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440: Angeschlagen

Easy German Podcast


www.easygerman.fm

Intro

Manuel:
[0:15] Hallo, Cari!

Cari:
[0:16] Hallo, Manuel!

Manuel:
[0:18] Na?

Cari:
[0:19] Da bin ich wieder.

Manuel:
[0:20] Wie geht es dir?

Cari:
Ach, was soll ich sagen? Für euch klinge ich wahrscheinlich, als hätte ich null Energie,
[0:22]
aber ich fühle mich schon viel besser als letzte Woche. Also ich bin immer noch krank, aber
ich dachte: Mensch, die Menschen brauchen mich. Ich komme mal zurück.

Manuel:
[0:38] Du stellst dich deiner Pflicht als Podcasterin und nach zwei Wochen Abwesenheit
sagst du: "Jetzt wird weiter gepodcastet, auch wenn ich noch huste."

Cari:
Ich bin noch am Husten, aber ich werde einfach mein Mikrofon zwischendurch
[0:47]
ausstellen. Dann mache ich immer so …

Manuel:
[0:53] Sehr gut.

Cari:
[0:55] Siehst du? Dann hörst du mich einfach nicht mehr.

Manuel:
[0:58] Was haben wir denn verpasst in der Zeit ohne dich? Es gab einige Episoden mit
verschiedenen Gästen.

Cari:
[1:04] Die waren übrigens super. Ich habe die gehört, Manuel. Und ich denke, du könntest
den Podcast auch locker ohne mich machen.

Manuel:
[1:11] Ja, so langfristig wäre das natürlich nicht so schön, aber falls du noch mal eine
Episode Pause brauchst oder eine Woche, dann kriegen wir das hin.

Cari:
[1:19]Also was mir sehr gefallen hat, war Janusz. Nicht, dass die anderen Gäste nicht auch
toll waren, aber es macht mir Spaß, euch beiden zuzuhören. Vielleicht weil ich euch so gut
kenne. Und ja, ist schön, wie du aus Janusz immer diese Kleinigkeiten herauskitzelst, diese
lustigen Momente. Und da hätte ich mir gerne auch noch mehr angehört, aber auch die
anderen Episoden waren toll. Habe ich mit Alex gehört, ich habe … nee, mit Erik habe ich
leider nicht gehört. Und die mit John war total toll. Da habe ich sehr gerne zu gehört und
war auch total traurig, dass ich nicht dabei war.

Manuel:
[1:56] Ja, lustige Momente gibt es auch auf unserem schwarzen Brett auf Discord.

Cari:
Was für eine Überleitung, Manuel. Ich dachte, wir reden noch ein bisschen darüber,
[2:01]
was ich so in den letzten zwei Wochen gemacht habe.

Manuel:
[2:08] Ach so, ja, erzähl mal. Ich dachte, du willst nichts erzählen.

Cari:
[2:11]Ja, ich habe auch nichts gemacht. (Ah ja.) Also ich habe wirklich nichts gemacht. Ich
habe zweimal das Haus verlassen, um zum Arzt zu gehen. Ansonsten habe ich zu Hause
gesessen, habe am Anfang gar nichts gemacht, Podcasts gehört. Dann habe ich
angefangen, wieder YouTube zu gucken, habe mein Netflix-Abo reaktiviert. Und jetzt in den
letzten drei, vier Tagen geht es mir so gut, dass ich Computerspiele spielen kann. Das waren
meine letzten zwei Wochen.

Manuel:
[2:39] Spannend. Na, ein Glück, dass du das noch mal zusammengefasst hast.

Cari:
Ja, aber eine Sache, die ich auch gemacht habe, weil ich kann im Moment nicht so gut
[2:43]
sprechen, also, ich habe heute auch alle Termine abgesagt, damit ich meine Stimme
schone. Ihr hört das, meine Stimme ist noch sehr … wie sagt man das?

Manuel:
[2:58] Angeschlagen.

Cari:
Angeschlagen, angegriffen, kaputt. Und ich kann nicht so viel reden, deshalb bewege
[2:59]
ich mich einfach viel schriftlich, digital. Unter anderem war ich in den letzten Tagen wieder
sehr aktiv in unserer Discord-Gruppe. Und da ist mir aufgefallen, dass unser schwarzes
Brett, das wir gegründet haben, sehr aktiv ist, aber es fehlen noch mehr Leute, die
mitmachen. Es gibt viele Angebote von Leuten, die was machen möchten, aber wenig Leute
sehen das. Und da wollte ich hier mal Werbung für machen. Jetzt kannst du uns vielleicht
erst mal erklären, was ist denn Discord und was ist das schwarze Brett?

