Sie sind auf Seite 1von 136

CORPUS

DER GRIECHISCHEN URKUNDEN


DES MITTELALTERS UND DER
NEUEREN ZEIT
HERAUSGEGEBEN
VON DEN AKADEMIEN DER WISSENSCHAFTEN IN MÜNCHEN UND WIEN

REIHE A: REGESTEN

A B T E I L U N G I:

REGESTEN DER K A I S E R U R K U N D E N
DES OSTRÖMISCHEN
REICHES

I 9 2 4

V E R L A G R. O L D E N B O U R G / M Ü N C H E N U N D B E R L I N
REGESTEN
DER KAI S E R U R K U N D E N DES
OSTRÖMISCHEN
REICHES
VON 5 6 5 — 1 4 5 3

BEARBEITET VON

FRANZ DÖLGEE

1. TEIL:

R E G E S T E N VON 5 6 5 - 1 0 2 5

1 9 2 4

VERLAG R. O L D E N B O U R G / M Ü N C H E N U N D B E R L I N
GEDRUCKT MIT UNTERSTÜTZUNG
DER NOTGEMEINSCHAFT DER DEUTSCHEN WISSENSCHAFT

COPYRIGHT 1924 BY R. OLDENBOURG, MÜNCHEN UND BERLIN


Einleitung.
Der Plan eines Corpus der griechischen Urkunden des Mittelalters und der neueren Zeit wurde von
Karl Krumbacher der zweiten Generalversammlung der Association Internationale des Académies in
London 1904 vorgelegt; das Unternehmen fand die Zustimmung des Kongresses. Mit der Durchführung
der Arbeiten wurden die Akademien von München und Wien betraut, als Arbeitsstätte wurde München
bestimmt. Seitdem durfte das Unternehmen, das in seinen Endzielen nicht ohne internationales Zusammen-
arbeiten durchgeführt werden kann, sich des lebhaften Interesses der Byzantinisten aller Nationen er-
freuen. Über seinen Fortgang wurden auf allen Generalversammlungen der Assoziation, zuletzt in
Petersburg 1913, ausführliche Berichte vorgelegt, die jedesmal die ungeteilte Billigung der Kongresse erfuhren.
Auf der 3. Generalversammlung der Assoziation, die vom 29. Mai bis 2. Juni 1907 in Born ab-
abgehalten wurde, war beschlossen worden, daß die Arbeiten sich zunächst auf die Herausgabe eines Regesten-
werkes richten sollten. In der Folgezeit stellte sich die Notwendigkeit dieser Vorarbeit immer deutlicher
heraus und die Bemühungen richteten sich allmählich bestimmter auf dieses vorläufige Ziel; auch zwang
die Bücksicht auf die schwierige finanzielle Lage einstweilen zu dieser Beschränkung.
Karl Krumbacher hat bereits das Programm des Begestenwerkes, das ihm noch als sekundäres
Erfordernis vorschwebte, in großen Zügen entwickelt: „Verarbeitung des gesamten Nachrichtenmaterials
der griechischen Chroniken, Privatbriefe, Synodalakten u. dgl." mit „einer Fülle von Daten aus armenischen,
georgischen, hebräischen, syrischen, arabischen, lateinischen, italienischen, altrussischen und anderen Urkunden,
Chroniken, Memoiren und Reisebeschreibungen"1). Da man sich nach einigem Schwanken entschlossen
hatte für die Urkundensammlung die Einteilung nach Ausstellern (Kanzleiprinzip) zu wählen, ergab sich
auch für die Anlage des Begestenwerkes ein analoger Plan von selbst, und hier wieder mußte sich die Arbeit
ganz naturgemäß zunächst der historisch und diplomatisch interessantesten Gruppe, den Kaiserurkunden,
zuwenden, zumal für diese auch schon die umfangreichsten Vorarbeiten vorlagen. Die Begesten der Kaiser-
urkunden des Oströmischen Beiches, deren I. Teil hiermit vorgelegt werden kann, sollen sich in das Corpus der
griechischen Urkunden in der Weise eingliedern, daß sie als I. Abteilung einer als Beihe A gedachten
Begestensammlung erscheinen; als II. Abteilung sollen dann die Begesten zu den Patriarchatsurkunden,
als m . die Begesten zu den Beamten- (einschließlich Despoten-)urkunden, als IV. die Begesten zu den
Urkunden der geistlichen Fürsten, als V. die der Privaturkunden folgen. Die Beihe B soll die eigent-
lichen Urkundenbücher in der gleichen Anordnung umschließen. In einer Beihe C könnten syste-
matische und darstellende Arbeiten über das byzantinische Urkundenwesen in zwangloser Folge unter-
gebracht werden. Die Kaiserregesten selbst sollen in folgenden 5 Teilen erscheinen:
1. Teil. Kurze Einleitung. Alphabetisches Quellen- und Literaturverzeichnis. Begesten von 565/1025.
2. » Alphabetisches Quellen- und Literaturverzeichnis. Begesten von 1025/1204.
3. » » r, r, n n n 1204/1282.
4. » » " n " » » 1282/1342.
5. » » » » » » » 1342/1453").
Sachindices (einschließlich juristische Termini), Personen-, Orts-
Begister, Incipit-Begister; Ergänzungen und Berichtigungen3).
Dem 5. Teil hofft der Bearbeiter, gestützt auf ein ihm vorliegendes Manuskript Paul Marcs aus dem
Jahre 1908 und eigene Studien, eine zusammenhängende Darstellung des Urkundenwesens der oströmischen
Kaiserkanzlei beifügen zu können.

*) Plan eines Corpus der griechischen Urkunden des Mittelalters and der neueren Zeit, München 1903, S. 5/6.
') Es mag ausdrücklich bemerkt werden, daß diese Einteilung aus rein praktischen Gründen (etwa gleicher Umfang)
gewählt wurde und keineswegs eine Periodisierung der byzantinischen Geschichte präjudizieren soll; die Frühgrenze (565)
war durch den im Plane festgesetzten Umfang des Corpus geboten. Für die Zeit von 311/476 n. Chr. besitzen wir das
Regestenwerk von 0. Seeok, Regesten der Kaiser und Päpste, Stuttgart 1919. Für die Zwischenzeit wird die Arbeit ein-
mal nachgeholt werden müssen.
*) Da die Vorarbeiten zu Teil 2—5 schon ziemlioh weit gediehen sind, besteht die Hoffnung, daß die Kaiserregesten
in absehbarer Zeit fertiggestellt sein können, sodaß der vorläufige Mangel der Indices zu den einzelnen Teilen nioht allzu
stark wird empfanden werden. Auch der Umstand, daß das Literaturverzeichnis zu jedem Teil gesondert gegeben werden
muß, ist zweifellos kein Vorzug. Doch eröffnet sich bei allmählioher Herausgabe die Aussioht, daß die Kritik bei den
folgenden Teilen zum Nutzen des Ganzen wird Berücksichtigung finden können.
VI Einleitung

Das Hauptziel der Kaiserregesten muß sein, nach den Richtlinien Krumbachers an Hand der
Quellen ein möglichst vollständiges Bild der noch erkennbaren Tätigkeit der oströmischen Kaiserkanzlei
zu geben1). Der Versuch ist nicht neu; mit gewissen Einschränkungen und teilweise anderer Zielsetzung
ist er verschiedentlich unternommen worden. So hat C. W. E. Heimbach in seinem Werke: „Das griechisch-
römische Recht des Mittelalters und der Neuzeit" eine Zusammenstellung von Kaisernovellen gegeben5).
Ähnliches finden wir bei K. E. Zachariae, Geschichte des griechisch-römischen Rechts, 3. Aufl., Berlin 1892,
in den einleitenden Kapiteln. Auch die Monographien über einzelne Kaiser enthalten Zusammenstellungen
des urkundlichen Quellenmaterials für diese Kaiser8). Zuletzt hat Karl Brandi *) kurze Regesten über
die Tätigkeit der kaiserlichen Kanzlei gesammelt. Was Brandi hier für die Jahre 527/912 — bewußt
unvollständig — zur Illustration einer ihn interessierenden Frage begonnen hat, muß zur Aufhellung der
Verhältnisse der oströmischen Kaiserkanzlei nun einmal auf breiter Basis und mit der Absicht auf Voll-
ständigkeit geleistet werden. Es müssen die Fundorte der in weit zerstreuten und oft schwer zugäng-
lichen Publikationen versteckten Kaiserurkunden (einschließlich Fälschungen) gesammelt und auch die
„deperdita" aus allen möglichen Quellen zusammengetragen und chronologisch geordnet werden. Faßt
man hierbei die Aufgabe nicht allzu eng, so ist zu hoffen, daß nicht nur für das nächste Ziel, die
Erforschung der Geschichte und Organisation der oströmischen Kaiserkanzlei, das Material vorgelegt
sondern zugleich für die byzantinische Rechts- und Verwaltungsgeschichte, für die byzantinische Prosopo-
graphie und Topographie, f ü r die Erforschung der weltgeschichtlich so bedeutsamen auswärtigen Beziehungen
des Reiches ein Hilfsmittel zustandekommt, wie es die abendländische Geschichtsforschung schon für
jedes Städtchen mit einiger historischer Vergangenheit längst besitzt.
In der vorliegenden Einleitung wird nur die Anlage des W e r k e s zu erörtern und werden kurz
die Gründe anzugeben sein, welche für die dabei befolgten Grundsätze bestimmend waren"). Natur-
gemäß drängten sich die großen Regestenwerke von Böhmer, dem Altmeister der Urkundenforschung,
von Jaff6 u. a. von selbst als klassische Muster auf. Indessen ergaben sich in Anbetracht der
verschiedenen Voraussetzungen und der teilweise verschiedenen Zwecke notwendig einige Abweichungen.
Dort eine Fülle von Originalen, welche Diktatforschungen und andere subtile Vergleichungen er-
möglichen, für das päpstliche Urkundenwesen auch schon in der Frühzeit wohlgeordnete Register ge-
waltigen Umfangs, hier auf weite Strecken hin ein Trümmerfeld, keinerlei Registerüberlieferung, ganz
kümmerliche, kaum erschlossene Empfänger-Archivbestände; einer geringen Anzahl von Originalen und
Kopien steht eine Fülle von verlorenen Urkunden gegenüber"). Bei dieser Sachlage schien eß geboten
ein möglichst lückenloses Material zusammenzutragen. Die Frage: W a s i s t a u f z u n e h m e n ? konnte nur
so beantwortet werden: Es sollen einmal alle im Druck erschienenen Kaiserurkunden 7 ), dann aber auch
alle „deperdita" im weitesten Umfange verzeichnet werden, soweit von ihnen in erzählendem Quellen
die Rede ist oder ein Kanzleivorgang von individueller Bedeutung aus dem in der Quelle berichteten
Faktum erschlossen werden kann.
Die schwierigste Frage war hierbei die, wie eine sachgemäße Entscheidung über Aufnahme oder
Nichtaufnahme der „ d e p e r d i t a " zu treffen sei. Der Wert eines Regests für die Verwaltungsgeschichte,
die Geschichte des diplomatischen Verkehrs und die Prosopographie sollte im Zweifelsfalle den Ausschlag
geben, wenn mit der betreffenden Nachricht für die eigentliche Kanzleigeschichte oder das urkundenmäßig

*) Mit dieser Beschränkung auf die Tätigkeit der Kanzlei ist schon gesagt, daß es bei den Begesten keineswegs
auf den Ersatz von Ed. Muralts Essai de Chronographie byzantine — eines ebenso laut gelästerten wie allenthalben still
zufrieden benutzten Werkes — abgesehen sein kann. Von der unter der Leitung W. Regels geplanten Neubearbeitung
ist übrigens hier nur ein Probedruck, die Jahre 1202/03 umfassend, bekannt geworden.
*) In Ersoh u. Grubers Realenzyklopädie, Griechenland, Bd. 7, 370 ff.
') Z. B. : H. v. Kap-Herr, Die abendländische Politik des Kaisers Manuel, Straßburg 1882, S. 147.
) K. Brandi, Der byzantinieohe Kaiserbrief aus St. Denis, Archiv für Urkundenforschung 1 (1908), S. 23 ff.
*) Im wesentlichen konnten die Grundsätze beibehalten werden, wie sie in dem Bericht Paul Marcs für die Sitzung
der philos.-philol.-historisohen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften vom 6. März 1909 (vgl. Sitzungs-
berichte) dargelegt sind.
") Wie viel uns von der massenhaften Produktion der Kaiserkanzlei verloren gegangen ist, zeigt ein Blick auf die
Bestände eines so verhältnismäßig gut erhaltenen Archivs wie Patmos. Zur Zeit des Michael Paläologos bewahrte der dortige
Abt Germanos allein 15 Schifisprivilegien auf (MM 6, 231, so ), während uns bis zu diesem Zeitpunkt nur 5 erhalten sind.
Aus dem wohlgeordneten Arohiv des Georgiern Pakurianos mit seinen etwa 50 Kaiserurkunden (Viz. Vrem. XI (1904),
Prilo2., 54/5) ist uns heute keine einzige erhalten.
Handschriftliches Material, unveröffentlichte Originalurkunden u. dgl. zu benutzen war mir leider nicht möglich.
Außer den Athosurkunden, die nach dem Verzeichnis bei Vikt. Langlois, Géographie de Ptolemée . . . , Paris 1867 trotz
der umfangreichen Publikationen in den Beilagen der letzten Bände des Vizantijskij Vremenik erst zum Teil veröffentlicht
sind, dürften übrigens wenig neue Originale mehr zum Vorschein kommen.
Einleitung vn

Interessante nicht viel anzufangen war. So wurde in erster Linie jede QuellenBtelle verzeichnet, in der
davon die Rede ist, daß der Kaiser „geschrieben" oder „schriftlich" befohlen habe, oder, wenn auf Grund
der vorliegenden Entfernungen die Schriftlichkeit des Befehls als sicher angenommen werden konnte; vielleicht
ist aus solchen Regesten häufig für die Urkundenlehre wenig zu gewinnen, doch können auch sie für die
Frage, an welchen Personenkreis der Kaiser sich mit seinen Befehlen wendet, mit welchen Aufgaben die
Kaiserkanzlei belastet ist usw., von Bedeutung sein.
Ein zweiter wichtiger Komplex von Quellennachrichten, der Aufnahme finden mußte, sind die
G e s a n d t s c h a f t e n . Es ist von vornherein anzunehmen, daß Gesandtschaften an fremde Völker zum
mindesten ein Akkreditiv aus der Kaiserkanzlei mitbekamen; zum Überfluß ist es in zahlreichen Fällen
ausdrücklich bezeugt und wir besitzen aus der Palaiologenzeit eine ganze Reihe solcher Akkreditive
(nQoxovQatoQixà xQvooßovMxi) in den Akten der Verhandlungen mit Venedig und anderen italienischen
Stadtrepubliken. Sie waren in vielen Fällen in allgemeinen Redensarten, Beteuerungen der Allerhöchsten
Gewogenheit und ähnlichen formelhaften Wendungen gehalten, umschrieben aber doch in großen Umrissen
auch den Zweck der Gesandtschaft. Einzelverhandlungen blieben den kaiserlichen Sendlingen vorbehalten, die
sich ihres Auftrags in der Hoffnung auf Belohnung (Rangerhöhung) oder aus Furcht vor Strafe (Tiagcmgecßeia
war in Byzanz nicht auf die leichte Schulter zu nehmen!) mit größtmöglichem Geschick entledigen mochten;
mitunter waren sie auch durch meist geheime Instruktionen — ebenfalls kanzleimäßig ausgefertigt — über
Minimalforderungen und Maximalzugeständnisse gebunden1). — Aus diesen Gründen schien es zweckmäßig
die Gesandtschaften in die Regesten aufzunehmen; auch die zahlreichen Gefangenenaustausche mit den
Arabern, welche ebensoviele hochoffizielle Waffenstillstandsaktionen mit Gesandtenaustausch darstellen,
durften nicht beiseite bleiben.
Ähnlich liegen die Verhältnisse für die F r i e d e n s s c h l ü s s e , soweit sie nicht ausdrücklich als
selbständige Amtshandlungen der Strategen in den Grenzthemen bezeugt sind, welche begrenzte Vollmachten
für Abmachungen mit dem Feinde gehabt zu haben scheinen. Auch hier spricht die Wahrscheinlichkeit
von vornherein dafür, daß die Byzantiner, die Erben des römischen Obligationenrechts, Urkunden, und
zwar von höchster Stelle beglaubigte Urkunden, mit dem Gegner austauschten. Wenn es eines Belegs
bedarf, so sei auf die Erzählung des Menander Protiktor über den Perserfrieden von 561") oder den Be-
richt des Theophanes8) hingewiesen, nach dem die Araber das Instrument des mit Justinianos II. im
Jahre 688 geschlossenen Friedens im Jahre 693, als sie den Frieden gebrochen sahen, als Fahne für den
Kampf gegen das Reich benutzten 4 ).
Des weiteren wurden alle in den Quellen erwähnten g e s e t z g e b e r i s c h e n A k t e aufgenommen, die
den Erlaß einer Novelle vermuten lassen. In den Texten der byzantinischen Historiker sind diese Akte
oft nur als eine Art Kuriositäten verzeichnet, der Kernpunkt ist häufig je nach der politischen oder
religiösen Einstellung des Schriftstellers mehr oder minder verschleiert oder verschoben. Bei der Bedeutung
dieser Nachrichten für die Rechts- und Verwaltungsgeschichte des Reiches ist in den Regesten der Ver-
such unternommen, das Wesentliche und Richtige herauszuschälen und mitzuteilen. Eine nicht ganz
vollständige Sammlung solcher Nachrichten liegt in den Anmerkungen vor, welche Zacharias im Jus Graeco-
Romanum H I bei der ersten Novelle jedes Kaisers gibt.
Einige wenige Male haben Urkunden die kaiserliche Kanzlei verlassen, welche nicht im Namen
des Kaisers selbst ausgestellt waren. Sie sind selbstverständlich ebenfalls aufgenommen worden (vgl.
n. 31 ; 166).
Bei der Wortkargheit der Quellen ist es oft schwer zu entscheiden, ob es sich bei einem jêygaipe'
des Kaisers um einen P r i v a t b r i e f oder um offizielle Kanzleischriftstücke handelt. Dieser Zweifel
erhebt sich besonders bei Briefen des Kaisers an Mitglieder seiner Familie; doch darf bei der exzeptionellen
Stellung des Kaisers auch seiner Familie gegenüber für alle Schreiben, in denen nicht rein persönliche
oder familiäre Angelegenheiten den Inhalt bilden, Kanzleiprovenienz angenommen werden.
l
) Vgl. darüber besonders K. Güterbook, Byzanz und Persien in ihren diplomatischen und völkerrechtlichen Be-
ziehungen im Zeitalter Justinians, Berlin 1906, S. 17 und für spätere Zeit C. Neumann, Über die urkundlichen Quellen zur
Geschiohte der byzantinisch-venetianischen Beziehungen: B. Z. 1 (1892), S. 373. Eine hübsche Miniatur aus der illustrierten
Madrider Skylitzeahandschrift zeigt auf der einen Seite, wie die Gesandten des Konstantinos Monomachos eine Urkunde
aus des Kaisers Hand entgegennehmen, auf der anderen, wie sie dieselbe an den Adressaten, den Fürsten Vladimir von
Kiev, übergeben (Reproduktion bei G. Schlumberger, Epopée HI, 469).
«) Exc. de legat. 176 de Boor.
«) Vgl. n. 257.
4
) Die Friedensschlüsse erfolgten auf Grund gegenseitiger Beeidigung der Friedensbedingungen; die Protokolle hier-
über wurden ausgetauscht; vgl. n. 239: iyygaipog elgr/vt/ç fiefr ôgxov Xiyoç.
VIII Einleitung

Ebenso wie sich die Aufnahme von Regesten der vorgenannten Art empfahl, verbot sich aus ver-
schiedenen Gründen die Aufnahme anderer. Sollte als Rahmen der Begriff „Kanzleiprodukte" festgehalten
werden, so konnten die einzelnen Teile von G e s e t z e s k o d i f i k a t i o n e n keine Berücksichtigung finden,
wenn sie als solche überliefert sind. So mußten z. B. die sog. „113 Novellen" Leons VI. als Einzelurkunden
ausgeschlossen bleiben, wenngleich aus der Adresse, welche jede einzelne Novelle noch an der Stirne trägt,
klar hervorgeht, daß diese Novellen zunächst als Einzelurkunden publiziert und erst nachträglich, freilich
offiziell, zu einem Corpus zusammengefaßt worden sind. Es ist dabei nicht übersehen, daß dadurch einer
der Nebenzwecke des Regestenwerkes, eine rasche Orientierung über Fragen des byzantinischen Rechts
zu verschaffen, stark beeinträchtigt ist. Für den genannten Fall dürfte übrigens das mit Registern aus-
gestattete Werk H. Monniers, Les nouvelles de Léon le Sage, Bordeaux 1923, genügenden Ersatz bieten.
— Als Ganzes sind die bezeichneten Kodifikationen an ihrem chronologischen Ort mit Angabe der
wichtigsten Literatur verzeichnet. Ebenso sind etwa vorhandene Publikationsnovellen solcher Kodifikationen
als Einzelstücke kenntlich gemacht.
Es war im Oströmischen Reiche feststehende Sitte, daß die Kaiser bei ihrem Regierungsantritt dem
Patriarchen eine R e c h t g l ä u b i g k e i t s v e r s i c h e r u n g überreichten1). Die Orthodoxie ist Voraussetzung der
Legitimität — eine Diskussion, wie sie im Abendland z. B. der Konflikt zwischen Heinrich IV. von Frank-
reich und der Kurie hervorrief, ist in Byzanz schlechthin undenkbar. Die Herrschaft von Kaisern, welche
von der Orthodoxie abweichen, beruht auf Gewalt und wird von den Historikern als Tyrannis gebrand-
markt. Wir haben also die Ausstellung einer solchen Urkunde bei jedem Regierungsantritt vorauszusetzen,
wenn nicht ausdrücklich vermerkt ist, daß ihre Ausstellung verweigert wurde®); trotzdem wurde ein Regest
hierüber nur dann aufgenommen, wenn ein einzelner Vorgang in den Quellen ausdrücklich erwähnt war.
In ähnlicher Weise mangelt die Individualität des Kanzleivorganges bei den zahllosen xcoôixéXÂia, welche
für die Ernennungen der Beamten 8 ) u.dgl. ausgestellt werden mußten, obgleich aus der in der Quelle
erzählten Beförderung z. B. eines nQWToana&aQiog zum oTQatrjyôç auf Mitwirkung der Kaiserkanzlei ge-
schlossen werden muß; doch sind wiederum Titelverleihungen an auswärtige Fürsten (z. B. die Fürsten
von Armenien, die Dogen von Venedig) wegen ihres Interesses für die Kenntnis byzantinischer Diplo-
matie dann aufgeführt, wenn sie mit Gesandtschaften verbunden waren oder die Ausstellung einer Ur-
kunde besonders erwähnt wird. Mit diesen Einschränkungen dürfte eine vernünftige Grenze gezogen sein,
um einerseits die Zahl der „deperdita" nicht ins Ungemessene anschwellen zu lassen, anderseits aber
doch alles im Hinblick auf die gestellten Aufgaben Wichtige zu erfassen.
Über die zu wählende F o r m konnte sich angesichts der schon erwähnten klassischen Vorlagen im
allgemeinen kein Zweifel erheben4.) Immerhin mußten sich bei der Eigenart des zu verarbeitenden Mate-
rials und der Verschiedenheit der Aufgaben auch hier einige Abweichungen ergeben. Als Sprache wurde
die deutsche gewählt, wie es im Plane des Corpus auch für die Kopfregesten vorgesehen war8). Um dem
suchenden Auge eine Stütze zu geben, wurden außer den Satzanfängen nur die Eigennamen mit
großen Buchstaben geschrieben. — An der Spitze jedes einzelnen Regests, links am Rande ausgerückt,
steht die Zahl des Jahres, welchem nach Ansicht des Bearbeiters die Ausstellung der betreffenden
Urkunde zuzuweisen ist, nach Möglichkeit auch Monat und Tag. Wer je in der Lage war eine chro-
nologische Untersuchung auf dem Gebiete der byzantinischen Geschichte führen zu müssen, wird ermessen
können, wie schwer es oft wird die chronologisch unklaren oder sich widersprechenden Nachrichten der
Quellen zu vereinen; wo eine solche Vereinigung nicht gelingt, muß der Knoten häufig durchhauen und
die Entscheidung zugunsten der einen oder der anderen Quelle getroffen werden. Besondere Verlegen-
heiten bereiten in dieser Beziehung die Regierungszeit des Kaisers Herakleios und die Jahre 726/746).
Wo die besondere Begründung einer getroffenen Entscheidung nötig erschien, wurde sie in der Rubrik „Chr."
des betreffenden Regests gegeben oder dort auf die betr. Literatur verwiesen; sonst geht die Begründung aus

1) Vgl. dazu: W . Sickel, Das byzantinisohe Krönungsreoht bis zum 10. Jh.: B. Z. 7 (1898), 522/3.
2) Vgl. n. 386.
3 ) De cerim. I, 47: 238 ff.; II, 52: 710 Bonn.

4 ) Über Kegestenteohnik vgl. die Ausführungen von H . Steinaoker in M I Ö G 34 (1913), S. 98/117; mutatis mutan-

dis kann, was dort für die Regesta Habsburgica I gesagt ist, auch für vorliegende Arbeit Anwendung finden.
6) Die deutsche Sprache, besonders in der hier häufig notwendigen indirekten Rede, fügt sich nicht immer leicht

den Gedankengängen der griechischen und orientalischen Quellen, welche so oft nur das Kuriose berichten. Stilistische
Härten sind nicht zu umgehen, wo es sich darum handelt möglichst viel Wesentliches auf möglichst engem Raum zu-
sammenzudrängen, und man wird es billigerweise hinnehmen, wenn die Kürze oft bis zur Grenze der Verständlichkeit geht.
") Für die Zeit des Herakleios bin ich den Ausführungen von Baynes (s. Literaturverzeichnis), für die Jahre 726/74
der Bury-Hubertschen Indiktionsverdoppelungs-Theorie (vgl. die Bemerkungen zu n. 290) gefolgt.
Einleitung IX

der unter E zitierten Literatur hervor. Wenn sich für die chronologische Einreihung eine hinreichend fun-
dierte Wahrscheinlichkeit ergab, wurde die Einreihung an bestimmter chronologischer Stelle mit dem Zu-
satz „ca." ohne allzu häufige Anwendung des Fragezeichens der vorsichtigeren, aber die Benutzung er-
schwerenden Versenkung des Regests in die rudis indigestaque moles am Schlüsse jeder Kaiserregierung
vorgezogen. Ein Regest, für das sich ein terminus ad quem ermitteln ließ, wurde v o r diesem terminus,
ein solches, für das sich nur ein terminus post quem herausstellte, n a c h diesem eingereiht. Wo eine
nähere Bestimmung innerhalb deB Jahres möglich schien, wurde diese mit „frühjahr", „sommer" usw. bei-
gefügt. Feste Monatsdaten lassen sich in der Regel nur bei den mit Protokoll überlieferten Urkunden
ermitteln.
Eine besondere Stellung nehmen hier die Gesandtschaften ein. Wir besitzen vielfach Angaben
über die Zeit ihrer Ankunft am Bestimmungsort; da es sich aber für die Registrierung der ihnen mit-
gegebenen Urkunden um das Ausstellungsdatum handelt, muß natürlich ein entsprechend früherer Termin
in Ansatz kommen. Wir sind über die Geschwindigkeit, mit welcher Gesandtschaften im Mittelalter
reisten, besonders schlecht unterrichtet1). Aber auch aus den Fällen, wo uns Abgangs- und Ankunfts-
datum mit einiger Sicherheit bekannt sind, läßt sich kein sicherer Rückschluß auf die normale Reise-
geschwindigkeit ziehen, da besonders orientalische Fürsten — übrigens, wie Liutprands Gesandtschafts-
bericht zeigt, auch der oströmische Kaiser selbst — häufig die Gesandten auf die Audienz ziemlich lange
warten zu lassen beliebten9). Die Verhandlungen pflegten sich je nach dem Gegenstand rasch abzuwickeln
oder aber manchmal stark in die Länge zu ziehen. Durchschnittlich dürfen wir für die Reisen der Ge-
sandten keinen allzulangen Zeitraum in Anspruch nehmen, umsoweniger als zu den Hauptstädten der
fremden Herrscher gute Straßen führten und den Gesandten die kaiserliche Post innerhalb des Reichs-
gebietes zur Verfügung stand. An der möglichsten Beschleunigung der Reise hatten die Gesandten selbst
das größte Interesse. Wo daher nicht besondere Gründe anderes veranlaßten, wurden bei der Berechnung
der Jahrzahl als Durchschnitt für Reisen naoh dem Orient und Italien etwa 2, für Reisen nach Deutsch-
land etwa 3 Monate vom bekannten Datum der Ankunft oder des Empfangs in Abzug gebracht8). Diese
Methode iet stark approximativ, beansprucht aber auch keine absolute Geltung.
Der Jahreszahl ist in manchen Fällen als Zeichen deB Zweifels an der E c h t h e i t der Urkunde ein
* oder ** vorangesetzt. * = „verdächtig", ** = „Fälschung". Diese Zeichen beziehen sich nicht nur
auf formelle Fälschungen, da es sich ja dann ßtets um eine noch vorhandene Urkunde handeln müßte,
sondern sollen auch den Zweifel an der Authenzität literarisch überlieferter Stücke (z. B. n. 292) oder
an der materiellen Zuverlässigkeit des Quellenberichts zum Ausdruck bringen. Wo eine besondere Be-
gründung solchen Zweifels nötig erschien, wurde diese unter der Rubrik Echth. gegeben4).

*) Die einzige zusammenhängende Abhandlung, welche wir über mittelalterliche Reiseentfernungen besitzen, ist der
Arbeit von Friedr. Ludwig, Untersuchungen über die Reise- und Marschgeschwindigkeiten im XII. und XQL Jahrhundert,
Berlin 1897. Hier ist gelegentlich der Besprechung der Kreuzzüge auoh der Orient und neben den vorwiegend behan-
delten Heeresmarschgeeohwindigkeiten auch die Einzelreise berücksichtigt. Da eine wesentliche Besserung der Verkehrs-
mittel bis zum XKI. Jahrhundert nicht eingetreten ist, sind die dort gewonnenen Resultate auch für frühere Zeiten
anwendbar. Sie deoken sich im groben mit den oben genannten Reisezeiten.
*) Vgl. die Gesandtschaft des Kaisers Otto I. an Abdarrhaman in Spanien, welche der ungnädige Herrscher ein
Jabr auf die Audienz warten IieB.
*) Der Dorchsohnitt von 7 Monaten, welchen Brandi, Der byz. Kaiserbrief aus St. Denis, S. 62, A. 1 für eine Reise
nach Deutschland annimmt, ist zu hoch. Bury gibt Lat. Rom. Emp. 4 I, 269 naoh C. Jirecek, Heerstraße von Belgrad nach
Kpl. . . . 1871, die Reiseentfernung von Kpl. nach Aquileja auf 47 Tage an. Vgl. auch die Bemerkungen zu n. 786. — H. v.
Kap-Herr, Die abendl. Politik K. Manuels, Straßburg 1882, S. 150 berechnet eine Reise nach Deutschland mit 2 Monaten. —
Wenn die Kombinationen A. A. Vaailevs, Vizantija i Araby, Petersburg 1900, S. 141, A. 3 richtig sind, machte Theodosios
Babutzikos im Jahre 839 die Reise von Venedig nach Ingelheim in der Zeit zwisohen 839 mai 16 und 839 juni 17. —
Auffallend hohe Geschwindigkeiten finden wir bei Reisen im Orient. Der Brief des Kaisers Herakleios vom 8. IV. 628
brauchte von Ganzaka nach Kpl. (ca. 1600 km Luftlinie) höchstens 5 l / j Wochen (Gerland, B. Z. 15 [1906], 304), eine be-
schleunigte Reise von und zum Perserkönig beanspruohte 30 Tage (Men. Prot. fr. 41: FHG IV, 244); der Gesandte Theodoras
brauchte im Jahre 575 von Theodosiopolis nach Kpl. und zurüok (ca. 1200 km Luftlinie) 30 Tage (vgl. E. Stein, Studien 64).
Ein andermal dauerte eine Gesandtschaftsreise von Ktesiphon naoh Kpl. mit verschiedenen Unterbrechungen 103 Tage
(De. oer. I, 89. 90 : 398 ff. Bonn.).
<) Eohtheitsurteile konnten nur auf Grund der i n n e r e n Merkmale (bzw. auf Grund der inneren Glaubhaftigkeit
des berichteten Vorgangs) gefällt werden, da irgend genügende Beschreibungen byzantinisoher Urkunden fast gänzlioh
fehlen. . Selbst Photographien können höchstens Argumente aus der Schrift liefern. Die Kommission zur Herausgabe
des Corpus der griechischen Urkunden besitzt ein reichhaltiges Archiv von Photographien, doch können diese trotz zahl-
reicher beigegebener Beschreibungen nicht alle Anhaltspunkte für die Kritik aus den äußeren Merkmalen vermitteln. Es
wird der Einsichtnahme und Vergleichung sämtlicher weitverstreuten (angeblichen) Originale bedürfen um zu sicheren
Kriterien zu gelangen. Was wir über die Neigung der Byzantiner zu Fälsohungen wissen, ist nicht vertrauenerweckend.
Ich verweise als Beispiel auf die in n. 512 und 514 beriohtete skandalöse Fälsohungsgesohichte. Aus Urkunden des Zographu-
X Einleitung

In abendländischen Regestenpublikationen pflegt sich an Jahreszahl und Datum die sog. I t i n e r a r -


s p a l t e zu reihen, die seit Böhmers und Fickers glänzenden Untersuchungen für die Urkundenkritik eine
besondere Bedeutung erlangt hat. In den byzantinischen Kaiserregesten kann sie aus mehr als einem
Grunde in Wegfall kommen. Im Gegensatz zu den deutschen Königen hatte der oströmische Kaiser seine
feste Residenz in der „gottbehüteten Stadt", welche er bis in die Zeit der bettelnden Palaiologen
nur ganz vorübergehend oder zu Kriegszügen zu verlassen pflegte. In Konstantinopel befand sich demnach
auch der feste Sitz der kaiserlichen Kanzlei. Daß freilich wenigstens ein Teil der Kanzlei den Kaiser auf
seinen Kriegszügen begleitete, muß daraus erschlossen werden, daß die Urkundtätigkeit des Kaisers im
Felde keineswegs aussetzt 1 ). Wenn daher eine Urkunde nachweislich oder wahrscheinlich an einem andern
Ort als Konstantinopel ausgestellt wurde, ist dies am Schluß der Inhaltsangabe des Regests vermerkt.
Die Weglassung der Itinerarspalte empfahl sich auch aus Gründen der Raumersparnis.
Der Jahreszahl folgt die aus dem Text der Urkunde selbst bzw. aus dem Quellenbericht entnommene
B e n e n n u n g d e r U r k u n d e . Enthält die Quelle diese Bezeichung nicht in substantivischer Form, so
ist die entsprechend erscheinende substantivische Form in [ ] ergänzt und das der Quelle entnommene
Verbum oder Adverbium zugefügt. Ist in der Quelle bloß von einer Gesandtschaft oder einem Friedens-
schluß die Rede, so stehen die Wörter „Gesandtschaft" bzw. „Friede" am Anfang des Regests. Auf die
Anführung der Bezeichnnng der Urkunde wurde deshalb besonderer Wert gelegt, weil auf diese Weise
das Material zu der keineswegs klaren, für die Geschichte des byzantinischen Urkundenwesens aber
sehr wichtigen Terminologie bequem und übersichtlich vorgelegt werden kann. — Es folgt dann die Be-
zeichnung des Adressaten mit „an", der Überbringer mit „durch" und des Ortes der Übergabe mit
„nach"; diese Anführungen sind mit einem Hinweis auf das prosopographische Interesse, das sie bieten,
hinreichend begründet. Bei Gesandtschaften schließen sich daran noch Notizen über besondere Umstände,
z. B. „mit geschenken". Wer an die Folgen der Überreichung des Dionysios Areopagites an Ludwig den
Frommen im Jahre 829 für die Kulturgeschichte des Abendlands oder an den Einfluß denkt, den auf
solche Weise überbrachte Handschriften auf die Entwicklung der abendländischen Malerei ausgeübt haben,
wird auch gegen diese Hinweise nichts einzuwenden haben.
Nun folgt der eigentliche I n h a l t des Regests. Im allgemeinen wurde versucht, diesen in einem
Satze wiederzugeben; doch wurde kein entscheidendes Gewicht auf dieses Dogma gelegt; grundsätzlich
wurde bei allen größeren im Original oder in Kopie erhaltenen Stücken davon abgewichen. Diese soll-
ten nicht mit einem kurzen Schlagwort gekennzeichnet, sondern ihrem ganzen Inhalt nach unter Auf-
nahme vor allem auch sämtlicher materiell wichtigen Personen- und Ortsnamen wiedergegeben werden.
Zu diesem Zweck hat sich der Bearbeiter auch unterfangen eine Paraphrasierung des dispositiven Teils
der Kaisernovellen zu versuchen in dem vollen Bewußtsein, daß bei dem Zustande der Überlieferung
und der schwankenden Rechtsterminologie der Byzantiner sich hier noch über vieles streiten läßt 3 ). In-
des nicht jeder, der auf Fragen des byzantinischen Rechtes stößt, mag Zeit und Lust haben sich in diese
Terminologie, für die es kein zureichendes Hilfsmittel gibt 8 ), erst einzuarbeiten und wird den Stellen-
nachweis, den die nachfolgenden Indices vermitteln sollen, gerne benützen. — Als Fassung wurde im
allgemeinen für Urkunden, welche im Tenor überliefert sind, die direkte, f ü r solche, über die nur in Quel-
len berichtet wird, die indirekte Rede gewählt.

klosters von 1267 (Actes de Zographun. 6,25«.; n. 7,103) erfahren wir, daß der Lauramönch Theodotos einen ooiaiibc des
Kaisers gefälscht und dem Statthalter von Thessalonike überbraoht hatte, auf Grund dessen dem Kloster Zographu sein
Eigentum weggenommen worden war. Petit gibt in seiner Ausgabe der Chilandar-Urkunden zu n. 5 Kunde von einer
groben Chrysobullfälschung, gemacht, um Ansprüche des Klosters auf Banitza zu erweisen. Die Skrupellosigkeit, mit der
ein Mann wie Photios ad maiorem patriarchatus Constantinopolitani gloriam Urkunden von höchster Bedeutung verfälscht
hat, gibt uns Veranlassung zu äußerster Vorsicht.
*) So trägt auch eine Urkunde des Eleusaklosters in Makedonien v. J. 1085 den Vermerk: xmsoiQoi&ij Iv xoig
oexgevixotg %aQrioig rov GSKQSXOV VWV oixstaxwv... ev rq> ä.tki'ixrot tijs ^alaßqiag (Selymbria): L. Petit, Le Mon. de Notre
Dame .. . IzvSstija Russkago Archeolog. Instituta v K/polS 6, 27, 32. — Daß indes nicht immer die ganze Kanzlei dem
Kaiser folgte, zeigt die von Andronikos III. unterm 26. August 1332 in Sperosa für Pietro de Canali zu Verhandlungen
mit Venedig und dem Johanniterorden ausgestellte „chrysobulle" Vollmachtsurkunde. Es heißt da am Schluß: Et quia
Imperium nostrum inventum est in Ioco distante de thesauro nostro, non habuimus bullam nostram auream consuetam . . .
(Diplom. Veneto-Levant. I, 227). Die dem Staatsschatz angegliederte Bullarie war dem Kaiser, der zu jener Zeit etwa
ein Jahr lang in Didymoteichos weilte, nioht gefolgt.
2
) Dieses Schwanken in der Terminologie, wie es Sohm schon der Justinianischen Noterbrechtsgesetzgebung mit
Recht vorwirft (Inst. 746 ff.), ist ein deutliches Kennzeichen des Niedergangs der römischen Jurisprudenz in Byzanz.
3
) Die Indices in K. E. Zachariaes Geschichte des griechisch-römischen Rechts sind unzureichend und lassen für fast
alle terminologischen Fragen im Stich. Der Index zu den Novellen Justinians, welcher unter L. Wengers Leitung im
Papryologischen Seminar der Universität München hergestellt wird, dürfte für das Studium des byzantinischen Rechts
ein unentbehrliches Hilfsmittel werden.
Einleitung XI

Hieran schließen sich unter verschiedenen L i t t e r a e die Q u e l l e n - u n d L i t e r a t u r a n g a b e n . Unter


Orig. wurden Aufbewahrungsort, Beschreibstoff, Erhaltungszustand, Maße und Sieglungsverhältnisse des
etwa vorhandenen Originals oder angeblichen Originals nach Möglichkeit verzeichnet. Für den vorlie-
genden Teil des Regestenwerks beschränken sich diese Angaben übrigens auf ganz wenige Stücke: außer
dem Papyrusbrief von St. Denis (n. 390) kommen nur verschiedene Athosurkunden in Betracht, über die
wir meist noch auf die mangelhaften Angaben von Langlois angewiesen sind1).
Um so zahlreicher sind die Stücke, die nur literarisch überliefert sind, oder von denen wir nur
durch erzählende Berichte Kunde haben. Für diese gelten die Litterae A, B, C und D. A bedeutet
(beim Fehlen von Orig.) Überlieferung des g r i e c h i s c h e n U r k u n d e n t e x t e s in literarischen Quellen, wozu
auch die verschiedenen Novellensammlungen und Bechtsbücher zählen. Unter dieser Littera sollen mit
dem Streben nach Vollständigkeit alle Drucke mitgeteilt werden, welche die betreffende Urkunde in grie-
chischer Sprache nach urkundenmäßiger oder literarischer Überlieferung enthalten 3 ).
B bedeutet alte Überlieferung des U r k u n d e n t e x t e s in n i c h t g r i e c h i s c h e r S p r a c h e . Leider
mußte ich mich auf Übersetzungen der in Betracht kommenden syrischen, arabischen, armenischen und
hebräischen Texte stützen, da ich weder einer orientalischen noch der armenischen Sprache mächtig bin.
C bedeutet Überlieferung im Auszug oder in offenkundig rhetorischer Überarbeitung in griechischer
oder nichtgriechischer Sprache. Selten reihen griechische Schriftsteller Urkunden, von denen sie Gebrauch;
machen, wörtlich in ihren Text ein (ausgenommen ist z. B. Anna Komnena, welche deren mehrere bietet)
meist begnügen sie sich mit einer regestartigen Mitteilung des Inhalts oder einem in der 1. Person oder
auch in indirekter Rede wiedergegebenen Auszug. Für die Frage der Zuverlässigkeit müssen erst noch
Einzel-Quellenuntersuchungen entscheiden, wieweit die Autoren Archiv- und Regestenmaterial benutzt
haben. Für Konstantinos Porphyrogennetos und Anna Komnena geht dies aus ihren Schriften ohne wei-
teres hervor, für andere Schriftsteller kompliziert sich das Problem durch die Tatsache, daß Zwischen-
quellen vorliegen oder doch vorliegen können8). Im allgemeinen besteht kein Grund, an der materiellen
Richtigkeit der in den Quellen gegebenen Auszüge und Nachrichten zu zweifeln, umsoweniger als auf
eine Neigung solche Briefe geradezu zu erfinden gerade bei den im vorliegenden Teil der Regesten ver-
wendeten Schriftstellern nicht geschlossen werden darf und häufig Übereinstimmung voneinander unab-
hängiger Quellen besteht. Mehr Vorsicht ist geboten, wenn kaiserliche Schreiben oder Auszüge solcher
in Heiligenviten überliefert sind.
D: Diese Littera bestreitet den weitaus größten Teil der Regesten und bedeutet, daß die angegebene
Quelle von dem betr. Kanzleivorgang, der Gesandtschaft oder dem Friedensschluß nur berichtet. Auch
hier wurde die Zuverlässigkeit der Nachricht ähnlich wie bei Littera C nur dann in Zweifel gezogen,
wenn triftige innere Gründe dagegen sprachen. Freilich muß zugestanden werden, daß die Vermutung,
der Schriftsteller könnte zur Verknüpfung der zu erzählenden Ereignisse hie und da aus eigener Phan-
tasie zu dem bequemen Mittel eines Kaiserbriefs gegriffen haben, nahe liegt; doch wird auch bei diesen
Nachrichten in die Zuverlässigkeit der Quellen im allgemeinen von vornherein kein Zweifel zu setzen
*) Die kürzen Beschreibungen von Athosurkunden, welche N. Barekij in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit-
geteilt bat (N. Barskij, Stranstvovanija . . . Petersburg 1885/7, Bd. III, passim), beziehen sieb meist auf spätere Urkunden.
*) Auf eine Sammlung der h a n d s c h r i f t l i c h e n Belege für die literarische Überlieferung mußte verzichtet werden.
Die vorhandenen Hss.-Kataloge reichen alB Unterlage für ein derartiges Unternehmen bei weitem nicht zu. Viele Hand-
schriften enthalten z. B. byzantinische Rechtskompendien in den verschiedensten Zusammensetzungen, welche bald eine
Novelle enthalten, bald nicht; dies ist aus den Katalogen nicht zu ersehen. In vielen Hss. sind wieder einzelne T e i l e
von Novellen überliefert, deren Identifizierung auf Schwierigkeiten stöBt, weil das Incipit in den Katalogen mangelhaft
mitgeteilt ist. Endlich fehlen von zahlreichen Bibliotheken, in denen gerade besonders viele Codd. juridici graeoi Bich
befinden (z. B. der Parisina, Vaticana, Maroiana), ausreichende Kataloge. Trotz der Forschungen Mortreuils und K. E.
Zachariaes wird sich noch manohes handschriftliche Material finden lassen. Eine Sammlung und Sichtung dieser hand-
schriftlichen Unterlagen, die eine Grundvoraussetzung für die Herausgabe des Corpus bildet, muß Sache einer Biblio-
theksreise bleiben. Die Kommission besitzt von der Hand P. Marcs eine umfängliohe, aus den Hss.-Katalogen ausgezogene,
nach Bibliotheken geordnete Zusammenstellung der für diesen Zweck wichtigen Hss.; sie wird, naoh einigen inzwischen
erschienenen Katalogen (z. B. dem Katalog von Benesevic über die Sinai-Hss.) ergänzt, seinerzeit die Grundlage für einen
Reiseplan bilden können.
') Es steht z. B. fest, daß Theophanea den Theophylaktos Simokattes benützt hat (vgl. die nahezu wörtlioh über-
einstimmende Rede des sterbenden Tiberios an den Caesar Maurikios: Theoph. Sim. 186,„ und Theophanea 248,„ de B.).
Für Theophylaktos wiederum ist Menander Protiktor auf weite Strecken Vorlage gewesen. Nun fällt die zitierte Rede
aus dem rhetorischen Stil des TheophylaktoB völlig heraus und beruht mit Wahrscheinlichkeit anf archivalischen Vor-
lagen (Stenogramm der Kaiserrede T). Wer aber will entscheiden, ob Theophylaktos von Menander (für den die Be-
nützung archivalischen Materials feststeht), die Rede übernommen oder selbst die Archive in Kpl. benutzt hat? Für
Theophanes freilich dürfen wir bei dem allgemeinen Charakter seiner Geschiohtschreibung auch für die Kaiserrede den
Theophylaktos als Quelle annehmen.
XII Einleitung

sein; Heiligenviten sind wiederum mit besonderem Mißtrauen zu betrachten1). — Natürlich erscheint so
manche Quelle, die durchsucht werden mußte, nicht in der Quellenübersicht, weil sie eben kein Material
lieferte; dazu gehören besonders viele hagiographische Texte. Daß des öfteren Autoren, welche auf ge-
meinsamer Quelle beruhen, nebeneinander zitiert werden, z. B. mehrere Vertreter der sog. Leosippe, wird
wohl durch den Hinweis entschuldigt, daß trotz teilweise gründlichster Untersuchung der Quellenfragen
noch manches zu klären bleibt. — Die Quellenzitate sind so zu verstehen, daß sie in ihrer Gesamtheit
den angegebenen Inhalt vermitteln. — Als Ausgaben wurden jeweils die neuesten gewählt; die Scripto-
res der M G H sind aus praktischen Gründen durchgehend nach der Folioausgabe zitiert.
Unter Littera E folgt schließlich eine Aufzählung von Stellen aus der neueren Literatur, in denen
das betr. „gestum" (vielfach handelt es sich ja nicht um eine Urkunde, sondern um den Bericht über
eine gesetzgeberische Maßnahme, eine Gesandtschaft, einen Friedensschluß) besprochen, verwertet oder
notiert ist. Natürlich kann diese Rubrik keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Doch hofEe ich,
daß es mir gelungen ist, die wichtigste Literatur zusammenzufinden und dem Benützer ein willkommenes
Hilfsmittel zur raschen Orientierung in der vielfach indexlosen Literatur an die Hand zu geben. Die
angezogenen Werke behandeln den Gegenstand oft von den verschiedensten Gesichtspunkten aus; was
im Einzelfall für den Benützer am entsprechendsten ist, wird sich meist aus dem Titel des betr. Werkes
zweifelsfrei ergeben. Um auch solche Benützer rasch ins Bild zu setzen, welche byzantinischen Dingen
sonst fernstehen, wurden neben der Spezialliteratur auch einige allgemeine Darstellungen herangezogen
(Finlay, Hertzberg, Burys Cambridge Medieval History).
Es folgen nun unter Chr. die Bemerkungen zur Chronologie (s. o.), unter Echth. die zur Echtheit
der betr. Urkunde. Bei den Regesten mit den Litterae A und B bildet den Schluß die D i k t a t a n g a b e
(soweit möglich) und das I n c i p i t , letzteres bei den nichtgriechisch überlieferten Kanzleiprodukten in der
Sprache der Überlieferung, bei den in armenischer oder einer orientalischen Sprache überlieferten Ur-
kunden in der Sprache der zugänglichsten Übersetzung. — Die bei den verschiedenen Litterae verwen-
deten Sigeln sind, soweit sie Schwierigkeiten bereiten, nach dem Quellen- und Literaturverzeichnis auf-
zulösen; dieses ist nach dem Alphabet der Sigeln geordnet.
Einige Worte sind noch über die Verteilung der Arbeit und die Verantwortung an den Regesten
zu sagen. Wie für alle andern Arbeiten am Urkundencorpus hat auch für die Anlage der Regesten Paul
Marc in jahrelanger hingebender Arbeit den Grund gelegt. So fand ich bei der Übernahme der Redaktion
am 1. Januar 1920 beträchtliche Vorarbeiten vor. Das vorhandene Material, das besonders für die spätere
Zeit sehr zahlreich ist und neben kurzer Angabe des Betreffs die oft sehr abgelegenen Fundorte angibt,
war für die vorliegende Arbeit eine willkommene Stütze und wird für die Weiterarbeit eine nicht hoch
genug zu schätzende Grundlage sein. Für die systematische Durchsuchung der Quellen und die Durch-
arbeitung der Literatur, welche natürlich nach Annahme des Grandsatzes, alle „deperdita", Gesandt-
schaften und Friedensschlüsse aufzunehmen, ein Vielfaches des schon Verzeichneten zu Tage förderte,
trage ich allein die Verantwortung. Ich bin ebenso sicher, daß mir manches entgangen ist, wie hoffnungs-
froh, daß die Fachgenossen durch Mitteilung entdeckter Mängel die Verbesserung des Werkes bereitwillig
werden fördern helfen.
Für manchen sachgemäßen Wink bin ich den Herren Professoren L. Wenger und R. v. Heckel, für eifrigste
Förderung der Arbeit in jeder Hinsicht aber ganz besonders meinem verehrten Lehrer, Herrn Professor A. Heisen-
berg, für die Ermöglichung des Druckes der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft und dem Verlage zu
warmem Dank verpflichtet. Herrn Dr. F. Drexl danke ich an dieser Stelle dafür, daß er mir in liebens-
würdigster Weise bei der Korrektur der Druckbogen behilflich gewesen ist.
F. Dölger.

!) So berichtet die Vita Johannis Damasceni von einem Briefe Leons III. an den Kalifen, der duroh die ikono-
phile Tendenz dieser Vita und die Romanhaftigkeit der erzählten UmBtände höchst verdächtig ist; vgl. n. 292.
Kurze Zeichenerklärung.
* = verdächtig
** = Fälschung
Orfg. — Original
A = Griechischer Text der urkundlichen bezw. literarischen Überlieferung: Nachweis der Drucke
B = Nichtgriechischer Text in alter Überlieferung: Nachweis der Drucke
C — Auszug, sei es in griechischer oder alter nichtgriechischer Überlieferung
D — Erwähnung in Quellen
E = Literatur
Chr. = Bemerkungen zur Chronologie
Echth. — Bemerkungen zur Echtheit
Inc. = Incipit

Häufige Abkürzungen.
K. = Kaiser
ptr. — Patriarch
Kpl. = Konstantinopel
S. = Seite
A. = Anmerkung
s. = siehe
n. = Nummer
ca. = circa
b. n. = bald nach
k. v. = kurz vor
überschr. = Überschrift
heds. — Hedschrah-Epoche
Verzeichnis der am häufigsten benutzten Quellen und
Quellensammlungen.
AA SS Acta Sanctorum, Antwerpen 1643.
Abulfar. Chr. syr. Abulfaragius, Georgius, seu Barhebraeus, Chronicon s y r i a c u m . . . descr. Paulus Jac.
. . . Br.-K. Bruns . . . e d . . . . Georgius Guilelmus Kirsch, Lipsiae 1789 (H. = Ubersetz.-Band).
Abulfar. Hist, Abulfaragius, Gregorius, Historia dynastiarum ed ab Edvardo Pocockio, Ozoniae 1663.
d y n . . . . Poe.
Abulfar. Hist. Abulfaragius, Gregorius, Kurze Geschichte der Dynastien . . . übers, von Gg. Lor. Bauer,
dyn B. Bd. 1, 2., Leipzig 1783/85.
Abulie. Abulfeda, Annales moslemici arabice et latine opera . . . Jo. Jacobi Roiskii ed. Jac. Gg.
Christ. Adler, Hafniae 1789.
Abulmah. Abu-TMahasim, Annales, ed. J. G. J. Juynboll et B. F. Matthes (arab.), Leiden 1852/61,
2 Bde.
Acta Alb. Acta et diplomata res Albaniae mediae aetatis illustrantia, cong. Const. Jireßek,
L. v. Thallóczi et E. v, Sufflay, t. 1. 2, Vindob. 1913. 1918.
Acta XLII mart. Acta XLII martyrum = Skazanija o 42 Amor. m u ö . . . , izd. V. Vasilevskij i P. Niki-
tin = Zapiski Imp. Ak. nauk, 8. s., t. 7. n. 2 (1905).
Agap. Agapius v. Membidj (Mabbug-Hierapolis) [mitte 10. jahrh.; arabisch], Kitab al Un van,
éd. et trad. par Alex. Vasilev, IL partie, Paris 1912 = Patrologia Orientalis,
t. 8, fase. 3.
Agn. Agnellus, Liber pontificalis eccl. Ravenn., ed. O. Holder-Egger, MGH SS rer. Lang., 275/391.
AI Aini AI Aini (f 1451); aus hss. teilweise übersetzt bei Vas. II, spätere teile bei Roz.
AI Birz. AI Birzali (f 1339) = Cod. Berol. 9449, teilweise übers, bei Vas. pril.
Albr. Chronicon Albrici monachi trium fontium, aus Guido Cathalaun.: MGH SS XXITT,
631/950.
AI Chatib AI Chatib, A Greek embassy to Baghdad in 917 A. D., übersetzt von Guy le Strange,
Journal of the Royal Asiatic Society 1897, S. 35/45.
Alm. AI Makin (f 1273), Historia Saracenica . . . latine reddita op. et st. Thomae Erpenii,
Leiden 1625 (Quartausg.); teilweise übersetzt bei V. R. Rozen, Imp. Vasilij Bol-
garobojea, Petersburg 1883.
Anafit. Anastasius bibliothecarius, Causae ad praef. VIII. syn.: Mansi XVI, 1 ff.
Ann. Bert. Annales Bertiniani (741/836): MGH SS I, 423/9.
Ann. Einh. Annales Einhardi (741/829): MGH SS I, 135/218.
Ann. Fuld. Annales Fuldenses (680/901): MGH SS I, 343/415.
Ann. Hild. Annales Hildesheimenses (814/1108): MGH SS III, 90/116.
Ann. Lauresh. Annales Laureshamenses (Lorsch) (703/803): MGH SS I, 22/39.
Ann. Lauris8. Annales Laurissenses (Lorsch) maiores (788/829): MGH SS I, 134/218.
Ann. Lob. Annales Lobienses (Lobbes) (741/982): MGH SS II, 194, 195, 209/11.
Ann. Magd. Annales Magdeburgenses (1/1188): MGH SS XVI, 107/196.
Ann. Maxim. Annales Maximiniani (Trier) (710. 741/811): MGH SS XIII, 19/25.
Ann. Mett. Annales Mettenses (687/768. 830): MGH SS I, 316/336.
Ann. Mosell. Annales Mosellani (703/97): MGH SS XVI, 494/9.
Ann. Ottenb. Annales Ottenburani (Ottenbeuern) (727/1111): MGH SSV, 1/9.
Ann. Prag. Annales Pragenses (894/1220): MGH SS III, 119/121.
Ann. Prud. Annales Prudentii (835/61) = Ann. Bertiniani, P a r e l i : MGH SSI, 429/52.
Ann. Quedl. Annales Quedlinburgenses (bis 1025): MGH SS HI, 22/69; 72/90.
XVI Verzeichnis der am häufigsten benutzten Quellen und Quellensammlttngen.

Ann. Sang. Annales Sangallenses maiores (709/1056): MGH SS I, 73/85.


Ann. Sith. Annales Sithienses (548/823): MGH SS XIII, 35/8.
Ann. Weiss. Annales Weissemburgenses (708/1075): MGH SS III, 33/72.
Ann. Xant. Annales Xantenses (640/873): MGH SSII, 219/35.
Ant. Strat. Antiochos Strategos, Die Einnahme von Jerusalem, übersetzt von F. C. Conybeare:
Engl. Hist. Review 25 (1910), 502/17.
Arib Arib (Tabari continuatus) = Cod. Goth. 261; éd. M. J. de Goeje, Leiden 1897; teilweise
übersetzt bei Vas. pril. H.
Arist. Last. Aristakes Lastivertzi, Histoire d'Arménie, trad. par Evaristo Prud'homme: in Revue
de l'Orient 15 (1863), 343/70; 16 (1863), 41/59; 159/184; 289/318; 17 (1864),
6/33.
Auxilius Auxilius, De ordinatione, ed. E. Dümmler in: Auxilius und Vulgarius, Leipzig 1866.
BAS Bibliotheca Arabo-Sicula, ed. Mich. Amari, Versione italiana, Torino e Roma 1880/9.
Bei. Beladuri (f 892/3), Liber expugnationum regionum, ed. de Goeje, Lugd. Batav. 1863/6;
teilweise übersetzt bei Vas. pril. I.
Bern. Bernoldus, Chronicon (1/1100): MGH SSV, 385/467.
Bouquet Bouquet, M., Recueil des historiens des Gaules et de la France, Paris 1738/1876.
Cass. Cassel, Paul, Der chazarische Königsbrief aus dem 10. Jahrhundert, übersetzt . . .
Berlin 1877.
Chron. Cant. Chronicum Cantabrigense, in: La chronaca Sic.-Sarac., ed. G. Cozza-Luzzi, Palermo
1890, in: Documenti per servire alla storia di Sicilia, 4. serie, t. 2.
Chron. Grad. Chronicon Gradense (451/628): MGH SS VII, 39/45.
Chron. pasch. Chronicon paschale, ree. L. Dindorf, Bonnae 1832 (Bonner Corpus).
Chron. Sal. Chronicon Salernitanum (747/974): MGH SS HI, 467/561.
CJCIH Corpus juris civilis III (Novellae), ree. Rudolf Schöll, opus absolvit Guil. Kroll,
Berlin 1912.
Cod. Car. Codex Carolinus, ed. Phil. Jaffé in: Bibliotheca Rerum German. IV, Berlin 1867; ed.
W. Gundlach in MGH Epp. HI, 476/653.
Cod. Cav. Codex diplomaticus Cavensis ed. cur. Mich. Morcaldi, Mauro Schiani, Sylv. de Stephano,
8 Bde., Neapel 1873/93.
Dand. Andreas Dandulus, Chronicon Venetum: Muratori, Rer. Ital. Script., XII, 13/416.
De adm. imp. Konstantinos Porphyrogennetos, De administrando imperio, in: Const. Porph., De thema-
tibus et De administrando imperio, ree. I. Bekker, Bonnae 1840 (Bonner Corpus).
De cer. Konstantinos Porphyrogennetos, De cerimoniis aulae Byzantinae, ex ree. Jo. Jac.
Reiskii, Bonnae 1829 (Bonner Corpus).
De them. s. De administrando imperio . . .
Dessau Dessau, Herrn., Inscriptiones latinae selectae I/HI. Berlin 1892/1916.
Diocl. Diocleas presbyter, De regno Slavorum, in: Jo. Lucius, De regno Dalmatiae . . . Amstelod.
1666 (folio).
Dion. Telm. Dionysios v. Telmahre (f 845), Chronique, éd. J. B. Chabot, Paris 1895 = Bibliothèque
de l'École des Hautes Études, 112.
Einh. V. Car. Einhardus, Vita Karoli imperatorie: MGH SSII, 443/63.
Ekk. Ekkehardus, Casus Sti. Galli (191/971): MGH SS H, 74/147.
El. Nis. Elias v. Nisibis, interpret. E. W. Brooks (Rom-Paris-Leipzig 1910): Corpus Seriptorum
Christianorum Orientalium, Ser. III, t. VIH und Frdr. Baethgen, Fragmente sy-
rischer und arabischer Historiker, Leipzig 1884 in: Abhandlungen für die Kunde
des Morgenlandes, Bd. 8, N. 3.
'En. ßvÜ. 'EmaxoXái ßv£avtivai (briefe des kaiserlichen gesandten Leon an verschiedene persönlich-
keiten in Kpl.), herausgegeben von A. J. Sakkelion: Zwxr¡Q 16 (1892), 177/222.
Ep. An. ad Gand. Anastasius bibliothecarius, Epistula ad Gandericum episc. Velietr.: bei J . Friedrich,
Ein Brief des Anastasius . . . in: Sitzungsberichte der Bayer. Akad. der Wissensch.,
Phil.-hist. Kl. 1892, 393/442.
Bp. Greg. I. Gregorius I. papa, Registrum I. H., ed. P. Ewald et L. M. Hartmann, Berlin 1887/91:
MGH Epp. I.
Ep. Hadr. papae Hadrianus H. papa, Epistulae, bei Mansi XV, 819ff. und bei Migne, P. L. 122, 1269/1320;
129, 1015/22.
Verzeichnis der am häufigsten benutzten Quellen und Quellensammlungen. XVII

Ep. Joh. papae Johannes Vili, papa, Epistulae, bei Ma. XVII, 13.; Migne, P. L. 126, 651/966; MGH
Epp. VII, 1 : ed. Er. Caspar.
Ep. Kar. Epistulae Karolini aevi, t. II = MGH Epp. IV.
Ep. Leonis Leon Choirosphaktes, Epistulae ad Leonem (IV.) imperatoren, ed. A. J. Sakkelion in
AeXxiov I (1883), 377/410.
Ep. Max. Maximus, Epistula ad Thalassium, bei Gallandius, Bibl. Patrum XIII, 4 2 und bei Mansi X, 6 7 7.
Ep. Nie. papae Nicolaus I. papa, Epistulae: Mansi, XV, 159ff.; Migne, P.L. 119, 769/1200; 129,1011/16;
MGH Epp. VI, H, 1: ed. Ern. Perels.
Ep. Nie. ptr. Nicolaus I. Mysticus patriarcha Cpleos., Epistulae: Migne P. G. I l i , 1/406. —Bulg.
übersetzt bei Zlat. Pism. (s. dort!).
Ep. Nie. HI. Nicolaus QI. patriarcha Cpleos., Epistula ad Alexium I. imperatorem: Leuncl. JGR I,
ad Alex. 271 ff.; Rh. P. V, 62 ff.
Ep. Pauli papae Paulus I. papa, Epistulae: Migne, P. L. 89, 1135/98.
Ep. Photii Photius patriarcha Cpleos., Epistulae: Migne, P. G. 102, 585/990.
Ep. Rom. 'PcD/xavov ßaadecog xov Aaxajitjvov ImaxoXai: ed. A. J . Sakkelion, AeXxiov I I (1883), 3 8 / 4 8 ;
385/409. — Bulg. Übersetzung: V. N. Zlatarski, Sbornik za nar. umotv. 13 (1896),
282/322.
Ep.Steph.V. papae StephanusV. papa, Epistulae: Mansi XVIH, 6, 10; Migne, P. L. 129, 785/822.
Ep. Theod. Stud. Theodorus Studita abbas, Epistulae: Migne, P. G. 99, 903/1679.
Erch. Erchempertus, Historia Langobardorum Beneventanorum (774/889): MGH SS rer.
Langob. 234/64.
Esp. sagr. Espana sagrada (Henr. Florez), 2. edic., Madrid 1754/75.
Euagr. Euagrios, The ecclesiastical history. Ed. by J. Bidez and B. Parmentier, London 1898
= Byzantine Texts, B. 1.
Eutych. Eutychius Alexandrinus, Annales ecclesiasticae, interpr. Edv. Pocookius, Oxford 1658:
mit dessen Seitenzählung bei Migne, P. G. I l i , 890/1156.
Exc. de leg. Excerpta de legationibus, ed. C. de Boor, Berlin 1903.
Fantuzzi Fantuzzi, Marco, Monumenti Ravennati, t. 4, Venedig 1804.
Flod. Flodoardus presb. Remensis, Annales (919/78): MGH SS IH, 367/408.
Fred. Fredegarius scholasticus, Chronicon (bis 642): MGH Script, rer. Merov. II, 18/193.
Fried r. Ber. s. S. XXIII.
Gen. Genesios, BaaiXstwv ßißXoi IV (813/67): ex ree. Car. Lachmanni, [zus. mit] Theophylactus
Simoeatta, Bonnae 1834 (Bonner Corpus).
Georg. Pis. Bell. At. Georgios Pisides, Bellum Avaricum, ed. I. Bekker in : Paul. Silent., Bonnae 1837 (Bonn. Corpus).
Georg. Pis. Carm. Georgios Pisides, Carmina inedita: L. Sternbach in: Wiener Studien 13 (1891), S. 1/62.
ined.
Gesta Ber. Gesta Berengarii, ed. Ernst Dümmler, Halle 1871.
Gesta Dag. Gesta Dagoberti: MGH SS rer. Merov. H, 511/24.
Gesta episo. Neap. Gesta episcoporum Neapolitanorum (bis 872): MGH SS rer. Lang. 402/24.
Glabr. Rudolfus Glabrius Cluniacensis, Francorum historiae, I.V.: Migne, P. L. 142, 611/98.
Glyk. Michael Glycas, Annales, ed. I. Bekker, Bonn 1836 (Bonner Corpus).
GM Georgios Monachos, XQOVIXÒV avvzofiov (bis 842), ed. C. de Boor, I. II., Lipsiae 1904.
GMC Georgios Monachos continuatus (bis 948), ed. I. Bekker [zus. mit Theoph. C.], Bonnae
1834 (Bonner Corpus).
Gothofr. Authenticae seu Novellae dn. Justiniani in: Corpus Juris Civilis D. Gothofredi,
Amstoledami 1663.
Greg. T. Gregorius Turonensis, Hist. Francorum: MGH rer. Merov. I, 31/450.
Hal. Haloander, G., Neagcàv 'Iovoxiviavov ßaaiXIcos. ßißXiov ... G. Haloandro interprete,
Norembergae 1531.
Harmen. Const. Harmenopuli manuale legum sive Hexabiblos ree. G. E. Heimbach, Lipsiae 1851.
Heimb. Anecd. Heimbach, Gust. Ern. Avéxóoxa, tom. I. II., Lipsiae 1838/40 [novellen enthaltend].
Hincm. Hincmarus, Annales (861/82): MGH SSI, 452/515.
Jahjah Jahjah v. Antiochien (f 1066), fortsetzer des Eutychius Alex., übersetzt von V. R. Rozen
in: Imperator Vasilij Bolgarobojca, Pet. 1883.
Jakobos Jakobos Hagiorites (18. jahrh.), Tà nàxqia xov 'Aylov "OQOVS, ed. Sp. Lampros in: Néo;
'EU.rjvofivrjfj.wv 9 (1912), S. 124/61.
DSIger, Regeateo 2
xvm Verzeichnis der am häufigsten benutzten Quellen und Qnellensammlungen.

Jak. AI Jakubi (f ende 9. jahrh.), teilw. übers, bei E. W. Brooks, Byzant. and Arabs in the time
of the early Abbasids, Engl. Hist. Review 15 (1900), 728/47 und bei Vasilev
priL II (nach diesen sind so gut als möglich die Seitenzahlen der arabischen
auagabe von Houtsma angegeben).
Ibn-'abu- Ibn-'abu-Usaibi'ah (f 1270), Kitâb u'jun il 'anbâ, teilw. übers, in BAS II und bei
'Usaibi'ah Vasilev pril. II (angabe der Seitenzahlen der arabischen ausgabe von Aug. Müller,
Königsberg 1884, nach möglichkeit).
Ibn-Adari Ibn-Adari (13. jh.), Histoire de l'Afrique et de l'Espagne, ed. R. P. A. Dozy, Leiden
1848/51 = Ouvrages arabes, 3; teilw. übers, bei Vasilev pril. II (die Seitenzahlen
der Originalausgabe sind nach möglichkeit zugefügt).
Ibn-al-Atir Ibn-al-Atir (f 1233), Chronicon, ed. Carl Joh. Tornberg, Upsala 1851/76; teilw. übers,
in BAS; Vas. pril. II; Rozen, Vas. Bolg. (die angabe der Seitenzahlen der Original-
ausgabe ist nach möglichkeit beigefügt).
Ibn-Chaldun Ibn-Chaldun (f 1406), Al-ihar wadiwan, al-mubtada walkhabar, Bulak 1867; teilw.
übers, bei Vas. pril. II ; auch bei Weil, Kai.
Ibn-Zafir Ibn-Zafir (f 1226), Kitab-ad-duval-al-munkatfa ( = Cod. Gothanus Weils), teilw. übers,
von Rozen in : Vas. Bolg. und von Vas. pril. II.
Ign. V. Nie. Ignatios Diakonos, Vita S. Nicephori ptr. in: Nicephori patr. opuscula histórica, ed.
C. de Boor, Lipsiae 1880.
Ign. V. Tar. Ignatios Diakonos, Vita S. Tarasii, ed. I. A. Heikel, Helsingfors 1891 — Acta Societatis
Scientiarum Fennicae 17, 389/439. Vorher: Migne, P. G. 98, 1385/1424.
Joh. Biel. Johannes Biclarensis abbas, Chronicon continuans Victorem Tunnunensem (567/90):
Migne, P. L. 72, 863/70.
Joh. Eph. Johannes v. Ephesos, Kirchengeschichte [III. Teil] (syrisch), übers, von J. M. Schönfelder,
München 1862.
Joh. Ep. Johannes v. Epiphaneia, 'IOXOQÍOU (572/93): bei C. Müller, FHG IV, Paris 1868, 272/6.
Joh. Kath. Johannes (VI.) Katholikos (armen.), Histoire d'Arménie, trad. par. M. J. de St. Martin,
Paris 1841.
Joh. Nik. Johannes v. Nikiu (äth. übers, des kopt. urtexts), Chroniques (bis 644), texte éth. publ.
et trad. par H. Zotenberg, Paris 1 8 8 3 = Notices et extraits des man. de la
Bibl. Nat. 24, 1. p., 125/608.
Joh. Ven. Johannes Diaconus Venetus (Urseolus), Chronicon Venetum (bis 1008): MGH SS VII,
4/38.
Is. Hisp. Isidorus Hispalensis, Historia Gothorum (176/628): MGH AAXI, Chron. Min. II, 241/310.
Jub Jus Graeco-Romanum, ed. Cari Ed. Zachariae von Lingenthal, Bd. 1/VII, Lipsiae 1856/84;
hauptsächlich benutzt: Bd. HI (kaisernovellen enthaltend).
Kedr. Kedrenos, 2vvoy>tç larogimv (bis 1057), von 811 an fast wörtlich = dem noch nicht
griechisch herausgegebenen Skylitzes: Jo. Scylitzae ope ab I. Bekkero suppl. et
em., 1.1. H., Bonnae 1838 (Bonner Corpus).
Kekaum. Kekaumenos, Strategikon, ed. B. Vasilevskij und V. Jernstedt, Petersburg 1895; darin:
Aôyoç vov&exixàç JIQOÇ fiaadêa.
Kemal-ed-din Kemal-ed-din (f 1262), Zubdetu-l-chaleb fi tarichi-chaleb, teilw. übers, bei Rozen, Vas.
Bolg. und Vasilev pril. H.
Kitab-ul-Ujun Kitab-ul-Ujun-wal-hadaik fi akhbari-1 hakaïk, teilw. übers, bei E. W. Brooks, Byz. and
Arabs . . . sowie bei Vas. pril. H.
Labbe Labbeus, Car., Observationes et emendationes in synopsin Basilicorum, Paris 1666 [ent-
hält eine Sammlung von novellen].
Lamb. Ann. Lambertus Hersfeldensis, Annales (biB 1077): MGH SS HI, 22/9; 33/69; 90/102.
Laur. Viz. Vr. 5 Lauriotes, Alex. Eum., Afonskije gramoty: Viz. Vrem. 5 (1898), 483/93.
Iaut.'EXXL'A. 12 ders., Ilegl xov hv/xoÄoyixov xrjç Xéieœç Aavga: 'ExxXr¡aiaaxixr¡ 'AXr¡&eta 12 (1892),
39/40 und 46/47.
Laur. ZvXX. 29 ders., 'H b> "Aâco tegà fiovf¡ Meyíaxr¡ Aavça: 'O iv K¡n6lei'EÂXijv. <PtXoL 2vUoyoç 29
(1907), 107/20.
L. Diak. Leon Diakonos, 'Ioiogíai (959/75), ed. C. B. Hase, Bonnae 1828 (Bonner Corpus).
L. Gr. Leon Grammatikos, XgovoyQcupía (bis 948), rec. I. Bekker, Bonnae 1842 (Bonner Corpus).
Verzeichnis der am häufigsten benutzten Quellen and QaeUensammlangen. XIX

Leont, Arm. Leontios v. Armenien (Ghevond), Histoire des guerres et des conquêtes des Arabes en
Arménie... trad. par V. Chahnazarian, Paris 1856. — Teilw. iibers. bei Filler,
Quaest., Leipzig 1904.
LeuncL JGR Leunclavius, Joh., Juris graecoromani tarn canonici quam civilis tomi I I . . . cura
M. Freheri... Francofurti 1616.
LeuncL Nov. ders., Novellae constitutiones imperatorum X . . . [erschienen zusammen mit]: LX
Const. librorum Baadixœv . . . ecloga sive synopsis . . . Basileae 1575 [von Zach, zitiert:
„Leuncl. post syn."].
Lib. pont. Liber pontificalis, ed. L. Duchesne, Paris 1884: Bibiiothèque des Ecoles Françaises
d'Athènes et de Rome, II. série, t. 3.
Lib. cal. Libri calipharum, bei J. P. N. Land, Anecdota Syriaca, 1.1, Leiden 1862 [Übersetzung].
Liutpr. Ant. Liutprandus episcopus Cremonensis, Antapodosis (887/950): MGH SS III, 273/339.
Liutpr. Leg. ders., Relatio de legatione Constantinopolitana (968/9): MGH SS UT, 347/63.
Mai CI. Aut. Mai, Aug., Classici autores, t. V, Romae 1833.
Makk. Al Makkari (f 1632), The history of the Mohammedan dynasties in Spain (engl, übers.):
ed. P. de Gayangos, t. Q, London 1843 = Oriental Translation Fund nach [möglich-
keit sind die Seitenzahlen des arab. textes beigefügt; dieser steht: Analectes
sur l'histoire et la littérature des Arabes d'Espagne, pubi, par A. Dozy, G. Dugat,
L. Krehl et W. Wright, Leiden 1855]; teilw. übers, bei Vas. pril. H.
Ma. Mansi Joa. Dom., Sacr. Conciliorum nova et ampliss. collectio. Ed. novissima, Flor, et
Ven. 1769.
Makr. Makrizi (f 1442), Al-Hitat, Bulak 1270 (1833); teilw. übers, bei Vas. pril. H.
Mal. Malalas, XçovoyQaq>ia (bis 563) ex ree. Lud. Dindorfii, Bonnae 1831 (Bonner Corpus).
Man. Manasses, Konstantinos, Breviarium historiae metricum, ed. I. Bekker, Bonnae 1837
(Bonner Corpus).
Mar. Sc. Maxianus Scotus, Chronicon (bis 1082): MGH SS V, 495/562 (eigene chronologie!).
Mas. Masudi (f 956), Prairies d'or, ed. C. Barbier de Maynard et Pavet de Courteille, 1.1/9,
Paris 1851/77 = Collection d'ouvrages orientaux, pubi, par la Société Asiatique,
t. 6/14; teilw. übers, bei Vas. pril. II (die Seitenzahlen der Originalausgabe sind
nach möglichkeit angegeben).
Matth. Ed. Matthäus v. Edessa (armen.), Chronique, übers, von Ed. Dulaurier in dessen Bibliothèque
historique arménienne, Paris 1858/9; die auf Johannes Tzimiskes bezüglichen
teile auch bei N. O. Emin, Izslëdovanija i stati, Moskau 1896 = Etnograf. Fond
N. O. Emina, vyp. II.
Men. Menandros Protiktor, 'IaxoQÌai. Fragmente bei C. Müller, FHG IV, Paris 1885,
S. 200/69.
Mich. S. Michael Syrus, Chronique de Michel le Syrien (1166/99); éditée . . . -et trad. par Jean-B.
Chabot, t. 1/4, Paris 1899/1910.
Mir. Miraeus, Lud., Nov. constitutiones imp. Justiniani interprete Juliano patricio . . . Brügge
1570 (und spät, ausgaben).
MM Acta et diplomata graeca medü aevi, ed. F.Miklosich et J.Müller, t. 1/6, Vindob.
1860/90.
Mos. Kag. Moses v. Kagankaituk, Histoire d'Arménie (armen.), ed. K. Patkanian (russ. übers.),
Petersburg 1861; teilw. übers, bei Chavanne und bei Baynes Av.
Nest. (Pseudo-) Nestor, HeCTopoBa HJIH nepBOHanaJihHaH JIÌTOIIHCI», ed. F. Miklosich, Wien
1860; französ. übers.: Louis Léger, Chronique dite de Nestor, t r a d u i t e . . .
Paris 1884 = Publications de l'Ecole des Langues Orientales Vivantes, H. Série, 13.
Nik. K. X. Nikephoros Kallistos Xanthopulos, Historia ecclesiastica (bis 610): Migne, P. G. 146
und 147.
Nik. ptr. Nikephoros patriarches, 'laxogia avnofioç (602/769): Niceph. opuscula historica, ed. C. de
Boor, Lipsiae 1880.
Nik. ptr. Antirr. ders., Antirrhetikoi: Migne, P. G. 100, 206/534.
Nik. Dav. V. Ign. Niketas David, Vita S. Ignatii ptr.: Ma. XVI, 209fi., Migne; P. G. 105, 487/574.
Nuv. Nuvairi (f 1332), teilw. übers, in BAS (italien.) und bei Vasilev pril. H (russ.).
Pap.-Ker. Anal. A. Papadopulos-Kerameus, 'Avdiexxa 'IeQoaolvfitxixrjç ataxvoloytaç, 5 Bde., Petersburg
1891/8.
2*
XX Verzeichnis der am häufigsten benutzten Quellen und Quellensammlungen.

Paul. diac. Paulus diaconus, Hisfcoria gentis Langobardorum: MGH SS rer. Lang. 45/87.
Petr. Sic. Petros v. Sizilien, Historia Manichaeorum: Migne, P. G. 104, 1239/1363.
Phrantzes Georgios Phrantzes, Xgovixôv, rec. I. Bekker, Bonnae 1838 (Bonner Corpus).
Pithoeus Pithoei, Pétri et Francisci, Observationes in Codicem et Novellas : . . per Julianum trans-
latas . . . Paris 1689 [novellen enthaltend].
Poeta Saxo Poeta Saxo, Vita Caroli Magni: M G H S S I , 227/79.
Psell. Hek. Michael Psellos, Xgovoygatpia (976/1077): ed. K. Sathas, Meoaicovtxt) Btßho&ijxt) 4
(1874); The History of Peellus, ed. K. Sathas, London 1899 = Byz. Tests.
Rh. P. Rhalles, G. A. undPotles, M., Zvvzayfia rœv ûriwv xal ÎBQWV xavôvwv, 6 Bde., 1852/9.
(Bd. V, 186'ff. enthält kaisernovellen.)
Sakk. âeXz. Sakkelion, J., 'Pco/navov ßaodécoç rov Aaxantjvov immoXai: AeXxiov I , 657/66; II,
38/48 und 385/409.
Scrimg. Scrimgerus, Henr., AbxoxganÔQwv 'Iovaztviavov, 'Iovorivov, Aiovzoç veagal âiazâÇetç .. .
(Geneva) 1558.
Scr. inc. Scriptor incertus de Leone (V.), ed. I. Bekker [zus. mit] Leon Grammatikos, Bonnae
1842 (Bonner Corpus).
Seb. Sebeos, Histoire d'Héraclius, ed. Fr. Macler, Paris 1904 (franz. übers.).
Sibt-ibn-al-Djauzi Sibt-ibn-al-Djauzi (f 1257), Kitab-mirat-az-zaman, teilw. übers, bei Vas. pril. II
[atis hss.].
Sim. Theophylaktos Simokattes, 'Iaxogia oixovfievixrj (585/602), ed. C. de Boor, Lipsiae 1887.
Sobr. Polnoe sobranie russkich lëtopisej, 1.1. : Lavrentievskaja i troickaja lëtopisi ( = sog. Nestor),
Petersburg 1846.
Steph. As. Stephan Asochik (v. Taron) (armen.) (11. jh.), VseobSëaja istorija, pered. N. Emin, Mos-
kau 1864 (rues, übers.); übers, v. H. Geizer und Aug. Burckhardt, Leipzig 1907.
Sym. M. (Pseudo-)Symeon Magistros, Xgovoyga<pia (bis 963), rec. I. Bekker (zus. mit Theoph. C.),
Bonnae 1838 (Bonner Corpus).
Syrer Brooks E. W. Brooks, A Syriac chronicle of the year 846: Zeitschrift der Deutschen Morgenl.
Gesellschaft 51 (1897), 569/88.
Tab. Tabari (f 923), Annales, ed. M. J. de Goeje, Lugd. Batav. 1879 S. [die Seitenzahlen dieser
arab. ausgabe sind nach möglichkeit aus Vas. pril. I und I I angeführt]. Traduite
sur la version d'Abou 'Ali Mo'hammed B e r a m i . . . par H. Zotenberg, Paris 1869/74
(die nachfolge Mohammeds umfassend). Teilw. übers, bei E. W. Brooks, Byz. and
Arabs . . . ; die älteste Zeit in deutscher übers, bei Th. Nöldeke, Tabari, Geschichte
der Perser und Araber z. Zt. der Sasaniden . . . Leyden 1879.
Theoph. Theophanee, Xgovoygaqjia (284/813), ed. C. de Boor (mit der übers, des Anastasius), 1.1.
(griech. text), Lipsiae 1883.
Thom. arch. Thomas archidiaconus, Historia Salonitana, in: Joh. Lucius, De regno Dalmatiae et
Croatiae, Amstelodami 1666 (folio), 312/70.
Thom. Ardz. Thomas Ardzruni, Histoire des Ardzrouni (armen.), übers, in: Collection des historiens
arméniens, trad. par M. Brosset, t. 1., Petersburg 1874, S. 1/266.
Transi. S. Clem. Translatio S. Clementis, bei J . A. Ginzel, Geschichte der Slavenapostel Cyrill und Method,
Leitmeritz 1857.
T. Th. I Tafel, G. L. Fr. und G. M. Thomas, Urkunden zur älteren Handels- und Staatsgeschichte
der Republik Venedig, I. Theil [814/1205], Wien 1856 = Fontes Rerum Austria-
carum, Abt. U, Dipl., Bd. XU.
Th. M. Theiner, Aug. et Franc. Miklosich, Monumenta spectantia ad unionem ecclesiarum Graecae
et Romanae . . . Vindobonae 1872.
Trinch. Trinchera, Franc., Syllabus graecarum membranarum, Neapel 1865 (aus dem register
des Petrus diaconus in Monte Cassino).
Troya Troya, Carlo, Codice diplomatico langobardo dal 568 al 574, Neapel 1852/9.
Vaquidi Mutanabbi, Carmina cum commentario W â h i d i i . . . ed. Fr. Dieterici, Berolinil868/61.
[Enthalten auch in:] Motenabbi, der größte arabische Dichter. Zum ersten Mahle
ganz übersetzt von J. v. Hammer, Wien 1824.
Vardan Vardan Velikij (armen.), Vseobsöaja istorija, perev. N. Emin, Moskva 1861 (russ.).
Verzeichnis der am häufigsten benutzten Darstellungen, Monographien und Abhandlungen. XXI

Vas. priL Vasilev, A. A., Viranti ja i Araby, I. II. = Zapiski Ist.-Fil. Fakolteta Imp. St. Petersburgsk.
Universiteta, ö. 56 (1900) i 66 (1905). Gibt in den prilogenija jedes bandes
die russ. Übersetzung der einschlägigen arabischen texte, teils aus hs. material
teils aus drucken.
Vita Ath. Vie de S. Athanase l'Athonite (ed. L. Petit), in: Analecta Bollandiana 25 (1906), 1/89.
Vita Car. M. Vita Caroli Magni, in: Die Legende K. d. G. im 11. und 12. Jh., hersg. v. Gerhard
Rauschen, Lpz. 1890 = Publikationen der Gesellschaft für rheinische Geschichte, 7.
Vita Cosm. et Joh. Vita Cosmae et Johannis Dam., ed. (aus cod. 1 des Muttergottesklosters auf Chalki):
A. Papadopulos-Kerameus, Analecta IV, 271/302; (aus cod. Athen. 983): ebenda,
IV, 303/50.
Vita Cyr. Vita Cyrilli (altslav.-latein.), ed. E. Dümmler u. F. Miklosich: Die Legende des hl.
Cyrillus. = Denkschriften d. Kais. Ak. d. Wiss. Wien, 19 (1870), 203/48.
Vita Cyr. leg. Mor. Vita Cyrilli: Legenda Moravica und Legenda Pannonica: bei Ginzel, s. S. XXIV.
Vita S. Eliae Vita S. Eliae: AA SS Aug. III, 505 B.
Vita Euth. Vita S. Euthymii ptr. Cpleos., ed. C. de Boor, Berlin 1888.
Vita Hlud. Vita Hludovici imperatoris (787/840): MGH SS I I , 607/48.
Vita Joh. Dam. Vita S. Johannis Damasceni: Migne, P. G. 94, 429/502.
Vita S. Lucae min. Vita S. Lucae minoris: Migne, P. G. 111, 441/80.
Vita Meth. Vita S. Methodii ptr. Cpleos: Migne, P. G. 100, 1244/61.
Vita S. Pauli jun. Vita S. Pauli junioris: Anal. Bollandiana XI (1892), 5/182.
Vita Steph. Vita S. Stephani: Migne, P. G. 100, 1069/1186.
Vita Theoct. Vita Theoctisti Lesbii, in: bei L. Allatius, De Symeonum scriptis, Paris 1664.
Vita Theod. Vita Theodori Grapti: Migne, P. G. 116, 653/84.
Vita Theod. Stud. Vita Theodori Studitae (von Michael Studites): Migne, P. G. 99, 294/328.
Vlad. Bud. Vladimirskij -Budanov, T., Christomatija po istorii russkago prava, izd. 5., St. Peterb.-
Kiev 1899.
Voelli Voellius Guil. et Henr. Justellius, Bibliotheca juris canonici, t. 1. 2., Paris 1661 [ent-
hält kaisernovellenj.
Widuk. Widukindus Corbeiensis, Res gestae Saxonicae (919/973): MGH SS III, 416/67.
Zach. TIQ6%. vo/i. Zachariae, C. Ed. v., 'O JiQÖxeiQog vófwg, Heidelberg 1837.
Zach. Coli. ders., Collectio librorum juris graeco-romani ineditorum, Lipsiae 1852.
Zach. Del. ders., Historiae Juris Graeci-Romani Delineatio, Heidelberg 1839 [enthält kaisernovellen],
Zon. Johannes Zonaras, XQOVIXÓV (bis 1118), ed. Lud. Dindorf, Lipsiae 1868/75.

Verzeichnis der am häufigsten benutzten Darstellungen, Monographien


und Abhandlungen.
Ab. Abel, Sig., Jahrb. d. fränkischen Reiches unter Karl d. Gr., I. (2. Aufl.), Lpz. 1888; II.
(1. Aufl.), Lpz. 1883.
Abicht Abicht, R., Der Angriff der Bulgaren auf Kpl. i. J . 896 n. Chr.: Arch. f. slav. Phil.
17 (1895), 477/82.
Aboba Materialy dlja bolg. drévnostej: Aboba-Pliska = Izvéstija Russk. Archeolog. Instituta
v K/polé X, Sofia 1905.
Ad. Adamek, Otto; Beiträge z. Geschichte des byz/Kaisers Maurikios, Progr. Graz 1890/1.
Am. Amari, Mich., Storia dei Musulmani di Sicilia, Vol. 1—3, Firenze 1854/68.
Anast. Sv. G. Anastasijeviö, D., Sveta gora = Glasnik 18 (1907).
Andr. Fin. Andreades, And. M., Über die Finanzen von Byzanz, übers, v. H. Mertel = Finanzarchiv
26,H (1909), 1/28.
Andr. dtjfi. olx. ders., 'ImoQla xrjg éXirjvtxrjg drjfioaiag olxovo/uag, Athen 1918.
Barac Barac, G. M., Kritiko-sravnytl'nyj analiz' dogovorov Rusi s Vizantiej, Kiev 1910 [vgl.
dazu die besprechung von Salomon, B. Z. 20 (1911), 522 ff.].
Barskij Barskij, N., Stranstvovanija po svatych mjgstach, Petersburg 1887.
XXII Verzeichnis der am häufigsten benutzten Darstellungen, Monographien und Abhandlungen.

Bayn. Av. Baynes, Norm. H., The date of the Avar surprise: B. Z. 21 (1912), 110/28.
Bayn. Constr. ders., The literary construction of the history of Simocatta = Xénia. Hommage inter-
national à l'Université Nat. de Grèce . . . 1912, 32/41.
Bayn. Rest. ders., The restauration of the Cross at Jerusalem: Engt Hist. Review 27 (1912), 287/99.
Bayn. Succ. ders., The successors of Justinian: Cambridge Medieval History II (1913), 263/301.
Beck. Exp. Becker, C. H., The expansion of the Saracens. The East: Cambridge Medieval History
II (1913), 329/364.
Besta Besta, Em., Un sigillo inedito di Lione l'lsaurico: Studi giuridici in onore di Carlo
Fadda IV (1906), 287/310.
Best. BestuSev-Rjumin, K. N., Geschichte Russlands, übs. von Th. Schiemann, Mitau 1873.
Bethm. Ziv. Bethmann-Hollweg, M. A., Der römische Zivilprozeß, Bonn 1866 = Der Zivilprozeß
des gemeinen Rechts, Bd. 3.
Blume Blume, Leges Langobardorum : Archiv 5 (1824), 222/301.
BM Böhmer, Jak. F. und Mühlbacher, E., Regesta Imperii, I: Die Regesten des Kaiser-
reichs unter den Karolingern. 761/918. 2. Aufl., Innsbr. 1899/1908.
Bol. Bolotov, V., K istorii imperatora Iraklija: Viz. Vrem. 14 (1907), 68/124.
Boor Not. Boor, C. de, Nachträge zu den Notitiae episcopatuum: Ztschr. f. Kirchengeschichte 12
(1891), 303/22.
Bousq. Bousquet, Georges, Histoire du peuple bulgare, Paris 1909.
Bra. Brandi, Karl, Der byz. Kaiserbrief aus St. Denis: Arch. f. Urkundenf. 1 (1908), 5/86
[mit regesten von 527/912].
Br£hier Church Bréhier, Louis, The Greek church: its relations with the west up to 1054: Cambr.
Medieval History III (1923), 246/73.
Brent. Brentano, Lujo, Die byzantinische Volkswirtschaft, Moskau u. Lpz. 1917: S.-A. aus
Schmollers Jahrbuch 41 (1917), H. 2.
Bresslau Konr. Bresslau, H., Jahresberichte des Deutschen Reiches unter Konrad II, 2 Bde., Lpz.
1879. 1884.
Brooks Ar. Brooks, E. W., The Arabs in Asia Minor from Arabic sources: Journal of Hellenic
Studies 18 (1898), 182/208.
Brooks Broth. ders., The brothers of the emperor Constantin IV.: Engl. Hist. Rev. 30 (1915), 49/51.
Brooks Byz. ders., Byzantines and Arabs in the time of the early Abbasids: Engl. Hist. Rev. 15
(1900), 728/47 u. 16 (1901), 84/92.
Brooks Crete ders., The Arab occupation of Crete: Engl. Hist. Rev. 28 (1913), 431/43.
Brooks Str. ders., The struggle with the Saracens (717/867): Cambr. Medieval Hist. HI (1923),
119/38.
Brooks Succ. ders., The successors of Heraclius to 717: Cambridge Medieval History II (1913),
391/417.
Brooks Theoph. ders., The chronology of Theophanes 607/775: B. Z. 8 (1899), 82/97.
Bross. G4orgie Brosset, M. Fél., Histoire de la Géorgie, Petersburg 1849.
Bruckn. Rufll. Brückner, Alex., Geschichte Russlands bis zum Ende des 18. Jh., Bd. 1, Gotha 1896
= Gesch. d. europ. Staaten, Werk 29.
Briickn. Thes. ders., Thesen zur cyrillisch-methodischen Frage: Arch. f. slav. PhiL 28 (1906), 186/229.
Bu. EE Bury, J. B., A History of the Eastern Empire from the fall of Irene to the acces-
sion of Basil I. <A. D. 802/67), Ldn. 1912.
Bu. Emb. ders., The embassy of John the Grammarian: Engl. Hist. Rev. 24 (1909), 296/9.
Bu. LRE ders., History of the Later Roman Empire. Vol. II., London, 1889.
Bu. Sim. ders., The chronology of Theophyl. Simokattes: Engl. Hist. Rev. 3 (1888), 310/5.
Bu. Treaty derB., The Bulgarian treaty of A. D. 814 and the • Great Fence of Thrace: Engl. Hist.
Rev. 25 (1910), 276/87.
Bu. Turcs ders., The Turcs in the 6 t h century: Engl Hist. Rev. 12 (1897), 417/26.
Buss. Bussel, F. W., The Roman Empire. Essays on the constitutional history from the
accession of Domitian (81 A.D.) to the retirement of Nicephorus III (1081 A.D.),
London 1919 [enthält eine wertvolle darstellung der armen, geschichte],
Butl. Butler, Alf. J., The Arab conquest of Egypt, Oxford 1902.
Caet. Caetani, Leoni, Annali dell'Islam, Milano 1905.
Cal. Calisse, C., II governo dei Bisantini in Italia: Riv. stor. Ital. 2 (1885), 265/335.
Verzeichnis der am häufigsten benutzten Darstellungen, Monographien and Abhandlungen. XXIII

Case. Cassel, Paul, Der chazarische Königsbrief aus dem 10. Jh., Berlin 1877.
Chav. Chavanne, Ed., Documents sur les Tou-Kiue (Turcs) occidentaux: Sbornik trudov
Orchonskoj ekspedizii 6, Petersburg 1903.
Cohn Cohn, Hugo, Die Stellung der byzantinischen Statthalter in Ober- und Mittelitalien
<546/761), Berlin 1889.
Con. Conybeare, J. C., The key of truth, Oxford 1898.
Cord. Cordier, Henri, Histoire générale de la Chine, Paris 1920/1.
Cam. Juifß Cumont, Franz, La conversion des juifs byzantins au IX. siècle: Bevue de l'instruction
pubL en Belgique 46 (1903), 8/15.
Daghb. Daghbaschean, H., Gründung des Bagratidenreichs durch Aschot Bagratuni, Berlin
1893.
Diehl Diehl, Ch., Études sur l'administration byzantine dans l'exarohat deRavenne <568/751),
Paris 1888.
Diehl Afr. ders., L'Afrique byzantine. Histoire de la domination byzantine en Afrique <633/709),
Paris 1896.
Diehl Leo ders., Leo III. and the Isaurian dynasty und: From Nicephorus to the fall of the
Phrygian dynasty: Cambr. Médiéval History III (1923), 1/48.
Dimitriu Dimitriu, A., E voprosu o dogovorach Russkich s Grekami: Viz. Vrem. ¡2 (1895), 531/50.
Dobsch. Christ. Dobschütz, Ernst v., Christusbilder, Leipzig 1899: Texte und Unters, zur Geschichte
der altchristlichen Literatur, N. F., Bd. 3 ( = Ges.-F., Bd. 18).
Dobsch. Theoph. ders., Der Kammerherr Theophanes: B. Z. 10 (1901), 166/181.
Drin. Gram. Drinov, M. S., Tri gramoti dadeni ot Vasilij II. naBulg. Ochridskij archiep., in: Period.
opisanie na Bulg. Kniï. Druïestvo, I, 7 und 8 (1873) = Suëeninija II (Sofia
1911), 207/14.
Drin. Ju. ders., Juznye slavjane i Vizantia v X vëkë: Ctenija v Imp. ObSö. Ist. i Drëvn.
* Rossijskich pri Mosk. Univ. 1875, III = Suëeninija, 366/520.
Drin. Zas. ders., Zaselenie balkansk. poluostrova slavjanami: Ctenija . . . 1872, IV = Suëeninija,
139/316.
Dü. Ber. Dümmler, Ernst, Gesta Berengarii imperatoris, Halle 1871.
Dü. OR Dümmler, Ernst, Geschichte des ostfränkischen Reiches, 2. AufL, Bd. 1. 2., Leipzig 1887;
Bd. 3., Leipzig 1888: Jahrbücher der Deutschen Geschichte.
Dü. Sl. Ders., Über die älteste Geschichte der Slaven in Dalmatien: Sitzb. der Kais. Ak. d.
Wiss. Wien, Phil.-hist. Kl. 20 (1856), 353/429.
Eb. Ebers, Godeh. Jos., Der Papst und die römische Kurie: I. Wahl, Ordin. und Krö-
nung des Papstes, Paderborn 1916 — Quellensammlung'z. kirchl. Rechtsgeschichte
und z. Kirchenrecht, 3.
EU. Sen. Ellissen, O. A., Der Senat im oströmischen Reich, Göttingen 1881.
Fallm. Fallmerayer, J. Ph., Geschichte der Halbinsel Morea, I., Stuttgart 1830.
Fanta Fanta, A., Die Verträge der [deutschen] Kaiser mit Venedig bis z. J. 983: MÖIG
Ergzbd. 1 (1885), 51/128.
Ferr. Ferradou, André, Les biens des monastères à Byzance, Bordeaux 1896.
Ferrini Ferrini, C., Edizione critica del vô/xoç yeœgyixôç: B. Z. 7 (1898), 658/671.
Fi. Finlay, George, History of Greece, rev. H. F. Tozer, Oxford 1877.
Filier Filier, Ernst, Quaestiones de Leontii Armenii historia, Leipzig 1904.
Flügel He. Flügel, Gust., Die arabischen, persischen und türkischen Handschriften der k. k. Hof-
bibliothek Wien, 3 Bde., Wien, 1866/7.
Freyt. Hamd. Freytag, G. W., Geschichte der Dynastien der Hamdaniden in Mosul und Aleppo:
Zeitschr. d. D. Morgenl. Ges. 10 (1856), 432/98 und 11 (1857), 177/252.
Friedr. Ber. Friedrich, Joh-, Der ursprüngliche, bei Georgios Monachos nur teilweise erhaltene Bericht
über die- Paulikianer: Sitzb. d. Bay. Ak. d. Wiss., Phil.-hist. Kl. 1896, H. 1.
Gaign. Gaignerot, Roland, Des bénéfices militaires dans l'Empire Romain et spéc. en Orient
et au X me siècle, Bordeaux 1898.
Gasq. Gasquet, A., L'empire byzantin et la monarchie franque, Paris 1888.
Gaß Ath. Gaß, Wilh., Zur Geschichte der Athosklöster, Gießen 1865.
Gay Gay, Jules, L'Italie méridionale et l'empire byzantin (867/1071), Paris 1904.
Ged. Ath. Gedeon, Jo. Man., 'O "A&ύ, Kpl. 1886.
XXIV Verzeichnis der am häufigsten benutzten Darstellungen, Monographien und Abhandlungen.

