Sie sind auf Seite 1von 17

I. GRIECHISCHE ANTIKE (8Jh. v. Chr – 2Jh. v.

Chr)

1. Protogeometrische und geometrische Periode (1000-725 v.Chr)

(8 Jh. v. Chr.) epische dichtung des abendlandes [Homer]

- Keramik (und Metallarbeiten)

streng geometrische ornamentik


basiert auf naturalistische motive der mykenischen vasen

2. Archaische Periode (725-500 v.Chr)

- Architektur

bautypus tempel
zuerst holzbauweise
dann steinbauweise

- Keramik

keine geometrische ornamentik


darstellung von planzen u. mythologischen figuren
schwarzfiguren technik (silhoutenntenartig auf hellem grund)
binnengliederung durch ritzung

- Plastik

monumental
annäherung an naturvorbild
kouroi (unbekleidende jünglingsstatue, strenge formalität, vorsetzung des linken fußes,
herabhängen der arme, keine individuellen merkmale)

3. Klassik (500-336 v.Chr)

- Politik

40 jähriger persenkrieg
athen politisches (demokratischer polis) u. kulturelles zentrum griechenlands unter [Perikles]

- Kulturgeschichte

heilkunde [Hippokrates]
geschichtsschreibung [Herodot]
dichtung [Pindar, Aischylos, Sophokles, Europides u. Aristophanes]
philosophie [Sokrates, Platon, Aristoteles, Pythagoreer]

- Kunstgeschichte

stilbildende künstlerpersönlichkeiten
architekten [Iktinos, Kallikrates]
bildhauer [Phidias, Polyklet, Praxiteles]
maler [Polygnotos]

- Architektur

kanonisierung bzw. standardisierung des bautypus tempel

- Keramik

rotfiguren technik (erhebung der figuren durch benutzung von schwarzer ölschutzschicht aka.
firnis)
binnengliederung durch zeichnung, nicht ritzung (erzeugt mehr plastizität und bewegtheit)
perspektivische verkürzung aka. korrekte tiefendarstellung

- Plastik

keine typisierung, idealisierung u. strenger geometrischer aufbau


individelle züge u. affekte, naturalismus, gesteigerte körperlichkeit
kontrapost (bewegungsmotiv der statuen erzeugt durch harmonischen ausgleich der tragenden
u. lastenden kräfte)
portraitplastik

4. Hellenismus (336 v.Chr-Geburt Christi)

- Politik

schlacht bei issos (333 v.Chr)


hellenistisches großreich [Alexander d. Gr.]
eroberung athens (86 v.Chr)
rom politisches u. kulturelles zentrum

- Kulturgeschichte

naturwissenschaftler
astronomie [Aristarch von Samos]
mathematik [Archimedes, Euklid]

- Kunst

monumentalität
pathos
repräsentanz

- Entwicklung des Bautypus Tempel (10Jh v. Chr – 400 v.Chr)

(10Jh-9Jh v.Chr) heiligtümer durch umfassungsmauern markiert, keine götterbilder

(8Jh v.Chr) verehrung von götterbildern, baut aus holz u. luftgetrockneten ziegeln, rückgriff auf
mykenisches megaron (richtungsbetonter bau mit giebeldach, vorhalle, eingang an schmalseite)

(7Jh v.Chr) peripteros aka. ringhallentempel (cella mit umlaufendem säulenkranz, doppelseitiger
giebelfront, flach geneigtem dach) verbindet richtungsbetonten megaron mit offener ringhalle
aka. peristasis

(mitte 6Jh v.Chr) enge korrespondenz zwischen 3-schiffigen cella u. säulenkranz, gleichförmige
vor- und rückhalle mit giebelfront an schmalseiten, 3-stufiger sockel aka. krepis aka. stylobat

(600-400 v.Chr) regelmäßige säulenabstände, ausgewogenheit der proportionen u.


