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Die 

Akropolis in Athen (altgriechisch ἡ Ἀκρόπολις τῶν Ἀθηνῶν hē Akrópolis tôn


Atʰēnôn; neugriechisch η Ακρόπολη της Αθήνας i Akrópoli tis Aθínas, „die Oberstadt
Athens“) ist die wohl bekannteste Vertreterin der als Akropolis bezeichneten Stadtfestungen
des antiken Griechenlands. Die Athener Akropolis mit ihren bemerkenswerten Gebäuden wird
deshalb oft einfach „die Akropolis“ genannt.
Den ältesten Teil der Stadt Athen ließ Perikles nach der Zerstörung durch die Perser unter
Leitung des berühmten Bildhauers Phidias von den
Architekten Iktinos und Kallikrates sowie Mnesikles neu bebauen. Auf einem flachen, 156
Meter hohen Felsen stehen die zwischen 467 v. Chr. und 406 v. Chr. erbauten Propyläen,
das Erechtheion, der Niketempel und der Parthenon, in dem eine kolossale Statue der
Göttin Athene aus Gold und Elfenbein stand. Eine stark verkleinerte Replik der Statue
befindet sich im Archäologischen Nationalmuseum in Athen.
Die Akropolis in Athen ist seit 1987 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Laut Theodor
Heuss ist die Akropolis neben Golgota und dem Kapitol einer der Hügel, auf
denen Europa gründet.[1] Der griechische Staat hat aus demselben Grund die Akropolis mit
dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet.

Von links nach rechts kann man sehen : oben Propyleen, das Erechteon, der Parthenon, unten das
Theater vom Herod Atticus.

Von der Festung zum Tempelbezirk[


Nordwestseite der Akropolis
Die Akropolis von Athen ist der große, der Stadtgöttin Athene geweihte Burgberg im Herzen
von Athen. Siedlungsspuren weisen bis in die Jungsteinzeit zurück. In mykenischer Zeit war
sie ab dem 14. Jahrhundert v. Chr., als von Athen aus große Teile Attikas kontrolliert und
verwaltet wurden,[2] Sitz des Königs (Wanax). Im 13. Jahrhundert v. Chr. wurde die
später Pelargikon oder Pelasgische Mauer (Πελασγικόν τείχος)
genannte zyklopische Wehrmauer errichtet, die auch einen Zugang zu einer Quelle mit
einschloss, so dass die Wasserversorgung im Fall einer Belagerung aufrechterhalten werden
konnte.[3] Später, im demokratischen Athen, wurde sie als Sitz der Götter (Tempelbezirk)
ausgebaut und verlor ihre Verteidigungsfunktion. Nach dem Sieg über die Perser wurde Athen
als Vormacht des Attischen Seebundes ab 448 v. Chr. unter Perikles zum Zentrum der
hellenischen Welt. Diese Macht und den damit verbundenen Reichtum wollte man auch durch
Bauwerke demonstrieren, zumal die Perser bei ihrer Einnahme der Stadt 480 v. Chr. die
Haupttempel der Akropolis aus archaischer Zeit zerstört hatten (Überreste sieht man im
dortigen Museum).
Neugestaltung unter Perikles[]

Idealisierte Ansicht der Akropolis mit Athena Promachos und dem Areopag (Leo von Klenze,


1846)

Der Parthenon

So wurde die Akropolis unter Perikles durch die


Baumeister Iktinos, Mnesikles und Kallikrates unter der Leitung des genialen
Bildhauers Phidias völlig neu gestaltet. Die Propyläen des Architekten Mnesikles entstanden
als großartige Eingangsanlage am Kopf einer neuen Zugangsrampe. Im Nordflügel befand
sich unter anderem eine Pinakothek.
Der als Parthenon bekannte Athena-Tempel, der Haupttempel der Anlage mit dem Bildnis der
Pallas Athena, wurde neu errichtet. Hierzu wurde der Schutt des weiter nördlich
gelegenen alten Athena-Tempels zur Aufschüttung eines neuen gewaltigen Plateaus genutzt.
Dieses bildete das Fundament des neuen Tempels, den man bewusst aus der Achse des alten
Tempels rückte, so dass man von den Propyläen aus das gesamte Bauwerk mit einem Blick
erfassen kann und nicht nur die eine (Schmal-)Seite, wie beim alten Tempel. Der Parthenon
liegt am Kopf des alten Tempelbereiches, der heute das freie Zentrum der Anlage bildet. Hier
wurden dann unter freiem Himmel die Opferhandlungen der panathenischen
Festtage abgehalten.
Das Erechtheion von Südwesten

