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Jens Heimbokel
Gelsenkirchen, 7. Oktober 2014
1
Wirtschaftlichkeit
2
Inhalt
3
Kostenrechnen – Warum?
4
Zusammenhang zwischen Produktivität/
Wirtschaftlichkeit …
7
Grundlegende Begriffe – hier Kosten
Als Kostenart bezeichnet man nach der Art des Verzehrs an Gütern und
Diensten unterteilte (Gesamt-) Kosten.
Kostenart
9
Grundlegende Begriffe - hier Kostenträger
• Erzeugnisse
• Dienstleistungen bzw. zur Ihrer Erstellung erteilten Aufträge
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Kostenträgerrechnungen
1. Divisionskalkulation
2. Zuschlagskalkulation
( Kalkulation mit Gemeinkostenzuschlägen)
3. Zuschlagskalkulation mit Maschinenstundensätzen
14
Prinzip der Zuschlagskalkulation
Selbstkosten ohne und mit Maschinenkosten (ohne SEF( Sondereinzelkosten Fertigung), EK (Entwicklung
und Konstruktionseinzelkosten, und SEV (Sondereinzelkosten Vertrieb)
21
Schweißkostenanalyse
Die sinnvollste Art, Schweißkosten zu analysieren, ist die Messung der Arbeitszeit, des
Verbrauches an Zusatzwerkstoffen.
Bei einer Nachkalkulation liegen diese Werte z.B. in Form von Material- und
Fertigungsscheinen vor.
Bei der Vorkalkulation gibt es verschiedene Möglichkeiten. Man kann auf Erfahrungswerte
zurückgreifen z.B. wenn Bauteile sich stark ähneln, außerdem kann man Daten aus
entsprechenden Tabellen bzw. aus der Literatur entnehmen.
32
Ablaufabschnitte
Bei vollbeeinflussbaren Abläufen hängt die Zeit für das Ausführen des Arbeitsablaufes
ausschließlich vom Menschen ab ( z.B. Montage, Rüsten, Schlosserarbeit, Zeichnung
lesen).
Bei unbeeinflussbaren Abläufen kann der Mensch die Zeit des Arbeitsablaufes nicht
beeinflussen, wenn er die Daten des vorgeschriebenen Arbeitsverfahren- oder der -methode
einhält (Überwachung automatisierter bzw. zwangsgesteuerter Prozesse)
Bei bedingt beeinflussbaren Abläufen kann der Mensch die Zeit für das Ausführen des
Arbeitsablaufes nur bis zu dem Grade beeinflussen, wie das Arbeitsverfahren und die
Arbeitsmethode einen Spielraum zulassen ( Schweißen (manuell und teilmechanisiert),
Löten, Drehmaschine mit Handvorschub bedienen) 33
Wirtschaftlichkeit in der Schweißtechnik
Allgemein
Wirtschaftlichkeit in der Schweißtechnik
• Stückzahl
• Werkstoff
• Blechdicke
• Anforderungen an die Güte
• einzusetzende Betriebsmittel vorhanden oder zu
beschaffen
• Zugänglichkeit der Schweißstelle
• Fertigungsort ( Werkstatt oder Baustelle)
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Abschmelzleistung
37
Abschmelzleistung verschiedener Schweißverfahren
38
Abschmelzleistung verschiedener Schweißverfahren
39
Abschmelzleistungen beim Prozess 135 - (tMAG)
41
Ausbringung
Unter Ausbringung von Stabelektroden versteht man das Verhältnis vom Gewicht des
eingebrachten Schweißgutes zum Gewicht des abgeschmolzenen Kerndrahtes in Prozent [%].
Sie hängt ab von den Faktoren:
Da sich die Angabe des Schweißgutgewichtes ohne Schlacken, Spritzer und Reststummel
versteht, beträgt die Ausbringung normaler Stabelektroden unter 100 %, bei
Hochleistungselektroden kann sie bis zu 300 % betragen. Außerdem ist die Stummellänge zu
berücksichtigen. Bei anderen Prozessen sind auch die Hilfsstoffe wie Gase oder Pulver von
Bedeutung.
42
Beispiele unterschiedlicher Ausbringung
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Schweißposition 1
In Zwangspositionen muss die Schweißleistung verringert werden. Damit erhöht sich die
Schweißzeit. Grund für die höhere Leistung bei Normalposition ist das besser beherrschbare
Schmelzbad, hiermit kann seine Größe erhöht werden.