einzelformen, verhältniss des einzelteils zum gesamten wichtig

- Entwicklung der Säulen-Ordnung (7Jh – 4Jh v.Chr)

dorische säule (7-6Jh v.Chr) besteht aus schaft (proportion 1:6 bis 1:8, mit entasis u. kanneluren),
kapitell (aus echinus u. abakus), 3-teiligem gebälk (architrav, fries mit metopen u. triglyphen u.
gesims) und steht ohne basis auf sockel aka. stylobat

ionische säule (6Jh v.Chr) besteht aus schlankem schaft (proportion 1:7 bis 1:12), kapitell (aus
voluten, eierstab u. profiliertem abakus), gebälk (aus drei faszien-architrav, fries ohne metopen
u. Triglyphen u. ausladendem, vielfältig dekoriertem gesims) und steht mit runder basis auf
plinthe aka. quadratischer fußplatte

korintische säule (5Jh-4Jh v.Chr) besteht aus sehr schlankem schaft, kapitell (mit kalathos aka.
kelchförmigen körper, von 2 reihen akanthusblättern umkränzt, dazwischen 8 volutenpaare,
darüber abakus aka. konkav eingezogene abdeckplatte, mit je einer abaskusblume in
seitenmitte), schafft gleichansichtigkeit
II. RÖMISCHE ANTIKE (500 v. Chr – 500 n.Chr)

beutegut griechischer kunstwerte römischer eroberungskämpfe kommt nach rom

produktion von kopien

- Wandmalerei

im dienst der architektur

entwicklung der pompejanischen stile:

(200-80 v.Chr) mit stuckrelief dekorierte wand ahmt aufbau einer hauswand nach, über
sockelbereich imitiertes quadermauerwerk u. darüber gesims, kräftige farbigkeit
(80-15 v.Chr) dekoratives horizontalsystem (sockel, wand u. gebälk) und vertikalsystem
(säulengliederung), perspektivische vor- und rücksprünge lockern auf, dekoration mit masken,
girlanden u. landschaftsausblicken verschafft illusionssystem
(15 v.Chr – 63 n.Chr) symmetrische ordnung, horizontale u. vertikale wandgliederung in 3-5
zonen, betontes mittelfeld, kein illusionssystem sondern flächenssytem, griechische
nachahmung (tafelgemälde, landschaftsausblicke)
(63 n. Chr – 79 n.Chr) symmetrische ordnung, illusionssystem durch zweidimensionalität,
irrealität (scheinarchitektur, phantasieräume durch strenge tektonische gliederung),
vorherrschende farbe rot

- Bildhauerkunst

(2Jh v.Chr) porträt als vollfigure statue oder herme


(1Jh v.Chr) römische porträtbüste

unter [Augustus] mittel politischer propaganda, idealisierte bildnisse vergegenwärtigen den


herrscher

- Architektur

nicht-religiöse profanarchitektur mittel politischer propaganda

(römische republik) ungegliedertes stadtbild aus planlos errichteten lehmziegelbauten


(römische kaiserzeit) groß angelete straßenzüge, brücken, aquädukte, abwasser-kanäle, riesige
wohnblocks, öffentliche bauten (triumphbögen, triumphsäulen, basiliken, thermen,
theaterbauten, kaiservillen), monumentale bauten dienen repräsentanz

keine griechische waagrechte stütze, sondern bogenstütze


keine einfache konstruktion, sondern komplexe grundrisse
(3Jh v.Chr) kein mörtelloser mit eisen verklammerter quaderbau, sondern zementgusstechnik
aka. opus caementicium mit ziegel, stuck oder marmorverkleidung
keine einfache flachdecken, sondern gewölbe als gestaltungsmittel monumentaler räume

- Triumphbogen

visuelle propaganda mittels inschriften, bildreliefs, bekrönender großplastik


(römische republik) vom feldherren beauftragt
(römische kaiserzeit) vom senat, später vom kaiser beauftragt
anlässlich militärischer triumphe, regierungsjubiläen, tode u. stadtgründungen

- Triumphsäule

hohe, über sockel errichtete gedenksäulen

1. Römische Republik (510-27 v.Chr)

- Politik

(510 v.Chr) vertreibung der estrusker


gründung römischen republik
staatsführung ist senat aka. patrizier, an dessen spitze 2 gewählte beamte
vorherrschaft über latium, italien, (3Jh v.Chr) gesamten mittelmeerraum, (1Jh v.Chr) karthagos u.
gallien, (84 v.Chr) athen
(451-450 v.Chr) römisches recht aus 12 tafeln verschriftlicht
(380 v.Chr) befestigung roms mit 7 hügeln durch servianische mauer
rom kulturelles zentrum im mittelmeerraum

machtkämpfe zwischen familien (1Jh v.Chr)


niedergang der republik
machtübernahme durch [Caesar]
(63 v.Chr) zum pontifex maximus ernannt
(48 v.Chr) zum dikator ernannt
(44 v.Chr) fällt zum opfer einer verschwörung

