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Die Schlangenmensche
sind unter uns!

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Test Triumph TR 3
Briefe an die Redaktion
— Forum der Lesermeinungen —

„Verursachen eines Herzschlages‘‘


(Siehe „Ganz kurz“, Heft 7)
„Während einer aufregenden Szene des französischen Films ‚Fanfan, der Husar,
erlag nach Angaben der Polizei der 93jährige ehemalige k. u. k. General Friedrich
von Scheuer in einem Grazer Kino einem Herzschlag. Von Scheuer, einer der am
meisten ausgezeichneten Generale der ehemaligen österreichisch-ungarischen Armee,
wurde tot in seinem Sessel gefunden, als die Zuschauer das Kino verließen.”

So zu lesen in der WELT vom 28. 3. 1958. — Glücklicherweise hat sich


der Vorfall nicht in Offenbach ereignet, sonst hätten die Hinterbliebenen
den Filmproduzenten möglicherweise wegen „fahrlässiger Tötung“ vor den
Kadi gebracht. - Dieser konstruierte Kausalzusammenhang dürfte bewir-
ken, daß die Haftpflicht des Verurteilten an die Hinterbliebenen zahlen
muß. War das die Absicht@ Denn man könnte auch umgekehrt argumen-
tieren: Wer derartig herzkrank ist, gehört nicht an das Steuer eines am
öffentlichen Verkehr teilnehmenden Fahrzeuges. Es sind Situationen denk-
bar, in denen ein schwer Herzkranker durch Schreck fahruntüchtig wird
und so andere Verkehrsteilnehmer gefährdet. Was also hat ein so kranker
Mensch überhaupt am Steuer eines Fahrzeuges zu suchen? — Es gibt merk-
würdige Zufälle. Hoffentlich findet sich der, der dieses Urteil zu verant-
worten hat, nicht eines Tages in der gleichen Situation!
Norbert Grieser, Kroppach

Diktatur der Versicherungen


(Siehe „Briefe an die Redaktion“, Heft 6)
Zum Brief von Herrn Harald Stock, Unterschondorf, läßt sich folgen-
des sagen:
Nach dem Versicherungsvertragsgesetz & 68 steht dem Versicherer bei
Wagniswegfall die volle Prämie für die laufende Versicherungsperiode zu.
Da dies Problem aber strittig ist und vor allen Dingen der allgemeinen
Auffassung von Gerechtigkeit widerspricht, außerdem nicht dazu angetan
ist, das Ansehen der Versicherungen zu fördern, rechnen die Versicherer
in derartigen Fällen nach dem Kurztarif ab. Wenn die Prämie nicht, wie
im vorliegenden Falle, für 6 Monate im voraus bezahlt worden wäre, son-
dern nur für 3 Monate des neuen Versicherungsjahres, dann stünde dem
Versicherer das Recht zu, seinem gewesenen Kunden noch eine (meist)
saftige Rechnung hinterher zu präsentieren.
Eine Abrechnung nach dem Kurztarif kommt nicht in Frage, wenn statt
des alten ein neuer Wagen angeschafft und bei derselben Gesellschaft
weiterversichert wird. Dann kann dieser Wagen auch im Versicherungs-
vertrag an die Stelle des alten treten. Entweder wird die Versicherungs-
dauer durch diese Änderung nicht berührt, oder aber der Zulassungstag
des neuen Wagens wird als Beginntermin festgelegt und die Prämie an-
teilig, d. h. in voller Höhe, angerechnet. Hierüber gibt & 6 (3) der jedem
Versicherungsschein für Kraftfahrzeuge beigehefteten Allgemeinen Be-
dingungen für die Kraftverkehrsversicherung klipp und klar Auskunft, die
für alle deutschen Versicherer maßgebend sein dürften. Aber ich kann mir
Heute abend nicht denken, daß ausländische Gesellschaften in Deutschland anders ver-
fahren; sie würden sich ins eigene Fleisch schneiden.
Die Kaskoversicherung darf meiner Ansicht nach von einer unfallbe-

in 14 Tagen? dingten Reparatur-Rechnung keinen Abzug „neu für alt” machen, da bei
einem eventuellen Verkauf des Wagens der gehabte Unfall bekanntgege-
ben werden muß und dies sich entscheidend auf den zu erzielenden Preis
auswirken kann. Der Mindererlös dürfte die durch die Wiederherstellung
Haben Sie sich für diesen Abend schon etwas vorgenom- des Fahrzeugs erfolgte Wertverbesserung ausgleichen. Verschiedene Ge-
men - oder ist der Terminkalender noch frei? Schauen Sie richtsurteile sprechen gegen solche Gewohnheiten der Versicherer, einen
Abzug „neu für alt” vorzunehmen.
doch - ehe Sie eine Verabredung treffen und notieren - Um aber lästige Klagereien zu vermeiden, empfehle ich, Versicherungen
einmal nach, was es an diesem Abend im Fernsehen gibt. in vertrauenswürdigere Hände zu legen.
Vielleicht steht eine Sendung auf dem Programm, die Sie Hermann Voigtritter, Versicherungen, Hamburg-Volksdorf
sich nicht entgehen lassen möchten.
Erst mal Führerschein entziehen ?
Das ist nicht so schwer zu erfahren, wie Sie annehmen. (Siehe „Ganz kurz“, Heft 7, und „Briefe an die Redaktion”,Heft 8)
Denn die Film- und Fernseh-Illustrierte STAR-Revue (die Und was sagt Herr Dr. Josef Kiechle, Amtsgericht München, Verkehrs-
Sie bei jedem Zeitschriftenhändler erhalten) bringt das gericht, zu einliegendem Artikel? Vielleicht ist der SPIEGEL doch besser
informiert, als manchem angenehm ist.
ausführliche Fernsehprogramm für 14 Tage. Wenn Sie
Sabine Hertslet, Rheinbreitach/Bad Honnef
die STAR-Revue am Erscheinungstag kaufen, haben Sie
Die Zweifel, die Herr Dr. Kiechle in seinem Brief gegenüber dem auch von uns
das Programm, das mit dem kommenden Sonntag be- zitierten SPIEGEL-Bericht äußerte, wurden inzwischen durch folgendes Edikt des baye-
ginnt, sogar noch länger im voraus. rischen Justizministers Willi Ankermüller an die bayerischen Richter beseitigt, das in
zahlreichen Zeitungen erschien: „Die Tatsache allein, daß ein Beschuldigter ein Rechts-
mittel oder einen Rechtsbehelf eingelegt hat, darf nicht zu seinen Ungunsten aus-
gelegt werden.” Und aus weiteren Zeitungsberichten ging hervor, daß es ausgerech-
Vielbeschäftigte Menschen, die mit ihren freien Stunden net Herr Dr. Kiechle war, der der Coburger Kraftfahrerin Lieselotte Eichmüller wegen
haushalten müssen, informieren sich darum frühzeitig ee
ihres Einspruchs gegen einen Strafbefehl den Führerschein entziehen wollte! Red.
in der STAR-Revue über das Fernsehprogramm der
nächsten 14 Tage. Die Animatoren
(Siehe Heft 7, Seite 33)

TAR
nn
aaa
Ba Ich habe mich über Ihren Artikel „Die Animatoren“ sehr gefreut. Nicht
nur, weil sich endlich ein paar Männer mit den nötigen Fachkenntnissen
und dem nötigen Idealismus zusammengetan haben, um das Niveau des
Die Film- und Motorsports in Deutschland’ und damit vielleicht auch in anderen Ländern
wieder zu heben, sondern auch, weil sie die Mängel in der Organisation
REVUE von Rennen bzw. den mangelnden Mut der Veranstalter aufgezeigt haben.
Fernseh-Jilustrierte mit Leider ist es bei uns in Österreich genauso, wenn nicht noch schlechter.
Außer dem Großen Bergpreis von Österreich auf dem Gaisberg, dem Flug-
dem ausführlichen Fernsehprogramm für 14 Tage. platzrennen in Aspern und dem Großen Preis von Österreich für Motor-

5
räder in Salzburg sowie der Austria Rallye und der Alpenfahrt gibt es
bei uns keine internationalen Veranstaltungen auf diesem Gebiet. Das
übrige beschränkt sich auf „Rund um den Kirchturm-Rennen” und ein paar
Wertungsfahrten.
Es wäre gerade hier zu begrüßen, wenn man von zuständiger Seite
darangehen würde, nach Ihrem Muster Lehrgänge für talentierte Fahrer
zu veranstalten. Leider verwechselt man das hier nur allzuoft mit der
Heranziehung von Halbstarken hinter das Lenkrad. In diesem Zusammen-
hang sei darauf hingewiesen, daß viele Fachleute und auch ich persönlich
es begrüßen würden, wenn man für Käufer und Fahrer von schnellen Sport-
wagen (ab ca. 160 km/st) einen Führerscheinzusatz einführen würde, der
sich auf eine Sonderprüfung beschränkt, die sich vor allem mit der Testung
des Reaktionsvermögens und dem fahrerischen Können bzw. Sicherheit
befaßt.
Dem neugegründeten „DSK“” wünsche ich viel Erfolg!
Peter Tollerian, Salzburg

Geliebte Roadster
(Siehe „Briefe an die Redakion”, Heft 7)
Den Ausführungen des Herrn Dr.-Ing. K. H, Alt in Itzehoe möchte ich
voll und ganz beipflichten. Auch ich war früher (vor 30 Jahren) ein be-
geisterter Roadster-Fahrer — sehr zum Leidwesen meiner Frau -, aber
heute fühle ich mich in meiner Limousine doch wohler. Ich verstehe jedoch
sehr gut, daß besonders jüngere Leute den sportlichen Roadster nach wie
vor lieben, denn sie kennen ja noch nichts von Rheuma durch Zugwind.
Si) Bild links: 3,7 Liter Mercedes,
r 8 Typ Mannheim, 1932. Müde Mo-
eo © schine, hervorragende Bremsen.
„22° Durch Unterdruck _gesteuerter
Zu 0 wäÄ Schnellgang für alle Gänge. Nur
2 2° 12-15 cm Bodenfreiheit; daher im
Gelände schwierig. Sehr gute Stra-
ßenlage. Ein elegantes, aber nur
äußerlich sportliches Fahrzeug.
Bild links unten: BMW 2 Liter
55 PS, 3 Vergaser, mit abnehm-
barem Winterdach und festen Sei-
tenscheiben. Damals der sport-
EB
liche Zweisitzer mit hervoragenden
Eigenschaften.

hohe
Bild unten: 8/38 DS-Mercedes
1928. Durch höhere Verdichtung
ansprechende Leistungssteigerung,
Spitze 105 km/st. Viele Erfolge in

Lebensdauer
= Zuverlässigkeits-, Gelände- und
Sternfahrten.
- Günter Lehmann, Hamb.-Hochkamp

Qualifizierte Techniker und Facharbeiter


schaffen aus hochwertigen Rohstoffen in
modernsten Maschinenanlagen auf neu-
zeitlichen Fließbandstraßen den millionen-
fach bewährten Continental Reifen mit der
sprichwörtlich hohen Lebensdauer.

darum:
Peugeot 403 und 203 . rollen mehr Wagen aus Deutschlands
(Siehe „Briefe an die Redaktion”, Heft 7) Automobilfabriken auf Continental Reifen
Durch seinen häufigen Aufenthalt im Saarland glaubt Herr Graach den als auf irgendeiner anderen Marke.
Peugeot 403 gut zu kennen. Demnach sind die Tester scheinbar grundsätz-
lich darauf aus, auf billige Art ein Fahrzeug zu fahren, wenn sie jedesmal . werden Continental Reifen am meisten
unbedingt für einen Test ein Fahrzeug auch wirklich zur Verfügung gestellt
haben wollen. Es müßte doch, so scheint es nach Auffassung von Herrn verlangt und gekauft!
Graach, genügen, daß man sich irgendwo aufhält, wo ein zu testendes
Fahrzeug häufiger gefahren wird. Es geht jedenfalls aus der Zuschrift nicht
hervor, daß Herr Graach jedesmal einen Peugeot 403 gefahren hat. Als
vorsichtiger Mensch würde ich mir kein Urteil über eine Sache erlauben,
wenn ich mich nicht selbst davon überzeugt hätte. Andernfalls sieht jedes
Urteil nicht mehr nach Objektivität aus. Auch aus den angeführten angeb-
lich so zahlreichen Mängeln, die Herr Graach am Peugeot 403 gerne wis- Zu Ihrem Vorteil und zu
sen möchte, geht hervor, daß er von Erfahrung am eigenen Leibe mit dem Ihrer eigenen Sicherheit
Peugeot nicht getrübt ist.
Nachdem ich seit 1953 einen Peugeot 203 über 80 000 km gefahren hatte, verlangen Sie ausdrücklich
und zwar innerhalb dieser km-Leistung 17 Rallyes mit schärfsten Be-
dingungen, glaube ich mich eher berufen, über dieses Fahrzeug ein Urteil
abgeben zu können. Inzwischen fahre ich den zweiten 403 und habe nun
Erfahrung mit Peugeot über weit mehr als 100.000 km. Zu den von Herrn
Graach festgestellten Mängeln möchte ich nach eigener Erfahrung wie
folgt Stellung nehmen: Ventil-Reparaturen 0,00 DM, an durchgerosteten (!)
Zylinderkopfdichtungen und verschiedenfarbigen Kupplungsbelägen be-
nötigte ich kein Stück. Ganz genau hat sich Herr Graach scheinbar mit
inental
ww Reifen
den „Chromteilen” wie Stoßstangen usw. befaßt, die angeblich so leicht
gelb werden. Es handelt sich nämlich in Wirklichkeit um nichtrostenden
Stahl und nicht um Chrom. Woher also die gelbliche (anscheinend rostige) die deutsche Weltmarke
Färbung kommen soll, kann wohl nur Herr Graach erklären. Nach meiner
Feststellung können diese Teile keinen Rost zeigen, weil es eben kein ver-


«)
chromtes Eisen ist, wie sonst allgemein üblich, sondern eben nichtrosten-
der Stahl. Selbst das im Winter oft verwandte Viehsalz auf den Straßen
und Seewasser kann diesen Teilen nichts anhaben. Über das Kontaktplätt-
chen der Hupe kann ich nichts sagen, da ich nie eines verloren habe, wie
Herr Graach als Nicht-Peugeot-Fahrer. Scheinbar bin ich überhaupt sehr
vom Glück begünstigt gewesen, denn von all den von Herrn Graach an-
geführten Unannehmlichkeiten bin ich verschont geblieben. Und von all
den mir bestens bekannten Peugeot-Fahrern muß dieses Glück ebenso
gepachtet sein, denn die ganzen aufgezeigten Mängel sind mir nie be-
kannt geworden, obwohl ich mich sehr viel mit anderen Peugeot-Fahrern
über die Qualität dieses Wagens unterhalten habe. Zu der Lackempfind-
lichkeit möchte ich gar nicht Stellung nehmen, denn soweit mir bekannt ist,
handelt es sich um deutsche Lacke, wie sie auch bei unseren deutschen
Wagen verwendet werden. Obwohl mein Fahrzeug fast nur auf der Straße
steht, habe ich keine Kratzer von Rockärmeln zu verzeichnen, kann also
auch darüber nicht urteilen. Zum Kundendienst-Netz kann ich nur sagen,
daß ich dasselbe nur benutze, um alle 3000 km Ol zu wechseln und Schmier-
dienst machen zu lassen, obwohl dies auch an jeder Tankstelle geschehen
könnte. Aber aus Treue zum guten Kundendienst möchte ich den Kunden-
dienst-Werkstätten diesen Verdienst gönnen, da ich ihnen ansonsten nichts
zu verdienen geben kann. Nicht einmal zum Abschleppen für einen hang-
aufwärts abgestellten Wagen, der kein Benzin mehr nach vorn zum Motor
bekam, mußte ich eine Kundendienst-Werkstatt bemühen.
Herbert Quadflieg, Köln