Manuel:
[3:35] Discord ist eine Chat-App, in der chatten wir mit allen unseren Easy German
Mitgliedern. Das heißt, sobald man ein Mitglied von uns wird, kann man sich dort anmelden
und dann gibt es da ganz viele Kanäle, wo man zum Beispiel über die Nachrichten chatten
kann oder über Sport oder über Technologie. Also es geht einfach ums Chatten und
Deutschüben. Und du hast vor einigen Monaten mittlerweile ein schwarzes Brett dort
gegründet. Das ist so ein kleines Forum, wo man Gesuche und Angebote posten kann. Zum
Beispiel "Ich suche jemanden zum Badmintonspielen in Berlin" oder "Ich biete ein Tutorial,
wie man etwas häkeln kann über Zoom". Oder …

Cari:
[4:27]Das ist jetzt schon sehr speziell, Manuel. Eigentlich die meisten Leute in unserer
Community lernen ja Deutsch. Da sind schon ein paar tausend Leute. Und vor allem gibt es
viele Leute, die neu sind in Deutschland. Und ich dachte, das Hauptding ist eigentlich, dass
man sich trifft zum Deutschlernen oder zusammen die Stadt erkunden. Und da gibt es auch
einige Angebote, zum Beispiel: "Wer hat Bock, in München auf den Weihnachtsmarkt zu
gehen?" Oder: "Wer wohnt in Stuttgart?" Hier schreibt jemand: "Ich komme aus der
Ukraine, jetzt arbeite ich in Stuttgart, ich möchte mich mit jemandem zum Deutschüben
treffen." Und ich weiß ja, dass ihr alle da draußen seid und auch in Stuttgart oder München
wohnt und auch Lust habt, neue Leute kennenzulernen. Ihr müsst nur in das schwarze Brett
reingucken. Das wollte ich heute mal bewerben, Manuel.

Manuel:
[5:14] Das stimmt. Man darf es aber wirklich für alles benutzen. Also es muss nicht ums
Deutschlernen gehen.

Cari:
Richtig. Guck mal hier, Lynn hat geschrieben, sie möchte PUBG Mobile spielen. Das
[5:19]
wäre auch was für dich, oder?

Manuel:
[5:25] Nee, was für dich wäre das.

Cari:
[5:28] Kennst du PUBG?

Manuel:
[5:29] Ja, ist so ähnlich wie Fortnite, ne?

Cari:
Richtig. Da könnten wir mal zusammen Computerspiele spielen. Wenn jemand
[5:32]
geschrieben hätte: "Wer möchte Fortnite spielen?", hätte ich vielleicht mich gemeldet.

Manuel:
[5:40] Eure Chance.
Follow-up: Digitale Anmeldung & "Train vs. Car"

Manuel:
[5:47] Cari, es ist schon ein bisschen her, dass wir über dieses Thema gesprochen haben,
aber du hattest in der Kategorie "das ist schön" ganz euphorisch berichtet, dass man sich in
der Stadt Berlin jetzt online anmelden kann. Das heißt, wenn man eine neue Wohnung
gefunden hat, sagtest du, kann man seinen Wohnsitz anmelden und muss dafür nicht mehr
ins Bürgeramt gehen. Und uns haben viele Kommentare erreicht, die sagen, das stimmt
leider nicht. Das geht im Moment nur in Hamburg und Lübeck. Und in Berlin kann man sich
jetzt — große Innovation — eine Meldebescheinigung online klicken. Das heißt, wenn man
schon angemeldet ist, kann man sich das einmal bestätigen lassen. Das geht online, aber
das Anmelden, das muss immer noch persönlich erfolgen.

Cari:
[6:42]Das wäre aber auch zu schön gewesen, ne? Wenn das jetzt schon gegangen wäre. Wir
haben einfach mal wieder mehr Hoffnung gehabt und mehr Hoffnung interpretiert in den
Text, den ich gelesen habe, als es wirklich war, ja.

Manuel:
[6:57] Wir berichten dann in einem neuen "das ist schön", wenn sich das wirklich verändert.
Und dann wollte ich noch ein größeres Follow-up machen mit dir zu unserem "Zug vs. Car"-
Video.

Cari:
[7:13] Oh ja.

Manuel:
[7:13] "Train vs. Car". Da gab es so viele Kommentare unter dem Video. Also es gibt ja oft
oder meistens viele Kommentare unter unseren Videos und nicht immer sprechen wir
darüber. Aber ich fand es wirklich spannend, was dort so passiert ist in den Kommentaren.
Ich hatte schon das Gefühl, es gab Leute, die waren doch … also die haben das zu ihrer
persönlichen Mission gemacht, um mal ihre Meinung zu sagen zu diesem Thema.