- Basilika

(2Jh v.Chr) kummunaler mehrzweckbau zum allgemeinen treffpunkt (markthalle, bankgebäude,


börse, gerichtssaal) ist standart jedes forums

longitudinalbau von rechteckmauern eingefasst, innenraum durch säulenreihen in ein hohes


mittelschiff und 3-5 niedrige seitenschiffe mit jeweils eigener fensterzone gegliedert, mittelschiff
schließt mit halbkreisförmiger tribuna u. seitenschiff mit emporen ab

2. Römische Kaiserzeit (27 v.Chr - 476 n.Chr)

- Politik
(27 v.Chr) adoptivsohn Caesars [Oktavian aka. Augustus] erhält römisches kaisertum aka.
prinzipat
unter [Augustus] und nachfolgern [Nero, Vespasian, Trajan, Hadrian] erweiterung u. festigung
des imperium romanum (trajan (98-117 n.Chr), hadrian (117-138 n.Chr), europa, nordafrika u.
vorderasien)

(330 n.Chr) zweite reichshauptstadt wird konstantinopel unter [Konstantin]


(395 n.Chr) trennung in west- und oströmisches reich
(476 n.Chr) letzter weströmischer kaiser [Romulus Augustus] durch westgotenkönig [Odoaker]
ende des weströmischen reiches

rom zentrum des christentums

- Amphitheater (Kolosseum)

nach stadtbrand (63 n.Chr)

drei arkaden geschosse, gliederungsgerüst aus halb-säulen und gebälken, verbindung von arkade
und kolonnade--+-, tabularium motiv aka. superposition dorischen, ionischen und korinthischen
säulen

- Kaiserresidenz (Domus Aurea)

baubeginn (64 n.Chr) unter [Nero]


nicht fertiggestellt
durch feuer (104 n.Chr) zerstört

- Pantheon

(118-125 n.Chr) unter [Hadrian] errichtet

tempelfront mit 8 korintischen säulen und überkuppeltem rundbau mittels opus caomenticium
aka. zementgusstechnik, innenraum besteht aus zylindrischen wand von halbkreisförmiger
kuppel mit opaion aka. runder scheitelöffnung, untergeschoss mit abwechselned halbrunden-
/eckigen nischen mit doppelsäulen, obergeschoss mit einfacher pilastergliederung dazwischen
blindfenster, über gesims 5 konzentrische ringe

3. Frühchristentum-/Alte Kirche (1Jh n. Chr – 5Jh n.Chr)

(64 n.Chr) christenverfolgung unter [Nero]


(200 n.Chr) verbotene katakomben mit frühchristlichen wandmalereien
(250 n.Chr) christenverfolgung unter [Dioketan]
(313 n.Chr) religionsfreiheit durch toleranzedikt von mailand unter [Konstantin]
(373 n.Chr) christentum staatsreligion

- Kirchenbau
aufbewahrungsort von gottes- und heiligenbildern u. reliquien
versammlungs- und gebetsraum
kulthandlung (sakramente)

- Basilika (San Giovanni in Laterano u. Sankt Peter)

römischer profanbau zum christlichen sakralbau weiterentwickelt

(313 n.Chr) san giovanni in laterano unter [Konstantin]

außen ungegliederte ziegelmauer u. sattel-/pultdächer, innen offener dachstuhl, hohes


mittelschiff mit lichtgaden endet mit apsis, papst-/bischofsthron, altar und chorschranken, 4
niedrige seitenschiffe abgegrenzt durch säulen mit arkadenbögen

(324- 349 n.Chr) sankt peter unter [Konstantin]

unterschied zu san giovanni in laterano sind atrium, querhaus in kreuzform, keine arkadenbögen
sondern architrav, langhaus durch triumphbogen getrennt

- Zentralbau

kirchen-/kapellen für märtyrer u. heilige, taufkapellen


aus römischen mausoleum aka. grabmal entwickelt

rundbau,
oktogonalbau,
freistehendes griechisches kreuz,
griechisches kreuz in quadrat einbeschrieben,

oder auch kombination von longitudinal- und zentralbau

- Innenraumgestaltung
marmorfußboden, wandbilder, mosaiken, gold u. silber austattung

