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Die Hagia Sophia in Konstantinopel im 6. Jahrhundert nach Christus unter Kaiser Justinian
errichtet, gilt als eines der herausragenden Beispiele der Weltarchitektur. Sie kann nicht
zuletzt als Verkörperung der byzantinischen Reichsidee gesehen werden und ist damit eines
der wichtigen Schlüsselwerke für das Verständnis des Phänomens Byzanz. Auf den ersten
Blick präsentiert sie sich weitgehend losgelöst von den Traditionen der klassischen,
griechisch-römischen Welt und wird überwiegend als ein Bauwerk wahrgenommen, das
schon der mittelalterlichen Welt angehört. Mit ihren einzigartigen architektonischen
Formen und gewagten Gewölbekonstruktionen entzieht sich jedoch einem unmittelbaren
Verständnis: Wie bereits gleich nach ihrer Vollendung fasziniert den Besucher noch heute
die scheinbare Schwerelosigkeit ihrer weit gespannten Gewölbe, die den riesigen
Innenraum wie schwebend überdecken, während die dahinter stehende massive
Konstruktion offenbar absichtlich der unmittelbaren Wahrnehmung entzogen ist.
Die Hagia Sophia gilt als das achte Weltwunder, wegen ihrer flachen Kuppel und ihrer
prachtvollen Innenausstattung, die mit Marmorplatten und Mosaiken verziert wurde. Sie
ist das Wahrzeichen der Stadt Istanbul der am Bosporus liegt. 1 Der Name der Hagia
Sophia [Αγια Σοφια] kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Heilige Weisheit“. Im
Türkischen wird sie „Aya Soyfa“ oder „Ayasofya“ genannt. Vermutlich würde die Hagia
Sophia im Deutschen Sophiakirche genannt werden. 1453 eroberte der Osmanische
Herrscher Fatih Sultan Mehmed II. Konstantinopel (das heutige Istanbul). Somit endete die
Geschichte des römischen Reiches, so wie auch die Geschichte einer der prachtvollsten
Kirchen auf der Welt. Die Hagia Sophia diente bis zu diesem Punkt der Orthodoxie und dem
byzantinischen Reich als Hauptkirche . Sie blieb weiterhin als Gotteshaus bedeutend, doch
die Osmanen verwandelten die Kirche im Jahre 1453 zu einer Moschee, die im Nachhinein
bis 1932 als Hauptmoschee genutzt wurde. Später wurde sie auf Anweisung von Atatürk in
ein Museum umgewandelt.
KUPPEL
Die Hauptkuppel war Justinians wohl größter Stolz. Die scheinbar schwebende flache
Kuppel ist tonnenschwer und hat einen Grundriss von einem Fußballfeld. Die Kuppel hat
eine Höhe von 56 Metern und einen Durchmesser von 31 Metern, die von nur vier
rechteckigen, scheinbar unsichtbaren Pfeilern gehalten wird. Sie wird von 40 Fenstern
umkränzt, somit das Tageslicht direkt in die Kirche. Im Westen und Osten befinden sich
noch kleinere Halbkuppeln und weitere kleine muschelförmige Kuppeln. 8
Durch ein Erdbeben am 7. Mai 558 n. Chr. Chr. stürzte die extrem flache Kuppel ein. Sie
wurde dann von Isidoros dem Jüngeren um 7 m erhöht und in einer etwas veränderten
Form wieder hergestellt. Er rundete und verstärkte die äußeren Strebepfeile, sodass der
Seitendruck dadurch abgeschwächt wurde. Doch im Jahre 989 n. Chr. Chr. und 1346 n. Chr.
Chr. stürzte die Kuppel teilweise durch ein Erdbeben wieder ein. 9
MOSAIKEN
Einige Mosaiken aus Justinians Zeit sind noch vorhanden, doch die meisten wurden
vermauert. Für den Bau wurden Marmorplatten aus allen Richtungen des Reiches
hergebracht. Im Innenraum sind Säulen zu sehen, welche mit prachtvollen Marmorplatten
besetzt waren. 10 Im Narthex befinden sich Mosaiken, die vom 10. Jahrhundert noch
erhalten sind, fünf davon wurden vermauert.
Über den Mittleren der Tore befindet sich das Mosaik von Kaiser Konstantin I., Justinian II.
und Maria mit dem Jesuskind. Wobei Konstantin ein Modell von Konstantinopel und
Justinian ein Modell seiner Kirche in der Hand hält.