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ZUR ENTWICKLUNG DER VE R E H R U N G S S T Ä T T E N DES H EQAIB IN ELEPHANTINE

Cornelius von Pilgrim

Das Heiligtum des Heqaib ist ohne Frage eines der Um den Bestand des restaurierten jüngsten Bau-
bemerkenswertesten Baudenkmäler in der Stadt des zustandes nicht zu gefährden, gestalteten sich die
Mittleren Reiches von Elephantine. Seine Ausstat- 1994 begonnenen Grabungen jedoch schwierig, da sie
tung und die in ihm aufgefundenen Statuen und Ste- auf den freien Raum zwischen den einzelnen Kapel-
len bilden nicht nur einen der größten geschlossenen len beschränkt werden mußten. Dennoch konnten
Fundkomplexe dieser Zeit, sondern beleuchten die bisher nicht nur der originale Heiligtumsgrundriß aus
außergewöhnliche und Jahrhunderte währende Ver- der Zeit Sarenputs I., sondern auch drei Vorgänger-
ehrung einer Privatperson, die in dieser Form in gebäude (Heiligtum II–IV) erfaßt und untersucht
Ägypten bisher einzigartig ist. werden.5
Trotz einer umfangreichen Publikation,1 die Zur Vervollständigung der damit greifbar gewor-
inzwischen durch eine detaillierte Studie von D. denen Geschichte der Verehrung des Heqaib und der
Franke ergänzt wurde,2 blieben für den architektoni- dafür errichteten Bauten wurde 1995 auch die Gra-
schen Befund und besonders für die ältere Geschich- bung an einem Gebäuderest (H 2, s. Abb. 2 und 3)
te des Heiligtums viele Fragen offen. Aufgrund der südlich des späten Chnumtempels wieder aufgenom-
aus Schutzgründen von Habachi veranlaßten Auf- men.6 Dort war bereits Mitte der 1970er Jahre ein
mauerung und Abdeckung des Gebäudes konnte Eingang freigelegt worden, dessen Durchgangsseiten
Haeny seinerzeit eine Bauanalyse nur in sehr mit dekorierten Holzverkleidungen ausgestattet
beschränkter Weise durchführen.3 Dennoch führten war.7 Eine Analyse ihrer Dekorations- und Inschrif-
seine Überlegungen zu einem Ergebnis, das durch die tenreste veranlaßte F. Junge in dem Gebäude eine
in den vergangenen Jahren durchgeführten Nach- Art Vorläufer des Heqaib-Heiligtums zu sehen, das
untersuchungen zumindest für die jüngeren Bausta- sich aus dem ursprünglichen Wohnsitz des Heqaib
dien weitgehend bestätigt werden konnte. entwickelt haben könnte.8
Im Rahmen der vom Deutschen Archäologischen Während die in den vergangenen Jahren durchge-
Institut Kairo in Zusammenarbeit mit dem Schwei- führten Untersuchungen diese ersten Einschätzun-
zerischen Institut für Ägyptische Bauforschung und gen präzisieren lassen, ist die zunächst angenommene
Altertumskunde durchgeführten Arbeiten auf Ele- Datierung des Eingangs in die 6. Dynastie zu korri-
phantine wurde das Heiligtum 1989 restauriert und gieren. So belegt die Zeitstellung der anschließenden
mit einem Schutzdach überdeckt.4 Aus den weiteren Straßenschichten und der gegenüberliegenden Wohn-
Grabungen in den anschließenden Stadtvierteln ent- bezirke eine Datierung des dekorierten Eingangs frü-
wickelten sich jedoch Fragen zur älteren Entwik- hestens in die späte 1. Zwischenzeit (Bauschicht
klung des Heiligtums, die auch eine neue Grabungs- XVI). Das Gebäude selbst reicht jedoch noch tiefer
untersuchung wünschenswert erschienen ließen. Klä- hinunter und bindet nur mit seinem ältesten, um
rungsbedarf bestand besonders hinsichtlich des ca. 1,50 m tiefer liegenden Baustadium in die Bau-
Gründungsniveaus des von Sarenput I. errichteten schicht (XVIII) der 6. Dynastie ein.
Heiligtums sowie der Zeitstellung der vermeintlich In jener Zeit lag das Gebäude im Zentrum der
älteren Räume im Südosten der Anlage, da hierdurch Stadt am Ende einer ihrer Haupterschließungsach-
gesicherte Fixpunkte für die zeitliche Gliederung der sen. Diese beginnt im Westen am einzigen bisher
stratigraphischen Entwicklung in diesem Stadtgebiet nachgewiesenen Tor in der Stadtmauer des Alten
zu gewinnen waren. Reiches und mündet vor H 2 in eine Straße, die als

1 5
HABACHI 1985. VONPILGRIM, in: KAISER et al. 1997: 157f.
2 6
FRANKE 1994. VONPILGRIM, in: KAISER et al. 1999: 85ff.
3 7
HAENY, in: HABACHI 1985: 140ff. GROSSMANN 1976: 85ff.
4 8
KREKELER, in: KAISER et al. 1990: 244ff. JUNGE, in: KAISER et al. 1976: 98ff. und 67, Anm. 2.
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Abb. 1 Lage des Palastes und des Heiligtums für Heqaib im Stadtgebiet von Elephantine

zentrale Nord-Süd Verbindung im Norden zum Sebbachabbau zum Opfer gefallen ist. Dennoch kann
Satettempel führte (Abb. 1). davon ausgegangen werden, daß es sich einst noch
Leider ist von dem Gebäude in seinen bisher weit nach Osten erstreckte und nur Teil eines sehr
erkennbaren Ausmaßen nicht mehr vorhanden als die viel größeren Gebäudekomplexes war. So steht die
westliche Eingangswand und kurze Abschnitte inne- Nordecke der Eingangsfassade im Verband mit einer
rer Trennwände, zwischen denen sich Reste originaler Türwange, die in einen weiteren Gebäudeteil im Nor-
Stratifikation erhalten haben. Einzelne Wände ste- den führt, der heute fast gänzlich unter dem Hof des
hen jedoch noch in einer Höhe von max. 4 m an, wäh- späten Chnumtempels liegt.9 Seine jeweils 1 m breiten
rend der übrige Teil des Gebäudes im 19. Jh. dem Mauern ragen aus dem südlichen Komabbruch her-

9
Vgl. z. B. das von RICKE noch beobachtete „MR“-Steinpflaster unterhalb des östlichen Endes des Komabbruchs (RICKE 1960: 4
u. Anm. 17).
Zur Entwicklung der Verehrungsstätten des Heqaib in Elephantine 401