Cari:
Autofans. Es waren vor allem Autofans, oder? Die waren unglücklich, dass du mit
[7:41]
einem E-Auto gefahren bist und haben da eine Verschwörung gewittert, dass wir dich extra
mit dem … Also wir sind von Berlin nach Frankfurt gefahren und wir haben so als Scherz
gesagt, wir testen mal, wer schneller ist, das Auto oder die Bahn. Und man muss sagen, wir
haben an dem Tag Glück gehabt, weil die Bahn hatte keine Verspätung. Das ist total
unnormal in Deutschland. Und du hattest ein E-Auto, was es nur ein bisschen länger
gemacht hat, aber auch nicht wirklich, oder?

Manuel:
[8:13] Genau. Ganz viele Leute haben tatsächlich geschrieben: "Wenn du mit einem Benziner
gefahren wärst — also mit einem 'normalen', in Anführungsstrichen, Auto — dann hättest
du ganz klar gewonnen." Und da muss ich einfach mal drauf antworten: Nee, das stimmt
nicht. Ich habe mich natürlich wirklich doof angestellt mit dem Laden. Da haben auch sehr
viele Leute, irgendwer hat richtig gesagt … warte mal, wo habe ich denn diesen
Kommentar? Ah, hier, ich habe es gefunden, warte mal: "That type of car takes two to three
minutes to fuel instead of an hour or more for an electric car. An electric car, by the way, that
the young man, Manuel, does not know how to operate, does not know how to charge and
eventually also charged at the wrong charging station. Looks like it took him several hours,
not to mention taking a hitchhiker! What kind of …"

Ja. Also ich nehme die Kritik insofern an, dass ich natürlich mich ein bisschen doof
[9:07]
angestellt habe. Es hat aber nicht viele Stunden gedauert. Es ging unterm Strich sehr
schnell. Also in beiden Fällen hat es irgendwie eine halbe Stunde gedauert, dieser
Ladevorgang. Und diese Pause hätten wir sowieso gemacht. Also da muss ich den Tesla-
Fans schon Recht geben. Das ist jetzt nicht das große Problem. Was auch eventuell stimmt,
diese zwei Ladestopps, die ich machen musste, die waren ein bisschen ungewöhnlich. Und
mehrere Leute haben geschrieben, dass die … dass das Auto eine Reifenpanne hatte oder
Niedrigdruck. Da war nämlich so ein Symbol auf dem Bildschirm, das konnte man auch in
dem Video sehen. Das habe ich natürlich einfach ignoriert. Ich gehe ja davon aus, dass der
Mietwagen-Verein mir da ein normales, gewartetes Auto gibt, aber scheinbar war da … (Ein
fahrtüchtiges Auto.) Ein fahrtüchtiges Auto. Scheinbar war da nicht genug Druck auf den
Reifen. Also das stimmt, aber der Zug hätte trotzdem gewonnen. Selbst wenn das alles
nicht der Fall gewesen wäre, mit den Staus, in denen wir standen, wir wären so oder so
später angekommen.

Cari:
[10:18]Ja, also man muss sagen, ihr wart ja insgesamt fast zwei Stunden zu spät oder nicht
zu spät, sondern später als wir da. Und wir haben uns ja auch noch Zeit gelassen. Also wir
hätten uns auch noch beeilen können. Wir sind ja noch teilweise zu Fuß zum Hotel gelaufen
und haben da noch vor der Frankfurter Börse herumgestanden. Also, es war schon ein sehr
deutlicher Abstand und wenn die Stunde Laden weggefallen wäre, hättest du es auch nicht
geschafft, ne? (Richtig.) Und so oder so, man muss Pausen machen, auch wenn man mit
einem Benziner fährt. Natürlich gibt es Leute, die fahren sechs, sieben Stunden Auto ohne
Pause mit zweihundert km/h. Aber ich sage mal, das ist nicht die Art der Mobilität, die
wirklich gesund ist und die wir persönlich machen würden oder befördern wollen, oder
Manuel?

Manuel:
[11:08] Absolut. Und dann haben noch viele Leute gefragt, was das Ganze denn gekostet
hat. Also wie war denn der Unterschied der Preise? Was war günstiger? Da muss man zu
sagen, das ist natürlich sehr schwer zu sagen. Also in unserem Fall war dieses Auto jetzt
gemietet und wenn man ein Auto einfach besitzt, also dann müsste man natürlich
umrechnen, was hat das Auto gekostet über die Jahre, die man es benutzt und so weiter.
Wenn man das alles mal ignoriert, angenommen man fährt mit dem Auto, ich weiß nicht,
was Benzin dann kostet, aber in Deutschland setzt man immer so diese Pauschale von
dreißig Cent pro Kilometer an, wenn es jetzt zum Beispiel um eine Erstattung geht, wenn die
Firma das erstattet, ne? Wie viele Kilometer sind das von Berlin nach Frankfurt?