Des Chefredakteurs alter Bugatti

Sehr geehrter Herr Wieselmann! ihr alter Bugatti, der auf Umwegen
1952 in meine Hände gelangte, steht wohlgepflegt in meiner Garage. Ich
stellte damals fest, daß er von Ihrem Nachfolger mit viel Liebe und Geld,
aber wenig Sachkenntnis wieder zurechtgemacht worden war. Ich mußte also
nochmal von vorn anfangen. Leider
konnte ich die alten Armaturen
nicht wieder beschaffen, die neu
eingebauten haben aber den Vor-
teil, daß sie funktionieren. Das Ori-
ginal-Lenkrad fand ich im Schrott
und ließ es wiederherstellen. Alles
andere sehen Sie auf den Fotos. Es
ist schade, daß der Deutsche Bu-
gatti-Club nicht sehr aktiv ist, aber
die Dinge liegen eben bei uns an-
ders als in England. Ich habe mich
aber sehr gefreut, daß in AUTO,
MOTOR und SPORT und in der
MOTOR -REVUE ab und zu liebe-
voll an unseren alten Freund Bu-
gatti gedacht wird.
Maximilian Graf von Korff-
Schmising, Hamburg-Blankenese

Hochdruckschmierung
Aufomafische Olabgabe
Luft-Sprüh-und Wasserdienst Nicht die Amerikaner
Es ist mir unverständlich,
als Vorbild!
woraus Herr Oswald schließt, daß ameri-
kanische Wagen länger ihren Wert behalten als deutsche? Er sollte wis-
sen, daß — wenigstens in den USA — gebrauchte deutsche Wagen sogar
ncch 2 und 3 Jahren kaum an Wert verlieren, während die einheimischen
DEUTSCHE TECALEMIT G.M.B.H. Ungeheuer nach einem Jahr schon bis zum halben Kaufpreis heruntergehen.
WINDELSBLEICHE -BIELEFELD Und „daß die Amerikaner in der äußeren Form den Deutschen stets um
einige Jahre voraus sind“, hat mich noch mehr erschreckt. Der kalte
Schweiß bricht mir aus, wenn ich mir vorstelle, daßin Deutschland in
einigen Jahren Wagen mit „fins“, vorgetäuschten Luftlöchern, 6 Meter
Länge und anderem Unsinn herauskommen. Nein, bitte nicht die Ameri- !
kaner als Vorbild! Sogar hier in den USA macht sich der Widerwille gegen
die geschmacklose, unsachliche und protzige Form der neuen Autos mehr
und mehr bemerkbar — zugunsten der deutschen, französischen und an-
derer Wagen. Ich hoffe, daß der deutsche Wagen auch in der Zukunft
„deutsch“ bleibt: sachlich, gut, zuverlässig und preiswert. Solch ein Wagen
wird in vielen Jahren modisch nicht veralten, wie sich am Beispiel des
Volkswagens gut beweisen läßt. William F. Beutel, Baltimore (USA) °

Kaspertheater
Daß unser Verkehr manchmal wie
ein Kaspertheater anmutet, ist ja
leider wahr. Trotzdem war ich er-
staunt, diesen Zustand jetzt in
dieser Wagenbeschriftung be-
hördlich bestätigt zu sehen! BEER

Felix Höhne, Hamburg-Altona ‚”

Das gestohlene Auto


(Siehe Heft 6, Seite 18, und Heft 8, Seite 4)
Die Erfahrung, daß Lenkradschlösser keine große Sicherheit gegen einen
Diebstahl bilden, mußte ich auch schon machen. Vor einigen Jahren wurde ”
mein Volkswagen, ausgerüstet mit einem Lenkradschloß, gestohlen. Allem
Anschein nach benötigte der Dieb zur Beschädigung des Lenkradschlosses
noch nicht einmal den Wagenheber, wie Herr Enders in seiner Zuschrift ”
in Heft 8 erwähnt; es genügte, das Lenkrad einige Male mit Gewalt hin- "
und herzudrehen, um den Zapfen abzubrechen. Die Lenkradschlösser in "
ihrer heutigen Ausführung bieten deshalb keinen Schutz gegen unbefugte '
Ingangsetzung des Wagens. Dieter Lehmann, Stuttgart

Die Powerslide-Saga
(Siehe Heft 7, Seite 24, und Heft 8, Seite 4)
Als eifriger Leser Ihrer stets sehr interessanten Zeitschrift kann ich die
Ausführungen von Herrn von Kenschitzki nicht ganz ohne Widerspruch hin-
nehmen. So lehrreich die Betrachtung ist, so glaube ich doch, daß der Ver-
fasser in einem wesentlichen Punkt geirrt hat. Unter anderem behauptet
er folgendes:
„Optimale Seitenführung und damit größte Kurvengeschwindigkeit ist
nur mit einem kräftefrei rollenden Rad zu erreichen, d. h. einem Rad, wel-
ches weder gebremst noch beschleunigt wird. Die alte Weisheit: Mit Gas
durch die Kurve - gilt nur, wenn man nicht schon an der Haftgrenze in
die Kurve hineinging.”
Bevor ich den Gegenbeweis für diesen Satz anzutreten versuche, möchte "
ich noch auf einen Artikel hinweisen, den ich vor etlichen Jahren in Ihrer
Zeitung las. Es wurde dort von einem Rennfahrer berichtet, der infolge
plötzlichen Ausbleibens der Vortriebskraft (ich glaube, es handelte sich
um den Bruch einer Halbachse) aus der Kurve herausflog. Da mir die von
Herrn v. K. so anschaulich in Kreisform dargestellte Reifenhaftfähigkeit be-
kannt war, suchte ich den Grund für diese zunächst merkwürdig erschei- w&
nende Tatsache und fand schließlich folgende Erklärung:
Plötzliches Durchtreten des Gaspedals äußert sich an den Hinterrädern
durch Einsetzen der Vortriebskraft. Da das Fahrzeug aber nach dem Gesetz
der Beharrung seinen ursprünglichen Bewegungszustand beibehalten möchte,
wird es der durch diese Vortriebskraft einsetzenden Beschleunigung einen
Widerstand entgegensetzen. Dieser Widerstand wird im Gesamtschwer-
punkt des Fahrzeugs einschl. Fahrer angreifen. Damit entsteht am Fahrzeug
ein Drehmoment von der Größe B (Vortriebskraft am Rad) mal h (Abstand
des Gesamtschwerpunkts vom Boden). Dieses Drehmoment bewirkt die ja
bekannte dynamische Achslastverlagerung, d. h. die Vorderachse wird beim
Beschleunigen entlastet, die Hinterachse wird zusätzlich belastet. Die Größe
der an der Hinterachse nun auftretenden Mehrbelastung ergibt sich aus '
folgender Gleichung:
B-h PP -s
(P' = zusätzliche Hinterachslast - s Radstand)
Daraus ö
Ss Ei RETINA III C mit dem Großbild-Meßsucher
Das Verhältnis zwischen Beschleunigungskraft und zusätzlicher Hinter-
achsbelastung ist also gleich dem Verhältnis zwischen Radstand und Schwer-
punktabstand vom Boden, denn beide Drehmomente müssen ja gleich groß
sein. Selbstverständlich muß nun durch die Achslasterhöhung der Hinter-
räder im gleichen Verhältnis die Reifenhaftfähigkeit wachsen. Das bedeutet :
aber, daß durch plötzliches Gasgeben in der Kurve die Reifenhaftung am RETINETTE I DM 138.-
Boden erhöht werden kann und damit unter gewissen günstigen Umständen RETINETTE II DM 177.-
ein Reifen, der vorher an der Grenze seiner Haftfähigkeit war, trotz der
nun auftretenden Vortriebskraft wieder unter diese Gesetze gebracht ” RETINETTE IIB DM 228.-
werden kann. RETINA IB DM 258.-
Mit anderen Worten: Eine Kurve wird mit hohem Tempo ohne Gas RETINA IC DM 327.-
durchfahren. Durch die enorme Fliehkraft ist die Hinterachse am Weg-
rutschen oder vielleicht auch schon ausgebrochen. Durch plötzliches Gas- RETINA IIC DM 447.-
geben kann dieses Ausbrechen nun unterbrochen und der Wagen damit RETINA REFLEX DM 588.-
wieder abgefangen werden.
Betrachtet man Powerslide unter diesem Gesichtspunkt, so wird einem 5 KODACHROME für gute Farbphotos
verständlich, weshalb gerade bei Rennen, wo doch nahezu in jeder Kurve
die Reifenhaftgrenze erreicht wird, sämtliche Kurven mit Gas durchfahren
werden. Allerdings genügt nicht einfach wildes Gasgeben, um ein Schleu-
dern zu vermeiden, sondern die Beschleunigungskraft will genau dosiert
bzw. auf die Konstruktionseigenart des betreffenden Fahrzeugs abgestimmt
sein. Denn die aus Vortriebskraft und Fliehkraft entstandene Resultierende
muß auf jeden Fall kleiner sein als das durch die zusätzliche Hinterachs-
belastung nun vergrößerte S (siehe Bild 3 der Powerslide-Sagao).
Walter Gruber, Nürnberg KODAK AG. STUTTGART-WANGEN
CASTROL

1935 CASTROL verwendet in Motorölen einen neven


Wirkstoff zur Minderung des Zylinderverschleißes
(DRP. 701 121). — Eine organische Chromverbin-
dung schützt die Zylinderwände gegen Korrosion
beim Kaltstart.

1935 CASTROL setzt seinen Dlen Additive zu, die den


Motor sauber halten (DRP. 701121). — Ruß, andere
Verbrennungsprodukte und Alterungsstoffe werden
in Schwebe gehalten und fortgespült; der Motor
bleibt sauber.

1938 CASTROL bringt erstmalig dünnflüssige Dle heraus,


Ein wegweisenderErfolg: Leichteres Starten, besseres
Anzugsvermögen, geringerer Kraftstoffverbrauch.
Ww AKEFIELD 7 1949 CASTROL führt neue Wirkstoffe ein, wodurch die
Schmierfähigkeit des Motorenöles wesentlich länger
erhalten bleibt (DBP. 832 029 und 832 030). Erhitztes
Motorenöl oxydiert, CASTROL-Oxydations- und
Korrosions-Inhibitoren verringern diese Gefahr
RE,
weitestgehend.
MOTOR O1

j 1951
PATENTEO)
CASTROL bringt Hypoid-Getriebeöle auf den Markt
mit Wirkstoffen gegen Fressen, Pitting- und Riefen-
bildung (Brit. Patente 561898, 561 941, 588 864).

1953 CASTROL entwickelt mit CASTROLITE ein ausge-


wogenes Mehrbereichsöl zum normalen Preis.

1957 Der Bericht des Coordinating Research Council der


USA des Jahres 1957 legt dar, daß Zinkdialkyldithio-
phosphat der beste Schutz gegen Nocken- und
14
Stösselverschleiß ist.- CASTROL verwendet bereits

Ina
seit 1949 diesen Wirkstoff.
Mit CASTROL kaufen Sie die Erfahrung einer Gene-
F
2 $r
E 1958 ration von Schmierstoffspezialisten.
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een

DEUTSCHE CASTROL-VERTRIEBS-GESELLSCHAFT MBH. HAMBURG


Herausgeber: Paul Pietsch - Ernst Dietrich-Troeltsch + - A. G. Vogel (VEREINIGTE MOTORVERLAGE
GmbH., Stuttgart) - Chefredakteur Heinz-Ulrich Wieselmann - Redaktion Werner Buck -
Ulrich Sempert - Reinhard Seiffert - Günter Molter (Sport) - Italien: Conte Dr.-Ing. G. Lurani - Eng-
land: Gordon Wilkins, London - Frankreich: Jean Bernardet, Paris; Bernard Cahier, Paris - USA:
H. G. Schwarz, Los Angeles; Don O'Reilly, Daytona Beach - VEREINIGTE MOTORVERLAGE
GmbH., Stuttgart, Paulinenstraße 44, Ruf 67140/79, Fernschreiber: Telex 072/2036 Stuttgart.

DAS MOTOR-FACHBLATT FÜR ALLE

26. APRIL 1958


INHALT 35. JAHRGANG
Briefe an die Redaktion . Orientierungsfahrt nach
Norden 22-272. ,22742,.222
Paragraphen contra
N | Neuer 1,5 Liter Lotus . . . 24
Ganz kurz ar Die Rallye der rauhen
2 G 9 Riten s 22048 RN 26
DR wen Bas HE 4 Runde um Runde . . . . 28
Unter Primitivpersonen . . 10 Mehr -Göld für Österreichs
Die Schlangenmenschen sind StWaBen 2 sein. 2
unter uns „2... 12 Lackieren am Fließband . . 33
Unser Test: Triumph TR3 . 14 Soll man Anhalter
Zwischen Hitze und mitnehmen? . ........34
Air-Conditioning . . . . 18 Mehrbelastung:
400 bis 500 Millionen DM 35 Unser Titelbild
AR: DIN IBE Seabahmns N ; Den TR 3 mit abgenommenen
Lächeln / Blick in die Zu- Dan STONE © Seitenteilen Tolonranenie Julius
kunft 20 Steuer, Recht, Versicherung 39 Weitmann. Für das Gelände ist
. der TR 3 wegen seiner geringen
Studienkommissar gefällig? / Neue Bücher . 43 Bödenfreiheit übrigens nicht eh: a U 0)
Man erzählt sich. . . . 2] Die letzte Seite . . ..... 44 gut geeignet.