Ged. Tliv. Gedeon, Jo. Man., IIatQtaQxixoi nivaxe? (36/1884), Kpl. 1890.
Ge. Abr. Geizer, Hch., Abriß der byzantinischen Kaisergeschichte, in: Krumbacher, Gesch. der
byz. Litteratur, 2. Aufl., München 1897, 911/1067.
Ge. Achr. ders., Der Patriarchat von Achrida, Geschichte und Urkunden, Leipzig 1902 = Abh.
der K. Sachs. Ges. d. Wiss., Phil.-hist. Kl., Bd. 20, N. 5.
Ge. Arm. ders., Artikel „Armenien" in der Protest. Realenzyklopädie.
Ge. Biet. ders., Ungedruckte und wenig bekannte Bistümerverzeichnisse der orientalischen Kirche:
B. Z. 2 (1893), 22/78.
Ge. Chalk. ders., Chalkedon oder Karchedon: Rhein. Mus., N. F. 48 (1893), 161/74.
Ge. Kg. ders., Byz. Kulturgeschichte, Tübingen 1909.
Ge. Not. ders., Ungedruckte und ungenügend veröffentlichte Texte der Notitiae episcopatuum. . .
München 1903 = Abhandl. d. k. b. Akademie der Wissenschaften, I. Kl., Bd. 21,
Abh. 3.
Ge. Staat ders., Das Verhältnis von Staat und Kirche in Byzanz.: Ausgew. kleine Schriften, Lpz.
1907, S. 57/141.
Ge. Themen ders., Genesis der byz. Themenverfassung: Leipzig 1899 = Abh. d. K. Sachs. Ges. d.
Wiss., Phil.-hist. Kl. 18 N. 5.
Ge. Zeitb. ders., Zur Zeitbestimmung dergriech. Notitiae episcopatuum: Zeitschr. f. prot. Theol.
12 (1886), 337/72.
Ge. Zogr. ders., 6 Urkunden des Georgsklosters Zografu: B. Z. 12 (1903), 498/532.
Gerl. Her. Gerland, E. ( Die Feldzüge des Kaisers Herakleios: B. Z. 3 (1894), 330/73.
Gfrörer Gfrörer, A. Fr., Byzantinische Geschichten. 3 Bde., Graz 1872/7.
Ghaz. Ghazarian, Mkrtitsch, Armenien unter der arabischen Herrschaft, Marburg 1903.
Gibb. Gibbon, Edw., The history of the decline and fall of the Roman Empire, ed. J . B.
Bury, London 1907.
Gies. Giesebrecht, Wilh., Geschichte der deutschen Kaiserzeit, 3. Aufl., Bd. 1. 2., Braunschweig
1863.
Ginzel Ginzel, J . A., Geschichte der Slavenapostel Cyrill und Methodius, Wien 1861 [ent-
hält die legendentexte].
Goldast Goldast, Melchior, Imp. decreta de cultu imaginum, Frankfurt 1608.
GoL Ist. Golubinski, E., Istorija russkoj cerkvi, Moskau 1901.
GoL oe. ders., Kratkij oSerk istorii pravoslov. zerkvej, bolg., serbskoj i rum. ili moldo-vola£skoj,
Moskau 1871.
Görr. Greg. Görres, Franz, Papst Gregor der Große und Kaiser Phokas: Zeitschr. f. wiss. Theo-
logie 44 (1901), 592/602.
Görr. Just. ders., Justinian n . und das römische Papsttum: B. Z. 17 (1908), 432/454.
Görr. Westg. ders., Die byzantinische Abstammung der spanischen Westgotenkönige Erwich und
Witiza: B. Z. 19 (1910), 430/9.
Graetz Graetz, H., Geschichte der Juden, Bd. 5, 2. Aufl., Leipzig 1871.
Gren Gren, A., Dinastija Bagratidov v Armenii: Zurn. min. nar. prov. 290(1893), 52/139.
Groh Groh, Kurt, Geschichte des oströmischen Kaisers Justin II., Leipzig 1889.
Gundl. Gundlach, Wilh., Die Sammlung der Epistulae Austrasiacae: Neues Archiv 13 (1888),
367/87.
Güt. Güterbock, Karl, Byzanz und Persien in ihren diplomatischen und völkerrechtlichen
Beziehungen im Zeitalter Justinians, Berlin 1906.
Gutschm. Gutschmid, Alfred, Kleine Schriften, hrsg. v. F. Rühl, Leipzig 1889/94.
Hänel Hänel, Gust. Fr., Über ein unediertes Gesetz des Kaisers Justinus H.: Berichte d.
Sächs. Ges. d. Wiss., Phil.-hist. Kl. 1857, S. 1/21.
Harn. Harnack, Otto, Die Beziehungen des fränkisch-italischen zu dem byz. Reiche unter
der Regierung Karls des Großen und der späteren Kaiser karol. Stammes, Göt-
tingen 1880.
Ha. Hartmann, L. M., Geschichte Italiens im Mittelalter, Bd. 1. 2 n . a ; 3 (1 . 2 , Leipzig 1897:
Gesch. d. europ. Staaten, 32. Werk,
Ha. UBV ders., Untersuchungen zur Geschichte der Byz. Verwaltung in Italien (540/750), Leip-
zig 1889.
He. Hertzberg, G. F., Geschichte des byzantinischen und des osmanischen Reiches, Berlin 1863.
Verzeichnis der am häufigsten benutzten Darstellungen, Monographien und Abhandlungen. XXV

Hef. Hefele, C.Jos., Conciliengeschichte, 2. Aufl., Bd. 3/6, Freiburg 1877/90.


Heimb. GGRR Heimbaoh, C. W. E., Griechisch-römisches Recht: bei Ersch und Gruber, 86, 191/417.
Henze Henze, Walt., Über den Brief Kaiser Ludwigs II. an den Kaiser Basilius: Neues Archiv
35 (1909), 661/76.
Herg. Hergenröther, J., Photius, Bd. 1/3, Regensburg 1867.
Heyd Heyd, Wilh., Histoire du commerce du levant au moyen âge. Édition française con-
sidér. augmentée par l'auteur, publiée par F. Raynaud, t. 1. 2., Leipzig 1923 (Neu-
druck).
Hi. Ben. Hirsch, Ferd., Das Herzogtum Benevent bis zum Untergang des langobardischen
Reiches, Leipzig 1871.
Hi. B. Sfc. ders., Byzantinische Studien, Leipzig 1876.
Hi. Konst. ders., Kaiser Konstantin VH. Porphyrogennetos: Pgr. Berlin, Königstädter Realschule,
1873 [nach eig. bemerkung (S. 3, A.) ein allgemeiner auszug aus Rambaud].
Hodgk. It. Hodgkin, Thomas, Italy and her invaders, Bd. 5/9, Oxford 1885/99.
Hodgk. Theoph. ders., The chrqpology of Theophanes in the 8 t h century: Engl. Hist. Review 13 (1898),
283/9.
Hodgs. Ven. Hodgson, F. C., The early history of Venice from the foundation to the conquest
of Cpl. A. D. 1204, London 1901.
Hopf Hopf, K., Griechische Geschichte: bei Ersch und Gruber 85/6.
Hub. Et. Hubert, Henri, Etude sur la formation des Etats de l'Eglise: Revue hist. 69 (1899),
1/40; 241/72.
Hub. Theoph. ders., Chronologie de Théophane: B.Z. 6 (1897), 491/505.
Hübschm. Hübschmann, Hch., Zur Geschichte Armeniens und der ersten Kriege der Araber, Leip-
zig (ohne Jahr).
Jag. Conv. Jagiß, V., Conversation of the Slavs: Cambr. Medieval Hist. HI (1923), 215/245.
Jag. Entst. ders., Zur Entstehungsgeschichte der kirchenslavischen Sprache: Denkschr. d. kais.
Ak. d. Wiss. (Wien), Phil.-hist. Kl. 47 (1901), 1. Abh. und 3. Abh.
Ja.-Lö. Jaffé, Ph., Regesta pontif. Romanorum... ed. I I . . . curav. S. Löwenfeld, F. Kaltenbrunner,
P. Ewald, 1.1., Lipsiae 1881.
Jeep Jeep, Ludwig, Quellenuntersuchungen zu den griechischen Kirchenhistorikern: Jahr-
bücher f. class. Phil., Suppl. 14 (1885), 53/178.
Jir. Bulg. Jirecek, Const., Geschichte der Bulgaren, Prag 1876.
Jir. Rom. ders., Die Romanen in den Städten Dalmatiens während des Mittelalters: Denkschr.
d. kais. Ak. d. Wiss. (Wien), Phil.-hist. Kl. 48 (1902), 3. Abh.
Jir. Serb. ders., Geschichte der Serben, Bd. 1, Gotha 1911 = Gesch. d. Europ. Staaten, 38.
Werk.
Jorga Rum. Jorga, N., Geschichte des rumänischen Volkes, Bd. 1, Gotha 1905 = Geschichte d.
Europ. Staaten, 34. Werk.
Ju. Justi, Ferd., Geschichte Irans von den ältesten Zeiten bis zum Ausgang der Sasa-
niden: Grundriß d. iran. Phil. II (1896/1904), 395/551.
Kadi. Kadlec, Ch., The empire and its Northern neighbours: Cambr. Medieval Hist. HI
(1923), 183/215.
Kall. Kalligas, Sophr., 'Aûmviàç ijxoi ZVVTO/xoç neQiyQaxpi] Tov 'Ayiov "OQOVÇ "A&COVOÇ, Athos
1863.
Kä. Kästner, Joh., De imperio Constantini HI., Leipzig 1907 = Commentationes phil. Jen.,
8, fasc. 1, 1/87.
Karol. Karolides, P., 'H nôhç 'A/J.6QIOV, Athen 1908.
Kaufm. Kaufmann, D., Die Chronik des Achimaaz: B. Z. 6 (1897), 101/5.
Kleinclausz Kleinclausz, A., L'empire carolingien, ses origines et ses transformations, Paris 1902.
Kö.-Dü. Köpke, R. und Ernst Dümmler, Otto der Große, Leipzig 1876 = Jahrbücher des
Deutschen Reiches.
Kötzschke Kötzsohke, Gust., Allg. Wirtschaftsgeschichte des Mittelalters, Jena 1924 = Handbuch
der Wirtschaftsgeschichte, hrsg. v. Gg. Brodnitz.
Kretschm. Kretschmayr, Hch., Geschichte von Venedig, Bd. 1. 2., Leipzig 1905. 1920 —Geschichte
der Europ. Staaten, 35. Werk.
Krumb. Krumbacher, Karl, Geschichte der byzantinischen Litteratur, 2. Aufl., Münchcn 1897.
XXVI Verzeichnis der am häufigsten benutzten Darstellungen, Monographien und Abhandlungen.

Kubitsch. Kubitschek, Wilh., Zum 'Enagxixov ßißXiov: Numism. Zeitschr. 44, N. F. 4 (1911),
186/201.
Kul. Bosp. Kulakovskij, Ju., K istorii Bospora Kimmer. v koncë VI vëka: Viz. Vrem. 3 (1896), 1/17,
Kutsch. Kutschera, H. v., Die Chazaren, 2. Aufl., Wien 1910.
Kuun Kuun, Géza, Relationum Hungarorum cum oriente . . . hist. antiquissima, t. II., Clau-
diopoli 1896.
Laf. Lafuente, Mod., Historia general de España, Madrid 1860/67.
Lampr. Kat. Lampros, Spyr. P., KaxâXoyoç x&v èv tais ßißha&tjxaie rov 'Ayiov "OQOVÇ ÍXXT¡V.
xcoôixcov, Cambridge 1895.
Lampr. Lampros, Neos 'Ek%rp>o(iv^¡x(ov [gelegentl. zitate].
Lane P. Lane Poole, Stanley, A history of Egypte in the middle ages, London 1901.
Langen Langen, Jos., Geschichte der römischen Kirche von Leo I./Nikolaus I., Bonn 1885.
Langt. Langlois, Vict., Géographie de P t o l é m é e . . . précédée d'une introduction sur le mont
Athos, les monastères et les dépôts littéraires de la presqu'île sainte, Paris 1867
[enthält die nach Sevastianovs listen ergänzten archivberichte von Uspenskij,
Avraamoviö, J. Müller].
Laak. Laskin, Gavr., Iraklij, Charkov 1889.
Laurent Laurent, L., L'Arménie entre Byzance et l'Islam depuis la conquête arabe jusqu'en
886, Paris 1919 = Bibliothèque des Éo. Franc. d'Athènes et de Rome, faso.
117.
Laur. ZvU. 29 Lauriotes, Al. Eumorph., 'H èv"Aêqy legà (iovr¡ Meyiart] Aavga: 'O èv K¡n¿Xei 'EJLXtjv.
QtXoX. JvUoyoç 29 (1907), 107/20.
Lembke Lembke, F. W., Geschichte Spaniens, Bd. 1, Hamburg 1831 = Gesch. d. Europ. Staaten,
Werk 5.
Lenel Ep. Lenel, Walter, Die Epochen der älteren venezianischen Geschichte: Hist. Ztschr. 104
(3. Folge, 8 = 1910), 237/77.
Le. Üb. Lentz, Ed., Der allmähliche Übergang Venedigs von faktischer zu nomineller Unab-
hängigkeit von Byzanz: B. Z. 3 (1894), 65/115.
Le. Verh. ders., Das Verhältnis Venedigs zu Byzanz nach dem Fall des Exarchats bis zum Aus-
gang des 9. Jahrh., Berlin 1891.
Leonh. Leonhardt, K., Kaiser Nikephoros II. Phokas und die Hamdaniden, Halle 1867.
Litz. Litzica, Const., Manuscrisele Grecesci din bibL Acad. Romane = Analele Aoad. Ro-
mane, Ser. II, t. XXIH, sect. lit., Bukarest 1900.
Lo. Lombard, Alfr., Constantin V. empereur des Romains <745/776>, Paris 1902.
Maassen, Friedr., Geschichte der Quellen und der Literatur des canonischen Rechts,
Maassen Bd. 1., Gratz 1870.
Manojleviö, Gavro, Jadransko pomorje IX stoljeca u svjëtlu istoßnorimske [vizant.-
Man. rimske] povjesti: Rad Jugoslav. Akad., kn. 150 (1902), 1/102.
(Marc, Paul), Plan eines Corpus der griech. Urkunden des Mittelalters und der neueren
Marc Zeit, München 1903.
Marquardt, Jos., Hist. Glossen zu den alttürkischen Inschriften : Wiener Zeitschr. f. die
Marqu. Inschr. Kunde d. Morgenlands 12 (1898), 157/200.
Marqu. Str. ders., Osteuropäische u. ostasiatische Streifzüge, Lpz. 1903.
Martens Martens, Wilh., Die römische Frage, Stuttgart 1881.
May. Mayer, Ernst, Italienische Verfassungsgeschichte, Bd. 1., Lpz. 1909.
Mert. Merten, Erich, Zum Perserkriege der byz. Kaiser Justinos II. u. Tiberios H., Jahresb.
Weimar 1911.
Mey. Hu. Meyer, Philipp, Haupturkunden f. die Geschichte der Athosklöster, Lpz. 1894.
Mili. Bulg Miller, Will., The rise and fall of the first Bulgarian empire (679/1018): Cambr. Medieval
Hist. III (1923), 230/45.
Mkrt. Mkrttschian, Karapet, Die Paulicianer, Lpz. 1893.
Monn. 'Emß. Monnier, Henri, Etudes de droit byzantin, I: L' imßoXrj : Nouv. Revue historique de
droit fr. et étr. 16 (1892), 125/64; 497/642; 637/72; 18 (1894), 433/86; 19 (1895),
59/103.
Monn. Léon ders., Les nouvelles'de Léon le Sage, Bordeaux 1923 = Bibliothèque des Univer-
sités du Midi, fase. 17.
Verzeichnis der am häufigsten benutzten Darstellungen, Monographien und Abhandlangen. XXVII

Monn. Méd. Monnier, Etudes de droit byzantin. Méditations sur la constitution 'Exarégcp et le jus
poenitendi: Nouv. Revue historique de droit fr. et étr. 24 (1900), 37/107; 28B/337.
Mordtm. 'Aß. Mordtmann, A., Ol "Aßaqtg xal oî Ûègaai jiqò tfjç K/nóiecos: '0 h KjjtóXet 0iXoX.
ZvXXoyoç, naQâQxy/M 19/22 (1891), 64/60.
Morg. Morgan, Jacques de, Histoire du peuple arménien, Paris 1919.
Mortr. Mortreuil, J.-A.-B., Histoire du droit byzantin, Paris 1843/46.
Müll. Ath. Müller, Jos., Historische Denkmäler in den Klöstern des Athos: Slav. Bibliothek 1 (1851),
123/258.
Müll. Isl. Müller, Aug., Der Islam im Morgen- und Abendland, I., Berlin 1885.
Mar. Muralt, Ed. de, Essai de Chronographie byzantine de 395 à 1057, Petersb. 1855.
Murphy Murphy, James C., The history of the Mahomet. Empire in Spain, Ldn. 1816.
Myst. Mystakides, B. A., Byzantinisch-deutsohe Beziehungen zur Zeit d. Ottonen, Stuttg.
1891.
Nerutsos Nerutsos, D., Xgiaxiavixal 'A&ijvcu: âeXxiov 3 (1890/92), 5/107.
Neum. Qu. Neumann, Carl, Über die urk. Quellen zur Geschichte der byzantinisch-venetianischen
Beziehungen: B. Z. 1 (1892), 365/78.
Neum. Weltst. ders., Die Weltstellung des byzantinischen Reiches vor d. Kreuzzügen, Lpz. 1894.
Nicole Nicole, Jules, Le livre du préfet ou l'édit de l'empereur Léon le Sage, Genève 1893.
Niss. Nissen, Wald., Die ôiàxa£tç des Michael Attaleiates von 1077, Jena 1894.
Nord. Norden, Walther, Das Papsttum u. Byzanz, Berlin 1903.
Nys Nys, Era., Le droit des gens dans les rapports des Arabes et des Byzantins: Revue
de droit intern, et de législ. comp. 26 (1894), 401/487.
Öls. ölsner, Ludw., Jahrbücher des fränk. Reiches unter Pippin, Lpz. 1871: Jahrbücher
des Deutschen Reiches.
Ott. Ottenthai, E. v., Regesta Imperii II, Lfg. 1, Innsbruck 1893.
Ows. Owsepian, G., Die Entstehungsgeschichte des Monotheletismus, Lpz. 1897.
Pal. Palauzov, Sp., Vëk bolg. carja Simeons, Petersburg 1852.
Parg. Anaple Pargoire, J., Anaple et Sosthène: Izvëstija Russk. Archeol. Inst, v K/polë 3 (¡Sofia 1898),
60/97.
Parg. Mam. Pargoire, Jules, Saint-Mamas, le quartier des Russes à Cple.: Eohos d'Orient 11 (1908),
203/10.
Patr. Biz. Patrono, Oarlo M., Bizantini i Persiani alla fine del VI. secolo: Giorn. della Soc.
Asiatica Italiana 20 (1907), 160/272.
Patr. Confi. ders., Studi Bizantini: Dei conflitti tra 1' imperatore Maurizio Tiberio et il papa
Gregorio Magno: Riv. di Storia Antica, N. S. 13 (1909), 47/83.
Per. Perels, Ernst, Papst Nikolaus I. u. Anastasius bibliothecarius, Berlin 1920.
Pera. Pernice, Aug., L'imperatore Eraclio, Firenze 1905.
Petit Xen. Petit, Louis, Actes de Xénophon = Actes de 1'AthoB I = Viz. Vrem. Priloï. k X. t., N. 1
Petersburg 1903.
Pfist. Pfister, Christ., Gaul under the Merovingian Franks: Cambridge Medieval History II
(1913), 109/31.
Phor. Phoropulos, Joakim D., EIq^vij f) 'Adtjvaia, aimxQca. 'Pmfxaiœv 769/802, Mêçoç vi, Lipsiae
1887.
Plat. Platon, G., La démocratie et le régime fiscal à Athènes, à Rome et de nos jours,
Paris 1899.
Pop. Popov, N., Imperator Leo VI. Mudryj i ego carstvovanie v öerk.-istor. otnog., Mos-
kau 1892.
Ramb. Rambaud, Alfr., L'empire grec au X me siècle: Constantin Porphyrogénète, PariB 1870.
Regel An. Regel, V., Analecta byzantino-russica, Petropoli 1891.
Riant Riant, Paul de, Inventaires des lettres hist. des croisades: Archives de l'Orient Latin, 1
(1881).
Rod. Rodenberg, Carl, Pippin, Karlmann u. Papst Stephan II., Berlin 1923 = Hist. Studien 152.
Roz. Rozen (Rosen) V. R., Imperator Vasilij Bolgarobojca, Petersburg 1883 = Priloïenie k
44. t.: Zapiski Imp. Akad. Nauk, N. 1.
Rypl Rypl, Matth., Die Beziehungen der Slaven u. Avaren zum oströmischen Reiche unter
der Regierung des Kaisers Heraklios, Programm Budweis 1888.
XXVIII Verzeichnis der am häufigsten benutzten Darstellnngen, Monographien und Abhandlungen.

Sab. Sabatier, J., Description gén. des monnaies byzantines, 1.1. 2., Paris 1862 = Cohen,
H., Descr. des monnaies, t. 8. 9.
Sath. MB Sathas, Konst., Meacumvixr) Bißhoärjxt], t. 1/7, Venedig 1872/94.
Sayou Sayou, Ed., Histoire générale des Hongrois, 2 me éd., Bud. 1900.
Schenk I Schenk, Karl, Kaiser Leon III., Diss. Halle 1880.
Schenk II ders., Kaiser Leons III. Walten im Innern: B. Z. 5 (1896), 257/301.
Schloss. Schlosser, Fr. Chr., Geschichte der bilderstürmenden Kaiser, Frankfurt 1812.
Schlumb. Emp. Schlumberger, Gust., Un empereur byzantin au X m e siècle, Paris 1890.
Schlumb. Ep. ders., L'épopée byzantine à la fin du X m e siècle. Basile II. le Tueur des Bulgares,
p. I. II. IH., Paris 1900/5.
Schneid. Schneider, G. A., Der hl. Theodor v. Studion, Münster 1900 = Kirchengesch. Stu-
dien, V, 3.
Schwarzl. Schwarzlose, K., Der Bilderstreit, Gotha 1890.
Sic. Siciliano-Villanueva, Luigi, Diritto bizantino, Milano 1906.
Sick. Krön. Sickel, v., Das byz. Krönungsrecht: B. Z. 7 (1898), 511 ff. (S. 547 Zusammenstellung
der stellen, an denen berichtet wird, daß ein kaiser bei regierungsantritt dem
ptr. v. Kpl. seine rechtgläubigkeit beurkundete.)
Schub. Schubert, H. v., Geschichte d. christl. Kirche im Frühmittelalter, Tübingen 1921.
Sims. Simson, Bernh., Jahrbücher des fränkischen Reiches unter Ludwig d. Frommen, Lpz.
1874 = Jahrbücher des Deutschen Beiches.
Smyrn. Smyrnakes, Geras., To "Ayiov "OQOS, Athen 1903.
Sol. Solovev, S., Istorija Rossii s drevnejSich vremen, t. 1., Moskau 1863.
Song. Songeon, G., Histoire de la Bulgarie, Paris 1913.
Spinti. Spintier, Bud., De Phoca imperatore Romanorum, Jena 1905.
Stan. Stanojeviö, St., Vizantija i Srbi, kn. 1: Balk. poluostrov do VII veka [bis 602], 1903;
kn. 2: Kolonizacija Slovena na Balk. poluostrovu, 1906.
Stein Rav. Stein, E., Beiträge z. Geschichte Ravennas in spätrömischer und byzantinischer Zeit:
Klio 16 (1919), 40/71.
Stein St. ders., Studien zur Geschichte des byz. Reiches, vornehmlich unter den Kaisern
Justinus IL u. Tiberius Constantinus, Stuttgart 1919.
Stein Tib. ders., Des Tiberius Constantinus Novelle negl inißoXrjs u. der edictus Chilperici regis:
Klio 16 (1919), 72/74.
Stein Urk. ders., Eine gefälschte Urkunde aus dem Rechtsstreit zwisohen Aquileja u. Grado: Byz.-
Neugr. Jahrb. 2 (1921), 98/110.
Stöckle Stöckle, Alb., Spätrömische u. byzantinische Zünfte, Lpz. 1911: Klio, Beiheft 9.
Stoop Stoop, E. de, Het Antisémitisme te Byzantium onder Basilius denMacedonier: Verslagen
en mededeelingen. Kon. Vlaamsche Ak. van Taal-en Letterk. 1913, 449/511.
Strauß Strauß, M., Beziehungen Karls des Großen z. byz. Reich, Breslau 1877.
Szalay Szalay, Lad. v., Geschichte Ungarns, deutsch v. H. Wögner, Pest 1866.
Thall. Thallôczy, Ludw., Die ungarischen Beziehungen der Chronik des Presbysters Diocleas:
Arch. f. slav. Phil. 20 (1898), 209/24.
Thom. Thomas, Carl, Theodor v. Studion u. sein Zeitalter, Osnabrück 1892.
Thomop. Thomopulos, St. N., 'Iaxogia trjç jiàAewç IlaxQ&v, Athen 1888.
Tom. KI. Tomaschek, Wilh., Zur historischen Topographie von Kleinasien im Mittelalter: Sitzb.
d. kais. Ak. d. Wiss. (Wien), Phil.-hist. Kl., 124 (1891), VHI. Abh.
Uhi. Uhlirz, K., Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Otto H. u. Otto III., Bd. 1
(Otto H.), Lpz. 1902.
Usp. Vost. Uspenskij, Porf., Vostok christianskij, t. 3., Kiev 1877 [Athosurk. enthaltend].
Vai. Juifs Vailhé, Sim., Les juifs et la prise de Jérusalem en 614: Echos d'Orient 12 (1909),
15/17.
Vai. Proj. ders., Projet d'alliance turco-byzantine au VI me siècle: Echos d'Orient 12 (1909),
206/14.
Vas. I Vasilev, A. A., Vizantija i Araby. Politiöeskija otnoSenija Vizantii i Arabov za vremja
Amorijskoj dinastii, Peterburg 1900 = Zapiski Istor.-FiloL Fakulteta Imperat.
S.-Peterburg8k. Universiteta, ö. 56.
Verzeichnis der tun häufigsten benutzten Darstellungen, Monographien und Abhandlungen. XXIX

Vas. II Vasilev, A. A., Vizantija i Araby. Politiieskija otnoä za vremja Makedonskoj dinastii,
Peterburg 1902 = Zapiski... ö. 66.
Vas. Slav. ders., Slavjane v Grecii: Viz. Vrem. 5 (1899), 404/37.
Vas. Str. ders., The struggle with the Saracens (867/1057): Cambr. Medieval Hist. I l l (1923),
138/150.
Vo. Vogt, Alb., Basile Ie*, empereur de Byzance <867—886), et la civilisation byzantine
à la fin du IX m e siècle, Paris 1908.
Vo. Mac. ders., The Macédonien dynasty from 867 to 976 und from 976 to 1057 A. D.:
Cambr. Medieval Hist. I l l (1923), 49/118.
Watt. Sehr. Wattenbach, Wilh., Das Schriftwesen des Mittelalters, 3. Aufl., Lpz. 1896.
Weil Weil, Gust., Geschichte der Kalifen, Bd. 1. 2. 3., Mannh. 1846/51.
Weise Weise, Jul., Die Langobardenherrsoher von 568/628, Halle 1886.
Wellh. Wellhausen, J., Die Kämpfe der Araber mit den Romäern in der Zeit der Umaijaden
= Nachr. d. Ges. d. Wiss. zu Göttingen, Phil.-hist. Kl. 1901, 414/47.
Wilk. Russ. Wilken, Fr., Über die Verhältnisse der Russen zum byzantinischen Reiche in der
Zeit vom 9./12. Jh.: Abh. d. preuß. Ak. der Wiss., Phil.-hiafc. Kl. 1829, 75/135.
Wilm. Wilmans, Roger, Jahrb. des Deutschen Reiches unter der Herrschaft Ottos III.983/1002,
Berlin 1840.
Wroth Wroth, Warw., Catalogue of the imper, byz. coins in the Brit. Museum, H., London
1908.
Zach. Deb. Zachariae v. Lingenthal, Ed. v., Princ. di un debito pubblico nelT imp. biz.: Ren-
diconti. Istituto Lomb., Serie II, vol. 16, 945/50.
Zach. Anecd. ders., 'Avéxôoxa. Theodori Scholastici Breviarium novellarum. . . . Ex bibl. montis
A t h o . . . . Lipsiae 1843.
Zach. 6GER ders., Geschichte des griechisch-römischen Rechts, 3. Aufl., Berlin 1892.
Zach. Mil. ders., Zum Militärgesetz des Leo: B. Z. 2 (1893), 606/8.
Zach. Wiss. ders., Wissenschaft u. Recht für das Heer v. 6.—10. Jh.: B. Z. 3 (1894), 437/57.
Zamp. 'Ital? Zampelios, J., 'IxaXoeXZrjvtxd ... Athen 1864.
Zeill. Zeiller, Jacques, Les relations de l'ancienne église de Salone avec l'église romaine:
Bessarione 7 (vol. 4), 235/48.
Zlat. Pism. Zlatarski, V. N., Pismate na patriarcha Nikolaja Mistika: Sbornik za narodni umotv.
10 (1894)/13 (1897): 10, 372/428; 11, 3/54; 13, 121/212.
Znojko Znojko, N. D., O posolstvë Kalokira v Kiev, I—IV: 2urn. min. nar. prov. 1907, (april),
229/72 [fortsetzung nicht bekannt].
Justinos II.
665 nov. 14/678 okt. 6
Mitregenten: Sophia: seit 573 nov.
Tiberios: caesar seit 574 dez. 7
ßaaiXev; seit 578 sept. 26

b. n. 565 nov. 14 — KiXevat; (Euagr.); êyyqaq>oç xéXevaiç (Nik. K. X.): die verbannten priester sollen auf
ihre sitze zurückkehren, wie früher amtieren und in glaubenssachen keine neuerung einführen. —
D: Euagr. V, 1: 195, 15 ; Nik. K. X. XVII, 33: Mi. 304 D. — E: Groh 44. 1
565 nov. 14/566 aug. 31 — Gesandtschaft des abtes Photeinos (Photios) nach Ägypten mit einer è(ovaia
xaxà navtbç nQooómov xal TtQdyfiatoç, um dort eine kirchliche einigung zu erzielen. — D: Theoph.
242, 4 ; Joh. Nik., c. 93: 621 Z. — E: Stein St. 27. 2
566 — 'EmmoXrj ; jiQoaxdxxei: an den kuropalates Baduarios, er solle mit den truppen von Mösien und
Skythien den Gepidenkönig Kunimund im kriege gegen den Langobardenkönig Âistulf unterstützen.
— D: Sim. VI,10: 240,,,. — E: Stein St. 8. 3
566 — "Educrov (Âthanasios); ngay/iaxtxôç vó/ios (text): die Steuer- und abgabenrückstände aller art (wahr-
scheinlich vom letzten Steuernachlaß unter Justinianos I. v. j. 563 [vgl. Nov. 147 : CJO III, 718 £F.])
bis zur 8. indiktion einschließlich (560 aug. 31) werden erlassen; ausgenommen sind die discussiones
(rechnungsämter) der axgaxtwxat und tpotòeoàxot (hierüber s.Stein St. 121S.); Zahlungen, welche von
den steuerpflichtigen an die Steuerbeamten bereits geleistet sind, unterliegen ebensowenig dem nach-
laß als alle andern betrage, welche von diesen vereinnahmt sind und an die Staatskasse hätten ab-
geführt werden sollen. Wenn steuerbeamte in voraussieht des remissionserlasses sich von den steuer-
pflichtigen haben Schuldscheine oder ähnliches ausstellen lassen um so die Steuerschuld in eine privat-
schuld umzuwandeln, so sollen sie diese Schuldscheine zurückstellen. — A: Hai. 217/46; Scrimg.
422/3; Gothofr. 203; JusIII, c. 1, nov. 1: S. 3/5 = Nov. 148: CJC III, 722/3. — E: Bra. n. 3; Fi. I, 296
und A.1; Groh49; Uonn.'Entß. 18, 437; Bu.LREII,73, A . l ; Plat.105; Stein St.3; 5. — Chr.: JusIII,
S. 6, A. 14. — Inc.: "Ooijv nsgl td xoivà xmv jiQay/udxcov.. 4
566 jan. 1 — IlQayfiatixôç xvnog: da ein gesetz (Justinians nov. 154: CJO III, 729,18), welches für verbotene
eheschließungen der Untertanen in den eparchien Mesopotamia und Osroëne unter amneBtie für
vorausliegende fälle schwere Vermögensstrafen festgesetzt hatte, anlaß zu angeberei geschaffen hat,
wird verfügt, daß für vorausliegende fälle (neuerdings) amnestie gewährt wird, das gesetz (Justinians)
im übrigen aber in kraft bleibt. — Gerichtet an den xôfitjç xov ûetov xa/xeiov Petros. — A: Scrimg.
424/6; Jus III, c. 1, nov. 3: S. 8/9. — E:Bra. n. 1; Mur. I, 225. — Inc.: T f j zäv vófxcov äxQißelq... 5
566 okt. 14 — Nôfioç: das ehescheidungsgesetz Justinians (nov. 117, 10 : CJG III, 660, lg ) wird aufge-
hoben und wieder lösung der ehe auf grund gegenseitiger Übereinkunft gestattet. — Gerichtet an den
uia.Q%oç xrji nôlecoç Julianos. — Ausgestellt in Chalkedon. — A: Scrimg. 423/4; Gothofr. 197/8; JusIII,
c. 1, nov. 2: S. 6/7 = Nov. 140: CJC III, 701,x0. — E: Bra. n. 2; Zach. GGRR 77; Bu. LUE II, 73,
A. 1; Monn. Léon 83. — Chr.: Im datum des Athanasios (Jus III, S. 7, A. 6) ist eis ta wohl ver-
schreibung für hei ia'. — Inc.: rd/xov oe/xvóxeQov àv&QÔnoiç oviiv ioxtv... 6
566 dez. 6 — Jussio: dem primas der kirchenprovinz Byzazene wird das recht bestätigt direkt (unter
umgehung des praef. praet. von Africa) einen gesandten oder bischof zur beschwerdeführung in
kirchensachen zum K. nach Kpl. zu senden. — D: Jussio im Cod. Utin. bei Hänel 2 , n . —
E: ebenda, 3/11. 7
2 JuBtinos n . 565/578

567 winter — Gesandtschaft des Johannes („von Kallinikon"), sohnes des Dom(n)entiolos, (und des
Zacharias? Vgl. Mich. S. X, 2: 289) zu den Persern um die thronbesteigung Justins II. anzu-
zeigen und geschenke zu überbringen; insgeheim soll über Suanien verhandelt werden; gleich-
zeitig soll J . im Orient für die kirchliche einigung wirken. — D: Men. fr. 15: FHG 4, 220 = De leg.
Rom. 6: 1 8 8 , „ de B.; Mich. S. X, 1: II, 282 („Johannes Kallinikos"); 285. — E: Mur. I, 225;
Groh 90/1; Gut. 110/1; Patr. Biz. 175; Stein St. 6; 31: Bayn. Succ. 265/6. — Chr.: Stein St. 31;
Johannes verweilt nach schneller reise in Dara 10 tage, bis zum ende des Fravaiisfestes
(winterende). 8
ca. 567/8 — „Ordre": an den stratelates von Dara, Sergonas: er soll die bischöfe Jakobos (Baradaeus)
und Theodoras veranlassen zur besprechung der kirchlichen Verhältnisse nach Kpl. zu kommen
(die mönche haben eine zwischen dem gesandten Johannes von Kallinikon [s. n. 8] und den
bischöfen bereits zustandegekommene einigung unwirksam zu machen gesucht). Der irrlehrer
Paulos hat in Alexandreia wie in Antiocheia vergeblich versucht sich zum patriarchen aus-
rufen zu lassen; sein name soll aus den diptychen gestrichen werden. Der K. hält augenblicklich
die abgesandten des Paulos, nämlich Stephanos und Longinos, in haft, weil sie jenen (Paulos)
am erscheinen (in Kpl.) gehindert haben; die anhänger des Paulos streuen nun aus, jene ab-
gesandten seien wegen ihres glaubens ergriffen worden, doch nach göttlichem gesetze darf
niemand wegen seines glaubens eingekerkert werden. Sergonas soll daher den Jakobos und
Theodoras zur reise ermutigen; den Stephanos (?) wird der K. anweisen, den beiden die reise-
kosten zu vergüten. — B (syr.): Mich. S. X,2: 289/90. — I n c . : Toi, Sergona, commandant en chef
de D a r a . . . 9

568 n. april 2 — Gesandtschaft des Vitalianos und Komitas zu Baianos, dem chagan der (Pseudo-)
Avaren: um eine Verhandlungsgrundlage mit diesem zu schaffen. — D: Men. fr. 26: FHG 4, 231 =
De leg. gent. 13: 456,, de B. — E: Stan. 166. — Chr.: Nach dem abzug der Langobarden nach
Italien; vgl. Stein St. 10. 10
568 mai 1 — Sacra (überschr.); [sanctio]; sancimus (text): an den erzbischof von Byzazene: dieser hat durch
den diakonos Euasios gebeten, es möchten: 1. nach den kanones des konzils von Byzazene (345/8)
klagen gegen kleriker in geistlichen Sachen nicht vor den zivilen oder militärischen richtern, sondern
vor dem erzbischöflichen stuhl behandelt werden und: 2. es möchte niemandem gestattet sein leute,
welche unter der Jurisdiktion des erzbischofs stehen und von ihm (nach Kpl.) zum K. geschickt werden,
an dieser fahrt zu hindern. Diese bitte wird gewährt. Die übrigen bischöfe der provinz sollen, wenn
nötig, die reise im einvernehmen mit dem erzbischof machen. — B (lat.): Mir. 240; Pithoeus 683/4;
Jus III, c. 1, n. 4: S. 9/10. — E: Bra. n. 4. — Inc.: Quum et privatis hominibus donata privilegia... 11
569 jan. 19 — "Edtxxov (text): die obersten beamten der eparchien sollen fortan nach dem Vorschlag der
bischöfe sowie der vornehmsten grundbesitzer und olKtjtoQSS (bauern mit eigenbesitz?) auf grund
einer bittschrift eingesetzt werden und nach kautionsleistung für die einbringung der Steuer und
nach abgabe der Versicherung nichts gegen die gesetze zu unternehmen, die Unterbeamten nicht zu
bedrücken, die Steuer milde, aber bestimmt einzutreiben und jedem rechtsuchenden innerhalb an-
gemessener frist sein recht werden zu lassen, ihre insignien ohne die bisher üblichen sportein und
gebühren erhalten; ähnliche Verwaltungsgrundsätze werden für das verhalten der Unterbeamten
aufgestellt. Wird jedoch das zugestandene vorschlagsrecht von den berechtigten nicht ausgeübt, so
sollen sie kein recht haben, sich über die von der regierung eingesetzten beamten zu beklagen. —
A: Scrimg. 426/7; Gothofr.204; Jus III, c. 1, n.5: S. 11/13 = Nov. 149: CJCIII, 723/5. — E: Bra. n.5;
Fi. I, 290, A. 1; 296 und A . l ; Zach. GGRR 378; Diehl 133; Diehl Afr. 458; 460; 492; Bu. LRE II,
76; Ha. UBV41/2; Buss. I, 258; II, 73; Andr. Atjfi. olx. 438, A. 1. — Inc.: Tijs nagd tOV foov
dEdofibrjg rj/iüv noinelas . . . 12
569 anf. aug. — Gesandtschaft des magister per orientem Zemarchos aus Kilikien zu Sizabul ( = Istämi
= Che-tie-mi), dem chagan der Türken auf dem berge Ektag (Ak-tagh), unter führung des türkischen
gesandten Maniach zum abschluß eines f r i e d e n s - und freundschaftsbündnisses.— D: Men.fr. 19:
FHG 4, 227 = De leg. Rom. 7: 192, u de B.; Joh. Ep. fr. 2: FHG 4, 274; Joh. Eph. VI, 23:
251 f.; Mich. S. X, 10: 314 („im 7. j. der reg.") — E: Mur. I, 228; Ad. 8; Groh 95; Bu. LRE II, 97;
Kadi. 187; Vai. Proj. 210/1; Patr. Biz. 179; Ge. Kg. 67; Chav. 235 ff.; Kul.Bosp. 12; Cord. I, 393; Stein
St. 20; 35, A. 20. — Chr.: Stein St. 20; 35, A. 20 richtig gegen Bayn. Succ. 270, A. 1. 13
JustinoB II. 565/578 3

ca. 570 — ZvkXaßai: an das heer (nach langen vergeblichen Verhandlungen mit den Avaren): man müsse
den barbaren beweisen, daß die Rhomäer nicht verweichlicht, sondern kriegstüchtig und den Strapazen
gewachsen seien. — D: Men. fr. 33; FHG 4, 237 = De leg. gent. 17: 460, 8 deB. — E: Stan. 170. 14
ca. 570 —• rgd/xfiata: an den mag. mil. per Hlyricum Bonos: er solle wegen der kriegsgefahr (gegen die
Avaren) die Übergänge über den fluß (die Donau) bewachen. — D: Men. fr. 33: FHG 4, 237
= De leg. gent. 17: 460, 10 de B. 15
570 märz 1 — Pragmatica sanctio: die grundbesitzer der eparchie Africa haben sich beklagt, daß auf
grund eines gesetzes (1.13 C. 11,48 [47]: CJC II, 440 Kr.) die kinder von freier mutter und
adskriptizischem vater entgegen einem älteren gesetz frei seien, was eine abwanderung dieser und
damit eine Verödung der guter zur folge habe, und gebeten, dies gesetz nach dem muster einer
Verfügung' Justinians für die eparchie Illyricum (vgl. CJC I I I , app. const. disp. 1: 796, t Sch.-K.)
abzuändern, wonach söhne von adscripticii und freier mutter mit ihrer habe frei, aber als coloni an
die schölle gebunden sein sollen; dies wird im interesse der Staatskasse und der grundbesitzer an-
geordnet. — Gerichtet an den [praef. prov. Africae] Theodoras. — B (lat.): Mir. 250/1; Pithoeus 684/5;
Jus III, c. 1, n. 6: S. 13/4. — E: Bra. n. 6; Diehl Afr. 460; (Stein St. 26). — Zur Chr.: Diehl
Afr. 462, A. 5. — Inc.: Die noctuque de utilitate r e i p u b l i c a e . . . 16
570 sept. 1/nov. 13 — rgdfifima (Euagr.): an die Christen von Persarmenien, welche heimlich um
den schütz des reiches gegen die mißhandlungen der Perser gebeten haben: unter „gewissen" be-
dingungen wird ihnen dieser schütz zugesagt und mit schwüren versichert. — Ein steuernachlaß für
3 jähre wird gewährt (Joh. Eph. II, 21: 64). — D: Euagr. V, 7: 203, 14 ; Nik. K. X. XVII, 37: Mi. 317 A;
(Men. fr. 36: FHG 4, 239 = De leg. .gent. 20: 461 >ss deB.); Joh. Ep.: FHG 4, 274; (Joh. Eph. H,
21: 64); Sebeos 5. — E: Buss. II, 364; Stein St. 22/3. — Chr.: Joh. Eph. II, 21: 64; Stein
St. 22/3; 37 (unterscheidet zwei verschiedene eidesleistungen). 17
571 febr./märz — [Ordre]; „ordonna": die kirchen (der monophysiten) sollen geschlossen, ihre priester und
bischöfe gefangengesetzt werden. — D: Mich. S. X, 3: 292. — Chr.: Fastenzeit des 6. reg.-j. des
Justinos II. nach Mich. S. X, 3: 292. 18
571 nach febr./märz — IlQÖyQafi/xa; tdimov (Euagr.); ygdfifta (Nik. K. X.): es darf in glaubenssachen nichts
geändert werden. Folgt glaubensbekenntnis. Alle von diesem glauben abweichenden werden anathe-
matisiert. — A: Euagr. V, 4: 197, 99 ff. („tduezov": 201, l2 ); Nik. K. X. XVH, 35: Mi. 308 C ff. —
B (syr.): Mich. S. X, 4 und 5: 295 ff. — D: Joh. Eph. I, 19: 18 ff.; Joh. Nik., c. 93: 521 Z.; Joh. Biel.:
Mi. 863 B. — E: Bu. LRE II, 72 (ansatz 572). — Chr.: N. 18 ist nach der behandlung bei Mich. S. dem
vorliegenden edikt vorausgegangen. Die auf grund der vorausgehenden Verordnung gefangengesetzten
bischöfe werden wegen des vorliegenden edikts um ihre meinung befragt. — Inc.: ElQ^vtjv ttjv
ifirjv öldoifju V/MV . . . 19
ca. 571 — Tvnoi jigayfiaxacoL der ptr. Johannes von Kpl. hat befohlen, daß diejenigen dissidenten priester,
welche sich wieder mit der kirche geeinigt haben, nochmals die priesterweihe empfangen sollen.
Darüber von Stephanos, einem der betroffenen, interpelliert, verordnet der K., daß niemand einen
andern der Priesterwürde entkleiden dürfe außer häretiker in den kirchenrechtlich vorgesehenen
fällen.. — D: Mieh. S. X, 5: II, 298. 20
ca. 571 — F r i e d e n s s c h l u ß zwischen dem reiche und den Avaren nach der niederlage des Tiberios:
wahrscheinlich bewilligung der vorher verweigerten tributzahlung an die Avaren enthaltend. —
D: Men.fr. 34: FHG 4,237 = De leg. gent. 18:460, i e de B. — E: B u . L R E II, 117; Stein St. 13. 21
ca. 571 — Antwortschreiben an den Perserkönig Chosroes, welcher sich über die Unterstützung der Ar-
menier durch den K. beschwert und den tribut dieses landes gefordert hat: der K. liefert ein
christliches volk nioht aus, das ihn (K.) um seinen schütz gebeten hat. — C (syr.): Mieh. S. X , l :
II, 282. — E: Bu. LRE II, 96. 22
ca. 571 — Antwortschreiben auf ein schreiben des Chosroes, in welchem dieser, auf die ersten forde-
rungen bez. Armeniens verzichtend, um frieden gebeten und nur das gold gefordert hat, welches
die früheren kaiser (an die Perser) für Armenien gezahlt haben: der E . verlangt auch diese (früher
gezahlten) gelder zurück; derjenige, der um frieden bittet, soll tribut zahlen. Wenn die Perser das
„land des nordens" (Armenien) fordern, so verlangen die Rhomäer Nisibis; denn es gehört den
Rhomäern und ist den Persern nur bedingungsweise überlassen, wie in den archiven festgelegt
ist. — C (syr.): Mich. S. X, 1: II, 283. 23
DOlger, Renetten. 3
4 Justinoe II. 565/578

ca. 571 ¡vor 573 — F r i e d e mit könig Sigibert von Austrasien durch dessen gesandte Warmarius und
Firminus. — D: Greg. T. IV, 40- SS rer. Merov. I, 173. s 0 /174„. — E: Ha. II, 1, 80 u. A. 1; Stein
St. 1 6 ; . 34. 24
571 sept. 1/572 aug. 31 — Oelai xelevoetç (Mal.); adxQai (Theoph.): an den Äthiopen -(Axumiter-?)könig
Arethas (Harith) durch den magistrianos Julianos: Arethas möge gegen die Perser rüsten, den ihm
benachbarten teil Persiens verwüsten, den handel mit den Persern einstellen und seine waren
durch das von ihm (Arethas) unterworfene land der Homeriten auf dem Nil nach Alexandreia bringen
lassen. — D: Mal. 457,^ Theoph. 244,,, u. 245, i ; Zon. XIV, 10: III, 287, 10 D. — K: Patr. Biz. 186;
Bayn. Succ. 271; Stein St. 37. 25
572 ça. mitte — [Lettre]; „écrivit": an den ghassanidischen AraberfürstenMundar ben Chater, welcher vom
K. geld für die truppen verlangt hat: er möge sich zu einer besprechung mit Markianos, dem
kaiserlichen feldherrn auf dem syrischen kriegsschauplatz, begeben. — D: Joh. Eph. VI, 4: 221;
Mich. S. X, 8: II, 308f.; X, 17: 344. — E: Groh 103; Bu. LRE II, 98; Stein St. 42; 51, A. 6 . —
Chr.: Stein St. 51, A. 6. 26
572 ca. mitte — [Lettre]; „écrivit": an Markianos (vgl. n. 26): er möge den zu einer besprechung mit ihm
(Mark.) befohlenen Ghassanidenfürsten Mundar ben Chater bei seinem (Mund.) eintreffen beseitigen. —
Die briefe n. 26 und 27 werden bei der adressierung versehentlich verwechselt. — D: s. n. 2 6 . —
E: s. n. 26. 27
572 mai 18 — Nôpoç (text): ein gesetz Justiniane wird erneuert (nov. 129: CJCIII, 647,ia.): die Sama-
ritaner (sekte) dürfen weder aus testament noch ab intestato erben noch durch legat (nQeoßda)
Oder Schenkung eigentum erwerben; noch dürfen sie oder überhaupt häretiker ab intestato beerbt
werden, selbst wenn sie vorgeben rechtgläubig zu sein, noch dürfen sie testieren, legate zuwenden
oder schenken: ihre güter verfallen der Staatskasse (rafieïov). Das gesetz, welches ihnen aktives
oder passives erb- und legatrecht eingeräumt hatte (CJC, a. a. o., c. 4: 649, a8), wird abgeschafft.
Ausgenommen werden von dieser maßnahme aus wirtschaftlichen und fiskalischen gründen die
samaritanischen bauern: sie dürfen testieren und legate zuwenden und es besteht unter ihnen in-
testaterbrecht. Fehlt ein erbe, so tritt der grundherr des gutes ein, auf dem der bauer gestorben
ist; dieser hat dann auch die Steuer des bauern zu übernehmen. Ein Samaritaner kann nicht soldat
werden noch ein zivilamt übernehmen, auoh nicht anwalt, geriehtsbeisitzer, rhetor oder lehrer sein.
Werden solche, welche sich zum scheine bekehrt haben, bei der sabbatfeier betroffen, so wird ihr
eigentum konfisziert; ebenso soll mit denen verfahren werden, die ihnen beistand leisten. Wollen
sich Samaritaner bekehren, sosollen sie erst nach 2-jähriger Vorbereitung die taufe erhalten, kinder
sofort. Kein Sam. darf einen rechtgläubigen Sklaven haben, ein samaritanischer eklave eines Sam.
erhält durch bekehrung die freiheit. — Gerichtet an den praef. praet. Diomedes. — A: Hai. 212/3; (241);
Scrimg. 427/8; Gothofr. 200; Jus HI, c. 1, n. 7: S. 15/7 = Nov. 144: CJC 709, i fl — E : Bra. n. 7; Marc 36;
Zach.GGRR 338; Bu. LRE II, 76; Stein St. 27. — Inc.: Trjv äaeßrj tcöv lafiaQenâv aÏQeaiv . . . 28
573 frühjahr — [Lettre]; „écrivit": an den patrikios und strategos Markianos: er solle unverzüglich zu
Operationen gegen Nisibis übergehen. — D: Mich. S. X, 8: II, 307. — E: Stein St. 43. 29
573 frühjahr (ein. tage nach n. 29) — „Befehl" (Joh. Eph., übs.); âôyua (Sim.); xeHeva/iata (Euagr.): an
den patrikios und strategos Markianos vor Nisibis durch Akakios, söhn des Archelaos, „vorgezeigt":
die absetzung des Markianos enthaltend. — D: Joh. Eph. VI, 2: 218,,; (Joh. Ep.: FHG 4, 275);
Euagr. V, 9: 205, l g ; Sim. I H , U : 131,„; Mich. S. X, 8: II, 307f. — E: Mur.I, 232; Groh 106; Bu.
LRE II, 100; Stein St. 44; 51 f. 30
574 anf. — rçâ/ujua (Euagr.) ; ygd/xfxara (Nik. K. X.) der kaiserin Sophia: an den Perserkönig Chosroës
durch den archiatros Zacharias: ihr (S.) gemahl sei erkrankt und das reich ohne haupt. Es sei un-
recht eine einsam dastehende frau, einen darniederliegenden kaiser, einen verlassenen Staat zu be-
drohen. Bei s e i n e r (Chosroës') krankheit habe man ihm (Chösr.) nicht nur dies erspart, sondern
auch noch ärzte aus dem reiche gesandt, die ihm (Chosr.) genesung verschafft hätten. Ein Waffen-
stillstand wird vorgeschlagen und die absendung eines „großgesandten" (jxÉywros ngeaßevnjç) zum
zwecke von Verhandlungen über einen endgültigen frieden in aussieht gestellt. — Ein einjähriger
Waffenstillstand mit ausschluß Armeniens kommt gegen eine tributzahlung der Rhomäer von 45 000 gold-
stückenzustande. — D: Men.fr. 37; 38: FHG 4,240 = De leg. Rom. 10: 198, l s deB.; Euagr. V, 12: 208,
Sim. I H U 1 : 132,,; Theoph. 2 4 7 , Z o n . XIV, 10: III, 287, M D. — D.: Nik. K. X. XVII, 39: Mi. 324 B;
Justinos IL 565/578 5

Kedr.1,684,M; Mich. S. X, 9: II, 312 („ waffenstillstand auf 15 monate"). — E: Ad.6 (scheint Men. fr. 38 nicht
zu kennen); Groh 109; Jeep Quell. 162/3; Patr.Biz. 191; Güt. 116; Merten 7; Bu. LRE II, 100; Bayn.
Constr. 33; Stein St.48; 54.—Chr.: Theoph.-j-Sim.; SteinSt. 48; 56.—Über die Verwechslung desTraianos
mit Zacharias bei Euagr. und Nik. E. X. s. Stein St. 54. — Der anfang von Men. fr. 37 bedenkt
nicht die annahme des Tiberios an eohnesstatt und seine ernennung zum caesar; dies zeigt auch
die reihenfolge der ereignisse bei Sim. Der einjährige Waffenstillstand war nach Sim. die folge der
einnähme von Dara, welohe im nov. 673 erfolgte. Von da bis zur ernennung des Tiberios zum
caesar scheint Sophia unter mithilfe des Tiberios die zügel der regierung geführt zu haben. — Euagrios
versichert, daß „Traianos" nicht als offizieller gesandter abgegangen sei 31
574 dez. — Nöjuos yevixög: das bestehen vollen eigentumsrechts sowie voller aktiver und passiver erb;
fähigkeit der Untertanen wird den beamten neu eingeschärft; insbesondere soll es verboten sein die
rechtsnachfolge durch anbringung von staatstafeln oder staatssiegeln zu hemmen. Vielmehr soll so-
wohl Intestaterbfolge als auch erbfolge auf grund (formloser) letztwilliger erklärung (ebenso wie
testament) gültig sein. — A : Hai. 229/30 (257/8); Gothofr. 213; Jus III, c. 1, n. 8: S. 17/9 = Nov. 164:
CJC III, 751,15. — E: Bra. n. 8; Zach. GGRR 136; Monn. 'Emß. 18,441. — Chr: Datierung nach
angabe des Theodoros, angeführt im CJC III, 752, A. zu Z. 18. — Ino.: Qeov xe xal dtxouoavvtje
fietCdv iaxiv ovdb>... 32
574 dez. — [Novelle]: es wird bei strafe des „vierfachen" {xetgankdaiov) von neuem eingeschärft, daß
die beamten und ihr unterpersonal, ohne sportein und abgaben für Zuteilung des amtes eingesetzt,
auch von den Untertanen keine gesohenke annehmen dürfen. Beim abgang vom amte müssen die
beamten noch 50 tage in ihrem amtsbezirk verweilen um gegen etwaige klagen sich zu verantworten.
Kommt eine solche klage nicht innerhalb dieser 50 tage zur entscheidung, so muß der beamte in
einer Zivilsache einen procurator stellen, in einer strafsache aber weiter an ort und stelle bleiben.
Richter, gleichviel ob ordentliche oder vom vnagxog (xfje noXecos) bestellte, sollen solche prozesse inner-
halb 20 tagen zu ende bringen, widrigenfalls sie mit einer strafe von 10 pfund gold belegt werden
und der prozeß im übrigen weitergeht. Flucht oder Inanspruchnahme des asylrechts durch abdi-
zierönde beamte hat vermögensverlust zur folge. Dafür werden andererseits die sufiragien, die
bisher für die ernennung zum beamten an die kaiserliche privatkasse gezahlt werden mußten, auf-
gehoben. — A: Hai. 226; (254'6); Gothofr..210/1; Jus HI, c. 1, n. 9: S. 19/21. — Epitomen: Jus III,
19, A. 1 — D: Mich. S. X, 20: H, 354 (von Tiberios). — E: Bra. n. 9; Monn. Emß. 18,442; Stein
St. 58; Andr. Aij/i. oix. 438, A. 1. — Inc.: Ov xo vofio&eteXv ra nqinovxa fi&vw. . . 33
574 b. n. dez. 7 — Friedensvertrag mit den Avaren: das reich zahlt jährlich 80000 goldstücke. —
D: (Men. fr. 63: FHG 4, 263/4 = De leg. gent. 30: 471,soff.) — E: Caet. II, 2 zu 12 heds., §244
(S. 1012); Stein St. 104; 114, A. 2. 34
574 b. n. dez. 7 — [Novelle]: die weinsteuer (ein sextarius von jeder amphora = 1/4g) wird auf eine bitt-
schrift hin erlassen. — D: Joh. Eph. HI, 14: 109,14; Mich. S. X, 20: II, 3 5 4 . — E : Stein St. 57. —
Chr.: „Sogleich als er cäsar wurde": Joh. Eph. III,14: 109,14. 35
574 b. n. dez. 7 — rgdfifiaxa (Sim.): „große" gesandtschaft des quaestors s. palatii Traianos und des
archiatros Zacharias nach Persien um die thronbesteigung des Tiberios (als caesar) anzukündigen.
Zugleich sollen sie über einen frieden oder doch einen Waffenstillstand auf 3 jähre mit ein-
schluß von Armenien verhandeln. Während dieser 3 jähre sollen an der grenze Unterhändler
beider reiche zur endgültigen Schlichtung der Streitigkeiten und zum abschluß eines dauernden frie-
dens zusammentreten. — Der friede kommt nicht zustande; doch wird, dem Vorschlag der Perser
entsprechend, von den gesandten eine Waffenruhe auf 5 jähre vereinbart, wobei die Rhomäer jährlich
30000 goldstücke zu zahlen hätten; die Zustimmung des kaisers wird vorbehalten. — D: Men. fr.
39: FHG 4, 240 = De leg. Rom. 11: 198,S9 de B.; fr. 50: FHG 4, 253 = De leg. Rom. 16: 210 de B.;
Joh.Ep.: FHG 4,276; Joh.Eph.VI,8: 231,M; Sim. I I I , M : 134,4. — E: Mur.1,233; GrohllO; Patr. Biz.190;
194; Justilr. 537; Bu. LRE II, 101; Bayn. Succ. 274; Bayn. Constr. 33; Stein St. 60; 80. — Chr.:
Stein St. 60; über die Verwechslung des Theodoros mit Traianos bei Joh. Eph. vgl. Stein St. 80,
A. 5. 36
575 anfang — 'EmoxoXrj; ygä/ifia: an die kais. gesandten Traianos und Zacharias (s. n. 36) auf deren
mitteilung über den vorläufigen abschluß des 5 jährigen Waffenstillstandes: sie sollten für nur 2 jähre
abschließen, im höchstfall bis zu 3 jähren gehen. — Der Waffenstillstand wird später (ca. 575 juli)
nach eine militärischen demonstration des Tamchosran auf der grundlage einer jährlichen tribut-

6 JuBtinos II. 565/578

Zahlung der Rhomäer von 30000 goldstücken auf 3 jähre abgeschlossen. Armenien ist in den Waffen-
stillstand nicht einbezogen. Uber den frieden soll weiter verhandelt werden. — D: Men. fr. 40:
FHG 4 , 2 4 1 = De leg. Rom. 12: 199,,. de B.; Sim.III,12: 135, g ; Theoph. 250, a0 ; Kedr.I, 689, u („4 jähr.
Waffenstillstand"); Tab. 240 Nö.: „schriftliche urkunde, welche er (K.) samt den römischen großen
untersiegelte". — E: Groh 110; Güt. 115; Stein St. 60. — Chr.: Theophanes setzt das ereignis ins
jähr 578/9; dies beruht wohl darauf, daß er die bemerkung seiner quelle: „im 1. jähre des Tiberios"
mißverstand. 37
575 frühjahr — ,Kleine' gesandtschaft des silentiarios und gewesenen proconsuls Theodoros, sohnes des
Bakchos, zu Chosroés nach Armenien, zunächst, um für die freundliche aufnähme der vorhergegangenen
„großen" gesandtschaft des Traianos zu danken (dies war sitte), dann aber auch, um dem Ferserkönig
anzuzeigen, daß der K. nach dem getroffenen übereinkommen reichsbeamte in die grenzbezirke ent-
sende um über den frieden zu verhandeln. — D: Men. fr. 41: FHG 4, 242 = De leg. Rom. 13:
200, 14 de B.; Joh. Ep.: FHG 4, 276; Joh. Eph. VI, 8: 231. — E: Mur. I, 234; Groh 111; Jeep
Quell. 164; Patr. Biz. 195; Stein St. 63. 38
575 frühjahr (innerhalb 30 tagen nach n. 38) — Gesandtschaft an Chosroés vor Theodosiopolis: wahr-
scheinlich mit der annahme der von Chosroés gestellten bedingungen; — Die gesandtschaft wird
von Ch. zunächst nicht empfangen. — D: Euagr. V, 14: 210, 7. — E: Stein St. 64; 82. 39
575 april ca. 24 (karwoche) — Nófios (text); öiüra£i; (Euagr.): die steuern und abgaben für ein jähr
werden erlassen in der weise, daß sich der nachlaß mit je einem viertel auf die Jahre sept. 575/aug. 576,
576/7, 577/8, 578/9 erstreckt; in gleicher weise werden für dieselbe zeit die avvr¡$eiai (spor-
tein für die beamten) erlassen; ebenso die rückstände (wohl von 560 sept. 1 an; vgl. n. 4) bis
31. aug. 572; weder die praefectura per orientem noch die eparchie Illyricum noch die &Qxr¡ der
inseln, noch die [quaestura Justiniana exercitus] für Illyrien und Mösien (vgl. Stein St. 165 ff.) noch
der comitatus sacr. largitionum noch irgendein anderes amt soll die bezeichneten gelder eintreiben;
umgehung durch Übernahme auf privatschuld (vgl. n. 4) ist verboten. Jedoch darf die getreideabgabe
in ihrem umfang nicht gemindert werden. Den getreideabgabepflichtigen wird daher der einem
viertel der jahresquote entsprechende betrag jeweils für die 4 jähre aus der Staatskasse ersetzt.
Dasselbe gilt für die warenabgabe der eparchien Osroene und Mesopotamia sowie Lazia, Bosporos und
Chersonesos. Die betrage sind von der bank desjenigen präfekten auszuzahlen, welcher die natural-
leistung einzieht. Zuwiderhandelnde verfallen strengen strafen. — A: Hai. «228/9 (256/7); Gothofr.
212/13; J u s III, c. 1, nov. 11: S. 21/4 = Nov. 163: CJC III, 749, 16 . — D: Joh. Eph. III, 14: 109, g ;
Euagr. V, 13: 209, 19 ; Mich. S. X, 20: II, 364; Cramer Anecd. Par. II, 327; Nik. K. X XVIII, 1:
Mi. 328 B. — E: Bra. n. 10; Groh 49; Monn. 'Emß. 18, 442/3; Monn. Méd. 301; Plat. 103/104;
Bu. LRE II, 80; Stein St. 57; 162. — Inc.: Msytoxa rwv Iv áv&Qcónoig lorlv áya&á... 40

575 dez. 7/576 dez. 7 — Gesandtschaft des spatharios (£upt]<pÓQo±) Valentinos an den Türkenfürsten
Turxanth: der regierungsantritt des neuen cäsar wird angezeigt und den Türken dessen grüß ent-
boten. Das zwischen Justinos und Sizabul (-Istämi) durch Zemarchos abgeschlossene bündnis
(vgl. n. 13) soll in Wirksamkeit bleiben. Die Türken werden aufgefordert ihrerseits am Perserkriege
auf seiten der Rhomäer teilzunehmen. — Die gesandtschaft reist weiter zu Tardu (Ta-teu), dem
bruder des Turxanth, auf dem berge Ektel ( = Ektag, Ak-tagh). — D: Men. fr. 43: FHG 4, 244 ff.
= De leg. Rom. 14: 203,„ de B. u. 45: FHG 4, 247. — E: Kul. Bosp. 12 (ansatz: 575); Marq.
Inschr. 186 ff.; Chav. 239ff!; Vai. Proj. 212/3; Bu. Türks 420ff.; Ge. Kg. 68; Bayn. Succ. 270, A. 2;
Cord. I, 304; Stein St. 59. 41
575 winter/576 frühjahr — Gesandtschaft des patrikios, comes largitionum und gewesenen magister
officiorum Theodoros [Zetonumios], der exkonsuln Johannes und Petros und des archiatros Zacharias
zu den friedensverhandlungen mit den Persern bei Nisibis und Dara (Athraelon). — D: Men. fr. 46:
FHG 4, 248 = De leg. gent. 23: 463, 85 de B.; Joh. Eph. VI, 12: 238; (II, 24: 66); Sim. III, 15:
341, 14 . — E: Mur.I, 235; Groh 117; Patr. Biz. 197; Bu. LRE II, 103; Bayn. Succ. 274; Stein St. 69.
— Eine gesandtschaft des Traianos und Zacharias von 578, die Bayn. Succ. 275 anführt, entbehrt
der grundlage; siehe darüber Stein St. 81. 42
oa. 577 frühjahr — [Brief]; „ließ... schreiben" (Joh. Eph.): an Chosroés, welcher friede auf 3 jähre gegen
jährliche tributzahlung des reiches vorgeschlagen hatte: Chosroés Boll auch nicht ein pfund er-
halten; die Rh. kaufen den frieden nicht; wenn Ch. mit dem reiche würdig verkehren will, soll
Juatinos II. 565/578 — Tiberios 578/582

friede sein, sonst krieg. — C (syr.): Joh. Eph. II, 24: 66, M ; VI, 12: 239,,,; VI, 21: 249, 40 ; (Mich.
S. X, 13: II, 322); (Men. fr. 47: FHG 4, 249 = De leg. gent. 24: 464ff. de B.). — Chr.: Während
der Verhandlungen bei Dara. 43
ca. 677 friihjahr — [Brief]; „schrieb zurück" (Joh. Eph.): an Chosroes auf dessen neues anerbieten, den
frieden unter verzieht auf geldzahlungen zu schließen: es ist dem K. unverständlich, wie es kommen
konnte, daß frühere kaiser den Persern 5 talento gezahlt haben; dieser zustand soll nie mehr eintreten.
Der K. verlangt, daß Ch. seinen gesandten verbiete, die Rhomäer bei den Türken herabzusetzen
und sie wegen der tributzahlungen mit sklaven zu vergleichen. — C (syr.): Joh. Eph. VI, 12:
239,,»; VI, 21: 249, a0 ; Mich. S. X, 16: II, 338. 44
ca. 577 Sommer — [Brief]; an Chosroes, nachdem dieser sich auch zur erfüllung der forderung von n. 44
bereit erklärt und seinen bevollmächtigten in Dara die friedensurkunden übersandt hat: Ch. müsse
Dara herausgeben, sonst könne kein friede Zustandekommen. — Darauf werden die Unterhandlungen
abgebroohen. — D: Joh. Eph. VI, 12: 240,»; VI, 21: 250, 5 . (Mich. S. X, 13: II, 322; X, 16:
II, 338.) 46
578 — Gesandtschaft des [quaestor Justinianus exercitus] Johannes an Bai'anos, den chagan der Avaren:
B. möge gegen die Sklabinier in den krieg eintreten (diese sind in reichsgebiet eingedrungen und
sollen zum verlassen desselben gezwungen werden). — D[: Men. fr. 48: FHG 4, 252 = De leg. Bom. 15:
2 0 8 , u de B. — E: Stan. 173; Drin. Zas. 250; Stein St. 105 und A. 3. 46
578 vor sommer — [Fßd/i/iara]; ygaipet: an den Unterhändler Zacharias in Nisibis: er solle bei dem per-
sischen Unterhändler anfragen, ob eB möglich sei ohne jemandes wissen eine etwa für rückgabe von
Dara zu vereinbarende geldsumme an die Perser gelangen zu lassen. — D: Men. fr. 47: FHG 4, 251
= De leg. gent. 24: 468, 19 de B. — E : Mur. I, 236; Groh 119; Stein St. 73. — Chr.: Das anerbieten
steht im Zusammenhang mit der drohung des Chosroes durch Mebod in Athraelon, den Waffenstill-
stand zu brechen; diese drohung wiederum ist durch die kenntnis des Perserkönigs von den Aus-
hebungen des Maurikios im winter 577/8 veranlaßt. Hierüber vgl. Stein St. 72/4. 47
vor 578 okt. 5/6 — Tega vofiodeoia: das bureau des Waisenhauses der apostel Petras und Paulos erhält
aus den erträgnissen der (kaiserlichen) emphyteusen eine jahresrente von 443 goldstücken, die für
das Waisenhaus zinsenden güter sollen unveräußerlich sein und jeweils an ein dreierkonsortium ver-
geben werden. — D: Novelle Leons und Alexanders v. j. 909: Jus III, o. 2, n. 118: S. 2 2 4 , l t ;
(Theoph. 244,,). — E: s. n. 553; Andr. Aijp. olx. 574. 48
578 gegen okt. 5/6 — XgvaößovÜkog Xóyog: die Schenkung der jahresrente von 443 goldstücken an das
Waisenhaus der apostel Petros und Paulos (n. 48) wird feierlich bestätigt und die zeit der nutzung
für die einzelnen emphyteuten (ndgoixoi) genau abgegrenzt. — D: wie n. 48: Jus IH, 224, so . —
E: s. n. 553. 49
? — Für die gewährung der „politischen brote" ist eine Pauschalsumme von 4 goldstücken für jedes
brot zu entrichten. — D: Joh. Eph. III, 14: 109, 10 . — E : Stein St. 51 ; über die politischen brote
vgl. Andr. Atjfi. olx. 606/07 (hier literatur). 50
? — [Aidragts]: das weihnachtsfest wird auf den'25. dezember festgesetzt. — D: Nik. K. X. XVII, 28: Mi.
292 A. — E: Karl Holl, Die Entstehung der vier Fastenzeiten in der griechisohen Kirche, Bln. 1924 =
Abh. der Preuß. Ak. d. Wiss. 1923, Philol.-Hist. Kl., n. 5, S. 4, A. 9. 51

Tiberios
578 okt. 6/582 aug. 14
Maurikios: caesar seit 582 aug. 6
„ mitregen t „ 582 aug. 13

578 b. n. okt. 5/6 — Tinos: alle Arianer, Manichäer u. Samobatener sollen ergriffen werden. — D:
Joh. Eph. III, 13: 1 0 8 , 5 2
578 b. n. okt 5/6 — [Edikt]: die Verfügung des Justinos bezüglich der „politischen brote" (s. n. 50)
wird aufgehoben; denen, welche die gebühr von 4 goldstücken bereits entrichtet haben, soll sie zu-
rückerstattet werden. — D: Joh. Eph. III, 14: 109,,. — E: Stein St. 78. 53
8 Tiberios 578/582

578 'winterbeginn — 'EmarolLij', yQ6.fj.fia: an den Perserkönig Chosroes durch den kais. leibarzt und &nd
ijidgxcov Zacharias und den spatharios und strategos Theodoras: Tiberios erklärt seine friedensbereit-
schaft; es sollen Persarmenien und Iberien an die Perser übergehen, mit ausnähme derjenigen Unter-
tanen, die freiwillig beim reiche verbleiben wollen; die Perser 6ollen feiner die festungen Aphumon
und Arzanene erhalten, doch Dara beim reiche belassen. — (Die ImaxoXri wird später an Hormizd,
den nachfolger des inzwischen verstorbenen Chosroes, übergeben.) — D: Men.fr. 55: FHG 4, 255
= De leg. Rom. 17: 211, l g ; fr. 55: FHG 4, 257 = De leg. Rom. 18: 214,,, de B.; Agap. 438 Vas.;
(Zon. XIV, 11: III, 288, M D.) — E: Güt, 121; Buss. II, 366; Stein St. 89/90. 54
578 winterbeginn — [ r g a / u p a ] ; yQ&<peicu: an die gesandten von n. 54: sie sollten unterwegs verweilen, bis
der persische gesandte Farruchdadh (Pherogdates), der ihre gesandtschaft gekreuzt hatte und in Kpl.
eingetroffen war, auf seiner heimreise zu ihnen stoße. — D: Men. fr. 54: FHG 4, 225 = De leg.
Bom. 17: 212, 18 de B. — E: Stein St. 90. 55
579 ca. märz — rgdfi/ia-, aviXaßai; imotoXrj. an dieselben gesandten: sie sollten ihren weg fortsetzen;
wenn auch Chosroes inzwischen gestorben sei, so hege der K. doch gegen Chosroes' sobn (Hormizd)
die glciche gesinnung. Auch sollten sie die freigelassenen kriegsgefangenen dem neuen könig über-
geben. — D: Men. fr. 55: FHG 4, 256 f. = D e leg. Rom. 18: 213, g de B.; Sim. HI, 17: 145, 8
deB.; (Theoph. 250, 18 ; Kedr. I, 689,.). — E: Güt. 10; Patr. Biz. 202; Stein St. 90. 56
*579 nov. — Decretum imperiale: die beschlüsse der synode von Grado bestätigend. — D: Dand. VI,
1, 17: XII, 103 AMur. — Echtheit der Akten: Hef. 2, 917; Kretschm. I, 28. 57
580 nach märz 2 — „Befehl": die Verfolgung der häretiker (monophysiten) soll eingestellt werden. —
D: Joh. Eph. IV, 42: 174, 18 ; Joh. Nik., c. 93: 521 Z.; Mich. S. X, 17: II, 344. — E: Stein St. 92;
101, A. 4. 58
581 frühjahr — Gesandtschaft des Zacharias zu friedensverhandlungen in den persischen grenzbezirken
(Dara) mit dem persischen Unterhändler Andigan. — D: Men. fr. 60: FHG 4, 260 ff. = De leg.
Rom. 19: 216, l g de B. — E: Patr. Biz. 204;' Stein St. 96. 59
581 — [Kehvoiq]\ IxiXevae: in den urkunden [d. h. den Protokollen der privaturkunden] soll der K . als
Tiberios Konstantinos bezeichnet werden. — D: Theoph. 251, l 8 ; Kedr. I, 690, 9 (nach diesem im
4. jähre des Tiberios: 581 okt./582 sept.). 60
581 — Gesandtschaft des strategos Theognis zu Baianos, dem chagan der Avaren, zwecks Verhandlungen
betreffend die Übergabe von Sirmion. — Die Verhandlungen verlaufen ergebnislos und der krieg
wird erklärt. — D: Men. fr. 65: FHG 4, 267 = De leg. gent. 32: 476/7 de B. — E : Bayn.
Succ. 276; Stein St. 112. 61
581 — rgdfifiaxa: an den strategos Theognis: er solle den Avarenkrieg durch einen vertrag beendigen,
auf grund dessen den bewohnern von Sirmion von den Avaren freier abzug unter mitnähme eines
kleides zugesichert werde. — D: Men.fr. 66: FHG 4, 268. — E : Stan. 182. 62
581 ca. herbst — Gesandtschaft des protospatharios Narses zu verschiedenen Völkern (wohl zunächst zu
den Türken) mit reichen geldmitteln und geschenken um sie zur hilfe gegen die Avaren zu gewinnen;
die gesandtschaft soll zuletzt die Avaren durch Verhandlungen bis zum eintreffen der geworbenen
hilfsvölker hinhalten. — Das schiff mit den schätzen sinkt und so wird die ausführung der ge-
sandtschaft unmöglich. — D: Joh. Eph. VI, 31: 262, 19 . — E: Stein St. 112. 63
582 frühjahr — F r i e d e mit den Avaren durch den praef. praet. Kallistratos (Kallistros): das reich ver-
pflichtet sich zu jährlichen tributzahlungen von 80000 goldstücken auch für die jähre, in denen die
Zahlung ausgefallen ist (580/582); die Avaren erhalten Sirmion, die Rhomäer die bevölkerung ohne
ihre habe; ein Avare, der sich mit der fr au des chagans vergangen hat und geflohen ist, muß vom
reiche ausgeliefert oder aufgesucht und, wenn er gestorben ist, dies dem chagan angezeigt werden.
— D: Men. fr. 66: FHG 4, 268; Joh. Eph. VI, 32: 262, M ; Sim.I, 3: 45, 6 d e B . — E: Stan. 183;
Bu. LRE II, 105; 118; Jir. Serb. I, 88; Pem. 92; Bayn. Succ. 276; Stein St. 113. — Zum namen
Kallistratos vgl. Stein St. 116, A. 10. 64
582 aug. 11. — Pragmatica sanctio (text): auf bitte des primas Publianus von Karthago und dergrund-
besitzer der eparchie Africa wird die pragm. sanctio des Justinos, welche die rechtsstellung der
kinder von adskriptizischem vater und freier mutter geregelt hatte (n. 16), bestätigt. — Gerichtet an
Tiberios 578/582 9

den präfekten der provinz Africa Theodoros (verschieden von dem praef. praet. der n. 16). — B: (lat):
Mir. 252/3; Pithoeus 685/6; Jus III, o. 1, n. 13: S. 30/1. — E: Mur.i, 242; Monn. 'Emß. 18, 445;
Diehl Afr. 463; Bra. n. 13. — Inc.: Consuetum et pecoliare nostrae mansuetudinis . . . (über ände-
rungen im protokoll usw. vgl. Stein St. 163). 65
582 vor aug. 14 — 'Enavayvwotixiv. dem volke werden die vorteile des Staatswesens vor äugen geführt
und die ernennung des Maurikios zum kaiser verkündet. — D: Theoph. 252,,. 66
? — [Novelle]: an den senat: es wird den kuratoren der kaiserlichen häuser, sowie deren kanzlei- und
unterpersonal untersagt an fremden häusern oder gütern (zur Zwangsvollstreckung) tafeln mit dem
kaiserlichen namen, bild oder den kaiserlichen initialen oder an fremder fahrnis Siegel anzubringen
oder fremde kolonen (yecoqyoi) zu übernehmen oder leute zu depositen an die kaiserlichen häuser
oder zur Übertragung ihrer einkünfte an diese zu veranlassen selbst für den fall, daß teilansprüche
der kaiserlichen häuser an solche beweglichen oder unbeweglichen guter oder an solche kolonen
bestehen. Rechtsverhältnisse der genannten art sollen ungültig sein. Wollen die kuratoren
in solcher angelegenheit oder etwa aus vertragen solcher art klage erheben, so können sie natürlich
nicht in eigener sache richter sein, vielmehr soll der für den beklagten zuständige richter den fall
entscheiden. Sind die kuratoren (kaiserlicher domänen) selbst die beklagten, so soll, wenn der prozeß in
Kpl. anhängig wird, nach Übereinkunft zwischen kläger und beklagtem ein illustrer magistrat als
richter bestellt, wenn jedoch über die person des riohters keine einigung erzielt wird, dieser vom
kaiser nominiert werden. In der p r o v i n z soll der eparchos der betr. provinz den prozeß über-
nehmen. Wird ein chartularios oder emphyteute oder pächter oder kolone (eines kaiserl. gutes) in
Sachen des kronguts beklagt, so kann der kläger den prozeß nach belieben vor dem kurator (der
betr. domäne), einem anderen öffentlichen gericht oder dem besitzer des betr. kaiserl. gutes, in der
provinz auch vor dem eparchos der provinz führen. So bleiben die Privilegien der kaiserl. häuser
wohl nicht hierin (im privilegierten gerichtsstand?), doch insofern gewahrt, daß sie in der entrich-
tung der prozeßgebühren die festgesetzten erleichterungen genießen. Niemand darf in den gebühren
das festgesetzte maß übersteigen und die riohter und das beamtenpersonal müssen sich mit den Sätzen
zufriedengeben; auoh den klägern in solcher sache steht das privileg (der niedrigeren gebühren) zu
(vgl. nov. 123,sg). Da es auoh leute gibt, welche durch Schenkungen oder vertrage ihr verschuldetes
eigentum den kaiserlichen häusern und durch deren Vermittlung ihnen nahestehenden personen zu-
zuwenden suohen und daduroh ihre hypothekengläubiger, deren erstattungsklage infolge des privilegs
der kaiserlichen häuser wirkungslos bleibt, empfindlich schädigen, soll die revindicatio auch in sol-
chen fällen eintreten und der veräußerer das eigentum verlieren. Auch sollen die kais. häuser keine
patrocinien mehr übernehmen, in fremde prozesse nioht eingreifen und keine abtretungen klagbarer an-
spräche (ixx<oQ^aeie) annehmen; wo solche stattgefunden haben, sollen sie ungültig sein. Weiterhin
sollen Privateigentum betreffende prozesse gegen aufseher, chartularioi, emphyteuten, pächter, Ver-
walter oder anderes zu den kais. häusern zählendes personal vor dem für den k l ä g e r zuständigen
richter (also nicht dem kurator) geführt und sogar solche prozesse, welche vor dem kurator schon
begonnen haben, einem anderen öffentlichen richter übergeben werden, sobald eine partei es verlangt,
nach Übereinkunft über die peraon des richters bzw. kaiserl. nominierung. Schließlich sollen die
kaiserl. häuser von nun an auch der pflicht der naturallieferung gegen Zahlung (avvmvai), der quartier-
pflicht, der fron der Straßen- und brückenbaupflicht (vgl. Cod. XI, 75, 4: CJG II, 452), der kopf-
steuer (i5iayQa<ptf) und dem steuerzuschlag {imßoktf) im hinblick auf die finanznot infolge der kriegs-
erfordernisse unterworfen werden. — A: Scrimg. 512/5; Jus III, c. 1, n. 12: S. 24/30. — E: Monn.
'Emß. 18,443; 445/6; M^d. 105; 180; Zach. GGRR 2-19; 364, A. 1293; Bra. n. 12; Stein St. 58.
— Inc.: BaatJLeiag yvcoQtojua &e<5 xe nginov . . . 67

? —Gesandtschaft aneinenpersischen usurpator, welcher sich für einen älteren söhn desChosroes(Nushirvan)
ausgibt und gegen Überlassung eines heeres die Übergabe Persiens an das reich verspricht: er (der
usurp.) solle mit großer feierlichkeit in KpL aufgenommen werden. — Der betrüger wird ent-
larvt. — D: Abulfar. Chr. syr. dyn. IX: 93 Br.-K 68
? — [iVeagetj: über die beute; vielleicht ähnliche bestimmungen enthaltend wie Ecloga, tit. 18, wonach 1 / <
der beute dem fiskus gehört, der rest unter die kämpfenden gleiohmäßig, ohne unterschied zwischen
offizier und mann, verteilt wird. Auszeichnungen können vom Strategen aus dem fiskalischen sechstel
gewährt werden. — D: Index der nov. des Tib. im cod. Marc. 179: Jus III, c. 1, n. 10: S. 21.—
E: Bra. n. 11. 69
10 Tiberios 578/582 — Maurikios 582/602

— Tvnos: über den „Zuschlag" (imßoXrj) von gütern, welche den Steuersatz nicht aufzubringen vermögen,
an ertragsfähige grundstücke derselben Steuereinheit (¿floxrjvaov), wobei der gesamtsteuerertrag der
Steuereinheit gleich bleiben soll. Inhalt unbekannt. Vgl. dar. Zach. GGRR 228 ff. — D: Index d. cod.
Maro. 179: Jus III, o. 1, n. 14: S. 31. - E : Zach. GGRR 233; Bra. n. 14. — Monn. 'Emß. 18, 446ff.
vermutet als inhalt eine milderung oder abschaffung der bestimmungen über die biißoX17. Dagegen
zeigt E. Stein, Des Tib. Const. Novelle negl imßolrjg, Klio 16, S. 72/4 überzeugend, daß es sich n i c h t
um Aufhebung gehandelt haben kann. 70
— [.ZVeapd]: Ilegl axgaxuaxcöv. Inhalt unbekannt. — D: Index'des cod. Marc. 179: Jus. III, c. 1, n. 15:
S. 31.— E : Bra. n. 14. 71
— Neue [veagd]: Ilegl axgaxuoxcüv. Inhalt unbekannt. — — D: Index des cod. Maro. 179: Jus III.
c. 1, n. 16: S. 31. — E : Bra. n. 14. 72
— Jidtafie: liegt nagaanoga&v (?). Lesart zweifelhaft. — D: Index des cod. Marc. 179: Jus III, c. 1,
n. 17: S. 32. — E : Bra. n. 14. 73
— didxaii;: der kaiser erteilt sein responsum nicht an die beamten, sondern an das amt. — D: Index
des cod. Maro. 179: Jus. III, c. 1, n. 18 : S. 32. — E: Bra. n. 14. 74

Maurikios
582 aug. 6 oder 14/602 nov. 23
Mitregent: Theodosios: seit 590

582 b. n. aug. 5(14) — (Kéievaiç); xeXevadeiçx an den neuernannten Statthalter von Antiocheia, Johannes:
J „ soll eine Untersuchung über die unruhen anstellen, welche anläßlich einer differenz zwischen
dem früheren Statthalter Asterios und dem ptr. Gregorios von Antiocheia entstanden sind. —
D: Euagr. VI, 7: 2 2 6 , N i k . K.X. XVIII, 12: Mi. 352 C; (Joh. Eph. V, 17: 208). — Chr.: Joh.
Eph. 208. 75
ca. 583 — Sacra principalia: an den Frankenkönig Childebert von Austrasien durch dessen gesandte: der
K. werde in kurzem seine gesandten zu Childebert entsenden (wohl mit geldern zur führung des
Langobardenkrieges). — Vgl. n. 77. — D: Ep. Gog. ad Grasulphum: Troya I, n. 42: S. 107, 4 =
MGH Epp. III, n. 48: S. 152, i5 . — E: u. Chr.: Gundl., 377: Seine annahme, daß der brief vor 581
gehöre, dürfte sich kaum halten lassen; denn die „in kurzer zeit" angekündigten gesandten, wohl
mit denen der n. 77 identisch, hätten kaum von 581 bis 583 warten dürfen. Der Gogo der Ur-
kunde muß nicht notwendig mit dem 581 verstorbenen identisch sein, auch bleibt die möglichkeit,
daß die bemerkung der Überschrift von dem redaktor der Sammlung stammt, der sich über die
chronologische einreihung nicht im klaren war. 76
ca. 583 — Epistola: an den Frankenkönig Childebert mit 5000 (4000: Dand.) goldstücken: Ch. solle die
Langobarden bekämpfen und aus Italien vertreiben. — D: Greg. T. VI, 42: SS rer. Mer. I, 282,.,;
Paul. diac. III, 17: SS rer. Lang. 101,,; Joh. Ven.: SS VII, 7, 31; Joh. Biel. z. j. 584: Mi. 867 C;
Dand. VI, 2, 10 : XII, 105 E/106 A Mur. — E : Weise 60; Gundl. 372; Gasqu. 198; Diehl
206; Gibb. V,21; Hodgk.V, 228; B u . L R E I I 163 u. A.2; Ha.H, 1,61 u.A. 2; Andr. Arj/i. olx. 513, A. 2.
— Chr: Der feste punkt ist der 2. april 584, an welchem spanische gesandte von Leovigild sich bei
Childebert aufhielten um einen n a c h dem Langobarden unternehmen geplanten zug Childeberts
gegen Leovigild zu vereiteln. 77
ca. 583 — Epistola: an den Frankenkönig Childebert: das angebot eines bündnisses enthaltend. — D:
Ep. Bruneohildae ad Maur.: Troya-1, 92, l g = MGH Epp. I I I ep. 26: S. 239, 18 . — E : (Ha II, 1,
69 ff.; Gundl. 374). — Vielleicht mit n. 77 identisch. 78
ca. 583 — Abschluß eines „von priestern bestätigten und mit eiden bekräftigten" b ü n d n i s s e s mit den
gesandten Childeberts. (Die Franken verpflichten sich in Unternehmungen gegen die Langobarden
einzutreten.) — D: Ep. Maur. ad Child.: Troya I, n. 43: S. 113,, = MGH Epp. III, n. 42:
S. 148, 8 r — E : Troya I, 115. 79
Maurikios 582/602 11

583 spätsommer — Gesandtschaft des Elpidios und des skribon Komentiolos zum chagan der Avaren,
welcher Singidunum, Augustai, Viminakion und Anchialos genommen hat, nach Anchialos, um
über einen Waffenstillstand zu beraten. — Die gesandtschaft wird unwürdig behandelt und ohne
erfolg entlassen. — D: Sim. I, 4: 47, l g ; Theoph. 2 5 3 , i r — E : B u . L R E I I , 119. 80
683/8 oder 602/10 — [Rescriptum?]: inhalt zweifelhaft, vielleicht Wasserleitungen in Ravenna betreffend. —
B (lat.): Dessau I 186, n. 836. — Chr: Wegen des triumphaltitels Qepidicus nimmt Bormann in
der anm. bei Dessau a. a. o. Maurikios als autor des reskripts an; doch wissen wir nicht, ob nicht
auch Phokas diesen titel geführt hat, vgl. Bra. n. 18. u. A. 1. — Inc.: ...] Gipid. fei. incl. vict. a [...//...]
fuisse ad . . . 81
684 frühjahr— Gesandtschaft des Elpidios (und Komentiolos: Theoph.) zum chagan der Avaren (in beant-
wortung einer gesandtschaft des chagans von 583 mai): der ch. möge dem Elpidios einen gesandten
nach Kpl. mitgeben: der vertrag soll auf der grundlage erneuert werden, daß das reich den Avaren
eine zulage von 20000 goldstücken gewähre. — Der vertrag kommt zustande. — D: Sim. 1,6:
61, 17 ; Theoph. 2 6 3 , n ; K e d r . I, 692,,; (Zon. XVI, 12: III, 291, U D . ) — E : Ad. 1; 4; Stan. 186; Pern. 93;
Bu. LRE II, 84; 119; Jir. Serb. 89. — Chr.: Theoph. setzt den vertrag ins jähr 583; da jedoch
sein bericht im wesentlichen auf Sim. beruht, ist der chronologie des Sim. zu folgen. 82
684 sept. 1 — [Epistola]: an den Frankenkönig Childebert durch Manuel: das durch den bischof Jooundus
und den cubicularius Cothro nach Kpl. gesandte schreiben Childeberts beweise wohl Ch.'s intéressé
am reiche; doch solle er lieber taten sehen lassen im hinblick auf das geschlossene bündnis. — B (lat.):
Troya I, n. 43: S. 111/4== Bouquet IV, 86/8 = MGH Epp. III, ep. 42: S. 148/9. — E: Troya,
146 f.; Gundl. 374; 377; Gasq. 199 ff.; Bu. LRE II, 164; 166; Görr. Just. 435; Bra. n. 15. — Inc.:
Litterae vestrae gloriae per J o c u n d u m . . . 83
585 ca. anfang — Gesandtschaft an den Frankenkönig Childebert, um das zur bekämpfung der Lango-
barden an Ch. gesandte geld zurückzufordern, da Ch. seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen
sei. Die ges. wird von Ch. keiner antwort gewürdigt. — D: Greg. T. VI, 42: SSrer. Mer. I, 282,,.—
E: Weise 63; Gundl. 372; Gasq. 198; Diehl 207; Bu. LRE II, 163/4; Hodgk. V, 229. 84
585 ca. frühjahr — Neue gesandtschaft an den Frankenkönig Childebert um das zur bekämpfung der
Langobarden gesandte geld zurückzufordern. — Die ges. vermag den könig zu einem heerzug zu
bewegen. — D: Greg. T. VIII, 18 : SSrer. Mer. I, 337,,; Paul. diac. III, M : SS rer. Lang. 104, t . — E: Gundl.
373; Ha. II, 1,66. — Chr.: Daß es sich um eine neue mit n. 84 nicht identische gesandtschaft
handelt, scheint außer der verschiedenen erwähnung bei Greg. T. das „rursum" bei Paul. diac. zu
bestätigen. 85
585 aug. 5(14)/586 aug. 5(14) — Aiaxvncooiç (L.Gr.); dteiägazo (Glyk.); xvnol (Kedr.): einführung der pro-
zession nach dem Blachernenpalaet. — D: Theoph. 265, w ; L.Gr. 138, 18 ; Glyk. 608, J0 ; Kedr. I, 694,
(693, ia ). 86
586 frühjahr/sommer — Uqoazâyfiaza\ êyxeXevadfievoç: an den strategos Philippikos in Amida: der dem
reiche durch den Satrapen Mebodes angebotene friede, dessen bedingungen (Zahlungen an die Perser)
Ph. nach KpL übermittelt hat, sei äußerst schimpflich und müsse als unvereinbar mit der würde
der Rhomäer abgewiesen werden. — D: Sim. II, 1: 7 0 , 8 7
587 vor märz 30 — Néfioç (Sim.): xelevaag (Theoph.): an den strategos Philippikos an der persischen
grenze: die bezüge der Soldaten (QÔyai) müßten um ein viertel gekürzt werden. — D: Sim. III, 1: 110, a ;
Theoph. 259, î 8 . — E: Patr. Biz. 218 u. A. 3; Bu. LRE II, 108, A. 1; Bayn. Succ. 278. — Chr.: Sim.
III, 1: 111, g ; Theoph. 260, 13 . Vgl. Patr. Biz. 221. 88
587 ca. sommer — "OQXOI mit geschenken: durch den kais. prokurator Aristobulos dem meuternden heere
in Syrien überbracht. — D: Sim. III, 3: 115,„; Theoph. 2 6 1 , r — E: Bu. LRE II, 109/10. 89
588 vor april 12 — [Lettre]; „écrivit": an den ptr. von Antiocheia, Gregorios: er möge das meuternde
heer beruhigen. — D: Agap. 440; (Sim. IV, 14,„: 179, 18 ); (Theoph. 261,,). — Chr.: Euagr. VI, 13:
231,„ und VI, 8: 227, 3 . 90
588 vor april 12 — Fgdjujuota avroxQoczoQixâ (Sim.); xêXevafia (Euagr.): an den apostrategos Philippikos
im lager in Kilikien: Ph. solle zum heere nach Syrien zurückkehren, um den obçrbefehl für die
Operationen bei Martyropolis zu übernehmen. — D: Sim. III, 5: 118, M ; (Euagr. VI, 10: 228, S7 ; Nik.
K. X. XVIII, u : Mi. 352 A). — E: Patr. Biz. 227. — Chr.: Der tag, an dem der ptr. Gregorios das
heer überredete, war der 12. april (Euagr. VI, 13: 231, lt ). Vgl. n. 90. 91
12 Maurikios 582/602