Cari:
[11:56] Ich glaube, das waren so fünfhundert.

Manuel:
[11:59] Okay, fünfhundert Kilometer mal dreißig Cent wären dann also hundertfünfzig Euro.
Da ist natürlich auch die Abnutzung mit drin. Also die reinen Spritkosten sind weniger als
hundertfünfzig Euro, aber ich glaube, das ist ein ganz guter Richtwert, den man so ansetzen
könnte. Und die Bahnfahrt, was hat die gekostet?
Cari:
Die hat, glaube ich, hundertsechzig für uns drei gekostet, wobei wir die früh gebucht
[12:21]
haben. Und wenn wir an diesem gleichen Tag gebucht hätten, hätte es hundertzwanzig Euro
pro Person gekostet, was ich total krass finde, weil das ist dann doch für so eine Strecke
von knapp fünf Stunden irgendwie zu viel, oder? Hundertzwanzig Euro pro Person?

Manuel:
[12:42] Ja, ja, das ist echt viel. Da kann man dann sagen, okay, wenn man alleine im Auto
sitzt, dann ist die Bahnfahrt natürlich günstiger. Aber wenn man zu viert oder zu fünft im
Auto sitzt, dann ist das Auto natürlich tatsächlich viel günstiger. Und das ist echt schade.
Also, ich denke auch, so eine große Familie mit drei Kindern und zwei Elternteilen, für die ist
so eine Bahnfahrt einfach teuer.

Cari:
[13:08] Teuer, richtig, ja. Aber es gibt ja noch andere Aspekte, ne? Wir haben so als Scherz
gesagt, wer ist schneller da? Aber das ist ja nicht immer die einzige Frage. Also für uns war
es ja auch viel bequemer, ne? Also wir konnten im Zug arbeiten, schlafen, essen. Für all
diese Sachen musstest du eine Pause machen. Und das ist für mich eigentlich der
Hauptgrund, mit der Bahn zu fahren. Und ich sage mal, bei mir so im Leben, der einzige
Grund, warum ich dann doch manchmal ein Auto nehme, ist, dass, weiß ich nicht, die Bahn
vielleicht nicht zuverlässig fährt, überfüllt ist oder manchmal zu teuer ist. Also ansonsten
würde ich immer eine Bahn nehmen, weil es einfach viel bequemer ist.

Manuel:
[13:48] Das stimmt. Viele Leute hatten auch noch bemängelt, dass das kein
wissenschaftliches Experiment war, aber darum ging es ja nicht. Also es ging schon darum,
einfach ein lustiges Video zu machen, aber dass es vorher abgestimmt war oder wir
unbedingt wollten, dass die Bahn gewinnt, das war überhaupt nicht so. Ich hatte total, ich
war sehr motiviert, ich war total bestrebt, dieses Wettrennen zu gewinnen. Also es war
überhaupt nicht so, dass wir das irgendwie geskriptet hätten, sondern es war schon in dem
Moment ein echtes Rennen.

Cari:
[14:19]Das Gefühl hatte ich auch, dass du wirklich dachtest, dass du gewinnen kannst. Du
bist ja auch einmal hundertneunzig gefahren, aber man muss ja sagen, die Bahn fährt ja zu
Spitzenzeiten, weiß nicht, zweihundertfünfzig km/h oder so?

Manuel:
[14:32] Ja, auf den guten Strecken.

Cari:
Ja, okay, nicht überall, ja. Aber mit dem Auto fährst du ja nicht zweihundertfünfzig
[14:33]
km/h. Eigentlich nie, also hoffentlich nicht. Und im meisten Fall musst du sogar, also im
Durchschnitt fährst du wesentlich langsamer, weil du eben im Stau stehst oder
Geschwindigkeitsbegrenzung hast oder weil es auch einfach … ja, du kannst ja nicht
dauerhaft so schnell fahren. Also, insofern bist du mit der Bahn, glaube ich, auf so einer
Strecke im Normalfall immer schneller. Es sei denn, du musst jetzt wirklich in ein Dorf und
musst dreimal umsteigen und noch zwei Busse nehmen und noch eine Regionalbahn, dann
kann es länger werden.
Empfehlungen der Woche

Cari:
[15:15]Ja, Manuel, ich hatte viel Zeit in den letzten zwei Wochen. Ich habe, glaube ich, alle
Dokus auf YouTube durchgeguckt und dann, als YouTube fertig war, habe ich sogar mein
Netflix-Abo reaktiviert, weil ich solche Langeweile hatte. Denn ich habe immer im Bett
gelegen. Ich möchte euch aber jetzt keine Netflix-Show empfehlen, weil da habe ich
irgendwie nichts richtig Gutes gefunden. Ich habe mal wieder eine Doku mitgebracht. Was
hältst du davon? Guckst du eigentlich manchmal Dokus oder hast du da gar keine Zeit für?