Keineswegs sind Supersportwagen notwendig, wenn man sich ernsthaft und mit Erfolg und Vergnügen am Automobilsport beteiligen will.
Normale Serienwagen tun es auch. Diese Fotos wurden bei der Slalom-Prüfung der Rallye Solitude aufgenommen. Beim Slalom kommt es dar-
auf an, daß man mit dem Auto umgehen kann, und es ist durchaus möglich, wie hier auf der Solitude demonstriert wurde, mit dem VW
schnellere Zeiten als mit dem Porsche Carrera zu fahren. Fotos: Weitmann
$7
Paragraphen
contra Vernunft?
Ganz kurz
Seit Jahrtausenden reichen zehn Gebote NSU-Alfa Romeo Der Gesamtbestand erhöhte sich von Sicherheitsgurte
308 679 auf 364 650. An der Spitze an den Vordersitzen sind für alle
aus, um den Menschen zu sagen, was böse Die NSU-Werke in Neckarsulm
aller Marken steht der Volkswagen
schlossen mit Alfa Romeo in Mailand Behörden-Dienstfahrzeuge in New
und was schlecht, was falsch und was richtig einen Vertrag, der eine enge Zu-
mit 59692 (1956 49 627) vor Opel York vorgeschrieben.
(43 813), Ford (33469) und Fiat
ist. Dicke Bände mit Gesetzen und Vorschrif- sammenarbeit besonders ‘auf dem
(33 458). In der Schweiz sind noch
Gebiet des Verkaufs vorsieht. Die
ten, die wiederum in umfangreichen Wälzern praktischen Auswirkungen bestehen über 18000 Wagen aus der Vor-
kriegszeit und 16865 aus den Bau- Auch für Jugoslawien
kommentiert und erklärt werden müssen, zunächst darin, daß NSU die Alfa-
Romeo-Personenwagen nach Deutsch- jahren 1946 und 1947 in Betrieb. 8000 sind Triptyk bzw. Carnet: nicht mehr
haben es dagegen in den letzten 50 Jahren Wagen aus der Zeit vor 1947 wur- erforderlich. Verlangt werden wei-
land importiert und Kundendienst
nicht fertiggebracht, dem Menschen ein klares und Ersatzteilversorgung übernimmt. den im vergangenen Jahr außer Be- terhin Paß, Visum und grüne und
trieb gesetzt. gelbe Versicherungskarte.
Bild darüber zu vermitteln, wie er sich im Dem für später vorgesehenen Ver-
kauf des Prinz in Italien durch Alfa
Straßenverkehr zu verhalten hat, ohne mit Romeo stehen vorläufig noch Zoll-
den Paragraphen in Konflikt zu kommen. und Lizenzschwierigkeiten entgegen.
Aufgegeben Leicht erhöht
Ab 1. Mai soll das 1,3 Liter Giu- haben die wie Triumph jetzt zum haben sich 1957 die Zahlen der Un-
Seit einigen Monaten kennen wir wieder lietta-Programm (Givlietta Berlina Grundig-Konzern gehörenden Adler- falltoten in Italien (von 6776 auf
eine Geschwindigkeitsbegrenzung in ge- 53 PS, Giulietta T.i. 65 PS, Giu- werke in Frankfurt die Zweirad- 6855) und England (von 5367 auf
schlossenen Ortschaften. Man sollte meinen, lietta Sprint 70 PS und Giuvlietta produktion. Die Lizenzproduktion 5550).
Sprint Veloce 90 PS) verkauft wer- des Borg-Warner-Overdrive wird
daß es sich hier um eine Vorschrift handelt, den, später auch die Giulietta Sprint fortgesetzt.
die keinerlei Zweifel aufkommen läßt. Aber Spezial (100 PS) und der Alfa Ro- Zurück zur Vorfahrt
meo 2000 (2 Liter, 105 PS). Für den
die Praxis beweist das Gegenteil. Verkauf des Prinz in Deutschland ist In Fluß gekommen Kassel, Musterstadt des Rechts-vor-
Auf der Ausfallstraße einer norddeutschen die Zusammenarbeit mit Alfa Romeo links-Verkehrs, mußte jetzt eine ver-
ist die Entwicklung auf dem Gebiet kehrsreiche Querverbindung in der
insofern von Bedeutung, da viele
Großstadt fährt in der abendlichen „rush der früheren NSU - Motorrad - Ver-
der Benzinpreise endlich dadurch, Innenstadt wieder zur vorfahrtbe-
daß die BV Aral-AG und bald da-
hour“ ein Kombiwagen mit brennender Park- tragshändler andere Automobil-Her- nach auch die übrigen großen Mi-
rechtigten Straße erklären, da wäh-
steller vertraten und an diese durch rend der Hauptverkehrszeit große
leuchte, die nach französischem Vorbild un- neralölfirmen die Preise in den süd- Stockungen entstanden.
Exklusivverträge gebunden waren, deutschen Preiszonen V und VI her-
mittelbar unter dem Wagendach angebracht so daß sie den Prinz nicht verkaufen absetzten.
ist. Diese zusätzliche Beleuchtung irritiert konnten. Mit den Alfa-Romeo-Fahr-
zeugen kann NSU nun diesen Händ- Polizei gespielt
selbstverständlich die Fahrer der folgenden lern ein eigenes breiteres Verkaufs-
Jubiläumszahlen Wegen vorsätzlicher Straßenver-
Fahrzeuge, weil sie die Parkleuchte mit dem programm bieten. kehrsgefährdung verurteilte das
Dr.-Ing. S. Meurer, MAN Nürnberg,
Blinker verwechseln und deshalb der Mei- am 9. Mai 50. Geburtstag.
Darmstädter Schöffengericht einen
2200 Volkswagen Rechtsanwalt aus Köln zu 300 DM
nung sind, der Kombiwagen wolle links ab- 100 000 Goggomobile am 28. März.
Geldstrafe. Er hatte auf der Auto-
biegen. täglich' werden zur Zeit hergestellt. bahn Frankfurt-Mannheim einen Last-
In dieser Zahl sind 400 Transporter zug überholen wollen, der ihn je-
Einer nimmt sich ein Herz und will den mit enthalten. Zur Zeit arbeiten Hans Bretz, doch dabei durch Linksfahren be-
„Verkehrssünder“ belehren. Zu diesem Zweck 42000 Menschen in den verschiede- Vizepräsident des ADAC, erhielt den hinderte. Als er den Lastzug dennoch
nen VW-Werken. jährlich vergebenen „Dieselring” des
läßt er den Beifahrer das Fenster herunter- überholt hatte, stoppte der Rechts-
Verbandes der Motorjournalisten. anwalt vor dem lastzug, um die
kurbeln und setzt sich auf gleiche Höhe mit Der Dieselring enthätt einen in Gold Personalien des Fahrers festzustellen.
Auf 7000 Wagen
dem Kombiwagen. Dabei wird die 50 km/st- will Porsche die Produktion in die-
gefaßten Splitter des ersten Diesel- Der Lastzugfahrer versuchte darauf-
motors der Welt. Seine bisherigen hin, links an ihm vorbeizuziehen,
Grenze leicht überschritten. Der Kombiwagen- sem Jahr steigern. 1957 wurden 5166 Träger sind Professor Dr.’ Linden, worauf der Rechtsanwalt seinen Per-
Fahrer versteht Gesten und Zurufe des Bei- Fahrzeuge vom Typ 356 hergestellt. Präsident der Bundesverkehrswacht, sonenwagen ebenfalls nach links
fahrers offensichtlich nicht. Er erhöht aber Konsul Erhard Vitger, ehemals Ford- steuerte und dadurch den Lastzug
Deutsche Volvo-Fabrik? Generaldirektor, und Generaldirek- auf den Grünstreifen zwang. Der
seine Geschwindigkeit. Da die folgende Ko- tor Gülcker, Vorsitzender des HUK- Lastzug wurde dabei beschädigt.
Um auf dem europäischen Gemein-
Ionne mittlerweile aufgeschlossen hat und samen Markt konkurrenzfähig blei-
Verbandes. Das Gericht erkannte zwar das Recht
ein Einscheren nicht mehr möglich ist, ent- ben zu können, befaßt sich die jedes Verkehrsteilnehmers an, die
schwedische AG Volvo, die vor eini- Personalien eines anderen festzu-
schließt sich der Fahrer, der es so gut meinte, ger Zeit in Frankfurt eine Verkaufs- „Schwarzausbildung‘“ stellen, der ihn geschädigt oder be-
den Kombiwagen unter Mißachtung der Ge- niederlassung eröffnete, mit Plänen Als „Schwarzausbildung unter poli- hindert habe. Dieses Recht dürfe
zur Errichtung eines Filialbetriebes zeilicher Aufsicht“ greift der Ver- aber auf einer so dicht befahrenen
schwindigkeitsvorschriften zu überholen. Zu in Westdeutschland. band der Frankfurter Kraftfahrleh- und gefährlichen Strecke wie zwi-
diesem Manöver wird er auch durch den rer die vom ADAC mit einem Kosten- schen Frankfurt und Mannheim nicht
Gegenverkehr gezwungen. Nach dem Über- oufwand von 150000 DM geschaf- in der geschehenen Weise ausgeübt
In der Schweiz fene Möglichkeit, sich auf dem Ver- werden, da dadurch andere Ver-
holen wird wieder 50 km/st gefahren. hat der Anteil der deutschen Fahr- kehrsübungsplatz Rebstock ohne kehrsteilnehmer gefährdet werden
Wenig später wird der verhinderte Welt- zeuge am Personenwagenbestand Führerschein in Begleitung eines könnten.
im Jahr 1957 weiter zugenommen. Führerscheininhabers im Fahren zu
verbesserer von einer Polizeistreife gestoppt. Frankreich verdrängte die USA auf üben. — Abgesehen davon, daß eine
In diesem Augenblick fährt der Kombiwagen den dritten Platz. Die folgende Über- solche Einrichtung dem Geschäft der Nicht elastisch,
sicht über den Schweizer Personen- Fahrlehrer nicht wehtun kann, weil
mit immer noch brennender Parkleuchte vor- wagenbestand, geordnet nach Her- eine Fahrschulausbildung im norma-
wie es in der Überschrift hieß, son-
dern elektrisch sperrbar ist das in
bei, ohne von den Hütern des Gesetzes be- kunftsländern, gibt den Stand vom len Straßenverkehr außerdem noch
30. September 1957 wieder. Heft 8 auf Seite 47 beschriebene
helligt zu werden. Die notwendigen Erklä- notwendig ist, halten wir es für
Differential.
(Vo sehr bedauerlich, wenn dieser Pro-
rungen, warum die festgesetzte Höchstge- Stück 9% 1956) test die allgemeine Einstellung der
schwindigkeit überschritten wurde, überzeu- Deutschland 148 231 42,7 (39,9) Frankfurter Fahrlehrer wiedergeben
Frankreich 56.057 16,2 (15,9) sollte. Sie sind anscheinend der Mei- Kein Aprilscherz
gen weder den Streifenführer noch seinen USA und Kanada 53777 15,5 (17,3) nung, daß ihre Fahrschüler bei war, wie manche Leser vermuteten,
Begleiter. Auch der Hinweis nicht, daß der Großbritannien 49493 14,3 (15,3) ihnen so perfekt fahren lernen, daß die Geschichte vom VW-V8 in Heft 8.
Kombiwagen immer noch den Verkehr ge- Italien 37 506 10,8 (11,1) jegliche Übungsmöglichkeit außer- Der Umbau wurde tatsächlich so
Tschechoslowakei 1369 04 (0,4) halb der Fahrschule überflüssig ist. durchgeführt.
fährdet und eigentlich doch ein lohnenderes
Ziel für die Polizei sei.
Der Kavalier zahlt 5 DM und schweigt,
weil er es nicht auf eine Gerichtsverhandlung gemacht. Es wird da unter anderem stand schon bei einer brennenden Park-
ankommen lassen will, bei der zwei Polizi- von Förderung der Willkür in einem Rechts- leuchte oder erst bei dem brennenden An-
sten die Schwurhand erheben. Deswegen staat gesprochen und von einem Verkehrs- hänger eines Tanklastzuges gegeben ist, dar-
werden ihm von einem Bekannten, der von notstand, der es rechtfertige, wider den staat- über weiß selbst der Jurist nichts zu sagen.
Beruf Verkehrsrichter ist, später Vorwürfe lichen Stachel zu löcken. Ob aber dieser Not- R. K.

4,7737, ERRERRE MIBRRGE ORSESEER


Die neue Gruppe
Zum Zusammenschluß von Daimler-Benz und Auto Union

Die europäischen Automobilfabrikanten, die auf der Sonnenseite gleichung an die Nachfragestruktur des Gemeinsamen Marktes und
der Nachkriegskonjunktur bisher eifrig investierten, produzierten und sichert eine gewisse Elastizität bei Konjunkturschwankungen, von
ihre Erzeugnisse mit zum Teil recht langen Lieferfristen verteilten, denen die repräsentativen Fahrzeuge von Daimler-Benz in erster
widmen neuerdings einer anderen Form des Wirtschaftens. große Auf- Linie betroffen werden können.
merksamkeit. Sie rüsten zum Konkurrenzkampf, der sich im Zeichen 2. Die Daimler-Benz AG, die 1956 vom Volkswagenwerk umsatzmäßig
des Gemeinsamen Marktes zu einer Schlacht der Konzerne um konti- erstmals um 150 Millionen DM überflügelt wurde, gewinnt durch
nentale Marktanteile entwickeln wird. Vorbei sind die unbeschwerten Einbeziehung der Auto Union ihre Spitzenstellung zurück. Der
Zeiten des betrieblichen Wiederaufbaues und der in gewissem Rahmen Jahresumsatz der Daimler-Benz
/ Auto Union-Gruppe lag 1957 bei
abgesteckten Absatzgarantien. Der bevorstehende Wettbewerb, dar- 2,2 Milliarden DM. Er wird nach Ansicht Dr. Köneckes 1958 auf
über herrscht unter den Beteiligten allseits Klarheit, wird hart und 2,5 Milliarden DM (Daimler-Benz 2,0 Milliarden, Auto Union 0,5 Mil-
ohne Schonung schwächlicher Partner geführt. Hält man sich vor liarden) ansteigen.
Augen, daß die Wirtschaftsintegration den europäischen Handels-
3. Daimler-Benz kann auf die Herstellung eines eigenen Mittelklasse-
raum in amerikanische Dimensionen hineinwachsen läßt, dann ist-die
Wagens verzichten, der bereits bis zur Serienreife entwickelt
Betriebsamkeit verständlich, mit der: die Produzenten um die Gewin-
wurde. Das bedeutet, daß Investitionen in Höhe von 150 Millionen
nung günstiger Ausgangspositionen bemüht sind.
DM eingespart werden können, die notwendig gewesen wären, um
Wichtigstes Resultat dieser in allen Werken Europas fieberhaft vor-
eine rentable Mindest-Stückzahl von 70000 Wagen pro Jahr her-
angetriebenen Vorbereitungen ist der Zusammenschluß zweier großer
zustellen.
Automobilfirmen in Westdeutschland. Die Daimler-Benz AG hat mit
Wirkung vom 1. Januar 1958 die qualifizierte Mehrheit der GmbH- 4. Die Auto Union kann, gestützt auf ihre kapitalkräftige Mutter-
Anteile der Auto Union in Düsseldorf/Ingolstadt erworben. Sie besitzt gesellschaft, die Aufnahme der Serienproduktion ihres 600 ccm-
nunmehr 85 Prozent des unlängst auf 30 Millionen DM erhöhten Stamm- Wagens in Ingolstadt, die durch finanzielle Schwierigkeiten immer
kapitals, das zuvor im wesentlichen von der Maximilianshütte (26 Pro- wieder hinausgezögert wurde, beschleunigen. Gleichzeitig besteht
zent), der Ernst Göhner AG in Zürich (33 Prozent) und dem Bank- Aussicht, das Düsseldorfer Werk, in dem die Dreizylinder-Typen
haus Sal. Oppenheim u. Cie in Köln (13 Prozent) gehalten wurde. weitergebaut werden, auf eine bessere Kalkulationsbasis zu stellen.
Unschwer läßt sich hinter dieser Transaktion die unkonventionelle 5. Der bisher größte Gesellschafts-Anteil an der Auto Union — die
Realistik des Stahl-Industriellen Flick erkennen. Friedrich Flick, dessen 33prozentige Beteiligung der Göhner AG — wird aus schweize-
Beteiligung an der Daimler-Benz AG in der letzten Hauptversammlung rischem Besitz wieder in deutsche Hände übergeführt.
mit 37,5 Prozent des Aktienkapitals von insgesamt 72,5 Millionen DM
Es ist ein offenes Geheimnis, daß der Zusammenschluß in erster
ausgewiesen wurde, dürfte in letzter Zeit seinen Einfluß auf das Unter-
Linie der Auto Union zugute kommt. Zwar gibt es ein auf Zweitakt-
türkheimer Werk erheblich verstärkt haben. Diese Vermutung gründet
Fahrzeuge eingeschworenes Publikum, dessen treuer Anhänglichkeit
sich auf die anhaltenden Interessenkäufe von Daimler-Benz-Aktien,
noch rund 60 000 Vorkriegs-DKW ihre derzeitige Existenz verdanken,
die den Börsenkurs binnen Jahresfrist von 300 auf 454 Punkte an-
und es trifft zu, daß die Ausbringung des Düsseldorfer Werkes trotz
steigen ließen und die nach allgemeiner Ansicht im Auftrag Flicks
doppelschichtigem Betrieb mit dem Auftragseingang nicht Schritt zu
erfolgt sind. Die neue Verbindung zwischen Daimler-Benz und Auto
halten vermag. Aber es ist ebenso wahr, daß es der Auto Union nach
Union ließ sich um so leichter bewerkstelligen, als die Flick-Gruppe
Verlust ihres sächsischen Stammwerkes nie so recht gelungen ist, sich
über die Maximilianshütte bereits seit Jahren am Gesellschaftskapital
in Westdeutschland erfolgreich zu etablieren. Das zu Anfang unbe-
der Auto Union beteiligt ist. Böse Zungen lästern, daß Flick - indem
stritten günstige Zweirad-Geschäft — jedes vierte in. der Bundes-
er sich weigerte, der Auto Union mit Investitionskrediten unter die
republik neu zugelassene Motorrad kam aus Ingolstadt — fiel der
Arme zu greifen — einen erfolgreichen Trick angewandt habe, um das
Zweiradkrise zum Opfer. Die 1950 auf dem Gelände der ehemaligen
Interesse der übrigen Gesellschafter am Düsseldorfer Werk zu schmä-
Rheinmetall AG in Düsseldorf aufgenommene Wagenfertigung stand
lern und ihnen so den Verkauf ihrer Anteile zu „erleichtern“.
zu Anbeginn unter schlechten Vorzeichen. Die unwirtschaftliche Auf-
Wie es um diese Dinge auch bestellt sein mag, Tatsache ist, daß
spaltung der Produktion zwischen Ingolstadt und Düsseldorf sowie
Daimler-Benz und Auto Union in Zukunft eine gemeinsame Gruppe
die übermäßige Abhängigkeit von Fremdlieferungen - so etwa bei
bilden. Das heißt jedoch nicht, daß sich im äußeren Bild ihrer Erzeug- den Karosserien — verhinderte die Bereinigung der Selbstkosten.
nisse zu Frontantrieb und Zweitakt der Mercedes-Stern gesellt. Gene-
Heute geht die Meinung dahin, daß die Verkaufspreise der Auto Union
raldirektor Dr. Könecke - von dem übrigens die Anregung zum Zu-
im Gegensatz zu denen zahlreicher anderer Firmen äußerst scharf
sammenschluß ausging — betont, daß an eine restlose Fusion beider kalkuliert sind und größere Gewinnrücklagen kaum ermöglichen. Die
Unternehmen nicht gedacht ist. Die Auto Union bleibt eine juristisch Produktion des Düsseldorfer Werkes liegt gegenwärtig bei 250 Per-
selbständige Tochtergesellschaft von Daimler-Benz unter Beibehaltung sonenwagen pro Tag, eine im Vergleich zur Auslieferung der übrigen
ihrer gegenwärtigen Geschäftsleitung und ihres eigenen Produktions- namhaften Automobilfirmen relativ bescheidene Ziffer. Nachdem die
Programms. Indessen wird die enge Zusammenarbeit beider Unter- Anlehnung der Auto Union an die Daimler-Benz AG ihr mit Sicher-
nehmen zu folgenden positiven Resultaten führen: heit eine Stärkung der finanziellen Fundamente besorgen wird, darf
1. Daimler-Benz
/ Auto Union ist der einzige Automobil-Konzern, des- eine Fortführung bewährter DKW-Traditionen auch im rauhen Wind
sen Fertigungsprogramm sämtliche Fahrzeugtypen vom Motorrad des verschärften Wettbewerbs erwartet werden.
bis zum Schwerstlastwagen umfaßt. Das erlaubt eine optimale An- Herbert Maithes

