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Tobias Schnorr
2. FS – Archäologie und Geschichte des Alten Europa B.A.
Sommersemester 2023
Matrikelnummer: 3786101
E-Mail: schnorr_tobias@web.de
Abgabedatum: 27.10.2023
Inhalt
1. Einleitung......................................................................................................................1
2.1 Aufbau.....................................................................................................................2
3. Innenpolitische Darstellungen.......................................................................................3
4. Außenpolitische Darstellungen......................................................................................7
5. Baupolitische Darstellungen..........................................................................................8
6. Schluss...........................................................................................................................9
Quellenverzeichnis..........................................................................................................11
Literaturverzeichnis.........................................................................................................12
Selbstständigkeitserklärung.............................................................................................13
1. Einleitung
Ein faszinierender Blick auf die Vergangenheit offenbart sich oft in den Zeugnissen, die
aus längst vergangenen Epochen auf uns überliefert sind. Eine solche Quelle, die die
Aufmerksamkeit von Historikern und Epigraphikern gleichermaßen fesselt, sind
Inschriften. Diese bieten nicht nur Einblicke in die Sprache und Kultur, sondern sind
auch wichtige Anhaltspunkte, um unser Verständnis über die Geschichte und Politik
ihrer Zeit zu erweitern.
Die Epigraphik widmet sich der Untersuchung und Analyse von Inschriften, die in der
römischen Zeit auf verschiedenen Materialien, darunter Stein, Metall, Papyri und
Pergament, verfasst wurden. Diese werden in drei Hauptkategorien unterteilt: den
instrumenta domestica (Kleininschriften), den instrumenta publica (öffentliche
Inschriften) und den instrumenta privata (private Inschriften).1
Eine dieser Inschriften ist die Res Gestae divi Augusti des Kaisers Augustus, welcher
als Gaius Octavius am 23. September 63 vor Christus geboren wurde. Nach dem Tod
seines Adoptivvaters Caesar initiierte er seine politische Laufbahn und begründete 27
vor Christus das Prinzipat im römischen Imperium. Im Jahr 14 nach Christus, in der
Folge seines Ablebens am 19. August, verfügte er testamentarisch, dass der Senat die
Aufgabe übernehmen sollte, seinen Bericht über seine Taten und Leistungen auf
Bronzetafeln vor seinem Mausoleum zu veröffentlichen, wodurch dieser für die
Allgemeinheit zugänglich wurde. Im Verlauf der Jahrhunderte hat sie sich zu einer der
prominentesten römischen Inschriften entwickelt und zieht weiterhin gleichermaßen das
Interesse von Historikern und Epigraphikern auf sich.2
Diese Hausarbeit beabsichtigt die Bedeutung der Res Gestae für die
Geschichtsforschung zu untersuchen. Hierbei wird ein breites Spektrum an Quellen
genutzt, darunter antike Autoren sowie eine umfassende Forschungsliteratur zu diesem
Thema. Die Arbeit gliedert sich in mehrere Abschnitte, beginnend mit einer
quellenkritischen Analyse und der Untersuchung der Selbstdarstellung Augustus 3. Im
Anschluss daran erfolgt ein Vergleich dieser Inschrift mit anderen ausgewählten
Textstellen, wobei insbesondere deren historische Authentizität betrachtet wird.
1
Schmidt 2015, 1,57,78.
2
Bleicken 2010, 663-664; Walter 2021, 12.
3
In dieser Arbeit wird zur Vereinfachung einheitlich der Name Augustus für alle Lebensphasen des
römischen Kaisers verwendet, obwohl er in vielen Forschungsliteraturen bis zum Erhalt seines Beinamens
im Jahr 27 v. Chr. als "Octavian" erscheint (Eck 2014, 49).
1
2. Augustus Taten- und Rechenschaftsbericht
In diesem Abschnitt wird der generelle Aufbau der Res Gestae erläutert, wobei
besonderes Augenmerk auf Augustus' Selbstpräsentation gelegt wird. Des Weiteren
erfolgt eine knappe quellenkritische Untersuchung.