Manuel:
[15:45] Ich gucke seltener Dokus als du, aber wenn ich eine richtig gute, interessante Doku
finde, freue ich mich auch. Und du hast ja eine lange Liste an Doku-Empfehlungen, die
können wir noch mal in den Show Notes verlinken. Da fragen auch oft Leute nach. Also ich
weiß, dass deine Doku-Empfehlungen gern gehört werden hier.

Cari:
[16:03] Das freut mich. Ich habe jetzt eine Doku mal herausgesucht, wo ich dachte, die ist
vielleicht auch interessant für die Menschen, die hier zuhören. Es geht um unsere
Außenministerin, Annalena Baerbock. Das Video wurde von ZDF produziert. Es ist eine
Doku, dreiundvierzig Minuten lang, über ihre Arbeit. Also es geht schon los vor der Wahl und
dann, wie hat sich jetzt ihr Leben im Job verändert? Sie ist Außenministerin, reist durch die
Welt. Es gibt viele diplomatische Krisen, Kriege. Es gibt auch Fehler, die sie gemacht hat.
Und dazu wird sie interviewt und es ist erstaunlich offen. Also, es gibt Kritik an ihr, sie
reagiert auch auf diese Kritik. Und es werden, ja, auch so Momente gezeigt aus ihrem
Alltag. Und ich fand es eigentlich mal ganz interessant, so was zu sehen. Es hat ein
bisschen so einen YouTube-Clickbait-Titel: "Außenministerin packt aus: Bilanz nach zwei
Jahren im Amt." Das klingt jetzt für mich nicht nach einer ZDF-Doku. Manuel, was sagst du?

Manuel:
[17:11] Ja, aber mir ist das so ein bisschen aufgefallen, dass die Öffentlich-Rechtlichen, also
ARD, ZDF, dass die schon auch wirklich versuchen mitzuhalten mit Netflix und Co., weil
auch die Mediatheken mittlerweile sehr modern aussehen. Da gibt es auch oben so ein
Karussell, wo dann irgendwie große, interessante Thumbnails erscheinen von den Dokus,
die sie machen. Und ich erwische mich da mittlerweile, dass ich auf ard.de gehe oder zdf.de
und dann denke, oh, das sieht aber spannend aus. Und das … irgendwie, früher hatte ich
diese Verbindung nicht, dass die Öffentlich-Rechtlichen, die waren irgendwie informativ und
seriös. Aber das Wort "spannend" wäre mir da nicht in den Kopf gekommen. Aber
mittlerweile passiert das, deswegen, ich glaube, die versuchen einfach mitzuhalten und
auch die jungen Leute zu erreichen.

Cari:
[18:04]Ja, das stimmt, Manuel. Ich weiß gar nicht, ob sie das immer schaffen, aber sie haben
doch auch auf YouTube relativ viele Views, muss ich sagen. Also diese Doku hat jetzt auch
schon fast eine Million Views, na, siebenhunderttausend, und das ist schon ziemlich viel,
muss ich sagen, für so eine ZDF-Doku. Und ja, ich wollte die euch einfach mal empfehlen,
weil ich dachte, das ist interessant, mal so einen Einblick zu erhalten in den Alltag einer
Ministerin und dann noch in Deutschland eine relativ wichtige Ministerin als
Außenministerin. Und finde ich interessant, wollte ich mal mit euch teilen.
Manuel:
[18:41] Und wenn euch die Außenministerin nicht interessiert oder ihr die Doku schon
gesehen habt und auf der Suche nach weiteren Dokus seid oder Filmen oder Serien, dann
habe ich eine Empfehlung für euch. Und die leite ich weiter von Birte aus München, die uns
eine ganz liebe Nachricht geschickt hat. Und zwar ist das die Website und Plattform
"Filmfriend". Also wir reden ja hier oft über Netflix und … was gibt es noch?

Cari:
[19:12] Disney Plus.

Manuel:
[19:13] Disney Plus, die kennt man.

Cari:
[19:14] Amazon Prime.

