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Einzelnachweise Bauhistorische
Einordnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Neben dem Monogramm Justinians wird auch das der Kaiserin Theodora in den
Kämpferkapitellen inmitten der Akanthusblätter dargestellt
Grundriss der Hagia Sophia, in der oberen Hälfte die Empore, in der unteren das
Erdgeschoss
Kaum einen Monat nach der Zerstörung, am 23. Februar 532, begann
nach Johannes Zonaras[10] der Aufbau einer neuen, mächtigeren Kirche,
deren Form Justinian im Traum offenbart worden sein soll. Er wollte eine
Kirche stiften, „wie es sie seit Adams Zeiten nicht gegeben hatte und wie
es sie niemals wieder geben würde“,[8] zudem wollte er allem Anschein
nach die von Anicia Juliana errichtete Polyeuktoskirche übertreffen.
Diese war um 520 als Abbild des salomonischen Tempels gebaut und
allgemein bewundert worden. Dies scheint den Ehrgeiz Justinians
angestachelt zu haben, und er soll 360 Zentner Gold[11] in den Neubau
investiert haben. Nach einem Bericht der Zeitschrift „Nature“ waren es
145 Tonnen Gold.[12]
Die Kirche war im spätrömischen Reich seit Konstantin I. keine neben
der weltlichen Ordnung bestehende eigenständige Ordnung. Gerade
Justinian strebte nach einem engen „Zusammenspiel“ (einer symphonia)
von Staat und Kirche; ohne seine Zustimmung durfte keine Kirche neu
errichtet oder bei Baufälligkeit instand gesetzt werden. Für die Hagia
Sophia fühlte sich Justinian persönlich verantwortlich. Er soll nicht nur
täglich die Baustelle besucht, sondern sich – nach Prokopios – auch
aktiv an ihrer Planung beteiligt haben.
Die Bauleitung hatten der Architekt Anthemios von Tralleis und der
Mathematiker Isidor von Milet inne. Über hundert ihnen unterstellte
Vorarbeiter befahlen sie einem Heer von zehntausend Arbeitern.
Innerhalb von fast sechs Jahren wurde die Kirche fertiggestellt. Nach
dem Tod des Anthemios im Jahr 534 war Isidor alleine für den Bau
verantwortlich.[13] Während der sehr kurzen Bauzeit entstanden
wiederholt Risse in den Mauern. Ursache war aus heutiger Sicht
vermutlich die nicht ausreichende Austrocknung des Mörtels, der wegen
des zu raschen Baufortschritts nicht abbinden konnte und so verhinderte,
dass die Mauern parallel zum Baufortschritt eine zunehmende Festigkeit
entwickelten. Verstärkt wurde dies noch dadurch, dass zu Justinians
Zeiten die Mörtelschichten fast die gleiche Stärke wie die
Ziegelschichten bekamen. Justinian selbst soll dieses Problem erkannt
und einen Rückbau der noch zu feuchten Wände angeordnet haben, als
Mauereinstürze am Nord- und Südbogen drohten.
Am 27. Dezember 537 konnte der Rohbau eingeweiht werden.[13] Der
Legende nach konnte der Kaiser bei der Einweihung seiner Erregung
nicht Herr werden: Er soll mit seinem Triumphwagen hineingefahren,
Gott gedankt und (in Anspielung auf den Tempel in Jerusalem, der noch
immer als Maßstab auch für christliche Sakralbauten galt, sowie
vermutlich auch unter Bezug auf die Polyeuktoskirche) ausgerufen
haben:
„Ruhm und Ehre dem Allerhöchsten, der mich für würdig hielt, ein
solches Werk zu vollenden. Salomo, ich habe Dich übertroffen.“
Anlässlich des Wiederaufbaus bzw. der Neueinweihung entstand der
liturgische Hymnos (Kontakion) „Auf Erdbeben und Feuerbrand“ von
Romanos Melodos.[14] Er gilt als bedeutendster byzantinischer
Kirchendichter. Die Hagia Sophia wurde früh als Staatskirche genutzt.
Hier fanden alle großen kirchlichen Handlungen unter der zeremoniellen
Teilnahme des Kaisers statt. Seit 641 wurden hier fast alle
byzantinischen Herrscher gekrönt. Nach der Besetzung Konstantinopels
durch die Kreuzfahrer des Vierten Kreuzzugs im Jahre 1204 diente das
Gotteshaus bis zur byzantinischen Rückeroberung von Konstantinopel
1261 venezianischen Geistlichen als römisch-katholische Kirche.
