel-
teils im Innern der uns noch zugänglichen Silber und Blei zu verwenden und Kupfer lungen einer antiken Bronzegießerei
Erdkruste, teils auf dieser selbst, primäre mit Zinn zu legieren. Für viele Jahr- hun- zeigend (Bild 3). Durch die Ausgrabungen
Lagerstätten, aber auch sedimentäre Ab- derte prägte Zinnbronze die Kulturge- einer antiken Gießerei in Olympia durch
folgen gebildet. Wegen seiner starken Af- schichte der Menschheit. Die Bronzezeit die Berliner Freie Universität wurden
finität zu Schwefel wird Kupfer bei der endete etwas abrupt etwa 1200 v. Chr. mit Kenntnisse der antiken Gießereitechnik
primären Lagerstättenausbildung fast dem Untergang der antiken Welt und der gesichert und vertieft [7]. Als hervorra-
immer in sulfidischer Form gebunden. damit verbundenen Unterbrechung der in- gendes Beispiel zu damaliger Zeit ge-
Oxidische Kupfererze sind durch ternationalen Handelswege. Die Zinnver- gossener Bronzestatuen zeigt Bild 4 die
Verwitterung sulfidischer Minerale ent- sorgung wurde schwierig, und es begann originale Statue des Apollon um 30 v. Chr.
standen. die Eisenzeit, da dieses Metall leichter Die Römer nannten das Kupfer "aes cypri-
verfügbar war [2]. urn" (Erz aus Gypern), später cuprurn.
3. Geschichtliches Nach unseren heutigen Kenntnissen Wahrscheinlich geht der Name der kup-
Kupfer hat die Kulturgeschichte maß- wurde in der frühsteinzeitlichen Siedlung ferreichen Mittelmeerinsel auf das assy-
geblich beeinflußt. Die Bekanntschaft des von @,atal Hüyük bei Konya im südlichen rische Wort"kipar" zurück.
Menschen mit dem Kupfer reicht weit zu- Anatolien schon vor 9000 Jahren Kupfer
rück. Kupferwurdevor über 10 000Jahren verwendet [6]. Anscheinend verbreitete
in der Steinzeit von den Menschen als sich die Kenntnis des Kupfers erst er-
erstes Metall verwendet. Und für fast 5000 heblich später, vermutlich von Anatolien
Jahre blieb Kupfer das einzige genutzte ausgehend in andere Länder der Alten
Metall. Alle metallischen Geräte damaliger Welt.
Zeit waren aus Kupfer. Erst etwa 4000 v. Etwa um 4800 v. Chr. wurden in Ägypten
Chr. kam Gold als zweites Metall hinzu, Gebrauchsgegenstände aus gediegenem
wie Bild 1 verdeutlicht [21 [3]. Kupfer, das in der Natur gefunden wurde,
Da Kupfer in der Natur auch gediegen durch Hämmern mit Steinwerkzeugen
vorkam (das größte bisher gefundene her- gestellt; größere Funde von Waffen
Kupferstück wog 420 t [4]), wurde es bere- und Werkzeugen aus Kupfer stammen
its sehr früh zum Gebrauchsmetall des aus der Zeit um 4000 v. Chr. Bereits um
Menschen. In der Frühzeit sind solche 3900 v. Chr. sollen die Ägypter Kupfer aus Bild 3 (OKI A 51 02) Berliner Erzgleßerschale
Kupferstücke wohl als eine Art Stein an- Malachit erschmolzen haben. Sie waren (Antikensamrnlung, Staatliche Museen zu
gesehen worden. Der Mensch erkannte, sowohl in der Gewinnung als auch in der Berlin; Photo: Ingrid Jeske)
Bild 4 (DKI A 5103) Statue des Apollon um 30
v.Chr. (Antikensammlung, Staatliche Museen zu
Berlin; Photo: Johannes Laurentius) Bild 5 Kupferminerallen: Bild 6 Kupterrnineralien:
Erste Reihe (von oben nach unten): Erste Reihe (von oben nach unten): Ma-
In Mitteleuropa wurden im Raum von Hel- Atacarnit (Chuquieamata/Chile); Kupfer lachit (Kupferspat) (Tocopilla/Chile);
goland vor etwa 700 Jahren Kupfererze gediegen (While Pine/USA); Oxidisches Enargit (Yauricocha/Peru);Azurit (Kup-
verhüttet [8], [91. Ob hier bereits in der Kupfererz (Chuquicamata/Chile); Zweite ferlasur) (Tsumer/Namibia);
Bronzezeit Kupfer gewonnen wurde, wird Reihe: Kupferschiefer (Sontra/ Zweite Reihe: Covellin (Kupferindigo)
noch untersucht. Deutschland); Oxidisches Kupfererz (Pachapaqui/Peru); Chalkopyrit (Kupfer-
(Chingola/Sambia); Lagiges Kupfererz kies) (Madrigal/Peru); Polymetallisches
(Rammelsberg/Deutschland) [11 ] Gangerz (Chochabamba/Peru) [11 ]
4. Vorkommen
Der Kupfergehalt in der Erdkruste beträgt kruste steht Kupfer damit an der 23. Stelle Die wichtigsten Kupferbergbaugebiete
im Mittel etwa 0,006 %. In der Reihenfolge [10]. Es findet sich in Spuren in praktisch (Bild 7) sind in Afrika Sambia und der
der Häufigkeit aller Elemente in der Erd- allen Gesteinen. Süden des Kontinents, die Westküste
In gediegener Form, d. h. im metallischen Südamerikas, insbesondere Nordchile
Zustand, kommt Kupfer z. B. im Ural und in und Peru, ferner Mexiko, das Seengebiet
Mineralname Formel Cu- den USA am Oberen See sowie in Neu- von Nordamerika, Kanada und der Süd-
Gehalt Mexiko vor. Kupfer hat wie Eisen die westen der USA, in der UdSSR die Kup-
(%) *) Neigung, sich leicht mit Schwefel zu ver- ferreviere von Kasachstan und Usbe-
Kupfer gediegen Cu 99 binden; deshalb treten beide Metalle häu- kistan. Ober nennenswerte Lagerstätten
fig zusammen in Form von schwefel- halti- verfügen auch Australien, China, Indo-
Chalkosin Cu2S 79 gen Mineralien auf. nesien, Papua-Neuguinea und die Phi-
Digenit Cu9S5 78 Die beiden wichtigsten Kupfererze sind lippinen. Von den Kupfererzvorkommen in
Covellin CuS 66 der Kupferkies (Chalkopyrit) und der Europa ist nur Polen von Bedeutung. In
(Kupferindigo) Kupferglanz (Chalkosin). Von den berg- Deutschland sind die spärlich vorhande-
Bornit Cu5FeS4 63
baulich wichtigeren Kupfererzen seien nen Kupfervorkommen erschöpft bzw.
noch das sulfidische Mineral Buntkup- nicht mehr wirtschaftlich abbaubar.
Enargit Cu3AsS4 48 ferkies (Bornit), sowie die oxidischen Mi-
Tennantit Cu12As4S13 42–52 neralien Malachit, Kupferlasur (Azurit)
(Arsenfahlerz) und Rotkupfererz (Cuprit) genannt (Bilder 5. Verfügbarkeit
Tetraedrit Cu12Sb4S13 30–45 5 u. 6). Für die wichtigsten Kupferrnine- Die heute bekannten Kupferreserven
Antimonfahlerz) ralien sind in Tab. 1 die chemischen (1991) werden auf 552 Mio t geschätzt,
Chalkopyrit CuFeS2 34 Formeln und die durchschnittlichen Kup- von denen unter gegenwärtigen Bedin-
(Kupferkies) fergehalte in % genannt [11]. gungen 321 Mio t wirtschaftlich abbaubar
Cubanit CuFe2S3 23
Cuprit Cu2O 88
(Rotkupfererz)
Tenorit CuO 80
(Schwarzkupfererz)
Malachit Cu2(OH) 2C O3 57
(Kupferspat)
Azurit Cu3(OH) 2[CO3]2 55
(Kupferlasur)
Chrysokoll CuSiO3 + aq. 30–36
Atacamit Cu2(OH) 3Cl 59
Brochantit Cu4(OH) 6S O4 56
Antlerit Cu3(OH) 4S O4 53
Chalkanthit CuSO4 · 5H2O 25 Bild 7 (DKI A 0221) Kupfer in der Welt*). Die Bergwerksproduktion von Kupfererzen hatte 1994 einen
Kupferinhalt von rund 9 650 000 t; Die Produktion von raffiniertem Kupfer hatte 1994 - raffiniertes Kupfer
Tab. 1: Wichtige Kupferrnineralien, je- weilige aus Rücklaufmaterialien eingeschlossen - einen Kupferinhalt von rund 11 350 000 t [13]. Die prozen-
chemische Formel uncl Kupfergehalte in % [11] tualen Anteile der bedeutendsten Kupferproduzenten zeigen die Tabellen 2 Lind 3.
*) auf ganze Zahlen abgerundet *) Kupferverbrauch s. Abschn. 13
Bild 10 Durchschnittliche Metallgehalt von Bild 11 (DKI A 3371) Kupfertagebau. Große
Manganknollen. Auf dem Anschnitt der dar- Lagerstätten verhältnismäßig armer Kupfererze
gestellten Manganknolle aus dem Zentral- pazi- werden im Tagebau abgebaut.
fik wurden folgende Metallgehalte ermittelt:
sind. Die potentiell nutzbaren Kupfer- vor-
1,3 % Cu; 1,4 % Ni; 27 % Mn; 8 % Fe und
räte (Ressourcen) sind jedoch etwa 0,2 % Co [11]
dreimal so groß wie die obengenannten
Gesamtreserven [12]. Und es werden
immer noch weitere Vorkommen entdeckt. ● Der auf das Produkt bezogen ab-
Außerdem entwikkelt man neue Gewin- nehmende Einsatz von Kupfer (Miniatu-
nungsverfahren für arme Erziager, so daß risierung).
Kupfer auch in Zukunft in ausreichenden
Mengen zur Verfügung steht. Eine we-
sentliche Kupferquelle ist die Kupferrück- 6. Gewinnung
gewinnung (s. Abschn. 7). In Deutsch- Die "Fördererze" haben erheblich ge- rin-
land werden ca. 45 % des heutigen Kup- gere Kupfergehalte als die reinen Kup- fer-
ferbedarfes durch Recycling gedeckt. rnineralien (---> s. Tab. 1). Die heute ge-
Weitere Reserven liegen ferner in den ma- förderten Erze enthalten meist nur ca. 1 %,
ritimen "Manganknollen" (Bild 8) und in auf einigen großen Gruben sogar nur etwa
Kupferschielerlagern vor. Große Men- 0,3 % Cu.
gen sog. Manganknollen lagern auf den
Tiefseeböden vor allem des Pazifischen
Ozeans; meist in Tiefen um 5000 m (Bild 6.1 Bergbau Bild 12 (DKI A 3864) Flotationsanlage
9). Die Manganknollen der Tiefsee, deren Kupfererze werden sowohl im Unter-
Förderung in ferner Zukunft Bedeutung tagebau als auch im Tagebau gewonnen. Vielfach sind ursprünglich sulfidische Erz-
gewinnen kann, enthalten etwa 1 % Cu Die riesigen porphyrischen Kupferlager- lagerstätten durch oxidierende Einflüsse
(Bild 10). Der Kupferinhalt der Mangan- stätten mit geringen Kupfergehalten des im Bereich der Erdoberfläche in oxidische
knollen wird auf insgesamt 0,7 x 109 t ge- Erzes « 1 % Cu) lassen sich nur durch den Mineralien verwandelt worden. Deshalb
schätzt [ 1 1 ]. kostengünstigeren Tagebau und mit beginnt auf vielen Lagerstätten der
Zur Größe der Kupferreserven läßt sich modernsten Abbaurnethoden wirtschaft- Bergbau von der Erdoberfläche aus-
zusammenfassend feststellen: lich nutzen. Die terassenförmigen Tage- gehend mit dem Abbau oxidischer Kupfer-
● Die abbauwürdigen Kupferreserven baue dieser Kupferlagerstätten stellen die mineralien, um bei zunehmender Teufe
hängen stark vom Kupferpreis ab. größten Erzgruben der Welt dar (Bild 11). nach und nach schließlich das Gebiet der
● Die bekannten Kupfervorkommen und Ihre Ausmaße erstrecken sich nicht selten sulfidischen Erze zu erreichen.
damit auch die Kupferreserven haben über mehr als einen Quadratkilometer
sich bisher im Laufe der Jahre ständig Fläche bei Abbauteufen von mehreren 6.2 Aufbereitung
vergrößert. hundert Metern. Der größte Kupfererz- Vor der Verhüttung erfolgt die Abtrennung
● Dieser Trend wird sich auch in Zukunft tagebau ist z. Z. die Chuquicamata-Grube der in den Fördererzen vorhandenen
fortsetzen. (Chile). Die abgebauten Mengen belaufen großen Mengen "tauben" Begleitgesteins
Die Gründe dafür sind: sich auf bis zu 1 00 000 t Kupfererz pro (Gangart) von den kupferhaltigen Erz-
● Die Entwicklung neuer Technologien Tag [11]. Obwohl sehr viel weniger Kupfer teilen. Das Erz wird zunächst durch Erz-
für Exploration und Gewinnung. als Eisen erzeugt wird, bewegt der Kup- brecher zerkleinert und in Kugelmühlen zu
● Die Erforschung bislang unbekannter ferbergbau der westlichen Welt jährlich Pulver gemahlen, wobei die Freilegung der
Teile der Erde. eine Gesteinsrnenge, die etwa der Menge einzelnen Mineralphasen häufig erst bei
● Die Verbesserung der Verfahren entspricht, die der gesamte Eisenbergbau Korngrößen kleiner 100 pm erfolgt.
zur Rückgewinnung von Kupfer. der Welt bewegt. Derzeit stammen über 50 Die Erzanreicherung zu Kupferkonzen-
● Die Nutzung der Manganknollen der % des gewonnenen Primärkupfers aus traten erfolgt bei sulfidischen Kupfererzen
Weltmeere in ferner Zukunft. Tagebauen. nach dem Verfahren der Schwimmauf-
bereitung (Flatation) (Bild 12). Hierbei
werden Mineralien in einer Erztrübe
aufgrund unterschiedlicher Oberflächenei-
genschaften voneinander getrennt. Dazu
wird feingemahlenes Roherz in Wasser
aufgeschlämmt, dem bestimmte, die Se-
netzbarkeit der Mineralien beeinflussende
Chemikalien und Schaumbildner zu-
gesetzt werden; Luft wird in feiner Ver-
teilung am Boden der Behälter einge-
blasen. Die sulfidischen Kupfermineral-
teilchen sind hydrophob, hängen sich an
die Luftbläschen und werden von diesen in
den oben überlaufenden Schaum

Bild 9 Manganknollenverteilung auf den Ozeanböden [14]