2.1 Aufbau
Im Jahr 1555 entdeckte eine Gesandtschaft von Kaiser Ferdinand I. beim Sultan
Süleyman II. in Angora (heutiges Ankara) eine lateinische und griechische Inschrift, die
eine Kopie von Kaiser Augustus' Index rerum gestarum darstellte. Dieser Text wurde in
einem Tempel der Göttin Roma und des Augustus in Ancyra (Ankara) angebracht,
welcher später zu einer Kirche umgewandelt wurde. 4 Neben dem Monumentum
Ancyranum, konnten 1821 und 1930 im alten Apollonia in Pisidien (Uluborlu) weitere
geringfügige Reste einer griechischen Abschrift, dem Monumentum Apolloniense,
gefunden werden. Ein drittes Monumentum Antiochenum mit Bruchstücken lateinischer
Inschrift konnte zudem bei Grabungen 1914 und 1924 in Antiochia in Pisidien (Yalvac)
freigelegt werden. Anhand dieser Funde konnte die Abschrift wie wir sie heute kennen
im wesentlichen gesichert werden.5
Der Bericht seiner Taten kann in folgende Abschnitte unterteilt werden, die sich
chronologisch an Caesars Tod und Augustus' politische Karriere (1-2) anschließen.
Darauf folgen seine militärischen Unternehmungen und Auszeichnungen (3-4), gefolgt
von seinen politischen Ämtern und Anerkennungen (5-13), begleitet von erheblichen
finanziellen Aufwendungen (15-18). Anschließend behandelt er seine Bemühungen um
öffentliche Bauprojekte und Veranstaltungen (19-23), gefolgt von der Wiederherstellung
der politischen Stabilität und der Stärkung des Militärs (24-28). Die Ausdehnung der
römischen Weltmacht und ihres Einflusses wird in den nachfolgenden Kapiteln
beleuchtet (29-33), und schließlich wird seine persönliche Machtentwicklung in den
abschließenden Kapiteln (34-35) behandelt.6
Die genaue Platzierung der Bronzetafeln kann bis heute nicht sicher rekonstruiert
werden. Sueton beschreibt in seinem Werk über Augustus nicht nur dessen Testament
und Anweisungen für die Aufstellung der Bronzetafeln vor dem Mausoleum. Er
4
Weber 2011, 6.
5
Weber 2011, 7.
6
Burian 1991, 424.
2
erwähnte auch seine Bestattungsanweisungen sowie eine umfassende Reichsübersicht
über Truppen, Waffen und Finanzen. Darüber hinaus erwähnt Sueton 7 die Aufnahme der
Namen von Sklaven und Freigelassenen, von dessen Rechenschaft gefordert werden
könnte.8
3. Innenpolitische Darstellungen
Im nachfolgenden Kapitel kommt es zu einer kritischen Auseinandersetzung der
Innenpolitik Augustus, wobei ausgewählte Stellen seines Berichts mit weiteren antiken
Autoren im Hinblick auf ihrer Authentizität verglichen wird.
7
Sueton konnte seine Kaiserbiografien weitgehend unabhängig gestalten, da er aufgrund seiner Nähe zum
Kaiserarchiv Zugang zu Quellen aus der Zeit des Augustus hatte, obwohl er nicht zeitgenössisch war und
erst im Jahr 70 n. Chr. geboren wurde vgl. Sallmann 2001, 1084–1086.
8
Suet. Aug. 100; Hesberg – Panciera 1994, 31-32.
9
R. Gest. div. Aug. 35; Weber 2011, 51.
10
Weber 2011, 51-52.
11
Walter 2021, 12.
12
Unter anderen orientierte Augustus sich an Texten des Cicero (Cic. Phil. 3,5) und Caesar (Caes. Civ.
1,22,5) vgl. Walter 2021, 13.