Abb. 2 Baureste des Gouverneurspalastes der 6. Dynastie Abb. 3 Jüngerer Bauzustand des Palastes nach
im Stadtgebiet südlich des späten Chnumtempels Umwandlung zu einem Heiligtum in der 1. Zwischenzeit

aus und zeigen eine Ausdehnung der Anlage bis zu werden, der sich nach Ausweis der eingelagerten
einer parallel zur Stadtmauer des Alten Reiches im Brotformen bis ins Mittlere Reich hinzog.10
Osten liegenden Straße an. Legt man für das Haupt- Während alle sekundär ausgeführten Baumaß-
gebäude im Süden eine entsprechende Ausdehnung nahmen im Hauptgebäude bis hin zur Neugestaltung
nach Osten zugrunde, umfaßte es eine Fläche von ca. des Eingangs mit den dekorierten Holzverkleidungen
30 × 20 (+ x) m. deutlich auf eine kultischen Nutzung – zumindest
Die Innengliederung der gesamten Anlage muß in dieses Gebäudebereiches – verweisen, dürfte dennoch
ihrem ältesten Baustadium außerordentlich großzü- die Gesamtanlage ursprünglich für eine profane
gig angelegt gewesen sein. Im Hauptgebäude unter- Funktion konzipiert gewesen sein, wofür im folgen-
teilt eine einzige Mauer den Bereich nördlich des Ein- den weitere Überlegungen angeführt seien.
gangs, so daß jenseits der Mauer ein sehr großer Hof Bemerkenswert ist neben der zentralen Lage des
zu vermuten ist (Abb. 2). Gebäudes im Stadtgebiet zunächst seine Größe.
Auch die Räume des nördlichen Gebäudeab- Schon allein das Hauptgebäude übertraf den zeit-
schnitts waren von einer Größe, daß zumindest der gleichen Satettempel um ein Vielfaches und auch das
östlichste im Komabbruch erkennbare Raum als Hof spätere, durch königliche Initiative gegründete
anzusehen ist. Da er mit einer mächtigen Sequenz Heqaib-Heiligtum im Norden der Stadt um mehr als
kontinuierlicher Aschenablagerungen verfüllt war, das doppelte. Als Ka-Heiligtum wäre das Gebäude
kann hier ein langlebiger Bäckereibetrieb vermutet damit von einer, vor allem für die beschränkte Sied-

10
Zu den dort seit 2000 durch D. RAUE weitergeführten Untersuchungen siehe RAUE, in: DREYER et al. 2002: 168ff.
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lungsfläche von Elephantine, gewaltigen Größe, die bereits sichtbar gewordene Mauern mit einer Stärke
sich allenfalls als eine königliche Stiftung verstehen von einem Meter und einer außerordentlichen Ver-
ließe, für die jedoch keinerlei Anhaltspunkte zu fin- putzqualität heben sich von zeitgleichen Bauten der
den sind.11 Stadt so weit ab, daß sie einen H 2 entsprechenden
Auch die Einbindung des Gebäudes in den Sied- Vorgängerbau in einer Zeit vermuten lassen, in der
lungsverband läßt sich mit einer primär kultischen bisher Belege für die Stiftungen von Ka-Häusern
Funktion nicht in Einklang bringen. Es ist für noch gänzlich fehlen. Nach der Aufgabe des Gebäu-
sakrale Anlagen nahezu charakteristisch, daß sie als des wurde es andererseits Mitte der 12. Dynastie von
eigene Baukörper errichtet werden und ihre Außen- einem Bau überlagert (Bauschicht XIII), dessen ein-
wände nicht mit angrenzenden Bauten teilen.12 zig erhaltene, auf 1,20 m verbreiterte Westwand eine
Dazu kommt eine markante Veränderung der Qualität aufweist, die nur im Kontext eines staat-
Bebauungssituation vor dem Eingang in das Gebäu- lichen Bauprogramms erklärbar ist.13 Die Überbau-
de und später auch des Eingangsbereiches selbst ung fällt in eine Zeit, als im Norden bereits das neue,
(Abb. 2 und 3): Im ältesten Baustadium war der nicht annähernd so groß dimensionierte Heqaib-
Eingang weder mit einer Schwelle ausgestattet noch Heiligtum bestand. Da auszuschließen ist, daß von
haben sich Spuren gefunden, die auf eine Verschluß- staatlicher Seite in kurzer Folge zwei parallele Hei-
konstruktion hindeuten. Eine Kontrolle über den ligtümer errichtet worden sind, ist zu vermuten, daß
Zugang fand stattdessen wohl bereits im Vorfeld des mit dem letzten umfassenden Ausbau des nördlichen
eigentlichen Eingangs statt. Zwischen einem läng- Heqaib-Heiligtums in der Zeit Amenemhets III. der
lichen Anbau mit einer geschwungenen Außenwand Platz des alten Gouverneurspalastes mit einem
nördlich des Eingangs und Anbauten des gegen- neuen Amtssitz bebaut worden ist.
überliegenden Häuserblocks verengte sich die Stra- Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß wir in
ße vor dem Gebäude auf weniger als einen Meter H 2 eine zunächst für profane Zwecke konzipierte
und endete in einem Vorplatz, der durch eine Stein- Anlage sehen dürfen. Die später greifbare Verbin-
stufe abgegrenzt war (Taf. 1a). Schon im ersten dung mit Heqaib läßt dabei an dessen Wohnpalast
Baustadium der frühen 1. Zwischenzeit verschwan- oder Amtssitz denken, dem im Norden ausgedehnte
den jedoch die gegenüberliegenden Bauten und die Wirtschaftsbereiche angeschlossen waren.
Straße erweiterte sich platzartig auf eine Breite von Während diese ohne Unterbrechung bis ins Mitt-
mehr als sechs Metern. Dieser Bruch in der Einbin- lere Reich in Betrieb blieben, wurde in der frühen 1.
dung des Gebäudes in den öffentlichen Bereich der Zwischenzeit im Hauptgebäude eine kleine Kultsstel-
Straße dürfte allein dadurch verständlich werden, le eingerichtet, in der die Keimzelle der Verehrung
daß sich auch die Funktion des Gebäudes gewandelt des Heqaib gesehen werden kann (Bauschicht XVII).
hat. So dürfte es auch kein Zufall sein, daß er zeit- Diese erste nachträglich ausgeführte Baumaßnahme
lich mit der Vermauerung des Zugangs in den nörd- ist die Anlage einer Nische in der Mitte der Westwand
lichen Gebäudeabschnitt zusammenfällt. Da jedoch des Innenhofes (vgl. Abb. 3; Taf. 1b). Sie erweitert
die Nutzung jener Räume kontinuierlich weiter sich im unteren Bereich flügelartig um 45 cm nach
ging, wurde die ursprüngliche Funktion der Anlage beiden Seiten und ist mit einem dicken, weiß
allein in diesem Trakt beibehalten und lediglich der getünchten Verputz ausgekleidet gewesen.
Zugang verlegt. Der Kultbetrieb schien zunächst ausschließlich
Nicht unerheblich ist schließlich die Tatsache, auf die Nische beschränkt und architektonisch nicht
daß das Gebäude offensichtlich in einer Kontinuität weiter differenziert gewesen zu sein, so daß eine Fort-
vergleichbarer Anlagen auf diesem Grundstück führung der originalen Funktion des Gebäudes in den
steht, die in ihrer gesamten Abfolge eine Deutung als übrigen Räumen nicht gänzlich ausgeschlossen wer-
sakrale Bauten ausschließen. Einige unter H 2 den kann. Erst in einem folgenden Baustadium

