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Teilenergiekennwerte

Neue Wege in der Energieanalyse von Nichtwohngebäuden im Bestand

Entspricht einem Gebäude,

A Sehr
gering
mit fortgeschrittenen Effizienztechniken
(z.B. Passivhaus-Komponenten).
Entspricht einem Gebäude
B gering mit marktgängigen Effizienztechniken
(Referenzgebäude EnEV 2009)
Entspricht etwa den
C mittel Vergleichswerten des Energieverbrauchsausweises
nach EnEV 2009 [BMVBS 2009b]
Entspricht etwa den
D hoch Vergleichswerten des Energieverbrauchsausweises
nach EnEV 2007 [BMVBS 2009b]
Entspricht
E Sehr
hoch nicht modernisierten Bestandsgebäuden
mit offensichtlichen energetischen Defiziten

Wochenprofil normierte elektrische Leistung


Endenergie Wärme Hzg + Tww einfacher Bürogebäude
(DIN-obj, obj-obj)
400 Maximum alle Daten Minimum alle Daten Mittelwert alle Daten Verlauf der Wochenwahl Mittelw
y = 0,7768x + 19,017
1,0
350 R² = 0,6773

0,9
Verbrauch kWh/m²a

300
0,8
ektrische Leistung
ertelstundenwerte)

250 y = 0,6539x + 23,773


R² = 0,5627 0,7
200
0,6
150
0,5
100
0,4
normierte ele
(mittlere Vie

50 0,3

0 0,2
0 50 100 150 200 250 300 350 400
Bedarf kWh/m²a 0,1
Verbrauch = 2 x Bedarf Verbrauch = Bedarf Verbrauch = 0,5 x Bedarf 0,0
Verbrauch über Bedarf (DIN-obj) Verbrauch über Bedarf (obj-obj) 0 24 48 72 96 120
Zeit in Stunden ab jeweils Montag 0 Uhr

Teilenergiekennwerte Beleuchtung (Auszug)


Endenergieaufwand in kWh/(m²EBFa)

200
153

150
84 114
87 93 98
85
84
100
43 77
29 49 29 40
48 59
24 43 40 58
20 15 41 17 27 58
20
14 7 27 9 15 28 23
47 50
6 12 26 32
7 8 24 32
3 5 9 21
5 16 13 25 28
6 18 26
2 14 11
17
6 9 14 19 0
9
10

Sehr hoch Hoch Mittel Gering Sehr gering Stand: TEK 6.01, März 2013
Inhalt
Vorwort
A Energetische Analyse von Nichtwohngebäuden mit der
Teilenergiekennwert-Methode.............................................................................................................. 5
B Lastgangmessungen zur Analyse von Energieeinsparpotenzialen in Gebäuden.16
C Methode zur Hochrechnung von Teilenergiekennwerten
auf der Basis von Kurzzeitmessungen............................................................................................. 25

Teilenergiekennwerte – Neue Wege in der Energieanalyse von Nichtwohngebäuden im Bestand

Reprotechnik: Reda Hatteh


1. Auflage
Darmstadt, den 29.04.2014

ISBN: 978-3-941140-38-7

IWU- Bestellnr.: 05/14

INSTITUT WOHNEN UND UMWELT GMBH


Rheinstraße 65
64295 Darmstadt
Germany

Telefon: +49(0)6151/2904-0 / Fax: -97


Internet: www.iwu.de
Im ENOB-Forschungsprojekt Teilener- TEK erstellt eine Gesamtenergiebilanz Die Methodik von TEK zur Energie-
giekennwerte von Nichtwohngebäu- von Gebäuden in Anlehnung an die analyse von Nichtwohngebäuden im
den 1, kurz TEK, wurde eine Metho- DIN V 18599, verschiedene Vereinfa- Bestand und die Erfahrungen aus dem
dik zur vereinfachten, energetischen chungen wurden jedoch implemen- Feldtest sowie weitere Möglichkeiten
Bilanzierung von Nichtwohngebäuden tiert, die die energetische Analyse zur Nutzung von Teilenergiekennwer-
im Bestand erarbeitet. Den Ist-Ver- erheblich beschleunigen. Damit wird ten in der Schwachstellenanalyse, als
brauch verstehen, Teilenergieverbräu- auch der Tatsache Rechnung getragen, objektspezifische Benchmarks und der
che bewerten, Schwachstellen erken- dass in Bestandsgebäuden die Unterla- Verbrauchsstrukturanalyse werden
nen und Einsparpotenziale berechnen, gen zur genaueren Analyse oft fehlen. im Abschnitt A vorgestellt. Weitere
das ist das Ziel von TEK. Außerdem wurde der Bilanzraum der Werkzeuge zur Bestandsanalyse und
Berechnungen auf nutzungsspezifi- zur Auswertung eventuell im Gebäu-
sche Energiebedarfe erweitert, um ei- de vorhandener Informationen und
nen Bedarfs-Verbrauchs-Abgleich vor- Messdaten wurden erarbeitet. Ein
nehmen zu können. Nur so kann das Werkzeug zur Analyse und Interpre-
Einsparpotenzial von Optimierungs- tation von Lastgangmessungen (Ab-
maßnahmen plausibel bestimmt wer- schnitt B) gehört ebenso dazu wie ein
den. Ein dazu passendes Wirtschaft­ Werkzeug zur Hochrechnung von Kurz-
lichkeits­tool, zur wirtschaftlichen zeitmessungen (Abschnitt C) auf den
Bewertung von Modernisierungsmaß- Jahresenergieverbrauch einer Anlage,
nahmen auf der Basis der jährlichen die in zwei weiteren Abschnitten er-
Gesamtkosten wurde ebenfalls entwi- läutert werden.
ckelt.

1 Teilenergiekennwer-
te von Nichtwohngebäuden – Methodi-
sche Grundlage, empirische Erhebung
und systematische Analyse, Forschungs-
projekt im Forschungsschwerpunkt Ener-
gieoptimiertes Bauen (ENOB), gefördert
vom Bundesministerium für Wirtschaft
und Energie unter dem Förderkenn-
zeichen 0327431J. Die Verantwortung
für den Inhalt liegt bei den Autoren.
Download der Tools unter
http://www.enob.info/de/software-und-
tools/projekt/details/tek-teilenergiekenn-
werte-fuer-nichtwohngebaeude-im-be-
stand/
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

4
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

A Neue Wege in der Analyse von Nichtwohngebäuden mit


1.2 Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden
der Teilenergiekennwert-Methode
1 Energetische Detaillierungsgrad Voranalyse Grobanalyse Planung

Analyse
alle Gebäude viele, typische Gebäude ausgewählte Gebäude

Instrument Verbrauchskennwerte und Teilkennwerte für Zonen und Gewerke, Monatsbilanz,


Benchmarks Referenzkennwerte Variantenberechnung
Wenn man Kennwerte bildet, dann Bilanzraum gesamtes Gebäude gesamtes Gebäude und Zonen Zonen

hat man meist einen Vergleich und Hessische Landesliegenschaften


(100% gleich IEMB Mittelwert)

eine Bewertung im Sinn. So vergleicht


300%

45 Liegenssch. 21 Liegensch.
1 Mio. m²BGF 0,2 Mio. m²BGF
250%

man z. B. den Energieverbrauchskenn-


200%

Index Stromverbrauch
150%

100%

wert eines Gebäudes mit dem Mit- 50%

0%
411 Liegensch.
4,5 Mio. m²BGF
78 Liegensch.
0,5 Mio m²BGF

telwert vieler anderer Gebäude, um


0% 50% 100% 150% 200% 250% 300%
Index Wärmeverbrauch

die Energieeffizienz des Gebäudes an Methode - DIN V 18599


EnEV Teilenergiekennwert - Gebäude- und Anlagensimulation
diesem Maßstab zu messen. Diesen Verbrauchskennwerte - Planung
Methode
Prozess der vergleichenden Bewer-
Hochverbraucher Analyse der Planung von
tung mit einem festgelegten Bezugs- mit Potenzial des Potenzials Maßnahmen

wert oder Vergleichsprozess bezeich-


net man als Benchmarking. Ziel ist es Bild A1 Einordnung der Teilenergiekennwert-Methode im Ablauf einer Energiebe-
21.03.2013 > IWU-MH
ratung. TEK schließt die Lücke zwischen einfachem Benchmarking und auf-
ENOB:MONITOR-Workshop Kennwerte 1
meist, anhand dieser Bewertung des wändiger Feinanalyse.
Ist-Zustands des Gebäudes mit wenig möglich, auch wenn das Verfahren ger- Alternativ gibt es nur sehr aufwän-
Aufwand das Energieeinsparpotenzial ne dazu benutzt wird. Der Vergleich dige, für den Neubau konzipierte
einzuschätzen. kann sich nur auf die Feststellung be- Analyseverfahren, etwa im Rahmen
Bisher ist zur Bewertung der energe- schränken, dass der Energieverbrauch des Energiebedarfsausweises nach
tischen Effizienz von Bestandsgebäu- des Gebäudes hoch oder niedrig ist im DIN V 18599, gar eine Gebäude-Si-
den das Verbrauchsbenchmarking Vergleich zu einem mittleren Gebäude mulation oder gleich die Maßnah-
nach dem Verfahren des Energiever- der gleichen Kategorie. Warum das so menplanung. Die Anwendung solcher
brauchsausweises etabliert. Aufgrund ist und ob das Gebäude ein Einspar- Verfahren ist in der frühen Phase der
der statistisch abgeleiteten Vergleichs- potenzial hat oder nicht, kann damit Entscheidungsfindung z. B. im Rahmen
kennwerte erscheint es geeignet, das nicht beurteilt werden. eines energetischen Portfoliomanage-
Einsparpotenzial eines hinsichtlich der ments nicht zielführend.
Nutzung homogenen Gebäudeportfo-
lios abzuschätzen.
An einem einzelnen Gebäude ist eine Autoren
solche Aussage in der Regel aber nicht Michael Hörner, Dipl.-Phys., Ener-
gieberater (TU), LEED Accredited
Gebäudeebene Zonenebene Anlagenebene
Professional ist wissenschaftlicher
th. Hüllfläche
Beleuchtungsanlage
Mitarbeiter im Arbeitsbereich Ener-
vereinfacht objektspez. automatisch manuell Bewertungs-
leistung
bechnet
DIN 18599
objektspez. gie am IWU Darmstadt.
Stoffwerte
U-Werte opak
U-/g-Wert FE
vereinfacht objektspez.
Wahl der Ausprägung
automatisch manuell RLT-Anlagen Christoph Jedek, M.Sc. Bauingeni-
Nennvolumenstrom objektspez. eur ist wissenschaftlicher Mitarbei-
Sonstiges Nennventilatorleistung objektspez.
Sonnenschutz automatisch Betriebszeiten objektspez. ter im Arbeitsbereich Energie am
Blendschutz
Verschattung
Wahl der Ausprägung
Nutzung Wärmeerzeuger IWU Darmstadt.
Wärmebrücken Nutzungszeit DIN 18599 von NE
Dichtheit
Bauschwere
Raumtemp. H/K
Int. Wärmequellen
DIN 18599
DIN 18599
objektspez.
objektspez.
vereinfacht DIN 18599
Dipl.-Ing, Behrooz Bagherian, M.Sc.
Zonengeometrie
Kälteerzeuger
Regenerative Energien und Energie-
Erweiterung des Bilanzraums für
nutzerspezifischen Stromverbrauch
Zuordnung Anlagen (Beleuchtung, RLT)
Raumsystem (heizen, kühlen)
berechnet
DIN 18599
Messdaten
B.-zeit; Leist.
effizienz, ist wissenschaftlicher Mit-
Arbeitshilfen
Zentrale Dienste vereinfacht objektspez.
Nutzungseinheit (NE)
(Gruppe von mehreren Zonen) Dampferzeuger
arbeiter im Arbeitsbereich Energie
Diverse Technik vereinfacht objektspez.
Nutzungszeiten objektspez. Berechnung DIN 18599
am IWU Darmstadt.
Warmwasserbedarf u. -system

Zentrale Dienste: Küchen, zentr. EDV, Kühlmöbel, Schwachstromanlagen


Dipl.-Ing Michael Grafe, Jahrgang
Diverse Technik: Hilfsenergie, Aufzüge, sonstige elektrische Großverbraucher 1974, ist wissenschaftlicher Mitar-
beiter im Arbeitsbereich Energie am
Bild A2 Berechnungsoptionen im TEK-Tool: Bei Bestandsgebäuden fehlen oft Un- IWU Darmstadt.
terlagen, Daten aus dem Gebäude müssen deshalb im Berechnungsgang
genutzt werden können.

5
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

Denn oft sind über Bestandsgebäude 18599-100 zugrunde gelegt, im Modus und die Geräteausstattung in exemp-
gar keine Unterlagen mehr verfügbar, „Objektspezifisch“ können z. B. Nut- larischen Räumen erhoben werden.
aus denen Daten im erforderlichen De- zungszeiten, Raumtemperaturen und Dass Nutzer in gut wärmegedämmten
taillierungsgrad entnommen werden interne Wärmequellen, wie im Objekt Gebäuden tendenziell eher etwas hö-
könnten. vorgefunden, eingegeben werden. Je here Raumtemperaturen einstellen
Wie kann diese Lücke in den Instru- nachdem, ob Schnelligkeit oder Ge- als in schlecht gedämmten Gebäuden
menten und Methoden geschlossen nauigkeit der Energieanalyse im Vor- sollte dabei Berücksichtigung finden.
werden? Wie kann man mit vertret- dergrund stehen, können also eher Während die räumliche Teilbeheizung
barem Analyseaufwand zu aussagefä- die vereinfachten oder die objektspe- ein Spezifikum von Wohngebäuden ist,
higen Ergebnissen einer Energiebera- zifischen Berechnungseinstellungen wird die zeitliche Teilbeheizung auch
tung auch bei Nichtwohngebäuden im gewählt werden. Eine detaillierte Be- bei Nichtwohngebäuden in Gestalt von
Bestand kommen? Sind Energiekenn- schreibung der Methodik von TEK wird Nacht- und Wochenendabsenkung der
werte geeignet, um Aussagen über das mit dem Download der Tools geliefert1. Raumtemperaturen nach DIN V 18599
Energiesparpotenzial eines Gebäudes Grundlage für eine realistische Berech- berücksichtigt. Auch die Betriebszeiten
zu treffen? Das waren Ausgangsfra- nung von Einsparpotenzialen ist unter von raumlufttechnischen Anlagen und
gen beim Projekt TEK (vgl. Bild A1). anderem ein Bedarfs-Verbrauchs- andere objektspezifisch abgebildete
Speziell auf die energetische Analy- Abgleich im Ist-Zustand, weshalb z. B. Anlagenparameter müssen bei größe-
se und Bewertung von bestehenden auch der gemessene Endenergiever- ren Abweichungen überprüft werden.
Nichtwohngebäuden zugeschnitte- brauch im TEK-Tool erfasst und wie Die Luftdichtheit der Gebäudehülle
ne, vereinfachte Methoden wurden in Bild A3 im Ergebnisblatt zum Ver- oder die Effekte von Wärmebrücken
deshalb im TEK-Projekt entwickelt gleich dargestellt wird. Beim Bedarfs- sind bei einer schnellen Analyse eines
und erprobt (vgl. Bild A2). Die Ge- Verbrauchs-Abgleich geht es primär bestehenden Gebäudes schwer einzu-
samtenergiebilanz ist angelehnt an darum, die Nutzungsrandbedingungen schätzen, können aber nach qualitati-
die DIN V 18599, es werden jedoch hinsichtlich Nutzungszeiten, mittle- ver Einschätzung im TEK-Tool variiert
im Rechenkern vereinfachte Algo- ren Raumtemperaturen während der werden, ebenso die Bauschwere.
rithmen zur Aufteilung der Gebäude- Nutzungszeit und der internen Wär-
hülle auf die Nutzungszonen in der mequellen realistisch abzubilden. Für
Mehrzonenbilanz aus dem ebenfalls eine objektspezifische Berechnung
Excel-gestützten Tool EnerCalC2 ange- des Energiebedarfs sollten deshalb
wendet. Auch Beleuchtungssysteme bei der Gebäudeaufnahme die Nutzer
und Anlagen der technischen Gebäu- befragt werden, Kurzzeitmessungen
deausrüstung können vereinfacht und der Raumtemperaturen durchgeführt
unter Nutzung von im Gebäude ables-
baren technischen Daten abgebildet 120
Energiekennwert in kWh/(m²NGFa)

100
Brennstoff / Elektrische
werden. Die Bilanzgrenze wird beim 80 Fernw ärme Energie
Strombedarf erweitert, um auch nut- 60
gemessener
Verbrauch
kWh/(m²a)
MWh/a
99
610
74
459
zungsspezifische Energiebedarfe wie 40 berechneter kWh/(m²a) 105 79
20 Bedarf MWh/a 648 491
Arbeitshilfen, zentrale Einrichtungen 0
Verh. Bedarf/Vebrauch - f b/v 1,06 1,07
Brennstoff - Brennstoff - el. Energie - el. Energie -
oder diverse Techniken in die Analy- gemessen berechnet gemessen berechnet

se einbeziehen zu können. Außerdem Teilenergiekennwerte auf Gebäudeebene 1.5 Teilenergiekennw erte und CO2-Emissionen auf Gebäudeebene
können Nutzungsparameter in zwei
400,0

Diverse Technik
Nutzenergie Endenergie Primär- CO2-
350,0 Zonen/RLT Erzeuger Brennstoff el. Energie energie Emission
Zentrale Dienste
kWh/(m² a) kg/(m² a)
Berechnungsmodi eingegeben wer- 300,0
Arbeitshilfen Heizung
Warmw asser
92,9
1,2
104,7
1,2
104,7
0,0
0,0
2,0
136,1
5,1
42,6
0,5
250,0 Dampf

den: Im Modus „DIN V 18599“ werden


Energiekennwert in kWh/(m²NGF a)

Beleuchtung - - - 26,3 68,3 16,6


Hilfsenergie Kälte
200,0 Luftförderung - - - 28,0 72,9 17,7
Kälte Kälte 6,5 8,2 0,0 2,8 7,2 1,8

die Standardnutzungsprofile der DIN V


150,0
Luftförderung Hilfsenergie Kälte - - - 0,5 1,4 0,3
100,0 Dampf 0,0 - 0,0 0,0 0,0 0,0
Beleuchtung
Arbeitshilfen - - - 1,6 4,3 1,0
Warmwasser
50,0 Zentrale Dienste - - 0,0 5,0 13,0 3,2

2 EnerCalc – Vereinfachte Energie- 0,0


Nutzenergie Endenergie -
Brennstoff / FW
Endenergie -
el. Energie
Primärenergie
Heizung Diverse Technik
gesamt
-
100,6
-
114,0
-
104,7
13,1
79,3
34,0
342,2
8,3
92,1

bilanzen nach DIN V 18599, Forschungs-


projekt im Forschungsschwerpunkt Ener- Bild A3 Ergebnisdarstellung auf Gebäudeebene im TEK-Tool: Zentrales Element bei
gieoptimiertes Bauen (ENOB), gefördert der Energieanalyse von Bestandsgebäuden ist der Abgleich von Bedarf und
vom Bundesministerium für Wirtschaft und Verbrauch, insbesondere auch als Grundlage für die glaubwürdige Berech-
Technologie. nung von Einsparpotenzialen und ihrer Wirtschaftlichkeit.

