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6: Der Fall der Mauer

The Easy German Podcast


www.easygerman.fm

Intro & eure Fotos

Cari:
[0:16] Hallo Manuel! [Hallo Cari!] Wir sind zurück.

Manuel:
[0:20] Episode sechs. Du hast in der letzten Episode einen Aufruf gestartet, dass man uns
Bilder schicken soll. Hast du schon in den Ordner geguckt?

Cari:
[0:29] Ich habe ein paar schon gesehen und das war total aufregend.

Manuel:
[0:31] Lass uns mal den Ordner kurz durchgehen von oben bis unten, es sind nämlich einige
Fotos doch noch geworden. Wir müssen es relativ schnell machen. Aber, angefangen bei
"A" haben wir ein Foto von Agnes aus Ungarn, die uns im Schwimmbad hört… [Ja, das hab
ich gesehen.] …weil ihr Sohn gerade eine Schwimmstunde hat. Sehr, sehr schön.

Cari:
[0:51] Oh wie süß. Hallo Agnes!

Manuel:
[0:52] Dann haben wir Andrew aus Schottland, der auf einem wunderschönen Weg ist und
dort hin und her läuft.

Cari:
[1:03] Ja, ein Weg in Schottland und das sieht so toll aus!

Manuel:
[1:08] Wunderschön. Dann—fast mein Favorit—haben wir Andrew in Australien.

Cari:
[1:15] David! Andrew war in Schottland.

Manuel:
[1:17] Ahja, Andrew, genau, David! Entschuldigung. David in Australien, der an einer
Hochspannungsleitung arbeitet [Nein!] also an einem Strommast und uns dabei zuhört und
schreibt: "Leider nervt, dass mein Chef mir sagt, beide Tätigkeiten kannst du nicht
gleichzeitig machen!" Also er darf das eigentlich nicht, uns beim… uns zuhören, beim
Arbeiten. Aber er sagt, er antwortet dann: "Alles in Ordnung, Chef."

Cari:
Wie geil, das… ich sehe das Foto gerade zum ersten Mal. Liebe Grüße David! Also du
[1:43]
stehst jetzt irgendwo in Australien, in einem trockenen, wüstenartigen Gebiet, es gibt aber
Bäume. Und bitte fall nicht von der Leiter oder von diesem Mast runter wenn du uns jetzt
hörst!

Manuel:
[2:02] Genau. Hör auf deinen Chef! Dann haben wir David. David, der gerade auf dem Weg ist
von China in die USA oder gerade aus China zurückgekommen ist und im Flughafen ein
Foto gemacht hat. Man sieht ganz viele Flugzeuge im Hintergrund.

Cari:
Ja, mit David habe ich schon ein paar Mal geschrieben und er ist ein Journalist aus
[2:17]
den USA, lebt jetzt in England. Und ein sehr nachdenkliches Foto hast du uns geschickt.
Und übrigens hat er geschrieben, dass er, ja viele, er mochte, die, die Episode über
Ordnung sehr und ist auch sehr, hat auch einen sehr ordentlichen Tagesablauf, so wie du
Manuel.

Manuel:
[2:40] Sehr gut, das ist mir sehr sympathisch. Dusan aus Serbien hört uns beim Laufen zu,
auf einem—wie nennt man das?—Track.

Cari:
[2:49] Sportplatz. [Sportplatz, ja.] Hallo Dusan!

Manuel:
[2:53] Gregor ist Wissenschaftler und schickt uns ein Foto aus seinen, von seinen irgendwie
zweihundert Aquarien, in denen Zebrafische leben und untersucht werden. Heather aus
Australien schickt ein Foto von sich und ihrem kleinen Kind.

Cari:
Das war meine Lieblingsnachricht, denn sie hat geschrieben, dass… ich glaube ihr
[3:12]
Mann ist Deutscher und sie lernt Deutsch, weil sie das Kind zweisprachig erziehen und sie
möchte auch die Sprache, also die zweite Sprache ihres Kindes auch verstehen und
sprechen. Super schön.

Manuel:
[3:28] Sehr, sehr schön. Ivan aus Mazedonien schickt uns ein Bild bei Nacht, ein Selfie bei
Nacht mit großen Kopfhörern.

Cari:
[3:36] Hallo Ivan.

Manuel:
[3:38] Dann ein Bild von Lisa aus Kirkland, Washington mit ihrem Papa beim Spazierengehen.

Cari:
[3:45] Auch sehr süß. Hallo Lisa!

Manuel:
[3:48] Nicu aus Rumänien, der aber in Zürich lebt und angefangen hat, unseretwegen nicht
mehr mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren, sondern zu Fuß zu gehen, damit er uns zuhören
kann auf dem Weg zur Arbeit.

Cari:
[3:59] Oh wow! Damit er mehr Zeit hat zum Hören. [Genau.] Das ist ja toll.

Manuel:
[4:04] Dann haben wir ein Foto von Patrick aus Irland und ich finde, Patrick sieht einfach so
aus… so Bilderbuch-irisch aus. So, so stelle ich mir einen Iren vor.

Cari:
Ja, so stelle ich mir auch einen Iren vor. Mit, mit so einer Mütze, einem Schal, ganz
[4:12]
entspannt sieht er aus. Hallo Patrick.

Manuel:
[4:21] Super sympathisch, hallo Patrick. Und auch ja so ziemlich der irischste Name, den
man haben kann. [Ja.] Dann auch ein sehr beeindruckendes Bild von Ricardo aus Brasilien,
der gerade mit dem Fahrrad… [Wow!] Ja, also beschreib mal dieses Bild, ich kann das gar
nicht beschreiben.

Cari:
Also er steht auf einem Berg und auf der anderen Seite gibt es einen anderen Berg.
[4:37]
Man sieht also ein Tal und dazwischen sieht man so Straßen, die am Berg entlang führen.
Man nennt die also "Serpentinen-Straßen" und ich frage mich gerade ehrlich gesagt, wie er
mit dem Fahrrad da hoch gekommen ist. Das muss ja anstrengend sein und auf dem Berg
oben drauf hört er unseren Podcast. Wahnsinn.

Manuel:
[5:01] Das sieht anstrengender aus als Tour de France. Aber er hat geschrieben, es gibt
nichts besseres als Podcast Hören und Fahrradfahren zugleich. [Genial.] Dem kann ich nur
zustimmen. Und dann haben wir zu guter Letzt ein, zu guter Letzt ein Foto von Somaia aus
Ägypten, ist aber in Dubai groß geworden und lebt jetzt in München und schickt uns ein
Foto aus ihrer WG. [Wahnsinn!] Und ich muss sagen, ich habe schon in vielen WGs
gewohnt, Cari, aber noch nie in einer so stylischen WG mit so vielen coolen Bildern im
Hintergrund.

Cari:
Das sieht schön aus! Eine schöne Wand mit gerahmten Bildern. Es sieht aus wie in
[5:31]
einem Museum. Hallo Somaia!

Manuel:
[5:38] Also Cari, bist du zufrieden mit deinem Aufruf? War das ein Erfolg?

Cari:
[5:42]Es war ein riesiger Erfolg. Ich find das der Wahnsinn, dass Menschen in der ganzen
Welt uns hören und ich schicke ganz liebe Grüße an alle von euch, wo immer ihr jetzt gerade
seid.

Neu: Kommentarfunktion
Manuel:
[5:54] Ja. Und wir haben auch eine, ein Announcement, eine—ich soll ja nicht so viel Englisch
reden—einen Hinweis.

Cari:
[5:59] Nee, lass das mal!

Manuel:
[6:02] Und zwar haben wir uns überlegt, dass wir einen zentralen Ort haben wollen, wo ihr
uns Feedback schicken könnt, und zwar zu den Episoden und zu den Themen in den
Episoden. Und dieser Ort ist die jetzt neu aktivierte Kommentarfunktion in der Episoden…
also in den Shows Notes. Und zwar könnt ihr da wahrscheinlich einfach in eurer Podcast
App, da ist am Anfang schon ein Link und der Link ist eigentlich immer der gleiche, und
zwar easygerman.fm, Slash und dann die Episodennummer. Also zum Beispiel für diese
Episode ist das easygerman.fm/6 und dort findet ihr die Show Notes, die Links, die wir
besprochen haben oder die Themen, die wir besprochen haben und das Transkript, also der
Anfang vom Transkript, wenn ihr noch kein Mitglied seid und dann ganz unten ist eine
Kommentarfunktion und dort könnt ihr einen Kommentar hinterlassen. Man muss sich da
auch nicht extra anmelden. Man kann, aber man kann auch ohne sich anzumelden ein,
einen Kommentar hinterlassen und natürlich könnt ihr uns auch weiter E-Mails schicken und
vor allem eure Fragen, eure Audio-Fragen über unsere Website, über die, über den grünen
Button, aber ich glaube, die Kommentarfunktion ist insofern schön, als dass dann eben alle
das lesen können, dass man dort auch ein bisschen kommunizieren kann. So ähnlich wie
auf YouTube wir das ja eigentlich auch machen.