11
Da eine Stiftung zudem, wie es beispielsweise für die Hwt-kA lungsverband H 50 (VON PILGRIM 1996: Abb. 57) oder Hei-
der Gouverneure in Asyl belegt ist (vgl. PANTALACCI 1985), ligtum Y (KREKELER, in: KAISER et al. 1990: Abb. 7) und
schon zu Lebzeiten Heqaibs gemacht worden sein müßte, nicht zuletzt auch das Heqaib-Heiligtum im Norden der
wäre eine Erwähnung hiervon zumindest in den Inschriften Stadt, das – obwohl mit dem im Norden liegenden „Prie-
im Grab (Nr. 35) Heqaibs auf der Qubbet el-Hawa zu sterhaus“ (H 87) gleichzeitig errichtet – von diesem baulich
erwarten. abgesetzt ist.
12
Vgl. als Beispiele für Heiligtümer in einem dichten Sied-
Zur Entwicklung der Verehrungsstätten des Heqaib in Elephantine 403

Taf. 1a Eingangsbereich des Palastes (Blick von Westen)

Taf. 1b Blick auf Kultnische und jüngere Mauereinbauten (von Osten)


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scheint sich der Kultbetrieb ausgedehnt zu haben und gerät genutzt. Die Tür in der Südwand des Raumes
wurde innerhalb des Gebäudes verlegt. Die seitlichen wurde geschlossen und dürfte bereits nach kurzer
Erweiterungen der außer Funktion geratenen Nische Zeit nicht mehr zu öffnen gewesen sein, da sich vor
wurden zugesetzt, wobei die südliche Zusetzung mit der Nische stetig anwachsende Schichten reinen
dem Einbau einer Zwischenmauer in Verbindung Flugsandes ansammelten, während im offen gebliebe-
steht, die den Hof nun in zwei Hälften unterteilte nen Hof südlich der Nische eine dichte Folge quali-
(Abb. 3). Die Trennwand endete mit einer Tür, deren tätvoller Fußböden eine weitere Nutzung des Innen-
ein Ziegel starke Laibung oberhalb des gleichzeitig hofes belegt.
vermauerten südlichen Nischenflügels gegen den In der schmalen Kammer (C) vor der Nische lassen
geweißten Wandverputz gesetzt wurde. Die südliche sich nun zwei Hauptdeponierungsphasen von Kultge-
Hälfte der Laibung war mit einer Verkleidung aus rät unterscheiden, die durch eine fundleere Flugsand-
vier schmalen, bis zu einem Meter hoch erhaltenen schicht voneinander getrennt sind.14
Holzbrettern versehen, die auf einer Steinschwelle Die ältere Schicht, in der Hunderte von Siegel-
stand. Als Auflager des Türsturzes diente in der nörd- verschlüssen und Portionierungsstücke aus unge-
lichen Hälfte des Durchgangs vermutlich ein leicht branntem Nilschlamm eingelagert waren, bedeckte
verkippt auf der Schwelle aufgefundenes Steinpfo- zwei hohe zylindrische Alabastervasen, deren Öff-
stenfragment. Das Türblatt, dessen 1,15 m hohen nungen jeweils von einem runden Opfertisch aus
Reste noch in situ in einer hölzernen Drehangel gleichem Material abgedeckt waren. Eine der Vasen
steckten, öffnete sich nach Norden, so daß es dabei trägt die von was-Szeptern eingerahmte Titulatur
die Nische verdeckte. des Königs Unas und muß damit ein Altstück sein,
Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde auch in der das wie auch ein Gewichtsstein aus Diorit mit einer
Nordwestecke des Gebäudes ein Mauerwinkel einge- stark abgeriebenen Kartusche des gleichen Königs
zogen, der entlang der Außenwände einen schmalen aus der Zeit des Vorgängergebäudes von H 2 stam-
Gang abtrennte. Die parallel zur Westwand verlau- men dürfte. Der die andere Vase bedeckende Opfer-
fende Mauer endet im Norden mit einem 1,30 hohen tisch trägt dagegen einen in Kupfer eingelegten
Durchgang, dessen oberer Abschluß in einem Viertel- Opferwunsch an den HAtj-a xtmtj-bjtj smr-watj Hrj-Xb
kreisbogen gemauert ist (Taf. 1b). Heqaib. Einen weiteren Bezug zu Heqaib enthalten
Eine dritte Tür muß unmittelbar gegenüber der mehrere Fragmente eines Holzschreines mit einge-
Nische gelegen haben, da später noch größere Gegen- schnitzter Opfertischszene und einem Opfergebet an
stände in die Kammer (C) transportiert wurden, als Heqaib, nun mit der Titelsequenz eines HAtj-a smr-watj
der nördliche Zugang schon fast vollständig zugeweht Hrj-Xb jmj-rA a.w xAsw.t.15 Zwei größere, nahezu voll-
war. Benutzungsschichten sind auch zu diesem Bau- ständige Holzkästen mit durchbrochenen Seiten-
stadium nicht mehr erhalten. Sie müssen bei umfas- wänden standen neben drei aufrecht an die Nord-
senden Niveauabsenkungen verschwunden sein, die wand gelehnten giebelförmigen Kastendeckeln in
im Vorfeld der Umbaumaßnahmen vorgenommen der Nordhälfte der Kammer (Taf. 2a). Nur einer
worden sind. Es steht jedoch außer Frage, daß die der beiden Kästen ist beschriftet und trägt einen
Nische nach dem Umbau nicht mehr als Kultstelle Opferwunsch an den HAtj-a xtmtj-bjtj smr-watj xtmtj nTr
diente, da auch die Zusetzung der Nischenflügel nicht Sobekhotep.
mehr verputzt worden ist. Tatsächlich hat es den Ein Gottessiegler dieses Namens ist als Besitzer
Anschein, daß im Zuge einer Verlagerung und wohl von Grab Nr. 90 und als Stifter eine Reihe von Gefä-
Vergrößerung des Kultplatzes, die ursprüngliche ßen von der Qubbet el-Hawa gut bekannt.16 Sowohl in
Kultstelle abgegrenzt wurde und lediglich als heiliger dem nur partienweise ausgeschmückten Grab als
Ort zugänglich blieb. Trotz der guten Erschließbar- auch auf den Gefäßen fehlt in der Titulatur jedoch
keit des Raumes blieb er jedoch verlassen und wurde stets der hier belegte Rangtitel eines HAtj-a. Schon
nur mehr zur Deponierung von ausrangiertem Kult- Edel wies aber darauf hin, „wie unvollständig die

13 15
So schon GROSSMANN, in: KAISER et al. 1974: 81, wo er die Die um xAsw.t erweiterte Form des Titels jmj-rA a.w ist hier –
Überbauung jedoch noch nicht von dem darunterliegenden nicht nur für Heqaib – das erste Mal belegt. Vgl. zu paral-
älteren Gebäude unterschied. lelen Formen des Titels EDEL 1971: 63.
14 16
Die Gesamtbearbeitung der Funde wurde inzwischen abge- EDEL 1970: 40.
schlossen, siehe A. DORN 2000.
Zur Entwicklung der Verehrungsstätten des Heqaib in Elephantine 405

Taf. 2a Kasten und Deckel in Nordwestecke von Raum C in situ

Taf. 2b Statuettenrohlinge und Schreinfragmente in älterer Deponierungsphase vor der Nische