(1Jh – 2Jh n.Chr) ablehnung bildlicher darstellung


(200 n.Chr) symbolisch-semantische zeichen
(3Jh n.Chr) bildliche darstellung (bibelszenen-/apsiden auf wänden) mittel zur vermittlung
religiöser inhalte

4. Frühbyzantinische Periode (527-565 n.Chr)

(527-565 n.Chr) unter [Justinian] eroberung gebiete des ehemaligen weströmischen reiches
entstehung des byzantinischen großreiches (u.a. venedig u. ravenna)

kein langhausbau, sondern überkuppelter zentralbau


vielstufiges kuppelsystem über rechteckigen grundriss

III. FRÜHMITTELALTER (500 n .Chr – 1000 n. Chr)

5. Karolingische Periode (8Jh – 10Jh n.Chr)

(476-548 n.Chr) völkerwanderungszeit


(548 n.Chr) langobarden erobern italien, gründung frankenreichs
(6Jh – 7Jh n.Chr) völkerwanderung brachte niedergang von kunst u. kultur

(800 n.Chr) erster weströmischer kaiser der nachantike [Karl d. Gr.] von papst gekrönt, allianz
zwischen kirche u. staat
(8Jh – 10Jh n.Chr) karolinger dynastie (heutiges deutschland, niederlande, belgien, frankreich,
schweiz, italien, österreich u. spanien)

[Karl d. Gr] fordert kunst u. wissenschaft, renovatio romanorum imperii aka. rückgriff auf kultur
römischer antike

einführung karolingischer minuskel (neue schriftart)


errichtung von skriptorien aka. schreibschulen für studium u. abschrift antiker texte,
reaktivierung der lateinischen sprache
förderung von klöstern

- Architektur (Kaiserpfalz)

(789 n.Chr) residenz von [Karl d. Gr.] umfasst pfalzkapelle und aachen-münster

zentralbau, oktogonaler u. überkuppelter Kernraum, doppelgeschossig, 16-eckiger umgang,


verwendung von apolien aka. achener säulen als ausdruck der renovatio romanorum imperii
- Sakralarchitektur

(768-850 n.Chr) errichtung von 27 kathedralen u. 417 klöstern


rückgriff auf longitudinalbau
neuerung: zwei querhäuser (westseite und ostseite), chorraum zwischen querhaus und apsis
(ostseite), mehrgeschossige vierungstürme u. je zwei kleinere treppentürme (ost und westseite)

- Mönchstum und Kloster

(70 n. Chr) evangelien: verpflichtung zur ehelosigkeit + fasten, gebet u. armut grundlage eines
asketischen lebens
(3Jh. n. Chr) wüstenväter: frühchristliche mönche aus ägypten + zurückgezogenes, durch askese,
gebet u. arbeit bestimmes leben
(350 n. Chr) gründung zönobitischer klöster für mönche und nonnen
(540 n. Chr) benediktinerorden u. abendländliches mönchtum: monastische tugend aus
gehorsamkeit, schweigen u. demut, strafen für verstöße gegen regel, rangordnung
benedikter-klöster: bedeutend für geschichte des abendlandes durch missionierung u.
christianisierung, kultivierung des landes, bildung, wissenschaft und kunst + versorgungsbauten
für kranke, wirtschaftshof u. gästetrakt

- Buchmalerei

auf pergament illustrationen aus abschriften antiker texten

bilderstreit zwischen ikonoklasmus aka. bilderfeindlichkeit und idolaterie aka. verehrung des
bildes als heiligen gegenstand
(726-786 n.Chr) bilderverbot unter [Leon III]
(787-791 n.Chr) aufhebung des bilderverbots
(787 n.Chr) libri carolini besagt christlich-religiöse malerei sei errinerungshilfe für gläubige und
fördern frommen gedanken
seitdem trennung in christliche ost- und westkirche

IV. HOCHMITTELALTER (1000 n. Chr – 1250 n. Chr)

(9Jh n. Chr – 950 n. Chr) abbruch des antikenrückbezugs, verlust der klassischen
säulenordnungen, gewölbebaus u. antiker bautechniken
teilung des reichs in königreiche frankreich, deutschland u. italien
bedrohung durch sarazenen, wikinger u. hunnen
(911 n. Chr) wikinger als herzöge der normandie anerkannt
(955 n. Chr) sachsens [Otto I.] sichert deutsche ostgrenze, unterwerfung der böhmen und
langorbaden
(962 n. Chr) [Otto I.] zum kaiser des heiligen römischen reiches deutscher nationen gekrönt
(1053 n. Chr) eroberung süditaliens und siziliens durch wikinger
(11 Jh. n. Chr) dynastie der salier, kasier [Konrad II]. macht Köln, Trier u. Speyer zum Zentrum
deutscher kunst und architektur