6
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

Luftwechsel durch mechanische Lüf- Endenergie Wärme Hzg + Tww


tungsanlagen werden gemäß Typen- 400
(DIN-obj, obj-obj)

schild eingegeben, bei Fensterlüftung y = 0,7768x + 19,017


350 R² = 0,6773
wird angenommen, dass der hygie-

Verbrauch kWh/m²a
300
nisch notwendige Mindestluftwechsel
250
eingehalten wird3. y = 0,6539x + 23,773
R² = 0,5627

Nicht zuletzt ist sicherzustellen, dass 200

die Verbrauchsangaben auch wirk- 150

lich den Verbrauch des analysierten 100


Gebäudes widerspiegeln und korrekt 50
hinsichtlich Witterung, Leerstand etc.
0
bereinigt sind. Für diese Art der Daten- 0 50 100 150 200 250 300 350 400

erhebung und -eingabe ist der geübte Bedarf kWh/m²a


Verbrauch = 2 x Bedarf Verbrauch = Bedarf Verbrauch = 0,5 x Bedarf
Blick des erfahrenen Energieberaters Verbrauch über Bedarf (DIN-obj) Verbrauch über Bedarf (obj-obj)
erforderlich.
Andere Ursachen für eine systema- Bild A4 Darstellung des Verbrauchs über dem Bedarf der Gebäude aus der TEK-
tische Überschätzung insbesondere Datenbasis für Endenergie Wärme in den Berechnungseinstellungen mit
Standard-Nutzungsprofilen nach DIN V 18599 (DIN-obj) und
des Heizenergiebedarfs bei schlecht objektspezifisch (obj-obj)
wärmegedämmten Gebäuden sind in
der Literatur hinreichend diskutiert Elektrische Endenergie
und können nur durch empirisch ab- 250
(DIN-obj, obj-obj) y = 0,9515x + 0,8545
R² = 0,9043
geleitete Korrekturfaktoren4 bereinigt
werden. Es gibt also eine Fülle von 200
Verbrauch kWh/m²a

Einflussfaktoren, die bei Bestandsge- y = 0,9782x - 1,29


R² = 0,8832
bäuden oft nur mit unzureichender 150

Genauigkeit ermittelt werden können


und Abweichungen des berechneten 100

Bedarfs vom gemessenen Verbrauch


50
verursachen.
Die Ergebnisdarstellung des TEK-Tools
0
umfasst auf der Gebäudeebene (vgl. 0 50 100 150 200 250
Bild A3) den Vergleich von Bedarf Bedarf kWh/m²a
Verbrauch = 2 x Bedarf Verbrauch = Bedarf Verbrauch = 0,5 x Bedarf
und Verbrauch und die Teilenergie- Verbrauch über Bedarf (DIN-obj) Verbrauch über Bedarf (obj-obj)
kennwerte der verschiedenen Ener-
giedienstleistungen auf Nutz-, End-
Bild A5 Darstellung des Verbrauchs über dem Bedarf der Gebäude aus der TEK-
und Primärenergieebene sowie die Datenbasis für elektrische Endenergie in den Berechnungseinstellungen mit
CO2-Faktoren. Bezugsgröße ist jeweils Standard-Nutzungsprofilen nach DIN V 18599 (DIN-obj)
und objektspezifisch (obj-obj)
die konditionierte Nettogrundfläche
3 Die Annahme, dass Nutzer durch (NGF). Auf der Ebene der Nutzungsein- und inzwischen in der TEK-Datenbank
die Fensterlüftung den hygienisch notwen- heiten und der Zonen werden weitere gespeichert sind. Als ein Ergebnis sind
digen Luftwechsel einhalten, muss aller- Teilenergiekennwerte ausgegeben und in Bild A4 und Bild A5 die gemessenen
dings durch Inaugenscheinnahme vor Ort
bewertet. Bezugsgröße hier ist die und bereinigten Verbräuche über den
auf Plausibilität überprüft werden. Die
Überschätzung des Luftwechsels durch Netto-Zonenfläche. jeweils mit dem TEK-Tool berechneten
Fensterlüftung kann auch zur Überschät- Die Gründe für die Abweichungen wer- Endenergiebedarfen für Strom bzw.
zung des Heizwärmebedarfs führen. den in detaillierten Querschnittsanaly- Wärme – berechnet in der Einstellung
4 Die Querschnittsanalyse der Er-
sen über die 92 Gebäudedatensätze DIN-obj, also mit Standard-Nutzungs-
gebnisse aus der Feldphase des TEK-Pro-
jekts gibt wichtige Hinweise auf die Größe untersucht, die in der Feldphase des randbedingungen hinsichtlich der
der Korrekturfaktoren und ihre Abhängig- Projekts in den verschiedenen Berech- Raumtemperaturen, der Personenbe-
keit vom energetischen Standard der Ge- nungseinstellungen analysiert wurden legung und der Nutzungszeiten nach
bäude.

7
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

DIN sowie objektspezifischer Abbil- standardisierten Nachweisverfahren und Verbrauch ist hier die Erweiterung
dung von Gebäudehülle und Anlagen einen sehr niedrigen rechnerischen des Bilanzkreises auf die nutzerspezifi-
– aufgetragen. Der Energiebedarf ist Bedarf zeigen, im Mittel unter realen schen, elektrischen Energiebedarfe im
dabei das Maß für die Energieeffizienz Betriebsbedingungen und bei realer TEK-Tool. Offensichtlich ist der elektri-
der Gebäude und stellt die unabhän- Nutzung oft deutlich mehr Wärme sche Energieverbrauch aber auch we-
gige Variable dar. Zum Vergleich sind und damit Brennstoff verbrauchen als niger stark von den Nutzungsparame-
jeweils auch die berechneten Energie- erwartet. Die mit objektspezifischen tern abhängig.
bedarfe in der Berechnungseinstellung Nutzungsrandbedingungen berech- Die Auswertung der Verhältnisse fb/v
obj-obj angezeigt, also mit den in den neten Bedarfe zeigen tendenziell die von berechnetem Bedarf und gemes-
Objekten erhobenen Nutzungsrandbe- erwartete, bessere Übereinstimmung senem Verbrauch für elektrische Ener-
dingungen. mit dem Verbrauch. gie und Brennstoff/Fernwärme, jeweils
Bei wenig energieeffizienten Gebäu- Überraschend gut ist die Übereinstim- in der Berechnungsart „obj-obj“, zeigt
den – also auf der x-Achse rechts – mung des elektrischen Endenergiebe- für elektrische Energie ein Verhältnis
übersteigt der berechnete Bedarf an darfs mit dem Verbrauch in Bild A5, die fb/v,el = 1,10 ± 0,31 mit dem Mittelwerte
Endenergie zur Bereitstellung von Heiz- lineare Trendlinie kommt fast mit der µ = 1,1 und der Standardabweichung σ
wärme und Trinkwarmwasser qb,fu den Winkelhalbierenden zur Deckung. Die = 0,31, d. h. dass der Bedarf den Ver-
gemessenen Verbrauch qv,fu deutlich: Streuung um die Winkelhalbierende brauch bei elektrischer Energie im Mit-
qv,fu < qb,fu (vgl. Bild A4). Bei den eher ist noch beträchtlich, kann aber in der tel um 10 % überschätzt. Mehr als zwei
energieffizienten Gebäuden – links auf objektspezifischen Berechnungsvari- Drittel der Analysen liegen im Intervall
der x-Achse – wird der Verbrauch da- ante zu 90 % durch den Energiebedarf von ±20 %. Auch bei Brennstoffen /
gegen tendenziell unterschätzt: qv,fu > erklärt werden. Die für den Wärme- Fernwärme ergibt sich ein ähnliches
qb,fu. Die lineare Trendlinie zeigt einen bereich charakteristische Abhängig- Bild. Etwa 61 % der Gebäude liegen
Offset des Verbrauchs bei verschwin- keit der Abweichung von Bedarf und hier im Intervall ±20 % mit einem Ver-
dendem Bedarf. Die Stichprobe lässt Verbrauch vom Effizienzstandard des hältnis fb/v,fu= 1,11 ± 0,28. Die Ausrei-
hier allerdings Interpretationsspiel- Gebäudes kann hier nicht beobachtet ßer, bei denen der berechnete Bedarf
raum. Zumindest entspricht es der Er- werden. Entscheidend für die im Mit- den gemessenen Verbrauch deutlich
fahrung, dass Gebäude, die in einem tel gute Übereinstimmung von Bedarf überschätzt – also jenseits eines Fak-

Wissenschaft
und Lehre Büro
(22)
(19)

Gymnasium
(Quelle: Stadt Frankfurt am Main) Hotel Bildung
Hochschule Audimax
(Quelle: Karlsruhe Institute of Technology)
(8) (15)

Veranstaltung,
Museum, Handel
Bibliothek (11)
(18)

Hotel Museum
(Quelle: Techem Contracting AG) (Quelle: Stadt Frankfurt am Main)

Bild A6 92 Gebäude aus 6 Gebäudekategorien werden in den Querschnittsauswertungen des TEK-Projekts analysiert

8
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

tors fb/v von 2,0 – müssen noch genau- 2 Schwachstellenanalyse mit Teilenergie­kenn­
er untersucht werden. werten
Die Analyse mit TEK bildet die Struk-
tur des Energiebedarfs differenziert 2.1 Referenz-Teilenergie- Die Referenz-TEK werden in fünf Ener-
nach Nutzungszonen und Dienstleis- kennwerte und Ener- gieaufwandsklassen auf Zonenebene
tungen ab. Dabei werden viele wei- gieaufwandsklassen ermittelt, und zwar als
tere Objekt-Teilenergiekennwerte Eine Energiebilanz auf Monatsbasis • Teilkennwerte in kWh/(m²a),
gebildet. Mit Hilfe von tabellierten und nach Nutzungszonen und Ener- • Vollbetriebszeit in h/a und
Referenz-Teilenergiekennwerten in giedienstleistungen getrennt liefert • spezifische Leistung in W/m².
fünf Energieaufwandsklassen (vgl. naturgemäß sehr viele einzelne Kenn- Nur auf Endenergieebene können die
Bild A10) können diese bewertet und werte. Das ist in TEK nicht anders als drei Größen sinnvoll in Beziehung ge-
energetische Schwachstellen so leicht in Programmen, die nach DIN V 18599 setzt werden. Sowohl die Objekt-TEK
identifiziert werden. Die Teilenergie- rechnen und ohne Mühe 150-seiti- als auch die Referenz-TEK werden mit
kennwerte werden flächengewichtet ge Erläuterungsberichte produzieren den gleichen Algorithmen aber mit un-
auch auf Nutzungseinheiten oder Ge- können. Die entscheidende Frage ist terschiedlichen Randbedingungen be-
bäudeebene aggregiert und bewertet. deshalb: Wie kann man diese Kenn- rechnet.
Ausgehend von der Ist-Analyse können werte einordnen? Was ist gut, mittel Die Referenz-TEK wurden differenziert
nach dem Bedarfs-Verbrauchs-Ab- oder schlecht? Lassen sich aus dieser nach den 45 Standardnutzungsprofi-
gleich Modernisierungsmaßnahmen Bewertung Schwachstellen oder gar len der DIN V 18599-100:2009-10, Teil
zur energetischen Verbesserung bilan- Einsparpotenziale erkennen? Dies war 10 mit dem Standardklima nach DIN V
ziert und Einsparpotenziale plausibel eine der Leitlinien bei der Entwicklung 18599-10:2007-02 für typische Ausprä-
abgeschätzt werden. der TEK-Methodik. Wir haben dabei gungen der Energiedienstleistungen
Mit den Werkzeugen, die im TEK- auf den Erfahrungen aus dem früheren mit dem TEK-Tool berechnet. Für die
Projekt entwickelt wurden, können Forschungsprojekt MEG (vgl. [Hörner fünf Energieaufwandsklassen wurden
Gebäudeanalysen deutlich schneller 2003]5) aufgebaut, dessen Ergebnisse in die unterschiedlichen Ausprägungen
erstellt werden als mit dem Verfah- die Richtlinie VDI 3807-4:2008-086 Ein- von Gebäudehülle und Anlagen – wie
ren nach DIN V 18599, das zeigen die gang gefunden haben, mit sehr positi- z. B. Zonengeometrie7, U-Werte und
Erfahrungen aus der Feldphase. Das ver Resonanz in der Fachöffentlichkeit. g-Werte, Anlagenaufwandszahlen, Re-
Feedback der 7 Projektpartner bestä- Ausgangspunkt für die Schwachstellen- gelungsregime – als real feststellbare
tigt, dass mit TEK unter Nutzung der analyse in TEK sind die Objekt-Teilener- Qualitäten formuliert und nicht als sta-
eingebauten Vereinfachungen die aus- giekennwerte des Istzustands eines Ge- tistisch festgelegte Grenzen. Referenz-
sagekräftige Ist-Analyse eines durch- bäudes – kurz Objekt-TEK - , die oben TEK sind so für die Energiedienstleistun-
aus komplexen Gebäudes bei guter beschrieben wurden. Diese werden gen Heizung, Warmwasserbereitung,
Datenlage in 2-3 Tagwerken möglich mit Referenz Teilenergiekennwerten, Beleuchtung, Luftförderung, Klimakäl-
ist. kurz Referenz-TEK, verglichen. So kann te und Befeuchtung entstanden. Sie
In der Feldphase des Projekts wurden der Energieaufwand für verschiedene bilden Stützstellen zur Definition der
sechs Gebäudekategorien abgedeckt Energiedienstleistungen in den unter- Energieaufwandsklassen. Am Beispiel
(vgl. Bild A5): Büro- und Verwaltungs- schiedlichen Nutzungszonen bewertet der Beleuchtung (vgl. Bild A7) sind die
gebäude, Bildungsgebäude, Handels- werden. Referenz-TEK für die Nutzungszone
gebäude, Gebäude für Veranstaltun- 5 [Hörner 2003] Hörner, Mi- 7 Zonengeometrie in Anlehnung an
gen, Museen und Bibliotheken, Hotels chael: Methodik zur Erfassung, Beurteilung [Knissel 2005] Knissel, Jens: Me-
und Optimierung des Elektrizitätsbedarfs thodik zur Erfassung, Beurteilung und
sowie Gebäude für Wissenschaft und
von Gebäuden (MEG) – Modul 1.1 Grund- Optimierung des Elektrizitätsbedarfs
Lehre. Dabei wurden nicht nur die ein- lagen, Modul 2.5 Energiematrix (gefördert von Gebäuden (MEG) – Modul 2.3:
fachen Gebäude bearbeitet. Für 82 von der Deutschen Bundesstiftung Um- Klimakälte(gefördert von der Deut-
Gebäude konnte eine Qualitätssiche- welt); Institut Wohnen und Umwelt; Darm- schen Bundesstiftung Umwelt); Institut
stadt 2003 Wohnen und Umwelt; Darmstadt 2005
rung der Bedarfsberechnung vom IWU
6 VDI 3807 Energie- und [Lichtmess 2010] Lichtmess, Markus:
durchgeführt werden, in der fehlende Wasserverbrauchskennwerte für Gebäude, Vereinfachungen für die energetische Be-
Eingaben ergänzt oder unplausible An- Blatt 4 Teilkennwerte elektrische Energie; wertung von Gebäuden; Dissertation am
gaben hinterfragt werden konnten. Verein Deutscher Ingenieure e.V.; Düssel- Fachbereich Architektur der Bergischen
dorf 2008 Universität Wuppertal; Wuppertal 2010

9
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

„Einzelbüro“ in den Energieaufwands-


Teilenergiekennwerte Beleuchtung (Auszug)
klassen „Sehr gering“ mit 10 kWh/m²a,

Endenergieaufwand in kWh/(m²EBFa)
für „Gering“ mit 19 kWh/m²a, für „Mit- 200
tel“ mit 28 kWh/m²a usw. dargestellt. 153

Die Klassengrenzen werden abgeleitet, 150


indem der jeweilige Abstand zwischen 84
87 93 98
114

85
den Referenz-TEK zweier Klassen hal- 43 77 84
100
29 49 29 40
biert wird (vgl. Bild A8). Für die Ener- 20
24
15 41 17 27
48
43 40
59
58
58
20 47 50
gieaufwandsklasse „Gering“ liegt der 14
3
6
7
7
27 9
9
12
15 28
8 24 21
26 23 32
32
5 13 25
5 16 28
Referenz-TEK als Stützstelle bei 19 6
2 14 11 18 26
17
6 9 14 19 0
kWh/m²a, die Klassengrenze nach un- 9
10

ten liegt bei der Hälfte des Abstands zur


Klasse „Sehr gering“, deren Stützstelle
mit 10 kWh/m²a ermittelt wurde, also
bei 14 kWh/m²a. Gleichermaßen er- Sehr hoch Hoch Mittel Gering Sehr gering Stand: TEK 6.01, März 2013

gibt sich die Klassengrenze nach oben.