gehoben, während sich die tauben Ge- Kupfer pro Jahr. Der Standort der Hütte ist
steinskörnchen - die Gangart - am Behäl- nicht an die Nähe der Mine gebunden, da
terboden sammeln, Man erhält auf diese der Transport von Kupferkonzentraten
Weise Erzkonzentrate, deren Kupfer- auch über große Entfernungen wirt-
gehalt meistens zwischen 20 und 30 % schaftlich ist (Lohnhütte). Hydrometallur-
liegt. Sehr reiche Konzentrate enthalten bis gische Verarbeitung ist dagegen bereits
zu 50 % Kupfer. bei kleineren Kapazitäten, zum Teil bereits
Ein Flotationsverfahren besteht meistens - bei unter 1 0 000 t Kupfer pro Jahr, wirt-
abhängig von der Mineralogie des Ro- schaftlich.
herzes - aus mehreren Stufen, um mög- Sulfidische Erze werden im Anschluß an
lichst reine Konzentrate und hohe Aus- die schmeizmetallurgische Gewinnung
bringungsraten zu erreichen. Zunächst durch Feuer-Raffination und Raffinations-
wird in einer Vorflotation möglichst viel Elektrolyse, oxidische Erze durch Reduk-
Kupfer in einem Vorkonzentrat ausge- tions-Raffination zu Kupferkathoden ver-
bracht. Dieses Zwischenprodukt durch- arbeitet.
läuft nach einer eventuellen Nachmahlung 6.3.1 Schrnelzrnetallurgische Gewinnung
weitere Reinigungs- und Nachreinigungs- Die Gewinnung des Rohkupfers aus Kup-
stufen, ehe es als Kupferendkonzentrat ferkonzentraten, vorzugsweise aus Kup-
eingedickt und getrocknet wird. ferkies (CuFeS2), erfolgt in mehreren Re-
Gemischte sulfidisch-oxidische Erze mit aktionsstufen. Dabei sind drei Wege
zunehmenden Anteilen an oxidischen möglich (Bild 13):
Erzen verhalten sich bei der Flotation o Der ältere Weg führt über die drei
ungünstig. Sie werden mit oder ohne vor- Arbeitsgänge: Teilrästen, Stein- Bild 14 (1)KI A 5105) Gewinnung von
angehende Röstung entweder naßmetall- schmelzen, Konverterbetrieb. Metallen - Pyrornetallurgie des Kupfers
urgisch oder nach einem mit der Flotation o Das heute am häufigsten verwendete [15]
kombinierten Verfahren verarbeitet. Verfahren: Schwebeschmelzverfah- ren, auch die Verarbeitung feuchter Kon- zen-
Aus oxidischen Kupfererzen wird norma- Konverterbetrieb. trate. Durch Vorheizen der Verbren-
lerweise das Kupfer naßmetallurgisch ge- o Dritter Weg: Kornbination der drei Ein- nungsluft und den Einsatz von Sauerstoff-
wonnen. Dazu wird das zerkleinerte Erz in zelarbeitsgänge zu einem kontinuier- brennern wurde die Wirtschaftlichkeit des
Tanks mit Schwefelsäure behandelt und lichen Prozeß. Erzflammofens erheblich verbessert.
Kupfer aus dem Erz herausgelaugt. Dieses Grundsätzlich ist der Reaktionsablauf für Standardmäßig hat sich heute für große
Verfahren kann auch auf Erz- und alle eingesetzten schmelzmetallurgischen Kapazitäten ein Schwebesehrnelzver-
Rückstandshalden, sowie auf ganze La- Gewinnungsverfahren gleich. Er führt über fahren (Bild 14), das Outokumpu-Ver-
gerstätten angewendet werden, sofern die Verfahrensstufen Schmelzen zu Kup- fahren, durchgesetzt [6]: Ein Reaktions-
das Gestein die erforderliche Durch- ferstein (Cu-Gehalt 30 bis 80 %), Kon- schacht dient hierbei zugleich dem Rösten
dringung mit Schwefelsäure erlaubt. Das vertieren zu Blisterkupfer (Cu-Gehalt 96 und Schmelzen der vorgetrockneten Kon-
gelöste Kupfer wird anschließend durch bis 99 %) mit nachfolgender Feuer-Raffi- zentrate. In einem darunter liegenden Ab-
geeignete Extraktionsverfahren aus der nation zu Anadenkupfer (Cu-Gehalt > 99 setzherd trennen sich Stein und Schlacke.
Lauge ausgefällt. %, Sauerstoffgehalt < 0,2 %). Einem Abgasschacht sind Abhitzekessel
Um Kupferstein, ein Gemisch aus Schwe- und Filteranlagen nachgeschaltet, in
felkupfer und Schwefeleisen, zu er- zeu- denen aus den abströmenden Gasen
6.3 Verhüttung gen, werden Kupferkonzentrate unter Flugstaub abgeschieden wird. Das in den
Kupferkonzentrate werden ausschließlich Zugabe von Schlackenbildnern (Si02) OXi- gefilterten Ofengasen enthaltene SO2 wird
schrnelzmetallurgisch (pyrometallurgisch) dierend erschmolzen. Je nach Verfahren in Kontaktanlagen zu Schwefelsäure um-
und oxidische Kupfererze (@ 15 bis 20 % wird dabei ein mehr oder weniger großer gesetzt.
der Kupfererze) naßmetallurgisch (hydro- Teil der notwendigen Schmelzenergie Die Schlacke, die man aus dem Ofen ab-
rnetallurgisch) verarbeitet. Den Reaktions- durch teilweise Oxidation des Schwefels fließen läßt, hat oft eine solche Zusam-
ablauf der pyro- und hydrometallurgischen zu Schwefeldioxid und des Eisens zu mensetzung, daß sie für Uferbefesti- gun-
Kupfergewinnungsverfahren zeigt Bild 13., Eisenoxid gewonnen. Für das Ver- gen, zum Straßenbau und als Spuren-
Wegen der hohen Investitionskosten von schmelzen zu Kupferstein kommt es auf dünger verwendet werden kann.
mehreren 100 Mio DM lohnt sich die das richtige Mengenverhältnis zwischen Der von Zeit zu Zeit dicht über dem
schmelzmetallurgische Verarbeitung nur Kupfer, Eisen und Schwefel an. Häufig Ofenboden abgestochene Kupferstein wird
bei hohen Kapazitäten von über 50 000 t muß deshalb zunächst ein Teil des in einen Konverter gegossen (Bild 1 5).
Schwefels durch eine Erzröstung entfernt Hier wird durch Einblasen von Luft in den
werden. Der Kupferstein trennt sich von flüssigen Kupferstein zuerst das restliche
der entstehenden, spezifisch leichteren Eisensulfid oxidiert, wobei Schwefel als
Sulfidische Erze Oxidische Erze Schlacke (Hauptbestandteile: Fe0, Si02, gasförmiges SO2 mit dem Abgas wegge-
Ca0, A1203), die als flüssige Schicht auf führt und auf Schwefelsäure verarbeitet
dem flüssigen Kupferstein schwimmt. wird, während das Eisen mit zugeschla-
Beim Erschrnelzen von Kupferstein wird gener Kieselsäure eine Schlacke bildet,
grundsätzlich zwischen Bad- und Schwe- die abgegossen wird.
beschmelzverfahren unterschieden.
Dabei finden beim ersteren Verfahren im
Erzflarnrnofen die Reaktionen über-
wiegend in der flüssigen Phase und beim
letzteren in der Gasphase statt. Die nach-
geschaltete Schmelzzone beim Schwebe-
schmelzverfahren dient nur der Trennung
von Kupferstein, Schlacke und Flugstaub.
In Gebieten, in denen elektrische Energie
kostengünstig zur Verfügung steht, wer-
den zum Konzentratschmelzen auch Elek-
troöfen eingesetzt. Badschmelzver-
fahren haben den Nachteil eines hohen
Brennstoffverbrauchs. Dafür ist der Erz-
flammofen unempfindlich beim Einsatz Bild 15 (DKI A 3885) Ausgießender
Bild 13 (DKI A 5104) Gewinnung von Metallen - unterschiedlicher Vorstoffe und erlaubt Kupfer konverter
Gewinnung von Kupfer [15]
Anteil Anteil der Verschleiß der Sauerstoff/Luft-Lanzen bei der elektrolytischen Raffination nicht
(Kupferinhalt) und die Qualität des erzeugten Blis- stören.
in 1000 t in % terkupfers problematisch sind, wurde bei
1. Chile 2182 22,6 diesem Prozeß der bisher einzige kon- 6.4.1 Feuer-Raffination
2. USA 1795 18,6 tinuierlich und wirtschaftlich arbeitende Je nachdem, ob bei der Feuer-Raffination
3. GUS*) 900 9,3 Konverter integriert. Die Entwicklung (Bild 17) von festen Ausgangsstoffen –
neuer Technologien erfolgte sowohl aus Blisterkupfer in erstarrter Form oder
4. Kanada 626 6,5
ökonomischen wie aus ökologischen Schrotten – oder flüssigem Blisterkupfer
5. Sambia 560 5,8 Gründen mit folgenden Zielen [11]: ausgegangen wird, ist zwischen zwei
6. Australien 430 4,5 ● Einsparung von Energie, Fällen zu unterscheiden:
7. Polen 391 4,0 ● Verbesserung des Umweltschutzes, ● Umschmelzen im Flammofen (ASAR
8. Peru 362 3,8 ● Optimierung der Produktivität, CO-Ofen) und anschließendes „Polen“
● Verarbeitung von verunreinigten im Trommelofen (Anodenofen).
9. China 550 3,6
Konzentraten, ● „Polen“ von flüssigem Blisterkupfer im
10. Indonesien 334 3,5 ● Möglichkeit des direkten Einsatzes von Trommelofen.
11. Mexiko 291 3,0 Recyclingmaterialien. Das erneute Aufschmelzen des
12. Papua-Neuguinea 203 2,1 Während sich die Badschmelzverfahren Blisterkupfers ist insofern nachteilig, als
13. Südafrika 185 1,9 gut für den direkten Einsatz von Rück- der Flammofen einen schlechten thermis-
laufmaterialien (s. Æ 7) eignen, ist dies bei chen Wirkungsgrad hat und große Abgas-
14. Portugal 130 1,4
den Schwebeschmelzverfahren nur in be- mengen entstehen. Im Raffinierflamm-
15. Philippinen 105 1,1 grenztem Maße möglich. Das bestimmt ofen werden Verunreinigungen, die im
Tab. 2: Bergwerksproduktion von unter Umständen auch die Auswahl des Roh- oder Altkupfer (Bild 16) enthalten
Kupfererzen 1994; Kupferinhalt der Prozesses, da die Rückgewinnung aus sind, durch Einblasen von Luft in das flüs-
Gesamtproduktion rund 9 650 000 t; Sekundärmaterialien eine immer größere sige Metall oxidiert und entfernt. Am Ende
Anteile der bedeutendsten Kupfer- Bedeutung gewinnt. dieses Vorganges enthält das Kupfer eine
produzenten [13] erhebliche Menge von Kupfer(I)-oxid. Um
*) GUS und andere Staaten der ehem. UdSSR 6.3.2 Naßmetallurgische Gewinnung die letzten Mengen von Schwefel zu ent-
Durch die etwa 1970 erfolgte Einführung fernen und vor allem, um den
der Solventextraktionstechnik (Laugung Sauerstoffgehalt des Kupfers auf 500 ppm
Anteil Anteil mit Schwefelsäure und organischen Ex- bis 2000 ppm zu senken, wird das Kupfer
(Kupferinhalt) traktionsmitteln) mit dem daran anschlie- in den Drehofen (Anodenofen) überführt.
in 1000 t in % ßenden Elektro-winning-Prozeß (Win- Während früher frische Buchen- oder
1. USA 2217 19,6 ning-Elektrolyse) wurde die hydrometallur- Birkenstämme zum „Polen“ in das mit
gische Verarbeitung vorzugsweise von Koksgrus oder ausgeglühter Holzkohle
2. GUS*) 1292 11,4
oxidischen Kupfererzen entscheidend abgedeckte flüssige Metall eingebracht
3. Chile 1277 11,3 verbessert. Die gewonnenen SXEW- wurden, werden heute überwiegend
4. Japan 1119 9,9 Kathoden stehen qualitativ den durch
5. China 684 6,0 Raffinationselektrolyse gewonnenen
6. Deutschland 592 5,2 Kathoden nicht nach. Das verdeutlicht
auch der Anstieg der Produktion von
7. Kanada 550 4,9
naßmetallurgisch erzeugtem Kupfer in der
8. Polen 405 3,6 westlichen Welt. Die Produktion stieg von
9. Sambia 370 3,3 rund 700 000 t 1989 auf rund 1 000 000 t
10. Australien 336 3,0 1994. Zur Zeit werden rund 10 % der
11. Belgien 317 2,8 gesamten Kupferproduktion hydrometallur-
gisch erzeugt.
12. Peru 253 2,2
Mittels Solventextraktion werden oxidische
13. Spanien 188 1,7 und gemischt oxidisch/sulfidische Erze, die
14. Mexiko 183 1,6 sich nicht oder nur schwer durch Flotation
15. Philippinen 153 1,4 anreichern lassen, zu SXEW-Kathoden
Tab. 3: Produktion von raffiniertem Kupfer
verarbeitet. Erze dieses Typs finden sich
1994; Kupferinhalt der Gesamt-
häufig in den oberen Schichten von sul-
fidischen Kupfererzlagerstätten, so daß
produktion rund 11 350 000 t
diese zum Teil vor der eigentlichen
(raffiniertes Kupfer aus Rücklauf-
Ausbeutung zunächst hydrometallurgisch
material eingeschlossen); Anteile
der bedeutendsten Hersteller von
abgebaut werden. Es scheint aber auch
raffiniertem Kupfer
lohnend, aus Rückständen mit geringen
Kupfergehalten (• 0,5 % Cu) nach diesem
*) GUS und andere Staaten der ehem. UdSSR
Verfahren das Kupfer zu gewinnen.
Beim weiteren Verblasen zerlegt sich
dann auch das Kupfersulfid, so daß der 6.4 Raffination
Konverterinhalt schließlich aus flüssigem Kupfer wird im Schmelzfluß und/oder
Rohkupfer und einer stark kupferhaltigen durch Elektrolyse raffiniert. Die Feuerraf-
Schlacke besteht. Dieses Rohkupfer fination wird von der elektrolytischen Raf-
enthält 96 bis 99 % Cu. Es erstarrt durch fination immer mehr zurückgedrängt. Z. Z.
die Ausscheidung von etwas SO2-Gas werden nur noch etwa 10 % des Kupfers
gewöhnlich blasig (Blasen- oder Blister- im Schmelzfluß raffiniert. Der elektroly-
kupfer). tischen Raffination geht jedoch immer eine
In neuerer Zeit gewinnen unter den Bad- Feuerraffination voraus, um schon in
schmelzverfahren die Direktverfahren, dieser Stufe so viel Verunreinigungen wie
die in einem Zuge alle drei Verfahrens- möglich zu verschlacken und dadurch die
schritte Rösten, Schmelzen sowie Ver- Elektrolyse zu entlasten. Außerdem hat
blasen in sich vereinen, mehr und mehr an diese Vorraffination im Schmelzfluß den
Bedeutung. Großtechnische Anwendung Zweck, die im Blisterkupfer reichlich vor-
haben auf diesem Gebiet das Mitsubishi- handenen Elemente Schwefel und Sau- Bild 17 (DKI A 1472) Altrnetalle decken als
Verfahren und der Noranda-Prozeß er- erstoff – letzteren durch das „Polen“ Rücklaufmaterial einen erheblichen Teil des
langt. Obwohl beim Mitsubishi-Verfahren (Æ 6.4.1) – so weit zu entfernen, daß sie Kupferbedarfes
folgende Elektrolytische Raffination wird
von den Anoden gute Planheit und hohe
Gewichtskonstanz gefordert.

6.4.2 Elektrolytische Raffination


Da bereits sehr geringe Verunreinigungen
die elektrische Leitfähigkeit von Kupfer
stark herabsetzen (Æ Bild 28), ist die
Elektrolytische Raffination (Bild 18) ein
hervorragendes Verfahren, um den Anfor-
derungen der Elektrotechnik hinsichtlich
Bild 19 (DKI A 3862) Gießen von Anoclen- Leitfähigkeit gerecht zu werden. Am Bei-
platten spiel der Anoden- und Kathodenanalysen
einer modernen Kupferhütte verdeutlicht
Tab. 4 die Raffinationswirkung der Elektro-
lyse.
Zur Elektrolytischen Raffination werden in
die mit Kupfersulfatlösung gefüllten Elek-
trolysebäder nebeneinander die aus unrei-
nem Kupfer gegossenen Anodenplatten
(Bild 19) und aus Elektrolytkupfer her-
gestellte dünne Kathoden-Startbleche
(Bild 20) bzw. Dauerkathoden aus
Edelstahl gehängt. Durch den elektrischen
Strom geht das Kupfer an den Anoden in
Lösung und wird an den Kathoden als sehr
Erdgas, Propan, Naphta, Reformiergas reines Metall niedergeschlagen (Bild 21).
Bild 20 (DKI A 3372) Kupferelektrolyse; die
oder Ammoniak als Reduktionsmittel Von den Verunreinigungen des
Elektrolyse liefert Kupfer mit einem Reingehalt
eingesetzt. Durch die Bildung von flüchti- von über 99,95 % Anodenkupfers werden unedlere Elemente
gen organischen Verbindungen in den zwar anodisch gelöst, aber nicht an der
Reduktionsmitteln wird das Kupfer(I)-oxid Kathode abgeschieden (z. B. Nickel,
unter Bildung von Wasserdampf und Arsen), während andere edle Elemente
Kohlendioxid zu Kupfer reduziert und in wie Gold, Silber, Platin oder solche
den gießfertigen Zustand gebracht. Elemente wie Blei oder Selen, die unlös-
Dieses „feuerraffinierte“, zähgepolte liche Verbindungen bilden, an der Anode
Kupfer soll noch geringe Mengen nicht gelöst werden, sondern als Schlamm
Sauerstoff enthalten. Dieser geringe zu Boden sinken und dann aus diesem
Sauerstoffgehalt im zähgepolten Kupfer "Anoden- schlamm" gewonnen werden.
verhindert die Wasserstoffaufnahme und Die Gewinnung der Edelmetalle stellt
wirkt deshalb bei den Gußformaten einen wesentlichen Anteil der Wirtschaft-
während der Erstarrung der Lunkerbildung lichkeit der Elektrolyse dar.
entgegen und macht leicht oxidierbare Durch Einführung des ISA-Prozesses mit
Verunreinigungen, die die Eigenschaften Dauerkathoden aus Edelstahl konnten in
des erstarrten Kupfers beeinträchtigen Bild 21 (DKI A 3373) Kathoden frisch aus der der Elektrolyse ein höherer Automati-
könnten, durch Überführung in ihre Oxide Elektrolysezelle gezogen sierungsgrad, eine Erhöhung der Kapa-
unschädlich. zität und Einsparungen an Energie erreicht
Das Kupfer wird z. T. in einer Stranggieß- werden.
anlage zu „Formaten“ wie Rundbolzen, Die bei der elektrolytischen Raffination
Walzplatten und Kerbblöckchen, der gewonnenen Kathodenplatten werden
größte Teil jedoch in der Kupferhütte zu
Anoden vergossen. Die meisten Anoden
werden auf großen sich drehenden Ano-
dengießrädern (Bilder 14, 19) in 20 bis 30
offene Formen gegossen. Jedoch werden
auch nach einem neueren Verfahren Ano-
denbleche kontinuierlich in einem Spalt
zwischen zwei wassergekühlten Stahl-
bändern gegossen und mit einem Plasma-
brenner kontinuierlich aus dem Band her-
ausgeschnitten. Für die im Anschluß