Manuel:
[19:15] Genau. Und wir erwähnen auch oft Lingopie, das ist ein Sponsor von uns. Die sind
auch sicher alle toll, aber das Tolle bei Filmfriend — nicht so bekannt — ist, dass man bei
ganz, ganz vielen Büchereien in Deutschland kostenlosen Zugang bekommt. Das heißt, nur
über die Büchereigebühr — in Berlin sind es zum Beispiel nur zehn Euro im Jahr —
bekommt man Zugriff auf Filmfriend und dort gibt es ganz viele Filme und Dokus und die
sehen auch alle sehr spannend aus. Ich muss zugeben, dass ich da auch nicht viel
unterwegs war in letzter Zeit, aber da sehe ich zum Beispiel eine Doku über die Antarktika,
Life … Leben am Limit, es gibt eine Doku über Finnland, Bären, Elche, Riesenmarder, und
so weiter und so fort, Dokus über Polen. Also, ich finde es einen guten Tipp, dass man
auch, wenn man vielleicht im Moment nicht so viel Geld hat, über die Bücherei auch ganz
viele digitale Angebote bekommt und auch Filme und Serien schauen kann.

Cari:
Du bist ja eh ein Freund der Bücherei und hast das schon mal empfohlen, ne? Ich
[20:19]
frage mich immer noch, wie kriegt man da so einen Ausweis? Geht das schon digital oder
muss man da persönlich erscheinen?

Manuel:
[20:31] Das geht digital. Du kannst dann aber mit dem Digitalen nicht vor Ort ausleihen. Das
heißt, wenn du … Du kannst ihn dir erst mal digital klicken und dann auch sofort diese
digitalen Angebote nutzen. Und wenn du dir das erste Mal dann ein echtes Buch in der
Bücherei ausleihst, dann musst du dir noch den Ausweis geben lassen. Aber du bist dann ja
eh schon da. Also es ist ein gutes System. Ich muss sagen, Büchereien sind wichtig und toll
und ich hoffe, es wird sie auch in hundert Jahren noch geben.

Eure Fragen

Manuel:
[21:05] Cari, wir haben sehr viele Fragen auf unserer Liste. Mal schauen, wie viele wir heute
noch schaffen. Die erste Frage kommt von Dave und er hat uns eine Audionachricht über
easygerman.fm geschickt.
Dave:
Hallo, hier ist Dave aus de(n) USA. Ich kann mir vorstellen, dass Sie in Deutschland
[21:20]
und insbesondere in Berlin so bekannt sind, dass Sie nicht mehr erklären müssen, wer Sie
sind. Stimmt das oder wie oft müssen Sie erklären, wer Sie sind, wenn man Menschen auf
der Straße interviewt?

Manuel:
[21:44] Wenn wir Interviews auf der Straße machen, sagen die Leute: "Ach, Easy German, ja,
klar. Ich kenne euch, da mache ich direkt mit." Oder müssen wir erklären, was wir machen?

Cari:
[21:55]Also so halb, halb, ne, denke ich. Aber es wird auf jeden Fall mehr. Also es werden
immer mehr Leute, die uns kennen. Auch deutsche Muttersprachler werden immer mehr.
Also, das müsste jetzt Janusz erzählen, aber ich habe das Gefühl, dass es schon so ist,
wenn er Interviews auf der Straße macht, dass die Hälfte der Leute uns schon kennt. Und
natürlich vor allem von den Leuten, die zugezogen sind, die aus dem Ausland kommen, die
Deutsch lernen, da sind es mehr als die Hälfte. Und ist schon so, dass wir öfters erkannt
werden auf der Straße.

Manuel:
[22:28] Total. Ich mag das immer total gerne, wenn wir ein Paar treffen und einer oder eine
der beiden ist zugezogen und lernt Deutsch und der andere oder die andere ist Deutscher
und dann erkennt uns die Deutschlernerin zum Beispiel und der Freund, der daneben steht,
sagt so: "Hä, wer ist das denn?" Und dann sagt sie: "Das ist (sind) doch die, die ich immer
auf YouTube gucke." Das passiert so oft und das finde ich immer sehr lustig und schön.

Cari:
[22:58] Ja, und dann kannst du die Leute auch ganz einfach überreden, mitzumachen, ne?

Manuel:
[23:02] Genau.

Cari:
Also, ist ja nicht so, dass jeder total Bock hat auf Interviews für YouTube. Und das
[23:03]
geht dann immer einfacher, wenn wir Leute wie euch treffen und ihr sagt dann: "Hey, hier,
mein deutscher Freund, meine deutsche Freundin ist hier, mach mal mit."

Manuel:
[23:17] Genau, genau.

Cari:
[23:17] Das klappt ganz gut.