**ca. 688 — Uonembasia wird zur metropolis und zum 34. bischofssitz (der rangliste) erhoben sowie
mit sonstigen freiheitsprivilegien ausgestattet. — D: Phrantzes IV, 16: 398,, 8 Bonn. — E : Marc 51;
Bra. n. 17. — Chr.: Die erhebung erfolgte angeblich nach dem einfall der Slaven in die Feloponnes,
welcher die gründung M. veranlaßte; so: ITeßl rrj? xiioecog xrje Move/j-ßaaiag ^povixov, ed. N. A. Bees,
Byzantis I (S. 37/106), S. 63. — Echth.: Die erhebung zur metropolis erfolgte tatsächlich erst
unter Alexios Komnenos: 8. Bees, a. a. o., S. 34 ff. 92
ca. 590 — fidit: in allen kirchen Armeniens soll nach dem Ghalkedonense gepredigt und das abend-
mahl nach griechischem ritus genossen werden. — D: Seb. 36. — E: Ghaz. 13. 93
oa. 590 — (Ordonnance); ordonna: man solle in Armenien 2000 vorzügliche, vollständig bewaffnete reiter
ausheben, zwei zuverlässigen föhrern anvertrauen und in höchster eile (nach Kpl.) senden. — D:
Seb. 36/7. 94
vor 591 jan. — Jussio: für den bischof Severus von Aquileja: er solle sich mit seinen anhängern nach
Rom begeben, damit dort eine synode über die bestehenden differenzen entscheiden könne. Ge-
sandt an papst Gregor I. — D: Ep. Greg. I.: Reg. 1,16: S. 17,< Ew.-Ha. — E: Ja.-Lö. 1084. 95
591 frühjahr — diyfia (Sim.); xeXsvst (Theoph.): an den strategos Komentiolos in Hierapolis: Kom. solle
den (landflüchtigen) Perserkönig Chosroes aufnehmen und ihm königliche ehren zuteil werden lassen. —
D: Sim. IV, 12: 172, 17 ; Theoph. 266, 2S ; Zon. XIV, 12: III, 293, $0 D. - E: Patr. Biz. 259 und A. 4.
— Bei Tab. 275 geschieht die aufnähme des Chosroes in Antiocheia. 96
591 frühjahr — rgdfiftata ßaalieia: an Chosroes in Hierapolis: Ch. möge seine absieht nach Kpl. zu kommen
aufgeben und in Mabbug-Hierapolis die kaiserlichen hilfstruppen erwarten, weil der gegner, der
usurpator Varam, die abwesenheit Ch.'s zu seinen gunsten benutzen könnte. — D: Agap. 443; Sim.
IV, 13: 173, 14 . — E: Patr. Biz. 264. 97
591 frühjahr — rgdßfiaia ßaotXixd; yrfqno/ia; doy/xatlCeiai: an den Perserkönig Chosroes in Hierapolis
durch dessen gesandte (mit geschenken): dem usurpator Varam solle vom reiche unverzüglich der
krieg gemacht werden. Der K. ist bereit mit allen mittein zu helfen. (Ch. wird des kaisers freund
genannt und der K. erklärt ihm in allem ein vater sein zu wollen: Abulfar. und Mich. Syr.). — Hier-
auf erfolgt die entsendung des Johannes Mystakon. — C (arab.): Agap. 444/5; (syr.): Abulfar. H. dyn.:
S. 97 (Poe.); S. 142/3 (Bauer). — D: Sebeos 15/6; Sim. IV, 14: 178, S3 ; Thom. Ardzr. II, 3: 76 Br.;
Abulfar. Ch. syr.: 96 Br.-K.; (Mich. Syr. X, 23: H, 371) (nach ihm weilt Ch. in Edessa). — E: Patr.
Biz. 264. — Chr.: *Hgos dgxofiivov gehen nach Sim. die gesandten des Ch. an Maurikios ab; der
kronrat in Kpl. findet schon am 3. tag (nach ihrer ankunft dort) statt, ihre rücksendung zu Ch.
erfolgt nach weiteren 5 tagen. Zur frage der chron. des regierungsantritts des Chosroes s. Nöl-
deke zu Tab. 430/1. — Theoph. zieht hier die ereignisse auseinander. Vgl. auch Bu. Sim. 310. —
Inc. (Agap.): J'ai lu ta lettre et j'ai a p p r i s . . . (Abulfar.): Literas tuas perlegi e t i n t e l l e x i . . . (über-
einstimmend). 98
591 frühjahr — 'Yno&fjxai; Myog: an den presbyter Dometianos von Melitene und den ptr. Gregorios
von Antiocheia: sie sollten sich dem Chosroes anschließen. — D: Sim. IV, 14: 179,,. — Chr.:
Wohl gleichzeitig mit n. 98 abgegangen. 99
591 frühjahr — [IlQdaxayfia]; nQoahazre (Sim.); IxeXevoe (Theoph.): an den strategos von Armenien, Jo-
hannes Mystakon: er solle gemeinsame sache mit allen Parteigängern des Chosroes machen (vor
allem mit Bindoes und dessen anhängern) und in ihre gesinnung das größte vertrauen setzen, um
so die partei des usurpators Varam zu schwächen (Sim.); mit dem strategos Narses solle er sich
zur bekämpfung des Varam verbinden (Theoph.). — D: Sim. IV, 15: 181, 14 ; Theoph. 266, a i . — E:
Patr. Biz. 265. — Chr.: Wohl gleichzeitig mit n. 98 abgegangen. 100
*591 frühjahr — [Litterae]; rescripsit: an den Perserkönig Chosroes, der den K. um die hand seiner (K.)
toohter gebeten hatte: der K. könne dem Ch. die prinzessin nicht geben, wenn Ch. nicht christ
werde. — D: Eutych. 206/7 (Seld.-Poc.): Mi. 111,1081 D. — Echth.: Im anschluß an diese nach-
richt wird der übertritt des Ch. zum Christentum berichtet, was die gesamte nachricht zweifelhaft
erscheinen läßt. 101
591 — rgdfi/xata; ImatoXcU; yQdju/ia; ImoxoXtf: an den strategos Priskos in Tzurulon durch einen
spatharios, welcher sich von den Tzurulon belagernden Avaren gefangen nehmen lassen soll: Priskos
solle in Tz. ausharren; der K. habe eine flotte ins land der Avaren gesandt, um deren frauen und
Maurikio« 582/602 18

kinder sämtlich gefangen zu nehmen; bo werde der chagan gezwungen sein zurückzukehren. —
Scheinbefehl um den abzug der Avaren zu veranlassen. — Es kommt ein f r i e d e zustande. — C:
Sim. VI, 6: 229, 18 (rhetorisch ausgeschmückt); Theoph. 270,,; Kedr. I, 697, 1V — D: Zon. XIV, 12:
III, 295,,,. — E: Ad. 6; Bu. LRE II, 127; Jir. Serb. 90. 102
691 — Jussiones a piissimis principibus: an den papst Gregor I.: die bischöfe des Langobardenreiohes,
der biBchof Severus von Aquileja mit andern zusammen Bowie dieser für sich haben sich brieflich
beim K. beschwert, Gregor habe versucht sie mittels militärischein aufgebots vor seinen (Gr.) stuhl
zu zitieren; in anbetracht der zerfahrenen Verhältnisse Italiens möge Gregor einstweilen von einem
einschreiten gegen die bischöfe Istriens und Venetiens absehen. — B (lat.): Troya I, n. 49: S. 176/7
= Ep. Greg. I.: Reg. 1,16 b : 21/2 Ew.-Ha.; Acta Conciliorum Oecum. ed. E. Schwartz, IV, 2,136/7. —
D: Ep. Greg. I. ad Joann. Rav.: Reg. II, 45: I, 144, 14 Ew.-Ha. — E: Kretschm. I, 23; Bra. n. 16;
Kehr, P. Fr., Reg. pontif. Rom., Italia pont. 7,1, n. 21. — Inc.: Mansuetam et Deo placitam vestram
sanctitatem s c i e n t e s . . . 103
591 frühjahr — 2novdat\ f r i e d e n s v e r t r a g mit dem Perserkönig Chosroës: das reich erhält Mesopo-
tamien mit dem teil Armeniens, welcher Danadirakan-Gonut heißt, die provinzen Duin, Maseatsodn
und die umgebung von Aragadz, sodann das gebiet vom berg Endzak'hisar bis zur festung Arhiesd
und bis Hatsivnu. Das bisherige Armenien I wird in Armenien II mit der hauptstadt Sebasteia
umgenannt, die provinz Kabatnevkia mit der hauptstadt Kaisareia (bisher Armenien II) erhält den
namen Armenien I I I und wird eparchie. Melitene, das bisherige Armenien III, wird Armenien I.
Pontos mit der metropolis Trapezunt wird ein teil Großarmeniens. Das land um Martyropolis
(Nphr'kierd) wird Armenien IV, Karin mit der metropolis Theodosiopolis kommt zu Großarmenien;
dieses erstreckt sich bis Aserbeidshan und gehört zum reiche. — D: Joh. Kath. 121 ff. (6 7 f. bei
St. M.); Agap. 446/7; Sim. V, 15: 216, 10 und IV, 13: 177, M ; Seb. 27; Thom. Ardz. II, 3: I, 78 Br.;
Vard. 76, 17 . — E: Fi. I, 302; Nöld. zu Tab. 284; Güt. 125; Patr. Biz. 276 u. A. 3; Pern. 16/6;
Geizer, Georg. Cypr., LIff. — Nach Seb. erhielt Maur. alles, was Chosroës ihm versprochen hatte;
daß er Nisibis erhalten habe, wie Saint Martin bei Lebeau, Hist. du Bas Emp. X, 332 meint, scheint
auf einem mißverständnis des Joh. Kath. zu beruhen; die Maclersche Übersetzung des Seb. (vgl. auch
die stelle bei Greizer, Georg. Cypr. LI bzw. LH) und übereinstimmend Thom. Ardz. (vgl. die lat.
übs. bei Geizer, Georg. Cypr. LI) sprechen nur von der abtretung des landes Arvastan b i s Nisibis.
Seb. erwähnt große abtretungen in Armenien und Iberien. 104
vor 591 mai — Jussiones imperiales; sacrae apices: an den praef. praet. per Illyricum Jobinos: die
bischöfe von Illyricum sollen ihre vom feind (den Slaven) vertriebenen amtsbrüder bei sich auf-
nehmen und ihnen unterhalt gewähren. — D: Ep. Greg. I.: Reg. I, 43: 69,na.; 70,,: Ew.-Ha. — E :
Ja.-Lö. 1113; Langen 423. 105
nach 591 frühjahr — [Lettre]; écrivit: an den Armenierfürsten Musele Mamikonian, welcher bei der teilung
Armeniens bei der persischen hälfte geblieben ist und sich nun über Chosroës beschwert hat: wenn
die Armenier den könig Chosroës nicht respektieren wollten, sollten sie zur Verantwortung gezogen
werden. — D: Seb. 27. 106
nach 591 frühjahr — [Lettre]; écrivit: an den Perserkönig Chosroës: er solle jedermann sein recht zuteil
werden lassen (mit bezug auf die Vorgänge in Armenien und die behandlung Musele Mamikonians).
— D: Seb. 27. — Chr.: Wohl gleichz. mit n. 106. 107
naoh 591 frühjahr — Lettre: an den Perserkönig Chosroës: die Armenier seien ein nichtsnutziges volk, das
stets aufstände errege. Der K. wolle die Armenier seines anteils sammeln und (als truppenkontingent)
nach Thrakien schicken. Chosroës solle seine armenischen Untertanen im orient verwenden; wenn
sie zugrundegingen, seien es ohnehin feinde, die zugrundegingen, andernfalls seien es feinde, die
sie zur strecke brächten. Wenn man die Armenier aber in ihrem lande lasse, gebe es keine ruhe.
— C (armen.): Seb. 30/1. — E : Hübschm. 3; Ghaz. 11. — Chr.: Vgl. Theoph. 267,, 3 ; zum regierungs-
antritt des Chosroës s. Nöld. Tab. 435. 108
592 aug./593 aug. — [Edikt]; prononça; ordonna: die juden in Antiocheia sollen vertrieben und ge-
schoren werden. — D.: Agap. z. j. 11 des Maur.: 439. 109
592 sept. 1/593 aug. 31 — Lex: niemand, der eine öffentliche tätigkeit ausgeübt hat, der optio oder
am arm gezeichnet (rekrut) oder soldat gewesen ist, darf in ein kloster gehen (ep. Greg. IU, 64) oder
ein kirchliches amt übernehmen (ep. Greg. III, 61), wenn er nicht seinen dienst (voll) erfüllt hat. —
14 Maurikios 582/602

Dem papst Gregor I. durch den strator Longinos überbracht. — D: Ep. Greg. I.: Reg. III, 64: I, 225, 17
Ew.-Ha. (Ja.-Lö. 1267); dess. ep.: Reg. III, 61:1, 220, 7 n, Ew.-Ha. (Ja.-Lö. 1266); dess.ep.: Reg. VIII, 10.
II, 1 2 , n Ew.-Ha.; (Ja.-Lö. 1497). — E: Fi. I, 305, A. 1 (bringt die lex in Zusammenhang mit maß-
nahmen gegen die fahnenflucht überhaupt, welche sich auch in der Weigerung des Maurikios äußerten
die gefangenen von den Avaren loszukaufen); Bu. L R E I I , 154; Ha. UBV 37/8 (publikation betr.);
Langen 439; Schub. 196; Diehl 383; Patr. Confl. 61 fi. („erneuerung eines justinian. gesetzes", nov. 123).
— Chr.: Patr. Confl., a.a.o. 110
692 vor okt. — Sacrae piissimorum imperatorum: an den bischof Johannes von Larissa: er solle gegen
die diakonen Johannes und Kosmas, welche gegen ihre wegen einiger vergehen erfolgte amtsentsetzung
an den E . appelliert hatten, in den geringeren punkten nach dem kanonischen recht (selbständig)
entscheiden, in den hauptpunkten aber eine genaue Untersuchung anstellen und an den K. berichten.
— D: Ep. Greg. I. ad. Joann.: Reg. III, 7: I, 1 6 6 , u Ew.-Ha. 111
S92/3 winter — AiXxot ßaoiketoi; köyta (Sim.); naQaxeievexai (Theoph.); ygatpei (Kedr.): an den strategos
Priskos an der Donau durch Tatimer: das heer solle an ort und stelle überwintern. — D: Sim. VI, 10:
239,„; Theoph. 2 7 2 , u ; Kedr. I, 698,,. — E: Stan. 201 (ansatz: 594); Bu. LRE II, 130 (ansatz:
592). — Chr. Bu. Sim. 311. 112
592/3 winter — 'Emoxolal ßaathxal; nagexekevezo: an Petros, den bruder des K.: dieser wird an stelle des
Priskos zum strategos gegen die Avaren ernannt und aufgefordert sich ins lager (nach Odessos) zu
begeben. — D: Sim. VII, 1: 246, w ; Theoph. 274, 8 ; Kedr. I, 6 9 8 , — E: Stan. 203; Bu. LRE II,
131. — Chr.: Bu. Sim. 311/2. 113
592/3 winter — Tvnog; Imaxolai; avXXaßai, ngomay/xa (Sim.); IxeXevoev (Theoph.): an den strategos
Petros: das heer solle seine bezüge zu 1 / g in geld, zu 1 / 8 in waffen und zu 1 / J in kleidung erhalten.
— D: Sim. VII, 1: 245, 2S ; Theoph. 2 7 4 , — E: Gibb. V, 60; Stan. 203; Bu. LRE II, 131. — Chr.
s. n. 113. 114
692/3 winter — Oeanlafiaxa; biiaxoXaL (Sim.); yQ&fifiaxa (Theoph.): an den strategos Priskos duroh den
neuernannten Petros: diejenigen Soldaten, welche sich ausgezeichnet und infolge ihrer tapferkeit
Unfälle erlitten hätten, sollten beurlaubt und in den Städten auf Staatskosten gepflegt werden; die
kinder solcher Soldaten aber, welche in den kriegen ihre väter verloren hätten, sollten an deren
stelle in die Stammrollen eingetragen werden. — D: Sim. VII, 1: 246, 17 ; Theoph. 2 7 4 , u . — E :
Stan. 203; Bu. LRE II, 131. — Gleichzeitig mit n. 114 abgesandt, von Petros vor dem heere zu-
nächst a l l e i n verlesen. 115
594 vor sept. — Jussiones principales: gegen die Donatisten in Africa. — D: Ep. Greg. I. ad Maur.:
Reg. VI, 61: I, 436, g l Ew.-Ha.; wohl identisch mit den in ep. Greg. I ad Dom.: Reg. V, 3: I, 283,,
Ew.-Ha. erwähnten jussiones principales. — E : Ja.-Lö. 1445. 116
594 vor sept./okt. — Jussiones: an den bischof Maximus von Salonai: er dürfe nicht ordiniert werden. —
D: Ep. Greg. I. ad Sab. diac.: Reg. V, 6: 286,„ Ew.-Ha. — E : Ja.-Lö. 1322; Bu. LRE H, 154. 117
vor 595 märz 12 — Gesandtschaft des skribon Busa an papst Gregor I. mit 30 pfund gold zur Verteilung
an die armen und an die revoltierenden Soldaten. — D: Ep. Greg. I.: Reg. V, 30: I, 310,m Ew.-Ha.
— E : Ja.-Lö. 1343; Langen 446. 118
595 vor juni 1 — Scripta an papst Gregor I.: der papst möge sich mit seinem bruder und mitpriester,
dem ptr. von Kpl. Johannes, friedlich vertragen. — D: Ep. Greg. I. ad Constant. aug.: Reg. V, 39:
I, 327,, Ew.-Ha.; (Ep. Greg. I. ad Maur. imp.: Reg. V, 37: I, 323, 15 Ew.-Ha.). — E : (Ja.-Lö. 1359
und 1360); Langen 446; Patr. Confl. 76. 119
595 vor juni 1 — Jussiones: an papst Gregor I.: Gregor wird in diesem schreiben als einfältiger mann
bezeichnet, der sich durch die Schlauheit des (herzogs von Spoleto) Ariulf habe täuschen lassen.
Die schicksalsschläge, die (für den papst) darauf gefolgt seien, seien die strafe gottes. — D: Ep.
Greg. I. ad Maur. imp.: Reg. V, 36: I, 317, 16 ; 320, 10 Ew.-Ha. — E: Ja.-Lö. 1359; Langen 449. 120
595 vor juni 1 — Jussiones (ep. VI, 25); praeceptio (ep. V, 39): an papst Gregor I.: er möge den gegen
seinen (Gr.) willen ordinierten bischof Maximus von Salonai in gnaden aufnehmen. — D: Ep. Greg. I.
ad Max.: Reg. VI, 25: I, 403„„; 403,„ Ew.-Ha.; Ep. Greg. I. ad Constant. aug.: Reg. V, 39: I, 329, s _ 13
Ew.-Ha. — E: Diehl 171; Zeül. 246; Bu. LRE H, 154. 121
Manrikios 582/602 15

596 sept. 2/okt. — Jussio: an papst Gregor I. durch den presbyter Georgios und den diakon Theodoras
(wohl die anzeige der Inthronisation des ptr. Kyriakos von Kpl. enthaltend): die Überbringer sollen
unverzüglich zurückkehren. — D: Ep. Greg. I.: Reg. VII, 6: I, 449,ier-»9 Ew.-Ha. — E: Ja.-Lö. 1452.
122
596 aug./697 aug. — [Tvjios}; diexvnov; xdQTtjs o<pQayiaiv b>eilt)fiivos' politisches testament des K.: sein
älterer söhn Theodosios solle Kpl. und den osten erhalten, der jüngere, Tiberios, Rom und die west-
lichen inseln, die übrigen söhne den rest. Für die unmündigen solle der bischof von Melitene,
Dometianos, Vormund sein. — Aufgefunden zu beginn der herrschaft des Herakleios. — D: Sim. VIII, 11:
305,, 5 . — E: Bu. LRE II, 94. 123
597 — rgdfiftata: an den strategos Petros, den bruder des K.: P. wird mit vorwürfen überhäuft, weil es
den Slaven gelungen war sich gegen Kpl. in marsch zu setzen. — D: Sim. VII, 2: 248, 95 ; Theoph.
274, a8 ; Kedr. I, 699, 4 . — E: Stan. 204. 124
597 vor juni — JuBsiones: an papst Gregor I.: der papst möge die apokrisiarier des ptr. KyriakoB von
Kpl. gütig aufnehmen und mit beBchleunigung entlassen. Wegen einer bloßen anmaßenden bezeich-
nung (nämlich des „olxovftevtxög naxQiaQ%t]su) dürfe kein ärgernis entstehen. — D: Ep. Greg. I.:
Reg. VII, 30: I, 477, 15 ; 478, t Ew.-Ha. — E: Ja.-Lö. 1476. 125
598 vor okt. — [Jussiones]; admonuit: an papst Gregor I: in einem prozeß gegen Crementius, den me-
tropoliten von Byzazene, hatte der magister militum Theodoras sich bestechen lassen und den straf-
beschluß nicht ausgeführt; der papst möge nun das recht walten lassen. — D: Ep. Greg. I. ad
Joann. episc.: Reg. IX, 27; II, 60,a„ Ew.-Ha. — E: Ja.-Lö. 1551. 126
598 ende/599 anf. — Jussio: an Cyridanus im exarchat Ravenna: die getreideversorgung (Italiens und
Roms) wird C. übertragen und verfügt, daß alles getreide, welches sich in den speichern der römischen
kirche befinde (der papst hatte die getreideversorgung für Rom übernommen), an C. zu übergeben
sei. — D: Ep. Greg. I. ad Cyrid.: Reg. IX, 115: II, 120, 14 Ew.-Ha. — E: Ja.-Lö. 1641;
Ha. UBV 174. 127
599 vor mai — Jussio: an den exarchen von Italien, Kallinikos: die schismatiker (der den Langobarden
abgenommenen gebiete) sollen zur rückkehr zur kirche nicht gezwungen werden. — D: Ep. Greg. I.
ad Call.: Reg. IX, 154: II, 154, lg Ew.-Ha. — E: Ja.-Lö. 1680; Bu. LRE II, 85. 128
ca. 600 — Gesandtschaft des praefectus praetorio für Asia, Georgios, zum Perserkönig Chosroes: Ch.
solle die vertrage nicht brechen (Ch. hat soeben einen einfall in reichsgebiet gemacht). — D:
Sim. VHI, 1: 283,,, und 284,,. 129
* 600 frühjähr — [FgA/ufiaxa]; ygätpei (Joh. Ant.); vno&iadai (Theoph.): an den strategos Komentiolos: er
solle die bevölkerung von Thrakien den barbaren (d. h. dem chagan) preisgeben. — D': Joh. Ant.
fr. 218 b : FHG 5, 35; Theoph. 2 7 8 , — Chr.: Bu. Sim. 314 setzt die feldzüge des Komentiolos
und Priskos nach Sim. VH, 12: 266, 10 („18 monate") ins jähr 600; vgl. dazu Bayn. Constr. 39ff. —
Echth.: Spintl. 30 und Bayn. a. a. o. bezweifeln die richtigkeit der nachricht; sie stammt aus einer
gegen Maur. gehässigen quelle. 130
600 ca. frühjahr — Gesandtschaft des Harmaton (Sim.) oder Harmatzon (Theoph.) zum chagan der Avaren
nach Drizipara (Drusipara) zum abschluß eines f r i e d e n s . Die Donau soll die grenze bilden, doch
dürfen die Rhomäer im kriegsfall gegen die Slaven die Donau überschreiten; der (jahres-)tribut
des reiches an die Avaren wird um 20000 goldstücke erhöht. — D: Sim. VH, 15: 272, g ; Theoph.
279,,,. — E: Drin. Zas. 254; Stan. 211; Bu. LRE H, 139; Bu. Sim. 314; Jir.Bulg. 90. 131
600 sommer — Baadixov ngöoxayfia; tyxeXsvecai: an die Strategen Komentiolos und Priskos: sie sollen
den vertrag mit den Avaren brechen (d.h. diese angreifen). — D: Sim. VHI, 2: 285,, 0 . — Chr.:
Sim. VHI, 1: 285,4 und Theoph. 281,S1. 132
601 — [IlQ6oxaypa]\ nQoobcaiev dt' imaxoXecos (Sim.); ygacpei (Theoph.): an den strategos Priskos: er solle
dem chagan der Avaren die (in der Schlacht an der Donau gemachten und vom chagan zurückver-
langten) gefangenen zurückgeben. — D: Sim. VHI, 4: 289, 14 ; Theoph. 282 45 ; Kedr. I, 703, 4 . 133
ca. 602 — Jussio: in dem streit des bistums Euria mit dem bistum Korkyra um das kastron Kalliope
wird Kalliope dem bistum Euria zugesprochen. — D: Ep. Greg. I. ad Bonif. diac.: Reg. XIV, 8: H,
427,140. Ew.-Ha. — E: (Ja.-Lö. 1921). 134
16 Maurürioa 582/602 — Phokas 602/10

oa. 602 — Jussio: da der streit zwischen den bistümern Euria und Korbyra nach erlaß der jussio (n. 134)
nicht aufhört, wird die entscheidung dem erzbischof Andreas von Nikopolis übertragen, dessen
suffragane beide bischöfe sind. Andreas entscheidet für Korkyra. — Diese entscheidung wird dem
papste Gregor I. unterbreitet, dieser teilt sie dem diakon Bonifacius in Kpl. (wohl päpstl. apokrisiar)
mit dem auftrage mit, nun auch noch eine entsprechende kaiserliche jussio zu erwirken. — D: Ep.
Greg. I. ad Bonif. diac.: Reg. XIV, 8: II, 427, 17f Ew.-Ha.; XIV, 7: II, 426,, Ew.-Ha. — E: Ja.-Lö.
1921; 1922. 135
602 juli 6 — *Hdixiov: bei der datierung [der privaturkunden] soll das 2. konsulat des mitregenten
Theodosios vermerkt werden. — D: Chron. pasch. I, 693, 5 . 136
602 sommer (?) — £ d i t : Armenien soll 30000 reiter stellen oder es müssen sich 30000 armenische fa-
milien zusammentun und sich in Thrakien ansiedeln. — D: Seb. 64f. — F : Ghaz. 11. — Chr.:
Die aushebung steht wohl mit dem Avarenangriff in Zusammenhang. 137
602 eommer — [IlQÖOTayfia]; ngoaidnet (Sim.); yqdcpti (Theoph.): an den strategos Petros (auf die künde,
daß die Avaren bei den katarakten trappen zusammenzögen, um gegen Epl. zu marschieren): Petros
solle Adrianopel verlassen und in richtung auf die Donau marschieren. — D: Sim. VIII, 5: 292,,,;
Theoph. 284, 1S . — E: Stan 215; Diehl 152. 138
602 herbst — IjQ6azay[ia\ dt' htiaxoXimg (Sim.); ygäpftaxa (Theoph.): an den strategos Petros: P. solle
die Donau überschreiten und in feindesland überwintern, da ein ausfall für die zivilgetreideversor-
gung zu befürchten sei, wenn das heer seinen bedarf einer reichsprovinz entnehme. — D: Sim. VIII,
6: 293,„ und 295, 10 ; Theoph. 286, 15 ; 286, S8 ; GM 6 6 1 , u . — F : Gibb. V, 61; Spintl. 31; Stan. 216;
Bayn. Suoc. 281. 139
602 herbst — rgdfifiaxa: an den prinzen Germanos: Zitierung wegen verdachtes des hochverrats. — D:
Sim. VIII, 8: 298, 8 ; (Theoph. 287, J8 ). 140
602 herbst — rgdfi/iaxa (Sim.); detjoeis lyyqacpoi (Theoph.): an die patriarchen und klöster: man solle
für den K. und seine sünden beten (die schuld an der ermordung der kriegsgefangenen durch den
chagan der Avaren). — D: Sim. VIII, 11: 305, w ; Theoph. 284,gm,; L. Gr. 140, 14 ; GM
Kedr.I, 704,,. 141
602 herbst — rgdfifiara (L. Gr.): an den Perserkönig Chosroes durch den prinzen Theodosios: der K. er-
innert den Perserkönig der empfangenen wohltaten; Ch. möge sie an Theodosios vergelten. — D:
L.Gr. 143,,; (Theoph. 288,„); (Kedr.I, 709,80); (Zon. XIV, 13: i n , 299, 18 D.). — E : Gibb. V, 62;
Spintl. 36/7; Bu. L R E II, 89. 142
— Jussio: für die fremdenhäuser des Hortulanus und Thomas auf Sardinien. Inhalt unbekannt. —
D: Ep. Greg. I ad Vit.: Reg. XIV, 2: H, 421, M Ew.-Ha. — E : (Ja.-Lö. 1915). 143
— "E&aaov. die quartierpflicht (fiexaTOQucal olxqoeis; vgl. Jus HI, 29,,,) wird für die bewohner von
Kpl. aufgehoben. — D: Ind. des cod. Maro. 179: Jus III, c. 1, n. 19: S. 32. — F : Bra. n. 20. 144
— Aidxa^n: über solche, welohe andere steinigen. — D: Ind. des cod. Maro. 179: Jus III, c. 1, n. 20:
S. 32. — E: Bra. n. 20. 145
— [Rescriptum]: ein mann, welcher einen ertrinkenden aus den fluten gerettet und dann (wohl nach
beraubung) getötet hat. soll lebendig mit derleiche begraben werden.— C: Zach. Del. 108; Jus III,
c. 1, n. 21: S. 33. — E: Bra. n. 19. 146
— [Aidta£ii]: das fest Kolfitjoig OeofitjTogos wird auf den 15. august festgesetzt. — D: Nik. K.X. XVII,
28: ML 147, 292 A. — E : Vailhö, Echos d'Orient 8, 215f.; K. Holl, Die Entstehung der vier
Fastenzeiten in der griech. Kirche = Abh. der preuß. Ak. d. W. Philol.-hist Kl. 1923, N. 5, S. 4,
A. 9.; S. 18. 147

Phokas
602 nov. 23/610 okt. 5

602 ca. nov. ende — ügiotay/ta, durch den asekretis Theodoras von der kanzel der Hagia Sophia ver-
lesen: die beeölkerung von Kpl. möge sich mit dem ptr. und dem senat zu Phokas (auf das Sep-
timum) begeben: — D: Sim. VHI, 10: 302,,,; (Theoph. 289 n 0 ). 148
Phokse 602/610 — Herakleios 610/41 17

602/3 — IJQÖoraSie (Zon.); ygdupei (Theoph.): an den strategos Germanos: Germanos solle Edessa be-
lagern, dessen sich der aufständische strategos Narses bemächtigt hat. — D: Theoph. 291,S8;
Zon. XIV, 14: HI, 301, 10 D. — E: Bayn. Suco. 285. 149
602/3 — Friedensschluß mit Brunechildis. Inhalt unbekannt. — D: Ep. Greg. I.: Reg. XIII, 7: II,
372, u Ew.-Ha. — E : Diehl 209. 150
603 märz — rgdfi/iata: an den Perserkönig Chosroes durch Lilios (Sim.) oder Biliös (Theoph.): die thron-
besteigung des Phokas wird angezeigt. — D: Sim. V m , 16: 313, 16 ; Theoph. 2 9 1 , J o h . Nik. 103:
539,, Z. — E: Spintl. 38; Güt. 10; Pern. 17; Butl. B8/9. — Chr.: Sim. 313, M + Theoph. 151
603 nov./604 nov. — Der tribut für die Avaren wird erhöht. — D: GM 664, 8 ; (Zon. XIV, 14: 302,, D.). —
E: Fi. 309/10; Spintl. 39/40; Bu. LEE II, 199; Bayn. Succ. 284. 152
603 nov./604 nov. — Jussio: an die führer der Avaren (diese sind mit den „Gothen" gemeint) und Slaven:
sie sollen die bewohner von Salonai und Spalato in keiner weise belästigen. — D: Thom. arch.,
c. 10: 319. — E : Jir. Serb. I, 96. 153
603 nov./604 nov. — Sacrum rescriptum: an die bewohner von Salonai nach der Zerstörung dieser
stadt durch die Avaren und Slaven, auf antrag der Salonitaner, überbracht durch deren gesandte:
die Salonitaner sollen sich in Spalato ansiedeln dürfen und das frühere gebiet von Salonai be-
halten. — D: Thom. arch. c. 10: 319. — E: Jir. Serb. 1,95 (hier auch Chronologie!); Jir. Rom. I, 27. 154
607 ca. febr. 19 — [Privilegium]; statuit: an den papst Bonifatius III: die römische kirche wird als haupt
aller kirchen anerkannt. — D: Lib. pont. I, 316,a D.; Paul. diac. IV, 36: SS rer. Lang. 128,10. — E:
Langen 500/1; Cohn 47; Spintl. 43; Diehl 371; Görr. Greg. 601; Schub. 197. 155
609 vor mai 13 — [Jussio]: an den papst Bonifatius IV., der den k. um Überlassung des Pantheons in
Rom und die erlaubnis zur einweihung als Marienkirche gebeten hatte: (die erlaubnis wird erteilt)
und viele geschenke werden übersandt. — D: Lib. pont. I, 317, s D.; Paul. diac. IV, 36: SS rer. Lang.
128,1S. — E : Langen 501; Spintl. 44; Diehl 370. — Chr.: Der tag der einweihung ist nach Heri-
manni Aug. chron. 609: SS V, 91 der 13. mai 609; das jähr 609 geben auch Ann. Monast.: SS HI, 153
und Sigeberti chron.: SS VI, 321; der ansatz 610 bei Mariamnus Scotus: SSV, 542 ist aus einem
versehen infolge der diesem autor eigenen Zeitrechnung zu erklären. 156
609 — Gesandtschaft an den Langobardenkönig Agilulf mit geschenken: es wird ein f r i e d e auf 1 jähr
geschlossen (wahrscheinlich handelt es sich um bestätigung des im sept. 603 vom exarchen Sma-
ragdos von Ravenna abgeschlossenen Waffenstillstands). — D: Paul. diac. IV, 35: SS rer. Lang. 128,,;
Dand. VI, 4,5: XII, 109 D Mur. — E: Ha. II, 1, 198. 157
609 — Message; ordonna: an den (strategos Bonosos) „Cotton" in Antiocheia: er solle Antiocheia ver-
lassen und sich (mit seinen truppen zur bekämpfung des heranziehenden Herakleios) nach Alexan-
dreia begeben. — D: Joh. Nik. 107: 542,17 Z. — E: Butl. 14; Bayn. Succ. 286. — Chr.: Butl. 31. 158
609 nov./610 okt. — [Jf&euct?]; txeXevoe: die partei der grünen solle nicht mehr zu den staatsämtern
zugelassen werden. — D: Theoph. 297 u . — F : Bu. LRE II, 204; Bayn. Succ. 286. 159
609 — [Ordonnance]; ordonna (syr.): alle juden des reiches sollen die taufe empfangen. — D: Dion.
Tellm. 923: 4 Chab. — E: Stoop 460. 160
? — Neaqd: auf die Sklavenzölle der den Bosporos kreuzenden schiffe und auf maßregeln für die be-
stattung der während der durchfahrt sterbenden bezüglich. — Inschrift in Galata. Scheint nicht
publiziert zu sein. — E: Aristarches, Syll. 17, 148; Marc 19; Bra. n. 21. 161

Herakleios
610 okt. 6/641 febr. 11
Mitregenten: Herakleios vioc Kavaxaviivoe: seit 613 jan. 22
Herakleios Heraklonas, söhn der Martina: seit 638.

610 b. n. okt. 6 — Lettre: an den vater des K. Herakleios: der K. schildert die Vorgänge der eroberung
Kpls. und seiner ausrufung zum kaiser. — D: Joh. Nik. 110: 653,8 Z. 162
610 b. n. okt. 5 — Gesandtschaft an den Perserkönig Chosroes mit geschenken: er (K.) habe den Phokas
getötet, welcher seinerseits Maurikios, den freund des Ch., getötet hatte. Ch. möge deshalb zum
18 Herakleios 610/641

frieden bereit sein. — Erfolglos. — D: Seb. 65,,; Thom. Ardz. II, 3: I, 79 Br.; Agap. 450; Abulfar.
Chr. syr. 99 Br.-K.; Mich. S. XI, 1: 400,„; Vard. 78, 16 . — E : Ge. Chalk. 163; Bayn. Suco. 288. 163
611 — F r i e d e mit dem Langobardenkönig Agilulf, nach einem jähr erneuert (vgl. n. 157). — D: Paul.
diae.IV, 40: SSrer. Lang. 133, 18 ; Dand. VI, 5,2: XII, l j O E M u r . 164
612 mai 1 — ITgay/uatixdi; %vnoq\ ovkkaßal (text): der ptr. (Sergios) von Kpl. hat an den kaiser berichtet,
an der Hagia Sophia seien durch Überschreitung des personaletats große mißstände, nicht zuletzt
auch in der finanzverwaltung, eingetreten; er (Sergios) habe daraufhin eine diarvnmaiq erlassen, welche
über das gesetz Justinians (nov. I, 3) hinausgehe und die zahl der kleriker neu festgesetzt habe: die
zahl der presbyter auf 80; der diakonen auf 150; der diakonissen auf 40; der subdiakonen auf 70;
der lektoren auf 160; der sänger auf 25; der türschließer auf 75 (ausschließlich der primikerioi
jedes grades, welche nach 3 jähren in die höhere gruppe aufrücken); außer dieser zahl sollen unter
Währung der kanonischen Vorbedingungen nur noch solche leute aufnähme in den klerus der H. S.
finden, welche durch besondere Zuwendungen sich um die H. S. verdient machen. Da indes auch
die zahl dieser sog. „überzähligen" stellen (Imxäyfiara) ungebührlich gewachsen sei, so solle auch
hier folgende beschränkung eintreten: 2 synkelloi, 12 kankellarioi, 10 ekdikoi, 12 referendarioi,
40 notarioi, 4 priester-, 6 diakonen- und 2 lektoren-skeuophylakes. An der Marienkirche in den Bla-
chernen solle die zahl der priester 12, der diakonen 16, der diakonissen 6, der subdiakonen 8, der
lektoren 20, der sänger 4, der türschließer 6 betragen. Die kaiserliche bestätigung wird für diese
¿iaiv7iwais in allen punkten erteilt. — Gerichtet an den ptr. Sergios von Kpl. — A: Leuncl.
J G R I , 77/81; Voelli 1366/70; Rh.P. V, 230/4; Jus III, c. 1, n. 22: S. 33/8. — D: Jus III, 3 9 , u . —
E : Zach. Deb. 947; Laak. 101/3; Pern. VIII; 99/100; Bayn. Succ. 290/1; Sic. 16/8; Bra. n. 22. —
Inc: Kai rot? ällois xatdlirjXov... 165
615 august —'Ajioxßiaeis ygatpetoai (Chron. pasch. 706, ä0 ); hvaqioqa (Chron. pasch. 707, 9 ): an den Perserkönig
Chosroes durch den praef. praet. Olympios, den praef. urbi Leontios und den presbyter und syn-
kellos der Hagia Sophia Anastasios. Der brief ist so stilisiert, als ginge er vom Senat (den ägyovte;:
Chr. pasch. 706, s l ) ohne mitwirkung des Herakleios aus. — Früher hat zwischen beiden reichen
die gepflogenheit bestanden die mißhelligkeiten durch notenaustausch zu beseitigen. Phokas hat
diese gewohnheit gebrochen und eine blutige herrschaft geführt, von der sie (die Rhomäer) nun
durch Herakleios und dessen vater befreit worden sind. Herakleios hat nach dieser tat nach Afrika
zu seinem vater zurückkehren wollen und ist nur mit mühe davon abzuhalten gewesen. Nun hat
er wegen der innern Schwierigkeiten noch keine zeit finden können dem Chosroes die gebührende
ehre zu erweisen (was hiermit gemeint ist, ist nicht klar; denn die übliche anzeige seiner thron-
besteigung hatte Herakleios gemacht, vgl. n. 163). Man hat deshalb geglaubt von der sitte absehen
und einem so gewaltigen herrscher (wie Ch.) gegenüber zur b i t t e Zuflucht nehmen zu dürfen;
doch sind neue hindernisse eingetreten. Der persische feldherr Schahin Babmanzadago (Wahum-
anzädhagän) ist nach Chalkedon marschiert und dort mit Herakleios persönlich zusammengetroffen,
hat aber auf antrag, in eine besprechung über den frieden einzutreten, erklärt, er (Schahin) besitze
keine vollmacht. Die Rhomäer sollten sich an Chosroes wenden. Nun hat Schahin durch Spadaduar
die eidliche Versicherung übersandt, daß den gesandten, welche von Kpl. abgehen sollten, im per-
sischen reiche kein leid geschehe. Die Rhomäer bitten um einhaltung dieses Versprechens, sowie
um baldige rücksendung der gesandten unter Währung des friedens; auch möge Chosroes den
Herakleios wie sein eigenes kind halten (vgl. n. 98), Herakleios wird in jeder hinsieht seinen „vater"
ehren. — A: Chron. pasch. 707 )1 /709, a3 . — D: Seb. 79 und A. 1; Nik. ptr. 11, 14 ; 20, 18 ; GM
668, 17 ; Thom. Ardz. H, 3: I, 82 Br.; L.Gr. 149, 90 ; Glyk. 512, 6 ; Kedr. I, 718, 10 ; (Zon. XIV, 14:
305, i 0 D.). — E : Gibb. V, 76; Rypl 10; Lask. 37/8; Pern. 72/3 (mit italien. Übersetzung);
Mordtm. "Aß. 55; Bu. LRE H, 216; Butl. 119; Bayn. Succ. 290. — Chr.: Ge. Chalk. 170; dazu
stimmt auch Mich. S. XI, 1: 401, 8 . Daß die Schahinepisode in einigen quellen chronologisch
vor der argateia des Scharbaräz eingereiht wird, hat seinen grund wohl darin, daß sie in der vor-
läge dieser quellen wiederholend erzählt war. — Wie es kommt, daß bei GM a. a. o. 70 gesandte
zu Chosroes gehen, zeigt noch die stelle bei Zon., wo es heißt: jigießet; S ßaadevg...; das „6U
ist als zahlzeichen gelesen. — Ell. Sen. 46/7: „man muß, wenn man den Wortlaut des briefes
ret ten und die gesandtschaft doch von Her. ausgehen lassen will, eine politische finesse annehmen";
die annahme einer solchen ist allerdings sehr wahrscheinlich. Anders erklärt dies Buss. II, 85. —
Inc.: 'O rd närta ¿tjfitovgy^aai... 166
Herakleios 610/641 19

615 — N6fios: es wird eine neue silbermünze im gewicht von 6 g geprägt, mit der die Auszahlungen
aus der Staatskasse in halber höhe der früheren betrage erfolgen sollen. — D: Chron. pasch. 706„. —
E : Pern. 100; vgl. die demimiliaresia bei Sabat. 268 und 266, A. 1. 167
ca. 616 — F r i e d e n mit dem westgotenkönig Sisibut, abgeschlossen in KpL Die forderungen Sisibuts —
Unterwerfung mehrerer spanischer städte unter die herrschaft Sisibuts — werden erfüllt; der ver-
trag enthält vielleicht bestimmuDgen über Unterdrückung der juden (Isid. Hist. Goth. 60: SS AA
XI, Chron. min.: 291,18). — D: Ep. Caesarii ad Siseb.: Esp. sagr. VII, 314/6 = MGH Epp. III,
666,18; Chron. Isid. jun.: SS AA XI, 2: 479. — E : Fi. I, 317; 326 (ansatz: 614); Lembke I, 89;
Lafuente II, 406; Lask. 76 (ansatz: 614); Pem. 186; Bu. LUE II, 215 (ansatz: 614); Diehl Afr.
531; Buss. I, 286. 168
ca. 616 — Apices; divalis sanctio: an den patrikios Caesarius in Spanien. Caes. leitet das schreiben an
Sisibut weiter. Inhalt unbekannt (vgl. n. 168). — D: Epist. Caesarii ad Siseb.: Esp. sagr. VII, 316
= MGH Epp. HI, 667,S5. 169
ca. 617 — Gesandtschaft an den Perserkönig Chosroes mit der bitte um frieden. — Erfolglos. — D:
Theoph. 301,91; Eutych. 227/8: 111, 1086 B Mi.; L.Gr. 148,„; Kedr. I, 7 1 6 , Z o n . XIV, 14:
III, 305, m D-; Tab.-Belami, ed. Zotenberg II, c. 32: II, 161,,. — Chr.: Bei Theoph. ist die gesandt-
schaft hinter die einnähme von Jer. gesetzt (ebenso bei L.Gr. und Kedr.); bei Zon. wird das ereignis
hinter der absetzung des Krispos nachgetragen. Die nachricht des Eutychios — „6 jähre nach der
belagerung Kpls. unter Herakleios" — stimmt ungefähr mit dieser zeit. — Die gesandtschaft ist
wohl identisch mit derjenigen, auf die erst 622 (Seb. 79; das 34. jähr des Chosroes ist nach Pern.
114, A. 1 = 622 bei Seb.) die antwort des Chosroes eintraf. 170
617 vor juni 5 (?) — Gesandtschaft des patrikios Athanasios und des quaestors Kosmas (Nik. ptr.) zum
chagan der Avaren, der in Thrakien steht, mit der bitte um frieden. Die friedenspräliminarien
kommen zustande. Doch wünscht der chagan mit Herakleios persönlich zu verhandeln. — D:
Nik. ptr. 13, a ; Theoph. 301,S7; L. Gr. 148,„; Kedr. I, 716,,; Zon. XIV, 14: 305, M . — E: Fi.
I, 337; Rypl 9; Mordtm. "Aß. 56; Drin. Zas. 262; Stan. II, 20; Lask. 39; Pern. 96; 97, A. 1;
Bu. LRE II, 222. — Chr.: Gerl. Her. 339; Bayn. Av. 125/8. 171
617 nach juni 5 (?) — Gesandtschaft an den chagan der Avaren: der chagan wird wegen seines treu-
losen Verhaltens (er hatte versucht bei einer unterredung den K. zu überfallen) zur rede gestellt
und zum frieden gemahnt;. — Der f r i e d e kommt zustande (619), das reich zahlt (jährlioh) 20000
goldstücke; als geisein erhalten die Avaren: Johannes Atalarich, Stephanos und Johannes, den söhn
des patrikios Bonos (Nik. ptr.). — D: Nik. ptr. 17, ia ; Theoph. 302, l s ; Kedr. I, 716, 17 ; Zon. XIV, 16:
HI, 306,10 D. — E: Lask. 40; Bayn. Av. 125/8; ders. Succ. 291/2. 172
618 anfang — [Edikt]: die für die „politischen brote u bezugsberechtigten sollen für dieses recht (als
pauschale) 3 goldstücke für je ein brot entrichten (vgl. n. 53). — D: Chron. pasch. 7 1 1 , ( N i k .
ptr. 12,B). — E: Rypl 8 (mißverstanden); Pern. 100/1. 173
618 august — [Edikt]: die institution der „politischen brote" wird gänzlich abgeschafft (vgl. n. 53). —
D: Chron. pasch. 711, M ; (Nik. ptr. 12,„). — E: Pern. 100/1. 174
619 april 24 — KlXevaig-, ngayfiarutos rvnos (text): der klerus an der Blachernenkirche und den Urbikia
genannten (d. h. den urbikarischen) kirchen ist vermehrt worden; da die kleriker der Hagia Sophia
dies als benachteiligung empfanden, ist auf ihren antrag der etat der stellen (ö<pqitxia) an der
Hagia Sophia vermehrt und die Verordnung n. 165 getroffen worden, worin unter anderm bestimmt
war, daß leute bei Zuwendung von mittein an die H. S., welche die ihnen zu gewährenden gehälter
übersteigen, in den klerus der H. S. aufgenommen werden dürften. Nun hat der ptr. (Sergios) an
den K. berichtet, daß viele auf diese weise aufnähme finden oder die aufnähme anderer herbeiführen
möchten, aber aus furcht, es möchte später einmal die berechtigung ihrer Zugehörigkeit geprüft
werden und sie diese dann schwer beweisen können oder auch aus scheu vor der öffentlichen
preisgäbe ihrer leistung für die H. S. den gedanken wieder aufgeben. Um schaden zu verhüten,
wird der ptr. ermächtigt ohne rücksicht auf die Verordnung (n. 166) die anstellungen an den beiden
kapiteln (H. S. und Blachernenkirche) zu regeln. — Gerichtet an den ptr. Sergios von KpL — A:
Leuncl. J G R I , 81/3; Voelli 1371/3; Rh. P. V, 234/6; Jus III, c. 1, n. 23: 38/40. — E: Zach. Deb.
947; Pern. VIH; 99/100; Bra. n. 23. — Inc.: Kai xd xaXck roit dvögtonois... 176
Dölgar, BcgMten. 4
20 Herakleios 610/641

622/3 — [Edikt]: die silber- und goldgefäße dor kirchen in Kpl. sollen eingeschmolzen und münzen
daraus geschlagen werden (um mittel für den Perserkrieg zu gewinnen). — D: Theoph. 303,jj
L. Gr. 149, 14 ; Kedr. I, 717, 90 ; (Zon. XIV, 15: HI, 307, 20 D.). — E: Gerl. 340; Butl. 122; Pern. 101/2;
Ferr. 19; Bayn. Suco. 292. — Chr.: Erster Perserzug 623 nach Bayn. Av. 113/4 gegen Gerl. Her. 340. 176
622/3 — [rgdfifiata]; eygatpe: an den chagan der Avaren: der chagan möge die sache des reiches
unterstützen eingedenk seines freundschaftsgelöbnisses. Der ch. wird zum „Vormund" des Kon-
stantinos viog ernannt. — D: Theoph. 303,,; (Kedr. I, 717,4). — E: Lask. 42. 177
622/3 — [Litterae]; rescripsit: an den Perserkönig Chosroes als antwort auf dessen tributforderung:
der K- sei einverstanden, könne aber den tribut nicht zahlen, da Chosroes das gebiet des K. besetzt
halte. Chosroes möge erlauben, daß sich der K. aus diesen gebieten die mittel zum zahlen hole. —
D: Eutych. II, 228: 111, 1086 C Mi. 178
623 vor märz 26 — [rgdfificna]-, eygaye: an den Perserkönig Chosroes: Ch. solle den frieden wahren
oder der K. werde mit seinem heer in Pereien einrücken. — D: Theoph. 306, 28 ; Kedr. I, 721,„. —
E: Gerl. Her. 362; Pern. 310S.; Bayn. Av. 114; Bayn. Succ. 293f. — Chr.: Pern. 310ff. nimmt als.
datum des 1. feldzugs gegen das Chron. pasch, und Gerland 623 an; ebenso in überzeugender dar-
legung Bayn. Av., a. a. o. 179
623/4 winter — Briefe aus dem Winterlager im kleinasiatischen Albanien an die fürsten von Albanien,
Iberien und Siunien (Suanien): sie sollten erscheinen, dem kaiser ihre ehrerbietung erweisen, das
heer mit lebensmitteln versehen und für mannschaftsereatz sorgen. — D: Mos. Kag. 102; Euth.II, 231:
111, 1087 A Mi. — E: Pern. 127/8. 180
625 nach märz 8 — rgd/i/iaxa: an die bewohner von Kpl.: enthaltend den kriegsbericht über die vor-
hergehenden ereignisse. — Ausgestellt in Amida oder Martyropolis. — D: Theoph. 312, J 0 ; Kedr.
I, 7 2 5 , — E : Pern. 133. 181
625 — [Edikt]: an den erzbisohof Arkadios von Kypros gegen das „haupt der bisohofslosen" (gegner
des henotikons), Paulos von Armenien: die orthodoxe lehre ist auseinandergesetzt; nach der einigung
der zwei naturen in Christus darf nicht von zwei energien gesprochen werden. — D: Ma. XI,
559. — E: Hef.HI, 131; Bu. LRE II, 250/1; Pern. 231 f. — Chr.: Owsep. 44; Pern. 231 f. gegen
Hef. a. a. o.; Bayn. Av. 117. 182
625/6 winter — Gesandtschaft des Andreas an den chagan der Chazaren (Türken) Cebu (Ziebel) um
dessen hilfe (40000 reiter: Agap.) im Perserkrieg zu erhalten. Der K. bietet seine tochter Eudokia
dem chagan zur heirat an, reiche geschenke werden versprochen. — D: Mos. Kag. 110—Chav.
263 == Bayn. Av. 120; Nik. ptr. 15, ao ; (Theoph. 316,1B); GM 670, 14 ; Agap. 403 (in falschem chronol.
Zusammenhang); Mich. S.XI, 3: H, 409, u . — E: Ra. 402; Kutsch. 53/4; Chav.253ff.; Bu. L R E II, 237;
Pern. 151/2; Bayn. Av. 121/2; Bayn. Succ. 297. — Chr.: Pern. 164, A. 3. 183
626 juni 19 — rqdfifiaxa: an die bewohner von Kpl.: sie möchten gegen die anrückenden Avaren den
mut nicht verlieren und ihre befestigungs- und Verteidigungsmittel instand setzen. — D: Georg.
Pis., Bell. Av. 266/77. — E: Rypl 12. — Chr.: Vor dem Avareneinfall 626; genaue Zeitbestim-
mung des aufbruches der Avaren nach Petavius' kommentar zu Nikeph. ptr.: 113 Bonn. 184
628 — Gesandtschaft an den ptr. Primogenius von Grado, welcher sich um Unterstützung an den
kaiser gewandt hat, mit reichen geschenken, darunter dem stuhl des hl. Marcus, welchen der K.
aus Alexandreia mitgebracht hat. — D: Chron. patr. Grad. c. 7: SS rer. Lang. 396,,; Dand. VI, 6, 2:
XU, 114 A Mur. 185
628 ca. jan. 6 — [rpa/iyuata]; Hyguye: an den Perserkönig Chosroes: der K. wolle den frieden und brand-
schatze Persien nur, weil er von Ch. dazu gezwungen werde; der K. schlage vor die waffen nieder-
legen und frieden zu schließen. — Ausgestellt in Dastagerd (Eski-Bagdad). — C: Theoph. 324, l e ;
Kedr. I, 733, 19 . — E: Gibb. V, 91/2; Pern. 163. — Zur Chr. der jähre 628/30: Bolotov, Viz. Vrem. 14
(1907), 68/124: B. setzt die kreuzerhöhung in Jerusalem auf 630 märz 21, den triumph des
Herakleios in KpL in das jähr vorher. Hiegegen Bayn., Rest. 287/99, der die kreuzerhöhung in
Jerusalem auf 620 märz 21 setzt. Letzterer ansieht folge ich. 186
628 jan. 7/febr. 24 — [rgd/u/iaxa]; lötjicooe: an den persischen prinzen Scheroy(-Kavad) durch Gundabusan
( = Gusdanaepa in n. 189 = Aspäd-Guschnap? Tab. Nöld. 362, n. 3): Scheroy(-Kavad) solle die gefäng-
nisse öffnen, die darin gefangen gehaltenen Rhomäer freilassen, sie bewaffnen und so gegen Chosroes
ziehen. — D: Theoph. 326,, e ; Mos. Kag. 114. — E: Pern. 166. 187
Herakleios 610/641 21

* 628 anfang — Litterae; epístola: an den Perserkönig Chosroes durch dessen söhn Sohéroy(-Kavad): der
kaiser habe nun schätze gesammelt, mit denen er den Perserkönig bezahlen könne, nämlich kriegs-
gefangene Perser. Chosroes möge sofort senden und sie holen lassen. (Vgl. n. 178). — B (syr.):
Eutych. H, 233: 111, 1087 D Mi. — Chr.: Der brief wird bei Eutych. erwähnt im Zusammenhang
mit der herbeirufung des Schéroy(-Kavad) zu Herakleios, die naoh Theoph. schon anfang 628 erfolgt
sein muß. — Echth.: Wenn solche trutzbriefe, wie nicht wenige beispiele zeigen, auch wirklich
geschrieben wurden, so ist hier die Überlieferung doch nur durch die nicht immer ganz reine quelle
des Eutych. gespeist, so daß in die echtheit mindestens der form starke zweifei gesetzt werden
müssen. — Inc.: Collegi ego t i b i . . . 188

628 b. n. febr. 26 — KéXsvaie: bericht des K . an senat und volk in KpL über die revolution des persischen
kronprinzen Schéroy (-Kavad), der persischen beamten und des persischen heeres unter führung des
früheren persischen feldherrn Gusdanaspa (Gundabusan in n. 187) sowie über die flucht des Perser-
königs und seine gefangennähme. — D : Chron. pasch. 728, la . — E: Pern. 168. 189

628 märz 16 — KéXevats: bericht des K. (an senat und volk von KpL) über die kriegerischen ereignisse
von 627 okt. 17/628 märz l ö : flucht des Chosroes von Dastagerd nach Ktesiphon und eroberung
zahlreicher paläste und provinzen durch den K . — Aiisgestellt in Gangak (Kanzaka). — D: Chron.
pasch. 729,15. — E: Pern. 168/9. — Chr.: Chron. pasch. 730, g . 190

628 märz 30/april 17 — 'Ynofivr¡<nixóv: an den „barisman" von Gan2ak (Kanzaka), der sich auf die
künde vom herannahen des K. mit anderen bewohnern in die nahen festen platze geflüchtet
hat, durch einen perser: der barisman solle für den rücktransport einer (erwarteten) persischen ge-
sandtschaft 7 (nach dem cod. Paris.: 60) pferde bereithalten. — D: Chron. pasch. 732, lg , — E:
Gibb. V, 90 und A. 127; Pern. 170. 191
628 april 8 — Anoxgiam (Chron. pasch. 727,10); xéXevmg (Chron. pasch. 734, J : an die bürgerschaft von
Kpl.: in einem vorhergehenden schreiben (n. 189) hat der K. schon die persische revolution und
die absetzung des Chosroes vom 24. februar gemeldet; am 25. februar ist dann Schéroy (-Kavad)
gekrönt und zum könig ausgerufen, am 28. februar Chosroes getötet worden. Durch ein zweites
schreiben von Gan2ak (Kanzaka) aus hat der kaiser über die eigenen kriegerischen erfolge von
627 okt. 17/628 märz 25 berichtet (vgl. n. 190). Durch die überall ausgesandten kundschafter
sind am 24. märz ein Armenier und ein Perser ins lager von GanZak eingeliefert worden. Diese
haben von dem persischen asekretis („ransan") Chosdae („Raä": Seb. 86) ein schreiben überbracht
des inhalts, Chosdae sei nach der thronbesteigung des Schéroy (-Kavad) von diesem mit anderen
vornehmen Persern abgesandt worden, um dem K. ein schreiben {v7iofivr¡axixóv) zu überbringen;
Chosdae sende nun die Überbringer, um freies geleit zu erbitten. Daraufhin hat der K . den stratelates
Elias Barsoka und den drungarios Theodoros sowie den persischen chiliarchen Gusdanaspa (Gundabu-
san), der sich seit beginn des persischen aufstandes im lager befand, zu ihrem geleit aus-
gesandt. Von diesen ist am 30. märz die nachricht eingetroffen, sie seien auf dem berg Zara ein-
geschneit und suchten sich mit hilfe von requirierten Persern und pferden zu den gesandten des
Schéroy (-Kavad) durchzuarbeiten. — Seit dem aufbruch des K . von Siarsura hat es unaufhörlich
geschneit, doch glücklicherweise befindet sich das heer in Gangak (Kanzaka) im quartier, wo Ver-
pflegung und unterkunft befriedigend sind. Die pferde sind in den häusern der geflohenen
bevölkerung untergebracht. Der K. hat an den „barisman" eine botschaft wegen pferdegestellung
ergehen lassen (s. n. 191); dieser, durch den boten über die Vorgänge am Perserhof aufgeklärt, hat
sich hierzu bereiterklärt. — Am 3. april nun endlich ist der asekretis („ransan") Phaiak eingetroffen
und hat die anzeige der thronbesteigung des Schéroy(-Kavad) überreicht, welche auch die bitte um
frieden enthielt; abschrift dieser urkunde liegt bei, ebenso die abschrift der kaiserlichen antwort
(n. 193), mit der am 8. april Phaiak in begleitung des tabularios Eustathios entlassen worden ist.
Der K . selbst ist am 8. april nach Armenien aufgebrochen. — Ausgestellt im lager von Ganääak (Kanzaka).
— A : Chron. pasch. 727,Jli/734,17; von den beilagen ist nur das schreiben des Schéroy an den K .
fragmentarisch erhalten: Chron. pasch. 735/7. — E: Gerl. Her. 304; Laak. 68/70; Pern. 167/71 (mit
ital. übers.); Bra. n. 26; Marc 30. — Inc.: 'AlaXágure TCO &E<p NÄAA F¡ yij . . . 192
628 april 8 — [rgáfi/iaxá]; ávxiyQacpb (Chron. pasch.); ávxé)>Qa<pe (Nik. ptr.); décret (Seb.): an Schéroy
(-Kavad) durch dessen gesandten Phaiak und den tabularios Eustathios: Schéroy wird „söhn" ge-
nannt; es sei nie in des K. absieht gelegen, daß ein fürst aus seiner herischaft verdrängt werde;
4*
22 Herakleioa 610/641

auch nicht Chosroes; er hätte ihn, wenn nicht gott ihm ein Strafgericht bereitet hätte, in seine würde
wieder eingesetzt. Der K. bitte um rückgabe des von Schärbaraz in Jerusalem erbeuteten hl. kreuzes.
— D: Chron. pasch. 734,,; Nik. ptr. 20,„; Seb. 86. — E: Bu. LRE II, 243. 193
628 ca. juni — „Immerwährender f r i e d e " mit Scheroy(-Kavad): alle gefangen gehaltenen Christen und
die kriegsgefangenen in ganz Persien, insbesondere der ptr. Zacharias von Jerusalem und das hl.
kreuz sollen zurückgegeben und die von den Persern besetzten gebiete geräumt werden (stand des
friedens von 591). — D: Theoph. 327, w ; Ant. Strat. 516, 16 ; Steph. As. 86, 18 E.; 85, i a G.; Thom.
Ardz. II. 3: I, 85/6 Br.; Vard. 78, 2 i ; Kedr. I, 734, 50 ; Zon. XIV, 16: III, 309, 80 D.; Agap. 452; 465;
Mich. S. XI, 3: II, 409, 80 ; Alm. 17 (Erpen). — E: Fi. I, 345; He. 44; Caet. II, 2 zu 12 heds.,
§ 256: 1031; Ghaz. 11; Bu. LRE II, 244; Pern. 172; Ju. 545. — Chr.: Bol. 77; Bayn. Rest. 298;
ders. Suoc. 299. — Die rückgabe des hl. kreuzes erfolgte etwa ende 628. 194
628 nach juni — Lettre: an den bruder des K., Theodoras, welcher bei der einnähme von Edessa den
befehl gegeben hatte die juden umzubringen: Th. möge die juden schonen. — D: Agap. 466. 195
629 ca. märz — Foedus litteris obsignatum: mit den juden, welche dem K. auf seinem marsche nach
Jerusalem aus Tiberias entgegengezogen sind: es wird ihnen Sicherheit gewährleistet (vgl. n. 195).
— Ausgestellt in Tiberias. — D: Eutych. II, 240: 111, 1089 B Mi. — E: Butl. 134, A. 2; Vai.
Juifs 17. — Chr.: Bayn. Rest. 298. 196
629 ca. märz — [Edikt]: die juden werden aus Jerusalem vertrieben und dürfen sich nur in mindestens
3 meilen entfernung von der Stadt ansiedeln. - D: Theoph. 328, a „; (Eutych. II, 247: 111, 1090 CMi.);
Kedr. I, 735, 17 . — E: Mortr. I, 348; Ra. 275; Lask. 109; Caet. II, 2 zu 12 heds., § 265, n. 3c:
1050; Zach. GGRR 338, A. 1167; Marc 3G; Vai. Juifs 17; Butl. 134. — Chr.: Butl. 134, A. 2;
Bol. 78 (das hl. kreuz wird nach ihm erst 630 zurückgegeben); dagegen Bayn. Rest. 291/2. 197
629 ca. märz 21 — KeXevaeisVerkündigung der kreuzerhöhung in Jerusalem an die bürgerschaft von Kpl.
— Ausgestellt in Jerusalem, eingetroffen in Kpl. am 9. april (vgl. Bayn. Rest. 292). — D: Georg.
Pis. carm. ined. 4 (Überschrift zu II). — E: Sternb. zu Georg. Pis. carm. ined. 29, A. 2 (die von
Sternb. angeführte xilevate ist mit der vorliegenden nicht identisch); Pern. 317; Bayn.Succ. 299. 198
629 märz 21 — revtxös vö/ios: aus kreisen des hauptstädtischen wie des auswärtigen klerus sind klagen
laut geworden, daß weltliche beamte oder militärbefehlshaber kleriker vor ihren richterstuhl gezogen,
Verhaftungen und bestrafungen von klerikern vorgenommen haben. Hiergegen wird verfügt, daß
alle zivilprozesse von bischöfen, klerikern oder mönchen der hauptstadt oder der provinzen nur vor dem
ptr. von KpL oder dem von ihm delegierten riohter geführt werden dürfen, von dem dann berufung
an den ptr. zulässig ist; auch dürfen weltliche oder militärische magistrate keinen kleriker mehr ins
gefängnis werfen. Kommt ein bischof, kleriker oder mönch zur hauptstadt, um sich in einem prozeß
zu verantworten, so soll er nicht, wie bisher, gezwungen sein, dies vor dem praef. praet. per orientem
zu tun, sondern soll die wähl zwischen dem ptr., dem praef. praet. per orientem und einem vom
kaiser zu delegierenden richter haben, wobei jedenfalls die kautions- und sportelnrechte der ordent-
lichen gerichte angewendet werden. Bezüglich der kleriker, welche als gesandte ihrer kirche oder
stadt oder zur bischofswahl nach Kpl. kommen, bleibt das alte recht (vgl. Nov. 123, 95 ) bestehen;
für diejenigen klagen, welche gegen sie nach den gesetzen zulässig sind, gilt ebenfalls die oben dar-
gelegte geistliche Zuständigkeit. In den provinzen ist für bischöfe, kleriker und mönche als richter
derjenige (geistliche) zuständig, der über sie die Jurisdiktion bat; berufung ist in der weise zulässig,
daß vom Spruche des bisohofs an den metropoliten, von dem des metropoliten an den ptr. der
betr. provinz appelliert werden kann; delegiert der K. den richter, so sind die hierüber geltenden
gesetze zu beachten. Kein weltlicher oder militärischer magistrat soll den von einem bischof ge-
fällten sprach ignorieren, revidieren oder dessen exekution übernehmen, weder in der hauptstadt
noch in der provinz; vielmehr soll die exekution, wenn die parteien sich mit dem sprach zufrieden
erklären, sache des betr. geistliohen richters sein, in fällen der berufung des berufungsrichters; dabei
bleiben die gesetze über anklagen von klerikern in kraft: der kläger folgt der jurisdiktion
des beklagten.

Wird ein kleriker in einen Strafprozeß (fyxkrifxa) verwickelt, so wird der prozeß, mag der
angeklagte auch einer fremden diözese angehören, vor dem ptr. von Kpl. oder dessen delegaten
geführt, der auch, wenn sich die klage als begründet erweist oder die beklagten geständig sind oder
überführt werden, die strafe nach dem kanonischen recht festsetzt. Gibt das vergehen zu schärferem
Herakleios 610/641 28

einschreiten Veranlassung, so soll der angeklagte seines priesterlichen kleides verlustig gehen und den
weltlichen richtern zur bestrafung übergeben werden. In gleicher weise sollen Strafprozesse auch in
der provinz durchgeführt werden. Fälle, in denen der prozeß gegen kleriker vor dem zivilen oder
militärischen riohter begonnen hat, sollen dort zu ende geführt werden, unbeschadet des appellations-
rechts des beklagten. — Wer das vorliegende gesetz verletzt oder die Verletzung zuläßt, soll, wenn
kleriker, die kaiserliche ungnade gewärtigen, wenn ziviler oder militärischer magistrat, seines amtes
entsetzt und mit 20 pfund gold bestraft, wenn zum unterpersonal der magistrate gehörig, körperlich
gezüchtigt werden. — Gerichtet an den ptr. Sergios in Kpl. — [Ausgefertigt in Jerusalem.] — A:
Leuncl. JGR I, 73/7; Voelli 1361/5; R h . P . V, 225/9; Jus III, c. 1, n. 25: S. 44/7. — D: Proch.
auct., tit. 40, a : Jus VI, 377 und die stellen Jus III, 44, A. 1. — E: Diehl 371; Zach. GGRR 382;
Ha. TJBV 143 (zur publikation); 48/9 (zur sache); Bra. n. 26 (die von Bra. n. 28 als „dep." bezeich-
nete urkunde aus Proch. auct. a.a.O. ist wohl mit der vorliegenden identisch). — Chr.: Die auf-
stellungen Baynes' über das datum der kreuzerhöhung in Jerusalem (21. märz 629) finden durch unsere
urkunde eine willkommene bestätigung. Es ist sicher kein zufall, daß das ausstellungsdatum mit dem
tag der kreuzerhöhung zusammentrifft. Am tage der wiederaufrichtung des hl. kreuzes denkt der
kaiser seines treuen ptr. und übersendet ihm das wichtige privileg. — Inc.: Oi>% âÀovgyle, ovx avxeiovaia
oxfjmQa... 199
629 ca. juni — rgdfifiara elQtjvtnd : an den persischen feldherrn Schärbaräz(-Koream) nach Alexandreia
in Syrien: Seh. möge sich zum K. begeben (L. Gr.). Der K. erkenne die rechte des Sch. und seines
sohnes auf den Perserthron an und werde ihm truppen zur Verfügung stellen; die abmachung solle
durch einen vertrag mit eid und siegel bekräftigt werden. — Dieser v e r t r a g wird im juli in
Arabyssos geschlossen (s. n. 201). — D: Nik. ptr. 20, 14 ; Ant. strat. 516, 80 ; Seb. 88; Thom. Ardz. II, 3:
I, 86 Br. = 92 Bol.; Lib. cal. II zu 940: 110,6 und 116, a ; Agap. 462; Abulfar. Chr. syr. zu 933
(622): 100 Br.-K.; Journ. Asiat. 1849, I, 320; 1866, I, 219/21. — E: Caet. II, 2 zu 12 heds. § 256:
2051 M. 257: 1033; Bol. 78; 92; Bayn. Rest. 292. — Chr.: Theoph. 324,„: Th. verwechselt hier,
wohl infolge Verarbeitung zweier quellen, den Chosroës mit Ardaschir und stellt den Vorgang in
einen falschen historischen Zusammenhang. Vgl. darüber Bayn. Rest. 293 ff. 200
629 juli — F r i e d e n s s c h l u ß mit Schärbaräz(-Koream), der als vormund des Ardaschir die regierung
führt: der friede von 628 (n. 194) wird bestätigt; Jerusalem, Kaisareia in Palästina, Antiocheia, Tarsos
und der größte teil Armeniens werden an das reich abgetreten. Die rückgabe des hl. kreuzes wird
bestätigt. — D: Nik.ptr. 21, w ; (Seb. 89); Thom. Ardz. II, 3:1, 86 Br. — E: Pern. 174; (s. a. n. 194). —
Chr.: Bayn. Rest. 292. — Mit der „rückgabe des hl. kreuzes", welche als friedenspunkt in den
quellen mitaufgeführt wird, kann nur die bestätigung der mit Schêroy 628 getroffenen abmachungen
gemeint sein, da das hl. kreuz spätestens ende 628 zurückgegeben wurde. Wahrscheinlich wurde
der alte vertrag von beiden teilen als ganzes einfach neu bestätigt. 201
ca. 630 — Der f r i e d e mit dem Frankenkönig Dagobert wird durch die fränkischen gesandten Servatus
und Paternus in Kpl. neu bekräftigt. — D: Gesta Dagob. 24: SS rer. Mer. II, 409, a s ; Fred, chron. 62:
SS rer. Mer. II, 151, a0 . - E : Gasq. 206; Pern. 186, A. 1; Pfist. 124/5 (ansatz: 631). 202
vor 633 — Lettre: an den ptr. Athanasios Kamelarios von Antiocheia und alle dissidenten: der K. erklärt
keine Zuständigkeit in glaubensfragen zu haben. Sein glaube sei jedoch der folgende (folgt glaubens-
bekenntnis mit ausführlicher darlegung der christologie); der K. glaubt an zwei naturen, nach dem
wort des Kyrillos: [ila <pvoiç xov Xóyov &eov oeoaQxmfifaov und anathematisiert alle andersdenkenden.
— B (syr.): Mich. S. XI, 1: II, 402. — D: Mich. S. II, 412; das von Seb. 91 erwähnte, durch Miei Gnuni
an den katholikos Ezr (Esra) von Armenien überreichte glaubensbekenntnis dürfte ein esemplar der
gleichen fassung gewesen sein. — E : Ows. 25/31; Pern. 232/3; Butl. 137, A. 1; Mkrt. 61/2 (über
das an Armenien ergangene glaubensbekenntnis); Brooks Succ. 398 (ansatz: 630/1). — Chr.: Ows. und
Pern. setzen die unionsverhandlungen des K. mit Athanasios ins jähr 633 gegen den ansatz des Theoph.:
628/9: 3 2 9 , n . Butl. setzt sie ins jähr 631. — Ins.: Nous n'avons pas la compétence nécessaire . . . 203
633 — [rgdfi/Ltara]-, ygâtpeu an den ptr. Sergios von Kpl.: er möge sich über seine meinung betr.
einer dogmatischen anfrage des jakobitischen ptr. Athanasios Kamelarios über die zahl der willen
und energien in Christus äußern. — Ausgefertigt in Hierapolis(-Mabbug) (?). — D: Theoph. 329, M ;
Kedr. I, 736, i a ; Zon. XIV, 17 : 310, S4 D. — E: Hef. III, 135, Pern. 232. — Chr.: s. n. 203. 204
634 — "Idixzov (Theoph.) ngoyQafi/ia (Zon.): man solle weder eine noch zwei energien in Christus bekennen.
— D: Theoph. 330,„; Kedr. I, 737,„; Zon. XIV, 17 : III, 311,, D. — E : Gibb. V, 141; Pern. 236. 205
24 Herakleios 610/641

634 — [Decretum]; decrevit (Fred.); prescrivit (Mich. Syr.): sämtliohe juden in allen teilen des reiches
sollen Christen werden. — D: Fred. IV, 65: SS rer. Mer. II, 153,10; Mich. S. XI, 4: II, 414. —
E: Gasq. 207; Pern. 186, A. 1. — Chr.: Mich. S. XI, 5: II, 417 setzt das jähr 946 der Griechen
mit dem 24. des Herakleios gleioh, welches von 933 okt./934 okt. dauert. — Echth.: Die be-
denken Pernices gegen die richtigkeit der nachricht zerstreuen sich durch die von ihm nicht bemerkte
Übereinstimmung der westl. quellen mit Mich. S. 206
634 — Gesandtschaft an den Frankenkönig Dagobert I: Dag. solle alle juden zur taufe zwingen. —
D: Fred. IV, 65: SS rer. Mer. II, 153, 7 ; GestaDag. 24: SS rer. Mer. II, 409,,„. — E: Mortr.I, 348; Ra. 276;
Gasq. 206/7; Bu. LRE II, 215 (ansatz: 620); Pern. 186, A. 1. — Echth.: Eine solche maßnahme
hätte in dem offenbar groß angelegten missionsplan des Herakleios wohl ihren platz. 207
634 — F r i e d e mit dem Bulgarenfürsten Kuvrad: Kuvrad erhält Zahlungen („geschenke") und wird zum
patrikios ernannt. — D: Nik. ptr. 24, 12 . — E: Stan. II, 34 (ansatz: 635); Marq. Inschr. 75; Jir. Bulg.
128; Bu. LRE II, 333. 208
636 vor aug. 20 — Litterae: an den „präfekten" Mansur von Damaskos durch Baanes (so Theoph.; Ma-
hanus: Eutych.): Mansur solle die ihm zugeschickten leute, zum reiche gehörige Araber, bei sich
behalten und mit geld versehen. — D: Eutych. II, 272: 111, 1096 C Mi. 209
637 — [Lettre]; écrivit: an alle Rhomäer Mesopotamiens, Ägyptens und Armeniens, welche in die gewalt
der Araber geraten sind: es soll niemand gegen die Araber kämpfen, sondern jeder, der sich zu
halten vermag, auf seinem posten bleiben. — D: Mich.S.XI, 7: II, 424/5; Agap.471; Abulfar. Chr.
syr. zu 956 graec.: 107 Br.-K.; (Theoph. 337,8); (Kedr. I, 751,„J. — E: Bu. LRE II, 266, A. 1
(„farewell" für Syrien; ansatz: 634); Syrien wird nach der schlacht am Yarmuk (636 aug. 20) auf-
gegeben. Zur chronologie dieser schlacht vgl. auch Brooks Theoph. 90. 210
638 sept./okt. — Xdgiai (Ma. X, 741 D; 1032 C): sog. E k t h e s i s : glaubensbekenntnis, enthaltend die
trinitäts- und inkarnationslehre nach dem Chalkedonense; die ausdrücke fiia und ôvo ¿véçyeicu werden
untersagt; monotheletismus. — Im narthex der H. Sophia angeschlagen (Ma. X, 1032 C). — A: Ma.
X, 991/8. — D: Ein exemplar, gerichtet an den patrikios und exarchos von Italien, Isaak, um es vom
papste Severinus bestätigen zu lassen, ist in einem briefe des ptr. Kyros von Alexandreia an den
papst erwähnt: Ma. X, 1004 E; 1005 C. — E: Fi. I, 347 (ansatz: 639); Gibb. V, 141; Hef. III, 178 ff.;
Schub. 234; Diehl 394; Bu. LRE II 253; Brooks Succ. 399/400; Pern. VIII; Ge.Staat 83; Bol. 101. —
Inc.: Uiaxevofiev elç natéga xal vlôv . . . 211
638 nov. 28 — IlQay/icnixàç tvnoç: es ist der mißbrauch eingerissen, daß kleriker aus der provinz,
ja sogar leute ohne weihen oder kleriker, welche an ihrem sitze in kanonische prozesse verwickelt
sind und keine freisprechung erlangen können, ohne einverständnis des ptr. von Kpl. kirchen oder
kapellen in der hauptstadt und deren umgebung, oft auch in Chalkedon, zugeteilt worden sind
und hier bei Waisenhäusern, fremdenhäusern, klöstern, kaiserlichen besitzungen oder andern per-
sonen unterhalt bezogen haben. Deshalb wird verfügt, daß niemand ohne einverständnis und auf-
trag des ptr. in der hauptstadt oder deren umgebung irgend welche bezüge erhalten darf; viel-
mehr soll jeder beim ptr. vorstellig werden und nach prüfung seiner personalien zugeteilt werden.
Wer aber einen andern ohne diese Voraussetzungen nach der hauptstadt beordert oder versetzt,
soll mit 5 pfund gold bestraft werden und zugleich soll die Verfügung ungültig sein. Wer sich
aber solcherweise beordern oder versetzen l ä ß t , soll für 3 jähre suspendiert werden, seiner bezüge
verlustig gehen und nach dem urteil des ptr. der kanonischen strafe verfallen. Bestraft sollen auch die-
jenigen werden, welche den betreffenden auswärtigen kleriker als amtsbruder bei sich geduldet haben. —
Die Verordnung ergeht an den ptr. Sergios von Kpl. — A: Leuncl. JGR I, 84/6; Voelli 1373/6; Rh. P.
V, 237/40; Jus III, c. 1, n. 24: S. 40^4. — E: Bra. n. 24. — Inc. Tijv xoivtjv änaaiv evxoo/iiav... 212
638 nov. 28 — 'AmpdXeia: an den ptr. Sergios von Kpl.: der praepositus cubuclisiatus des ptr.,
Thomas, soll, solange er diakon ist, an 3. stelle hinter dem praepos. cubucl. des k a i s e r s rangieren;
sobald er presbyter geworden ist, soll sein rang unmittelbar hinter diesem sein. — C: De cer. II, 39:
637,,. 213
640 frühjähr — Charta: an den papst Severinus durch dessen gesandte: die erlaubnis zur konsekration
werde nur unter der bedingung erteilt, daß der papst unverzüglich die beigegebenen glaubenssätze
(ekthesis) unterzeichne. — D. Ep. Max. ad Thal.: Gall.Bibl. PP. 13,42; Ma.X, 677. — E: Hef. III, 183;
Pern. 237. 214
(Herakleios véot) Konstantinos II. 641 — Herakleios Her&klon&s 641 25

640 aug. 2/641 febr. 11 — Epistula; jussio (Ma.); ygä/xfiaza (Theoph.): an den papst Johannes IV:
die ekthesis sei nioht vom K. abgefaßt, noch habe er die abiassung befohlen, sondern der ptr.
Sergios habe sie vor 5 jähren gefertigt und den K. nach seiner rüokkehr aus dem Orient veran-
laßt sie zu unterzeichnen. Der K. habe die ekthesis unterzeichnet, erfahre aber nun, daß zwistig-
keiten durch diesen erlaß entstanden seien, und erkläre deshalb, daß er nicht Verfasser der Urkunde
sei. — D: Ma. XI, 9 A/B; (Theoph. 330,,); (Kedr. I, 736,19 [an „Sergius"]). — E: Hef. III, 178; Pern.
EX; 236; Brooks Suco. 400. — Chr.: Severinus, der Vorgänger Johannes IV., stirbt 640 aug. 2:
Johannes IV. wird sicher erst nach einholung der kais. genehmigung gekrönt; daß bei dieser gelegen -
heit eine urkunde des oben an gegebenen inhalts ausgefertigt werden konnte, ist wohl möglich; die
bedenken Pern. IX scheinen nicht stichhaltig. 215
641 vor febr. 10 — dia&rjxat: politisches testament: die kais. prinzen Konstantinos und Herakleios
sollen nach dem tode des K. gleiche befugnisse haben, Martina aber von ihnen als mutter und
kaiserin geehrt werden. — D: Nik. ptr. 7, 18 ; Joh. Nik. 119: 5 3 7 , — E.: Kä. 15. 216
? — áiátayjua: an Konstantinos Heraklonas. Inhalt unbekannt. — D: Litz. 65. — Bra. n. 27. —
Echth.: Es handelt sich wohl um eine rhetorische Übung, die mit dem namen des Herakleios
geschmückt worden ist. 21T

(Herakleios véos) Konstantinos II.


641 febr. 11 /mai 24
Mitregenten: Martina und Herakleios Heraklonas 641 febr. 11 / mai 24
641 febr. 11 / mai 24 — rgáftfiata an das heer durch Valentinos, den Schildknappen des Schatz-
meisters Philagrios, mit reichen geldmitteln: das heer solle sioh nach Konstantinos' tode gegen
Martina und deren kinder erheben. — D: Nik. ptr. 28,aT. — E: Kä. 18/9; Brooks Succ. 391. 218

Herakleios Heraklonas
641 mai 25/641 nov. 8
Mitregenten: Martina: 641 mai 25/641 nov. 8
Konstans: seit 641 sept.
David: etwa seit 641 sept.
641 b. n. mai 25 — rqánfia: an den eparchos (Gregorios?) von Karthago duroh den kankellarios Theodoras,
die (wegen ihrer häretischen anschauungen) in Karthago in gewahrsam gehaltenen nonnen der
klöster xrjs äfi/xu; 'Icoawiag und Sakerdos sollen entlassen werden (in ihre klöster). — D: Max.
Conf. ep. ad. Joann. cubic., n. 12: Mi. 91, 460 A/B; C. — E: Unter der patrikia ist dem zusammen-
hange nach ohne allen zweifei Martina zu verstehen. Der brief des Máximos geht ab zu einer zeit,
wo das schicksal der exkaiserin (abschneiden der zunge) schon bekannt ist; wahrscheinlich war ihr
hierbei der titel „patrikia" verblieben. Man scheint ihn mit leiser Schadenfreude dieser feindin
der orthodoxie gegenüber zu gebrauchen. Vgl. Diehl Afr. 565 und bem. zu n. 222. 219
641 anfang nov. — F r i e d e mit den Arabern in Ägypten durch Vermittlung des ptr. Kyros von Alexan-
dreia: ein tribut Ägyptens an die Araber wird festgesetzt (2 dinar für den köpf in gesamthöhe
von 12000000 dinars: Tab. bei Butl. 324/6; Agap. gibt 200000 dinars an). Die Araber werden
für die dauer von 11 monaten sich jeder einmischung enthalten, während welcher zeit das kaiser-
liche heer sich mit hab und gut einschifft. Keine andere kais. armee darf nach Ägypten kommen.
Bewohner, welche auf dem landwege das land verlassen wollen, entrichten eine monatliche abgabe
(an die Araber). Die Araber erhalten 150 militär- und 50 Zivilpersonen als geisein; der kämpf
wird eingestellt; die Araber verpflichten sich die christlichen kirchen nicht zu zerstören und sich
nicht einzumischen. Die Juden dürfen in Alexandreia bleiben. Amr verspricht — gegen entrichtung
der steuern — rechtsschutz. — Der vertrag scheint ohne mitwirkung der regierung in Kpl. abgeschlossen
zu sein. — C: Joh. Nik. 120: 575,„ und 576, t Z. und 119: 572, u Z.; Beladuri, übs. bei Butl. 323; Tab.:
übs. bei Butl. 324/6; Agap. 471/2. — E: Müll. Isl. I, 265 (ansatz: 642); Lañe P. 11; Butl. 319 ff.;
Kä. 26. — Chr.: Zot. 575, A. 1; 578, A. 4; Butl. 526 ff; Lañe P. 13, A. 1; Beck. Exp. 351. 220
26 Konstans (Konstantinos III.) 641/fi68

Konstans (Konstantinos III.)


