Sie sind auf Seite 1von 10

204: Als Corona noch ein Bier war

The Easy German Podcast


www.easygerman.fm

Intro & Ankündigungen

Cari:
[0:16] Hey Manuel!

Manuel:
[0:18] Cari, du hast deine Kamera angelassen heute hier beim Podcasten. Ich sehe dich, das
ist ganz ungewohnt.

Cari:
Okay, warte, die stelle ich schnell aus. Du kannst ja auch deine Kamera anmachen. Ja,
[0:27]
das ist ein kleines Geheimnis behind the scenes. Wir sehen uns nicht beim Podcasten. Also,
weder sind wir zusammen in einem Raum, was ja vielleicht viele Leute auch denken und wir
sehen uns aber auch nicht, obwohl das … ja, man sieht wahrscheinlich auf YouTube viele
Leute, die immer zusammen podcasten, die sich gegenseitig sehen, aber wir nicht. Wir
konzentrieren uns auf die Sprache.

Manuel:
[0:59] Das wird sich aber bald wieder ändern, wenn wir hoffentlich wirklich wieder im
gleichen Raum sitzen können.

Cari:
[1:05]Ja, das wollte ich dich noch fragen in der hoffentlich irgendwann kommenden post-
pandemischen Zeit. Willst du dann gerne wieder zusammen aufnehmen? Weil wir haben ja
jetzt eigentlich länger getrennt aufgenommen als gemeinsam.

Manuel:
[1:18] Kommt darauf an. Also, wenn wir morgens aufnehmen, dann bin ich gerne im
Schlafanzug und laufe gerne vom Frühstückstisch zum Podcast-Mikro.

Cari:
[1:31] Beim Podcasten?

Manuel:
[1:33] Nee, aber quasi … also, dann irgendwo sich anziehen und duschen und hinfahren ist
halt so anstrengend.

Cari:
[1:40] Ja.

Manuel:
[1:41] Aber trotzdem finde ich das eigentlich schön, gerade wenn wir vielleicht mit Gästen
podcasten, die in Berlin sind, wenn wir dann vielleicht unser Studio, was wir ja auch haben,
bald mal wieder nutzen können.

Cari:
Ja, das wäre schön. Darauf freue ich mich schon, überhaupt mal wieder mehr Leute
[1:54]
treffen, darauf freue ich mich doch sehr.

Manuel:
[2:01] Ja, ist übrigens eine gute Überleitung. Wir wollten ein bisschen über das Thema
Zukunft reden. Nein, klingt jetzt viel größer, als es ist. Also, erst mal konkret wollte ich dich
fragen, ob es okay wäre, wenn ich Urlaub mache.

Cari:
Ja, Manuel, das kommt jetzt völlig überraschend für mich, dass du nächste Woche
[2:19]
weg bist, aber gerne.

Manuel:
[2:26] Danke, das ist nett von dir.

Cari:
Es kommt natürlich nicht überraschend. Das haben wir schon besprochen. Manuel
[2:28]
macht Urlaub, ich habe ja auch letzte Woche vor zwei, drei Wochen Urlaub gemacht, da
hast du einfach ohne mich weitergemacht. Diesmal ist das jetzt aber nicht so, denn ich
glaube, du traust mir das nicht zu, richtig? Alleine zu arbeiten.

Manuel:
[2:47] Das stimmt nicht. Diese Anschuldigung weise ich von mir. Natürlich traue ich dir das zu
und weiß, dass du das auch ohne mich rocken würdest. Aber du hast ja gesagt, dass du
auch ein paar andere Dinge zu tun hast in den nächsten zwei Wochen. Und deswegen
haben wir beschlossen, eine kleine Sommerpause zu machen. Das machen ja viele
Institutionen, Podcasts, Fernsehsendungen. (Richtig.) So in den Sommermonaten ein
bisschen weniger zu machen. Wir machen nur zwei Wochen Sommerpause und lassen euch
trotzdem nicht ganz alleine, denn wir haben zwei Spezial-Sendungen vorbereitet, die
erscheinen werden in den nächsten zwei Wochen, immer am Donnerstag. Und ich weiß
nicht, wollen wir da schon verraten, was da passiert?