Manuel:
[23:18] Die helfen uns dann beim Überzeugen. Dann haben wir eine Frage bekommen von
Marie zum Thema Selbstständigkeit. Erst mal finde ich es schön, was sie schreibt, passt
auch zu unseren Themen heute. Sie schreibt: "Früher ertönte ständig die Netflix-Musik in
meinem Kopf … und jetzt die Musik aus dem Podcast von Easy German." Also, sie hat
scheinbar einen Ohrwurm von unserer Intro-Musik. (Das ist schön.)
Und sie fragt: "Ich möchte gerne mehr über euer Team erfahren. Wie habt ihr in
[23:47]
Deutschland als Selbstständige angefangen? Das ist doch hier nicht so beliebt wie zum
Beispiel in Amerika, oder? Und wie sieht die Arbeit eines Selbstständigen aus? Wie werden
Steuern gezahlt? Wie hilft der Staat? Ist es gesetzlich möglich, Vollzeitarbeit und
Unternehmertum zu kombinieren?" Das sind fast genug Fragen für eine ganze Episode.
Aber vielleicht kannst du einfach mal erzählen, wie Janusz und du damals angefangen habt
mit Easy German, als es so langsam zum Beruf wurde oder als ihr angefangen habt, Geld
damit zu verdienen.

Cari:
Also, natürlich kann man Vollzeitarbeit und Unternehmertum kombinieren. Ich
[24:30]
verstehe die Frage nicht ganz, weil …

Manuel:
[24:37] Ich glaube, sie meint, kannst du in einer Firma arbeiten Vollzeit und dann nebenbei
noch was Eigenes gründen, geht das?

Cari:
[24:43]Ach so, ja, das ist natürlich möglich. Aber es ist vielleicht nicht hilfreich, wenn man
schon vierzig Stunden an einen anderen Job geschenkt hat und dann noch in den anderen
restlichen Stunden ein Unternehmen aufbauen muss. Also, das kann dir wahrscheinlich
jeder Unternehmer sagen, dass es am besten ist, wenn du einfach wirklich viel Zeit hast.
Und gerade am Anfang muss man ja mehr als vierzig Stunden, sage ich mal, pro Woche so
in sein eigenes Unternehmen stecken. Wir hatten, glaube ich, das Glück, dass wir so
langsam übergegangen sind. Also Janusz hat angefangen, die Videos zu machen. Ich hatte
zu der Zeit noch einen anderen Job und habe den dann so langsam reduziert, Schritt für
Schritt. Und das hat uns geholfen, damit wir das uns überhaupt leisten konnten, denn am
Anfang haben wir mit Easy German kein oder wenig Geld verdient und wenn man irgendwie
dreihundert, vierhundert Euro verdient, dann reicht das nicht für zwei Leute zum Überleben.
Und deswegen haben wir wirklich so Schritt für Schritt mehr gemacht. Ich würde sagen, am
Anfang haben wir auch extrem viel gearbeitet. Das gehört auch dazu, dass man halt dann
tatsächlich irgendwie noch einen anderen Job hat und das Vollzeit macht als Unternehmer.
Und ja, irgendwann funktioniert das dann, ne?

Das war jetzt die Anfangszeit. Jetzt ist es natürlich so, ich muss sagen, ich habe da
[25:58]
heute noch drüber nachgedacht, weil ich bin jetzt so, ich bin seit zwei Wochen krank, ich
fühle mich auch immer noch nicht gut. Und es ist jetzt aber wirklich ein Luxus, dass wir da
hingekommen sind, dass wir … wir sind ja nicht nur drei Selbstständige, sondern wir haben
eine Firma gegründet, wir haben ein Team. Und es ist wirklich toll, dass ich mittlerweile
krank sein kann zwei Wochen, ohne arbeiten zu müssen. Und jetzt langsam fängt der Druck
aber an, ne, weil wir haben jetzt keine Videos mehr, den Podcast könntest du im Zweifelsfall
weiter alleine machen. Aber uns gehen die Videos aus und das jetzt zu einer Zeit, na ja, wir
sind schon finanziell darauf angewiesen, ne? Wenn wir jetzt mehrere Videos ausfallen
lassen, fehlt uns tatsächlich das Geld, um unsere Mitarbeiter*innen zu bezahlen. Und das
macht schon unglaublich viel Druck. Und diese Woche merke ich das so richtig, wo ich
denke, boah, eigentlich bräuchte ich jetzt noch eine ganze Woche zu Hause, aber wir
müssen jetzt Videos produzieren, weil es ist kurz vor Weihnachten und alle Leute, alle
Mitarbeiter wollen über Weihnachten Urlaub machen und ja, das ist auch noch so, ne? Also
so einen Druck gibt es schon auch, wenn man ein eigenes Unternehmen hat.

Manuel:
Wir können ja mal die anderen fragen, wie es aussieht mit Steuern und wie es
[27:10]
aussieht mit Hilfe vom Staat. Wie funktioniert das überhaupt, wenn man sich selbstständig
machen will? Die speichern wir mal ab und vielleicht machen wir da wirklich mal eine ganze
Episode drüber.