641 nov. 9/668 sept.
-Mitregenten: Konstantinos (IV.): ernannt 654 zwischen 5. und 26. april, wahrsch. april 13 (ostern)
Herakleios und Tiberios: ernannt 659 zwischen april 26 und august 9
642 ca. sommer — Litterae (Eut.); jussio (epist. Theod): durch den päpstlichen apokrisiar und archidiakon
der römischen kirche Barsica als antwort auf das schreiben des papstes Johannes IV. an Herakleios
und Konstantinos: der kaiser bekennt sich zur zweinaturen- und zweiwillenlehre und erkennt das
Chalkedonense an. Die Verbrennung des schriftstücks, welches den namen des papstes Leo (I.)
als zeugen für diese lehren mißbrauche (die ektheeis enthält nur eine allgemeine berufung auf das
Chalkedonense) ist erfolgt. — B (auszug?): Eutych. II, 335 = Baron. XI, 384 = Mi. 111, U l i A/B. —
D: Litt. Theod. papae: Ma. X, 703 D = Mi. P. L. 87,78 A (Ja,-Lö. 2049). — E: Hef. III, 185; Diehl
369. — Chr.: Das schreiben des papstes, auf welches das vorliegende die antwort darstellt, war
noch an Herakleios und Konstantinos gerichtet; anderseits trifft Barsica bei seiner rückkunft schon
Theodoras (seit nov. 642) auf dem päpstlichen stuhle an. — Inc.: Accepimus, sancte, exoellens,
mandatum tuum . . . 221
642 vor sept. 1 — rgdfifia: an den eparchos (Gregorios [?]) von Karthago, die Verordnung der „patrikia"
bez. der klöster widerrufend (vgl. n. 219): alle häretiker, welche bei ihrer irrlehre verharren, sollen
aus der provinz entfernt werden; die nonnen der genannten klöster sollen, wenn sie sich bekehren,
ihre klöster zurückerhalten, sonst auf die orthodoxen klöster verteilt und ihr besitz säkularisiert
werden. — D: Epist. Maximi Confess. ad Joannem cubic. n. 12: Mi. 91, 464 D. — E: Diehl Afr. 544
kehrt das zeitliche Verhältnis zwischen dem brief Martinas und dem schreiben Konstans' (Kon-
stantinos') um. Bei Max. heißt es aber ganz deutlich, daß auf den erlaß Martinas eine eingäbe des
eparchos von Afrika erfolgt sei, auf welche wieder das vorliegende kaiserliche schreiben als bescheid
eingetroffen sei. Das kaiserliche schreiben muß noch vor 642 sept. 1 nach Karthago gelangt sein,
da Max. von der Iveax&aa nenexaidexdxi) Ivdixxiwv spricht. Daß Konstans im anfang seiner regierung
wenigstens offiziell die orthodoxie stützte, geht auoh aus seinem schreiben an den papst (n. 221)
hervor. Vor der absendung hat wohl eine synode (xwv naxQtaQx&v) stattgefunden. 999,
642 nov. 9/643 nov. 8 — [Décret]; „écrit": an Smbat von Armenien durch den katholikos Nerses: Smbat
wird zum kuropalates ernannt, erhält eine ehrenkrone und den ischanat über Armenien. — D:
Seb. 108 ( = H ü b s c h m . 23). 223
oa. 643 — Responsum: an den papst Theodoras, der den EL zum schütz der orthodoxie ermahnt hat.
Inhalt unbekannt. — D: Eutych. II, 339: Mi. P. G. 111, 1112 A. — Chr.: Diese antwort hat kaum
sehr lange auf sich warten lassen. Keinesfalls ist es richtig, das der kaiserliche böte bereits Martin I.
(649—665) auf dem päpstlichen Stuhl getroffen habe; dagegen spricht auch die stelle im antwort-
schreiben des papstes Theodoras an den ptr. Paulos (Mi. P. L. 87,78 A), welche die Vernichtung des
schriftstückes duroh den kaiser bereits erwähnt (vgl. n. 221). 224
648 — Tvnog: der streit über einen oder zwei willen, über eine oder zwei energien in Christus wird
verboten; der vor dem beginn der Streitigkeiten vorhandene lehrbegriff soll 'wiederhergestellt wer-
den, für alle streitteile Straffreiheit für die Vergangenheit eintreten. Die "Ex&eoig [des Herakleios:
n. 211] soll vom narthex der Hagia Sophia abgenommen werden. Auf Übertretung des Tvnoq wer-
den schwere strafen gesetzt. — A: Ma. X, 1029/32. — D: Lib. pont. I, 337,„; Dand. VI, 7, 22:
x n , 118 A. Mur. — E: Fi. I, 375; Hef. IH, 210 ff; Schub. 236; Diehl 394; Kä. 55/6; Hodgk. VI,
256 f.; Ge. Staat 86; Bu. LRE II, 293; Brooks Succ. 401. — Inc.: Elw&oxee nävxa neQieQyd&o&cu xui
axoneiv... 225
660 — „ B e f e h l " : an den strategos Prokopios (Manuel: Agap.): er möge sich zuMoavijah nach Damaskos
begeben, um einen frieden zu erlangen. — Der f r i e d e n s v e r t r a g kommt zustande unter festsetzung
der gegenseitigen grenzen und deines tributs für 3 jähre (2 jähre: Theoph.) sowie Stellung von geisein
(Agap.). — D: Seb. 111; 132 (Hübschm. 26); Theoph. 344, 91 ; Zon. XIV, 19: III, 315,, D.; Agap.
481/2; (Mich. S. XI, 11: II, 446: hier „Ptolemaeus" als gesandter). — E: Müll. Isl. I, 260/1; Kä. 37/9;
Bu. LRE II, 289 (ansatz: 661); Brooks Succ. 193 (ansatz: 651). — Chr.: Mich. S., der hier; wie aus
teilweise wörtlicher anlehnung hervorgeht, den Theophanes benutzt hat, gruppiert die ereignisse völlig
Konstans (Konstantinos HL) 641/6fi8 27

anders und offenbar willkürlich. Wir dürfen in der chron. dem Seb. folgen; dieser sagt von dem
Arabereinfall, für den das jähr 653 durch Theophanes' angabe, nach wieviel jähren Beines bestehens
der rhodische koloß zerstört wurde, sowie des Sebeos angabe des regierungsjahrs Konstantins voll-
kommen gesichert ist, der einfall sei nach ablauf des 3-jährigen friedens erfolgt. Es kann sich somit
für den friedenssohluß nur um das jähr 650 handeln; vgl. auch Kä. 37/8. 226

ca. 650 — tädit: an die Armen : er durch David aus Bagravan: die Armenier sollen die glaubenseinheit
mit den Rhomäern herstellen und das Chalkedonentse sowie den brief des papstes Leo I. anerkennen. —
D: Seb. 112. — E : Hübschm. 27; Ghaz. 30 (ansatz bei beiden: 648/9). — Chr.: Das edikt steht
im Zusammenhang mit dem konzil von Duin; Gelzer setzt dies, wohl nach Muralt, in das jabr 652
(PRE II, S. 79: „Armenien"); da« ereignis hängt indessen mit den kämpfen und dem frieden mit
Moavijah zusammen und dürfte so richtiger mit „ca. 650" festgelegt sein. 227

656 — KeXevai;: an den konsul Paulos: er solle nach Bizya reisen und den dort festgehaltenen papst
Martinus mit allen ehren in das kloster des hl. Theodoras bei Rhegion bringen. Dort sollen zwei
patrikioi (Troilos und Epiphanios) mit dem papst eine Unterredung veranstalten. — A: Acta Ma-
x i m i 2 4 : Mi. 90,159. — E: Kä. 70. — Inc.: Kekevo/uev r f j ofj ivdo^6xt}ti äaisMeiv h Bi£vj]... 228
ca. 658 — [Brief]: an den papst Vitalianus mit geschenken (gold. evangeliar): die Privilegien der römischen
kirche werden erneuert. — D: Lib. pont. (Vitalian.) I, 343, 8 D.; Bern, zu 659: SS V, 415, s ,; Mar. Sc.
zu 676 (654): SSV, 543, 4g . — E: Hef.III, 248; Diehl 371. 229

659 — F r i e d e n s v e r t r a g mit den Arabern auf antrag des Moavijah (abgeschlossen durch den griechen
Fuaki [?]: Mas.): die Araber zahlen dem reiche täglich 1000 goldstücke, ein pferd und einen
Sklaven. — D: Theoph. 347, M ; L. Gr. 158,„; Kedr. I, 762, I S ; Tab.-Belad. II, 211 Z.; Mas. II, 335;
El. Nis. zu 42 (973 Sei.): 68, s o Br.; Mich. S. XI, 12: II, 450. — E: Fi. I, 378; Weil I, 292; Müll.
Isl. I, 261; Wellh. 421; He. 57; Bu. LRE II, 291/2; Kä. 5; 49/50; Beck. Exp. 353. 230

663 — F r i e d e mit dem Langobardenfürsten Romuald von Benevent (aus furcht vor dem anrücken des
königs Grimoald): Romuald gibt seine schwester Gisa als geisel. — Abgeschlossen vom K. im lager
vor Benevent. — D: Paul. diac. V, 8: SS rer. Lang. 148, 10 ; Gesta ep. Neap. 30: SS rer. Lang. 418, t . —
E : Hi. Ben. 22; Diehl 200; Kä. 81; Hodgk. VI, 274/5. 231
vor 666 märz 1 — Sanctio: die Verleihung des palliums an den crzbischof von Ravenna enthaltend. — D
Privilegium für Ravenna: SS rer. Lang. 351, 88 . 232
* 666 märz 1 — Privilegium (überschr. des cod. Agnell. Estens.); jussio (text); typus autocephaliae (Lib.
pont.): an den erzbischof Maurus von Ravenna auf dessen und des exarchen Gregorios antrag:
dem erzbistum Ravenna wird autokephalie verliehen. — Aufgestellt in Syrakus. — B(Iat.): Cod.
Agnell. Estens.: abgedruckt: Mur. II, 1,146; SS rer. Lang.: 350, A. 8. — D: Lib. pont. I, 360, 8 . —
E: Cal. 292; Ha. ÜBV 17 u. 119/20; Ha. H, 1, 250; A. 11 und 17 (S. 276 und 277); Kä. 86/7^ Schub.
238; Diehl 179; 187; 271; Hodgk. VI, 347, A. 2; Stein Rav. 50 u. A. 2 (für echtheit); ders. Urk.
105; Bra. n. 39 (gegen echtheit). — Nach Holder-Egger (SS rer. Lang. a. a. A.) ist das original von
Agnellus eingesehen worden zusammen mit anderen kaiserlichen Privilegien und in der Schlacht bei
Fontenoy 841 zugrundegegangen. — Echth.: Die tatsache der autokephalieverleihung an Ravenna
fügt sich so wohl in die römische politik Konstans', daß es schwer fällt daran zu zweifeln. Doch
bietet die form der überlieferten urkunde reichen anlaß zu bedenken. Die Verdachtsmomente s. bei
Brandi n. 41, A. 4. — Ino.: Preceptum atque fidelem animum sanetitatis vestre . . . 233
ca. 667 — [Jussio]: für die grundbesitzer Kalabriens, Siziliens, Afrikas und Sardiniens wird die ein-
tragung in Stammrollen (diagrafa), erhebung der kopfsteuer (caput) und des schiffszolls (nauticatio)
angeordnet. — D: Lib. pont. I, 344,,; Joh. Ven. SS VII, 9 , M . — C: Hodgk. VI, 280, A. 1. 234
667 sept./668 aug. 30 — Gesandtschaft des kubikularios Andreas an den Araberkalifen Moavijah mit
geschenken: M. möge es nicht mit dem empörer Schapur (Saborios) halten. — Absender der ge-
sandtschaft ist der kaiserliche prinz Konstantinos (IV.) in Kpl. Konstans befindet sich seit 663 in
Syrakus. — D: Theoph. 349, 8 ; Abulfar. Chr. syr. zu 977 (666): 113 Br.-K. — E: Bu. LRE H, 307;
Brooks Suco. 396. 235
28 Konstantinos IV. Pogonatos 668/685

Konstantinos IV. Pogonatos


668 sept./685 Sept. an fang
Mitregenten: Herakleios und Tiberios 681 eept. 16/dez. 23
Justinianos: 681 sept. 16/dez. 23 (gekrönt 685)
670 — [Praeceptum]; praecepit: die brüder des kaieers, Herakleios und Tiberios, werden diesem mit
gleichen rechten in der herrschaft zugeteilt; die münzen sollen das bild der drei brüder tragen. —
D: Abulfar. Chr. syr. 981 (670): 115 Br.-K.; (Theoph. 352,17). 236
671/677 — Praeceptum; statuit et decrevit: für die kirche von Ravenna durch Vermittlung des erzbischofs
Reparatus: die dem ravennatischen sprengel angehörigen mönche, ferner diejenigen, welche sich ihr
kommendiert haben, dann die stratores (blumenstreuer bei den prozessionen: Duc.) und die stauro-
foroi (kreuzträger) sollen nur dem erzbischof bzw. dem rektor der betr. kirche unterworfen sein,
mögen sie in Ravenna oder außerhalb leben; ebenso die bischöfe des römischen sprengeis (Romaniae),
welche vom erzbischof von Ravenna ordiniert werden. Das ordinationsrecht des erzbischofs von
Ravenna soll weiterhin im früheren umfange gültig sein. Zuwiderhandelnde werden mit 100 pfund
gold zugunsten der kirche von Ravenna bestraft. Die kleriker werden vom küsten-, hafen- und all-
gemeinen warenzoll (ripaticum, portaticum, teloneum), sowie von entriohtung der beamtensporteln
für Steuererhebung (siliquaceum, xegatiofiös) befreit. — B (lat.): Fragm. eines papyr. der Vaticana,
am anfang verstümmelt: Mai, Cl. Aut. V, 362/3 und D: Agn. 115: SS rer. Long. 3 5 4 , — E: Ha.
UBV 88; 170; Holder-Egger zu Agnellus a. a. o.; Bra. n. 37. 237
ea, 677 — [Decretum]; decrevit: der zum erzbischof von Ravenna gewählte soll nicht länger als 8 tage
zur konsekration in Rom aufgehalten werden. — D: Agn. 115: SS rer. Lang. 354,,. — Chr.: Hierin
soheint die konzession an die anspräche Roms zu bestehen, welche in der Vita Doni im Lib. pont.
den eatz veranlaßt hat, Reparatus habe sich dem römischen stuhl unterworfen; es drückt vielleicht
nur die gegensätzliche auffassung der kaiserlichen Verordnung aus, wenn Agnellus 116: SS rer. Lang.
364,1(j gerade umgekehrt behauptet, Reparatus habe dies n i c h t getan. Da nach dem Lib. pont.
der tod des Reparatus dieser „Unterwerfung" unmittelbar folgte, darf die Verordnung etwa 677
angesetzt werden. 238
678 vor aug. 12 — Gesandtschaft des patrikios Johannes Pitzigaudes zum Araberkalifen Moavijah zum
abschluß eines friedens. — Der f r i e d e (£yyßa<pos etetfvtjs fie& SQXOV X6yos) kommt zustande: die
Araber verpflichten sich auf 30 jähre zu einem jahrestribut von 3000 goldstücken, 50 gefangenen
und 50 edlen pferden (vgl. n. 230). — D: Nik. ptr. 42, sa ; Theoph. 355, u ; L.Gr. 160,14 (10000 goldst.,
8000 Sklaven, 50 pferde); Zon.XIV, 81: IV, 318,15 D. (3000 goldst., 8000 sklaven, 8000pferde); Kedr.I,
766,, (10000 goldst., 100 sklaven, 50 pferde); El. Nis. zu 69 heds. (999 Graec.): bei Brooks 72,ao
(1000 denare). - F: Weill, 294; Fi. 1,384; Hef. HI, 249; Mur. I, 310; Ha. H, 1, 272; Müll. Isl. I,
36.2; He. 59; Stan.H, 50; Bu. LRE H, 310, A. 4; 312; Buss. H, 91. — Zur Chr.: Wellh. 425. 239
678 — Friedensschluß (mit den Langobarden): er scheint die anerkennung des Langobardenreiches ent-
halten zu haben. — D: (Nik. ptr. 33,); Theoph. 356, 8fl .; Kedr.I, 766,8. — E: Hi. Ben. 24; Ha.
ÜBV 18 und bes." 120/1; Ha. II, 1, 272. — Chr.: Nach dem friedensschluß mit Moavijah. 240
678 — Friedensschluß mit den Avaren. — D: Nik. ptr. 33, 7 ; Theoph. 356,„; Kedr. I, 766,8. — E:
Hef. III, 249. — Chr.: Nach dem friedensschluß mit Moavijah. 241
678 aug. 12 — Pia sacra (text der urk.); apices (Ma. XI, 202 E); jussio (Ma. XI, 714 E): an den papst
Donus: der K. hat von anfang seiner regierung an die absieht gehabt, durch ein allgemeines konzil
die beiden (von Alt- und Neurom) zu einigen, es ist indessen nach gottes ratschluß nicht
dazu gekommen. Der neue ptr. von Kpl., Theodoros, hat aus furcht wie seine Vorgänger eine
abweisung zu erfahren kein synodikon, sondern nur eine nQoxQejnixi] ImaxoXrj an den papst gesandt.
Nach absendung dieses schreibens hat der K. den Theodoros sowie den ptr. von Antiocheia, Makarios,
über die gründe des Zwiespaltes zwischen Kpl. und Rom befragt und erfahren, daß nur einige
neu klingenden ausdrücke von ein paar unwissenden aufgebauscht würden und von anderen der ver-
such gemacht werde, die unerforschlichen werke gottes zu ergründen; deshalb darf jedoch kein
ewiger streit in der kirche bestehen. Da nun zu einem vollständigen konzil die zeit mangelt, möge
Konrtantinos IV. Pogonatos 668/685 29

der papst erleuchtete männer mit vollmacht senden. Diese sollen dann mit Theodoras und Makarios
in aller ruhe verhandeln; sie dürfen der freundlichsten aufnähme sicher sein. Kommt sodann keine
einigung zustande, so wird der K. die päpstlichen legaten sicher nachhause bringen lassen. Bezüglich
der persönlichkeiten schlägt der K. vor: der papst möge 3 legaten aus dem klerus seiner kirche, aus
dem übrigen patriarchat 12 erzbischöfe und bischöfe, außerdem aus jedem der byzantinischen klöster
in Rom einen abt senden. — Der K. ist von Theodoras und Makarios sehr gedrängt worden, den
namen des papstes Vitalian aus den diptychen zu streichen und nur die erwähnung des Honorius,
nicht aber seiner nachfolger zuzulassen, bis die Verständigung hergestellt sei. Darauf ist der K. je-
doch nicht eingegangen, da er beide parteien für rechtgläubig hält und überdies Vitalian im kämpf
gegen die aufrührer ihm treu zur seite gestanden ist. Der papst möge nur dem willen gottes folgen.
Der patrikios und exarch von Italien erhält befehl all denen, welche zum konzil entsandt werden
sollten, in gestellung von schiffen, gewährung von barmitteln für ihre auslagen, mit jeglicher be-
quemlichkeit und, wenn nötig, mit gestellung von kriegsschiffen als geleit an die band zu gehen. —
Das schreiben gelangt in die hände des papstes Agatho. — A : Ma. XI, 195ff. — D: Ma. XI, 202 E ;
234 C; 714 D. E ; Bern, zu 679: SS V, 416,„; Mar. So. zu 608 (676): SS V, 644, 3$ ; Gesta ep. Neap. 32:
SS VII, 419, 19 ; Lib. pont. I, 350, 4 ; Eutych. II, 347: Mi. 111, 1113 D. — E : Hef. III, 250/1; 259;
Maassen I, 339; Ja.-Lö. 2109; Ge. Staat 92; Diehl 372; Bu. LRE II, 315; Brooks Succ. 404;
Bra. n. 30. — Inc.: üdvxcos enlaxaxat xal f j vfieiiqa naxg. /xaxaQiöxrjs... 242

ca. 679 jan. — 'EVSQÖLVOI xvnoi (Theoph.): f r i e d e n s v e r t r a g mit dem Bulgarenfürsten (Asparuch): jähr-
liche tributzahlungen des reiches an die Bulgaren. — Friedensschlüsse mit andern westlichen Völ-
kern (wohl den Slaven, mit denen von da ab endgültig friede zu herrschen scheint). — D: Nik.
ptr. 35,, 4 ; Theoph. 359, 19 ; 364,„; L.Gr. 161, 19 ; Kedr. I, 7 6 6 , 7 7 1 , s 0 ; Dand. VI, 10,„: Mur. XII,
123 C; Thom. arch. 319. — E: He. 60; Dü. Sl. 379; Jir. Bulg. 139; Stan. II, 56. 243
680 sept. 10 — Pia sacra (text der urk.): an den ptr. Georgios von Kpl.: der ptr. soll alle erzbischöfe und
bischöfe seiner obödienz nach Kpl. berufen, damit eine genaue Untersuchung des dogmas über willen
und Wirkungsweisen in Christus stattfinde; auch Makarios, der ptr. von Antiocheia, soll ver-
anlaßt werden die erzbischöfe und bischöfe seines sprengeis nach Kpl. zu entsenden. Papst Agatho
ist verständigt und hat als bevollmächtigte die presbyter Theodorus und Georgius sowie den diakon
Johannes bestimmt, als Vertreter seiner obödienz aber die bischöfe Johannes (von Rhegion), Abun-
dantius (von Paterno) und Johannes (von Porto), sowie andere geistliche und mönche; diese haben
dem K. auch zwei schreiben, eines von Agatho, oines von der (römischen) cynode (des jahres 680)
überbracht. Zur eile wird gemahnt. — A : Ma. XI, 201/4. — E : Hef. HI, 259; Maassen I, 339;
Bra. n. 31. — Chr.: Hef. IH, 260. — Inc.: El xal fiegi/wats oiQaxuoxixcüs . . . 244
681 b. n. sept. 16 — "Hdoaov (text der urk.: Ma. XI, 700 D): an die bewohner von Kpl.: die irrlehre des
Apollinaris, Themistios, Eutyches und Dioskoros ist durch den bischof von Pharan Theodoras, den
ptr. von Kpl. Sergios, den papst Honorius, den ptr. von Alexandreia Kyros, sowie die ptr. von
Kpl. Pyrrhos und Paulos erneuert worden. Ihnen sind in dem ptr. von Antiocheia, Makarios, und
dessen Schülern Stephanos und Polychronios helfer erstanden. Gegen sie hat der K. ein konzil be-
rufen und erläßt nun das gegenwärtige edikt. — Folgt ausführliches glaubensbekenntnis mit beweisen
für die zwei willen und Wirkungsweisen in Christus. — Der K. erkennt die 5 früheren konzilien an
und anathematisiert alle häretiker von Simon Magus an, vor allem die oben genannten, auch den
papst Honorius. Niemand soll es wagen, anderes als das festgesetzte zu lehren und etwa e i n e n
willen oder e i n e Wirkungsweise zu bekennen. Zuwiderhandelnde sollen, wenn bischöfe, kleriker
oder mönche, mit deportation, wenn Würdenträger des reiches, mit güterkonfiskation und wegnähme
des gürtels, wenn Privatleute, mit Verbannung aus der stadt Kpl. und jeder stadt des reioheB be-
straft werden. — Ausgehängt im 3. narthex der Hagia Sophia.— A: Ma. XI, 697 ff. — D: Ma. XI,
723 B; 715/6 E/717/8A. — E: Hef. IH, 287/8; Brooks Succ. 405; Bra. n. 3 2 . — Inc.: 2xrjQtynaxcä
&e/uilios . . . 245
681 b. n. sept. 16 — Edictum: über die orthodoxie an den papst durch die zurückkehrenden legaten.
Vom papst Leo II. an den könig Ervigius von Spanien (Ma. XI, 1058 B), durch den notar der kurie
Petrus, an den comes Simplicius (in Spanien?) (Ma. 1055 C), sowie an den bischof Quiricus (von To-
ledo?) (Ma. XI, 1056D) gesandt. — D: Lib. pont. I, 366, 7 ; Briefe des papstes: Ma. X I , 1055 C;
1056D; 1068B. — E : Ja.-Lö. 2120; 2121; 2122. — Wohl im wesentlichen gleichen Inhalts mit
n. 245. 246
30 Konstantinos IV. Pogonatos 668/685

681 dez. 13 — 0 « a adxqa — div. Sacra (überschr.); •ßeiat xegatcu — divales apioes (Ma. XI, 727/8 B/C):
an den papst Leo II. durch die vom 6. konzil zurückkehrenden legaten: der K. hat den papst Agatho
aufgefordert Vertreter zu einem konzil zu entsenden (streng genommen den papst Donus, s. n. 242).
— Folgt Schilderung des Verlaufs des konzils. — Makarios hat sich geweigert der lehrmeinung
Agathos beizutreten. Deshalb hat das konzil diesen sowie seine anhänger der bischöflichen würde
entkleidet. Alle aber haben den K. gebeten die angelegenheit an den papst zu verweisen; deshalb
überläßt der K. dem papste die weitere regelung. Das konzil hat sich ferner auf eine feste be-
griffobestimmung (ogog) geeinigt, welche der K. durch seine Unterschrift bestätigt und durch edikte
bekräftigt hat (vgl. 245 und 246). Der papst möge so bald als möglich einen legaten nach Kpl. ent-
senden, der dort verbleiben und in allen kirchlichen angelegenheiten die Vertretung des papstes
üben soll. — A: Ma. XI, 711/2AF. — E: Hef.III, 288/9; Cohn 92; Ha. H , 1, 261; Bra. n. 33. —
Zum Schlußprotokoll: Lampros, Neos Hell. 11, 103, A. 1. — Chr.: Der adressat des briefes ist Leo.
Diese adresse ist ursprünglich, da von Agatho, dem Vorgänger Leos, des öfteren in der 3. person die
rede ist (Ma. XI, 713/4 D; 715/6 C), der papst aber zweifellos mit vfiex. Ayiwavvt] angeredet ist.
Demnach fällt die abfassung des briefes zwischen den tod Agathos (nach Ja.-Lö.: 681 jan. 10, über-
einstimmend mit der angabe der pontifikatsjahre im Lib. pont.) und die ankunft der päpstlichen
legaten in Rom (im juni oder juli 682 nach Ma. 727/8B/C). Mit dem 13. dezember 681 hat es also
wohl (gegen Hef. III, 288, A. 2) seine richtigkeit. Zur Chronologie vergl. auch Brooks Broth. 49 f. —
Inc.: Tijg x&v oiqav&v axaza7ikrjxx0v ßaadetag . . . 247
681 dez. 23 — OeTa odxga — divalis jussio (überschr.); divales apices (Ma, XI, ?27 B): an alle diözesen
des reiches durch deren legaten: in der allgemeinen kirchlichen Verwirrung hat der K. die freunde
der kirche zusammengerufen um zum frieden zu kommen. Sie alle haben dabei mündlich und
schriftlich ihre meinung zum ausdruck gebracht; nur einer hat widersprochen, der ptr. Makarios
von Antiocheia. Das konzil hat sodann eine begriffsbestimmung (SQOS) aufgestellt, die der K. mit-
unterzeichnet und durch edikte bekräftigt hat. Der friede ist nun hergestellt. — A: Ma. XI, 719/24.
— D: Ma. XI, 727 B. — E : Hef. III, 289; Ja.-Lö. zu 681 (Leo IL); Bra. n. 34. — Chr: Hef. a. a. o.
hält mit recht die lateinische datierung hinter dem antwortbrief Leos II.: „Data nonis Maji
ind. X." für wertlos, da im text des schreibens die rückkunft der päpstlichen legaten nach Rom als
im juli (nach dem griech. text: juni) erfolgt erwähnt wird (Ma. XI, 727/8 B/C); es ist deshalb viel-
leicht auch dem offenbar falschen regierungsjahr des K. in der lateinischen datierung unserer Ur-
kunde keine allzu große bedeutung beizumessen, um so mehr als auch bei den kopfdatierungen der
einzelnen Sitzungen des konzils die kaiserjahre des lateinischen textes denen des griechischen stets
um 1 voraus sind. Alle Wahrscheinlichkeit spricht ja dafür, daß die urkunde als parallelantwort zu
dem schreiben des papstes und der römischen synode vom jähre 680 ungefähr zu gleicher zeit mit n. 247
und nicht erst 682 abgefaßt wurde. Dazu stimmt auoh die indiktion. — Ino.: v/nü>v xal
neglßlemoi . . . 248
ca. 681 dezember — Divalis jussio: die sportein für die papstwahl (an den exarchen von Ravenna) werden
ermäßigt. Nach dem tode des papstes Agatho soll der neugewählte papst wieder nach alter ge-
wohnheit vor der konsekration die kaiserliche bestätigung einholen. — D: Lib. pont. I. 354,i 0 g ;
Dand. VL 10, 7 : Mur. XII, 123 A. — E: Diehl 371/2; Ha. H, 1, 263; Cohn 83; May. II, 64, A. 65;
Eb. 12. 249
681 dezember — Jussio divalis: die zahl der capita (Steuereinheiten) der (päpstlichen) Patrimonien in
Sizilien und Kalabrien (welche für den K. zu steuern hatten), sowie der coemptus (ovvutvrj: die pflicht
für das heer naturalien zu liefern, deren äquivalent nach einem vom fiskus festgelegten satze vom
steuersoll abgezogen wurde) und andere jahresverpflichtungen der römischen kirche werden herab-
gesetzt. — D: Lib. pont. I, 366, 8 . — E: Am. I, 203; Diehl 369; 371; Ha. UBV 90; 171. — Chr.:
Von dem päpstlichen legaten Johannes, dem späteren papst Johannes V., nach Rom überbracht,
gleichzeitig mit dem „edictum" des kaisers und den akten des 6. konzils. 250
682/3 — Jussio divalis: die kirche von Ravenna wird dem römischen stuhle wieder unterstellt; der zum
erzbischof von Ravenna gewählte soll wieder in herkömmlicher weise nach Rom kommen (vgl. n. 238);
doch sollen ihm die palliengebühren sowie die sportein an die verschiedenen ämter erlassen werden.
— D: Lib. pont. I, 360, 4 . — E: Ha. UBV 18/9; Ha. H, 1, 263. 251
684/5 — Divalis jussio: an den papst Benedictus IL, den klerus, das volk und heer von Rom: der zum
papst gewählte Boll unverzüglich (ohne einholung der kaiserlichen genehmigung) ordiniert werden
(vgl. n. 249). Die gleichzeitige Übersendung von haarlocken der kaiserlichen prinzen Justinianos und
Konstantine» IV. 668/686. — Jnstinianos II. 685/695 31

Her&kleios wird angezeigt. — D: Lib. pont. I, 363,un.. — E: Cohn 82; 98; Diehl 186; 369; Ha.
UBV 31; Ha. II, 1, 263; May. II, 64, A. 65; Hodgk. VI, 346/7; Eb. 12/3; Bra. n. 35; 36. —
Echth.: Von Cohn a. a. o. ohne hinreichenden grund bezweifelt. 252

685 juli 7 —*'Eyygcupoe XÖyos (Nik. ptr. 3 7 u ) : f r i e d e mit dem Araberkalifen Abdalmalik (Abimelecb):
die Araber entrichten einen jahrestribut von 365000 goldstücken, 365 sklaven und 365 edlen pferden;
der friede wird für 3 jähre (so der Syrer Brooks; Mich. S.: „10 jähre") geschlossen (vgl. n. 239). —
D: Theoph. 361, 10 (Abdalmalik e r b i t t e t den frieden); Syrer Brooks zu 996 Sei.: 580; Agap. 497;
Mich. S. XI, 16: II, 469, i 8 . — E: Weill, 396, A. 1; Fi. I, 387 und A. 1 (ansatz: 686); Wellh. 428;
He. 62; Brooks Succ. 406. 253

J u s t i n i a n o s II.
685 sept./695 ende
687 febr. 17 — Jussio (überschr.): an den papst (Konon): der kaiser hat die Originalakten des 6. konzils
der obhut kaiserlicher beamter übertragen (d. h. sie aus ihrem bisherigen aufbewahrungsort, dem
patriarchalarchiv, ins kaiserliche archiv verbringen lassen), da ihm die sorge für die recht-
gläubigkeit von gott übertragen ist. Dann hat der K. die patriarchen, den päpstlichen legaten,
die erzbischöfe, bischöfe, viele Staatsbeamte, angehörige der leibwache, Vertreter der demen, der
exkubitoren, sowie Vertreter des heeres vom kaiserlichen Obsequium sowohl wie von Thrakesion,
von Armeniakon, von Italien, ferner Vertreter der Karavisianer (flotte) und der Septensianer (Septem-
Ceuta), Vertreter des heeres von Sardinien und Afrika bei sich versammelt, vor ihnen die akten
des 6. konzils verlesen und von ihnen unterzeichnen (signare) lassen. In diesem Zustande sollen
die akten nun aufbewahrt und f ü r ihre Unversehrtheit gesorgt werden. — B (lat.): Ma. XI, 737/8.—
D: Lib. pont. 368, 17 . — E: Maassen I, 341: n. 329; Hef. III, 326ff.; Langen II, 582f.; Ha. UBV 165;
Görr. Just. 437ff.; Ge. Themen 10ff.; Bra. n. 38.— Echth. bestritten von Sev. Binius bei Ma. XI, 1094,
vor allem wegen der chronologischen Schwierigkeit. Das schreiben ist nach der Überschrift an Johannes V.
gerichtet, während seit 686 schon Konon papst ist. Indessen war es in briefen an den papst,
wie wenigstens für spätere Jahrhunderte urkundlich feststeht, kanzleigebrauch den namen des papstes
nicht einzusetzen. Die Zuteilung an Johannes V. kann sehr wohl von einem späteren kopisten irr-
tümlich vorgenommen sein. So gibt auch der Lib. pont. den papst Konon als empfänger an. —
Daß die akten des 6. konzils sich tatsächlich nicht an ihrem normalen platz, im patriarchatsarchiv,
befanden, zeigt die angabe des schreibers Agatho bei Ma. XII, 192E. Ein grund für eine fälschung
läßt sich kaum denken. Damit erledigt sieh die von Brooks Succ. 407, A. 2 vermutete Schwierig-
keit. — Inc.: Magnum Studium, magnam sollicitudinem nos habentes... 254
687 — Sacra jussio: an den papst Konon: die steuern der päpstlichen Patrimonien in Bruttium und
Lukanien werden um 200 einheiten (annonacapita) ermäßigt (vgl. n. 250). — D: Lib. pont. I, 368, w /369, a .
— E : Ha. UBV 90; 171; Stein St. 153. 255
687 — Jussio: an den papst Konon: was von den Steuerbeamten (militia) (wegen steuerrückständen)
von kolonen (familia) der römischen kirche und von Sizilien als pfand mit beschlag belegt ist, soll
zurückerstattet werden. — D: Lib. pont. I, 3 6 9 , — E : Ha. UBV 90; 171. 256

688 —"EyyQatpo; dotpdXeia fieta jiaQrvQwv (Theoph.); eyygatpa ififidßtvga (Kedr.); anovdai (Zon.): f r i e d e
mit dem Araberkalifen Abdalmalik (Abimelech) (auf 10 jähre: Agap.): der K. entfernt die Mardaiten
aus dem Libanon und verhindert ihre einfalle in arabisches gebiet. Abdalmalik zahlt täglich
(wöchentlich: Belad.) 1000 goldstücke, ein pferd und einen sklaven; die Steuereinkünfte aus Kypros,
Armenien und Iberien werden zu gleichen teilen unter beide reiche geteilt (vgl. n. 253). — D:
Theoph. 363, 4 ; L. Gr. 162, 10 «.; Kedr. I, 7 7 1 , Z o n . XIV, 22: HI, 321, 5 D.; Joh. Ven.: SS VII, 10„ 7 ;
Pauldiac. VI, 11: SS rer. Lang. 168, 17 ; Tab. zu 70heds.: Brooks Ar. 189; 203; El. Nis. zu 69 heds.
(999 Sei.): Brooks 78, x = Baethg. 117; Agap. 497; Mich. S. XI, 15: H, 469; Abulfar. Chr. syr. zu 997
(686): 117 Br.-K; Jak. zu 190 (Br. 745). — E: Weil I, 396, A. 1; Müll. Isl. I, 376 und A. 1 (ansatz:
689); 383; He. 62; Stan.H, 57; Bu. LRE II, 320/1 und 320, A. 1; Brooks Succ. 406 (ansatz: 689);
Buss. H, 381. — Chr.: Wellh. 428/9. 257
32 Leontios 695/698 — Tiberios n i . Apsimaros 698/705 — Justinianos II. 705/711

ca. 688 — [Edikt]: zugunsten der Demetrioskirche in Thessalonike. — A (fragm.): Inschriit, ed. P.N. Pa-
pageorgiu, Un édit de l'emp. Justinien II en faveur de la basilique de St. Démétrius à Salonique...
(à l'occasion du H m e congrès d'arch. chrét. à Rome), Lpz. 1900. Anfang und Schluß fehlen. — E:
Marc 96; Bra. n. 39. — Chr.: Papag. a. a. o. 7. 258
ca. 692 — Jussio: an den papst Sergius I. durch den protospatharios Zacharias: der papst solle mit
diesem nach Kpl. kommen (Sergius hatte sich geweigert die akten der Quinisexta von 692 zu
unterzeichnen). — D: Lib. pont. I , 337,„; Joh. Ven.: SS VII, 10. 3)i ; Paul diac. VI, 11: SSrer. Lang.
168, l g ; Dand. VI, 11, g : Mur. XII, 124 E. — E: Hef.IH, 345; Hodgk. VI, 367. — Chr.: Bald nach
dem konzil; zu dessen chronologie vgl. Bu. LEE II, 326, A. 3. 259
693 —"EyyQcupo; làyoç (Theoph.): an den Araberkalifen Abdalmalik: der K. sei nicht gesonnen den ge-
schlossenen frieden einzuhalten. — D: Theoph. 366, g ; GM 730,,; Kedr. I, 772, ag . 260

Leontios
695 ende/698 ende
Tiberios III. Apsimaros
698 ende/705 mitte
698 — [Fgri/ijuara]; fygaipe: an den Araberkalifen (Abdalmalik) naoh Damaskos durch 3 Kyprier (Phan-
gumier): der kalif möge die rückkehr der kyprischen gefangenen in ihr Vaterland gestatten. — D:
De adm. imp. c. 47: 214, M . — E : Sath. MB II, Einl. 33ff.; Bu. LRE II, 356. 261
703 — [Gesandtschaft] zu Smbat, dem fürsten der Armenier: Smbat wird zum kuropalates ernannt. —
D: Leont. Arm. bei Fili. 28 = Chahnaz. 2 5 , u . — E: Fili. 29. 262
704 sept./705 aug. — Gesandtschaft an den chagan der Chazaren: der chagan möge dem K. gegen
reiche geschenke Justinian II. ausliefern oder doch dessen köpf zusenden. — D: (Nik. ptr. 40, 99 );
Theoph. 373, 4 ; Glyk. 518, 41 ; Man. 3941; Zon. XIV, 24: III, 326, 14 D. — E: Bu. LRE II, 358;
Brooks Suco. 411; Kutsch. 63. 263

Jnstinianos II.
705 ca. mitte / 711 dez. 11 (ca.)
Mitregent: Tiberios: etwa seit 705 ende

705 nach märz 1 — S a c r a : an den papst Johannes VII. durch zwei metropoliten: der papst möge ein
apostolisches ( = römisches) konzil berufen und (von den kanones der Quinisexta) diejenigen, die
er wolle, annehmen, die andern ausscheiden. — D: Lib. pont. I, 385, 1 8 /316, 9 . — E: Hef. III, 346;
Ha. UBV 123; Ha. H,2, 77; Hodgk. VI, 369/70; Görr. Just. 451; Brooks Succ. 412. 264
705/6 — F r i e d e n s s c h l u ß mit dem Bulgarenfürsten (Tervel) (unter abtretung von Zagorien: L. Gr.). —
D: (Theoph. 374,„„); (L. Gr. 168, ia ); Zon. XIV, 25: HI, 3 2 7 , u D. — E : Mur.I, 325; Stan.H, 61. 265
710 vor okt. 5 — Juesio: an den papst Konstantin I.: der papst solle zur hauptstadt (Kpl.) kommen. —
D: Lib. pont. I, 389,, s ; Paul. diac. VI, 31: SS rer. Lang. 175, 12 . — E : Hef.IH, 346; Ha. II, 2, 77;
Hodgk. VI, 375; Görr. Just. 452. — Chr.: Am 5. okt. Echifit sich der papst in Neapel ein. 266
710 ca. okt. 5 — Sigillum imperiale: an den papst Konstantin I. durch den regionarius Theophanius:
man solle den papst, wohin er auch komme, mit ehren empfangen. — Dem papete in Otranto
übergeben. — D: Lib. pont. I, 390,,. — E: Hef. HI, 346; Diehl 372; Ha, H, 2, 81; Hodgk. VI,
376/7; Bra. n. 41. 267
711 vor okt. 24 — Sacra: an den papst Korstantin I.: der K. sage dem papste für sein erscheinen in
Kpl. dank. Der papst solle dem K. gegen Nikomedeia entgegenreisen; der K. selbst werde von
Nikomedeia herkommen. — D: Lib. pont. I, 390, n/ 8 . — E: Hodgk. VI, 378. — Chr.: 711 okt. 24
kehrt Konstantin I. nach Rom zurück. 268
Philippikos Bardanes 711/713 — Anaatarios II. 715 — Theodosios III 715/716 33

711 vor okt. 24 (an einem sonntag) — [Privilegium]: dem papste Konstantini. werden auf seinen antrag
alle Privilegien der römischen kirche erneuert. — D: Lib. pont. I, 391,4. — E: Diehl 372; Ha. II,
2, 82; Hodgk. VI, 378; Görr. Just. 452; Bra. n. 42. 269
? — rgdfifiara: an die Abasgen: sie sollen den spatharios Leon (späteren kaiser Leon III.) am leben
lassen und ihm ungehinderten durchgang durch ihr land gewähren; dafür sollen sie Verzeihung für
alles erhalten, was sie sich haben zu schulden kommen lassen. (Leon war zu den Alanen mit dem
auftrag gegangen diese gegen die Abasgen in den krieg zu hetzen und war schließlich in die
gewalt der Abasgen geraten.) — D: Theoph. 393, 9 ; Zon. XV, 1: III, 333,81 und 335, l7 D. — E:
Schenk I, 10/1 (gesandtschaft); Bu. LRE II, 374ff.; 376; (Buss. II, 386/7). 270

Philippikos Bardanes
711 dez. 11 (ca.) / 713 juni 3
711 b. n. dez. 11 (oa.) — Sacra (Lib. pont.); litterae (Paul, diac.): an den papst Konstantin I.: der K. be-
kennt sich zur häresie (monotheletismus). — D: Lib. pont. I, 391, u/ 2 ; Paul. diac. VI, 34: SS rer. Lang.
176, ag ; Gesta ep. Neap. 35: SS rer. Lang. 421, 1V — E: Hef. III, 364; Ha. H, 2, 83; Ja.-Lö. zu Kon-
stantin I.: 712; Hodgk. VI, 384; Brooks Succ. 414; Bra. n. 42. 271
712 april 3 — Formula excommunicationis: die auf des K. veranlassung vom ptr. (Johannes VI. ?) gegen
die Armenier verfaßte kirchenausschließung (die Armenier haben sich aufs neue auf Seiten der
Araber gestellt) soll jährlich zu ostern verlesen werden. — D: Leoni. Arm. bei Filier 34. — E:
Fill. 35. 272
Anastasios II.
(Artemios)
715 juni 4 / 715 aug. ende
713 sommer — Sacra (Lib. pont.); litterae (Paul, diac.): an den papst Konstantin I. durch den kubikularios,
patrikios und ezarchen (von Ravenna) Scholastikios: der neue kaiser versichert/eine rechtgläubigkeit
und Zustimmung zu den beschlüssen des 6. konzils; (wohl gleichzeitig anzeige der thronbesteigung
enthaltend). — D: Lib. pont. I, 392,i6fl.; 394, 17 ; Paul. diac. VI, 34: SS rer. Lang. 176,g; Dand. VH,
1, 20: Mur. XH, 130 A. — E: Hef. HI, 364; Ha. UBV 124; Ha. H, 2, 83/4; Diehl 369; Ja.-Lö.
zu Konstantin I.: 713; Bra. n. 43. 273
714 — Gesandtschaft des patrikios und praefectus urbi Daniel von Sinope mit andern Würdenträgern
zum Araberkalifen Valid nach Damaskos um (zum scheine) besprechungen über den frieden zu führen
(in Wirklichkeit, um genaueres über die rüstungen der Araber in erfahrung zu bringen). — D: Nik.
ptr. 49, M ; Theoph. 383,„. — E: Schenk I, 12; Bu. LRE H, 371. 274
714 —[Praeceptum]; praecipit (Anastasius in der Übersetzung des Theoph.; bei Theoph. selbst ist eine
lücke): die bewohner von Kpl. sollen (im hinblick auf die bevorstehende belagerung durch die
Araber) lebensmittel für 3 jähre ansammeln; wer dies nicht vermag, soll auswandern. — D: Theoph.
384,,. — E: Bu. LRE H, 371. 275
Theodosios III.
715 aug. ende / 716 apr. 18 bzw. 717 märz 25
718 — 2novdai: friedensvertrag mit dem Bulgarenfürsten (Tervel): die grenze zwischen beidenländern wird
bei Meleona in Thrakien festgesetzt. Das reich steuert kleider und rotes leder im werte von 30 pfund
gold. Überläufer beider Vertragsparteien werden gegenseitig ausgeliefert. Kaufleute aus beiden ländern
sollen bei geschäften im fremden land gesiegelte urkunden (vollmachten) mit sich führen; solchen,
welche ohne diesen schein betroffen werden, sollen die güter zugunsten des fiskus des betr. landes
konfisziert werden. — D: Theoph. 497,,,. — E: Finl. H, 280/1; Schenk I, 25; 26; Lo. 42; Jir. Serb.
187; Jir. Bulg. 140 („um 714"); Song. 63 („716"); Stan. H, 65; Bu. LRE H, 338, A. 5. — Chr.:
Theoph. verwechselt hier offenbar Kormis, dem er den abschluß des Vertrages aufseiten der Bulgaren
zuschreibt, mit Tervel; die bestimmte angabe, daß der vertrag unter dem Atramyttener Theodosios
und dem ptr. Germanos geschlossen worden sei, macht es wahrscheinlich, daß der fehler bei der
nennung des bulgarischen kontrahenten liegt. Möglicherweise hat Kormis den vertrag e r n e u e r t . 276
84 Leon m . 716/740

Leon III.
716 april 18 (ausrufung zum kaiser) bzw. 717 märz 25 (krönung)/740 juni 18
Mitregent: Konstantinos: seit 720 märz 31

716 b. n. april 18 — Aàyoi (àna&daç) : an den exkaiser Theodosios, (wohl die bedingung enthaltend, daß
Theodo6ioB und sein söhn sich ins kloster zurückzögen). — D: Theoph. 390, M ; Kedr. I, 787, 20 . —
E: Bu. LRE II, 383. 277
716 b. n. april 18 -r- (Gesandtschaft) an den Araberfeldherrn Masalmas (Mslim: Steph. As.) mit Ver-
sprechungen. — D: Theoph. 395, 18 . — E: Schenk I, 19 f. — Chr.: Schenk I, 43; zur Übereinstimmung
der byz. und arabischen daten: Wellh. 442. 278
716/25 — lOepistolae an papst Gregor II., „nach herkommen mit purpurtinte unterfertigt": enthaltend
das bekenntnis des kaisers zur orthodoxie und die anathematisierung aller, welche über die be-
stimmungen der väter hinausgehen. — D: Ep. Greg. II.: Ma. XII, 960 B/C. — E: Hef. III, 378;
(Ja.-Lö. 2180). — Die echtheit der G r e g o r i u s b r i e f e ist bestritten: vgl. darüber Hub. Et. 4; Ha.
UBV 131/4; Hodgk. VI, 601/5 und zuletzt Schub. 248 (mit lit.). Nach Ha. a.a.O. wäre der erste
der beiden Gregorbriefe aus dem zweiten hergestellt, welchen Ha. II, 2, 118, A. 22 „bis auf weiteres"
für echt hält. Die erhobenen bedenken sind im wesentlichen formaler natur; vielleicht liegt eine
Verfälschung der Gregorbriefe vor. Dies schließt nicht aus, daß der Verfälschung ein echtes schreiben
Gregors II. zugrunde liegt, welches die hier benutzten rekonstruktionselemente enthielt. Der ton
des ersten Gregorbriefes entspricht übrigens durchaus der aggressiven natur dieses papstes. 279
ca. 716/29 — [Ilßöoiayfial]: erhebung des bistums Rhizaion zum erzbistum. — D: Ep. Nie. ptr. ad Alex.
Comn.: Leuncl. JGR I, 281 = Rh. P. V, 7 5 , — Chr.: Zur zeit des ptr. Germanos (715/29). 280
** 717/20 — Lettre: an den Araberkalifen Omar als antwort auf dessen dogmatische ausführungen
an den K.: die vom kalifen geäußerten bedenken gegen den christlichen glauben werden zurück-
gewiesen. — B(armen): Leont. Arm. 42/97 (am Schluß unvollständig). — D: Thom. Ardz. II, 4:
I, 93/4 Br.; Vard. 93, 7 . — Chr.: Omar regiert 717/20. Ansatz bei Emin zu Vardan S. 122/3: „718".
— Das umfangreiche schriftBtück, das uns Leontius aufgezeichnet hat (mit der vorhergehenden
anfrage des kalifen), kann keinen anspruch auf echtheit erheben. Die beziehungen Omars zu Leon
lassen die annahme eines solch friedlichen Schriftwechsels nicht zu. Es handelt sich vielmehr offenbar
um eine christliche apologie gegen den islam, welche in ein frage- und antwortspiel zwischen kaiser
und kalif eingekleidet ist. So ist bei Mi. 197, 315/24 eine Epistola Leonis imperatoris augusti
cognomento philosophi (!) ad Omarum Saracenorum r e g e m . . . , unter den werken Leons VI. (Leon VI.
und Omar!) abgedruckt (vgl. Krumb. 168), welche sich mit dem vorliegenden brief sowohl in den
fragen des kalifen wie in den argumenten des K. nur sehr teilweise berührt und einen ähnlichen
typ einer legendär eingekleideten apologie darstellen dürfte. — Inc.: Quel réponse exacte puis-je
f a i r e . . . (armen). 281
718 sommer — KsXevoeiç: an die beamten und eine adxga: an die bevölkerung von Sizilien (Theoph.);
jiQooxâfriç (Kedr.); nQOOiâypaxa (Zon.); ygâfi/uaza (Nik. ptr.) (der strategos Sergios hat dort den
Basileios Onomagulos zum kaiser ausrufen lassen), überbracht durch den kaiserlichen chartularios
Paulos, der zugleich zum patrikios und strategos von Sizilien ernannt wird: das reich besteht
noch; man sieht in Kpl. der feindes- (Araber-) gefahr voll guten muts ins auge. — D: Nik. ptr. 55,„;
Theoph. 398, 13 ; L. Gr. 179, a ; Kedr.I, 791, 6 ; Zon. XV, 2: III, 337,, D. — E: Schenk I, 30/1; Bu. LRE II,
410; Ha. II, 2,85; Hodgk. VI, 428. — Chr.: Schenk I, 48. 282
718 — Gesandtschaft des Sisinnios Rhendakios an den Bulgarenfürsten Tervel um hilfe gegen die Araber.
— D: Nik. p'r. 55, a l . — E: Schenk I, 25 u. A-. 1; Cohn 42. 283
ca. 718/20 — Gesandtschaft des vornehmen Vasid (?) zum katholikos Johanners (IV.) von Armenien: um von
diesem für die auf befehl des kalifen Omar in Armenien verfügte abschaffung der griechischen
spräche (als kirchensprache?) rechenschaffc zu fordern. — D: Vard. 93„2g. — Chr.: Johannes besteigt nach
Emin zu Vard., A. 333: S. 121 im jähre 718 den patriarchenstubl; da Omar 720 stirbt, ist anzu-
nehmen, daß etwa in dieser zeit die gesandtschaft erfolgt ist. — Echth. : Vard. betont, daß er von
der mitgeteilten tatsache nur gerüchtweise wisse. 284
Leon III. 716/Î40 35

720 vor märz 25 — [Tgan/iataY, ygdtpei: an die Bulgaren: sie sollten die Währung des friedens der be-
schützung des empörers Anastasios (II.) vorziehen und die reichsfeinde ausliefern. — D: Nik. ptr.
5 6 , 2 8 5
721 april/722 april — [Edikt]: die juden und montanisten werden zur taufe gezwungen. — D: Theoph.
401, s a ; Kedr. I, 7 9 3 , ( L . Gr. 179,„); El. Nis. z. j. 101 (1030 Sei.): Brooks 78,^ Baethg. 122; Mich.
S. XI, 19: II, 489/90. — E : Fi. II, 34, A. 2; Mur. I, 340; Schwarzl. 41, A. 3; Schub. 330; Zach.
GGRR 338 u. A. 170; Ra. 275; Schenk II, 268; Stoop 460; Bu. LRE II, 431 (ansatz: 721); Monn. Léon
56; Cum. Juifs 9; Grätz V, 172; Ge, Staat 137. — Chr.: Ich folge hier dem ansatz des Theoph. gegen
den ansatz des El. Nis. 286
vor 725 — Jussio imperatorum: an den exarchen Paulos von Ravenna: er möge den papst Gregor II.
aus dem wege räumen, weil dieser die durchführung der steuermaßnahmen hindere. — D: Lib.
pont. I, 4 0 3 , t l . — E: Ha. UBV 125; Ha. II, 2, 90; Hub. Et. 6. — Chr.: Nach 720 märz 31, da der
plural „imperatorum" darauf hinweist, daß Konstantinos schon mitregent war. 287
vor 725 — Jussiones: an den exarchen Paulos von Ravenna durch einen spatharios: den gleichen befehl wie
n. 287 enthaltend. — D: Lib. pont. 404, — E: Ha. II, 2, 90. 288
725 — Ataxdyfiaza; ôôyfia (Ign. V. Nie.): edikt gegen die bilderverehrung (bilderverbot). — D: Ign.
V. Nie. 170, 4 _ 6 ; Nik. ptr. 6 7 , 6 8 , i 7 ; (Theoph. 405, 24 ); Vita Steph.: Mi. 100, 1084 B . > - E :
Goldast 15/8; Hef. III, 378; Schwarzl. 51; Schub. 330/1; Schenk II, 269; Gibb. V, 251/2; V, app.
535 ff. (Bury); He. 104; Fi. II, 36 („höherhängen der bilder"; ansatz 726); Bu. LRE II, 432 (ansatz
726); Ferr. 23; Hub. Et. 1; 8; Stan. II, 74: Man. 2; Hodgk. VI, 432ff.; Diehl Leo 9. — Chr.:
Schenk 11,300f.; Bury bei Gibb. V, a.a.O.; Hub. Et. 1; 8. 289
726 — [Edikt: die indiktion wird verdoppelt]. — D: (Lib. pont. I, 403, 2S ; Theoph. 404, 8 in unrichtigem
kausalzusammenhang). — E : Bu. LRE II, 425 ff. und ausführlich: Hub. Théoph. sowie Hodgk. Theoph.
führen so viele und gewichtige gründe dafür an, daß diese maßnahme von Leon III. getroffen wurde
und sich in der chronologie des Theophanes ausgewirkt hat, daß mich die scharfsinnigen ausführungen
Brooks Theoph. nicht davon überzeugen konnten, daß die differenzen zwischen weltjahr und indiktion
bei Theoph. lediglich auf dessen willkürlicher eingliederung der ereignisse beruhen könnten; die ge-
wichtigsten gründe Burys und Huberts hat Brooks nicht widerlegt; seine hauptargumente beruhen
auf der herstellung von konkordanzen zwischen tagesdatum und Wochentag; hierbei ist jedoch zu
bedenken, daß derartige angaben sehr wohl von Theoph. oder selbst von späteren abschreibern nach
tabellen ergänzt sein können, also wenig beweisen. Vgl. auch Stein, Byz.-Ng. Jb. II, 100; Diehl Leo 4. 290
726 — rgdfifiaxa (antwortschr. Gregors II.); juBsiones (Lib. pont.): an den papst Gregor II.: die bilder
vertreten die stelle von götzen und ihre Verehrer sind götzendiener (Ma. XII, 960 D). — Man darf
nichts von menschenhand geschaffenes, also auch keine bilder verehren (Ma. XII, 960 E). — Die bilder-
verehrer beten steine, wände und bretter an (Ma. XII, 965 A). — Ozias, der könig der juden, hat
nach 800 jähren die eherne schlänge aus dem tempel entfernt; so entfernt nach 800 jähren der K.
die götzenbilder aus den kirchen (Ma. XII, 965 C). — Es möge ein allgemeines konzil zusammen-
treten (Ma. XH, 969 A). — Der K. beabsichtigt leute nach Rom zu senden, welche das bild des
hl. Petrus zerstören und den papst (wohl nur, wenn er sich widersetzt), gebunden nach KpL führen
sollen (Ma. XII. 971 A). — C (fragm. rekonstruktion aus dem antwortschreiben Gregors II.): Ma. XII,
960ff. (übs. bei Hef. III, 393ff.). — D: Lib. pont. I, 404,,; Paul. diac. VI, 49: SS rer. Lang. 181,„,;
Gesta ep. Neap. 37: SS rer. Lang. 422, M ; (Dand. VII, 3, 5: Mur. XII, 135 C); (Theoph. 404,,); (Kedr. I,
794,„); Vita Steph.: Mi. 100, 1084 B/C. — E: Hef. III, 378; 392; Schwarzl. 113 ff.; Ha. UBV 22;
Ha. II, 2, 93/4; Bu. LRE II, 441 (hier ansatz: 726) und 443 mit A. 2 (hier ansatz: 727); Ge. Staat
99/100; Lo. 108, A. 2; 109; Hub. Et. 8; Ja.-Lö. 2180. - Chr.: Hef. III, 389 ff.; Hub. Et. 8. —
Echth.: Vgl. n. 279. 291
** n. 726 — rgdfi/xa: an den kalifen . . . von Damaskos: der K. schätze über alles die einhaltung der
friedlichen beziehungen; deshalb übersende er dem kalifen einen der briefe, mit denen er (K.) von
einem der Untertanen des kalifen bedacht werde (ein gefälschter ¿rief des Johannes von Damaskos,
durch dessen Übersendung der K. sich an dem heiligen für dessen widerstand in der bilderfrage
rächen will). — D: Vita Joh. Dam. 16: ML 94, 456 A/B.; Vita des Kosmas und Johannes im
cod. 1 des Muttergottesklosters auf Chalke bei Pap.-Kerameus, Analekta, IV, 281, u (hier schreibt Kon-
stantinos Kopronymos (!) an den Perserkönig Chosroës); Vita des Kosmas und Johannes aus cod.
Athen. 983: Pap.-Ker., Anal. IV, 321, g . — E: Hef. III, 407/8. 292
DSIg* I, R«CMt«n. 5
36 Leon m . 716/740

** 727 sept. — Preceptum; imperialis jussio: für die provinz Venetien: die weltliohen großen sollen sieh
der einmischung in die bischofswahl enthalten. Vom oktober der („gegenwärtigen") 11. indiktion an
soll nach dem tode des erzbischofs von Grado die neuwahl nur durch den klerus erfolgen. — B (lat.):
Besta 289/90. — E: Stein Urk. 98/111; Lenel Ep. 241, A. 1. — Inc.: Ecclesiarum terminum . . . 293
729 ca. jan. — A6yfia (Nik. ptr.): „an alle bewohner von Kpl.": sämtliche bilder Christi, Mariae und aller
heiligen sollen entfernt und inmitten der Stadt verbrannt werden. Die fresken in den kirchen sollen
weiß übertüncht werden. — Dieses edikt wird auch dem papst übersandt. —• D: (Nik. ptr. 58, 17 ff.);
(Theoph. 409, 18 ); Lib. pont. I, 409, 4 . — E: Schwarzl. 54; Schub. 330 („i. j. 730"); Lo. 109; Ha. II,
2, 99; Man. 2. — Chr.: Der erlaß des neuen bilderedikts steht in Zusammenhang mit der im
januar 729 erfolgten abdankung des ptr. Germanos; vgl. Nik. ptr. a.a.O.; dazu Hub. Et. 17 und A. 3. 294
729 — Gesandtschaft eines abtes zum khan der Chazaren, um die Verlobung von dessen tochter (Eirene)
mit dem kaiserlichen prinzen und mitregenten Konstantinos zu erwirken. — D: Nik. ptr. 58, 9 g .—
E: Kadi. 189. 295
ca. 729 — Gesandtschaft zum khan der Chazaren mit geschenken: um ihn zur annahme des Christentums
zu bewegen. — Vermutlich ergebnislos. — Die gesandtschaft ist vielleicht mit n. 295 identisch. —
D: Brief des königs Joseph: Cass. 70, 4 . — E: Bu. EE 406ff.; GrätzV, 199 (ansatz: 740). —
Chr.: Bu. E E 408, A. 1 nach Westberg, Beiträge zur Klärung orientalischer Quellen über Europa II,
34: Izvgstija Imp. Ak. Nauk XI, 4 (1899) (ansatz: 720). 296
730 (?) — Brief: an den Araberfeldherrn Masalmas (Mslim), als antwort auf dessen anmaßende unterwerfungs-
forderung: wie einst der stab des Moses den Pharao, so wird das kreuz die gottlose macht des
Masalmas vernichten: M. möge umkehren. — B (armen): Steph. As.: Em. 97,,; Geiz. 95; Leont. Arm.
105/7. — Chr.: Steph. As. sagt, daß dies der letzte zug Masalmas' gewesen sei, da er mit schände
gefangen genommen und in Kpl. von Leon glimpflich entlassen worden sei. Steph. As. stimmt in-
sofern mit Theoph. überein, als auch dieser unter der regierung Hischams 2 züge des Masalmas er-
wähnt (404, 1S und 409, 24 ) (bei Theoph. kommt Mas. freilich beidemal nach Kappadokien); der 2.
dieser züge wäre 730 anzusetzen. — Inc.: „Warum prahlst du in deiner B o s h e i t . . . " 297
ca. 730/31 — Litterae: antwortschreiben an den papst Gregor II. durch Rufmus: er (der K.) sei kaiser
und priester (Ma. XII, 976 D). — Wie es denn komme, daß man auf 6 konzilien sich über die bilder
nicht geäußert habe (Ma. XII, 978 D)? — Der kaiser beharrt auf seiner ansieht in der bilderfrage.
— C: (Fragm. rekonstr. aus dem briefe Gregors II.): Ma. XII, 975 ff. — D: (Lib. pont. 409, JS /410, 1 ).
— E: Hef. III, 399 ff.; Ja.-Lö. 2182. — Echth.: Vgl. n. 279. 298
731 ca. aug. — [Aidra£is]', öierdiaro: die kirchen haben jährliche abgaben zu entrichten. — D: L. Gr. 180, 4 .
— Chr.: Hub. Theoph. 497 bringt diese maßnahme überzeugend mit dem beginn des neuen census
in Zusammenhang. Die Verordnung dürfte also kurz vorher ergangen sein. 299
731 ca. aug. — [UßSoray/ua]; rtgoohafe (Theoph.); doyfiariaag (Zon.): die Steuereinheiten (xt<paXr}tioiv, capi-
tatio) von Sizilien und Kalabrien werden um 1 / 3 erhöht (?) (vgl. n. 260). Die Patrimonien der
römischen kirche sollen die bisher an den papst entrichteten 3 1 /, goldtalente an den fiskus nach
Kpl. abführen. Die männliche nachkommenschaft soll in listen (kopfsteuerlisten) eingetragen werden.
— D:Theoph. 410,„; Kedr. I, 800; Zon.XV, 4: HI, 3 4 3 , u . — E: Gibb. V, 260; Fi. II, 31; Mur. I, 344;
Am. I, 207; Ha. UBV 91; 171; Ha. H, 2, 112/3; Schenk H, 260; Monn. 'Emß. 16,154; Schub. 249;
Hub. Et. 21; Zach. GGRR 192ff.; Bu. LRE II, 423; Hodgk. VI, 463/4; Ge. Them. 72/3; Diehl Leo 4.
— Chr.: Hub. Theoph. 497. 300
731 ca. aug. — [Edikt]: Kalabrien, Sizilien sowie die diözesen von Ulyricum (Alt- und Neu-Epirus,
Illyricum, Makedonien, Thessalien, Achaja, Dacia ripensis und mediterranea, Mösia, Dardania u. Praevalis),
welche bisher der römischen Jurisdiktion unterstanden, werden dem ptr. von Kpl. unterstellt. —
D: Ma. XIII, 808; (Ep. Nicolai I. papae ad Mich, imp.: Ma. XV, 167A; Mi. 119,779 A). — E: Hef. HI,
407; Herg. 1, 237; Hinsch'. I, 586; Schub. 249; Am. 1,221; Ha. H, 2, 112; Nord. 5; Bu. LRE H, 423;
Jir. Serb. I, 45; Ge. Zeitb. 356 ff.; Ge. Them. 73; Hodgk. VI, 465. 301
731 ca. ende — Dispositio: an den strategos von Sizilien, Konstantinos: der presbyter Georgius, welcher
vom papst Gregor II. zum zweiten mal mit einem ermahnungsschreiben gegen den bildersturm zum
kaiser gesandt wird, soll in Sizilien festgehalten werden. — D: Lib. pont. I, 416, S / t und S1. 302
Leon III. 716/740 — Konstantinos V. 740/775 37

nach 739 okt. 26 — [Edikt]; ¿lexygvxevoato: an die bevölkerung vonKpl.: sie sei nicht imstande, die (durch
ein erdbeben stark zerstörten) Stadtmauern rasch wieder aufzubauen. Da jedoch schleunige aus-
besserung nötig sei, werde eine sonderumlage von 24 tolles auf jedes goldstiick (161/4°/0) (1 miliaresion
auf ein goldstück: Theoph.) angeordnet ( „ d i k e r a t o n " ) . — C: (Theoph. 412, la ); L. Gr. 180, l a ; Zon. XV, 4:
III, 343, a4 D.; (Manasses 4566 schreibt die einführung des dixegarov Nikephoros I. zu). — E: Fi. II, 32;
Andr. Fin. 5; Schenk II, 260; Bu. LUE II, 431 (ansatz: 739^; Diehl Leo 4. — Chr.: Hub. Thdoph. 303
740 märz — E k l o g e . Die einleitungsnovelle hat in der Ü b e r l i e f e r u n g nicht die form einer besonderen
urkunde: nach der Überschrift mit datum (monat,. ind., weitjähr) folgt trinitarische invqcatio und die
namen Leon und Konstantinos mit „ßaaddg", in cod. Vadoped. und Athen. I mit „moioi": der K. be-
absichtige, der Öffentlichkeit eine knappe, übersichtliche Zusammenfassung der gesetze, auf genauem
Studium der rechtsquellen beruhend, vorzulegen. — A : Zach. HQ6X. v6[i. XXIV/XXXII; Zach. Coli. 9/13;
Ausg. v. A. Monferratus, Athen 1889, S. 1/6. — E : Fi. II, 33; Bu. LRE II, 412ff.; Sic. 19/20;
Bra. n. 43; Diehl Leo 5 (ansatz: 739); 11 (ansatz: 740); zur überlieferungsgeschichte: Zach. TTQÖX- v6fi.
XIV/XXH. — Chr.: Was D. Ginis B. Z. 24 (L923) 346 ff. zugunsten eines ansatzes „726" bringt, ist
gegenüber den ausführungen Huberts und in anbetracht der Überlieferung nicht überzeugend. —
Inc.: *0 de<m6zt]s xal 7ioit}zt]s z&v andvrmv .. . 304
740 märz oder b.n.(?) — Nofiog yefoqyixos. Kodifizierung des bauernrechts mit hauptsächlich p o l i z e i -
l i c h e n bestimmungen (über ackerdiebstahl, Wildschaden u. dgl.). — Eine einleitungsnovelle fehlt,
auch als ganzes hat das gesetz in der Überlieferung keine urkundliche form. — A: C. Ferrini, B. Z. 7,
558 aus Ambro3. M 68 sup. und Q 50 sup.; W. Ashburner, The Farmers Law, JHSt. 30 (1910),
97/108 und 32 (1912), 87/95. — E: Fi. II, 34; Diehl 299; Bu. LRE H, 418; Sic. 50/2; Buss. I,
304/5; Diehl Leo 4/5. 305
740 märz oder b. n.(?) — Nöftos axQaxicoxix6s: kriegsartikel für das heer. — S i e sind enthalten in den
Tactica Leonis, welche Zach. Mil. wohl mit recht Leon III. zuschreibt. — Ausg. des vSfiof: Zach. Wiss.
442/7 (hier auch ältere drucke angegeben); neueste ausgabe der Tactica: Leonis imperatoris Tactica,
ed. R. Vari, Budapestini 1917 = Sylloge Tacticorum Graecorum, vol. III. — E: Zach. Wiss.; Zach.
Mil.; Sic. 53. 306
740 märz oder b. n.(?) — N6/*os vavtixös ('P6diog): Sammlung der seitTiberius ergangenen seerecht-
lichen Verfügungen. Auch hier fehlt in der Überlieferung jede urkundliche form. — A: J . Pardecsus,
Coli, des lois maritimes I, 233 ff.; J. Mercati und C. Ferrini in Basilicorum libri T.X, edit. Heim-
bachianae VII, 108/20; Jus IV, 162/70; Walter Ashburner, Nöfioe 'Podicov vavrtxds: The Rhodian
See Law, Oxford 1909; zur handschriftlichen grundlage vgl. W. Fischer in B. Z. 8 (1899), 167 ff. —
E: Fi. II, 34; Bu. LRE II, 418; Sic. 54 (mit zitat der besten ausgaben); Diehl Leo 5. — Eehth.:
Der ursprung ist bestritten. Nach Zach. GGRR 316 ff. gehört da« gesetz den bilderstürmenden kaisern
an; nach Ashb. LX/CXIV, besonders CXQ ff., handelt es sich um eine private kompilation zwischen
600 und 800 ohne beziehungen zur ekloge. 307

Konstantinos V.
740 juni 19/775 sept. 23
Mitregent: Leon: 750 mai 17
Gegenkaiser: Artavasdos: 741 juli/742 nov. 2
741 nach juni 27 — \2r¡fulo>fiá\\ iar¡ficuvev (Nik. ptr.): an den strategos von Opsikion, Artavasdos: Art.
möge seine söhne zurücksenden, da der K. sich nach seinen neffen sehne (so Theoph.). Art. möge
zur besprechung von gemeinsamen maßnahmen gegen die feinde beim kaiser erscheinen (so Nik. ptr.) —
Ausstellungsort: Krasos. — D: Nik. ptr. 59, a s ; Theoph. 414, a i . — E : Mur. 1, 347; Lo. 24; Bu. LRE
II, 451. — Chr.: Für die chron. der j. 726/74 vgl. die literatur zu n. 290; Bury zu Gibb. V,
app. 10: 524; Hodgk. Theoph. 288. 308
742 — Gesandtschaft des spatharios Andreas an den Araberkalifen Valid, um dessen Unterstützung gegen
den inneren feind (Artavasdos) zu erwirken. — Gleichzeitig sendet auch Artavasdos den logotheten
Gregorios mit den entsprechenden aufträgen zum kalifeh. — D: Theoph. 416,,; Kedr. H, 6,10/11;
Agap. 610. — E: Lo. 33. 309
5*
38 Konstantinos V. 740/775

742 nov. — Donatio in scriptis: der römischen kirche wird auf bitten des papstes (Zacharias) der
ewige besitz der guter Nymphae und Normiae bestätigt. — D: Lib. pont. I, 433,,. — K: Hef. III,
409; Lo. 66; Cohn 66; Ha. II, 2, 147; Diehl 371; Hub. Et. 33; Bra. n. 46. 310
750 aug. 9/751 juli 27 — F r i e d e mit dem Araberkalifen Abul-Abbas. — D: Jak. zu 133 heds.:
Brooks Byz. 731. 311
752 ca. okt. — Jussio in doppelter ausfertigung: an den Langobardenkönig Aistulf und an den papst
Stephanus II., durch den silentiarios Johannes an den papst und durch denselben silentiarlos in
begleitung des diakons Paulus an Aistulf überbracht: Aistulf solle die von ihm in teuflischer ab-
sieht geraubten reichsteile (Ravenna, von Aistulf 751 erobert) ihrem rechtmäßigen herrn zurück-
geben. — Ergebnislos. — D: Lib. pont. I, 442,en.; Paul. diac. cont. Cis. 4: SS rer. Lang. 199, 14 . — E:
Lo. 68; Ha. II, 2, 177; Ja.-Lö. 752 okt. (ohne nummer); Hub. Et. 242; 246; Man. 4; Rod. 22; Diehl
Leo 17. 312
752 ende — Qiamafia: einberufung des sog. 7. konzils. — D: Ma. XIH, 204 A; (Theoph. 427, äg ). — Chr.:
Hub. Th6oph. 503/4; Hub. Et. 247 („november 752 die einladung an den papst, vielleicht durch den
silentiarios Johannes"). 313
753 vor okt. 14 — Jussio imperialis: an den papst Stephanus H. durch den silentiarios Johannes: der
papst möge sich persönlich zu Aistulf begeben um Ravenna und die ihm zugehörigen Städte durch
gütliche Verhandlung in empfang zu nehmen. — D: Lib. pont. I, 4 4 5 , r — E: Lo. 70; Ha. II, 2,
179; Ja.-Lö. zu 753 (ohne nummer); Bra. n. 48; Hub. Et. 248/9; Rod. 24; 106. — Chr.: Diese
jussio wurde vermutlich mit den päpstlichen legaten nach abschluß des sog. 7. konzils (aug. 753)
übersandt. 314
754 april — Litterae: an den papst Stephanus U., welcher den K. gebeten hat sich um hilfe gegen
Aistulf an den Frankenkönig Pippin wenden zu dürfen, durch Marinus: der papst dürfe mit Pippin
ein freundschaftsbündnis eingehen, ebenso dürfe die kirche und der senat von Rom sowie der ganze
dem papste unterstehende ezarchat das patronatsverhältnis mit Pippin durch ein bündnis bekräftigen,
solange der papst von da oder dort bedrängt sei. — D: Fantuzzisches Fragment in Fantuzzi, Mon.
Rav. IV, 264; Troya IV, 503ff.; Martens 269ff. („litterae": 270,,). — E: Martens 268ff.; Hub. Et.
250/2 (der K. wußte nichts von den absichten des papstes sich mit den Franken zu verbünden).
— Eclith.: Uber die echtheit des Fantuzzischen fragments selbst s. die reiche literatur bei Dahl-
mann-Waitz. Martens 277 hält es für eine fälschung und auch die beiden briefe des K. an den
papst und Pippin für erdichtet. Vgl. auch Ha. H, 2, 179; ich schließe mich den gründen Hub. Et.
250/2 an, der die möglichkeit ablehnt, daß der K. von den Verhandlungen gewußt haben könnte. 315
754 april — Litterae an den Frankenkönig Pippin: ähnl. inhalts wie n. 315. — D: s, n. 315. — E: s.
n. 315. 316
756 — F r i e d e mit dem Araberkalifen Abu Djafar Mansur auf 7 jähre. — D: Tab., f. 68 (bei Weil II,
35). — E: Weil, a. a. o. 317
756 frühjahr — Gesandtschaft des silentiarios Johannes und des protasekretis Georgios zum Franken-
könig Pippin über Rom (sie reisen in begleitung eines päpstlichen legaten nach Marseille, hören
dort aber, daß Pippin sich bei Pavia befinde; Georgios eilt voraus und trägt das anliegen des K.
vor): Pippin möge dem K. Ravenna und die übrigen Städte (des exarchats) abtreten. Dagegen werden
große Versprechungen gemacht. — D: Lib. pont. I, 452,na.; Paul. diac. cont. Cas. HI, 41: SS rer. Lang.
210, 4e ; Epist. Pauli I. papae ad Pip.: Cod. Car.: Ja. n. 17: 79,17 = MGH Epp. IH, 1, 515, 9 | . — E:
Hef. IH, 419/20; Schub. 320/1; Lo. 72; Diehl 225/6; Ha. H, 2, 179; 196; Öls. 265f.; Hub.
Et. 248/9; 251. — Chr.: Die gesandten treffen in Rom ein, a h Pippin sich schon auf dem zug
über die Alpen gegen Aistulf befindet; sein aufbrach ist wahrscheinlich unmittelbar nach dem mai-
feld (1. mai) erfolgt. Vgl. Ha. II, 2, 194ff. 318
757 frühjahr — Vertrag mit dem Langobardenkönig Desiderius (?). (Der protasekretis Georgios (s. n. 318)
hat auf der rückreise von Pippin vertragsvorschläge von Desiderius mitgenommen). — D: Epist.
Pauli I. papae ad Pip.: Cod. Car. n. 11: Ja. 74, a3 = MGH IH, 1, 512, a7 und n. 17: Ja. 79, 48 ff. = MGH
Epp. HI, 1, 515, S4 . — E: Öls. 345; Diehl 232/3; ders. Leo 18 (ansatz: 759); Ha. H, 2, 211/2, 319
757 frühjahr — Gesandtschaft des (protasekretis) Georgios an den Frankenkönig Pippin nach Compiegne
mit geschenken (orgel), um einen freundschaftsverbrag zwischen den Franken und dem reiche abzu-
schließen. — D: Fred. cont. 123: SS rer. Mer. II, 186, 7 : Ann. Laur. zu 757: S S I , 140,,,; Ann. Mett.
Konstantinen V. 740/775 89

zu 767: SS I, 333, 34 ; Ann. Einh. zu 757: SS I, 141, w ; Lib. pont. I, 452 > l t ; Dand. VII, 10, 8:
Mur. XII, 142 D. — E: Hef. III, 420; Öls. 290; Sims. I, 266; Lo. 74; Ha. H, 2, 211; 216; Diehl
228; Rod. 108. 320
vor 762 juni 30 — Gesandtschaft an den Bulgarenfürsten Telthrich: scheingesandtschaft wegen des friedens. —
D: L. Gr. 188, t l . — Chr.: Theoph. 4 3 3 , 3 2 1
vor 764 frühjahr (ca. 763) — Litterae: an den Frankenkönig Pippin (wohl durch den protasekretis Geor-
gios; s. n. 318), vorschlage enthaltend, welche dem papst Paulus für die römische kirche und damit
auch für das Frankenreich verderblich erscheinen. — D: Ep. Pauli I. ad Pip.: Cod. Car. n. 25: Ja.
102, M = MGH Epp. IH, 529,,,. — E: Lo. 74; Ha. H, 2, 216. 322
764 — Iltaxd (Theoph.); Xöyog (Nik. ptr.): für den Bulgarenfürsten Bajan (Pagan): er könne ohne furcht
sich zu einer besprechung über den frieden zum K. begeben (Bajan hat um diese besprechung nach-
gesucht). — Der friede kommt zustande. — D: Nik. ptr. 70, lg ; Theoph. 436, 10 . — E: Lo. 50;
Jir. Bulg. 142; Bu. LRE H, 473; Stan. II, 86. — Chr.: Nach der Bury-Hubertschen indiktionstheorie
wäre die ind. des Nik. ptr. („1.") um 1 vorzusetzen, also „2"; dies stimmt dann mit dem weltjahr des
Theoph. überein. 323
764/5 — Oeo/ioe xa&oXixos (Suidas): die Untertanen haben zu beschwören, daß sie keine bilderver-
ehrer seien. — D: Nik. ptr. 73, 4 ; Theoph. 437, u ; Kedr. H, 13,1B. — E: Goldast 20/2; Schenk I, 63;
Lo. 140; Diehl Leo 15. 324
ca. 765 — Litterae; syllabae: an den Frankenkönig Pippin durch den spatharios Anthi(mos) und den
eunuchen Synesios: enthaltend „suasionum blandimonta" und „promissionum copiam" (ep. Pauli:
Epp. III, 546,17); die leute, welche am fränkischen hofe die briefe des K. zu übersetzen hätten, seien
bestochen und berichteten anderes, als in den briefen wirklich stehe (ib., 546, 10 ); der päpstliche pri-
micerius und consiliaxius Christopherus habe an den K. namens des papstes wegen der bilder Vor-
stellungen gerichtet, zu denen er vom papste nicht ermächtigt gewesen sei, und habe den gesandten
Pippins einen ganz anderen text vorgelesen als den wirklich abgesandten (ib. 546, a5). — Dieser
brief enthielt wohl auch den Vorschlag, Pippins tochter Gisela mit Konstantinos' söhn Leon zu ver-
mählen (ep. Steph. I.: Epp. HI, 562, l0 ). — D: Ep. Pauli ad Pipp.: Cod. Car. n. 36: Ja. 126,10 = Epp. HI,
545, 17 ; 546, 10 ; 646, 2S ; Ep. Steph. I. ad Carol. et Carlom.: Cod. Car. n. 47: Ja. 161,8 = Epp. HI, n. 45:
562, 10 . — E: Hef. IH, 431/2; Ja.-Lö. 2363; Öls. 396; Lo. 74; 75; 78; Diehl 231; Ha. H, 2, 217/8.
— Chr.: Hef. HI, 431 bringt die gesandtschaft in Verbindung mit der synode von Gentilly 767. 325
766 — Gesandtschaft an den Frankenkönig Pippin, zugleich mit dessen gesandten von Kpl. abgehend:
sie haben auf der synode von Gentilly religiöse Streitfragen, vor allem den ausgang des hl. geistes
und die Verehrung der bilder, zu besprechen. — D: Ann. Laur. zu 767: SS I, 145, 25 . — E:
Öls. 404. 326
766 frühjahr — Qeofiog xa&o\ix6s (GM); lyyQa<pwt änoxrjQvxxcov (Theoph.): die Verehrung Uariae und
der heiligen wird als unnütz verboten. — D: Theoph. 439, 18 ; GM 751, a . — E: Fi. II, 60; He. 112;
Mur. I, 364; Schwarzl. 63; Lo. 120; 148. 327
768/9 — Gesandtschaft an die fürsten der Slaven, um über den loskauf der 2500 Christen zu ver-
handeln, welche die Slaven früher auf Imbros, Tenedos und Samothrake zu gefangenen gemacht
haben. — Die gefangenen werden gegen Seidenkleider losgekauft. — D: Nik. ptr. 77, aa (lies TIQOS
xove tmv HxXaßtjväv ... mit De Boor, anm.). — E: Lo. 97/8. 328
** 768/75 — Litterae (text der urk.); edicta, sacrae (erzähl, text): an den könig Karl den Großen nach
Paris durch die juden Isaak und Samuel: „Zauberspruch" aus unverständlichen Worten (so Gilde-
meister in der ausg., S. 147/8). Dann text: der K. wende sich nicht aus angst an Karl; denn er
habe die Araber oft besiegt und sie zwei- oder dreimal (!) aus Jerusalem vertrieben. Der anlaß sei
vielmehr ein träum, in dem ein engel den K. ermahnt habe den könig von Franken um hilfe an-
zugehen. Karl möge also auf die mahnung gottes hin rasch hilfe senden upd nicht durch zögern
schuld auf sich laden. — B (lat.): Vita Caroli Magni c. 3/7: 46, M _ 3 3 ; 48, 9 /50, i a ; 106, 8 /107, a8 . —
D: Dand. VH, 12,„: Mur. XH, 146. — E: Riant, n. 2:10/21 (dort weitere literatur). — Echth.:
Gleichzeitig soll ein brief des „ptr. Johannes von Jerusalem" an Karl den Großen abgegangen sein;
ein ptr. dieses namens hat z. zt. Karls des Großen nicht existiert. Weder Konstantinos V. noch sein
Vorgänger oder nachfolger haben Jerusalem eingenommen oder wiedergenommen. Karl ist in dem
briefe des „ptr. Johannes" als kaiser bezeichnet. Vgl. Riant &. a. o. — Inc.: Aiaa Anna . . . Cum
has litteras bene perlegeris . . . 329
40 Konstantinos V. 740/775 — Leon IV. 775/780

769 — Gefangenenaustausch mit den Arabern. — D: Theoph. 444, 10 . — E: Fi. II, 51. 330
771 — \Tgd^ifiaxd\\ iygatpe: an den strategos Michael Melissenos von Anatolikon, den strategos Manes
von Bukellarion und den strategos Bardan es von Armeniakon: bezüglich der abwehr des in das
reichsgebiet eingefallenen Araberfeldherrn Banakas. — D: Theoph. 445, 18 . — E: Lo. 91. 331
771 — [rgdfifiata]; eygayte: an den strategos von Thrakesion Michael Lachanodrakon: der K. danke ihm
für sein strenges auftreten gegen klöster und reliquien; Mich, sei der mann, der alle wünsche des
K. erfülle. — D: Theoph. 446, i a . — E : Lo. 90/1; Phor. 5; Diehl Leo 16. 332
771 — [Jussio]; iubet: auch die reliquien der heiligen sollen ausgegraben und ins meer versenkt werden. —
D: Paul. diac. cont. III, 46: SS rer. Lang. 211, 44 . — Chr.: Das dekret steht wohl in Zusammenhang
mit den von Michael Lachanodrakon getroffenen maßnahmen (vgl. n. 332). 333
771 dez. 13/772 dez. 1 — Gesandtschaft an den Araberkalifen Al-Mansur mit einem friedens- und tribut-
angebot. — D: Tab. zu 155 heds.: Brooks Byz. 15, 734. 334
773 mai/juni — F r i e d e (eyygcupa) mit den Bulgaren zu Varna: die beiden Staaten verpflichten sich, sich
gegenseitig nicht anzugreifen. — D : Theoph. 447, 6 ; Zon. XV, 8: 353, 14 D. — E: Fi. II, 53 (ansatz:
774). — Chr.: Lo. 53/4; Jir. Bulg. 143 (ansatz: 774); Bu. LEE II, 474. 335
774 — [pQä(i/iaxa\\ üygcnpev (Theoph.): an den Bulgarenfürsten Telerig (Teletsch): der K. nennt diesem
die namen der dem reiche freundlich gesinnten leute in Bulgarien, mit deren hilfe Telerig vorge-
geben hatte, nach Kpl. fliehen zu wollen. — D: Theoph. 448 e ; L. Gr. 189, 10 ; Kedr. II, 17,,,; Zon.
XV, 8: 354,,. — E: Jir. Bulg. 143; Bu. LRE II, 475. 336
? — [2V<$ho?]; ivofiodhijoe: die mönche sollen ihre gelübde lösen und laientracht anlegen; die klöster
sollen als kasernen verwendet werden. — D: GM 764, 9 ; Nik. ptr. Antirrhet. III, c. 64: Mi. 100,
493 D. — E : Schub. 332. — Es handelt sich wohl um eine ausdehnung des „fuxdzov" auf den
kirchenbesitz. Vgl. n. 380. 337

Leon IV.
775 sept. 24/780 sept. 8
Mitregent: Konstantinos (VI.): seit 776 april 24
? — Tinos (text der urk.); vo/xo&eaia (cod. Marc. 179 ind.): es ist vorgekommen, daß e h e l e u t e ,
aus sinnlicher leidenschaft die lösung ihrer ehe anstrebend, ihre eigenen k i n d e r a u s d e r t a u f e
g e h o b e n und so ein ehehindernis geschaffen haben. Deshalb wird verfügt: der ehemann, der bei
solchem vorgehen betroffen wird, hat mitgift und ngoyafitaia dwged an die frau abzutreten, der
rest des Vermögens aber wird in der weise geteilt, daß das kind oder die kinder */3 erhalten und
die mutter, wenn sie nicht mehr heiratet, daran lebenslänglich nutzung erhält, während die kinder
nach ihrem tode zu gleichen teilen erben; heiratet die frau nach ablauf der traueizeit von 12 mo-
naten wieder, wozu sie durch gegenwärtiges gesetz das recht erhält, so bekommt sie mitgift
und ngoya/uaia dwged, ®/8 des V e r m ö g e n s r e s t e s aber werden sofort unter die kinder aufgeteilt,
wenn solche leben; sind sie gestorben, so geht ihr gesamtes erbe auf die mutter über; stirbt
die mutter vor den kindern, so erben diese; überlebt der (schuldige) vater mutter und kinder,
so erben die mütterlichen verwandten nach dem Verwandtschaftsgrad; stirbt der vater nach der
mutter, aber vor den kindern, dann aber die kinder, so erben sowohl die väterlichen als auch die
mütterlichen verwandten nach dem Verwandtschaftsgrad. — D a s l e t z t e d r i t t e l d e s v e r m ö g e n s -
r e s t e s (im gegensatz zu den bisher besprochenen a / s ) erhält der schuldige vater zur nutzung,
unter vorbehält des eigentums für die kinder; auch über das, was er dazu erwirbt, kann der vater
nicht testieren, außer zu seinem Seelenheil, sondern muß es den kindern hinterlassen; sterben diese
vor dem vater, so hat der vater testierfreiheit. Sterben die kinder während des Scheidungsprozesses,
so erhält die ehefrau zu mitgift und ngoyafuaxa dcogeä nach den xdoog (*/4 des jigoixovjiößokov: Zach.
GGRR 91); vom rest erhält der ehemann 1 / a , während s / g unter die armen verteilt werden; der
mann wird auf 7 jähre (von allen Stedten des reiches) verbannt und darf bei gefahr lebensläng-
licher veibannung keine zweite ehe eingehen; eine solche ehe wäre ungültig, die kinder daraus
unehelich. Ist die frau der an der ehescheidung schuldige teil, so trifft sie entsprechende strafe. —
Alle diese bestimmungen (bezüglich der güter) gelten für wohlhabende; arme sollen gezüchtigt und
im übrigen ebenfalls nach dem gesetz behandelt werden.
Leon IV. 775/780 — Konstantinos VI. 780/790 41

Es gibt aber aucb anders begründete ehescheidungen: manche wünschen aus neigung zu g o t t g e -
f ä l l i g e m l e b e n sich zu trennen. Führen beide teile nach der vereinbarten trennung ein gottgefälliges
leben, so soll hieran nichts getadelt werden. Da aber manchmal der eine teil ins kloster eintritt, der
andere eine zweite ehe eingeht, wird bestimmt: es darf niemand nach gelöster ehe eine zweite
ehe eingehen; eine solche ehe ist ungültig, die kinder daraus sind unehelich, der betreffende ehe-
gatte wird auf 7 jähre verbannt und behält nur 1 / g seines Vermögens zur nutzung, während das
eigentum auch an diesem (Jrittel den kindcrn (aus rechter ehe) zusteht; sind keine kinder vor-
handen, so soll er darüber freie Verfügung haben; letztere Vergünstigung ist solchen, welche gesetz-
widrig im sinne des ersten abschnitts des vorliegenden gesetzes heiraten, sowie den kindern aus
solcher ehe versagt. Die restlichen a / a des Vermögens gehören den kindern aus rechter ehe, wenn
solche leben; sie erhalten die nutzung dieses Vermögensteils auf lebenszeit; sterben sie, so geht er
auf den noch lebenden unbescholtenen ehegatten über; ist dieser inzwischen gestorben, so beerben
sich die kinder gegenseitig, während der schuldige ehegatte nichts erhalten darf. Nach dem tode
aller geht das erbe an die verwandten des unbescholtenen ehegatten über. Stirbt der schuldige
ehegatte vor den kindern, so teilen die gesetzlichen erben beider ehegatten.
Diese bestimmungen gelten für den fall, daß aus der rechten ehe kinder vorhanden sind. Ist dies
nicht der fall, so fallen die a / 8 an die armen. Hat sich der auf 7 jähre verbannte ehegatte nicht
bekehrt und fällt in die verbotene gemeinschaft zurück,'so trifft ihn lebenslängliche Verbannung.
Wird dagegen die ehe h e i m l i c h gelöst, so sollen die ehegatten geblendet und auf 6 jähre verbannt
werden; bekehren sie sich nicht, so soll ihr vermögen in der oben angegebenen weise (an die kinder)
verteilt und Bie selbst mit dem einen drittel lebenslänglich verbannt werden; sind sie kinderlos,
so fallen die an die armen.
Altem gesetze gemäß wird schließlich verfügt, daß solche, welche durch das band der taufe ver-
bunden sind, sich nicht zur ehe nehmen dürfen, also der pate seine geistliche tochter und deren
mutter, wie auch sein söhn und bruder die geistliche tochter des paten oder dessen bruders und deren
mutter nicht heiraten darf. Eltern dürfen ihre kinder nicht aus der taufe heben, da an verwandten
und freunden, die dies tun können, kein mangel besteht. — A; Zach. Del. 108; Rh. P. V, 241/7;
Jus III, c . l , n. 26: 49/55. — E: Zach. GGRR 70; 79 f; 93; 138; 206; Bu. LRE II, 417; Bra. n.
50. — Chr.: Zach. Jus III, 49, A. 2. — Inc.: Iläaav anovdtjv e%ovxeg fei.. . 338

Konstantinos VI.
780 sept. 9/790 frühjahr
Mitregentin: Eirene: 780 sept. 9/790 frühjahr

781 vor mai 25 — Gesandtschaft des sakellarios Konstaes und des primikerios Mamalos zu Karl dem
Großen nach Rom: Rotrud, die tochter Karls des Großen, möge mit Konstantin VI. vermählt wer-
den. — D: Theoph. 455,„; L. Gr. 193, 14 ; Kedr. II, 21„ 2 ; Zon. XV, 10: III, 358, g D.; Ann. Mosell.
zu 781: SS XVI, 497, 1 V — E: Harn. 12; Ab. I, 384 f.; BM 235b; Diehl 235; Gasq. 254; Phor.
42/7; Ha. H, 2, 291 f.; 297. — Chr.: Theoph. -j-Ann. Laur. -f- Ann. Mos.; Karl der Große urkundet am
25. mai schon in Pavia (BM 229); die Ann. Lauresh. aber geben als ort der Verlobung Rom an;
demnach scheint das jähr 782 bei Theoph. auf irrtum zu beruhen. Der ansatz bei Phor.: „nach
781 sept. 8" ist nicht überzeugend. 339
781 ca. aug. — Gesandtschaft des logotheten Staurakios, des magistros Petros und des domestikos An-
tonios an Harun al RaSid in Chrysopolis wegen des f r i e d e n s ; dieser kommt zustande auf 3 jähre
(Abulfar. Chr. syr.): das reich zahlt jährlich 70000 goldstücke (Abulfar. Hist. dyn.; nach Tab.: 90000
goldstücke, bzw. 70000 je im april und juni; nach Kitab al Ujun: 100000 goldstücke, 10000
Seidenkleider). Ein gefangenenaustausch findet statt (Tab.) — D: Theoph. 456, 19 ; L. Gr. 193, a i ;
GM 767, 14 ; (Kedr. II, 21, 18 ); Zon. XV, 10: III, 358, 90 D.; Jak. zu 164 heds.: Brooks 737; Tab. zu 165
heds.: Brooks. Byz. 737/9; Kitab al Ujun zu 165 heds.: Brooks Byz. 739; Abulfar. Hist. dyn. zu 165
heds.: 216 B.; 147 Poe.; Abulfar. Chr. syr. zu 1094 (783): 135 Br.-K. — E : Fi. II, 88; He. 119;
Weil H, 100/1; Phor. 54; Bu. LRE II, 484; 492; Diehl Leo 20 (ansatz: 783). — Chr.: Die an-
gabe des Tab. scheint wegen ihrer genauigkeit den Vorzug zu verdienen; so gibt er auch zu rama-
42 Konstantine« VI. 780/790

dan 168 (Brooks 739) an, der Waffenstillstand habe 32 monate gedauert. W i r kommen damit für
den abschluß auf muharram 165; das stimmt zu Theophanes, für den der Zeitpunkt auf der jahres-
grenze lag. 340
784 aug. 29 — Divalis sacra (überschr.); jussio (text der urk.): an den papst Hadrian I., übergeben durch
den presbyter und apokrisiarios Leon, den bischof Theodoras von Katania und den diakon Epi-
phanios: der papst möge zum geplanten konzil erscheinen, den gesandten (Konstantinos; s. u.) möge
er bald mit einem antwortschreiben entlassen. Seine reise soll der papst über Neapel und Sizilien
machen und den bischof von Neapel mitbringen. Der strategos von Sizilien ist angewiesen für die
reisebedürfnisse zu sorgen.— B(lat): Ma. XII, 984/6. — D: Ma. XII, 1073 A; Überbringer: 1076 E;
ursprünglich war, wie der text Ma. X I I 986 B zeigt, nur der bischof Konstantinos von Leon-
tium mit dem überbringen der urkunde beauftragt. — E: Harn. 17; Hef. III, 446/7; Ab. I, 384,
A. 7; Ha. II, 2, 298; Thom. 15, A. 2; Bu. LRE II, 495/6 (ansatz: 785); Bra. n. 51. — Chr.: Gegen
Pagi 725,g und Hef. HI, 447 lese ich mit der Überlieferung: „ind. VII.". Theoph. berichtet zum
21. aug. 784 von der sinneswandluhg und der mahnung des ptr. Paulos ein allgemeines konzil zu
berufen (Theoph. 467,«n.)- Die in unserer urkunde erwähnte beratung (Ma. XV, 985 B) scheint dieselbe
zu sein, welche Theoph. 457,M als folge dieser sinneswandlung anführt. Die inthronisation des
Tarasios erfolgte dann am 25. dez. 784. Zwischen diesem datum und der vom 27. okt. 785 datierten
antwort des papstes liegt das synodikon des Tarasios, welohes wahrscheinlich gleichzeitig mit dem
kaiserlichen schreiben n. 343 übersandt wurde. Mit den kaiserlichen gesandten der vorliegenden n.
scheint es einen Zwischenfall gegeben zu haben, wie das verschwinden des bischofs Konstantinos aus
der gesandtschaft zeigt; vielleicht war das einholen neuer akkreditive nötig. So würde sich die
lange pause bis zur antwort des papstes erklären. — Inc.: Qui a domino nostro Jesu Christo . . . 341

784 dez. 25 / 785 okt. 27 — KeXevat; — jussiones: an den strategos von Sizilien: er solle dem ge-
sandten Leon (der sich auf der reise nach Born befindet) den bischof Theodoras von Katania und
den diakon Epiphanios zugesellen. — D: Ma. XII, 1075 E/1077 A. — E: Hef. III, 448. — Chr.:
s. n. 341. 342
784 dez. 25 / 785 okt. 27 — Jussiones; litterae: an den papst Hadrian I: der ptr. Tarasios, um dessen
bestätigung nachgesucht wird, wird olxovpevtxos natQidQxijs genannt und empfohlen. — Dieses
schreiben scheint die in den Libri Carolini (Mi. 98,,, 1005 D; 1011E; 1014 A und 1016 A) getadelten
ausdrücke enthalten zu haben (inhaltlich ohne bedeutung). — D: Ep. Hadr. I.: Ma. XII, 1056 =
Mi. 96, 1215; Theoph. 460,27. — E: Hef. III, 448 ff.; Ja.-Lö. 2448; Bu. LRE II, 496. — Diese
urkunde ist von n. 341 zu unterscheiden. Hadrian L sagt in seinem antwortschreiben, offenbar um
sie von n. 341 zu unterscheiden: „in vestris imperialibus iussionibus pro patriarcha regiae urbis,
scilicet Tarasio, directis". In dem schreiben n. 341 ist von Tarasios nicht die rede. Ebensowenig
kommen die in den Libri Carolini a. a. o. getadelten ausdrücke, wovon nach ausdrücklicher angabe
(Mi. 98, 1011 E und 1016 A) wenigstens zwei sicher in einer „epistula Haerenae et Constantini a d . . .
Adrianum" enthalten waren, in n. 341 vor (vgl. Hef. III, 700 f.). — Chr.: Theoph. ist hier in der
Chronologie nicht genau, indem er die einladung zum konzil mit dem empfehlungsschreiben für
Tarasios verschmilzt. Immerhin besteht die möglichkeit, daß in diesem die einladung nochmals
enthalten war. 343
788 vor aug. 7 — KiXsvaie (Theoph.); ivrokrj (Ign. V. Tar.): an die bischöfe des reiches: einberufung zum
allgemeinen konzil. — D : Theoph. 460,S9; Ign. V. Tar. 404,aa; (Mi. 98, 1397; Ma. XII, 1001 D). 344
787 vor april 8 — Gesandtschaft an Karl den Großen (in Italien), um dessen tochter Rotrud in emp-
fang zu nehmen und nach Kpl. zu geleiten. — Die gesandtschaft wird in Capua empfangen, scheint
jedoch ihren zweck nicht erreicht zu haben (lösung der Verlobung). — D: Ann. Einh. zu 786:
SS I, 169,S9; Ann Lauriss. zu 786: SS I, 168,lg7 (hier ist nur von der absieht die rede); Ann. Fuld.
( = Sith.) zu 787: SS I, 350,w (irrig die Verlobung nach Capua verlegend). — E: Harn. 21;
Ab. I , 567/8; BM 278c; Diehl 236; Ha.H,2, 304; G. Waitz, N. A. XII, 44 f. (über den ersten teü der
Ann. Fuld.).* — Chr.: Nach der besprechung mit den griechischen gesandten feiert Karl d. Gr. nach
Ann. Einh. 786 das Osterfest in Rom. 345
787 sept. 24 — Sacra (überschr.): an die teilnehmer des konzils: nach dem willen gottes haben die K.
das konzil trotz militärischer und politischer Schwierigkeiten berufen. Der ptr. Paulos hat bei seiner
resignation auf die notwendigkeit eines solchen ebenso hingewiesen, wie der neugewählte Tarasios
Eirene 700 — Konstantinos VI. 790/797 — Eirene 797/802 43

vor seiner erhebung. Vom papst ist durch den archipresbyter Petrus und den presbyter und abt
Petrus ein schreiben eingelaufen, welches verlesen werden soll; ebenso ist von den priestern des
(von den Arabern besetzten) ostens durch den mönch und synkellos des ptr. von Antiocheia Johannes
und den presbyter und abt Thomas ein schreiben eingelaufen, welches ebenfalls verlesen werden
soll. — A: Ma. XII, 1001. — E: Hef. III, 461. — Inc.: 'H ovrws xatä <pvotv xov -&eov xal naxqbs
aotpia ... 346
787 okt. 15 / okt. 23 — Kihvaie; ygafifiara: an den ptr. Tarasios: der ptr. möge die väter des konzils
nach Kpl. bringen. — D: Ma. XII 413 B/C. — E: Hef. III, 474. 347
787 spätjahr — Gesandtschaft zweier griechischer spatharici in begleitung des (strategos von Sizilien)
patrikios Theodoras zum fürsten Arichis von Benevent mit geschenken: um ihm die patrikioswürde
zu übertragen. — D: Ep. Hadr. I. ad Car. M.: Cod. Car.: Ja. n. 86: 260,S8; Epp. HI, 1, n. 83:
617, 8l . — E: Ab. 1, 605; 615; Diehl 236; Ha. II, 2, 306/7; Bu. LRE, 311. 348
787 nach okt. — Imperiales sacrae manibus propriis subscriptae: an den papst Hadrian I., zugleich mit
den akten des 7. konzils. — Inhalt unbekannt. — D: Lib. pont. I, 512,,. — E: Ha. II, 2,300. 349

Eirene
790 frühjahr / dez. (allein)

Konstantinos VI.
790 dez./797 aug. 15
Mitregentin: Eirene 790 dez./797 aug. 15

Eirene
797 aug. 15/802 okt. 31 (allein)
797 vor sept. — Epistola: an Karl den Großen in Aachen, durch Theoktistos, der vom (strategos) Niketas
von Sizilien abgeordnet ist. — Inhalt unbekannt. — D: Ann Lauriss. zu 797: SS I, 182, a9 ; Ann.
Fuld. zu 797: SS I, 351, sl . — E: Harn. 38; Ab. II, 136; BM 338 f; Ha. II, 2, 336; Br. n. 52. 350
798 — Gesandtschaft des abtes Dorotheos von Chrysopolis und des chartophylax der Hagia Sophia
Konstantinos an den Araberfeldherrn Abdalmalik (Abimelech) wegen des friedens. — D: Theoph.
473,7. 351
798 - - F r i e d e mit dem Araberkalifen Harun al RaSid auf 4 jähre: es soll derselbe tribut wie im
frieden von 781 (n. 340) entrichtet werden. — D: Ibn-al-Atir f. 59/60 (Weil); Ibn-Chaldun f. 30
(Weil). — E: Weil II, 157; Bu. LRE II, 493; Diehl Leo 24. 352
798 anfang — Epistola: an Karl den Großen nach Aachen durch den patrikios Michael Ganglianoe und
den presbyter Theophilos (mit geschenken) wegen des friedens. Enthält wohl auch das ersuchen
um rückgabe des Sisinnios, welche erfolgte. — Zu erschließen ist, daß der f r i e d e unter bestätigung
des fränkischen besitzstandes geschlossen wurde. Benevent und Istrien verbleiben den Franken,
Kroatien dem reiche. — D: Ann. Lauriss. zu 798: SS I, 184, 16 ; Ann. Einh. zu 798: SS I, 185, a0 ; Ann.
Fuld. zu 798: SSI, 351, 49 ; Poeta Saxo HI, v. 36ff.: SSI, 254. — E: Harn. 38/9; Ab. H, 150f.;
BM 347b; Diehl 238; Gasq. 284; Ha. H, 2, 336; Bu. EE 317; Diehl Leo 24; Bra. n. 54. 353
799 — Gesandtschaft des Daniel, gleichzeitig im auftrage des (strategos) Michael von Sizilien, nach Pader-
born: wohl um die neueinsetzung dieses strategos — 797 war es noch Niketas — Karl dem Großen
anzuzeigen. — D: Ann. Lob. zu 799: SS XHI, 230, a8 ; Ann. Lauriss. zu 799: SSI, 186, a ; (Ann.
Einh. zu 799: SSI, 187,8). — E: Harn. 40; Aft. H, 188/9; BM 350f; Strauss 39; Bra. n. 55. 354
800 februar — [Qiomofia]; l&eomoe (Kedr.): Warnung an die angehörigen des heeres sich an den em-
pörer Staurakios anzuschließen. — D: Theoph. 474, a5 ; Kedr. H, 28, 6 . 355
801 märz — ^Hdtxxov]: den bewohnern von Kpl. werden die <p6goi jioXatxoi erlassen, die sklavenzölle
von Abydos und Hieron werden ermäßigt. — D: Theoph. 475, 15 . — E : Monn. 'Ernß. 18, 485 (er ver-
steht unter yoQoi nohnxoi das äeQixöv)', Tom. Kl. 15. 356
u Eirene 797/802 — Nikephoros 802/811