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Aufzählung der Titel eines Grabbesitzers auch in errichten, sondern impliziert auch seine enge Bezie-
einem komplett erhaltenen Grab sein kann“.17 Analog hung zu dem Gebäude selbst. In einem zweiten
zu dem Befund, daß auch für Heqaib kein zeitgenös- Abschnitt erweitert sich der Kultbetrieb, indem nun
sischer Beleg für dessen Titel eines jrj-pat existiert18 auch für andere hohe Beamte, wie Sobekhotep, ein
mag auch Sobekhotep sein höchster Rangtitel erst Kult eingerichtet wurde. Der nun vergrößerte Heilig-
nach seinem Tode verliehen worden sein.19 tumsbereich wurde offensichtlich in die östlichen
Weiterhin fanden sich vor der Nische vier Sitzsta- Räume des Gebäudes verlagert, in dem auch subsidi-
tuetten und ein Kupfermesser. Die aus Sandstein, äre Institutionen zur Versorgung des Heiligtums
Granit und Kalkstein gearbeiteten Statuetten sind untergebracht waren. Die unfertigen Statuetten ver-
alle unfertig geblieben, drei von ihnen sind noch weisen in diesem Kontext zusammen mit einer größe-
deutlich im Rohzustand und weisen rote Vorzeich- ren Menge von Quarzsplittern auf eine angeschlosse-
nungen auf (Taf. 2b). Sie waren möglicherweise wäh- ne Steinwerkstatt, während die Siegelverschlüsse eine
rend des Fertigungsprozesses bereits soweit rituell gut organisierte Verwaltung belegen, die den Betrieb
behandelt, „belebt“ worden, daß sie nach Abbruch des Heiligtums überwachte.
der Bildhauerarbeiten nicht irgendwo deponiert oder Nachdem alle Objekte dieser Deponierungsphase
gar weiterverarbeitet werden konnten, sondern aus von Flugsand zugeweht waren, lagerte sich darüber
diesem Grunde an einem heiligen Ort, als der dieser eine nahezu sterile Flugsandschicht ab, in der keine
alte Kultplatz zweifellos angesehen worden war, Verschlußfragmente mehr enthalten waren. Doch
deponiert wurden. auch in der Folgezeit blieb der Korridor der Deponie-
Es besteht kein Zweifel daran, daß die Gegen- rung weiterer Kultgeräte und einer Vielzahl gesiegel-
stände nacheinander abgelegt worden sind. Die ter Verschlußfragmente vorbehalten. Prominenteste
Schichtverhältnisse geben sehr klaren Aufschluß Objekte der jüngeren Deponierungsphase sind zwei
darüber, daß die Kammer in dieser Zeit nicht in eine nahezu identische, seitlich offene Holzschreine, die
konkrete Nutzung des Gebäudes eingebunden war, am Nordende des westlichen Korridors standen.20 Sie
sondern einen abgeschlossenen, ausschließlich zur wurden zu einem Zeitpunkt abgestellt, als der niedri-
Deponierung von Objekten geöffneten Bereich dar- ge Zugang im Norden durch die Ablagerungen wäh-
stellte. Allein so konnte sich kontinuierlich Flugsand rend der älteren Deponierungsphase bereits so stark
ablagern, der nur von begrenzten Regenhorizonten zugewachsen war, daß sie nur über einen weiteren
unterbrochen ist, die auf eine Beschädigung des Zugang in den Korridor gelangt sein können, der sich
Daches hinweisen. Die weitgehend ungestörte Abge- gegenüber der Nische befunden haben muß.
schlossenheit des Bereiches bildete dabei ein ideales In beiden Schreinen ist mittig auf dem Bodenbrett
Biotop für Mäuse und andere Nager, deren Kot sich ein hölzernes Scheingefäß montiert, unter dessen Aus-
in dicken Schichten durch die Anwehungen zieht. guß mit kleinen Leisten ein rechteckiger Rahmen
Unübersehbar ist aus diesen Zeugnissen eine qua- fixiert ist. In diesem war vielleicht eine Statuette ver-
litative Veränderung des Kultbetriebes abzulesen. So ankert, wie es in entsprechenden Schreinen in einem
stand zu Beginn eine auf eine einzelne Nische Grab in Meir dargestellt ist. Die lichte Höhe unter
begrenzte Kultstelle im Innenhof des Gouverneur- dem Ausguß erlaubt es jedoch nicht, eine im östlichen
spalastes. Sie ist zunächst nicht mehr als eine vom Schrein aufgefundene Holzstatuette einem der beiden
Grab losgelöste, durch ihre Orientierung nach Westen Schreine zuzuweisen. Beide Schreine tragen an den
aber noch deutlich auf das Grab bezogene Vereh- vorderen Holzstreben jeweils einen Opferwunsch, der
rungsstelle für den Ka einer Person, bei der es sich sich in einem Fall auf Heqaib, im anderen Fall auf
nach der kohärenten Abfolge von Belegen nur um einen xtmtj-bjtj smr-watj Hrj-Xb jmj-rA a.w namens Sabni
Heqaib gehandelt haben kann. Ihre Lage innerhalb bezieht. Während an der Identität von Heqaib kein
des Palastes verweist dabei nicht nur auf das Bedürf- Zweifel besteht, deckt sich die Titelsequenz des Sabni
nis, für Heqaib inmitten der Stadt eine Kultstätte zu nicht mit denen der aus Gräbern der Qubbet el-Hawa

17 18
EDEL 1984: 63. So wurde z.B. nach EDEL 1970: 95 im Grab FRANKE 1994: 136, Anm. 406.
19
des #wjn-Xnmw (Qubbet el-Hawa Nr. 102) der Titel des HAtj- Zu einem entsprechende Fall aus der 6. Dyn. siehe Urk. I
a erst nachträglich und nur auf zwei Pfeilern angebracht, 147, 15 (nach EDEL 1970: 95)
20
obwohl er den Titel sicher schon zu Lebzeiten getragen VON PILGRIM, in: KAISER et al. 1999, Taf. 19.
haben dürfte.
Zur Entwicklung der Verehrungsstätten des Heqaib in Elephantine 407