Cari:
[7:28]Ich find das total toll. Also das ist ja neu für mich, einen Podcast zu machen, Manuel,
wie du weißt. Und wer… ich bin da ganz, ich bin da sehr gewöhnt daran, dass wir ein Video
machen oder zwei Videos pro Woche und dann lesen wir, gerade in den ersten ein bis zwei
Stunden, lesen wir alle Kommentare und beantworten auch viele Kommentare und das hat
für mich so eine, ja, so eine schöne Funktion, denn wir bekommen Feedback und ich sehe,
was die Leute dazu sagen und ich bin da total gewöhnt daran, Feedback zu bekommen und
ein bisschen… also beim Podcast hat das einen Vor- und einen Nachteil. Auf der einen Seite
fühlt sich das komisch an ein, ja, ein Medium zu generieren oder etwas, ja, aufzunehmen
und das dann zu veröffentlichen und außer… ich sehe zwar, dass das ein paar tausend
Leute hören, aber ich bekomme gar kein Feedback, außer persönlich, das ist schon viel. Ich
habe schon viel persönliches Feedback bekommen, aber ein bisschen fehlt mir das. Und es
hat aber auch etwas Positives, weil es gibt nicht sofort so eine, ja, es gibt nicht sofort, so
eine ganz krasse Diskussion, wenn man mal etwas sagt, was auch persönlicher ist oder
vielleicht etwas mit deiner Meinung zu tun hat, [Kontrovers.] was politisch ist. Also das hat
auch Vorteile, dass wir hier viel privater reden können und auch Sachen sagen können, die
wir, die ich jetzt auf YouTube… wenn ich das auf YouTube posten würde, müsste ich da
schon sehr krass die Kommentare moderieren, weil dann viel Feedback, also negatives
Feedback und auch Hass-Kommentare kommen.

Manuel:
[9:05] Genau. Ich bin auch mal gespannt wie das angenommen wird. Weil ich muss ehrlich
sagen, ich hinterlasse oft Kommentare unter YouTube Videos, aber ich habe ehrlich gesagt
noch nie einen Podcast kommentiert. Und ich höre sehr viele Podcasts. Und ich glaube, das
liegt auch daran, dass man einen Podcast meistens unterwegs hört auf dem Handy [Richtig]
und um jetzt noch mal einen Kommentar zu hinterlassen, muss man ja extra auf die Website
gehen und dann dort runter scrollen und dann dort schreiben, also es ist einfach nochmal
ein anderer Aufwand, deswegen erwarte ich gar nicht, dass da so sehr viel kommt, aber ich
glaube, wir würden das einfach gutheißen, dass wenn ihr ein Feedback für uns habt, dann
statt uns eine E-Mail zu schreiben, schreibt es direkt unter die Episode und dann lesen wir
es definitiv auch, aber andere Leute können es eben auch lesen.

Cari:
Genau. Und wenn jetzt David in Australien auf seinem Hochspannungsmast steht, bitte
[9:50]
nicht jetzt den Kommentar schreiben! Erst dann, wenn du Zeit hast. Und Ricardo muss auch
nicht von seinem Fahrrad absteigen. Das… du kannst den Kommentar später schreiben.
[Ein wichtiger Hinweis.] Sicherheit geht vor!

Manuel:
[10:11] Okay, kommen wir zu unserem sehr wichtigen und großen Thema der Woche.

Thema der Woche: 30 Jahre Mauerfall

Manuel:
[10:19] Ja, also diese Woche ist ein besonderes Thema angesagt bei uns, denn diese Folge
kommt zwar erst am Dienstag raus, aber heute, an dem Tag, an dem wir aufnehmen, ist
Samstag, der neunte November. Und, Cari, was war heute vor dreißig Jahren?

Cari:
[10:36]Vor dreißig Jahren ist die Mauer gefallen an diesem Tag. Und tatsächlich auf dem Weg
hierhin ins Studio habe ich schon eine Trabi Parade gesehen. Also das alte, die alten Autos,
die damals in Ostdeutschland gefahren wurden, die sind heute noch mal zur Erinnerung
durch die Stadt gefahren. Aber es finden auch ganz viele andere Sachen heute statt und
man gedenkt dem Fall der Mauer.

Manuel:
[11:02] Ja und wir dachten uns wir holen mal einen Gesprächspartner in den Podcast, der
das alles vielleicht ein bisschen mehr noch miterlebt hat als wir und das ist mein Onkel
Mathias. Hallo Mathias.

Mathias:
[11:15] Hallo Manuel, hallo Cari.

Cari:
[11:17] Hallo Mathias!

Manuel:
[11:18] Mathias, du hast, du lebst heute in Hamburg, aber hast früher viele Jahre in Berlin
gelebt, auch zu der Zeit der Mauer. Ist das richtig?

Mathias:
[11:28] Genau, ich habe von 1985 bis 1988, also ein Jahr vor Mauerfall, in Westberlin gelebt.

Manuel:
Genau und wir dachten, wir befragen dich mal ein bisschen zu deinen Erfahrungen
[11:39]
aus dieser Zeit, aber vielleicht können wir mal ein bisschen anfangen mit dem
geschichtlichen Hintergrund. Ich glaube fast alle Menschen auf der Welt, würde ich fast
sagen, oder sehr sehr viele Menschen wissen, dass Deutschland mal geteilt war und dass
es eine Mauer gab in Berlin, aber ich weiß nicht, ob allen so bewusst ist, wieso Deutschland
überhaupt geteilt war.

Mathias:
[12:07] Also der Krieg war 1945 beendet. Es gab vier Siegermächte: die Sowjetunion,
Großbritannien, die Vereinigten Staaten von Amerika und Frankreich. Und die haben
Deutschland in Besatzungszonen aufgeteilt, wovon den östlichen Teil die Sowjetunion
einnahm und die westlichen drei Zonen waren halt von den drei Westmächten
eingenommen. Man hat zusammen Nazideutschland besiegt, aber nach kurzer Zeit kamen
schon die ersten Schwierigkeiten, weil natürlich klar war, die kommunistische Sowjetunion
hat andere Interessen mit Deutschland als die drei Westmächte, so dass es zumindest was
Berlin betraf, große Probleme gab. Westberlin war praktisch noch zusätzlich, oder ganz
Berlin war zusätzlich eingeteilt, nicht in Zonen, sondern in Sektoren, weil Berlin als
Hauptstadt besonders wichtig war. Da wollten auch alle Westmächte Zugang haben. Das
heißt, ganz Berlin war auch noch mal aufgeteilt, der Osten gehörte zur Sowjetunion und der
Westen zu den drei Westmächten und das war natürlich schwierig für die Sowjetunion, weil
es wollte ein kommunistisches Regime durchsetzen und wenn mitten im Lande eine
kapitalistische Insel wie Westberlin ist, dann führt das natürlich zu Problemen.

Cari:
[13:32]Das ist vielleicht ganz interessant oder wichtig, nochmal zu sagen. Weil ich glaube,
viele Leute, auch viele… also am Anfang, das habe ich auch in der Grundschule immer
gedacht: Ich dachte immer, Berlin ist auf der Grenze. Weil wenn die Mauer durch Berlin
geht, dann muss ja die Grenze, die gesamtdeutsche Grenze durch Berlin gehen. Und das ist
wichtig, noch mal zu sagen, dass Berlin tatsächlich in der sowjetischen Zone lag.

Mathias:
[13:56] Genau, es gab schon eine Grenze zwischen der alten Bundesrepublik und der alten
DDR. Die einzige Möglichkeit, von einem zum anderen Punkt zu kommen, von West nach
Ost oder von Ost nach West, war Berlin. Das führt aber dazu, dass viele Ost-Berliner und
DDR-Bürger über Berlin in den Westen gegangen sind, weil es war einfach so, dass die
natürlich auch mitbekommen haben: Der Westen ist frei, im Osten gab es eine Diktatur und
die wirtschaftliche Situation war im Westen auch besser, so dass unglaublich viele
Menschen aus der DDR, besonders junge Leute, die für den Aufbau eines Staates sehr
wichtig sind, in den Westen geflüchtet sind. Im Jahr vor dem Mauerbau waren es alleine
zweihunderttausend. Bis dann sozusagen die DDR eine Notbremse gezogen hat und 1961
die Mauer gebaut hat um praktisch dafür zu sorgen, dass nicht noch weiter Leute in den
Westen gehen und der Staat ausblutet.

Cari:
[15:00] Zweihunderttausend Leute haben Berlin verlassen und jährlich, das ist ziemlich viel,
ja?

Mathias:
[15:05] Ganz genau. Im Jahr vorher waren es zweihunderttausend und insgesamt waren es
ungefähr zwei Millionen, die im Laufe der Trennung seit den fünfziger Jahren vom Osten in
den Westen geflüchtet sind.

Cari:
Das ist interessant, weil man das gar nicht mehr so im… also ich wusste nicht, dass
[15:17]
das so viele waren. Ich wusste schon, dass da einige Leute geflohen sind und in Berlin war
das ja auch einfach. Man muss ja einfach nur in den anderen Stadtteil gehen oder
manchmal nur über die Straße gehen und war dann im anderen, im anderen Land. Aber
dass das so viele waren, die dann auch über Westberlin… Konnten die denn dann über
Westberlin einfach weiterreisen? Also, jemand der jetzt aus dem Osten, aus Ostberlin nach
Westberlin geht, der hat ja auch einen ostdeutschen Pass. Kann der dann einfach von
Westberlin nach Hamburg reisen und dann da wohnen. Oder beantragt der erstmal Asyl in
Westberlin?

Mathias:
[15:59] Naja, Asyl musste man nicht beantragen, man war ja Deutscher und jeder Mensch
aus der DDR ist in der Bundesrepublik Deutschland sofort mit einem Reisepass
beziehungsweise Personalausweis auch ausgestattet worden. Man hat sie immer als
Deutsche gesehen und von daher hatten sie die Rechte wie Hamburger oder Münchner
auch. Nur wer zum Beispiel von Ostberlin nach Westberlin geflüchtet ist, konnte nicht
einfach sich ins Auto oder in einen Bus oder in einen Zug setzen um dann in die
Bundesrepublik zu fahren, denn man ist natürlich von DDR-Grenzpolizisten kontrolliert
worden und wer dann da seinen alten DDR-Pass zeigte oder wo klar war, dieser Mensch hat
früher dort und dort im Osten gewohnt, der wäre dann wegen Republikflucht angeklagt
worden, so dass die einzige Möglichkeit, um sicher in den Westen zu kommen war, sich ins
Flugzeug zu setzen.