Einige Hochleistungsschweißverfahren setzen bestimmte Schweißpositionen voraus:
• RES ( Verbindungsschweißen) s = PF
• UP w = PA, h = PB, q = PC
• Hochleistungs- E w = PA, h = PB
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Schweißpositionen nach DIN EN ISO 6947
45
Schweißposition 2
Große Werkstücke oder Reparaturen können oft nur in Zwangslagen ausgeführt werden.
Bezogen auf die Schweißzeit in der optimalen Position w = PA können für folgende Positionen
diese Faktoren gelten (nach Aichele):
PA (w) = 1,0
PB (h) = 1,05 … 1,15
PF (s) = 1,25 … 1,35
PE (ü) = 1,4 … 1,6 und mehr
Der Spritz- und Abbrandverlust steigt in Zwangslage z.B. bei PF um ca. 13 %, bei PE um ca. 18 %
beim Verfahren E ( in Normalposition ca. 5 … 8 %).
46
Abhängigkeit der Schweißzeit von der Schweißposition
47
Vorgabezeiten in der Schweißtechnik
1. Hauptzeiten ( Schweißzeit)
2. Nebenzeiten
3. Erholungszeiten
4. Verteilzeiten
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Verringerung der Haupt (Schweiß) - Zeit
49
Verringerung der Nebentätigkeiten
50
Beispiele für verfahrensbezogene Nebenzeiten
Verfahren Nebenzeit
E • Elektrode wechseln
• Umhüllung für besseres Zünden entfernen
• Schlacke entfernen
• Strom ändern
MAG • Brenner reinigen
• Einstellwerte ändern
• Düse einsprühen
UP • Pulver auffüllen
• Naht reinigen
• Brenner ausrichten
• Einstellwerte ändern
51
Verbrauchsgüter
Drähte von der Großrolle sind häufig nicht günstiger als Dornspulen, jedoch rechnet sich das
weniger häufige Spulenwechseln
Der Verbrauch von Pulvern ist abhängig vom Schüttgewicht (feine Pulver – dichte Schüttung -
höherer Verbrauch).
Der Verbrauch von Pulvern ist abhängig von der Spannung (höhere Spannung ergibt breiteren
Lichtbogen und damit höheren Verbrauch.)
Heliumhaltige Schutzgase ergeben Vorteile bei der Vermeidung von Poren und Bindefehlern
Mischgase ergeben bei Stahl bessere mechanisch technologische Gütewerte und reduzierte
Spritzerbildung im Vergleich zum Einsatz von Kohlendioxid
Kohlendioxid ist wiederum billiger und hat bei entsprechender Einstellung einen bessern Einbrand53
Energieverbrauch
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Einschaltdauer
Abgesehen von der genormten Einschaltdauer, wie sie dem Typenschild zu entnehmen ist, muss
für eine Kalkulation die „arbeitsbezogene Einschaltdauer“ geschätzt werden:
Erfahrungswerte gehen von nachfolgenden ED aus:
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Ermittlung Nahtquerschnitt und - gewicht
56
Fügegerechte Konstruktion
57
Prüfgerechte und halbzeuggerechte Konstruktion
58
Werkstoffgerechte Konstruktion
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Steigende Komplexität + strengere Anforderungen (Stückzahl,
Qualität) + Robotisierung => schrumpfendes Parameterfenster
RYS,
p0,2,TS
Rm
Unlegierter Stahl
Hochfeste
high Stähle
strength steels
martensitic steelsStähle
Martensitische
austenitic stainless
Austenitische steels
Edelstähle
Mittellegierte
medium alloyedStähle
steels
unalloyed steels
Unlegierte Stähle
- Parameter Fenster
Parameter window +
Quelle: Böhler Thyssen Welding
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Strengere Anforderungen durch unterschiedliche Halbzeuge,
Legierungen, Oberflächenzustände, Automation, etc.
Schweiß-Aufwand
YS, TS
Aluminium
Schweißen aller Halbzeuge
high strength steels Notwendig für
optimierten
Leichtbau
Schweißen von Extrusion
martensitic steels
und Blech
Schweißen
austenitic von Guss-
stainless oder
steels
Schmiedeteilen
Schweißen
medium vonsteels
alloyed Extrusionsteilen
Schweißen
unalloyed von Al-Blech
steels
- Parameter Fenster
Parameter window +
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Kostenbewusst Konstruieren
Beanspruchungs-, Fertigungs- und
• Schweißgutmenge verringern.