Element Anode Kathode


(g/t) (g/t)
Silber (Ag) 720 9
Selen (Se) 510 < 0,5
Tellur (Te) 130 <1
Arsen (As) 760 •1
Antimon (Sb) 330 •1
Wismut (Bi) 60 < 0,2
Blei (Pb) 990 <1
Nickel (Ni) 1080 <2
Tab. 4: Raffinationswirkung einer moder-
nen Kupferelektrolyse
(Beispiel: Norddeutsche Affinerie) [11]
Anwendungsbereich Jahre Kupferhütten und werden dort zu
Kupferanoden aufgearbeitet (Bild 24).
aus Kraftfahrzeugen nach 8 bis 10
Daneben fallen spezielle Schrotte an, die
aus kleinen Elektromotoren nach 10 bis 12 mittels komplexer Sonderverfahren
aus Kabeln nach 30 bis 40 aufgearbeitet werden. Dazu gehören z. B.
aus Gebäuden nach 60 bis 80
die in immer größeren Mengen
anfallenden Elektronikschrotte und
Ätzlösungen aus der Leiterplatten-
fertigung. Da diese Rücklaufmaterialien
anderenfalls aufwendig entsorgt werden
müßten und Elektronikschrott noch 20 %
Kupfer und 1000 g/t Gold und Platin
Bild 23 (DKI A3374) Gießwalzdraht-Herstel- enthält, lohnen sich komplexe
lung von Kupfer. Teilansicht: Gießrad Aufarbeitungsverfahren [11].
wieder eingeschmolzen und zu Formaten
für die Halbzeugherstellung vergossen.
Zur Herstellung von Kupferdraht für die 8. Umweltverträglichkeit
Elektroindustrie werden Drahtbarren nur Werkstoffauswahl unter dem Gesichts-
noch in geringem Umfang verwendet. punkt der Umweltverträglichkeit wird heute
Die neuere Technik bevorzugt heute den anhand des Begriffes Ökobilanz diskutiert.
kontinuierlich erzeugten Gießwalzdraht Als Bewertungsmaßstäbe für die Auswahl
(8 oder 12 mm f), der in Form von großen und den Einsatz von Werkstoffen und
Bunden (3 bis 5 t) direkt an die Ziehereien Produkten werden sparsamer Umgang mit
geliefert wird (Bilder 22 und 23). Es ergibt Ressourcen und Energie sowie minimale
sich damit ein wirtschaftlicher Vorteil ge- Beeinträchtigung der Umwelt heran-
genüber dem herkömmlichen Verfahren, gezogen. Da die Bewertung der Umwelt-
da die Anwärmung der Draht-barren (wire schädigung durch die verschiedenen
bars) eingespart wird und die Verfahren Schadstoffe sehr problematisch ist,
die kontinuierliche und wirtschaftliche Fer- beschränken sich die meisten Ökobilanzen
tigung großer Ringgewichte erlauben. zunächst auf eine Bestandsaufnahme, auf
Große Ringgewichte wiederum ermög- die Ermittlung des Energiebedarfs und auf
lichen bei den nachfolgenden Ziehpro- eine Stoffbilanz (Input/Output-Analyse),
zessen große Einsparungen. auf die sogenannte Sachbilanz.
Für den Werkstoff Kupfer wurde im Auftrag
des DKI am Institut für Metallhüttenwesen
7. Rückgewinnung und Elektrometallurgie der RWTH Aachen
Die Rückgewinnung (Recycling) ist bei eine Sachbilanz der Kupfergewinnung und
Kupfer eine seit Jahrtausenden geübte Bild 24 (DKI A3350) Fließschema einer Recy-
clinghütte -verarbeitung erstellt [17].
Praxis [16]. Der Grund dafür ist die Einige der Ergebnisse, die die Umwelt-
problemlose Umschmelzbarkeit. Hinzu verträglichkeit beschreiben, seien hier
kommt, daß die Elektrolytische Raffination genannt:
es ermöglicht, unedle und edle Verunrei- Legt man eine durchschnittliche Nut- ● Der Energiebedarf bei der primären
nigungen aus Kupfer abzutrennen. zungsdauer von etwa 35 Jahren für Kupfererzeugung konnte in den letzten
Deshalb kann Kupfer aus Altmaterialien Kupferanwendungen zugrunde, so ergibt Jahren erheblich verringert werden (Bilder
ohne Einbuße an Qualität beliebig oft sich eine „echte Recyclingrate“, die auf 25 und 26).
zurückgewonnen werden. Und es gibt die Produktion vor 35 Jahren bezogen ist, ● Der Gesamtenergiebedarf für die
keine Qualitätsunterschiede zwischen von etwa 80 %. Produktion von Sekundär-Kupfer beträgt
Primär- und Sekundärkupfer, das heißt Rücklaufmaterialien, aus denen Kupfer zu- nur 35 bis 40 % des Bedarfs für die
zwischen aus Neumetallen oder aus Alt- rückgewonnen wird, fallen in den unter- Primärproduktion.
metallen hergestelltem Kupfer [11]. schiedlichsten Formen an. Diese werden
Durch Recycling werden Ressourcen ge- unterteilt in Neuschrott, meist saubere
schont und Energieeinsparungen erzielt. Produktionsabfälle wie z. B. Stanzabfälle,
Da sich diese Einsparungen wirtschaftlich Späne, in Altschrott wie z. B. Kabel-
rechnen, werden alle Rücklaufmaterialien schrott, Armaturenschrott, Elektronik-
in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt. schrott und Zwischenprodukte oder
Die klassische Recyclingrate, das Ver- Reststoffe wie z. B. Krätzen, Filterstäube,
hältnis der jährlich eingesetzten Menge an Galvanikschlämme und andere oft
Sekundärkupfer zur gesamten Kupferpro- minderwertige Stoffe.
duktion, liegt seit Jahren oberhalb von 40 Reinkupfer und sortenreiner Legierungs-
%. Diese klassische Recyclingrate ist schrott werden in Halbzeugwerken und
insofern irreführend, als sie nicht den Gießereien direkt wieder eingeschmolzen,
wahren Grad der Wiederverwendung von ohne einen Raffinationsprozeß in der
Altkupfer ausdrückt. Das hat folgende Kupferhütte durchlaufen zu müssen. In
Gründe: diese Kategorie gehört auch der in großen
● Infolge des Wirtschaftswachstums der Mengen anfallende Kabelschrott. Aus
letzten Jahre ist der Verbrauch größer Umweltgründen werden die Kunststoff-
als der mögliche Rückfluß an Sekun- ummantelungen heute nicht mehr abge-
därkupfer. brannt, sondern die Kabel werden in
● Der Einsatz von Kupfer erfolgt zum Granulatoren zerkleinert und Kunststoffe
überwiegenden Anteil in langlebigen und Kupfer mechanisch voneinander
Verbrauchsgütern, so daß Kupfer erst getrennt. Dabei wird etwa 95 % Kupfer mit
nach vielen Jahren als Altkupfer einer Reinheit von mehr als 99,5 %
(Schrott) zurückfließt. gewonnen.
Diesen Sachverhalt verdeutlicht die Tabelle Unreine Legierungsschrotte und feintei-
5, in der die durchschnittlichen Rücklauf- lige, meist minderwertige Sekundär- Bild 26 (DKI A 5109) Gesamtenergiebedarf bei
zeiten einiger bedeutender Kupferanwen- materialien wie z. B. Krätzen, Filterstäube, der Produktion von Primär- und Sekundär-
dungen zusammengestellt sind. Galvanikschlämme usw. gehen an die kupfer (17)
● Die inländische Verarbeitung des die Energie- und Ökobilanz beträchtlich 9.1 Normung
Kupfers zu Halbzeug hat einen weitaus verbessert. Die Einführung neuer Produktions-
geringeren Energiebedarf als Aufbereitung verfahren mit optimaler Wirtschaftlichkeit
und Verhüttung. (z. B. Gießwalzdrahtfertigung) für den
● Kupfergewinnung und -raffination 9. Kupfersorten und Werkstoffe großen Bedarf an Drähten und Leitungen
sowohl aus primären als auch aus Die Bezeichnung „Kupfer“ umfaßt hoher elektrischer Leitfähigkeit und neue
sekundären Rohstoffen sind als nahezu üblicherweise außer Reinkupfer auch Anwendungen in der Elektronik, Tief-
abfallfrei zu bezeichnen. Die anfallenden sauerstoffhaltige Kupfersorten, die kon- temperatur- und Vakuumtechnik haben zu
Stoffe werden zumeist als sogenannte trollierte Mengen Sauerstoff in Form von erhöhten Anforderungen an Kupfersorten,
Koppelprodukte vermarktet wie z. B. Kupfer(I)oxid enthalten, und sauer- das heißt zu einem Bedarf an hochreinen
Anodenschlämme mit ihrem hohen Gehalt stofffreie Kupfersorten mit Restgehalten Kupfersorten, geführt. Diese hochreinen
an Edelmetallen. eines Desoxidationsmittels (vorzugsweise Kupfersorten sind zum Teil in den heute
● Aufgrund ständiger Bemühungen Phosphor). Bei den Kupfersorten und - noch angewendeten DIN-Normen nicht
seitens der Industrie und wegen strenger werkstoffen ist zu unterscheiden, ob enthalten. Aufgrund der inzwischen
deutscher Umweltschutzauflagen fallen in diese in Form von Kathoden oder Guß- geltenden Verpflichtung, die Europäischen
Deutschland sehr geringe Mengen an formaten von Hütten, Raffinier- und Um- Normen in das nationale Normenwerk zu
Restemissionen an. schmelzwerken, in Form von Halbzeug übernehmen, wurde die Überarbeitung
● Durch Verfahrensoptimierungen hat von Halbzeugwerken oder als Gußstücke der DIN-Normen zurückgestellt. Die Ar-
die Kupferindustrie in den letzten Jahren von Gießereien geliefert werden. beiten an den EN-Standards sind jedoch

Bezeichnungen Zusammensetzung in % spez. elektrische Benennung


(Massenanteile) Leitfähigkeit, min.
Kurz- Werkstoff- Cu O2 P
zeichen3) nummer4) min max min MS/m5)
max % IACS
Kupfer und Kupferlegierungen – Kupfer-Kathoden (prEN 1978) 1)

Cu-CATH-1 CR001A 99,99 – – – – – Higher Grade Kathoden


Cu-CATH-2 CR002A 99,90 – – – – –
Kupfer und Kupferlegierungen – Vordraht aus Kupfer (prEN 1977)1)
Cu-ETP-1 CW003A 99,99 0,040 – – 58,58 101,0 Elektrolytisch raffiniertes, sauerstoffhaltiges (zähgepoltes) Kupfer
Cu-OF-1 CW007A 99,99 – – – 58,58 101,0
Sauerstofffreies Kupfer, nicht desoxidiert
Kupfer und Kupferlegierungen – Gegossene Rohformen aus Kupfer (prEN 1976) – Halbzeug (Verschiedene EN-Normen)6)
1)

Kupfer aus Cu-CATH-1-Kathoden hergestellt


Cu-ETP-1 CR/CW003A 99,99 0,040 – – 58,58 101,0 Elektrolytisch raffiniertes, sauerstoffhaltiges (zähgepoltes) Kupfer
Cu-OF-1 CR/CW007A 99,99 – – – 58,58 101,0 Sauerstofffreies Kupfer, nicht desoxidiert
Cu-OFE CR/CW009A 99,99 – – 0,0003 58,58 101,0 Sauerstofffreies Kupfer, nicht desoxidiert, frei von im Vakuum
verdampfbaren Elementen
Cu-PHCE CR/CW022A 99,99 – 0,001–0,006 58,00 100,0 Desoxidiertes, hochleitfähiges Kupfer mit niedrigem Restphosphor-
gehalt, frei von im Vakuum verdampfbaren Elementen
Kupfer, das nicht aus Cu-CATH-1-Kathoden hergestellt wurde
Cu-ETP CR/CW004A 99,90 0,0407) – – 58,00 100,0 Elektrolytisch raffiniertes, sauerstoffhaltiges (zähgepoltes) Kupfer
Cu-FRHC CR/CW005A 99,90 0,0407) – – 58,00 100,0 Feuerraffiniertes, sauerstoffhaltiges (zähgepoltes) Kupfer
Cu-OF CR/CW008A 99,95 – – – 58,00 100,0 Sauerstofffreies Kupfer, nicht desoxidiert
Cu-FRTP CR/CW006A 99,90 0,100 – – – – Feuerraffiniertes, sauerstoffhaltiges (gepoltes) Kupfer
Phosphorhaltiges Kupfer
Cu-PHC CR/CW020A 99,95 – 0,001–0,006 58,00 100,0 Desoxidiertes, hochleitfähiges Kupfer mit niedrigem Restphosphor-
gehalt
Cu-HCP CR/CW021A 99,95 – 0,002–0,007 57,00 98,3 Desoxidiertes, hochleitfähiges Kupfer mit niedrigem Restphosphor-
gehalt
Cu-DLP CR/CW023A 99,90 – 0,005–0,013 – – Desoxidiertes Kupfer mit begrenztem, niedrigem Restphosphor-
gehalt
Cu-DHP CR/CW024A 99,90 – 0,015–0,040 – – Desoxidiertes Kupfer mit begrenztem, hohem Restphosphorgehalt
Cu-DXP8) CR025A 99,90 – 0,04 –0,06 – – Desoxidiertes, phosphorhaltiges Kupfer
Kupfer und Kupferlegierungen – Blockmetalle und Gußstücke (prEN 1982)
Cu-C CC040A – – – 50,0 869) Unlegierter, hochleitfähiger Kupfer-Gußwerkstoff
Tab. 6: Europäische Normen (EN)1) für Kupfer2): Kurzzeichen und Europäische Werkstoffnummern nach prEN 1412;
Zusammensetzung und Benennung
1) Normen in Vorbereitung
2) Die in DIN 17666 „Niedriglegierte Kupferlegierungen“ genormten silberhaltigen Kupferwerkstoffe mit maximal 0,1 % Ag sind in der EN-Norm für Kupfer aufgenommen worden
3) Die Werkstoff-Kurzzeichen der EN-Standards sind weitgehend mit ISO ( Æ Tab. 7) identisch.
Cu-OFE = Oxygen Free Electronic Copper
Cu-PHCE = Phosphorus Deoxidized High Conductivity Electronic Copper
Cu-PHC = Phosphorus Deoxidized High Conductivity Copper
Cu-HCP = High Conductivity Phosphorus Deoxidized Copper
Cu-DXP = Deoxidized Phosphorus Copper
4) Vor der Werkstoffnummer führen Kathoden und Gußformate als Präfix die Buchstaben CR, Knet-Kupfer die Buchstaben CW und Kupfergußwerkstoffe die Buchstaben CC
5) MS/m > 106 S/m
6) Angaben sind für beide Formen mit Ausnahme des Präfix identisch
7) 0,06 % O sind in Abstimmung zwischen Lieferanten und Abnehmer zulässig
2
8) Nur als gegossene Rohform, aber nicht als Halbzeug genormt
9) Für Kokillenguß 95 % IACS. Für Wärmeübertragung 55 % IACS Mindestleitfähigkeit zugunsten besserer Gießbarkeit
Kurzzeichen Werkstoff- Zusammensetzung Benennung
nummer
DIN 1708 ISO1) DIN 1708 (Massenanteile) in %
Kathodenkupfer
KE-Cu Cu-CATH 2.0050 Cu ^ 99,90 Kathodenkupfer
Sauerstoffhaltiges Kupfer2)
E1-Cu58 Cu-ETP 2.0061 Cu ^ 99,90 Elektrolytisch raffiniertes sauerstoffhaltiges (zähgepoltes) Kupfer
Sauerstoff 0,005 bis 0,040
E2-Cu58 Cu-FRHC 2.0062 Cu ^ 99,90 Feuerraffiniertes sauerstoffhaltiges (zähgepoltes) Kupfer
Sauerstoff 0,005 bis 0,040
E-Cu57 – 2.0060 Cu ^ 99,90 Sauerstoffhaltiges (zähgepoltes) Kupfer
Sauerstoff 0,005 bis 0,040
F-Cu Cu-FRTP 2.0080 Cu ^ 99,90 Feuerraffiniertes sauerstoffhaltiges (gepoltes) Kupfer
Sauerstoff 0,015 bis 0,040
Sauerstofffreies Kupfer, nicht desoxidiert
OF-Cu Cu-OF 2.0040 Cu ^ 99,95 Sauerstoff- und desoxidationsmittelfreies Kupfer
Sauerstofffreies Kupfer, mit Phosphor desoxidiert
SE-Cu – 2.0070 Cu ^ 99,90 Desoxidiertes Kupfer mit niedrigem Restphosphorgehalt
P ² 0,0033)
SW-Cu Cu-DLP 2.0076 Cu ^ 99,90 Desoxidiertes Kupfer mit begrenztem, niedrigem Restphosphorgehalt
P 0,005 bis 0,014
SF-Cu Cu-DHP 2.0090 Cu ^ 99,90 Desoxidiertes Kupfer mit hohem Restphosphorgehalt
P 0,015 bis 0,040
Tab. 7: Kupfer nach DIN 1708 (Kathoden und Gußformate): Zusammensetzung und Benennung
1) ISO = International Organization for Standardization; Cu-ETP = electrolytic tough-pitch copper; Cu-FRHC = fire-refined tough-pitch high-conductivity copper; Cu-FRTP =
fire refined tough-pitch copper; Cu-OF = oxygen-free copper; Cu-DLP = phosphorus-deoxidized copper (low residual phosporus); Cu-DHP = phosphorus-deoxidized
copper (high residual phosporus)
2) E1-Cu58 und E2-Cu58 sind in DIN 1787 (Kupfer, Halbzeug) als E-Cu58 mit der Werkstoffnummer 2.0065 enthalten (s. Tab. 3)
3) In SE-Cu kann Phosphor teilweise oder ganz durch andere Desoxidationsmittel ersetzt werden