bekannten Personen dieses Namens. Dennoch ist angestiegene Niveau in der vor dem Eingang liegen-
nicht auszuschließen, daß es sich um Sabni, den Sohn den Straße Bezug, die zuvor durch mehrere halb-
von Heqaib, aus Grab 35e handelt, denn nur er trägt kreisförmige, in die Straße ausgreifende Stufen mit
auch den Titel eines jmj-rA a.w.21 Das Fehlen des höch- den tiefer liegenden Räumen des Gebäudes verbun-
sten in seinem Grab für Sabni verzeichneten Titel den war. Den anschließenden Straßenschichten
eines HAtj-a Fürsten auf dem Schrein ist dabei wohl vor zufolge hat dieser Umbau in der späten 1. Zwischen-
dem Hintergrund der mitunter sehr inkonsequenten zeit / frühen 11. Dynastie stattgefunden (Bauschicht
Auflistung der Titel auf den Objekten einer Kultaus- XVI). Der Eingang wurde nun mit einer mächtigen
stattung zu sehen, wie es im vorliegenden Befund Sandsteinschwelle befestigt, auf der die bereits von
auch bei den für Heqaib gestifteten Gegenständen zu Grossmann freigelegten reliefierten Holzpaneele die
beobachten ist. Schon Franke hielt es für wahrschein- Durchgangsseiten verkleideten.
lich, daß die Verehrung Heqaibs aus der aufwendigen Nicht alle Räume des Gebäudes wurden jedoch in
Fürsorge seines Sohnes Sabni erwachsen ist.22 Es die Baumaßnahmen einbezogen. Die Anhebung des
würde darum nicht überraschen, wenn sein Sohn auch Innenniveaus beschränkte sich nur auf den großen
Initiator der Verehrungsstätte in der Stadt war. Eingangsraum, der durch eine neu eingezogene Wand
In beiden Schreinen, die sich nur in konstruktiven unterteilt wurde (vgl. Abb. 3), und vermutlich die
Details voneinander unterscheiden, waren die in anschließenden Räume im Osten und Süden. Der
ihnen befestigten Statuetten allseitig sichtbar. Als nördliche Gebäudeabschnitt blieb hingegen unverän-
mobile Kultschreine wurden sie offensichtlich in Pro- dert. Trotz der nun unterschiedlichen Raumniveaus
zessionen eingesetzt, bei denen anläßlich besonderer muß es aber eine Verbindung gegeben haben, über die
Jahresfeste Statuen von Verstorbenen zum Tempel die ursprüngliche Kultstelle in der Nordwestecke des
getragen wurden und am Götterkult teilnehmen Gebäudes für weitere Deponierungen erreichbar
konnten.23 blieb. Der Innenhof (B) blieb dabei ungenutzt. Dort
Während die wenigen Keramikscherben aus bei- lagerte sich in der Folgezeit über dem untersten, aus
den Deponierungsphasen kaum Anhaltspunkte für unzähligen Lagen bestehenden Estrichpaket eine
eine Datierung der Schichten liefern können, lassen mächtige Schicht von Sandeinwehungen ab. Sie kann
die auf den Verschlüssen verwendeten Siegel eine durch darin enthaltene Scherben in die Zeit des Mitt-
klare zeitliche Differenzierung der beiden Deponie- leren Reiches datiert werden und ist damit während
rungsphasen zu. In der unteren Phase sind vorwie- der auch höhengleichen, jüngeren Deponierungspha-
gend Abdrücke von Knopfsiegeln zu verzeichnen, se entstanden.
deren einfache lineare Muster eine Datierung in die 1. Die Ausschmückung des Haupteingangs doku-
Zwischenzeit anzeigen. In der jüngeren Deponie- mentiert den letzten Schritt in der sukzessiven
rungsphase sind hingegen ausschließlich Skarabäen- Umwandlung des ehemaligen Gouverneurspalastes in
abdrücke mit Spiralmustern und Hieroglyphenkom- ein Heiligtum. Das Gebäude ist nun nicht mehr nur
binationen vertreten, so daß diese Schichten erst im partiell, sondern als ganzes dem Kultbetrieb vorbe-
Mittleren Reich entstanden sein dürften. Da eine halten und in dieser Weise im Eingang erkennbar
direkte stratigraphische Verbindung der Deponie- gemacht. Das die Bedürfnisse eines Heiligtums über-
rung zu den übrigen Räumen nicht mehr vorhanden steigende Raumangebot ließ dabei einzelne Räume
ist, kann eine Korrelierung der einzelnen Schichten im Inneren ungenutzt bleiben.
nur über deren separate Datierung erfolgen. Auf die- Das Heiligtum blieb bis in die hohe 12. Dynastie in
ser Grundlage kann jedoch kein Zweifel daran beste- Betrieb und wurde durch immer neue externe Stufen-
hen, daß die jüngere Deponierungsphase aus einer und Treppenkonstruktionen von dem anwachsenden
Zeit stammt, nachdem das Gebäude einem weiteren, Niveau der Straße zugänglich gehalten.24 Mitunter
umfassenden Umbau unterzogen worden ist. wurden sie von einem kleinen Vorraum eingefaßt, der
So findet sich im Eingangsraum (A) über den älte- im frühen Mittleren Reich zu einem kleinen Gebäude
sten Estrichböden eine homogene Aufschüttung, mit umlaufenden Sitzbänken ausgebaut worden ist.
durch die das Innenniveau um ca. 1,50 m angehoben Auch nach Abstellen der beiden letzten Schreine
worden ist. Sie nimmt auf das mittlerweile stark dürfte der Kult noch einige Zeit weitergegangen sein.

21 23
HABACHI 1981: 21. Vgl. FRANKE 1994: 127.
22 24
FRANKE 1994: 118. VON PILGRIM 1996: 39f.
408 Cornelius von Pilgrim