1. Romanik (950 n. Chr – 1250 n. Chr)

rückgriff auf römische formelemente wie pfeiler, säule, rundbogen u. gewölbe zurück
wesentliche impulse von frankreich und deutschland ausgegangen
(1000 n. Chr – 1100 n. Chr) systematisierung des architektonischen entwurfs: grundriss,
wandgliederung u. wölbzone
(1100 n. Chr) durchgestaltung des baukörpers mit raumeinheiten bzw. Jochen, prägend für
bauentwicklung des abendlandes

- Sakralarchitektur

Italien: übernahme des typus der frühchristlichen basilika

Frankreich: innovation der grundrissbildung, ansätze zur vereinheitlichung von raum, chor mit
hauptapsis und parallelen nebenapsiden bzw. staffelchor, chor mit umgang und kapellenkranz

Deutschland: modulare grundrisssystematik mittels flächenmodulen (moduleinheit:


vierungsquadrat, bestimmt gliederung des mittelschiffs und der seitenschiffe),
grundrissgliederung auf aufriss (stützenwechsel) u. außenbau (rhythmisierter baukörper,
vierungseinheit durch vierungstürme betont), quadratischer schematismus, gebundenes system
langhausbau mit alternierendem rhythmus von rechteckigen und quadratischen jochen
vertikalgliederung der wand: plastisch gestaltete mauermasse mit pfeiler-bogen system mit
hochwand und fenstergaden, vorgeblendete reliefschichten
horizontal- und vertikalgliederung im außenbau: pilaster bzw. Dienste, rundbogenfriese, gesimse
aufbrechen der wandflächen mittels eindruck der zweischaligkeit bzw. Zerggalerien
stufenportal

- Weiterentwicklung der Zweischaligkeit

normandie, england, süditalien u. sizilien: öffnung der hochschiffwände mittels emporen bzw.
triphorien, 3-geschossiger wandaufriss

- Gewölbeformen

tonne: technisch einfache form, deckenlast auf gesamter länge der seitenwand

kreuzgratgewölbe: durchdringung zweier tonnengewölben mit gleicher scheitelhöhe


kreuzrippengewölbe: rippen dienen als tragendes gerüst, kappen wie membran eingespannt,
einzelnen jochen werden zur selbständigen räumlichen einheit

V. SPÄTMITTELALTER (1250 n. Chr – 1500 n. Chr)

1. Gotik (1250 n. Chr – 1500 n. Chr)

- Sakralarchitektur

rückgriff auf romanik: kreuzrippenwölbung, spitzbogen u. strebewerk


neuerung: kohärenter einheitsraum, querrechteckige anstelle von quadratischen jochen,
extreme höhenentwicklung, überlängung der formen, reduktion der wand zu skelettsystem
(stablisierung der wände durch strebepfeile und strebebögen, stabilisierung der fenster durch
gliederung in lanzetten mit maßwerk)

gesteigerte bedeutung des lichts: ausdruck der vorstellung des kirchengebäudes als himmliches
jerusalem

VI. FRÜHRENAISSANCE (1420 n. Chr – 1500 n. Chr)

(bis 17Jh n. Chr) andauern der gotik nördlich der alpen

(1420 n. Chr) kultureller u. künstlerischer neuansatz in florenz, verbreitet sich in italien u.


richtung norden

wiedergeburt der antiken architektur: antike säulenordnung, arkaden, antropomorphe


porportion, klassische ornamente

kombiniert mit gotischer architektur: spitzbogen, kreuzrippenwölbung, strebe- u. maßwerk,


vertikalismus

- Kultur

(1250 n. Chr) zusammenbruch der italienischen kaiserlichen macht durch tod [Friedrich II.]
(1494 n. Chr) kampf um italienische vorherrschaft durch [Karl VIII.]