Manuel:
[16:50] Genau, also ich hab das auch noch mal gelesen. Ich glaube aus Sicht der
Bundesrepublik Deutschland waren die Menschen, die in der DDR gelebt haben, nie
Ausländer. Also die Bundesrepublik hat sie eigentlich immer als Deutsche betrachtet, die
halt unter sowjetischer Besatzung leben mussten. Aber wenn die es geschafft haben zu
fliehen, dann, ja, dann hat die Bundesrepublik gesagt: Okay, ihr seid jetzt eben in
Westdeutschland und ihr seid Deutsche.

Mathias:
[17:16] Ganz genau. Für die Bundesrepublik waren DDR-Menschen Deutsche. Umgekehrt
war es so, dass die Bundesrepublik für die DDR immer Ausland war.

Manuel:
[17:25] Okay und jetzt wurde also von jetzt auf gleich eine Mauer gebaut in Berlin und wie war
denn dann, wie hat sich denn das Leben in Berlin dann verändert? Also du hast es ja dann
quasi mitbekommen aus West-Berliner Sicht, dass die Stadt jetzt plötzlich einfach geteilt
war.

Mathias:
[17:42] Genau, ich war selbst nicht dabei, war noch nicht geboren, aber kann ein bisschen
was erzählen. Also in einer Nacht- und Nebelaktion sind ganz viele Maurer aus der
gesamten DDR nach Berlin gekarrt worden. Also es waren nicht nur Berliner Maurer,
sondern aus der ganzen DDR. Es ist Material herangeschafft worden, das kann natürlich
nicht von heute auf morgen machen. Das war schon ein bisschen länger geplant, aber alles
sehr geheim, so dass auch keine westdeutschen Geheimdienste davon irgendwas wussten.
Jedenfalls war es so, dass angefangen wurde, die Mauer zwischen West- und Ostberlin zu
bauen, aber dazu auch noch eine Mauer und eine Befestigung zwischen Westberlin und der
DDR, das auch noch. Das heißt es waren Maurer am Werke und die wurden aber während
ihrer Arbeiten von DDR-Grenzsoldaten, die bewaffnet waren, auch bewacht. Das hat
natürlich dazu geführt, dass die ganze Stadt im Chaos war. Es gab ja viele Leute, die in
Ostberlin gelebt haben, in Westberlin gearbeitet haben. Die haben dann ihre Arbeit verloren.
Es gab Beziehungen, die getrennt worden. Es gab Familien, wo die Eltern im Westen und
die Kinder im Osten lebten oder umgekehrt. U-Bahn Züge, die von West nach West durch
den Osten gingen, sind auch nicht mehr gefahren. Also komplett musste sich jeder
umstellen, egal ob im Westen oder im Osten. Aber es war halt das Tragische, weil man halt
gesehen hat: Es wird eine Mauer gebaut und unsere Stadt wird geteilt. Also Kinder konnten
nicht mehr nach drüben gehen, um irgendwie Freunde zu besuchen. Das war einfach für
viele Menschen wirklich eine große Katastrophe.

Cari:
Was mich interessieren würde, Mathias, ist: Wie war denn die Stimmung in den
[19:15]
achtziger Jahren in Westberlin? War das so, also ich mein, du hast ja dann den Mauerbau
selbst nicht miterlebt, sondern bist dann irgendwann nach Berlin gezogen. War das dann
ganz normal, dort zu wohnen, oder war einem das jeden Tag präsent, diese Mauer und
diese Teilung?

Mathias:
[19:37] Also ich habe im Wedding gewohnt, da war die Mauer nicht weit entfernt. Ich habe
auch Freunde in Kreuzberg gehabt, die haben von ihrem Balkon direkt auf die Mauer
geschaut. Im Osten gab es auch Leute, die direkt auf die Mauer geschaut haben. Für uns
war es kein schöner Anblick, aber wir wussten zumindest, im Westen sind wir so frei, wir
können jederzeit, wenn wir Lust haben, auch mal einen Tag nach Ostberlin fahren. Das
konnten halt die Ost-Berliner nicht. Aber Westberlin ist so groß gewesen, dass man
eigentlich, wenn man nicht direkt an der Mauer gewohnt hat, von dem gar nicht so viel
mitbekommen hat. Also Westberlin hat zu dem Zeitpunkt zwei Flughäfen gehabt, riesen
Waldgebiete, riesen Seen. Es gab Leute, die haben von einem riesengroßen Gefängnis
gesprochen, weil man nicht so einfach aus der Stadt rausfahren kann, aber ich habe das nie
so empfunden, sondern hab eher gesehen, was ich da für Möglichkeiten hab, wie groß es
ist und welche Freiheiten ich habe.

Cari:
[20:34] Wie oft warst du damals in Ostberlin, hast du das mal dir angeguckt?

Mathias:
[20:39] Ja, das war relativ einfach. Man musste sich einen Passierschein holen, ein paar Tage
vorher beantragen und konnte dann ohne Probleme nach Ostberlin. Das habe ich circa
einmal pro Monat gemacht, weil ich das einfach immer sehr spannend fand. Es gab einen
Mindestumtausch, fünfundzwanzig Westmarkt damals, nach heutiger Berechnung wären
das ungefähr so fünfzehn bis siebzehn Euro. Die musste man ausgeben, aber ich hatte da
nie Probleme, weil ich es einfach immer interessant fand, in Buchhandlungen zu gehen,
DDR Zeitungen und Zeitschriften zu kaufen. Dann gab's auch deutschsprachige
Zeitschriften aus den anderen Ostblockstaaten, wie der Sowjetunion, Rumänien oder Polen,
das fand ich interessant. Abends bin ich immer essen gegangen und bin dann halt bis relativ
spät—um zwölf Uhr nachts musste man spätestens zurück sein—in Ostberlin geblieben,
also hab das sehr genutzt, hab mir auch Museen angeguckt. Man muss wissen, die
wichtigsten Museen, auf der Museumsinsel, waren schon im Osten der Stadt. Von daher ist
mir da nie langweilig geworden. Ich hab mir auch Geschäfte angeguckt um einfach zu
vergleichen: Wie sind unserer Supermärkte ausgestattet? Wie war das in Ostberlin? Und
fand das einfach immer sehr interessant auch, um mit DDR-Leuten in Kontakt zu treten.

Manuel:
[21:56] Bevor wir jetzt vielleicht noch kurz über den Fall, den eigentlichen Fall der Mauer,
reden, gibt es noch irgendwelche besonderen Anekdoten, die dir im Hinterkopf geblieben
sind aus dieser Zeit der Teilung?

Mathias:
[22:07] Ja. 1986 gab es das Reaktorunglück in Tschernobyl und man hat da gesehen, dass
der Westen ganz anders damit umgeht als der Osten. Im Westen hat man sofort in den
Medien darüber berichtet. Man hat die Kinder nicht mehr ohne weiteres auf den Spielplatz
gelassen. Man hat die Milch nicht mehr getrunken. Man hat keine Pilze mehr im Wald
gesammelt. Man hat sich einfach so ein bisschen auf die Katastrophe eingestellt und hat
berichtet. In den DDR-Medien ist da eher Stillschweigen vereinbart worden. Man hat gar
nichts gehört und in Ostberlin lief das Leben wie bisher, weil einfach die DDR-Medien nichts
darüber berichtet haben. Es hieß ein, eine Havarie in einem sowjetischen Reaktor, aber man
müsse sich keine Sorgen machen. Man weiß ja, was draus geworden ist. Also da habe ich
gesehen, was eine freie Presse ausmacht und was es bedeutet, wenn die Presse nicht frei
ist. Ansonsten nochmal zur Mauer und Beziehungen: Es hat auch Beziehungen gegeben
zwischen Ost- und Westdeutschen oder Ost- und West-Berlinern und nur der im Westen
lebende Partner konnte praktisch den im Osten Lebenden besuchen und der musste halt
immer um 24 Uhr Abschied nehmen. Um 24 oder 0 Uhr musste man praktisch den Ostteil
nach seinem Tagesbesuch wieder verlassen. Das hat immer im so genannten Tränenpalast
stattgefunden. Den gibt es immer noch, ist mittlerweile ein Museum an der Friedrichstraße,
weil es einfach viele Abschiedstränen gegeben hat, weil Beziehungen nicht so einfach ihre
Liebe pflegen konnten, weil sie einfach in verschiedenen Systemen gelebt haben.

Manuel:
[23:55] Und sag mal, wie war das denn dann als die Mauer gefallen ist? Also du hast ja zu
dem Zeitpunkt dann schon nicht mehr in Berlin gelebt, aber du hast ja trotzdem sicher die
Stimmung so ein bisschen mitbekommen. Wir haben auch ja schon eine Easy German
Folge dazu gemacht, die haben wir auch schon erwähnt. Genau, Cari, da kannst du gleich
vielleicht noch mal sagen, was, was da so die Stimmen waren. Aber wie war das denn für
dich, Mathias, dieses Gefühl?