Heft 9/1958 9
Der Fahrkunst zweites Kapitel:

Unter Primitivpersonen
„Der Fahrkunst erstes Kapitel” im vorigen Heft galt dem das Selbstbewußtsein gewaltig heben. Dieser Tatsache kommt, so
schweren Anfang, der Überforderung der Fahrschule
und der Geschwindigkeit als Element allen Fahrens. stellten sie fest, in unserer Zeit eine besonders droße Bedeutung zu,
Auch diesmal geht es Reinhard Seiffert noch um einen weil jeder Mensch in seinem täglichen Umgang mit allerhand Über-
Grundbegriff: das richtige Verhältnis des einzelnen
Fahrers zu seiner Umgebung. Red. mächten zu tun hat, die ihm klarmachen, daß er nur eine ganz kleine
und unwichtige Figur ist. Ich weiß nicht, ob alle, die dies lesen, von
Nicht weit ist es, so sahen wir, von der Geschwindigkeit zur Ge- sich zugeben wollen, daß sie unter derartigen Minderwertigkeitskom-
schwindigkeitsbegrenzung. Und wir stellten fest, daß eine Geschwin- plexen leiden. Ich war jedenfalls entrüstet, als ich diese Behauptung
digkeitsbegrenzung ein willkürlicher Eingriff ist, der die lebendige Ent- zum erstenmal las, und sagte mir, daß doch wohl kein Mensch so
wicklung des Verkehrs eigentlich nur stören kann, weil er eine starre primitiv ist, seinen Mangel an äußerer Macht als Bundeskanzler oder
Formel bedingt, eben die zur Zeit gültigen 50 km/st oder auch, wie es Vorstandsvorsitzer durch schnelles und leichtsinniges Fahren auszu-
manche wollen, die 60 km/st. Nun hat aber — man konnte das in den gleichen. Ich fand, daß die Psychologie hier, wie so oft, gegen die
letzten Monaten in allen Zeitungen lesen — die Geschwindigkeits- Menschenwürde verstößt.
begrenzung tatsächlich eine wesentliche und ganz ohne Zweifel Aber zur Menschenwürde gehört auch die Selbsterkenntnis. Und
erfreuliche Senkung der Unfallzahlen mit sich gebracht. Dieser Erfolg die zeigte mir, daß das Gaspedal da unten doch ein Ding ist, das
— so geben auch frühere Gegner der Geschwindigkeitsbegrenzung recht verführerische Einflüsse ausübt. Die Psychologen behaupten, daß
zu — zeige ganz deutlich, daß man den einzig richtigen Weg gegangen wir alle eine „Primitivperson“ haben, die über unsere Entschlüsse
ist. regiert. Werbeleute sprechen diese Primitivperson an und veranlassen
Dazu läßt sich verschiedenes sagen: so zum Beispiel, daß die sie, den Weinbrand xyz zu kaufen. Die Verkaufszahlen beweisen
Kurve der Unfallzahlen bereits einige Zeit vor der Einführung der dann, daß es doch eine ganze Menge Primitivpersonen gibt, und mit
Geschwindigkeitsbegrenzung den Weg nach unten antrat. Und daß denen muß man unter den Autofahrern ebenso rechnen wie unter den
sich das Verhältnis der Unfallzahlen innerhalb und außerhalb von Weinbrandtrinkern.
Ortschaften im ganzen kaum verändert hat. Und schließlich, daß die Wenn wir nun also auf den zur Primitivperson avancierten inneren
Unfälle mit nur Sachschaden, die zum größten Teil im Stadtverkehr Schweinehund aufpassen und ihn an die Leine nehmen, dann bemer-
passieren, auch weiterhin zunahmen. ; ken wir, daß er ab und zu anfängt, zu ruckeln und zu zuckeln. Er will
Befriedigende statistische Möglichkeiten, den wirklichen Erfolg der gern mal dem Bummelanten da vorn zeigen, daß man diese Kurve’ viel
Geschwindigkeitsbegrenzung festzustellen, gibt es nicht, weil zuviel schneller fahren kann oder daß die Straßenlage vom eigenen Auto
andere Faktoren dazukommen. Selbst wenn wir aber annehmen — und doch besser ist als von dem Karren da. Und in diesem Augenblick,
wir neigen zu dieser Annahme -, daß die Geschwindigkeitsbegrenzung so wir uns in der Peripherie einer Ortschaft befinden, hemmt uns die
nur zu einem kleinen Teil für den Rückgang der Unfallzahlen verant- Geschwindigkeitsbegrenzung. Wir wollten nämlich nicht aus verkehrs-
wortlich ist, wäre auch das noch ein Argument für sie. Und wir können bedingten Gesichtspunkten schneller fahren, sondern aus Macht-
es damit als Tatsache ansehen, daß es eine Kategorie von Fahrern instinkten. Die Primitivperson, das Hündlein, hat sich gemeldet. Und
gibt, die durch die Geschwindigkeitsbegrenzung — und nur durch sie — bei manchen Leuten — nicht bei uns, denn dazu sind wir zu vernünftig
zu vernünftigem Umgang mit ihrem Fahrzeug veranlaßt werden. Und — hätte dieser Anreiz zu einem Unfall geführt. Dieser Unfall wurde
damit stellen wir uns in Widerspruch zu unserem grundsätzlichen Nein durch die Geschwindigkeitsbegrenzung verhindert.
gegen jeden schematischen Eingriff in den Verkehrsablauf. Dieser Ein solcher Sachverhalt ist nicht konstruiert. Ich sehe täglich, trotz
scheinbare Widerspruch ist eine nähere Betrachtung wert. Er beruht Geschwindigkeitsbegrenzung, Leute, mit denen ihre Primitivperson
nämlich darauf, daß nicht etwa nur der Gesetzgeber, sondern auch einen Augenblick durchgegangen ist. Und nun, um die andere Mög-
wir selbst den Verhältnissen noch nicht gewachsen sind. Auch wir sind lichkeit zu zeigen, auch ein Gegenbeispiel: wir fahren auf der Ausfall-
nicht in der Lage, uns den Bedingungen des Straßenverkehrs so weit- straße, fahren konzentriert und beobachten sehr genau den Verkehr.
gehend anzupassen, wie es nötig wäre. Schuld daran ist der Bestand- Und zufällig oder aus plötzlich erwachendem Paragraphenrespekt
teil von uns, den man früher den „inneren Schweinehund“ nannte. sehen wir auf den Tochometer: 75 km/st. Polizei hat schon gestoppt,
Kluge Psychologen haben der Sache schon nachgespürt und fest- Strafbefehl, Verkehrssünderkartei ...
gestellt, daß der Besitz und die Verfügungsgewalt über ein Automobil Damit ist die Klemme skizziert, in der wir uns befinden. Weil es
noch zu viele durchgehende Primitivpersonen gibt, hat man die Para-
graphen aufgerichtet. Und die wiederum haben leider Wirkungen,
die die Entwicklung eines gesunden Verkehrsverhaltens schwer be-
hindern. Wer richtig und verantwortlich fährt und trotzdem hereinfällt,
verliert natürlich seine Sicherheit, und bei vielen Leuten führen solche
Erlebnisse zu einer schwer überwindbaren Abneigung gegen Staai,
Polizei und Reglementierung. Unter diesen Umständen ist dem Krampf
kaum auszuweichen.
Es ist schwer, etwas dagegen zu tun. Um aber auf den Zusammen-
hang dieses psychologischen Exkurses mit der Fahrkunst zurückzu-
kommen: wir brauchen unter allen Umständen innere Entspannung,
wenn wir hinter dem Lenkrad sitzen. Diese Entspannung ist nicht mög-
lich, wenn wir uns mit Komplexen belasten: die verdammten Schnell-
fahrer, die verdammten Langsamfahrer, die böse Polizei, die verfluch-
ten Lastzüge, die dusseligen Radfahrer. Alles das ist nicht nur über-
flüssig, sondern sogar schädlich. Es soll jeder vor seiner eigenen Tür
kehren. Wichtigster Bestandteil dieser Besenarbeit ist die Erhaltung
und Pflege der eigenen Objektivität. Wir dürfen eben unsere Hand-
„Will ja gern die Kreu-
lungen nicht der Primitivperson, die aus lauter Vorurteilen besteht,
zung freimachen, Herr überlassen. Wir müssen uns unserer Vernunft bewußt werden. Letzten
Wachtmeister . . ., sagen Endes ist es unser Schaden, wenn wir uns vom Affekt regieren lassen.
Sie es doch meiner Frau,
sie schiebt hinten!” Wenn wir zu einer solchen Einstellung gekommen sind, hat .das

10 KAUTO were:| Heft 9/1958


sichtbare praktische Auswirkungen. Wir teilen ganz bewußt Meinung
und Verhalten. Sehen wir beispielsweise irgendwo ein Verkehrsschild
am Straßenrand: 20 km/st, dann muß die erste ganz klare Reaktion
lauten: 20 km/st. Daß wir uns alsbald davon überzeugen, daß die
20 km/st an dieser Stelle ausgemachter Blödsinn und reine Schikane
sind, steht auf einem ganz anderen Blatt. Nichts hindert uns daran,
der zuständigen Behörde oder auch der Öffentlichkeit unsere Meinung
über diese Schikane zu sagen. Das tut sich aber viel besser, wenn wir
innerlich nichts mit ihr zu schaffen haben. Wir können unsere Position
gegenüber dem Gesetzgeber durch nichts besser festigen als durch
eine genaue Befolgung seiner Gesetze.
Daher die schon einmal erwähnte wichtige Regel des guten Fah-
rers: nichts tun, was nicht erlaubt ist. Sie gehört tatsächlich zu den
Grundbegriffen, und ihre Befolgung macht einem das Leben viel leich-
ter. Der Widerwillen gegen Paragraphen, Vorschriften, Staat, Steuer
und Polizei entstammt a priori der Primitivperson. Wir müssen ihn
aus deren Bereich, der Subjektivität, in die unserer Vernunft folgende
objektive Kritik hinüberbringen. Andernfalls kommen wir leicht in die
Rolle des Sünders. Die neue Einrichtung der Verkehrssünderkartei
zwingt geradezu zu solcher Vorsicht; sie ist wie eine gut gestellte
Falle und wartet nur auf die Dummen, die hineintappen. An solchen nämlich sehr oft und sehr leicht auf ihre eigene nicht motorisierte
Tatsachen kann man nicht vorübergehen, wenn man auf die Dauer Primitivperson herein. Es mag sein, daß es Autobesitzer gibt, die sich
seines Lebens und seines Führerscheines froh bleiben will. allein ihres Autos wegen als bessere und mächtigere Menschen vor-
Mit unserem Bekenntnis zur Objektivität tun wir zugleich den Schritt kommen. Der umgekehrte Fall, daß nämlich der nichtmotorisierte Zeit-
zu jener inneren Freiheit, die uns die Psychologen aberkennen wollen. genosse sich diese Überlegenheit nur einbildet, ist aber zumindest
Wir bekommen Abstand. Man spricht heute so gern davon, daß die ebenso häufig. Was als tiefproblematisches Zeitproblem hingestellt
Technik sich den Menschen untertan gemächt habe, und das Auio- wird, beruht im Grunde auf Neid und Mißgunst einerseits und auf
mobil gilt als ein Musterbeispiel dieser verderblichen Entwicklung. Überschätzung materieller Werte andrerseits. Dinge, die mit den her-
Der Mensch, so sagt man, ist ein Knecht des Fortschritts geworden. Er kömmlichen Mitteln menschlicher Erziehung und Selbsterziehung
gibt seine Würde, seine Gesundheit, sein Geld, ja sein Leben hin für durchaus zu beseitigen sind.
Autos. Das Auto gilt als Sinnbild des Wohlstandes, der Tüchtigkeit, Es kommt also darauf an, sich des eigenen Standpunktes bewußt
der Lebenskunst. Ohne Zweifel liegt diesen oft resigniert geäußerten zu werden. Die Tatsache, daß wir einen in seiner Leistung anderen
Meinungen sehr viel Wohres zugrunde. Aber schließlich hat es zu Fahrzeugen überlegenen Wagen fahren, ist im Grunde eine technische
allen Zeiten Dinge gegeben, in denen man vergeblich Ersatz für den Angelegenheit, die sich in der möglichen besseren Beschleunigung
Mangel an inneren Werten suchte. Es kommt nach wie vor nur auf und der möglichen höheren Reisegeschwindigkeit äußert. Beides dür-
die Einstellung an. Ganz sicher ist das Auto als Gegenstand im Wert fen wir ausnutzen, dafür haben wir schließlich unser Geld bezahlt.
von mehreren tausend Mark, der dazu noch vor der Haustür steht, mit Und wenn wir den billigeren und unterlegenen Wagen fahren, brau-
mehr äußerer Wirkung behaftet als ein echter van Dyck an der Wand chen wir nicht die PS weniger, die er unter der Haube hat, ständig als
im Wohnzimmer. Ganz sicher kann man sich einem gewissen Gefühl inneren Stachel mit uns herumzutragen. Das Kapitel der leistungs-
eigener Machtvollkommenheit nicht entziehen, wenn man ein schnelles mäßigen Einstufung unseres Autos ist mit dem Kauf erledigt und ab-
Auto durch die Gegend bewegt. Der Komfort und die PS gehören uns geschlossen. Und wenn noch eine Million anderer Leute mit dem glei-
ganz allein, und wir wären keine Menschen, wenn wir nicht einen chen Auto herumfährt, bleiben wir trotzdem, was wir sind. Haben wir
gewissen Besitzerstolz empfänden. Aber verlangt denn jemand von uns das einmal überlegt oder, was noch besser und keineswegs selten
uns, daß wir wie Mönche leben und auf alles verzichten, was die ist, ist es uns selbstverständlich, kann das Problem des bösen Dämons
Erfüllung des Wunsches nach solchem zeitgemäßen Besitz bedeuten Automobil von uns aus von der Liste der großen Zeitprobleme ge-
kann? Keineswegs. Die weisen Kritiker der motorisierten Welt fallen strichen werden. Wird fortgesetzt