(1250 n. Chr – 1494 n. Chr) Italien: politische, wirschaftliche u. soziale umstellung (stadtstaaten
nicht mehr klerikal, sondern bürgerlich), florenz als finanzzentrum europas

aufkommen neuer denkarten:


- humanismus, entwickelt von [Petrarca]
- individualität, bildung, ratio, kunst
universitäten u. bibliotheken gewinnen an bedeutung
gründung von akademien

verdrängung des klerus durch selbstbewusstes bürgertum: interesse an der irdischen welt u.
studium der natur übertrumpfen den glauben an mystifizierte gotteswelt u. jenseits

studie des menschlichen körpers

wiederentdeckung antiker schriften [Virtruv]s durch [Poggio Bracciolini]

florentiner künstlerpersönlichkeiten: architekt [Filippo Brunelleschi], maler [Masaccio], bildhauer


[Donatello] u. [Lorenzo Ghiberti], architekt u. theoretiker [Leon Battista Alberti]

- Perspektive

(1425 n. Chr) optisches experiment resultuiert in erstes zentralperspektivisches bild von


[Brunelleschi]

illusionistische wiedergabe der welt in architektur u. malerei


dreidimensionale darstellung von architektur
zentralperspektivische konstruktion von raum u. figuren, perspektivisch auf den betrachter
bezogen
darstellung von tiefenraum in malerei

- Bautypus Palazzo in Florenz

(seit 500 n. Chr) zwei wohnbautypen für italienische adelsfamilien: saalgeschosshaus u.


geschlechtertürme

(seit 13Jh n. Chr) palazzo als audruck des neuen machtanspruchs der florentiner
finanzaristokratie
palazzo als wohn- und geschäftshaus
architektonische trennung der bereiche

(seit 15Jh n. Chr) wuchtige monumentalität, klare harmonische ordnung, strenge symmetrie,
vereinfachung, übergroße dimensionierung, verwendung klassischer säulenordnungen
(superposition) für vertikale gliederung der geschosse in kombination mit rustica

- Bautypus Palazzo in Rom

palazzo findet verwendung im verwaltungsbau der römischen kurie bzw. der leitungs- und
verwaltungsorgane der römisch-katholischen kirche
- Sakralarchitektur

grundriss-typ: lateinisches kreuz, saalraum mit abseitenkapellen

gestaltung des langhauses: tonnengewölbter saal geleitet von je drei großen rechteckigen
kapellenräumen (nicht untereinander verbunden), rhythmische travée gliedert langhauswand

rückbezug auf römische antike (thermensäle)

fassadentyp: selbstständiges bauteil, übernahme des gliederungs-rhythmus der langhauswand


(breite mittelarkade geleitet von schmalen flankenachsen, darüber dreiecksgiebel)

typologisches konzept: antiker tempelfront erstmals mit eintorigen triumphbogen an christlicher


kirche, interpretiert als triumphzeichen

VII. HOCHRENAISSANCE (1500 n. Chr – 1530 n. Chr)

enstanden in Rom

- Kultur

künstlerpersönlichkeiten: maler, theoretiker, naturwissenschaftler u. experimenteller denker


[Leonardo da Vinci], maler u. architekt [Raffael], maler, bildhauer, architekt, u. dichter
[Michelangelo]

kunsttheorie von [Leon Battista Alberti]: künstlerische tätigkeit der geisteswissenschaft


zugeordnet, teilweise trennung von kunst und handwerk

neues künstlerideal: uomo universale

(1509 n. Chr) krieg gegen venedig

(1517 n. Chr) religiöse erneuerungsbewegung, [Luther]s thesenanschläge, spaltung der


abendländischen kircheneinheit u. enstehung des protestantismus

(1499 n. Chr – 1512 n. Chr u. 1515 n. Chr – 1525 n. Chr) besetzung mailands durch franzosen

(1527 n. Chr) plünderung Roms durch [Karl V.]

(1534 n. Chr) gründung des jesuitenordens durch [Ignatius von Loyola], beginn der katholischen
gegenreformation

ausbreitung der weltlichen macht des papsttums unter [Julius II.]