Mathias:
[24:18] Also ich fand das natürlich hoch spannend, weil es fing ja nicht mit dem Mauerfall an,
sondern es gab ja schon vorher auch Unruhen. Die DDR hat 1989 praktisch den
vierzigjährigen Jahrestag gefeiert. Obwohl draußen Demonstranten waren, sind Politiker aus
allen Ostblockstaaten eingeladen worden, man hat gefeiert und wusste eigentlich, was
draußen los ist. Also im Westen ist natürlich viel darüber berichtet worden. Es war so, dass
auch vorher schon viele Leute über Ungarn, über Tschechien in den Westen geflohen sind.
Die DDR-Regierung hat aber praktisch nie davon große Notiz genommen oder hat das
irgendwie nicht in den Medien gebracht. So dass das schon eine lange Vorgeschichte hat.
Und ich selbst hab ja den Mauerfall dann nicht in Berlin erlebt, sondern in Hamburg, fand
das aber auch sehr spannend und habe eigentlich die ganze Zeit im Vorfeld auch die
Nachrichten gesehen. In der Zeit sind unglaublich viele Menschen aus der DDR in den
Westen gegangen, haben sich alles angeguckt, haben auch ein Begrüßungsgeld von
hundert D-Mark bekommen und haben praktisch zum ersten Mal den Westen besuchen
können. Das hat sich aber die ganze Zeit so gehalten, eigentlich bis heute, das eigentlich
DDR-Bürger viel mehr in den Westen gefahren sind als umgekehrt. Also es gibt, denke ich,
schon noch viele Leute aus der alten Bundesrepublik, die nie in Ostberlin waren, die nie sich
die DDR angeguckt haben und auch nicht zu dem Zeitpunkt, als es dann relativ problemlos
möglich war. Das ist das, was immer noch so ein bisschen Deutschland auch trennt, dass
einfach man im Westen viel zu wenig über die DDR und das damalige Leben dort wusste
und immer noch nicht weiß.

Cari:
[26:10]Also mir ist das jetzt in den letzten Tagen noch mal stärker aufgefallen, dass wir aus…
also das es natürlich zwei unterschiedliche Sichtweisen gibt aus Ost und West, das ist
schon klar. Aber es gibt auch so eine gewisse westdeutsche Arroganz auf das Thema zu
gucken, würde ich fast sagen manchmal. Weil wir, uns ist aufgefallen bei den Interviews, die
wir gemacht haben, dass viele, also viele Westdeutsche haben halt nur immer das Positive
erwähnt, als sie gefragt wurden: "Wie haben Sie den Mauerfall erlebt?" Viele Ostdeutsche
haben den Mauerfall auch toll und befreiend erlebt, aber es wird halt sehr, ja, sehr verkürzt
immer dargestellt, das: "Okay, ihr habt Freiheit gewollt, jetzt habt ihr Freiheit und jetzt ist
alles gut." Und dass ist, glaube ich… in vielen Bereichen gab es so viele Hoffnungen, die
eben auch enttäuscht wurden. Und das ist etwas, wo glaube ich auch in Deutschland, also
auch interessanterweise jetzt dreißig Jahre später erst, ein bisschen anders drüber
gesprochen wird und das ein bisschen anders reflektiert wird und man auch ein bisschen
mehr darüber nachdenkt, was haben denn, ja, was haben die Leute auch teilweise verloren?
Also man hat ja ob's, ob man es jetzt schön fand oder nicht, auch ein Stück Heimat verloren
mit dem Ende der DDR und das Ganze ging eigentlich ziemlich schnell. Wenn man sich das
mal überlegt, dass am 9. November '89 so ein bisschen… es gab schon viele
Veränderungen natürlich in Russland, in allen anderen Ländern eigentlich, in Polen, aber
dann ist plötzlich die Mauer gefallen, bisschen zufällig und weniger als ein Jahr später ist
Deutschland schon wiedervereint gewesen und plötzlich war die DDR weg. Und man
vergisst so ein bisschen, was da für viele Leute auch verloren gegangen ist. Und nicht jeder
war politisch aktiv und nicht jeder hat das als Befreiung wahrgenommen, sondern viele
haben das glaube ich auch als Heimatverlust wahrgenommen und diesen Teil der
Geschichte, der wird nicht, der wird mittlerweile zwar auch viel stark beleuchtet, aber der
wird ein bisschen außer Acht gelassen habe ich das Gefühl, wenn das so, ja, wenn es um
dieses ganze Thema jetzt geht und dieses Jubiläum geht. Und das hat man auch ein
bisschen bei den, bei unseren Interviews gemerkt.

Mathias:
[28:27] Ja, da gebe ich dir Recht. Das sehe ich ähnlich. Das ist zum ersten Mal jetzt auch
bewusster wahrgenommen worden, zur Dreißig-Jahr-Feier des Mauerfalls, dass nicht alles
immer nur gut gelaufen ist und dass es auch zum Teil sehr einseitig war, denn für die Leute
aus den alten Bundesländern ist das Leben eigentlich weitergegangen wie bisher. Es hat
sich gar nicht viel geändert. Für die Menschen in der damaligen DDR gibt es wohl keinen
Lebensbereich, der nicht vollkommen anders geworden ist. Im Arbeitsbereich, im
Krankenhaus, im Pflegeheim, auf der Straße, in den Behörden, in den Geschäften, alles hat
sich geändert und damit muss man erstmal klarkommen. Es gab auch eine relativ hohe
Arbeitslosigkeit, weil viele Betriebe einfach nicht mehr mithalten konnten mit kapitalistischen
Grundsätzen, die waren einfach nicht mehr konkurrenzfähig. Es gab eine relativ hohe
Arbeitslosigkeit und viele Leute sind mit fünfundvierzig, fünfzig arbeitslos geworden und
haben praktisch keinen Job mehr gefunden. Also alles wurde sozusagen vom Westen
übernommen und der Westen hat vom Osten eigentlich, so fällt mir das ein, nur das grüne
Ampelmännchen übernommen.

Cari:
[29:50]Ich wollte es gerade sagen. Das ist ein bisschen traurig, weil es natürlich… und das
kommt glaube ich auch immer wieder durch, weil man empfindet ja einfach mit seiner
Identität auch einen gewissen Stolz. Also, ob das jetzt rechtens war oder nicht, also es wird
ja zum Beispiel auch viel, gerade in diesen Tagen, über diesen Begriff "Unrechtsstaat"
diskutiert und ob man den auf die DDR anwenden kann, aber nichtsdestotrotz ist es ja
einfach für viele Leute ein Stück Identität, was einfach weg ist von heute auf morgen und ich
glaube, wenn man sich so ein bisschen vorstellen kann… Ich meine, wir sind alle Leute, die
—also wir drei jetzt und die meisten Leute, mit denen wir so zu tun haben—sind Menschen,
die gerne auch mal in andere Städte gezogen sind. Manuel ist noch abenteuerlustiger und
hat schon in verschiedenen Ländern gelebt. Aber wenn man sich so ein bisschen vorstellt,
wie das auch manchmal schwer fallen kann, an einen neuen Ort zu gehen und viele Leute
wollen ja gar nicht umziehen. Also wenn ich mir vorstellen würde, meine Eltern, die haben
das ganze Leben in der gleichen Stadt gewohnt und für die würde das jetzt nicht in Betracht
kommen. Ich glaube, die würden sich sehr unwohl fühlen, wenn die jetzt plötzlich in eine
andere Stadt ziehen müssten. Und im Osten sind natürlich jetzt viele Leute nicht
umgezogen, aber die Stadt hat sich verändert, und zwar so stark verändert, dass einfach
das, was es früher ausgemacht hat, heute nicht mehr da ist und ich glaube, das ist einem
manchmal nicht so ganz bewusst, wenn man einfach, ja, wenn man selber sowas nie erlebt
hat oder wenn man alle Entscheidungen frei getroffen hat in seinem Leben. Ich bin jetzt
nach Berlin gegangen, ich lebe in einer neuen Stadt, das ist toll und aufregend, aber stell dir
mal vor, du wolltest nie weggehen und die Stadt, in der du aufgewachsen bist, ist plötzlich
nicht mehr da oder…

Manuel:
[31:36] …in einem anderen Land plötzlich.

Cari:
[31:38] Ja, oder gehört plötzlich zu einem anderen Land. Richtig, ja.

Mathias:
[31:41] Genau und das fordert sehr viel Anpassungsbereitschaft. Alles ändert sich und es
muss sich aber alles gar nicht ändern, denn es gab ja auch vieles, was gut war und nicht
alle Leute haben gelitten. In der DDR hatten es Leute eher schwer, die vielleicht in der
Kirche aktiv waren, die nicht in der Freien Deutschen Jugend organisiert waren oder die
nicht unbedingt auf SED-Linie geschwommen haben, die oppositionell waren, aber den
meisten Leuten ging es relativ gut. Also die DDR hatte, wenn man den ganzen Ostblock
sieht, auch einen relativ hohen Lebensstandard, mit Ungarn wahrscheinlich im Ostblock
führend. Und wenn ich Leute spreche, dann hör ich von denen schon, auch damals, als ich
mit ihnen gesprochen habe: "Wir haben auch unseren Spaß." Also man muss einfach das
anerkennen, dass es auch in der DDR möglich war, ein gutes Leben zu führen. Man konnte
nicht in den Westen reisen, das ist natürlich eine starke Einschränkung. Man hat dann aber
auch Urlaub gemacht in Polen oder der Sowjetunion oder man ist nach Bulgarien geflogen,
war da am Schwarzen Meer. Vielleicht weniger als im Westen, aber das Leben war nicht
unbedingt immer schwer, so wie es ganz gerne nach der Wende in West-Medien dargestellt
wurde.

Manuel:
Okay, hey, das ist ein schönes Schlusswort, denke ich, und das ist gut, dass wir das
[32:56]
nochmal so ein bisschen von beiden Seiten beleuchtet haben, glaube ich.

Cari:
[33:04] Ja, ohne einen Ostdeutschen dabei, ja. [Ohne… genau.] Also eigentlich von einer
Seite.