Cari:
Schwierige Frage. Ich würde sagen, wir können verraten, dass wir an einem anderen
[3:43]
Ort sind. Zum ersten Mal sitzen wir nicht zu Hause, sondern wir sind unterwegs in Berlin für
eine kleine Reportage. Das können wir verraten.

Manuel:
[3:59] Das können wir verraten. Und genau, die Episoden hört ihr ganz wie gewohnt im
Podcast-Feed. Und in zwei Wochen sind wir dann wieder hier. Aber für die Zeit nach der
Sommerpause haben wir auch ein paar Updates.

Cari:
Updates und große Pläne. Und zwar werden wir unseren Podcast-Release-Schedule
[4:16]
… wie sagt man das denn auf Deutsch?
Manuel:
[4:27] Veröffentlichungs-Kalender. (Rhythmus.) Rhythmus.

Cari:
[4:29] Wir werden unseren Veröffentlichungs-Rhythmus verändern. Bisher haben wir js drei
Episoden pro Woche, die immer so zwanzig bis dreißig Minuten lang sind. Die kommen am
Dienstag, Donnerstag und Samstag, also mehr oder weniger alle zwei Tage. Und wir haben
länger darüber nachgedacht, ob wir das nicht vielleicht verändern möchten. Und wir haben
ja damals schon auch zusammen mit euch darüber diskutiert und haben euch ein bisschen
um eure Meinung gefragt. Und ich glaube, den schönsten Kommentar, der mir in Erinnerung
geblieben ist, war der Kommentar von einem von euch, der sagte: Wir müssen uns gut
fühlen mit dem Rhythmus und alles, was dann passiert, ist in Ordnung für euch. Und
tatsächlich werden wir unseren Rhythmus etwas entschleunigen. Das heißt, wir werden
nach der Sommerpause erst mal für eine unbestimmte Zeit nur zwei Episoden pro Woche
rausbringen.

Manuel:
[5:32] Genau und zwar immer dienstags und samstags. Also, der Donnerstags-Termin fällt
quasi weg und wir machen das, weil wir uns ein bisschen mehr auf Qualität fokussieren
wollen, ein bisschen mehr Zeit investieren wollen in die Planung der Episoden, in die
Einladung von besonderen Gästen und die Vorbereitungen dieser Sendungen. Und weil wir
einfach auch einige andere Ideen und Projekte haben, an denen wir arbeiten wollen und ja,
für die wir ein bisschen mehr Zeit brauchen.

Cari:
[6:09]Ja, das ist auch wichtig zu sagen, weil wir möchten nicht, dass ihr denkt, wir lassen
euch alleine, oder wir sind jetzt plötzlich faul geworden. Aber mir ist das ganz stark
aufgefallen in den letzten Wochen, dass wir immer mehr machen, nicht unbedingt mehr, so,
dass ihr es seht. Also, wir machen jetzt nicht mehr Videos oder nicht mehr Podcast-
Episoden, aber es ist einfach insgesamt viel geworden. Wir haben drei Podcast-Episoden
pro Woche, zwei Videos pro Woche, und dann veröffentlichen wir natürlich auch noch
Sachen auf Instagram, mittlerweile auch auf TikTok. Wir haben eine Facebook-Seite. Und
das ist auch schön, weil wir auf all diesen Plattformen unterschiedliche Menschen erreichen.
Aber es muss uns auch immer noch Spaß machen. Also, wir müssen richtig in der Lage sein
zu sagen: Hey, ich habe jetzt Bock, ich setze mich hin und nehme was auf, ich bereite was
vor. Und das gilt eigentlich für alle Medien. Und manchmal, wenn man das Gefühl hat, es ist
zu viel, dann ist es auch besser, weniger zu machen. Weil uns ja auch schon manchmal
aufgefallen ist: Hey, wir setzen uns hin, wir sind auf die letzte Minute angekommen und
dann haben wir noch ein Thema überlegt und irgendwann später fällt uns auf, das Thema
haben wir schon mal gemacht. Also, ich glaube, meistens sind unsere Podcast-Episoden
schon gut, aber mich nervt das dann selber, wenn sie auch manchmal nicht so gut sind und
das Gefühl möchte ich gerne loswerden und in Zukunft einfach so ein besseres Gefühl
haben, mehr Zeit, mehr Freiraum auch haben zwischen den verschiedenen Sachen, die wir
machen. Und ich glaube, dass ihr davon profitieren werdet, denn Quantität ist ja nicht immer
unbedingt das Beste, sondern wir wollen gute Qualität auch machen in unserem Podcast.