- Kunstgeschichte
sakralbau gewinnt an bedeutung
vorherrschen des symbolischaufgeladenen zentralbaus

(1450 n. Chr u. 1485 n. Chr) erste architekturtheorie der neuzeit „de re aedificatoria“ von [Leon
Battista Alberti]: programm der idealen renaissance-kirche, kreis als symbol für das göttliche,
sechseck, achteck u. quadrat als ideal von ebenmaß und harmonie

anthropometrie: menschliche figur wird mit geometrischen grundformen in übereinstimmung


gebracht

zentralbauentwürfe von [Leonardo da Vinci], überkuppelter hauptraum mit krank von


kapellenräumen

- Sakralbau

rückgriff auf antike vorbilder in der architektur u. im typus


architekturmodell: verkleinerte, maßstabgerechte dreidimensionalität

- Villa

neue villenkultur: landleben erhält neuen stellenwert, landwirtschaft wird zur sacra agricultura

neudefinition durch [Andrea Palladio]: sockelung, dreiecksgibel in verbindung mit säulenportikus


bzw. tempelfront, treppenrampe, forderung von proportionalität u. harmonie

VIII. FRÜHBAROCK (1575 n. Chr – 1650 n. Chr)

(1600 n. Chr.) etablierung des barocks in rom

(1650 n. Chr.) internationale verbreitung des barocks

(1570 n. Chr.) begriff barock erstmals verwendet, aus der juweliersprache stammend, baruca
bzw. portugiesische unregelmäßige perle

(17 Jh. n. Chr.) begriff barock als bezeichnung für das regelwidrige u. sonderbare

(mitte 18 Jh. n. Chr.) begriff barock als bezeichnung der verwilderung des geschmacks

(zweite hälfte 19 Jh. n. Chr.) barock erstmals als stilbegriff eingeführt

- Rom
päpste international bedeutsame politische einflussgröße, blüte der repräsentativen,
propagandistischen u. machtdemonstrativen baukunst unter [Urban VIII. Barberini], [Innozenz X.
Pamphili] u. [Alexander VII.]
(1599 n. Chr.) gründung der „accademia di s. luca"
(1538 n. Chr.) gründung des jesuitenordens, rom als zentrum der gegenreformation
(1545 n. Chr. – 1563 n. Chr.) konzil von trient, einleitung der erneuerung der katholitschen kirche
(1570 n. Chr.) erforschung der katakomben im auftrag von kardinal [Cesare Baronio]
(1577 n. Chr.) „instructiones“ von erzbischof von mailand [Carlo Borromeo], ablehnung des
zentralbaus, forderung der „forma crucis“
(1585 n. Chr. – 1590 n. Chr.) urbanistische neuorganisation roms unter [Sixtus V.], anlage von
monumentalen straßenzügen u. platzanlagen, transferierung des granitobelisken vom circus des
nero durch domenico fontana auf den platz von st. peter
(1604 n. Chr.) wiederbelebung der wallfahrt, pilgerstraßen zu den 7 hauptkirchen roms durch
[Filippo Neri]
(1623 n. Chr.) universitätsreform von Papst [Urban], sapienza wird zentrum der galileischen
naturphilosophie, kontroverse zwischen sapienze und „collegio romano“ bzw.
jesuitenuniversität, verschiedene architekturkonzepte dieser beiden kollegienkirchen

- Frankreich

(1515 n. Chr.) eroberung mailands, außenpolitische erfolge unter [Franz I.]


überkonfessionelle bündnispolitik
(1520 n. Chr.) thesen luthers u. überkonfessionelle bündnispolitik seitens [Franz I.] führt zu
spaltung frankreichs in der durch [Franz I.] vertretenen katholischen partei, die den anschluss an
spanien sucht u. die calvinistische partei bzw. hugenotten, die ein bündnis mit england anstrebt

(1593 n. Chr.) [Heinrich IV.] tritt zum katholizismus über, frieden mit spanien
(1598 n. Chr.) edikt von nantes, [Heinrich IV.] gewährt hugenotten rechtstatus einer
konfessionellen minorität, beginn des absolutismus in frankreich, wirtschaftlicher aufschwung
unter dessen minister [Sully]

(1622 n. Chr.) unter [Ludwig XIII.] und dessen minister [Richelieu] ausbau der absoluten
krongewalt in frankreich, europaweite verschiebung der machtverhältnisse

(1650 n. Chr.) niedergang der spanischen vormachtstellung in europa, zugleich aufstieg


frankreichs

- Schloss

erstrangige bauaufgabe des barocks


representativer wohn- und zum teil verwaltungsbau des adels
architektonischer ausdruck des europaweit vorherrschenden absolutismus
frankreich übernimmt führung in entwicklung des schlossbaus