Danach war es wieder bis 1453 dem orthodoxen Ritus geweiht.
Kuppel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Stiftermosaik, 11. Jh. Maria als Theotokos, umgeben vom Kirchenstifter Kaiser
Justinian mit dem Modell der Hagia Sophia und von Kaiser Konstantin als
Stadtgründer mit dem Modell Konstantinopels.
Jesus Christus als Pantokrator aus dem monumentalen Deësis-Mosaik an der
Südempore
Kunsthistorisch bedeutend ist auch die Figurengruppe mit Christus
Pantokrator (Weltenherrscher) über der Kaisertüre im inneren Narthex
(9. Jahrhundert). Der kniende Kaiser ohne Namensbeischrift wird heute
zumeist mit Leon VI. (886–912) identifiziert. Über dem südwestlichen
Ausgang dieses Raumes, der Porta Aurea, durch die der Kaiser einzog,
befindet sich ein weiteres bemerkenswertes Lünettenmosaik. Es zeigt
Maria mit dem Kind zusammen mit Kaiser Konstantin, der ihr
Konstantinopel und Kaiser Justinian, der ihr die Hagia Sophia reicht. Die
ältesten erhaltenen figürlichen Mosaiken aus dem 9. Jahrhundert
befinden sich an der nördlichen Schildwand. Zu sehen sind Johannes
Chrysostomos, Ignatius der Jüngere und Ignatius Theophorus von
Antiochien. Das Gewölbe ist mit Seraphim an den Pendentifzwickeln
geschmückt. Der dazugehörende segnende Pantokrator im Kuppelzenit
wurde von den Eroberern zerstört. In der Apsis sind zudem eine
Madonna und nicht weit entfernt Reste der Erzengel Gabriel und Michael
erhalten.
Einen wichtigen Schlüssel zu den Mosaiken der Hagia Sophia stellen die
Zeichnungen der Tessiner Gebrüder Fossati dar, die ab 1847 mit der
ersten neuzeitlichen Renovierung und Bestandsaufnahme der Hagia
Sophia beschäftigt waren und nach der Abnahme der islamischen
Tünche den wertvollen Baubestand sichteten. Nach Protesten der
Imame wurden die Mosaiken kurze Zeit später wieder zugetüncht. Wie
sich bei der späteren Neuaufdeckung zeigte, waren zwischenzeitlich
weitere Mosaike beschädigt worden und einige sogar vollkommen
ausgetilgt.[19]
Das Omphalion
Die bis zum Gewölbeansatz mit Marmor- und Porphyrplatten
verkleideten Wände wurden so angebracht, dass sich ihre Musterung
spiegelbildlich verdoppelte. Der Fußboden ist mit Platten aus
prokonnesischem Marmor belegt. Vor dem zweiten Pfeiler der rechten
Seite befindet sich das rechteckige Omphalion (sinngemäß „Nabel der
Welt“) aus schwarzen, grünen und roten Marmorscheiben, das den Platz
kennzeichnet, den der Kaiser während der Liturgie einnahm.
Schon in den frühen byzantinischen Ekphraseis der Kirche wurden der
Marmorfußboden wie die Marmorsäulen und die weitere
Innenausstattung als besonders eindrucksvoll empfunden.[20] So wurden
die Textur, Farbe und Muster der sorgsam geschnittenen Marmorplatten
mit beschwörenden Kräften einer mystischen Bedeutung gleichrangig
der Acheiropoieton und Zeichen für die Anwesenheit Gottes gedeutet.