Manuel:
[7:56] Absolut. Und an dieser Stelle noch einmal vielen Dank an alle von euch für eure
Unterstützung, besonders natürlich an unsere Mitglieder auf Patreon, die uns finanziell auch
unterstützen. Dank euch können wir das überhaupt beruflich machen. Aber auch Danke an
alle, die einfach regelmäßig zuhören, die Bewertungen auf Apple Podcasts geschrieben
haben, die uns Kommentare geschrieben haben auf YouTube oder beim Podcast. Also,
danke an alle von euch für eure Unterstützung und ja …

Cari:
Das hört sich fast wie so ein Abschied an. Also, ich will ja gar nicht so traurig eigentlich
[8:33]
rüberkommen, weil eigentlich, also, es tut mir ein bisschen leid für … ich habe ein
schlechtes Gewissen auf jeden Fall, weil ich denke vielleicht, einige Leute werden auch
enttäuscht sein, wenn wir weniger podcasten. Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass
ich mich gut fühle damit, und ich freue mich richtig auf die Zeit nach der Sommerpause. Ich
freue mich auf die neuen Episoden, die wir geplant haben. Wir haben auch wieder viele
neue Gäste eingeplant und ich freue mich einfach, wenn wir … ja, ich freue mich einfach auf
diese Energie, die dann da ist.

Manuel:
[9:08] Ja. Nee, ich mich auch. Ich freue mich auch, ich mache jetzt ein bisschen Pause und
dann komme ich mit neue Energie zurück.

Cari:
[9:14] Manuel, jetzt musst du uns noch verraten, wo du hinfährst.

Manuel:
[9:17] Nach Bayern. Ganz … ist kein großer internationaler Urlaub, sondern ein bisschen Zeit
in den Bergen zum Erholen.

Cari:
Das finde ich schön. Das ist ja auch der Trend dieses Jahr, dass man … naja, reisen ist
[9:27]
noch nicht so einfach und auch manchmal nicht so angesagt. Also, man merkt ja gerade,
dass das Reisegeschehen dann doch noch ein bisschen dafür sorgt, dass sich neue
Varianten verbreiten. Und finde ich gut, dass du da zurückhaltend bist und auch ein gutes
Vorbild, Manuel.

Manuel:
[9:49] Danke, danke.

Eure Fragen

Manuel:
[9:57] Cari! Bevor ich mich auf Reise mache, wollen wir noch ein paar Fragen beantworten
von unserer langen Liste.

Cari:
[10:06] Ich freue mich.

Manuel:
[10:07] Und als erstes würde ich gerne eine Audio-Nachricht dir vorspielen von Dordea.
Entschuldigung, wenn ich deinen Namen falsch ausspreche aus der Slowakei und da geht
es nämlich um das Thema Reisen.
Dordea:
[10:22] Liebe Grüße Cari, Manuel und Janusz. Ich denke, dass Ihre Reisen sind eine endlose
Quelle für Themen. (dass eure Reisen eine endlose Quelle für Themen sind) Ihr erwähnt hier
und da etwas, immer sehr Interessantes von der ganzen Welt und es ist sehr magnetisch
und magisch. Das ist ein Vorschlag von mir, Dordea, aus Slowenien. Eure treue Zuhörerin,
stolz, eure Patron zu sein und sehr dankbar für euren Podcast. Tschüss!

Cari:
[10:54] Das ist so eine schöne Frage, Manuel.