Manuel:
[33:09] Von einer Perspektive, aber ich glaub wir haben trotzdem, ja, rausgestellt, dass es
nicht schwarz und weiß war. Es war nicht so, dass der Westen der Gute war und der Osten
die Bösen und am Ende hat das Gute gesiegt, sondern es war… wie eigentlich alles im
Leben, gibt es und gab es Nuancen. Und ich glaube, in Deutschland sind fast alle
Menschen sehr glücklich darüber, dass unser Land wiedervereint wurde und wir heute ein
gemeinsames Deutschland haben. Aber was dieser Prozess war und die Geschichte
dahinter, das ist natürlich nicht schwarz und weiß. Mathias, vielen Dank, dass du uns
besucht hast in unserem Podcast!

Cari:
[33:46] Vielen Dank!

Mathias:
[33:47] Sehr gerne, Manuel und Cari.

Manuel:
[33:49] Und bis bald!

Mathias:
[33:50] Bis bald und tschüss!

Ausdruck der Woche: Unter aller Sau (und andere schweinische Ausdrücke)

Cari:
[33:56] Ja, Manuel, da bin ich gespannt, was du diese Woche ausgewählt hast.

Manuel:
[33:58] Ach so, ja, stimmt. Ich bin dran. Und zwar hatten wir ja in der letzten Episode schon
eine… Was war das nochmal? Es hatte, war nämlich auch etwas mit "Sau" und deswegen
dachte ich wir bleiben… ["Die Sau rauslassen"]. Ah, die Sau rauslassen, genau das hatten,
hattest du in der letzten Episode erklärt und ich dachte, wir bleiben einfach beim Thema
"Sau" und besprechen den Ausdruck "unter aller Sau" und…

Cari:
[34:23] Sehr populär in Deutschland.

Manuel:
[34:25] Super populär und ehrlich gesagt, also…

Cari:
[34:27] Wir reden immer nur über Schweine.
Manuel:
[34:30] Genau, ja. Interessanterweise… Ich erzähle gleich, wo, wo das herkommt, aber
jedenfalls wir, wir sagen erstmal, was es bedeutet. Und zwar, wenn etwas "unter aller Sau"
ist, dann ist es schlecht oder dreckig. Also ich kenn das vor allem daher, dass wenn zum
Beispiel, als ich ein Kind war, wenn meine Mutter ins Kinderzimmer gekommen ist und es
unglaublich unaufgeräumt war und dreckig und ich eigentlich hätte aufräumen sollen, dann
hat sie vielleicht gesagt: "Das ist unter aller Sau, wie das hier aussieht."

Cari:
Ja. Genau. Aber man kann das auch, also es ist nicht nur bildlich gemeint. Also nicht
[35:02]
nur wenn etwas schlecht oder dreckig aussieht, sondern man kann das auch sagen, zum
Beispiel letzte Woche haben wir über Service gesprochen, ich kann zum Beispiel auch
sagen: "Der Service von diesem Unternehmen ist unter aller Sau. Die haben, also, die haben
am Telefon einfach aufgelegt. Das ist ja unter aller Sau!"

Manuel:
[35:28] Ja. Das heißt einfach richtig schlecht. Unter aller Sau. So und die Herkunft: Es gibt ein
Synonym, eigentlich. Es gibt etwas, was man genauso sagen kann und das ist: "Unter aller
Kanone." Wenn etwas unter aller Kanone ist, ist das eigentlich genau das gleiche, wird
heutzutage etwas seltener benutzt, kam aber glaube ich vor "unter aller Sau" und die
Herkunft, die wahrscheinliche Herkunft, ist dass es einen lateinischen Ausdruck gibt.
Moment. Wo ist es jetzt? Ich hatte es doch gerade noch. Ah hier: "Sub omni canone." Und
das bedeutet: "Unterhalb jeden Maßstabes." Und da haben im 19. Jahrhundert die Schüler
scherzhaft raus gemacht: "Unter aller Kanone." Weil Kanone heißt "Maßstab" auf, auf Latein
aber auf Deutsch ist eine Kanone ja eine Waffe. Und dann haben sie gesagt: Das ist unter
aller Kanonen, unterhalb jeden Maßstabes. So und das "unter aller Sau" hat sich dann
scheinbar parallel entwickelt und zwar bedeutet Sau gar nicht ein weibliches Schwein,
sondern leitet sich von dem jiddischen Wort "Seo" ab, was auch Maßstab bedeutet. Also
was "Kanone" auf Latein ist, ist "Seo" auf Jiddisch und so wurde dann aus "unter aller
Kanone" "unter aller Sau".

Cari:
Und das haben dann die Leute, die kein Jiddisch konnten, nicht verstanden und
[36:59]
daraus zum Scherz "Sau" gemacht? Oder wie?

Manuel:
[37:06] Genau! Das, das, anscheinend genau. Man hat dann quasi einfach "Sau" daraus
gemacht, ja. Es gibt auch noch eine zweite Theorie, die besagt… Es gibt ein, ja, das ist jetzt
eigentlich gerade ein zweiter Ausdruck, den wir jetzt gleich erklären, und zwar wenn man
"Schwein hat". Man kann sagen: "Hey, ich hab da nochmal Schwein gehabt." Ja, also, als
der…

Cari:
Oh man. Wie viel, wie viele Redewendungen mit Schweinen haben wir denn im
[37:28]
Deutschen?

Manuel:
[37:33] Genau, aber das… passt auf. Das hängt jetzt nämlich zusammen. Also "Schwein
haben" bedeutet "Glück haben". Ja, also wenn zum Beispiel der David auf der
Hochleistungs… hoch… auf seiner Strom… wie heißt das? Hochleistungs…? Ne, wie heißt
das denn? Hochleitungs… spannung. [Hochspannungsleitung!] Hochspannungsleitung
steht.

Cari:
Warte. Ich guck jetzt mal eben, weil das versteht ja kein Mensch dieses Wort.
[37:51]
"Hochspannungsleitung" heißt auf Englisch: High-tension power line.

Manuel:
[38:02] Ja, halt ein großer Mast. Wenn der da jetzt auf seinem großen Mast steht und unseren
Podcast hört und dann runterfällt deswegen, und dann aber in einen ganz weichen Baum
fällt und deswegen ihm nichts passiert, dann kann er sagen: "Da habe ich noch mal
Schwein gehabt." So und dieses Sprichwort kommt daher, dass man früher bei
Wettbewerben, wenn man verloren hat, aber gerade noch so gut genug war, hat man als
Trostpreis ein Schwein bekommen. Und dann hat man quasi gesagt: "Ich hab noch, ich hab
Schwein gehabt." [Na, wenigstens etwas, ne?] Genau. Und es kann sein, dass das "unter
aller Sau" auch daher kommt, dass es sozusagen so schlecht ist, dass es noch unter der
Sau ist, also noch unter dem Trostpreis. Also das sind die beiden Herkünfte. Das muss man
sich jetzt glaube ich nicht unbedingt merken als Deutschlerner, aber man kann es benutzen,
wenn man mal richtig meckern will, so wie wir das meistens machen, kann man sagen: "Das
ist unter aller Sau!"

Cari:
Manuel, darf ich mal ganz kurz auf das… das Thema "Schwein" noch etwas
[38:59]
ausweiten?

Manuel:
[39:06] Unbedingt. Bald haben wir alle durch.

Cari:
[39:06]Haben wir da an dieser Stelle Zeit für? [Ja, erzähl!] Ich habe nämlich gerade mal
angefangen zu recherchieren, was gibt es noch. Woher kommt das? Also woher, wird jetzt
hier nicht erklärt, aber hier steht: "Das Schwein ist etwas ganz besonderes. Wie kein
anderes Tier hat es Wörter unserer Sprache geprägt." So, wir haben schon besprochen
"Schwein gehabt". Es gibt auch die Ausdrücke: saugut, saustark, saukalt. [Stimmt.] Also
"sau-" wird als Stärkung benutzt. Also statt "sehr gut" und "sehr kalt" sagt man "saukalt"
oder "das ist ja "saudoof". Ist das nicht witzig? Das ist mir noch nie aufgefallen.

Manuel:
[39:47] Cari, das ist sauwitzig! Das ist mir auch noch nie aufgefallen.

Cari:
Dann gibt es, dann gibt es auch "Sau" als Schimpfwort. Also "du dumme Sau" oder
[39:49]
"du dummes Schwein". Es gibt noch viele andere Wörter, die könnte ihr mal recherchieren.
Ich, wir machen mal ein paar Links in unsere Show Notes. Ich finde das schön, dass… jetzt
haben wir ganz viele Schweine-Themen hier besprochen.

Manuel:
[40:09] Die haben wir jetzt alle durch. Ich glaube jetzt die nächsten paar Wochen gibt es
keine, keine Schweine-Ausdrücke mehr.
Cari:
[40:16] Nie wieder Schweine-Ausdrücke!

Das nervt: Westdeutsche Arroganz

Cari:
[40:22] Das nervt, das nervt, das nervt!

Manuel:
[40:24] Deine Lieblings-Kategorie und übrigens auch eine Lieblings-Kategorie unserer
Patrons. Du hast eine Umfrage gemacht unter unseren Mitgliedern und warst ganz happy.

Cari:
Ich war sehr glücklich, Manuel, das muss ich dir mal ganz kurz vorlesen. Und zwar
[40:34]
haben wir mittlerweile ja einige Mitglieder, die auch sich extra für den Podcast angemeldet
haben, um unser Transkript und unsere Vokabelhilfe zu bekommen.

Manuel:
[40:49] Und weil sie einfach nett sind.