Ausgehend von der Zonenebene kön- Bild A7 Referenz-Teilenergiekennwerte am Beispiel der Energiedienstleistung Be-
nen Referenz-Teilenergiekennwerte leuchtung für die fünf Energieaufwandsklassen und ausgewählte Nutzungs-
zonen
flächengewichtet auch auf andere Bi-
lanzierungsebenen wie die Nutzungs-
einheiten8 oder das ganze Gebäude 2.2 Kennwertanpassung leistung Heizung unter der Annah-
bzw. auf die Versorgungsbereiche von Die Referenz-TEK sind für spezielle me berechnet worden, dass die
Anlagen aggregiert werden. Randbedingungen berechnet. Wei- Wärme in Heizkesseln unterschied-
So entsteht eine Art Energielabel (vgl. chen die Randbedingungen des zu be- licher Güte mit Erdgas erzeugt wird.
Bild A9), das zur Bewertung der am wertenden Gebäudes hiervon stark ab, Wenn das analysierte Gebäude
untersuchten Gebäude ermittelten führen die Referenz-TEK nicht mehr aber beispielsweise mit einer elek-
Objekt-TEK auf den unterschiedlichen zu einer geeigneten Bewertungsska- trisch betriebenen Wärmepumpe
Aggregationsebenen angewendet wer- la. Um dennoch zu einer plausiblen beheizt wird, der Endenergieträger
den kann. Die Randbedingungen für die Bewertung des Energieaufwands zu also elektrische Energie ist, dann
Berechnung der Referenz-TEK der Ener- kommen, werden die Referenz-TEK an- würde der Vergleich der Objekt-TEK
gieaufwandsklasse „Gering“ wurden gepasst. Objekt-TEK bleiben dabei un- mit den Referenz-TEK unsinnige
in Anlehnung an das Referenzgebäude verändert, da sie ja den tatsächlichen Ergebnisse liefern. Deshalb werden
der EnEV 2009 gesetzt, die für „Sehr Zustand des Gebäudes beschreiben die tabellierten Kennwerte im Ver-
gering“ an fortgeschrittenen Effizienz- oder den geplanten Zustand, wenn es hältnis der Primärenergiefaktoren
techniken wie z. B. passivhaustaugli- sich um die Berechnung einer Sanie- fp der Energieträger angepasst.
chen Komponenten orientiert. rungsvariante handelt. • Anpassung an die Gebäudegeome-
Referenz-TEK werden im TEK-Tool in trie:
folgenden Fällen angepasst: Die Referenz-TEK Heizung sind
8 Eine Nutzungseinheit in TEK wird • Anpassung an den tatsächlichen für ein Gebäude mit einer Netto-
aus einem Teil eines Gebäudes gebildet, der Energieträger: Grundfläche von 5.000 m² und
im Sinne der Berechnung einheitliche Nut- Wenn sich die Wertigkeit eines einem A/V-Verhältnis von ca. 0,32
zungszeiten aufweist, die sich aus der prak-
Endenergieträgers in einer Energie- m-1 berechnet. Weist das zu be-
tisch vorkommenden einheitlichen Nutzung
von Haupt- und Nebenflächen ergeben. dienstleistung des Gebäudes von wertende Gebäude eine andere
Eine Nutzungseinheit besteht in der Regel der Wertigkeit des Endenergieträ- Gebäudegröße bzw. ein anderes
aus mehreren Zonen nach DIN V 18599, gers unterscheidet, der zu Berech- A/V-Verhältnis auf, müssen die
z. B. einer Bürozone, Verkehrsflächen, Be-
nung der Referenz-TEK angenom- Kennwerte angepasst werden. Ver-
sprechungsbereichen und Lagerflächen.
Die Ebene der Nutzungseinheiten wird in men wurde, muss eine Anpassung wendet wird hier ein in [Lichtmeß
TEK benutzt, um Parameter wie Nutzungs- vorgenommen werden. So sind die 2010]6 entwickeltes Verfahren, in
zeiten und Warmwasserbedarf objektspezi- Referenz-TEK für die Energiedienst- der für die Luxemburger Energie-
fisch einzugeben.

10
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

einsparverordnung aufbereiteten Definition der Klassengrenzen aus den


Form. Referenz-Teilenergiekennwerten
• Anpassung an tatsächliche Nut- 90 (Einzelbüro, Beleuchtung)

zungszeiten: 80 sehr hoch


Unterscheidet sich die Nutzungszeit
70 71
des Gebäudes stark von den Stan-
dard-Nutzungsprofilen werden die 60

kWh/m²EBFa
Referenz-TEK über die Vollbetriebs- 50 hoch
zeiten angepasst. Dies gilt für die 40 43
Energiedienstleistungen Heizung, mittel
30
Beleuchtung, Luftförderung mit 24
20 gering
Luftaufbereitung und Kühlung.
14
• Anlagenkonfiguration: 10
sehr gering
Bei der Luftförderung wird eine 0
Anpassung der tabellierten Teil- Sehr hoch Hoch Mittel Gering Sehr gering

energiekennwerte vorgenommen, Schema der Bewertung


Bild1.6
A8 Klassengrenzen der Energieaufwandsklassen am Beispiel der Energiedienst-
wenn es sich bei der RLT- Anlage in 5 Energieaufwandsklassen
leistung Beleuchtung für das Nutzungsprofil Einzelbüro
um eine reine Abluftanlage han- Entspricht einem Gebäude,
delt. Es wird angenommen, dass
A Sehr
gering
mit fortgeschrittenen Effizienztechniken
der Referenz-TEK Luftförderung im (z.B. Passivhaus-Komponenten).
Falle einer Abluftanlage bei 60 % Entspricht einem Gebäude

des tabellierten Wertes für Zu- und B gering mit marktgängigen Effizienztechniken
(Referenzgebäude EnEV 2009)
Abluftanlagen liegt.
Entspricht etwa den
C mittel Vergleichswerten des Energieverbrauchsausweises
2.3 Bewertung mit Teil- nach EnEV 2009 [BMVBS 2009b]
energiekennwerten Entspricht etwa den
Im TEK-Tool werden die Energiedienst- D hoch Vergleichswerten des Energieverbrauchsausweises

leistungen Heizung, Warmwasserbe- nach EnEV 2007 [BMVBS 2009b]


Entspricht
reitung, Beleuchtung, Luftförderung,
E Sehr
hoch nicht modernisierten Bestandsgebäuden
Klimakälte und Befeuchtung auf Zo- mit offensichtlichen energetischen Defiziten
nenebene bewertet. Die Kennwerte
Bild A9 Die Effizienzstandards von Baukörper und Anlagentechnik in den fünf
werden auf Endenergieebene angege- Energieaufwandsklassen
15.05.2013 > IWU-MH
sind auf unterschiedlichen Skalierungsebenen 17
Treffen der hessischen, kommunalen Energiebeauftragten

ben, die auf die Zonenfläche bezogen anwendbar: Nutzungszonen, Nutzungseinheiten, Gebäude, Anlagenversor-
gungsbereiche.
sind. Die Bewertung erfolgt durch zwei
Vergleiche (vgl. Bild A10). Zum einen stand im Rahmen einer ambitionierten 3 Objekt­
wird angegeben, in welcher Energieauf- Modernisierung erreichbar sein könn- spezifische
wandsklasse der Teilenergiekennwerte
des Ist-Zustands liegt. Dies wird auch
te. Die Differenzierung des Vergleichs in
Energie, Leistung und Zeit kann weitere
Benchmarks
durch eine farbliche Markierung ver- Hinweise auf die Ursache hoher Kenn- Die Einschätzung der energetischen
deutlicht. werte geben. So liegt möglicherweise Effizienz bestehender Nicht-Wohnge-
Zum anderen werden die Teilenergie- eine Überdimensionierung einer An- bäude nach dem Verfahren des Ener-
kennwerte, die spezifische installierte lage vor, wenn der Leistungskennwert gieverbrauchsausweises nach [BMVBS
Leistung und die Vollbetriebszeiten des den Referenz-Kennwert deutlich über- 2009]9 verursacht die bereits in Kap. 1
Ist-Zustandes den Referenz-Teilenergie- schreitet, oder der Grund liegt eher in dargestellten Schwierigkeiten. Die
kennwerten für die Energieaufwands- einer nicht an den Bedarf angepassten
9 [BMVBS 2009] Bundesmi-
klasse „gering“ gegenüber gestellt. Die Regelung, wenn die Vollbetriebszeit
nisterium für Verkehr, Bau und Stadtent-
Aufwandsklasse „gering“ repräsentiert weit über dem Referenzwert liegt. wicklung: Bekanntmachung der Regeln für
einen üblichen Neubaustandard und die Energieverbrauchskennwerte und der
gibt einen Anhaltspunkt, welcher Zu- Vergleichswerte im Nichtwohngebäudebe-
stand vom 30. Juli 2009; Berlin, 2009

11
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

3.2 Beleuchtung
Nr. und Name Std.-nutzung Fläche Nr. Beleuch- Ist-Wert Zone (Endenergie) Vergleichsw ert - gering

m² tungsanlage TEK-Bew ert. kWh/(m²a) W/m² h/a kWh/(m²a) W/m² h/a


1) Einzelbüro Nord 01 Einzelbüro 463 1 Gering 17,7 12,4 1428,4 20,0 17,2 1.160

2) Saal-Vorraum 04 Sitzung 39 7 Sehr gering 0,3 5,8 59,4 1,8 15,6 118

3) Einzelbüro Süd 01 Einzelbüro 561 1 Gering 18,0 12,4 1457,0 20,0 17,2 1.160

4) Verkehrsflächen 19 Verkehrsfläche 265 2 Hoch 15,9 8,8 1800,0 2,4 4,5 537
5) Foyer 19 Verkehrsfläche 87 5 Mittel 8,5 14,2 598,0 2,6 4,5 575

6) WC, Sanitär 16 WC, Sanitär 76 6 Mittel 18,5 14,9 1246,4 3,5 9,0 390

7) Lager / Technik / Archiv 20 Lager, Technik 558 3 Hoch 3,6 6,1 593,6 1,3 3,0 423

8) Saal 04 Sitzung 169 4 Gering 0,7 9,4 71,0 0,7 15,6 43

9) Serverraum 21 Rechenzentrum 5 3 Sehr gering 19,9 6,1 3276,0 29,2 14,6 1.996

10) Nebenflächen 18 Nebenflächen 15 3 Hoch 1,9 6,1 308,2 1,1 3,0 365

Bild A10 Schwachstellenanalyse mit Teilenergiekennwertbewertung im TEK-Tool am Beispiel der Beleuchtung

Grundgesamtheit der Verbrauchswer- Energiebedarfsausweis für Neubauten. terung und Leerstand bereinigt wer-
te, die zur Bildung der Mittelwerte her- Das zu bewertende Gebäude wird grob den, genauso wie beim bisherigen Ver-
angezogen wurden, hat eine so erheb- in unterschiedliche Nutzungsbereiche fahren mit Vergleichskennwerten.
liche Streuung (vgl [ARGE 2009]10), dass nach DIN V 18599-10 aufgeteilt. Aus- Nach guten Erfahrungen mit objektspe-
ein Einsparpotenzial an einem einzel- gehend von dieser Nutzungsstruktur zifischen Benchmarks für Bestandsge-
nen Gebäude daraus nicht abgeleitet des Gebäudes und ergänzenden Anga- bäude in der Energiesparverordnung
werden kann. Eine Erhöhung der An- ben zur Anlagentechnik, wie z. B. dem Luxembourg wird das System nun auch
zahl der Gebäudekategorien löst die- Umfang der mechanischen Belüftung im Nutzungsprofil Bestand Büro- und
ses Problem nur bedingt. Neben dem oder Klimatisierung, werden jeder Nut- Verwaltungsgebäude (Version 2013),
hohen Aufwand zur Bildung der statis- zungszone und jeder Energiedienstleis- Kriterium BBV13-01 Treibhauspoten-
tischen Mittelwerte für immer mehr tung die entsprechenden, tabellierten zial/Nutzungsphase der Deutschen
Gebäudekategorien, ergibt sich bei der Referenz-TEK zugewiesen, z. B. für ein Gesellschaft für nachhaltiges Bauen
praktischen Anwendung die Schwierig- Anforderungsniveau, das den Spezi- angewendet.
keit, dass eine zweifelsfreie Zuordnung fikationen der Energieaufwandsklas- Die mit Referenz-TEK der Klasse „Mit-
oft nicht möglich ist. Außerdem gibt se „Mittel“ (vgl. Bild A11) entspricht. tel“ synthetisierten Benchmarks für
es inzwischen eine ganze Reihe von Aus diesen wird der objektspezifische Gebäude verschiedener Gebäudeka-
Benchmarks aus verschiedenen Pools, Vergleichskennwert oder Benchmark tegorien bei einer typischen Vertei-
die ganz unterschiedlich ausfallen und synthetisiert. Auch hier müssen die Re- lung der Nutzungszonen zeigen gute
statistisch nicht abgesichert sind. Wel- ferenz-TEK eventuell an andere Ener- Übereinstimmung mit den Vergleichs-
che soll man anwenden? gieträger, Gebäudegeometrien, Nut- werten nach EnEV 2009 aus [BMVBS
In dem hier vorgestellten neuen An- zungszeiten oder Anlagenkonfiguration 2009]9, gleichermaßen passen die
satz werden Vergleichskennwerte oder angepasst werden. Referenz-TEK der Klasse „Hoch“ recht
Benchmarks aus tabellierten Referenz- Durch die Verwendung objektspezifi- gut zu den Vergleichswerten der EnEV
Teilenergiekennwerten synthetisiert, scher Benchmarks kann die Aussage- 2007. Es entsteht also zumindest im
wobei – objektspezifisch – die gleiche kraft einer Bewertung der Verbrauchs- statistischen Mittel kein problemati-
Nutzungsstruktur und Konditionierung kennwerte erheblich verbessert scher Bruch mit den Grundzügen der
wie beim zu bewertenden Gebäude werden. Sind die Anlagen gegenüber bisherigen Bewertung der energeti-
angesetzt wird. Die im TEK-Projekt er- der Spezifikation der Referenz-Ener- schen Effizienz von Gebäuden. Im Ein-
zeugten Referenz-TEK werden dazu ge- gieaufwandsklasse über- oder unter- zelfall eines konkreten Gebäudes kann
nutzt. Das Verfahren ähnelt damit dem dimensioniert oder werden sie besser es aber durchaus zu ganz anderen Be-
Verfahren des Referenzgebäudes beim oder schlechter betrieben, dann kann wertungen kommen, denn dort bilden
dies durch den Vergleich mit dem ob- die Referenz-TEK die tatsächliche Nut-
10 [ARGE 2009] ARGE Bench-
mark: Benchmarks für die Energieeffizienz jektspezifischen Benchmark erkannt zungsstruktur und die Konditionierung
von Nichtwohngebäuden, Vergleichswerte werden. Natürlich müssen dazu die ab.
für Energieausweise; BBSR-Online-Publika- Verbrauchskennwerte hinsichtlich Wit- Für den Vergleich in Bild A12 und
tion Nr. 09/2009; Berlin, 2009

12
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

Bild A13 wurden virtuelle Gebäu- DGNB


BBV ENV 2.1
Nutzungszonen Hauptnutzung Heizung Warmwasser Beleuchtung Luftförderung
kWh/(m²a)
Kühlkälte Arbeitshilfen

de definiert, deren Kennwerte des 1


2
Einzelbüro
Gruppenbüro
X
X
130,2
132,0
13,9
13,9
28,3
25,5
16,3
16,3
12,9
12,4
10,5
10,5
3 Großraumbüro X 137,3 13,9 31,9 24,4 15,9 15,0
Strom- bzw. Brennstoffverbrauchs 4 Besprechung/Sitzungszimmer/Seminar X 200,3 0,0 32,4 60,9 21,2 2,0
5 Schalterhalle X 147,7 0,0 13,2 8,1 7,3 6,0
den Vergleichswerten der EnEV 2007 6 Einzelhandel/Kaufhaus (ohne Kühlprodukte) X 154,4 8,6 25,7 21,0 13,3 7,2
7 Einzelhandel/Kaufhaus (mit Kühlprodukten) X 163,7 8,6 28,2 21,0 16,5 25,5
entsprechen. Für die Synthese der 8 Klassenzimmer (Schulen) X 143,0 35,9 7,6 22,5 11,7 4,0
9 Hörsaal, Auditorium X 213,4 5,0 12,1 67,5 24,1 3,6
objektspezifischen Benchmarks wur- 10 Bettenzimmer X 198,5 178,7 48,5 54,6 19,4 8,8
11 Hotelzimmer X 142,9 157,0 9,5 20,9 8,5 16,1
den zunächst die typischen Flächen- 12 Kantine (Essbereich) X 159,0 147,8 7,3 34,3 17,6 2,5
13 Restaurant (Essbereich) X 216,2 176,4 24,4 68,9 27,1 4,2
anteile der Hauptnutz-, Nutz- und 14 Gewerbeküchen (Kochen mit Strom) X 656,8 0,0 91,2 335,0 216,5 540,0
15 Gewerbeküche - Vorbereitung, Lager X 170,3 0,0 44,3 55,8 25,3 54,0
Nettogrundfläche aus [BMVBS 2009] 16
17
WC und Sanitärräume
Sonstige Aufenthaltsräume
233,0
146,7
0,0
0,0
15,6
19,6
60,9
28,4
12,1
11,1
0,0
2,0
und [BKI 2005]11 herangezogen. Aus- 18
19
Nebenflächen ohne Aufenthaltsräume
Verkehrsfläche
130,2
122,7
0,0
0,0
1,4
7,9
0,6
0,0
0,5
0,7
0,0
0,0

wertungen der in der TEK-Feldphase 21


22
Verkehrsfläche ohne Tageslicht
Lager
122,7
149,7
0,0
0,0
11,9
0,6
0,0
0,6
0,7
1,9
1,0
0,0

untersuchten Gebäude ergaben die 23


24
Lager mit Leseaufgaben
Serverraum in Rechenzentren X
149,7
46,9
0,0
0,0
11,9
59,6
0,6
14,2
1,9
247,4
1,0
657,0

mittleren Anteile der Nutzungszonen 25


26
Gewerbehalle (grobe Arbeiten)
Gewerbehalle (feine Arbeiten)
X
X
92,3
109,4
31,8
31,8
17,7
26,1
31,3
31,3
14,6
21,8
70,0
70,0

für die sechs Gebäudekategorien. Au- 27


28
Zuschauerbereich
Theater - Foyer
X
X
280,7
177,5
0,0
0,0
6,1
7,1
75,0
46,9
23,1
11,0
0,0
0,0

ßerdem wurden aus den Gebäudeda-


29 Bühne X 208,8 0,0 40,8 0,6 11,0 0,0
30 Messe/Kongress X 195,9 0,0 6,3 14,4 12,1 1,8
31 Ausstellungsräume und Museum X 190,5 0,0 9,5 21,9 6,9 0,0
ten vorläufige Korrekturfaktoren für 32 Bibliothek - Lesesaal X 148,7 0,0 50,7 42,0 26,3 0,0
33 Bibliothek - Freihandbereich X 125,7 0,0 23,3 10,5 7,0 0,0
den Bedarfs-Verbrauchs-Abgleich ge- 34 Bibliothek - Magazin und Depot X 162,9 0,0 1,9 15,8 3,2 0,0
35 Sporthalle X 42,2 37,1 32,8 10,5 19,8 0,0
wonnen. 36 Parkhäuser/Tiefgaragen (Privatnutzung) 0,0 0,0 0,7 11,2 0,0 0,0
37 Parkhäuser/Tiefgaragen (öffentlich) 0,0 0,0 7,2 56,2 0,0 0,0
38 Saunabereich X 293,9 107,1 35,5 95,8 47,9 182,5