Manuel:
[10:57] Ja. Anekdoten von unseren Reisen, das stimmt. Wir sind beide Menschen, die das
Glück haben, schon viel gereist zu sein. Hast du eine gute Anekdote?

Cari:
[11:08] Ach, ich habe tausende Anekdoten. Jetzt weiß ich gar nicht, mit welcher ich anfangen
soll. Ich kann dir direkt eine erzählen, die vielleicht Leute, die uns noch nicht so lange
kennen, die uns vielleicht erst in den letzten ein oder zwei Jahren kennengelernt haben, die
können sich das noch mal angucken, wir haben das nämlich auch in einem Video
verarbeitet. Und zwar sind wir mal in die USA geflogen, das war vor fast — wie lange ist das
her? 2018 war das. Drei Jahre schon fast her — und ich habe das letztens nämlich Chris
erzählt, der bei uns die Videoproduktion macht. Und zwar hat unsere Kameratasche, die wir
immer noch benutzen, die hat so einen Schlitz an der Ecke, die hat eine Tasche und darüber
ist aber, über dieser Seitentasche ist noch so eine Art Schlitz. Ich weiß nicht, wie ich das
beschreiben soll, aber auf jeden Fall kann man da was reinstecken. Wenn man das jedoch
nicht richtig in die Tasche steckt, dann rutscht es unten wieder raus.

Manuel:
[12:10] Es ist quasi eine Tasche ohne Boden.

Cari:
[12:13] Richtig, ja. Aber es ist beides direkt nebeneinander, die Tasche und diese Tasche
ohne Boden. Es ist schwierig zu erklären. Auf jeden Fall war das so, dass wir unterwegs
waren in die USA und wir waren am Gate, hatten schon eingecheckt und sind ins Flugzeug
reingegangen. Und du weißt ja, wenn man dann noch mal ins, am Gate ist, dann zeigt man
noch mal sein Pass. Und nachdem ich diesen Pass gezeigt habe, habe ich den in meine
Kameratasche reingesteckt und da ist er aber unten wieder rausgefallen. Und das habe ich
nicht bemerkt. Dann bin ich in das Flugzeug eingestiegen und bin dann … ja, ohne Pass
losgeflogen. Und das wäre ganz schön schiefgegangen, wenn wir direkt in den USA
gelandet wären, also wenn es ein Direktflug gewesen wäre, dann … ja, dann hätte ich da in
dem Flughafen gestanden ohne Pass. Das heißt, du kannst den Flughafen nicht verlassen.
Und das, ich habe das dann hinterher so überlegt, was man dann hätte machen müssen.
Dann hätte man wahrscheinlich die Botschaft, die nächste Botschaft anrufen müssen oder
Konsulat und die hätten zum Flughafen kommen müssen, um mir einen so Notpass
auszustellen, sodass ich dann wieder raus oder rein gekonnt hätte. Auf jeden Fall sind wir
aber in Island zwischengelandet. Und ich habe noch kurz überlegt: Verdammt, ich habe
keinen Pass, ich konnte nicht weiterfliegen. Sind dann aus dem Flughafen raus, ich war total
fertig, plötzlich sitzen wir in Island ohne Pass. Im Endeffekt, was wir dann machen mussten,
ist: Ich bin am nächsten Tag mit einem Flugzeug zurück nach Berlin geflogen und dieses
Flugzeug ist direkt wieder zurück von Berlin nach Reykjavik. Und ich habe dann noch im
Flugzeug den Leuten gesagt: Hey, ich möchte gleich mit diesem Flugzeug wieder
zurückfliegen, aber es ist nur vierzig Minuten Zeit zwischen der Ankunft und dem nächsten
Flug und das ist sehr eng. Und ich habe gesagt: "Bitte, bitte wartet auf mich, weil ich weiß
nicht, ob ich es in vierzig Minuten schaffe, raus aus dem Flughafen, zur Polizei und wieder
einzuchecken." Das ist ja meistens ein langer Prozess, vor allem wenn der Flughafen sehr
groß ist. Und dann haben die tatsächlich den Flughafen angerufen, da hat dann schon eine
Frau auf mich gewartet, die sagte nur: "Frau Schmidt, kommen Sie mit!" Und wir sind
zusammen tatsächlich vierzig Minuten gerannt. Also, die hat mir dann so Türen
aufgeschlossen, wir sind durch den Flughafen gerannt in Berlin, sind rausgekommen, waren
bei der Polizei am Flughafen, die hatten meinen Pass, die mussten mich dann identifizieren,
ich durfte den bekommen. Sie hat mich dann auch wieder reingeschleust, also ich durfte
dann schneller einchecken und ich war tatsächlich dann als letzte wieder im Flugzeug drin,
bin vier Stunden zurückgeflogen, nach Reykjavik. In Reykjavik Janusz getroffen und dann
sind wir am gleichen Tag noch weitergeflogen in die USA. Und dieses ganze Schlamassel
haben wir auch noch in einem Video festgehalten mit Lern-Inhalt, Manuel.