3
3.1 Darstellung von politischer Freiheit
Bereits im ersten Kapitel der Res Gestae betont Augustus sein Bestreben, politische
Freiheit wiederherzustellen, die durch Machtherrschaft unterdrückt wurde. Er schreibt
hier: „Mit neunzehn Jahren habe ich aus privater Initiative und aus eigenen Mitteln ein
Heer aufgestellt, mit dem ich dem Staatswesen, das durch die Gewaltherrschaft einer
politischen Machtgruppe unterdrückt wurde, die Freiheit wiedergab. […]“. 13 Dieses
Anliegen wird auch von Cicero14 in seinen Reden aufgegriffen. Cicero und Augustus
sahen den Konsul Antonius samt seiner Anhängerschaft als gemeinsamen Feind, den
Augustus als Unterdrücker der Freiheit darstellte. Velleius 15 erwähnt in seinem Werk
ebenso Antonius, setzt ihn aber im gleichen Kontext wie Augustus. 16 Dies verdeutlicht
Augustus´ Versuch, sich positiv zu präsentieren und seine politischen Gegner zu
diskreditieren. Aber auch seine illegalen Truppenaushebungen illustrieren den Versuch,
sich positiv zu präsentieren. In der Res Gestae verschweigt er jedoch, dass er kein
gültiges imperium besaß und seine Handlungen rechtlich als Hochverrat zu werten
waren. Cicero versuchte später, diese illegale Handlung in seinen Reden zu
legitimieren.17
Zudem behauptet Augustus, vom Volk ohne Zwang zum Konsul gewählt worden zu
sein. Tatsächlich lehnte der Senat seinen Antrag auf das Konsulat ab, woraufhin
Augustus eine bewaffnete Gesandtschaft nach Rom schickte, was als zweiter Marsch
auf Rom zu berachten ist. Mit dieser gewaltsamen Maßnahme setzte er seine Ziele
durch und wurde schließlich im Jahr 43 v. Chr. zum Konsul zusammen mit seinem
Onkel Quintus Pedius gewählt. Diese Ereignisse werden von Autoren wie Sueton und
Cassius Dio18 in ihren Werken als gewaltsamer Prozess beschrieben, während Augustus
selbst in seiner Res Gestae von einer freiwilligen Wahl des Volkes schreibt.19
13
R. Gest. div. Aug. 1.
14
Cicero verfasste im Jahr 44/43 v. Chr. seine Philippischen Reden, die auch heute noch bedeutende
Einblicke in die politischen Auseinandersetzungen jener Zeit bieten. Als hochrangiger und redegewaltiger
Politiker war er Zeitzeuge der Herrschaft des Augustus sowie Gegner von Marcus Antonius vgl. Walter
2021, 13-14.
15
Velleius Paterculus, augusteischer Historiker und Senator, förderte geschickt die augusteische
Propaganda. Sein Werk zur römischen Geschichte, verfasst im Alter von 20 Jahren mit umfassender
literarischer und millitärischer Erfahrung, erfordert jedoch eine kritische Betrachtung vgl. Connal 2013,
52.
16
Vell. II,61,1.
17
Cic. Phil. 5,45–46.
18
Cassius Dio verfasste seine Texte in der severischen Zeit, wobei deutliche literarische Einflüsse
erkennbar sind. Daher ist es angebracht, seine Ausführungen kritisch zu betrachten vgl. Birley 1997,
1014-1015.
19
R. Gest. div. Aug. 1; Cass. Dio 46,46,1; Suet. Aug. 26,1.
4
3.2 Darstellung der Caesarmordverfolgung
Im zweiten Kapitel der Res Gestae beschreibt Augustus seine Vergeltung an den
Mördern Caesars. Er verfolgte sie durch gesetzmäßige Gerichtsverfahren, für die er ein
spezielles Sondergericht einrichtete und persönlich den Vorsitz übernahm. 20 Die
Existenz dieses Gerichts wird von Appian, Plutarch 21 und Cassius Dio gennnt. Jedoch
blicken diese dabei eher negativ auf seine Handlungen. 22 Dies liegt daran, dass Augustus
nicht nur Rache an den Mördern Caesars übte, sondern auch politische Gegner wie
Sextus Pompeius versuchte zu beseitigen.