4 Verbrauchs­ 39
40
Fitnessraum
Labor
X
X
209,6
402,3
135,3
13,9
44,5
44,6
93,1
119,5
38,6
25,3
8,8
27,0

strukturanalyse
41 Behandlungsraum X 206,1 5,0 47,7 40,6 21,8 8,8
42 Spezialpflegebereiche X 1143,6 5,0 82,7 327,8 73,8 83,2
43 Flure (Pflegebereich) 420,5 5,0 30,7 109,3 15,3 0,0
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit 44
45
Arztpraxen
Lagerhalle
X
X
193,8
88,2
13,9
5,0
27,1
35,9
21,1
4,8
14,1
0,0
6,3
0,0

von Teilenergiekennwerten stellt die 46


47
Wohnen (EFH)
Wohnen (MFH)
X
X
100,5
89,7
19,3
24,0
47,9
49,2
10,9
10,9
0,0
0,0
24,5
36,8

Verbrauchsstrukturanalyse dar. Dazu Bild A11 Auszug aus der Liste der Referenz-Teilenergiekennwerte (Version TEK-5.6)
wird der gemessene Endenergiever-
brauch eines Gebäudes, so wie er ist,
allerdings entsprechend nach Witte- de [DGNB 2013]12 zur Bewertung er- ausstattung per Mausklick zugeordnet
rung und Leerstand bereinigt, mit Hilfe probt werden (vgl. Bild A11). Anzuge- und die Qualität der Energiedienst-
von Teilenergiekennwerten rechne- ben ist die Gebäudekategorie und die leistungen von der Heizung über die
risch reproduziert und abgeglichen. Nettogrundfläche des Gebäudes, die Beleuchtung bis zu den zentralen
Steht das Modell, dann ergibt sich das automatisch über typische Flächen- Diensten bewertet. Dazu ist eine In-
sogenannte „strategische Einsparpo- verhältnisse z. B. in [BMVBS 2009]8 auf augenscheinnahme des Gebäudes vor
tenzial“ im Vergleich zu einer Varian- Hauptnutzflächen, Nebennutzflächen, Ort erforderlich.
te, in der alle Teilenergiekennwerte Verkehrs- und Funktionsflächen aufge-
auf den Referenz-TEK der Energieauf- teilt wird. Diesen Flächenarten werden
wandsklasse „Gering“ gesetzt werden. die Profile für die typischen Nutzun-
Diese Variante ergäbe sich, wenn alle gen im Gebäude zusammen mit einem
Hüllenbauteile, die Beleuchtung und grob geschätzten prozentualen Anteil
die technischen Anlagen auf einen dieser Nutzung an der Flächenart zu-
heutigen Neubaustandard moderni- gewiesen. Die aufwändige Arbeit der
siert werden könnten. Flächenermittlung nach Nutzungszo-
In einem sehr einfachen Modells des nen und der Zuordnung von Hüllflä-
Gebäudes werden Zonenflächen und chenanteilen entfällt.
Nutzungsprofile grob abgebildet wie Im zweiten Schritt wird die Anlagen-
sie derzeit im DGNB-Nutzungsprofil
12 [DGNB 2013] Nutzungsprofil
Bestand Büro- und Verwaltungsgebäu-
Bestand Büro- und Verwaltungsgebäu-
11 [BKI 2005] BKI Baukos- de (Version 2013), Kriterium BBV13-01
ten 2005, Teil 1 Statistische Kostenkenn- Treibhauspotenzial/Nutzungsphase; Deut-
werte für Gebäude; BKI Baukosteninforma- sche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen
tionszentrum (Hrsg.); Stuttgart 2005 (DGNB); Stuttgart 2013

13
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

Elektrische Energie (1320 Verwaltung) Elektrische Energie (9.3 Büro, vollklimatisiert)


180 180

160 160
ZD ZD
Verbrauchskennwerte in kWh/m²a

Verbrauchskennwerte in kWh/m²a
140 DT 140 DT
AH AH
120 120
HUM HUM
100 100
Kkaux Kkaux
80 KK 80 KK
LF LF
60 60
BL BL
40 40
WW WW
20 HZ 20 HZ

0 EnEV2007 EnEV2007
0
Vergleichswert Verbrauch Klasse Hoch Klasse Gering Vergleichswert Klasse Hoch Klasse Gering
Strom (AH-Klasse Mittel) Verbrauch Strom (AH-Klasse Hoch )

Bild A12 Objektspezifische Benchmarks für elektrische Energie mit Referenz-TEKs der Energieaufwandsklasse „Hoch“ nach TEK-6.2
im Vergleich zu den Mittelwerten nach EnEV 2007 in [BMVBS 2009]8 für ein durchschnittliches öffentliches Verwaltungs-
gebäude mit höherer technischer Ausstattung (Tab. 2.1, BWZK 1320) und ein privates Bürogebäude mit Vollklimatisierung
(Tab. 2.2, lfd. Nr. 9.3)

Brennstoff; Nah-/Fernwärme (1320 Verwaltung) Brennstoff; Nah-/Fernwärme


200 200 (9.3 Büro, vollklimatisiert)
180 180

160
Verbrauchskennwerte in kWh/m²a
Verbrauchskennwerte in kWh/m²a

160

140 140

120 120
HUM
100 100 HUM
WW
WW
80 HZ 80
HZ
60 EnEV2007 60
EnEV2007
40 40

20 20

0 0
Vergleichswert Verbrauch Klasse Hoch (korr.) Klasse Gering (korr.) Vergleichswert Verbrauch Klasse Hoch (korr.) Klasse Gering (korr.)
Wärme (Hi) Wärme (Hi)

Bild A13 Objektspezifische Benchmarks Brennstoff / Nah- und Fernwärme der Energieaufwandsklasse „Hoch“ nach TEK-6.2 im
Vergleich zu den Mittelwerten nach EnEV 2007 in [BMVBS 2009]8 für ein durchschnittliches öffentliches Verwaltungsge-
bäude mit höherer technischer Ausstattung (Tab. 2.1, BWZK 1320) und ein privates Bürogebäude mit Vollklimatisierung
(Tab. 2.2, lfd. Nr. 9.3)

Die Bewertung erfolgt mit Hilfe der Re- Kombinationen von Einflussfaktoren Verwaltungsgebäude in zwei bis drei
ferenz-TEK (vgl. Bild A7 für das Beispiel variiert und ihr Einfluss auf und ihre Stunden durchgeführt werden kann.
Beleuchtung). Dabei ist das Problem zu Relevanz für die Teilenergiekennwerte Das Werkzeug ist dafür gedacht, grö-
lösen, welche Merkmale der Gebäude- ermittelt. ßere Portfolios mit vertretbarem Auf-
hülle bzw. einer Anlage reproduzierbar Bewertungshilfen wurden damit er- wand zu bewerten, Prioritäten für
und möglichst intersubjektiv zur Ein- stellt, wie in Bild A14 am Beispiel der die energetische Modernisierung der
ordnung in welche Energieaufwands- Beleuchtung. einzelnen Gebäude zu setzen und ein
klasse führen. In der Regel sind es viele Erste Erfahrungen mit dem Prototypen strategisches Einsparpotenzial abzu-
Faktoren, die die Qualität einer Anlage zeigen, dass eine Verbrauchsstruktur- schätzen.
beeinflussen können. Dazu wurden im analyse in einem durchschnittlichen
Forschungsprojekt Verbrauchsstruk-
turanalyse13 mit Hilfe des TEK-Tools
in umfangreichen Parameterstudien
13 Entwicklung, Erprobung und Ein-
führung einer differenzierten Verbrauchs-
strukturanalyse für bestehende Nicht-
wohngebäude; Forschungsprojekt des IWU
im Forschungsfeld Energie/Nichtwohnge-
bäude; gefördert vom Hessischen Ministe-
rium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft
und Verbraucherschutz (HMUELV) mit Mit-
teln aus dem EU-Programm RWB-EFRE

14
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

Bild A14 Vereinfachtes „Gebäudemodell“ im Excel-Prototyp zur Verbrauchsstrukturanalyse

Steuerung dimmend ausschaltend dimmend absenkend manuell

Metallhalogen-, Leuchtstofflampe, Leuchtstofflampe, Quecksilberdampf Glühlampe


Lampenart Natriumdampf stabförmig mit VG kompakt externes VG Hochdruck Halogenglühlampe
Hochdruck EVG … VVG … KVG

Beleuchtungsart direkt direkt/indirekt indirekt

Raumgeometrie Raumhöhe hoch Raumhöhe gering


Fenster hoch Fenster niedrig
Sturz deckennah Sturz tief
Fensterflächenanteil Fensterflächenanteil
hoch gering

Verschattung horizontal&Überhang keine horizontal&Überhang >40°

Klassifizierung der Beleuchtungsanlage


sehr gering gering mittel hoch sehr hoch

2,55

Bild A15 Bewertungshilfe zur Klassifizierung von Beleuchtungsanlagen unter Berück-


sichtigung von im Gebäude erkennbaren Einflussfaktoren auf die Effizienz
der Anlage

15
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

16
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

B Lastgangmessungen zur Analyse von Energie­


einsparpotenzialen in Gebäuden
Viele Untersuchungen zeigen, dass aufgabe, die bislang nur in einer Min-
1 Lastgang­analyse
der Energieverbrauch gerade in neu- derzahl von Gebäuden fachgerecht in Gebäuden,
en oder sanierten Gebäuden prog- praktiziert wird, und deshalb wurde Messgrößen und
nostizierte Planungswerte oder ge-
bäudetypen- und -altersspezifische
in dem Forschungsprojekt „Teilener-
giekennwerte von Nichtwohngebäu-
Hin­weise zur
Benchmarks oft überschreitet und den“ [5] ein anderer Weg gewählt, Leistungsmessung
das z.T. in erheblichem Maße. Daraus über den die Qualität von Gebäuden Als Lastgang bezeichnet man allge-
ergibt sich grundsätzlich ein durch relativ einfach analysiert und energe- mein den zeitlich (hoch) aufgelösten
Betriebsoptimierung erschließbares tische Schwachstellen rasch identifi- Verlauf der Leistungsaufnahme ei-
Energieeinsparpotenzial. Aufgrund ziert werden können. Diese Methode ner bestimmten technischen Anlage
der in der Regel komplexeren Energie- ist insbesondere auch für Gebäude oder eines Verbrauchers in einem
verbrauchsstruktur von Nichtwohn- (Wohn- und Nichtwohngebäude) Gebäude. Unter der Lastganganalyse
gebäuden – neben dem Heizenergie- anwendbar, die keine umfangreiche versteht man demzufolge die syste-
verbrauch spielt hier der Strombedarf Zählerinfrastruktur bzw. Monitoring- matische Aufbereitung und Auswer-
für Beleuchtung, Lüftung, Klimati- Werkzeuge aufweisen, aus denen tung solcher kontinuierlich erfassten
sierung und Arbeitshilfen eine große aber bestimmte Verbrauchsdaten Messdaten über einen bestimmten
Rolle – kann das Einsparpotenzial in bekannt sind oder im Rahmen einer Zeitraum. Der Begriff „Lastgang“
diesem Gebäudesegment nicht ohne energetischen Analyse über Kurzzeit- weist darauf hin, dass streng genom-
weiteres identifiziert werden. Somit messungen erfasst werden können. men nur Leistungsdaten (Strom, Wär-
fehlt eine Entscheidungsgrundlage Das Verfahren ist demnach u. a. für me, Kälte) betrachtet werden, häufig
für Verbesserungs- oder Sanierungs- Energieberater interessant, die sich werden unter diesem Begriff aber
maßnahmen, die sich von der Gebäu- den Dienstleistungssektor der sys- auch Analysen von Energieverbräu-
dehülle über die technische Gebäu- tematischen energetischen Verbes- chen (über unterschiedliche Zeit-
deausrüstung bis hin zur Regelung serung von Nichtwohngebäuden er- spannen) subsummiert. Daten aus
bzw. zu Mensch-Gebäude-Schnitt- schließen wollen. Lastgangmessungen von Gebäuden
stellen erstrecken können. Dabei be- waren bisher eher selten verfügbar
sitzen Energieeinsparmaßnahmen und spielten daher bei der energe-
gerade in Nichtwohngebäuden oft-
Autoren tischen Bewertung von Gebäuden
mals eine nennenswerte wirtschaftli- Andreas Wagner, Fachgebiet eine eher untergeordnete Rolle.
che Dimension. Bauphysik und technischer Aus- Mittlerweile bieten jedoch immer
bau (fbta), Karls­ruher Institut für
Eine Möglichkeit zur genaueren Ana- mehr Energieversorgungsunterneh-
Technologie (KIT).
lyse des Energieverbrauchs ist das men (EVU) und private Dienstleister
Monitoring und die damit einherge- Michael Kleber, Fachgebiet Bau- solche Lastganganalysen an, in der
physik und technischer Ausbau
hende kontinuierliche energetische Regel auf Basis vorhandener Zähler.
(fbta), Karls­ruher Institut für
Betriebsoptimierung [4]. Dies erfor- Technologie (KIT). Insbesondere bei Gebäuden mit ei-
dert jedoch je nach Gebäudegröße ner schlechten Zählerstruktur kön-
Moritz Hartloff, Fachgebiet Bau-
und -nutzung eine entsprechende nen temporäre Lastgangmessungen
physik und technischer Ausbau
Menge an Datenpunkten, die durch- (fbta), Karls­ruher Institut für mit mobilen Messgeräten der erste
gehend erfasst und gespeichert wer- Technologie (KIT). Schritt zu einer detaillierteren Ver-
den müssen, sowie entsprechende brauchsauswertung sein. Durch den
Michael Hörner, Dipl.-Phys., Ener-
Werkzeuge, die eine schnelle Visuali- gieberater (TU), LEED Accredited sehr wahrscheinlich steigenden Ein-
sierung und Bewertung von energie- Professional, ist wissenschaftlicher satz von intelligenten Zählern der
bezogenen Kenngrößen ermöglichen Mitarbeiter im Arbeitsbereich EVUs am Hausanschluss und ver-
(siehe Bild B1). Dies bedeutet für das Energie am IWU Darmstadt. mehrter Anbindung von Zähleinrich-
Gebäudemanagement eine Zusatz- tungen an die Gebäudeleittechnik

17
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

von Holzpellets oder -hackschnitzeln


muss indirekt, z. B. über Wiegen, er-
fasst werden. Weitere Details hierzu
finden sich in [6].
Sind kontinuierlich erfasste Messdaten
in einer zeitlich hohen Auflösung nicht
verfügbar, können trotzdem Teilener-
giekennwerte erfasst werden, in dem
Daten aus Kurzzeitmessungen hochge-
rechnet werden. Als Kurzzeitmessung
werden in diesem Zusammenhang
Messreihen bezeichnet, die nicht über
einen vollen Monat oder ein volles
Jahr vorliegen und die entsprechend
auf Monats- oder Jahreswerte hoch-
gerechnet werden müssen. So könnte
Bild B1: Messdaten-Visualisierung mit der Software MoniSoft des KIT z. B. im Rahmen einer Energiebera-
von Nichtwohngebäuden werden zu- bestimmten Stelle eines Wärme- oder tung eine Messung mit einem mobilen
künftig häufiger ausführliche Lastgang- Kältekreises gemessen werden und die Messgerät mit einer Dauer von bis zu
daten vorliegen. Wärmekapazität sowie die Dichte des 4 Wochen durchgeführt werden, um
Die zeitliche Auflösung von Lastgang- Wärmeträgermediums bekannt sein. das Lastverhalten einer Kältemaschine
daten liegt in der Regel mindestens bei Es stehen eine Reihe unterschiedlicher zu analysieren. Auch die Ablesung von
einer Stunde, häufig bei 15 Minuten. Wärme- und Kältemengenzähler mit vorhandenen oder nachträglich instal-
Der jeweilige angegebene Wert für ein unterschiedlichen Messprinzipien zur lierten Zählern über eine begrenzte
solches Zeitintervall stellt die mittlere Verfügung, deren Signale automatisch Dauer oder in größeren bzw. unregel-
Leistung während dieser Zeit dar. Diese erfasst werden können. mäßigen Abständen kann Informati-
mittlere Leistung wird entweder vom Zeitbezogene Verbräuche der einem onen über den Betrieb von Anlagen
Messgerät direkt ermittelt oder am Gebäude zugeführten Energieträger liefern. Zur Durchführung solcher Kurz-
Energiezähler durch die Differenz von wie Öl, Gas oder Holz sind z. T. nur mit zeitmessungen muss geklärt werden,
End- und Anfangswert des jeweiligen größerem Aufwand messtechnisch zu wer im Gebäude für die technischen
Zeitintervalls berechnet. erfassen. Zum Beispiel wird man in Anlagen verantwortlich ist und wer
Für die Messung der elektrischen vielen Gebäuden heute noch Erdgas- den Zugang zu diesen gewähren kann.
Leistung ist die Charakteristik des zähler vorfinden, die lediglich über Im Vorfeld sollte auf Basis von Schalt-
Stromnetzes entscheidend. In Wech- ein mechanisches Zählwerk verfügen. plänen o. ä. festgelegt werden, welche
selstromnetzen kann die Leistung Ein mögliches, aber aufwändiges Ver- Verbraucher man an der entsprechen-
aufgrund des Wechselstroms und der fahren zur Erfassung von Lastgängen den Stelle erfasst. Misst man an Un-
Phasenverschiebung nicht wie beim ist das automatische Abfotografieren terverteilungen oder an einzelnen An-
Gleichstrom einfach aus dem Pro- des Zählerstandes in regelmäßigen Ab- lagen, sollten die Installationstermine
dukt von Spannung mal Stromstärke ständen. Alternativ können optische (z. B. abends) so gewählt werden, dass
berechnet werden. Je nachdem, ob Lesegeräte eingesetzt werden. Eingriffe in die Regelung der betroffe-
Einphasen- oder Dreiphasenwechsel- Zur Bestimmung des Ölverbrauchs in nen Anlagen keine Nutzerbeeinträchti-
strom vorliegt, müssen Wirkleistung, hoher zeitlicher Auflösung gibt es keine gungen verursachen.
Blindleistung und Scheinleistung je- Standardlösungen. Füllstandssensoren Ist eine Gebäudeleittechnik (GLT) vor-
weils unterschiedlich berechnet wer- (Schwimmer oder Ultraschallmessge- handen, sollte man sich beim Betrei-
den [6]. räte) sind zu ungenau, um stündliche ber oder der entsprechenden Fach-
Für die Messung von Wärme- und Verbrauchswerte zu generieren. Eine firma informieren, ob bereits Daten
Kälteleistungen müssen der Volumen- Möglichkeit besteht darin, den Durch- in entsprechend hoher Zeitauflösung
strom und der Temperaturunterschied fluss zwischen Förderpumpe und Bren- vorliegen oder in Zukunft gespeichert
zwischen Vor- und Rücklauf an einer ner zu erfassen. Auch der Verbrauch werden können. Wichtig ist dabei auch