• Maßhaltig vorbereiten und zusammenbauen.
• Qualität so gut wie notwendig
• Festlegung der Bewertungsgruppe bei geschweißten Konstruktionen im nicht geregelten
Bereich.
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Kosten reduzieren durch Verringern der
Schweißgutmenge
63
Schweißnahtvolumen bei unterschiedlichen a- Maßen
a2 : a1 = 1 : 2
A2 :A1=1:4
64
Schweißnahtvolumen bei unterschiedlichen a- Maßen
65
Die richtige Nahtform wählen
66
HY - Naht
67
Qualität nicht so gut wie möglich,
sondern so gut wie notwendig.
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Einfluss der Bewertungsgruppen von
Schweißverbindungen auf die Konstruktion, Fertigung
und Kontrolle
Kriterien für das Festigkeits- und Kriterien für die Herstellungsbedingungen Kriterien für die Kontrolle
Ermüdungsverhalten • Unterschiedlicher Umfang der
Prüfungen
Einfluss auf die Kosten für die Fertigung und dazugehörige Kontrolle
der Schweißverbindungen
71
Bewertung von Stumpf- und Kehlnähten
nach ISO 5817
72
Bewertung von Stumpf- und Kehlnähten nach
ISO 5817
73
Das Verfahren bestimmt die Menge des Schweißgutes
74
Engspaltschweißen
75
WIG Orbitalschweißen mit offener Zange
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Badsicherungen benutzen.
77
Mit oder ohne!?
ungünstig günstig
78
Keramische Badsicherungen
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„Eingebaute“ Badsicherung
80
Empfehlungen für Fugenformen nach EN ISO 9692-3
81
EN ISO 9692-3
Fugenformen für Stumpfnähte, einseitig geschweißt
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Kostenfaktor.
Fehler beim Schweißen.
- Bindefehler
- Schlackeneinschlüsse
- Einbrandkerben
- Kalt- und Heißrisse
- Poren
83
Bindefehler
84
85
86
Nacharbeit reduzieren, Silikate, Schlacken
und Spritzer.
87
Gute Schlackenentfernbarkeit
88
Oxidationsschutz durch die Schlacke
89
Die Wahl des Schweißschutzgases bestimmt den
Oxidationsgrad der Oberfläche
90
Extreme Spritzerbildung führt zu sehr großer Nacharbeit
91
Unregelmäßigkeiten
92
Unregelmäßigkeiten
93
Unregelmäßigkeiten
94
Unregelmäßigkeiten
95
Einfache Bedienung von Schweißgeräten.
96
Verringerung der Zeiten für Nebentätigkeiten
97
Wirtschaftlich MAG-Schweißen
Gerätetechnik Schutzgase
• Drahtvorschubautomatik für Einfädeln des Drahtes • Nahtaussehen und Einbrand
• Einschleichautomatik • Schlackebildung und Spritzer
• Gasnachströmzeit • Erhöhung der Schweißgeschwindigkeit
• Freibrennautomatik
• Intervallsteuerung für Heftnähte
• Vorprogrammierung
— Drosseleinstellung für Dünn- u. Grobblech
— Kennlinien
— Grundwerkstoff und Drahtdurchmesser
• Pulsautomatik
• Einknopfbedienung durch Synergie-Steuerung
• Reproduzierbarkeit des Prozesses durch
Hochleistungsprozessor
98
Bauarten von MSG Schweißstromquellen
(Quelle Fronius)
MSG
Stromquellen
Konventionelle Transistor
Stromquellen Stromquellen
• integrierte Fernregelung
• digitale Parameteranzeige
• Parameterabruf
• Job - Abruf
Quelle Fronius
100
Kostenreduzierung durch den Einsatz
optimierter Schweißschutzgase.