Kurzzeichen*) Lieferformen Hinweise auf die Verwendung


Massel Draht- Rund- Walzflach-
DIN 1708 Kerbblock barren barren barren
KE-Cu Nur als Kathoden Als Einsatz zur Herstellung von Gießwalzdraht und Formaten aus Kupfer und
Kupfer-
legierungen
E1-Cu58 ¥ ¥ ¥ ¥
Zur Herstellung von Halbzeug aus E-Cu58 und von Gußstücken
E2-Cu58 ¥ ¥ ¥ ¥
E-Cu57 ¥ ¥ ¥ ¥ Zur Herstellung von Halbzeug und Gußstücken
F-Cu ¥ Als Vormaterial zur Herstellung von Gußstücken und Legierungen
OF-Cu ¥ ¥ ¥
Zur Herstellung von Halbzeug mit hoher elektrischer Leitfähigkeit
SE-Cu ¥ ¥ ¥
SW-Cu ¥ ¥ ¥ Zur Herstellung von Halbzeug ohne festgelegte elektrische Leitfähigkeit
SF-Cu ¥ ¥ ¥ Zur Herstellung von Halbzeug ohne Anforderungen an elektrische Leitfähigkeit
Tab. 8: Kupfer nach DIN 1708 (Kathoden und Gußformate): Lieferformen und Verwendung
*) ISO-Kurzzeichen und Werkstoffnummern s. Tab. 1; E1-Cu58 und E2-Cu58 sind in DIN 1787 als E-Cu58 mit der Werkstoffnummer 2.0065 enthalten (s. Tab. 3)

zum Zeitpunkt der Drucklegung noch nicht enthält Tab. 6 die neuen Werkstoff- Für die Herstellung von Gießwalzdraht und
abgeschlossen. bezeichnungen mit den dazugehörigen hochreinen Kupfersorten weitgehend frei
Die Anforderungen an die für die Gieß- Zusammensetzungen. von verdampfbaren Elementen werden nur
walzdrahtfertigung verwendeten Kathoden „higher grade“-Kathoden, EN-Kurzzeichen
sind deutlich höher als die an eine 9.2 Kathoden und Gußformate Cu-CATH-1 (Æ Tab. 6), eingesetzt.
„Normalkathode“, die für die Herstellung Die Kupfersorten für Kathoden und Guß- E1-Cu58 ist eine elektrolytisch raffinierte,
von Kupferlegierungen eingesetzt wird. Für formate sind (noch) in DIN 1708 genormt E2-Cu58 ist eine feuerraffinierte Kup-
„higher grade“-Kathoden, EN-Kurzzeichen (Æ Tab. 7). Es handelt sich hierbei um fersorte.
Cu-CATH-1, wurden erheblich niedrigere Kupfersorten, die von den Hütten-, Raf- Diese beiden (zähgepolten) Kupfersorten
zulässige Verunreinigungen festgelegt. finier- und Umschmelzbetrieben in Form sind sauerstoffhaltig (Æ Tab. 7) und haben
Als hochreine Kupfersorten für elek- von Kathoden, Gußformaten (Drahtbarren, eine elektrische Leitfähigkeit von mind.
tronische, Tieftemperatur- und Vakuum- Rundbarren, Walzflachba-ren, Kerbblöck- 58,0 m/ž · mm2. Sie dienen zur Herstellung
Anwendungen, weitgehend frei von im chen usw.) und Gießwalz-draht hergestellt von Halbzeug aus E-Cu58 (Æ Tab. 9).
Vakuum verdampfbaren Elementen, werden (Æ Tab. 8). E-Cu57 ist ein sauerstoffhaltiges Kupfer
wurden in den EN-Normen die Kupfer- KE-Cu ist eine Kupfersorte, die aus- mit einer elektrischen Leitfähigkeit von
sorten Cu-OFE und Cu-PHCE aufge- schließlich in Form von Kathoden geliefert mindestens 57,0 m/ž · mm2.
nommen. Um den Übergang auf die neuen und insbesondere als Einsatz zum Er- Bei F-Cu handelt es sich um ein sauer-
europäischen Kurzzeichen und Werkstoff- schmelzen von Kupferwerkstoffen bei stoffhaltiges Kupfer ohne besondere An-
nummern in den demnächst erschei- hohen Anforderungen an Reinheit und forderungen an die elektrische Leit-
nenden EN-Standards zu erleichtern, elektrische Leitfähigkeit verwendet wird. fähigkeit.
Kurzzeichen Werkstoff- Halbzeugarten2) Besondere Eigenschaften und Hinweise auf die Verwendung
nummer Bl. Bd. Ro. St. Dr. Str. Gs. Fr.
Sauerstoffhaltiges Kupfer
E-Cu583) 2.0065 l Halbzeug, wenn höchste Leitfähigkeit verlangt wird (Elektronik, Elektrotechnik)
E-Cu57 2.0060 l l l l l l L L Halbzeug jeder Art, wenn hohe elektrische Leitfähigkeit verlangt wird
(Elektronik, Elektrotechnik)
Sauerstofffreies Kupfer, nicht desoxidiert
OF-Cu 2.0040 l l l l l l Halbzeug jeder Art, wenn höchste elektrische Leitfähigkeit und Wasserstoff-
beständigkeit verlangt werden; gut schweiß- und hartlötgeeignet; gute
Oxidhaftung (Elektrotechnik, Elektronik, Vakuumtechnik)
Sauerstofffreies Kupfer, mit Phosphor desoxidiert
SE-Cu 2.0070 l l l l l l L Halbzeug jeder Art, wenn hohe Leitfähigkeit verlangt wird; bei besonderen
Anforderungen an Umformbarkeit; gut schweiß- und hartlötgeeignet; wasser-
stoffbeständig (Elektrotechnik, Elektronik, Vakuumtechnik; Plattierwerkstoff)
SW-Cu 2.0076 L L L L L L Halbzeug jeder Art, wenn keine Anforderungen an Leitfähigkeit gestellt
werden;
gut schweiß- und hartlötgeeignet; gut umformbar; wasserstoffbeständig
(Apparatebau)
SF-Cu 2.0090 L4) L L4) L L L L L Halbzeug jeder Art bei hohen Anforderungen an Schweiß und Hartlöteignung
sowie Umformbarkeit, wenn Leitfähigkeit nicht verlangt wird; wasserstoff-
beständig (Apparatebau, Bauwesen, Rohrleitungen)
Tab. 9: Halbzeugarten und Verwendung von Kupfer nach DIN 17871)
1) Die Zusammensetzung entspricht den Kupfersorten nach DIN 1708 (Æ Tab. 1)
2) Bl. = Bleche; Bd. = Bänder; Ro. = Rohre; St. = Stangen; Dr. = Drähte; Str. = Strangpreßprofile; Gs. = Gesenkschmiedestücke; Fr. = Freiformschmiedestücke
L = Halbzeug nach DIN 17 670 bis DIN 17 674 und DIN 17 677 bis DIN 17 678 für allgemeine Verwendung
l = Halbzeug nach DIN 40 500 für die Elektrotechnik
3) E-Cu58 nach DIN 1787 hat die gleiche Reinheit wie E1-Cu58 und E2-Cu58 nach DIN 1708 (Æ Tab. 1)
4) Rohre und Platten für Kondensatoren und Wärmeübertrager werden nach DIN 1785 bzw. DIN 17 675 geliefert

Kurzzeichen elektrische Leitfähigkeit elektrischer Widerstand Wärmeleitfähigkeit


x r l
bei 20 °C bei 20 °C bei 20° C
m/ž · mm2 ž · mm2/m W/m · K
E-Cu58 ^ 58 % 0,01724 ^ 393
E-Cu57 ^ 57 % 0,01754 ^ 386
OF-Cu ^ 58 % 0,01724 ^ 393
SE-Cu ^ 572) % 0,01754 ^ 386
SW-Cu ¯ 52 ¯ 0,01923 ¯ 364
SF-Cu 41 bis 52 0,02439 bis 0,01923 293 bis 364
Tab. 10: Physikalische Eigenschaften (Richtwerte)1) von Kupfersorten nach DIN 1787
1) Gemeinsame Eigenschaften: Dichte bei 20 °C: 8,9 kg/dm3; Schmelzpunkt: 1083 °C; Wärmeausdehnungs-
koeffizient (25 bis 300 °C): ² 17 · 10–6/K
2) SE-Cu kann auch mit einer elektrischen Leitfähigkeit von ^ 58 m/ž · mm2 geliefert werden
Bild 27 (DKI A 2904) Kupfer(l)-oxid im Kupfer
(Sauerstoffgehalt: 0,045 %, CU20 aUf-
leuchtend), 200: 1
Kurz- An- Dicke Zug- 0,2 %- Bruch- Vickers- Brinell-
Von den sauerstofffreien Kupferarten zeichen hänge festigkeit Dehn- dehnung härte härte
zahl 1) grenze
werden die Sorten SE-Cu, SW-Cu und SF-
Rm Rp 0,2 A5
Cu mit geringen Phosphorzusätzen mm N/mm2 N/mm2 %
desoxidiert (siehe Tab. 7). min. min. max. min. max.
SW-Cu F 202) 200 bis 250 max. 100 42 – – – –
9.3 Kupfer für Halbzeug SF-Cu H 403) .10 über 5
DIN 1787 unterscheidet – wie auch DIN bis 15 – – – – – 40 60
1708 – zwischen F 22 220 bis 260 max. 140 42 – – – –
.10 von 0,2
● sauerstoffhaltigen, bis 5
H 40 – – – 40 70 40 65
● sauerstofffreien, nicht desoxidierten
und F 24 von 0,2 240 bis 300 min. 180 15 – – – –
.26
● sauerstofffreien, mit Phosphor desoxi- H 70 bis 15 – – – 70 95 65 90
dierten
F 29 von 0,2 290 bis 360 min. 250 6 – – – –
Kupfersorten. .30
H 90 bis 10 – – – 90 110 85 105
Die sauerstoffhaltigen Kupfersorten E-
Cu58 und E-Cu57 nach DIN 1787 F 36 von 0,2 min 360 min 320 – – – – –
enthalten 0,005 bis 0,040 % Sauerstoff, .32
H 110 bis 2 – – – 110 – 105 –
der im Kupfer als Kupfer(I)-oxid vorliegt
(Bild 27). Diese Kupfersorten mit der Tab. 11: Bänder und Bleche nach DIN 17670; Festigkeitseigenschaften
1) .10 = weich; .26 = halbhart; .30 = hart; .32 = federhart
hohen elektrischen Leitfähigkeit von mind. 2) Bei Bestellung mit F-Zahl
58 bzw. 57 m/ž · mm2 (Æ Tab. 10) sind vor 3) Bei Bestellung mit H-Zahl
allem für die Elektrotechnik bestimmt.
Sauerstoffhaltiges Kupfer ist beim Glühen
in wasserstoffhaltiger Atmosphäre oder kann der Wasserstoff in das glühende Gefüge aufweitet und die Brüchigkeit ver-
beim Schweißen und Hartlöten mit offener Kupfer eindringen, reagiert mit dem ursacht. Die Gefahr der Wasserstof-
Flamme durch Versprödung (sog. vorhandenen Kupfer(I)-oxid unter Bildung fkrankheit ist insbesondere beim Gas-
Wasserstoffkrankheit) gefährdet. Hierbei von Wasserdampf, dessen Druck das schweißen und Flammlöten mit schwer-
Kurz- Festig- Anhänge- Abmessungen Zugfestigkeit 0,2-Grenze Bruch- Brinellhärte digkeit an Drähten aus Kupfer und Kupfer-
zeichen1) keits- zahl2) entsprechend dehnung HB Knetlegierungen ist in DIN 17677 Bl. 2
2,5/62,5 festgelegt.
zustand den Rm Rp 0,2 A5 Die sauerstofffreie, nicht desoxidierte
Maßnormen N/mm2 N/mm2 % min.
Kupfersorte OF-Cu ist aus Kathoden unter
E-Cu57 0,1 bis 1 38 Ausschluß von Sauerstoff und Desoxida-
F 20 .10 200 bis 250 max. 120 45 bis 70
E-Cu58 über 1 bis 5 45 tionsmitteln erschmolzen. Sie ist gut
schweiß- und hartlötgeeignet sowie
SE-Cu 0,1 bis 1 min. 17
F25 .26 250 bis 300 70 bis 90 wasserstoffbeständig, hat eine elektrische
über 1 bis 5 200 bis 290 20 Leitfähigkeit von mind. 58 m/ž · mm2 (Æ
0,1 bis 1 min. 7 Tab. 10) und ist in einer Sonderqualität frei
F 30 .30 300 bis 360 85 bis 105 von ausdampfbaren Elementen lieferbar.
über 1 bis 5 250 bis 350 8
Diese Eigenschaften werden beim Bau
0,1 bis 1 3 elektronischer Geräte und in der
F 37 .32 min. 360 min. 320 95 bis 120
über 1 bis 3 5 Vakuumtechnik, z. B. bei der Verwendung
von Vakuumkontakten, genutzt. Außerdem
Tab. 12: Kupfer für die Elektrotechnik, Bleche und Bänder nach DIN 40500, T. 1; Fe-
findet OF-Cu in der Raumfahrttechnik,
stigkeitseigenschaften
1) In DIN 40500 T. 4 ist auch OF-Cu enthalten bei Linearbeschleunigern und Supraleitern
2) s. Tab. 5, Fußnote 1) zunehmend Verwendung.
Die sauerstofffreien, mit Phosphor des-
oxidierten Kupfersorten SE-Cu, SW-Cu
und SF-Cu sind ebenfalls wasser-
Kurzzeichen1) Werkstoff- Zusammen Hinweise für die Verwendung stoffbeständig. Zur Desoxidation mit
nummer setzung Phosphor wird dem schmelzflüssigen,
(Massenanteile) zähgepolten Kupfer Phosphor in geringem
(DIN 17 655)2) in % Überschuß in Form einer Kupfer-
G-CuL35 2.0109.01 Rost- und Schaltkühlkästen, Kühlringe, Phosphor-Vorlegierung mit etwa 10 bis 15
Cu min. 98 Schlackenformen, Blasformen für Hochöfen
GK-CuL35 2.0109.02 % P zugesetzt. SE-Cu hat infolge seines
niedrigen Restphosphorgehaltes von etwa
G-CuL45 2.0082.01
Cu min. 99,6 0,003 % eine hohe elektrische Leitfähigkeit
GK-CuL45 2.0082.02 Schaltbauteile, Kontaktbacken, Elektrodenarme, von über 57 m/ž · mm2 (Æ Tab. 10), ist
G-CuL50 2.0085.01 Elektrodenhalter, stromführende Teile für die jedoch auch mit einer Leitfähigkeit von
Elektronik über 58 m/ž · mm2 lieferbar und kommt vor
G-SCuL50 2.0075.01
Cu min. 99,7 allem in der Elektrotechnik und Elektro-
GK-CuL50 2.0085.02 nik zum Einsatz. Im SE-Cu kann Phosphor
GK-SCuL50 2.0075.02 teilweise oder ganz durch andere
Desoxidationsmittel ersetzt werden. SE-Cu
Tab. 13: Kupfer-Gußwerkstoffe nach DIN 17655; Zusammensetzung und Verwendung
1) Lieferformen: G = Formguß; G K = Kokillenguß ist gut schweiß- und hartlötgeeignet. Wie
2) Guß-Kupfer ist in ISO 197 enthalten OF-Cu ist auch SE-Cu in einer
Sonderqualität frei von ausdampfbaren
Elementen erhältlich, die für die Verwen-
dung in der Vakuumtechnik ebenfalls gut
Kurzzeichen elektrische elektrischer Wärme- Schmelzpunkt
Leitfähigkeit Widerstand leitfähigkeit bzw. -bereich geeignet ist.
x r l SW-Cu ist eine Kupfersorte mit begrenz-
bei 20 °C bei 20 °C bei 20° C tem, niedrigem Restphosphorgehalt von
m/ž · mm2 ž · mm2/m W/m · K °C 0,005 bis 0,014 % ohne genau festgeleg-
min. max. min. te elektrische Leitfähigkeit (etwa 52 m/
G-CuL35 ž · mm2) und guter Schweiß- und
35 0,02857 169 1080 bis 1083
GK-CuL35 Hartlöteignung. Sie wird im Apparatebau
G-CuL45 verwendet.
45 0,02222 305 1083 SF-Cu ist eine Kupfersorte mit
GK-CuL45
begrenztem, hohem Restphosphorgehalt
G-CuL50
G-SCuL50 von 0,015 bis 0,040 %, an die in bezug auf
50 0,02000 339 1083 elektrische Leitfähigkeit keine Anforder-
GK-CuL50
GK-SCuL50 ungen gestellt werden. Sie ist sehr gut
Tab. 14: Physikalische Eigenschaften (Richtwerte)*) von Kupfer-Gußwerkstoffen nach schweiß- und hartlötgeeignet und die
DIN 17655 wichtigste Kupfersorte für Rohrleitungen,
den Apparatebau und das Bauwesen.
*) Gemeinsame Eigenschaften: Dichte bei 20 °C: 8,9 kg/dm3; Wärmeausdehnungskoeffizient
(25 bis 300 °C): ² 17 · 10–6/K
9.4 Guß-Kupfersorten
Die Kupfer-Gußwerkstoffe sind in DIN
Kurzzeichen Zugfestigkeit 0,2-Grenze Bruchdehnung Brinellhärte 17655 genormt. Die Bezeichnung sowie
Rm Rp 0,2 A5 HB 10/1000 die Zusammensetzung dieser Kupfer-
N/mm2 N/mm2 % sorten sind in Tab. 13 zusammengestellt.
G-CuL35
170 45 25 42 Nach DIN 17 655 wird für alle Kupfersorten
GK-CuL35 eine Mindestleitfähigkeit garantiert (Tab.
G-CuL45 14).
150 40 25 40
GK-CuL45 G-CuL35 und GK-CuL35 sowie G-CuL45
G-CuL50 (für höhere Anforderungen an die Leit-
G-SCuL50 fähigkeit) finden in der Eisenhüttentech-
150 40 25 40
GK-CuL50 nik (Bild 34) bei Kühlkästen, Blas-formen,
GK-SCuL50 Sauerstofflanzen usw. Verwen-dung. In
Tab. 15: Kupfer-Gußwerkstoffe nach DIN17655; Festigkeitseigenschaften diesem Bereich ist neben der guten
(Mindestwerte) Wärmeleitfähigkeit (Tab. 14) auch die Kor-
-rosionsbeständigkeit gegenüber Brauch-
fließenden Messingloten gegeben. Sie Kupfer keinen Sauerstoff anbieten, und Industriewasser von Bedeutung.
kann durch Wärmebehandlung und vermieden werden. Mit GK-CuL45, G-CuL50 und GK-CuL50
Schweiß- bzw. Lötverfahren, die dem Die Überprüfung der Wasserstoffbestän- sind drei Kupfersorten angegeben, die
Land, Kurzz. d. Kupfer, aus Cu-CATH-1 („higher Kupfer, nicht aus Cu-CATH-1- Desoxidiertes, phosphorhaltiges Kupfer
Region, Normen- grade“)-Kathoden gefertigt Kathoden gefertigt
Organisation Institute Werkst.-Kurzzeichen, Werkst.-Nr. Werkstoff-Kurzzeichen, Werkstoff-Nummer Werkstoff-Kurzzeichen, Werkstoff-Nummer
Deutschland DIN –1) –1) –1) 2.0060/2.0065 2.0040 (2.0080)2) 2.0070 – 2.0076 2.0090
– – – E-Cu57/E-Cu58 OF-CU (F-Cu) SE-Cu – SW-Cu SF-Cu
Europa EN3) CW003A CW007A CW009A CW004A CW005A CW008A CW006 CW020A CW022A CW021A CW023A CW024A
Cu-ETP-1 Cu-OF-1 Cu-OFE Cu-ETP Cu-FRHC Cu-OF Cu-FRTP Cu-PHC Cu-PHCE Cu-HCP Cu-DLP Cu-DHP
International ISO4) – – Cu-OFE Cu-ETP Cu-FRHC Cu-OF Cu-FRTP – – Cu-DLP Cu-DHP
USA UNS5) – – C10100 C11000 C11020 C10200 C125006) C10300 C10800 C12000 C12200
– – OFE ETP FRHC OF FRTP OFXLP OFLP DLP DHP
Belgien NBN – – – CuE – OF-Cu – – – – CuP
Großbritanien BS C101 C110 C110 C101 C102 C103 C104 C103 – – C106
Finnlannd SFS – – – 2908 2908 2908 – – – 2906 2907
– – – Cu-ETP Cu-FRHC Cu-OF – – – Cu-DLP Cu-DHP
Frankreich NF – Cu-c2 Cu-c2 Cu-a1 Cu-a2 Cu-c1 Cu-a3 Cu-c1 – Cu-b2 Cu-b1
Italien UNI – – – Cu-ETP – Cu-OF Cu-FRTP – – Cu-DLP Cu-DHP
Polen PN – Cu99,99B Cu99,99 Cu99,9E – Cu99,95B – – – Cu99,9R Cu99,85R
– MOOB B M1E – MOB – – – M1R M2R
Schweden SIS – – – 5010 – 5011 5013 – – – 5015
– – – Cu-ETP – Cu-OF Cu-FRTP – – – Cu-DHP
Schweiz SN/VSM – Cu-OFE Cu-OFE Cu-ETP – Cu-OF – – Cu-HCP Cu-DLP Cu-DHP
Spanien UNE – – – C-1110 – C-1310 – – – C-1420 C-1410
– – – Cu-ETP – Cu-OF Cu-FRTP – – Cu-DLP Cu-DHP
GUS GOST – 99,99 99,99 99,90 – 99,90 99,90 99,97 99,95 – 99,50
– MOO MOO M1r – V3 M1 MOOb MO – M3r
PRC China GB – 5231 466 5231 466 5231 – 5231 4 6 6 – 5231 5231 – 5231
– T1 Cu1/2 T1 Cu1/2 T2/T3 – T 1 Cu1/2 – TU1/Tu2 TP1 – TP2
Japan JIS – C1011 C1011 C1100 – C1020 – – – C1201 C1220/21
Indien IS – – – ETP HC – FRTP – – – –
Australien AS – 101A 101A 110A 110A 102A – – – 120C 122A
– OFE OFE ETP FRHC OF – – – DLP DHP
Kanada CSA – – – 110 – 102 125 – – 120 122
– – – Cu-ETP – Cu-OF Cu-FRTP – – Cu-DLP CuDHP
PAN COP – CuOF C10100 C u O F C1100 C11020 C10200 Cu-OF C12500 C10300 C10800 C12000 C12200
AMERICAN – (Grade 1) CuOFE (Gr1) ETP/ETPHC Cu-FRHC Cu-BDHC (Grade 2) FRTP Cu-OFXLP Cu-OFXLP Cu-DLP Cu-DHP
Südafrika SABS – – – 460 460 – 460 – – – 460
– – – Cu-ETP Cu-FRHC – Cu-FRTP – – – Cu-DHP
Tab. 16: Normenvergleich der Kupfersorten; Knetwerkstoffe7)
1) Da zur Zeit EN-Normen erarbeitet werden, wurden die DIN-Normen nicht dem Stand der Technik angepaßt, obwohl aus Cu-CATH-1 gefertigte Kupfersorten geliefert
werden
2) Seit 1973 nicht mehr in DIN 1787 genormt
3) Europäische Normen des Europäischen Komitees für Normung
4) International Organization for Standardization
5) Unified Numbering System for Metals and Alloys
6) Wurde 1992 aus UNS gestrichen
7) Kupfergehalte und Menge und Art der zulässigen sonstigen Elemente, die nach DIN oder EN festgelegt sind, können von den Festlegungen nach anderen Normen abweichen.