18
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

eine Exportmöglichkeit der Daten, weil schiedlichen Regelstrategien überprüft können dabei unterschiedliche zeit-
oft eine tiefergehende Langzeitanalyse werden. liche Auflösungen besitzen, sie soll-
mit den vorhandenen Auswerterouti- ten mindestens eine Auflösung von 2
nen der GLT-Software nicht möglich ist. 2 Datenauswertungen Stunden haben. Eine 10- oder 15-Mi-
Eine Lastgangmessung sollte mindes- mit dem Lastgang-Tool nuten-Auflösung verbessert die Ergeb-
tens über zwei Wochen durchgeführt Im Rahmen des Projektes wurde am nisqualität für die meisten Auswertun-
werden. In jedem Fall sollten alle Wo- KIT ein EXCEL-Werkzeug program- gen. Für Lastganganalysen über einen
chentage und ein Wochenende (Be- miert, mit dem beliebige Lastdaten kürzeren Zeitraum von einigen Tagen
stimmung der Grundlast) mindestens standardisiert ausgewertet und dar- kann auch eine minutengenaue Auf-
zweimal enthalten sein. Während der
Ist der maximal mögliche Wert überschritten?
Messung sollte das Gebäude möglichst
Ist der minimal mögliche Wert unterschritten?
gemäß seinem normalen Profil genutzt
werden. Ferien bzw. Urlaubszeiten, Sind negative Werte möglich?
evtl. Umbauarbeiten oder Sanierun- Ist der Wert 0 möglich oder stellt er einen Datenausfall dar?
gen am Gebäude sind als Messzeit- Ändert sich ein Wert länger nicht als eigentlich möglich?
räume zu vermeiden, es sei denn man
Ist der Sprungwert innerhalb eines Intervalls möglich?
will genauer wissen, welches Teillast-
Tabelle B1: Auswahlkriterien zur Datenbereinigung
verhalten das Gebäude dann zeigt.
Wärmerelevante Messungen sollten gestellt werden können. Dieses Werk- lösung verwendet werden. Je geringer
in der kalten Jahreszeit, kälterelevante zeug ist zusammen mit einer Nutzer- die zeitliche Auflösung der Lastgang-
Messungen in der warmen Jahreszeit anleitung unter [6] frei verfügbar. Die daten ist, desto ungenauer werden
stattfinden. Falls Aufwand und Kosten Bedienung erschließt sich über die die Auswertungen (z. B. Stufenbildung
es zulassen, sollten eine Messung in Feldbenennungen und Farbgebun- bei Dauerlinien), daher sind einige
der Sommerperiode und eine in der gen zur Unterscheidung von Eingabe- Auswertungen bei zu schlechter Da-
Heizperiode durchgeführt werden. So und Ergebnisfeldern. In einem ersten tenqualität nicht sinnvoll. Bild B2 zeigt
können Einflüsse der Jahreszeit und Schritt werden Lastgangdaten in das das Tabellenblatt „Lastgangdaten“ mit
somit des Klimas auf den jeweiligen entsprechende Tabellenblatt kopiert exemplarischen Zählerwerten.
Lastgang untersucht sowie die unter- bzw. eingetragen. Die Lastgangdaten

Benötigte Daten Daten aktualisieren 19.02.2013 12:22:06: Daten erfolgreich aktualisiert!

Daten löschen... Daten löschen... Daten löschen... Daten löschen...


Hauptzähler ("Endenergie") Unterzähler für Effizienzberechnung ("Nutzenergie") Unterzähler 1 Unterzähler 2
Bezeichnung: Hauptzähler Geb. 10.50 Bezeichnung: Bezeichnung: Addition Aufzug 1+2 Bezeichnung: Aufzug 1
Minimum: 0,00 Minimum: 0,00 Minimum: 0,00 Minimum: 0,00
Maximum: Maximum: 1000,00 Maximum: Maximum:
Wert "0" möglich: Wert "0" möglich: Wert "0" möglich: Wert "0" möglich:
Maximale Änderung: Maximale Änderung: Maximale Änderung: Maximale Änderung:
Gültigkeit: Gültigkeit: 10 Gültigkeit: Gültigkeit:
Zellen färben: Zellen färben: Zellen färben: Zellen färben:

Minimum: 0 Minimum: Minimum: 0 Minimum: 0


06.11.2011 00:28 0,00 08.11.2011 21:53 08.11.2011 12:39
Maximum: 1900 Maximum: Maximum: 28,2271165408962 Maximum: 19,0740363132715
14.11.2011 09:13 0,00 02.12.2011 04:47 06.12.2011 20:15
Anzahl der Werte: 3308 Anzahl der Werte: 52517 Anzahl der Werte: 51638 Anzahl der Werte: 51638
Anzahl der Werte "0": 3040 Anzahl der Werte "0": 11918 Anzahl der Werte "0": 25006 Anzahl der Werte "0": 34262
Anzahl der Datenlücken: 0 Anzahl der Datenlücken: 0 Anzahl der Datenlücken: 0 Anzahl der Datenlücken: 0

Zeitpunkt mittlere Leistung in kW Zeitpunkt mittlere Leistung in kW Zeitpunkt mittlere Leistung in kW Zeitpunkt mittlere Leistung in kW
06.11.2011 00:13:23 0,00 8.11.11 12:00 24 08.11.2011 12:00:0 9,122365193
06.11.2011 00:28:23 0,00 8.11.11 12:01 16 08.11.2011 12:01:0 9,03022011
06.11.2011 00:43:23 0,00 8.11.11 12:02 19 08.11.2011 12:02:0 10,64275939
06.11.2011 00:58:23 0,00 8.11.11 12:03 12 08.11.2011 12:03:0 7,371608237
06.11.2011 01:13:23 0,00 8.11.11 12:04 19 08.11.2011 12:04:0 10,04381622
06.11.2011 01:28:23 0,00 8.11.11 12:05 18 08.11.2011 12:05:0 8,431276921
06.11.2011 01:43:23 0,00 8.11.11 12:06 20 08.11.2011 12:06:0 12,4395889
06.11.2011 01:58:23 0,00 8.11.11 12:07 15 08.11.2011 12:07:0 5,759068935
06.11.2011 02:13:23 0,00 8.11.11 12:08 5 08.11.2011 12:08:0 1,935047162
06.11.2011 02:28:23 0,00 8.11.11 12:09 12 08.11.2011 12:09:0 6,680519965
06.11.2011 02:43:23 1200,00 8.11.11 12:10 11 08.11.2011 12:10:0 3,685804119
06.11.2011 02:58:23 0,00 8.11.11 12:11 17 08.11.2011 12:11:0 7,694116097
06.11.2011 03:13:23 0,00 8.11.11 12:12 13 08.11.2011 12:12:0 6,265867001
06.11.2011 03:28:24 0,00 8.11.11 12:13 12 08.11.2011 12:13:0 3,547586464
06.11.2011 03:43:24 0,00 8.11.11 12:14 11 08.11.2011 12:14:0 4,330819839
06.11.2011 03:58:24 0,00 8.11.11 12:15 18 08.11.2011 12:15:0 6,818737619
06.11.2011 04:13:24 0,00 8.11.11 12:16 12 08.11.2011 12:16:0 5,851214038
06.11.2011 04:28:24 0,00 8.11.11 12:17 13 08.11.2011 12:17:0 11,28777511
06.11.2011 04:43:24 0,00 8.11.11 12:18 7 08.11.2011 12:18:0 7,325535686
06.11.2011 04:58:24 0,00 8.11.11 12:19 4 08.11.2011 12:19:0 2,856498192
06.11.2011 05:13:24 0,00 8.11.11 12:20 15 08.11.2011 12:20:0 3,501513913
06.11.2011 05:28:24 0,00 8.11.11 12:21 8 08.11.2011 12:21:0 4,929763009
06.11.2011 05:43:24 0,00 8.11.11 12:22 22 08.11.2011 12:22:0 9,537018157

Bild B2: Tabellenblatt „Lastgangdaten“ mit exemplarischen Zählerwerten

19
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

Wochenprofil:
Wochentag
Arbeitszeit:
Beginn Ende
Fläche Gebäude in m²:
17.649
Kenndaten zu Gebäude und Leistungsaufnahmen rigen Auswahlmenüs. Zusätzlich ist
Montag
Dienstag
Mittwoch
06:00:00
06:00:00
06:00:00
19:00:00
19:00:00
19:00:00
Messpunktauswahl
Lastgang Strom Demo-Gebäude
es möglich, für Verbrauchsdaten eine
Unterzähler für Effizienzberechnung ("Nutzenergie")
Donnerstag
Freitag
Samstag
06:00:00
06:00:00
19:00:00
16:00:00
Unterzähler 1
Unterzähler 2
Unterzähler 3
Status:
Klimabereinigung durchzuführen.
Unterzähler 4

Dazu wird das Berechnungsprogramm


Sonntag Unterzähler 5 Auswertung Verbrauch - fertig!

Gesamter Zeitraum Verhältnis Standby zu Gesamtzeit [%] Verhältnis Nutzungszeit zu Gesamtzeit [%]

„Gradtagszahlen_Deutschland.xls“
absolut [kW] spezifisch [W/m²]
Maximale Leistung 162,4 9,20 Zeit 63,1% Zeit 36,9%
Minimale Leistung 0,0 0,00 Mittlere Leistung 66,4% Mittlere Leistung 157,4%

des IWU [7] verwendet, das direkt aus


Mittlere Leistung 58,5 3,31 Verbrauch 41,9% Verbrauch 58,1%

Nutzungszeit Verhältnis Standby zu Nutzungszeit [%] Verhältnis Nutzungszeit zu Standby [%]

dem Lastgang-Tool aufgerufen wird


Dauer 62 h/woche
absolut [kW] spezifisch [W/m²] Zeit 171,0% Zeit 58,5%
Maximale Leistung 162,4 9,20 Mittlere Leistung 42,2% Mittlere Leistung 237,1%

(vgl. Bild B6). Über das Menu können


Minimale Leistung 0,0 0,00 Verbrauch 72,1% Verbrauch 138,7%
Mittlere Leistung 92,0 5,21

Daten zum Gebäude:


Standbyzeit
Dauer 106 h/woche Name sowohl eine geeignete Wetterstati-
absolut [kW] spezifisch [W/m²] Demo-Gebäude
Maximale Leistung
Minimale Leistung
Mittlere Leistung
86,5
0,0
38,8
4,90
0,00
2,20
Straße - Nr.
PLZ - Stadt
Art des Lastgangs
Musterstr. 1
76131 Karlsruhe
Strom
on des Deutschen Wetterdienstes,
Bild
die Grenztemperatur sowie die Ver-
Bild B3 Tabellenblatt mit verschiedenen Kennwerten eines Gebäudes gleichsmethode ausgewählt werden.
Für verlässliche Ergebnisse müssen die Zu den weiteren Darstellungen des Zur Weiterverwendung der Daten in
erfassten Daten zunächst auf Unstim- Lastgang-Tools gehören geordne- dem Werkzeug „Kurzzeitmessung“ [3]
migkeiten, offensichtliche Messfehler te Dauerlinien, Zeitreihen mit un- gibt es eine Exportfunktion, mit der
bzw. Ausreißer hin untersucht und bei terschiedlicher Auflösung (Tages-, die Daten in Stunden-, Tages-, Monats-
Bedarf bereinigt werden. Hierzu bie- Wochen- und Monatsprofile von oder Jahreswerte gewandelt werden
tet das Werkzeug eine Option, über Lastdaten und berechneten Wirkungs- können. Hinsichtlich der Interpretation
die Kriterien gemäß Tabelle B1 zur graden), Monats- oder Jahresenergie- und Analyse der Lastdaten finden sich
Datenbereinigung spezifiziert werden verbräuche sowie die Auftragung von im Leitfaden „Lastganganalyse“ weite-
können. Mit dem bereinigten Daten- Lastdaten bzw. Wirkungsgraden über re Hinweise [6].
satz können dann unterschiedliche Klimagrößen. Die Abbildungen B4 bis
Auswertungen vorgenommen wer- B6 zeigen unterschiedliche Auswer-
den. Dazu können zusätzlich zu den temöglichkeiten mit den dazugehö-
Lastgangdaten auf einem anderen Y-Achse: Messpunktauswahl X-Achse: Messpunktauswahl
Tagesverbrauch XY
Tabellenblatt die Klimagrößen Außen-
Lastgang Strom Demo-Gebäude Außentemperatur
Unterzähler für Effizienzberechnung ("Nutzenergie") Einstrahlung
Unterzähler 1
Unterzähler 2
Unterzähler 3

lufttemperatur und Globalstrahlung Unterzähler 4


Unterzähler 5
Status:
Auswertung Tagesverbrauch XY - fertig

eingelesen werden, ebenfalls mit der Tagesverbrauch abhängig von der Außentemperatur
Möglichkeit der Bereinigung. Lastgang Strom Demo-Gebäude

Zur Datenauswertung sind eine ganze 2500

Reihe unterschiedlicher Schaubilder 2000

vorgesehen. Zunächst wird ein Über-


Verbrauch in kWh

1500

sichtsblatt mit verschiedenen Kenn- 1000

werten generiert. Vom Anwender kön-


500

nen Nutzungszeiten für die einzelnen


Wochentage, Bezugsflächen und wei- -15,00 -10,00 -5,00
0
0,00 5,00 10,00 15,00 20,00 25,00 30,00
Außentemperatur in °C
tere Gebäudedaten eingegeben wer-
den, woraus zusätzliche spezifische Bild B4 Tabellenblatt „Schaubild Tagesverbrauch XY“ mit aus dem Lastgang ermit-
Kennwerte generiert werden. Bild B3 telten Tagesverbrauchswerten in Abhängigkeit von der Außenlufttempe-
ratur. Im gezeigten Beispiel sind zwei unterschiedliche Punktwolken in der
zeigt ein solches exemplarisches Tabel- Darstellung zu erkennen (Unterschied zwischen Arbeitstagen und Wochen-
lenblatt. enden). Mögliche Fehlwerte in der Darstellung sind gelb markiert.

20
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

Messpunktauswahl
Lastgang Strom Demo-Gebäude
Wochenauswahl
alle
Wochenprofil
Unterzähler für Effizienzberechnung ("Nutzenergie") Woche 1 2009 - 01.01.2009 bis 04.01.2009
Unterzähler 1 Woche 2 2009 - 05.01.2009 bis 11.01.2009
Unterzähler 2 Woche 3 2009 - 12.01.2009 bis 18.01.2009
Unterzähler 3 Woche 4 2009 - 19.01.2009 bis 25.01.2009
Unterzähler 4 Woche 5 2009 - 26.01.2009 bis 01.02.2009 Status:
Unterzähler 5 Woche 6 2009 - 02.02.2009 bis 08.02.2009 Auswertung Wochenprofil - fertig!
Woche 7 2009 - 09.02.2009 bis 15.02.2009
Woche 8 2009 - 16.02.2009 bis 22.02.2009
Woche 9 2009 - 23.02.2009 bis 01.03.2009

Wochenprofil mit Originaldaten


Maximum alle Daten Minimum alle Daten Mittelwert alle Daten Mittelwert Wochenauswahl

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag


180

160

140

120
Leistung in kW

100

80

60

40

20

0
0 24 48 72 96 120 144 168
Zeit in Stunden ab jeweils Montag 0 Uhr

Bild B5 Tabellenblatt „Schaubild Wochenprofil“ mit eingetragenen Lastgangdaten in der zeitlichen Auflösung der Originaldaten.
Über eine Auswahlliste können beliebig viele Wochen angezeigt werden. Standardmäßig werden die jeweiligen Maxi-
mal- und Minimalwerte des gewählten Lastgangs sowie der mittlere Lastgang für den gesamten Zeitraum als graue Linien
angezeigt. Der mittlere Lastgang aus den ausgewählten Daten wird als schwarze Linie gezeichnet.

Messpunktauswahl Jahr 2009


Fernwärme Bürogebäude 1
Unterzähler für Effizienzberechnung ("Nutzenergie")
Fernwärme Bürogebäude 2
Fernwärme Bürogebäude 3 Status:
Mittelwert Bürogebäude 1-3 mit Klimabereinigung
Unterzähler 4 Auswertung Monatsverbrauch ‐ fertig!
Unterzähler 5
Wetterstation Düsseldorf
Faktor:
Metode Verhältnis der Heizgradtage zu langjährigem Mittel
Klimafaktor nach EnEV 1,323

Grenztemperatur 12

M
Monatsverbrauch
t b h
Fernwärme Bürogebäude 2 nach der Klimabereinigung

500

450

400

350
n kWh

300
Verbrauch in

250

200

150

100

50

0
Jan.2009 Feb.2009 Mrz.2009 Apr.2009 Mai.2009 Jun.2009 Jul.2009 Aug.2009 Sep.2009 Okt.2009 Nov.2009 Dez.2009
Zeit

Bild B6 Tabellenblatt „Schaubild Monatsverbrauch“. Hier werden alle Monate eines individuell auswählbaren Jahres angezeigt,
zu denen Verbrauchswerte gebildet werden können. Über die Schaltflächen im Auswahlmenü wird die Schnittstelle zum
IWU Klimabereinigungs-Tool „Gradtagszahlen_Deutschland.xls“ aktiviert.