Das Gesetz, auf das sich Augustus hier bezieht, findet seine Grundlage in der lex Pedia
de interfectoribus Caesaris. Allerdings war es nach dem Zwölftafelgesetz nicht
gestattet, ein Gesetz rückwirkend einzuführen. Somit war das Tribunal, bei dem 200
Männer ums Leben kamen, nicht rechtlich legitimiert. Ebenso wurde es von
Geschworenen unter Zwang durchgeführt, während die Angeklagten abwesend waren.23
In Folge dessen entzogen sich Brutus und Cassius dem Urteil und es kam zu einer
entscheidenden Schlacht bei Phillipi im Jahr 42 v. Chr., die durch Agrippa und Antonius
gegen sie geführt wurde.24 Augustus betonte in der Res Gestae: „Und als sie darauf
Krieg gegen den Staat anfingen, besiegte ich sie in doppelter Feldschlacht.“ Auch hier
vermied er die direkte Nennung der Namen der Beteiligten und propagiert sich erneut
als alleiniger Beschützer und siegreicher Feldherr.25
20
R. Gest. div. Aug. 2; App. b. c. 3,14,95.
21
Plutarch war ein 45 n. Chr. geborener griechischer Schriftsteller, der in seinen Werken eine Auswahl
von griechischen und römischen Persönlichkeiten miteinander verglich sowie auf Zitate weiterer Autoren
zurückgriff vgl. Schubert 2017, 43.
22
App. b. c. 3,14,95; Cass. Dio 46,48–49.
23
Plut. Brut. 27,4–6; Bleicken 2010, 133.
24
Cass. Dio 47,49,1.
25
R. Gest. div. Aug. 2.
26
Liv. I,19,2–3; Plut. Num. 20,1.
5
Auch im dreizehnten Kapitel der Res Gestae erwähnt Augustus die gleich dreimalige
Schließung des Tempels.27 Hier zieht er auch den Vergleich, dass dieser vor seiner
Amtszeit lediglch zweimal geschlossen wurde. Das dritte und vierte mal wurde er nach
dem Sieg über Antonius und Kleopatra 29 v. Chr. und dem Spanienfeldzug 22 v. Chr.
geschlossen, was uns auch durch Livius überliefert ist. 28 Unklar ist jedoch, ob auch eine
fünfte Schließung durchgeführt wurde, da Cassius Dio hier lediglich die hier genannten
Schließungen unter Augustus erwähnt. Zudem erwähnt Plutarch sogar nur die dritte
Schließung während der Regierungszeit von Augustus.29
Gewiss kann man hier von einer geschickten Verschleierung der Realität sprechen, die
Augustus gezielt einsetzte, um sich als Friedensbewahrer effektiver zu präsentieren.
Seine Erfolge dienten nicht nur dazu, seine Position zu festigen, sondern auch, um der
Öffentlichkeit seine Leistungen eindrucksvoll vor Augen zu führen.
27
R. Gest. div. Aug. 13.
28
Liv. I,19,2–3.
29
Plut. Num. 20,2; Cass. Dio 54,36,2.
30
R. Gest. div. Aug. 25.
31
Suet Aug. 16,1.
32
R. Gest. div. Aug. 25; App. b. c. 5,13,131.
33
Vell. II, 86,2.
6
4. Außenpolitische Darstellungen
Im nachfolgenden Kapitel kommt es zu einer kritischen Auseinandersetzung der
Außenpolitik Augustus, wobei ausgewählte Stellen seines Berichts mit weiteren antiken
Autoren im Hinblick auf ihrer Authentizität verglichen wird.