Das an der Nordseite des Hügels gelegene Erechtheion ist der zweitgrößte Tempel der
Anlage. Es handelt sich um ein mehreren Göttern und mythischen Helden der Stadt geweihtes
komplexes Bauwerk. Die Anlage verdankt ihren Namen dem mythischen König Erechtheus,
dessen Palast dort gestanden haben soll und der dort auch verehrt wurde. Im Osten
beherbergte es einen Altar der Athena und das alte hölzerne Kultbild der Göttin, das im Zuge
der Panathenäen neu eingekleidet wurde. Nach Westen, etwas tiefer gelegen, befand sich der
Altar des Poseidon, der den Wettstreit um die Gunst der Athener gegen die Athena verlor.
Man zeigte dort auch die Spuren, die Poseidons Dreizack im Fels hinterlassen haben soll. Der
wohl bekannteste Flügel des Erechtheions ist die Korenhalle auf der südlichen, dem
Parthenon zugewandten Seite, wo Frauengestalten (Karyatiden) die Säulen ersetzen. In der
Gruft darunter ruhen die athenischen Urahnen; es wurden dort auch mehrere Götter verehrt.
Unmittelbar westlich des Bauwerks stand der heilige Ölbaum, den Athene den Athenern
geschenkt haben soll, die die Stadt daraufhin nach ihr benannten. Heute sieht man dort einen
„Nachfolger“.
Der Niketempel liegt im Westen des Burghügels, südwestlich der Propyläen, und ist der
kleinste und zierlichste Tempel der Anlage. Er wird Kallikrates zugeschrieben und wurde
später als die übrige Anlage errichtet. Die Errichtung geschah nach der Regierung des
Perikles und gegen dessen Wunsch. Geweiht ist er der Nike apteros, der „ungeflügelten“
Siegesgöttin.
Alle vier Jahre fanden die großen, in den Jahren dazwischen die sog. kleinen Panathenäischen
Festspiele zu Ehren der Athena statt, es wurden ein baulicher Rahmen und eine Bühne erstellt.
Der Festzug ging quer durch die Stadt vom Dipylon, dem großen viertürmigen Stadttor
im Kerameikos, über die Agora und die breite Rampe hinauf zur Akropolis, wo der Göttin ihr
neues Gewand überreicht wurde. Der Panathenäische Festzug ist auch das Bildmotiv des
berühmten Parthenonfrieses (heute größtenteils in London, British Museum).
Römische Zeit, Spätantike, Mittelalter[
Weitere Bauten kamen in römischer Zeit hinzu, darunter der Tempel der Roma und des
Augustus östlich des Parthenons. Nach den Einfällen der Heruler in Athen im Jahr 267 wurde
die Akropolis erneut zur Festung. Zu diesem Zweck wurden zwei Bastionen westlich der
Propyläen, die den Aufweg zur Akropolis flankierten, mittels einer Toranlage verbunden. Die
1852 entdeckte Toranlage aus dem fortgeschrittenen 3. Jahrhundert wird nach ihrem
Ausgräber Charles Beulé das Beulé-Tor genannt. Für ihren Bau verwendete man unter
anderem Teile des choregischen Weihgeschenks, das Nikias 320/319 v. Chr. auf die
Akropolis gestiftet hatte. Direkt eingebunden wurde die Anlage in die neu errichtete Mauer
der Unterstadt, die sogenannte Valerianische Mauer.
Im 6. Jahrhundert wurde der Parthenon-Tempel mit entsprechenden baulichen Eingriffen in
eine christliche Marienkirche umgewandelt.[4]
Auch im Mittelalter diente die Akropolis als Festung. Unter den Byzantinern saß dort der
Provinzgouverneur, während der Parthenon als Kirche der Jungfrau Maria die Athener
Bischofskirche war. Diese Funktion erfüllte er auch nach der Eroberung durch die
Kreuzfahrer im 13. Jahrhundert, nur unter katholischen Vorzeichen. In jener Zeit der
„Frankenherrschaft“ dienten die Propyläen als Palast der Herzöge von Athen.

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