21
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

Wochenprofil normierte elektrische Leistung


einfacher Bürogebäude
Maximum alle Daten Minimum alle Daten Mittelwert alle Daten Verlauf der Wochenwahl Mittelwert Wochenauswahl
1,0

0,9

0,8
ektrische Leistung
ertelstundenwerte)

0,7

0,6

0,5

0,4
normierte ele
(mittlere Vie

0,3

0,2

0,1

0,0
0 24 48 72 96 120 144 168
Zeit in Stunden ab jeweils Montag 0 Uhr

Wochenprofil normierte elektrische Leistung


höher technisierter Bürogebäude
Maximum alle Daten Minimum alle Daten Mittelwert alle Daten Verlauf der Wochenwahl Mittelwert Wochenauswahl
1,0

0,9

0,8
ektrische Leistung

0,7
(mittlere Stundenwerte)

0,6

0,5

04
0,4
normierte ele

0,3

0,2

0,1

0,0
0 24 48 72 96 120 144 168
Zeit in Stunden ab jeweils Montag 0 Uhr

Bild B7 Wochenprofile der normierten elektrischen Leistung einfacher und höher technisierter Bürogebäude: Dargestellt sind
die mittleren Profile jeweils mehrerer Gebäude von je einer Woche aus jeder Jahreszeit (rot), deren Mittelwert (schwarz)
sowie Maximum und Minimum aller Wochen des Jahres (grau) und deren Mittelwert (orange)
sammelt, aufbereitet und ausgewer- In der Phase 3 Querschnittsanalyse im
3 Ergebnisse aus der tet. Dies vor dem Hintergrund, dass die Projekt TEK sind wir unter anderem fol-
Feldphase des For- Zählerausstattung von Bestandsgebäu- genden Fragen nachgegangen: Welche
schungsprojekts TEK den oft immer noch unbefriedigend ist, typischen Merkmale weisen Lastgän-
Alle im Forschungsprojekt TEK [5] ent- zumindest im Sinne ihrer Tauglichkeit ge verschiedener Gebäudekategorien
wickelten Tools, auch das Tool Last- für ein gezieltes Energiemanagement, auf, deren Muster z. B. für Abschät-
ganganalyse, wurden in der Feldphase und man deshalb versuchen muss, aus zungen oder Hochrechnungen bei an-
an 75 teilweise recht komplexen Nicht- den oft vorhandenen Messungen für deren Gebäuden dieser Kategorie ge-
wohngebäuden erprobt. Dabei waren das gesamte Gebäude Rückschlüsse nutzt werden könnten? Oder: Können
nach Möglichkeit zu jedem Gebäude zu ziehen. Inzwischen liegen 140 Last- typische Verhältnisse vom Betriebs-
auch Lastgangmessungen der Strom-, gangmessungen aus 84 Gebäuden für verbrauch während der Nutzungszeit
Brennstoff- oder Fernwärme- bzw. die verschiedenen Endenergiearten zum „Stand-by-Verbrauch“ außerhalb
Kälteverbräuche, jeweils gemessen und sechs Gebäudekategorien (Büro, der Nutzungszeiten festgestellt und für
am Hauptzähler des Gebäudes, zu be- Handel, Hotel, Schule, Veranstaltung die Energieanalysen nutzbar gemacht
schaffen und für die energetische Be- sowie Wissenschaft und Lehre) vor, werden?
standsaufnahme zu analysieren. Diese deutlich mehr und in besserer Qualität
und aus anderen, vergleichbaren Pro- für elektrische Energie als für Brenn-
jekten stammende Daten wurden ge- stoff- und Fernwärmeverbräuche.

22
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

Bild B8 Wochenprofile der normierten Fernwärme-Leistung von Bürogebäuden: Dargestellt sind die mittleren Profile jeweils
mehrerer Gebäude von je einer Woche aus jeder Jahreszeit (rot), deren Mittelwert (schwarz) sowie Maximum und Mini-
mum aller Wochen des Jahres (grau) und deren Mittelwert (orange)

Zu diesem Zweck wurden die Messda- die 5., 18., 31. und 44. Kalenderwo- beim Brennstoff- und Fernwärme-
ten aus den Lastgängen auf die jeweils che als mittlere Werte über mehrere verbrauch (Bild B8). Trotz Nacht- und
gemessene maximale Leistung nor- Bürogebäude mit der gleichen Charak- Wochenendabsenkung gehen die ge-
miert. Dadurch können Unterschiede teristik. Ein einfach ausgestattetes Bü- messenen Leistungen in der Heizzeit
und Gemeinsamkeiten im Verlauf der rogebäude nimmt demnach außerhalb weniger stark zurück, wie man an der
Lastgänge verschiedener Gebäude und der normalen Nutzungszeit etwa 15 % Maximumkurve sieht. Anders als beim
Gebäudekategorien besser vergleich- der maximalen elektrischen Leistung Strom gibt es jedoch eine ausgeprägte
bar gemacht werden. in Anspruch, ein höher technisiertes jahreszeitliche Abhängigkeit der Wo-
So lassen sich aus Wochenprofilen der eher 30 % und mehr. Für die Energie- chenprofile. Die Kurve der Sommer-
normierten elektrischen Leistung wie bilanz kann das wichtige Hinweise auf woche sowie die Kurve für das Mini-
in Bild B7 sehr schnell Rückschlüsse die Modellierung der Betriebszeiten mum über alle Daten liegen nahe bei
auf den Technisierungsgrad bzw. die von Anlagen geben. der Nulllinie.
Betriebsweise der Anlagen ziehen. Deutlich weniger ausgeprägt ist die
Dargestellt sind die Profile jeweils für Modulation des Tag-Nacht-Rhythmus

Dauerlinie normierte Brennstoff-Leistung für Hotels


Hotel 1 (2011) Gas (BHKW) Hotel 3 (2011) Gas (BW-Kessel) Hotel 4 (2011) Gas

1,2

1,0
normierte Brrennstoff-Leistung
(mittlere Stundenwerte)

0,8

0,6

0,4

0,2

0,0
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
relative Laufzeit in Prozent

Bild B9 Jahresdauerlinie der normierten Brennstoff-Leistung für Hotels, die mit unterschiedlichen Wärmeerzeugungstechnologien
ausgestattet sind: BHKW, Brennwertkessel, Niedertemperaturkessel.

23
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

Bild B10 Jahresdauerlinie der normierten elektrischen Leistung für Bürogebäude mit unterschiedlicher technischer Ausstattung
und Nutzung: Hochtechnisiert, niedrig technisiert, 24-Stunden-Nutzung.

Auch geordnete Jahresdauerlinien Bürogebäuden dargestellt. Erkennbar Charakteristika von Lastgängen der
können wichtige Hinweise auf die ist der Einfluss des Technisierungs- normierten elektrischen Leistung für
technische Ausstattung bzw. Betriebs- grads auf die geordnete Jahresdauer- unterschiedliche Gebäudekategorien
weise geben. Die Dauerlinien des linie. Bei höher technisierten Büroge- zeigt Bild B11, jeweils als Mittelwer-
Brennstoffverbrauchs für drei Hotels bäuden 1 – 4 ist der Verlauf bauchiger te über mehrere, gleichartig genutzte
der 4 und 5 Sterne-Klasse in Bild B9 und bei der einfach ausgestatteten Gebäude. Im Unterschied zu Büroge-
zeigen charakteristische Verläufe etwa Bürogebäuden 5 - 8 eher flach. Aber bäuden erkennt man Handelsgebäude
durch erhöhten Brennstoffbedarf für auch ungewöhnliche Nutzungszeiten an den längeren Nutzungszeiten und
ein BHKW (Hotel 1) oder die Effekte hinterlassen eindeutige Spuren, z. B. niedrigen Standby-Verbräuchen. Schu-
der Brennwertnutzung in den Über- bei 24-Stunden-Nutzung. Im Unter- len dagegen sind im Mittel deutlich
gangsjahreszeiten in Hotel 3. schied zum Technisierungsgrad ist der niedriger technisiert als Bürogebäude
In Bild B10 sind geordnete Jahresdau- Einfluss der Nutzungszeit an einem und haben auch geringere Nutzungs-
erlinien der normierten elektrischen langen Plateau hoher Leistungsinan- zeiten.
Leistung für verschiedene Klassen von spruchnahme zu erkennen.

Bild B11 Geordnete Jahresdauerlinien der normierten elektrischen Leistung für unterschiedliche Gebäudekategorien als Mittel-
werte über mehrere, gleichartig genutzte Gebäude

24
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

4 Fazit
Bisher bieten vielfach spezialisierte Quellen
Firmen und einige EVU an, Lastgänge Monitoring-Software mit automati- [1] Programmbeschrei-
zu messen, um Aufschlüsse über den sierten Routinen für Dateneinlesen, bung EnerCalc, http://www.enob.
Energieverbrauch eines Gebäudes zu Plausibilitätsprüfung, Visualisierung, info/?id=enercalc
erhalten. Oft geschieht dies zusätzlich Analyse und Berichterstellung ist das [2] Handbuch TEK-Tool und
zur Analyse der Lastspitzen und Blind- Lastgang-Tool auf einen eher händi- Beschreibung der Methodik, http://
leistung, Zielgruppe sind vornehmlich schen Umgang mit den Daten aus- www.iwu.de/index.php?id=286
große Unternehmen (Energiever- gerichtet, wofür keine programm- [3] Leitfaden zur Hochrech-
brauch pro Jahr > 100.000 kWh, An- spezifischen Kenntnisse und somit nung von Kurzzeitmessungen des
schlussleistung > 50 kW). Mithilfe der nur eine minimale Einarbeitungszeit Fraunhofer ISE, http://www.iwu.
hier vorgestellten Methodik und des erforderlich sind. Trotzdem sind alle de/
Werkzeugs soll die Lastganganalyse wichtigen Funktionen von der Berei- index.php?id=286
Bestandteil der Energieberatung auch nigung falscher Messdaten über die [4] BMWi-Forschungspro -
bei kleineren Gebäuden werden und automatische grafische Darstellung in gramm „Energie optimiertes Bauen
dabei helfen, aus diesen Daten einfach verschiedenen Auftragungen bis hin – Gebäudeevaluierung und energe-
Teilenergiekennwerte zu generieren zum Datenexport für die Weiterver- tische Betriebsoptimierung“, http://
bzw. das tatsächliche Betriebsverhal- arbeitung vorhanden. Damit steht ein www.enob.info/de/betriebsopti-
ten von Anlagen zu erkennen. Voraus- praktikables Werkzeug für die Analy- mierung/
setzung sind vorhandene Messdaten se von Leistungsdaten aus Gebäuden [5] Projektbeschreibung TEK,
von gebäudeinternen Zählern oder im Rahmen einer zeitlich begrenzten http://www.enob.info/de/soft-
aus eigens für die Lastganganalyse Energieberatung zur Verfügung. ware-und-tools/projekt/details/
temporär installierter Messtechnik. tek-teilenergiekennwerte-fuer-
Im Gegensatz zu einer professionellen nichtwohngebaeude-im-bestand/
[6] Leitfaden Lastgangmes-
sung des fbta, http://www.iwu.de/
index.php?id=286
[7] Programm zur Ermittlung
von Gradtagszahlen deutscher Städ-
te,
www.iwu.de/datei/Gradtagszah-
len_Deutschland.xls

25
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

26
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

C Methode zur Hochrechnung von Teilenergiekennwerten


auf der Basis von Kurzzeitmessungen

1 Kurzfassung von Kurzzeitmessungen prognostiziert keit gegeben ist, sowie die Zuverlässig-
Für die fünf Energiedienstleistungen werden, welche Genauigkeiten können keit des Verfahrens. Hinzu kommt als
Heizwärme, Warmwasser, Beleuch- mit diesen Methoden erreicht werden, weiteres Kriterium die Einfachheit des
tung, Luftförderung und Kälte wurden welche Voraussetzungen müssen gege- Verfahrens in der praktischen Anwen-
im Rahmen des Forschungsprojektes ben sein und wie sind gegebenenfalls dung. Es werden hier zwei Verfahren
Teilenergiekennwerte von Nichtwohn- Kurzzeitmessungen durchzuführen? zur Prognose von Energiekennwerten
gebäuden (TEK) Verfahren zur Hoch- aufgrund von Kurzzeitmessungen be-
rechnung von Teilenergiekennwerten 3 Methode schrieben, die je nach gemessenem
auf der Basis von Kurzzeitmessungen Prognoseverfahren wie die Saison-In- Teilenergiekennwert einsetzbar sind:
entwickelt, validiert und als EXCEL- dex-Methode und Lineare Regression • Multiple lineare Regression:
Arbeitshilfe implementiert. Die entwi- Prognoseverfahren spielen in vielen Bei der multiplen linearen Regression
ckelten Methoden auf Basis linearer wissenschaftlichen Disziplinen eine erfolgt eine Prognose des Energie-
Regression und eines Saison-Index- Rolle (z. B. Meteorologie, Medizin, kennwerts auf Basis von relativ vielen,
Verfahrens erreichen je nach Kenn- Wirtschaftswissenschaften, Wahl- zeitlich hochaufgelösten Messungen
wert Genauigkeiten zwischen ± 10 % forschung) und werden daher in ver- des Teilenergiekennwertes und typi-
und ± 50 %. schiedenen Forschungsbereichen, schen Klimarandbedingungen. Dazu
Die Methodik und ein EXCEL-Werk- den jeweiligen Anforderungen ent- gehören insbesondere die Außenluft-
zeug zur Hochrechnung von Kurzzeit- sprechend, weiterentwickelt. Entspre- temperatur und – soweit verfügbar –
messungen auf den Jahresenergiever- chend gibt es bereits umfangreiche Ar- die Einstrahlung. Auf Basis eines pos-
brauch einer Anlage werden in diesem beiten zum Thema. So gibt es z. B. aus tulierten linearen Zusammenhangs
Abschnitt vorgestellt. dem Bereich der Wirtschaftswissen- zwischen diesen Größen und dem Tei-
schaften ein Verfahren, dem der Name lenergiekennwert wird der Verbrauch
2 Zielstellung »Saison – Index Methode« entliehen prognostiziert.
Idealerweise werden zur Ermittlung ob- ist [4]. Bei vielen quantitativen Prog- Durch die Regression soll die Differenz
jektspezifischer Teilenergiekennwerte noseverfahren werden mathematisch- r = y - ŷ zwischen den gemessenen
hochaufgelöste Messungen der jewei- statistische Verfahren verwendet. Ausgangsgrößen y und den berechne-
ligen Größe durchgeführt, aus denen Der Aufwand für Kurzzeitmessungen ten Ausgangsgrößen ŷ, die in diesem
sich zum einen der Anteil des jeweili- soll gering gehalten werden und sich Zusammenhang Residuum r genannt
gen Kennwertes am Gesamtverbrauch in einen typischen Projektablauf einer wird, minimiert werden. Häufig wird
ableiten lässt und die zum anderen als Gebäudeanalyse einordnen können. für die Berechnung der Werte die Me-
Grundlage für die Analyse der Abhän- Daher werden hier Verfahren für die thode der kleinsten Fehlerquadrate
gigkeiten dieser Größen von Randbe- Prognose von Jahreswerten aus Mes- verwendet. Falls nicht ausdrücklich
dingungen wie Wetter oder Gebäude- sungen mit einem Zeitraum von zwei anders spezifiziert, ist hier mit linea-
nutzung dienen können. In der Regel ist bis vier Wochen entwickelt. ren Regressionsmodellen immer diese
dies jedoch im Gebäudebestand sowohl Aus der Statistik bzw. Mess- und Test- Methode gemeint. D. h. die Regressi-
aus technischen und zeitlichen als auch theorie sind einige grundlegend wich- onsmodelle
aus wirtschaftlichen Gründen nicht tige Anforderungen an Prognosen
möglich. Hier setzt das im Folgenden bekannt, die so auch für Prognosen
beschriebene Verfahren und Werkzeug hinsichtlich des Energieverbrauchs auf minimieren die Summe der Quadrate
zur Prognose von Teilenergiekennwer- Basis von Kurzzeitmessungen gültig der Residuen:
ten an: Mit welcher Methode können sind. Dies sind die Nachvollziehbar-
die jeweiligen Teilenergiekennwerte keit des Verfahrens, die Gültigkeit des
für Heizwärme, Warmwasser, Beleuch- Verfahrens bzw. die Angabe von Rand-
tung, Luftförderung und Kälte auf Basis bedingungen, innerhalb der die Gültig- Dabei sind y î die berechneten Aus-

27
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

gangs- bzw. Regressionsgrößen, x1 bis dass die Summe dieser Saison-Indizes Kältemengen-, Wasser- oder Betriebs-
xn Eingangsgrößen, β1 bis βn die Re- ungefähr eins ergeben muss. Aufgrund stundenzähler vorhanden sind, die
gressionskoeffizienten bzw. -parame- der unterschiedlichen Länge der ein- nicht regelmäßig (min. jährlich) erfasst
ter und y1 bis ym die Messwerte der zelnen Monate ergeben sich kleine Dif- werden. Es ist dann notwendig, dass
Ausgangsgröße. ferenzen zu eins. Durch den Bezug der diese Zähler für zwei bis vier Wochen
• Saison-Index-Methode: Saison-Indizes auf die Leistung spielen täglich zur gleichen Zeit manuell er-
Dieses Verfahren ist geeignet für Teil­ die Betrachtungszeiträume keine so fasst werden. Dabei sollte die Erfas-
energiekennwerte, die eine starke dominante Rolle wie bei einem Bezug sungsuhrzeit möglichst immer gleich
saisonale Abhängigkeit zeigen wie auf Energiewerte. Bei den Leistungen sein und sie sollte notiert werden,
der Heizenergiebedarf, der Kältebe- ist z. B. der Umgang mit Schaltjahren damit gegebenenfalls Korrekturmög-
darf oder in bestimmten Fällen die schon in der Definition der Saison- lichkeiten hinsichtlich des Messinter-
Beleuchtungsenergie und der energe- Indices korrekt beschrieben und muss valls bestehen. Damit die Prognose-
tische Aufwand für die Luftförderung. nicht extra geregelt werden. verfahren uneingeschränkt benutzt
Das Verfahren entspricht einer Drei- werden können, sollte das Messinter-
satz-Berechnung. Aus dem (mittleren) Saison-Index SI- vall einen Tag umfassen. Wesentliche
Für jeden Monat wird das Verhältnis Monat kann die mittlere Jahresleis- Größen bei der Prognose von Teilener-
aus monatlichen Messwerten – dies tung und damit der Jahreswert eines giekennwerten sind die klimatischen
können entweder Verbrauchsmess- in einer Kurzzeitmessung ermittelten Randbedingungen Lufttemperatur und
werte an einem vergleichbaren Ge- Teilenergiekennwertes PMonat mit ggf. Einstrahlung. Falls diese nicht vor
bäude oder meteorologische Größen folgendem Ansatz ermittelt werden: Ort gemessen
wie Gradtage oder Einstrahlungssum- werden oder
men sein – und dem entsprechenden hilfsweise aus
Jahreswert gebildet: der Zuluft -Temperatur einer Lüftungs-
3.2 Messung anlage abgeleitet werden können, sind
. Die Kurzzeitmessungen sollten einen diese Daten bei Betreibern von in der
Dieses Verhältnis wird als Saison-Index Zeitraum von mindestens vierzehn Nähe gelegenen meteorologischen
des Teilenergiekennwertes im Monat Tagen umfassen, bei Teilenergiekenn- Messstationen erhältlich.
Monat
des Gebäudes Geb im Jahr Jahr be- werten, die mit dem Saison-Index-
zeichnet. Verfahren ermittelt werden einen bzw.
Zur Bildung der Referenzwerte ist es drei Monate. Bei den Messungen kann
wichtig, dass langjährige Mittelwerte hinsichtlich der Messwerterfassung
über viele gleichartige Gebäude ge-
nutzt werden können, um für jeden
von zwei verschiedenen Situationen
ausgegangen werden:
Autoren
Dipl.-Ing. Sebastian Herkel,
Monat den (mittleren) Saisonindex • Messwerte werden automa-
über viele Gebäude nGeb dieses Ge- tisch erfasst, z. B. mit Datenloggern Studium des Maschinenbaus an
der Universität Karlsruhe. Wissen-
bäudetyps zu bilden: oder mit Hilfe der Gebäudeautomation
schaftliche Mitarbeit am Fraunho-
• Messwerte werden fer ISE mit Schwerpunkt Energie-
durch manuelles Able- effizienz im Gebäude. Leiter der
sen von (Energie-) Zäh- Abteilung Solares Bauen
Damit die Mittelwertbildung sinnvoll lern erfasst. Michael Hörner, Dipl.-Phys., Ener-
ist, muss eine ausreichende Anzahl Bei automatisch erhobenen Messwer- gieberater (TU), LEED Accredited
Professional, Jahrgang 1957, ist
von Messwerten vorliegen und deren ten ist in der Regel eine deutlich höhe- wissenschaftlicher Mitarbeiter im
Verteilung grob einer Normalvertei- re zeitliche Auflösung realisierbar, d. h. Arbeitsbereich Energie am IWU
lung ähneln. Unter Umständen ist es es sollte in Stundenintervallen oder Darmstadt.
deshalb sinnvoll bzw. notwendig Aus- kürzer gemessen werden. Damit kön- Dirk Jacob, Studium der Physik in
reißer zu entfernen und mit statisti- nen dann leicht Tagessummen- oder Würzburg, danach langjährige Mit-
arbeit im Ingenieurbüro Stahl und
schen Methoden wie der Clusterana- Tagesmittelwerte berechnet werden.
Weiss. Anschließend Wissenschaft-
lyse die Gebäudetypen festzulegen. Die zweite Situation ist z. B. denkbar, licher Mitarbeiter am Fraunhofer
Aus dieser Definition ist erkennbar, wenn Gas-, Öl-, Strom-, Wärme- und ISE und Promotion am KIT.