802 anfang — Gesandtschaft des spatharios Leon an Karl den Großen zur befestigung des friedens; der
gedanke einer ehelichen Verbindung zwischen Eirene und Karl dem Großen (nach Theoph. 475, l s
von K a r l ausgegangen) scheint bei dieser gelegenheit erörtert worden zu sein. — Ankunft der ge-
sandten 802 frühjahr. — D : Ann. Einh. zu 8 0 2 : S S I , 190, „ 4 ; Ann. Fuld. zu 8 0 2 : S S I , 352, 4 4 ; Ann.
Xant, zu 8 0 2 : SS II, 224,1; (Theoph. 475, 1 4 ). — E : Ab. II, 281/2; BM 3 8 0 b ; Diehl 239; Gibb. V,
294/5; Bu. E E 3 2 0 ; Ha. III, 1, 51 f. 357
? — Oiomofxa (Cod. Marc. 1 7 9 index) : trotz des göttlichen gebotes nicht zu s c h w ö r e n besteht diese ge-
wohnheit in der prozessualen praxis: deshalb wird verfügt, daß alle prozesse, welche mittels zeugen
auf grund schriftlicher oder mündlicher vertrage geführt werden, in folgender weise behandelt werden.
In der hauptstadt sollen heirats-, mitgift-, emphyteusenverträge — kurz alle urkunden mit beschrei-
bung des Objekts (ijmeQiyQafpa), Inventarisierungen von waiseneigentum, vertrage über vermögens-
stücke, vergleiche, Schenkungen, verkaufe, kaufe, Verleihungen, pfandverträge, testamente, freilaesungen
und ähnliches, unter zuziehung von 5 oder 7, testamente und freilassungen auch von nur 3 wohl-
beleumundeten zeugen, also priestern, zivil- oder militärbeamten, wohlhabenden bürgern oder ge-
schäftsleuten, vollzogen werden. Schreibt der aussteller selbst, so soll er den ganzen text schreiben,
während die zeugen unterschreiben. Bei den ¿fuiegiyQaqja jedoch müssen die t a b u l a r i o i und n o -
m i k o i , sowie die zeugen, wie üblich, schreiben. Entsteht ein rechtsstreit, so sollen zeugen und urkunden
herbeigebracht werden und erstere über die echtheit der urkunden befragt werden; bestätigen sie
diese unter anrufung gottes, so ist der prozeß beendigt und der kläger zahlt die in dem vertrage
festgesetzte konventionalpön an den kontrahenten. Sind die zeugen tot, so soll der prozeß ohne
weitere Untersuchung über die echtheit beendet werden. Ist derjenige, welcher einen vertrag schließen
möchte, schreibunkundig oder physisch schreibunfähig, so soll er ein kreuz voransetzen und den
text durch einen tabularios, nomikos oder sonst schreibkundigen schreiben lassen. In den fällen,
wo die Unterschrift der zeugen verlangt ist, sollen sie unterzeichnen, wo dies nicht der fall ist,
sollen ihre namen in der urkunde aufgezeichnet werden. Bei m ü n d l i c h e n rechtsgeschäften soll
folgendermaßen verfahren werden: es werden wie oben 7, 5 oder gegebenenfalls 3 zeugen zugezogen.
Entsteht ein rechtsstreit, so werden die zeugen vor den richter geladen; stimmen ihre aussagen auf 2-
oder 3 maliges befragen des richters mit denen den klägers überein, so sollen sie eigenhändig ein
Protokoll hierüber nach einer bestimmten (im Wortlaut angeführten) formel abfassen und „bei der
kirche" (wohl, weil die urkundenschreiber meist die ortsgeistlichen waren, im „pfarrarchiv") deponieren;
schreibunkundige setzen ein kreuz voraus, das übrige schreibt ein schreibkundiger. Stimmen (bei
der Verhandlung vor dem richter) die Zeugenaussagen nicht überein oder bringt auch die gegen-
partei zeugen herbei, so wählt der richter die zeugen aus: diejenigen, welche die größere zahl und
glaubwürdigkeit besitzen, verfassen das Protokoll und der prozeß ist zu ende. Diese bestimmungen
gelten auch für die auswärtigen städte und provinzen mit ausnähme der prozesse über grenzstreitig-
keiten. B e i diesen geben die zeugen ihre erklärung nach der bisherigen gewohnheit unter berührung
der evangelien und des kreuzes ab, doch ohne zu schwören, gegebenenfalls unter abfassung der Pro-
tokolle, wie oben. — A : Leuncl. J G R I I , 135/8 (unter Basileios); Rh. P. V, 248/51; J u s III, c. 1,
n. 2 7 : 55/9;' Proch. auct. tit. 27, c. 2 8 4 : J u s VI, 244/5 (nur die dispositio der urk. = J u s III,
5 7 , „ f f . ) . — E : Zach. G G R R 1 5 5 ; 215/6; 2 9 0 ; 303; 397/8; Monn. 'Emß. 1 6 , 1 6 4 ; Bra. n. 63. — Inc.:
'Aya&wv ändvrwv %ogrjyov xai dozijga . . . {'Aya&ds . . . X°QW°S xat öoxtjg . . . Paris. 1391). 358
? — ['Oqio[i6s]', ¿q(£o/uu: unter bezugnahme auf titel 2 (der ekloge des Leon und Konstantinos: tit. 2 , 1 0
Zach.) wird eine 2. e h e noch gestattet, jede 3. oder weitere als der Weisung des apostels (Paulos)
entgegen verboten. Auch können S k l a v i n n e n keine gültige ehe (mit freien) eingehen, besonders nicht
mit solchen, welche ein amt bekleiden; derartige ehen sind von nun an ungültig, die kinder daraus sind
unehelich. — A (auszug?): Zach. Del. 116/6; Rh. P. V, 2 5 2 ; Jus. III, c. 1, nov. 2 8 : 6 0 (hier nach
Überlieferung). — E : Zach. G G R R 8 2 ; Pop. 1 1 1 ; Monn. 8 7 ; Bra. n. 56. — Inc.: Etgrjrcu rrij dedmj)
Mmvojj... 359

Nikephoros
802 nov. 1/811 juli 25

802 dez. 30/803 dez. 19 — Litterae (Abulfar.): lettre (Mich. Syr.): an den Araberkalifen Harun al
Raäid: Eirene hat aus weiblicher schwäohe den Arabern doppelt soviel tribut gezahlt, als sie
hätten erhalten sollen; Harun al RaSid möge das zuviel gezahlte zurückerstatten oder er solle den
Nikephoros 802/811 45

krieg haben. — B(arab.): Ibn-al-Atir (Weil II, 159); Tab. zu 187 heds. (vgl. Brooks Byz. 743, ohne den
Wortlaut); Abulfar. Hist. dyn. zu 187 heds.: 151 Poe.; I, 222/3 B.; Abulfe. zu 187 heds.: II, 87 Reiske;
Mich. S. XII, 5: IU, 16, g (Lebeau XII, 418). — E: Fi. II, 101 (echtheit bezweifelt); Gibb. VI,
35; Weil II, 159. — Echth.: Der brief dürfte in der überlieferten form der echtheitskritik nicht
standhalten. Doch entspricht der wesentliche inhalt durchaus der Situation. — Ino. (syr.): His
praefatis: misit tibi regina Irene . . . 360
803 frühjahr — Gesandtschaft des metropoliten Michael, des abtes Petros und des (spatharo-) kandidatos
Kallistos an Karl den Großen in Seltz a. d. Saale (Königshofen): um den f r i e d e n s v e r t r a g von diesem
in empfang zu nehmen (und wohl auch die gegenurkunde zu überreichen). — D: Ann. Einh. zu 803:
SS I, 191, a ; Ann. Fuld. zu 803: SS I, 353, 8 ; Ann. Maxim, zu 803: SS XIII, 23,3B; Ann. Mett. zu 803:
SS XIII, 3 2 , u ; Ann. Sith. zu 803: SS XIII, 37, 5 ; Cod. Car.: Ja. n. 29: 394, a8 = Epp. Kar. II, 547, 18 ;
Dand. VII, 3, 20: Mur. XII, 150 E. — E: Harn. 46; Sims. I, 173; B M 3 9 8 b ; *Ab. II, 288S.; 601;
Fi. II, 100; He. 123; Myst. 7; Ha. HI, 1, 53; 59. — Chr.: Der aufenthalt Karls des Großen in Seltz
fällt in die zeit nach seinem aufenthalt in Mainz, dieser in den juni, spätestens juli. 361
803 juli 27/sept. 8 — Aoyog ivv7i6yQa<pog (äjia&etas) (Theoph.); ¿yyvi] äqoioecog... tcß oiavQixcö av/xßöXq>
to äocpaXkg (t%ovoa) (Gen.), auch vom ptr. Tarasios unterzeichnet: an den empörer Bardanes in Ma-
lagina: Bardanes und seine anhänger sollen von strafe und schaden frei bleiben, (wenn sie sich
unterwerfen). — D: Theoph. 479, M ; Gen. 9, 28 ; Kedr. H, 33, 8 . — E: Bu. EE 13 und A. 4. 362
804 — F r i e d e mit dem kalifen Harun al RaSid nach dem feldzug: dem K, wird das Zeltlager des ka-
lifen mit der ausrüstung überlassen (?). — D: Abulfar. Chr. syr. zu 1115 (804): 140 Br.-K.; Mich. S. XII,
5: HI, 16, a i . 363
805 — [rgdfipara]; drjlonoiwv: an den kalifen (Harun al Ragid) nach Dorylaion: auch Muhammed habe
befohlen den Christen als bruder zu behandeln. Wenn Harun silber, gold oder ähnliches brauche,
so solle ihm dies als ipiXoatogyia gegeben werden. — A (auszug?): GM 773, 4 _ 21 ; L.Gr. 203, 5 _ 9l . —
Echth.: Der brief enthält den gedankengang eines byzantinischen friedensangebots: appell an die
menschlichkeit des gegners, angebot von „geschenken" (tribut). Die überlieferte form indes ist frei
erfunden. — Inc.: "Iva xi imxafgue... 364
805 — ZtyiXXiov, nagexeletioaro; dtwgiaaxo (De adm. imp.); %gvooßovihov (Ep. Nie.); für das erzbistum
Patrai (Patras): dem apostel Andreas solle wegen seiner wunderbaren hilfe in der Schlacht bei Patrai
gegen die Slaven die gesamt« beute geweiht werden, ebenso die (unterworfenen) feinde selbst mit
ihren sklaven, ihrer familie und ihrem eigentum (De adm. imp.); es werden ihm die bistümer Lake-
daimon, Methone und Sarsokorona unterstellt (Ep. Nie.) — D: De adm. imp. c. 49: 219. 12 ; Ep. Nie.
III. ptr. ad Alex.: Rh. P. V, 72, 13 . — E : Fi. H, 105; Fallm. MoreaI, 185; Thomop. 229; Vas. Sl.
420/1; Jus HI, c. 1, n. 29: S. 60; Marc 52; Bra. n. 59. — Chr.: A. v. Gutschmid, Kl. Schriften V, 432. 365
806 — Gesandtschaft des metropoliten von Synada (Michael?), des abtes Petros von Gulaion und des
oikonomos Gregorios von Amastre zu Harun al Ragid wegen des friedens. — Der f r i e d e kommt zu-
stande: das reich zahlt jährlich 30000 goldstücke (so Theoph.; Tab.: „50000 goldstücke") sowie 3
(Theoph.; Tab.: „4") goldstücke kopfsteuer für den K. und 3 (Theoph.; Tab.: „2") für den prinzen
(Staurakios); die festungsplätze werden dem reiche wieder übei lassen, jedoch dürfen die festungen
nicht wieder aufgebaut werden. — D: Theoph. 482,, 0 ; Kedr. II, 35, 1B ; Tab. zu 190 heds.: Brooks Byz.
746. — E: Fi. H, 102; Brooks Str. 126. 366
806 febr. 25/april 12 — [Poa/ijUata]; ¡la&eiv l^xrjaaq: anfrage an den abt Theodoras von Studion, wen
Th. für den geeigneten nachfolger des verstorbenen ptr. (Tarasios) halte. — D: Ep. Theod. Stud.
16: Mi 99, 960 B. — E: Thom. 67; Schneid. 27. 367
*806 — Ietter (arab.): an den Araberkalifen Harun al Ragid durch zwei patrikioi: der K. erbittet für
seinen söhn eine der bewohnerinnen von Herakleia zur frau. — Die frau wird dem gesandten über-
geben. — B : Tab. zu 190: Brooks Byz. 746. — E und Echth.: Brooks Byz. 746, A. 167/8. — Inc.:
To proeeed, o King, I have a request to m a d e . . . (arab.). 368
809 nach april 8 — Zaxgai: an die bewohner von Kpl: der K. habe ostern am (früheren) hofe des
Bulgarenfürsten Krum (in Pliska) gefeiert. — Ausstellungsort: lager vor Srdec (Sardika). — D:
Theoph. 4 8 5 , — E : Bu. EE 341. 369
46 Nikephoros 802/811

810 mai — [KHevaiç]; ixéXevae: an den patrikios und Iogothetes xov yevixov Niketas; die steuern der
kirchen und klöster sollen erhöht und von den häusern der vornehmen rückwirkend auf 8 jähre
steuern erhoben werden. — D: Theoph. 489, a4 ; Kedr. II ) 40, 18 . 370
810 ca. juni — Litterae (Cod. Car.): an Karl den Großen durch den spatharios Arsaphios nach Aachen wegen
des friedens. — Areaphios war eigentlich zu Pippin nach Italien gesandt, fand diesen aber schon
tot. — Als f r i e d e n s - und Vertragsgrundlage scheint die rückgabe Venetiens an Byzanz gegen an-
erkennung der kaiserwürde Karls des Großen erörtert worden zu sein (vgl. n. 385). — Empfang des
Arsaphios: 810 oktober. — D: Ann. Einh. zu 811: SSI, 198, 8 („pacem fecit"); Ann. Max. zu 810:
SS XIII, 24, M ; Joh. Ven. zu 810: SS VII, 15, 19 ; (15,6); Dand. VII, 14, 24: Mur. XII, 159, 3 ; Epp. Car.:
Ja. IV, 3 9 4 , 6 = M G H Epp. Kar. II, 546, 35 . — E: Harn. 46; Fi. II, 101; He. 123; Ab. II, 44111; BM
450b; Myst. 7/8; Ha. HI, 1, 63f.; Gasq. 296ff.; Bu. EE 324; Le. Verh. 39. — Chr.: Pippin stirbt am
8. juli 810. 371
ca. 810 sept./dez. — [IlQÔcnayfia]; fiQoohcdje: Christen aus allen provinzen des reiches sollen nach verkauf ihres
besitzes in Sklabinien angesiedelt werden. — D: Theoph. 486, 10 ; Kedr. H, 37,.. — F : Fi. II, 98. 372
810 — [iVeagd]; nQoahal-e (Theoph.): ê&éamae (Zon.): die „armen" sollen kriegsdienste tun und hiezu von den
gemeindegenossen (der steuergemeinde) ausgerüstet werden. Dazu soll noch jeder 18 1 / 9 (18: Kedr.)
goldstücke an die Staatskasse zahlen; für die Steuer sollen die gemeindegenossen gegenseitig haften
(àUijÂéyyvov). — D: Theoph. 486, 24 ; Kedr.H, 37, 10 ; Zon. XV, 14: III, 370, 80 D. — E : Fi. H, 98
und A. 2; Zach. GGRR 234; Monn.'Emß. 18,447; 19, a4 ; Monn. Léon 124; May. 380, A. 1 ; Bra. n. 57. 373
ca. 810 — [iVeaßrf]: alle Untertanen werden neu veranlagt und die steuern erhöht. Für die eintragung ist
eine urkundgebühr von 2 keratia (pro solidus = 8 l /„ 0 / 0 ) (%aQ*taxi>tôv) zu entrichten. Steuererleichte-
rungen werden aufgehoben. Die paroikoi der Waisenhäuser, fremdenherbergen, alterspfründen, kirchen
und kaiserlichen klöster zahlen die herdsteuer (xanvtxov) vom ersten regierungsjahre des K. an. Die
größeren besitzungen dieser Stiftungen werden der kaiserlichen dornänenverwaltung unterstellt, wobei
jedoch das steuersoll der geminderten Stiftung nicht verringert wird. — D: Theoph. 486,,,; L. Gr.
205, 8/7 ; Kedr.H,37„ 3 ; Zon.XV, 14: HI,371, a D. — E: Fi.H, 98; Monn.'Emß. 19,66ff.; Bra.n.57. 374
ca. 810 — [iVéagd]: die provinzverwaltungen (arQatrjyovtneç) sollen ihr augenmerk auf leute richten, welche
aus armut plötzlich zu Wohlhabenheit gelangt sind, und von solchen leuten steuern einziehen nach
den bestimmungen über die schatzfinder. — D: Theoph. 487, a ; Kedr. H, 38, a . — E: Fi. H, 98; Zach.
GGRR 216; Monn. 'Emß. 19, 7Sffi ; Monn. Léon 119, A. 5; Bra. n. 67. 375
ca. 810 — [iVeagd]: der finder eines fasses oder anderen gefäßes soll die fundsteuer entrichten (d. h. es wird
bis zum gegenbeweis angenommen, daß das gefäß einen schätz enthielt). Dies gesetz hat auf 20 jähre
zurück rückwirkende kraft. — ü : Theoph. 487, 8 ; K e d r . H , 38, s ; (Zon. XV, 14: 371, M D.). — E:
Fi. H, 98; Zach. GGRR 216; Monn.'Emß. 19> 80 ff.; Bra. n. 57. — Die ansieht, welche Monn. a. a. o.
81 über „die 20 jähre" vorträgt („Verjährungsfrist"), ist wenig überzeugend. Eher glaube ich, daß
da« gesetz, ähnlich wie n. 377, die abschaffung einer bestimmung der Eirene bedeutet, welche etwa
z. zt. ihrer ersten alleinherrschaft (790 frühjahr/dez.) getroffen worden war, also vor 20 jähren. 376
ca. 810 — [iVeagd] ; jiQoohaÇe : diejenigen, welche aus einer erbschaft vom großvater oder vater her teilerben
geworden sind, sollen, auch wenn sie zu den „armen" gehören (d. h. weniger als den gegenwert von
50 goldstücken besitzen), die (erbschafts-)steuer (vicesima?) an die Staatskasse entrichten und zwar gilt
dies auch für den Zeitraum 20 jähre vor der publikation der vorliegenden novelle (aufhebung eines
von Eirene gewährten nachlasses? Monn.). — Wer außerhalb Abydos (wo der sklavenzoll erhoben
wurde) Sklaven gekauft hat, soll je 2 goldstücke zahlen, besonders die bewohner der Dodekanes. —
D: Theoph. 487,,; Kedr.H, 38,,. — E: Fi.H, 98; Monn.'Emß. 19, 82ff.; Bra. n. 57. 377
ca. 810 — [iVeagd]: die großen schiffsrheder Konstantinopels werden gezwungen anleihen von je 12 pfund
goldes ( = 864 vo/xlofi) zum Zinsfuß von 16 a / s °/ 0 beim Staate aufzunehmen. — D: Theoph. 487, J7 . —
E: Stein St. 157; Monn.'Emß. 19, 87ff.; Monn. Léon 148; Kötzschke 467. 378
ca. 810 — [JVëagd]: die schiffsrheder an der küste, besonders Kleinasiens, sollen aus dem vom K. zwangsweise
enteigneten besitz (vgl. n. 372) grundstücke erwerben um zur grundsteuer veranlagt werden zu können.
— D: Theoph. 487, 14 ; Kedr.H, 38, 9 . — F: Fi.H, 98; Monn. 'Emß. 19,87; Bra. n. 57. — Chr.: Die
harten steuermaßnahmen scheinen mit der Vorbereitung des Bulgarenzugs von 811 zusammenzu-
hängen. 379
Staurakios 811 — Miohael I. 811/813 — Leon V. 813/820 47

8 t l — [ K i X e v o i s ] - , i x i X e v a e ; ¿ ¿ o y f i & t i t e : die militärischen führer sollen in den Wohnungen der bischöfe


und in den klöstern untergebracht werden und dort unterhalt genießen. Die silbernen und goldenen
gefäße der kirchen sollen profanem gebrauche zugeführt werden (?). — [Ausdehnung des p n ä t o v ,
des einquartierungszwangs, auf die geistlichen besitztümer? Monn.] Vgl. n. 337. — D: Theoph.
489, g ; Kedr. II, 40,3. — E: M o t m . ' E m ß . 19, 63. 380
? — [Nojuo&eaia]-, v o f i o & e i & v : verbot des (privaten) Zinsennehmens. — D: Theoph. 488, Ja ; Kedr. II,
3 9 , i r — E: Zach. GGRR 312; Monn. 16,148. Vgl. n. 378. 381
**? — Epistula: an Karl den Großen: der K. sende Karl dem Großen 100000 goldstücke und wolle
ihm 1000000, dazu eine kröne aus topas, sowie 6000 meilen landes von Asien geben und ihn
über alle kaiserlichen patrikioi setzen, wenn Karl zum K. komme (V). Karl soll dann eine legion
Bulgaren, Perser und Armenier erhalten, dazu bestimmt, die Normannen (!) aus Europa zu ver-
treiben und für sich (Karl) die königreiche Asiens zu unterwerfen. — B (lat): Chron. Sal.: SS III, 488, i r
— E: Blume, Leg. Lang.: Archiv V, 254 („unecht"), Bethmann, Archiv X, 359. — Echth.: Plumpe
fälschung, wohl der kreuzzugszeit. — Inc.: Scias quia dirigo t i b i . . 382
** ? — Gesandtschaft an Karl den Großen mit geschenken: der K. habe nach bereitstellung beträchtlicher
land- und Seestreitkräfte durch göttliche Offenbarung erfahren, daß nicht er, der K„ sondern Karl
zur eroberung des hl. landes berufen sei. Karl möge sich deshalb beeilen dem göttlichen rufe nach-
zukommen; er solle hierbei vom K. in jeder weise unterstützt werden. — D: Chron. Alberici mon.
trium fontium aus Guido Cathalaun.: SS XXIII, 721, s . — E: R i a n t l 0 / 1 : — Echth.: Fälschung der
kreuzzugszeit. 383
Staurakios
811 juli 26/811 okt. 2

Michael I.
811 okt. 2/813 juli 10
811 ca. okt. — " E y y ß a q p o v i ( idioxetQov (Theoph.); i y y g c u p o s i n a y y e X i a (Zon.): an den ptr. Nikephoros:
der K. besitze den rechten glauben, wolle seine hände rein halten von christenblut und über per-
sonen des klerus oder mönchtums keine Verfügungen treffen (lies rimovo&at statt des sinnlosen
x v m e a & a t ) . — D: Theoph. 493, 10 ; Zon. XV, 17: III, 374,, 0 D. — E: Fi. II, 108; Bu. EE 40. 384
811 okt. 2/812 apr. 4 — Gesandtschaft des metropoliten Michael von Philadelpheia und der proto-
spatharioi Arsaphios und Theognostos an Karl den Großen wegen des friedens und wegen der Ver-
mählung des kaiserlichen prinzen Theophylaktos (Theoph.); die gesandten überbringen geschenke und
erhalten im dorn zu Aachen die friedensurkunde (Karls des Großen), welche (nach Abel und Harnack)
folgende bedingungen enthält: Karl der Große wird als kaiser anerkannt und erhält das binnen-
land von Dalmatien (Kroatien); Venetien verbleibt beim oströmischen reiche, entrichtet aber tribut
an den könig von Italien unter weitergenuß der freiheiten, welche es bisher im italischen königreich
genossen, vor allem der unverletzlichkeit des im italischen königreich gelegenen venetianischen
besitzes.— Ankunft der gesandten in Franken 812; empfang nach ostern (4. april). — D: Ep. Car. I
ad Mich I. imp.: Oed. Car. n. 40: Ja. IV, 416, 1S = MGH Epp. Kar. II, 656, s0 ; Ann. Einh. zu 812: SS I,
199. as ; Ann. Fuld. zu 812: S S I , 355, S l ; Ann. Xanth. zu 812: SS II, 224, 94 ; Poeta Saxo IV, a. 812:
SS I, 264; Theoph. 494, s0 ; Dand. VIII, 1, 10: Mur. XII, 151 A (über dessen zeitansatz s. Abel 803, A.);
De adm. imp. c. 28: 124/5. — B: Harn. 40; 54; Ab. II, 480ff.; 599ff.; BM. 456b; Ja.-Lö. 2523;
Schub. 355/6; He. 123; Ra. 472; Diehl 239; Gasq. 297ff.; Ha. III, 1 , 6 4 ; Bu. EE. 325; Kretschm. I,
58; Hodgs. Ven. I, 75; May. H, 4/5; 51; Le. Verh. 40; Dü. Sl. 387; Lenel Ep. 242; Neum. Qu. 371;
Diehl Leo 36; Bra. n. 60; über den gesandtschaftswechsel der folgezeit: Fanta Vertr. 117; 121. —
Chr.: Michael ist seit 811 okt. 2 kaiser; 812 ca. april 4 werden die gesandten in Aachen empfangen. 385

Leon V.
813 juli 10/820 dez. 24
813 b. n. juli 10 — ' I e g ö v a v / u ß o X o v (Theoph. C.); syyQcupov (G. M.); i y y g d < p c o s (Sym. M.): Versicherung der
rechtgläubigkeit an den ptr. Nikephoros von Kpl. — D: (Theoph, C. 17: 29,,; hier wie bei Gen.
26,„ v e r l a n g t der ptr. nur das glaubensbekenntnis, dessen ausstellung für spätere zeit in aussieht
48 Leon V. 813/820

gestellt wird); Scr. inc. 3 4 0 , l e ; Sym. M., Leon V., c. 2: 6 0 4 , G M . Leon V., c. 1: 763, 5 ; (Vita Thôod.
Grapti: Mi. 116, 666 B). — E : Fi. II, 113; Hef. IV, 1; Herg. I, 294; Thom. 100, A. 1 (beatreitet, daß
Leon unterzeichnet habe); Hi. B. St. 22; 187; Bu. EE. 56/7. 386
813 b. n. juli 10 — Aóyot àna&eiag: an den exkaiser Michael I.: dem exkaiser wird Straffreiheit zuge-
sichert und die Insel Pro te als aufenthalt zugewiesen; er soll eine rente erhalten. — D: Theoph.
C., Leon V., c. 3: 9, 1 6 u . 2 2; c. 10: 19, 20 . 387
813 b. n. juli 10 — Gesandtschaft an den Bulgarenfürsten Krum um ihn zum frieden zu mahnen. — Erfolglos.
— D: Theoph. C., Leon V., c. 13: 24, 1 4 ; Kedr.II, 53,.; Zon.XV, 19: III, 380, 2 3 . — E : Mur.I, 405. 388
813 — [rgd/ijuata]; êôijicoae: an den vor Kpl. stehenden Bulgarenfürsten Krum : Krum möge mit wenigen
begleitern, welche keine waffcn führen dürften, zum strande kommen; der K. werde dann ebenfalls
mit waffenlosen begleitern zu schiff sich einfinden, um sich mit Krum zu besprechen. — D: Scr. inc.
de Leone 3 4 2 , u . — E : Bu E E 354. 389
813 sept./817 dez. (?) — [rgâfi/uara]: an den könig Bernhard von Italien (?). — Inhalt nicht feststellbar. —
Orig.: Papyrusfragment: Paris, Nationalarchiv. — Reprod.: J . Mabillon, De re dipi., Suppl., 71/2;
A. Letronne, Dipl. et chartae Merov. aet. in arch. Franciae asserv., Paris 1848; J . Tardif, Archives
de l'empire . . . , Paris 1866, n. 45, 46; Bra. taf. 1. — Lichtdrucke: H. Omont, Facsimiles des plus
anciens manuscrits grecs de la Bibl. Nat., Paris 1892, t. 26/7; ders., Lettre grecque sur papyrus
émanée de la ohanc. imp. de Cple., Revue Archéol., 3 me série, t. X I X (1892), 384/93, t. 12 et 13. —
A: Zuletzt: Bra. 11/5. — E : B r a . a.a.O. (hier weitere Literatur); Marc 91 (ansatz: ca. 824 oder
829). — Chr: B r a . 61/2; Omont in der Revue Archéol., a.a.O.: „824/839"; in der facs.-ausg.:
„829/42". 390
814 ca. frühjahr — F r i e den s instrument, gleichlautend mit der i. j. 812 durch Karls d. Gr. gesandte nach
Kpl. überbrachten und von Leon V. bestätigten urkunde (descriptio et confirmatio), für Karl d. Gr.
(vgl. n. 385). Die geeandtschaft, welche die urkunde überbringt, der spatharios Christophoros und
der diakon Gregorios (Ann. Einh.), trifft im Frankenreiche bereits Ludwig den Frommen als könig
an und wird am 1. aug. in Aachen empfangen. — Die gesandtschaft erbittet hilfe gegen die Bul-
garen und andere barbarische Völker. — D: Ann. Einh. zu 814: S S I , 201, l s ; Ann. Lauriss. min.
zu 814: SS I, 1 2 2 , n ; Ann. Xanth. zu 814: SS II, 224. 8 1 ; Ann. Fuld. zu 814: SS I, 356,,; (Vita
Hlud. 23: SS II, 6 1 9 , u mit chronol. irrtümern; vgl. BM 509a). — E : Harn. 56, A. 2; Sims. I, 30;
BM 528a; Myst. 8; Bu. E E 325; Bra. n. 61. 391
814 nach aprii 14 (Krums tod) — ZâxQcu: an alle städte und gemeinden des reiches: der K. habe
(beim regierungsantritt) die Bulgaren vor den toren Kpls. gefunden; nun habe er deren Oberhaupt
(Krum) mit einem pfeilschuß getroffen und so alle in die âucht gejagt. — C: Scr. inc. de Leone
348, l g ; Sym. M., Leon V., c. 12: 618, 1 3 . 392
814 nach aprii (anfang der reg. Omortags) — 30jähriger f r i e d e mit den Bulgaren (Omortag) durch
einen protospatharios (?): 1. Die neue grenze zwischen beiden reichen bildet eine linie von Debeltos
bis ?: 2. Die Rhomäer räumen die zahlreichen garnisonen zwischen Balzena und Agathonike, von
Konstantia und Makre-Libas und diejenigen am Haimos (?) bis zur festlegung der grenze. 3. Alle
diejenigen Slaven, welche vor dem kriege zweifellos den Bulgaren unterworfen gewesen und zum
reiche abgefallen waren, werden in ihre gebiete zurückgeschickt. 4. Einzelheiten über die art des
gefangenenaustauschs werden vereinbart. — Nach Mich. S. wird den Bulgaren im frieden daa „sumpf-
land" überlassen, um welches gekämpft worden war. — A: Inschriftenfragm. von Suleiman-kei-Aboba:
Materialy dlja bolg. drëvnostej: Aboba-Pliska = Izvëstija Russk. Archeol. Inst, v Konstantinopolë,
19 (Sofia 1905), 220/1; [mit anderen ergänzungen:] Bu. Treaty 279; engl. übs. 281. — D: Theoph. C.,
Leon V., c. 20: 31, 1 0 ; Gen. 4 1 , M i c h . S. XH, 7: III, 2 6 , u . — E : Bu. Treaty (ansatz: 814);
Dü. Sl. 396; Jir. Bulg. 146; Bousq. 13; He. 125 (ansatz: 817); Bu. E E 100/1; 360 (ansatz 815/6);
Hill. Bulg. 234. — Chr.: Mit der annahme Burys, Treaty 278, daß nicht, wie Uspenskij in Ma-
terialy 225 will, der vertrag nach der lesung am fragmentanfang: [ère]t nQoxo ai [v&faaç] an den
anfang der regierung Michaels II. zu setzen ist, sondern ]v 7iQorocm[aôâQiov gelesen werden kann,
fällt ein chronologischer anhaltspunkt weg, wenn man nicht die bem. des Gen. a. a. o., daß das erste
jahrzehnt des friedens beim Thomasaufstand (823) beinahe abgelaufen war, als gewichtig gelten
lassen will; dann spricht die Wahrscheinlichkeit doch für 814, da der abschluß mit „ O m o r t a g "
ausdrücklich zeitlich fixiert ist, dieser aber erst 814 zu regieren beginnt. Vgl. Bury Treaty a.a.O.
(dagegen Bu. E E 360, A. 4). 393
Leon V. 813/820 - Michael U 820/829 49

815 ca. märz — A6yfxa\ ngdaray/ua (Kedr.); [deomopa]; &eaniaa; (Theoph. C.): b i l d e r v e r b o t . — D:
Theoph. C., Leo V., c. 17: 28, M ; Theoph. C., Theoph., c. 10: 99, 16 ; Kedr. II, 56, 16 . — E: Thom.
116/7. 394
815 ca. märz — Tgaipr): an den ptr. Nikephoros von Kpl.: er solle dem edikt gegen die bilderverehrung
zustimmen. — D: Theoph. C., Leo V., c. 17: 28, 17 ; Kedr. II, 56, l 7 . 395
815 b. n. april —'An6<paai;: an Theodoras von Studion: Th. wird verbannt. — D: Vita Theod. St.: Mi. 99,
288 B. — E: Thom. 125; Schneid. 81. 396
816 winter — Gesandtschaft des Nikephoros zu Ludwig dem Frommen nach Aachen wegen Dalmatiens
und der grenzen dieses landes gegen das reich und Bulgarien. — Die gesandtschaft wird anfang
817 empfangen. - D: Vita Hlud. 27: SS II, 621, 18 ; Ann. Einh. zu 817: SS I, 203, 2a . — E: Harn. 60;
Sims. 78; 110; BM 642b; Ha. III, 1, 107; Bu. E E 329, A. 4; Gasq. 320; Dü. Sl. 388; Jir. Rom.,
32; 44; Jir. Serb. 192. 397
817 frühjahr — lieue gesandtschaft in der gleichen angelegenheit wie n. 397 nach Ingelheim. — Sie
wird anfang august 817 empfangen und schnell wieder entlassen. — D: Ann. Einh. zu 817: SS I,
204, 14 ; Ann. Fuld. zu 817: SS I, 366, a4 ; (Ann. Xanth. zu 816: SS II, 224,89). — E: Sims. 110; BM
641a; Jir. Rom. 32. 398
? — Jussio; carta cum literis aureis: an den hypatos und dux von Venedig, Angelus (Parteciacue): das
frauenkloster St. Zacharias soll aus mittein des ra/iieiov (camera) erbaut und diese mittel sollen an den
dux verabfolgt werden. Gleichzeitig werden die reliquien des hl. Zacharias mit anderen reliquien
(hl. kreuz, tuch Mariae usw.) übersandt. — Die urk. wurde im venetianischen schätz (camera) auf-
bewahrt. — D: Verfügung des dux: T.Th. I, 2/3; Dand. VIH, 1, 17: Mur. XH, 167 B. — E: Ha. HI, 1,
69; Kretschm. I, 64; Le. Verh. 55. 399
? — Edictum (Dand.); jussio (AA SS): niemand soll Syrien oder Ägypten betreten (handelsboykott
gegen die Araber). — D: Dand. VIII, 1, 27: Mur. XII, 167 C = T. Th. I, n. 3: S. 3; De Sancto Marco:
AA SS April. III, 353a, C. — E: Heyd I, HO; Ha. III, 1, 67; Kretschm. I, 61; Le. Verh. 56. 400

Michael II.
820 dez. 25/829 okt.
Mitregent: Theophilos 821 mai 12/829 okt.
821 b. n. dez. 25 — [Kiksvafxa]-, xeXevaag: die mutter und die witwe (Theodosia) Leons V. erhalten das
kloster xüv Aeonot&v zum aufenthalt und eine pension aus einem teil der konfiszierten güter Leons V.,
die männlichen nachkommen Leons die insel Prote angewiesen. — D: Theoph. C., Mich. Am., c. 7: 46, 1 ( ;
Kedr. II, 71,„. 401
821 b. n. dez. 25 — [&iomopa]; l&eomoe: es soll niemand den streit über die bilder aufrühren, sondern
das konzil Konstantins V. von Hiereion (753), des Tarasios (784) und die kürzlich unter Leon V. ab-
gehaltene synode sollen der Vergangenheit angehören und schweigen die bilderangelegenheit bedecken
(GMC). Jeder soll handeln, wie es ihm richtig erscheint (Theoph. C.). — D: GMC, Mich. Balb., c. 2:
783, i g ; (Theoph. C., Mich. Am., c. 8: 47, a0 und Kedr. II, 72, 17 : mündliche antwort auf eine anfrage des
ptr. Nikephoros); (Gen. 50,8). — E: Goldast 607/9; Fi. II, 129. 402
ca. 821/22 — (rgd/z/iara;] xaxefitjvvev (Theoph. C.): an den Bulgarenfürsten Omortag, welcher dem K. hilfe
gegen den empörer Thomas angeboten hat: der K. nehme die gesinnung Omortags huldvoll auf,
verzichte jedoch auf seine hilfe auch für den fall, daß Thomas etwas unternehme. — D.: Theoph. G.,
Mich. Am., c. 17: 65, 4 ; (Gen. 41, 21 ); Kedr. II, 85, 19 . 403
823 — [Privileg]: den strategoi der themen Opsikion und Armeniakon, Katakylas und Olbianos, wird von
der herdsteuer (xajtvixöv), die 2 miliaresien pro köpf beträgt, ein miliaresion überlassen zur belohnung
für ihre treue im Thomasaufstand. — D: Theoph. C., Mich. Am., c. 11: 5 3 , . — E : Fi. II, 133. 404
823 nach okt. — A6yoi elorjvixol: an die Stadt Panion, welche sich nach dem tode des empörers Thomas
noch nicht unterworfen hat: wahrscheinlich sicherheitsversprechen enthaltend. — D: Gen. 45,,;
(Theoph. C., Mich. Am., c. 20: 71, 4 ; Kedr. II, 90,,; Zon. XV,' 23: III, 397,„ D.). — E: Vas. I, 42. 405
50 Michael II. 820/829

823 nach okt. — Aöyoi etgtjvixoi: an die Stadt Herakleia: aus gleichem aolaB und wohl mit ähnlichem
inhalt wie n. 405. — D: e. n. 405. — E: s. n. 405. 406
823 nach okt. — XgvaoßovXXiov (Theoph. C.); avklaßai (Kedr.): an zwei anhänger des hingerichteten
Thomas, nämlich Ghoireas und Gazarenos (Zon: Zagorenos) Koloniates, welche noch die Städte Ka-
bala und Saniana halten: es wird ihnen die magistroswürde versprochen (Kedr.: verliehen) und
Straffreiheit zugesichert; zugleich wird ihnen das ende des Thomas angezeigt. — D: Theoph. C., Mich.
Am., c. 20: 71, a i ; Kedr. I I , 90,,; (Zon. XV, 23: I I I , 397,16 D.). — E: Bu. EE 108; (Mur. I, 410). 407
824 april 10 — \TQdfifiatd\-. an kaiser Ludwig den Frommen durch den strategos und protospatharios
Theodoros, den metropoliten Niketas von Myra in Lykien, den erzbischof Fortunatus von Venetien
(Grado), den diakonos Theodoros und den kandidatos Leon nach Rouen: nach Unterdrückung des
aufstandes des Thomas, des Pseudo-Konstantinos (VI.), hat nun der neue kaiser (Michael) den thron
eingenommen. Thomas hatte sich im Orient viele anhänger erworben; so hat auch der kaiser Leon (V.)
den ansturm des aufriihrers nicht aufgehalten und ist »von einigen ruchlosen" getötet worden.
Daraufhin hat er (Michael) nach dem einmütigen willen Kpls. den thron bestiegen und schließlich
durch ein wunder gottes den aufrührer bezwungen. Weiter teilt der K . mit, daß viele priester und
laien als neuerer aufgetreten seien: sie verehren die bilder und erwarten viel hilfe von diesen.
Deshalb hat der K. eine lokalsynode berufen und durch sie bestimmen lassen, daß die bilder höher
gehängt werden müßten, damit sie von unverständigen nicht adoriert und keine lampen vor ihnen
angezündet werden könnten. Daraufhin sind einige widerspenstige nach Rom geflohen. — Folgt
glaubensbekenntnis. — Der K. hat mit gleicher post ein schreiben mit geschenken an den papst
(Paschalis I.) gesandt; auch für den kaiser Ludwig folgen gleichzeitig geschenke (darunter die Über-
setzung des Dionysios Areopagita). — B (lat.): Goldast 610/21; Ma. XIV, 417/22. — D: Ann. Einh.
zu 824: SS I, 212,„; Joh. Ven. SS VII, 16,g; Dand. VIII, 1,36: Mur. X I I , 168 CD. — E: Fi. IE, 140/1;
206, A. 2; Gibb. V, 295; Hef. IV, 39ff.; Harn. 66; Sims. 218/20; BM 793a; Gasq. 313f.; 322/3;
Gay 68; Ha. III, 1, 119; Bu. EE 103, A. 1; 104, A. 1; 117f.; 462; Schloss. 462ff.; Thom. 101, A. 1;
Hi. B. St. 24; Kretschm. I, 63; Diehl Leo 35; Bra. n. 62. — Inc.: Notum esse non ambigimus . . . 408
824 april 10 — Litterae: an den papst Paschalis I. durch dieselben gesandten wie in n. 408 (außer
Fortunatus) mit geschenken. Sie gelangen in Rom zum neuen papst Eugenius. — D: Ma. XIV,
421 A. — E: Ha. III, 1, 121; Bu EE 118. 409
825 april 24/826 april 12 — Gesandtschaft an den Araberkalifen AI Mamun um über einen Waffenstillstand
zu verhandeln. — Erfolglos. — D: Bei. zu 210 heds.: de Goeje 192; Vas. pril. I, 4. — E: Vas. I, 60;
Brooks Str. 127. 410
826 april 13/827 april 1 — [KiXevatg]; xeXevet (Theoph. C.); iihcmo (arab.: Nuv.): an den strategos (Pho-
teinos = „Konstantinos Suda") von Sizilien: er solle dem turmarchen Euphemios, welcher der ent-
führung einer nonne angeklagt ist, die nase abschneiden lassen, wenn sich die anklage als wahr
erweise. — D: Theoph. C., Mich. Am., c. 27: 82,4; Kedr. II, 97, 10 ; Ibn-al-Atir zu 212 heds.: BAS I,
366 = Vas. pril. I, 94; Nuv. zu 212: BAS II, 114,,; Vas. pril. I, 116. — E: Am. I, 246ff.; Vas. I,
59; Bu. EE 296; 480. — Über die persönlichkeit des Photeinos und seine Verschiedenheit von dem
verwandten der Zoe s. Brooks Crete 434 ff. 411
827 — [KeXevois]-, „requisitus": an den dux Justini&nus Parteciacus (Parteciaco) von Venedig: er solle
schiffe gegen die sizilischen Arabor stellen. — Die forderung wird nochmals (828) wiederholt. —
D: Joh. Ven. SS V I I , 16,a4; Dand. VHI, 2,1: Mur. X I I , 170 A/B und VHI, 2,9: Mur. X I I , 172 A ;
T. Th. I, n. 5: S. 4. — E: Kretschm. 1,61; Le. Verh. 63/4; Vas. I, 68; Bu. EE 302. 412
827 sommer — Gesandtschaft an Ludwig den Frommen nach Compiegne zur befestigung des bündnisses
von 824. — Empfang der gesandtschaft im September. — D: Ann. Einh. zu 827: SS I, 216,, g ;
Vita Hlud. 41: SS I I , 631,5. — E: Harn. 69; Sims. I, 251/2; 278; BM 842b; Gasq. 326; Bu. EE 331;
Myst. 819; Bra. n. 63. 413
? — [ITodaiay/ia]: die juden werden von den abgaben (von der erhöhten köpfSteuer?) befreit. —
D: Theoph. C., Mich. Am., c. 1, 8: 48,,,; Kedr. H, 73, M , — Vgl. n. 478. 414
? — [JVo/iotifoia]; vofio&et&v. die Sonnabende sollen als fasttage gehalten werden. — D: Theoph. C.,
Mich. Am., c. 8: 4 8 , „ ; Kedr. II, 73,,,. 415
? — [No/xodeoiaY, vofio&ex&v: es darf nur bei gott (also nicht bei den heiligen) geschworen werden. —
D: Theoph. C., Mich. Am., c. 8: 49;, ; Kedr. II, 73,94. 416
Miohael II. 820/829 - Theophiloa 829/842 51

? — [IlQÖazay/ta]; ngoarulag: die heiligen bilder sollen übertüncht werden. — D: L.Gr. 221, 19 . 417
? — [Qianiofia]; l&iomoe: es darf keinem heiligenbilde, wenn ein solches überhaupt gemalt wird, die be-
zeichnung „heilig" beigeschrieben werden, da diese bezeichnung nur gott zukommt (vgl. n. 416). —
D: Theoph. C., Mich. Am., c. 10: 99,,; Kedr. II, 110,,. 418
* ? — [ITgoaray/xa]: die kinder dürfen weder in den profanen noch in den geistlichen Wissenszweigen
unterrichtet werden. — D: Theoph. C., Mich. Am., c. 8, 49,,; Kedr. II, 74,,. — Echth.: Diese angabe
eines fanatischen bilderfreundes (Theoph. C.) klingt höchst unwahrscheinlich. Es liegt wohl eine
wirkliche Verordnung zugrunde, die indessen gehässig umgedeutet wurde. 410

Theophilos
829 okt./842 jan. 20

829 b. n. okt. — A6y/j.a: alle diejenigen, welche sich kaiserlicher (von Michael II. herrührender) gnaden-
beweise erfreuen (länderbesitz u. dgl.), auoh alle, welche ein hofamt bekleiden, sollen sich in der
Magnaura versammeln. — D: Theoph. C., Theoph., c. 1: 8 5 , K e d r . II, 100, ( . 420
829 b. n. okt. — Gesandtschaft des synkellos Johannes (Grammatikos) zu dem Araberkalifen AI Mamun,
um die thronbesteigung des Theophilos anzuzeigen. Mit reichen geschenken. — D: Theoph. C.,
Theoph., c. 9: 95, w ; Kedr. II, 108, 14 ; Zon. XV, 26: HI, 4 0 6 , u D. — E: Bu. E E 256 ff. 421
ca. 830 — [IlQÖatayftay, 7iQooha£e (Gen.; Theoph. C.); [ropodeoia]; vopo&etei(Theoph. C.): die ehen der unter
Babek von den Arabern abgefallenen 7000 Perser mit reichsangehörigen frauen erhalten gültigkeit;
nach eintragung in die Stammrollen sollen diese Perser ein eigenes „persisches corps" bilden und
zwar zu den truppen zählen, welche gegen die Araber Verwendung finden. — D: Gen. 57, i a ;
Theoph. C., Theoph., c. 21: 112, 15 ; Kedr. H, 1 2 0 , A c t a XLII mart. 27, 4 . — E: Fi. II, 151; Zach.
GGBB 62; Bu. EE 124; 252/3. 422
831 ca. juli — Ü H C M O (arab.): an den Araberkalifen AI Mamun (durch Johannes Grammatikos) nach Adana
mit 50 gefangenen: friedensvorschläge enthaltend. Da das schreiben mit dem namen des kaisers
statt mit dem des kalifen beginnt (die gewöhnliche art der adresse), so wird es zurückgewiesen. —
D: Tab. zu 216 heds.: de G. 1104; Vas. pril. I, 24; Ibn-al-Atir: Weil II, 241; Kitab-al-Ujun zu 217
heds.: de G. 374; Vas. pril. I, 108/9; Ibn Misqaveih zu 217: de G., fragm., 464; Vas. pril. I, 85;
Jak. zu 216: Houtsma II, 568; Vas. pril. I, 7; Abulmah. zu 217: Juynboll I, 642. — E: Weil II,
241, A. 1; Vas. I, 94; Bu. Emb. 297; Bu. E E 254; 473; 476; Brooks Str. 128. 423
831 /2 winter — Xßvaoßoviliov (Theoph. C.; Kedr.); l6yot bvnöyQCHpoq (L. Gr.; Zon.); tyyqa<povxQvaoorfftavxQOv;
an den zu den Arabern geflohenen strategos Manuel durch den synkellos Johannes (Grammatikos)
[nach Damaskos]: es wird dem strategos Manuel die kaiserliche gnade verkündet und Straffreiheit
auch für seine vornehmen anhänger zugesichert. — D: Theoph. C., Theoph., c. 26: 119,io; so; Gen. 6 3 , u ;
L.Gr.219,,; GMC, Theoph., c. 10: 797,,; Sym.M., Theoph., c. 10: 632, l g ; Kedr.II, 1 2 7 , ' Z o n . X V , 2 8 :
i n , 413, 1 4 ; (Vard. 101). — E: Fi. II, 154/5; Weil IE, 297 und A. 1; Hi. B. St. 30; 348; Herg. I, 289;
Daghb. 67/8; Andr. A^/x. o l x - 518; »Bu. E m b . 296/9. — Chr.: Weil a.a.O.; Hi. B. St. 143; 146; 203;
* Vas. pril. I, 127/41; E. W. Brooks, B. Z. X, 297 ff.; Bu. EE 476 f.; endlich, wohl abschließend,
Bu. Emb. 424
832 anfang — [ÜHCMO]; Fanncajn> (arab.): friedensanträge an den kalifen AI Mamun (durch Johannes
Grammatikosi): der K. ist bereit, 100000 goldstücke zu zahlen und die in seiner hand befindlichen
7000 gefangenen zurückzugeben gegen rückgabe der grenzfestungen und Waffenstillstand auf 5 jähre. —
D: Jakubi zu 216: Houtsma H, 568; Vas. pril. I, 7. — E: Weil H, 242; Vas. I, 95; 108; Bu. EE 476;
Brooks Str. 128. — Chr.: Schon im jan. oder febr. 832 bricht AI Mamun zur Unterdrückung eines
aufstandes nach Ägypten auf, ist aber anfang april wieder in Damaskos (Vas. I, 96/7). 425
832/3 — [TQdfifxaxa]; ävxanoxQivag: an den Araberkalifen AI Mamun auf dessen bitte, ihm den Leon Philo-
sophos, späteren metropoliten von Thessalonike, zu überlassen: es sei unsinnig das eigene gute andern
zu geben und die kenntnis von den zusammenhängen der weit, ob deren das volk der Bhomäer
allgemeine bewunderung genieße, den heidenvölkern preiszugeben. — D: Theoph. C., Theoph., c. 27:
190, l g ; (Kedr. H, 168, J0 ). — Chr.: Die bitte geht von AI Mamun aus (f 833), die antwort erfolgt,
als Johannes Grammatikos schon ptr. von Kpl. iBt (832 april 21). 426
D8lger, Bcgeateo. 6
52 Theophilos 829/842

832 (?) — [OéomafiaY. während Michael II. nur die bezeichnung „heilig" f ü r die bilder (s. n. 418), Leon V.
aber ihre Verehrung verboten bat (s. n. 394), verbietet der K. (Theophilos), daß bilder überhaupt
hergestellt werden; es sei nur irdisches, wovor man sich da in den staub werfe, man müsse die
Wirklichkeit im auge behalten. — C: Theoph. C., Theoph., c. 10: 99,,; Kedr. II, 110, 10 . — E: Hi. B. St.
205 („anekdotenhaft"); Fi. II, 148 (ansatz: 832): He. 131 (ansatz: 832). 427
832 ende/833 anfang — IIHCMO (arab.): an den Araberkalifen AI Mamun durch den „minister" des K.
AI Fasl: es ist besser, wenn zwei streitende sich zu ihrem vorteil einigen. Sie wollten sich gegen-
seitig freunde und bundesgenossen sein, die einkünfte jedes Vertragsteils sollen künftig ohne Unter-
brechung eingehen, der handel soll erleichtert, die gefangenen zurückgegeben und die Sicherheit der
straßen wiederhergestellt werden. Wenn der kalif sein einverständnis nicht geben will, wird der
K. mit heeresmacht gegen ihn ziehen. — B (arab.): Tab. zu 217 heds.: III, 1109/11; Vas. pril. I, 25;
Bu. E E 255. — D: Ibn-al-Atir zu 217 heds.: VI, 297 To.; Vas. pril. I, 88; Jak. zu 218 heds.:
II, 573 Houtsma; Vas. pril. I, 9; (Mich. S. XII, 16: III, 75). — E : Vas. I, 99/100 und A. 2; Bu.
EE 476. — Inc.: Of a truth, it is more reasonable for two a n t a g o n i s t a . . . 428
833 sommer — Epistolae: an den kaiser Ludwig den Frommen durch den metropoliten von Ephesos und
protospatharios Markos mit geschenken. Inhalt unbekannt. — Markos kommt nach Compiégne zu
Lothar nach absetzung Ludwigs des Frommen. Lothar erhält von den geschenken nur die für seine
person bestimmten. — Empfang der gesandtschaft 833 okt. 1. — D: Vita Hlud. 49: SS II, 636, t e ;
Ann. Bert, zu 833: SS I, 426, í 9 /427, 1 . — E: Harn. 69; Sims. II, 64/5; BM 1036f; Gasq. 326;
Gay 58, A. 4; Myst. 9; Bu. E E 331, A. 2; Bra. n. 65. 429
833 vor aug. 7 — Gesandtschaft zu dem Araberkalifen AI Mamun nach Badiduna (Podendona bei Tarsos).
Es wird angeboten: ersatz aller ausgaben für den krieg oder freilassung aller arabischen gefangenen
ohne lösegeld oder rückgabe alles in den händen des K. befindlichen gebietes nach dem status quo
ante. Dagegen soll AI Mamun den kämpf einstellen. — Die Vorschläge werden abgewiesen. — D:
Mas. zu 218 heds.: Barb. VII, 94; Vas. pril. I, 66; Jak. zu 218 heds.: Houtsma H, 573; Vas. pril. I, 97;
Abulfar. Chr. syr. zu 1142 (831): I, 154 Br.-K. — E: Vas. I, 102/3. 430
ca. 837 — Aiaiáy/xata (Kedr.); \&éamo(ia\-, deomoas (Theoph. C.): an die bewohner der stadt Cherson und den
dort regierenden proteuon: dem vom K. als strategos geschickten Petronas sei ohne Widerrede die
regierungsgewalt einzuräumen. — D: (Theoph.C., Theoph., c. 28: 123,,,); Kedr.H, 130,^. — E: Mur.I,
415 (mit abweichender Chronologie). — Chr.: V. G. Vasilevskij, Über die Erbauung der Festung Sarkel,
Zum. min. »nar. prov. 265 (1889), 273. 431
837/8 — IIqovó/uov in versform (?) (Theoph. C.); ró/xo; IXevdegias (Sym. M.) auf dem sarge der
kaiserlichen prinzessin Maria: asylrecht an diesem sarge für jedes verbrechen und vergehen. — D:
Theoph. C., Theoph., c. 18: 108, 19 ; L. Gr. 216, M ; Sym. M., Theoph., c. 8: 630, so ; GMC, Theoph., c. 7:
794,,,; Kedr.II, 129,,. — Chr.: Bu. EE 126, A. 2; vgl. dagegen 467 (ich folge letzterem ansatz). 432
837/8 — Aóyog ánadeías {¿vvnóyQaq>ot): an Alexios Musele nach Sizilien durch den erzbischof Theodoras
Krithinos: Sicherheit sversprechen gegenüber verleumderischen anklagen enthaltend. — D: L. Gr. 217,j
und 217, i e ; Sym. M., Theoph., c. 9: 6 3 0 , G M C , Theoph., c. 8: 794,„ a ; (Theoph. C., Theoph., c. 18:
108, ai ). — Chr.: Bu. E E 4 6 7 : 837/8 tod Marias. 433
838 vor aug. 1 — Gesandtschaft an den Araberkalifen Mutasim: die einnähme von Zapetra (Zibatr) durch
leute des K. beruhe auf einer befehlsüberschreitung. Der K. sei bereit Zapetra aus eigenen mittein
und mit eigenen leuten wieder aufbauen zu lassen und alle arabischen gefangenen, nicht nur aus
Zapetra, sondern alle, die sich auf griechischem boden befänden, dem kalifen auszuliefern; auch
wolle der K. die leute ausliefern, welche in Zapetra durch verschulden der patrikioi (strategoi) ge-
wütet hätten (Jak.). Dafür solle Mutasim die belagerung von Amorion aufgeben (Tab.). — Abgesandt
in Nikaia oder Dorylaion. — Erfolglos; die gesandten werden festgehalten und erst nach der ein-
nähme von Amorion dem K. zurückgesandt. — D: Jak. zu 223 heds.: Houtsma II, 580/1; Vas. pril. I,
9/10; Tab. zu 223 heds.: de G. III, 1254; Vas. pril. I, 44; Mich. S. XII, 16: IH, 7 5 , T h e o p h . C.,
Theoph., c. 33: 129, 14 ; Gen. 64,,,; Kedr. II, 136, al . — E: Fi. II, 158; Hi. B. St. 146; Vas.1,129; Bu.
E E 266. — Chr.: Beginn der belagerung von Amorion: 1. august 838 nach Acta XLII mart. 42;
vgl. Bu. E E 267, A. 1. 434
838 aug. 13/nov. — Lettre (syr.: Mich. Syr.); epístola (syr.: Abulfar.): an den Araberkalifen Mutasim durch
den patrikios und strategos von Charsianon Basileios mit geschenken: der K. bedauert die Zerstörung
von Zapetra (Zibatr) und bittet um auslösung der gefangenen von Amorion (besonders des patrikioB
Theophilos 829/842 58

Aetios: Mich. S.und Abulfar.) gegen 200 (Theoph. C.; „24": Kedr.) kentenarien goldes, oder doch wenigstens
der kaiserlichen verwandten und der (vgl. n. 434) zum kalifen entbotenen gesandten. Dagegen sollen
noch die arabischen gefangenen erstattet und der friede gewahrt werden. — D: Theoph. C., Theoph., c. 34:
131,,; Gen. 66,<; Kedr. II, 137,„; Zon. XV, 29: III, 417, l 0 ; Mich. S. XII, 20: III, 96,^ Abulfar.
Chr. syr. zu 1149 (838): 161 Br.-K. — E: Fi. II, 150; Weil II, 316/6; Hi. B. St. 146; Karol. 13; Bu.
EE 272; Vas. I, 140; Brooks Str. 130. — Chr.: Einnahme von Amorion: 838 aug. 13 (Bu. E E 267,
A. 1). 435

838 aug. 13/nov. — Lettre (syr.): an den Araberkalifen Mutasim durch den gleichen Basileios (s. n. 435):
drohungen enthaltend. Dieses schreiben sollte übergeben werden, wenn der kalif das freundliche
schreiben (n. 435) ungünstig aufnehme. — Die gesandtschaft wird beantwortet und vermutlich
ein abkommen getroffen. — D: Mich. S. XII, 20: III, 9 6 , A b u l f a r . Chr. syr. zu 1149 (838):
161 Br.-K. — E : Vas. I, 147/8. 436

838 ende — Gesandtschaft des Theodosios (Babutzikos) zum dux Petrus Trandenicus (Petro Tradenigo)
nach Venedig, um diesen im namen des K. zum spatharios zu ernennen und zur gestellung von
schiffen gegen die Araber aufzufordern. — Die gesandtschaft reist 839 nach mai 16 und vor juni 17
weiter nach Ingelheim (s. n. 438). — E: Joh. Ven.: SS VII, 17, M ; Dand. VIII, 4,6: Mur. XII, 175 C.
— E: Fi. II, 152; Kretschm. I, 94; Hodgs. Ven. I, 89; Le. Üb. 69/70; Vas. 1,141/2; 146; Bu. E E 312;
Dü. Sl. 399. — Chr.: Vaa. a.a.O., A. 3. 437
838 ende — Epistola: an kaiser Ludwig den Frommen durch den metropoliten Theodosios Babutzikos
von Chalkedon und den protospatharios Theophanios nach Ingelheim mit geschenken: friede und
freundschaft zwischen beiden reichen sollen erneuert und verewigt werden. Für die über die feinde
errungenen siege wird gott gedankt; Ludwig möge sich, diesem danke anschließen. Die Kos
(Schweden), welche deren chagan an Theophilos gesandt hat, sollen von Ludwig die erlaubnis erhalten,
durch sein land in ihre heimat zurückzukehren, da der weg, auf dem sie nach Kpl. gekommen sind,
durch lauter feindliches gebiet führt. — Empfang der gesandtschaft 839 juni 17 in Ingelheim. —
D: Ann. Prud. zu 839: SS I, 434, 2 J . — E: Harn. 71; Sims. II, 201 ff.; BM 993 b; Ra. 371; Gasq. 327;
Gay 58; Hi. B. St. 47/8; Bu. EE 273 (nach ihm der empfang am 17. juni); 331, A. 2; 418; Vas. I ;
146/7; Le. Üb. 70; Myst. 9; Marq. Str. 202; Diehl Leo 38; Brooks Str. 136; Kadi. 203; Bra.n. 66. 438
839 herbst — Letter (arab.): an Abd-ar-Rahman H. von Spanien: A. möge seine kräfte mit denen des K.
zur verniohtung der Abbasiden vereinigen. — Ankunft november 839. — D: Makk. zu 225 heds.:
GayangosH, 114/5. — E: Vas. I, 147; Diehl Leo 38; Brooks Str. 136; Murphy 93. 439
nach 839 — II(>6oxa(ts: an den kaiserlichen schwiegersohn Alexios (der als mönch in Chrysopolis weilt): A.
erhält die erlaubnis den platz des Anthemios, welcher zum kaiserlichen waffenmagazin gehört, an-
zukaufen und als eigentum zu erwerben. — D: Theoph. C., Theoph., c. 18: 109, 4 ; Kedr. H, 119, 15 . —
Chr.: Bu. EE 126/7 und 305. 440
840/1 — Gesandtschaft an den Araberkalifen Mutasim mit geschenken: um einen gefangenenaustausch
zu bewerkstelligen. — D: Mich. S. XII, 21: HI, 102, 18 ; Abulfar. Chr. syr. zu 1162 (841): 163 Br.-K.
— E: Brooks Str. 130/1. 441
842 vor jan. 20 — 2xavQtxrj lyyvtjai; (Gen.); OQXOI (Theoph. C.): an den nach Amastris (Sinope) geflüchteten
Theophobos: Zusicherung des lebens. — D: Gen. 61, i a ; Theoph. C., Theoph., c. 38: 136,,; (L. Gr. 227, M );
(GMC, Theoph., c. 29: 810, 8 ); (Sym.M., Theoph., c. 27: 646, u ) . — E: Mur. 1,424. 442

842 vor jan. 20 — Gesandtschaft des patrikios Theodosios Babutzikos zu Lothar nach Trier: der K.
bittet um hilfe gegen die Araber und bietet dafür die Vermählung seiner tochter mit Lothars söhn
Ludwig an. — Empfang der gesandtschaft zwischen juni 16 und aug. 29. Der gesandte Theodosios
stirbt bei dieser gesandtschaft (wohl auf dem rückwege). — D: Theoph. C., Theoph., c. 37: 135,,;
Gen. 71,„; Kedr.H, 1 3 8 , A n n . Prud. zu 842: S S I , 439, 17 (undzu 853: S S I , 448, ia ); Dand. VIH,
3,10: Mur. XH, 176 A. — E : Harn. 71/2 und 72, A. 1; Sims. U, 202, A. 5 (die gesandtschaft sei nicht
zur ausführung gekommen oder ohne erfolg gewesen); BM 1091 o; Mur. I , 419 und Hi. B. St. 147;
148 (unterscheiden die gesandtschaften von 838 und 842 nicht); Vas. 1,147 (nach ihm stirbt Theodosios
nach der ersten gesandtschaft [838]); Gay 59; Myst. 9; Bu. E E 331, A. 2. 443

54 Theodora 842/856 — Michael III. 842/867

* ? — [KiXevaig; di.omona\\ ¿yxeievod/jevoi; ütanioas: die städte sollen den mönchen verschlossen bleiben,
die mönche sollen überall vertrieben werden und auch auf dem lande sich nicht aufhalten dürfen.
— D: Theoph. C., Theoph., c. 10: 100,»; Kedr.H, 110,„. — Echth.: Bu. EE 124, A. 1. 444
* ? — Niftog; [diomofia]; l&iamaev: alle Rhomäer sollen sich die haare kurz scheren und keiner sie hinten
länger als bis zum halse tragen. Zuwiderhandelnde sollen durch körperliche Züchtigung zur alten
römischen einfachheit zurückgeführt werden. — D: Theoph. C., Theoph., e. 17: 107,,; Kedr. II, 118,
— E: Fi. II, 151. 445

Theodora
842 jan. 21/856 märz 15

Michael III.
842 jan. 21/867 sept. 23
Mitregenten: Bardas: 8 6 2 / 6 mai
Basileios: 866 mai 26/867 sept.

842 — [Géomofià]; deonloaoa (Theoph. C.); dóyfia (Kedr.): Wiederherstellung der bilder. — D: Theoph.
C., Mich. IH., c. 4: 162,4; Kedr. II, 1 4 2 , 4 4 6

844 — rgàfifiata: an den Bulgarenfürsten Boris: B. möge den mönch Theodoros Kupharas (welchen B-
gefangen hält) um jeden preis, den er fordern wolle, freilassen. — D: Theoph. C., Mich. III., c. 14:
162,„; Kedr. II, 161,10. — E: Mur. 1,428. 447
845 vor sept. 16 — [IIIICMO]; HanHcant (Jak.): an den Araberkalifen Watek: der K. habe eine große
menge arabischer gefangener und schlage einen austausch vor. — Der austausch'kommt am 16. Sep-
tember 845 (846?) am flusso Lamus zustande. — D: Jak. zu 231 heds.: Houtsma II, 588/9; Vas.
pril. I, 10; Mtus. zu 231 heds.: de G. VIII, 190; Vas. pril. I, 72/3 (über den gefangenenaustausch);
Tab. zu 231 heds.: de G. III, 1362; Vas. pril. I, 46/7; Ibn-al-Atir zu 231 heds.: To. Vn, 16; Vaa.
pril. I, 90; Abulfar. Hist. dyn. zu 231 heds.: 167 Poe.; 246/7 B.; ders., Chr. syr. zu 1166: 164 Br.-K.
— E: Fi. II, 167; Vas. I, 167/61; Bu. EE 276; Brooks Str. 131. 448

ca. 847 — Epistola©: an den papst Leo IV.: der neue ptr. von Kpl. Ignatios wird mit höchstem lobe aus-
gezeichnet (wohl inthronisationsanzeige des neuen ptr.). — D: Ep. Nicolai I. ad Mich. imp. n. 13:
Mi. 119, 791 B ( = M a . XV, 171 A = 443, 8 , Per.); Lib. pont. II, 158, lg . — E: Herg. I, 357. — Chr.:
Der papst Nicolaus I. sagt in seinem von 862 datierten schreiben, Ignatios versehe nun duodeeim
fere annos sein amt. Hier bleibt ein rechenfehler, selbst wenn man zwischen der erhebung des
Ignatios und der anzeige an den papst einige zeit verstreichen läßt. Der brief wurde nach der an-
gäbe des Lib. pont. erst zur zeit Leos IV. verfaßt, also frühestens 847. 449

ca. 855/8 — Gesandtschaft des mönches und maiers Lazaros des Chazaren an den papst (wahrscheinlich
Benedictus III.) mit geschenken (wohl in der angelegenheit der absetzung des bischofs Gregorios von
Syrakus durch den ptr. Ignatios von Kpl.). — D: Lib. pont. II, 147,S9. — E und Chr.: Duchesne,
Lib. pont. II, 150, A. 25. 450
855 herbst — Gesandtschaft des Georgios (Polassa), des „sekretarios" (Photios) (und des Konstantinos-
Kyrillos?) an den Araberkalifen (Mutavakkil) mit geschenken, um über einen gefangenenaustausch
zu verhandeln. — Der austausch findet am 12. oder 23. febr. 856 am Lamusflusse statt. — D:
Tab. zu 241 heds.: de G. III, 1426/7; Vas. pril. I, 63/4; Ibn-al-Atir zu 241 heds.: de G. VII, 62;
Vas. pril. I, 92; Jak. zu 241 heds.: Houtsma U, 599/600; Vas. pril. I, 11; Abulmah. zu 241 heds.:
Juynb. I, 735; (Mas., über gefangenenaustausch, zu 241 heds.: de G. 191; Vas. pril. I, 73/4); Pho-
tios, Bibl., Einl. (Bekk. 1). — E: Vas. I, 179/80; identifizierung der gesandtschaft mit der in der
Vita Cyrilli 6 (Dümmler 217, u ; 233,,,,) genannten von 851: Lam. Cyr.: A. f. sl. Ph. 25 (1903) (644/63),
546ff., dazu Herg. I, 342/3; Pal. 63 (ansatz: 861); Krumb. 517; Bu. EE 186; Brooks Str. 132. 451
Theodora 842/856 — Michael III 842/867 55

ca. 866 — IlQÓaxayfia (Kedr.): an die Paulikianer: sie sollen sich zur gottgefälligkeit bekehren oder ausge-
rottet werden. — Mit der Ausführung werden Leon Argyros, Andronikos Dukas und Sudalis be-
traut. — D: Theoph. C., Mich. III, c. 16: 165, 14 ; Kedr. II, 153, l8 . — E: Mur. 1,432; Vas. I, 181;
Bu. E E 278, A. 3. — Chr.: Die einreihung ist aus der Stellung der ereignisse bei Theoph. C. zu
erschließen. 452
856 — [Lettre]; écrivit (armen.): an den in Armenien operierenden strategos (Theodotos Melissenos) (so
der name nach Theoph. G., Mich. III., c. 16:165/6): Th. solle versuchen den armenischen feldherrn
Gurgen zu einer reise nach Kpl. zu bewegen, wo Gurgen einen hohen kaiserlichen rang erhalten
solle. — D: Thom. Ardiz. III, 13: 156 Br. — Chr.: Brosset a. a. o. bringt das ereignis wohl mit
recht in Zusammenhang mit den paulikianisohen unruhen. 453
859 früh jähr — Gesandtschaft des Atrophilos(?) (vielleicht: Konstantinos Triphyllios) an den Araber-
kalifen Mutavakkil mit 77 arabischen gefangenen: um einen gefangenenaustausch zu erwirken. —
Ein f r i e d e kommt zustande. — Die gesandtsohaft langt anfang juni in Bagdad an. Der austausch
findet erst im mai 860 am Lamusflusse statt. — D: Tab. zu 245 und 246 heds.: de G.III, 1439;
1449; Vas. pril. I, 55; 56; Abulfar. Chr. syr. zu 245 heds.: 169 Br.-K. — E: Vas. I, 185; Brooks
Str. 133. 454
859 ende/60 anf. — Gesandtschaft an die bewohner der festung Lulon, welche durch einen patrikios
(strategos) Übergabe angeboten haben: jeder bewohner solle 1000 (silber?-)denare bekommen, wenn
die festung übergeben werde. — D: Tab. zu 245 heds.: de G. III, 1147; Vas. pril. I, 55/6. —
E: Vas. I, 186; Brooks Str. 133. 455
860 mai — Gefangenenaustausch am flusse Lamus; vgl. n. 454. — D: Tab. zu 246 heds.: de G. III,
1449; Vas. pril. I, 56; Ibn-al-Atir zu 246 heds.: To. VII, 59; Vas. pril. I, 92; Mas. zu 246 heds.:
de G. 191/2; Vas. pril. I, 74; Makr. zu 246: Not. et extr. VIII, 195; (Alm. zu 246: Erpen 161).—
E: Vas. I, 188. 456
860 frühjahr — Apioes (Mi. 119, 773 D; 434,, Per.); epístola (Mi. 774 A; 434, l 0 Per.); litterae (Mi. 774 A;
434, w Per.): an den papst Nicolaus I. (zugleich mit einem literarisch überlieferten schreiben des ptr.
Photios) durch den spatharios Arsaber, die metropoliten Mcthodios von Gangra, Samuel von Chonai
oder Kolossai, den Theophilos von Amorion und Zacharias von Taormina mit reichen geschenken:
der papst möge zur abhaltung eines konzils legaten nach Kpl. entsenden; die kirchlichen zustände
sollen geordnet und einige mißstände (der bilderstürmerei: Lib. pont. II, 1 5 5 , T h e o p h . C. 195, 17 )
beseitigt werden. — Der brief enthält weiterhin anklagen gegen den (abgesetzten) ptr. Ignatios und
entschuldigungen für Photios (Ep. Nie. 13: Mi. 790 C/D; 443, l 0 Per.; ep. Nie. 98: Mi. 1019 B;
490, M Per.; ep. Nie. 11: Mi. 786 A; 441,, Per.). Ignatios habe seinen bischofssitz freiwillig verlassen
(Ep. Nie. 4: Mi. 776 C; 436, a6 Per.); darauf habe man eine synode berufen (859 in der Apostel-
kirche: Hef. IV, 236) und auf Zeugnisse, deren riohtigkeit Ignatios allerdings nicht aus eigenem
munde bestätigt habe (Ep. Nie. 4: Mi. 773 D/774 A; 434, 5 Per.), die absetzung ausgesprochen (Ep.
Nie. 4: Mi. 776 D; 436,,, Per.). — Ankunft der gesandtsohaft: sommer 860. — D: Fragmentar,
rekonstruktion aus Ep. Nie. 4 ad Mich. imp. (Mi.'119, 773/80 = Ma. XV, 162/7 = 433/9 Per.).
Ep. Nie. 11 ad omnes fideles (Mi. 119, 783/5 = Ma. XV, 168/70 = 441/2 Per.); Ep. Nie. 13 ad
Mich. imp. (Mi. 119, 790/4: Ma. XV, 170/4 = 442/6 Per.); Ep. Nie. 98 ad Mich. imp. (Mi. 119,
1016/45 = Ma. XV, 216/40 = 488/512 Per.). — Theoph. C., Mich., c. 32: 195,,,; (Kedr. II, 173,,);
Lib. pont. H, 164, M . — E: Hef. IV, 236ff.; Herg.I, 407ff.; 413; Schub. 425; Fi. II, 178; He. 144;
Dü. OR II, 57; Bu. EE 193 und 193, A. 2; Per. 31; Bréhier Churoh 248; Bra. n. 67. 457
861 — Gesandtschaft des Konstantinos-Kyrillos als glaubensboten zu den Chazaren; auf bitte der Cha-
zaren. — D: Transí. S. Clem., c. 1: Ginzel, H. Teil, 5, J t ; Acta SS, März T. H, 19; Leg. morav. SS.
Cyr. et Meth., c. 1: Ginzel 12, 18 ; Leg. pann. SS. Cyr. et Meth., c. 4: Ginzel 24,,,; Ep. An. ad
Gand.: bei Friedrich: 440, M . — E: Ginzel, 26/6; Bu. E E 394; Diehl Leo 44 (ansatz: um 860);
Jag. Conv. 220. — Chr.: Ginzel a. a. o., A. 3. 458
861 ca. august — ügiarayfia ßaadixöv: an (den stadtpräfekten) Oryphas, erwirkt duroh Photios: man solle
den ptr. Ignatios überall an der küste suchen und ihn töten, wo man ihn finde. — D: Nik. Dav.
V. Ign.: Ma. XVI, 244 C = Mi. 105, 624 D. — Chr.: Hef. IV, 438; bei Niketas ist das ereignis
zwischen pfingsten und dem im august ausbrechenden erdbeben erzählt, anschließend daran wird die
rücksendung der päpstlichen legaten nach Rom berichtet. 459
56 Theodora 842/856 — Michael III. 842/867

861 ca. auguBt — Imperialis epistola (Mi. 119, 783 C; 790 D; 443, ie Per.); epistolae (790 C; 791 A): an
den papst Nicolaus I. duroh den asekretis Leon mit den akten des konzils in der Apostelkirche
von 861: das abgehaltene konzil könne sich (schon) in der zahl der teilnehmenden väter (318) mit
dem von Nikaia (v. j. 325) vergleichen (Mi. 792 D; 445,13 Per.). Ignatios sei abgesetzt (Mi. 790 D ;
443,90 Per.); man habe ihn verurteilt, weil er weltliche gewalt zur erlangung der patriarchenwürde
in ansprach genommen habe (nach dem 31. [29.] apostolischen kanon) (Mi. 791 D; 444,^ Per.). Die
päpstlichen legaten (Radoald und Zacharias) hätten zugestimmt, daß die weihe des Ignatios un-
gültig sein solle (Mi. 793 A; 445, i8 Per.). Mit der Ordination des Photios habe es seine richtigkeit;
auch Nectarius sei auf beschluß des 2. konzils nicht nur aus einem laien, sondern aus einem heiden
zum bischof gemacht worden (Mi. 792 A; 444,23 Per.); ebenso Ambrosius aus einem Soldaten (Mi.
792 B; 444, 8a Per.). — D: Fragm. rekonstruktion aus: Ep. Nie. 11 ad omnes fideles: Mi. 119,
783/5 = Ma. XV, 168/70 = 441/2 Per.; Ep. Nie. 13 ad Mich, imp.: Mi. 119, 790/4 = Ma. XV,
170/4 = 442/6 Per.; Lib. pont. H, 158,31. — E: Hef. IV, 245; Herg. I, 438; Ja.-Lö. 2692; Dü.
OB II, 58; Bu. EE197; Per. 38; Bra. n. 68. — Chr.: Herg. I, 438: abreise der gesandten in Epl. 460
863 — [Friede] mit dem Bulgarenfürsten Boris: Boris erhält das gebiet zwischen dem Eisernen Tor
(Demir-kapu) und Debeltos, von den Bulgaren Zagora genannt (vgl. n. 393). Boris tritt [mit seinem
lande?] zum Christentum über. — Absendung eines bischofs und mehrerer priester zur missionierung:
Photios, Epistola: Mi. 102, 737 A. — D: Theoph. C., Mich. III., c. 15: 165, a ; Kedr. II, 153, 8fl .
(berichten beide fälsohlich den friedensschluß von Theodora); Gen. 97, 13 ; Nik. Dav. V. Ign.: Mi. 105,
525 B. — E: Fi. II, 184/5 (ansatz 861); Herg. I, 598ff.; Dü. OR H, 188; Jir. Bulg. 153/4; Hi. B. St.
158; 219; Bu. EE 382; 384 und A. 4; Mill. Bulg. 236. 461
863 — rgdfifiata: an den strategos Petronas von Thrakesion in Ephesos: P. solle sich gegen den feind
(den emir Omar-ibn-Abdallah-al-Akta = „Amer") waffnen und tapfer kämpfen. — D: Theoph. C.,
Mich. HI., c. 25: 180,,; Gen. 95,,; 14; Kedr. II, 163, la ; (GMC, Mich. IIL, c. 17: 825,,). — Chr.:
Vas. 1,199. 462
ca. 863 — Ehhctojih (litterae): an Rastislav von Mähren: empfehlungsschreiben für den ihm zugeschickten
missionar Konstantinos (Kyrillos); der K. sendet ihm (R.) durch gottes gnade den weisesten mann,
der auch der mährischen spräche mächtig ist; die Mähren möchten nun nicht säumen sich zu be-
kehren. — B (altslav.): Vita Cyr. 226. — D: (Nest. 20,18 L£g.); (Transl. Clem., c. 7: Ginzel 9„); (Leg.
Morav. de Cyr. et Meth., c. 4: Ginz. 13,38); (Leg. Pann., c. 5: Ginz. 25). — E: Ginzel a. a. o. 32fl.; He.
140; Dü. OR H, 184; Jir. Serb. 175; Song. 96/7; Palauz. 65. Golub. Ist. H, 333S.; Schub. 620ff.;
Lam. V. Cyr. XXXIV = A. f. sl. Ph. 28, (1906), 185 (Photios Verfasser des briefes?); Brüekn. Thes. 201.
— Inc.: Eorb, Mate BeaiHTb BbcaKOMy . . . 463
ca. 865 sommer — Epistola (Mi. 119, 927 A; 454, m Per. u. öfter): an den papst Nicolaus I. durch den proto-
spatharios Michael (Mi. 927 A; 454,,, Per.). — Das schreiben ist voller beleidigungen (Mi. 927 A;
454,33 Per.). — Die lateinische spräche, in der der papst schreibe, sei „skythisch und barbarisch"
(Mi. 932 A/C; 459,„ Per.). — Der papst habe seit dem 6. konzil (680) keine so hohe ehre mehr
erfahren (wohl: als die, vom K. zur entsendung von legaten zu einem konzil aufgefordert zu werden)
(Mi. 929 D; 930 0; 457,3 Per.); die entsendung der legaten sei dem papste b e f o h l e n (nicht von ihm er-
beten) gewesen (Mi. 930 D; 456, 40 Per.; Mi. 931 D; 458, i0 Per.); man habe ihre anwesenheit deshalb für
gut befunden, weil die römische kirche im verdachte stehe, es mit den bilderfeinden zu halten (Mi.
946 C; 472, 2a Per.); nötig habe freilich die östliche kirche den papst zur Überwindung der häresie
nicht (Mi. 946 C; 472,87 Per.). Der K. habe sich nicht an den papst gewandt, um ein zweites
( = appellations-) urteil über Ignatios zu veranlassen; dieser sei schon durch eine synode (in der
Apostelkirche 861) gerichtet und verurteilt (Mi. 933 A; 466, M Per.; Mi. 950 C; 476,S4 Per.). Photios
werde auch ohne einwilligung des papstes sein amt behalten und in kirchengemeinschaft leben,
Ignatios dagegen durch die Unterstützung des papstes keine besserung seiner läge erfahren (Mi.
1032 D; 501,33 Per.). — Der papst habe kein recht den Ignatios oder Photios nach Rom zu zitieren
(Mi. 955 C; D; 481, 15 Per.). — Die legaten Radoald und Zacharias seien vom papste zu unrecht
gemaßregelt worden (Mi. 1023 D; 494, 2 , Per.); Theognostos (der freund des Ignatios) und einige
mönche, welche sich zum papst geflüchtet hätten, sollten ausgeliefert werden (Mi. 951 B/C; 477, 91
Per.). Der papst solle sein urteil und seine haltung revidieren, andernfalls werde der K. Rom mit
dem Untergang bedrohen (Mi. 953 A; 479,2 Per.). — D: Fragment, rekonstruktion aus Ep. Nie. 86
ad Mich, imp.: Mi. 119, 926/62 = Ma. XV, 187/216 = 454/87 Per. und Ep. Nie. 98 ad Mich, imp.:
Miohael III. 842/867 — Basileios I. 867/886 57

Mi. 119, 1016/46 = Ma. XV, 216/40 = 488/512 Per. — E: Hef. IV, 334f.; Herg. I, 552f.; Ja.-Lö.
2796; Dü. OR II, 193; Ba. EE 199; Per. 152ff.; Br6hier Church 249; Bra. n. 69. — Chr.: Die
antwort des papstes wird dem protospatharios Michael „in der 14. ind." mitgegeben: Mi. 119,
1454 B. 464
866 ca. märz 25 — \_Alyo$ änaddag\: versprechen des K. und des Basileios an Bardas: Bardas könne
ohne furcht (für sein leben) mit dem K. und Basileios an dem geplantsn feldzug (gegen Kreta)
teilnehmen. — Von Michael und Basileios unter hinzufügung der kreuze unterzeichnet. — D: L. Gr.
243, 18 ; Sym. M., Mich. III., c. 40: 6 7 7 , G M C , Mich. HI., c. 26: 829, 1B . — E: Bu. EE 171. 465
866 april 21 — 'Entatoirj (Mi. 712 A); yQdfificcta (Mi. 717 B): an den ptr. Photios: der K. sei allen
nachstellungen entgangen und befinde sich wohl (Mi. 717 A); der hergang der ermordung des Bardas
wird mitgeteilt (Mi. 717 C/D). — Aufgegeben im lager bei Kepoi in Thrakesion. — I): Ep. Photii 11:
Mi. 102, 717/9. — E: Bu. EE 172. 466
866 mai 26 — Tofio;, verlesen vom asekretis Leon in der Hagia Sophia: Bardas habe dem K. nach-
gestellt und nur durch Symbatios und Basileios sei der K. gerettet worden; deshalb werde Basileios
zum ßaadeie erhoben. — C: L. Gr. 246, 4 ; Sym. M., Mich. III., c. 43: 679, 1 7 ; GMC, Mich. III.,
c. 30: 832,,. 467
866 sommer — [Tgafifia ta]; yqdcpovai (Sym. M.); Ixilevaav (L.Gr.): an alle strategoi: die aufrührer Symbatios
und Peganes sollen niedergekämpft werden. — D: L.Gr. 247, g ; Sym. M., Mich. III., c. 44: 680, 1 4 ;
(Theoph. C., Mich. HL, c. 19: 240,Kb.); (Kedr. II, 200, u ). — E: Mur. I, 443. 468
867 frühjahr — Epistola: an.den Bulgarenzaren Michael (von diesem dem papst vorgelegt): der römi-
schen kirche wird vorgeworfen, sie faste am samstag (Verstoss gegen den 66. apostolischen kanon),
behaupte den ausgang des hl. geistes von vater und söhn, verdamme die ehe (denn sie lasse die
priester nicht heiraten), lasse die stirn der getauften nicht mit dem chrisma salben und bereite
dieses aus Süßwasser, enthalte sich 8 wochen vor ostern zwar des fleisches, aber nicht des käses
und der eier, weihe an ostern nach art der juden neben dem leib des herrn ein lamm, lasse die
kleriker sich die bärte scheren und gestatte, daß ein diakon, ohne presbyter gewesen zu sein, zum
bischof geweiht werde. — D: Fragm. rekonstr. aus Ep. Nie. 112 ad Hincm.: Mi. 119, 1152/61
= Ma. XV, 355/61 = 600/9 Per.; besondere 1155 BCD; 603, 17B . Per. — E: Hef. IV, 355; Dü. OR
II, 199; Per. 164/5. 469
? — {JlgSaxa^ig]; TiQoahagev: die telegraphentürme zunächst der stadt sollen nicht mehr in tätig-
keit treten (Michael HI. war bei einem wagenrennen in Mamas durch eine unangenehme nachricht
gestört worden). — D: Theoph. C., Mich. HL, c. 35: 198, 10 ; Glyk. 543,,; Kedr. H, 175, 5 . 470

Basileios I.
867 sept. 23/886 aug. 29
Mitregenten: Konstantinos: 869/880
Leon: 870/886 aug. 29
Alexandras: b. n. 871 nov. 23/886 aug. 29
867 b. n. sept. 23 — {Kitevais]; IxiXevas (Theoph. C.); hptjrptaxo (Zon.): alle personen, welche von Mi-
chael HI., dessen leichtfertigkeit ausnützend, Vermögenswerte erhalten haben, sollen die hälfte davon
an die Staatskasse zurückerstatten. — D: Theoph. C., Bas., c. 28: 256, t ; Kedr. H, 202, M ; Zon. XVI, 8:
IV, 24, 4 D. — E: Vo. 88. 471
867 b. n. sept. 23 — [IlQ6<nayfia]; ha£e: der richterstand wird gehoben; zur erlangung des amtes wird
eine prüfung und der nachweis einwandfreien Charakters sowie der Unbestechlichkeit verlangt; der
stand wird in eine höhere rangklasse gehoben, seine jahresbezüge werden erhöht und die stellen vermehrt.
(Die richter sollen den rechtsuchenden den ganzen tag zur Verfügung stehen: Kedr.). Hierzu werden
besonders die Chalke (das Hippodrom und die Magnaura: Kedr.) eingerichtet. Von auswärts nach
Kpl. kommende rechtsuchende erhalten bis zur entscheidung ihres rechtsstreits unterhaltszuschüsse.
— D: Theoph. C., Bas., c. 31: 259, M ; (Glyk. 547/8); Kedr. II, 2 0 3 , n = Jus HI, 65, A. 1. — E: Vo.
127/8; ders. Mac. 62. 472
58 Basileios I. 867/886

867 gegen ende —rgdft/xaza: an den emir (Ahmed) von Syrien mit geschenken: A. möge gestatten, daß
aus seinem gebiet Vertreter zu dem geplanten konzil nach Kpl. kommen. — D: Nik. Dav. V. Ign.:
Mi. 105, 544 C/D = Ma. XVI, 261 E. — E: Vo. 254. 473
867 dez. 11 — Epistola: an den papst Nicolaus I. durch den spatharios Basileios Pinakas, den metro-
politen Johannes von Sylaion oder Perge, den erzbischof Petros von Sardeis und den mönch Me-
thodios: der EL hat es für seine pflicht gehalten den ptr. Photios zu beseitigen und den Ignatios
wieder einzusetzen entsprechend dem urteil des papstes. Auch über die geistlichen, welche sich
durch übertritt oder schwankende haltung schuldig gemacht haben, überläßt der K. dem papste das ur-
teil. Doch möge der papst milde walten lassen gegen die reumütigen, die hartnäckigen jedoch rück-
sichtslos bestrafen. Der K. sendet zum papste angehörige beider parteien, in ihrer gegenwart möge
der papst entscheiden und auch von sich aus zur festigung der kirche in Kpl. gesandte entbieten.
— Das schreiben wird von Hadrianus II. entgegengenommen. — B (lat.): Ma. XVI, 46/7 = Mi. 129,
68/60. — D: Lib. pont. II, 178,,; Nik. Dav. V. Ign.: Ma. XVI, 261 D = Mi. 105, 544 B/C; Ep. Hadriani
adlgn.: Ma. XVI, 121/2 = Mi. 122, 1277/8.— E: Hef. IV, 360/1; Herg. H, 24/5; D ü . O R H , 210;
Vo. 210; 213/4; Bra. n. 70. — Inc.: Qualiter se h a b e t . . . 474
867 ca. dez. — Gefangenenaustausch mit den Arabern (MutaS). — D: Mas. zu 253 heds.: IX, 358 Barb.;
Vas. pril. II, 39. 475
868 — FOgioftös]', dicoglaaro: die Kroaten und Serben sollen ihre fürsten wählen und diese, die ja als
gewählte beamte die pflicht des wohlwollens gegen ihre Untertanen haben, sollen mit weiser Ver-
nunft regieren. — D: Theoph. C., Bas., c. 54: 292,,; (Kedr. II, 220,,). 476
868 — [KiXevaii\, xeievoag: an die neugewonnenen sklabinischen Völkerschaften, Dalmatier, Kroatier,
Serben: sie sollen an dem werke (der Vertreibung der Sarazenen aus Bari und Unteritalien) teil-
nehmen, indem sie ragusanische und eigene schiffe in der Adria kreuzen lassen. — D: Theoph.
C., Bas., c. 55: 293, 1S ; Kedr. II, 220, M ; (De adm. imp. 29: 131,,). — E: Ha. 77; Dü. OB II, 267,
A. 1; Hi. B. St. 257 (bezweifelt die richtigkeit der nachricht). 477
868 — [KUevaie}; xeJLevaa;: die juden sollen in disputationen die beweise für ihren glauben darlegen
und dessen unwiderleglichkeit dartun oder sioh bekehren und Christus als haupt des gesetzes und
der propheten anerkennen. Diejenigen, welche sich bekehren lassen, sollen ämter erhalten und von
steuern (wohl der besonderen capitatio der juden; vgl. n. 414) befreit werden. — D: Theoph. C, Bas.,
c. 95: 341,„; (GMC, Bas., c.9: 842,„); (Kedr. H, 241,J3); Zon. XVI, 10: IV, 35, 4 D.; Auxilius o. 39:
100, M ; Chron. Cant. zu 6382 (873/4): 32. — E: Graetz V, 257; Stoop 460ff.; Cum. JuifslO; Ge. Staat
138/9; Kaufm. 100/1; Dü. Gesta Ber. 75; Vas. II, 8. — Chr.: Graetz V, 257, A. 2. 478
868 — „Bulle mit goldenem Siegel" (hebr.): an den rabbi Schefatja nach Oria: Sch. soll sich nach Kpl.
begeben; sicheres geleit wird zugesagt (angeblich soll Sch. vom jüdischen glauben abgebracht werden).
— B (hebr.): Ad. Neubauer, Medieval Jewish Chron. II, 115,„ff.; (in deutscher Übersetzung:)
Kaufm. 102. — Inc.: Ich habe zu dir geschickt... 479
869 ca. juni — [rgd/ij/ata];fygayte(De them.): an den kaiser Ludwig II. von Franken durch den
patrikios Niketas: L. möge den (in Italien stehenden) Streitkräften des reiches zuhilfe kommen
und zusammen mit ihnen gegen die Sarazenen von Bari zu felde ziehen (Theoph.) Der kaiserliche
prinz und mitkaiser Konstantinos soll mit Ludwigs tochter (Irmengard) verbunden werden (Ma.) —
Eintreffen des gesandten in Bari nach juni. — Das bündnis kommt nicht zustande. — D: Theoph.
C., Bas., c. 55: 293,,; De them. 6 2 , u ; De adm. imp. 29: 130, lg ; Sym. M., Bas., c. 20: 694,OT; Kedr. II,
220, 1S ; Zon. XVI, 9: IV, 29,, D.; Ma. XVI, 8 E; Hincm. Ann.: SSI, 485, 18 (hier mißverständnis, als
sollte der patrikios die dem B a s i l e i o s verlobte tochter Ludwigs abholen). — E: Harn. 77;(57: bezweifelt
die tatsache); Dü. OR H, 250; BM 1242a; Vo. 319; Hi. B.St. 257; Myst. 12 und 72ff.; Gay 89. 480
869 ca. juni — Gesandtschaft an den papst Hadrianus IL: der papst möge den (in Italien stehenden'
Streitkräften zu hilfe kommen und zusammen mit ihnen gegen die Sarazenen vor Bari zu felde
ziehen. — D.: Theoph. C., Bas., c. 55: 293,,; De them. 6 2 , n ; De adm. imp. 29: 130, lg ; Sym. M., Bas., c.
20: 694,„; Kedr. II, 220,,,; Zon. XVI, 9: IV, 29, s D. 481
869 okt. 5 —'Ejiavayvoiauxov: eröffnungsdekret für das 8.-allgemeine konzil, von dem sekretarios Theo-
doras verlesen. Der K. beteuert seinen eifer für die Wiederherstellung der kirchlichen Ordnung und
ermahnt die teilnehmer des konzils zur eintracht. — A: Ma. XVI, 312 A; deutsche Übersetzung:
Herg. II, 76/7. — E: Hef. IV, 388/9; Herg.H, 276/7; Vo. 219. — Inc.: Tijg öelas xal <pdav&Qu>7iov
TtQovoiag rd ni]dd).ta ... 482
Baaileiosl. 867/886 59