7
Pannonien und Dakien hinzufügte und befriedete. 40 Aufgrund der Aufzeichnungen von
Sueton ist uns zudem bekannt, dass Augustus nur in den seltensten Fällen persönlich an
der Spitze seiner Schlachten stand. Tatsächlich führte er nur in zwei ausländischen
Konflikten in Dalmatien und Kanabrien persönlich das Kommando. 41 In anderen
Regionen waren es Agrippa, Tiberius oder Drusus, die ein aktives Kommando inne
hatten.42 Anhand dieser Fakten ist es angebracht anzunehmen, dass die Siege, die in der
Res Gestae ausschließlich ihm zugeschrieben werden, eher den dort stationierten
Feldherren zuzuschreiben sind als ihm selbst.
5. Baupolitische Darstellungen
Im nachfolgenden Kapitel kommt es zu einer kritischen Auseinandersetzung der
Baupolitik Augustus, wobei ausgewählte Stellen seines Berichts mit weiteren antiken
Autoren im Hinblick auf ihrer Authentizität verglichen wird.
6. Schluss
40
R. Gest. div. Aug. 26; 30.
41
Suet. Aug. 20.
42
Das Kommando der Legionen in Illyricum unterstand zunächst Agrippa und später Tiberius. Zudem
erhielt Drusus ein Kommando in Germanien vgl. Bleicken 2010, 575–579.
43
R. Gest. div. Aug. 19–21.
44
Suet. Aug. 29,1.
45
Suet. Aug. 28,3.
8
In dieser Hausarbeit wurde die Res Gestae divi Augusti, eine bedeutende römische
Inschrift, unter verschiedenen Gesichtspunkten analysiert und kritisch betrachtet. Der
Fokus lag auf der Selbstpräsentation des Kaisers Augustus, seiner politischen und
militärischen Erfolge sowie seiner Bauprojekte. Durch quellenkritische Untersuchungen
und den Vergleich mit anderen antiken Autoren wurde versucht, die Authentizität und
den historischen Gehalt dieser Inschrift zu erfassen.
Im Hauptteil wurde die Res Gestae in ihre Bestandteile zerlegt. Der Aufbau der
Inschrift, ihre politische Selbstinszenierung und die propagandistische Darstellung
seiner Taten wurden analysiert. Dabei wurde besonders auf die Diskrepanz zwischen
Augustus' Eigenlob und den Berichten anderer Autoren eingegangen. Die innen- und
außenpolitischen Aspekte seiner Herrschaft sowie seine Bauvorhaben wurden kritisch
betrachtet und mit historischen Fakten abgeglichen. Es wurde deutlich, dass Augustus in
seiner Inschrift bewusst selektive Informationen präsentierte, um sein Image zu polieren
und politische Gegner zu diskreditieren.
Die Res Gestae divi Augusti bietet zweifellos Einblicke in die Selbstwahrnehmung des
Kaisers und in die politische Propaganda seiner Zeit. Sie dient als wichtige historische
Quelle, jedoch muss sie mit Vorsicht interpretiert werden. Die Hausarbeit hat gezeigt,
dass die Inschrift einerseits wertvolle Informationen über die politische Agenda und die
Selbstinszenierung des Kaisers liefert, andererseits aber auch bewusst eine einseitige
Perspektive präsentiert.
Die kritische Auseinandersetzung mit der Res Gestae divi Augusti trägt zur Vertiefung
unseres Verständnisses über die politische Rhetorik und Propaganda im antiken Rom
bei. Sie sensibilisiert für die Tatsache, dass historische Quellen nicht nur Informationen,
sondern auch politische Absichten vermitteln. Diese Untersuchung lehrt Wissenschaftler
und Historiker, wie wichtig es ist, Quellen in ihrem historischen und politischen
Kontext zu betrachten und nicht allein als objektive Wahrheit zu akzeptieren. Dieser
kritische Blick fördert ein nuancierteres Verständnis der Geschichte und trägt dazu bei,
die historische Forschung zu bereichern.
Mit dieser differenzierten Herangehensweise haben wir nicht nur einen Einblick in
Augustus' Selbstinszenierung erhalten, sondern auch eine Reflexion über die Natur
historischer Quellen ermöglicht. Indem wir die Res Gestae divi Augusti in ihrer ganzen
Komplexität betrachtet haben, tragen wir zur Weiterentwicklung der
Geschichtswissenschaft bei und legen den Grundstein für zukünftige Forschungen im
Bereich der politischen Propaganda im antiken Rom.