28
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

Damit die Prognoseverfahren sinnvoll der Wahl. Wird der Kennwert neben Gebäudesimulation die Genauigkeit
angewendet werden können, muss den äußeren Randbedingungen stark der jeweiligen Ansätze zur Prognose
das Gebäude zur Messzeit normal von einer variablen Nutzung oder von ermittelt.
bzw. repräsentativ genutzt werden baulichen Voraussetzungen wie der Beispielhaft wird die Genauigkeit der
(Belegung, Steuerung). Falls die Ener- Gebäudegeometrie bestimmt, bietet Methoden an einem 1985 gebauten
giemessungen für Teilbereiche eines sich das Saison-Index-Verfahren an. Bürogebäude in Essen, einem 2001 ge-
Gebäudes (oder Gebäudekomplexes In Tabelle C1 sind für die verschiede- bauten Bürogebäude in Kassel und an-
oder einer Gebäudezone) durchge- nen Teilenergiekennwerte jeweils die hand der Simulation eines Büroraumes
führt werden, können die Prognoseer- entwickelten linearen Regressionsmo- dargestellt. Die wichtigsten Kenndaten
gebnisse auf das Gesamtgebäude mit delle und Saison-Index-Verfahren be- sind in Tabelle C2 dargestellt.
einem Dreisatz-Ansatz entsprechend schrieben und erläutert. Die Genauigkeit der Prognosever-
dem Flächen- oder Volumenanteil fahren ist für die verschiedenen Teil­
hochgerechnet werden. Dies setzt vo- 4 Validierung energiekennwerte unterschiedlich,
raus, dass der gemessene Teilbereich Die entwickelten Verfahren wurden da u. a. auch die Streuung der (Jah-
repräsentativ für den Gesamtbereich anhand von Messwerten hinsichtlich res-) Messwerte dieser Teilenergie-
ist. ihrer Plausibilität überprüft. Als Da- kennwerte sehr unterschiedlich sein
tengrundlage wurden Messdaten für kann. Im Rahmen des Gesamtverfah-
3.3 Prognosemethoden Teilenergiekennwerte aus Gebäuden rens erscheint eine Genauigkeit der
für die Teilenergie- verwendet, bei denen mindestens ein Prognoseverfahren von ± 10 % wün-
kennwerte Heizwär- vollständiger Datensatz mit einer zeit- schenswert. Diese Genauigkeit ist z. B.
me, Warmwasser, Käl- lichen Auflösung von ≥ 1 Messwert/h vergleichbar mit der Genauigkeit, die
te, Beleuchtung und für den Zeitraum eines Jahres vorlag. bei speziellen Berechnungen mit der
Hierbei wurde auf Daten zurückge- EN ISO 13790 (vereinfachtes Verfah-
Luftförderung
griffen, die im Rahmen von öffentlich ren zur Berechnung des dynamischen
Welche Prognosemethode für wel- geförderten Demonstrationsvorha- Verhaltens von Gebäuden) erreicht
chen Teilenergiekennwert am besten ben der Förderlinie Energie Optimier- werden. Bei Abweichungen von mehr
geeignet ist ergibt sich aus der Art tes Bauen EnOB oder des Vorhabens als – 50 %, bzw. + 100 % bieten Progno-
der Abhängigkeit des Kennwertes von ModQS erhoben wurden. Zu einzel- severfahren kaum noch einen Nutzen.
äußeren Randbedingungen. Gibt es nen Teilenergiekennwerten, wie dem Damit könnte nur in Situationen, in de-
dominante Einflussfaktoren wie die Energieaufwand für Luftförderung bei nen es sonst keine anderen Möglich-
Außenlufttemperatur oder folgt der Anlagen mit variablem Volumenstrom; keiten mehr gibt, erste Einschätzungen
Energieverbrauch einem sehr regel- gab es keine ausreichenden Messda- von Teil­energiekenn­werten gewonnen
mäßigen wöchentlichen Muster ist ten, hier wurde durch Variationsrech- werden. Als Zielwert für die Genauig-
eine lineare Regression die Methode nungen auf Grundlage detaillierter keit der Prognoseverfahren gehen wir

Standort / Essen Kassel Variation Simulation


Bezeichnung 15 Standorte in Dtld.
Baujahr 1985 2001 -
Energiebezugsfläche 20.389 m² 4.035 m² -
Nutzung Büro Büro/Seminarräume Büro
Messung Methode Messung Methode Methode
Verbrauch Verbrauch
[kWh/m²] [kWh/m²]
Heizwärme 60 lin. Reg. -
Warmwasser 0,5 lin. Reg. -
Kälte - - Saison-Index
Luftförderung 5,7 - Saison-Index
Beleuchtung - 3,3 Saison-Index
Tabelle C2: Kenndaten der zur Entwicklung und Validierung der Methoden verwendeten Gebäude

29
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

Messdaten analysiert werden konnten,


waren große Änderungen der Beleuch-
tungszeitpläne erkennbar (meist für ei-
nige Wochen oder Monate). Dadurch
unterliegt auch der Jahresverbrauch
für die Beleuchtungsenergie großen
Schwankungen. Bei den untersuchten
Gebäuden war das bis zu +100 % bzw.
– 50 %. Das Prognoseverfahren für die
Beleuchtungsenergie erweist sich da-
mit als noch nicht ausreichend genau.
Aus den oben ausgeführten Gründen
Bild C1: Saison-Indizes Beleuchtung für verschiedene Tageslichtquotienten. Die darge- ist es grundsätzlich schwierig für die
stellten Indizes gelten für die Diffuse Globalstrahlung des Testreferenzjahres Beleuchtungsenergie ein Prognosever-
12, einer Betriebszeit von 8°°-18°° und einer Nennbeleuchtungsstärke von 300
Lux. fahren auf Basis von Kurzzeitmessun-
gen zu entwickeln.
daher von besser als ± 20 % aus. Bei Jahresverlauf des relativen Energiebe-
Vergleichen mit realen Gebäuden bzw. darfs für Beleuchtung des Gebäudes 4.2 Kälte
Fehlerrechnungen ergeben sich deut- in Kassel. Die Standardabweichung Die Saison-Indizes für dieses Prognose-
lich geringere Genauigkeiten, im Fol- beträgt für den Kellerraum ±39 %, für Verfahren wurden mit Hilfe von dyna-
genden beispielhaft für die Teilener- das 1. OG ±314 % bzw. ±74 %. Lässt mischen Simulationsrechnungen für
giekennwerte Beleuchtung, Kälte und man die deutlich ausreißenden Werte verschiedene Standorte und meteo-
Warmwasser dargestellt. für den Monat Juli und August 2002 rologische Testreferenzjahre ermittelt.
weg, erreicht man eine Genauigkeit Wichtige Simulationsrandbedingun-
4.1 Beleuchtung von ±52 %. Die Auswertung der Mess- gen wurden in Anlehnung an Randbe-
Dadurch, dass die Beleuchtung not- daten hat gezeigt, dass die Beleuch- dingungen für typische Bürogebäude
wendig ist, wenn das natürliche Tages- tungsenergie sehr starken Schwan- gewählt [5]. Variiert wurden die Art
lichtangebot nicht ausreicht, bestehen kungen unterworfen ist. Einerseits ist des Sonnenschutzes, die Steuerung
praktisch keine linearen Zusammen- in vielen Fällen ein deutlicher bis sehr des Sonnenschutzes, die internen Las-
hänge mit Tagesdurchschnittswerten deutlicher saisonaler Einfluss erkenn- ten und die Schwere des Gebäudes. Es
der Einstrahlung (sowohl Global- als bar, andererseits scheinen auch sehr wurden je Variante jeweils 7 Gebäude-
auch Diffusstrahlung). Selbst zwi- starke zufällige Schwankungen vorzu- orientierungen betrachtet, so dass sich
schen Stundenwerten der Global- kommen. 42 Simulationsvarianten ergaben. Die
(horizontal)-Strahlung und der tatsäch- In Büroräumen wird die Beleuchtung auf dieser Basis sich ergebenden Sai-
lich in das Gebäude eindringenden häufig manuell geschaltet und hängt son-Indizes sind in Bild C3 dargestellt.
Strahlung besteht nur ein schwacher stark vom individuellen Nutzerver- Auswertungen der simulierten und ge-
Zusammenhang. Aus diesen Gründen halten bzw. deren Bedürfnissen und messenen Datensätze zeigen, dass aus
lässt sich die Beleuchtungsenergie mit Tätigkeiten ab. Deshalb ist die Be- angepassten Messperioden die Jahres-
linearen Regressionen nicht erfolg- leuchtungsenergie neben den objektiv energie mit der Saison-Index-Methode
reich prognostizieren. bewertbaren und messbaren Größen relativ gut prognostiziert werden kann.
Im Folgenden wird anhand von Mess- wie Nutzungszeit, Tageslichtange- Die mittlere Leistung der simulierten
daten der Beleuchtungsstärke und des bot und installierter Leistung starken bzw. gemessenen Antriebsenergie der
Beleuchtungsenergiebedarfs von vier statistischen Schwankungen unter- Kälteerzeugung in den Zeiträumen (alle
Bereichen des Gebäudes in Kassel die worfen. Diese sind insbesondere in Angaben sind einschließlich gemeint):
Genauigkeit des Saison-Indexverfah- Räumen mit gutem Tageslichtangebot Feb – Jul, Mrz – Jun, Aug – Dez, Aug –
rens dargestellt. Erste Erfahrungen ausgeprägt, deshalb ist insbesondere Jan weisen eine durchschnittliche Leis-
mit dem vorgestellten Verfahren zei- für diese Gebäudeklasse eine Progno- tung für die Antriebsenergie Kälteer-
gen, dass Genauigkeiten von ± 50 % se schwierig. zeugung auf, die dem tatsächlichen
erreicht werden. Bild C2 zeigt den Bei 3 von 6 Gebäuden, von denen Jahresdurchschnittswert mit ± 20 %

30
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

bis 30 % entspricht (siehe Bild C4). Die 3,0


2002 Keller
Ausreißer entstehen insbesondere in 2003 Keller
Saison-Index TLQ: 0 %
dem Fall, bei dem die Kühllasten durch 2,5 2002 1OG
2003 1OG
interne Lasten hervorgerufen werden.

Saison-Index Beleuchtung [-]


Saison-Index TLQ: 4 %
Die saisonale Ausprägung der Kühllast 2,0

ist umso geringer, desto stärker diese


von den internen Lasten bestimmt ist. 1,5

Die Häufigkeitsverteilung des Verhält-


nisses der Prognose des Kältebedarfs 1,0
mit Saison-Index-Verfahren Qc,pred zum
simulierten Jahreswert Qc,sim ist in Bild 0,5
C5 dargestellt. Dargestellt ist die Aus-
wertung von Simulationsrechnungen 0,0
Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
mit 42 unterschiedlichen Varianten
und den beiden dreimonatigen Zeit- Bild C2: Messwerte der monatlichen Beleuchtungsenergie im Verhältnis zum Jahresmit-
telwert der Monatsver­bräuche des Gebäudes in Kassel für die Jahre 2002 und
räumen März bis Juni sowie August bis 2003. Dargestellt sind die Werte für das Kellergeschoss und das 1.Obergeschoss
November. Die Abweichung vom Mit- sowie als Vergleich die monatlichen Saison-Indizes für die Tageslicht­quotienten
von 0 % und 4 % für die in Bild C1 angegeben Randbedingungen.
telwert beträgt 3 % mit einer Standard-
abweichung von ± 26 %. Bürogebäudes in Essen extrahiert und Januar verursacht wird. Auch die re-
eine Prognose für den Warmwasser- lativ große Häufigkeit von Prognosen,
4.3 Warmwasser bedarf durchgeführt. Damit konnten die weniger als 80 % des Messwertes
Der Warmwasserbedarf in Nichtwohn- für den Warmwasserbedarf 331 Da- vorhersagen unterstreicht dies. Bei der
gebäuden ist in der Regel sehr gleich- tensätze für die Prognose verwendet Durchführung der Messungen oder bei
mäßig im Laufe des Jahres und hängt werden. Nutzung von Daten aus Gebäudeauto-
insbesondere von den Zeiten und dem Die Ergebnisse zeigen, dass der Mittel- mationssystemen sollte sichergestellt
Umfang der anwesenden Personen ab, wert der Prognosen erwartungsgemäß werden, dass der Zeitraum repräsenta-
eine Ausnahme stellen Hotels oder bei einer linearen Regression sehr gut tiv ist und ungewöhnliche Nutzungsän-
Restaurants mit Küchen dar. Zur Er- übereinstimmt (Bild C6). Die Streuung derungen ausgeschlossen werden.
mittlung und Quantifizierung der Ge- der Prognosen ist mit ± 35 % relativ
nauigkeit der angewandten Verfahren hoch, d. h. die Prognosen sind recht
mit linearer Regression wurden jeweils ungenau. Eine detaillierte Analyse der
Messwerte von 14 aufeinanderfol- Messzeitreihen zeigt, dass diese ins-
genden Tagen mit unterschiedlichen besondere durch einen ungewöhnlich
Starttagen aus den Jahreswerten eines niedrigen Warmwasserverbrauch im

Bild C3: Saison-Indizes für die Antriebsenergie Kälte, abgeleitet aus 42


Simulationen und einer Messreihe an einem Gebäude in Essen; Die Box-
plots zeigen den Median ± Quantile. Als Kreise sind Aus­reißer dargestellt.

31
Heizen Lineare Regression Saison-Index-Methode Erläuterung
Der Heizwärmeverbrauch korreliert eng mit den klimatischen

32
mit Randbedingungen, in erster Linie aufgrund der
Regression der mittleren Heizleistung [kW] Transmissionswärmeverluste und der Lüftungswärmeverluste
Tagesmittelwerte der Außentemperatur [°C] mit der Außentemperatur und zudem mit der für die passive
witterungsbereinigter Teilenergiekennwert Solarenergienutzung zur Verfügung stehenden solaren
Tagesmittelwerte der Globalstrahlung [W/m²]
Heizenergie in [kWh/mon] Einstrahlung. Die Korrelation ist umso höher, je größer der
Konstantes Glied der Regression [kW] (entspricht spezifische Wärmebedarf ist. Bei hochwärmegedämmten
gemessener Teilenergiekennwert Heizenergie in
Heizleistung bei 0 °C und 0 W/m² Globalstrahlung) Gebäuden wird die Korrelation geringer. Als Verfahren zur
[kWh/mon] Prognose des Bedarfs bietet sich daher die lineare Regression
Regressionskoeffizient d. Außentemperatur
Prognose des Jahres-Heizenergieverbrauchs in an. Kann die Globalstrahlung auch gemessen werden, erhöht
[kW/°C]
[kWh/a] sich die Prognosegenauigkeit und auch die
Regressionskoeffizient d. Globalstrahlung Heizgrenztemperatur kann durch eine Regression aus der
Saison-Index Heizenergie des Messmonates
[kW/(W/m²)] Kurzzeitmessung bestimmt werden. Eine Bereinigung mit
abgeleitet aus Referenzwetterdaten langjährigen Mittelwerten des Klimas ist möglich und
notwendig.
Warm- Verfahren für Verfahren für Erläuterung
wasser Verwaltungsgebäude und Schulen spezielle Nutzungen
Der Warmwasserverbrauch wird im Wesentlichen durch den
Vw, Messung Vw, Jahr gezapften Volumenstrom, die Frischwassertemperatur und die
mit: = Zapftemperatur bestimmt. Der Volumenstrom kann in der
YMessung YJahr
Warmwasser Jahresmenge [l] Regel durch Messung bestimmt werden. Dabei ist wichtig, dass
Diese Annahme erscheint gerechtfertigt, wenn das Verhältnis die Zapfprofile sich wiederholen und zwischen Tagen mit
Tagesdurchschnittsverbrauch im Messzeitraum
von Wasserverbrauch und Bezugsgröße im Messzeitraum unterschiedlicher Nutzung differenziert wird, z. B. bei
[l/d] einigermaßen konstant ist. Der Jahresdurchschnitt des Bürogebäuden zwischen Werktagen und Wochenendtagen
Zeitdauer Jahr in Tagen (365 Tage) Wasserverbrauchs ist: bzw. Feiertagen. Die Temperaturen werden entweder
Y messtechnisch erfasst oder können aus Normen bestimmt
Vw, Jahr = Vw, Messung ⋅ Jahr
Nutzenergie Warmwassererwärmung [kWh/a] YMessung werden. In Fällen von Gebäudenutzungen, die starken
mittlere Wasserdichte ca. 1,0 kg/l Y: typische Nutzungskenngrößen, wie z.B. Anzahl saisonalen Schwankungen wie z. B. das Hotel- und Gaststätten-
Übernachtungen pro Tag in einem Hotel oder produzierte gewerbe in Urlaubsregionen oder von der Auslastung
Wärmekapazität Wasser 1,16 . 10-3 kWh/kg/K abhängigen Nutzungen wie Krankenhäusern sollten die
Einheit in der Industrie.
mittlere Warm- / Kaltwasser Zapftemperatur Messwerte mit einem Saisonindex bereinigt werden, der dies
berücksichtigt und normiert.
Kälte Lineare Regression Modifizierte Saison-Index-Methode Erläuterung