Land, Kurzz. d Kupfer-Gußwerkstoffe hauptsächlich in der Elektrotechnik ve-


Region Normen- rwendet werden (Æ Tab. 13).
Organisation Institute: Werkstoff-Kurzzeichen, Werkstoff-Nummer Soll an Gußstücken aus Kupfer hartgelötet
2.0109 2.0082 2.0085 2.00751) oder geschweißt werden, sind die
Deutschland DIN G-/GK-CuL35 G-/GK-CuL45 G-/GK-CuL50 G-/GK-SCuL50 sauerstofffreien Qualitäten G-SCuL50
oder GK-SCuL50 zur Vermeidung der
CC040A3)
Europa EN2) Cu-C
Wasserstoffkrankheit zu bevorzugen.
International ISO4) G-Cu 9.5 Normenvergleich der Kupfer-
C80500/C80700 C80100 – sorten: DIN, EN, ISO und natio-
USA UNS5) C80900/C81100 C80300 – nale Normen verschiedener
Großbritanien BS HCC1 Länder
In den Tabellen 16 und 17 sind für Knet-
Frankreich NF Cu(U)
und Gußwerkstoffe den Normenbe-
Italien UNI Cu99,50 Cu99,75 – zeichnungen nach DIN, EN und ISO die
Australien AS – – 801A – äquivalenten Bezeichnungen der ver-
C80500/C80700 C80100 –
schiedenen Kupferqualitäten nach natio-
Kanada CSA C80900/C81100 C80300 – nalen Normen verschiedener Länder
gegenübergestellt. Die chemische Analyse
PAN C80500/C80700 C80100 –
AMERICAN COP C80900/C81100 C80300
der Kupfersorten und die Menge der zu-
lässigen Verunreinigungen sind nicht für
Tab. 17: Normenvergleich der Kupfersorten; Gußwerkstoffe6) alle gegenübergestellten Werkstoffe
1) Sauerstofffreier, schweiß- und hartlötbarer Kupfer-Gußwerkstoff
2) Europäische Normen des Europäischen Komitees für Normung gleich, sondern weichen in einigen Fällen
3) Nach EN sind nicht die Mindest-Kupfergehalte, sondern die Mindestleitfähigkeiten festgelegt: geringfügig voneinander ab.
Elektrotechnik: Sandguß min. 50 MS/m
Kokillenguß " 55 MS/m 10. Eigenschaften
Wärmetechnik: Allgemein “ 32 MS/m Die gute elektrische und Wärmeleitfähig-
4) International Organization for Standardization
5) Unified Numbering System for Metals and Alloys keit sind die wichtigsten Eigenschaften
6) Kupfergehalte und Menge und Art der zulässigen sonstigen Elemente, die nach DIN oder EN festgelegt sind, des Werkstoffes Kupfer. Die große Be-
können von den Festlegungen nach anderen Normen abweichen.
deutung dieses Werkstoffes für die Technik zu berücksichtigen (Zunahme bei
ergibt sich aber erst durch die Kombination steigender Temperatur).
verschiedener guter Eigenschaften. Die Phosphor setzt – wie alle im festen Kupfer
wichtigsten Eigenschaften der Kupfer- löslichen Beimengungen – die elektrische
Knetwerkstoffe ( Tab. 9) sind in Tab. 10 und Leitfähigkeit herab (Bild 28). Deshalb ist
12 und der Kupfer-Gußwerkstoffe (Æ Tab. die elektrische Leitfähigkeit der phosphor-
11) in Tab. 14 und 15 zusammengestellt. desoxidierten, sauerstofffreien Kupfer-
sorten je nach Größe des Phosphor-Rest-
10.1 PhysikalischeEigenschaften gehaltes mehr oder weniger vermindert.
Als einziges Metall hat Kupfer eine Ein Einfluß auf die elektrische Leitfähigkeit
lachsrote Farbe. Es ist – wie anfangs des Kupfers ist auch durch zunehmende
bereits erwähnt – neben Gold das einzige Kaltumformung feststellbar. So hat SE-Cu
farbige metallische Element. im weichen Zustand (F 20) eine elektrische
Mit der Dichte von 8,9 kg/dm3 zählt Kupfer Leitfähigkeit von mindestens 57 m/ž ·
wie Gold zu den Schwermetallen. Es hat mm2, im kaltverformten Zustand (F 37)
einen Schmelzpunkt von 1083 °C und aber nur noch einen Wert von 55 m/ž·
einen Siedepunkt von 2595 °C. mm2.
Die hervorragendste Eigenschaft des Die Wärmeleitfähigkeit von sehr reinem
Kupfers ist die hohe Leitfähigkeit für Kupfer kann bei 20 °C nahezu 395 W/m· K
Wärme und Elektrizität ( Tab. 10 und 14), erreichen ( Tab. 10). Durch Beimengungen
die nur noch von derjenigen des Silbers – wie z. B. Phosphor – wird sie ebenfalls
übertroffen wird. Setzt man die elektrische vermindert. So setzt ein Phosphorgehalt
Leitfähigkeit und die Wärmeleitfähigkeit von etwa 0,05 die Wärmeleitfähigkeit des
von Kupfer jeweils gleich 100, ergeben Kupfers auf 293 W/m· K herab ( SF-Cu in
sich für die wichtigsten Edel- und Tab. 10).
Gebrauchsmetalle folgende Werte (bei 20 Die Wärmeausdehnung ist mit 17 · 10-
°C): 6/K (von 25 bis 300 °C) größer als bei
Eisen, jedoch geringer als bei vielen
Metall elektrische Wärme- anderen Metallen.
Leitfähigkeit leitfähigkeit Die spezifische Wärme von Kupfer (20
in % (Kupfer = 100%) bis 400 °C) beträgt 0,38 J/g · K, die
Schmelzwärme 214 J/g. Weiches Kupfer
Silber 106 108 hat bei 20 °C einen Elastizitätsmodul von
Kupfer 100 100 100 kN/mm2 und einen Schubmodul von
Gold 72 76 etwa 40 kN/mm2.
Aluminium 62 56
Magnesium 39 41 10.2 Festigkeitseigenschaften
Zink 29 29 Tab. 11 enthält die Festigkeitseigen-
Nickel 25 15 schaften von Bändern und Blechen nach
Cadmium 23 24 DIN 17670 aus SW- und SF-Kupfer nach
Kobalt 18 17 DIN 1787 in Abhängigkeit vom Werk-
Eisen 17 17 stoffzustand.
Platin 16 18 Für Bänder und Bleche aus E-Cu58, E-
Zinn 15 17 Cu57 und SE-Cu gilt DIN 40500 T. 1 (Tab.
Blei 8 9 12); in dieser Norm sind entsprechend den
Titan 4 4 Anforderungen der Elektrotechnik andere
Abmessungsunterteilungen der Bänder
Die elektrische Leitfähigkeit von hoch- und Bleche festgelegt als in DIN 17670.
reinem Kupfer (² 99,998 % Cu) kann an- Weiches Knet-Kupfer hat eine Zugfestig-
nähernd den Wert 60 m/ž · mm2 erreichen. keit von wenigstens 200 N/mm2 und eine
Tab. 10 enthält Kennwerte des spez- Bruchdehnung von über 40 %.
ifischen elektrischen Widerstandes der Durch zunehmende Kaltumformung kann
Kupfersorten nach DIN 1787 bei 20 °C. die ss des reinen Kupfers auf Werte über
Wird bei von 20 °C abweichenden 400 N/mm2, die Brinellhärte von 50 bis auf
Temperaturen gemessen, ist die Änderung über 100 gesteigert werden; dabei nimmt
des spezifischen elektrischen Wider- aber die Dehnung stark ab (Bild 29). Die
standes um 68 · 10-6 ž · mm2/m pro K Festigkeitseigenschaften von weichge-
glühtem SF-Cu bei erhöhten Temperaturen
sind Bild 30 zu entnehmen. Daraus geht
hervor, daß reines Kupfer keinen warm-
spröden Bereich hat und sich auch im
warmen Zustand gut umformen läßt. Die
Festigkeitseigenschaften von Kupfer bei
erhöhten Temperaturen und Langzeitbe-
anspruchung werden durch das Zeitstand-
verhalten ( Bild 31) beschrieben. Aufgetra-
gen sind die Zeitstandfestigkeiten und Zeit-
dehngrenzen des Werkstoffes SF-Cu für
verschiedene Belastungszeiten als Funk-
tion der Temperatur. Der Verlauf der Festig-
keitskennwerte bei tiefen Temperaturen in
Bild 32 zeigt, daß Kupfer auch bei tiefen
Temperaturen nicht versprödet. Deshalb ist
Kupfer für Anwendungen in der Tieftempe-
raturtechnik, z. B. für den Bau von Kälte-
ma-schinen, hervorragend geeignet. Da
Bild 28 Einfluß von Zusätzen auf die elektri- Bild 32 Fesstigkeitskennwert von Blechen Kupfer auch beachtliche Dauerschwing-
sche Leitfähigkeit von Kupfer (18,19) aus SF-Cu im Tieftemperaturbereich (23) festigkeitskennwerte aufweist (Bild 33),
mitteln – wie z. B. Kupfer(II)- oder Eisen- Die neutrale Schmelzführung erfolgt unter
(III)-ionen – nicht ausgeschlossen. Kupfer dem Schutz einer Schmelzbadabdeckung,
hat die Neigung, in beiden Oxidations- um die Einwirkung von Luftsauerstoff und -
stufen mit wässerigen Lösungen von feuchtigkeit zu verhindern. Diese Schmelz-
Cyani-den, Halogeniden und Ammoniak weise hat den Vorteil, daß der Abbrand auf
wasserlösliche Komplexverbindungen zu ein Mindestmaß beschränkt und die
bilden; deshalb ist seine Korrosionsbe- Aufnahme nichtmetallischer Verunreini-
ständigkeit gegenüber diesen Agenzien gungen nicht zusätzlich herbeigeführt wird.
begrenzt.
Gegenüber Säuren ist das Korrosionsver-
halten von Kupfer außer von deren Art und
Konzentration auch von der Menge des
ist Kupfer auch als Werkstoff für schwin- vorhandenen Sauerstoffs bzw. eines Oxi-
gende Beanspruchungen geeignet, ohne dationsmittels abhängig. In nichtoxidie-
daß Sprödbrüche befürchtet werden renden Säuren, die keinen gelösten Sau-
müssen. Festigkeitseigenschaften der erstoff enthalten, ist Kupfer beständig.
Guß-Kupfersorten nach DIN 17655 sind in Alkalische wässerige Lösungen der
Tab. 15 enthalten. Hydroxide und Carbonate der Erdalkali-
und Alkalimetalle – mit Ausnahme von
10.3 Chemische Eigenschaften – NH3 – wirken nur wenig auf Kupfer ein.
Korrosionsbeständigkeit
In seinen chemischen Verbindungen tritt 10.4 Physiologische Eigenschaften
das Kupfer ein- und zweiwertig auf, in eini- Kupfer ist ein lebensnotwendiges Spuren-
gen Ausnahmefällen – z. B. im K3[CuF6] – element für Pflanze, Tier und Mensch [26].
auch dreiwertig, in einem Fall – nämlich im Es ist in den meisten natürlichen Nah-
CS2(CuF6) – sogar vierwertig. rungsmitteln in Spuren enthalten. Kupfer-
Kupfer zeichnet sich durch eine gute mangel in Böden und im Tierfutter muß
Korrosionsbeständigkeit aus; sie beruht durch Kupferzuführung behoben werden.
auf seiner geringen Reaktionsenthalpie. Hohe Kupfergehalte haben einen unange- Bild 34 (DKI All 86) Schachtkühlkästen aus
In der Atmosphäre – auch in Meeresluft – nehmen Geschmack zur Folge, der einen G-CuL35 mit 99,6 % Cu (elektrische Leit-
ist Kupfer sehr beständig [24]. Seine relativen Schutz vor zu hoher Kupfer- fähigkeit 65 % 1.A.C.S.*) für Hochöfen; Sand-
Oberfläche überzieht sich zunächst mit aufnahme darstellt. Metallisches Kupfer ist guß mit angeschweißten Stahmanschetten
einer dunkelbraunen bis fast schwarzen für den Menschen ungefährlich. Es verur- aus St37. Stückgewicht 185 kg
Schutzschicht, die mit der Zeit meist in die sacht keine Berufserkrankungen. Gegen *) 100 % 1.A.C.S.; 0 58 m/[2 - mm]
von alten Kupferdächern her bekannte Stäube und Rauche sind gemäß den allge-
grüne Patina übergeht. Patina ist ein mein geltenden Bestimmungen Atem-
Gemisch von basischen Kupfersalzen schutzmasken zu tragen.
(Sulfat, Carbonat, in Meeresnähe auch
Chlorid), deren Mengenverhältnis von der 11. Verarbeitung des Kupfers
Konzentration der entsprechenden Grund- Halbzeugarten und Lieferformen der
stoffe in der Luft bestimmt wird. Ungünstig genormten Kupfersorten sind Tab. 8 und 9
wirken feuchte Ammoniak- und Schwefel- zu entnehmen. Allgemeine Hinweise auf
wasserstoffdämpfe. die Weiterverarbeitung enthält Tab. 18.
Gegen Trink- und Brauchwasser (Kalt-
und Warmwasser) ist Kupfer gut bestän- 11.1 Schmelzen und Gießen
dig. Deshalb ist es ein ausgezeichneter Das Schmelzen von Kupfer erfolgt
Werk-stoff für Wasserleitungen. Die entweder in brennstoffbeheizten oder in
Beständig-keit ist an die Bildung einer Induktionsöfen [27, 28].
gleichmäßigen Schutzschicht gebunden Für Kupfer wird eine neutrale oder
[25]. In wässerigen Lösungen zeigt Kupfer oxidierende Schmelzführung empfohlen. Bild 35 (DKI A 3376) Kokillengußteile aus
als einziges Gebrauchsmetall ein Normal- Im letzteren Fall wird eine Wasse- reinem Kupfer, GK-CuL50
potential, das edler als dasjenige von rstoffaufnahme (hohe Wasserstofflöslich- a) Drosselspule: Gewicht 0,815 kg, Abmes-
Wasserstoff ist. Daher wird es nicht unter keit der Schmelze) durch einen Sauerstoff- sungen 117 mm x 59 mm x 50 mm
Entwicklung von Wasserstoff angegriffen. überschuß verhindert. Anschließend ist mit b) Messerkontakt: Gewicht 0,760 kg, Abmes-
Dennoch ist Korrosion in wässerigen geeigneten Mitteln, meist mit einer Kupfer- sungen 200 mm x 50 mm x 12 mm
Lösungen in Gegenwart von Oxidations- Phosphor-Vorlegierung, zu desoxidieren.

