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• Tempel werden als Wohnhäuser der Gottheiten verstanden (dürfen nur von Priestern
betreten werden).
• Tempel sind auf Ausgewogenheit, harmonische Proportionen und Allansichtigkeit konzipiert
• Tempelfassade mit Krepis, Säulen (Fuß, Schaft, Kapitell), Architrav und Tympanon bilden ein
Motiv, das in fast allen folgenden Architekturepochen wieder aufgegriffen wird
• Klare Tektonik (Tragen und Lasten sichtbar)
• Entwicklung von Einfachheit, Ruhe und Starrheit (archaischer Stil) hin zu Opulenz, Dekor und
Bewegtheit (hellenistischer Stil)
II. Römische, vorchristliche Antike, vorchristlich (ca. 750 v. Chr. – 350 n. Chr.)
Geschichtliche Aspekte:
• Rom zunächst kleiner Stadtstaat in Mittelitalien
• Expansion durch Eroberung, umfasst ca. 100 n. Chr. den gesamten Mittelmeerraum, einschl.
Nordafrika und Ägypten, Syrien, Irak, Armenien und die Türkei, Frankreich, England, den
gesamten Balkan, das heutige Rumänien und den Südwesten des heutigen Deutschlands
• Römische Kultur, Sprache (Latein), Rechtssprechung, Staats- und Militärwesen und
Technologie werden zum Vorbild für diesen ganzen Kulturraum und darüber hinaus.
Archetypische Bauwerke:
Triumphbogen, Leptis Magna (Lybien) (ca. 200 n. Chr.); Pont du Gard, Südfrankreich (ca. 50 n. Chr.)
St. Sabina auf dem Aventin, Rom (422-432 n. Chr.); Hagia Sofia, Istanbul (532-537, urspr. ohne Minarette)
• Kirchenbau entwickelt sich aus der Basilika (röm. Markt- und Gerichtshalle) mit Mittelschiff,
Seitenschiffen und Apsis bzw. aus dem mit einer Kuppel überwölbten Zentralbau
Archetypische Bauwerke:
Kloster unserer lieben Frauen, Magdeburg (ab 1015); St. Michael, Hildesheim (1010-1033); Dom zu Speyer (ab 1024)
• Kirchen als Gruppenbauten, die Grundstruktur entspricht der römischen Basilika, wurde aber
stetig um weitere Gebäudeteile ergänzt: Hauptschiff, Seitenschiffe, Apsis, Nebenapsiden,
Querschiff, Vierung, Vierungsturm, Chor, Chorumgang, Kapellenkranz, Westwerk, Türme...
• Wände als tragende Elemente (Massivbau), sehr dicke Mauern mit nur kleinen Fenstern, daher
oftmals burgartiger Charakter der Bauwerke
• Einwölbung mit Tonnen- und Kreuzgratgewölben
• Im Laufe der Zeit zunehmende Gliederung der Gebäudeteile durch Zierelemente: Zwerg- und
Blendarkaden, Rundbogenfriese, Gesimse, Lisenen, Stützenwechsel von Pfeilern und Säulen,
geschmückte Würfelkapitelle, abgestufte und ausgeschmückte Portale.
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Kathedrale von Chartres, Frankreich (ab 1194); Sainte-Chapelle, Paris (1244-48); Kölner Dom (ab 1248)
• Rückbesinnung auf Kunst und Kultur der Antike (allerdings sind nur die griechischen und
römischen Baudenkmäler in Italien bekannt.
Archetypische Bauwerke:
Palazzo Chiericati, Vicenza, Italien (1550); Tempietto di San Pietro, Rom (ab 1500); Villa Rotonda, Vicenza, Italien (ab 1567)
• Zentral- und Rundbauten, Kreis und Quadrat als Idealformen, Betonung von Symmetrie und
Axialität.
• Ziel der Renaissancearchitektur war zunächst die Herstellung perfekter Harmonie und die
Orientierung am menschlichen Maß (→ Ausgleich zwischen Horizontalen und Vertikalen, im
Gegensatz zur Gotik, →Anwendung des Goldenen Schnitts)
• Verwendung von Elementen antiker Architektur: Kuppeln, Rundbogen (z.B. Bogenfenster und
Arkaden), Portikus, Säulen der antiken Ordnungen, Fenstergiebel (Dreiecks- und
Segmentgiebel), Pilaster (der Wand vorgelagerte Halbsäulen)
Schloss Versailles, Frankreich (ab 1661); Stift Melk, Österreich (ab 1702), Residenz Würzburg (ab 1719)
Geschichtliche Aspekte:
• port. barroco ‚unregelmäßig geformte Perle’, zunächst abwertend gebraucht
• Herausbildung von Nationalstaaten unter einem mit unumschränkter Machtfülle
ausgestatteten Herrscher (Absolutismus), der entsprechender Repräsentation bedurfte
• Gegenreformation: Versuch der Erneuerung der katholischen Kirche, Bedarf nach
beeindruckender Inszenierung von Macht und Pracht der Kirche
• Durchbruch der Geldwirtschaft: Merkantilismus, Manufakturen, Kolonialhandel, Gründung von
Aktiengesellschaften und Börsen, Kolonialismus
Wesentliche Kennzeichen:
• Fließender Übergang von der Renaissance zum Barock, genaue Abgrenzung ist nicht möglich.
• Architektur diente der Inszenierung von Macht und der Überwältigung des Betrachters
• Illusionismus (trompe l’oeil) z.B. Fortführung von architektonischen Elementen als Malerei,
Verstärkung der Tiefenwirkung von Räumen durch tatsächliches Verkleinern der Elemente
nach hinten, Vergoldungen, Bemalungen von Holz zu Marmor, etc.
• Verbindung von Malerei, Skulptur und Architektur (Gesamtkunstwerk)
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• Am Anfang und in der Hochzeit der Epoche prächtig und pompös, in der Spätphase (Rokoko),
kleiner, graziler, verspielter
• Schloss als Wohnsitz und Machtsymbol des absolutistischen Herrschers, nach außen geöffnete
Flügelanlage, Ehrenhof, Gartenanlagen und evtl. mit einer eigens angelegten Residenzstadt, die
ganz auf das zentrale Schloss ausgerichtet ist (wie z.B. Karlsruhe oder Mannheim).
• Geschwungene Linien, wellenförmige Fassaden, elliptische Grundrisse und Kuppeln,
Durchdringung und Auflösung von Formen (es gibt aber auch geradlinigere Ausprägungen)
• Reiches Dekor: Sprenggiebel, verkröpfte Giebel, Girlanden, Vasen, Urnen, Putten, Voluten,
Ochsenaugen, Kartuschen, Rollwerk, Rocaillen, funktionslose Säulen, Säulenpaare,
Kolossalsäulen...
Kapitol, Washington (ab 1793); Brandenburger Tor, Berlin (ab 1789); Glyptothek, München (ab 1816)
• Es entsteht der Bautyp des Museums zur Bildung der breiten Bevölkerung
• Aufgreifen antiker Architektur: Säulen, Portikus... (Antike Architektur wurde nun durch die
Archäologie genauer und wissenschaftlicher studiert)
• Geometrische und stereometrische Grundformen (Kreis, Quadrat, Kugel, Kubus) als Ergebnis
geistiger Abstraktion
• Ausgewogenheit von Horizontaler und Vertikaler
• Klare Abgrenzung der Bauteile voneinander (Gegenbewegung zum Barock)