mit: mit: Der Kältebedarf hängt in ähnlicher Weise von den internen
Prognose Jahresenergieverbrauch Antrieb Lasten und den klimatischen Randbedingungen wie
Regression der mittleren Antriebsleistung für die
Außentemperatur und Einstrahlung ab wie der
Kühlung [kW] Kälteerzeugung [kWh] Heizwärmebedarf. Der Beitrag der einzelnen Größen ist jedoch
Außentemperatur (Tagesdurchschnitt) [°C] Zeitdauer Jahr (8760 h) sehr unterschiedlich. Grundsätzlich nimmt der Beitrag der
Global (horizontal) Strahlung (Tagesdurchschnitt) Tagesdurchschnittsleistung Kälte im Messzeitraum globalen Einstrahlung deutlich zu, ebenso der konstante
[W/m²] mit Beitrag der internen Lasten. Aufgrund der geringen
Temperaturunterschiede zwischen Raumtemperatur und
Konstantes Glied der Regression [kW] (entspricht Außentemperatur ist die Genauigkeit des Verfahrens geringer.
Leistung bei = 0 °C, = 0 W/m²) Zudem korreliert die Einstrahlung auf eine horizontale Fläche
Antriebsenergie Kälte im Messzeitraum [kWh]
Regressionskoeffizient d. Außentemperatur [kW/°C] im Sommer nicht so stark mit der vertikalen Einstrahlung auf
Zeitdauer Messung in Stunden [h]
Regressionskoeffizient d. Globalstrahlung die Fassade. Das Verfahren der linearen Regression kann
deshalb nur unter Berücksichtigung der Einstrahlung und
[kW/(W/m²)]
automatischer Erkennung der Kühlgrenztemperatur
angewandt werden. Wird der Kälteverbrauch durch zeitlich
konstant anfallende technische Kälte dominiert, ist ein
modifiziertes Saison-Index-Verfahren anzuwenden.
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden
Luft- Konstanter Volumenstrom Variabler, klimainduzierter Volumenstrom Erläuterung
förderung Modifiziertes Saison-Indexverfahren

mit: Bei Lüftungsanlagen mit konstanten Volumenströmen und


mit: Formel 1 mit: regelmäßigen Betriebszeiten kann der Energiebedarf einfach
Jahresenergieverbrauch für die Luftförderung
Jahresenergieverbrauch für die Luftförderung durch eine Messung der Stromaufnahme im Betrieb und durch
[kWh] Aufnahme der Betriebszeiten prognostiziert werden. Bei
[kWh/Jahr] Zeitdauer Jahr (8760 h) Anlagen mit variablen Volumenstrom (VVS ) hängt die
mittlerer täglicher Prognose davon ab, ob der Volumenstrom vor allem
Tagesdurchschnittsleistung Luftförderung im
Luftförderungsenergieverbrauch in der klimainduziert ist oder durch die gemessene Luftqualität z.B.
Messzeitraum
Messung [kWh/d] definiert als: CO2-Sensoren geregelt wird. Die Situation ist damit ähnlich
wie bei der Prognose des Kältebedarfs, ein Saison-Index-
Luftförderungsenergieverbrauch im Verfahren mit längerem Messzeitraum von mehreren Monaten
: Tageswert (Tag i) wird notwendig
Messzeitraum [kWh]
Luftförderungsenergieverbrauch [kWh/d]
Zeitdauer Messung in Stunden [h]
: Anzahl der Messungen, z.B. bei 14 Tageswerten
= 14

Beleuch- Saison-Index-Methode Erläuterung


tung

Der Energiebedarf für Beleuchtung ist von vier Größen


Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

abhängig: Dem Tageslichtangebot im Freien, der


mit baulichen Situation, dem Anforderungsprofil und der
daraus resultierenden installierten Leistung und dem
Prognose des Jahres-Beleuchtungsenergie- ndividuellen
i Nutzerverhalten bei einer manuellen
verbrauchs [kWh/a] Schaltung der Beleuchtung und des Sonnen bzw. -
: Saison-Index Beleuchtung des Messmonats aus Blendschutzes. Veränderliche Größen sind das
Referenzwetterdaten abgeleitet [-] Tageslichtangebot und das Nutzerverhalten. Der Ansatz
für eine Prognose ist daher das Verhältnis zwischen dem
witterungsbereinigter Teilenergiekennwert theoretischen monatlichen Beleuchtungsbedarf in den
Beleuchtung in [kWh/mon] definiert als Referenzdaten und dem theoretischen monatlichen
Beleuchtungsbedarf beruhend auf Messdaten. Da in der
Regel nur der diffuse Anteil der Einstrahlung auf eine
gemessener Teilenergiekennwert Beleuchtung horizontale Ebene relevant ist für die vertikale Einstrahlung
auf der Fassade wird diese verwendet. Mit der
[kWh/mon]
Mindestanforderung an die Beleuchtung kann so ein
theoretischer monatliche Beleuchtungsbedarf in
Saison-Index abhängig vom Nutzungszeitraum entwickelt
den Referenzdaten [lux h/mon]
werden. Es erfolgt dabei eine Unterscheidung zwischen
theoretischer monatliche Beleuchtungsbedarf in
manueller und automatischer Schaltung, um den Einfluss
den Messdaten [lux h/mon]
des Nutzers berücksichtigen zu können.
Tabelle C1: Verfahren zur Prognose für die Teilenergiekennwerte Heizen, Warmwasser, Kälte Beleuchtung und Luftförderung. Es werden
jeweils die wesentlichen Kenngrößen und Zusammenhänge angegeben

33
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

5 Anwendung
5.1 TEK Prognose-Tool
Zur Durchführung einer Prognose wird
als Werkzeug ein Excel-basiertes Tool
bereitgestellt, das im Wesentlichen
aus drei Hauptblättern besteht: Dem
Hauptmenü, der Maske zur Erfassung
der Messwerte und der Ergebnisdar-
stellung. Es kann bei der Ergebnisdar-
stellung je nach verfügbarem Messda-
tensatz und der Dauer der jeweiligen
Messperiode zwischen den Verfahren
Bild C4: Boxplot der Mittelwerte der Saison-Indizes für die Antriebsenergie Kälte für
zur linearen Regression und den Sai- unterschiedliche Messzeiträume. Die Saison-Indizes sind abgeleitet aus 42
son-Index-Verfahren gewählt werden. Simulationen und einer Messreihe. Der Median sowie die oberen und un-
teren Quantile sind angegeben. Blau mit durchgezogener und gestrichelten
Linien sind der Mittelwert ± Standardabweichung.
5.2 Analysebeispiele
Im Rahmen des Projektes Teilenergie-
kennwerte von Nichtwohngebäuden
wurde das entwickelte Verfahren an
weiteren Gebäuden erprobt. Im Zuge
von Gebäudeanalysen wurden für die-
se Gebäude die Hochrechenverfahren
angewandt und mit Langzeitmessun-
gen verglichen. In Tabelle C3 sind die
wichtigsten Charakteristika der Gebäu-
de zusammengefasst. Sie gibt einen
Überblick über den Vergleich Messung
/ Hochrechnung Prognosetool für die
jeweiligen Gebäude: Bild C5: Häufigkeitsverteilung des Verhältnisses der Prognose des Kältebedarfs mit
Saison-Index-Verfahren Qc,pred zum simulierten Jahreswert Qc,sim.
In der Regel konnte eine relativ gute
Prognosegenauigkeit erreicht werden
bei den weniger vom Nutzereinfluss
abhängigen Teilenergiekennwerten
Heizung und Luftförderung. Die rela-
tiv geringe Genauigkeit der Progno-
se Energiebedarf Warmwasser wird
nachvollziehbar, wenn man die Varianz
des Wasserverbrauchs des Gebäudes
MfW bedingt durch sowohl die An-
wesenheit (und Belegungsdichte) als
auch das individuelle Nutzerverhalten
näher analysiert (vgl. Bild C8). Diese
Varianz wirkt sich natürlich unmittel-
bar auf die Prognose aus. In einem Bild C6: Relative Häufigkeitsverteilung der Prognose des Wärmebedarfs für die
Warmwasserbereitung in einem Bürogebäude mit dem einfachen Verfah-
solchen Fall muss möglicherweise auf ren für Verwaltungsgebäude. Dargestellt ist die Auswertung von Messdaten
das Verfahren für spezielle Nutzungen (ein Jahr Tagesdurchschnittswerte) für alle 14-tägigen Perioden in dem
ausgewählten Jahr (d.h. 331 Starttage). Die Genauigkeit beträgt ± 35 %. Die
zurückgegriffen werden. durchgezogene rote Linie stellt eine Normalverteilung mit einer Standard-
abweichung von ± 20 % dar.

34
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

6 Weitere Analysen Gebäudekennung EADS SIC MfW Aula KG2

von Kurzzeitmes- Standort Otto­brunn Freiburg Düsseldorf Freiburg Freiburg


Baujahr 1976 2003 1953/1961 1959 1970
sungen (Teil-) sanierung 1996 1985 1996
Über die Prognoseverfahren hinaus EBF 7.641 m² 13.830 m² 30.570 m² m² 4.035 m²
wurden in der Feldphase des TEK- Nutzung Büro /
Projekts auch andere Kurzzeitmessun- physikalische
gen durchgeführt. Sie dienten dazu, Labore Büro Büro Hörsaal Büro/
Hilfestellungen bei der vereinfachten Seminarräume
Abbildung von technischen Anlagen in
Teilenergiekennwert Heiz­wärme Luft­ Warm­ Luft­ Beleuch-
Bestandsgebäuden abzuleiten. förderung wasser förderung tung
Messung Verbrauch
6.1 Messung von Ventila- [kWh/m²/a] 99 1,8 3,0 51 23
torleistungen Berechnung Progno-
Im Algorithmus des TEK-Tools für den setool
elektrischen Energiebedarf der Luft- [kWh/m²/a] 95 1,2 2,51/2,02 46 26
förderung wird die Nennleistung laut Abweichung -5 % -35 % 17 %/33 % -10 % 13 %
Typenschild des Ventilators eingesetzt. Tabelle C3: Kenndaten der verwendeten Gebäude und Vergleich Messung /
Oft werden Anlagen in der Praxis aber Berechnung Prognose-Tool
mit Sicherheitszuschlägen ausgelegt.
So bestand eine Messaufgabe darin,
die auf dem Typenschild angegebene
Nennleistung der Ventilatoren von RLT-
Anlagen mit der tatsächlich gemesse-
nen Wirkleistung zu vergleichen und
Korrekturfaktoren abzuleiten. Insge-
samt wurden im TEK-Projekt und zwei
anderen Projekten 424 Vergleichsmes-
sungen durchgeführt, davon 289 an
Ventilatoren mit einer Nennleistung
≤ 5 kW.
Es zeigt sich, dass im Mittel die gemes-
sene Leistung etwa 80 % der auf dem
Typenschild angegebenen Nennleis- Bild C7 Ansicht der Eingabemaske des TEK Prognosewerkzeuges. Die Auswahl ver-
tung beträgt (Bild C9). schiedener vorkonfigurierter Wetterdatensätze ist möglich. Die Ergebnisse
der Prognosen werden als Zahlenwerte ausgegeben.
Abweichungen im Einzelfall können
aber deutlich größer sein. Im Mittel lagen unterscheiden. Außerdem ist die 6.2 Messungen zum Ener-
über viele Gebäude in einem Portfolio dargestellte Auswertung auf die am gieverbrauch von Auf-
ist die Korrektur von vereinfachten Be- häufigsten vorkommenden Ventilator- zügen
rechnungen mit dem abgeleiteten Fak- größen beschränkt. In der TEK-Methodik umfasst der Bi-
tor aber sicher nützlich. Einschränkend lanzkreis auch den elektrischen Ener-
muss noch gesagt werden, dass die giebedarf nutzerspezifischer Anlagen,
Messungen vorwiegend in älteren Be- wie z. B. Aufzüge. Der Berechnungs-
standsanlagen mit ein oder mehrstu- ansatz im TEK-Tool ist derzeit sehr
figen Ventilatorantrieben vorgenom- einfach: Sind Aufzüge im Gebäude vor-
men wurden. Es wurden nur wenige handen, wird ein elektrischer Bedarf
moderne, stufenlos regelbare Ventila- von 2 kWh/m²NGFa angenommen. In
toren gemessen; deren Charakteristik drei Gebäuden konnten Messungen
kann sich deutlich von der älterer An- an Aufzügen über jeweils zwei Wo-

35
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

2000
chen vorgenommen werden, um den Warmwasserverbrauch [l/d]
Ansatz zu überprüfen. Alternativ wur- 1800

den einfache Rechenverfahren für den 1600

Energiebedarf von Aufzügen nach SIA 1400

380/4:2006 [6] und VDI 4707 [7] zur 1200

Abschätzung erprobt. Dazu wurden 1000

die Messergebnisse auf ein Jahr hoch- 800


gerechnet und mit den Berechnungen 600
verglichen. In Bild C9 sind die relativen
400
Abweichungen der Berechnungser-
200
gebnisse zum Ergebnis der Hochrech-
0
nung, die als Referenz auf 100 % ge- Mai. 10 Jul. 10 Aug. 10 Okt. 10 Dez. 10 Feb. 11 Apr. 11

setzt wurde, dargestellt. Bild C8 Mittlerer täglicher Warmwasserverbrauch des Gebäudes in Düsseldorf.
Bild C10 zeigt deutlich, dass der derzei- Durch die nutzungsbedingte starke Varianz des Verbrauchs werden Progno-
sen für den Jahresverbrauch ungenau.
tige Algorithmus des TEK-Tools zu stark
vereinfacht und zu großen Abweichun-
gen führt. Vergleichsweise gute Ergeb- ϯϬϬй
nisse erzielt der Algorithmus der SIA
ŐĞŵĞƐƐĞŶĞtŝƌŬůĞŝƐƚƵŶŐͬEĞŶŶůĞŝƐƚƵŶŐ

380/4, der in frühen Planungsphasen ϮϱϬй


eingesetzt werden kann, wenn noch
ϮϬϬй
wenig über das Gebäude bekannt ist.
LJсϬ͕ϬϬϯϳdžнϬ͕ϴϮϰ
Darin werden die Zonenstruktur und ϭϱϬй
wenige Gebäudedaten genutzt, um
die Anzahl der Fahrten pro Jahr und ϭϬϬй

die mittlere Förderhöhe abzuschätzen,


ϱϬй
die die kritischen Parameter in der Be-
rechnung sind. Ϭй
Ϭ ϭ Ϯ ϯ ϰ ϱ
EĞŶŶůĞŝƐƚƵŶŐŝŶŬt

Bild C9 Verhältnis gemessener Wirkleistung zu Nennleistung für ein­stufige Anlagen


bzw. maximale Nennleistung ≤ 5 kW

ϯϬϬй

Ϯϱϵй
ϮϱϬй

ϮϬϭй
ϮϬϬй

ϭϱϬй
ϭϯϭй ϭϯϭй
ϭϮϲй
ϭϭϯй
ϭϬϱй
ϭϬϬй ϭϬϬй ϭϬϬй ϵϵй
ϭϬϬй

ϱϳй
ϱϬй ϯϴй
ϯϲй ϯϰй

Ϭй
,ŽĐŚƌĞĐŚŶƵŶŐĚĞƌDĞƐƐƵŶŐ d<Ͳϱ͘ϱ ^/ϯϴϬͬϰ͗ϮϬϬϲ ^/ϯϴϬͬϰ͗ϮϬϬϲ s/ϰϳϬϳ
;ĚŝŵĞŶƐŝŽŶŝĞƌƚĞƌƵĨnjƵŐͿ ;ĨƌƺŚĞƐWůĂŶƵŶŐƐƐƚĂĚŝƵŵͿ

'ĞďćƵĚĞϭ 'ĞďćƵĚĞϮ 'ĞďćƵĚĞϯ

Bild C10 Relative Abweichung der Berechnungsergebnisse für den Energiebedarf


von Aufzügen in Gebäuden von den Ergebnissen der auf ein Jahr hochge-
rechneten zweiwöchigen Messung des elektrischen Energieverbrauchs

36
Teilenergiekennwerte von Nichtwohngebäuden

Literatur
[1] David, R., de Boer, J., Erhorn,
H., Reiß, J., Rouvel, L., Schil-
ler, H., Weiß, N., Wenning,
M. (2006) Heizen, Kühlen,
Belüften & Beleuchten: Bilan-
zierungsgrundlagen nach DIN
V 18599. Stuttgart Fraunhofer
IRB Verlag ISBN-10: 3-8167-
7024-X
[2] DIN V 18599 »Energetische
Bewertung von Gebäuden
– Berechnung des Nutz-,
End- und Primärenergiebe-
darfs für Heizung, Kühlung,
Lüftung, Trinkwarmwasser und
Beleuchtung«. Berlin, Beuth
Verlag GmbH
[3] Hennings, D. (2000) LEE: Leit-
faden Elektrische Energie im
Hochbau. Darmstadt Institut
Wohnen und Umwelt IWU
[4] Hüttner, Manfred (1986)
Prognoseverfahren und ihre
Anwendung. Berlin New York
de Gruyter
[5] Knissel, J. (2003) Zur Klima-
bereinigung bei der aktiven
Kühlung. Darmstadt Institut
Wohnen und Umwelt IWU
[6] Nipkov, Jörg (2005) Elektrizi-
tätsverbrauch und Einspar-Po-
tenziale bei Aufzügen. Zürich.
Schweizerische Agentur für
Energieeffizienz SAFE
[7] VDI 4707-1:2009-3 Aufzüge –
Energieeffizienz. Düsseldorf.
Verein Deutscher Ingenieure
e.V.

37
Teilenergiekennwerte – Neue Wege in der Energieanalyse von Nichtwohngebäuden
im Bestand

Reprotechnik: Reda Hatteh


1. Auflage
Darmstadt, den 29.04.2014

ISBN: 978-3-941140-38-7

IWU- Bestellnr.: 05/14

INSTITUT WOHNEN UND UMWELT GMBH


Rheinstraße 65
64295 Darmstadt
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Telefon: +49(0)6151/2904-0 / Fax: -97


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