Dem Marmor wurde als ein flüchtiger Blick auf Natur, Landschaften,
Wiesen und Wälder beschrieben. Prokopios von Caesarea (De Aedificiis,
I, 1, 59–60) berichtete über das Gebäude als Vision der Natur und sah
im Topos des Marmors eine blühende Wiese. Der byzantinische Dichter
Paulus Silentiarius verglich in seiner Ekphrasis anlässlich der zweiten
Weihung der Hagia Sopia zum 24. Dezember 562 den Marmor der
Kirche ebenso mit der Natur und in den architektonischen und
skulpturalen Elementen erblickte er einen Wald, der mit Blumen
unterschiedlicher Färbung gefüllt ist (Säulen im Naos) oder ihm wie aus
Wachs und Elfenbein (Alabaster des Ambos) oder belebt mit Rosen,
Lilien und Anemonen (Phrygischer Marmor der Säulen zwischen Naos
und der Seitengänge) erschienen war. Silentarius empfand in diesen
architektonischen Elementen, die ihm nicht statisch, sondern voller
Bewegung erschienen, die Existenz des Heiligen Geistes. In tieferen
theologischen Interpretationen des Innenraums der Kirche wurde diese
im 12. Jahrhundert mit der Schwangerschaft und einer theologisch
tieferliegenden Parallele zur Mutter Maria als Chora tou Achoretou
(Behälter der grenzenlosen Göttlichkeit) gesetzt, in dem der Marmor als
Hauptwerkstoff des Innenraums ein Zeugnis dieser Idee stellt. Die
besondere Qualität des prokonnesischen Marmors wurde in der
mittelalterlichen Vorstellung der Byzantiner als Darstellung und
Verwirklichung des Wunders der Fleischwerdung Christi, der Empfängnis
der Jungfrau Mariae mit dem Logos sowie dem Körper Christi
verbunden. Eine weitere Vorstellung betraf die Emulation von Marmor
als gefrorenem Wasser aus der Urzeit der Erschaffung der Welt und dem
Okeanos. Prokonnesischer Marmor galt im 6. Jahrhundert als
Verkörperung des Ozeans, mit dem der gesamte weitläufige Fussboden
der Hagia Sophia ausgestattet wurde.[21] Daher wurde er oft als
Vorstellung des marinen Lebens und Bildern der Meereslandschaft
beschrieben. Nach seinem Vorbild ist auch der Fußboden der Sankt
Markus Kirche in Venedig im 12. Jahrhundert aus ebendiesen
Marmorplatten geschaffen worden. Marmor in der theologischen
Interpretation als gefrorenes Wasser der „Urkälte“ zeigte durch Politur
der glatten Marmor-Oberfläche sein ursprüngliches Licht – als aktives
Prinzip des Logos – das einstmals in der stofflichen Struktur des
Marmors eingefangen wurde.[22] Dem Bild der Chora tou Achoretou ist
auch die Inspiration im Neubau des Saint Nicholas National Shrines in
Manhattan geschuldet, in dem Santiago Calatrava seine Idee der
Gestaltung der Kirche auch aus dem Stiftungsmosaik der Thronenden
Mutter Gottes der Hagia Sophia heraus entwickelte.[23]
Eine kleine Glocke der Hagia Sophia wurde von den Osmanen im Museum für
historische Waffen gelagert.
Fotografie der Hoffotografen Abdullah Frères des Sultans Abdülhamid II. (heute Library of Congress
Abdul-Hamid II Collection Washington, D.C.)
Glocken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Für neun Glocken, die der venezianische Doge Orso I. der Hagia Sophia
im Jahre 865 stiftete, wurde vermutlich ein Glockenturm an der
Westfassade errichtet.[10] Es gibt auch Quellen, die von zwölf gestifteten
Glocken berichten. Der kleine Glockenturm auf der Westfassade wurde
vermutlich erst in der Zeit der Kreuzfahrer errichtet und blieb bis in das
18. Jahrhundert erhalten. Zum orthodoxen Messritus der Kirche gehörte
es, dass während des Gottesdienstes die Glocken läuteten. Im Jahr
1453, als die Türken zum letzten erfolgreichen Angriff auf Konstantinopel
ansetzten, ließ der letzte oströmische Kaiser Konstantin XI. die goldenen
Glocken Sturm läuten. Das Läutwerk wurde von den türkischen
Eroberern vollständig zerstört. In einem bekannten griechischen
Klagelied von der Einnahme Konstantinopels durch die Türken wird von
300 Glöckchen und 62 Glocken berichtet, welche die Hagia Sophia
zuletzt besessen haben soll.[24]
Der Fall Konstantinopels: die Hagia Sophia wird zur
Moschee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Um eine Zerstörung Konstantinopels zu verhindern, hatte Sultan
Mehmed II. die freiwillige Übergabe durch Übereinkunft (ṣulḥan)
angestrebt, doch eine Kapitulationsaufforderung an Kaiser Konstantin XI.