Kurz- Gieß- Kalt Warm- Zerspan- Verbindungsarbeiten Oberflächenbehandlung


zeichen barkeit um- um- barkeit*) Weich- Hart-
Gas- Schutzgas- Wider- mecha- elektro- Galvani- Eignung
formung formung
löten löten schweißen schweißen standa- nisches chem. sierbar- für Tauch-
schweißen Polieren Polieren keit verzinnung
Kupfersorten nach DIN 1787
E-Cu58 – sehr gut sehr gut schlecht sehr gut gut schlecht mittel schlecht sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut
E-Cu57 – sehr gut sehr gut schlecht sehr gut gut schlecht mittel schlecht sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut
OF-Cu – sehr gut sehr gut schlecht sehr gut sehr gut gut gut schlecht sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut
SE-Cu – sehr gut sehr gut schlecht sehr gut sehr gut gut gut schlecht sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut
SW-Cu – sehr gut sehr gut schlecht sehr gut sehr gut gut gut schlecht sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut
SF-Cu – sehr gut sehr gut schlecht sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut mittel sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut
Guß-Kupfer nach DIN 17 655
G-CuL35 gut – – schlecht gut mittel gut gut mittel sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut
G-CuL45 gut – – schlecht gut mittel mittel gut schlecht sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut
G-CuL50 gut – – schlecht gut mittel schlecht mittel schlecht sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut
G-SCuL50 gut – – schlecht gut gut sehr gut sehr gut schlecht sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut
Tab. 18: Hinweise auf die Weiterverarbeitung von Kupfer
*) Eine sehr gute Zerspanbarkeit bei gleichzeitiger hoher elektrischer Leitfähigkeit bewirken bereits geringe Legierungszusätze von Tellur oder Schwefel
(Æ CuTeP oder CuSP in DIN 17 666)
Um die Aufnahme schädlicher Verunreini-
gungen aus der Ofenatmosphäre zu
ver-meiden, empfiehlt sich bei beiden
Schmelzweisen die Abdeckung der
Schmelz-oberfläche mit ca. 15 cm ausge--
glühter Holzkohle. Etwa vorhandener
Wasserstoff läßt sich am besten mit einer
Spülgasbehandlung, z. B. mit Stickstoff
oder Argon, entfernen.
Gießen läßt sich Kupfer nach den meisten
Gießverfahren, z. B. dem Sand- (Bild 34),
Kokillen- (Bild 35), Strang-, Formmasken-
oder Feingießverfahren. Bei der Herstel- Bild 38 (DKI A 3378) Kupfervasen, durch
lung von Formen ist ein Schwindmaß von Drücken hergestellt
1,8 bis 2,2 % zu berücksichtigen.

11.2 Spanlose Formgebung fungswerte siehe DIN 17670, T. 1),


Gegossenes Kupfer läßt sich infolge Drücken (Bild 38), Treiben usw. weiter-
seines ausgezeichneten Formänderungs- verarbeiten.
vermögens in alle Halbzeugarten wie Kupferrohre werden üblicherweise aus
Bleche, Bänder, Rohre, Stangen, Drähte gegossenen Rundbarren hergestellt, die
sowie Gesenk- und Freiformschmiede- zu einem Rohr stranggepreßt (Bilder 39
stücke sehr gut umformen. Bleche, und 40) oder warmgewalzt werden. Die
Bänder, Rohre, Stangen und Drähte Rohrrohlinge werden durch Kaltumfor-
werden über Formate wie Walzbarren, mung auf Pilgerschrittwalzwerken oder
Rundbarren usw. gefertigt. Halbzeug aus Ziehbänken stufenweise auf den End-
Kupfer (außer Draht) wird fast nie direkt querschnitt gebracht (Bilder 41 und 42).
aus dem schmelzflüssigen Zustand Am wirtschaftlichsten werden Kupferrohre
hergestellt. Die „Formate“ können aber in
ihren Dimensionen eng an der endgültigen
Abmessung liegen.
Zur Herstellung von Blechen und
Bändern werden Walzbarren aus Kupfer
auf etwa 800 bis 950 °C vorgewärmt und
bis auf eine Dicke von 10 bis 20 mm warm-
gewalzt. Diese Vorwalzbleche werden
dann in der Regel gefräst und in kaltem
Zustand – evtl. unter Einschaltung von
Zwischenglühungen und Beizen – bis zu
den erforderlichen Dicken fertiggewalzt
(Bilder 36 und 37). Kupferbleche und -
bänder lassen sich wegen ihrer guten Kalt-
umformbarkeit durch Tiefziehen (Tie-

iin großen Längen als Ringe auf Trommel-


ziehmaschinen fertig gezogen.
Eine Sonderform sind Rippenrohre für
Wärmeübertrager (s. DIN 17679) mit ge-
walzten, schraubenlinienförmig angeord-
neten Außenrippen (Bild 43).
Zur Herstellung von Stangen aus Kupfer
werden zunächst vorgewärmte Preßrund-
barren auf einer Strangpresse (Æ Bild 39)
zu Strängen verpreßt (Bild 44). Bei der
anschließenden Kaltumformung auf den
gewünschten Endquerschnitt wird der
Preßstrang auf Ziehbänken durch eine
Matrize gezogen (Bild 45).
Drähte werden entweder als Gießwalz-
draht sofort nach dem Guß in der
Gießhitze gewalzt (s. Bilder 22 und 23)
oder es werden Drahtbarren auf 800 bis
900 °C erwärmt und auf Kaliberwalz-
werken zu Walzdraht von 8 oder 12 mm
Bild 37 (DKI A 0222) Schema des Walzens : Bild 41 (DKI A 0509) Ringziehmaschine für ausgewalzt, anschließend gebeizt und für
a) Blechwalzen, b) Bandwalzen nahtlose Kupferrohre
Bild 49 (DKI A 0222) Schema das Gesenk-
schleclens (Warmpressens)