Manuel:
[15:19] Das ist eine verrückte Story und zeigt, wie krass wichtig so ein Pass halt ist. Also, ich
weiß das natürlich von meinen eigenen Reisen, ich konnte auch schon mal nicht ausreisen
aus Mexiko, weil ich mein Visum nicht im Pass hatte, das ist eine andere Geschichte, aber
da sieht man, wie wichtig diese Dokumente sind.

Cari:
Ja, ich habe dann daraus direkt ein grammatisches Video gemacht. Und zwar ist das
[15:41]
ja im Deutschen schwierig, dieser Unterschied "nach" oder "zu". Also, wenn man wo
hinfährt. Man sagt: "Ich fliege nach Reykjavik." Aber "ich fliege in die USA" und "ich gehe
zum Check-in. In Englisch ist das alles "to". Und ich habe dann einfach meine Geschichte
nacherzählt und erklärt, was der Unterschied ist zu diesem, zwischen diesen drei Wörtern.
Und das seht ihr in dem Video "Super Easy German 89".

Manuel:
[16:17] Genial. Ja, also eine Anekdote, die mir spontan eingefallen ist. Ich war ja
Austauschstudent in Mexiko, als ich noch zur Universität gegangen bin, habe ich zwei
Semester in Mexiko studiert. Und als ich dort ankam, hatte ich noch eine Woche frei, bis
das Studium losging, also bis die Klassen an der Universität losgingen. Und ich kannte
natürlich noch niemanden, ich hatte aber einen Mitbewohner, der war auch aus
Deutschland. Und wir haben dann ziemlich spontan überlegt, dass wir die Zeit nutzen, um
ein bisschen zu reisen. Und ich muss sagen, wir waren noch relativ jung und ich sage mal
(naiv) naiv, genau. Jung und naiv, haben uns nicht so viele Gedanken gemacht. Und wir
haben in Cholula in Puebla gelebt, das ist im Land, also … wie sagt man, so in der Mitte des
Landes, in der Nähe von Mexiko City, so zwei Stunden von Mexiko City. Und wir wollten
danach Veracruz am Golf von Mexiko. Und wir sind dann halt dahin getrampt, sagt man auf
Deutsch. Also, mit Finger raus an die Straße gestellt. (Gehitchhiket.) Gehitchhiket, sagt man
auf Englisch. Und das war eine verrückte Reise, weil wir von vielen verschiedenen
Menschen mitgenommen wurden. Das Highlight war: Wir waren tatsächlich auf einer
längeren Strecke in einem riesigen Corona-Bier-Lkw.

Cari:
[17:58] Damals, als Corona noch hauptsächlich ein Bier war.
Manuel:
[18:01] Richtig, genau, Corona-Bier. Und, ja und dann sind wir da angekommen in Veracruz
und haben dann da gecouchsurft bei ziemlich coolen Jungs, die auf der Straße jongliert
haben und abends noch in so einem Nachtclub jongliert haben. Und die haben uns also in
ihrer Wohnung schlafen lassen, obwohl die wirklich nicht viel hatten und das war einfach
eine total verrückte Reise und im Nachhinein halt wirklich ein bisschen naiv, weil diese
Strecke jetzt nicht ganz ungefährlich ist. Also, man sollte die eigentlich nicht jetzt als
unerfahrener Tourist quasi aus Deutschland mit einem, also, per Trampen bestreiten, da
sollte man lieber einen Busticket kaufen. Aber es ist zum Glück alles gut gegangen und wir
hatten eine super Zeit, haben tolle Menschen kennengelernt und haben gesehen, wie toll
Mexiko ist.