Erst nachdem auch diese vollständig von Flugsand kaum Spielraum, für das Ansehen seiner Person poli-
bedeckt waren, zeigt die Entsorgung großer Mengen tische Aspekte, etwa „als Nachwirkung seiner politi-
von Rohsiegeltonrollen an gleicher Stelle ein Ende des schen Rolle unter Pepi II“ 25 oder für „Leistungen bei
Kultbetriebes an. Dabei hat die Anlage in dieser lan- der Unterwerfung und Befriedung Nubiens und der
gen Zeit offensichtlich nicht durch den von staatlicher Einziehung von Tributen“ 26 in Anspruch zu nehmen.
Seite veranlaßten Bau eines neuen Heiligtums im Auch in Elephantine selbst lassen sich keine kon-
Norden der Stadt nicht an Bedeutung verloren, son- kreten Anhaltspunkte finden, die etwa auf eine maß-
dern scheint sogar stark frequentiert gewesen zu sein. gebliche Rolle Heqaibs beim Ausbau der Stadt ver-
Möglicherweise ist das Gebäude als Wirkungsstätte weisen. Weder ist der Satettempel zu seiner Zeit
Heqaibs zu Lebzeiten und als Keimzelle seines ersten erneuert worden, noch sind in der Stadtanlage der 6.
Totenkultes zu einer Art Volksheiligtum geworden, in Dynastie und ihrer Befestigungsanlagen größere
dem ein näherer Kontakt zu Heqaib als in dem neuen Baumaßnahmen festzustellen.
Verehrungstempel möglich war, der in das offizielle Der Grund seiner Verehrung ist daher wohl allein
Kultprogramm eingebunden war. in seiner besonderen Persönlichkeit zu suchen, wie sie
Die aus dem vorliegenden Befund aufgezeichnete schemenhaft in seinen beiden postumen Beinamen zu
Entwicklungslinie bestätigt, daß es sich bei der Ver- erahnen ist: Tjeni, „der Erhabene“ 27 und Heqaib,
ehrung Heqaibs zu allererst um eine lokale Erschei- „der, der das Herz beherrscht“. Auch wenn sie aus
nung handelte. Zwar wurde der Bau von Ka-Häusern einer Verehrung des Sohnes zum Gedenken an seinen
hoher Provinzbeamter erst im Kontext des in der frü- Vater erwachsen sein sollte: Schon bald wurde sie aus-
hen 6. Dynastie systematisch betriebenen Baupro- geweitet zu einer Verehrung der Gemeinschaft, die
gramms königlicher Ka-Häuser und der Stiftung von nicht mehr durch eine verwandschaftliche Beziehung
Ka-Häusern für den Kult hoher Beamter (Ayn Asil) zu einem Vorfahren begründet war, sondern durch die
möglich, das eine Stärkung des Götterkultes zur gemeinschaftliche Beziehung zu ihrem Patron.
Schaffung und Anbindung regionaler Zentren an die Im Laufe der Zeit muß der Kult für Heqaib eine
Residenz verfolgte (SEIDLMAYER 1996: 125–126). Der weitere qualitative Veränderung erfahren haben, die
Befund in Elephantine reflektiert jedoch nach dem in der 11. Dynastie eine Voraussetzung dafür bildete,
Ende dieser politisch motivierten Initiative die Her- daß er nun von staatlicher Seite aufgegriffen und vom
ausbildung eines ausgeprägten Loyalitätsgedankens König der Bau eines neuen Heiligtums im nördlichen
zu den lokalen Fürsten am Beginn der 1. Zwischen- Stadtgebiet veranlaßt worden ist (Heiligtum IV). Als
zeit. Den Anstoß für die Einrichtung eines Ka-Hei- Bauherr ist dank der Inschrift eines Türsturzes, der
ligtums innerhalb des Gouverneurspalastes dürfte die später in den jüngeren Baustadien des Heiligtums
besondere Verehrung für Heqaib gegeben haben. verbaut worden ist, Intef III. gesichert. Er berichtet
Schon nach kurzer Zeit wurde die Anlage aber um dort, von einem verfallenen Gebäude, das er neu
den Totenkult weiterer hoher Beamte der Stadt erbauen ließ und „für diesen Würdenträger machte
erweitert, die offensichtlich die Nähe ihres Patrons (...) als sein Denkmal“.28 Leider liefert der archäologi-
suchten. Die Gleichartigkeit der Prozessionschreine sche Befund keinen Hinweis für die Authentizität des
aus der jüngsten Deponierungsphase im Heiligtum Verweises auf ein verlassenes älteres Gebäude. Da das
dürfte aber kaum dahingehend zu werten sein, daß Heiligtum im ehemaligen Palast nachweislich bis in
Heqaib und Sabni auch eine gleichartige Stellung die hohe 12. Dynastie in Betrieb war, kann er kaum
innerhalb des Kultbetriebs besaßen. Sie nahmen viel- auf jenes Gebäude zu beziehen sein. Eine noch ältere
mehr nur in gleicher Weise an den Prozessionsfesten Anlage im Norden unter Heiligtum IV konnte jedoch
teil. Das Gebäude selbst blieb ein besonderer Ort der nicht festgestellt werden. Wie auch später in der
Verehrung des Heqaib. Als solcher ist es nicht nur im Restaurierungsinschrift Sarenputs I. diente die nega-
dekorierten Eingang gekennzeichnet, sondern impli- tive Qualifizierung des bestehenden Gebäudes wohl
zit auch in der Restaurierungsinschrift Intef III. aus allein der Rechtfertigung für dessen Erneuerung.
dem nördlichen Heiligtum (s.u.) angesprochen. Das neue Heiligtum liegt unweit vor der in dieser
Vor diesem Hintergrund läßt sich vielleicht auch Zeit ebenfalls erneuerten Stadtmauer im Westen des
der Anlaß der beginnenden Verehrung Heqaibs bes- Satettempels (vgl. Abb. 1). Tatsächlich hatte sich die
ser einordnen. Die fehlende königliche Initiative gibt Siedlung jedoch bereits weit vor die befestigte Stadt

25 27
GOEDICKE 1986: 991. FRANKE 1994: 140.
26 28
ZIBELIUS-CHEN 1988: 144. FRANKE 1994: 31.
Zur Entwicklung der Verehrungsstätten des Heqaib in Elephantine 409

ausgedehnt, so daß der Neubau nun wiederum im


Zentrum der Stadt an der neu entstandenen Haupt-
straße lag. Von dem Gebäude selbst konnte nur ein
begrenzter Ausschnitt erfaßt werden, da es direkt
unter zwei Vorgängerbauten (III und II) des bekann-
ten Heiligtums der 12. Dynastie liegt (Abb. 4;
Taf. 3a). Zwei seiner Außenwände, in der vermutlich
auch der oben erwähnte Türsturz eingebaut gewesen
sein dürfte, lagen nahezu fluchtgleich unter den Wän-
den des jüngeren Heiligtums III.
Alle Mauern des Gebäudes zeichnen sich durch die
systematische Verwendung von Werkstein aus, wie es
flächig und in weitaus besserer Qualität in Elephanti-
ne erstmals beim Satettempel unter Intef II. belegt
ist.29 Sie beschränkte sich auf eine Verstärkung der
Mauersockel durch aufrecht stehende Steinplatten aus
Sandstein oder rotem Granit. Insgesamt wirkt die
Anlage in ihrer räumlichen Gliederung durch eine ver-
winkelte Erschließung sehr kleinteilig. Dieser Ein-
druck wird durch die Präsenz von rechteckigen Ein-
bauten verstärkt, die den Zugang in den südwestlichen
Raum zusätzlich verengten. Sie sind von grob bearbei-
teten Steinplatten begrenzt und dienten möglicher-
weise als Podeste. Soweit erkennbar bestand der Abb. 4 Heqaib-Heiligtum IV im Stadtgebiet westlich des
Grundriß aus mehreren kleinen Kultstellen, wobei die Satettempels (11. Dyn.)
einzig freigelegte nur von untergeordneter Bedeutung
gewesen sein dürfte. Rückschließend aus den Grund-
rissen der darüberliegenden Bauten dürfte die Haupt- ein königlich initiiertes Bauprogramm wird erst in der
kultstelle im nordöstlichen Viertel des Gebäudes gele- Zeit Sesostris I. klar erkennbar. Das Heiligtum ist nun
gen sein. integraler Bestandteil der umfassenden Neustruktu-
Die im Südwestraum erfaßte Kultstelle, an die sich rierung des kultischen Zentrums von Elephantine
im Süden möglicherweise eine weitere anschloß, (Abb. 1), deren Abfolge stratigraphisch außer Zweifel
bestand aus mehreren bis zu 0,80 m hohen Seiten- steht. Am Anfangspunkt der Entwicklung stehen der
wänden aus Steinplatten und war mit einem Steinbo- von Sesostris I. veranlaßte Abriß und Neubau des
den ausgestattet (Taf. 3b). In der zentralen Boden- Satettempels. Diesem folgt der Bau eines Festhofes
platte, vor der Fragmente einer tönernen Opferplatte für die Feiern beim Erscheinen der Nilflut.30 Nur
lagen, dienten zwei Vertiefungen zur Aufnahme von kurze Zeit später wurde südlich davon ein Hofhaus (H
Libationsopfern. 87c) errichtet, das sich durch eine Vielzahl an Spei-
Obwohl kein vollständiger Grundriß erfaßt wer- cheranlagen auszeichnet. Noch bevor das Haus umge-
den konnte, ist im untersuchten Ausschnitt eine ent- baut wurde und in ihm weitere Speicher und Spuren
scheidende Veränderung zum älteren (Palast-)Heilig- ausgedehnter Steinbearbeitung eine dem Heqaib-Hei-
tum im Süden der Stadt festzustellen. Die Kultrich- ligtum angeschlossene Wirtschafts- und Produktions-
tung ist nun nicht mehr nach Westen, zur Nekropole, anlage vermuten lassen sowie darin eine Einraum-
sondern wie in allen späteren Bauten nach Osten, in wohnung abgetrennt worden ist,31 wurden südlich des
Richtung zum Satettempel, orientiert. Hauses in kurzer Abfolge drei Entwürfe eines Heilig-
Eine schon in dieser Zeit sehr wahrscheinliche, tums für Heqaib ausgeführt (Heiligtum III–I). Da als
jedoch nicht hinreichend nachweisbare Einbindung in Bauherr des jüngsten Gebäudes Sarenput I. außer