Bild 52 (DKI A 3381) Freiformschmiedestück


aus CuCrZr; Schweißrollen für Widerstands-
schweißung, Stückgewicht 350 kg
ßenden Werkzeugteilen (z. B. Flach-
Bild 46 (DKI A 3379) bahnen, Sättel) hergestellt worden ist
Mehrdrahtziehmaschine (Bilder 51 und 52).
Verfahren der spanlosen Formgebung
werden nicht nur zur Herstellung von
Halbzeug aus Kupfer, sondern auch für die
Fertigung von Bauteilen mit endabmes-
Bild 50 (DKI A 4787) Wärrneableiter aus E- sungsnaher Form eingesetzt. Bauteile
Cu57 für Wärmeübertrager; Gesenkschle- verwickelter Form lassen sich z. B. durch
Bild 47 (DKI A 3888) Presse zum clestück; Gewicht ca. 485 g; o 80 mm Fließpressen, Sintern von Kupferpulver
Gesenkschmieden oder durch galvanoplastische Verfahren
herstellen.
Fließpreßteile werden bei Raumtempera-
tur durch den Druck eines Stempels in
einem offenen oder auch geschlossenen
Gesenk verformt. Die drei Hauptgruppen
des Fließpressens sind: Vorwärts-, Rück-
wärts- und Kombinationsfließpressen.
Beim Vorwärtsfließpressen fließt das zu
verformende Kupfer in Richtung der Stem-
pelbewegung, beim Rückwärtsfließ-
pressen gegen die Stempelbewegung.
Das Kombinationsfließpressen (Bild 53)
vereint beide Verfahren. Die Grundplatte in
Bild 54 wurde durch Rückwärtsfließpres-
sen, das Gehäuse durch Kombinations-
fließpressen gefertigt.
Einen wichtigen Platz nimmt auch die
Formgebung über Metallpulver ein, mit
der Teile hergestellt werden können, die
mit anderen Verfahren nur schwer oder gar
nicht zu fertigen sind. Zur Aufnahme des
Bild 48 (DKI A 3888) Presse zum Gesenk- Kupferpulvers wird das Werkzeug zu-
schmieden nächst in Füllstellung (Bild 55), zur Erzeu-
gung des Preßkörpers in Preßstellung und
schließlich zur Freilegung des Preßkörpers
(Bilder 46 und 47). Kupfer läßt sich beim in Abzugsstellung gefahren. Durch den
Drahtziehen mit einer Querschnittsvermin- Sinterprozeß erhält der Kupferpreßling
derung von mehr als 99 % ohne Zwischen- die für seinen Einsatz notwendige
glühungen umformen.
Bei der Herstellung von Gesenkschmie-
destücken werden meist Stangenab-
schnitte nach Anwärmen auf die Umfor-
mungstemperatur in eine den Werkstoff
allseitig umschließende Hohlform
(Gesenk) eingelegt und unter dem kräfti-
gen Druck einer Presse umgeformt (Bilder
48 bis 50).
Dagegen sind Freiformschmiedestücke Bild 51 (DKI A 0521) Schema des Freiform-
durch Schlag oder Druck umgeformtes schmiedens
Halbzeug, das vorwiegend mit einfachen, Bild 53 (DKI A 1190) Fließpressen mit der und
den Werkstoff nicht allseitig umschlie- gegen die Stempelbewegung (kombiniertes
Fließpressen); schematische Darstellung
Oberflächen entgegengewirkt werden. Zur
Verminderung der Reibung und zur Abfüh-
rung der Reibungswärme sind Kühl- und
Schmiermittel erforderlich. Der Schmier-
film zwischen Werkstück und Werkzeug
vermindert den Verschleiß. Als Schmier-
mittel werden Schneidöle bzw. Schneidöl-
Wasser-Emulsionen verwendet. Die
Schmiermittel für Kupfer müssen möglichst
schwefelfrei sein, weil sonst Verfärbungen
auftreten.
Schon durch geringe Zusätze von Tellur,
Schwefel oder Blei als Spanbrecher wird
die Zerspanbarkeit von Kupfer ohne we
sentliche Beeinträchtigung der Leitfähig-
Bild 54 (DKI A 1191) Kaltfließpreßteile aus keit erheblich verbessert. Solche Werk-
SE-Kupfer. Vierkant-Grundplatte aus SE-CU stoffe sind z. B. CuTeP und CuSP nach
mit Innenzapfen für ein elektronisches Bauteil; DIN 17666. Sie lassen sich auf Automaten
Abmessungen: 30 mm x 30 mm x 10mm. zerspanen.
Durchlauferhitzer-Gehäuse aus SE-CU für
eine Haushaltsmaschine; Länge 83 mm, o 32 11.5 Verbindungsarbeiten
mm. Beide Teile wurden bei Raumtemperatur
11.3 Wärmebehandlung Kupfer läßt sich nach allen bekannten Ver-
fließgepreßt.
Die Entspannungsglühtemperatur, bei fahren einwandfrei verbinden. Neben dem
der Spannungsspitzen im Werkstoff abge-
Löten ist vor allem das Schweißen das
baut werden, die durch Kaltumformung wichtigste Verbindungsverfahren.
erzielten Festigkeitseigenschaften jedoch
im wesentlichen erhalten bleiben, liegt bei 11.5.1 Schweißen
100 bis 150 °C. Die bekannten Schmelzschweißver-
Die Weichglühtemperatur, bei der die fahren (Gas-, WIG- und MIG-) bereiten
Git-terstörungen des verfestigten Kupfers keine Schwierigkeiten, sofern die beson-
abgebaut werden, liegt üblich zwischen deren Eigenschaften des Kupfers berück-
400 und 500 °C. sichtigt werden.
Die Weichglühtemperatur des durch Als Schweißzusätze werden S-CuAg oder
Kaltumformung verfestigten Kupfers hängt S-CuSn nach DIN 1733 verwendet. Wegen
vom Umformungsgrad, von etwa vorhan- der hohen Wärmeleitfähigkeit des Kupfers
denen Begleitelementen und auch von der ist es erforderlich, zu schweißende Kup-
Glühzeit ab. ferteile größerer Wanddicke im Schweiß-
Die Rekristallisationstemperatur ist um so bereich vorzuwärmen, je nach Wanddicke
niedriger, je stärker vorher kaltverformt und Verfahren auf 200 bis 600 °C [30].
wurde (Bild 57). Bereits kleine Gehalte Zum Schmelzschweißen sind vorzugswei-
gewisser Beimengungen wie z. B. Silber, se sauerstofffreie Kupfersorten zu verwen-
Arsen und Nickel setzen die Rekristalli- den, denn durch den Einfluß der Schweiß-
sationstemperatur erheblich herauf. wärme und bei gleichzeitiger Einwirkung
Bei Verwendung wasserstoffhaltiger Gase des in der Schweißflamme enthaltenen
als Glühatmosphäre ist zu beachten, daß Wasserstoffs kann sauerstoffhaltiges
nur die sauerstofffreien Kupfersorten Kupfer spröde werden. Dies gilt insbeson-
wasserstoffbeständig sind. Wird eine dere für das Gasschweißen, das für Kupfer
blanke Oberfläche verlangt, glüht man in noch vielfach eingesetzt wird, beispiels-
nichtoxidierender Atmosphäre in einem weise im Baustellen- und Montagebetrieb.
Blankglühofen. Heute wird Kupfer vorwiegend unter
Inertgasschutz geschweißt. Das MIG-
11.4 Spanabhebende Bearbeitung Verfahren eignet sich vor allem für große
Unlegiertes Kupfer hat die erwünschte Fülleistungen bei Wanddicken über 10
Festigkeit. In den meisten Fällen ist der Eigenschaft einer hohen Zähigkeit bei gro- mm. Für Wanddicken unter 6 mm und bis
Preßling nach dem Sintern einbaufähig. ßer Dehnung. Diese Eigenschaft, etwa 16 mm ist das WIG-Verfahren
Höhere Forderungen an die Maßgenau- verbunden mit einer relativ niedrigen überlegen, wenn doppelseitig-gleichzeitig
igkeit erfüllt ein anschließender Kalibrier- Festigkeit, bedingt eine schlechte geschweißt werden kann.Die Kupfer-
vorgang (Bild 56). Aus Kupferpulver – Zerspanbarkeit, die man in Kauf nehmen Gußwerkstoffe nach DIN 17655 (Æ Tab.
meist mit Zusätzen von anderen Metall- muß. Bei relativ niedrigen Schnittkräften 13) sind ebenfalls gut schmelzschweiß-
und Nichtmetallpulvern – werden z. B. neigt der Werkstoff zur Aufbauschnei- geeignet. Jedoch kann für G-CuL50 und
Bremsbeläge, Kupplungslamellen, poröse denbildung. Außerdem bilden sich sehr GK-CuL50 wegen des Ge-haltes an
oder mit Schmierstoff getränkte Gleitlager, lange Flachwendel oder Wirrspäne, die Sauerstoff der Erfolg der Schmelz-
Teile für Büromaschinen u. a. hergestellt. schwierig abzuführen sind. Abwandernde schweißung nicht garantiert werden.
Nicht zu vergessen ist außerdem die Teile der Aufbauschneide und Späne, die Von den Widerstands-Schweißverfahren
Galvanoplastik, bei der Kupfer auf einer den Spanfluß stören, erschweren die wird für Kupfer das Stumpfschweißen
Mutterform elektrolytisch abgeschieden Herstellung guter Oberflächen durch angewendet (z. B. zum Verbinden von
wird. Das gleiche Verfahren wird ange- spanende Bearbeitung. Voraussetzung für Drähten). Die Anwendung des Punkt- und
wendet, um Kupferfolien auf einer rotieren- gute, glatte Oberflächenqualitäten sind Nahtschweißens beschränkt sich wegen
den Trommel abzuscheiden und eine scharfe Schneide, gute Spanabfuhr der hohen Leitfähigkeit des Kupfers auf
kontinuierlich abzuziehen. Dieses und – um eine Aufbauschneidenbildung dünne und dünnste Querschnitte. Vorteil-
Verfahren hat den Vorteil, daß sich die weitgehend zu vermeiden – ausreichende haft sind für bestimmte Anwendungen
dünnen Kupferfolien (Standarddicke 35 Schmierung mit Schneidölen. Als Werk- einige neuere Schweißverfahren wie z. B.
µm) auf der Trommelseite mit blanker, auf zeuge werden Schnellstahl und Hartmetall Kaltpreßschweißen, Kaltfließpreßschwei-
der anderen Seite mit rauher Oberfläche verwendet, für hohe Ansprüche an ßen, Ultraschallschweißen, Reibschwei-
abscheiden. Die rauhe Oberfläche ist Oberfläche und enge Toleranzen auch ßen, Diffusionsschweißen, Wolfram-
günstig für Klebeverbindungen. Derartige Diamantwerkzeuge. Der Aufbauschnei- Plasmaschweißen (WP), Mikroplasma-
Folien werden in großem Umfang für denbildung kann durch große Span- Schweißen, Impuls-Lichtbogenschweißen
gedruckte Schaltungen verwendet. winkel, scharfe Schneiden und polierte (MIG und WIG), Elektronenstrahl-
chweißen (EB), Laserstrahlschweißen (L-SnCu3) sind geeignet. Im Lebens- man Säurelösungen mit Zusatzmitteln an.
(LB) und Sprengschweißen (Plattierung) mittelsektor sollen und für Lötungen an Zum reinigenden Beizen dienen Schwefel-
[30], [31]. Trinkwasserleitungen dürfen nur diese und Amidosulfosäure sowie Amidopersul-
beiden bleifreien Lote eingesetzt werden. fatlösungen und verdünnte Borfluorwas-
11.5.2 Löten (Detaillierte Bestimmungen siehe DVGW- serstoffsäure. Zeigt die Oberfläche keinen
Zum Hartlöten dickerer Teile aus Kupfer Regelwerk oder [34, 35]). Bei Anfor- Zunder, dann kann anstatt zu beizen
können Messinglote und phosphorhaltige derungen an eine höhere Temperatur- besser chemisch geglänzt werden.
Kupferlote nach DIN 8513, T. 1, verwendet beständigkeit stehen auch warmfeste Metallisch reine Kupferoberflächen können
werden. Größere Bedeutung besitzen Sonderweichlote zu Verfügung. Als mit Chromatierlösung schwach aufglän-
jedoch silberhaltige Hartlote nach DIN Weichlötflußmittel kommen für Kupfer die zend behandelt werden; dabei entsteht
8513, Teil 2 und 3. Sie haben niedrigere Typen 3.2.2 (F-SW11), 3.1.1 (F-SW21), gleichzeitig ein zeitweiliger passivierender
Arbeitstemperaturen, vermindern die 3.2.2 (F-SW22), 2.1.1, 2.1.2, 2.1.3, 2.2.2, Schutz gegen Anlaufen und schwache
Gefahr der Grobkornbildung und gestatten 2.2.3 (F-SW24 bzw. F-SW25) in Betracht. Korrosionseinflüsse. Überzüge aus Zinn
höhere Lötgeschwindigkeiten [32, 33]. Weit (Die Systematik bei der Klassifizierung der und Zinn-Blei fördern die Löteignung des
verbreitet ist das flußmittelfreie Hartlöten Weichlotflußmittel ist in DIN und EN un- Kupfers. Durch Nickelschichten erzielt man
von Kupfer mit den phosphorhaltigen terschiedlich, näheres s. DIN-EN 29454-1). dekorative Wirkungen. Vor einem galva-
Loten L-CuP8/CP 201, L-CuP7/CP 202, Für die Elektrotechnik und Elektronik nischen Verchromen des Kupfers wird
L-CuP6/CP 203, L-Ag15P/CP 102, sind die Zinn-Blei-Weichlote (antimon- meist vernickelt. Nickel-Kobalt-Überzüge
L-AgSP/CP 104 und L-Ag2P/CP 105. Im frei) L-Sn60PbCu (für Bäder) und führen zu gezielten magnetischen Eigen-
übrigen sind Flußmittel der Typen F- S-Sn60Pb38Cu2 (L-Sn60PbCu) (als schaften, aber auch zu verschleiß-
SH1/FH10 (für silberhaltige Hartlote mit Röhrenlot mit Flußmittelfüllung) von großer beständigen Oberflächen. Nickel-Mangan-
Arbeitstemperaturen bis 800 °C) bzw. Bedeutung. Hier kommen hauptsächlich Schichten sind hitzebeständiger als
F-SH2//FH21 (für Hartlote mit Arbeits- die Flußmitteltypen 1.1.2 (F-SW26), 1.1.1 Nickelschichten. Funktionelle Bauteile aus
temperaturen über 800 °C) nach DIN (F-SW31) und 1.1.3 (F-SW32) auf Kupfer können nach zahlreichen
8511, Bl. 1, einzusetzen. (Zur Zeit der Kolophoniumbasis zur Anwendung. Verfahren, z. B. durch CVD1), PVD2), Ion-
Drucklegung befinden sich die zukünftigen Die Guß-Kupfersorten nach DIN 17655 Plating, im Vakuum oder schmelzflüssig,
europäischen Normen EN1044 [Lote] und werden selten weichgelötet. Sie verhalten elektrolytisch oder mechanisch mit nahezu
EN1045 [Flußmittel] noch im Entwurfs- sich jedoch löttechnisch wie die allen Metallen, Legierungen und Hart-
stadium. Die zukünftig zu erwartenden Lot- Knetkupfersorten nach DIN 1787. stoffen beschichtet werden. Durch ther-
und Flußmittelbezeichnungen erscheinen mische Verfahren werden Diffusionszonen
daher nachgestellt.) 11.5.3 Kleben aus Legierungen mit Kupfer erzeugt.
Für autogene Lötverfahren (Flammlötun- Das Kleben wird für Kupfer als wärme- Im Kunsthandwerk wird Kupfer vielfach
gen) sind sauerstofffreie Kupfersorten armes Fügeverfahren angewendet, so in chemisch gefärbt [36]. Im Bauwesen
vorzusehen. Zu beachten ist, daß beim der Elektrotechnik und Elektronik, im werden Kupferbleche für Sonnenkollek-
Hartlöten die durch Kaltumformung erziel- Kunsthandwerk sowie in der Innenarchi- toren durch chemische und galvanische
ten höheren Festigkeitseigenschaften des tektur usw. Für die verschiedensten Verfahren geschwärzt und für Dachdeck-
Kupfers verlorengehen. Anwendungen stehen bewährte Klebstoffe ungen künstlich patiniert geliefert.
Die größte Bedeutung haben Lötverbin- zur Verfügung. Klebschichten haben eine Emaillieren ist ebenfalls ein beliebtes
dungen in der Kupferrohr-Installation. hohe Isolierwirkung, die in vielen Fällen Veredelungsverfahren im Kunsthandwerk
Dabei werden Leitungen größeren Durch- erwünscht ist. Bei Bedarf kann aber auch und in der Metallwarenindustrie. Email wird
messers ohne Bedenken hartgelötet. durch Zusätze – z. B. von Kupferpulver – auch dann zum bewährten Überzug für
Vorzugsweise gelangen für Kupfer/Kupfer- eine hohe elektrische Leitfähigkeit der Kupfer, wenn es gilt, Anlagenteile z. B. für
Verbindungen in der Rohrinstallation die Klebschicht erzielt werden. die chemische und pharmazeutische
Hartlote L-CuP6/CP 203 oder L-Ag2P/CP Industrie gegen chemischen Angriff zu
105 ohne Flußmittel zum Einsatz. 11.5.4 Mechanische Verbindungen schützen. Lackieren mit Klarlacken erhält
Außerdem sind für Kupferrohrinstalla- Verbindungen von Kupfer durch mecha- den natürlichen Farbton des Kupfers lange
tionen die hochsilberhaltigen Lote L- nische Verfahren – z. B. durch Nieten, Zeit, oft über Jahre hinaus. Lackiert
Ag44/AG203, L-Ag34Sn/AG 106 und L- Schrauben oder Falzen – werden im werden auch gefärbte Kupferteile [37].
Ag45Sn/AG 104 in Verbindung mit dem Apparate- und Maschinenbau sowie im
Flußmittel F-SH1 nach DIN 8511 (bzw. Bauwesen vielfach angewendet.
zukünftig FH10 nach EN 1045) Nietverbindungen sind eine Alternative für
zugelassen [34]. dauerhafte, nicht lösbare Verbindungen 12. Verwendung
Im Lebensmittelbereich werden die von Bauteilen aus Kupfer. Übliche Niet- Allgemeine Hinweise auf die Verwendung
zinnhaltigen Silberhartlote nach DIN 8513, werkstoffe sind SF-Cu und CuZn37. von Kupfer wurden bereits in den Tabellen
Teil 3, verwendet (z. B. L-Ag45Sn/AG104 Schraubenverbindungen sind dagegen 8 und 9 gegeben. Die Vielfalt der Ver-
bzw. L-Ag34Sn/AG106). Auf die bislang z. lösbare Verbindungen. Außer SF-Cu wendungsmöglichkeiten von Kupfer kann
T. üblichen cadmiumhaltigen Lote sollte kommen als Schraubenwerkstoffe CuTeP, nachstehend – ergänzt durch einige Bild-
aus Gesundheitsgründen generell CuZn36Pb, CuZn40Pb2, CuSn6 oder beispiele – nur unvollständig aufgezeigt
verzichtet werden. CuNi2Si zum Einsatz. werden.
Die Guß-Kupfersorten nach DIN 17655 Falzverbindungen werden u. a. bei
werden wie die Knet-Kupfersorten nach Kupferdachdeckungen und Kupferbau-
DIN 1787 hartgelötet. Bei G-CuL50 und klempnerarbeiten angewendet. Wegen 12.1 Kupfer
GK-CuL50 ist die Hartlöteignung nur ihrer hervorragenden Kaltformbarkeit las- Aufgrund seiner hohen elektrischen
gewährleistet, wenn bei kurzzeitigem sen sich Kupferbleche und -bänder leicht Leitfähigkeit ist Kupfer der Werkstoff für die
Lötvorgang eine Wasserstoffaufnahme falzen. Elektrotechnik. Heute wird mehr als die
verhindert wird. Hälfte der gesamten Kupfererzeugung in
Zum Weichlöten kommen Zinn-Blei-Lote, 11.6 Oberflächenbehandlung der Elektrotechnik verbraucht. Als beson-
im allgemeinen mit 50 oder 60 % Sn, nach Kupfer ist ein auf der Oberfläche ders interessante Anwendungsgebiete
DIN EN 29453 bzw. E-DIN 1707-100 besonders gut zu bearbeitender und ver- sind die Nachrichtentechnik, Funk und
(bislang DIN 1707) in Frage. Für gröbere edelnd zu behandelnder Werkstoff. Fernsehen, die Elektronik und die elektro-
Teile können antimonarme Weichlote, z. B. Schleifen erfolgt auf Scheiben, die mit dem nische Datenverarbeitung zu erwähnen.
S-Pb55Sn45 (L-Sn50Pb(Sn)), für Fein- Schleifmittelkorn belegt oder völlig durch- Kupfer wird in Form von Drähten, blank
lötungen die antimonfreien Weichlote wie setzt sind. Schleifen mit Band und Bürsten und isoliert, als Einzelleiter, Litze oder
z. B. S-Pb50Sn50 bzw. S-Pb50Sn50E hat sich ebenfalls bewährt. Poliert wird auf Kabel, verwendet, aber auch in Form von
(L-Sn50Pb) oder S-Sn60Pb40 bzw. Tuch- oder Filzscheiben mit pastenför-
S-Sn60Pb40E (L-Sn60Pb) verwendet migen oder flüssigen Poliermitteln. Kupfer
werden. Auch Sonderweichlote wie kann chemisch geglänzt oder elek- 1
chemische Abscheidung aus der Dampfphase
S-Sn97Ag3 (L-SnAg5) oder S-Sn97Cu3 trolytisch poliert werden. Dazu wendet 2
physikalische Abscheidung aus der Dampfphase
Blechen, Bändern, Folien, Rohren, Hochöfen (s. Bild 34), sowie für Tiegel von
Stangen und Profilen oder Guß. Es kommt Lichtbogen-Umschmelzanlagen (Bild 65)
z. B. in Wicklungen elektrischer Maschinen und Stranggießkokillen (Bilder 66 und 67),
und Spulen, Generatoren, Transforma- in welchen Metallschmelzen schnell
toren, Strom-Leitsystemen, in Schaltge- erstarren sollen und für Gießwalzanlagen
räten und anderen elektrischen Installa- (Bild 68).
tionen verschiedenster Art zum Einsatz.
Einige Anwendungsbeispiele zeigen die
Bilder 35 und 58 bis 62.
Die chemische Industrie setzt Kupfer
wegen seiner ausgezeichneten Korrosions-
beständigkeit gegenüber vielen Medien
und wegen seiner hohen Wärme-
leitfähigkeit für Wärmeübertrager, Destil-
lierkolonnen und Kolonnenböden,
Kühlanlagen, Elektrofilterbleche, Rohrlei-
tungen und Dichtungen sowie für viele
andere Apparateteile ein. Aus den gleichen
Gründen findet Kupfer auch in der Bild 65 (DKI A 3385) Tiegel aus Kupfer für
Erdölindustrie und bei der Gewinnung Lichtbogen-Umschmelzanlagen
flüssiger Luft, in der Nahrungsmittel-,
der Brauerei- und Getränkeindustrie Bild 61 (DKI A 3384) Kontakthalter aus GK-
(Bild 63), der Papierindustrie (Bild 64) CuL50 (Kokillenguß); Gewicht 1,890 kg; elek-
sowie in anderen Industriezweigen trische Leitfähigkeit 50-57 ml
vielseitige Verwendung. In der Hütten- und
Gießereiindustrie wird Kupfer wegen
seiner guten Wärmeleitfähigkeit bevorzugt
dort eingesetzt, wo große Wärmemengen
schnell abgeführt werden müssen, bei-
spielsweise für Blasformen, Sauerstoff-
lanzen und Schachtkühlkästen von

Bild 66 (OKI A 1198) Kokillen aus Kupfer für


Stahl- und NE-Metall-Strangguß

Bild 58 (DKI A 3382) Einbau der fertigisolier-


ten Zwischenschichtformspulen aus Flachdraht Bild 62 (DKI A 5087) Strornschinen in Schalt-
(Material E-Cu58) in das Stänclerblechpaket anlagen hergestellt aus hochleitfähigern E-Cu
eines Hochspannungs-Asynchronmotors

Bild 67 (DKI A 5081) Wassergekühlte Kokille


für den kontinuierlichen Strangguß von Stahl
mit Kühleinsatz aus hoch wärrneleitfähigem
Kupferwerkstoff

Bild 59 (DKI A 3383) Einlegen der Wicklung


aus Flachkupfer (Material CuAg) in den In- Bild 63 (DKI A 0532) In dieser Destillierblase
duktor eines zweipoligen Hochspannungs- aus Kupfer wird Whisky destilliert, der dann
Synchronmotors hochprozentig in Eichenfässern einige Jahre
gelagert wird (Foto: Fred Methner, Berlin)