Hier stehen wir vor der Verkehrsampel: verschieden nach Geld und Gaben: die soignierten Herren im BMW, der Geschäftsmann im Kapitän, der Vertreter im VW, die jungen
Leute mit Fahrrad und Moped. Und ein „Gefährlicher” ist auch dabei, halb vom startenden Radfahrer und kalb vom alten Mercedes verdeckt: auf seinem Nummernschild fehlen
die Kennbuchstaben, er ist behördlich und paßt vielleicht auf, ob die anderen die Geschwindigkeitsbegrenzung einhalten. So schielt man sich gegenseitig an, anstatt auf den
Verkehr zu achten! Foto: dpa
Die Schlangenmenschen sind unter uns!
Zwei Erscheinungen haben Sie sicher schon rotem Licht wollen wir gar nicht reden, denn einer ähnlichen Geschwindigkeit voran. Nein,
einige Dutzend Male beobachtet: Sie fahren es ist selbstverständlich, daß hier dann ein er ist nicht genau gleich schnell. Eine Nuance
an einem Sonntag gemütlich spazieren, der Stau als Ursache der Kolonnenbildung ent- fährt er schneller. Da, wo der erste mit 76
Gegenverkehr ist - ausnahmsweise — gering. steht. daherkommt, bewegt sich der zweite mit 79.
Aber wenn Wagen entgegenkommen, dann Aber so wie die Mathematik im Verhältnis Das ist eben sein persönliches Tempo, das er
fast immer in Form einer ganzen Kolonne. zur Psychologie relativ uninteressant ist, weil immer fährt, bei dem er sich sicher fühlt und
Danach wieder Ruhe, kein Vehikel weit und man dort alles mit klaren, eindeutigen For- das er verkehrstechnisch und im Hinblick auf
breit — und plötzlich kommt erneut ein ganzer meln genau erklären kann, während hier die Schonung seines Materials verantworten
Pulk. Die andere Erscheinung sind die Last- unberechenbare und nicht exakt vorausseh- zu können glaubt. Wir sind ja gottlob keine
wagen an Steigungen. In der Ebene pflegen bare menschliche Reaktionen, Gefühle, Triebe Roboter, keine Automaten, jeder hat sein indi-
die Abstände zwischen den Lastzügen ziem- und alles das mit einspielen — genau so sei viduelles Gefühl, was für ihn richtig sei.
lich groß zu sein; sobald wir an einen Berg auch die mathematische Schlange hiermit ab- So. Nun vergehen 2 oder 3 oder auch 4
kommen - selbst, wenn da kein Überholver- getan: wir wissen genau, wie sie zustande km, und dann fährt der zweite Wagen nicht
bot besteht —, drängen sie sich zusammen und kommt. Wie aber kommt es zur psychologi- mehr in großem Abstand hinter dem ersten
fahren in einer dichten Schlange. schen Schlange, zu einer Autoschlange also, her, sondern hat ihn erreicht, befindet sich
Für solche Schlangen gibt es zwei Erklä- bei der kein langsamer Lastwagen, keine hinter ihm. Überholen® Wozu? Der Vorder-
rungen. Eine mathematische und eine psy- Steigung, keine Bahnschranke die Ursache mann ist ja nicht extrem langsam, fährt un-
chologische. Die mathematische ist sehr ein- liefern? gefähr das gewünschte Tempo, Gegenverkehr
fach und setzt nur die Kenntnisse der dritten kommt auch ab und zu, Kurven sind da, las-
Volksschulklasse voraus. Wenn im Durch- Ich erlaube mir, die Antwort vorwegzu-
nehmen. Die Ursache für eine psychologische sen wir es. Nach 5 min Fahrt bemerkt dieser
schnitt ein Lastzug auf ebener Bahn 70 km/st zweite Wagen in seinem Rückspiegel einen
schnell ist und ein Lastzug dem anderen in Schlange ist die Schlangen-Gesinnung. Und
in ähnlicher Weise wie es Sofas gibt, gibt es dritten und einen vierten, die ebenfalls brav
400 Meter Abstand folgt, und wenn nun ein hinterherfahren, ohne Ansätze zum Überholen
Berg kommt, dann passiert folgendes: Der auch Leute mit Schlangen-Gesinnung, nicht
wenige übrigens, sonst würde es sich kaum zu machen. Nummer drei kam mit 81 an und
vordere Lastwagen verlangsamt seine Ge- Nummer 4 mit 82. Beide denken so wie Num-
schwindigkeit auf, sagen wir, 15-20 km/st, lohnen, sich mit ihnen zu beschäftigen. Nein,
ich habe diesmal keine.so hübsche Abkürzung mer zwei, begnügen sich fortan mit 76 — und
weil er am Berg einfach nicht schneller kann. damit ist die Schlange geboren.
wie. das Wort Sofa gefunden, aber wer eine
Der 400 m hinter ihm liegende nächste Lkw
fährt aber noch mit 70 weiter, denn er befin-
Schlangen-Gesinnung hat, den nenne ich ein- Bis jetzt haben sich nur lobenswerte Dinge
det sich noch auf der ebenen Straße. Er fach einen Schlangen-Menschen, so wie ich abgespielt. Man weiß, wie viele Überhol-
braucht 20 Sekunden, um die 400 Meter zu- einen. Mann mit böser Gesinnung einen bö- unfälle es gibt: wenn-man also nicht überholt,
rückzulegen, die ihn auf der Ebene vom er- sen Menschen und einen mit edler einen edlen scheint darin doch ein Sicherheitsfaktor zu
sten Lkw getrennt haben. Wenn er nun an Menschen tituliere. Aber ich möchte gleich liegen, nicht wahr? Und wenn einer statt 82
diesem Punkt angekommen ist, wo die Stei-
sagen: mit „gut“ und „böse“ diese Gesinnung nur 76 fährt, also etwas unterhalb seiner
zu erklären,
das ist nicht zulässig. Das ist zu Grenze, die er sich für Normalfahrt zutraut —
gung beginnt, dann befindet sich der vor
ihm liegende Lkw aber nur noch 100 Meter einfach. Nicht alle Schlangen-Menschen sind das ist doch auch ein Sicherheitsfaktor. Wir
voraus, weil dessen Geschwindigkeit in der
böse. Einige von ihnen ja. Aber einige sind müssen nun freilich die Schlange etwas näher
nur Schlangen-Menschen aus Unkenntnis, Zag- betrachten. Wenn die vier Automobile in
Steigung viel langsamer geworden ist. Und
haftigkeit, Unvermögen, Sturheit, Ordnungs- einem angemessenen Abstand voneinander
in der Steigung kriechen sie nun plötzlich mit
100 Meter Abstand hintereinander her, statt
sinn. ... Nun, ich gebe gleich zu (um mit dem fahren und jeder Fahrer — hervorgerufen
mit:400 Meter Abstand zu fahren wie vorher alten Briest aus Fontanes unsterblichem durch diesen angemessenen Abstand — für
in der Ebene. Da ‘nun die Geschwindigkeit Roman zu sprechen): es ist ein weites Feld. sich selbst handelt und ganz individuell auf-
von Lastwagen in einer stärkeren Steigung (Das Reinhard Seiffert zur Zeit in der „Fahr- paßt, dann ist sicherlich nichts gegen diese
oft nur noch 10-15 km/st beträgt, verringert kunst” zu beackern versucht, siehe Seite 10! Art von Schlange einzuwenden — genauer
sich der Abstand entsprechend, und aus den Red.) gesagi: dann. ist es auch noch gar keine
400 Metern werden am Beginn der Steigung Gehen wir miiten hinein in die Praxis. Ein Schlange. Und dann sind die Fahrer keine
oft nur noch 60-70. Und damit ist die Autofahrer hat sich vorgenommen, auf einer Schlangen-Menschen.
Schlange geboren. Bundesstraße von A nach B zu fahren, wofür
Der Schlangen-Mensch, der die Schlange
Die gleiche Erklärung gilt für Personen- er schätzungsweise eine Stunde brauchen
verursacht (und ich muß wiederholen: nicht
wagen nur zum Teil, weil die Geschwindig- wird. Er fährt aus der Stadt A heraus, in der
die Mathematik der Fahrzeug-Zusammenba!-
keits-Unterschiede zwischen der Fahrt in der er brav und vorschriftsmäßig seine 50 km/st lung schafft die Schlange, sondern die Schlan-
Ebene und der Fahrt am Berg nicht so groß nicht überschritten hat. Die Landstraße vor
gen-Gesinnung), zeichnet sich durch folgende
sind. Der Personenwagen fällt nicht von 100 ihm ist trocken, 7 m breit, gut asphaltiert, es
Eigenschaften aus:
auf 20-25 km/st zurück, sondern vielleicht werden einige leichte Steigungen und einige
nur auf 70-80, und damit verringert sich der mittlere, zum Teil unübersichtliche Kurven Erstens: er fährt sehr dicht hinter dem
Abstand nur von 400 auf 300 Meter, was noch kommen, aber auch einige gerade Stücke von Vordermann her. So dicht, daß die vier (oder
nicht zu einer Schlangengeburt führt. Aber 300 bis 500 m Länge jeweils. In dem Augen- drei oder fünf oder zehn) Wagen, die sich
auch für den Personenwagen gibt es auf blick, da er die Stadt verläßt, bewegt sich hintereinander befinden, als eine in sich ge-
offener Strecke genügend Hindernisse, wo er in gleicher Richtung kein anderer Autofahrer, schlossene Kolonne erscheinen, in die ein
seine Geschwindigkeit sehr stark drosseln der unmittelbar vor oder hinter ihm läge. Überholender nur mit großem Geschick hin-
muß. Denken Sie nur. an einbahnige Baustel- 300 Meter vor ihm, 300 Meter hinter ihm ist einstoßen kann, wenn er nicht Ärger verur-
len, durch die man sich manchmal nur mit alles frei. sachen will. So dicht auch, daß im Falle eines
10-15 km/st durchwinden kann, denken Sie Gut. Nun möchte an diesem Vormittag ganz überraschenden Bremsens des Vorder-
auch an Lastzüge auf unübersichtlichen Land- auch ein anderer Autofahrer von A nach B manns oder der Vordermänner sehr leicht
straßen, die das Pkw-Tempo für eine längere kommen. Auf der gleichen Straße. Der erste, eine Berührung entstehen kann, unter Umstän-
Strecke auf das Lkw-Tempo reduzieren, weil soeben beschriebene, fährt mit seiner 125 km/st den einer jener berühmten Ketten-Unfälle.
Überholen — sei es wegen Gegenverkehrs, schnellen Limousine so in der Gegend von Zweitens, er fährt mit allmählich immer
sei es wegen mangelnder Sicht — unmöglich 75 bis 80 km/st, wenn die Strecke frei ist und mehr verminderter Aufmerksamkeit hinter
ist: in allen solchen Fällen entsteht “eine nicht gerade eine schärfere Kurve kommt. Der den Vordermännern her: denn diese nehmen
„Auflauferscheinung“, eine rein mathematisch andere, den wir uns jetzt vornehmen wollen, ihm ja — wie er glaubt — einen guten Teil des
erklärbare Schlangengeburt. Von geschlosse- und der 300 oder 400 Meter nach dem ersten Schauens und Kalkulierens ab. Wenn es dem
nen Bahnübergängen oder von Baustellen mit die Stadt A verlassen hat, bewegt sich mit Vordermann noch vorbeireicht, wird es mir ja

MaZZ Heft 9/1958


SPoRT
wohl auch noch reichen (und dies ist ins- reichen und der Gegenverkehr zu stark ist. menschen in ihrem Unterbewußtsein, in der
geheim ein Grund, noch näher am Heck des Sie beschleunigen voll, aber nachdem Sie an Schlange fahrend, von „unserer“ Kolonne
Vordermanns zu fahren: dann reicht es mir zwei oder drei Wagen der Schlange vorbei sprechen oder denken. Sie fühlen sich plötz-
um so besser auch noch vorbeil). Diese ver- sind, müssen Sie verhalten und in das „Loch“ lich als Mitglieder einer Gemeinschaft, sie
minderte Aufmerksamkeit des Hintermanns ist zwischen Wagen eins und Wagen zwei der haben aufgehört, Individualisten zu sein, emp-
es, die zu den schlimmen Überhol-Unfällen Schlange einschwenken, denn es kommt eine finden als „Masse”, als Zugehöriger zu einer
führt, und wir haben jetzt das Paradoxon vor Kurve oder ein Wagen entgegen, und Sie als Institution, und mit dem Nahe-Auffahren und
uns: weil einer nicht überholt hat und in Ko- verantwortungsvoller Pilot wollen keine ge- Sich-Ärgern über das Hineinstoßen in die
lonne gefahren ist, bildet er die Ursache für fährliche Überhol-Situation herbeiführen, sei Schlange bekunden sie ganz deutlich diesen
einen schweren Überhol-Unfall. Er will näm- es durch Schneiden, sei es’durch Knapp-vor- Verlust des Individualgefühls.
lich an einem langsamen Lastwagen auch dem-Begegner-sich-Durchquetschen. An Sonn- und Feiertagen kommen alle
noch „mit vorbei”, weil es ja dem Vorder- Und dann bricht es unter den Schlangen- diese Eigenschaften noch viel stärker zum
mann offensichtlich noch vorbeigereicht hat, menschen los: die fangen voller Wut an zu Tragen als an Werktagen. Auch dies ist leicht
er schaut gar nicht mehr nach vorn, ob wirk- hupen, und sie erweisen Ihnen den Deutschen erklärbar. Denn an Sonntagen wird generell
lich etwas entgegenkommt, er fährt auch viel Gruß (ich nehme an, ich werde verstanden — langsamer gefahren, und es kommt dem ein-
zu dicht auf, um überhaupt schauen zu kön- ich meine das Vogelzeigen an der Stirn), und zelnen nicht auf das Einhalten eines bestimm-
nen — und plötzlich kommt einer doch ent- dieses Hupen und Vogelzeigen ist begleitet ten Arbeitstempo an, das den Antrieb zum
gegen, mit dem man nicht gerechnet hat, von dem Gedanken: was will der Kerl in un- Überholen bilden könnte. Also fährt man
frontal, schnell: der Unfall ist unausweichlich. serer Kolonne? Was muß er sich da rein- noch eher hinter einem anderen her. An Sonn-
Drittens — und mit dieser Eigenschaft stei- quetschen, was muß er überhaupt überholen? tagen fällt einer, der schnell ist, noch mehr
gen wir noch weiter hinunter ins Reich der Wir sind im Recht, er ist im Unrecht, also ist auf, ein Überholender ist zusätzlich ein
Tiefenpsychologie: der Schlangenmensch fühlt er böse, also müssen wir ihm zeigen, doß er Störer des Sonntagsfriedens. Und an Sonn-
sich mit seiner Schlangen-Gesinnung stets im böse ist. (Auch hierzu siehe: „Unter Primitiv- tagen möchte man noch weniger aufpassen
Recht, weil er nur im Kopf hat: ich überhole personen!” Red.) als im Berufsverkehr — da man aber im Ko-
nicht und ich fahre langsamer als meine per- Interessant ist dabei — und psychologisch lonnenfahren ein Mittel sieht, weniger auf-
sönliche Grenze. Und er bedenkt nicht, daß auf Grund von Minderwertigkeitskomplexen passen zu müssen, weil der Vordermann
“ auf der anderen Seite der Waage die nega- einerseits und Machtbedürfnis andererseits zu einem ja das Aufpassen abnimmt, nimmt die
tiven Werte, die er heraufbeschwört, viel erklären —, daß die Schlangenmenschen um so Zahl der Schlangenmenschen sonntags zu.
mehr wiegen als seine positiven, die er ein- intensiver hupen (und folglich sich um so Sie nimmt ferner zu, wenn beispielsweise
setzt. Und mit diesem Gefühl des Im-Recht- mehr im Recht fühlen), je kleiner der in die eine stark befahrene Autobahn plötzlich ein-
Seins verbindet sich nun beim Schlangenmen- Schlange hineinüberholende Wagen ist. Wenn bahnig wird, so daß eine Doppelreihe sich
schen — ganz typisch für ihn — die Reaktion: Sie mit einem 190 SL oder einem Porsche das zu einer Einer-Reihe zurückformieren muß —
folglich ist der andere im Unrecht, und folg- machen, wird nur in drei von zehn Fällen auch dies vorzüglich an Sonntagen. Bis zu
lich muß ich — das ist nun, pardon, daß ich gehupt und der Vogel gezeigt. Wenn Sie die dieser Operation hatte keiner irgendeine Eile,
das so hart sage, nicht nur typisch Schlangen- 76er Kolonne mit 96 überholen und am Steuer und es wurde auch auf der Autobahn im
mensch im allgemeinen, sondern typisch deut- eines VW sitzen — na, dann können Sie sich Durchschnitt gebummelt, will sagen, mit 60
scher Schlangenmensch — dem anderen auch auf etwas gefaßt machen! Ich habe es schon bis 80 gefahren. Wenn es nun darum geht,
zeigen, daß ich Recht habe und jener Un- erlebt (VW fahrend), daß dann ein Schlan- sich in die Einer-Reihe zu begeben, wobei
recht hat, laut, klar und unzweideutig. genmensch aus seiner Position in der Schlange dann jeweils einer zurückstehen und dem
Sie alle haben das sicher schon erlebt: herauskam, nur, um mich wieder zu über- anderen den Vortritt lassen muß — dann
Sie kommen auf die 76er Kolonne mit 96 zu, holen, mich dabei in übler Weise schnitt — das bricht das bis dahin verborgene Schlangen-
von hinten, in der Absicht zu überholen, um alles nur, um mir zu zeigen: ich habe das menschentum schlagartig wieder aus: jeder
ihr eigenes Arbeitstempo beizubehalten. In schnellere Auto, bin daher im Recht. Anschlie- drängelt, jeder wird unfair, jeder fühlt sich
den seltensten Fällen ist es möglich, vier ßend fuhr er in „seiner“ Kolonne weiter, wäh- alleine im Recht, jeder will belehren.
Autos, die 76 fahren, auf einmal zu überholen, rend ich weiter nach vorne strebte. Ja, die Schlangenmenschen sind unter uns.
weil dazu die geraden Strecken oft nicht aus- Interessant ist ferner, daß die Schlangen- Richard von Frankenberg
Er
Unser Test:

Oft weiß man nicht recht, ob man die wagen in Deutschland ist. Dieses Interesse ist den Boden nicht mit den Absätzen, sondern
Ehrenbezeichnung des „Klassischen Sport- schon aus preislichen Gründen vorhanden, mit den Hinterkappen, die davon nicht besser
wagenlandes” England oder Italien zuerken- denn Deutschlands Automobilfabriken sind und nicht sauberer werden. Der linke Ellen-
nen soll. Aber sie gebührt zweifellos den mit Ausnahme von Porsche sichtlich der Mei- bogen findet eine gut passende Stütze auf
Engländern. Die Italiener kultivieren das nung, daß für Sportwagen nur solche Leute dem Türausschnitt, auch bei eingesetzten Sei-
schnelle Auto schlechthin, ob es zwei oder in Frage kommen, die mindestens 15000 tenteilen. Es geht sehr eng zu, man sitzt aber
vier Sitze hat, ist ihnen im Grunde nicht ein- Mark, eigentlich aber das Doppelte ausgeben keineswegs unbequem, besonders die schalen-
mal so sehr wichtig. Die Engländer aber legen können. Auch der billigste Porsche kostet förmige Sitzlehne bietet ausgezeichneten
unbedingten Wert darauf, ihre sportliche Ge- immerhin fast 13000 DM und bietet dafür die Halt. Die federnden Stahlspeichen im Lenkrad
sinnung nach außen hin unmißverständlich Motorleistung eines gewöhnlichen Mittel- sind so angeordnet, daß man Tachometer und
darzutun. Sie wollen sich nicht vor Wind und klassewagens, während der MG mit 72 PS nur Drehzahlmesser immer gut beobachten kann,
Wetter in das gepflegte Interieur ziviler Li- um 9000 und der TR 3 mit 100 PS um 10000 die übrigen Instrumente sitzen in der Mitte
mousinen zurückziehen. DM liegen und damit bedeutend preiswerter des Armaturenbrettes: Olmanometer, Benzin-
Diese Gesinnung der Engländer allein er- erscheinen. Wer sich heute einen Sportwagen standsünzeiger, Wasserthermometer und Am-
klärt allerdings nicht den wirtschaftlichen Er- kaufen will und dabei auf seinen Geldbeutel peremeter, dazwischen die Knöpfe für Licht
folg der britischen Sportwagen nach dem Rücksicht nehmen muß, sollte sich also auf (leider keine Lichthupe), Scheibenwischer und
Krieg. Der beruht vielmehr darauf, daß im jeden Fall auch mit diesen Fahrzeugen be- die zu helle und nicht regelbare Instrumenten-
großen Brudervolk der Amerikaner, das ret- schäftigen. ‘“ beleuchtung. Der Hupenknopf in der fest-
tungslos der Zivilisation anheimgefallen Der Triumph TR 3 ist, so finden wir wenig- stehenden Lenkradnabe betätigt ein gut hör-
schien, ähnliche Neigungen auftauchten. Man stens, äußerlich keine sehr schöne Erschei- bares Zweiklanghorn, darüber liegt etwas
war der 200%igen Bequemlichkeit müde, und nung, wenn auch das neue Kühlergrill einiges ungeschickt der 'Blinkerschalter mit selbst-
die Enge und Härte der MG und Jaguar kam gut macht. Wir konnten uns auch davon über- tätiger Rückstellung. Der TR 3 ist eines der
gerade recht. Noch ehe man in Deutschland zeugen, wie subjektiv solche Meinungen sind: wenigen übriggebliebenen Autos mit planer
wieder an Sportwagen dachte, schwammen wir wurden mit dem TR 3 nirgendwo aus- Windschutzscheibe, was den Vorteil hat, daß
sie aus England massenweise nach USA, be- gelacht, sondern er war stets Gegenstand die Scheibenwischer einwandfrei funktionie-
sonders die 3,5 Liter XK-Modelle von Jaguar eingehender Betrachtung und Bewunderung. ren und fast die ganze Scheibe freihalten.
und für die schmalen Geldbeutel der 1,5 Liter Der Ein- und Ausstieg ist denkbar unbe- Die weit vorn liegenden Pfosten behindern
MG. Zwischen diesen beiden, preislich und quem. Der Türgriff sitzt wegen des tiefen Aus- freilich die Sicht an Kreuzungen etwas. Die
dem Hubraum nach, brachten es bald auch schnittes sehr weit unten, alsdann hindert die Windschutzscheibe ist wie das Dach und die
der 2 Liter Triumph und der 2,5 Liter Austin- vorstehende Kante des Armaturenbrettes, an Seitenverkleidungen abnehmbar; der TR 3 ist
Healey zu ansehnlichen Verkaufszahlen. der man sich als Ungeübter mit dem Knie stößt, auch mit Allwetterverdeck oder mit Stahldach
Zunächst befaßten wir uns einmal wieder und zwischen dem sehr großen Lenkrad (42,5 und Allwetterverdeck zum Auswechseln liefer-
mit dem Triumph TR 3, dem der MG-A cm Durchmesser) und dem Sitz ist nur Platz bar. Die seitlichen Plexiglas-Schiebefenster
und der Austin-Healey 100 Six in einiger für sportliche Figuren. Der Sitz läßt sich nicht sind recht provisorisch, auch klappern sie gern
Zeit folgen sollen. Alle drei werden auf sehr weit nach hinten verstellen, da sonst die etwas. Die Sicht nach. hinten durch das weit
dem deutschen Markt angeboten, an dem Füße die Pedale nicht mehr erreichen. Die herumgezogene Heckfenster ist ausgezeich-
sich die Hersteller der beiden letzteren bisher Füße haben es überhaupt nicht gut, beim net. Für den Beifahrer ist noch ein verchrom-
- freilich nicht so interessiert zeigten, daß sie Beifahrer fehlt ihnen jegliche Stütze, und der ter Haltegriff da, der besser aus Gummi wäre.
uns Testwagen zur Verfügung gestellt hätten. Fahrer muß den linken Fuß permanent auf Das Ablagefach kann leider nur mit dem
Immerhin: ständige Anfragen beweisen uns, den Abblendschalter setzen. Weil die Beine Kofferraumschlüssel geöffnet und geschlossen
wie groß das Interesse an britischen Sport- fast waagerecht liegen, berühren die Schuhe werden, ist also während der Fahrt schlecht
zu benutzen. Rechts und links in den Türen die Drehzahl nie unter 3000 U/min, so daß
sind weitere Ablagefächer, in denen auch die man stets in dem Bereich fahren kann, in dem
Seile liegen, mit denen kurioserweise die der Motor seine höchste Leistung abgibt. Die
Türen von innen geöffnet werden. Beide Türen Kolbengeschwindigkeiten, die dabei erreicht
sind jetzt mit dem Zündschlüssel abschließbar. werden, liegen mit 10-15 m/s in einem Be-
Zu den Primitivitäten, mit denen man sich reich, den man heute nicht mehr zu fürchten
beim TR 3 abfinden muß, gehört auch die braucht. Der Vorteil des verhältnismäßig gro-
Undichtigkeit der aufsteckbaren Seitenteile, ßen Hubraums zeigt sich aber darin, daß
es zieht immer etwas. Die Heizung, auf deren man auch beim schnellen Fahren keineswegs
Einbau man in unseren Breiten nicht ver- die Höchstdrehzahl ausnutzen muß, sondern
zichten sollte, kommt allerdings auch bei zwischen 2000 und 4000 U/min noch so viel
Kälte gut dagegen auf, sie arbeitet nicht mit Leistung zur Verfügung hat, daß die Sache
Stauluft, sondern hat ein stufenlos regelbares Spaß macht. Für eine solche Charakteristik,
Gebläse. Zusätzliche Frischluft kann man noch die einem Gebrauchssportwagen mit Hinsicht
durch eine Ausstellklappe vor der Windschutz- auf die zu erwartende größere Lebensdauer
Die Girling-Scheibenbremsen an den Vorderrädern lie-
scheibe bekommen. Hinter den Sitzen ist noch durchaus angemessen ist, sind nun einmal er Phriie frei, sind aber trotzdem witterungsunemp-
etwas Platz für Gepäck oder eine Kinder- 2 Liter Hubraum günstiger als 1,5 Liter oder ndlich.
sitzbank, ein erwachsener Mensch ist dort noch weniger. Was uns den Motor des TR 3
freilich sehr schlecht unterzubringen. Der sympathisch macht, ist nicht so sehr seine drücklich feststellen, daß er wirklich ein
Kofferraum im Heck ist flach, aber im Ver- effektive Leistung wie sein ausgezeichnetes sportliches Auto ist. Und um es genau zu
gleich zu dem vieler anderer Sportwagen Drehmoment, das er seiner Herkunft vom sagen, machen wir gleich die dazugehörige
nicht klein. Zwischen Innenraum-Rückwand Tourenwagen verdankt. Hier liegt, wir kön- Einschränkung: er ist sportlich in seinen Fahr-
und Kofferraum liegt der 54 Liter-Tank, unter nen es gleich sagen, das wichtigste Argument leistungen bis zu etwa 150 km/st. Was er
dem Kofferraum in einem gesonderten Fach für den TR 3: in der Leistung und Charakteri- darüber hinaus erreicht, erreicht er verhält-
Reserverad und Radwechselwerkzeug. Unge- stik seines Motors ist er vielen teureren Kon- nismäßig mühsam. Obwohl unser jetziger
wöhnlich, aber recht handlich ist der Wagen- kurrenten ebenbürtig und manchen überlegen. Testwagen gegenüber dem vor 2 Jahren
heber, der rechts und links vor den Sitzen Nicht vom Tourenwagen übernommen hat gemessenen TR 3 fünf PS mehr hatte, kam er
durch ein mit einer Gummikappe abgedecktes der TR 3-Motor das Geräusch. Wir haben nur auf 166 km/st als meßbare Höchst-
Loch angesetzt wird. Bedauerlicherweise fehlt das Gefühl, daß man absichtlich dafür ge- geschwindigkeit, während wir damals 168
hinten die Stoßstange, was wohl den sport- sorgt hat, daß die 100 PS nicht nur meßbar, km/st maßen. Auch die Beschleunigungswerte
lichen Eindruck erhöhen soll und uns eine sondern auch hörbar sind. Die beiden Ver- liegen etwas ungünstiger, so daß wir ver-
Parkplatz-Delle einbrachte. gaser sind mit winzigen Luftfiltern ausgerüstet, mutlich diesmal an ein weniger temperament-
Nur bei ganz kaltem Wetter brauchten die sicherlich für das röhrende und zischende volles Exemplar gekommen sind, dessen Ver-
wir den Choke, der in zwei Stellungen fixiert Ansauggeräusch verantwortlich sind. Der Aus- gasereinstellung vielleicht auch für das
werden kann. Sonst sprung der Motor immer puff scheint ebenfalls nur das Nötigste zu schwankende Frühjahrswetter nicht ganz
sofort an und wurde auch schnell warm. Der dämpfen. Die resultierenden Geräusche sind paßte. Auch hatten wir etwas Seitenwind, und
Motor des TR 3 ist seinem Charakter und sei- nicht unangenehm, sie lassen sich durchaus schließlich sind Messungen schneller Fahr-
ner Herkunft nach — im Standard-Sportsman als „gesunder sportlicher Ton” definieren. An zeuge immer problematisch, da keine ver-
leistet er mit 2088 ccm Hubraum 91 PS - ein diesem Ton freuten auch wir uns zunächst, kehrsfreien Meßstrecken von ausreichender
Tourenwagenmotor. Die rote Marke auf dem aber es gehören zweifellos auch gesunde Länge zur Verfügung stehen. Aber ob nun 166
Drehzahlmesser liegt bei 5000 U/min, wo auch sportliche Nerven dazu, ihn auf die Dauer, oder 168 km/st oder gar 177, wie es im Pro-
die Höchstleistung von 100 PS erreicht wird. besonders auf längeren Reisen, zu ertragen. spekt steht: fühlbare Beschleunigung jenseits
Man konnte den Motor beim Testwagen bis Wir halten es aber für gut möglich, daß ein 150 km/st ist nicht mehr vorhanden. Schuld
gegen 6000 U/min drehen lassen, ohne daß großer Teil der Triumph-Fahrer, besonders in daran dürfte nicht der Motor, sondern die
Ventilflattern auftrat. Ein solches Überdrehen USA, auf eine weitergehende Dämpfung kei- aerodynamisch ungünstige Karosserie sein,
ist aber unnötig, da das Drehmoment schon nen Wert legt. die dann auch Windkonzerte von solcher
bei etwa 2000 U/min gut einsetzt und bei Es wäre natürlich bedauerlich, wenn der Lautstärke veranstaltet, daß man sich im
3000 U/min den Höchstwert von 16,35 mkg TR 3 zwar sportlich aussieht und sich auch so Wagen selbst schreiend nur mühsam ver-
erreicht. Wenn man bei jeweils 5000 U/min anhört, es im übrigen aber seinen Fahrleistun- ständigen kann. Das Fahrwerk des TR3 ist
schaltet, fällt ohne Benutzung des Overdrive gen nach nicht wäre. Wir können aber aus- Geschwindigkeiten bis 180 km/st gewachsen,
freilich dürfte damit auch die Grenze des den kann. Man braucht praktisch nur den fast stoßfrei, leicht zu bedienen und hat rich-
Möglichen erreicht sein. Schon bei 160 km/st Drehzahlmesser zu beobachten, um sich für tig bemessene Rückstellkräfte.
wird einige Aufmerksamkeit und Korrektur- jede Situation die richtige Übersetzung aus- Der TR3 wird jetzt serienmäßig mit Gir-
arbeit erfordert, so daß man sich.zwar nicht zusuchen, und es gibt tatsächlich keine Stei- ling-Scheibenbremsen an den Vorderrädern
unsicher, aber doch beschäftigt fühlt. gung und keine Überholgeschwindigkeit, für geliefert. Das Hauptargument für die Schei-
Die Einschränkung unseres Urteils für den die nicht ein passender Gang zu finden wäre. benbremse ist ihre bessere Wärmeoableitung
Bereich über 150 km/st resultiert auch aus den Der Kippschalter für den Overdrive liegt sehr gegenüber der Trommelbremse, die jedes
Ergebnissen unserer Vergleichsfahrten mit günstig so in Lenkradnähe, daß er jederzeit Nachlassen der Wirkung bei starker Bean-
einem Porsche 1600 Super. Selbstverständlich mit der linken Hand bedient werden kann. spruchung vermeiden soll. Tatsächlich war
kann man den über 4000 DM teureren Porsche Das elektrische Schalten kann ohne Kuppeln keinerlei Fading festzustellen, und im übrigen
Super nur bedingt zum Vergleich heranziehen; und Gasgeben vor sich gehen. Für die Höchst- machten sich die Scheibenbremsen weder vor-
daß man es aber bedingt kann, beweist allein geschwindigkeit ist der Overdrive unbedeu- teilhaft noch nachteilig bemerkbar. Die Wir-
schon die klare Überlegenheit des Triumph tend, da man sie nur im direkten Gang er- kung aller vier Bremsen war gut, bei Voll-
in der Beschleunigung bis ca. 100 km/st, eine reichen kann (160 km/st entsprechen im direk- bremsungen aus hoher Geschwindigkeit neigte
Überlegenheit, die rein rechnerisch auf Grund ten Gang knapp 5000 U/min, im Overdrive allerdings die hintere rechte (Trommel-)