- Burg

wehrhaft befestigter wohnsitz eines territorialherren im mittelalter


doppelfunktion als wehr- und wohnbau
kein kanonisches architekturkonzept
bestandteile sind wehrbau (graben, ringmauer zum teil im bereich des tors durch türme
gesichert) palas (wohntrakt), kapelle u. nutzbauten (gesinde, wirtschaft u. vieh) u. bergfried
abgrenzung von mitteralterlichen burg durch symmetrie, zentralität u. axialität
keine appartements, treppenhäuser, galerien wie im schloss

- Anamorphose

(1642 n. Chr.) in rom durch [Jean Francois Niceron] erforscht

zerrbild, das nur von einem bestimmenten betrachterstandpunkt aus bzw. zentrum der
projektion erkennbar ist

IX. HOCHBAROCK (1650 n. Chr. – 1700 n. Chr.)

stilbildende künstlerpersönlichkeiten [Gian Lorenzo Bernini], [Francesco Borromini]

freier umgang mit antiken u. gotischen vorbildern


anstatt „copiare“ u. „imitare“, „variare” u. “inventare di cose nuove”
grundriss umfasst inhaltliche aufladung architektonischer formen bzw. „concettismo“

(1661 n. Chr.) höhepunkt der macht frankreichs unter [Ludwig XIV.] u. dessen wirtschafts- und
finanzminister [Colbert]
(1671 n. Chr.) akademiegründungen in paris und rom, stellung der künste in den dienst der
monarchie

kulturelle blüte, frankreich wir vorbildgebend für ganz europe, hofhaltung [Ludwig XIV.] wird
zum vorbild für höfisch-aristokratische gesellschaft europas

der von [Lugwig XIV.] geprägte stil „louis-quatorze“ wird internationale mode

- Versailles

muster für die schlossbauten des absolutismus in europa


selbstdarstellung [Ludwigs XIV.] als symbolische u. reale verkörperung des staates innerhalb der
stadtmauern paris nicht realisierbar, verlegung des königlichen hauptwohnsitzes nach versailles

(1669 n. Chr.) erster ausbau von versailles, erweiterung des jagdschlosses durch [Louis Le Vau]
(1678 n. Chr.) zweiter ausbau von versailles durch [Jules Hardouin-Mansart]

kanonische bestandteile: dreiflügelanlage bildet ehrenhof bzw. „cour d’honneur“, mittleres


hauptgebäude bzw. „corps de logis“, seitenflügel bzw. „communs“, prunktreppe u. klare
trennung von staats- und privatgemächern im inneren, thronsaal im zentrum der
staatsgemächer bzw. paradeschlafzimmer als formales und inhaltliches zentrum, festsaal,
spiegelgalerie, programm mit deckenbilder von [Le Brun], kapelle

gartenanlage: orthogonales, auf das schloss bezogenes achsensystem, darin eingefügte


gemoetrische gärten, parterre als repräsentationsbereich

der in versailles artikulierte bautypus wird zum gegenstand der architekturtheorie

- Illusionismus

illusionismus als kunstprinzip, grundthema barocker architektur u. malerei


begriff leitet sich ab vom lateinische „illudere“ bzw. täuschen u. dem französischen „illusion“
bzw. trugbild
vortäuschung von raum oder raumtiefe

X. SPÄTBAROCK (1710 n. Chr. – 1780 n. Chr.)

1. Rokoko (1715 n. Chr. – 1780 n. Chr.)

(1715 n. Chr.) vom französischen hof ausgehende epoche


verfeinerte lebenskultur, opulente feste, raffinierte schäferspiele dominieren, amouröse
lebensabenteuer

(1730 n. Chr.) rokoko als kunststil, in architektur eleganter dekorationsstil mit leitmotiv „rocaille“
vor allem am übergang von wand u. wölbung, verschleifung von tragenden u. lastenden
bauteilen

rocaille nicht nur dekorationselement, sondern eine von jeder traditionellen formvorstellung
losgelöste, irrationale u. antitektonische architektur

(mitte 18. Jh. n. Chr.) rokoko-kritik führt zu radikalen künstlerischen gegenbewegung


„klassizismus“ bzw. neubewertung der antike in kunsttheorie sowie kunst u. architektur

Das könnte Ihnen auch gefallen