Cari:
Schöne Anekdote. Ich würde da gerne noch, das könnten wir öfter machen. Da
[19:02]
könnten wir, wir haben mal eine Podcast-Episode zum Reisen gemacht oder sogar zwei,
aber das ist schon wieder ewig her. Vielleicht machen wir mal eine ganze Folge mit Reise-
Anekdoten.

Manuel:
[19:18] Das machen wir. Bis dahin beantworten wir aber erst mal noch zwei, drei andere
Fragen. Und zwar hat uns Olga aus der Ukraine geschrieben, sie ist dort Deutsch-als-
Fremdsprache-Lehrerin und hat uns ein paar Fragen geschickt, die auch von ihren
Schüler*innen kommen, wenn ich das richtig verstanden habe. Die erste Frage ist: Was ist
der Unterschied zwischen den Wörtern "das Ding", "der Gegenstand" und "die Sache"?
Diese drei Wörter sind alle mehr oder weniger synonym, bedeuten alle … auf Englisch,
würde man eigentlich sagen, "thing", aber es kommt so ein bisschen auf den
Zusammenhang an. Ich habe gerade mal ein interessanten Foren-Beitrag gefunden von
StackExchange, eine gute Seite zum Fragen stellen. Und "das Ding" ist wahrscheinlich so
der umgangssprachlichere Ausdruck. Also, wenn man sagt: "Das Ding, was du da in der
Wohnung hast, ist aber ganz schön hässlich." Das ist halt umgangssprachlich. Man kann
aber auch sagen: "Also das Ding ist, dass es mir heute nicht so gut geht." Also, es muss
nicht immer ein physikalisches Ding sein.

Cari:
[20:44]Richtig. Also, man kann auch sagen "kein Ding", wenn man zum Beispiel sagt, "das
ist kein Problem" oder so was. Also, ich zum Beispiel sage: "Danke Manuel, dass du mir
gerade so spontan geholfen hast." Und du sagst:

Manuel:
[21:00] "Kein Ding, Cari."

Cari:
Ja, also, kein Ding. Ding kann für Dinge, unbestimmte Gegenstände benutzt werden,
[21:03]
aber auch für … ja, imaginäre … wie nennt man das? Nichtphysische Sachen.

Manuel:
[21:13] Genau. "Die Sache" ist eigentlich so ähnlich. Also, meistens geht es bei einer Sache
schon um etwas Physikalisches. Aber es kann auch ein … ich bin doch ziemlich schlecht
darin, das zu erklären, muss ich sagen. Also …
Cari:
[21:34] Es ist aber auch schwierig. Also, was ist denn das Gegenteil von physikalisch?

Manuel:
[21:39] Immateriell. (Immateriell.) Also, man kann sagen: "Ich habe viele Sachen auf meinem
Schreibtisch." Aber man kann zum Beispiel auch sagen: "Die Sache ist die …" Und damit
meint man, es verhält sich so. Also, es ist (das Thema) das Thema, genau ist so.

Cari:
[21:56]Eigentlich sind "Sache" und "Ding" ziemlich ähnlich. (Ziemlich ähnlich, genau.) "Ding"
ist aber umgangssprachlicher.

Manuel:
[22:01] Genau. "Der Gegenstand" ist wahrscheinlich eher so der offiziellere Begriff, der
offiziellere, das offiziellere Wort, meistens etwas Physikalisches. Allerdings kann man auch
zum Beispiel sagen: "Der Gegenstand meiner Masterarbeit ist das und das." Also, dann ist
es auch wieder das Thema sozusagen. (Richtig.) Also ganz oft kann das etwas Materielles
sein, es kann aber auch ein Konzept oder ein Thema sein.