869/70 — [rgdiifiata]-, yQd<pet: an Chrysocheir in Thephrike duroh Petros von Sizilien: um mit Chry-
socheir frieden zu schließen. — Die gesandtsohaft dauert 9 monate. — D: Genes. 121, M ; Friedr.
Ber. 101; Petr. Sic.: Mi. 104, 1241 B; 1304 A/B. — E : Fi. H, 244; Vo. 323; Mkrt. 2; 3; 13ff.;
17/28; Con. CXXXVII; Am. I, 509/11; Vas.II, 27ff.; 93; ders. Str. 139. 483
870 febr. 28 — [Edikt], verlesen durch den protospatharios und asekretis Leon auf der 10. (schluß-) Sitzung
des 8. konzils: den teilnehmern wird gedankt; wer etwas gegen die gefaßten beschlüsse einzuwenden
hat, soll dies tun, selbst wenn er ein laie ist. Alle, die nach beendigung der synode gegen sie
sprechen, sollen mit schweren strafen belegt werden. Der klerus möge einträchtig an der ausrottung
der häresie arbeiten. — B (lat.): Ma. XVI, 186/8. — E : Hef. IV, 424; Herg. II, 129; Bra. n. 71.
— Inc.: Multam quidem vezationem . . . 484
870 febr. 28/aug. 31 — [Edikt]: an alle patriarchen: die Vertreter des papstes und der apostolischen
throne haben nun das u n k r a u t (der häresie) ausgejätet; dafür d a n k t der K . gott und bittet den
papst eich diesem danke anzuschließen. — B (lat.): Ma. XVI, 202/3. — E : Hef. III, 426/7; Herg. II,
129; Bra. n. 72. — Inc.: Diligentibus deum . . . 485
870 ca. märz — Scriptum quoddam graecis verbis et litteris exaratum, den bulgarischen gesandten naoh
der besprechung der bulgarischen frage auf demkonzil übergeben:-durch die Vertreter der orientalischen
patriarchate als Schiedsrichter zwischen den päpstlichen Iegaten und dem stuhl von Kpl. sei Bulgarien
als zur obödienz des letzteren gehörig erklärt worden. — D : Anast.: Ma. XVI, 12 A. — E : Hef. IV,
4 3 2 ; Herg. II, 157; Dü. O B II, 258. — Das schreiben kann auch ein patriarchalschreiben sein. 486
871 frühjahr — Scripta: an den kaiser Ludwig H . von Franken durch den patrikios Johannes: L. maße
sich zu unrecht den kaisertitel an, welchen zu tragen nur Basileios berechtigt sei. L. möge sich
einen neuen titel suchen. L. herrsche nicht einmal im ganzen Frankenreiche; es sei daher wun-
derlich, daß er sich „römischer kaiser" und nicht „kaiser der Franken" nenne. Bei der belagerung
von Bari hätten die fränkischen truppen n u r zugesehen und keine hilfe geleistet; auch sei ihre
zahl zu gering gewesen. Die fränkischen gesandten hätten sich (in Kpl.) so ungebührlich auf der Straße
bewegt, daß sie mit ihrem stets entblößten schwert mensch und tier getötet hätten (?); die Untertanen
des K. hätten d a f ü r diese gesandten mit den zähnen statt mit dem Schwerte zerfleischt, wenn sie
nicht aus furcht vor dem K. (Basileios) sich davon hätten zurückhalten lassen. — D : Rekonstr. aus
Ep. Ludovici imp. ad. Bas.: Chron. Salem. 107: SS HI, 5 2 1 / 7 . — E : Harn. 83; Dü. O R I I , 267/71;
BM 1247; Vo. 321/2; Am. I, 380/1 und A. 1; Vas. II, 19 und A. 4; Gasq. 415ff. — Echth. des briefes
Ludwigs H : Gay 84/8 hält ihn gegen Kleinclausz 442 ff. f ü r echt bis etwa auf die formell). Zu-
letzt darüber Henze, N. A. 35, der den brief mit guten gründen als eoht verteidigt. 487
871 m i t t e — Epistola (überschr.): au den papst Hadrianus II. durch Theognostos, abt des klosters Pege in
Kpl. und skeuophylax der Hagia Sophia, mit geschenken: der K . bittet um baldige nachricht über
das befinden des papstes sowie der byzantinischen gesandten. Der ptr. Ignatios habe den K. be-
auftragt, betreffs der behandlung der zahlreichen von Photios geweihten lektoren anzufragen, ebenso
betreffs des bibliothekars Paulos und des Metropoliten Theodoros (von Karien), welche der kirche
sehr nötig seien und dispens erhalten wollten. Der K . fügt dem brief geschenke bei (aufzählung).
— B (lat.): Ma. XVI, 203/4. — E : Hef. IV, 427; Herg. H, 162; Vo. 231. — Inc.: Indeficientem
habentes in mente nostra . . . 488
871 spätjahr — Epistolae: an Ludwig den Deutschen nach Regensburg mit geschenken. Zweck un-
bekannt (vielleicht um die künftige erbfolge in Italien zu regeln und etwaige abtretungen an das
reich zu besprechen: Dü. O R H , 337). — D: Ann. Fuld. 872: S S I , 384, g 0 ; Herimanni chron. 872:
S S I , 106, „ ; Bern. 872: S S V , 421, Dand. VIH, 5,10: Mur. X H , 183 E. — E : Harn. 87, A. 4;
Dü. O R H , 337; Myst. 12; 74. 489
ca. 872 — Ziyikhov; xeXevois; %&Qirj: f ü r Johannes Kolobu a i f dem Athos: auf dessen ansuchen wird gestattet,
daß die mönche in den verschiedenen niederlassungen des Athos und ebenso das von J . K. neu-
erbaute kloster von jedem eingriff (naQev6%Xrjcsi<;) der kleriker frei sein und das gebiet von Hierissos
besitzen sollen, sowie die gärten und Weinberge von Kamena. — D: Sigillion Leons VI. f ü r das kl.
des Joh. Kolobu: Kalligas 29/30 = Philotheos bei Usp. Vost. HI, 296/7 (mit textverschiedenheiten);
russ. übers. Usp. Vost. III, 43/4. — Chr.: Usp. Vost. H I , 46. 490
873 ca. sommer — Epistolae: an Ludwig den Deutschen durch den metropoliten Agathon nach Regens-
burg mit geschenken: zur erneuerung der alten freundschaft. — Empfangen november 873. — D:
A n a Fuld. 873: SS I, 387, M . — E : Harn. 87, A. 4; Dü. O R H, 371; BM 1498e; Myst. 12; 74/5. 491
60 Basileios I. 867/886

873 sept./874 aug. — XgvooßovMiov: für die einsiedler des Athos: sie werden von allen lasten befreit
und gegen übergriffe von amtspersonen (dovkäav xazamozsvofievot) wie von privatpersonen mit hab
und gut gesichert. — Das Original war nach dem cod. Pantel. 281: Neos 'EIL IX, 150, ä() /151, a
(Lampros) auf pergament geschrieben und am anfang und ende verstümmelt. Es wurde nach Kall. 28
im Kolobukloster aufbewahrt. Usp. konnte es trotz dringender bitten nicht zu gesicht bekommen
(Usp. Vost. III, 37). Nach Philotheos bei Usp. Vost. III, 299 mit bleisiegel (!). — A (vollständig
mit geringfügigen lücken): nach der von Lampros verglichenen abschrift Adamantiu's der Patria
des cod. 281 Pantel.: Neog 'Eil. I X (1912), 150; Philotheos bei Usp. Vost. III 295 (russ. übers. III,
37); Kall. 28 (mit textverschiedenheiten); Ged. Ath. 79/80. — Kopien: Lampros, Kat. n. 5788, 19 ;
5789, 17 . — E: Usp. Vost. HI, 37/8; Fi. II, 164, A. 1 (ansatz: 285); Gass 6; Müll. Ath. 1 4 7 = Jus III,
s. XV, n. 3; Langl. 5; Bra. n. 77. — Chr.: Die überlieferte jahrzahl „875" stand so bestimmt nicht im
original, vielmehr enthielt dieses wahrscheinlich das weltjahr, welches vom kopisten falsch umge-
rechnet worden ist. Die zahl beruht dann, wenn wir annehmen, daß das indiktionsjahr „2" richtig
ist, auf dem häufigen rechenfehler, daß zu 873, welches 1. indiktion ist, 2 dazugezählt werden. Auf-
fallend bleibt, daß die monatsangabe nicht überliefert ist, die das original, ob chrysobull oder pros-
tagma, enthalten haben muß. — Inc.: Tovg töv igrjjutxov ßiov iio/ievovs ... 492
ca. 874 (?) — Gesandtschaft eines erzBischofs zu den Russen: um (die noch ungetauften) zu taufen. — Ab-
schluß eines Waffenstillstands und f r i e d e n s . — D: Photios, Litt, enc.: Mi. 102, 736/7; Theoph. C.,
Bas., c. 97: 342, ao ; Kedr. H, 242,,; Zon. XVI, 10: IV, 35, 8 D. — E: Vas. II, 7/8; Vo. 306 (über eine
angebliche erste bekehrung i. j. 861 vgl. A. Palmieri, Studi religiosi 1 (1901) 150 ff.). 493
874 — Gesandtschaft des Leon und Johannes zum Mährenfürsten Svatopluk: bei der in an Wesenheit
der gesandtschaft stattfindenden Versammlung der mährischen großen auf der ebene von Delminium
(Dlmo) werden die „alten Privilegien", lateinische wie griechische (d. h. vom papste und vom kaiser
verliehene), verlesen. — D: Diocl. 289b; Dand. zu 874: VIII, 5,16: Mur. XII, 183 A. — E: Thall.
207 ff. 494
vor 876 — Gesandtschaften mit „scedae" nach Benevent, Salerno und Capua, um von diesen städten hilfe
gegen die Araber zu erhalten. — Es ist nicht bestimmt zum ausdruck gebraoht, ob es sich um
k a i s e r l i c h e schreiben handelt. — D: Erchemb. 39: SS rer. Lang. 249, 18 . 495
877 vor oktober 23 — Epistola (Mi. 126, 766 A; Epp. VII, 1, 6 4 , u ) : an den papst Johannes VIII: der
K. wünsche sehnlich den kirchenfrieden wiederherzustellen (Mi. 766 A; Epp. 64, u ); es seien jedoch
immer noch ärgemisse und Streitigkeiten in Kpl. vorhanden (Mi. 762 B; Epp. 64, 14 ); der papst möge
deshalb legaten senden (diese waren vom K. namentlich bezeichnet) (Mi. 766 C; Epp. 64, 39 ). — D:
Rekonstr. aus Ep. Joh. papae ad Bas.: Mi. 126, 765/7 = M a . XVII, 69/70 = MGH Epp. VII, 1, 64/5. —
E: Hef. IV, 447; Herg. IE, 289; Bra. n. 74. — Chr.: Das schreiben scheint noch nichts über den
am 23. oktober 877 erfolgten tod des ptr. Ignatios (vgl. Hef. IV, 449) enthalten zu haben, da die
die antwort überbringenden legaten, die bischöfe Paulus und Eugenius, sonst keinen brief an Ignatios
mitbekommen hätten. Undenkbar ist, daß Basileios oder dessen gesandte dem papste ein solches
ereignis verheimlicht hätten. 496
879 anfang — 2vXkaßat (Ep. Joh. papae: Epp. VII, 1, 168,g); yßd/xfiara (Ep. Joh. papae: Epp. VII, 1,
167, 8a ): an den papst Johannes VIII: der papst möge den Photios als ptr. anerkennen, um dem
ärgernis ein ende zu machen. — D: Rekonstr. aus Ep. Joh. papae ad Bas. n. 243: Ma. XVII,
393 F = Mi. 126, 853/7 = Epp. VII, 1, 168, g0 . — E: Hef. IV, 453; 455; Herg. II, 315; Dü. OR HI,
174/5; Vo. 214; Ha. IH, 2, 80; (Ja. 3271). — Die griechische bezeichnung der urkunde ist der
(überaus freien) Übersetzung des Photios entnommen. 497
879 — Gesandtschaft des in gefangenschaft geratenen Abdallah-ibn-RaSin-ibn-Kaus an den emir Ahmed-
ibn-Tulun von Tarsos mit vielen arabischen gefangenen und einem exemplar des koran. — Inhalt
unbekannt. — D: Tab. IH, 1931: Vas. pril.H, 8. 498
ca. 879 — Einleitungsnovelle zum 77göxeiQos vöfiog- aus der fülle der gesetze ist das notwendige und
häufig gesuchte ausgewählt und nach kapiteln zusammengestellt worden, die lateinischen ausdrücke sind
ins griechische übersetzt, einige verderbte gesetze neu hergestellt und einige der Verbesserung be-
dürftige zu größerem nutzen umgestaltet, auch einiges neue zur ausfüllung der lücken hinzugefügt
worden. Das gesetzbuch soll keine auswahl (wie die 'Exioyrj Leons) sein. Diese 'ExXoytj (n. 304) war
vielmehr eine umstoßung der gesetze. Wcs aus dieser 'ExXoyij getilgt werden mußte, ist in einem
Basileios I. 867/886 61

besonderen buch zusammengefaßt worden, während dasjenige, was von den alten gasetzen in geltung
bleiben soll, im neuen (vorliegenden) gesetzbuch in 60 kapiteln niedergelegt ist. — A: rfgöxetgog
vtfMs, ed. E. Zaehariae v. Lingenthal, Haid. 1837, S. 3/11; Proch. auot. = Jas VI, 7/9. — E: Zach.
I I Q O X . vöfi. LTVff.; Zach GGRR 22; Monn.'Emß. 18,471; Vo. Mac. 52. — Chr.: Die angaben der codd.
Paris. 1343, 1351, 1356 und des cod. Vind. 6 und Taurin. sind gleich unbrauchbar (Jus VI, 7 und
A. 2). — Inc.: Tov fieyav xai <pvau älrj&ij deSv . . . 499
ca. 879 (?) — 'Enavayoiyq. — Das prooemium (Zach. Coli. 61/4) entbehrt der urkundlichen einkleidung. —
E: Zach. I I , v i p . LVIff.; ders. Coli. 55 ff. (zw. 884 u. 886); ders. GGRR 22. — Die Überschrift gibt
die namen Leon — Alexander, das handbuch ist also wohl später p u b l i z i e r t . 500
ca. 879 — Gesandtschaft an den dogen von Venedig, Ursus Parteciacus (Orso Parteciaco), mit geschenken:
um diesen zum protospatharios zu ernennen. Als gegengeschenke sind glocken erbeten. — D: Joh. Ven.:
SS VH, 21,8» 21, 3g ; Dand. VIII, 5„ 3 : Mur. XII, 187 E. — E: Kretschm. I, 98; Le. Üb. 100ff. —
Chr.: Die gesandtschaft ist bei Joh. Ven. mit der erhebung des Victor zum ptr. von Grado in be-
ziehung gebracht. Dieser wird nach Ughelli V, 1107 ca. 878 patriarch (Kretschm. I, 403). Vgl.
auch Le. a. a. o. 501
880 märz / aug. 13 — [Epistola]: an den papst Johannes VIII. durch den kardinalpresbyter Petrus mit
den akten der synode von 879/80. [Wahrscheinlicher inhalt:] ankündigung der Übersendung von
kriegsschiffen nach Rom (Mi. 126, 909 D; MGH Epp. VII, 1 229, M ); rückgabe des Sergiosklosters
in Kpl. an die kurie (Mi. 909 D; Epp. 229, S7); außerdem enthielt der brief einen passus über Bulgarien,
welchen der papst fälschlich als rückgabe der bulgarischen kirchenprovinz an den römischen stuhl
deutete. — D: Rekonstr. aus Ep. Joh. papaead Bas.n. 296: Mi. 126, 909/10== Ma. XVII, 186/7 = MGH
Epp. VII, 1, 228/30. — E: Hef. IV, 483; Herg. II, 673; Ja. 3323. 502
ca. 880 — Gesandtschaft eines ßaoihxoe und mehrerer priester zu den Kroaten und Serben, um sie (d. h.
die dortigen heiden) zu missionieren. — D: Theoph. C., Bas., c. 54: 291, 19 ; De adm. imp. 29: 129, e . —
E: Dü. Slav. 405; Jir. Serb. 173; Jir. Rom. 48/9 („bald nach dem erfolg seiner flotte", also wohl
um 870); Jag. Entst. 43 (ansatz: ca. 880); Vo. 307. 503
k. v. 883 aug. — IlQ6ozayfxa: für den strategos des themas Thessalonike, Katakalon Kaspakes: er solle einen zwi-
schen den bewohnern von Hierissos und den Athosmönchen ausgebrochenen besitzstreit schlichten. —
D: Schlichtungsurk.: Laur. Viz. Vr. V, 485,'J7. — Chr.: Das weltjahr (6390) stimmt mit dem indiktions-
jahr (1) nicht überein. Vermutlich ist beim weltjahr die einerzahl ausgefallen. 504
885 vor aug./sept. — Litterae (Mi. 129, 785 A): an den papst Maximus I.: es werden gegen die wähl
des Maximus einwände erhoben (Mi. 129, 787 B/C); M. sei gar nicht bischof (788 A). — Das schreiben
wird von Hadrianus III. entgegengenommen, von Stephanus V. beantwortet. — D: Rekonstr. aus Ep.
Steph. V. papae ad Bas.: Mi. 129, 785/9 = Ma. XVI, 422/6. — E: Dü. OR II, 250; Vo. 245; Ja.-
Lö. 3403; Bra. n. 76. 505
885 ende / 886 anf. — Gesandtschaft des eunuchen Niketas mit einer kröne zum Armenierkönig ASot I.
um einen friedens- und freundschaftsvertrag abzuschließen. ASot wird „der geliebte söhn des K."
genannt; das königreich Armenien soll der besondere verbündete des reiches sein. — D: Joh.
Kath. 27: 126 St. Martin; Vard. 108,„. — E: Vo. 335; Daghb. 71, A. 2; Gren 73; Buss. II, 409
(ansatz: 867). 508
? — [*Og(0/4<fc]; duDQioa.ro: da schlechte manschen bei der einforderung der steuern sich die tatsache zu
nutze machen, daß einfache leute die abgekürzte Schreibweise der brüche nicht zu lesen verstehen,
sollen die steuerlisten mit einfachen buchstaben und die zahlen ausgeschrieben (also nicht abgekürzt)
werden; die mehrbelastung an schreibstoff, Schreibarbeit und personal wird auf die Staatskasse
übernommen, damit die „armen" nicht (durch besondere gebühren) geschädigt werden. — D: Theoph. C.,
Bas., c. 31: 261,,; Kedr. II, 204,17 = Jus III, 65, A. 1; (Zach. GGRR 21). — E: Vo. 92. 507
? — Tvco/xr): wer auf acker oder weinland ein gebäude errichten will, darf dies nur in einer ent-
fernung von zwei bogenschüssen von der grenze seines gebietes tun; wenn dies dazu nicht aus-
reicht, in entfernung von einem bogenschuß. — D: Nov. Leonis (VI.) n. LXXI: Jus III, 169, 7 . —
E: Monn. 'Emß. 19, 118/9. — Diese richterliche entscheidung wird von Leon VI. zum gesetz er-
hoben. 508
62 Basileiog I. 867/886 — Leon VI. 886/912

? — [XgvooßovXXtov?]: H. Diomedes wird mit reichen gesohenken: (büchern, kleinodien, kirchlichen ge-
wändern), sowie mit einkünften und neubauten ausgestattet. — D: Theoph. C., Bas., c. 73: 316,..;
Kedr. II, 236, l g . — E: Vo. 104. 509
? — [XgvaoßovXXiov?]: das (kaiserliche) gut Mantea wird gelegentlich einer großen allgemeinen 61-
knappheit angewiesen die Hagia Sophia für ewige zeiten (dyvaxiQtjiov xai ädidXetnxov) mit öl für
die lampen zu versehen. — D: Theoph. C., Bas., c. 79: 322, 17 ; Kedr. II, 238,„. 510
? — XQvaößovXXov: für das kloster des erzengels Michael in Sosthenion (jetzt: Stenia). — E: Parg.
Anaple 88 ff. identifiziert (mit vorbehält) das xgvooßovXXov tjj? Aavga; des Johannes Mauropus
(Mi. 120, 1157A) mit dem chrysobull des K. Basileios für dieses kloster. 511

Leon VI.
886 aug. 30/912 mai 11
Mitregenten: Alexandras: 886 aug. 30/912 mai 11
Konstantinos: 911 juni 9 / 9 1 2 mai 11
886 — 2iytXXiov\ X&Qtrl- f™ das kloster des Johannes Kolobu auf dem Athos: es werden dem kloster
auf grund einer eingereichten gefälschten vorurkunde (schenkungs- statt bestätigungsurkunde: cod.
Pantel. 281) herrschaftsrechte bestätigt, welche fast den ganzen Athos umfassen; dazu grundstüoke,
wie die sog. Siderokausia, Chlomutla u. a., weiterhin kloster, wie das Mystakon-, Kardiognostos-,
Athanasios- und Lukaskloster und der „sitz der alten" (nach Philotheos [Usp.] im späteren gebiet des
Ibererklosters = Pyrgudia). — D: Sigillion Leons VI. für das kloster des Johannes Kolobu: Usp.
Vost. III 297 >g ; russ. übs.: 44) = Kall. 30,„ = Smyrn. 24/6; Jakobos: Neos 'EU. 9, 152. — Chr.: 'Ev
äQxÜ rfc fjfiexiqag avzoxgazoQias... 512
886 ende — rgdfifiaxa (Ma. XVI, 437 C); litterae (Ma. XVI, 436 E): an den papst Stephanus V.: Photios
habe freiwillig resigniert und sich nach ausstellung einer abdankungsurkunde ins privatleben zurück-
gezogen (tatsächlich war Photios abgesetzt worden). — D: Rekonstr. aus Ep. Steph. V. ad Styl.: Ma. XVI,
436 E = Mi. 129, 796 B; russ.: Pop. 59 fl. — E: Hef. IV, 487; Herg. II, 686/7; 691; Fi. I I 234;,
Pop. 56 ff. — Chr.: De Boor, Vita Euth. 146. 513
887 — EiyiXXi&des ygdfifia; ImxvQwnxöv: für die einsiedler des Athos: nach der gerichtlichen fest-
stellung des Versuchs des Johannes Kolobu-klosters, sich die herrschaft über den ganzen Athos
anzueignen (s. n. 512), wird verfügt: die erschlichene urkunde (n. 512) wird zerrissen und der ur-
sprüngliche wille des Basileios wieder hergestellt (s. n. 490). Die mönche des klosters des Johannes
Kolobu sollen sich mit dem besitz der umgebung von Hierissos und der nutznießung von Kamena
mit den zugehörigen gärten und Weinbergen bescheiden. Das brachland (xXäo/iara) des gebiets von
Kamena und der übrigen liegenschaften wird zur nutznießung an alle anrainer freigegeben. —
Orig. (?): Pergamenturk. (Philoth.) im archiv des Protaton in Karyes (Langlois 31). — A: Nach cod. 281
Pantel.: Lampros, N. Hell. 9, 152/4; nach Philotheos: Usp. Vost. III 296/8; russ. übs.: 43/5; Kall.
29/31; Ged. Ath. 81/3; 28. — Chronologie und Unterschrift sind bei Philotheos (Usp.) als „verwischt und
unverständlich" weggeblieben; Kall, gibt als weltjahr (unter auslassung des „xaxä firjva") 6408;
auch cod. 281 Pantel. gibt 900 (%). Das original ist nach Philoth. u. Kall, am anfang an beiden
ecken verstümmelt. —Kopien: Lampr.Kat.5711, 1 B ; 5788, 15 ; 5789, l g . — E: Müll. Ath. 147 = Jus III,
s. XV, n. 4; Langl. 31; Fi. II, 164, A. 1; Zach. GGRR 23. — Chr.: Die abschriften sind, was die Chrono-
logie anlangt, offenbar sämtlich defekt; der natur der sache nach kann das sigill nicht erst 900,
sondern muß bald nach n. 512, also etwa887, angesetzt werden. — Inc.: ...iva fiivcootv äfietoxoi
ndotji 7iaQevoxkrjae<üs ol TOV "4&CO ftovaxoi... (Jakobos-Lampr.) — . . . Xeinai ndarjq jiaQeroxXrjaecot . . .
(Kall.) — ndoijs naQevoxX^aemg (Philoth.-Usp.). 514
889 — rqdfifiata ßaoüixd: an den papst Stephanus V. durch einen metropoliten und einen hofbeamten:
auf die abweichung des kaiserlichen schreibens (n. 513) vom bericht des ptr. Stephanos I. bezüg-
lich. — D: Ma. XVI, 437 B. — E: Hef. IV, 487; Herg. H, 693. 515
892 — ALnXcofia: für Otranto. — Orig. (nach Zampelios aufbewahrt im metropolitanarchiv von Otranto):
Unter den regesten bei Aar, Erm., Gli studi storici in terra d'Otranto, Arch. stor. Ital. IV. s., t. 6
(1880), S. 305 ff. n i c h t verzeichnet. — E: Zamp. 'Irak. 248/9; Marc 80; Bra. n. 80. — Es gelang
nicht, den text ausfindig zu machen. 516
Leon VI. 886/912 63

892 nach nov. 2 — Jgagsj? (Theoph. 0.); mvtâxiov (L. Gr.): an Styppiotes: St. soll den drungarios xijç
ßiyXtjg Pardos, den der K. zu ihm sendet, in fesseln schlagen (Pardos hat sich an einer Verschwörung
beteiligt). — D: Theoph. C., Leon, c. 16: 363,, 0 ; L. Gr. 273, 6 ; GMC, Leon, c. 20: 859, B ; (Kedr. II,
259,,). 517
893 — Gesandtschaft zum Armenierkönig Smbat mit geschenken : zur bekräftigung des friedens- und freund-
schaftsbundes; Smbat wird „vielgeliebter söhn" genannt. — D: Job. Kath. c. 22: 303 (St. Mart.
144/5). — E: Gren 77; Vas. II, 100; Morg. 133; (Buss. II, 441). Vgl. n. 506. 518
ca. 893 — Gesandtschaft des patrikios Niketas Skieros nach Etelköz zu den Ungarn (Arpad und Kursanes)
(auf dem seewege) mit geschenken: um die Ungarn zur brandschatzung Bulgariens zu veranlassen. —
D: Theoph. C., Leon, c. 9: 358, 8 ; L. Gr. 2 6 7 , „ ; GMC, Leon, c. 11: 853,, 0 ; Kedr. II, 265,^ Nest. 21:
14,„ (Mikl.); 22,j (Lég.). — E: Fi. II, 281; He. 160 (ansatz: 892); Pal. 41; Drin. Ju. 377; Dü. OR
3, 343/4; Szalay 5; Jorga Rum. I, 73; Herg. III, 664. 519
ca. 893 (nach voriger ges.) — Gesandtschaft des quaestors Konstantinos (Konstantinakes) zu dem in Thrakien
stehenden Bulgarenfiirsten Symeon zu friedensverhandlungen. — D: Theoph. C., Leon, c. 9: 358, w ;
L. Gr. 268,,; GMC, Leon, c. 12: 854,,; Kedr. II, 2 5 5 , „ ; Zon. XVI, 12: IV, 40, 1S D. — E: Fi. II,
281; Pal. 41; Zlat. Pism. 10, 305 und A. 10; Vas. II, 107. 520
ca. 893 (nach voriger ges.) — (1.) Gesandtschaft des Leon Choirosphaktes zum abschluß des vom Bulgaren-
fürsten Symeon nach seiner niederlage durch die Ungarn erbetenen friedens. — D: Theoph. C.,
Leon, c. 9: 359,,; L. Gr. 268, M ; GMC, Leon, c . l 3 : 8 5 4 , 1 9 ; Zon. XVI, 12: I V , 4 0 , 8 t D . - E: K u u n ü , 3 0 ;
Vas. II, 151; 161. 521
893 — F r i e d e mit dem Bulgarenfürsten Symeon (vielleicht durch den asekretis Symeon: Vita Euth. 15:
53, , g d e B . ) : das reich zahlt für die in den händen Symeons befindlichen ungarischen gefangenen
(mehr als 20000: lies eïxoot xal... [eine einerzahl] statt: ixaiov) die loskaufsumme, sowie einen
jährlichen tribut (nach Nik. Myst. ep. 31: Mi. 111, 193 C wohl in prachtgewändern bestehend), der
in Debeltos übergeben werden muß. — D: Nik. Myst. ep. 6: Mi. 111, 57 B; Ep. Leonis Choerosph.
ad Leon, imp.: Sakk. in Deltion I, 396. — E: Drin. J u . 378; Pop. 18; Zlat. Pism. 10, 403; 408f.;
Bousq. 21.
893/904 — (2.) Gesandtschaft des magistros Leo nChoirosphaktes zum Bulgarenfürsten Symeon. Inhalt un-
bekannt. — Der gesandte bringt 30 kästelte des themas Dyrrhachion dem K. als „geschenk" mit. —
D: Ep. Leonis 396. — E: Vaa. II, 161. 523
ca. 894 — S a m m l u n g von 113 n o v e l l e n , größtenteils an den magister officiorum Stylianos und den ptr.
Stephanos gerichtet. — Das prooemium entbehrt des urkundlichen Charakters. — Ed.: Jus III,
coli. 2, S. 65/220. — E: Monn. Léon 1/3. 524
894 herbst — Gesandtschaft des Anastasios zu könig Arnulf nach Regensburg mit geschenken. — Inhalt
unbekannt. — D: Ann. Fuld. zu 894: SS I, 4 1 0 , n . — E:D ü. OR III, 393; BM. 1903 b; Guy 152. 525
nach 895 (?) — RQÂFIFTAXA (De adm. imp. 184, 17 ): an den &QX<OV von Taron Grigor (Krikorikios) und an den
kuropalates und fürsten von Iberien Adernerseh II. (Adranase) durch den chartularios JOV ôiécoç
ÔQÔftov Sinutes mit geschenken: um die söhne des Arkay (Arkaikas) (als geisein) in empfang zu
nehmen. — Nur der zweite teil der gesandtschaft wird von Sinutes ausgeführt-. — D: De adm. imp.
43: 183,,,. — E: Ra. 496. — Chr.: Arkay stirbt 895. Grigor bemächtigt sich der söhne des
Arkay (wohl erst nach Arkays tod), um sie dem kalifen als geisein zu senden, d. h. dessen Ober-
hoheit anzuerkennen. In diesem augenblick interveniert der „freund" des reiches Smbat (vgl. n. 618)
und läßt den K. auf die bevorstehende gefahr aufmerksam machen. 526
nach 895 (?) — (1.) Gesandtschaft des protospatharios und domestikos t v n o i g y i a ç Konstantinos Lips zur
ausführung der auftrage an Grigor (s. n. 526) an stelle des beim K. verdächtigten Sinutes. — Konst.
bringt zunächst den brudeT Grigors, Apulanay (Apoganem), nach Kpl. — D: De adm. imp. 43:
184,,. — E: Ra. 496. 527
nach 895 (?) — (2.) Gesandtschaft des Konstantinos Lips zu Grigor von Taron: um den in Kpl. zum proto-
spatharios ernannten Apulanay zu Grigor zurückzubringen, dafür die söhne des Arkay in empfang
zu nehmen und mit diesen und Apulanay nach Kpl. zurückzukehren. — D: De adm. imp. 43:
184,,,. 528
64 Leon VI. 886/912

läng. zeit. n. 895 (?) — (3.) Gesandtschaft des Konstantinos Lips: um den protospatharios Apulanay (zum 2. male)
zu seinem bruder Grigor zurückzubringen. — D: De adm. imp. 43: 185, r 529
läng. zeit. n. 895 (?) — Keievoie: an Konstantinos Lips im thema Chaldia: Konst. solle sich zu Grigor von Taron be-
geben und mit diesem nach Kpl. kommen. — D: De adm. imp. 43: 1 8 5 , 5 3 0
896 febr. 19/sommer — Gesandtschaft an den Bulgarenfürsten Symeon: sie seien beide Christen; warum
sie sich gegenseitig ihre leute töteten? — D: Tab. zu 283; Abulfar. Chr. syr. zu 1207: 178 Br.-K. —
E: Abicht 478. 531
896 vor sommer — F r i e d e mit den „Avaren" (Ungarn). — D: Ann. Fuld. zu 896: SS I, 412, 85 . — E: Abicht
481. — Chr.: Daselbst. 532
896 sommer — Gesandtschaft des bischofs Lazaros zu könig Arnulf nach Regensburg mit geschenken:
wahrscheinlich mit nachrichten über die Bulgaren. — D: Ann. Fuld. zu 896: S S I , 413, 6 . — E: Dü.
OB III, 451 und A. 4; BM 1922 a; Gay 152. 533
896 sept. / o k t . — Gefangenenaustausch mit den Arabern (Al-Mutadid). — D: Tab. zu 283 heds.: III,
2153/4 de G.; Vas. pril. II, 12; Mas. zu 283 heds.: VIII, 177/8 Barb.; Vas. pril. II, 30 u. IX, 358
Barb.; Vas. pril. II, 40; Ibn-al-Atir zu 283 heds.: VII, 332 To.; Vas. pril. II, 98/9; Sibt-ibn-Djauzi V,
283 heds.: Vas. pril. II, 124; Abulfar. Hist. dyn. zu 283 heds.: 181 Poe.; II, 22 B. 534
ca. 896 herbst — XgvaoßovUog dwgsd: an das Psamathiaskloster des Euthymios: aus dem besitz der ver-
storbenen kaiserin Zoe (f 896) erhält das kloster ein gut in Pyliatikon zur deckung seines wein-
bedarfs. — D: Vita Euth. 9: 29, x de B. — Chr.: Das ereignis wird unmittelbar nach dem tode
der kaiserin Zoe erzählt, welcher nach de Boor, a. a. o., S. 107 und 126 im hochsommer 896 eintrat. 535
ca. 898 — Zvfxpwva: mit Ludwig dem Blinden von der Provence: dem K. ist eine gattin aus dem hause
Ludwigs zugedaoht; dafür soll L. eine tochter des K. erhalten. — D: Ep. Nicolai ptr. ad Anast. III.
papam n. 32: Mi. 111, 197 D. — E: Gay 153/4. 536
vor 899 — Preceptum bulla aurea sigillatum: dem fürsten von Salerno, patrikios Gaimar, wird der besitz
des gesamten langobardischen landes (der „beneventanischen provinz") nach dem (849) zwischen
Sikenolf und Radelchis geschlossenen vertrag mit allen Privilegien seiner Vorgänger bestätigt. —
D: Mur. Antiquitates I, 181 A = Cod. dipl. Cav. I, n. 111: I, 139/40. — E: Reiske, Comm. zu De
cer. H, 782/3; Gay 175; Zach. GGRR 23. 537
901/7 — dtazvjicoois: rangordnung der prälaten des reiches. — A (erweit, form): Ge. Not. 650/9. —
E: Ge. Not. 549 ff. — Chr.: Ge. Not. 566. 538
903 — Gesandtschaft eines eunuchen (hofbeamten) und eines anderen griechen (vielleicht des asekretis
Symeon: Vita Euth. 15: 54, g d e B . ) zum Araberkalifen Muktafi mit geschenken und arabischen ge-
fangenen: um den loskauf der in händen des reiches befindlichen arabischen gefangenen vorzu-
schlagen. — D: Tab. zu 290 heds.: III, 2236 de G.; Vas. pril. II, 14; El. Nis. zu 290 heds: 136
Baethg.; 9 3 , , t Br. — E: Vas. II, 137. 539
903 nach mai 11 (?) — [ngiaiayfia]: die pfingstprozession zur kirche des hl. Mokios wird abgeschafft. —
D: Sym. M., Leon,c. 11: 704, g 4 ; (Theoph. C., Leon, c. 19: 365, a i ). — E : Herg.HI, 666. — Chr.: De Boor,
V. Euth. 110/2. 540
ca. 903 — Litterae: an Elias von Sizilien durch Musonios: E. möge sich zum K. begeben. — D:Vita S.
Eliae, c. 61: AASS Aug. IH, 505 B. — E: Gay 259. 541
904 ende — (3.) Gesandtschaft des Leon Choirosphaktes zum Bulgarenfürsten Symeon: um diesen von
seinem plan abzubringen, nach dem fall Thessalonikes (durch die Sarazenen) das reich anzugreifen. —
Erfolgreich. — D: Ep. Leonis 396. — E : Vas. II, 152; 161. — Chr.: De Boor, Vita Euth. 190. 542
905 aug./sept. — Gesandtschaft des „As.tana" zu den Arabern (Muktafi), um einen gefangenenaustausch
am fiusse Lamus zu bewerkstelligen. — D: Tab. zu 292 heds.: IQ, 2254 de G.; Vas. pril. II, 15;
Ibn-al-Atir zu 292 heds.: VII, 371 To.; Vas. pril. II, 101; Ibn-Chaldun zu 292 heds.: III, 357 Bu.;
Vas. pril. II, 171; Mas. zu 292 heds.: VIII, 224/5 Barb.; Vas. pril. II, 31; Arib zu 292: 9 de G.;
Vas. pril. II, 54. 543
vor 905 nov. — rgd/ifiara diä xivaßdgewc: an den abt Petros des klosters auf dem Olympos: wohl Privi-
legien enthaltend. — D: Theoph. C., Const., c. 49: 4 6 4 , n . — Chr. :Geburt Konstantins vor nov. 905
(vgl. De Boor, Vita Euth. 116ff.). 544
Leon VI 886/912 65

906 — [Litterae]; scripsit: an den papst Sergius III. (durch den asekretis Symeon: Vita Euth. 13: 46, 4
de B. und 15: 63, 28 de B.) sowie an die ptr. von Alexandreia (Romanos), Jerusalem (Elias, söhn
des Mansur) und Antiocheia (Symeon, söhn des Zarnak) durch Leon Choirosphaktes (Vita Euth. 13:
4 6 , t de B. und 15: 53,,, de B.): sie möchten zu einer synode in Kpl. erscheinen und bestimmen,
ob des K. vierte ehe erlaubt sei. — D: Eutych. II, 484: Mi. 111, 1144 D = Ma. XVIII, 242 E / 2 4 3 A;
Ep. Nie. ptr. ad Sergium papam n. 32: Mi. 199 D : 201 A; (Vita Euth. 12: 42,„ de B.). — E : Pop. 117;
Zlat. Pism. 8, 384; Vo. Mac. 57; Br6hier Church 256. — Chr.: Die synode findet 907 febr. statt. 545
906 okt. 22/907 febr. — XqvoößovXXos Xöyos... diä mwaßdgewg... xal ßovXXfl atpQayiaag XQvofi (Theoph. C.);
XQvaößovXXa yga/x/iazeTa (Vita Euth.); Xöyos bvn6yQa<pos...ygäipag diä xiwaßdQews xal änoaxelXag
fiexat xQvooßovXXiov (L. Gr.); ygä/i/ia ßaaihxdv (Kedr.): an den vor den nachstellungen des parakoi-
momenos Samonas zu den Arabern geflüchteten Strategen Andronikos durch einen (in Kpl. gefangen
gehaltenen) mann aus der leib wache des kalifen: wohl Versprechungen f ü r die rückkehr enthaltend
(vgl. das chrysobull f ü r Manuel, n. 424). — Die urkunde wird wahrscheinlich der gesandtschaft des
Leon Choirosphaktes (n. 547) mitgegeben. Die flucht des Andronikos muß nach de Boors über-
zeugenden gründen auf 905 f r ü h j a h r angesetzt werden. — D: Theoph. C., Leon, c. 26: 3 7 2 , s l ; L. Gr.
2 8 1 , „ f f . ; Sym. M., Leon,c. 22: 711,,; GMC, Leon, c. 39: 8 6 7 , K e d r . II, 267, 1 7 ; Zon. XVI, 14: IV, 45, 4 1
D; Vita Euth. 11, 8 : 36,„ de B. — E : Weil II, 534/5; Herg. III, 645; Vas. II, 159; D e Boor, Vita Euth.
118; 122; 127. — Chr.: Vas. n , 159/60 u n d 159, A. 3: nach einer angabe des Tab. (III, 2276/8
de G.) und anderer arabischer schriftsteller über den Übergang des Andronikos zu den Arabern. 546
906 okt. 22/907 febr. — ÜIICMO (Tab., arab.): an den kalifen (Muktafi) von Bagdad nach Bab-aä-Semmasia
durch den magistros Leon Choirosphaktes [und den eunuchen (hofbeamten) Basileios (ßaotXixösl): Tab.]
wegen loskaufs der gefangenen. Der kalif möge Unterhändler senden (Tab.). — Ein „schriftlicher"
f r i e d e kommt zustande. — D: Ep. Leonis 396; Tab. zu 294 heds.: III, 2277 de G.; Vaa. pril.II,
17; Ibn-al-Atir zu 294 heds.: VII, 381/2 To.; Vas. pril.II, 102; Arib zu 294 heds.: 17/8 de G.;
Vas. pril. II, 54/5; Abulfar. Chr. syr. zu 1218 (907): 182 Br.-K.; Hist. dyn. zu 283: 181 Poe.; II,
22 B. — E : Vas. H, 160/1; De Boor, Vita Euth. 190/1. 547
907 — Gesandtschaft zu Ziadat-Allah nach Rakkada bei Kairwan in begleitung des (zurückkehrenden)
Ibn Abu Chudjr und des Ibn Abbas. Zweck: die freundschaft der afrikanischen und sizi Hachen
Araber zu zerstören. — Die gesandtschaft wird wohl aufgenommen. — D: Ibn-Adari zu 294 heds.:
140 Dozy; Vas. pril. II, 148. — E : Vas. II, 130; 175; 176. 548
907 — Vertrag mit dem Russenfürsten Oleg: Russen, welche ohne wäre (nach Kpl.) kommen, erhalten
keinen unterhalt; der fürst der Russen verbietet seinen leuten, welche Kpl. besuchen, dort sich eines
Unrechts schuldig zu machen; die ankömmlinge wohnen im Mammasviertel und werden in eine
liste eingetragen; sie bekommen unterhaltszuschüsse, und zwar zunächst die leute aus Kiev, dann
die aus Cernigov, dann die aus Pereiaslav u n d den anderen städten. Sie betreten die Stadt ohne
waffen, in trupps von 50 mann, unter begleitung eines kaiserlichen kommissars, durch ein bestimmtes
Stadttor. Sie entrichten keine handelsabgaben. — D: Nest. 21: 16, 1 ( Mikl.; 24, 8 L6g. — E : Best. I, 75;
87/90; Sol. I, 112: Barac 1/34 (mit teils ganz unhaltbaren aufStellungen); Dimitriu 539/40; Schlumb.
Ep. I, 159ff.; Vas. II, 166; Parg. Mam. 208; Marc 104. 549
ca. 907 (?) — Gesandtschaft des magistros Leon Choirosphaktes zum emir von Tarsos zum abschluß eines
„schriftlichen Waffenstillstandes": zwei jähre soll der krieg dauern, im 3. jähre aber soll friede sein
und ein gefangenenaustausch stattfinden. — D: Ep. Leonis 397. — E : Vas. II, 162; De Boor,
V. Euth. 191. — Chr: Sym. M., Leon, c. 23: 711 ) 1 5 setzt die a n k u n f t von gesandten aus Tarsos zum
zweck der durchführung eines gefangenenaustausches in das jähr 909 sept./910 sept. (24. regierungs-
jahr Leons VI.). Diesem ereignis könnte die gesandtschaft des Leon Choirosphaktes nach dem Wort-
laute des Waffenstillstandes um 2 jähre vorausgegangen sein. — Sie könnte von Leon Choirosphaktes
mit der gesandtschaft der n. 551 verbunden worden sein. 550
ca. 907 (?) — Gesandtschaft des magistros Leon Choirosphaktes an den emir von Melitene zum abschluß
eines „schriftlichen friedens" u n d eines gefangenenaustauschs. — D: E p . Leon. 397. — E : Vas. II,
161. — Chr.: Vgl. n. 550. 551
908 juli/aug. — Gefangenenaustausch mit dem Araberkalifen Al-Muktadir am flusse Lamus. — D: Tab.
zu 295 heds.: III, 2280 de G.; Vas. pril. II, 17/8; (Ibn-al-Atir zu 295 hede.: VHI, 10 To.; Vas.
pril. II, 102;) (Sibt-ibn-Djauzi zu 295 heds.: Vas. pril. II, 126); Mas. zu 295 heds.: IX, 359 Barb.;
66 Leon VL 886/912

Vas. pril. II, 40; Makr. AI Hitat II, 192: Not. et extr. 8, 196; Arib zu 295 heds.: 19 de G.; Vas.
pril. II, 55; AI Birzali (cod. 9449 Ahlw.) zu 295 heds.: Vas. pril. II, 168; Abulfar. Chr. syr. zu 1218:
I, 182 Br.-K. — E: Vas. pril. H, 163. 552
909 (?) — N6fios (text d. urk.); vsagd (überschr.): die Verfügung und das chrysobull des Justinos II.,
die Vergebung der güter des orphanotropheion in Kpl. betreffend (n. 48 und 49), wird zum gesetz
erhoben. Dazu wird verfügt, daß die Vergebung (in üblicher weise) &7tö noonov rtQooo'mov eis nq&xov
erfolgen soll (d. h. an ein dreierkonsortium: jqia jigoocona in festgelegter reihenfolge, von denen einer
der hauptinhaber ist [TIQWXO?] ; nach dessen ausscheiden rückt der bisherige devzegos zum nowioq
auf; vgl. dazu Gedeon, Athos 55); nach ablauf der frist leistet der ngänog die festgesetzte Zahlung
und der neue nQwxog zahlt (als sladexttx6v; vgl. Leons VI. nov. 13: Jus III, 415) den doppelten
betrag der emphyteusenjahrespacht und die übliche gebühr (um dann seinerseits mit dem neuen
dsviEQOs und einem einrückenden rghog das gut auf eigene rechnung zu bewirtschaften). — A (aus-
zug?): Leuncl. J G R I , 102; Rh. P. V, 225; JusIII, 118: S. 224/5. — E: Niss. 56; Monn.L6on 126/7. 553
910 sommer — Gesandtschaft des autors der Vita Theoktistos' von Sestos (Symeon Metaphrastes?) zum
emir von Kreta: um diesen von gemeinsamem handeln mit den syrischen Arabern (im feldzug des
Himerios) abzuhalten. — D: Exc. aus der Vita Theoctisti bei L. Allatius, De Sym. scriptis, Paris
1864, 49/50; Theophilos Joannu, Mvtj/xeia ayioloyixa, 3/4 (mir unzug.). — E: V. G. Vasilevskij, O iizni
i trudach Simeona Metafrasta = Zürn. min. nar. prov. 212 (1880), 398/9; Vas. II, 177ff. — Chr.:
Gleichzeitig mit der expedition des Himerios, welche Vas. in den sommer 910 verlegt (II, 167 ff.), 554
911 febr. — Preceptum; sigillum: für das kloster Monte Cassino: das kloster soll mit seiner umgebung
frei sein von allen leistungen und abgaben. — B (lat.): Trinch. n. 2: S. 2. — E: Bra. n. 79. —
Chr: Will man nicht annehmen, daß „Leo" für „Constantinus" verschrieben ist, was kaum angeht,
und will man die Verlesung, die dann zweifellos in dem überlieferten datum liegt, auf das geringst-
mögliche maß beschränken, so ergibt sich „6419" statt „6459", also 911. Verlesung eines ursprüng-
lichen zu ,evv&' (Trinch.) hat wenig Wahrscheinlichkeit. — Die indiktionszahl stimmt zu keiner
von allen möglichen Varianten. Vielleicht hat es früher In5. id' geheißen; das t von tS' ist, wie öfter,
noch zu Ivb. gelesen und das ö als & verlesen worden. Diese kombination würde auf 911 führen.
Vgl. zur chron. auch Trinch. XXI (nimmt 891 an) und Zach. GGRR 24 (nimmt 951 und Konstan-
tinos Porphyrogennetos als aussteller an). — Inc.: Sicut nunc et dehinc sit ea imperialis... 555
911 sept. 8/14 — (2.) Vertrag mit dem Russenfürsten Oleg durch dessen bevollmächtigte in Kpl.: gegen-
seitige freundschaft wird zugesichert. Kommt ein unrecht vor, so soll ein bericht gemacht und
nötigenfalls ein eid gefordert werden. Tötet ein Russe einen „Christen" oder umgekehrt, so soll
der mord am tatort gesühnt werden. Geht der mörder Süchtig, so soll sein nächster erbe einen
teil seines Vermögens erhalten, und derjenige, welcher den mörder dingfest macht, ebensoviel; ist
der mörder ein „armer", so soll er sterben. Verletzungen mit dem schwort u. a. werden nach russi-
schem gesetz mit 5 pfund silber bestraft; ein armer soll geben, was er hat, auch seine kleider, und
schwören, daß niemand ihn unterstützen kann. Wird ein dieb in flagranti ertappt, so darf er ge-
tötet werden; die geschädigte partei erhält das gestohlene zurück, oder, wenn sie den dieb gebunden
stellt, das dreifache. Letztere bestimmung gilt auch bei anwendung offener gewalt. — Wird ein
griechisches schiff an einen fremden Strand verschlagen, an dem sich Russen befinden, so sollen
diese beispringen und das schiff durch alle fährnisse in ein christliches land geleiten, bei Zurück-
haltung durch stürme auch der besatzung unterhalt gewähren. Ereignet sich ähnliches in der nähe
der russischen küste, so soll das schiff nach Rußland gebracht und dort seine ladung verkauft
werden. Wird dabei ein grieche getötet oder verletzt, so gelten die obigen abmachungen. — Russi-
sche und griechische gefangene im fremden land sollen von dort anwesenden angehörigen beider
länder losgekauft werden, wofür der kaufpreis erstattet wird. Gerät ein Russe in kriegsgefangen-
schaft (in einem krieg mit einem fremden land), so soll er gegen Vergütung des preises (an den loskau-
fenden Rhomäer) in seine heimat gesandt (also nicht zurückgehalten) werden; doch können die Russen
aus freien stücken an den kriegszügen des reiches teilnehmen. Der vergütungssatz (für den los-
kauf) beträgt 20 goldstücke. — Russische sklaven sollen, wenn gestohlen oder entflohen, bei naoh-
weis dieses tatbestandes zurückgegeben werden. Wer sich der Untersuchung eines russischen kauf-
manns auf diesen tatbestand widersetzt, soll selbst seines sklaven verlustig gehen. — Hinterlassen-
schaft von im reiche verstorbenen Russen erhalten ab intestato dessen verwandte, bei bestehen
eines testaments die eingesetzten erben, und zwar durch Vermittlung der nach Kpl. kommenden
Leon VI 886/912 67

russischen kaufleute oder anderer personen. — Verbrecher werden ausgeliefert. — Der vertrag ist
in doppelter ausfertigung von Ivan geschrieben, vom K. eigenhändig, unterzeichnet und den
russischen Unterhändlern ausgehändigt, auch von den russischen gesandten beschworen. — B (altslav.):
Nest. 22: 16, 8 ,/20, 10 Mikl.; 25„/29 M L6g. = Lavr. lgtop. zu 6420: Sobr. I, 13/16; Vlad.-Bud. I,
1/22. — E: Best. I, 75; 87/90; Sol. I, 115; Barac 35/42; Fi. II, 341; Ra. 366; 386; Herg. HI,
706; Wilk. 93ff.; Schlumb. Ep. I, 162ff.; Vas. II, 166/7; Parg. Mam. 208/9; Sachmatov, A., Einige
Notizen über den Vertrag Olegs und Igors mit Byzanz: Zapiski d. Neophil. Ges. 8 (1914) (mir
nicht zugänglich). — Dimitriu 543 glaubt, daß dieser vertrag die schriftliche fixierung von mündlichen
abmachungen sei, welche etwa dem vertrage von 907 (n. 549) entsprächen; auch dieser friede wäre
nach Dim. 544/6 von den Bussen nicht ratifiziert worden. Dies ist nach analogie der späteren
privilegienverleihungen (Venedig, Genua u. dgl.) sehr wohl möglich. — Chr.: Weltjahr und indiktion
stimmen nicht überein. Die indiktion scheint das zuverlässigere zu sein, da im jähre 911 der sept.
mit einer vollen woche anhebt, so daß im datum mit recht von einer „2. woche" die rede sein kann.
Überdies ist 912 sept. Leon nicht mehr am leben. — Über jurist. fragen: Götz, Leop. Karl, Das
russische Recht, I (1910), 144/6; 171f.; 234/9 — Inc.: Mh ott. po^a pyCKaro, K a p j i H . . . 656
? — Jidraiig: wer tabularios (öffentlicher notar) werden will, hat sich vor dem primikerios und seinen
beisitzern einer prüfung zu unterziehen; weist er die nötige gesetzeskenntnis auf, ferner schöne
schrift, guten leumund nebst genügender gewandtheit im reden und geschicklichkeit im erkennen
von fälschungen, so kann er angenommen werden. Er muß die 40 titel der 'Enavaywyrj auswendig
kennen, kenntnis der 60 bücher der Baadixd haben und allgemeine bildung besitzen, so daß er in den
ausfertigungen (von urkunden) keine fehler macht, auch im ausdruck korrekt ist. Weiter muß der
kandidat das erforderliche alter haben, um dem berufe körperlich und geistig gewachsen zu sein.
Vor dem kollegium hat er ein schriftliches versprechen abzulegen, daß er, bei gefahr der entfernung
aus dem amte, nicht zu verbotenem die hand reichen wolle. — Nach der prüfung und dem gelöbnis
wird der kandidat unter dem geleit des primikerios in der ephestris dem stadtpräfekten vorgestellt
unter der Versicherung, daß seine aufnähme ins kollegium nur auf grund seiner leistungen erfolge.
Er erhält dann im amtsraum des stadtpräfekten das Siegel; sodann wird ihm in der kirche im
beisein aller mit der ephestris bekleideten tabularioi die ephestris abgenommen und das weiße
felonium angezogen; der primikerios beräuchert ihn. So wird er zu dem sitz geleitet, den er ein-
nehmen soll. Endlich wird er zu schmaus und feier nach hause entlassen. — A (ausz.?): Zach. Del.
117/9; Jus III, c. 2, n. 115: 221/2; spätere redaktion für das 'EnaQxixwv ßißXiov: Nicole, 13/6 (mit
nicht unbedeutenden textlichen Varianten). — E: Zach., B. Z. 2, 134 teilt die zweifei Nicoles an der
autorschaft Leons VI. Die lösung scheint in der mitte zu liegen. Die Zuteilung der vorliegenden
nov. sowie der n. 568 in den hss.' kann nioht einfach ignoriert werden. Die novellen werden später
kodifiziert, in das 'Enaq%wwv ßtßXtov aufgenommen und hierbei dem späteren kanzleistil angepaßt
worden sein. An sich gehört die vorliegende nov. zu den extravaganten (außerhalb der 113)
Leons VI. und ist deshalb hier aufgenommen. — Inc.: 'O /idXXcov nQoxeiQiCeo&cu taßovXXdgtoe . . . 657
? — Neagä (Vindob. jur. gr. 3, f. 377); iHomo/ua (cet.): die Veräußerung von liegenschaften soll ohne
behinderung durch ein näherrecht (ngott/uyaig) der nachbarn an jede beliebige person freistehen, welche
für die grundstücke die steuern entrichtet; die nachbarn sollen indes in den ersten 6 monaten dem
erwerber gegenüber eviktionsrecht erhalten gegen erstattung des kaufpreises. — A (auszug?): Zach.
Del. 116ff.; Jus III, c. 2, n. 114: 220/1. — Inc.: "Efcori tcö xaiixovtt dtävtjxov... 558
? — KaxaxQiate: es wird die erwartung ausgedrückt, daß kein richter entgegen dem bestehenden ge-
setze recht spricht; im betretungsfalle soll er der gesetzlichen strafe verfallen, jedenfalls aber dem
fluche der kaiser. — A (auszug?): Bonef. I, 14; Leuncl. JGR I, 103; Fabr. Bibl. Gr. XII, 416;
Härmen, praef.: 9 H.; Jus III, c. 2, n. 116: 223. — Inc.: Olfxai zcöv xgiveiv Xaxorzwv... 559
? — Nöftos (text der urk.): die bestimmungen der zweiten (und letzten) Verfügung Justinians I. über
die zweitehe werden gemildert. Die nochmals heiratende frau erhält (aus der hinterlaasenschaft des
ersten mannes) von nun an die hälfte der mitgift und des hypobolons ( = ngoya/xiaia dcoged) als
eigentum, die kinder erster ehe erhalten die andere hälfte. Ist eines dieser kinder gestorben, so
tritt die mutter wie eine schwester in die teilung dieser zweiten hälfte nach dem tode des mannes
ein. Ist das vermögen der kinder ( = die zweite hälfte von ngotS und vnißoXov) nach dem tode
der übrigen geschwister an ein zuletzt überlebendes kind gekommen, so beerbt die mutter dieses
bei seinem tode. Stirbt die mutter vor den kindern erster ehe, so erhalten diese mindestens die
DSlger, Begeiteo. 7
68 Leon VI. 886/912

Falcidia ( 1 / g , gegenüber dem justinianischen l / 4 ). — Der wiederheiratende mann erhält nicht mehr
•wie bisher die nutzung der jtgotf und nQoyafiiaia dcoged, sondern geht der nutzung und des eigen-
tums (daran) zugleich verlustig, lukriert aber J / 8 der ngoy. dcogsa sofort. Auch soll der mann nicht
mehr gänzlich seiner errungenschaften aus der ehe verlustig gehen und weniger recht an seinen
eigenen kindern haben als die mutter. Vielmehr sollen nach seinem tode die kinder aus erster und
zweiter ehe gleichmäßig (ab intestato) erben, wobei sie nicht unter die Falcidia gesetzt werden
können; doch dürfen die kinder erster ehe (im testament) bevorzugt werden. — Sind alle kinder
erster ehe einer wiederverheirateten frau gestorben, so wird über deren (der kinder) vermögen ein
inventar aufgenommen. Ist von der andern seite (der des ersten mannes) ein aszendent, also groß-
vater oder Urgroßvater, vorhanden, so erbt dieser, besonders wenn er pflegevater war, zu gleichen
teilen mit der mutter; ist der pflegevater seitenverwandter, also bruder, enkel, onkel oder ge-
schwisterkind, so erhält er */,, die mutter a / 8 . — Dies alles gilt für den fall, daß von den kindern
nicht wieder kinder vorhanden sind oder daß der verstorbene nicht testiert hat; ist er volljährig,
so hat er die gesetzliche testierfreiheit. — A: Zach. Anecd. 195; Jus III, c. 1, nov. 31, II.: S. 64 —
E: Zach. GGRR 93. — Inc.: Ttjv devtigav didxa&v... 560
? — [NeaQ&]: wer seine gattin verliert, erhält die ngoya/Maia dcoged zurück. Hat er aus der ehe
kinder, so erhält er aus der 7IQOT£ einen kindesteil als eigentum, wenn er nicht wiederheiratet. Die
zweite gattin erhält (nach dem tode des mannes) das ihr vermachte oder (ab intestato) einen
kindesteil der von ihr stammenden kinder, sowie den unterhalt auf ein jähr nach rückzahlung etwa
vorhandener schulden. — A (auszug?): Zach. Anecd. 195; Jus III, c. 1, n. 31, II: S. 64. — Inc.: Et
Tis tfjv iavxov yafietijv ¿moßdXfl . . . 561
? — Novellae: betr. bischöfe und mönche, welche (aus der provinz) nach Kpl. kommen wollen (vgl.
n. 11). — E: Assemani BJO II, 264: aus Cod. Pal. 376 p. 149 notiert; Jus III, 225. 562
? — KiXevatg: aus der ungeheuren menge der Sklaven, welche mit der erbschaft der Danielis an
Leon VI. gefallen sind, sollen 3000 als freie kolonisten im thema Langobardia angesiedelt werden. —
D: Theoph. C., Bas., c.77: 321, t . — E: Fi. II, 265. 563
? — XgvoößovXXoe Aöyos (Nie.); aiylUtov (De adm. imp. 49: 220,1S): für die metropolis Patrai: bestäti-
gung von n. 365. Die kolonen der metropolis dürfen vom metropoliten weder verkauft noch sonst
ungerecht behandelt werden. — D: Ep. Nie. ptr.: Leuncl. JGR I, 279, n ; Jus III, c. 2, n. 117: 224;
De adm. imp. 49: 220, 19 . — E: Zach. GGRR 23. 564
T — ^Oqiofiog]; c&giodi): am letzten tage der akubita (des feierlichen festmahls mit großer einladung im kaiser-
palast während der 12 tage zwischen Weihnachten und epiphanie) sollen naoh den üblichen weohselgesängen
die 4 domestikoi der Hagia Sophia in ihren amtskleidern in der mitte des triklinons in bestimmter reihen-
folge aufgestellt werden und zu den dulkia (nachspeise?) auf einen wink des ptr. das vom kaiser selbst
verfaßte loblied (auf gott) anstimmen; die gäste stimmen ein. — D: De cer. II, 62: 766, g . 565
f —XgvaoßovXkoi Xöyoi: das kloster des hl. Paulos im thema Mylasa und Melanudion erhält beweg-
liches und unbewegliches gut zu seinem unterhalt, darunter einen ölgarten, namens Messinguma. —
D: Urk. des strategos Michael Dux für das kloster: MM 4, 323,18 und 3 2 4 , — E: Zach. GGRR 23. 566
? — Jussiones: wer von der stadtpolizei berauscht angetroffen wird, soll verhaftet, gepeitscht und der
wache übergeben werden. — D: Liutpr. Ant. I, 11: SS III, 277, M . 567
? — 'Idtxbv vifiifiov: die actio redhibitoria beim viehkauf betreffend. — C: Tipukeitos XIX, 10: zitat
bei Zach. GGRR aus dem 'EnaQxw&v ßißUov, hier Leon dem Weisen ausdrücklich zugeschrieben.
Text auch: Nicole XXI, 5: 59; dem sinne nach aufgenommen: Harmenopulos, 1. III, t. 3, 59 und 61:
358/60 Heimb. — Auch diese bestimmung ist wohl später in die um 965 entstandene kodifikation
des 'EnaQxixwv ßtßXiov rezipiert worden. Trotz der gründe Zach., B. Z. II, 133/4 kann ich mich nicht
entschließen, die angabe der hss., die novelle sei von Leon, einfach zu verwerfen. Vgl. bem. zu n. 567. 568
919 (!) — Chrysobull, enthaltend die grenzen des klosters Zographu auf dem Athos, unterzeichnet von
Leon Sophos, Johannes von Bulgarien (!) und Stephan von Serbien (!). — A: Ge. Zogr. 623/9; slav. text:
Actes de Zographu: Viz. Vr. 13 (1906), Priloi. 169/74. — E: Barsky III, 366. — Echth.: Es handelt
sich um die predigt (!) eines erzbiBchofs von Achrida über die taten des hl. Georgios von Zographu.
Vgl. Ge. Zogr. 506/7. 569
? — Epistola Leonis imp. augusti cognomento philosophi ad Omarum . . . Vgl. darüber n. 281. 570
Alexandras 912/918 — Konstantin«* VII. 913/919 69

Alexandras
912 mai 11/913 juni 6
912 mai 11/913 juni 6 — rgdfi/icaa: an den papst Anastasius III. als begleitschreiben des briefes des
ptr. Nikolaos über die vierte ehe. — D: Ep. Nie. ptr. ad Anast. HI.: Spie. Rom. X, 304, j0 = Mi. 111,
220 A. — E: H e r g . m , 674. 671

Konstantinos VII.
913 juni 7/919 dez. 17
913 august — Friedensschluß mit dem Bulgarenfürsten Symeon, von den Vormündern K.'s abgeschlossen.
— D: Sym. M., Const., o. 5: 721,, 5 ; dagegen sagen Theoph. C., Const., c. 5: 385, M ; LGr. 292, 8 ; GMC,
Const., c. 7: 8 7 8 , K e d r . II, 282, S3 ; Zon. XVI, 16: IV, 53,, D., es sei kein friede zustandegekommen.
— E: Vas..H, 197; Bousq. 23; Zlat. Pism. 10, 413 ff. 572
ca. 913 — [/gd/^ara]; rogavit: die kleinasiatischen Araber sollen den früheren friedenszustand mit dem K.
wahren. — D: Liutpr.Antap.il, 45: SS III, 296, 47 . 573
ca. 913 — Gesandtschaft an den Fatimidenkalifen (,Africanus res') (Said-Obeidallah) mit geldgeschenken:
der kalif soll dem K. zur Wiedereroberung Apuliens und Kalabriens behilflich sein. — D: Liutpr.
Ant. H, 45: 296, 18 . — Vielleicht zusammenhängend mit n. 579. — Chr.: Zu beginn der regierung. 574
k. v. 914 sept. — Gesandtschaft des Johannes Bogas zu den Petschenegen mit geschenken zum abschluß
eines Vertrags mit geiselstellung: die Petschenegen sollen die Donau überschreiten und den Bulgaren-
fürsten Symeon niederwerfen. — D: Theoph. C., Const., c. 7: 3 8 7 , L . Gr. 293,,; GMC, Const., c. 10:
879, 18 ; Sym. M., Const., c. 7: 7 2 2 , ( K e d r . II, 283,44); Zon. XVI, 17: V, 64„ 0 D.; Nest. 26: 23, s
Mikl.; 33,, L6g. — E: Fi. II, 287; He. 161; Ha. 401; Pal. 46 (ansatz: 915); H e r g . m , 679/80;
K u u n H , 50. 575
b. n. 914 sept. — Gesandtschaft des patrikios und kanikleios Basileios und des protospatharios Niketas Eladikos
an den Bulgarenfürsten Symeon mit geschenken: um die durch verrat des Pankratukas an Symeon
übergegangene stadt Adrianopolis wieder zurückzuerhalten. — D: Theoph. C., Const., c. 8: 388,,;
Sym. M., Const., c. 9, 723,„; GMC, Const., c. 12: 880,,; Kedr. II, 284, 1S . 576
914 — Gesandtschaft des Theodoras zum Armenierfürsten ASot II. (914/28) mit geschenken: Aäot möge
sich nach Kpl. begeben; ein friedens- und freundschaftsvertrag soll geschlossen und die beziehungen sollen
wiederhergestellt werden, wie sie zwischen dem „vater" des K., Basileios (gemeint ist: Leon VI.), und
Smbat bestanden haben (vgl. n. 518). — D: Joh. Kath., c. 108: 282,„ St. Mart.; (Theoph. C., Const., c. 7:
387,,); (GMC, Const., c. 11: 879,a0); (Kedr. H, 284,10). — E: Ra. 496/7; Gren 92; Vas. H, 216 (ansatz:
921). — Chr.: St. Martin, in der ausg. des Joh. Kath. 420/1, setzt das ereignis ins jähr 921; indessen
brach Aäot II. (914/28) nach Joh. Kath. ,sofort' nach der einladung auf und war nach Theoph. C.
schon 914 in Kpl. So kann der brief nicht nach 914 geschrieben sein. Der ptr. Nikolaos regierte
seit 911; nur bei diesem ansatz ist auch das schweigen über Romanos, das für 921 sehr auffallend
wäre, erklärlich. — Die Verwechslung des Basileios mit Leon kommt bei Joh. Kath. schon in c. 46
(225 St. Mart.) vor. 577
917 ca. juni — Gesandtschaft der patrikioi Johannes Rhadenos und Michael Toxaras mit 12 vornehmen
zu dem Araberkalifen Muktadir nach Bagdad, um einen gefangenenaustausch zu bewerkstelligen. —
Sie werden unter großer prachtentfaltung aufgenommen. — Der gefangenenaustausch findet 917
sept./okt. am flusseLamus statt. — D: Theoph. C., Const., c. 10: 388,,,; L.Gr. 294, 18 ; GMC, Const.,
c. 15: 806, sa ; Sym. M., Const., c. 10: 723, 16 ; Kedr. H, 285, 4 ; Ibn-al-Atir zu 305 heds.: V m , 79
To.; Vas. pril. II, 105'; Ibn-Chaldun zu 305 heds.: III, 385 Bu.; Vas. pril. H , 171; Mas. zu 305
heds.: IX, 359 Barb.; Vas. pril. II, 40; Arib zu 305 heds.: 64/5 de G.; Vas. pril. H, 56/7; AlChatib
zu 305 heds.: 37 Gay.; Ibn-al-Djauzi zu 305 heds.: Vas. pril. II, 126/8; El. Nis. zu 305 heds.
(1228 Sei.): 141 Baethg.; 97,, Br.; Abulfar. Hist. dyn. zu 305 heds.: 188 Poo.; II, 33 B.; Abulfar.
Chr. syr. zu 305 heds.: 184 Br.-K.; Abulfe. zu 305 heds.: II, 329 Rei.; Kitab al Ujun (Cod. Ber.
9491) zu 304 heds.: Vas. pril. II, 152; Zachabi (Cod. Par. 1581) zu 305 heds.: Vas. pril. II, 163. — E:
Weil H, 635; Fi. H, 307; He. 161; Herg. HI, 681; Ge. Kg. 53; Vas. H, 208/12; Andr. ärjft. oht.522, A. 3. 578
7*
70 Romanos I. 919/944

917 — Sifupcova mit den fatimidischen Arabern (Ubeid-allah-al-Mahdi) durch den strategos von Kalabrien
Eustathios: das reich zahlt einen jährlichen tribut von 22000 goldstücken. — D: Kedr. II, 35 B, a .
— E : He. 164; Am. II, 153; Ra. 410/1; Gay 202; Leonh. 5; Ha. HI, 2,160; Vas. H, 199; Nys 476
(ansatz: 927). — Chr.: Gay a . a . O . ; Vas. a . a . O . tritt für 914 ein. 579
ca. 917 nach aug. 21 — Gesandtschaft an den Serbenfürsten Petros:' P. möge zusammen mit den Ungarn
(Zoltän) die Bulgaren bekämpfen. — D: De adm. imp. 32: 156, M . — E: Szajay 30/1. — Chr.:
Nach der Schlacht beim Acheloos. 580
vor 919 märz 22 — rgajifi&tiov (yga/i/xcneiov) UVIO^EIQU) ygcupfj xal vnoygacpfj diaoipaXioäfxevoi (Theoph. C.);
avröxeiQOV . . . <pomxdls vnoarm^vas ygä/ifiaoiv (Kedr.); xQvadßovXXov (Glykas): an den drungarios
Romanos um bilfe gegen den paiakoimomenos Konstantinos. — D: Theoph. C., Const., c. 11: 391, 6 ;
L.Gr. 297,,; Sym. M., Const., c. 12: 725, 16 ; GMC, Const., c. 20, 883, w ; Glyk. 557, 17 ; Kedr. H, 289,„;
Joh. Ven.: SSVH, 23, 8S ; Dand. VHI, 9,28: XH, 196, C/DMur. — E: Herg. HI, 682; Hi. B.St. 79. 581
919 märz 25 oder b. n. märz 2 6 — Qeta xihvatg (Theoph. C.); ygä/i/iaia (Kedr.): an den strategos Leon
Phokas durch den primikerio3 des vestiariums Andreas: Leon Phokas solle den gedanken an empörung
aufgeben und für einige zeit sich auf seinen landsitz zurückziehen. — D: Theoph. C., Const., c. 12:
3 9 4 u o ; L. Gr. 300, M ; Sym. M., Const., c. 12: 725, 15 ; GMC, Const., c. 26 : 886, 20 ; K e d r . H , 2 9 3 u . —
E: Herg. HI, 683. 682
919 b. n. april 27 — XgvaoßoviXta (Theoph. C.); %Qvo6ßovX).ov (L.Gr.): an das heer des Leon Phokas durch
die hofbedienstete (lies ßaoihxrjv bei Theoph. C.) Anna und den kleriker Michael: wer den Leon
Phokas verlasse und zum K. übergehe, zeige dadurch seine anhänglichkeit an diesen; es werden
ehren und geschenke in aussieht gestellt. — Die urkunde wird von Romanos Ix HQOOCOJIOV TOV ß.
Kojvaxavtivov unterzeichnet und (offenbar in zahlreichen abschriften als flugblatt) im heere verbreitet. —
D: Theoph.C., Const., c. 13: 395, 8 ; L.Gr. 301, 18 ; Sym.M., Const., c. 14: 728, 8 ; GMC, Const., c. 28: 887, 90 ;
Kedr.H, 293, M ; Zon. XVI, 17: IV, 67, 9 0 D. 583
919 april/aug. — XßvaößovUov hat.ar\(iaap.bov naqä tov ßaoiXiws (Kedr.); X&yog ¿wnöygacpoi (Theoph. C.):
an den domestikos Leon Phokas in Chalkedon durch den kanikleios Symeon: der K. (Konstantinos)
habe unter seinen Untertanen keinen so treuen wächter seiner herrschaft gefunden (als Romanos)
und ehre diesen deshalb wie seinen vater. Phokas dagegen habe sich stets als intrigant gezeigt.
Deshalb solle Phokas nicht länger domestikos sein. Auch den gegenwärtigen aufstand habe Phokas
nicht mit dem einverständnis des K. (Konstantinos) angezettelt, sondern mit dem zwecke sich selbst
das diadem zu erobern. — [Kedr. setzt hinzu]: deshalb solle sich Phokas seiner pflicht bewußt sein
und den rechtmäßigen herrn anerkennen. — C: Theoph. C., Const., c. 14: 396,,; L. Gr. 302,,; Sym. M.,
Const., c. 16: 7 3 0 , G M C , Const., c. 30: 888 J M ; Kedr.H, 2 9 4 , u . — E: Ra. 17 (übers.) 584

Romanos I.
919 dez. 11/12/944 dez. 16
Mitregenten: Konstantinos (VII.): 919 dez. 11/12/944 dez. 16
Christophoros: 921 mai 20/931 aug.
Stephanos: 924 dez. 25/945 jan. 27
Konstantinos: 924 dez. 25/945 jan. 27
919 dez. 11/12/923 — [rgdpftata]: ärtiyQayev: an Aäot H. von Armenien, Gagik (Kakikios) von Vaspurakan
und den kuropalates Adernerseh (Adranase) von Iberien, welche sich beklagt haben, daß Grigor
von Iberien (Krikorikios) renten vom reiche erhalte, während sie nichts erhielten: die bezüge erhalte
Grigor nicht auf Veranlassung des K., sondern auf grund einer Zuwendung Leons VI., eine änderung
stehe also nicht im belieben des K. — D: De adm. imp. 43: 187, S3 . — Chr.: Terminus ad quem ist
der tod des Adernerseh, eines der adressaten, terminus post quem der regierungsantritt des Romanos,
dem das schreiben zugeteilt wird. — Zur chron. dieser und der folgenden nummern vgl. Marq. Str.
176, A. 1. 585
919 dez. 11/12/923 — (rgdfifiaxa)', iygatpev: an den archon von Taron, Grigor: das ärgernis der in n. 585
genannten fürsten wird ihm mitgeteilt. — D: De adm. imp. 43: 1 8 8 , 5 8 6
Romano« L 919/944 71

919 dez. 11/12/923 — (1.) Gesandtschaft des protospathariod Krinites (Arotras?) zu Thornik, dem neSen
and nachfolger Grigors von Taron, um diesen seinem wünsche gemäß zur auszeiohnung mit dem
patrikiat nach Kpl. zu geleiten. — D: De adm. imp. 43: 1 8 8 , — E: Ea. 496. — Über die person
des Krinites, der mit dem strategos von Hellas and später von Peloponnesos identisch sein könnte,
vgl. Vas. Slav. 426. 58T
919 dez. 11/12/923 — (2.) Gesandtschaft des Krinites nach Taron, um auf antrag des von Pakrat (Pankra-
tios) und Agot (Asotios), den söhnen Grigors von Taron, bedrängten Thornik diesen selbst mit weib
und kind in empfang zu nehmen und nach Kpl. zu bringen. — Krinites trifft den Thomik nicht
mehr lebend an. — D: De adm. imp. 43: 1 9 0 , — E : Ra. 496. 588
919 dez. 11/12/923 — (3.) Gesandtschaft des Krinites nach Taron, um das von Thornik dem K. testa-
mentarisch vermachte land in besitz zu nehmen. — D: De adm. imp. 43: 190, a0 . — E: Ra. 496. 589
920 ca. juli — rgdfifia: an den papst Johannes X. durch den protospatharios und bil %QvootQudivov
Basiloioa: um die einigung der parteien (Nikolaiten und Euthymianer) im tetragamiestreit durch die
unionssynode (920) anzuzeigen. — A(?): Vielleicht identisch mit dem von Sakk. Delt. I, 657 notierten
schreiben, welches in einem Patmoskodex als von Theodoras Daphnopates Ix ngoaconov rov ßaaikicag
verfaßt überliefert ist. — D: Ep. Nie. ptr. ad Joh. X. pap.: Spie. Rom X, 328, w = M i . 111, 249 B. —
E: Herg. III, 687; Gay 221. 590
920 juli/923 vor ende — Kilevau;: an einen protospatharios (Basileios? vgl. n. 590) in Rom: er solle sich
zum papst begeben, die geschenke, die er mitbekommen habe, überreichen und legaten mitbringen
zur regelung der kirchlichen angelegenheiten (der ptr. Nikolaos hat auf mehrere schreiben an den
papst keine antwort erhalten). — D: Nie. ptr. ep. ad incertum n. 77: Spie. Rom. X, 352,4 = Mi. 111,
280 C. — E: Herg. HI, 690. 591
921 (?) — Gesandtschaft des patrikios Kosmas aus Thessalonike zu dem Langobardenfürsten Landulf
(Dandulf: Kedr.), um von diesem Kalabrien zurückzuerhalten. — D: Kedr. IT, 355,g. — E: Gay 206
(nimmt Verwechslung des Langobardenaufstandes von 921 mit dem von 929 an). — Chr.: „SQXI
ra axijmga xari%ovxos Pco/iavov": Kedr. 592
921 mai 20/924 dez. 25 — XgvoößovXXog Xoyos: Patrai wird als metropolis bestätigt. — D: Ep. Nio. III. ad
Alex.: Leuncl. J G R I , 281 = Rh. P. V, 72 = Mi. 119, 884 A. — E: Jus IH, c. 3,n. 4: 241; Ra. 286. 593
921 mai 20/924 dez. 25 — XgvaößovUos X6yog: bestätigung des synodaldekrets, wonach Rhizaion als
erzbistum bestätigt wird, aber der metropolis Neo-Kaisareia unterstellt bleibt (vgl. n. 280). — D:
Epist. Nie. HI. ad Alex.: Leuncl. J G R I , 2 8 1 = Rh. P. V, 75 = Mi. 119, 884 A. — E: Jus III, c. 3,
n. 3: 241; Ra. 286. — Chr.: Die beiden chrysobulle (593 und 594) sind ausgestellt von den kaisern
Romanos, Christophoros und Konstantinos. Daß das chrys. n. 594 eine synodalentscheidung des
ptr. Theophylaktos bestätigt habe, ist ein irrtum des ptr. Nikolaos, Christophoros stirbt 931 aug.
Theophylaktos wird erst 931 dez. patriarch. 594
922 april — dtdxagt; (text der urk.); veaga (app. synopseos „I. class."); veaga vofio&eaia(app. syn. „HI. class."):
gegenüber einer älteren bestimmung (Basil. XIX, 5), welche dem eigentümer Veräußerung seines gutes
an einen beliebigen dritten erlaubt, wird bestimmt: in zukunft hat jeder, der einen rechtstitel auf
ein grundstück besitzt und es veräußern will, dies zur geltendmachung des Vorkaufsrechts (nQoxifirjat;)
folgenden personen zu denuntiieren, welche dann in der bezeichneten reihenfolge zur ngotifitjaie ge-
rufen werden: 1. blutsverwandte mitbesitzer pro diviso oder pro indiviso; 2. mitbesitzer aus gesell»
schaftsvertrag; 3. bloße mitbesitzer (an derselben, früher zusammengehörigen masse); 4. anrainer, welche
zugleich steuergenossen derselben Steuereinheit sind; 5. sonstige anrainer und enklavisten. „Steuer-
genossen derselben einheit" im sinne des gesetzes dind solche, welche an denselben grundherrn (vnote-
xaypbos), wenn auch an verschiedenen stellen, ihre abgaben entrichten. In der bezeichneten reihen-
folge erfolgt auch die denuntiation der Veräußerungsabsicht. Machen gleichberechtigte den ansprach
geltend, so haben sie innerhalb 30 tagen den angemessenen kaufpreis zu zahlen und können dann
das gut auf grund von Vereinbarung oder durch anruf einer amtsstelle teilen. Wer in der bestimmten
frist seinen anteil an der kaufsumme nicht bezahlt, geht seines anspruches verlustig, er sei denn
kriegsgefangen, verbannt, in dringenden privat- oder staatsgeschäften abwesend oder noch nicht
25 jähre alt. Für solche können die vermögensverwalter innerhalb 4 monaten die nQOTlfirjots geltend
machen. Dann werden etwa eingetretene käufer ohne ngoxifirjan ausgeschaltet, wenn sie mit dem
kaufpreis, den zinsen und den besserungskosten entschädigt werden. Sind die Verwalter der zu-
72 Romanos I. 919/944

Stimmung ihrer herrn nicht sioher, so können sie durch notarielle erklärung verzieht oder ansprach (auf
nQorlfitjoiç) festlegen; versäumen sie auch dies, bo sind sie ihren herren schadensersatzpflichtig. —
Das gesetz hat seine gültigkeit nicht nur für die bezeichneten 5 klassen (von kleinbauern), sondern
auch bei der Veräußerung ganzer komplexe, sodaß in diesem fall die grundherrn selbst gegenseitig
jiQozlfirjaiç erhalten. Der ngoil/itjaiç geht verlustig, wer darauf verzichtet, oder, auf antrag des ver-
äußerers, wer sich selbst oder durch angehörige an leib oder vermögen des veräußerers vergreift. —
Bei Veräußerung des grundstücks durch bestellung zur dos, zur propter nuptias donatio, durch ein-
faches geschenk oder geschenk von todeswegen oder testament oder tausch oder im wege des
Vergleichs braucht die 7iQoxifiTjaiç nicht berücksichtigt zu werden, außer wenn durch solche art der
Veräußerung der verkauf versohleiert wird: darüber können die näherberechtigten sowohl dem erwerber
als dem veräußerer einen eid deferieren. Wird der dolus nach der ablegung des eides festgestellt,
so verliert der veräußerer den bezahlten kaufpreis und dieser sowie das grundstück werden vom
fiskus eingezogen, letzteres an die näherberechtigten veräußert. Wird der dolus vor dem eide fest-
gestellt, so ist das geschäft ungültig und der Verkäufer muß das grundstück, auch wenn die Ver-
äußerung unter solchen umständen nicht mehr in seiner absieht liegt, an die näherberechtigten
veräußern. — Für die „mächtigen" (ôvvaxoi) wird besonders bestimmt, daß sie, wenn nicht als
verwandte, von den „armen" in zukunft weder durch adoption, noch durch einfaches geschenk oder
geschenk von todeswegen, noch durch testament, noch zur nutzung, noch als patrone erwerben können.
Auch dürfen sie nicht in grundstücksmassen, in denen sie nicht schon besitz haben, mit den (dort
ansässigen) grundbesitzern neuen kauf, pacht oder tausch abschließen. Wenn aber die zum verkauf
stehenden stücke andern personen oder als dem fiskus verfallenes brachland (xkaofiazatoi tânoi) oder als
sonst dem fiskus gehöriges land veräußert werden, so sollen wohl auch hier zunächst die (ansässigen)
grundbesitzer ngoxifirjoig haben, bei deren verzieht aber die „mächtigen" eintreten. Unter „mächtigen"
sind solche zu verstehen, welche in person oder durch ihren einfluß auf dritte imstande sind, den
veräußerer einzuschüchtern oder durch versprechen einer rente ihm bezahlung zu verschaffen. Wenn
ein „mächtiger" sich in dieser hinsieht vergeht, so verliert er das grundstück und den wert an den
fiskus (poena dupli). Die Verjährungsfrist beträgt 10 jähre. — Weiterhin sollen alle S o l d a t e n g ü t e r ,
welche seit 30 jähren auf irgendeine art veräußert wurden oder nach dieser frist (auf grund von Verträgen)
veräußert werden sollen, ohne entschädigung (an den augenblicklichen besitzer) dem Soldaten zum
unterhalt zurückerstattet werden, es sei denn, daß dem Soldaten nach der Veräußerung noch so viel
(grundbesitz) übrig ist, daß er zur beschaffung einer neuen ausriistung imstande ist. Ist er dazu
nur teilweise imstande, so gilt die erstattungspflicht für denjenigen teil, der das soldatengut auf
diesen stand ergänzt. — A : Cujacius, Libri feudorum II, 1342; Leuncl. N o w . const. 9/12; Ders.
JGR II, 139/41; J u s LH, e 3, n. 2: 234/41. — Teile des textes: s. die angaben Jus III, S. 234,
A. 1 ; bis zur bestimmung über die Verjährung vor dem abschnitt über die soldatengüter mit beträcht-
lichen textverschiedenheiten: Proch. auet. XL, 93: Jus VI, 391/4. — D: Zahlreiche stellen: Jus m ,
S. 234, A. 1; Kedr. II, 448, M ; Codinus De or. Cpl. 164, 19 . — E : Ra. 91; 208; 281 ff.; Ha. UBV 71;
164/6; Sic. 97/101; 105; Plat. 104; 153/4; 159 ff.; 237; Ferr. 32/3; Gaign. 60; L. v. Seuffert, B.Z. 15,
649; Monn. 'Emß. 16, 636; Monn. Méd. 310/1; Monn. Léon 123 ff.; Neum. Weltst. 62 ff.; Bu. zu
Gibb. V, 532; Ge. Kg. 83; Buss. n , 157; Kötzschke 470. — Der überlieferte text besteht, wie schon
Zach. Jus HI, S. 234, A. 1 vermerkt, aus auszügen mehrerer noVellen. — Inc.: TlaXaiàg vôpoç
Imlv . . . 595

oa. 923 — Gesandtschaft des protospatharios und manglabites Konstaes zu Gurgen (Kurkenios) von Iberien
(Georgien), um diesen zum magistros zu ernennen. — D: De adm. imp. 46: 208,,. — E: Bross.
Géorgie, Add. 150; Ra. 496. — Chr.: Die Verleihungen (s. a. folg. n.) stehen in Zusammenhang mit
dem tode des kuropalates Adernerseh: man fürchtete in Armenien, daß dem Gurgen die kuropalates-
würde verliehen werden solle. Gurgen stirbt nach der Stammtafel bei Justi, Iran. Namenbuch 407
(nach Brosset) i. j. 923, im gleichen jähre wie Adernerseh. 596
ca. 923 — Kélevaiç: an David (brader Aäots) in Iberien durch Konstaes mit geschenken: die ernennung
Davids zum magistros enthaltend. — D: De adm. imp. 46: 210,,; 2 1 3 , — E: Bross. Géorgie,
Add. 160. — Chr.: s. n. 596. 597
ca. 923 — Kilevoiç: an den patrikios ASot Kigkasi (Asotios Kiskases) in Adranutzin (Adramyttion?) in Iberien
durch Konstaes: unbekannten inhalts. — D: De adm. imp. 46: 210, 13 . — E: Bross. Géorgie, Add. 150.
— Chr.: s. n. 596. 598
Romanos L 919/944 73

ca. 923 — Kékevms: an Konstaes: niemand habe ihm befohlen Adranutzin zu nehmen; er solle es verlassen
und mit Aäot (f954), dem söhn des verstorbenen kuropalates Adernerseh (Adranase) (f923), zur
hauptstadt kommen, damit dieser die kuropalateswürde erhalte. — D: De adm. imp. 46: 212, 10
— E : Broas. Géorgie, Add. 152. 599

* 924 febr. — XgvaoßovXXoc ióyoe (text der urk.): die mauern des klosters der hl. Pulcheria auf dem
Athos, welche der K. in ruinösem zustande angetroffen hat, sollen wiederaufgerichtet werden. In
ähnlicher Verwüstung hat der K. das kloster der hL 40 Märtyrer vorgefunden, früher Gheimarrus,
jetzt Xeropotamu genannt, und hat nun im vereine mit dem vnatos xwv (pdoaórpcov Paulos von
Xeropotamu eine große kirche erbaut und paramenten gestiftet; um die kirche herum hat er ge-
räumige wohnbauten, d. h. wohn- und schlafräume für die insassen, dann aber auch festungstürme
und Vorwerke erbauen lassen, dazu mit reichen Stiftungen dotierte alterspfründenhäuser und kranken-
häuser mit 12 kapellen. Nach der inthronisation des kaiserlichen prinzen Theophylaktos zum ptr.
von Epl. (933!) hat dann der K., durch dessen gebet von einer krankheit genesen, sich in die
Schatzkammer begeben und das hl. kreuz (d. h. einen partikel) in höhe von einer eile, vier fingern,
einer breite von zwei fingern, einer dicke von einem finger und mit einem gewicht von 100 drach-
men dem Paulos von Xeropotamu zu ewigem besitz des klosters übergeben. Da aber senat und
volk inständig gebeten haben der gnade dieser reliquie nicht verlustig zu gehen, sollen alle 3 jähre
vom K. drei geheime Sekretäre und ein heb&tontarch mit zwei klerikern aus dem amtsbereich des
ptr. von KpL nach Xeropotamu entsandt werden, um das hl. kreuz unter begleitung von militär
und beamtenschaft, sowie der mönche des klosters zur Verehrung nach Kpl. zu bringen; dann soll
es dem kloster wieder zurückgestellt werden. Die mönche des klosters erhalten eine jährliche Zu-
wendung (ooXé/uviov); denn wenn der K. die klöster von Olympos, Kyminas und Latros mit chryso-
bullen ausgezeichnet habe (vgl. n. 620), solle es umsomehr auch bei Xeropotamu geschehen. Die
mönche sollen wegen des privilegs des hl. kreuzes aus dem schätz (xafielov) jährlich 1800 gold-
stücke erhalten für die fremden- und krankenhäuser und die drei jährlich zu begehenden feste:
Mariae Opferung, kreuzerhöhung und 40 martyrer, weil deren reliquien auf grund eines „chrysobulls"
der kaiserin Pulcheria, dort aufbewahrt werden. Weiterhin erhält das kloster als dependancen
(jj£zó%ia) in Kpl. drei häuser, die vom K. neuerbaute Marienkirche in Neorion samt dem dabei-
liegenden palast und den Werkstätten sowie dem übrigen zubehör, nämlich Myrelaion und die kirche
der hl. 40 Martyrer in EpL mit ihren hospizen und Werkstätten; diese kirche war ja von alters
her mütterliches gut des Paulos, der ein söhn der Prokopia, der schwester des Nikophoros (I.) und
gattin Michaels (I.) war. — Wer das kloster im bezug seiner jahreseinkünfte beeinträchtigt oder es
einer behördlichen gewalt unterwerfen oder des hl. kreuzes berauben will, soll verflucht sein. Das
kloster empfängt die angewiesenen bezüge aus dem schätze (ta/ieiov) und liest dafür jeden samstag
für das Seelenheil der verstorbenen kaiserin Theodora die messe. — Kopie (schon Barskij sah 1744 nur
eine kopie): Xeropotamu (Langlois 47). — In hss. überlieferte kopien: Hs. Rhallis (Zach. GGRR
24, A. 24); Cod. 66, f. 245« der Bibl. der Bule, Athen: Lampros im Neos Hellen. 3 (1906), 463
(nach dem incipit sich im texte mehr der n. 601 nähernd). — A: Kais. Daponte, TQOJI. 7ivev/xazixr¡,
Venedig 1778 (mir unzug.); Barskij III, 320/33; Evayyehxt) Sáhuyi III, 135 (mir unzug.); Ged.
Ath. 84; 85/9 (nach ms. Theodoret) = Müll. Ath. 201/7 = Jus III, S. XXVII/XXXHI. — E: Müll.
Ath. 147 = Jus m , S. XV, n. 5; Kall. Ath. 83; Mey. Hu. 30 u. A. 3 (gibt frühere drucke an);
Fi. II, 164, A. 1; Vo. 428/9. M. O. Tafrali, Le trésor byzantin et roumain de Poutna = Comptes
rendues des séances de l'Acad. des Sciences et Belies Lettres, Paris 1923, S. 368 gibt eine inschrift
wieder, in welcher das vorliegende chrysobull mit der Chronologie: 894 erwähnt ist. — Echth.:
Die inneren merkmale allein werden die frage der echtheit nicht entscheiden können. Phrearites
(bei Ged. a. a. o.) und. Zach. a. a. o. halten die urkunde für unecht. Indessen, die jahrzahl 924
(Theophylaktos wird erst 933 patriarch) könnte vom abschreiber verschrieben sein, wie zahlreiche
beispiele lehren. Auch die textlichen abweichungen der urkunde n. 601, die mit der vorliegenden
zweifellos identisch ist, beweisen nichts gegen ein echtes original, das mit dem uns aus der no-
vellenüberlieferung bekannten geringen respekt der abschreiber vor dem Wortlaut kopiert worden sein
könnte. Auch der zusatz 'Aßdataxzoe erklärt sich aus dem bedürfnis des späteren abschreiben, den
K. Romanos eindeutig zu bestimmen. Am bedenklichsten scheint es mir zu'sein, was auch Ged. Ath.
86/7 hervorhebt, daß in der urkunde ein söhn des K. Michael I. (reg. 811/3) im jähre 933 (das
ist der term. post quem der urkunde) mit dem K. Romanos zusammengebracht wird, also um diese
zeit 120 jähre alt sein müßte. — Inc.: 'O návxoav tcov Aya&wv nagaaxevs . . . 600
74 Romanos I. 919/944