der wesentlich höheren Motorleistung ja auch etwa 4000 U/min, wobei die vorhandene Lei- Bremse zum Blockieren, was uns einmal wegen
irgendwo zutage treten muß. Schon ab stung für weiteres Beschleunigen nicht aus- eines plötzlich auf der Autobahn auftauchen-
100 km/st beschleunigt aber der Porsche reicht). Im Bereich zwischen 100 und 150 km/st den Hundes in eine unangenehme Situation
besser als der TR3, und bei Geschwindig- ist er aber der gegebene Fahrgang zur Scho- brachte. Allerdings trat diese Erscheinung nur
keiten über 150 km/st zieht ersterer unhaltbar nung des Motors und zum sparsamen Fahren. bei wirklicher Vollbremsung aus ca. 160 km/st
davon. Daran zeigt sich deutlich, daß der Wird zum Überholen oder an Steigungen bei etwa 130 km/st auf, bei allen sonst beim
TR 3 seine überlegene Motorleistung so lange etwas mehr Leistung benötigt, genügt ein schnellen Fahren auf der Autobahn notwendi-
zur Geltung bringen kann, wie der Luftwider- Druck auf den Schalter. Entsprechend kann gen Bremsungen blieb der Wagen immer ein-
stand in gewissen Grenzen bleibt, und daß man auch im Il. und Ill. Gang davon Ge- wandfrei in der Spur. Auffällig war bei ge-
er somit bei höheren Geschwindigkeiten, wie brauch machen, Ill. Gang mit Overdrive (1,09) ringeren Geschwindigkeiten ein Verhärten
sie gerade für längere Autobahnfahrten als und direkter Gang liegen so dicht beisammen, der ohnehin nicht weichen Federung der
Reisegeschwindigkeit wichtig sind, vergleich- daß man auch auf schnelleren Straßen auf Hinterachse beim Bremsen, das auf der Auto-
baren Konkurrenzfahrzeugen eben auch um den IV.Gang verzichten und sich auf das bahn durch die Stoßwirkung der Fugen zu
das unterlegen ist, was er an Geld weniger elektrische Schalten beschränken kann. Trotz einem Rupfen der Hinterräder auf der Fahr-
kostet. Wenn man sich mit diesem Nachteil den zahlreicheren Schaltungen liegen auch bahn führte.
abfindet, bleibt immerhin das erfreuliche Plus, die Beschleunigungswerte bei voller Aus- Die anfangs erwähnte britische Auf-
daß der TR3 unter 100 km/st mehr Tempero- nutzung des Overdrive etwas günstiger, beim fassung von der sportlichen Härte teilen wir
ment hat als der Porsche 1600 Super. Und das Kilometer mit stehendem Start etwa konnten am wenigsten in bezug auf die Federung. Ge-
ist schon ein Wort. wir im Ill. Gang mit Overdrive bleiben, der wiß gab es einmal eine Zeit, in der Spur-
Man kann daraus schon ersehen, daß der bis über 145 km/st ausgefahren werden kann. stabilität bei hoher Geschwindigkeit und gute
TR 3 bei schnellen Autobahnfahrten zwar Das Tachometer (mit Tageszähler) zeigte bis Kurvenlage nur durch harte Federung zu er-
deutliche Grenzen sichtbar werden läßt, auf 150 km/st fast genau an und wurde dann sehr zielen waren. Der TR3 ist besonders an der
Straßen mit weniger hoch liegenden mög- bescheiden: selbst bei der gemessenen (starren) Hinterachse so hart gefedert, daß
lichen Geschwindigkeiten aber respektable Höchstgeschwindigkeit von 166 km/st ging die bei langsamer Fahrt auf schlechter Straße
Leistungen vollbringen kann. Daß dem so ist, Nadel nicht über 160! jede Unebenheit als kräftiger Stoß im Rück-
ist nun nicht nur dem Motor zu danken, son- Das in den oberen drei Gängen synchro- grat des Fahrers spürbar wird. Zur Milderung
dern auch dem Getriebe. Unser Testwagen nisierte Getriebe läßt sich gut schalten, der dieses Umstandes ist man versucht, den Luft-
hatte den auf Wunsch erhältlichen elektrischen handlich auf dem Kardanwellentunnel |lie- druck herabzusetzen, eine Maßnahme, die
Laycock de Normanville-Overdrive, für den gende sehr kurze Schalthebel erfordert frei- uns der häufig gefahrenen Geschwindigkeiten
man die 625 DM Mehrpreis unbedingt aus- lich einige Kraft. Die Lenkung ist ziemlich wegen als zu bedenklich erschien, denn die
geben sollte. Zusammen mit dem ohnehin gut direkt (knapp zwei Lenkradumdrehungen für vorgeschriebenen 1,55/1,7 atü sind ja keines-
abgestuften Getriebe ermöglicht er nämlich den durch die Scheibenbremsen gegen früher wegs ungewöhnlich viel. Wir machten auch
eine Ausnutzung des Motors, wie sie — abge- etwas verringerten vollen Einschlag) und die Erfahrung, daß die Straßenlage bei Ein-
sehen vielleicht vom stufenlosen automati- könnte dafür etwas feinfühliger sein, man hat haltung des vorgeschriebenen Luftdrucks trotz
schen Getriebe mit hohem Wirkungsgrad, das immer das Gefühl, als ob sie leicht federnd der Härte immer noch am besten war. Grö-
es noch nicht gibt — kaum besser denkbar ist. anspricht. Mängel an Fahrsicherheit ergeben Bere Unebenheiten werden bei schneller Fahrt
Es stehen. einem so 7 Gänge zur Verfügung, sich dadurch freilich nicht. Beim langsamen einigermaßen von der Federung aufgenom-
da der Overdrive zu jedem Gang außer dem Rangieren geht die Lenkung um so schwerer, men, leider aber nicht die kleinen, kurzwelli-
I. bei jeder Geschwindigkeit zugeschaltet wer- je weiter man einschlägt, sie ist im übrigen gen Stöße auf der Betonfahrbahn der Auto-
bahn, die bei mehrstündiger Langstrecken-
Sportliche Gesinnung auch unter der Motorhaube: der glatiflächige Motor mit der verchromten re e findet fahrt begannen, sich schmerzhaft unangenehm
viele Bewunderer. 'otos: eitmann
durch den ganzen Köper bis zum Kopf hin
bemerkbar zu machen. Auch hier zeigen sich
deutliche Grenzen in der Eignung des TR3
als schneller Reisewagen.
Die Kurvenlage des TR3 ist auf guter,
ebener Fahrbahn durchaus nicht schlecht. In
schnellen Kurven übersteuert er etwas, ist
aber gut zu kontrollieren und geht niemals
plötzlich weg. Unebenheiten freilich drücken
sofort die möglichen Geschwindigkeiten her-
unter, besonders ist es auch hier wieder die
Hinterachse, deren harte Federung den Fahr-
bahnkontakt deutlich verschlechtert. Wohl ge-
wöhnt man sich an dieses Verhalten und fährt
Kurven nicht schneller, als es das Fahrwerk
zuläßt. Aber man muß heute vom Sportwagen
überdurchschnittliche Leistungen auf jedem
Gebiet verlangen, und die „sportliche Härte”
verliert ihren Sinn, wenn dadurch die Mög-
lichkeit, Kurven schnell und sicher zu fahren,
beeinträchtigt wird. Schließlich gibt es genug
Klassesportwagen, die hierfür als Maßstab
gelten können, und auch ein preiswertes Fahr-
zeug wie der TR3 sollte nicht allzuweit unter
deren Niveau liegen. Freilich
als ob in Coventry in diesem
scheint
und anderen
es so,
TECHNISCHE DATEN UND MESSWERTE
Punkten demnächst etwas getan
Hierzu muß allerdings gesagt
wird.
werden, daß TRIUMPH TR 3
unser Testwagen mit englischen Dunlop Gold
Seal-Reifen ausgestattet war, die zwar rutsch-
fest, aber recht hart sind. Der TR3 wird jedoch
vom Werk auch mit Michelin X-Reifen ge-
liefert, und wir konnten im Anschluß an den
Test noch einen Michelin-bereiften TR3 fah-
ren. Diese Probefahrt bewies uns einmal
mehr, in welch erstaunlicher Weise die Fahr-
charakteristik eines Wagens durch den
Michelin X verändert werden kann: all die
kleinen, harten Stöße, die uns beim Fahren
auf die Dauer so sehr gestört hatten, wurden
trotz dem sogar höheren Luftdruck verschluckt.
(Der Michelin X-Reifen hat eine durch Stahl-
einlagen außerordentlich stabilisierte Lauf-
fläche und im Gegensatz dazu ganz weiche
und elastische Seitenwände.) Selbstverständ- ALLGEMEINE ZAHLEN
lich bleibt die Federung, wie sie ist; da aber 4 Zylinder, BohrungxHub 83x92 mm, Hubraum UND MESSWERTE
ihr mangelhaftes Ansprechen auf kleine Un- 1991 ccm, Verdichtung 1:8,5, Leistung 100 PS Radstand 2240 mm, Spur 1140/1160 mm, Boden-
ebenheiten durch den Reifen ausgeglichen bei 5000 U/min, max. Drehmoment 16,35 mkg freiheit 152 mm, Außenmaße 3840x1410x1270
wird, verbessert sich auch die Kurvenlage bei 3000 U/min, hängende Ventile (Stoßstangen mm (mit Dach), Wendekreis 10,6 m, Eigen-
nicht unwesentlich. Man sollte also beim Kauf und Kipphebel), seitlich untenliegende Nocken- gewicht voligetankt mit Coupedach 1030 kg,
welle mit Kettenantrieb, auswechselbare Zy- zulässiges Gesamtgewicht 1300 kg.
des TR 3 keinesfalls auf die Michelin X-Reifen
linderbüchsen, 3 Kurbelwellenlager, Pumpen- Geschwindigkeiten
verzichten. — Bei Nässe war der Wagen so- kühlung (Wasserinhalt 8,0 Liter), Druckum-
wohl mit Dunlop- als auch mit Michelin-Reifen 0 bis 40 km/st
laufschmierung (Ölinhalt 6,25 Liter), Ölwech- 0 bis 85 km/st
kaum schlechter zu fahren als bei trockener selmenge 5,7 Liter), Nebenstrom-Ölfilter, 2 SU- . Gang Overdrive 5bis 95 km/st
Straße. Bei dem zuletzt gefahrenen Wagen Horizontalvergaser Typ H 6, mechanische Ben- . Gang 15 bis 120 km/st
wurde die Bremswirkung bei nasser Straße zinpumpe, Tankinhalt 54,5 Liter (im Heck), . Gang Overdrive 25 bis 145 km/st
schlechter und ungleichmäßig, was wohl Batterie 12 Volt 51 Amp.st. (unter Motorhaube), . Gang 30 bis 166 km/st
weniger auf die freiliegenden Scheibenbrem- Kolbengeschwindigkeit bei Maximaldrehzahl . Gang Overdrive 40 bis 160 km/st
sen als auf eine Wasserempfindlichkeit der (5000 U/min) 15,1 m/s, bei 100 km/st im direk- Höchstgeschwindigkeit 166 km/st
Beläge zurückzuführen war. Der Motor dieses ten Gang (3100 U/min) 9,37 m/s, bei 160 km/st Beschleunigung
mit Overdrive (4000 U/min) 12,1 m/s.
Fahrzeuges lief übrigens ausgeglichener und 0 bis 60 km/st
leiser als der unseres Testwagens, bei über- 0 bis 80 km/st
schlägigen Messungen konnte auch eine
KRAFTÜBERTRAGUNG 0 bis 100 km/st
Einscheibentrockenkupplung (hydraulisch be- 0 bis 120 km/st
Höchstgeschwindigkeit von etwa 170 km/st
tätigt), Vierganggetriebe (ll. bis IV. Gang syn- 0 bis 140 kmj/st
und eine Beschleunigung von 0 auf 80 km/st chronisiert) mit kurzem Schalthebel in Wagen- 0 bis 160 km/st
von etwa 8 sec festgestellt werden. Unser mitte, elektrisch zuschaltbarer Laycock de 1 km mit stehendem Start
Testwagen war also tatsächlich kein ganz so Normanville-Overdrive, Untersetzungen: 1. Leistungsgewicht
gutes Stück und wohl auch nach 6000 km noch 3,38, Il. 2,00 (mit Overdrive 1,64), Ill. 1,325 (mit fahrfertig 10,3 kg/PS
nicht voll eingefahren, so daß die gemesse- Overdrive 1,09), IV. 1,00, Overdrive 0,82, voll belastet 13,0 kg/PS
nen Werte das mindeste darstellen, was von Hinterachse 3,7, Ölinhalt Getriebe mit Over- Verbrauch (Super-Benzin)
Fahrzeugen aus der Serie erwartet werden drive 2,0 Liter (Wechsel 1,6 Liter), Hinterachse Testverbrauch 12,7 Liter/100 km
kann. Der Testverbrauch von 12,7 Liter/100 km (Hypoidverzahnung) 0,8 Liter. Wartung
ist vielleicht ebenfalls durch den noch nicht (Empfehlungen laut Betriebsanleitung)
ganz einwandfreien Motor ungünstig beein- FAHRWERK Ölwechsel alle 4000 km
Außt. Immerhin muß bei sportlicher Fahrweise U-Profil-Kastenrahmen mit Kreuztraverse, vorn Schmierdienst alle 1500 km
Einzelradaufhängung mit Doppelquerlenkern Inspektion alle 10000 km
mit einem dürchschnittlichen Verbrauch von
und Schraubenfedern mit innenliegenden Tele-
etwa 12 Liter/]00 km gerechnet. werden, skopstoßdämpfern, :hinten über dem Rahmen PREISE
was unserer Ansicht nach im Verhältnis zur liegende Starrachse mit längsliegenden Blatt- (verzollt ab Krefeld oder Hamburg zuzüglich
verfügbaren Leistung auch durchaus ange- federn und Querstabilisator, Reifen 5.50-15 DM 65,- für Grenz- und Abfertigungsgebühren)
messen ist. Durch volle Ausnutzung der Mög- (1,55/1,7 atü, Michelin X 1,7/1,97 atü), Einzel- zweisitzig mit Allwetterverdeck . DM 899%.—
lichkeiten des Overdrive läßt sich besonders radlenkung mit Schraube und Mutter, vorn mit abnehmbarem Stahldach ... DM 9450.—
auf der Autobahn der Verbrauch ohne allzu Girling-Scheibenbremsen, hinten Girling-Du- mit Stahldach und Allwetter-
große Einbußen an Fahrleistung auf etwa plex-Trommelbremsen, Seilzug- Handbremse verdeck DM 98%.—
11 Liter/100 km senken. auf Hinterräder. Heizung DM 180.—
Schnellgang DM 625.—
Der TR 3 kostet in der Ausführung, wie wir Speichenräder DM 39.—
“ihn fuhren, DM 10 650,—. Wenn man auf die Rückbank . DM 155.—
Speichenräder, die ihrer Zentralverschlüsse Triumph TR 3 Michelin X-Reifen .. DM 85.—
wegen bei uns zur Zeit ohnehin problematisch Höchstgeschwi Abdeckplane f. Sitze DM 145.—
sind, verzichtet, sind es noch DM 10 255,-. 160
Steuer
Dafür bekommt man ein Fahrzeug, das ohne und Versicherung
Zweifel ein echter Sportwagen ist. Die kleinen
Kfz-Steuer im Jahr . DM 288.—
Unbequemlichkeiten kann man darum in Kauf
Mindest-Haftpflichtversicherung
nehmen; wie weit man sich mit der Härte der im Jahr DM 340.— +5%
Federung und den Grenzen der Straßenlage Kaskoversicherung bei
abfinden will, muß jeder selbst entscheiden. 500 DM Selbstbeteiligung
Daß diese Grenzen in der effektiven Fahr- Geschwindigkeit
kmsst
in im Jahr DM 539.— + 5%
leistung nicht sehr spürbar wurden, ist dem
Motor und der ausgezeichneten Kraftübertra- & und Ill. Gang ohne Overdrive ousgefahren werden können. Importeur:
gung zu danken. Beide trugen wesentlich 4 8 12 16 20 24 28 32 36 40 44 48 52 56 60 Walter Hagen & Co. GmbH., Kre-
dazu bei, daß uns das Fahren mit dem TR 3 trotz Beschleunigungszeit in Sekunden feld, Ostwall 103-105.
allen Einschränkungen Freude gemacht hat.
Reinhard Seiffert