101
Kostenfaktoren/m Schweißnaht, Deutschland
4,0%
4,0%
2,0%
4,0%
Arbeitskosten
Zusatzwerkstoff
86,0%
Schweißgas
Energie
Maschinen
102
Wärmeleitfähigkeit verschiedener
Prozessgaskomponenten
16
Wärmeleitfähigkeit [W/mK]
12
Wasserstoff
Helium
8
Kohlendioxid
4
]
[/K
k
g
litfh
e
rm
ä
W
Sauerstoff
Argon
0
0 2000 4000 6000 8000 10000
Temperatur [°C]
103
Schutzgase zum WIG-Schweißen von Nichtrostendem
Stahl
VARIGON® H
VARIGON® He
Argon
Lichtbogentemperatur
Wärmetransfer
Schweißleistung
104
Einfluss der Prozessgaskomponenten auf das
Benetzungsverhalten
schlechte
Benetzung
gute
„Vorwärmeffekt“
Dissoziation endotherm
CO2 <=> CO + ½ O2
Rekombination exotherm
Wärmeleitfähigkeit λ He 8
λ Ar 1
α He 5
Wärmeübergangszahl
α Ar 1
105
Lichtbogenarten beim MAG Schweißen
Gilt für Massivdraht G3Si1, Ø 1,2 mm, Schutzgas ISO 14175-M21 (CORGON® 18)
Rotierender Lichtbogen
Spannung [V]
(nur Mischgas)
60
50
40 Übergangsbereich
Impulslichtbogen (nur Mischgas)
20 Übergangslichtbogen (Mischgas)
Langlichtbogen (CO2)
10
Kurzlichtbogen
In allen Berechnungen identisch: Kosten für Arbeit (30 €/h + 10% Gemeinkosten), Maschinen,
Zusatzwerkstoff und Strom
Optimierte Lösung 1: Alternatives Schweißgas M20, Reduktion der Nebenzeiten
Optimierte Lösung 2: Alternatives heliumhaltiges Schweißgas M20, Reduktion der Nebenzeiten,
höhere Schweißgeschwindigkeiten (je +3 cm/min)
107
Kostenbetrachtung (7,43 €/m Schweißnaht,
Deutschland)
6,0
Arbeitskosten
5,0 Zusatzwerkstoff
Schutzgas
4,0 Energie
3,0 Maschinen
Gesamtkosten
2,0
1,0 0,22 0,33 0,11 0,41
0,0
Kosten in €
109
Kostenbetrachtung (6,85 €/m Schweißnaht,
Deutschland)
Gaskosten: 5 €/m³
8,0
6,81 Nebenzeiten: 5 min
7,0
5,81 Ersparnis: 0,62 € oder 8%
6,0
Arbeitskosten
5,0 Zusatzwerkstoff
Schutzgas
4,0 Energie
3,0 Maschinen
Gesamtkosten
2,0
1,0 0,22 0,33 0,11 0,34
0,0
Kosten in €
111
Kostenbetrachtung (6,75 €/m Schweißnaht,
Deutschland)
8,0
7,0 6,27
6,0
5,01 Arbeitskosten
5,0 Zusatzwerkstoff
Schutzgas
4,0 Energie
3,0 Maschinen
Gesamtkosten
2,0
Gaskosten: 10 €/m³
1,0 0,61
0,22 0,10 0,33 Nebenzeiten: 4 min
0,0 Ersparnis: 1,16 € oder 15%
Kosten in €
Vorfertigung
Kraft zum Führen Ausdauer
Wahl des
Verfahrens
Nahtform Größe
Position
Herstellkosten Wanddicke
Nahtanordnung
Gestaltung / Stückzahl
Standort
Planung
Werkstück
Wärmebehandlung Einbrand
Wartung
Güteprüfung Rüstzeiten
Handlichkeit
Auslastung Anlernzeiten
Werkstoffauswahl
Beweglichkeit Schweißzusätze
Verzinsung Abschmelzleistung
Energiebedarf
Nebenzeiten
Gesundheitsgefährdung
Raumbedarf Abschreibung
Nacharbeit
Schweißgerät Schweißverfahren 118
Checkliste zum Kostensenken
119
Robotergestützte Produktion von Baggerkomponenten
172
Vollmechanisiertes Schweißen
173
Spezialbehälter - Schweißanlage
174
175
LINFAST® Optimierung MAG Tandem im Schiffbau
176
Optimale Schweißposition
177
178
179
180
181
Fazit / Zusammenfassung
Produktionssteigerungsmaßnahmen!
(Simulation,Programmierunterstützung,Hard-Softwareanpassungen)
209
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Jens Heimbokel
Gelsenkirchen, 7. Oktober 2014
Kontakt:
Fangdieckstraße 75
22547 Hamburg
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