Cari:
[27:25] Ja, wobei ich weiß nicht, ob das so spannend ist, ne? Also wenn man jetzt konkret
selber was gründen will, da ist das natürlich interessant, aber es gibt da jetzt auch nicht so
viele Geschichten zu, ne? Also wir haben zum Beispiel keine Hilfe vom Staat bekommen. Es
gibt sicher Förderungen für kleine Unternehmen, habe ich auch schon gehört, ich habe mir
auch schon ein paar angeguckt, aber bei uns hat irgendwie nichts so richtig gepasst oder
vielleicht waren wir auch zu doof dafür. Und Steuern zahlt man einfach, weiß ich nicht, man
hat einen Steuerberater und der rechnet einem das aus.

Manuel:
[27:53] Der macht das. Der kümmert sich drum.

Cari:
Und … ja, man muss natürlich verschiedene Steuern zahlen. Es gibt Umsatzsteuer, es
[27:55]
gibt Gewerbesteuer, es gibt … was gibt es noch? Lohnsteuer, aber ja, weiß ich gar nicht, ob
wir das jetzt hier so erklären sollen, welche Steuern man als Unternehmen bezahlt, oder
Manuel?

Manuel:
[28:13] Das stimmt. Vielleicht auch das Wichtigste, was einfach, ja, was ich auch gelernt habe
in den letzten Jahren, man lernt halt einfach nach und nach alles, was man lernen muss.
Also es ist nicht so, dass man sagt, ich will jetzt eine Firma gründen, dann lese ich jetzt drei
Bücher und dann weiß ich alles und dann lege ich los, sondern man legt halt einfach
irgendwie los und dann merkt man, ach, Mist, hier ist irgendwie was Steuerliches, was ich
lernen muss. Ach, okay, so stellt man Leute an. Okay, so, das sind die rechtlichen
Rahmenbedingungen. Ach, wir brauchen Feuerlöscher im Büro, okay. Also es ist irgendwie
so, Schritt für Schritt lernt man die Sachen halt dazu. Man muss sich natürlich informieren,
man muss irgendwie ganz wachsam sein und vorsichtig auch, aber man muss auch einfach
machen. Anders geht es halt nicht.

Cari:
Ja, und was ja Marie auch geschrieben hat, das ist ja nicht so beliebt wie
[28:59]
beispielsweise in Amerika. Und da muss ich sagen, also jetzt nur aus meinem eigenen
Umfeld, sehe ich schon einen Unterschied. Wir haben ja ungefähr zeitgleich angefangen wie
Seedlang als amerikanische Firma und ich sehe schon, dass in den USA einige Sachen
doch einfacher sind oder man auch sich nicht so viel Sorgen macht, ne? In Deutschland hat
man schon diese Ängste, dass man dann denkt, es gibt so viele Regeln, ich muss alles
wissen, ich muss alles beachten. Und es gibt, glaube ich, auch mehr Regeln in Deutschland,
würde ich mal so pauschal behaupten. Und man hat auf jeden Fall mehr Angst vor dieser
Verantwortung in Deutschland, denke ich, als in den USA, wo man viel schneller sagt: Hey,
ich mache mich selbstständig. Ist auch viel einfacher. Kannst du digital machen und in drei
Klicks ungefähr ist das erledigt, zahlst irgendwie ein paar hundert Dollar. In Deutschland
musst du zum Notar, du musst es beim Gericht eintragen. Ich glaube, wir haben alleine ein
halbes Jahr gebraucht, bis unsere Firma so registriert war, dass wir alles machen konnten.
Und das ist einfach, ja, kennen wir ja, deutsche Bürokratie, ein bisschen aufwendiger als in
manchen anderen Ländern.

Manuel:
[30:14] Cari, ich freue mich, dass du wieder da bist. Ich weiß, du musst jetzt noch mal zum
Arzt. Deswegen machen wir jetzt Schluss.

Cari:
[30:20] Wie, ist schon vorbei hier? Haben wir ja gut geschafft, ne?

Manuel:
[30:24] Haben wir gut geschafft. Nimm dir die Zeit, die du brauchst. Vielleicht hören wir uns in
der nächsten Episode. Vielleicht hört ihr auch noch mal einen Gast.

Cari:
[30:32] Vielleicht bin ich wieder krank.

Manuel:
[30:34] Wir schauen mal. Aber ich freue mich, dass du gesund wirst, langsam, aber sicher.
Und wir hören uns bald wieder.

Cari:
Das hoffe ich auch. Es tut mir leid, dass ich heute noch nicht so viel Energie in meiner
[30:42]
Stimme hatte. Ich muss noch ein bisschen auf meine Stimme aufpassen. Aber ich komme
langsam, Schritt für Schritt zurück.

Manuel:
[30:53] Bis bald, Cari!

Cari:
[30:55] Ciao!

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