war ohne Erfolg geblieben.[25] Am 27. Mai 1453 ließ der Sultan schließlich
seinen Truppen verkünden, dass die nun durch Gewalt (ʿanwatan) zu
erobernde Stadt drei Tage lang zur Plünderung offenstünde. Am
gleichen Tag fand der letzte Gottesdienst in der Kathedrale statt, den
orthodoxe und katholische Priester gemeinsam feierten.[26] Als die Stadt
am 29. Mai 1453 fiel, wurde die Kirche von den Stürmern geplündert und
das in die Hagia Sophia geflüchtete Volk teils geschändet, teils getötet
und größtenteils versklavt.[27][28] Bereits am Nachmittag wurde zum Gebet
aufgerufen, das der Sultan auf dem Altar verrichtete.[29][30] Dass er zu
Pferde in die Hagia Sophia eingeritten sein soll, bezeichnet Joseph von
Hammer-Purgstall mit Bezug auf den zeitgenössischen Historiker Dukas
als „Mährchen[] europäischer Geschichtschr[eiber]“.[31] Am folgenden Tag
besichtigte Mehmed II. die Stadt. Der osmanische Chronist Tursun Bey,
der die Eroberung Konstantinopels miterlebte, schildert in seiner
" % * ) ( % ' & % $ # " ! / Tārīḫ-i Ebū ʾl-Fetḥ / ‚Geschichte des
Vaters der Eroberung‘, wie der Sultan auf die Kuppel der Hagia Sophia
stieg und von dort aus voller Bedauern auf die verfallenen und in Ruinen
liegenden Neben- und Anbauten blickte.[32]
In den darauffolgenden Jahren wurde die Transformation
abgeschlossen. Kirchenglocken, Altar und die liturgische Ausstattung
wurden zerstört oder verschleppt. Nur eine Glocke scheint die Zeitläufe
in einem osmanischen Waffenmuseum überdauert zu haben. Christliche
Insignien wurden teilweise durch muslimische ersetzt, die Ikonen
entfernt, Mosaike und Wandgemälde teilweise zerstört,[10] übertüncht
oder unter Putz gelegt, Kreuze gegen den Halbmond ausgetauscht. Im
Inneren der Kirche wurden die für eine Nutzung als Moschee
notwendigen Bauteile eingefügt sowie der Fußboden mit Teppichen
ausgelegt. Der nördliche Hauptpfeiler wurde später mit einer Sultansloge
versehen.
Der äußere Eindruck der Kirche wurde vor allem dadurch verändert,
dass bereits 1453 ein Minarett an den Flanken der Kirche erbaut wurde.
Zwei weitere kamen in den folgenden Jahrzehnten hinzu, die beiden
ältesten wurden 1573 abgebrochen und durch neue ersetzt, so dass das
Gebäude heute von vier Minaretten umgeben ist. 1574 wurde das
Baptisterium zum Grab für Selim II. umgewandelt.
Heutiger Aufbau und Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext
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Blick von einem der Seitenschiffe in die nordwestliche Konche des Hauptschiffes
Die islamische Übertünchung der vier Seraphen in den Pendentifs wurde aus Anlass
der Ernennung Istanbuls zur Kulturhauptstadt 2010 beispielhaft rückgängig gemacht
Auf Anregung Atatürks, des ersten Präsidenten der Türkei, beschloss
der Ministerrat am 24. November 1934, die Moschee in ein Museum
umzuwandeln. In der Folge wurde die Geschichte des Bauwerks mehr
und mehr sichtbar und die kontinuierliche Nutzung als religiöse Stätte
deutlich. Die bau- und kunstgeschichtlich letzte Zäsur an der Hagia
Sophia von 1453 wird in der heutigen Darstellung in den Kontext ihrer
gesamten Geschichte eingebettet. Zu dieser Entwicklung haben
Direktoren des Museums, wie Feridun Dirimtekin (1955 bis 1971)
erheblich beigetragen. Bei der Bemühung, den ursprünglichen
Kirchenraum wieder weitgehend erlebbar zu machen, achtete man
dennoch darauf, die späteren muslimischen Einbauten nicht zu
zerstören, wobei in einigen Punkten Kompromisse aufgrund von
Protesten aus der Bevölkerung gemacht werden mussten.