Bild 68 (OKI A 3387) Gießräder aus Kupfer


Bild 64 (DKI A 0539) Rohrleitungen aus SF- Cu
(256 mm x 3 mm und 84 mm x 2 mm) in einer
Bild 60 (DKI A 0526) HF-Energiekabei (Sen- Papierfabrik
dekabel) mit Anschlußkabel
Kupfer ist außerdem im Maschinen-,
Schiff- und Apparatebau sowie im
Kraftfahrzeug-, Waggon- und Lokomo-
tivbau unentbehrlich. Kupferband ist das
Ausgangsmaterial für Autokühler (Bild 69).
Ferner wird Kupfer verwendet für Ölhei-
zungsanlagen und Ölkühler, Druckwalzen
für die Textil-, Plastik- und Tapetenindus- Bild 72 (DKI A 4503) Qualitätszeichen"MAS-
trie, Wärmeübertrager (Bild 70), Brenner- SIV KUPFER"
düsen für Schweißbrenner, Zentrifugen-
mäntel, Beschleunigungskammern (Bild
71), Bootsnägel, Niete u. a.
Kupfer wird auch in der Mikroelektronik,
in der Halbleitertechnik, in Supraleitern,
in Kühlkreisen nuklearer Anlagen und zur
Endlagerung von verbrauchten Brenn-
stäben in der Kernenergietechnik
verwendet [38].
Kupferrohre dienen der Fortleitung von
Schmiermitteln, flüssigen Brennstoffen,
Hydraulikflüssigkeiten, Industriegasen
usw. Bild 32 läßt erkennen, daß Kupfer
aufgrund der guten Festigkeitseigen-
Bild 73 (DKI A 0227) Die Quaclriga auf dem
Brandenburger Tor in Berlin; nach dem
Entwurf von Schadow in den Jahren 1789-
1794 erstmals in Kupfer getrieben; nach völ-
liger Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 1958
wiederhergestellt (Foto: Mauritius, Mittenwald)

schaften bei tiefen Temperaturen für An-


wendungen in der Tieftemperaturtech-
nik, z. B. für den Bau von Kältemaschinen,
Bild 74 (OKI A 3396) Tür aus Kupfer, geätzt
hervorragend geeignet ist. Die bakterizide mit Emaille-Arbeiten; Fa. lnter., Berlin
Bild 69 (DKI A 3388) Motorkühler (Rippenrohr Wirkung des Kupfers gibt auch Anlaß zur
aus Kupfer) Verwendung der Kupferwerkstoffe für
Stangen und Haltegriffe in öffentlichen
Verkehrsmitteln. In der Kälte- und Klima-
technik kommen Kupferrohre zum Ein-
satz. Rippenrohre aus Kupfer (s. Bild 43)
werden u. a. für Durchlauferhitzer
verwendet.
Im Haushalt ist die hohe Korrosionsbe-
ständigkeit des Kupfers der Grund, daß es Bild 75 (DKI A 4299) Gütezeichen der Güte-
für Kühlschränke, Durchlauferhitzer usw. gerneinschaft Kupferrohr e. V.
eingesetzt wird. Metallwaren aus Kupfer
wie Teewärmer, Teeglashalter, Vasen,
Backformen usw. sind dekorative Ge- Kohlendioxid usw. Im Krankenhausbau
brauchsgegenstände. Um den Verbrau- dienen Kupferrohre als Leitungen für me-
cher vor billigen Nachahmungen zu dizinische Gase. Schließlich sind oft jahr-
schützen, werden Gegenstände aus hundertealte Kupferdächer ein Zeugnis für
Kupfer von der Metallwarenindustrie mit die Beständigkeit des Kupfers in der
dem Qualitätszeichen „MASSIV KUPFER“ Atmosphäre.
gekennzeichnet (Bild 72). Auch bei modernen Bauten wird Kupfer in
Auch Kunst und Kunsthandwerk (Bilder Form von Blech oder Band oft und gern
73 und 74) greifen gern auf das Kupfer als Werkstoff für Dachdeckungen (Bild
Bild 70 (DKI A 5086) Wärmeaustauscher für zurück. Es sieht gut aus, und seine 76), Dachentwässerungen (Bild 77) und
den Apparatebau gebogen aus Kupferglatt- Umformbarkeit ist so groß, daß Zwischen- Wandbekleidungen für innen und außen
rohren; Werkstoff SF-CU glühungen nur in Ausnahmefällen nötig (Bild 78) verwendet. Wie in Verkehrs-
sind. Deshalb ist es ein beliebter Werkstoff mitteln ist aus hygienischen Gründen die
für Treibarbeiten. Im Bauwesen ist Verwendung von Kupferwerkstoffen (z. B.
Kupfer infolge seiner guten Beständigkeit für Türklinken) auch in öffentlichen
gegenüber Trink- und Brauchwässern Gebäuden mit starkem Publikumsverkehr
sowie seiner leichten Verarbeitbarkeit der zu empfehlen.
gegebene Rohrwerkstoff für Kalt- und Nicht zu vergessen ist die Verwendung
Warmwasserinstallationen. Diese Rohre von Kupfer als Werkstoff für Münzen. Im
aus Kupfer sind besonderen Bedingungen Verbrauch hierfür steht von allen Metallen
und Prüfbestimmungen unterworfen. Sie Kupfer an erster Stelle. Dieser Rang ist
werden von der Gütegemeinschaft Kupfer- allerdings weniger auf eine häufige
rohr mit einem Gütezeichen versehen Ausprägung von Reinkupfermünzen
(Bild 75). zurückzuführen, sondern auf die ausge-
Kupferrohre werden ferner in Warm- dehnte Verwendung von CuNi25, dem
wasserheizungen eingebaut und eignen Münzwerkstoff unserer Zeit. Die Pfennig-
sich sehr gut zur Fortleitung von Münzen werden aus kupferplattierten
Bild71 (DK1A3389)Hochfrequenzresonator technischen Gasen wie Stadt-, Kokerei- Eisenblechen geprägt.
aus Kupfer für Beschleunigeranlage CERN, und Erdgas, von Flüssiggasen, Luft, Kupferlote eignen sich zum Hartlöten
Genf Stickstoff, Sauerstoff, wasserfreiem metallischer Werkstoffe wie Kupfer, Nickel,
Bild 76 (DKI A 3390) Kupferclachdeckung: Die Kuppel der Speicher- ring- Bild 78 (DKI A 0560) Fassadengestaltung mit Kupfer am Rathaus
halle (Elektronen-Speicherring-Anlage) in Berlin. Baubevollmächtigter der Fricken- hausen. Architekt: Höflinger, Kirchheirn-Teck; ausf. Firma:
MPG für Bessy Berlin: K. Leichtfuß, München Baumann & Co., Mannheim
Stahl, Gußeisen und vieler Legierungen. und in einem Sonderfall sogar 20 % Zinn Kupfererzen. Kupfer ist für den
Kupferpulver wird Lackfarben als Pigment (Glokkenbronze). Stoffwechsel höherer Lebewesen und
zugegeben; es wird zum Flammspritzen, Bei den als Neusilber bekannten auch für Pflanzen nicht zu entbehren. Ist
zur Pulverbeschichtung und in Werkstoffen handelt es sich um Kupfer- zuwenig Kupfer vorhanden, treten Man-
Mischungen mit anderen Metall- oder Nickel-Zink-Legierungen mit Nickel und gelkrankheiten bei Mensch, Tier und
Nichtmetallpulvern zur Herstellung von Zink als Hauptlegierungszusätze zum Pflanze auf. Zur Bodenverbesserung
Formteilen durch pulvermetallurgische Kupfer (DIN 17663). wird das Kupfer in Form kupferhaltiger
Verfahren (z. B. Lagerbuchsen, Kupfer-Nickel-Legierungen enthalten Düngemittel den Böden zugeführt, und
Reibungskupplungslamellen, dagegen nur Nickel als Hauptle- dem Tierfutter wird Kupfer in kleinen
Bremsbeläge) verwendet (s. 11.2). Kupfer gierungsbestandteil zum Kupfer und für Mengen in Form seiner Salze zugesetzt.
dient auch als Werkstoff für Überzüge auf spezielle Anwendungen noch etwas
Eisen, Nichteisenmetallen, Glas, Keramik Mangan und Eisen (DIN 17664 und DIN
und Kunststoff. Das Kupfer wird entweder 17658). 13. Wirtschaftliches*)
stromlos, galvanisch oder nach dem Bei den Kupfer-Aluminium-Legierungen [11] [13] [44] [45] [46]
Metallspritzverfahren aufgebracht oder (Aluminiumbronze) sind dem Kupfer bis Im Jahr 1900 lag die Produktion an
auch im Plattierverfahren aufgewalzt. etwa 12 % Aluminium und gegebenenfalls Hüttenkupfer in der gesamten Welt bei
auch Eisen, Nickel und Mangan zulegiert etwa 500 000 t. Bis 1912 hatte sich die
12.2 Kupferlegierungen (DIN 17665 und DIN 1714). Produktion verdoppelt und bis 1927
Eine beträchtliche Kupfermenge wird zur Zu erwähnen sind noch als Gußwerkstoffe bereits verdreifacht.
Herstellung von Kupferlegierungen ([39] die Kupfer-Zinn-Zink-Legierungen Der Verbrauch an raffiniertem Kupfer
bis [42]) benötigt. (Rotguß), die außer Zinn und Zink betrug 1935 in der Welt 1 850 000 t. Abge-
Davon werden die „niedriglegierten meistens noch etwas Blei enthalten (DIN sehen von kurzzeitigen, konjunkturell be-
Kupfer-Legierungen“ (DIN 17666 und 1705), sowie die Kupfer-Blei-Zinn- dingten Rückgängen stieg der Verbrauch
DIN 17655) mit Zusätzen bis etwa 5 % Legierungen (Zinn-Bleibronze) mit den stetig auf 3 009 300 t im Jahr 1950, auf
zum Teil wiederum bevorzugt in der Hauptlegierungsbestandteilen Blei und 5 835 400 t im Jahr 1970, auf 10 780 200
Elektrotechnik, zum Teil aber auch im Zinn im Kupfer (DIN 1716). t im Jahr 1990 und auf über 11 500 000 t
Apparatebau verwendet. Als Zusätze zum Kupfer wird andererseits auch als im Jahr 1994 an. Die prozentualen Anteile
Kupfer kommen hier vor allem Silber, Legierungszusatz zu anderen der wichtigsten Verbraucherländer zeigt
Silicium, Mangan, Magnesium, Schwefel, metallischen Werkstoffen zwecks Tabelle 19 und das Bild 79 für das Jahr
Tellur, Beryllium, Chrom, Nickel und Zirkon Verbesserung bestimmter Eigenschaften 1991 weltweit die Handelsströme, die
in Frage. verwendet, so in Gußeisen, Stahl,
Eine der wichtigsten Legierungsgruppen Aluminium-, Nickel- und anderen
sind die Kupfer-Zink-Legierungen Legierungen.
(Messing und Sondermessing), die bei
Anteil
mindestens 50 % Kupfer als Haupt- 12.3 Kupferverbindungen in %
legierungszusatz Zink enthalten (DIN Kupfer findet zu über 95 % als Rein- oder
1. USA 22,9
17660 und DIN 1709). Legierungsmetall Verwendung, während
Die Kupfer-Zinn-Legierungen (Zinnbron- Kupferverbindungen mit etwa 2 bis 5 % 2. Japan 11,8
ze) enthalten als Knetwerkstoffe bis zu nur einen geringen Verbrauchsanteil 3. Deutschland 8,4
etwa 9 % Zinn (DIN 17 662), als Gußle- stellen [43]. Kupferverbindungen wie
4. China 6,4
gierungen bis etwa 12 % Zinn (DIN 1705) Kupfersulfat, Kupferoxychlorid, Kupfer(I)-
und Kupfer(II)-oxid, Kupfer(II)-chlorid, 5. GUS*) 5,7
Kupfersulfamat, Kupfercyanid u. a. werden 6. Taiwan 4,7
in der Galvanotechnik, als Katalysatoren
7. Frankreich 4,2
für chemische Reaktionen, als Hilfsmittel
bei der Erzflotation, zur Herstellung von 8. Südkorea 4,1
Kupferkunstseide, zur Holzkonservierung, 9. Italien 4,0
als Pigmente beim Schiffsbodenanstrich, 10. Belgien 3,5
als Fungizide zur Algen- und Schäd-
lingsbekämpfung und zur Sicherung des 11. Großbritannien 3,2
lebensnotwendigen Kupferbedarfs von 12. Brasilien 1,8
Pflanze und Tier eingesetzt [43]. Während 13. Kanada 1,7
auf der einen Seite niedere Lebewesen
wie Algen, Bakterien, Pilze und auch 14. Spanien 1,5
einige Viren von winzigen Kupferkon- Tab. 19: Verbrauch von raffiniertem Kupfer
zentrationen abgetötet werden, benutzt 1994; Anteile der bedeutendsten
man auf der anderen Seite bestimmte Verbraucherländer [44]
Bakterienarten bei der Laugung von *) GUS und andere Staaten der ehemaligen UdSSR
Bild 77 (DKI A 1738) Dachrinne, Rinnen-
kessel und Fallrohr aus Kupfer
Bergwerks- und Raffinerieproduktion Kokillenguß 38,4 % 1994 wurden von den Halbzeugwerken
sowie den Verbrauch. der Bundesrepublik Deutschland abge-
Sandguß 29,7 %
In der Bundesrepublik Deutschland liefert [46]:
wurden 1994 rund 983 100 t raffinierten Strangguß 19,4 % 857 800 t Halbzeug aus unle
Kupfers verbraucht. Das entspricht einem Schleuderguß 9,4 % giertem Kupfer
Verbrauch pro Kopf der Bevölkerung 597 200 t Halbzeug aus Kupfer-
Druckguß 1,6 %
von etwa 12,6 kg raffiniertem Kupfer (der legierungen
Gesamtkupferverbrauch einschließlich di- Kunstguß 1,5 % Insgesamt:
rektem Schrotteinsatz betrug rund 1 275 Tab. 22: Aufteilung der Gußproduktion 1 455 000 t Halbzeug aus unlegier
000 t. Das bedeutet einen Gesamtkupfer (1994) aus Kupfer und Kupferlegie- tem Kupfer und aus
verbrauch pro Person von etwa 16 kg). rungen nach Gießverfahren in % Kupferlegierungen
[45] Die Aufteilung der 857 800 t Halbzeug
aus unlegiertem Kupfer nach Halbzeug-
formen zeigt Tab. 20.
Halbzeugform Anteil Die Abnehmerbranchen für Kupfer in
in % der westlichen Welt zeigt Tab. 21. An-
wendungen für Kupfer, bei denen die gute
Kupferdrähte 58,0
Kupferbleche u. -bänder 21,0 Andere Alle
Kupferrohre 18,0 Sandguß Gießver- Gießver-
fahren fahren
Kupferstangen u. -profile 3,0
Allgemeiner Maschinenbau, Bergbau 26,0 19,6 21,5
Andere Halbzeugformen • 0,1
Bauausstattung 23,0 19,8 20,7
Tab. 20: Aufteilung der Halbzeugproduktion Werkzeugmaschinen, Werkzeuge,
(1994) von unlegiertem Kupfer nach Hebe- und Fördermittel, Pumpen 6,3 5,2 5,5
Halbzeugformen [45] Verkehr 5,3 3,7 4,2
Metallwaren einschließlich Munition und Waffen 0,5 4,5 3,3
Elektrotechnik 1,9 1,1 1,3
Elektroindustrie 47 % Feinmechanik, Optik, Medizinische
Apparate und Instrumente 1,5 0,5 0,8
Bauindustrie 22 %
Apparatebau, Chemische u. Nahrungsmittelindustrie,
Maschinen- u. Apparatebau 13 % Land-, Forstwirtschaft, Haushaltsgeräte 0,8 0,5 0,6
Verkehr 9% Sonstige Abnehmergruppen 30,6 36,9 35,1
Konsumgüter u. Metallwaren 9% Export 4,1 8,2 7,0
Tab. 21: Abnehmerbranchen der westlichen Tab. 23: Abnehmerbranchen für Guß aus Kupfer und Kupferlegierungen in der Bundesrepublik
Welt für Kupfer (Angaben in % für Deutschland (Angaben in % für das Jahr 1994) [45]
das Jahr 1991) [13]
elektrische Leitfähigkeit genutzt wird, [24] W. Wiederholt: Die atmosphärische Maß- und Produktnormen:
liegen weit oberhalb 50 %, da z. B. auch in Korrosion von Kupfer und DIN 1751: Bleche und Blechstreifen,
den Branchen Bauwesen oder Ma- Kupferlegierungen, Metalloberfläche 18 kaltgewalzt
(1964), S. 122 DIN 1754: Rohre, nahtlosgezogen
schinenbau viele Anwendungen elektro- [25] B. Winkler: Korrosion und Korrosions- DIN 1756: Rundstangen, gezogen
technischer Natur sind. schäden an Kupfer und Kupferwerkstoffen DIN 1757: Drähte, gezogen
1994 wurden in der Bundesrepublik in Trinkwasserinstallationen. IKZ-HAUS DIN 1759: Rechteckstangen, gezogen, mit
Deutschland 81 059 t Guß aus Kupfer TECHNIK (1994) Heft 10,11 scharfen Kanten
und Kupferlegierungen erzeugt. Die [26] H. J. Holtmeyer u. a.: Über die medizinische DIN 1761: Vierkantstangen, gezogen, mit
Aufteilung nach Gießverfahren zeigt Tab. und ernährungsphysiologische Bedeutung scharfen Kanten
von Kupfer als Spurenelement für den DIN 1763: Sechseckstangen, gezogen, mit
22, die Aufteilung nach Verbraucher- Menschen. Metall 32 (1978), S. 1157 scharfen Kanten
gruppen die Tab. 23. [27] E. Brunhuber: Schmelz- und DIN 1782: Rundstangen, gepreßt
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Zeitstandeigenschaften und DIN 17670: Bleche und Bänder
MKB-Metallguß, 85066 Eichstätt/Bayern: 61
Bemessungskennwerte von Kupfer und DIN 17671: Rohre
DIN 17672: Stangen Niehoff KG, 91126 Schwabach: 46
Kupferlegierungen. DKI-Sonderdruck s. 178 Norddeutsche Affinerie, 20033 Hamburg: 23
Deutsches Kupfer-Institut, Berlin, 1982 DIN 17673: Gesenkschmiedestücke
DIN 17674: Strangpreßprofile Piel & Adey, 42604 Solingen: 35
[22] K. Drehfahl, M. Kleinau u. W. Steinkamp:
DIN 17677: Drähte Saar-Metallwerke GmbH, 66026 Saar-
Ergänzende Zeitstandversuche an den bei
den Apparatebauwerkstoffen SF-Cu und DIN 17678: Freiformschmiedestücke brücken: 34
CuZn20Al2. DKI-Sonderdruck s. 191, DIN 40500: Kupfer für die Elektronik SMS AG, 40237 Düsseldorf: 39
Deutsches Kupfer-Institut, Berlin, 1988 Siemens AG, 13629 Berlin: 60
**) Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Gültig sind
[23] Copper Data Sheet No A6, Cu-DHP, jeweils die neuesten Ausgaben der Normen. Infolge der geltenden Staatliche Museen, 10178 Berlin: 2, 3, 4
Deutsches Kupfer-Institut, Berlin, 1968 Verpflichtung, EN-Normen in das nationale Normenwerk zu Wieland-Werke AG, 89070 Ulm: 69, 70
übernehmen , werden die DIN-Normen sukzessive durch EN-Normen
ersetzt. Zollern Vertr. GmbH,72481 Sigmaringen: 52

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