29
KAISER, in: KAISER et al. 1993: 145. mit dem a.t n wab zu identifizieren, dessen Bau Sarenput I.
30
VON PILGRIM, in: KAISER et al. 1997: 157ff. in seiner Stele Nr. 9 (HABACHI 1985: Taf. 24) im Heqaib-
31
Diese war vollständig weiß gekalkt und besaß an ihrer Heiligtum erwähnt.
Nordwand eine flache Nische. Der Raum ist möglicherweise
410 Cornelius von Pilgrim

Taf. 3a Baureste von Heqaib-Heiligtum IV von oben

Taf. 3b Blick in Kultkapelle von Heiligtum IV mit Seitenwänden aus Steinplatten


Zur Entwicklung der Verehrungsstätten des Heqaib in Elephantine 411

Abb. 5 Heqaib-Heiligtum III im Stadtgebiet westlich Abb. 6 Heqaib-Heiligtum II im Stadtgebiet westlich des
des Satettempels (12. Dyn.) Satettempels (12. Dyn.)

Frage steht, ist die gesamte Bauabfolge der Regie- das Heiligtum weiter in Betrieb. Die eingestürzten
rungszeit Sesostris I. zuzuschreiben.32 Räume südlich der Kultachse wurden durch eine
Der erste Neubau (Heiligtum III) wurde gegenü- schmale Blendmauer abgeschirmt und der Kultraum
ber seinem Vorgänger aus der 11. Dynastie nach Nor- durch den Einzug einer Mauer im Süden auf die Hälf-
den um max. 2 m erweitert und war bis auf einen te verkleinert sowie mit grob behauenen Steinplatten
Raum mit Ziegeln gepflastert. Der Grundriß ist in befestigt. Ein Opferbecken aus Sandstein und eine
drei hintereinander geschaltete Trakte gegliedert größere Zahl an Keramikständern sind die einzigen
(Abb. 5). Der aus der Mitte des Gebäudes nach Nor- Funde, die aus dieser Phase zurückgeblieben sind.
den verschobene Eingang war von der Hauptstraße Der anschließende Neubau nimmt in den Grund-
durch einen externen Vorraum abgeschirmt. Der Ein- zügen die Struktur seines Vorgängers auf, verzichtet
gang führte zunächst in einen großen Querraum, in jedoch auf eine Trennwand zwischen dem ersten
dem im Süden (mindestens) ein weiterer Raum abge- und zweiten Trakt (Abb. 6). Der Raum in der Süd-
trennt war. Es folgte ein durchgehender Korridor, von westecke wurde ebenso beibehalten wie die Neben-
dem drei Räume erschlossen wurden. Obwohl das räume südlich des Hauptkultraumes. Dieser wurde
Gebäude in diesem Zustand nahezu fundleer war, läßt durch eine massive, mindestens zweistufige Platt-
sich in Kenntnis der späteren Entwicklung der grö- form ersetzt, die über eine Treppe direkt in der Ver-
ßere Raum in diesem Trakt als Hauptkultraum längerung des Eingangs zugänglich war. Als Süd-
ansprechen. Die beiden kleineren Räume dürften für wange der Treppenkonstruktion diente die vormali-
Nebenkultstellen vorgesehen gewesen sein. ge Blendmauer. Die erste Stufe der Plattform war
Obwohl die Bausubstanz scheinbar solide war, ist mit einem Lehmestrich versehen und nach Süden
das Gebäude schon nach kurzer Zeit teilweise einge- durch eine niedrige Brüstungsmauer abgeschlossen.
stürzt.33 Doch auch in halbverfallenem Zustand blieb Der Niveauunterschied zwischen dieser Stufe und

32
Mit dem Bau Sarenput I. wurde auch das zunächst bis in um den sogenannten „Trinkplatz von Elephantine“ han-
die Haupstraße mündende Rinnensystem im Festhof ver- deln, dessen Bau sich Sarenput in seiner Restaurierungs-
kürzt (VON PILGRIM, in: KAISER et al. 1997: 152 ff.). Da die- stele (Nr. 9, HABACHI 1985: Taf. 24) rühmt.
33
ser zu diesem Zeitpunkt nicht mehr verschlossen war, son- Ein Grund mag gewesen sein, daß die sehr großformatigen
dern stets von der Hauptstraße aus zugänglich und den Ziegel zu wenig gemagert waren und dadurch instabil wur-
Bodenbefunden nach zu urteilen auch sehr stark frequen- den.
tiert war, dürfte es sich in diesem Baustadium vermutlich
412 Cornelius von Pilgrim

Abb. 7 Ältestes Baustadium des Heqaib-Heiligtums I


Abb. 8 Baustadium d des Heqaib-Heiligtums I nach seinem
Umbau unter Sarenput II.

dem Lehmestrich in den südlich anschließenden (Abb. 7). Der nur geringfügig verschobene Eingang
Räumen betrug ca. 1 m. Im Osten wird sich mit ist weiterhin direkt auf das Sanktuar ausgerichtet
einiger Wahrscheinlichkeit eine zweite Stufe ange- und der Grundriß ist in drei hintereinanderliegende
schlossen haben, so daß die eigentliche Kultstelle in Querräume gegliedert. Das Sanktuar liegt nun nicht
der Rückwand gelegen haben dürfte. Mehrere Bau- mehr im hintersten Raum, sondern im Mittelraum,
teile, die im Zerstörungsschutt des Gebäudes im so daß es direkt über der älteren Kultstelle plaziert
externen Eingangsraum lagen, lassen den Einbau war. Der dahinter liegende Raum war hingegen über
eines Schreines aus Sandstein annehmen, der ent- einen separaten Eingang in der Gebäuderückwand
sprechend der später von Sarenput I. gestifteten auch von außen zugänglich und dadurch wohl nur für
Schreine konstruiert war. den internen Betrieb bestimmt. Sarenput errichtet
Im Gegensatz zu den vorherigen Bauten blieb hier nicht nur für Heqaib einen neuen Schrein, sondern
nach dem Ende der Heiligtumsnutzung ein großer zur Sicherung seines eigenen Totenkultes daneben
Teil des Kultinventars zurück. Außer Fragmenten einen eigenen Schrein.
von je einer Statuette aus Ton und Elfenbein waren In drastischen Worten schildert Sarenput in sei-
mehr als 30 Keramikständer in verschiedenen Räu- ner Restaurierungsinschrift den Zustand des von
men verteilt. Darüber hinaus fanden sich zwei Opfer- ihm vorgefundenen älteren Heiligtums, der sich
becken, aus Kalk- bzw. Sandstein, ein Sockelstein jedoch keineswegs mit dem archäologischen Befund
und eine unbeschriftete Stele. Die einzige beschriebe- in Einklang bringen läßt. Anders verhält es sich mit
ne, aus Kalkstein gearbeitete Stele lehnte aufrecht an der anschließenden Beschreibung seines Neubaus,
der Nordwand des Südostraumes. Sie zeigt einen die mit der Aufdeckung des originalen, von Sarenput
Mann namens Schemaj vor einem Opfertisch und konzipierten Grundrisses nun verständlich wird. Der
wurde ihm von seiner Tochter Sobekhotep gestiftet. Eingangsraum war zu einer Halle umgestaltet wor-
Ein letzter Neubau wurde schließlich von Saren- den, in der fünf tief gegründete Lehmziegelfunda-
put I. ausgeführt (Heiligtum I). Der Grundriß wurde mente eine Ausstattung mit Säulen belegen. Deren
nach Osten um einige Meter vergrößert und läßt eine außergewöhnlich solide Fundamentierung kann
Raumstruktur erkennen, die gewisse Ähnlichkeiten jedoch nur dann begründet gewesen sein, wenn diese
mit dem zweiten Neubau an dieser Stelle besitzt aus Stein gearbeitet waren,34 so daß sich die Ein-