924 — (2.) XQvaößovXXos X¿yog: für das kloster Xeropotamu: gleichen inhalts wie n. 600. Wohl iden-
tisch mit dieser. — E: Jus HI, S. XV, n. 5; im übrigen s. bem. zu n. 600. — Die hauptab-
weichungen: Zach. GGRR 24, A. 24. — Inc.: '0 rwv ¿Jidvtmv ßQaßevxrjg ... 601
vor 924 sept. — Gesandtschaft an den Bulgarenzaren Symeon: um ihn zum frieden zu bewegen. — D: Ep.
Nie. ptr. ad Sym. Bulg. n. 14: Spie. Rom. X, 218 = Mi. 111, 105 A; Mich. S. XIII, 3: III,
121,88. — E: Herg. III, 695; Zlat. Pism. 11, 34ff. (setzt den brief des ptr. Nikolaos ins jähr 920). 602
ca. 924 (vor nov.?) — F r i e d e mit dem Fatimiden Al-Mahdi von Ägypten (Phatlum): das reich zahlt (statt
der durch den strategos Eustathios 917 vereinbarten 22000 goldstiieke) jährlich 11000 goldstücke
an die Fatimiden. — Handschrift!, überl. kopie (?) in einem Cod. Patm., erwähnt bei Sakk. AeXx. I,
667 (nicht ediert; vielleicht identisch). — D: Kedr. II, 357,6. — E: Ra. 336; Gay 207/8; Ha.
m , 2, 162; Vas. II, 221; Fi. II, 313; Buss. II, 212/3; Müll. Isl.I, 612. — Chr.: Wenn die Vermu-
tung richtig ist, daß diese friedliche auseinandersetzung mit den Fatimiden die bündnispläne Sy-
meons vereitelte und die aufhebung der belagerung Kpls. zur folge hatte, so ist sie vor ca. nov. (?)
924 anzusetzen. 603
ca. 924 (nov.?) (vor?) — F r i e d e mit dem Bulgarenzaren Symeon von Kpl.: (wahrscheinlich wurde vom K.
die Selbständigkeit der bulgarischen kirche anerkannt). — D: Theoph. C., Rom., c. 15: 409,,; Sym.
M., Const., c. 30: 738, u ; L.Gr. 313„ a ; GMC, Const., c. 21: 901,14; (Kedr. H, 306,8); Nest. 26: 23,10
Mikl.; 33,1B L6g. — E: Fi. H, 310/1; Pal. 50/1; Jir. Bulg. 169; (Song. 154); Vas. II, 214; Buss. H,
213 (ansatz: 926). — Chr.: Mit den Zeitangaben der historischen quellen ist niohts anzufangen.
Theoph. C. gibt den 9. nov., GMC den 19. nov., beide die 2. indiktion und einen donnerstag als
datum an. Das jähr 929 (2. indiktion), in dem der 19. nov. auf einen donnerstag fiel und das auch
Nestor angibt, ist unmöglich, da in diesem jähre sowohl Symeon als der am frieden stark be-
teiligte ptr. Nikolaos tot waren. Terminus ad quem ist 925 mai 25, der tag, an dem Nikolaos stirbt.
Nach der Stellung der ereignisse bei den historikern und der gruppierung der übrigen nachrichten
ist das jähr 924 das wahrscheinlich richtige. Ob der fehler, den die Chronisten zweifellos gemacht
haben, in der wochen- oder monatstagsbezeichnung liegt, muß dahingestellt bleiben. Auch für die
jähre 921, 922, 923 stimmen die daten nicht. Die änderung bei Mur.: „sept." für „nov.", welche
die meisten darstellungen zugrundelegen, erscheint mir willkürlich. 604
924 ende — Gesandtschaft an den Araberkalifen Muktadir nach Bagdad mit geschenken: um über
einen Waffenstillstand und gefangenenaustausch zu verhandeln. — Der gefangenenaustausch findet
925 okt. (?) am flusse Lamus statt. — D: Ibn-al-Atir zu 312 heds.: VIII, 115 To.; Vas. pril. II,
106; Mas. zu 313 heds.: IX, 360 Barb.; Vas. pril. II, 40/1. — E: Vas. II, 222/3. 605
925 vor märz/april — rgäfifia (text der urk.): an den Bulgarenzaren Symeon auf dessen forderung,
reichsland an Bulgarien abzutreten: der von Symeon angenommene titel ßaatXevs 'Pco/ualmv xal
BovXydgcav wird angefochten. Reichsland verlange S. zu unrecht und werde es nicht erhalten (vor
allem nicht die /xavdgid, wohl = grenzfestungen). Dagegen soll er zu den im frieden mit K.
Leon VI. (n. 522) vereinbarten bezügen noch 100 skaramangien (jährlich) erhalten. Das geraubte
land soll S. zurückgeben, der K. werde zu diesem zweck delegierte senden. — A: Ep. Rom. 658/64
Sakk.; bulg. übs.: Zlat. Pism. 13, 285/90. — D: Ep. Nie. ptr. ad Sym. Bulg. n. 28: Mi. 111, 180B(?). —
E: Vas. II, 223; Aboba 184/5; Marc 101. — Chr.: Zlat. a. a. o. 300; vgl. auch die besprechung in
Viz. Vr. 4, 736 (Lavrov). — Zu fiavdgid vgl. Zlat. a. a. o. 289, A. 17. — Diktat: Theodoros Daphno-
pates. — I n c . : 'Ex noXXmv yvcoßtofidxwv ymoxaxo . . . 606
ca. 925 märz/april — rqdfifiaxa (text der urkunde): an den Bulgarenzaren Symeon als antwort auf dessen
schreiben: wenn Symeon dem K. rät lieber von den Arabern (als von ihm) geraubtes land zurück-
zufordern, so ist zu erwidern, daß der K. mit den Arabern keinen immerwährenden frieden hat
und diese zudem ungläubige sind. Was den Vorwurf betrifft, der K. habe fremdes gut in besitz,
so läßt sich entgegnen, daß er (Romanos) nur gegen die feinde seines (Rom.) schwiegersohns (Kon-
stantinos VII.) zu hilfe gerufen und friedlich auf den thron gezwungen worden sei. — Der K. hat
in seinem briefe nicht behauptet, daß die zulegung des titels ßaaiXevg eine anmaßung sei, sondern
die des titels ßaaiXevg 'Poofiaiwv, im übrigen gebührt dem Symeon auch der titel ßaatXevs nicht.
Auf Symeons einwand, daß man bisher dazu geschwiegen habe, läßt sich erwidern, daß man bisher
angenommen habe, S. werde selbst zur einsieht kommen. Wenn S. dann meint, das reich gerate
durch die Versorgung der (von S. beanspruchten) festungen am (Schwarzen) meer nur in finanzielle
Schwierigkeiten, so ist darauf zu sagen, daß jeder doch selbst unter großen opfern sein eigentum
Romanos I. 919/944 75

zu halten Buche; der K. ermahnt daher den S. dringend zur rückgabe. Nur dann wird S. die (be-
vorstehende) auferstehung des herrn gut feiern können. Die geforderten „geschenke" wird S. erhalten,
sobald er seine bereitwilligkeit kundgibt, das strittige land mit den festungen zurückzuerstatten.
Vorher wird er nur die schon zugesagten (s. n. 606) 100 skaramangien bekommen. — Â: Ep. Rom.
II, 40/5 S&kk.; bulg. übs.: Zlat. Pism. 13, 291/6 (ansatz: 926). — Chr.: Der brief ist nicht viel
später als n. 606 anzusetzen; denn die in ihm erwähnte antwort Symeons wegen gebietsrückgabe
usw. war die replik Symeons auf n. 606. Der brief ist in der fastenzeit geschrieben. — Diktat:
Theod. Daphnopates. — Inc.: IlâXai fùv rà xfjç ôtaatâaecos rgavfia . . . 607
ca» 925 — [rgafifiaza]: an den Bulgarenzaren Symeon: Symeon möge den frieden wahren. Der E . hat kein
geld und keine schätze gespart, um S. zufriedenzustellen. Dafür möge S. sich nun in den grenzen
des besitzes seiner väter halten. — A: Ep. Rom. II, 45/8 Sakk. — Diktat: Theod. Daphnopates. —
Inc.: 'lôov xal ndkiv lyco . . . 608
926 ca. märz — [IïpHKaBi.]; HairacaJit: an die (arabischen) Untertanen in den grenzdistrikten (bei Melitene):
sie sollen dem K. grundsteuer entrichten; sonst werde der K. selbst erscheinen, ihre männer er-
schlagen und die bevölkerung in gefangenschaft führen. — D: Ibn-al-Atir zu 313 heds.: VIII, 117 To.;
Vas. pril. H, 106; AI Birzali (Cod. Berol. 9449 Ahlw.) zu 314 heds.: Vas. pril. II, 168/9. - Chr.:
Der feldzag, der auf die Verweigerung der Zahlung folgt, findet 926 juni/juli statt. Der befehl dürfte
nicht sehr lange vorher ergangen sein. 609
927 april — Chrisobolum (et) sigillum; sigillum (text der urk.): für das kloster St. Vincentius im thema
Langobardia und die diesem unterstellten klöster: Verleihung der immunität von jeder gewalt des
reiches und der Langobarden. — A (lat.): Chron. Vulturn. I, 2, 427 Mur. — E: Index zu Muratori,
36: fälschlich datiert: „2..april 942" („secundum" = xatà ¡xfjva 'Angüiov). — Inc.: Nostra imperialis
magnifica Providentia non solum secularibus . . . 610
927 mai 27/okt. 8 — Gesandtschaft des mönches Theodosios Abukes und des hofklerikers Eonstantinos
Rhodios an den Bulgatenzaren Peter nach Mesembria, um über den von diesem (durch ein „chrysobull")
angebotenen frieden und eine familienverbindung zu unterhandeln. — D : Theoph. C., Rom., o. 22: 412, M ;
L. Gr. 3 1 6 , u ; GMC, Const., e. 30: 904, S1 ; (Sym.M., Const.,c. 34: 740, M ); Eedr. II,309, 4 . — E: He.163;
Drin. Ju. 434. 611
927 vor okt. 8 — pifpoivci zijç bîq^vtjç (Theoph. C.); ovfJtßoXa xijç EÏoïjvîjç (Eedr.); symphona id est con-
ßonantia scripta (Liutpr): f r i e d e n s v e r t r a g mit dem Bulgarenzaren Peter zu Epl. durch gesandte
der Bulgaren: Maria, die tochter des E . Christophoros, soll mit Peter vermählt werden (Theoph. C.;
Sym. M. usw.); eine große anzahl gefangener wird zurückgegeben (De adm. imp.). Das reich verpflichtet
sich, dem bulgarischen gesandten (am hofe) vor den gesandten aller andern länder den vorzug zu
geben (Liutpr.). Der ßaotXevg-titel des zaren wird anerkannt (De cer.). — D: Theoph. C., Rom., c. 22:
413, 14 ; L. Gr. 316, 3S ; Sym. M., Const., c. 33: 740, a8 ; GMC, Const., c. 30: 905, 15 ; Eedr. II, 309, 19 ; Zon.
XVI, 18: IV, 61, M D.; (De adm. imp. 13: 88, l a ); De cer. 11,48: 690, 12 ; Liutpr. Leg. 19: SSIII, 351, t 4 ;
(L. Diac. 61, u ). — E: Jir. Bulg. 172; Song. 165; Drin. J u . 402; 434/5; Vas. II, 216; 229; ders.
Str. 143; Vo. Mac. 62. 612
927/8 — F r i e d e n s s c h l u ß mit dem emir Abu Hafs ÇAn6%a\p) von Melitene. — D: Theoph. C., Rom., c. 24:
416, 8 ; L. Gr. 3 1 8 , S y m , M., Const., o. 741, l g ; GMC, Const., c. 35: 907, 10 ; Eedr. II, 3 1 1 , — E:
Vas. II, 233/4. 613
vor 928 — Kékevaiç: für den fürsten von Iberien (Georgien) und kuropalates ASot, söhn des Adernerseh, der
die vom E . geforderte Überlassung des kastron Eetzeon verweigert und die entsendung eines kaiser-
lichen beobachters (für die verproviantierung des benachbarten, dem feinde gehörigen Theodosio-
polis) nach Eetzeon vorgeschlagen hatte: was könne ein mann mit einem gefolge von 10 bis 12
leuten ausrichten? Theodosiopolis könne von allen möglichen Seiten und auch zur nachtzeit ver-
proviantiert werden. — D: De adm. imp. 46: 201, 1S . — E: Bross. Géorgie, Add. 146. — Chr.:
Einnahme von Theodosiopolis durch die Rhomäer: 928. 614
vor 928 — XqvaoßovXXiqv: f r i e d e n s v e r t r a g des kuropolates (ASot) von Iberien: der kuropalates verpflichtet
sich zur treue gegen den E., bekämpfung der feinde des E . und eroberung des ostens für ihn.
Dafür erhält er Zusicherung seiner herrschaft für sich und seine nachkommen bei einhaltung der
vertrage. Der kuropalates soll an der einnähme von Theodosiopolis oder anderer feindlicher städte
nicht gehindert werden; doch soll er sie dann nicht unumschränkt besitzen. — D: De adm. imp. 45:
202, 18 . — E : Bross. Géorgie, Add. 146/7; Ra. 497. 915
76 RomanoB I. 919/944

928 anfang — [Zwroj]; diexv7id>oazo; öierdt-aio: die bögen der Säulengänge in Kpl. sollen mit brettern
und türen geschlossen werden um die dort schütz suchenden „armen" gegen kälte und schnee zu
sichern. Die sog. ägxiai (sammelbüchsen) sollen dort aufgestellt und aus ihnen monatlich an die
„armen" geld verteilt werden; auch in kirchen sollen monatlich die tgifiioia (abgabe des armen-
pfennigs) stattfinden. Jeden donnerstag und freitag (Theoph. C.: „jeden tag") sollen drei arme mönche
beim K. einen freitisch genießen und je ein goldstück erhalten. — D: Theoph. C.f Rom., c. 27: 417,19;
L. Gr. 319, 8 ; Sym. M., Const., c. 38: 743,14; GMC, Const. c. 38: 909,,. — Chr.: Zeit der „großen
hungersnot." 616
928 (?) — ['Ogia/ioi-ngoaray/ia]; dicogiaaro xal ngoa£za$ev: gründun g einer herberge beim hause des Mau-
rianos mit stallen und mit unterkunftsräumen für diejenigen auswärtigen Untertanen, welche in der
hauptstadt ihr recht suchen. Bestimmungen über die Verpflegung der menschen und pferde. —
D: Theoph. C., Rom., c. 44: 430,,. 617
ca. 928 (?) — ['OgiopSs]; öicogioaxo: Stiftung für das vom K. gegründete klostqr Myrelaion, in dem er be-
graben sein will; es sollen dort täglich 3000 brote verteilt werden. — D: Theoph. C., Const., c. 44:
430, 18 ; (Kedr. II, 319,s). 618
ca. 928 (?) — ['Ogta/wJc]; ¿icogioazo: jeden donnerstag und freitag soll von den truppen des Praetoriums, der
Chalke und der Numeri jeder mann 15 folles (ca. 1 / 10 goldstück) und am karfreitag ein goldstück
erhalten. — D: Theoph, C., Const., c. 44: 430,„; (Kedr. II, 319, u ). 619
ca. 928 (?) — [Tvnoq\, dtexvncaaer; dimgioato: die klöster Olympos, Kyminas, Athos, Barachaios, Latros,
Chryse Petra erhalten jährliche Zuwendungen. — D: Theoph. C., Const., c. 27: 418, M und 44: 430, l g ;
L. Gr. 320,,; GMC, Const., c. 39: 910,,. — Vgl. n..600. 620
929 — Gesandtschaft des rektors Johannes an den Bulgarenzaren Peter: scheinbar, um den austausch
der gefangenen zu bewerkstelligen, tatsächlich, um den bruder des zaren, Johannes, nach Kpl. zu
bringen. — D: Theoph. C., Rom., c. 28: 419,14; L. Gr. 320„ 6 : GMC, Const., c. 40: 910,S1. 621
ca. 931 dez./933 febr. — ngoaqxbv^ais; (ävayvcoatutöv): an die ptr. (wohl gelegentlich eine synode in Kpl.;
vgl. „6firjyvgi;u: S. 405, J : sie hätten wohl vor verschiedenen jähren den kaiserlichen prinzen Theo-
phylaktos zum ptr. (von KpL) gewählt, seine weihe aber stets wieder versohoben. Um nun der
kirche endlich einen hirten zu geben, ziehe der K. die kandidatur seines sohnes zurück und schlage
vor, einen anderen an seine stelle zu setzen, da er die wankelmütigkeit der ptr. sehe. — A: Ep.
Rom. II, 405/6 Sakk. — E: Sakk. Aeh. II, 393. — Chr.: Der brief paßt zeitlich am besten in die
thronvakanz des ptr.-stuhls. — Inc.: Kaiiv fib rjv ye xal Soiov... 622
ca. 931 dez./933 febr. — [rga/ifiata]: an den metropoliten Anastasios von Herakleia um diesen wegen der
weihe des Theophylaktos zum ptr. zu beruhigen. — A: Hs. in einem cod. Patm. erwähnt bei Sakk.
AeXr. I, 657. — Chr.: Theophylaktos wird ptr. 931 dez. (930 aug. -J- 1 jähr 6 mon. interregnum); er
wird vom päpstlichen legaten eingesetzt 933 febr. 2. 623
ca. 932/6 — [Jussio]; jussit: auf antrag des ptr. von Jerusalem (Anastasios? Christophoros?): alle juden sollen
getauft werden. — D: Ep. Petri Candiani II. ad Henr. I. imp.: Dü. Ber. 158,90. — E: Kretschm.
I, 107. — Chr.: Dü. a.a.O. 74. 624
933 nach febr. — rgdfiftata (text der urk.): an den papst Johannes XI. durch den protospatharios und
asekretis Anastasios und den protonotarios der Hagia Sophia Orestes: der K. hat durch die bischöfe
Madelbert und Leo, sowie Sergius und Petrus das schreiben des papstes erhalten, da« auch die
anerkennung des kaiserlichen prinzen (Theophylaktos) auf dem ptr.-stuhl und ein mit der östlichen
lehrmeinung übereinstimmendes glaubensbekenntnis enthalten hat. Bezüglich der einsetzung des
neuen ptr. betont der K., daß diese wähl überlegt sei, überdies einer bestätigung von Rom nicht
bedürfe. Mit den nach langem aufenthalt (in Kpl.) Heimkehrenden päpstlichen legaten läßt der K.
seine gesandten abgehen, welche dem papste noch mündlich berichten sollen. Um die geltung der
einsetzung des neuen ptr. (Theophylaktos) auch nach dem tode des K. zu sichern, sollen die priester
aller Städte der römischen kirche zusammentreten und ein auch vom papst zu unterzeichnendes
Zustimmungsdekret verfassen, welches dann in der Hagia Sophia niedergelegt werden soll. Der K.
wird sich, der bitte des papstes entsprechend, der römischen kirche geneigt zeigen. Wegen der
vom papste angeregten verschwägerung schlägt der K. vor, daß die mutter des papstes (Marozia)
sich mit ihrer tochter nach Kpl. begeben oder ihr kind sonst zuverlässigen leuten zur überfahrt
anvertrauen möge. — A: Ep. Rom. II, 395/400 Sakk. — E: Sakk. a. a. o. 388/92; Marc 84. —
Inc.: To ygdpfia xrjg vfi&v &g%iegaxixfjg del-dfievoi paxagioTTpcos... 625
Romanos L 919/944 77

nach 934 april — (1.) Gesandtschaft des patrikios und protovestiarios Theophanes zu den (in Thrakien stehenden)
Ungarn, um einen gefangenenaustausch zu bewerkstelligen. — D: Theoph. C., Rom., c. 37: 423 (1 ; L. Gr.
322,„0; Sym. M., Const., c. 44: 746, s ; GMC, Const., c. 48: 913, l g ; Kedr. II, 316,,. — E: Ra. 358;
Vas. II, 236; Szalay I, 36/7; Sayou 42. — Vgl. n. 640. 626

934 aug. — XgvaößoviXos JLc'yos: die chrysobulle früherer kaiser für den Athos, insbesondere die Privi-
legien des Johannes-Kolobuklosters werden bestätigt. Der „sitz der alten" (Pyrgudia) erhält immu-
nität von jeder weltlichen und geistlichen gewalt. — Orfg.: Protaton (Langl. 31). — A : Philoth.
bei Usp. HI, 299; russ. übs.: 49; Kall. 33/4; Ged. Ath. 84; aus cod. Pantel. 281: Neos Hell. 9,155/6. —
E: Müll. Ath. 147/8 = Jus III, S. XV, n. 7; Mey. Hu. 30/1; Vo. Mac. 66. - Chr.: Usp. 49/50
datiert auf 919/20. Doch kommt nach der ind. (7) und den als K . genannten Romanos, Konstan-
tinos, Stephanos und Konstantinos nur 934 in betracht. Der ansatz im cod. Pantel. 281 auf 942
beruht auf der falschen gleichung: weltj. 6442 — 942 christl. jähr. — Das chrysobull trägt nach
Philotheos' beschreibung ein bleisiegel (welches dann sicher nicht zugehörig ist). — Inc.: To taig
äya&ms jigaieoiv InaxoXov&eiv . . . 627
934 sept. — Neagä (überschr.); vöfwg (text d. urk.: Jus HI, 245,s); diata&s (text d. urk.: Jus HI, 251,99):
jedermann im reiche soll über b e s i t z z u w a c h s irgendwelcher art ungehindert verfügen. Wenn aber
die not der zeit zur Veräußerung treibt, so steht der kauf zunächst den grundbesitzenden bauern
(xrrjxoQeg, oixrjxoQeg) der gemeinsamen oder angrenzenden grundstücksmasse frei (vgl. n. 595). Es
darf also kein magistros mehr oder patrikios, noch ein strategos, kein ziviler oder militärischer be-
amter, kein Senator, kein beamter der thomenVerwaltung in oder außer dienst, kein metropolit, erz-
bischof, abt oder geistlicher beamter, auch kein prokurator der kaiserlichen domänen weder für sich
noch für den staats- oder kirchensäckel, weder selbst noch durch mittelspersonen sich den besitz
liegenden gutes durch kauf, geschenk, erbschaft oder auf ähnliche weise verschaffen. Solcher erwerb
ist an den vorbesitzer bzw. die nächstnäherberechtigten zurückzugeben. — Wer sich (von den oben
erwähnten vornehmen) seit der verflossenen 1. indiktion (927 sept. 1) bei gelegenheit der hungersnot
derartigen besitz angeeignet hat, soll ihn zugunsten des vorbesitzers bzw. dessen erben oder „steuer-
genossen" gegen erstattung des kaufpreises verlieren. Für besserungen soll von solchen, die bezahlen
können oder wollen, geldentsbhädigung geleistet werden, andernfalls kann das zur besserung ver-
wendete material zurückgenommen werden. — Diese bestimmungen gelten für erwerbungen aus regel-
rechtem kauf. Geschenke, erbschaften usw. (an „mächtige") sind ungültig, wie früher (s. n. 595) be-
stimmt; hiebei soll die gesetzwidrigkeit des erwerbs nicht weiter untersucht, das grundstück aber
dem vorbesitzer bzw. dessen erben oder steuergenossen ohne entschädigung herausgegeben werden.
— Von der erstattungspflicht sollen auch diejenigen nioht ausgenommen sein, welche früher ein be-
scheidenes los hatten und (durch die grundstücksverkäufe) etwa wohlhabend geworden sind. — Wer
v o r «lern termin (927 sept. 1) („armen"-) güter erworben und seinen besitz inzwischen nicht ver-
größert hat, soll diese güter behalten, doch am mehrerwerb in gleicher weise verhindert sein. Wer
sich aber den nachbarn gegenüber bedrückungen zuschulden kommen läßt, soll zur strafe ebenfalls
sein eigentum verlieren. — Ist der kauf (der „armengüter") seinerzeit ohne zwang und zu ange-
messenem preis erfolgt, so soll unter berücksichtigung der Vermögenslage des vorbesitzers auch die
rückzahlung an die abtretenden bzw. deren erben oder steuergenossen in angemessener weise er-
folgen, von vermögenden sofort, von ärmeren ohne bedrückung in einem Zeitraum von 3 jähren.
— Da viele leute von den „armen" güter zu Schleuderpreisen erworben haben, so sollen sie, wenn
sich herausstellt, daß der augenblickliche wert den seinerzeit gezahlten preis ums doppelte über-
schreitet, die güter ohne entschädigung zurückerstatten. — Ist dies nicht der fall, liegt aber doch
eine Übervorteilung des vorbesitzers vor, so soll, wenn der bisherige gewinn aus den gütern dem
gezahlten preise gleichkommt, nichts erstattet werden, sonst die differenz. — Das gesetz gilt auoh
für die klöster. Sie erhalten, wenn einer, der mönch geworden ist oder es werden will, ein grund-
stück einbringt, nicht das grundstück, sondern den preis. — Alle vorher genannten „mächtigen",
welche nach erlaß des gesetzes armengüter erwerben, verlieren den besitz an die vorbesitzer und
zahlen den preis an die Staatskasse (poena dupli), im uneinbringlichkeitsfalle geben sie die güter
zurück und erleiden entsprechende strafe. — A : Leuncl. Nov. Const. 37/43; ders. J G R H , 158/65;
Labb. 1/23; Jus K I , c. 3, n. 5: 242/52. — D: Zahlreiche stellen, notiert'Jus HI, 242, A. 1. — E:
Ra. 91; Bu. zu Gibb. V, 205 und app. 11: 533 (ansatz S. 209: 935; S. 533: 934); Ha. UBV 164/5;
Zach. GGRR 266; Monn. M6d. 67; 311 ff.; Sic. 103/4; Plat. 137. — Chr.: Die Zeitangaben differieren
stark in der Überlieferung; die größte Wahrscheinlichkeit hat die angabe der Synopsis „I. classis"
78 Romanos I. 919/944

(Jus III, 243, A. 5); hier stimmen auch indiktions- und weltjahr, sowie die kaiser, welche die novelle erlassen,
überein. Der ansatz Zach, auf 935 beruht auf dem bei ihm häufigen versehen, daß er das weltjahr mit
dem januar beginnen läßt. — Diktat: Magistros Kosmas. — Inc.:'Av&Qa>7iotg lazt fi^cordv . . . 628
935 — (Gesandtschaft) des prothospatharios Epiphanios zum könig (Hugo) von Italien mit geld und ge-
schenken: Hugo möge die aufständischen fürsten Landulf und Atenulf (von Capua und Benevent) und
Waimar und Waifar (von Salerno) bekämpfen und die eroberten platze dem strategos von Langobardia
einhändigen. — D: De cerem. II, 44: 661,.. — E: Ra. 310/1; Ha. HI, 2, 229; Gay 211. 629
935/6 — rgdfi/uata: an den aQx<av zwv agxovrcov Gagik (Kakikios) (von Vaspurakan) durch den spa-
tharokandidatos Konstantinos: Gagik möge sich zum Fatimiden Ishid begeben (wohl um ein abkommen
mit diesem zu vermitteln). — D: Ep. Rom. II, 407, 99 . — Chr.: Solange ASot H. regiert (bis 929),
wird nur dieser &q%cov xmv aQ%6vxa>v genannt; Gagik erscheint z. b. De adm. imp. 43: 187, 15 neben
ASot ohne diesen titel. Da ASot II. ohne söhne starb und Gagik nach seinem tode den thron an
Abas vergab, ist es wohl möglich, daß er, doch frühestens 929, die würde des äQ%a>v zwv äQxovxonv
erhielt. Gagik stirbt aber nach Justi, Nam. 207 und 416 im jähre 936. So muß sowohl dieses
schreiben als n. 631 gegen die annahme Vas.II, 264/5 vor 936 angesetzt werden; ist aber der brief
an Muhammed-ibn-Tugdj gerichtet, wie aus den nach n. 631 bestehenden beziehungen wahrscheinlich
ist, so haben wir als weiteren terminus post quem das jähr 935 als regierungsbeginn dieses emirs. 630
935/6 — rgä/i/xa (text der urk.); ßovkla XQvorj (?) (De cer. 689, 1B ): an den emir von Ägypten (Muhammed-
ibn-Tugdj (?)): der K. hat vor einiger zeit durch den spatharokandidatos Konstantinos den &Q%WV
TCÖV &Q%6VTO>V Gagik (von Vaspurakan) veranlassen wollen sich (im namen des reiches) zum emir zu
begeben. Da indes ein hindernis eingetreten ist, sendet der K. das schreiben direkt an ihn. Wenn
der emir in freundschaft mit dem reiche leben will, möge er seine gesinnung durch einen zuver-
lässigen mann zum ausdruck bringen lassen; er soll dann zum SQ%mv zcöv dgjjfSiTeov ernannt und dem
Gagik und dem magistros Apasekios, sowie den übrigen fürsten des ostens vorgesetzt werden. Wenn
er es aber vorzieht, selbst nach Kpl. zu kommen, soll er feierlich zum patrikios, anthypatos und
strategos eines von ihm zu wählenden themas ernannt und reich beschenkt werden. — A : Ep.
Rom. II, 406/9. — D: De cer. II, 48: 689, l? . — E : Sakk. ¿sXz. H , 393/4; Vas.H, 264/6 (mit teilw.
russ. übers.); ders. Str. 143; Marc 29 nimmt irrtum in der adresse an; das schreiben sei an einen
armenischen fürsten gerichtet). — Chr.: S. bemerk, zu n. 630. Wenn wir etwa einjährige dauer der
reise annehmen, so könnte der gesandte noch vor bekanntwerden des todes des Gagik Kpl. verlassen
haben und ca. anfang 326 heds. (937 nov. 8) beim emir angelangt sein; dann könnten die schreiben
n. 631 und n. 632 identisch sein, was sich insbesondere deshalb empfiehlt, weil De cerem. 689,1B
von „dem" z. zt. des Romanos und Konstantinos an den emir von Ägypten gesandten chrysobul!
die rede ist. — Goldbulle von 18 exagien. — Diktat: Theodoros Daphnopates. — Inc.: 'O äXrjdrjs
xal tikeioe äv&gmnos... 631
937 nov. 8/938 okt. 28 — IIhcmo (arab.): an den Fatimiden Muhammed-ibn-Tugdj von Ägypten durch einen
ßaodtxoi mit geschenken. — Inhalt unbekannt. — D: Kitab-al-Ujun zu 326 heds.: fol. 167 T : Vas. II,
153; Vita Lucae min.: Mi. 111, 460 A. — E: Vas.II, 242/3. — Wohl identisch mit n. 631. 632
938 vor juli — Epistola litteris aureis (syr.) (Abulfar.); hhcmo no rpeneCKH sojiotomt. . . . (arab.: Sibt-
ibn- Djauzi) (die arabische Übersetzung des schreibens war in silbernen buchstaben geschrieben):
an den kalifen von Bagdad, Ar-Radi, mit geschenken: bitte um frieden und gefangenenaustausch.
— Der gefangenenaustausch findet 938 sept. am flusse Lamus statt. — D (mit anführung wörtlicher
stellen): Sibt- ibn-Djauzi zu 326 heds.: Vas. pril. H, 129; Zahabi zu 326 heds.: Vas. pril. H, 164; Ibn-
Kethir zu 326 heds.: fol. 264T: Vas. pril. H, 169; Abulm. zu 326 heds.: II, 283/4 Juynb.; Vas.
pril. II, 181; Abulfar. Chr. syr. zu 1249 = 326 heds.: 190Br.-K.; Cod. Goth. bei Weil H, 674, A. 2;
(Mas. zu 326 heds.: IX, 360 Barb.; Vas. pril. H, 41); (Mas. austauscht 11: Vas. pril. H, 169); (AI Bir-
zali zu 326 heds.: Vas. pril.H, 169); Ibn-al-Atir zu 326 heds.: VIH, 264 To.; Vas. pril. H, 113);
(Ibn-Chaldun zu 326 heds.: HI, 409 Bul.; Vas. pril. H, 171); (Eutych. H, 529/31: Mi. 111, 1156 A).
— E: Ra. 423; Vas. H, 241/2. — Inc. (verschieden im Wortlaut, doch dem sinne nach gleich):
Kor^a floimio go n a c i . . . (arab.: Sibt--bn-Djauzi); Quia amore tui quieti sumus . . . (syr.: Abulfar.) 633
939 okt. 18/ 940 okt. 5 — ÜBCmo (arab.): an den emir Seif-ad-Daulah von Aleppo, der in reichsgebiet
eingefallen ist. — Der inhalt des schreibens erregt den zorn des emirs. — D: Ibn-Zafir zu 328 heds.:
Vas. pril. H, 83. 634
Romano« L 919/944 79

ca. 940 — rgd/ijua ßaodtxöv: an den strategos von Hellas, Krinites Arotras: Übertragung der Strategie (des
themas) Peloponnesos. — D: Vita Luoae min.: Mi. 111, 468 D. — E: Hopf 135; 136 (Chronol.!) 635
ca. 940 — (Kiievan): an den strategos Krinites des themas Peloponnesos: er solle die aufständischen Ezeriten
und Milinger mit krieg überziehen, unterwerfen und ausrotten. — D: De adm. imp. 50: 222, 14 . 636
ca. 940 — XQvooßovXhov: für die Ezeriten und Milinger auf deren eingäbe: sie sollen nur den früheren (ge-
ringeren) tribut zu entrichten haben, die Ezeriten 300, die Milinger 60 goldstücke. — D: De adm.
imp. 50: 223, a8 . — F: Fi. II, 304; Zach. GGRR 25. 637
k. v. 941 august — H(¡¿ota£tg: an den asekretis, epoptes und inoyQoupevs von Thessalonike, Thomas Kaspakes:
er solle das verfallene brachland (xXaafxaiixrj yrj) auf Pellene, auch Kassandra genannt, an interessenten
aus dem thema Thessalonike verkaufen. — D: Verkaufsurk. des Thomas Kaspakes v. 941 aug.:
Laur. Viz. Vr. V, 484, 80 . 638
k. v. 941 aug. — XgvaößovXlov: in derselben angelegenheit: Laur. Viz. Vr. 5 (1898), 484, 35 . 639
943 — (2.) Gesandtschaft des patrikios und parakoimomenos Theophanes zu den Ungarn zum abschluß
eines 5 jährigen f r i e d e n s . — D: Theoph. C., Rom., c. 45: 430,,,; L.Gr. 325, g ; Sym. M., Const., c. 47:
748, a ; GMC, Const., c. 53: 917,,; Kedr.H, 319,„; Nest. 27: 24, 4 Mikl.; 35, 8 L£g. — E: Mur. 1,514;
Herg. HI, 706. — Vgl. n. 626. 640
943 ca. aug. — Epistula (El. Nis.): an den kalifen von Bagdad Mutaki um das schweißtuch Christi aus
der kirche von Edessa (Roha) zu erbitten; dafür wird freilassung einer gewissen zahl arabischer
gefangener angeboten. — Mutaki befiehlt nach befragung der rechtsgelehrten die auslieferung der
reliquie. — D: Ibn-al-Atir zu 331 heds.: VIH, 302 To.; Vas. pril. H, 113; Jahjah bei Roz. 395;
El. Nis. zu 331 heds. (1253 Sei.): 145 Baethg.; 1 0 1 , u Br.; Abulfar. Hist. dyn. zu 331 heds.: 201 Poe.;
H, 58 B.; ders. Chron. syr. zu 331 heds.: 192 Br.-K.; Abulfe. zu 331 heds.: H, 423; Alm. zu
331 heds.: 213/4 E. — Chr.: Die angaben der griechischen und arabischen quellen über die erwer-
bung des schweißtuches Christi durch Romanos lassen sich gut vereinbaren, vor allem durch die
mitteilungen des von Rozen entdeckten Jahjah von Alexandreia, des fortsetzers des Eutychios. Da-
nach boten die Edessener nach einschließung ihrer Stadt durch Kurkuas gegen auslieferung von ge-
fangenen die herausgabe des schweißtuches an die Rhomäer an, sandten jedoch (nach Abulfar. und
Abulfe. taten dies die R h o m ä e r ) an Mutaki eine gesandtschaft, um dessen einverständnis zu er-
holen. In Bagdad fanden lange beratungen statt, bis endlich die erlaubnis erteilt wurde. Setzen
wir die belagerung Edessas, welche am ende eines feldzugs stattfand, in das e n d e des j. 331 heds.,
also gegen 943 sept., die auslieferung dagegen anfang 944 (das ereignis wird bei Kedr. a. a. o. nach
dez. der 2. indiktion erwähnt), so dürfte sich etwa das richtige ergeben (vgl. Jahjah bei Vas. pril. H,
61/2). 944 aug. 15 langte das schweißtuch in Kpl. an. 641
943 ende/944 anf. — Gesandtschaft des protospatharios und strategos von Langobardia Paschalios zum
könig Hugo von Burgund um dessen tochter (Berta-Eudokia) für den söhn Konstantinos' (VH.), Ro-
manos (IL), zu freien. Es wird dafür die gestellung von schiffen (gegen die Araber von Fraxinetum)
zugesagt. — D: Theoph. C., Rom., c. 46: 4 3 1 , „ ; L. Gr. 325,,; Sym.M., Const., c. 48: 748, 8 ; GMC., Const.,
54: 917, K e d r . H , 319,,; Liutpr. Ant. V, 14: S S I H , 330, 4g ; (De adm. imp. 26: 118,,). — E:
Mur. I, 515; Herg.IH, 707; Ra. 311; Kö-Dü. 115; 134; Myst. 15. — Chr.: Da bis zur Überführung
der braut noch ein gesandtschaftswechsel nötig ist, die hochzeit aber schon 944 sept. stattfindet, so
muß die gesandtschaft des Paschalios an den anfang der 2. ind. gerückt werden. 642
944 — Gesandtschaft an Hugo von Burgund mit vielen geschenken und feuerschiffen: das anerbieten
des königs, die nicht von adliger mutter abstammende Berta dem jungen Romanos zur ehe zu geben,
wird angenommen. — D: Liutpr. Ant. V, 14: SSIH, 331, 5 . — Chr.: s. n. 642. 643
944 anfang — XQvaoßovXJuov (Theoph. C.); %Qvo6ßovXXa (GMC); XQVOCßovXXov (Sym. M); arpgayk XQvafi
(Kedr.): für Edessa (Roha): gegen auslieferung des schweißtuches Christi (vgl. n. 641) wird der Stadt
zugesichert, daß sie bei den streifzügen des reichsheeres von plünderung verschont bleiben solle; an
die Araber werden 200 arabische gefangene zurückgegeben und 12000 silberstücke gezahlt. — D:
Theoph. C., Rom., c. 48: 432, 10 ; L. Gr. 3 2 6 u ; Sym.M., Const., c. 50: 748, M ; GMC, Const., c. 56: 9 1 8 , ;
Kedr. I, 313, s a ; (H, 319, 18 ); Narr, de im. Edes.: Mi. 113, 445, XXH; (Zon. XVI, 20: IV, 65, a D.);
Jahjah zu 331 heds.: Vas. pril. H, 62; Roz. 395/6; Mich. S. XII, 3: IH, 1 2 3 , — E: Roz. 055/057;
Vaa.H, 250/6; Dobschütz Christ. 152ff. 644
80 Romanos I. 919/944 — Konstantinos VII. 944/959

944 sept./dez. — Aia&fjxai: als nachfolger bestimmt der K. an erster stelle Konstantinos (VII.), an zweiter
und dritter stelle dessen söhne, deren kompetenzen genau abgegrenzt werden. — D: Theoph. C.,
Born., c. 52: 435, a . — E: Hi. B. St. 272, A. 1 bezweifelt die richtigkeit der quellennachricht. 645
944 vor dez. 16 — Gesandtschaft an den Bussenfürsten Igor nach Kiev um diesen zum abschluß eines
friedensvertrags zu veranlassen. — Igors gesandte begeben sich zu diesem zweck nach Epl. — D:
Nest. 27: 2 5 , M i k l . ; 35, 8A L6g.; Lavr. IStop. II: Sobr. rasak. 16top. I, 19; 23 und die übrigen jahr-
bücher. — E: Vgl. n. 647. 646
944 vor dez. 16 — F r i e d e n s v e r t r a g mit dem Russenfürsten Igor durch dessen (namentlich aufgezählte)
bevollmächtigte in Kpl.: Beeidigung des freundschaftsversprechens. Bussische gesandte und kauf-
leute sollen im reiche in unbeschränkter zahl zugelassen sein, doch eine urkunde des fürsten mit
angabe der zahl ihrer schiffe bei sich führen; sonst sollen sie verhaftet und der fürst benachrichtigt
werden; setzen sie sich zur wehr, so sollen sie getötet werden; fliehen sie nach Bußland, so soll
der fürst benachrichtigt werden und nach ermessen verfügen. — Es folgen die bestimmungen des
abkommens von 907 in Wiederholung (s. n. 549). — Der (den russischen ankömmlingen in Kpl.)
beigegebene beamte ist mit ihrem schütze beauftragt. Ein Busse darf nur um 50 goldstücke seide
kaufen, die vom beamten zu plombieren ist. Die Bussen sollen in Kpl. für die heimfahrt hinrei-
chenden unterhalt bekommen, dürfen aber nicht den winter über in Mammas bleiben. Aus Bußland
oder aus dem quartier Mammas entflohene sklaven sollen im reiche gesucht und aufgegriffen werden.
Findet man sie nicht, so sollen nach eidlicher tatbestandsaufnahme 2 goldstücke für den sklaven
vergütet werden (aus der Staatskasse). Flieht ein sklave unter mitnähme von (griechischer) fahrnis
nach Bußland, so werden bei rückgabe für die unversehrte fahrnis noch 2 goldstücke eigens vergütet.
Diebstahl von beiden Seiten wird mit restitutio dupli bestraft; bringt ein Busse reiohsangehörige
kriegsgefangene (aus einem anderen land) mit, so erhält er: für jugendliche erwachsene je 10 gold-
stücke; für erwachsene mittleren alters je 8 goldstücke; für kinder und greise je 5 goldstücke. Bussen,
welche sklaven innerhalb des reiches sind, können für je 10 goldstücke losgekauft werden; hat ein
Bhomäer sie gekauft, so muß er den preis ersetzt erhalten, den er unter eid als kaufpreis angibt. —
Der Bussenfürst verpflichtet sich die Chersones nicht anzugreifen. Er stellt auf verlangen diejenige
anzahl Soldaten, welche gefordert wird. Griechische schiffe in seenot dürfen bei strafe von den Bussen
nicht bedrängt werden (vgl. n. 556). Den bewohnern der Chersones ist an der mündung des Dnjepr
der fischfang gestattet. Die Bussen dürfen den winter nicht in Bialobereg (Eijioöepejrae) oder
Hagios Aitherios (ETepaft CBaTHit) zubringen. Die Chersones soll von den Bussen gegen die
schwarzen Bulgaren geschützt werden. — Delikte von reichsangehörigen (in Bußland) dürfen nicht
vom Bussenfürsten, sondern müssen nach Verfügung des K. bestraft werden. Mörder sollen (auf beiden
seiten?) von den verwandten ergriffen und getötet werden. Ist der mörder wohlhabend und ent-
flieht, so erhalten die angehörigen des opfers das vermögen des mörders; ist der mörder ein „armer",
so soll er (von staatswegen) ergriffen und getötet werden. Verletzungen werden bei wohlhabenden
mit 5 pfund silbers, bei „armen" mit dem erlös aus dem verkauf ihrer habe gesühnt; dazu sollen arme
schwören, daß sie nicht unterstützt werden könnten. — Der vertrag — in doppelter ausfertigung
geschrieben — wird von beiden Seiten beschworen. — B (altslav.): Nest. 27: 25, l g /30, 1 1 Mikl.; 36,,/41, g
L6g.; Lavr. lgtop. zu 6453: Sobranie 19/23; VIad.-Bud. 1,1/22. — E : Fi. II, 342/3; He. 168; Ba. 366;
386; Sol.1,120; Best.1,76; 87/90; Wilk. 104; Schlumb. Ep. 1,166ff.;Parg.Mam. 208/9; Dimitriu 545ff.;
über die Vergütung für gefangene: Andr. At]/i. olx, 570; über juristische fragen: Götz, Leop. Karl,
Das russ. B e c h t l (1910), 144/6; 171 f.; 234/9. — Inc.: MH o r t pofla pyCKaro . . . Mrop-B . . . 647
ca. 9 4 4 — [JiarvTicoois]; TVTUOOOS: für das vom K. wiederhergestellte und dem mönche Sergios als abt über-
gebene kloster Panteleemon werden jahreszuschüsse aus Staatsmitteln (ooXifivia) festgesetzt. — D:
Theoph. C., Bom., c. 50: 433, l t . 648
Konstantinos VII.
9 4 4 dez. 1 6 / 9 5 9 n o v . 9
Mitregenten: Stephanos: 944 dez. 16/945 jan. 27
Konstantinos: 944 dez. 16/945 jan. 27
Bomanos (II.): seit spätestens 948 frühjahr (vgl. n. 657)
945 jan. 2 7 / 9 5 2 / 3 — XgvooßovXXtov: für den kuropalates (Smbat) von Iberien (Georgien) (f 958): die-
jenigen plätze, welche Smbat und sein neffe, der magistros Adernerseh (1961), aus eigner kraft den
Arabern abnehmen können, sollen sie zu eigen behalten. — D: De adm. imp. 45: 203, 14 . — E: Bross.
Konutantinoa VU. 944/959 81

Géorgie, Add. 147; Ra. 497. — Chr.: Das chrysobull ist in der avxoxQaxoQela nach dem stürze des
Romanos verfaßt und vor der herausgabe von De adm. imp. (962/3 nach Ba. 172). 649
945 b. n. jan. 27 — [IlQÔcxayfiaY, dttogtaaro: an den eparchos {xrjç nôAemç) Theophilos: dem patrikios und
ànoôofieoxixbç iâ>v oxolœv Johannes Kurkuas und dem magistros Romanos Saronites sowie anderen
vornehmen familien soll der durch ein erdbeben entstandene schaden ersetzt werden. — D: Theoph.
C., Const., c. 8: 441, l t . 650
945 ca. sommer — Gesandtschaft an den deutschen könig Otto L mit geschenken. — Zweck Unbekannt
(wahrscheinlich um die absetzung des Romanos und seiner söhne anzuzeigen). — Empfang der ge-
sandtschaft: okt. 31. — D: Ann. Quedl. zu 944: SS III, 56, M ; Ann. Hild. zu 945: SS III, &6,g7; Lamb.
zu 945: SS III, 67, M ; Ann. Prag, zu 945: SS III, 1 1 9 , — E: Ba. 314; Kö.-Dü. 133; Myst. 17 (an-
satz: 944); Vas. II, 263; Ott. 126d. 651
946 — Xgvaößoviioe X6yoç: für das Prodromoskloster' in Thessalonike. — Orig.: Iberonkloster (Langl. 36).
— E: Müll Ath. 148 = Jus III, S. XV, n. 8; Marc 96; vgl. Jus i n , s. XIX, n. 47. 652
946 vor sept. — Gesandtschaft des (mönches?) anthypatos, patrikios und „mystikos" (lies „domestikos")
Johannes (Kurkuas) (und des magistros Kosmas) zu dem emir von Ägypten und Syrien Ishid nach
Damaskos, um einen gefangenenaustausch zu bewerkstelligen. —- Dieser findet im oktober am flusse
Lamus statt. — D: Mas. zu 336heds.: IX, 360 Barb.; Vas. pril. II, 42; (Ibn-al-Atir zu 335 heds.:
v r n , 352 To.; Vas. pril. II, 114); (Abulm. zu 336 heds.: II, 318 Juynb.; Vas. pril. II, 182); (AI Birz. zu
335 heds.: Vas. pril. II, 169); Theoph. C., Const., c. 9: 443, r — E: Ba. 426; Herg. III, 709; Hi. B. St.
289; Vas. II, 265. 653
947/9 aug. 1 — Litterae: an den könig Berengar von Italien durch den „comes curtis" Andreas: der
K. wünsche herzlich einen gesandten Berengars bei sich zu sehen. Bei dessen rückkebr solle
Berengar erkennen, wie hoch der K. ihn (Ber.) schätze. — D: Liutpr. Ant. VI, 2: SS III, 337, M .
654
947/9 aug. 1 — Litterae commendaticiae: an denselben Berengar: Berengar möge für Lothar II. (f 969),
den brader der Berta-Eudokia (gemahlin des jungen Romanos), ein treuer Sachwalter sein. — D:
Liutpr. Ant. VI, 2: SS. III, 337,8S. — E: Ra. 312; Myst. 20. — Chr.: Regierungsantritt Berengars: 947;
abreise des Liutprand, welcher die erbetene gesandtschaft ausführt: 849 ca. aug. 1. 655
947 märz — Nsagd (überschr.): es ist bekannt geworden, daß die „mächtigen" des themas Thrakesion
(so nach synopsis „I. cl." app.; andere abschrift, hrsg. von Witte bei Heimbach, Anecd. £1, 273:
„Anatolikon") in mißachtung des kaiserlichen erlasses (n. 628) sich durch Schenkung, erbschaft
u. dgl. in den besitz von g r u n d s t ü c k e n setzen. Das gesetz bleibt für alle derartigen fälle,
die zeitlich zwischen die 1. indiktion (927 sept.) und den beginn der alleinherrschaft Konstantinos'
(945 jan. 27) fallen, in voller geltung: geschenke, tausch und auf umgehung berechnete ab-
machungen sind nichtig, wobei die veräußerer keine eintreibung etwa von den erwerbern ge-
leisteter Zahlungen zu fürchten brauchen. Tausch wird rückgängig außer gegen den willen eines
„armen", der etwa durch den tausch selbständig geworden ist; kauf wird ungültig unter sofortiger
rückerstattung des Objektes an den veräußerer bzw. dessen erben oder steuergenossen; bezüglich
der rückzahlung des kaufpreises müssen die p e r s o n e n berücksichtigt werden: ist der erwerber ein
weltlicher oder kirchlicher „mächtiger", der veräußerer ein armer, d. h. ein mann mit weniger als
50 goldstücken vermögen, so unterbleibt die rückvergütung des kaufpreises; ist der veräußerer ein
gutsituierter mann, also mit mehr als 50 goldstücken vermögen, so soll er wie die freien gemeinden
(6/jtâdeç) eine frist für die rückzahlung genießen, und zwar von drei jähren, auch wenn er scholarios
ist oder zum (unteren) kanzleipersonal gehört; ist der veräufierer eine selbständige bauerngemeinde
(ôfiâç), so soll er so lange aufschub erhalten, als nach dem ermessen des (über die angelegenheit
befindenden) richters die zeit beträgt, innerhalb deren aus dem ertrag des gutes der preis bequem
bezahlt werden kann. Liegt gewalt vonseiten der erwerber cfder deren untergebenen vor, so soll kein
preis vergütet werden, auch wenn der erwerber kein „mächtiger" ist. Die ärmeren klöster sowie
die erwerber aus den kreisen der städtischen spatharioi und unteren beamten sollen, wenn sie ohne
anwendung von gewalt und ohne Zuhilfenahme von beziehungen zu „mächtigen" erworben haben,
preis und besserungskosten rückvergütet erhalten; wenn sie die besserungskosten nicht erhalten
können, dürfen sie das material zurücknehmen, soweit dies ohne Schädigung der urfiprünglichen
Verfassung des grundstücks geschehen kann. Kann der Schuldner (des rückzuerstattenden kauf-
82 Konstantine» VII. 944/959

preises) nach der rückgabe des grundstückes nicht zahlen, so bleibt das grundstück auf so viele
jähre verpfändet, als aus dem reinertrag für rückzahlung des kaufpreises und der besserungskosten
sich als hinreichend ergeben, wobei das grundstück im besitz des Schuldners (veräußerers) bleibt;
der gläubiger kann sich die Zahlung durch eine urkunde sichern. Hat der rückerwerber aus anderen
einkünften genügend mittel zum leben, so soll er den ganzen ertrag (aus dem grundstück) (zur
deckung der schuld) abführen; sonst soll er das zum leben und zur bewirtschaftung nötige be-
halten und nur den rest abführen. — Ist eine Veräußerung von bessergestellten leuten einer freien
gemeinde an gleichgutgestellte oder an nur wenig geringere erfolgt, z. b. von scholarioi an stra-
tiotai, oder wieder von ärmeren an etwas bessergestellte, z. b. von bürgern ohne soldatengut an
scholarioi oder bureaubeamte, so soll die Veräußerung gültigkeit behalten und in zukunft haben.
Will jemand aus steuernöten oder um seiner an einen anderen ort sich verheiratenden tochter
mitgift zu geben, die er aus barmitteln nicht leisten kann, grundbesitz veräußern, so soll dies gestattet
sein, jedoch nur an gemeindegenossen bzw. an leute von dörfern derselben muttergemeinde (fitjzQo-
xcofiia) oder derselben dorfgemeinschaft (xmfirjxovQa). In gleicher weise muß das näherrecht (TCQOXI-
firjatg) berücksichtigt werden von „reichen" veräußerern denjenigen gegenüber, die mitbesitzer sind
und ohne deren weide, wasser oder berg nicht wirtschaften können; der käufer kann das grund-
stück erwerben und auf pertinenzen verzichten; ist das betr. stück jedoch ein bestandteil des
grundstücks, so muß er entweder das ganze erwerben oder auf das ganze verzichten. Der „arme"
käufer soll vier monate zeit erhalten für die Zahlung des preises, den ein anderer bietet oder der
geschätzt wird. — A: Leuncl. Nov. Const. 14/17; ders. JGR II, 142/4; Jus III, c. 3, n. 6: 252/6.
Epitomen notiert: Jus III, 252, A I . — D: Theoph. C., Const., c. 14: 447, 1 3 ; Kedr. II, 448, l g ; Jus III,
c. 3, n. 15: 282, u f l . — E: Ra. 91; 284; Ge. Kg. 84; Bu. zu Gibb. V, 209, A. 1; Zach. GGRR 266ff.;
270; Plat. 104; 140; Buss. II, 157. — Nach Theoph. C., Const., c. 10: 443, 1 8 wurden zur durchführung
der maßnahmen in die kleinasiatischen themen verschiedene hohe beamte entsandt; diese führten
offenbar verschiedene kopien der urkunde mit, woraus sich die Verschiedenheit der abschriften:
„Thrakesion"—„Anatolikon" am anfang erklärt. — Diktat: Quaestor Theophilos. — Inc.: Ilagä
7iolXä)v ävifiadev r\ bt &eov ßaaileta fiov . . . 666

948 ca. frühjahr — Lettere; nnCHO (arab.): an den herrscher von Spanien Abd-ar-Rahman-ibn-Muhammad-
an-Nasir nach Cordoba (durch den eunuchen Salomon: Liutpr.) mit vielen geschenken, darunter
einer Dioskorideshandschrift mit miniaturen und einem lateinischen Orosius, welche der Omeijade
beide gut werde brauchen können; bitte um freundschaftliche beziehungen. — D: Ibn-abu-Usajbiah zu
337 heds.: H, 47 Mü.; II, 607,, BAS; Vas. pril. II, 140/1; Ibn Chajan zu 338 heds. bei AI Makkari
II, 140 ff. Gay; Vas. pril. 187/9; Ibn-Chaldun zu 336 heds., ebenfalls bei AI Makkari II, 14Off. Gay;
Vas. pril. II, 187; Ibn Adari zu 334 und 338 heds.: II, 229 Do.; Vas. pril. II, 149; II, 231 Do.; Vas.
pril. II, 150 (es scheint sich bei Ibn Adari beide male um die gleiche gesandtschaft zu handeln);
(Liutpr. Ant. VI, 4: SS 3, 337, u ). — E: Murphy 93; Am. II, 219; Ra. 407; Gay 227; Vas. II,
272/5. — Chr.: Ibn-Abi-Usajbiah nennt als absender des schreibens „Armanius" = Romanos. In-
dessen ist durch die eingehende beschreibung des chrysobulls durch Ibn Chajan (bei AI Makkari
Vas. pril. II, 188/9) sicher, daß das futteral auf der einen seite die aufschrift trug: Kmvaxavtivos xal
'Pcofiavös maxol b XQWTW avxoxgdxogei ßaaikel'Pcoftaicov. Es bleibt also nur noch zwischen den
weit auseinandergehenden angaben der arabischen schriftsteller über den Zeitpunkt der gesandtschaft
zu wählen. Daß der Wochentag bei Ibn Chajan mit der übrigen angabe stimmt, will nicht viel
beweisen, da er vom schriftsteller nach jahres- und monatsdaten errechnet sein kann. Wenn Liut-
prand am 1. august 949 den Salomon, von einer gesandtschaft nach Spanien und Deutschland
zurückkehrend, in Venedig trifft, so hat es die größte Wahrscheinlichkeit, daß Salomon der „gesandte"
der arabischen schriftsteller ist. Ist Berta-Eudokia wirklich erst 949 gestorben, wie nach Kö.-Dü.
172, A. 3 in Krugs Chron. der Byz. bewiesen sein soll (mir unzugänglich), so kann, wenn dies an-
fang 949 geschehen ist, Salomon vor seiner reise nach Deutschland, vielleicht schon halb auf dem
rückwege aus Spanien nach KpL, den kaiserlichen auftrag zur brautwerbung bei Otto I. erhalten
haben, überdies steht dieser inhalt der gesandtschaft Salomons zu Otto I. nicht fest. Es fügt sich
also am besten, den empfang in Cordoba etwa august/sept. 948 anzusetzen (in diesen monaten
differieren die quellen nur wenig), was etwa einer abreise in Kpl. 948 frühjahr entspricht. 657
ca. 949 anfang (oder 948 ca. frühjahr) — Gesandtschaft des eunuchen Salomon an Otto I. nach Aachen
(vielleicht wegen der wiederverlobung des durch den tod der Berta-Eudokia zum witwer gewordenen
prinzen Romanos [II.]). — Die gesandtschaft wird 949 april 22 zu Aachen empfangen. — D: Flod.
Konstantin» VIL* 944/959 83

zu 949: SS III, 398, 4 ,; Ann. Hild. zu 949: SS III, 56, S1 ; Ann. Quedl. zu 949: SS III, 56, 6 1 ; Ann. Weiss,
zu 949: SS III, 6 7 , u ; Lamb. Ann. zu 949: III, 67, t 4 » (Ekk.: SS II, 123, S1); (Liutpr. Ant. VI, 4: SS III,
337,„). — E: Kö.-Dü. 171/2; Myst.17; Ea. 314; Ott. 174a; Hodgs.1,157/8. —Chr.: Vgl.n.657. 658
949 — Oesandtschaft des mönchs Nikolaos in begleitung des von Kpl. zurückkehrenden gesandten Higam
zu Abd-ar-Rahman III. nach Cordoba. — Inhalt unbekannt. — D: Ibn-abu-Usajbiah: II, 47 Mü.; Vas.
prü. H, 141. — E : Vas.H, 278; Jewish Encycl. VI, 249 (s. v. Hasdai); Grätz V, 342. 659
952 ca. sommer — Gesandtschaft (des asekretis Johannes Pilatos: Eedr.) za dem emir von Sizilien
AI Hasan nach Gerace um frieden zu schließen. Der f r i e d e kommt zustande: AI Hasan erhält
große Privilegien für eine moschee in ßhegion (Reggio) zugestanden. — D: Kitab-al-Ujun zu 341
heds.: Vas. pril. H, 154; Ibn-al-Atir zu 336 heds.: BASI, 421,, ( = Muratori Add. 107); Vas.pril.II,
116; Kedr. H, 359, 10 . — E: Ra. 44; Am.II, 243/4; Vas.H, 305/6. 660
953 anfang — Gesandtschaft zum fatimidischen kalifen von Kairwan Ismail al Mansur mit geschenken:
zur herstellung freundschaftlicher beziehungen und zum abschluß eines f r i e d e n s . — D: Kitab-al-
Ujun zu 341 heds.: Vas.pril.H, 154. — E : Vas.H, 306. 661
953 märz — ITHCMO: an den emir von Aleppo Seif-ad-Daulah (Chabdan) durch Basileios von Rhodos
mit der bitte um gefangenenaustausch. — D: Vaquidi zu Mutanabbi (z. j. 341 heds.): ed. Dieterici 497;
Hammer 251. — E: Vas. U, 291. 662
954 juni — Gesandtschaft des magistros Paulos Monomachos zum emir von Aleppo Seif-ad-Daulah
um einen gefangenenaustausch zu bewerkstelligen. — D: Mutan., ed. Dieterici 536/42; Hammer
273/6; Vaquidi zu 343 heds.: Diet. 536; Kedr. H, 331,„. — E: Vas.H, 294; Hi. B. St. 289. 663
955 ende — Gesandtschaft an Otto I. (wahrscheinlich nach Frankfurt): zweck unbekannt (vielleicht glück-
wünsche für die besiegung der Ungarn auf dem Lechfeld). — Die gesandtschaft wird 956 febr. 2
empfangen. — D: Widuk. HI, 56: SS III, 461, a 8 . — E: Kö.-Dü. 278; Ra. 358; Myst. 21 („956");
Szalay I, 43/4; Vas. H, 262. 664
956 anfang — Gesandtschaft an den emir von Aleppo Seif-ad-Daulah, zusammen mit abgesandten
der städte Tarsos, Adana und Massisa (Mopsuestia): mit der bitte um frieden. — D: Ibn Zafir zu
344 heds.: Vas. pril. H, 96; AI Aini zu 343 heds.: Vas. pril. H, 179. — E: Vas. H, 296. 665
956 — F r i e d e mit den Arabern von Afrika und Sizilien durch den patrikios Marianos (Argyros). —
D: Theoph. C., Const., c. 31: 454, s t ; 455, 6 ; Kedr. H, 360,,; Chron. Cantabr. zu 6464: H, 44 Cozza-
Luzzi; Vas. pril. H, 76. — E: Mur. I, 527/8; Ra. 415; Gies. I, 503; Hi. B. St. 289/90 (gibt 960 als
jähr an). 666
nach 956 — F r i e d e mit dem emir von Persien, an welchen der K. geisein sendet. — D: Theoph. C., Const.,
c. 32: 455, 14 . — E: Ra. 432; Hi. B St. 289. 667
957 april 4 / 958 märz 24 — Gesandtschaft zu dem fatimidischen kalifen Al-Muizz nach Kairwan mit
der bitte um frieden. — D: Kitab-al-Ujun zu 346 heds.: Vas. pril. H, 155. — E : Vas.H, 308. 668
958 —XQvoößovUog Aöyoe: über die besitzungen des Athosklosters Iberon. — Orig.: Iberonkloster (Langl.
36). — E: Müll. Ath. 148 = Jus HI, S. XV, n. 9; vgl. Jus. HI, S. XIX, n . 47. 669
ca. 958 — Gesandtschaft zu der eben aus Kpl. in die heimat zurückgekehrten Russenfürstin Olga nach
Kiev um sie an die versprochenen geschenke zu erinnern. — D: Nest. 31: 35, 3 J Mikl.; 49, l g L6g. —
E: Wilk. 112/3. 670
vor 959 nov. — [*OjKa/t<S?]; dicogioaxo: dem von der kaiserin Helene vor kurzem gestifteten fremden- und
altersheim Petrion, nun mit dem beinamen „der Helene", werden grundstücke, %QvooßovXha (wohl:
bestätigung älterer Schenkungen) und einkünfte zugewiesen. — D: Theoph. C., Const., c. 40: 458, 19 . 671
980 — Chrysobull für das Athoskloster Iberon. — D: "EyyQa<pov eines richters: Jus HI, s. XIX, n. 47. 672
? — Neagä vo/M&eata (Überschrift); edixrov (text: Jus HI, 266, 19 ): dem herkommen entsprechend wird
bestimmt: die g ü t e r , aus welchen die Soldaten ihren unterhalt beziehen, dürfen nicht verkauft,
sondern müssen in dem umfange erhalten werden, welchen der betr. dienst fordert; d. h. für berittene
als grundstück von vier pfund (gold) wert; ihnen gleichgestellt sind die marinesoldaten von Aigaion
Pelagos, Samos und die Kibyrrhaioten. Für die besoldeten matrosen der kaiserlichen flotte und
die übrigen flottenkontingente bleibt der bisherige satz von zwei pfund bestehen. Gesetzliche Ver-
erbung eines solchen auf seinem stand gehaltenen gutes, natürlich mit den daran haftenden verpflich-
D ö l g e r , RegesteD. 8
84 Konstantinos VII. 944/959

tungen (militärdienst), an aszendenten, deszendenten oder seitenverwandte, eheliche oder uneheliche


kinder oder ausländische erben ab intestato oder durch testament, auch zu ungleichen teilen — dienst-
grade (ä£uopcntxoi) ausgenommen — ist erlaubt; doch müssen, wie der gewinn, so auch die lasten unter
die (so entstehende) steuergenossenschaft verteilt werden. — Die Verfügung über b e w e g l i c h e s eigentum
wird insoweit nicht beschränkt, als das unbewegliche hinter dem gesetzlichen stand nicht wesentlich
zurückbleibt; ist dies jedoch der fall, so muß das fehlende nach der Schätzung eines ehrenwerten
bürgere ergänzt werden (durch hinterlegung?). Überschreitet der wert der güter eines Soldaten das
gesetzliche mindestmaß beträchtlich, so darf er doch, wenn es grundstücke Bind, nichts verkaufen;
auch der ankauf solcher güter ist verboten, besonders den vornehmen, dienstgraden, metropoliten,
bischöfen, klöstern und frommen häusern (waisen-, fremdenhäusern), sowie den beamten bis zum
scholarios herunter. Ihnen steht (bei der auf grund des gesetzes n. 595 erfolgenden rückgabe) keine
klage auf ersatz des kaufpreises noch der besserungskosten zu; nur das material können sie weg-
nehmen, wenn dadurch das gut nicht schaden leidet. — Ist von den gütern eines Soldaten nicht alles
in die Stammrolle eingetragen, so hat er über den freien teil freie Verfügung; am gesetzlichen
mindestmaß fehlendes hat dann der käufer in beweglichem gute zu ergänzen. Ist überhaupt nichts
eingetragen, so dürfen zur eintragung die geringwertigeren (lies: &XQfloz6t£Qa) teile bis zum wert
von vier pfund angegeben werden, der rest bleibt zu freier Verfügung. Hat ein käufer (von
einem Soldaten) zu früheren Zeiten besseres, ein anderer zu späterer zeit geringeres land erworben
und der soldat evinziert auf grund des vorliegenden privilegs das bessere, so soll der erste käufer
das recht des früheren kaufes in ansprach nehmen dürfen (es braucht dann also nur das schlechtere
land bis zur erfüllung des pflichtmaßes herausgegeben zu werden). Hat ein soldat, besitzer hoch-
wertiger grundstücke, den eingeschriebenen teil veräußert und evinziert ihn nun, so soll dem statt-
gegeben, der käufer jedoch aus dem übrigen besitz befriedigt werden, vorausgesetzt, daß der soldat
dann das pflichtmaß behält. Ist einer nur mitträger einer atgazeia, so wird auch sein pflichtmaß
im entsprechenden Verhältnis bemesseji. Verjährung für das unangefochtene eigentum an veräußertem
soldatengut tritt nach 40 jähren ein; das gewohnheitsrecht setzte diese frist schon bisher für die
mala fide besitzenden, welche zinsen, ertrag und schaden vergüten müssen, während die auf grund
von Verträgen (bona fide) besitzenden davon frei waren; dies Boll in Zukunft rechtens sein. — Als
Soldaten gelten nicht nur die legionssoldaten (linientruppen), sondern auch diejenigen Soldaten, welche
auf grund eines Unglücksfalles eine pension (ädcogeia) erhalten haben (wohl kriegsinvaliden); auch
der fiskus darf nicht soldatengüter (die etwa ab intestato anfallen) verkaufen. — Für die frühere
zeit gilt das alte gesetz, daß käufer von soldatengut ohne entschädigung ihr eigentum verlieren.
Die ausführung weist freilich mängel und Unklarheiten auf. Deshalb wird verfügt: gesetzliche erben
eines soldatenguts können als verwandte bis zum 6. grad nach maßgabe des näherrechts soldaten-
gut evinzieren, welches unter mißbrauch der amtsgewalt oder gesetzwidrig entäußert worden ist.
Fehlen verwandte, so treten die gesetzlich berufenen, d. h. die „mitgestoller" (pvvdöxat) und kame-
raden des gleichen truppenteils (ovvai%fiot) ein, dann die (in der gleichen episkepsis?) mitsteuernden
ärmeren Soldaten, endlich auch die (in der gleichen episkepsis?) mitsteuernden Zivilisten (avvieieaxau).
Hat ein gutsituierter soldat von einem ärmeren gekauft, so verfällt er der entschädigungslosen
eviktion; im umgekehrten fall erhält der arme (nach wähl) das grundstück oder den preis. Sind
beide arm, so soll nach maßgabe der bona fides der geschädigte berücksichtigt werden. — Da
auch bei den m i l i t ä r i s c h e n f ü h r e r n , welche es nicht sehen können, daß es einem höher ge-
stellten noch besser geht, mißstände gegen die Soldaten eingerissen sind und sie die Soldaten berg-
auf bergab „führen", sich von ihnen geschenke geben lassen und ihnen dafür freiheit vom heeres-
dienst gewähren, wird verfügt: wer einen Soldaten wie einen unfreien hintersassen (Iv naqobtov
i6yq>) hält und dessen güter gewaltsam selbst in besitz genommen hat, soll 36 goldstücke ent-
richten, von denen der betr. soldat neben der rückgabe seines gutes die hälfte erhält; die andere
hälfte erhält der fiskus als entschädigung für hinterziehung der dienste (des Soldaten). Wer solche
güter durch kauf in besitz genommen hat, soll an den fiskus 24 goldstücke zahlen, gegen den betr.
Soldaten aber keine klage auf rückzahlung des kaufpreises haben. Ist der soldat von dem erwerber
vertrieben worden oder selbst geflohen und von mitleidigen als hintersasse oder knecht aufgenommen
worden, so sollen diese straffrei sein. Wer dienstfähige in privatdienst genommen und dadurch
dem militärdienst entzogen hat, soll pro mann und jähr sechs goldstücke an den fiskus entrichten,
außer wenn die betr. Soldaten zum persönlichen dienst der strategoi oder anderer hoher beamter
kommandiert waren; handelt es sich aber um Soldaten der linientruppen {t&y i£co&ev xal rrje
xoivÖTtjzos), so soll die Zahlung nicht erlassen werden, selbst wenn der beweis angeboten wird, daß
Konstantine« VII 944/959 85

die Soldaten von einem strategos oder beamten zur dienstleistung überlassen waren. — A: Cujacius,
Libri feud. II, 1345; Leuncl. Nov. Const. 17/21; ders. JGR II, 144/8; Labb. 26/38; Jus III, c. 3,
n. 8: 261/6. — Epitomen angeg.: Jus III, 261, Ä. 1. — £ : Ra. 91; 288; 289 ff.; 293; Ge. Kg. 84;
Ha. UBV (stellt ohne grund für „ädcoQetae" „äatgatelaeu her; ädcogsia ist auch sonst belegt: De cer.
I, 696); Hi. B. St. 293/4; Zach. GGRR 272 ff.; Moim.'Emß. 16, 636 ff.; Andr. Arj/x. olx. 468; Sic.
103; 105. — Diktat: Patrikios und quaestor Theodoras Dekapolites. — Inc.: "Qotuq b ocbfiau
xeyaXrj... 673

? — Neaga vofiodeaia (überschr.): die richter der themen dürfen als g e b ü h r e n vom pfund gold (des
Streitobjektes) nicht mehr als 3 goldstücke (4 1 / a °/ 0 ) nehmen (auch früher erhielten die sog. Schieds-
richter \diantjta[\ je zwei goldstücke am anfang [bei der litis contestatio] und je zwei goldstücke
am Schluß eines prozesses von beiden Seiten — außer ihren gebührnissen aus der Staatskasse).
Diese drei goldstücke sollen zum eigenen unterhalt sowie zu dem ihrer persönlichen bedienung und
der Unterbeamten ihres bureaus verwendet werden. Die gesamtsumme der gebühren darf im einzelfall
100 goldstücke nicht überschreiten, auch wenn das Streitobjekt 100 pfund übersteigt, abgesehen
von der aufwandsentschädigung für den eintreibenden beamten, der die summe erheben muß. Die
bäuerliche bevölkerung und die „armen" entrichten für Streitigkeiten über gemeinsamen oder eigen-
besitz oder gegen mächtige und reiche nur ein goldstück für das pfund (17/18°/0)- Ist der Streitfall
glatte gesetzwidrigkeit oder raub oder ein ähnlicher richterlicher akribie nicht bedürfender fall, so
soll der täter zu seiner geld- oder körperstrafe drei goldstücke für das pfund (4 1 / a °/ 0 ) entrichten,
wenn er wohlhabend, ein goldstück (l7/i8°/o)> w e n n e r »arm" ist. Erfolgt (in der entscheidung)
die restitution (des Objekts) nur zur nutzung, so entrichten „arme" nichts, reiche ein halbes goldstück
für das pfund (ca. B / ; °/0). Wird eine partei durch ausbleiben der gegenpartei (innerhalb drei monaten)
in den genuß einer Streitsache gesetzt, so braucht die besitzeinweisung nicht vor beendigung des pro-
zesses (einem jähr) zu geschehen, doch darf das objekt auch nicht durch Verschleppung hierhin und
dorthin (lies: xfjde xäxetae) infolge böswilligkeit des einen teiles verderben. — Dies sollen die
sportein auch für die den richtern in der Stadt (Kpl.) untergeordneten einholer und eintreiber sein.
Für das schreibstubenpersonal jedoch sowohl in Kpl. als auch in der provinz soll die gebühr für
ein endurteil bei geringen Streitsachen von 1 pfund oder wenig mehr 1 goldstück betragen,
bei prozessen von mehr als 3 pfund Streitwert 2 oder auch 3 goldstücke, doch soll von
„armen" auch bei beliebig hohem Streitwert nicht mehr als 1 goldstück gefordert werden; bei
prozessen, die durch reskript (xaxä xekevaiv) an auswärtige richter entschieden werden, sollen
die reichen das zwölftel (8 l / 8 p / 0 ), ja bis zu einem sechstel (16 9 / g °/ 0 ) entrichten, die armen eine der
bedeutung des schriftstücks und des Objekts entsprechende summe, unter umständen nach dem
ermessen des richters auch mehr als 1 goldstück (vom pfund: l ' / w ° / 0 ) . Wird jedoch in anwesen-
heit beider parteien verhandelt und vom richter ein schriftlicher entscheid ausgefertigt, so können
nach ermessen vom „reichen" auch 2 goldstücke (vom pfund: 2'/ e °/ 0 ) gefordert werden. — Bei
testamentseröffnungen vor dem quaestor erhalten die diensttuenden kankellarioi für das zusammen-
holen der zeugen, der Intestaterben, der legatare und der übrigen, die anwesend sein müssen,
1 goldstück (l7/i8°/o)> der protokankellarios 1 weiteres (2 7 / 9 °/ 0 ). Ist das vermögen (das vererbt wird)
geringer als 2 pfund nach abzug des wertes der etwa im testament freigelassenen Sklaven, so er-
halten alle diese (zusammen) 1 goldstück; beträgt es nur 100 goldstücke, so ist nichts zu entrichten;
ebenso bleiben bei vermögen über 3 pfund unmündige kinder als erben sowie die mutter oder
großmutter dieser als miterben von der gebühr frei, wenn ihr anteil geringer als 1 goldstück ist;
die gebühr wird nach dem festgesetzten Verhältnis aus den anderswohin fallenden erbteilen be-
stritten. Zu viel erhobene sportein müssen im dreifachen betrag rückerstattet werden. — Da der
s k r i b a s kein vollgültiger richter ist, sondern unter den richtern der provinz und selbst unter dem
antigrapheus steht, aber die gesamte fürsorge für die minderjährigen (waisen?) trägt und für deren
vermögen aus grober fahrlässigkeit haftet, soll auch er für den abschluß eines glatt verlaufenden
prozesses, wie teilung und rückforderung, 2 goldstücke für das pfund (2'/»%) erhalten, wenn der
wert des Objektes nicht unter 100 pfund beträgt. Auch bei der grundsteuerveranlagung (&noyQa<prj)
darf nichts genommen werden; nur bei reichen darf entsprechend dem nötigen Schreiber- und dem
übrigen kanzleipersonal eine mäßige entschädigung eintreten. — Die noXnixol dixaoxai (besonderes
kollegium analog den xa&ohxol dtxaatat unter Andronikos HL?) dürfen überhaupt nichts nehmen. —
Ein beklagter darf vor gericht gezogen werden, wenn der kläger persönliche anwesenheit oder ge-
nügende Vertretung beim prozeß garantiert. Hat er dann ohne hinreichenden grund geklagt, so hat
8*
86 Konstantinos VII. 944/959

er an den gerechtfertigten 10°/0 der streitsumme als entschädigung zu zahlen, im nichteinbringungs-


falle sich der körperlichen Züchtigung zu unterziehen. H a t der kläger die einleitung des Verfahrens
einmal veranlaßt und schiebt den eintritt in den prozeß auf, indem er 3 monate lang nicht vor
gericht erscheint, so -wird termin auf ein weiteres jähr gestellt. Erscheint er (oder sein gesetzlicher
vertretet) auch dann noch nicht, so kann der richter nach prüfung der beweismittel der gegenpartei
in absentia des klägers den sprach fällen. Analog soll der angeklagte behandelt Verden. Entfernt
sich eine partei absichtlich nach der einleitung des prozesses, so kann für die erschienene partei
innerhalb 3 monaten besitzein Weisung erfolgen; nach einem jähr kann dann der prozeß auf grund
einseitigen beweises der anwesenden partei rechtskräftig beendet werden. — A : Labb. 52/61; Jus
I I I , c. 3, n. 7: 256/60. — Epitomen verzeichnet: Jus I I I , 256 in den anm. passim. — E : Ra. 92;
Zach. G G R R 364/6; 369; 393, A . 1432 und 1433; 394, A. 1435. — Der letzte teil der novelle über
den zivilprozeß ist, wie das fehlen des Zusammenhangs vermuten läßt, eine eigene novelle; so be-
zeichnet auch app. Syn. „ I . cl." diesen" teil als 7. novelle Konstantinos' (Jus I I I , 260, A . 22). —
Diktat: Theodoras Dekapolites. — Inc.: 'Emidrf xijg ovvti&elae xal zrjg %QVae<os • > • 674

? — Neagä vofto&eala (überschr.); [dtaxvjicoats]; diaxvnoi (text: Jus I I I , 267, 95 ): die richter haben in
ihrer jagd nach gewinn begonnen die prozesse so abzukürzen, daß sie nicht einmal mehr das er-
scheinen der parteien abwarten, sondern bereits vor einer Verhandlung besitzeinweisung erteilen.
Deshalb wird verfügt: die richter erhalten überhaupt keine g e b ü h r e n (Ixtayiatixd) (vgl. n. 674),
nur das statusmäßige unterpersonal; die richter sollen sich mit ihrem staatlichen einkommen be-
gnügen. Die Schreiber (voxdgioi) und diener (vnovgyoi) (bureaupersonal) werden von dem entlohnt,
was die gewinnende partei für das von ihr verlangte geriohtsprotokoll entrichtet. So werden einer-
seits die richter ihrer pflicht gewissenhafter nachkommen, andererseits das unterpersonal es an der
monierung des richters auf beendigung des prozesses nicht fehlen lassen (vgl. dazu Bethm. Ziv. I I I , 140)
und, wenn täglich ein prozeß erledigt wird, einen jahresbezug von über 300 goldstücken erreichen. —
Über die höhe der gebühren (für die voxagioi und VTtovgyovvxee) wird bestimmt: die obsiegende
partei zahlt für den schriftlichen gerichtsentscheid bei 36 goldstücken Streitwert 6 miliaresien
(ca. l 1 /s°/o)» b e i 1 bis 3 pfund 1 goldstück (ca. 1/J bis l 1 / s °/ 0 ), bei 4 bis 6 pfund 2 goldstücke
(ca. 1/a bis a /»°/ 0 ). b e i 7 b i a 9 P f u n d 3 goldstücke (ca. 1/a bis s/5°/0), bei 10 bis 12 pfund 4 gold-
stücke (ca. 1/4°/0), bei höheren streitsummen 5 goldstücke (ca. 1/a°/0 und weniger). Diese gebühren
gelten für prozesse, welche noch teilungen oder Übergabe (welche anwesenheit des magistrats er-
fordern) zur folge haben. W o aber einfache teilungen, mandate (?) (hxäXfiaxa), bescheinigungen einer
depositio (xaxa&ioeis) (z. b. bei ungewissem gläubiger) oder von Zwischenentscheidungen (diayvcooeig
dreXels) in frage kommen, soll nicht mehr als 1 pfund bis zu einem Streitwert von 12 pfund, ja
sogar bei einem solchen von über 100 pfund verlangt werden, eher entsprechend weniger, etwa
1 miliaresion für das pfund (ca. 1 °/oo) u n d damit sollen die Schreiber und das unterpersonal sich
begnügen. — Das übrige comitatensische unterpersonal soll zu der ihm verliehenen befreiung vom
militär- und kriegsdienst noch den genuß der s p o r t e i n (ixtayiaxixd) erhalten. Die höhe derselben
soll nicht prozentual dem Streitwert, sondern nach der aufgewandten zeit und mühe bemessen
werden. Wenn also z. b. für Übergabe eines Objekts von 10 pfund wert ein gang ausgeführt wurde,
so gilt 1 goldstück für angemessen; waren zehn gänge und ein weiter marsch zu machen, so er-
scheint 1 goldstück schon für einen wert von 24 goldstücken (also etwa das 30fache) für ange-
messen; im einzelnen muß hier die bestimmung der sporteln dem ermessen des (vorgesetzten)
richters anheimgestellt bleiben. Doch sollen bei besonders schwierigen Sachen bis zu 3 goldstücken
für ein pfund (etwa 4°/0 wie vorher) verlangt werden; dabei darf der gesamtbetrag der. sporteln
24 goldstücke nicht überschreiten. — Diese sätze gelten nur bei endgültiger besitzeinweisung auf-
grund eines Urteils; bei einfacher (bloß interdiktorischer) besitzeinweisung dürfen keine vollzugs-
Bporteln verlangt werden. Werden nur 1 oder 2 gänge gemacht, so dürfen nicht mehr als 1,
höchstens 2 goldstücke gefordert werden. — A : (Ohne prooemium): Leuncl. Nov. Const. 25/7;
ders. J G R I I , 153/4. (Mit prooemium): Labb. 68/74; Jus I I I , c. 3, n. 9: 267/70. — E : Ra. 92. —
Diktat: TheodoroB Dekapolites. — Inc.: "Extiaiv xiva nagdloyov... 675
? — Nofiodeoia (Überschrift; text der nov. 11: Jus I I I , 273, 4 ): die justinianische gesetzgebung nimmt
die mörder vom a s y l r e c h t aus (nov. Just. 17,,: CJC I I I , 121); anderseits hat Justinian den mördern
in der Hagia Sophia asylrecht erteilt. Diese beiden bestimmungen sind wohl zu vereinigen, indem man
das asylrecht als solches unangetastet läßt, die fälle aber, in denen es platz greifen darf, aus den
mannigfachen arten des „mordes" genau ausscheidet. Der totschlag aus Unwissenheit oder unglück-
Konstantinos VIT. 914/059 87

lichem zufall ist ohnedies straffrei, der totschlag im ransoh wird mit 5 jähriger Verbannung belegt.
In frage kommt nur der vorbedachte mord, und hier ist zu unterscheiden, ob der mord unauf-
geklärt geblieben ist und der mörder nur in der absieht ein geständnis abzulegen und doch sein
leben zu sichern das asylrecht in ansprach nimmt; in diesem falle soll es gelten, obwohl der be-
treffende ein mörder ist. Ist aber der mord notorisch und das geständnis kein freiwilliges, so gilt
für den betreffenden das asylrecht nicht. — A: Leuncl. JGR I, 109; Rh. P. V, 256; Jus III, c. 3,
n. 10: 270/2. — D: Nov. Const. Porph. 11: Jus III, 273, 4 ; Blast. 8: Bev. II, 258. — E: Ra. 92;
Zach. GGRR 345; Bu. in app. 11 zu Gibb. V: 529. — Inc.: 'H tov MmaScos vofio&eaca... 676
? — Nofto&eoia (Überschrift): der widerstreit der kirchlichen gesetze (welche das a s y l r e c h t in den
kirchen gewähren) gegen die frühere novelle (n. 676) und das bestreben, den m o r d durch ab-
schreckung zu verhindern, veranlassen folgende regelung der asylfrage: bezüglich des weiter-
lebens des mörders sollen die kirchlichen gesetze gelten. Doch soll er, sich zur strafe, den
angehörigen des ermordeten zum trost, für ewig vom tatort verbannt sein. Die Verbannung tritt
unmittelbar nach der kirchlichen bestrafung ein. — Weiterhin verliert der mörder sein vermögen.
Ist er verheiratet, so erhält seine gattin die mitgift und die (vom mann eingebrachte) nQoyafuaia
dwgea. War ihr im heiratsvertrag auch ein &eä>Qt]TQov (sondergeschenk für die vorher nicht ver-
heiratete frau) gelobt, so erhält sie auch dieses, wenn keine kinder vorhanden sind. Sind solche
vorhanden, so erhält sie die nutzung des gesamten gemeinsam erworbenen Vermögens unter den
gesetzlichen vorbehalten vorweg, während die kinder */, aus dem übrigen vatervermögen erben.
Tritt der mörder aus eigenem entschluß oder nach dem spruch der geistlichen richter in ein kloster
ein, so erhält das kloster das 2. drittel des Vermögens, während das letzte drittel der frau und den
kindern zufällt; hat der mörder keine kinder, so teilen seine frau und seine aszendenten dieses
(letzte) drittel; ist die frau gestorben und leben die kinder, so haben diese den Vorrang vor den
aszendenten (erhalten also */8). Sind weder frau noch kinder vorhanden, so treten die aszendenten
nach der gesetzlichen folge ein. Tritt der mörder nicht in ein kloster ein, so erhält die partei des
ermordeten */s des vatervermögens. — Ein mörder darf nie ein staatsamt bekleiden oder eine
staatshandlung ausführen, es wird ihm auch vom kaiser nicht reskribiert, er soll vielmehr völlig
ehrlos sein. Mörder aus bo^heit und vorbedacht müssen sich zum mönche scheren lassen und für
immer im kloster bleiben, mörder aus unbedachtem jähzorn werden zu den übrigen (kirchen-)strafen
hin noch für immer verbannt, müssen jedoch nicht ins kloster gehen. — Ist der mörder ein soldat,
so geht sein vermögen an seine erben über; ist er ohne solche, so übernehmen andere mit seinem
gut auch seinen dienst. — A : Bonef. 19; Leuncl. JGR I, 111; Rh. P. V, 258; Jus III, c. 3, n. 11:
272/5; (ohne prooem. mit abweich.): Proch. auet. 39, 221: Jus VI, 364. — Epitomen u. D: Zahlreiche
stellen angeführt: Jus III, 272, A. 1. — E: Zach. GGRR 271, A. 907; 334; 347; Sic. 105. —
Inc.: Tavxa vofio&eteiv jtßOfjQtj/jie&a vvv . . . 677
? —Neagd (überschr.); v6pos ( J u s m , 277, 84 ; 279, 7 ); deo/iös (Jus III, 279, x ); diomaptt (Jus III, 279, M ):
die testierfreiheit, sowie die bestimmungen über e r b f o l g e a b i n t e s t a t o bleiben bestehen, doch sollen
von dem nachlaß ohne testament 3 / s an die gesetzmäßigen erben bzw. den fiskus fallen, 1 / g soll
gott für die seele des verstorbenen geweiht werden. Auf dieses drittel wird der wert etwa vor-
handener sklaven angerechnet, welche die freiheit erhalten. Besteht das ganze vermögen oder der
vorwiegende teil desselben aus sklaven, so sollen jedenfalls alle freigelassen werden, damit nicht die
einen freigelassen werden, die andern sklaven bleiben. — A: Witte in Anecd. ed. Heimb.II, 270; Jus III,
c. 3, n. 12: 276/9. — Epitomen u. D: Jus III, 276, A. 1. — E: Ra. 92; Zach. GGRR 141; Bu. in
app. 11 zu Gibb. V: 528; Sic. 101. — Inc.: üoXXdxts ¿davfiaoa xwv rag nöXet; avaxrjoafib'wv . . . 678
? — Neagd (überschr.): ist ein s k l a v e e n t l a u f e n , so entrichtet der herr dem Überbringer 1 goldstück
4 miliaresien, wenn der sklave im gleichen thema ergriffen wurde; 2 goldstücke 4 miliaresien, wenn
er über die grenze gekommen ist; 3 goldstücke 4 miliaresien, wenn er durch ein 2. oder 3. thema
geschafft werden mußte. Wer einen sklaven aufgreift, darf ihn nicht sofort verkaufen, sondern
muß ihn (wenn er ihn nicht zurückgeben will) 12 monate in gewahrsam halten. Beansprucht der
eigentümer den sklaven in dieser zeit nicht, so kann ihn derjenige, der ihn ergriffen hat, um
6 goldstücke 4 miliaresien verkaufen; so billig deshalb, weil es dem ursprünglichen herrn stets
freisteht gegen erlegung dieser summe seinen sklaven zurückzunehmen. — Für entlaufenes groß-
vieh, wie rinder, pferde und maulesel, zahlt der herr dem Überbringer 4 miliaresien, für kleinvieh,
wie sohafe und schweine, nach belieben. — C (griech.): Leuncl. Nov. Const. 22/3; ders. JGR II, 150;
J u s m , o . 3 , n. 13,in.2' 280. — Inc.: 'Yjisq äncoXoX6tos yv%aQ(ov... 679
88 Romanos II. 959/983

? — Neagd (überschr.): für V e r w u n d u n g e n , welche bei Schlägereien (lies: ix xagax&v statt Ix rga%<o-
fidtcov) oder bei verÜbung von unzucht, ehebruch oder diebstahl erlitten werden, kann keine ent-
schädigung gefordert werden. — Der finder gestohlener gegenstände muß diese dem eigentümer
aufbewahren; findet sich der eigentümer nicht, so verfallen sie dem fiskus. — C (griech.): Leuncl.
Nov. Const. 22; ders. JGR II, 160; Jus HI, n. 13, 8 : 280. — E: Zach. GGRR 326. — Inc.: Xdgiv (de)
-T&v inl xerpaAfj xgavfidxwv ... 680
? — Neaga (überschr.): sind beim tode eines o h n e t e s t a m e n t verstorbenen keine verwandten bis zum
6. grad vorhanden, so erbt der fiskus. Ist ein testament vorhanden, so gilt dieses, auch wenn keine
verwandten bis zum 6. grad vorhanden sind. — Sind verwandte vorhanden, so erhalten diese den
besitz des erblassers. Hat er weder testiert, noch sind verwandte vorhanden, so geht 1 / s des be-
sitzes zur tilgung seiner sünden an seine brüder in Christo, der rest an den fiskus. — C (griech.):
Leuncl. Nov. Const. 22; ders. JGR II, 150; Jus III, c. 3, n. 13, 4 n . 6 : 281. — Der text entspricht
inhaltlich im wesentlichen der n. 678 und dürfte nur einen auszug aus dieser novelle darstellen. —
Inc.: 'Qoavxws ü xal xeXewcovxcov xivmv ädia&hcos . . . 681
? — [iVeapd]; lxatvox6fitjaev: auf eine eingäbe der militärbeamten (der provinz) wird bezüglich der
bestimmungen von n. 656 verfügt: auch die „ a r m e n " sollen fernerhin von der entrichtung des
kaufpreises bei e v i k t i o n ihrer g ü t e r nicht befreit sein. Vielmehr sollen sie zwar ihre güter sofort
zurückerhalten, aber den kaufpreis in 5 jähren zurückerstatten. — D: Reskript des Theodoras
Dekapolites: Jus III, 282, 17 = Jus I j l , c. 3, n. 14. 682
? — [XgvaoßovXXtov?]: Stiftung eines krankenhauses. — D: Theoph. C., Const., e. 18: 449, 4 . 683
? — [Tvnos]; hvnmaev: eine prächtige pferdestallung des ptr. Theophylaktos wird in ein altersheim
mit jährlichen staatsbezügen umgewandelt. — D: Theoph. C., Const., c. 19: 449, 1 0 . 684

Romanos II.
959 nov. 10/963 märz 15
Mitregenten: Basileios (II.): 960 april 22/märz 15
Konstantinos (VIII): 961/963 märz 15
b. n. 959 nov. — Tgafifiata: an alle beamten und heerführer, sowie an den Bulgarenzaren (Peter) und die
fürsten der östlichen und westlichen Völker (wohl den regierungsantritt des K. anzeigend und die
fürsten der verbündeten Staaten zur erneuerung ihrer vertrage auffordernd). — D: Theoph. C.,
Rom. II., c. 2: 470, 10 . 685
959 nov./961 sept. — fOgio^ud?]; duogiaaio: die exilierten und ins kloster verbannten schwestern des K.,
Zoe, Theodora, Theophano (und Anna), sollen dort die gleichen apanagen erhalten wie im kaiserpalast. —
D: Theoph. C., Rom. II., c. 3: 472,,; Sym. M., Rom. II., o. 1: 757, 21 ; (Kedr. II, 344, t ). 686
960 — XQvooßovM.o; Xöyoe: für das Johannes-Kolobu-kloster auf dem Athos: 40 paroikoi betreffend. —
Orig.: Iberonkloster (Langlois 36). — E: Müll. 148 = Jus III, s. XV, n. 10. 687
960 sept./961 aug. —. Gesandtschaft des Sokrates (?) zum emir Ahmed-abu-al-Husein von Sizilien: um
einen gefangenenaustausch zu bewerkstelligen. — D: Chron. Cantabr. zu 6469: BAS I, 292 = Murat.
Add. 74. — E : Am. II, 253. 688
ca. 961 — [XgvaoßovXXiov]; ixagiaaxo: das kloster der Laura auf dem Athos erhält aus dem sekreton
(xov yevixovV) jährlich 100 goldstücke für beschaffung der opfergaben, des opferbrots und den
unterhalt von brüdern, welche reisen zu unternehmen haben. — D: „'Yn6fivtjfia &Q%aZovu bei
Laur. Syll. 29, 112. 689
962 märz — "Edtxxov (überschr.): an da« thema Thrakesion: s o l d a t e n g ü t e r sollen denen, welche sie
zurückfordern, zurückgegeben werden. Doch soll den derzeitigen gutgläubigen besitzer keine weitere
strafe jtreffen als eben die unentgeltliche rückgabe der güter. Dagegen soll der schlechtgläubige
besitzer (raub, gewalt) gestraft werden (wohl durch entrichtung des preises an die Staatskasse; vgL
n. 595 u. 673). Hat ein soldat von einem Soldaten erworben, so gilt er als gutgläubig. Wenn
aber der Verkäufer (soldat) sein gesetzliches mindestmaß (s. n. 673) besitzt, der käufer jedoch nicht,
Basileios II. 963 — Nikephoros II. Phokas 963/969 89

so soll diesem letzteren bei der rückerstattung der kaufpreis vergütet werden; im umgekehrten fall
erfolgt unentgeltliche rückgabe. Sind beide kontrahenten (Soldaten) „arme", so soll der kaufpreis
mit einer Zahlungsfrist von 3 jähren erstattet werden. — Auch wer von einem epoptes ( = ver-
messungsbeamten) oder kais. funktionär durch übergabeurkunde (Sia XißeXXwv) soldatengüter erworben
hat, soll sie zurückgeben, doch ohne weitere strafe ausgehen, da er als gutgläubiger erwerber gilt. —
Vielmehr soll bei gutgläubigem besitz von Soldatengütern die strafe den veräußerer treffen, welchem
der nachweis der bona fides obliegt. Sind Soldaten, welche ihr gut ihren verwandten oder kameraden
überlassen haben, bei einer privatperson in dienst gegangen unter aufgabe ihres dienstes, so sollen
diese privatpersonen nicht gestraft werden, wenn der dienst (die otgazeia) erfüllt wird und jene
privatpersonen auch nicht im besitze auch nur eines teils des soldatengut3 befunden werden.
Soldaten, welche aus äußerster not in privatdienste gegangen sind, sollen so wenig als ihre brot-
herren bestraft werden, dagegen sollen diejenigen büßen, welche die Soldaten in solche bedrängnis
gebracht haben. Wer einen gutsituierten und zur erfüllung seiner axgaada fähigen Soldaten wissent-
lich in privatdienst hält, soll, wenn er, vom turmarchen, drungarios, komes, proagetes oder einem
„mitgesteller" (awdixrjg) des betr. Soldaten darum angesprochen (lies: ngootpwvtj&frza), nicht seine
Unkenntnis der Verhältnisse erweisen kann, der strafe verfallen. — C (griech.): Leuncl. Nov.
Const. 46/6; ders. JGR II, 167/8; Labb. 90/94; Jus III, c. 3, n. 16: 285/7. — Teilweise bei
Härmen. I, 16, 10: 182 Heimb. — E: Ra. 288; Ha. UBV 164 (zum text); Gaign. 61. — Inc.:
ßeom£ofiev, Mv xtves fiegidag . . . 690
? — Neagä vo/io&eoia (überschr.); vöfios (text der urk.: Jus H I , 289, as ): da der einfache vertrag
(nudum pactum) nach altem recht (Bas. XI, 1,7) keine klage gibt, sondern exceptio zuläßt, wird
verfügt, daß in die Verträge die konventionalpön aufzunehmen ist. — A: Witte in Anecd. ed. Heimb. II,
274; Jus III, c. 3, n. 17: 287/9. — Diktat: Patrikios u. protasekretis Symeon. — Inc.: IJaXaidv xal
xaXdv edog... 691
? — ^OQiofi6s]; mgtaaxo; testament: Nikephoros Phokas soll die Strategie des Ostens (als oxgaxriyds
airtoxgdxtog) nach des K. tode behalten. — D: L. Diac. II, 12: 34,,. 692
? — XgvoißovXXov: Dem Nikolitzes (Kekaumenos) wird der domestikat x&v l£xovßhcov des themas
Helladikon verliehen. — D: Kekaum. 244: 96,,. 693

Basileios II.
963 märz 16/juli 3 (aug. 16)
Mitregent: Konstantinos VIII.: 963 märz 16/juli 3 (aug. 16)
963 b. n. april — F r i e d e n s e r n e u e r u n g mit dem Bulgarenzaren Peter nach dem tode von dessen gattin
Maria: Peter stellt geiseln, darunter seine beiden söhne Boris und Romanos. — D: Kedr. II,
346, 694

Nikephoros II. Phokas


963 juli 3 (aug. 16)/969 dez. 10/11
Mitregenten: Basileios II.: 963 juli 3 (aug. 16)/969 dez. 10/11
Konstantinos VIII.: 963 juli 3 (aug. 16)/969 dez. 10/11
963 juli anf. — 'EmaroX^; yQo.fi] an den parakoimomenos Joseph Bringas, den ptr. PolyeuktoB und den
senat durch den metropoliten Philotheos von Euchaita: sie sollten Nikephoros Phokas als kaiser an-
nehmen (er ist vom heere ausgerufen); er wolle die kaiserlichen prinzen (Basileios und Konstantinos)
schützen und bis zur Volljährigkeit körperlich ausbilden, auch das reich durch waffentaten mehren.
Wenn sie ihn nicht annehmen wollten, sollten sie es bereuen, wenn daB schwert entscheide. —
Ausgestellt in Kaisareia in Kappadokien im lager. — D: L. Diak. H I , 6: 44, M ; De cer. I , 96:
434, l g . — E: Schlumb. Emp. 284. 695
963 aug. 16 — [rgdfifiaxa]-, Hygayev; iöt]Xonoit]aev: an den parakoimomenos Basileios und den praepositus
Johannes: sie sollten mit den vom K. bezeichneten beamten in den Hiereionpalast kommen und
dem K. entgegenziehen. — D: De cer. I, 96: 437, 40 . 696
90 Nikephoro« II. Phokas 963/969