Cari:
Schwieriges Thema. Ich würde sagen, wir bilden mal zwei, drei Sätze und dann
[22:36]
gucken wir, ob wir die austauschen können und wenn ja, warum nicht? Sag doch mal einen
Satz mit "Ding". Das Beispiel, was wir gerade hatten. Man kann sagen "kein Ding", wenn
man sagt, "das ist kein Problem" oder "habe ich gerne gemacht". Man kann auch sagen
"kein Thema", wenn ich, wenn ich sagen möchte, das ist … ja eigentlich, das ist die gleiche
Antwort, kein Ding, kein Thema. Man kann aber nicht sagen "kein Gegenstand" oder "keine
Sache".

Manuel:
[23:10] Genau. Ich kann aber auch sagen: "Ich habe so viele Dinge auf meinem Schreibtisch,
ich muss den unbedingt mal leerräumen."

Cari:
Ja. Und wenn man jetzt sagen würde: "Ich habe so viele Gegenstände auf meinem
[23:19]
Schreibtisch", dann klingt das ein bisschen zu formell. Ich habe, also ein Gegenstand ist
eher so etwas, was so ganz unbestimmt oder … wenn ich zum Beispiel etwas wirklich nicht
weiß, wie ich das beschreiben soll, dann würde ich sagen: "Was ist das für ein komischer
Gegenstand?" Weil ich vielleicht das noch nie gesehen habe. Das funktioniert.

Manuel:
[23:45] Genau. Und "die Sache", da kann man sagen …

Cari:
Es ist eher so ein Sammelbegriff, oder? Ich kann zum Beispiel sagen: "Räum doch
[23:53]
mal deine Sachen weg." Wenn ganz viele Dinge rumliegen. Aber siehst du, guck mal, jetzt
habe ich Dinge benutzt, die einzelnen Sachen sind Dinge. Aber insgesamt würde ich das als
"Sachen" beschreiben. Ich sage: "Räum doch mal deine Sachen weg." Ich würde nicht
sagen: "Räum doch mal deinen Dinge weg." Ich würde sagen: "Was ist das für ein Ding?"
Und das alles zusammen sind Sachen.
Manuel:
[24:17] Richtig. Und jetzt werde ich das nochmal verkomplizieren, indem ich noch einen
vierten Begriff mit reinbringe. (Nein!) Und das ist "das Zeug". Und das Zeug ist ja im Grunde
auch so ein Begriff. Also, "das Zeug" ist auch irgendetwas, eine Sache. Auf Englisch würde
man vielleicht sagen "stuff", ist das, ist die Übersetzung von Zeug. Aber das Interessante
ist, dass wir dieses Wort "Zeug" ganz oft kombinieren mit anderen Sachen. Also, zum
Beispiel, "das Spielzeug". Das Zeug, mit dem man spielt, also "toy". Oder "das Feuerzeug"
ist ein … auf Englisch würde man sagen "lighter", weil das ein Zeug ist, mit dem man Feuer
machen kann. "Schlagzeug". (Schlagzeug), damit macht man Musik. "Flugzeug", damit
fliegt man. "Werkzeug", damit werkelt man. Ein Hammer ist Werkzeug. Ich kann da mal
einen Artikel von Emanuel noch zu verlinken, aber das ist ein sehr interessantes Wort.

Cari:
Ja. Das wollte ich gerade sagen. Das ist eigentlich so ein perfektes Thema für
[25:23]
Emanuel, der in seinem Blog yourdailygerman.com sehr viel Zeit damit verbringt, solche
kleinen Nuancen zu beschreiben und zwar auf eine sehr lustige Weise. Puh, das war aber
schwierig.

Manuel:
[25:45] Ja, dann hat Olga noch eine zweite Frage geschickt und das ist: Was ist der
Unterschied zwischen "wissen" und "kennen". (Okay.) Noch zwei Wörter, die scheinbar
synonym sind.