Cari:
Und weil sie uns einfach unterstützen, also danke an euch alle. Ihr seid die Besten!
[40:51]
Und was mich interessiert hat diese Woche war, wir haben ja sehr viele Segmente in diesem
Podcast: Thema der Woche, Ausdruck der Woche, Das nervt, Das ist schön, Janusz
philosophiert… Und wir schaffen nicht immer alles. Also wir machen einige Segmente dann
manchmal nicht, aber ich hab mich einfach mal gefragt: Wie viel oder welche Segmente
sind eigentlich am populärsten? Und dann habe ich alle Segmente bei Patreon mal zur
Auswahl gestellt in einer Umfrage und jetzt, das ist interessant, hundertsiebzig Menschen
haben teilgenommen an der Umfrage. Die populärste Antwort war: "Ich mag alle
Kategorien." Also das ist schon mal toll, dass ihr alles, dass ihr alle alles mögt. Und dann
Nummer zwei waren einmal "das Thema der Woche", was natürlich Sinn macht, das ist das
größte Thema, und gleichzeitig, genauso viele, dreiunddreißig Stimmen für "Das nervt".
Dankeschön für, für eure Abstimmung. Es hat uns sehr gefreut zu sehen, dass diese
Kategorie so populär ist.

Manuel:
[42:02] Okay, was nervt dich diese Woche Cari? Schieß los!

Cari:
[42:05]Ja, ich hab heute mal nichts aus dem Alltag, weil uns nervt ja schon sehr viel, dass wir
fast eine Beschwerde-Sendung geworden sind, Manuel. Und wir haben auch schon Post
bekommen diese Woche von einer jungen Polin, die uns geschrieben hat: "Wenn man euch
so zuhört, kein WLAN in der U-Bahn, schlechte Fahrrad-Infrastruktur, unfreundliche
Bedienungen, da würde man ja denken Berlin ist nicht der schönste Ort zum Leben." Und
das…

Manuel:
[42:34] Ja, Magdalena heißt sie. Sie meinte zum Glück ist sie schon nach Berlin gezogen, weil
wenn sie erst den Podcast gehört hätte, hätte sie sich das womöglich anders überlegt.

Cari:
[42:44] Ja. Also da müssen wir demnächst noch mal mehr Werbung für Berlin machen. So
schlimm ist es nicht. Aber wir Deutsche, wir beschweren uns gerne. Deswegen beschweren
wir uns auch gerne in dieser Rubrik "Das nervt", weil wir immer gerne etwas im Alltag zu
meckern haben und gerne verbessern würden. Aber heute habe ich mal ein Thema, was ein
bisschen größer ist und ich, zwar habe ich das gerade schon erwähnt, zum Mauerfall. Und
das ist etwas, was mir jetzt gerade erst in den letzten Tagen so ein bisschen klar geworden
ist, als ich mich… es laufen ja jetzt ganz viele, es gibt ganz viele Sendungen zum Thema
Mauerfall, es gibt Ausstellungen, es gibt Podcasts zu dem Thema, viele Artikel und da ist
mir das jetzt, vielleicht auch weil ich jetzt ein bisschen älter bin und ein bisschen anders
reflektiere, so ein bisschen aufgefallen, dass es diese westdeutsche Arroganz gibt. Nicht
von allen Westdeutschen, aber doch von einigen und das ist in—wie Mathias ja eben auch
sagte—in diesem Jahr, dieses dreißigjährige Jubiläum wird ein bisschen anders gefeiert, als
die letzten großen Jubiläen. Und bei den letzten Jubiläen stand immer so ein bisschen die
Freude des Mauerfalls und der Wiedervereinigung im Vordergrund und jetzt diese Woche hat
man doch in vielen Artikeln auch ein bisschen mal versucht, die andere Seite zu beleuchten,
nämlich: Was ist eigentlich durch die Wiedervereinigung und durch den Mauerfall auch
verloren gegangen oder was sind die Nachteile, die vielen Leuten passiert sind oder
widerfahren sind? Und das fand ich ganz interessant, denn tatsächlich: Wir haben
Menschen auf der Straße gefragt in dem Video vom letzten Sonntag, vorletzten Sonntag
mittlerweile, sieht man das, wie die Leute antworten. Und da waren tatsächlich Antworten,
die noch negativer waren, die wir nicht in die Episode mit aufgenommen haben. Und zwar
waren da auch Westdeutsche bei, einer, ein Mann, der zum Beispiel sagte: "Ja, die
Ostdeutschen, die sind gar nicht dankbar für die, für den Mauerfall. Die haben das gar, noch
gar nicht verstanden, was das heißt. Und die haben, die haben gar nicht diese, ja, die freuen
sich nicht genug." Und das ist das, was ich so ein bisschen meine mit "westdeutsche
Arroganz", weil ich glaube, dass wir Westdeutschen immer nur darauf gucken was… also
wir verstehen natürlich auch nicht alles. Wir gucken auf die schönen Seiten, aber wir gucken
nicht immer auf die negativen Seiten und wenn man sich anguckt, wie viele Ostdeutsche
über den Mauerfall sprechen, dann gibt es immer eine schöne Seite, aber es gibt auch eine
negative Seite und das finde ich ganz interessant, die auch zu beleuchten. Ich hab da mal
ein, zwei Beispiele aufgeschrieben. Manuel bist noch da? [Ich höre dir zu, ja.] Ich will hier ja
keinen Monolog halten. Ist dir das auch schon aufgefallen, die westdeutsche Arroganz?

Manuel:
[45:41] Ja, ich habe da ehrlich gesagt noch nie so intensiv drüber nachgedacht. Aber es
stimmt auf jeden Fall, dass… ja, Mathias hatte das vorhin ja auch erwähnt, dass auch heute
immer noch, obwohl wir ein gemeinsames Deutschland jetzt sind, wir schon auch noch in
den Kategorien "Osten" und "Westen" denken und dass auch heute noch mehr Leute aus
Ostdeutschland, deutlich mehr Leute aus dem ehemaligen Ostdeutschland in das
ehemalige Westdeutschland kommen, als umgekehrt. Und ja, das ist sehr komplex, ne?
Also das hat natürlich so seine Gründe. Das hat wirtschaftliche Gründe und so weiter. Aber
das ist natürlich auch so ein Zyklus, der sich bestärkt. Also je mehr Leute das machen,
desto weniger attraktiv wird vielleicht auch das ehemalige Ostdeutschland. Und ja, ich
glaube, ich bin dieser westdeutschen Arroganz insofern auch selbst schuldig, nicht, dass
ich mich so äußern würde oder dass ich irgendwie jetzt negativ, negative Gedanken hab, so
ganz offensichtlich, aber ich hab zum Beispiel noch nie darüber nachgedacht, nach
Ostdeutschland zu ziehen. Also das… ich hab schon im Ruhrgebiet gelebt und, ja und
natürlich in Berlin, was natürlich so gesehen auch im Ost… im Osten liegt, im ehemaligen
Osten, aber jetzt so richtig in ein, in ein "neues Bundesland"—nennen wir das ja—also in ein
Bundesland, was früher in der DDR war, zu ziehen, ja, ist mir auch noch nicht so in den Sinn
gekommen, ehrlich gesagt.

Cari:
[47:13] Ja. Du sagst das gerade, das ist auch ganz interessant sprachlich das zu sehen, ne?
"Die neuen Länder", man nennt das "die neuen Bundesländer" und das sind natürlich aus
westdeutscher Sicht die neuen Bundesländer, aber aus ostdeutscher Sicht sind das ja die
gleichen Länder wie vorher. Und ich finde das sehr interessant, dass man oft… also das ist
etwas, was ich selber auch mehr lernen möchte oder wo ich selber auch sagen würde, wir
Westdeutschen machen da vielleicht auch einen Fehler, auch unbewusst und vielleicht
sollten wir in Zukunft da ein bisschen besser drauf achten. Ich, ich, als Beispiel finde ich das
ganz interessant wenn man sich so ein paar Geschichten anguckt und das ist auch… Bei
Janusz, kann man das zum Beispiel ganz gut sehen, dass halt, jeder verbindet mit diesem
Wechsel, mit diesen Systemwechsel was unterschiedliches. Und man kann sich das so ein
bisschen vorstellen wie eine gespaltene Gesellschaft. Und man sieht das auch glaube ich in
Polen und in vielen anderen ehemaligen Ländern der Sowjetunion noch heute. Also man hat
diese Gruppe von Menschen, die schon immer die Veränderung wollten, die schon immer
gesagt haben: "Der Westen ist besser, der Westen ist toll, ich geh da jetzt hin." Janusz ist
1984 von Polen abgehauen und ihm war schon immer oder schon lange Zeit klar, dass er
Polen verlassen möchte und dass er sich dort nicht wohl fühlt und dass er sich zugehörig
fühlt zu einer anderen Heimat. Und er hat damals alles verkauft, alles aufgegeben und hat
nie daran gedacht, zurückzugehen. Und was heißt das? Wenn man weggeht, heißt das ja
gleichzeitig, dass man das Alte ablehnt. Es gibt aber Menschen, die eben nicht so gerne
weggehen. Das hat nicht unbedingt was mit einer politischen Einstellung zu tun, sondern
auch damit, womit man sich wohl fühlt, weil man vielleicht, ja, Veränderungen nicht so gut,
nicht so gut darauf reagiert oder weil man einfach, ja, das nicht, das nicht haben möchte,
weil man sich sicherer fühlt, weil man sich besser fühlt, wenn man an dem Ort bleibt, wo
man ist. Und dadurch gibt es natürlich eine gewisse Spaltung der Gesellschaft. Es gibt
Leute, die sagen: "Das andere ist besser." Es gibt Leute, die dadurch ein bisschen auch
gezwungen werden, ein bisschen patriotischer zu werden. Ich finde das sieht man in den
ostdeutschen Bundesländern, in Polen und auch vielen anderen Ländern ganz gut, dass
man dort jetzt so eine Welle des Patriotismus und Nationalismus hat, die wiederum uns im
Westen total negativ aufstößt. Also wir finden das, was jetzt gerade in… in Ostdeutschland
wählen die, wählen die Menschen rechter, konservativer. In Polen und in Ungarn, in
Tschechien auch. Und das finden wir im Westen total schrecklich und dadurch, dass wir das
wieder schrecklich finden und dann, ja auch so mit einer gewissen Arroganz—aus meiner
politischen Sicht natürlich auch zu Recht—das etwas bemängeln. Aber das erzeugt ja
wieder eine Gegenreaktion. Das heißt die Menschen werden dadurch noch bestärkt und
sagen: "Okay ihr, ihr versteht gar nicht, was hier passiert und ihr seid gegen uns und
vielleicht ist sogar die EU gegen uns oder die EU ist scheiße." Und dadurch wendet man
sich noch ein bisschen stärker ab. Also ja, das ist jetzt schon eine politische Dimension,
aber ich finde, das fängt ganz klein an dadurch. Und wenn man sich ein paar ostdeutsche
Geschichten anhört, dann hört man das auch immer wieder. Es gibt vielleicht ein Dorf, eine
Stadt und nach der Mauer, nach dem Mauerfall gehen ganz viele Leute weg und die
anderen Leute bleiben zurück. Und diese, dieses Gefühl zurückgelassen zu werden von
auch von den Leuten, die ja vielleicht bessere Ausbildungschancen haben oder ja, vielleicht
auch einfach keine Lust mehr haben auf das Alte, die das Alte ablehnen, dass ist glaube ich
ein Gefühl, was wir uns nicht so ganz vorstellen können im Westen.