963 — [SiylMxov]', sceau (syr.): für den jakobitischen ptr. Mar Johannan Sarigt: wenn es dem ptr. ge-
linge die städte Melitene, Hanazit und Kallisura wieder zu bevölkern, wenn der ptr. selbst seinen sitz
dort nehme und nicht zu den Arabern zurückkehre, so werde der K. den frieden zwischen Armeniern
und Chalkedonensern herstellen und ein dekret erlassen, daß die Syrer nicht mehr belästigt werden
dürften. — D: Mich. S. XIII, 4: III, 130, 2 2 . — E: Ge. Abr. 985. 697
963 — Aiaxâyfxaxa xal ygdjufiaza: in alle teile des reiches: um den vom Athos entflohenen Athanasios
aufzuspüren. — D: Vita Ath. 31: 43, a l . 698
964 — Nsagd (überschr.); y>rjq>ta/ia ßaadixov (Zon. IV, 81, as D.): wer sich dem frommen leben widmen
will, soll nach Christi wort hingehen, das seinige verkaufen und den armen geben. Wer also k l ö s t e r ,
fremden- und altersheime s t i f t e n will, soll dies ungehindert tun. In erster linie aber soll alten,
jetzt verfallenden Stiftungen wieder aufgeholfen werden. Solange solche vorhanden sind, dürfen
neue häuser nicht gegründet werden. Auch die Stiftungen der erwähnten art sollen nicht durch
Zuwendung von grundstücken oder baulichkeiten, sondern durch Zuwendung von knechten und vieh
bedacht werden. Denn wenn liegenschaften und häuser geschenkt werden, so dürfen diese nach der
Satzung der Stiftungen nicht veräußert werden: der verfall wächst (bei der bestehenden not) nur
noch mehr. Auch den metropolen und bischofssitzen („stiften") darf kein unbewegliches gut zu-
gewandt werden. Ist bei einer dieser Stiftungen wirklich mangel an land eingetreten, so soll ihr
nach kaiserlichem ermessen der erwerb des ausreichenden maßes nicht verwehrt werden. Die er-
richtung von kellien und lauren im Ödland, die sich nicht nach dem besitz anderer hin ausdehnen,
ist nicht verboten, sondern sogar lobenswert. — A: Leuncl. J G R I , 113; Rh. P. V, 261; Jus I I I c. 3,
n. 19: 292/6. — Epitomen n. D.: Stellen angef.: Jus III, 292, A. 1. — D: Kedr. II, 368, 14 ; 380, 16 ;
3 8 1 u ; Zon. XVI, 25: IV, 81, a5 D.; Nik. Akom. VU, 3: 270, M . — E : Ra. 286; Fi. II, 328; Schlumb.
Emp. 389 ff.; Zach. GGRR 206; 266 ff.; Monn. 'Emß. 16, 521; Sic. 105; Ferr. 38: Ge. Staat. 124/5;
Ge. Kg. 85; Vo. Mac. 74; Ph. Meyer, B.Z. 3, 214/5. — Diktat: Patrikios und asekretis Symeon. —
Inc. : 'O lov deov naxçbç Xôyoç . . . 699
964 ca. ende — Gesandtschaft zum emir Seif-ad-Daulah naoh Aleppo: um einen gefangenenaustausch
zu bewerkstelligen. — D: Alm. zu 355 heds.: 280 Erp. — E: Schlumb. Emp. 478; Freyt. Hamd. XI,
206; Leonh. 40/1. 700
964 winter — [Brief]: an den kalifen Muthi in Bagdad in arabischer spräche, metrisch: die bisherigen
erfolge des K. werden aufgezählt und seine absieht angekündigt, nunmehr den ganzen osten zu er-
obern; Schmähungen gegen den kalifen werden ausgestoßen. — B (in franz. übers.): Schlumb. Emp.
4 2 7 / 3 0 . — D: Ibn Ketir bei AI Aini: aus hs. 5 2 4 des Asiat. Mus. zu Petersburg: übers, bei Schlumb.
Emp. 4 3 0 . — E (mit teilw. wiedergäbe): Flügel Hb., n. 4 6 4 : 4 4 9 / 5 3 ; Roz. 1 0 9 / 1 0 . — Echth.: Bei
der ganz ungewöhnlichen form kann man dem urteil Flügels (S. 449), das stück „trage die Zeugnisse
seiner beanspruchten echtheit an der stirn", kaum beipflichten. Derartige Spielereien dürften dem
ernsten Nikephoros ferngelegen sein. Eher ist an eine dichterische Übung eines Arabers zu denken,
den das thema anzog, zumal gleichzeitig die ebenfalls in verse gekleidete antwort Muthis über-
liefert ist. — Inc.: Vos oreilles n'ont.elles pas entendu dire . . . (arab.). 701
964 — [Kètevoiç\\ xexêievxev : das goldstück wird neu mit geringerem gewichte ausgeprägt (terdQttjQov) und
muß in Zahlung genommen werden. Gleichzeitig werden die alten goldmünzen eingezogen, so daß
nur die mit dem neuen münzbilde geltung behalten; öffentliche kassen nehmen nur alte goldmünzen
in Zahlung. — D: Kedr. H, 369,„; Zon. XVI, 25: IV, 83, „ D. — E: Fi. II, 327; Schlumb. Emp.
538; Zach. GGRR 26: vgl. Wroth II, 476, A. 2; Wroth IL/L bestreitet auf grand des befundes der
erhaltenen münzen die tatsache; nach ihm Andr. Aijfi. oix. 405/6. 702
964 — Nàfioç (Kedr.); TÔ/XOÇ (L. Diak.): niemand daçf ohne die Zustimmung des kaisers zum bischof ge-
wählt werden. — Dieser rô/xoç wird auch von einigen bischöfen unterzeichnet. — D: L. Diak. VI,
4: 98, a4 ; Kedr. II, 368, 17 ; Zon. XVII, 1: IV, 92, 4 D. = Jus III, 301, A. 1 zu nov. 24. — E : Schlumb.
Emp. 535/6. 703
964 (?) — 2 XqvaoßovXXia für das Laurakloster auf dem Athos: Verleihung der immunität. Nach dem
tode des K. soll das kloster in den besitz dés Athanasios übergehen, der für lebenszeit zum abte
des kloBters und der umwohnenden 80 einsiedler bestellt wird. Stirbt Athanasios vor dem K., so
soll der K. den neuen abt designieren. Nach des K. tod soll der abt durch gemeinsame wähl der
koinobiten und eremiten aus den eigenen reihen hervorgehen. — Das aoXéfiviov (jährlicher staatszu-
schuß) für das kloster wird auf 244 goldstücke festgesetzt. — Dem kloBter Laura wird das kloster
Nikephoroe IL Phokas 963/969 91

des hl. Andreas oder Peristeron (in Thessalonike) mit Tzechliane und den dazugehörigen 100 zeug-
araten (bauern) unterstellt. — Die zahl der mönche (koinobiten) soll 80 betragen. — C: Fragm.
im typikon des Athanasios: Mey. Hu. 106, 81 ; 109, 10 ; 110, 97 ; 114, M ; 114, 88 ; 119, t l und in der
diatyposis: 124, 8 . — D: Vita Ath. 34: 47, 8 . — E : Laur. Syll. 29, 112; Smyrn. 28; Schlumb.
Emp. 323, A. 1; Ferr. 35. — Chr.: Die Verleihung liegt nach der Vita Äthan, vor dem auszug des
Nikephoros nach Syrien. 704
964 — [XQvaoßovlXiov]; xv7i<D&rjvai: das aoXéfivtov von Kareai wird von 3 pfund auf 7 pfund (gold?)
erhöht. — D: Vita Ath. 34: 43, 7 . 70B
964 (?) mai — XgvaößovXXos Xôyoç: für das Laurakloster auf dem Athos: der K. umgibt das „heilige holz",
welches im besitze des klosters ist, mit der Néa Açtvça. Die häupter Basileios' des Großen und des
martyrers Alexandras von Pydna, welche bisher in der kapelle des kaiserlichen trullos aufbewahrt
wurden, erhält das kloster zum geschenk; weiterhin erhält das kloster das erbetene chrysobull für den
bositz des kreuzpartikels und der hl. häupter. Auch die beiden vorhergegangenen chrysobullen über
den beweglichen und unbeweglichen besitz des klosters (vgl. n. 704) werden bestätigt. Das kloster
soll nur der kaiserlichen Jurisdiktion unterstehen. — Orig. (?): Laura (Langlois 31 zu 970 [!]). —
A: Laur. 'ExxX. 'A. 12, 39/40; ders.: Syll. 29, 112/3 (mit textverschiedenheiten). — E: Müll. 148 =
Jus III, s. XVI, n. 14; Schlumb. Emp. 323, A.; Zach. GGRR 26; Ferr. 35/6. — Chr.: Laur. gibt: mai
6472 ind. 6 (!); Müll, nach Uspenskij = Jus III, a.a.O. geben mai 970 ind. 13. — Echth.: Von Zach.
a.a.O. ohne hinreichenden grund bezweifelt. — Inc.: Ei xo(v) tieqI xàç xov fymeAwvos àQ%âç . . . 706
966 — [Neagä]: neue steuern werden zur deckung der bedürfnisse des heeres eingeführt. — D: L. Diac. IV,
6: 64, 10 . 707
966 dez. 17/967 dez. 6 — (Wiederholte) gesandtschaft des Nikolaos zum emir Al-Muizz von Ägypten
nach Mehdia und Kairo: zum abschluß eines friedens. — Der f r i e d e kommt zustande. — D: Ibn
abi Dinar zu 353 heds.: BAS II, 2 8 1 , 7 = M u r a t . Add. 216b; Nuv. zu 354 heds.: BAS II, 134,„
(chronologie!); Leben des Al-Muizz: Journ. As., 3 e série, t. 3, 65/68. — E: Am. II, 278 ff.; Gay 301;
Schlumb. Emp. 464 ff.; Vas. II, 221; ders. Str. 145. 708
967 anfang — Gesandtschaft zu kaiser Otto I. nach Ravenna mit geschenken: um frieden und freund-
schaft zu befestigen; (Otto soll auf Benevent und Capua verzichten). — Empfangen: 967 märz/april.
— D: Contin. Reginonis zu 967: SS I, 629, 10 . — E: Kö.-Dü. 420; Uhl. 20; Ott. 450 a; Ha. IV, 1,20;
Myst. 22; Gay 300ff.; Schlumb. Emp. 591. 709
967 juni — [rgdfifiaxa]; Hygatpe: an den Bulgarenzaren Peter: P. möge den Übergang der Ungarn über
die Donau verhindern. — Ausgestellt im „Großen Graben" in Thrakien. — D: Kedr. H, 372, 4 ;
Zon. XVI. 27: IV, 87,, D. — E : Drin. Ju. 461 (ansatz: 966); Szalayl, 46. 710
967 juni/aug. — Gesandtschaft des patrikios Kalokyros an den Russenfürsten Svjatoslav (nach Kiev)
mit geschenken und Versprechungen: S. möge Bulgarien mit krieg überziehen. — D: L. Diak. IV, 6:
63„; Kedr. H, 372,„; Zon. XVI, 27: IV, 87, J8 D.; Jahjah 177, 1 7 . — E: Herg. HI, 712; Fi. H, 333;
Wilk. 114; Drin. Ju. 463; Schlumb. Emp. 560; Znojko. 711
967 b. n. sept. 1 — Neagd (überschr.): die „ a r m e n " sollen fortan bei Veräußerung von gütern „ m ä c h t i g e r "
weder auf grund der steuergenossenschaft (ôfioxéista) noch auf grund der dorfgemeinschaft (àvaxoivwoiç)
n ä h e r r e c h t ausüben, seien sie Soldaten oder Zivilpersonen. Von „mächtigen" sollen wieder „mächtige"
erwerben. Bedrücken sie aber die angrenzenden „armen", anstatt ihnen zu helfen, so sollen sie nicht
nur den betr. besitzzuwachs, sondern ihren gesamten grundbesitz verlieren. Andererseits erwerben
von „armen" auch nur wieder „arme". — Da nun für viele die Verjährungsfrist von 40 jähren für
grunderwerb in der „sohweren zeit" (vgl. n. 628; es handelt sieh um den termin 927 sept. 1) vorüber
ist und sie sich unangefochten in dem besitz der damals erworbenen guter befinden, nun aber
durch einsprach (intipœv^aiç) (dem unterschiedslos stattgegeben wird) auch diejenigen belästigt
werden, die bona fide v o r der schweren zeit erworben haben, wird bestimmt, daß diese (lang-
jährigen) besitzer, außer wenn sie unter anwendung von gewalt oder mala fide erworben haben,
ihr besitztum unangetastet behalten sollen, da die 40 jährige frist für sie eigentlich überhaupt nicht
gilt. — A: Leuncl. Nov. Const. 48; ders. JGR H, 170; Labb. 97/102; Jus HI, c. 3, n. 20: 296/9. —
Epitomen u. D: Jus HI, 296, A. 1. — E : Ra. 285; 288; Brent. 40 ff.; Ge. Kg. 84; Stein St. 158;
Schlumb. Emp. 396; Zach. GGRR 269; 276; Gaign. 61; Plat. 154; 164; Sic. 106; Vo. Mac» 76. —
92 Nikephoroe II. Fhokas 963/969

Chr.: Die abfassungszeit wenigstens für den zweiten (vielleicht selbständigen?) teil der novelle muß
nach 967 sept. 1 fallen, da an diesem tage die 40 jährige frist abgelaufen ist; andererseits dürfte
die novelle alsbald nach dieser frist erlassen sein. — Inc.: Haxr\q dixatog o Ttävxag tovg jracöas . . . 712
vor 968 jan. 18 — Gesandtschaft an den kaiser Otto I. nach Capua zu Verhandlungen üher hilfeleistung der
Deutschen gegen die Sarazenen von Fraxinetum; als gegenleistung wird die Verheiratung einer kaiser-
lichen prinzessin mit einem söhne Ottos I. (Otto II.) angeboten. — D: Ep. Ottonisl. ad Herrn, et
Theod. bei Widuk.: SS III, 464, 9Sfl . — E: Kö.-Dü. 435; Ott. 467; Herg. HI, 713; Ha. III,
1, 23; 26/7; Myst. 24; Gay 303/4. 713
968 sept. 17 — XgvaoßovjLXiov, id est epistola auro scripta et signata (Liutpr.): an den kaiser Otto I.
durch den bischof Liutprand von Cremona. — Inhalt unbekannt. — D: Liutpr. Leg. 56: SS HI, 360,,.
— E: Herg. IH, 716; Schlumb. Emp. 655 ff.; Watt. Sehr. 257: Lampros, N. Hell. 11 (1914), 105. 714
968 nov./969 nov. — rgdfi/zara: an den kalifen Al-Muizz von Ägypten (durch Nikolaos? vgl. n. 708) mit
geschenken: er möge den in Sizilien gefangen genommenen patrikios Niketas herausgeben; sonst gewärtige
er krieg. — Sonstiger inhalt unbekannt. — Es kommt ein v e r t r a g zustande, der wahrscheinlich eine
einigung gegen den kalifen von Bagdad enthielt. — D: L. Diak. V, 1: 76,,; Nuv. zu 358: Murat.
Add. 179,,. — E: Am. H, 290/1; Schlumb. Emp. 470; 710, A. 3. 715
968 ende — [Litterae]; scripsit: an den strategos von Korkyra, Michael Chersonites: er möge den bischof
Liutprand von Cremona unverzüglich auf einem kriegsschiff an den koitonites Leon weitersenden. —
D: Liutpr. Leg. 65: SS III, 362, t i . — E: Schlumb. Emp. 662. 716
968 ende — [Praeceptum]; praeeepit: an den ptr. (Polyeuktos): Otranto soll zur metropolis (Liutpr. irrtüm-
lich: „erzbistum") erhoben und in Apulien und Kalabrien die feier der hl. geheimnisse nach lateinischem
ritus verboten werden. — D: Liutpr. Leg. 62: SS HI, 361, 80 . — E: Gay 351 ff.; Nord. 15 und A. 2. 717
969 — Gesandtschaft an den Bulgarenzaren Boris durch den patrikios Nikephoros Erotikos und den
metropoliten Philotheos von Euchaita: die Bulgaren werden an ihre glaubensgemeinschaft mit den
Rhomäern erinnert und gebeten, Prinzessinnen ihres herrscherhauses zur festigung des friedens mit
kaiserlichen prinzen zu vermählen. — D: L. Diak. V, 3: 79, M . — E: Herg. HI, 717; Fi. H, 344;
He. 172; Wilk. 116; Drin. Ju. 467 (ansatz: 968 vor frühjahr); Schlumb. Emp. 736; Song. 184 („an
Peter"). — Peter regiert bis 969 juni 30, von da an Boris. Es handelt sich wohl um Boris, da der
tod des Peter bei L. Diac. schon vorher erzählt wird. Auch paßt der inhalt der gesandtschaft sehr
gut zum regierungsantritt eines neuen herrschers. 718
? — Neaga (überschr.): auf grund der neuen (boden-)gesetzgebung konnten viele leute grundstücke
zwar nicht käuflich erwerben, haben aber solche etwa durch erbschaft erhalten, diese durch ankauf von
parzellen von ihren nachbarn abgerundet und auf diesen parzellen hochwertige gebäude errichtet. Bei
revindikation dieser parzellen sollen nicht etwa diese gebäude zerstört, sondern die evinzierenden
oder deren erben durch abtretung eines grundstückes in doppelter große des evinzierten oder durch
das doppelte des gezahlten kaufpreises abgefunden werden. — C (griech.): Leuncl. Nov. Const. 49;
ders. J G R II, 171; Jus IH, c. 3, n. 21: 299. — E: Zach. GGRR 266 ff.; Gaign. 62. — Inc.: 'Eneidrjneß
nves TCÖV xexwivftivoov . . . 719
? — Neagd & Xvaei dvaipogag . . . (überschr.): wegen der besonderen unzuverlässigkeit der S o l d a t e n des
themas A r m e n i a k o n wird verfügt: wenn diese ihre schölle verlassen haben, nach 3 jähren aber zurück-
kehren und ihr gut an flüchtlinge oder an Soldaten als auszeichnung verliehen vorfinden, können sie
ihren früheren besitz nicht evinzieren. Wenn aber solche güter an das kloster Lakape oder an eine
kaiserliche domäne oder an einen „mächtigen" gekommen sind, ohne daß die Zuwendung eine aus-
zeichnung für gemeinnützige leistung bedeutet, so sollen die erben (des betr. Soldaten) sogar bis zu
30 jähren eviktionsrecht haben, selbst wenn die genannten erwerber die Übergabeurkunden (XißsXXoi)
der epopten (vermessungBbeamten) und die chrysobullen (kais. besitzbestätigungen) beibringen. Ist
das gut vertauscht oder weiterverschenkt, so sollen die derzeitigen besitzer es gleichwohl herausgeben
und sich mit der entschädigungsforderung an die tauschpartei oder den schenker halten. Für n o t -
w e n d i g e besserungen, wie anpflanzung von weinstöcken, anlage von mühlen- und Wirtschafts-
gebäuden zahlt der rückerwerber den preis; bei v e r s c h ö - n e r u n g e n darf das material weggebracht
werden. — Armenier, welche nach S y r i e n überlaufen, sollen ihr eigentum schon nach einem jähre
verlieren; kehren sie zurück, so soll ihnen doch anderer landbesitz angewiesen werden. — Soldaten,
welche sich eines m o r d e s schuldig gemacht haben, sollen nach dem gesetz (s. n. 677) gestraft
Johannes Tämiskes 960/976 93

werden. Doch soll ihr grundbeaitz nicht den kindern und verwandten gegeben werden; diese sollen
vielmehr mit beweglicher habe abgefunden, der grundbesitz hingegen zur auffüllung des truppen-
körpers verwendet werden. Ist kein bewegliches gut vorhanden, so treten die erben des mörders
in die Verpflichtung ein, die hinterbliebenen des ermordeten mit beweglicher habe abzufinden; vom
soldatengut darf nichts veräußert werden. Ist die ganze familie des betr. Soldaten an dem mord
beteiligt gewesen, so unterliegen alle der strafe (und das soldatengut des mörders kann nicht, was das
regelmäßige ist, mit der Verpflichtung der Übernahme des heeresdienstes an sie übergehen). Findet
sich kein erbe, der den dienst übernehmen will, so soll ein anderer, der willens ist, gut und dienst
übernehmen. — A. (ohne prooemium): Labb. 47/62; Jus III, c. 3, n. 18: 289/91. — Epitomen angef.:
Jus III, 289, A. 1. — E: Ra. 90; 251; 288;Schlumb. 394; Gaign. 61; Vo. Mac. 75. — Inc.: KeXevofuv
et tiveç xmv 'Açfuvltov ... 720
? — [KèXevotç]', ôtaxeXevôfieâa (Jus III, 300,ls): der protospatharios und inl tœv ôerjaeœv Basileios hat
berichtet, er gebe den Soldaten unentgeltlich grundbesitz auf grund des nach weises zurück, daß
sie aus dem evinzierten gut einmal ihren unterhalt bezogen hätten; eine Schwierigkeit bereite das
verbot für den Soldaten, sonstigen grundbesitz zu verkaufen, welchen er über sein gesetzliches maß
innehabe, so groß er auch sei. Deshalb wird verfügt: für Soldaten, welche bis jetzt veräußert haben,
soll noch als mindestmaß für das unterhaltsgrundstück ein wert von 4 pfund festgesetzt bleiben
(vgl. n. 673); besitzt er dies und hat anderswo grund veräußert, so soll er auf diesen näherrecht
haben, aber nur gegen entrichtung des kaufpreises; hat er dagegen vom mindestmaß verkauft, so
erhält er dies unentgeltlich zurück. Von jetzt an aber soll, da die Verhältnisse der klibanophoren
und epilorikophoren sich verschoben haben, unentgeltliche rückerstattung erst bei Veräußerung von
grundstücken im gesamtmindestwert von 12 pfund eintreten, bei Veräußerung von besitz über dieses
mindestmaß hinaus nur näherrecht mit der Verpflichtung der rückerstattung des kaufpreises. — A :
Leuncl. JGRII, 168; Jus III, c. 3, n. 22: 299/300. — E: Ra. 288; 293; Nys 470; Sohlumb. Emp.
392 ff.; Andr. Ar\fi. otx. 468/9; Marc 27. — Inc.: 'Avrjyayev & jiQanoana&âQioç BaolXetoç . . . 721
? — XßvooßovXXiov: für die metropolis Patrai (wohl die Privilegien Leons [V. oder VI.?] u. Romanos' I.
(s. n. 593) bestätigend). — D: Ep. Nie. III. ad. Alex. Comm.: Leuncl. JGR I, 279 = Rh. P. V,
72,J0 = Jus DI, c. 3, n. 24 : 301. 722
? — XovoößovXXov: für den bischof Eustratios von Phlabias (Flavias): dieser wird zum ptr. von Antiocheia
erhoben und gleichzeitig „Nauarzos" ( = Anazarbos?) von Phlabias abgezweigt und mit dem patri-
archat Antiocheia verbunden. — E: Sententiae synod. incert. patr. 4: ÜCQI fiexaôêaeoov. Leuncl.
JGR I, 295/6 = Rh. P. V, 394,M = Jus HI, c. 3, n. 63: 300. 723
T — 'Enagxtxmv ßißXlov: modifizierung der polizeilichen Vorschriften für Kpl., besonders das Zunft-
wesen behandelnd. — Ed. Nicole, Livre du préfet. — Daß diese modifizierung nicht Leon VI., son-
dern mit Wahrscheinlichkeit Nikephoros Phokas gehört, hat Stöckle 142/8 mit guten gründen (bes.
ntezdgzt]Qovu) wahrscheinlich gemacht. Vgl. dazu Kubitschek 194 ff. 724

Johannes Tzimiskes
969 dez. 11/976 jan. 10

Mitregenten: Basileios (II.): 969 dez. 11/976 jan. 10


Konstantinos (VIII.): 969 dez. 11/976 jan. 10

9 6 9 dez. 11 — 'EvxdXftcna xal 7t Qoazdyfxaxa\ nagayyeX/ia; di&yyeXfia: an die bevölkerung von Kpl. un-
mittelbar nach der ermordung des Nikephoros Phokas: die bevölkerung solle sich ruhig verhalten
und sich bei todesstrafe nicht zu plünderungen hinreißen lassen. — D: L. Diak. VI, 1: 94, l g ;
Schlumb. Ep. I, 8. 725
969 dez. 11/25 — [iVeaga]: abschaffung der novelle des Phokas betr. die kaiserliche Oberaufsicht über
die kirchenverwaltung (n. 703). — In den quellen ist nicht von einer neuen novelle die rede, viel-
mehr wird der „xoftoeu nur zerrissen, nach Leon Diak. der synode zurückgegeben. — D: L. Diak.
VI, 4: 99,4; Kedr. II, 3 8 1 , — E: Schlumb. Ep. I, 16/7; Vo. Mac. 79. 726
94 Johannes Tzimiskes 969/976

969 dez. 11/25 — Moxas äna&eia?: für den kuropalates Leon Phokas, der sich nach ermordung seines
bruders Nikephoros in die Hagia Sophia geflüchtet hat: er wird nach Methymne auf Lesbos ver-
bannt. — D: L. Diak. VI, 7: 96, 9 . 727
ca. 969 dez. 11/25 — [XgvaoßovU.iov\• gewährung von Steuerfreiheit (wohl einer zeitlich begrenzten, aus an-
laß der thronbesteigung) für die Armenier (des K. landsleute). — D: L. Diak. VI, 6: 100,,. — E:
Fi. II, 336/7; Schlumb. Ep. I, 26. 728
970 ca. märz — Gesandtschaft an den Russenfürsten Svjatoslav (Sphendosthlabos) bei Philippopel: die
verspreohungen des Nikephoros Phokas (s. n. 711) werden erneuert. Dafür solle S. in sein land zu-
rückziehen und den Rhomäern Bulgarien überlassen, das ihnen gehöre. — D: L. Diak. VI, 8: 1 0 3 , u ;
Zon. XVII, 1: IV, 94, X D.; (Nest. 36:40/2 Mikl.; 56/7 Leg.: m e h r e r e gesandtschaften mit geschenken). —
E: Fi. II, 346; Wilk. 119; Drin. Ju. 469; Song. 186; Szalayl, 47. 729
970 oa. märz — rgdfi/iata: an die Streitkräfte im osten des reiches: sie sollen sich nach dem westen
begeben, um unter Bardas Skieros gegen Svjatoslav in Bulgarien zu kämpfen. — D: (L. Diak. VI,
11: 107, 1$ ); Kedr.II, 384,,. 730
970 ca. sommer — Gesandtschaft an den patrikios und strategos Abdila in Bari durch den aus der
haft in Kpl. freigelassenen herzog Pandulf von Capua: Abdila soll den Pandulf unter ehrenwache
zu kaiser Otto I. senden (zu Verhandlungen, vermutlich die räumung Süditaliens durch die Deut-
schen und die Verheiratung Ottos II. mit Theophano betreffend). — D: Chron. Salern. 174: SS HI,
356, f 0 . — E : Myst. 40; Schlumb. Ep. I, 187/8. 731
ca. 970 herbst — rqa<prj; an den empörer Bardas Phokas in Kleinasien: B. Ph. möge die waffen nieder-
legen gegen amnestiezusicherung; sonst soll er dem gesetz gemäß der todesstrafe verfallen. — A:
L. Diak. VII, 2: 115, i S . — E: Schlumb. Ep. I, 67. — Chr.: Die empörung des Phokas liegt nach
Kedr.II, 388, 19 vor dem 2. regierungsjahr des Johannes Tzimiskes (Kedr.II, 392, S1 ). — Inc.: Tov
gvayzos yeyevtj/Uvov . . . 732
ca. 970 herbst — rgdfiuata ßaadutä: an den magistros und strategos Bardas Skieros nach der unglücklichen
Schlacht bei Arkadiopolis gegen Russen, Bulgaren, Ungarn und Petschenegen: B. Ski. solle sich (zur
entgegennähme von befehlen wegen des aufstandes des Bardas Phokas) zur hauptstadt begeben. —
(D: L. Diak. VII, 3: 117, t ); Kedr.II, 388, „ . — E: Schlumb. E p . I , 68. 733
ca. 970 herbst — T6fioi xaxao£ot)fxaojnb>oi Ix XQVOOV o<pgayToi: enthaltend ernennungen zu taxiarchoi, strategoi und
patrikioi für die anhänger des Bardas Phokas (für den fall ihrer Unterwerfung). — Sie werden dem Bardas
Skieros auf seine expedition gegen den empörer mitgegeben. — D: L. Diak. VII, 3: 117, 15 . 734
ca. 970 ende — [IlQOatay/ja]; Id'qXov: an den strategos Bardas Skieros nach der gefangennähme des Bardas
Phokas: Phokas solle zum mönch geschoren nnd mit frau und kindern auf die insel Chios verbannt
werden; Skieros selbst solle mit dem beere nach Europa übersetzen, damit der K. im nächsten
frühjähr gegen die Russen ziehen könne. — D: L. Diak. VII, 8: 126, a . 735
971 april/juli — KiXevois ßaodixy: der kuropalates Leon Phokas und sein söhn Nikephoros, welohe
auf der flucht aus Methymne in Kpl. festgenommen und auf die insel Kalonymos gebracht worden
sind, sollen geblendet und ihre güter konfisziert werden. — Ausgestellt im lager in Bulgarien
(vor Drstra?). — D: L. Diak. IX, 4: 147, 20 . — E: Schlumb. Ep. I, 131. 736
971 ca. juli 21 — Gesandtschaft an den Russenfürsten Svjatoslav (bei Drstra): aufforderung zum Zwei-
kampf, um die entscheidung des krieges herbeizuführen; es sei besser, daß ein mann sterbe als
daß die Völker hingeschlachtet würden. Der sieger solle dann alles in besitz nehmen. — D: Kedr.
n , 409, 18 . — E : Wilk. 122; Schlumb. Ep. I, 142. 737
971 ca. juli — Gesandtschaft (zum dogen Pietro III. Candiano) nach Venedig: wenn die Venetianer den
Arabern durch lieferung von (schiffsbau-)holz Vorschub leisteten, so sollten ihre schiffe, wenn sie
aufgegriffen würden, mit mann und ladung verbrannt werden. — D: Decretum Petri Cand.: T. T L I,
n. XIV: S. 26; (Dand. VIII, 14, 29 : Mur. XII, 210 B/C). — E: Kretschm. I, 111; Hodgs. I, 118;
163; Schlumb. Ep. I, 239/40. 738
971 juli ende — F r i e d e mit dem Russenfürsten Svjatoslav auf dessen antrag in Drstra: S. und seine
leute sollen zu den freunden und bundesgenossen der Rhomäer gezählt und ungestört nach hause
entlassen werden; jeder russe soll ohne erschwerung im reiche handel treiben dürfen. Der abzug des
heeres durch das gebiet der Petschenegen soll durch die Vermittlung des EL gesichert werden. Die Russen
Johannes Tzimiskes 969/976 95

werden (bis zum abzug?) verpflegt. Dagegen gibt S. die gefangenen zurück, überläßt Drstra den
Rhomäern und verflichtet sich (fürderhin) die Chersones (vgl. n. 647) und Bulgarien nicht anzu-
greifen. — Diesen frieden bezeichnet Nest. a. a. o. als v o r f r i e d e n , dem später erst feierlicher ur-
kundenaustausch folgt. — D : L . Diak. I X , 10: 155, l l f t .; Kedr. I I , 412, 8 ; Nest. 36: 42, 1 0 Mikl.;
5 8 , „ L6g.; Sobr. I, 31; Jahjah 181, 4 Roz. — E : Herg. I I I , 721; Fi. I I , 349; He. 175; Wilk.
123/4; (Drin. Ju. 476: die bedingungen, die Drin. Ju. 472 für den frieden angibt, kann ich so
wenig als Schlumb. Ep. I, 52/3 an der von Drin, angegebenen stelle auffinden); Schlumb. Ep. I,
147/8; Barac 42. — Chr.: Schlumb. Ep. I, 82, A . 1 tritt für ansetzung des feldzugs gegen die
russen ins jähr 972 ein. Indessen werden gegen die Übereinstimmung von Nestor (1479, ind. 14, juli;
gestützt noch durch das datum des im auszug mitgeteilten friedensinstruments) mit Kedr. ( I I ,
3 9 2 , 4 l : dem¿Q(p 6k erei xrjs ßaa. avxov) andere gründe nicht aufkommen können; L . Diao. freilich
gibt kein datum; Jahjah dagegen erzählt, daß Djafar im jähr 360 heds. (4. X I . 970 / 2. X . 971)
ein großes heer gegen Antiocheia gesandt habe, während Tzimiskes in Bulgarien beschäftigt ge-
wesen sei (Schlumb. Ep. I , 221). — Das friedensinstrument ist geschrieben durch den synkellos
(und metropoliten v. Euchaita?) Theophilos (Nest.). 739

971 nach juli — Gesandtschaft des metropoliten Theophilos von Euchaita zu den Petschenegen mit
dem anerbieten, sie als freunde und bundesgenossen anzuerkennen, wenn sie sich verpflichteten, die
Donau nicht zu überschreiten und bulgarisches gebiet nicht zu plündern, sowie dem Svjatoslav
mit seinen Russen freien und ungestörten durchzug zu gewähren. — Der vertrag kommt ohne die
die letzte bedingung zustande. — D . Kedr. I I , 412, n . — E : Schlumb. Ep. I, 169. 740

971 winter — [JVeaprf]: abschaffung der herdsteuer (xanvtxdv). — D : Kedr. I I , 4 1 3 , — E : Schlumb.


Ep. I, 183; Monn.'Emß. 16, 511; Vo. Mac. 82. 741

971 winter — [Ilgöoiay/Lia]; ngoohafe: auf goldstück und „obolos" (<p6JUn) soll das bild des erlösers an-
gebracht werden. — D: Kedr. I I , 413, S4. — E : Sabatier I I , 140 und 143/4; Wroth I I , 476 ff. 742

vor 972 (?) — [rgd/ujuara]; yQd<pen Zitierung des Athanasios, abtes des Lauraklosters auf dem Athos,
vor den K . wegen einer von den mönchen gegen ihn erhobenen anklage. — D: Vita Ath. 36:
49, a „. — E : Mey. Hu. 24/5; Laur. Syll. 29, 107; 117. 743

vor 972 (?) — XqvaoßovXhov. für das Laurakloster auf dem Athos: die Zugehörigkeit der durch Nikephoros
Phokas dem kloster verliehenen dependance Hagios Andreas oder Perisleron (in Thessalonike) (s. n. 704)
wird bestätigt; das ooM/uviov wird um weitere 244 goldstücke erhöht. — Dieses privileg erhält
Athanasios bei seiner an Wesenheit in Kpl. (vgl. n. 743) vom K . — D : Typikon des hl. Athanasios:
Mey. Hu. 119, 34 ; 1 1 4 , M ; Kall. 41; Vita Ath. 36: 50, 4 . — E : Laur. Syll. 29, 107; 113; 117. 744

972 — Tvmxov: für das Laurakloster auf dem Athos, durch kaiserliche Unterschrift und goldsiegel be-
kräftigt. — Sog. TgAyog. — Orig.: Protaton (Langlois 31); 1784 wurde aus dem original in einer
hs. des kellions xije 'Ayiag Tgiados eine kopie hergestellt. — A : Kall. 42ff.: nur hier angabe des
datums: 6480); testlich beträchtlich abweichend: Mey. Hu. 141/51 aus dem erwähnten cod. und
cod. 754 Iber. — D : Typ. des Konst. Monom.: Mey. Hu. 1 5 4 , u ; 160,, („XQvo6ßovXXov xvmxöv"). —
E : Müll. Ath. 149 = Jus H I S. X V I , n. 15; Mey. Hu. 31ff.; Laur. Syll. 29,107; 117; Schlumb. Ep. I,
323/4; Vo. Mac. 80/1. — Inc.: Ol TOV Tzegimvvjuov oqovg Xov "A&co evXaßeozaxot fiovaypi... (so bei
Mey. Hu.); Oi baoxovfievoi iv reo ögei TOV "A. ev. fi.... (so bei Kall.); Xgfjvau Xoiyagovv vnedij<pa/uv...
(Jus I H , S. X V I : entspricht dem anfang eines späteren absatzes bei Mey. Hu.). 745

972 ea. herbst — Vertrag mit dem Armenierfürsten ASot (HI.): A . verpflichtet sich, dem kaiser (für
seinen feldzug nach Syrien und Mesopotamien 974) lebens- und futtermittel, sowie ein hilfscorps
von 10000 mann zu stellen. — D : Matth. Ed. I, c. 14: 15 Dul. — E : Schlumb. Ep. I, 254. —
Chr.: L . Diac. hat den einen Sommeranfang, in dem Tzimiskes n i c h t zum kriege auszog, übergangen.
Es ist dies der sommer 973. Die X , 1: 160/3,9 erzählten ereignisse gehörendem jähre 972 an (die
armenische expedition, vielleicht nur von einem detachement ausgeführt, erwähnt L . Diac. nicht),
womit buch X auch an buch I X anschließt; so stimmt die Chronologie auch mit Jahjahs und Matth.
Ed. angaben überein: wir haben zwei züge, 972 und 974, zu unterscheiden. I m zwischenliegenden
jähr erfolgt die einsetzung des neuen ptr. Antonios, wohl gegen Schluß des jahres 973 (so kann
auch Übereinstimmung mit der angabe Jahjahs erzielt werden, daß die einsetzung im 5. jähre des
96 Johannes Tzimiskes 969/976

Tzimiskes erfolgte). Zu frühjahrsbeginn 974 (L. diak. X, 4: 165, 17 ) zieht dann Tzimiskes zu seinem
hauptunternehmen aus. 746
972 ca. okt. 12 — Vertrag mit dem emir Abu Taglib von AI Djesirah (Mesopotamien): der emir ver-
pflichtet sich zur tributzahlung und zur Zahlung der nächsten Jahresrate im voraus. — Abgeschlossen
in Nisibis. — D: Jahjah: 143 Roz.; Ibn-al-Atir VIII, 455 To. — E : Schlumb. Ep. I, 256/7. —
Chr.: Vgl. Schlumb. Ep. I, 261, A. 1. 747
972 ende / 973 anfang — Gesandtschaft an kaiser Otto I. mit geschenken: zweck unbekannt. — Empfangen
in Quedlinburg 973 frühjahr. — D: Ann. Hild.-Lamb. zu 973: SS III, 63, 9 7 . — E: Kö.-Dü. 504;
Gay 319; Myst. 44; Ha. IV, 1, 34. 748
ca. 973 — Gesandtschaft zu den fürsten Armeniens (Philipp von Gaban, Gurgen von Albanien, Abas von
Gars, Senekerim von Vaspurakan, Gurgen von Antzevatzik) nach Hark (Charka), wo diese sich um
ASot HI. versammelt haben. Zweck unbekannt. Wohl Vorbereitungen zum kriegszug nach Syrien
betreffend. — D: Math. Ed. I, c. 14: 14, 17 DuL; 407, 4 Emin. — E: Chamchean H, 239; 845, 847
(mir nicht zugänglich); Schlumb. Ep. I, 246; Vas. Str* 117. 749
975 ca. sept. — Lettre (arm.): an Aäot HI. von Armenien: kriegsbericht über den feldzug des K. in Syrien,
Phönizien und Palästina: gewinnung der reliquien des hl. Jakobos von Nisibis (974); im april (974):
aufbrach von Antiocheia, freiwillige Übergabe der stadt Emesa (Hirns), einnähme von Baalbek-
Heliopolis, freiwillige Übergabe von Damaskos (Damas); Verteilung von 40000 tahegans (1 tahegan
ungef. = 1 arab. dinar) an die trappen, einsetzung des Thourk, der sich zum Christentum bekehrt,
zum kommandanten von Damaskos; weitermarsch zum see Tiberiaa; freiwillige Übergabe der stadt
mit 40000 tahegans kontribution und der Verpflichtung ewiger tributzahlung, einsetzung von mili-
tärischen befehlshabern für Beniata-Dekapolis (Bethsan-Skythopolis?), Genesaret und Akkon (Ptole-
mais); einnähme von Kaisareia, der residenz der afrikanischen Sarazenen; einsetzung eines kom-
mandanten; einnähme von Beirut (Berytos); hier werden 1000 Afrikaner, darunter ein général des
kalifen, Nazer (?), zu gefangenen gemacht; einsetzung eines kommandanten; freiwillige Übergabe
von Sidon; einnähme von Byblos; einnähme und Verwüstung von Tripolis nach kämpf mit den
Arabern; einnähme von Gibelet (Gabala; vgl. Schlumb. Ep. I, 289, A. 1), Balaneion, Sehun (Sehiun;
festung), Borzo, Eamla und Kaisareia;, ansiedlung von 10000 Syrern in Gabaon; auf findung
der Sandalen Christi und des haupthaars Johannes des Täufers; rückkehr nach Antiocheia. —
Ausgestellt wahrscheinlich in Antiocheia. — B (armen.): Matth. Ed. I, c. 16: 16/24 Dul.; Emin 408/29;
ruBS. übers.: KuCuk-Joanneeov, Viz. Vr. 10, 93/101. — E: Schlumb. Ep. I, 283ff.; Buss. H , 236;
Kuöuk-Joannesov, Pismo imp. Joanna Tzimischija k Armjansk. carju ASotu: Viz. Vr. 10 (1903),
91/101. — Inc.: Agchod, schahinschah de la Grande Arménie, mon fils spirituel... écoute et apprends
les merveilles... (armen.). 750
975 ca. sept. — [Lettre]; écrivit (armen.): an den protospatharios und kommandanten von Taron,
Leon Anaphurden in Terdjan (bei Theodosiopolis): L. braucht die festung Aïdziats (Aitziatsperd),
welche ,er zu übergeben versprochen hat, nicht mehr zu übergeben, auch die versprochenen maul-
tiere nicht mehr zu liefern, da der K. dessen nicht mehr bedarf. Dagegen soll er die 40000 obolen
(tahegans?), welche der K. (zürn ankauf der maultiere) gesendet hat, dem kaiserlichen feldherrn
(wohl dorn strategos von Armeniakon) zurückgeben, dieser wird sie dem K. übermitteln. Leon soll
für sein verhalten entsprechenden lohn erhalten. — Ausgestellt wahrscheinlich in Antiocheia. —
B (armen.): Matth. Ed. I, c. 17: 23/4 Dul. — E: Schlumb. Ep. I, 291. — Inc.: Nous avons appris
que tu n'a pas remis . . . (armen.). 751
975 ca. sept. — [Lettre]; écrivit (armen.): an den Armenier Leontios Pantaleon: der K. hat dem Leontios be-
fohlen bei seiner (K.) rückkehr vom feldzug gegen die ungläubigen in Kpl. anwesend zu sein. Als Leon-
tios (in gesandteneigenschaft von Aäot HI.) sich (während des feldzugs ins lager) zum K. begab, hat
er den Bagratiden Bab vom Antzevatzik und den protospatharios Smbat Thornetzi (als geisein?)
mitgebracht und es verstanden, den groll des K. (gegen Agot wegen mangelhafter einhaltung seiner
Verpflichtungen?) zu besänftigen. Nun soll Leontios dafür sorgen, um jeden preis beim bevor-
stehenden feste der Sandalen Christi und des haupthaars Johannes des Täufers in Kpl. anwosend
zu sein, wo er das fest inmitten der gelehrten und philosophen der stadt mitfeiern soll. — Aus-
gestellt wahrscheinlich in Antiocheia. — B (armen.): Matth. Ed. I , c. 16: 24 Dul. = Schlumb. Ep.
I, 292. — E: Schlumb. Ep.I, a. a. o.; Buss. II, 236. — Inc.: Nous l'avons prescrit de te trouver.*.,
(armen.) 752
Basileios n . 976/1025 97

975 ca. sept. — [Lettre]; écrit (armen.): an den kaiserlichen feldherrn (stratèges von Armeniakon?): er solle
Aïdziats nicht besetzen . . . vgl. n. 761. — Ausgestellt wahrscheinlich in Antiocheia. — D: Brief
an Leon Anaphurden: n. 751. 753
? — Neagà vofioùeaia (überschr.); dioQiofiôç (Jus III, 302, 8 ): da unklarkeit über die ausführung des
gesetzes über den s k l a v e n z o l l besteht, wird verfügt: kriegserbeutete sklaven {àoQvxrrjta, âiœat/xà),
welche von einem drungarios, bandophoros, komes, scholarios oder gewöhnlichen Soldaten einem
kameraden, dem strategos oder einem anderen dienstgrad des mobilen heeres verkauft oder ge-
schenkt werden, sind zollfrei; ebenso sklaven, welche an personen in der hauptstadt oder in der
provinz als geschenk gegeben oder ins eigene besitztum oder an verwandte gesandt werden. Da-
gegen soll für sklaven, welche in den markten und dörfern des reiches an nicht im felde stehende
dienstgrade zur Wiederveräußerung verkauft werden, der sklavenzoll entrichtet werden; ebenso für
sklaven, die von nicht im felde stehenden dienstgraden durch mittelsleute beim heimkehrenden
heere aufgekauft werden; diese bestimmungen gelten für die landtruppen. — Marinesoldaten werden
gleich behandelt, wenn sie auf gemeinsamem feldzuge mit dem landheere (als landtruppen) sklaven
erwerben; gehen sie aber in die markte und dörfer und erwerben hier von händlern oder ßovüyäQot(?)
sklaven durch kauf oder irgendein anderes geschäft, auch als geschenk, so sollen sie diese verzollen.
Doloser sklavenerwerb im frieden hat nicht nur die zollforderung sondern auch die Verantwortung
vor den gerichten zur folge. Wenn land- und marinetruppen, wie häufig, gemeinsam (d. h. zu gleicher
zeit) kämpfen, soerwerben die marinesoldaten von den landtruppen, auch bei geschenk, zollfrei. —
A: Heimb. Anecd. II, 276/7; Jus III, c. 3, n. 25: 301/3. — E: Schlumb. Ep. I, 322. — Chr.: Die
meinung Wittes (angef.: Jus III, 303, A. 17), die novelle sei wegen erwähnung der Bulgaren nach
dem frieden von 971 (n. 739) erlassen, beruht auf zu unsicherer grundlage; in „ßovXyägmv u steckt
eher ein begriff wie „usurarius", wie ihn Duc.-Favre, GMIA, s. v. Bulgari anführt. — Es wäre viel-
leicht daran zu denken, daß die novelle nach dem beutereichen feldzug der jähre 974/6 erlassen
wurde. — Inc.: 'Adiogiorov xal àdiaatixxov rijç vno'&éaeœç xvy^avovarjç . . . 754

Basileios II.
9 7 6 j a n . 11/1025 dez. 16

Mitregent: Konstantinos (VIII.): 976 jan. 11/1025 dez. 15

976 ca. sommer — rgd/ifiaxa: an den stratopedarches Petros Phokas in Anatolien: das heer, das vom
aufstand des Bardas Skieros noch nicht ergriffen sei, solle in Kaisareia (Kappadokien) gesammelt
werden. — D: Kedr. H, 420, 15 . — E: Schlumb. Ep. I, 364. 755
976 ca. sommer — Gesandtschaft des synkellos (der H. Sophia) und metropoliten von Nikomedeia Ste-
phanos zu Bardas Skieros, um den empörer zum niederlegen der waffen zu bewegen. — D: Kedr.
II, 420,,,. — E: Schlumb. Ep. I, 364. 756
976 ca. sommer — rgdfifiaxa: an den stratopedarches Petros Phokas in Anatolien: P. solle keinen
bürgerkrieg beginnen, aber die zugangsstraßen nach Kpl. gut bewachen und jeden versuch des an-
marsches auf Kpl. abwehren. — D: Kedr. II, 421, 10 . 757
ca. 976 — XQvaoßovtta: die Privilegien Romanos' II. (n. 689), Nikephoros Phokas' (n. 704) und Johannes
Tzimiskes' (n. 744) f ü r das Laurakloster auf dem Athos bestätigend. — D: Testament des hl. Atha-
nasios: Mey. Hu. 125, 17 . — Chr.: Man pflegte vom neuen K. sich die früheren Privilegien bald
nach dessen regierungsantritt bestätigen zu lassen. JiQvooßovXXa' ist in singularer bedeutung ge-
braucht, wie bei bezeichnung von kaiserurkunden häufig. 758
977 anfang — IIhcmo coßcTBeHHOpyieHHOe (syr.): an den patnkios und stratopedarches von Antiocheia
Ubeid-allah-al-Atrabasi durch den bischof Agapios von Aleppo (Haleb), der mit einer Vorschlags-
liste der Antiochener für die nominierung des ptr. von Antiocheia nach Kpl. gekommen ist: der
K. verspricht dem U. seine gnade (U. war anhänger des Bardas Skieros), lebenslängliche Übertragung
von Antiocheia und erfüllung aller durch Agapios überbrachten wünsche und befiehlt die einsetzung
des Agapios zum ptr. von Antiocheia, wenn alle Versprechungen des U. u. Agapios erfüllt werden. —
D: Jahjah 4, a Roz.; Alm. 305 Erp.. — E: Schlumb. Ep. I, 411. 759
98 Basileios II. 976/1025

978 juni — XgvaößovXXog Xôyoç: für das Laurakloster auf dem Athos: es wird für das kloster ein jähr-
licher staatszuschuß von 10 silbertalenten gewährt. Dazu wird ein goldenes (xQvoônXexrov) behältnis
mit folgenden reliquien gesohenkt: haupt des hl. Michael von Synada; haupt des hl. martyrers
Eustratios; arm des hl. Johannes Chrysostomos. — Orig.: Laura (Laur.). — A: Laur., 'ExxX. 'A. 12,
46/7; ders. Syll. 29, 118/9 (mit text Verschiedenheiten); Smyrn. 31/2. — E: Laur. Syll. 29, 109;
Schlumb. Ep. I, 430, A. 6; ders. Ep. H, 131, A. 2 zu 130. — Zur Chr.: Meyer in B.Z. 3, 214/5
(besprechung). Möglicherweise stellt das chrysobull die erfüllung eines Votums nach der Schlacht
bei Pankalia (978 juni 19) dar. — Inc.: Ovdiv xacvov ovô' âjietxôç xal ràv xaXcoç dofirj&évza ... 760
978 ca. sommer — Lettre: an den kuropalates David von Iberien: ankündigung der gesandtschaft
des Johannes Thomik: David möge seine Verpflichtungen einhalten und werde dann seinen anteil
an der beute erhalten. — B : Schlumb. Ep. I, 419. — E: ebenda. — Chr.: Bross. Add. IX, 176. —
Inc.: Nous savons que Dieu vous protège . . . 761
978 ca. sommer — Gesandtschaft des Athosmönches Johannes Thornik, früheren générais des kuropo-
lates David von Iberien, an diesen: für Unterstützung im kämpfe gegen Bardas Skieros wird dem
kuropolates die ganze beute, insonderheit die orte Kagdoaridj (Haltoyariö), Keçun, Zormalri, Garin
(Karin), ganz Basan (Phasane), die festung Sevug, sowie Hark (Charka) und Apahunik zugesichert. —
D: Steph. As. HI, 15: 135 Em.; 141, 81 Ge. — E: Schlumb. Ep. I, 419. 762
979 frühjahr — IIIICMO (arab.: Ibn-al-Atir): an den emir Adud-ad-Daulah (Chosroës: Kedr.; Zon.) von
Bagdad: durch den vestes (sekretarios: Jahjah) Nikephoros Uranos (der später als magistros Antio-
cheia verwaltet: Jahjah): der emir soll dem empörer (Bardas Skieros, der sich nach der Schlacht am Halys
nach Bagdad geflüchtet hat) keine aufmerksamkeit schenken und den nachkommen das beispiel
eines fürsten ersparen, der die interessen eines andern fürsten verletzt, die eines aufrührers aber
schützt. — D: Kedr. II, 433, 16 ; Zon. XVII, 6: IV, 109,2Ä D.; Jahjah 12, a9 Roz.; Ibn-al-Atir zu
371 heds.: 136, A. 80 Roz.; Abulfar. Chr. syr. zu 367 heds.: 209 Br.-K. — E: Schlumb. Ep. I, 438;
Vo. Mac. 86. 763
979 frühjahr — rgdp/xcna (Kedr.); îyyç>a<pa ßaodocjj ßeßaiw&bna %uq'i (Zon.): an Bardas Skieros durch
den vestes Nikephoros Uranos (s. vor. reg.!): Bardas Skieros und seine anhänger sollen volle be-
gnadigung finden, wenn sie Basileios als K. anerkennen und zurückkehren. — D: Kedr. II, 433, ao ;
Zon. XVII, 6: IV,.109, 80 D.; Steph. As. III, 15: 142,80 Ge.; 136, 8 Em. — E : Vo. Mac. 86. 764
980 — Xgvo6ßovXXog Xôyoç: über die Vereinigung der insassen des klosters Leontias in Thessalonike,
des Johannes-Kolobuklosters in Hierissoa und des klosters des hl. Klemens auf dem Athos im
kloster Iberon. — Orig.: Iberonkl. (Langl. 36). — E: Müll. Ath. 148 = Jus III, S. XVI, n. 16;
Schlumb. Ep. I, 430, A. 5; vgl. Jus III, S. XIX, n. 47. 765
980 — [rgdfi/xata] ; eygatpev: an den strategos des themas Helladikon, Nikolitzes: Peter, ein neffe des
deutschen (oder französischen?) königs (?) sei in den dienst des reiches getreten und sei zum spa-
tharios des kais. triklinon ernannt worden; doch könne man ihn, als ausländer, nicht zum stra-
tegos machen; deshalb ernenne ihn der K. zum kommandeur der exkubitoren des themas Hella-
dikon, wofür Nikolitzes zum kommandeur der Vlachen ernannt werde. — A: Kekaum. 244:
96, 18 Vas. — E: Schlumb. Ep. I, 635. — Inc.: T\<omov êozco aoi, ßiata, œç nQoarjX&ev... 766
980 gegen ende — Gesandtschaft an Otto H., um diesen von dem gedanken des zuges nach Süditalien abzu-
bringen. — D: Ann. Sangall. zu 982: SS I, 80, S5 . — E: Schlumb. I, 499/500. — Chr.: Uhl. 174ff. 767
vor 984 dez. (?) — Chrysobull über das recht ein schiff zu halten. Von einem K. Basileios (I. oder II.?).
Es wird vom abte Athanasios der Laura an Johannes den Iberer geschenkt (?). — D: Schenkungs-
urkunde des hl. Athanasios (unediert) vom dez. 984, ind. 13 (!). — E: Müll. Ath. 149 = Jus III,
S. XVI, n. 18; Mey. Hu. 90; Schlumb. Ep. I, 430, A. 5. 768
986 sommer — Vertrag mit dem emir Said-ad-Daulah von Aleppo (Haleb), abgeschlossen durch den
domestikos t&v àvaxoXixärv Bardas Phokas: der emir verpflichtet sich den im Vorvertrag mit Bardas
Phokas festgesetzten tribut von 400000 (silber-) dirhems zu zahlen und die ausgefallenen annuitäten
nachträglich zu entrichten. — B: Jahjah zu 376 heds.: 20, sa Roz.; Kemal-eddin zu 376 heds.: 175
Roz. — E: Schlumb. Ep. I, 570/1; Roz. 175. 769
987 ende — Gesandtschaft zu dem fatimidischen kalifen Al-Aziz-billah von Ägypten nach Kairo mit
geschenken: Al-Aziz möge die auferstehungskirche in Jerusalem erhalten (?; wiederherstellen?). Es
kommt ein 7-jähriger f r i e d e unter der bedingung zustande, daß da« reich alle sarazenischen ge
Basfleioa IL 976/1025 99

fangenen ausliefert, daß in der moschee in KpL jeden freitag (gebetstag des islam) der name des
kalifen (feierlich) im gebet genannt wird und daß der kalif alle waren erhält, die er anfordert. —
D: Ibn-al-Atir zu 377 heds.: 203,, Roz.; AI Ami zu 377 heds.: 203, 18 Roz. — E : Schlumb. Ep.
I, 730. — Chr.: Roz. 204. 770
987 ende/988 anf. — Gesandtschaft zum Russenfürsten Vladimir (nach Kiev): VI. möge seine Unter-
stützung gegen Bardas Phokas gewähren und solle dafür eine schwester des K. (Anna) zur frau
erhalten, wenn er sich taufen lasse. — Das abkommen (florOBopi) kommt zustande; (die hilfe be-
stand nach Steph. As. III, 43: 200,, Ge.; 200, w Em. aus 6000 Russen). — D: Jahjah 23, M Roz.;
Alm. zu 377 heds.: 199,„ Roz.; 313 Erp.; Ibn-al-Atir zu 375: 201, i e Roz.; (Zon. XVH, 7: IV,
114, 10 D.). — E: Wilk. 127, A. 2; Roz. 194, A. 158; Schlumb. Ep. I, 703; Vo. Mac. 88; 90. —
Chr.: Roz. 197/8; Schlumb. Ep. I, 702; 716. 771
•988 april 4 — Neagd (überschr.); %Qva6ßovXXov (Jus III, 304, J : da nach dem zeugnis in frömmigkeit
erprobter mönche und vieler anderer die nov. des Nikephoros Phokas über das verbot des grund-
erwerbs f ü r klöster (n. 699) allenthalben unheil angerichtet hat, wird sie für ungültig erklärt. Die
alten gesetze treten wieder in kraft. — A : Bals. ad can. I. syn. primosec.: Rh. II, 652, S5 ; Bonef.
32; Leuncl. Nov. Const. 50; ders. J G R I, 117 (vollst.); R h . P . V , 270 (vollst.); Jus III, c. 3, n. 26:
303/4 (vollst.); Laur. Syll. 29, 116 (aus ungen. quelle; mit teztverschiedenheiten). — E : Ra. 286;
Gfrörer m , 92 (teilw. übersetzt); Schlumb. Ep. I, 727ff.; II, 128; Ge. Staat 125; Vo. Mac. 89/90;
Kadi. 209. — Daß Basileios L j. 996 (s. n. 783) schon wieder eine gegenteilige Verfügung, und zwar
ohne hinweis auf vorliegende n. getroffen hätte, ist wenig wahrscheinlich; auch die siegelankün-
digung ist ungewöhnlich. — Inc.: 'H Ix deov ßaaiXeia ijfiwv xal nagä ¡.iovax&v... 772
989 april — rq&fjifzaxa.: an Bardas Skieros (der sich nach dem tode des Bardas Phokas von neuem
erhoben hat): B. Ski. möge es nun mit dem vergießen von christenblut genug sein lassen; er solle,
wenn auch spät, endlich seinen vorteil einsehen und den von gott gesetzten herrscher anerkennen. — D:
Kedr. n , 446, 14 ; Zon. XVII, 7: IV, 116, M D.; (Psell. Hek.: 4,16, 8ff . Sath.; 13, 1S in Byz. Texts.) 773
ca. 989 nach april — IlQ6oxa£i$: alle seit dem regierungsantritt des K. ausgestellten Privilegien müssen
neu vorgelegt und mit dem vermerk „IztjQtfdti" von der hand des K. versehen werden. — D: Nov.
Basilii IL: Jus III, 317,,. — Chr.: Zon. XVII, 7: IV, 1 1 5 , u D. setzt die absetzung des parakoimo-
menos Basileios unmittelbar nach dem tode des Phokas an, welcher nach Kedr. II, 446, l t auf
april 989 fällt. 774
989 nach april — Ordre (armen.): an den Bulgarenfürsten Samuel („Alusianos") und die von diesem
abhängigen fürsten: sie sollen erscheinen und ihre Unterwürfigkeit bezeigen. — D: Matth. Ed. I,
c. 27: 3 4 , „ Dul. — Chr.: Nach dem tode des Bardas Phokas (989 april). 775
989 ca. sommer — Gesandtschaft an den Russenfürsten Vladimir nach Cherson (auf dessen drohende
aufforderung hin ihm die prinzessin Anna zu senden): es sei nicht schicklich, wenn ungläubige mit
Christen eine ehe eingingen; Vladimir solle sich zuvor taufen lassen. — D: Nest, zu 6496: 67,,
Mikl.; 91,1B L6g.; (Jahjah zu 377 heds.: 23, gs Roz.; Alm. zu 377 heds.: 199 Roz.; 313 Erp.). —
E : Schlumb. Ep. I, 775. — Chr.: Roz. 194ff.; Schlumb. Ep. I, 768, A. 3. 776
989 ca. herbst — (2.) Gesandtschaft an Vladimir, der seine bereitwilligkeit zur annahme der taufe er-
klärt hat: Vladimir solle sich taufen lassen, Anna werde dann gesandt werden. — D : Nest, zu
6496: 67, 18 Mikl.; 91,, a L6g. - E : Schlumb. Ep. I, 775. 777
989 b. n. okt. 11 (?) — Gesandtschaft mehrerer metropoliten (?) (des metropoliten von Ephesos: Litt.
Joas.), bischöfe und mönche (sowie des „eparchos von Antiocheia": Litt. Joas.) zu Vladimir nach
Kiev, um ihm die kröne und die übrigen insignien, sowie die prinzessin Anna zu überbringen. —
D: Litterae Joasaph ptr. Constantinop.... confirmans JoannilV . . . titulum Caesaris (1561): W. Regel,
Anal. Byz.-Russ. 75, 1 ( ; Jahjah zu 377 heds.: 24,, Roz.; Alm. zu 377 heds.: 199 Roz.; 313 Erp. 778
* 990 — Chrysobull: für das Iberonkloster auf dem Athos, dessen besitzungen in Makedonien und
Thessalien bestätigend. — Von Konstantinos VIII. ausgestellt. — E : Nerutsos 57; danach Schlumb.
Ep. II, 468, A. 2 ( n i c h t Jus Ol, s. XIX, wie Schlumb. zitiert). — Echth.: Wenn das chrysobull,
über welches nichts näheres auszumachen ist, wirklich nur den namen Konstantinos trägt und das
jähr 990 richtig ist, so dürfte es kaum echt sein. 779
ca. 990 (?) — Gesandtschaft an den könig David vonlberien, auf dessen friedensanerbietungen: die insignien
der kuropalateswürde werden dem könig überbracht. Das f riedensabkommen wird in Kpl. ratifiziert.
— D: Kedr. II, 447, 17 . — E : Schlumb. Ep. II, 31/2. — Chr.: Schlumb. Ep. II, 32ff. 780
Dfilger, Regesteo. 9
100 Baeileios II. 976/1025

992 märz — Chrisobulum (Jus III, 304,15); chrisobulum sigillum (Jus III, 306, lg ): für Venedig, den
gesandten des dogen Pietro II. Orseolo in Kpl. überreicht: von altersher haben die venetianischen
schiffe, von Venedig oder anderswoher kommend und über Abydos (hauptzollstation) nach Kpl.
fahrend, nur 2 solidi zoll bezahlt; eine umfrage hat jedoch die mißbräuchliche erhebung eines
Zolles von bis zu 30 goldstücken ergeben. Dieser (einfuhr-) zoll soll in Zukunft -wieder 2 gold-
~stücke betragen, während als ausfuhrzoll 15 goldstücke, zusammen also 17, geleistet werden sollen.
Die Zahlung (lies solidi statt soliti) ist von dem kommerkiarios (unterbeamten) von den Venetianern
einzuziehen, wenn sie ihre rückreise antreten und an den jeweiligen logotheten rov löixov abzuführen.
Dieser darf die Venetianer nicht länger als 3 tage in Kpl. festhalten. — Die mitführung von
waren, welche Amalfitanern, Juden, „Langobarden" aus Bari oder andern gehören, ist unter strafe
des entzuges der eigenen Vergünstigung verboten. Die durchsuchung der schiffe, sowie die Unter-
suchung und aburteilung der Venetianer darf nur der jeweilige logothetes rov ÖQ6/UOV (? „de diorno")
vornehmen, also kein untergeordneter beamter. Dies gilt auch für privatprozesse. — Dieser befehl
soll bekannt gemacht werden an den loyo&erijs rov 6q6fiov und alle seine unterorgane, seine char-
tularioi und notarioi, an die parathalassarioi, limenarchai, hypologoi rov yevixov (?) und alle übrigen
Zollbeamten. — Dagegen verpflichten sich die Venetianer, ihre schiffe für kaiserliche transporte,
insbesondere truppentransporte nach Süditalien, bereit zu halten. — B (lat. aus dem Cod. Trevis.):
T.Th. I, 36/9 (hier ältere drucke angeführt); Jus III, c. 3, n. 27: 304/6. — D: Dand. IX, 1, 1:
XII, 223 B Mut.; (Joh. Ven.: SS VII, 29,J. — E: Fi. II, 387; He. 207; Herg. III, 724; Heydl,
114/6; Kretschm. I, 128/9; Hodgs. Ven. 1,165/6; Schlumb. Ep. II, 312ff.; Uhl. 191, A. 16; Neum.
Qu. 368; 371; Andr. Arjfi. olx. 448/9; Vo. Mac. 94; Marc 88 (ansatz: „991"). — Inc.: Non solum
rogationibus, qua« sub manu nostra s u n t . . . 781
995 ca. mai — F r i e d e mit dem emir von Aleppo Abul-Fadal vor den mauern Aleppos: die Araber
verpflichten sich zur tributzahlung. — D: Jahjah 32, lg Roz.; Ibn Zaphir zu 381: 242, s Roz.;
(Kemal-eddin: 352,, Roz.). — Chr.: Roz. 263/4. 782
996 jan. 1 — Neaga vo/io&eoia (übersohr.); vofio&eoCa (Jus III, 308,14; 311,,); dtarafr; (Jus III, 315,„):
da der K. bei der persönlichen verbescheidung der prozesse und gelegentlich seines (soeben be-
endeten) aufenthalte in Klein asien mit eigenen äugen die habgier der „mächtigen" bemerkt hat,
wird verfügt: e r w e r b u n g e n „mächtiger" von „armen", welche vor der zeit des ersten ge-
setzes Romanos' I. liegen (also vor 922 april; s. n. 595) und durch entsprechenden urkundlichen
beleg erwiesen werden können, sollen gültig bleiben. Für solche erwerbungen jedoch, welche nach
diesem Zeitpunkt bis zum 1. jan. 996 gemacht worden sind oder in Zukunft gemacht werden, soll
auch die Verjährung keine Wirkung mehr haben (allgemein 40 jähre; für derartige erwerbungen
nach der nov. des Romanos [n. 595] nur 10 jähre); der besitz soll den „armen" restituiert und
auch dem ansprach der mächtigen auf ersatz des kaufpreises und der besserungskosten nicht statt-
gegeben werden, da diese eigentlich wegen gesetzesübertretung zur rechenschaft gezogen werden
müßten. — Die g r e n z b e s c h r e i b u n g s p r o t o k o l l e (neQioQiofioC), welche in den chrysobullen enthalten
sind, sind vielfach dolos. Sie sollen deshalb keine gültigkeit mehr haben und diejenigen, welche
sie (dem gericht) insinuieren, im zweifelsfalle keinen nutzen daraus ziehen. Denn sie werden nach
dem sinne der privilegienempfänger, nicht nach dem des K. aufgestellt und von den protasekretai
(der kais. kanzlei) ohne Ortskenntnis ingrossiert. Dagegen sollen grenzbeschreibungen in den katastern
des kaiserlichen finanzministeriums (aixgexov rov yevixov) oder sonstigen konstitutiven (ovotazixd) Ur-
kunden gültigkeit behalten. — Es kommt vor, daß in dorfgemeinden (XWQ(O) ein bauer (^eog/njc)
eine k i r o h e auf seinen grund und boden e r b a u t , seinen fluranteil unter Zustimmung seiner dorfge-
nossen dieser kirche weiht, mönch wird und auf lebenszeit in seiner kirche lebt, daß es dann ein
zweiter und dritter ebenso macht und so ein konvent von zwei oder drei mönchen entsteht; nach
ihrem tode legt dann der metropolit oder bischof die hand auf solch ein „kloster" und schädigt
durch vergabung an mächtige die „armen". Solche Stiftungen sollen nur als „bethäuser",
nicht als „klöster" bezeichnet und den „armen" zurückgegeben werden, auch wenn sie vom
metropoliten oder bischof schon vergabt sind oder die Verjährungsfrist abgelaufen ist. Sie sollen
weiterhin der dorfgemeinde unterstehen und soviele mönche haben, als es von anfang an waren.
Die metropoliten und bischöfe sollen dort nur in die diptychen aufgenommen werden, die
weihen vornehmen und das kirchliche korrektionsrecht ausüben, jedoch keine abgaben wie von
den klöstern erheben. Genießen solche „bethäuser" regelmäßige Btaatszuschüsse (oolifivta), kerzen-
gelder (<pm&ay>icu) oder haben sie xaMoftaxa (stiftssitze; zum begriff vgl. auch Ged. Ath. 57), wenn
Baoileios IJ. 976/1025 101

auch eigentlich zu unrecht, so sollen sie unter den metropoliten oder bisehöfen bleiben, unter
denen sie stehen, unter beibehaltung ihrer stiftssitze, dürfen jedooh nicht (wie die klöster) an andere
personen weitervergabt werden. jSind dagegen auf die angegebene weise konvente von 9, 10 oder
mehr mönchen entstanden, so unterstehen diese den metropoliten und bisehöfen und können (als
„klöster") von diesen beliebig vergabt werden. Neuen grundbesitz dürfen solche konvente nach der
nov. Romanos' I. (n. 628: Jus HI, 246,ss) und der gegenwärtigen Verfügung des K. nicht erwerben (womit
die nov. n. 772, ihre echtheit vorausgeht, aufgehoben ist). Auch dürfen die metropoliten und bischöfe
nicht, um „klöster" herzustellen, die zahl der mönche auf 9 oder mehr ergänzen, auch nicht, wenn
ausreichender grundbesitz für so viele vorhanden ist. Vielmehr gehören solche „bethäuser" den ge-
meinden, während „klöster", deren konvent sieh etwa durch die ungunst der zeit unter 9 ver-
kleinert hat, weiterhin den metropoliten und bisehöfen unterstellt bleiben. — V e r j ä h r u n g s r e c h t
gegen den fiskus besteht nicht. Dieser evinziert bis zurück auf Caesar Augustus. Der K., der
herr des fiskus ist, kann sich mit den einzelheiten nicht befassen und muß in die themen kom-
missare senden. Daraus erhellt, daß deren handlungen nur gültig sind, wenn sie gerecht und ohne
Schädigung des fiskus ausgeführt werden. Im übrigen wird der fall nicht eintreten, daß innerhalb
40 jähren (Verjährungsfrist) kein epoptes (Vermessungsbeamter) oder kaiserlicher kommissar (ßaaihxöq)
das recht des fiskus wahrnimmt. Erfüllt aber doch ein solcher beamter seine pflicht nicht, so darf
hieraus dem fiskus kein schaden erwachsen. — Nach früherem gesetz wurden hofwürdenträger vom
protospatharios aufwärts, für m o r d nicht mit dem tode, sondern nur mit ehrverlust und den
übrigen gesetzlichen strafen belegt. In zukunft sollen diese personen, wenn sie beim mord auf
frischer tat ertappt werden oder ihn durch Verschwörung oder mit Vorbereitung ausführen oder
ausführen lassen, mithelfer oder freunde und bekannte dazu anstiften, ebenfalls mit dem tode be-
straft werden. — Die vom regierungsantritt des K. bis zum stürz des proedros und parakoimomenos
Basileios ausgestellten c h r y s o b u l l e n sind ungültig, soweit sie nicht dem K. insinuiert und mit dessen
eigenhändigem Sichtvermerk („lxrjQrj-&rju) versehen sind. Verordnung hierüber ist früher ergangen
(s. n. 774). — Es sind klagen laut geworden, daß kaufleute die an bestimmten platzen seit alters
bestehenden m a r k t e (navtiyvgeig) verlassen und bei anderen marktherren einen markt eröffnen.
Deshalb wird verordnet: einigen sich sämtliche kaufleute eines marktes, einheimische und zu-
reisende, den betr. markt zu verlassen, so soll ihnen dies freistehen, wenn es ohne druck von
irgend einer Seite geschieht. Sind sie aber nicht darüber einig, so dürfen die wanderlustigen den
markt nicht verlassen und das alte privileg der Ortschaft bleibt gewahrt. Solcher marktwechsel
kann in viererlei fällen vorkommen: 1. von „mächtigen" zu „mächtigen"; 2. von „armen" zu
„armen"; 3. von „mächtigen" zu „armen"; 4. von „armen" zu „mächtigen". Während in den
drei ersten fällen entweder der obenerwähnte einstimmige besohluß der kaufleute oder ein altes
privileg des neugewählten marktplatzes den marktwechsel begründen soll, müssen im 4. fall, d. h. bei
Übergang des marktes von „armen" zu „mächtigen", beide Voraussetzungen zusammentreffen. —
A : Jus III, c. 3, n. 29: 306/18; zahlreiche Epitomen und teilausgaben angef.: Jus III, 307, A. 1. —
D: Kedr. II, 448,16; Psell. Syn.: Mi. 122, 972/3: v. 1377/1400; Psell. Hek.: Sath. IV, 13,14: Byz.
Texts 10,90; Nov. Alexii I.: Jus I I I , c. 4, n. 35: 402, M ; weitere stellen: Jus I I I , 307, A. 1. —
Verjährung betr.: Härmen. I , 3, 65. — E: Ra. 286; Gfrörer I I I , 86ff. (mit teilw. Übersetzung);
Schlumb. Ep. I I , 122ff. (ausführliche paraphrase, teilw. Übersetzung); Zach. GGRR 259; 267ff.;
Monn. M6d. 313ff.; Plat. 104; 137; Vo. Mac. 92/3. — Chr.: Jus III, 311,14. — Inc.: 'jEneid^neQ ij
ßaadüa fjfiöjv, äq>' ov Ttjv avTOxQatOQixtjv &Q%)Jr... 783

ca. 996 anfang — Gesandtschaft des Leon und Kalokyros (zu kaiser Otto DI.) nach Deutschland (^qayyid)
über Rom (hier Verhandlungen mit Crescentius?) in einer heiratsangelegenheit (Otto EIL soll mit
einer tochter Konstantinos'[VIII.] verheiratet werden); — D: 'Emaroial ßv^avrivai (des ges. Leon an
persönlichkeiten der hauptstadt von der reise aus), ed. A. J. Sakkelion, Soter X V (1892): brief 86:
2 1 9 , b r i e f 87: 2 2 0 , — E: Schlumb. Ep. n , 282, A. 1. — Chr.: Wahrscheinlich durch druok-
fehler: „995" für „997" ist die darlegung des chronologischen Zusammenhangs bei Schlumb. ziemlich
unklar. Es handelt sich um eine einzige gesandtschaft. Die reise der gesandten von Rom nach
Deutschland erstreckt sich über august, september und oktober 996, die rückreise über november,
dez. 996, jan. 997; aufenthalt in Rom 4 monate (brief 86); die reiseunannehmlichkeiten werden
schon fast 2 jähre ertragen [ek dierrj %Q6VOV), als der brief 87 abgeht; zu dieser zeit ist es etwa
september 997 (brief 87). Während des aufenthalts in Rom (febr./mai 997) hat Leon den stürz
des Philagathos miterlebt. 784
'9*
102 BasQeios IL 976/1025

997 (?) — Ilnxâxtov: an den protospatharios und richter Nikolaos von Thessalonike,: eine klage Johannes
des Iberers über den grundbesitz des Iberonklosters in Polygiro betreffend. — Orig.: Iberonkloster
(Langl. 37). — E: Müll. Ath, 149 = Jus III, S. XVI, n. 21. — Chr.: Nach angabe von Avraam.-
M ü l l e r : 9 9 7 i n d . 1 0 (!). — I n e . : 'O sviaßeozatog fiovaxàs 'Imâwtjç à Tßtjg — 785

997 — rqâfifiaia: an Chryselios, einen der großen von Dyrrhachion (welcher die auslieferung Dyrrha-
chions an den K. gegen die Verleihung der patrikioswürde für seine beiden söhne versprochen hatte):
die erfüllung seines Wunsches wird dem Chr. zugesichert. — D: Kedr. II, 451, i a . — E: Schlumb.
Ep.H, 145. 786
997 frühjahr — Gesandtschaft als begleitung des nach Rom zurückkehrenden erzbischofs Johannes von
Piacenza (Philagathos) in angelegenheit der heirat Ottos m . mit einer griechischen prinzessin. —
Von Crescentius empfangen. — D: Ann. Quedl. zu 997: SS III, 7 4 , ( A n n . Magd, zu 997:
SS XVI, 160,,). — E: Wilm. 96; Gregorovius, Gesch. d. St. Rom*, m , 450; Gies. I, 701; Myst.
58 und 59, A. 2; Schlumb. Ep. II, 267. 787
998 herbst/winter — Gesandtschaft zweier gesandter zum fatimidischen kalifen von Ägypten Al-Hakim
nach Kairo, um einen friedens- und freundschaftsbund zu schließen. — Es kommt darauf (etwa
1001) in Kpl. ein Waffenstillstand auf 10 jähre zustande. — D: Jahjah 42,, Roz.; Ibn-al-Atir IX,
86 To.; 336,17 Roz. — E: Schlumb. Ep. II, 112/3; 201ff.; Vas. Str. 149. — Chr.: Roz. 337. 788
*998/9 — Permissio: die Venetianer sollen in Dalmatien, wo sich Mucimir und Surigua (Sûrinja), die
söhne des verstorbenen Kroatenkönigs Turpimir, um die herrschaft streiten, das regiment wieder
übernehmen. — D: Dand.IX, 1,15: XU, 227 A Mur. = T. Th. I, 40. — E: Herg. III, 724; T.Th. I, 36;
40; Schlumb.Ep.il, 147; Kretsohm. I, 136 bezeichnet die nachricht als erfindung Dandulos. 789
oa. 1900 nach märz 31/1002 jan. 3 — F r i e d e mit dem emir von Armenien, Abu Ali Hosein ibn Mervan
( = Said-ad-Daulah?), auf 10 jähre: der emir zahlt tribut und behält dafür sein land. — D: Abulfar.
Chr. eyr. zu 382 heds: 213,j. — E: Schlumb. Ep. II, 31. — Chr.: Bei Abulfar. muß, wie Schlumb.
richtig bemerkt, im zeitansatz ein irrtum vorliegen. Der frieden wird im Zusammenhang (eodem
tempore) mit dem vertrag mit Senekerim erzählt und scheint auf dem gleichen zuge des K. ge-
schlossen zu sein. Dieser Zug setzt aber den tod Davids (1000 märz 31) voraus. Vielleicht ist
„392 heds." zu lesen (1001 nov. 20/1002 nov. 9). 790
1000 nach märz 31 — F r i e d e und feierliches bündnis mit dem könig Senekerim von Vaspurakan. Sen.
wird magistros. — D: Matth. Ed. 32: 36/7 DuL; Kekaum. 245: 9 6 , ( S t e p h . As. III, 46: 214, 10 Ge.;
204 Em.). — Chr.: Schlumb. E p . n , 166, A. 1. 791
1000 nach märz 31 — rpajwaTH: an die emire (Said-ad-Daulah?), welche dem lande Vaspurakan be-
nachbart sind: sie sollen sioh hüten, Vaspurakan zu belästigen. — Ausgestellt in Vaspurakan. —
D: Steph. As. III, 46: 214, M Ge.; 204,4 Em. 792
1002 — [âéyfia]', èdoyfiàuÇe: das àXXtjXiyyvov (etwa der imßoXr) entsprechend; vgl. n. 373) wird wieder
eingeführt. — D: Kedr. II, 466, g ; Zon. XVII, 8: IV, 119, M D. — E: Fi. II, 387; Ra. 286; Schlumb.
Ep. II, 328ff.; 459/60; Zach. GGRR 235. 793
ca. 1006 — Sedula petitio: an den dogen Pietro II. Orseolo in Venedig: P. möge seinen söhn, den duz Jo-
hannes, nach Kpl. senden, wo er mit der prinzessin Maria vermählt werden soll! — D: Joh. Ven.:
SS VII, 36,g. — E: (Kretschm. 142) 794
1007 — XgvaößovXXog Xâyoç: Schenkung des gutes Bibarion an ?, den großvater des protospatharios
und vestiarites Johannes Iberitzes. — D: Psellos, Aixaouxd: Sathas, Bibl. V, 197,1S. 795
ca. 1007 vor april 6 — [Lettre]; écrivit (arm.): an den könig Johannes Smbat von Armenien: J. S. möge den abt
Joseph des klosters Hentzutz und den Johannes Gozern zur lösung der osterfrage nach Kpl. senden. —
Die beiden gelehrten weigern sich nach Kpl. zu gehen. — D: Math. Ed. I, 34: 38, 10 Dul. == DuL, Rech,
sur la chron. arm. 1,1, 91. — E : Gren 115/6; Schlumb. Ep. II, 470, A. 4. 796
ca. 1007 vor april 6/(?) — Gesandtschaft an den könig Johannes Smbat von Armenien und den katholi-
kosSarkis (auf die Weigerung Josephs und Johannes', s. n. 796): sie möchten dem K. den gelehrten
Samuel senden. — D: Matth. Ed. I, c. 34: 39,s Dul. — E: Schlumb. Ep. II, 470, A. 4. 797
Bsäleios H. 976/1025 103

ca. 1007 vor april 6 — Gesandtschaft nach Kypros, um von dort den in der chronologischen wissenschalt
besonders erfahrenen juden Moses zur Schlichtung des kalenderstreites herbeizuholen. — D: Matth.
Ed.1, c. 34: 39, i 0 Dul. 798
nach 1010 — [XQvooßovlkov]: das Xenophonkloster auf dem Âthos erhält das Hieromnemonkloster auf der
halbinsel Kassandra, auch Burbura genannt, mit allen nebengebäuden, doch ohne die saline, den
fischteich und die zugehörigen 12 kolonen, zum geschenk. — D: Urk. des protos Paulos bei Petit,
Xen. I, 214. — E und Chr.: Petit a. a. o. 3. 799
1014 nach juli 29 — Gesandtschaft des eunuchen Sergios in die belagerte Bulgarenfestung Melnik, um
die Übergabe herbeizuführen. — D: Kedr. II, 4 6 0 , u . — E : Schlumb. Ep. II, 348. 800
1015 märz/1016 märz — [Lettre]; écrivit (armen.): an den könig Keorki (I.) von Apkazien (Albanien), den
erben Bagrats: Keorki solle diejenigen gebiete, die seinerzeit seinem vater mit der kuropalateswürde
verliehen worden seien, zurückgeben und sich mit seinem väterlichen erbe begnügen. — Diese,
wie eine weitere gesandtschaft, verlaufen ergebnislos.— C (armen.): Arist. Last. 1: 16,354 P r u d h . —
E: Schlumb. Ep. II, 475f. 801
1016 mai — 'YjtoyQCupri ßaodtxrj : zu einem erlaß des ptr. Sergios, der den 49. kanon der trullanisohen
synode dahin auslegt, daß die geschenkweise oder durch Verleihung erfolgende Übergabe von
klöstern an laien dann ihre gültigkeit behalten solle, wenn der charakter der klöster dabei gewahrt
bleibe und diese nicht zu weltlichen behausungen würden. — D: Sent, synod. I: Leuncl. JGRI, 203/4;
Rh. P. II, 614,, ; Jus m , 320, A. 2. 802
1016 ca. sommer— XQvaoßovlXa.yQd/4jj.ara: an Johannes (Vladislav) von Bulgarien, den mörder Gabriels,
durch Cheirotmetos: wohl mit dem versprechen der .Verleihung eines hofamts für den fall der Unter-
werfung. — Ausgestellt im lager bei Moglaina. — D: Kedr. II, 4 6 2 , — E : (Schlumb. Ep. II, 358). 803
vor 1018 febr. — Imperialis jussio: an den protospatharios und katepano von Italien Bojanus: die kirchen-
güter und insonderheit die des hl. Benedictas (v. Montecassino) sollen entsprechend den voraus-
gegangenen Privilegien (früherer Statthalter in Unteritalien u. a.) von niemand weggenommen noch
eoll ihnen ein schaden zugefügt werden. — D: Confirmatio des Bojanus v. j. 1018: Trinch. n. XVII:
18, s . — E: Schlumb. Ep. I, 6 8 0 , I I I , 687; Bréhier Schisme 21. — Der name des Basileios ist in
dem regest des Petrus diaconus sicher nur ausgefallen. Es hieß wohl x&v evaeßeaxäxoov ßaaikicov
BaoiXeiov xat K.; der plural „imperatoribus" ist immerhin stehen geblieben. 804
1018 vor aug. 15 — r g ä p / i a i a : an Ivatzes von Bulgarien, der nach dem tode des Johannes (Vladimir)
die waffen noch nicht niedergelegt hat: I. sei der einzige, der noch gegen den K. kämpfe, obgleich
er die aussichtslosigkeit seines beginnens einsehen müsse. — D: Kedr. II, 4 7 0 , — E : Schlumb.
Ep. II, 391. 805
vor 1020 mai — 2iyiXhov . . . ôtà /lokißdov (text: Geiz. II, 44,9/4): für das erzbistum Acbrida: der zum erz-
bischof von Bulgarien bestellte mönch Johannnes soll seinem antrag gemäß folgende kleriker und
paroiken erhalten: für seinen sitz Achrida (Ochrid), für Prespa, Mokros (Mokra) und Kitzabis (Kiöevo):
40 kleriker, 30 paroiken; der bischof von Kastoria (Kostur) soll erhalten: für Kastoria, Kurestos
(Korytza?), Kolone, Deabolis (Dêvol), Boosa (Voosa) und Moros (?): 40 kleriker, 30 paroiken; wenn
er deren auch früher mehr hatte, so soll die ihm jetzt zugebilligte zahl die des erzbischofs nicht
überschreiten. Der bischof von Glabinitza (Glavinica) soll erhalten: für Glabinitza, Kanina und
Neaniska(?): -40 kleriker, 30 paroiken; der bischof von Moglaina (Moglen): für Moglaina, Prosakos
(Prosêk), Merichoba (Morikova), Setina, Ostrobos (Ostrov), Zaodrya (?): 15 kleriker, 15 paroiken; der
bischof von Butelis (Bitolia-Monastir): für Pelagonia (Butelis), Prilapon (Prilêp), Deurete (Debr)
und Belessos (Veles-Köprülü): 15 kleriker, 15 paroiken; der bischof von Strumitza (Strumica-Strum-
nica): für Strumitza, Radobistos (Radoviäte) und Konetzes (Konöa): 12 kleriker, 12 paroiken; der
bischof von Morobisdos (Morovizd): für Morobisdos, Koziakos (Kozjak), Slabiste (Slavigtje), Sthletoba
(Zletovo), Lukobitzos (?), Pianitza (Pianec) und Malesoba (Maleäovo): 15 kleriker, 16 paroiken; der
bischof von Belebusda (Velbugd-Köstendil): für Belebusda, Germaneia, Terimer, Stobos (Stob), das
untere Sundeaskon (Sundiask: Drin.) und Rasloga (Razlog: Drin.): 15 kleriker, 15 paroiken; der
bischof von Triaditza (Serdica-Sofia): für Triaditza, Pernikos (Pernik), Sykobos (1) und Sbeneap(s) (?):
40 kleriker, 40 paroiken; der bischof von Nisos (Ni§): für Nisos, Mokr(os) (1), Komplos (?), Toplitza
(Toplica) und Spheligobos (Svrljig): 40 kleriker, 40 paroiken; der bischof von Branitza (Braniöevo
oder Vranja?): für Branitza, Morobiskos (Morava), Sphenteromos (Smederevô-Semendria), Grontsos
104 Basileios II. 976/1025

(Grota: Beneä.), Dibisiskos (Bisiskos: Beneg.), Istaaglanga (Istraalanga: BeneS.) und Brodariskos (?):
15 kleriker, 1B paroiken; der bischof von Belegrada (Belgrad): für Belegrada, Gradetza (?), Omtzos (?),
Glabentinos (?) und AspTe Ekklesia (Bela crkva): 40 kleriker, 40 paroiken; der bischof von Thramos
(Sirmion-Semlin): 15 kleriker, 15 paroiken; der bischof von Skopia (Skupi-Üsküb): für Skopia, Binetze
(Binad), Freamoros (?), Lykoba (Lukovica) und Prinipos (?): 40 kleriker, 40 paroiken; der bischof von
Prizdriana (Prizren): für Prizdriana, Chosnos (?), Leaskuntzos (Leskovad?) und Braitos (?) (Beneg :
15 kleriker, 15 paroiken; der bischof von Lipenion (Lipljan): 30 kleriker, 30 paroiken;
der bischof von Serbia (Serfidje): 30 kleriker, 30 paroiken. — Alle diese paroiken sollen von der
baufron (olxoddfiiov) und den übrigen fronen wie zur zeit des zaren Samuel frei sein. — A: Insert
eines chrysobulls des K. Michael Palaiologos v. j. 1272: aus einem cod. Sinait. nach abschritt Us-
penskijs: Golub. Oö. 259/60; danach Ge. Bist. 42/4; aus cod. Sin. 508 (976) (Beneg.) (wohl identisch
mit dem Uspenskijs): Beneäeviö, Katalog, 544, 19; (mit textab weichungen von Geizer aus einer hs.
des erzb. Gerasinios v. Argos: Rh. P. V, 226ff. (unvollst.); hiernach Jus III, 319/20. — E: Jir. Bulg.
201/2; Songeon 209/10; Golub. Oö. 49ff.; Drin. Tri gramoti = Suö. II, 207/14 (mit bulg. Über-
setzung); Schlumb. Ep. II, 224 ff.; Geizer a.a.O.; ders., Achr. 1/2; MiU. Bulg. 243; Acta Alb. n. 58
(mit reichen literaturang.); Marc 98; über die topographie: Novakoviö, Glas 76. — Inc.: IIoU.(bv drrcov
xai /isydXcor ... 806
1020 mai — UtyiUia (Ge. 44, 81 ); aiyühov (ib. 46, sl ): auf antrag des erzbischofs (Johannes) von Bulgarien
sollen auch die im ersten sigillion (n. 806) nicht genannten, früher zum reiche der zaxen Peter und
Samuel gehörigen bistümer dem neuen erzbistum Achrida unterstellt und mit klerikern und paroiken
versehen werden; so sollen erhalten: der bischof von Drstra (Dorostolon, Drster): 40 kleriker, 40 par-
oiken. Drstra sei unter zar Peter sitz des erzbistums gewesen; dann sei dieser nach Triaditza
(Sredec-Sofia), Bodena (Vodena), Moglaina" (Moglen) und schließlich nach Achrida (Ochrid) gewandert,
während in Drstra nur ein bischof gewählt werde. — Der bischof von Bydine (Bdyn-Vidin) soll
40 kleriker, 40 paroiken erhalten; diese diözese hat durch ihre bedeutung im Bulgarenkriege be-
sondere kaiserliohe aufmerksamkeit verdient und erhält daher 10 leute mehr als das erzbistum. —
Der bischof von Rasos (Rasa) soll erhalten: 15 kleriker, 15 paroiken; der bischof von Horaia (?):
12 kleriker, 12 paroiken; der bischof von Tzernikos (Cernik): 15 kleriker, 15 paroiken; der bischof
von Chimaira (Chimarra): 12 kleriker, 12 paroiken. Der metropolit von Dyrrhachion (Durazzo) soll
sioh jedes Übergriffs in den bereich des erzbistums Achrida enthalten. — Der bischof von Adriano-
polis (Drynopolis-Adrianopel) soll erhalten: 15 kleriker, 15 paroiken; der bischof von (Belas [ergänzt]):
15 kleriker, 15 paroiken; der bischof von Bothroton: 12 kleriker, 12 paroiken; der bischof von
Joannina (Jannina): 16 kleriker, 15 paroiken; der bischof von Kozile (Kozila): 15 kleriker, 15 paroiken;
der bischof von Petros (Petras?) (?): 40 kleriker, 40 paroiken. — Alle etwa nicht aufgezählten bis-
tümer des früheren bulgarischen reiches sollen dem erzbischof von Achrida unterstehen, auch die
bulgarischen Vlachen und die vardariotischen Türken. Die weltlichen behörden sollen sich jeder
einmischung in die angelegenheiten des erzbistums enthalten. — A : Golub. Oö. 260/2; Ge. Bist.
44/6; BeneS. 546, g l . — E: Vgl. n. 806; Acta Alb. n. 70. — Inc.: 'Enel 6 ayicozaro; &QXtemmeojtos
BovXyagiag . . . 807
1020 nach mai 20 — EiyiXXiov (Ge. 46, „ ) : für den erzbischof (Johannes) von Achrida: er soll im besitz
des bistums Serbia (Serfidje), welches ihm schon früher (s. n. 806) zugesprochen worden ist, sowie der
bistümer Stagoi und Berroia nicht gestört werden. — A (wohl nur auszug): Golub. Oö. 263; Ge. Bist.
46; BeneS. 560, l 4 . — E : Vgl. n. 806. 808
1021/22 — Vertrag mit dem könig Senekerim von Vaspurakan: S. tritt gegen Verleihung der kuropalates-
würde (magistroswürde: Kekaum.) und Überlassung von Sebaste, Larissa und Abara sowie einiger
anderer städte sein land an den K. ab. — D: Thom. Ardzr. zu 470 armen. (1021): III, 41: I,
248 Bross.; Abulfar. Chr. syr. zu 382: 213 Br.-K.; Kedr. II, 464„ 0 (zu 1016); Kekaum. 145: 96, gs
Vas. — E: Chalandon, Alexis, 10; Ge. Arm. 66 (ansatz: 1021). 809
1021 märz/1022 märz — Gesandtschaft an den könig von Apkazien (Albanien) Keorki (I.): Keorki möge
sich persönlich beim K. einfinden, seine Unterwerfung bekunden und die strittigen gebiete (erbschaft des
David) herausgeben. — Erfolglos. — Abgesandt von Theodosiopolis. — D: Arist. Last. 2: 15, 363
Prudh. — E: Schlumb. Ep. II, 480. 810
1021 märz/1022 märz — 3 weitere gesandtschaften an Keorki I. zur friedlichen beilegung des konflikts. —
Erfolglos. — Abgesandt aus der provinz Basan (Phasiane). — D: Arist. Last. 2: 15, 363 Prudh. —
E : Schlumb. Ep. II, 480. 811
Basileioa H. 976/1025 105

1022 frühjähr — rqâfifiaxai an die beiden patrikioi Nikephoros Xiphias und Nikephoros Phokas, von
denen es heißt, sie zögen trappen zu einem aufstand zusammen — Inhalt unbekannt; wohl Warnungen
und Versprechungen. — Ausgestellt in Armenien. — D: Kedr. II, 477, M . 812
1022 frühjahr — Vertrag mit Johannes Smbat von Armenien: J. (kinderlos) setzt den K. zum erben
seines reiches ein; dafür bleibt J., obwohl er an der Verschwörung des Keorki I. teilgenommen hat,
im besitze seines reiches.— Abgeschlossen in Trapezunt. — D: Arist. Last. 2: 16,369 Prudh.; Ano-
nymus, zit. bei Prudh. 15, 369. — E: Schlumb. Ep. II, 499; III, 36; Buss, II, 429. 813
1022 sommer — Lettre (armen.): an Keorki I.: Keorki soll alle länder herausgeben, welche nicht zu seinem
väterlichen erbe gehörten, und den K. auf seinem marsche gegen Persien nicht stören. — C (armen.):
Arist. Last. 4: 16, 47 Prudh. — E: Schlumb. Ep. II, 526. 814
1022 spätsommer — [Lettre]; écrivit (armen.): an Keorki I., welcher um frieden gebeten hat: Keorki solle
nicht glauben, daß der K. nun von ihm, da er besiegt sei, mehr als vorher verlangen werde. Keorki
solle die strittigen gebiete herausgeben und seinen söhn als geisel stellen; dann solle friede sein. —
C (armen.): Arist. Last. 4: 16, 48 Prudh. 815
1022 b. n. sept. 11 — F r i e d e mit Keorki I. von Apkazien (Abasgien-Albanien): der K. erhält das ge-
forderte gebiet (erbschaft des David); Keorki stellt seinen söhn Bagrat als geisel und erhält die
magistroswürde. — D: Kedr. II, 4 7 8 , ( A r i s t . Last. 4: 16, 48 Prudh.). — E: Chamchean II, 115
(mir unzugänglich); Fi. II, 386; Schlumb. Ep. II, 530f. 816
1024 — Gesandtschaft an papst Johannes XIX.: der papst möge dem ptr. von Kpl. den titel olxovßevtxbi
TtaxQiâQxriç für dessen amtsbereich zugestehen. — D: Kudolfus Glabrius Cluniac., Hist. V, c. 1: Mi. 142,
670 C/671 A. — E: Herg. III, 729/30; Hef. IV, 765; Bresslau, Konr. I., 141; Nord. 18; Schlumb. Ep.
II, 600/1; Bréhier Church 262/3. 817
1025 k. v. dez. 25 — Lettre: an Konstantinos (VIIL) in Nikaia: Konstantinos möge sich zur Übernahme der
herrschaft sofort nach Kpl. begeben. — Der brief wird von den „ministem" aufgehalten und erst
wenige tage vor dem tode des K. abgesandt. — D: Arist. Last. 4: 16, 60 Prudh. 818
? — KQIOIÇ (gerichtsentscheid): die erbunfähigkeit der eunuchen betreffend. — D: Tipukeitos: Baodixâ,
ed. Heimbach II, p. X und IV, 353, A. z (es ist hier statt Kaloidwtjç nach Zach. Jus III, 320, A. 4
XVQOÇ BaoüLetoi zu lesen). 819
? — Tvmxà Syyça<pa: den weltlichen richtern wird jeder eingriff in die gerichtsbarkeit gegen geistliche
und mönche untersagt D: Sent, syn.: Leuncl. JGR I, 253 = Rh. P. V, 29,4. — E: Jus HI, 320,
A. 3. 820
? — "Eyyçayov xal ¿vvnôyça<pov: für den hl. berg Athos: den mönchen wird jede handelsbetätigung
untersagt, dagegen gestattet, daß sie ihren Überschuß an wein auf kleinen schiffen bis nach
Thessalonike oder in die dazwischen liegenden Städte bringen; doch dürfen auch diese schiffe nicht
zum handel verwendet werden. — D: Protokoll des Kosmas Tzintzilukes: Mey. Hu. 155, 8 . 821
Corpus der griechischen Urkunden des Mittelalters
und der neueren Zeit.

Anlageplan:
Reihe A: Regesten.
I. Abteilung: Regesten der Kaiserurkunden des Oströmischen Reiches.
1. Teil. Regesten von 665/1026.
2. „ „ 1025/1204.
3. „ „ „ 1204/1282.
4. „ „ 1282/1342.
6. „ „ 1342/1463.
IL Abteilung: Patriarchatsurkunden.
HI. „ Beamtenurkunden.
IV. „ Urkunden geistlicher Würdenträger.
V. „ Privaturkunden.
Reihe B : Urkundenbücher.
(In gleicher Einteilung wie die Regesten.)
Reihe C: Systematische Darstellungen und Einzeluntersuchungen über das Urkundenwesen des
Oströmisohen Reiches.

R. Oldenbourg Verlag / München n. Berlin.

Das könnte Ihnen auch gefallen