Vorhallen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Müezzin Mahfili, das Podest des Muezzins in der Hagia Sophia; davor das
Omphalion
Der Hauptraum oder Naos (griechisch ναός „Tempel“) wird durch die
31 Meter durchmessende und 56 Meter hohe Kuppel beherrscht, deren
Grundfläche 7570 m² beträgt, was etwa der Größe eines Fußballfeldes
entspricht. Hinzu kommen im Westen und Osten kleinere Halbkuppeln
und weitere muschelförmige Kuppeln. In den Pendentifs sind
sechsflügelige Engel dargestellt. Die Hauptkuppel, die Halbkuppeln, die
Gewölbe des Narthex, die Seitenschiffe und die Emporen – insgesamt
eine Fläche von über 10.000 m² – waren ursprünglich mit
goldgrundierten Mosaiken bedeckt. Für die prachtvollen antiken
Verkleidungen der Säulen und Wände wurden seltene Marmorintarsien
aus allen Teilen des Römischen Reiches verwendet.
Die Apsis hat Mosaiken aus dem neunten Jahrhundert: eine thronende
Muttergottes mit Kind, rechts davon den Erzengel Gabriel, links Michael,
ihre Buntglasfenster sind eine Zutat des 19. Jahrhunderts und
entstanden während der Restaurierungsarbeiten in den Jahren 1847–
1849.[33] Im Süden der Haupthalle befindet sich heute zudem die Mihrab
genannte muslimische Gebetsnische, im Mittelschiff rechts vor der Apsis
der Minbar – eine Art Kanzel –, links die Sultansloge aus dem
18. Jahrhundert.
Emporen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Eingeritzte Runenschrift aus dem 9. Jahrhundert mit dem Namen Halfdan auf einem
Geländer der Südgalerie
Auf den Emporen, die bei den Byzantinern wie den Türken den Frauen
vorbehalten waren, sind noch Reste der alten Mosaizierung erhalten: Auf
der Nordempore das Bild Kaiser Alexanders (912–913), auf der
Südgalerie ein Mosaik mit Kaiserin Zoe und ihrem Gemahl Konstantin
IX., daneben ein Mosaik des Kaisers Johannes II. Komnenos mit
Kaiserin Irene und ihrem Sohn Alexios, die der Gottesmutter samt Kind
Gaben reichen. Das prachtvollste Mosaik ist ein Andachtsbild, eine
Deesis, aus dem 14. Jahrhundert, das Jesus mit Maria und Johannes
dem Täufer zeigt. Der untere Teil mit den ehemals wohl vorhandenen
Stifterfiguren ist zerstört, die Gesichter blieben jedoch erhalten. Auf der
Oberseite der Brüstung finden sich Graffiti aus verschiedenen
Jahrhunderten, unter anderem eine in Runenschrift aus dem
9. Jahrhundert mit dem Namen eines Wikingers, Halfdan, der vermutlich
zur Leibwache des Kaisers gehörte.
Von der Empore hat man einen guten Blick auf die an den Hauptpfeilern
angebrachten, 7,5 Meter durchmessenden, hölzernen Rundschilden. Auf
ihnen stehen in arabischer Kalligraphie die Namen von Allah, des
Propheten Mohammed, der vier „rechtgeleiteten“ Kalifen Abu Bakr,
Umar, Uthman und Ali sowie die Namen der beiden Enkel des Propheten
Hassan und Hussein. Die Schilde gestaltete der Kalligraphie-Künstler
Kazasker Mustafa İzzed Effendi (1801–1877) zwischen 1847 und 1849.
Damals waren die Schweizer Architekten Gaspare und Giuseppe Fossati
mit der ersten bauwissenschaftlich begleiteten Restaurierung des
Bauwerks beauftragt worden. Die überdimensionalen Schilde ersetzten
damals acht rechteckige Tafeln und sind wohl auf einen besonderen
Wunsch des regierenden Sultans Abdülmecid I. zurückzuführen.[33] Nach
dem Umbau der Hagia Sophia zum Museum wurden viele unhistorische
Zutaten, darunter die Schilde, entfernt. Aufgrund von Protesten seitens
der Imame wurden sie jedoch wieder angebracht.
Minarette[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]