Manuel:
[50:59]Ich denke, wir sollten einfach uns darauf einigen, nicht zu sehr in diesen Kategorien
"wir" und "die" zu denken, denn wir sind alle Menschen, die irgendwo aufwachsen und
damit bestimmte Dinge verbinden und nichts ist schwarz und weiß, ob das jetzt ein… ja,
egal in welchem System man lebt oder aufgewachsen ist. Es ist alles nicht schwarz und
weiß und ich glaube man sollte aufpassen, dass man nicht in solchen Kategorien so viel
denkt.

Cari:
[51:27] Amen.

Das ist schön: Fahrradinfrastruktur in Berlin (es gibt Fortschritte)

Manuel:
[51:33] So ich fasse mich kurz diese Woche. Ich habe ein Follow-Up sozusagen zu unserer
Episode 1, wo ich mich ja ausgiebig beklagt habe über die Fahrrad-Infrastruktur in Berlin,
dass die so richtig scheiße ist. Das ist sie auch immer noch größtenteils, aber es gibt
Fortschritt zu vermelden! Und zwar habe ich hier eine Pressemitteilung aus Friedrichshain-
Kreuzberg. Zwei sowieso sehr coole und fortschrittliche Bezirke in Berlin und dort wird jetzt
das, das Modell des "Superblocks" aus Barcelona kopiert. Und zwar… [Was ist das denn?]
Ja ich, du kannst mal schauen, ich hab da den Link schon in unsere Show Notes kopiert.
"Der Bergmannkiez wird der erste Superblock Berlins." Und zwar werden da quasi mehrere
Straßenblöcke zusammengefasst in einem Superblock und zwischen diesen Blöcken dürfen
dann nur noch Fahrräder fahren und, und ja, die Straßen sind offen für Not-Fahrzeuge, also
Rettungswagen und Lieferfahrzeuge und Anwohner, aber ansonsten dürfen da nur
Fahrräder und, und Fußgänger passieren. Also man, man verbannt die Autos jetzt nicht
komplett, aber man reduziert sie so weit, dass es deutlich freundlicher wird für Fahrradfahrer
und das ist doch mal ein schöner Anfang. Wer sich das anschauen will, ich verlinke mal
diese Pressemitteilung, da ist ein Bild, dann kann man sich das besser vorstellen.

Cari:
[53:04] Ja, das Bild hilft.

Manuel:
[53:05] Hilft auf jeden Fall genau, aber die kurze Meldung, die ich zu verlauten habe ist, dass
in Berlin etwas getan wird für die Fahrrad-Infrastruktur.

Cari:
[53:16] Und das heißt "Superblock"?

Manuel:
[53:17] Ja, "Superblock" und das gibt's wohl schon in Barcelona und da haben wir uns das
ein bisschen abgeschaut.

Empfehlungen der Woche

Cari:
Also meine Empfehlung diese Woche ist ein Podcast. Eine Episode von einem
[53:27]
Podcast. Und dieser Podcast heißt "Das Thema" und ist von der Süddeutschen Zeitung. Ich
schau mal eben, wie es genau heißt. Also ihr könnt einfach suchen nach "Das Thema" und
wir werden auch einen Link in den Show Notes posten. Und zwar gibt es dort die Folge 108
mit dem Titel "Der Sound des Ostens" und in dieser Folge trifft die Moderatorin drei
bekannte, teilweise bekannte Künstler aus dem, aus Ostdeutschland und spricht mit ihnen
darüber, wie sie die Zeit der Wende, also die Zeit des Mauerfalls und danach, empfunden
haben und was für sie damals passiert ist. Also die bekanntesten sind Paul van Dyk und
Trettmann und die erzählen dort ihre Zeit und die Zeit ihres, ja, wie sie Musik gemacht haben
und wie ihr Durchbruch gekommen ist und was das alles mit dem Wandel in Deutschland zu
tun hat. Und es ist super spannend um ein bisschen anhand von persönlichen Biografien
nachzuvollziehen, was eigentlich in Ostdeutschland damals passiert ist.

Manuel:
[54:44] Sehr gut. Wir haben schon öfter E-Mails bekommen, dass wir Podcasts empfehlen
sollen, insofern kann ich das unterschreiben. Meine Empfehlung hat sich ergeben aufgrund
einer Audio-Nachricht, die wir bekommen haben von Daniel aus Brasilien. Er hat uns eine
sehr lange Audio-Nachrichten geschickt, ich spiel mal nur den Teil ab, wo es um die
Empfehlung geht, die er sich wünscht:

Daniel:
[55:08] Ich möchte Bücher lesen auf Deutsch von Deutschen oder jemand, [der] die deutsche
Sprache "native" spricht, ja? Und das fehlt mir. Normalerweise lese ich Bücher auf Deutsch,
aber ich, ich lese englische Bücher, die nach deutschen, nach Deutsch übersetz[t] sind. Und
das ist nicht so gut wie ein Deutsch, wie ein Deutsch, wie ein Buch, das auf Deutsch
geschrieben ist.

Manuel:
[55:42] Okay, also Daniel wünscht sich eine Buchempfehlung von einem deutschen Autor.
Und ich muss gestehen, ich lese nicht so wahnsinnig viele Romane und wenn, dann
tatsächlich meistens auf Englisch, aber es gibt einen Roman aus Deutschland, der war ein
wirklich sehr, sehr großer Bestseller international und in Deutschland und der heißt "Das
Parfum" von Patrick Süskind und das ist wirklich ein sehr gutes Buch. Und ich denke, wenn
man schon relativ fortgeschritten ist in Deutsch, dann kann man das einfach mal lesen. Es
gibt auch eine Hollywood-Verfilmung von diesem Buch, die fand ich persönlich nicht so gut,
ich würde auf jeden Fall erst das Buch lesen, wenn überhaupt, und dann den Film schauen
und eine Freundin von mir aus Argentinien hat mich gerade darauf hingewiesen, dass es
jetzt auch eine deutsche Serie gibt, "Das Parfum", da kann ich allerdings nicht sagen, ob die
gut ist oder wie gut die ist, aber es gibt jetzt auch eine Serie. Aber die Empfehlung ging ja
um ein Buch und ich würde einfach mal das Buch empfehlen. Und dann vielleicht noch so
als Zusatz-Empfehlung: Ich persönlich bin kein großer Fan davon, beim Sprachenlernen
Kinderbücher zu lesen, weil ich ehrlich gesagt… es ist mir einfach zu langweilig meistens.
Aber ich weiß, dass viele Leute das gerne machen, weil die Sprache in Kinderbüchern
meistens ein bisschen einfacher ist als, als, ja, Romane für Erwachsene. Und da wollte ich
einfach mal erwähnen meinen Lieblings-Kinderbuchautor als Kind war KNISTER. Der hat
viele Bücher geschrieben zum, unter anderem die "Teppichpiloten" und wenn man gerne mit
Kinderbüchern lernt, dann kann man sich den ja mal anschauen und ich hab den sogar mal
—Cari, ich weiß nicht, ob du das weißt—interviewt in einem meiner allerersten Podcast-
Projekte. Das ist auch noch im Internet dieses Interview, das werde ich mal verlinken. Das
ist nämlich auch wirklich ein sehr sympathischer und cooler Typ und ich saß da damals mit
ihm in seinem Wohnzimmer und hab ihn interviewt darüber, wie das ist, Kinderbuchautor zu
sein. Also das werde ich auch noch mal verlinken. Genau das sind meine
Buchempfehlungen.
Lied der Woche: Grauer Beton