Cari:
[25:55] Das ist interessant, das werde ich mal versuchen, etwas schneller zu beantworten,
denn ich hoffe, dass es nicht so kompliziert. "Wissen" und "kennen" wird tatsächlich im
Englischen mit "to know" übersetzt. Aber in anderen Sprachen gibt es tatsächlich auch
diesen Unterschied. Zum Beispiel im … ich muss jetzt mal eben gucken, in welchen
Sprachen. (Spanisch.) Ich glaube, im Spanischen, im Portugiesischen, im Französischen, im
Italienischen, Schwedisch. Weißt du, woher ich das weiß? Auch aus Emanuels Blog. Der
liefert uns hier erst mal die guten Erklärungen. Yourdailygerman.com. Ich werde auch seinen
Blog-Artikel nochmal verlinken. Kennen und wissen ist auf jeden Fall etwas einfacher zu
erklären. Denn kennen ist viel spezifischer. Ich kann zum Beispiel sagen: "Kennst du
Manuel?" "Ja, ich kenne Manuel." Oder "Kennst du diesen Film?" "Ja, den Film kenne ich.
Kennen heißt, ich habe das schon mal gesehen oder ich weiß dass das existiert. "Wissen"
— jetzt habe ich schon "wissen" benutzt — ist jedoch eher eine allgemeinere Information.
Ich weiß, dass Manuel morgen in den Urlaub fährt. Aber ich kenne deinen Urlaubsplan. Und
man kann das auch ganz grammatisch verstehen, denn "kennen" ist immer mit einem
Objekt. Ich kenne den Plan, ich kenne die Idee. Aber wenn es allgemein ist oder mit einem
Verb beantwortet wird, dann benutzt man "wissen". Ich weiß es nicht. "Ich weiß, dass es
morgen regnet." Das sind so allgemeinere Informationen, aber nichts spezifisches. Also,
wenn du solche allgemeinen Aussagen triffst oder überhaupt so eine Aussage triffst zu
etwas, was vielleicht mit einem "das-Satz" oder mit einem Verb ausgedrückt wird, dann
benutzt man "wissen" und wenn man etwas ganz Spezifisches meint, dann benutzt man
"kennen". War das klar erklärt, Manuel?

Manuel:
[28:04] Ja, ich glaube, dass ist total einleuchtend und logisch für alle die, die das in ihrer
Sprache auch haben, dieses Konzept dieser beiden Wörter. Und in Sprachen, wo es das
nicht gibt, wo es das gleiche Wort ist, da stelle ich mir das unglaublich schwer vor. Aber es
ist eine gute Erklärung und wir werden diesen Artikel natürlich verlinken.

Cari:
[28:26]Und ich habe auch noch ein Video dazu, Manuel, denn tatsächlich haben wir ja schon
viele Sachen einmal erklärt. Und zwar habe ich vor drei Jahren ein Video gemacht und dort
habe ich das Thema auch erklärt und zwar auf Englisch. Eins der wenigen Videos, wo ich
Grammatik auf Englisch erklärt habe, war damals mal ein Experiment. Und das Video werde
ich dir, nicht nur dir, sondern auch allen von euch, unten verlinken in den Show Notes.

Manuel:
[28:59] Cari, es war eine schwierige Geburt, habe ich das Gefühl. Kann das heute unser
Ausdruck der Woche sein? Diese Episode, diese letzte Episode vor dem Urlaub, war eine
schwierige Geburt.

Cari:
Ja, man merkt das, dass wir Urlaub brauchen, das ist auch gut. Jeder braucht Urlaub,
[29:12]
jeder muss sich mal entspannen. Und nach dem Urlaub sind wir dann hoffentlich mit neuer
Energie wieder da und dann können wir Dinge viel schneller erklären, ganz magisch.

Manuel:
[29:27] Ja, ich freue mich da sehr drauf. Ich freue mich, euch alle wiederzuhören,
beziehungsweise umgekehrt. Dass ihr uns wieder hört und hab eine schöne Zeit, Cari und
wir hören uns in zwei Wochen.

Cari:
[29:43] Viel Spaß im Urlaub, Manuel. Bis bald!

Manuel:
[29:46] Danke dir, bis bald.

Cari:
[29:47] Ciao!

Das könnte Ihnen auch gefallen