34
Vermutlich handelte es sich sogar um jene oktogonalen tums in Gebäuden der frühen 18. Dynastie sekundär ver-
Steinsäulen, deren Fragmente in der Umgebung des Heilig- baut worden sind.
Zur Entwicklung der Verehrungsstätten des Heqaib in Elephantine 413

gangshalle mit der „Halle in Arbeit der Unendlich- worden, in dem kleine Vordächer die eingebauten
keit“ in der Beschreibung Sarenputs identifizieren Kapellen verschatteten.
läßt.35 Vor dem Heiligtum flankierten zwei Baum- Damit endet der Einbau von Ka-Kapellen inner-
gruben den Eingang und dürften die Stelle markie- halb des Heiligtums. Erst in der späten 13. Dynastie
ren, wo die im Stelentext genannten Sykomoren errichtete sich noch ein Chnumpriester namens Sobe-
standen.36 kemsaf direkt gegenüber dem Heiligtum ein eigenes
In der 12. Dynastie kam nun eine Entwicklung in Hw.t-kA.39 Es ist auf das Heqaib-Heiligtum ausgerich-
Gang, die einen fortschreitenden Ausbau der Anlage tet und besitzt große Ähnlichkeiten mit den älteren
nach sich zog. Nahezu jeder Amtsnachfolger Saren- Ka-Häusern in Ain Asyl40 und den zeitgleichen Tot-
puts ließ für sich oder einen engen Verwandten eine entempeln aus Tell el-Dabca.41 Es ist der letzte Bau,
weitere Kapelle einbauen. der eine klare Beziehung zur Verehrungsstätte des
Dafür waren zunächst größere Umbaumaßnah- Heqaib erkennen läßt.
men notwendig, da in der Nähe der beiden ersten Mit dem Ende der Kapelleneinbauten setzt nun
Schreine kein Raum für die Anfügung weiterer war. auch eine Veränderung im Kreis der Verehrer des
Sarenput II. verkürzte daraufhin die beiden tonnen- Heqaib ein. Nicht mehr nur die lokalen Beamten
gedeckten rückwärtigen Räume und verschob die scheinen am Kult partizipieren zu wollen, sondern es
beiden vorhandenen Schreine nach Osten vor die überwiegen nun Stiftungen von Beamten aus der
Außenwand (Abb. 8). In die Nordwand baute er Residenz.42 Obwohl nie explizit nachzuweisen, dürfte
anschließend einen Schrein für sich sowie seinen dieser Entwicklung eine Verschiebung der Bedeutung
Vater Chema. Der zuvor mit einer vorderen Säulen- Heqaibs zu einem Patron der Südexpeditionen
halle und zwei von langen Tonnen überwölbten Räu- zugrunde liegen. Er wird nicht mehr nur als Fürspre-
men dahinter sehr geschlossene Baukörper war damit cher im Jenseits, sondern als ein in der Götterwelt
aufgebrochen worden, da nun das erste Gewölbe von tätig werdender Mittler für die Belange im Diesseits
einer flachen Eindeckung ersetzt worden sein muß. verstanden. Sein Status enthält nun auch Aspekte
Für den Einbau einer größeren Kapelle durch eines Gottes, die ihn als vergöttlichte Person oder
Heqaib, Sohn der Sathathor, in der Zeit Sesostris III. „Heiligen“ auszeichnen.43
mußte anschließend auch die Säulenhalle weichen.37 Damit scheint die Entwicklungslinie klar zu sein:
Während in der südlichen Raumhälfte durch den Aus der Verehrung eines angesehenen Patrons in
Einbau von zwei Mauern weiterhin zwei eingedeckte einer vom Grab getrennten Totenopferstätte ent-
Räume erhalten blieben, entstand vor der neuen stand im Laufe der Zeit der Kult einer vergöttlichten
Kapelle ein kleiner Innenhof, der sich erst mit dem Person, der schließlich in das offizielle Kultpro-
Einbau weiterer Kapellen vergrößerte. gramm der Stadt integriert und in die Versorgung
Kurz hintereinander folgten schließlich in der Zeit durch den Satettempel durch Wabpriester und Opfer-
Amenemhet III. die Kapellen der einander im Amt gaben eingebunden worden ist. „Damit ist Heqaib
ablösenden Bürgermeister Heqaib-anch,38 Ameni- von einem nur lokal verehrten ‚Ortsheiligen’ zu einem
seneb und Khakaura-seneb. Für den letzten Bauzu- ‚staatlich’ anerkannten ‚Heiligen’ geworden, dessen
stand wurde schließlich die Rückwand des Eingang- Kult unter königlichem Patronat steht“.44 Aus einer
straktes weitgehend abgerissen und durch einen mit- Totenopferstätte war ein Verehrungstempel gewor-
tigen Ziegelpfeiler ersetzt. Die gleichzeitige Anfü- den. Wie im Satettempel der späten 11. Dynastie der
gung eines Wandpfeilers bestätigt, daß er als Aufla- König durch den Einbau einer Ka-Kapelle am Kult
ger für die Unterzüge einer flachen Eindeckung der der Göttin Satet teilhaben wollte,45 suchte die Elite
hinteren Räume diente. Erst jetzt war dadurch der der Stadt im Verehrungstempel des Heqaib die Nähe
erste Querraum zu einem Innenhof umgewandelt ihres ‚Schutzgottes’ Heqaib.

35 39
FRANKE 1994: 157 VON PILGRIM 1996: 149ff.
36 40
Der Text kann in diesem Zusammenhang nicht wörtlich PANTALACCI 1989.
41
genommen werden, da aufgrund der dichten Bebauung die BIETAK 1993.
42
„Halle“ (wohl als pars pro toto) unmöglich von Sykomoren- FRANKE 1994: 144.
43
Bäumen „umgeben“ gewesen sein konnte. FRANKE 1994: 134ff.
37 44
Zu den folgenden Umbauten vgl. HAENY, in: HABACHI FRANKE 1994: 32.
45
1985: Abb. 4–7. KAISER, in: KAISER et al. 1993: 151.
38
Zur Zuweisung von Kapelle G an Heqaib-anch siehe VON
PILGRIM 1996: 126ff.
414 Cornelius von Pilgrim

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