Cari:
[57:58]Manuel, ich habe ein Lied, was wieder zum Thema der Woche passt und was auch in
dem Podcast, in der Podcast-Episode, die ich empfohlen hat, hab, thematisiert wird. Und
zwar ist dieses Lied, das heißt "Grauer Beton" von Trettmann. Das Lied ist 2017
rausgekommen und war unter anderem, ja, war eigentlich sein bekanntester Song glaube
ich und war für seinen Durchbruch auch verantwortlich. Das heißt Trettmann ist eigentlich
ein Musiker, der war zur Zeit des Mauerfalls sechzehn Jahre alt, hat danach dreißig Jahre
lang Musik gemacht und ist aber erst 2017 bekannt geworden und zwar mit diesem Stück,
bei dem er sich daran erinnert, also er erinnert sich quasi zurück an die Zeit, wo er
aufgewachsen ist in einem Plattenbau in Chemnitz. Chemnitz hieß damals Karl-Marx-Stadt
und war seine Heimat und wenn man diesen Podcast hört, dann hört man auch, wie positiv
eigentlich für ihn das Leben dort war, das er dort geführt hat. Und er redet eigentlich mit
diesem Song für die Generation von Jugendlichen, also Leute, die damals, sag ich mal
zwischen, ich weiß nicht, fünfzehn und fünfundzwanzig waren, als die Mauer gefallen ist,
und er spricht also von den Menschen, die aufgewachsen sind, die ihre Heimat hatten, die
ganz positiv, ganz positive Erinnerungen haben an diese Heimat und diese Heimat ist
plötzlich verschwunden und wird plötzlich auch schlecht gemacht und viele, in vielen, ja,
Familien geht es dann auch plötzlich schlecht. Viele Menschen haben auch einen Job
verloren mit dem Ende der DDR und haben plötzlich Existenzängste gehabt, die sie vorher
gar nicht kannten, weil im Sozialismus hatte jeder einen Job. Ja, das ist der Song, den ich
jedem empfehlen kann. War ein großer Hit im letzten und vorletzten Jahr in Deutschland und
hat auch viele, glaube ich, die sich vorher damit nie beschäftigt haben, so zum Nachdenken
gebracht wie eigentlich der, ja diese Wendezeit aus ostdeutscher Perspektive
wahrgenommen wurde.

Manuel:
[1:00:09] Ich muss zugeben, ich kenne den Song gar nicht. Vielleicht liegt's daran, dass ich
die letzten Jahre nicht in Deutschland war. Also ich bin gespannt. Werde ich mir gleich
anhören.

Eure Fragen

Manuel:
[1:00:22] So, wir haben viele Zuhörer in Brasilien. Wusstest du das? Du wusstest das, weil wir
das letztens schon mal gesehen haben in unseren Statistiken. [Ja.] Und tatsächlich haben
wir eine Audio-Nachricht bekommen über easygerman.fm von Mateus aus Brasilien. Die
spiele ich jetzt mal vor:

Mateus:
[1:00:41] Hallo Cari und Manuel. Ich bin Mateus aus Brasilien und zuerst danke ich euch für
den Podcast. Und ich stelle auch eine Frage: Hier in Brasilien, wenn wir Deutsch sprechen,
haben wir Schwierigkeiten mit den Verbpositionen bei Nebensätzen und es passiert sehr
häufig, dass wir das Verb nicht am Ende richtig sprechen und manchmal denke ich:
Sprechen die Deutschen echt so? Machen sie keine Fehler damit? Oder mit den Kasus oder
was? Meine Frage eigentlich ist: Gibt es auf Deutsch akzeptable Fehler? Fehler, die man
machen kann und nicht komisch klingt. Auf Portugiesisch, zum Beispiel, es ist sehr normal,
de[n] Plural in informellen Situationen nicht zu sprechen. Wir können zum Beispiel "eu quero
três livro" sagen und das bedeutet "ich will drei Buch", ohne Plural und das klingt ganz
okay, in Brasilien zumindest. Niemand hört [das] und denkt: "Du bist Ausländer oder du
kannst nicht richtig sprechen." Oder, und so weiter, ja? Das bedeutet eigentlich, dass du so
tief in der Sprache bist, dass du eine Erlaubnis hast, Fehler zu machen. Das bedeutet, du
kennst die Umgangssprache. Also, gibt es einige grammatische Fehler auf Deutsch, die ok
klingen, die ihr Deutsche jeden Tag ohne Probleme machen könnt?

Cari:
[1:01:54]Das ist sehr, sehr interessant. Eine sehr interessante Frage. Ich habe jetzt gerade
schon nachgedacht. Es gibt auf jeden Fall Fehler, den, die Deutsche machen, aber ich wäre,
ja es ist sehr schwierig, das zu wissen, wenn man selbst nicht Muttersprachler ist. Das
heißt, ich würde immer empfehlen, dass man Deutsch gut lernt, weil, ja es gibt, also man
hört als Muttersprachler sofort, ob das ein Fehler ist, den Deutsche machen weil der normal
ist oder ob das ein Fehler macht, den jemand macht der Deutsch lernt, weil er Deutsch
noch nicht so gut kann. Also ich würde sagen es ist, ja, man sollte sich nicht darauf
verlassen, dass Deutsche auch Fehler machen und es dann nicht so genau nehmen mit der
Grammatik. Gerade, was war noch mal das erste Beispiel, das er genannt hatte?

Manuel:
[1:02:44] Verbpositionen.

Cari:
Ja, genau. Die Satzstellung. Das ist eine Frage, die wir sehr oft bekommen. Und
[1:02:45]
tatsächlich in der Satzstellung gibt es viel Flexibilität im Deutschen und diese Flexibilität
muss man lernen, aber es ist nicht so, dass man einen Fehler machen kann. Das heißt, als,
als Muttersprachler weiß man sofort, wann es einen Fehler gibt und wann nicht. Und wenn
man das Verb zum Beispiel an der falschen Stelle benutzt, das ist nichts, das ist kein Fehler,
der sozusagen akzeptabel ist im Deutschen. Ja, das heißt die Satzstellung würde ich auf
jeden Fall genau lernen. Ich würde auch die Fälle genau lernen. Aber es gibt so etwas wie:
Man benutzt zum Beispiel im Deutschen nicht so oft den Genitiv und benutzt dann eher den
Dativ. Man sagt zum Beispiel: "Das ist nicht", man sagt nicht, "das ist Manuels Geld",
sondern "das ist das Geld von Manuel". Und manchmal klingt das—in diesem Fall klingt das
eigentlich genauso—aber es gibt, es gibt Sätze, wo das dann nicht so gut klingt. Hast du
noch ein Beispiel, Manuel?

Manuel:
[1:03:53] Nee, ich habe jetzt kein spezifisches Beispiel mehr, aber ich möchte das noch mal
unterstreichen: Ich würde auch empfehlen, es richtig zu lernen. Also man sollte nicht
versuchen, bestimmte Fehler sozusagen extra zu machen. Aber, wenn es am Ende ums
Gespräch geht, dann ist es völlig in Ordnung, wenn man Fehler macht und tatsächlich—das
fällt mir nämlich immer auf, wenn ich unsere Episoden transkribiere, Cari—wir machen so
viele Fehler natürlich beim Sprechen. Gerade zum Beispiel auch die Satzstellung, wo das
Verb hingehört und so. Im gesprochenen Deutsch fällt einem dann in der Mitte des Satzes
doch nochmal ein: Ach, ich würde da doch gerne noch das noch hinzufügen und dann,
dann ist die Satzstellung falsch. So würde man es niemals schreiben, aber so sprechen wir
und das ist auch okay. Und es gibt eine Analogie von einem meiner Lieblings-
Sprachenlehrer aller Zeiten und zwar Michel Thomas. Der hat ja Sprachkurse entwickelt und
der hat immer eine Analogie benutzt: Sprachen lernen und Sprachen sprechen ist wie
Volleyball. Wenn man einen Fehler macht, der so groß ist, dass man nicht mehr verstanden
wird, dann bleibt der Ball sozusagen im Netz hängen. Dann ist es ein Fehler, der ist so
gravierend, da versteht dich der andere nicht mehr. Und das Ziel ist, den Ball übers Netz zu
bekommen. Und man kann den wunderschön über das Netz schlagen, den Ball, in einem
wunderschönen, in einer wunderschönen Kurve, oder man kriegt ihn halt gerade eben so
übers Netz. Aber solange er übers Netz kommt, solange der andere einen versteht, ist es
richtig, ist es gesprochen, ist es die Sprache, so. Dann spricht man die Sprache in dem
Moment.

Cari:
[1:05:27] Ja, sehr schönes Bild.

Manuel:
[1:05:29] Gut! Cari. [Das war's?] Das war es schon wieder.

Cari:
[1:05:35] Ich finde das toll. Also wir könnten eigentlich auch mal einen vierstündigen Podcast
aufnehmen. Wir fangen immer an und dann reden wir eine Stunde und dann denke ich: Och,
jetzt, jetzt würde ich gerne noch eine Stunde länger reden.

Manuel:
[1:05:45] Du bist im Flow. Ist gut.

Cari:
Ja und dann hat man auch schon nach einer halben Stunde so ein schlechtes
[1:05:47]
Gewissen, dass wir zu lange reden. Ich glaube, das muss ich noch abstellen.

Manuel:
[1:05:52] Ja, das müssen wir uns… schlechtes Gewissen ist Quatsch. [Ja, stimmt.] Wer nicht
hören will, soll abschalten. Das ist uns total egal. Ist alles freiwillig hier!

Cari:
[1:06:03] Manuel, es hat mich sehr gefreut, heute mit dir zu sprechen.

Manuel:
[1:06:05] Mich auch. Bis nächste Woche!

Cari:
[1:06:08] Bis bald. Tschüss!

Manuel:
[1:06:09] Ciao.

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