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I.

Einleitung Das Circus Maximus, das größte Stadion der antiken Welt, war ein bedeutendes Wahrzeichen im alten Rom.
Seine beeindruckende Größe und seine Nutzung für verschiedene Veranstaltungen machen es zu einem interessanten
Forschungsgegenstand. Circus Maximus (oft auch auf Italienisch als Circo Massimo bezeichnet) bedeutet übersetzt "der
größte Zirkus". Circus ist dabei eine abgeleitete Form des griechischen Wortes für "Kreis"..

II. Historischer Hintergrund Der Circus Maximus wurde im 6. Jahrhundert v. Chr. unter der Herrschaft des etruskischen
Königs Tarquinius Priscus erbaut und erfuhr im Laufe der Zeit verschiedene Erweiterungen und Umbauten. In seiner Blütezeit
diente es als Austragungsort für Wagenrennen, Gladiatorenkämpfe und andere öffentliche Veranstaltungen. Der Aufbau des
Circus Maximus in Rom soll insgesamt ungefähr 600 Meter lang und 140 Metern breit gewesen sein. Damit war es sogar
größer als das Kolosseum.
Entgegen seiner Wortverwandtschaft mit dem Wort für "Kreis" war der Aufbau gar nicht kreisförmig, sondern eine längliche
Bahn mit einem ovalen und einem geraden, eckigen Ende. Der Boden des Circus Maximus bestand aus Sand. Zu einem Punkt
sollen bis zu 250 000 Menschen in den Circus Maximus gepasst haben. Deswegen wird es sogar heute noch als das größte
Stadion aller Zeiten bezeichnet. Berühmt ist es hauptsächlich durch die Wagenrennen, die dort stattfanden. Bis ins 6 Jh. n. Chr.
wurden diese im Stadion ausgetragen.

Vielleicht hast Du schon einmal etwas von den sieben Hügeln Roms gehört. Der Circus Maximus liegt zwischen zwei von
ihnen: dem Palatin und dem Aventin. Die sieben Hügel Roms sind sieben höher liegende Gebiete in der Stadt Rom, die früher
in der Stadtplanung und Stadtgeschichte eine wesentliche Rolle gespielt haben. Die Hügel hatten eine Höhe von 47 bis 61
Metern. Es ist keine antike Übersicht mit allen sieben Hügeln erhalten, aber durch Überlieferungen zählt man diese sieben
dazu: Aventin, Caelius, Esquilin, Kapitol, Palatin, Quirinal und Viminal.

III. Architektur und Konstruktion a. Lage und Ausrichtung: Der Circus Maximus hat eine etwas längere Bauzeit und
kompliziertere Baugeschichte. Er wurde er durch die Jahrhunderte immer wieder erweitert, verändert und erneuert. Es war ein
kontinuierlicher Bau, der sich über mehrere Jahrhunderte und Herrscherregime erstreckte.
Diese längere Baugeschichte hing zum einen mit verschiedenen Bränden zusammen, die immer wieder Teile des Stadions
abbrannten, und zum anderen mit mehreren Einstürzen der anfänglichen Holztribünen.

Im 6 Jh. v. Chr. war das Gebiet zwischen den beiden genannten Hügeln, Palatin und Aventin noch ein Sumpf. Hier begann nun
der Bau mit der Trockenlegung des Ortes. Auf dieser Fläche wurden ab dem Zeitpunkt verschiedene Spektakel und
Wettkämpfe ausgetragen.

In diesem Jahrhundert sollen dann vom damaligen Herrscher, König Lucius Tarquinius Priscus, die ersten Tribünen aus Holz
auf die Fläche gebaut worden seien.

Im Jahr 46 v. Chr. wurden von Julius Cäsar die ersten standhafteren Elemente auf den Platz gebaut. Er sorgte für
Marmorstufen, auf denen man sitzen konnte, und einen trennenden Wassergraben zwischen Publikum und Arena.
und aus Ägypten wurde ein Obelisk herbeigeschafft und aufgestellt. Hier bot Caesar den
Römern „Brot und Spiele". Zu Ehren von Kaiser Titus wurde 81 n. Chr. ein großer
Triumphbogen errichtet. Hier war dann der Eingang zum Circus Maximus, der aus Holz
gebaut war und dreimal abbrannte.
Als ein Brand den Circus Maximus beschädigte, ordnete Kaiser Augustus den Wiederaufbau an und erweiterte ihn ebenfalls
um eine Kaiserloge und einen Obelisken, der bis heute noch erhalten ist. Kaiser Augustus ließ diesen Obelisk 11/10 v.Chr. nach
Rom bringen8 und platzierte ihn in der Mitte der Spina. Nach dem Vorbild des Circus Maximus gab es bald in fast allen Circi
des römischen Imperiums einen, wenn auch nicht so gewaltigen, Obelisk. Er war nach dem siegreichen Feldzug gegen die
Ägypter dem ägyptischen Sonnengott geweiht und hatte daher auch Weihinschriften für Sol, jeweils identische an der Nord-
und Südseite (zu den Zuschauern ausgerichtet), auf dem Sockel. Nach Humphrey9 sollte die Botschaft eindeutig signalisieren:
„Egypt had been brought back into the power of the Roman People“. Und das er, Augustus, “had dedicated the obelisk to the
Sun as a gift”. Sol soll als Lenker des Sonnenwagens eine besondere Affinität zu Circus und Wagenrennen gehabt haben. Der
Obelisk stammte aus Heliopolis in der Nähe von Kairo, dem antiken Zentrum des ägyptischen Sonnenkultes. Er wurde
ursprünglich von Setoy I. bzw. seinem Sohn Ramses II., Pharaonen der 19. Dynastie10, errichtet. Auf den Inschriften sind
Gaben und Opferungen des Königs an den Sonnengott dargestellt. Ägypten war zur Zeit des Augustus gerade „en Vogue“,
wodurch der Obelisk ebenfalls eine politische Dimension erhielt. Auch hielt sich der Kaiser selbst häufig in Ägypten auf. Das
geschah im Jahr 31 v. Chr.
In den folgenden Jahrhunderten wurde das Stadion weiter verändert. Manche Erweiterungen und Verschönerungen wurden
von den darauffolgenden Herrschern wieder rückgängig gemacht. Andere, wie die zwei Obelisken, von denen Kaiser Augustus
den ersten und Constantius II. später den zweiten erbauen ließ, blieben. Seine maximale Größe und Form erlebte der Circus
Maximus zu Anfang des 4 Jh. n. Chr.

b. Konstruktionsmerkmale Die Struktur des Circus Maximus besteht aus einer Hauptrennbahn (spina), die von zwei geraden
Strecken (cardines) flankiert ist, die an beiden Enden durch halbkreisförmige Kurven (euripi) verbunden sind. Die spina war
mit verschiedenen Monumenten, Altären und Statuen geschmückt, die im Laufe der Zeit hinzugefügt wurden. Die Startlinie
(carceres) befand sich am südlichen Ende, während das nördliche Ende als Ziellinie diente.
c. Sitzplatzkapazität und Zuschauerbereiche Der Circus Maximus bot Platz für bis zu 250.000 Zuschauer, die in verschiedenen
Sektionen untergebracht waren. Die unterste Reihe, die cavea, war in drei Bereiche unterteilt: den ima cavea, die für die
wohlhabenden und wichtigen Bürger reserviert war, die media cavea, die von der Mittelklasse besetzt wurde, und die summa
cavea, die den ärmsten Bürgern vorbehalten war.

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