9
Quellenverzeichnis
App. b. c.
10
Appian, Roman History, Volume V: Civil Wars, Book 3–4, edited and translates by
Brian McGing, Cambridge 2020.
App. b. c.
Appian, Roman History, Volume V: Civil Wars, Book 5. Fragments, edited and
translates by Brian McGing, Cambridge 2020.
Cass. Dio
Cassius Dio, Römische Geschichte Band III, Bücher 44–50, übersetzt von Otto Veh,
Düsseldorf 2007.
Cass. Dio
Cassius Dio, Römische Geschichte Band IV, Bücher 51–60, übersetzt von Otto Veh,
Düsseldorf 2007.
Cic. Phil.
Marcus Tullius Cicero, Die Philippischen Reden, Lateinisch – deutsch, übersetzt von
Manfred Fugmann, herausgegeben, überarbeitet und eingeleitet von Rainer Nickel,
Berlin 2013.
Liv.
T. Livius, Römische Geschichte, Buch I–III, Lateinisch – deutsch, herausgegeben von
Hans Jürgen Hillen, Darmstadt 1991.
Plut. Brut.
Plutarch, Lives VI, Dion and Brutus, Timoleon and Aemilius Paulus, translation by
Bernadotte Perrin, Cambridge/London 1993.
Plut. Num.
Plutarch, Lives I, Theseus and Romulus, Lycurgus and Numa, Solon and Publicola,
translation by Bernadotte Perrin, Cambridge/London 1914.
Suet. Aug.
C. Suetonius Tranquillus, Augustus, Lateinisch – deutsch, übersetzt und herausgegeben
von Dietmar Schmitz, Ditzingen 2021.
Tac. ann.
Cornelius Tacitus, Annalen, Lateinisch–Deutsch, herausgegeben von Erich Heller,
Mannheim 2010.
Vell.
C. Velleius Paterculus, Historia Romana, Römische Geschichte, Lateinisch/Deutsch,
übersetzt und herausgegeben von Marion Giebel, Stuttgart 1992.
Literaturverzeichnis
11
Bleicken 2010
J. Bleicken, Augustus. Eine Biographie (Reinbek 2010).
Burian 1991
J. Burian, Die Errichtung des Prinzipats und der Tatenbericht des Augustus. Kilo 73/2,
1991, 420–431.
Connal 2013
R. Connal, Velleius Paterculus: The Soldier and the Senator. The Classical World, 107/1
(Baltimore 2013), 49–62.
Eck 2014
W. Eck, Augustus und seine Zeit (München 2014).
Sallmann 2001
K. Sallmann, Suetonius Tranquillus, in: DNP 11 (2001), 1084-1088.
Schubert 2017
C. Schubert, Die Arbeitsweise Plutarchs. Notizen, Zitate und Placita, in: Rheinisches
Museum für Phhilogie 160 (Köln 2017), 43-57.
Schmidt 2015
M. Schmidt, Lateinische Epigraphik. Eine Einführung (Darmstadt 2015).
Walter 2021
U. Walter, Die Arbeit der Zuspitzung. Ciceros rhetorische Totalmobilmachung in den
Philippischen Reden und das Ende der Römischen Republik, in: Rhetorik, Politik,
Propaganda. Cicero und die Macht des Wortes (Propylaeum 2021), 11-38.
Weber 2011
E. Weber, Meine Taten. Res Gestae divi Augusti. Lateinisch-griechisch-deutsch
(Berlin/Boston 2011)
Selbstständigkeitserklärung
12
Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe
verfasst und keine anderen Hilfsmittel als die angegebenen verwendet habe.
Insbesondere versichere ich, dass ich alle wörtlichen und sinngemäßen Übernahmen aus
anderen Werken als solche kenntlich gemacht habe.
Leipzig, 27.10 (Ort, Datum) ________ (Unterschrift)
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