RIETE Heft 9/1958


SPORT
Bunter Automarkt
in Thailand und Vietnam:

Zwischen
Hitze und
Air-

Conditioning

Inzwischen gelangte unser Mitarbeiter Ernst Wiese schen Zöllner aus den Wolken. Letztere, weil bei Siams Bussen auf Glasscheiben als zusätz-
von Nepal (siehe Heft 6) über Burma nach Thailand und
Vietnam. In diesen Ländern bemühen sich buchstäblich sie nicht recht wußten, wie sie uns abfertigen liche Gefahrenquelle verzichtet und blaue
die Automobilhersteller der ganzen Welt um den noch sollten, da wir doch über eine offiziell „ge- Flecken oder Beulen in Kauf nimmt.)
nicht stabilisierten Markt. Besonders Japan und die
Sowjetunion haben neuerdings Aussichten, die Vorherr- sperrte“ Grenze kamen, wir aber, da fast Der Hitze, die in den Tropen im Frühjahr
schaft der Wagen aus Westeuropa und USA zu Baden: alles anders war. Seitdem vor einigen Mona- ihren Höhepunkt erreicht, da im Sommer
\ ed.
ten ein Yankee von thailändischen Bauern Regen und Monsunwind etwas kühlen, waren
umgelegt worden war, waren bis auf die wir auf der Strecke restlos ausgeliefert. Nach
Als Autofahrer den Informationen von nähere Umgebung von Bangkok keine Ameri- schlaflosen Nächten erfanden wir jedoch ein
Touristen Glauben zu schenken, ist in Ober- kaner mehr zu sehen ... . (Wie man sagte, Moskitonetzzelt in Höhenluft auf dem Auto-
italien ebenso wie im Fernen Osten eine ge- wollte der junge Mann einer siamesischen dach, das uns den Glauben an die Schön-
wagte Sache. Im Fernen Osten sind sie sämt- Schönheit etwas zu nahe kommen, was von heiten der Welt und die schwindenden Kräfte
lich über 80 Lenze und treten nur in Gruppen den Männern nicht gern gesehen wird. An- zurückgab. Daß wir eines Tages wie in’ einer
auf, auf Meilen bereits als Yankees erkennbar dere behaupteten, er habe zu nahe der Auslage aufwachten, umgeben von einigen
und äußerst mitteilsam. Grenze Beobachtungen angestellt.) Noch hundert recht verwundert dreinschauenden
Wir haben diese Sorte Menschen auf un- schlimmer war aber auf der Fahrt bis Bangkok Annamiten, mußten wir in Kauf nehmen, denn
seren drei letzten Reisen wie die Pest fürchten das Fehlen des erwarteten Macadams und die wir hatten, als wir in der Nacht in der Nähe
gelernt — ganz besonders, weil sie selbst dem brütende tropische Hitze. Die Siamesen sind einer Shell-Station kampierten, nicht geahnt,
ungeschicktesten chinesischen Händler noch wohl reizende, charmante Leute, wenn man daß diese in der Mitte eines Marktplatzes
Überpreise bezahlen und damit die Ge- davon absieht, daß sie wie fast alle Asiaten aufgebaut worden war. Der schwarze Nylon-
schäftsmoral in allen Teilen der Welt unter- sehr neugierig sind, doch wenn sie ans Lenk- pyiama meiner Kollegin hat den weiblichen
graben und weil sie sämtliche Hotels und rad kommen, verläßt sie mit einem Schlag ihr Teil der Zuschauer äußerst erregt; er ähnelte
Schiffe überfüllen. Doch die größte Enttäu- Hang zum möglichst leichten, durch wenig nur allzusehr ihren eigenen Gewändern, die
schung bereitete uns Mr. Smith aus Texas, der Arbeit gewürzten Leben (gewürzt sind nur die sie aber — o verkehrte Welt! — bei Tage
in Nordburma die Vorfahren seiner vor Speisen!), und sie werden zu rasenden Amok- tragen!
etlicher Zeit angeblich von dort ausgewander- läufern. Bedauernswert sind die Insassen der Von den verheißenden Wundern der ameri-
ten Büffel suchte — er zeigt ihnen eine Visiten- offenen, fensterlosen Busse, die sich diesen kanischen „Waffenhilfe“ in den letzten Jah-
karte mit seinem Namen und dem Bildnis kleinen Wüterichen anvertrauen, bedauverns- ren, die sich stets durch Nightclubs, englisch
seines Monsterbullen —- und uns Wunderdinge wert sind auch die übrigen Verkehrsteilneh- radebrechende Fräuleins, entmoskitonisierte
über Thailand (früher Siam) berichtete. Wir mer, die langsam in die Flucht geschlagen Landstriche und klimatisierte (sprich „aircon-
konnten ihm und seiner redseligen besseren werden. In dichten Staubwolken tauchten ditionierte”) Bungalows, Bars und kaugummi-
Hälfte nicht entgehen und hegten große Er- Irrlichtern gleich vor dem Kühler unseres verkaufende Jugend äußert, war in Nord-
wartungen. Als wir jedoch dann den Grenz- Taunus plötzlich zwei glühende Augen auf, Siam wenig zu merken.
Muß zwischen Burma und Thailand auf einer hüpften hin und her und verschwanden nach Autokolonnen, von der Hitze aufgeweichte
halsbrecherischen Einbaumfähre überquert einem Steinregen, der schlechtere Fenster- Asphaltstraßen, Militärlastwagen und. Rik-
hatten, fielen wir ebenso wie die thailändi- scheiben sofort durchschlägt. (Weshalb man schahs mit und ohne Vespamotor wurden erst

Japans interessantester Wagen: der „Prince“. Der japanische Datsun als Kleinlieferwagen.
el
In der tropischen Hitze verwandelten wir unser Touricampzelt auf dem Wagendach in einen großen Moskito- Kunz Bias jetzt ein Autohändler in Bangkok, im Ge-
schutz. Er war die Sensation für alle Eingeborenen. spräch mit Ernst Wi

die große Plage in der Nähe Bangkoks, das Warenlagers in der letzten Konjunkturzeit Ihrer glücklichen Ankunft eingeladen.“ Als
seit vier Jahren als Folge der Dollarkredite auch noch Autohändler wurden und ver- wir dann am Abend hörten, daß der kleine
in einer Hausse lebt, die sich sofort in vier- gaßen, daß man auch für diese Autos Werk- "Speisesalon in Bangkoks exklusivstem Re-
rädrige Motorfahrzeuge umwandelte. Inner- stätten braucht, sind schon die Japaner, die staurant bereits seit zwei Tagen reserviert
halb von zwei Jahren hatte sich die Zahl der gleich neben dem Toyota-Glaspalast zwei worden war und die chinesischen Speziali-
Autos verdoppelt, und der Beruf des Auto- Service-Stationen einrichteten, in denen es täten (Haifischflossen und Vogelnester) des
händlers war nicht nur ein einträglicher, son- nicht siamesisch-lässig, sondern japanisch 200 DM- (pro Gedeck!) Essens aus China
dern auch ein hochgeachteter „königlicher”, „zackig” zugeht. Die den Siamesen auszeich- bestellt wurden, verwunderten wir uns doch
seitdem kein anderer als Prinz Birabongse, nende fast südeuropäische Lebensart über- über den Gedankenleser. Denn vor zwei
bekannt als Rennfahrer in allen Teilen der trägt sich natürlich auch auf den Arbeitseifer Tagen hatte ich vom Toyota-Glaspalast auf
Welt, trotz seinem blauen Blut sich entschloß,: und die Gründlichkeit und Präzision. Bei den der Surriwongsroad noch gar keine Ahnung.
diesem Broterwerb zu folgen, der auch den Japanern besetzt man alle Posten, die etwas Doch noch einen größeren Eindruck als
großen Meistern des Volants in Südamerika Verläßlichkeit voraussetzen, mit den eigenen der japanische Willkommensgruß hat auf
noch stets ein sicherer Nebenverdienst zu Kräften, von denen es ja im 90 Millionen- meine Fotografin das Frigide Airconditioning-
sein scheint. In seinem „Birasport”-Laden auf Reich etliche zuviel gibt. In der Toyota-Nie- - Gerät (Mehrpeis 800 DM) gemacht, das in dem
Bangkoks vornehmer Hsipiastraße stellt er derlassung von Bangkok lernten wir noch 1,5 Liter 55 PS Toyota Crown de Luxe Vier-
neben dem Berkeley auch den „Neckar“ aus, eine andere Seite japanischer Gründlichkeit sitzer eingebaut war, der am nächsten Mor-
von dem er in den letzten einundeinhalb Jah- und Organisation kennen, die denjenigen gen zur Verfügung stand, als fleißige japa-
ren bereits 60 Stück auf die verstopften Stra- Pressechefs oder Exportverkaufsmanagern nische Hände all die Schäden und Unterlas-
ßen Bangkoks schickte. Seit kurzer Zeit aller- deutscher und englischer Firmen, die bislang sungssünden ausbesserten, die meinem Tau-
dings muß er den allgemein bejammerten über die junge Konkurrenz aus dem Osten nus 17 M die unverantwortlichen braunen
Geschäftsrückgang zugeben, der dem Abzug nur lächeln, doch zu denken geben sollte! Eingeborenenjungen zugefügt hatten. Noch
der amerikanischen Soldaten nicht nur in den Wir wurden nämlich nicht vom letzten Sekre- stets habe ich auf meinen Reisen jede schmut-
Nightelubs und chinesischen Restaurants tär, sondern vom General Sales Manager zige Handarbeit ohne Rücksicht auf das da-
folgte. Seine sportlichen Ambitionen liegen der Toyota Motor Sales Co., George Pusavat, bei „verlorene Gesicht“ des Europäers selbst
übrigens nicht mehr auf automobilistischem persönlich mit den Worten empfangen: „Es gemacht, doch wenn die Vorschriften der gro-
Gebiet, sondern auf dem Wasser. Auf Was- freut mich, daß Sie kommen. Ich war nämlich Ben englischen Garagen die eigene Aufsicht
serskiern ist er unangezweifelter Champion bereits auf dem Weg in Ihr Hotel.” Auf meine verboten, war ich natürlich machtlos und
und freut sich neben seinem kommerziellen erstaunte Frage, wieso er von unserer Än- konnte wenige Kilometer nach dem Verlassen
Beruf über die Sonne am Strand von Pathaya. wesenheit und meinem Interesse an japani- der Superwerkstatt nicht nur den soeben be-
Zweimal im Jahr, wenn auf einem Flugplatz schen Autos wußte, zeigte er nur ‘auf eine festigten Auspuff auf der Straße suchen, son-
in der Nähe Bangkoks Sportwagenrennen ge- Mappe, in der meine Berichte aus AUTO, dern auch die Ursache von etlichen Fehl-
startet werden, sitzt er am Steuer eines schnel- MOTOR und SPORT und aus THE MOTOR zündungen und Kurzschlüssen.
len Wagens, fährt die Vorrunde und winkt ab. fein säuberlich geordnet zu finden waren. Der Klimaanlagen, Airconditioning sets, hatten
Die Prinzessin und er vermittelten uns ein Salesmanager lachte wie ein alter Bekannter, es aber nicht nur meiner komfortliebenden
selten gemütliches, entspannendes Wochen- dem ein guter Witz gelang: „Wie wäre es mit Fotografin angetan, sondern auch den Sia-
ende und die ersten Kenntnisse des Wasser- einer kleinen Fahrt mit dem Toyota zurück mesen und anderen devisenstarken Tropen-
skifahrens. nach Europa? Wir könnten das heute abend bewohnern, die angesichts dieser technischen
Etwas mehr vorausblickend als etliche in ‚Princess Garden’ besprechen. Ich habe noch Erfindung sogar auf die Television zu ver-
Apothekerfirmen, die zur Komplettierung ihres einige Herren und Damen zur kleinen Feier Fortsetzung Seite 30

Kopfbild: Auf diesem Floß


aus drei Sampas überquerte
Wiese mit seiner Begleiterin
den Fluß an der Grenze zwi-
schen Burma und Thailand.

Fotos: Marianne Thal

Rechts: Bis zuletzt war es


zweifelhaft, ob es sich bei
den Kameraden auf diesem
Lastauto um Rebellen oder
richtige Soldaten handelte.
3000 DM für
Seebohms Lächeln Blick in die Zukunft
Der Chefredakteur der illustrierten Zeitung Die Lioyd-Motorenwerke haben in einer sondern an die Industrie, die uns mit Prü-
DER STERN, Henri Nannen, wurde unlängst Verlautbarung an die Presse scharf gegen fungsangst-Autos verschonen sollte. Damals
zu DM 3000.- Geldstrafe wegen Beleidigung den alten Führerschein 4 Stellung genommen. allerdings vermißten wir sehr den Appell
verurteilt. Und zwar war im November 1955 Nachdem die Prüfungsbestimmungen für alle irgendeines prominenten Kleinwagen-Werks
in einer Reportage des STERN über Unfälle Klassen so verschärft worden seien, sei es an seine Konkurrenten, und wir können uns
doch ein Unding, daß Leute ohne jede Auto- nicht erinnern, daß man industrie-offiziell
an Bahnübergängen neben der Zeichnung
mobil-Fahrpraxis mit dem alten Führerschein dieses heiße Eisen angefaßt hätte. Im
eines Omnibusunglückes und der Schlagzeile (Stichtag 1. 12. 54) Kleinwagen bis 250 ccm Gegenteil: Während die meisten Hersteller
„Das ist. fahrlässige Tötung, Herr Dr. See- steuern dürften. von Fahrzeugen unter 250 ccm sich bemüh-
'bohm!“ ein Foto veröffentlicht worden, auf Und weiter sagt man: ten, vom leichten Kabinenfahrzeug auszu-
dem der Minister lächelte. Der Beleidigungs- Die bestehende Regelung wirft noch eine gehen und durch sorgfältig ausgearbeitete
prozeß dauerte zweieinhalb Jahre und führte weitere Frage auf, die mit dem Problem der Leistungscharakteristik ihrer Triebwerke zu
nun zur Verurteilung. Aber keineswegs, weil allgemeinen Verkehrssicherheit eng verknüpft günstigen kg/PS-Werten zu kommen, blieb
man Seebohm fahrlässige Tötung nachgesagt ist. Sie veranlaßt manchen unter falscher uns auch ein echtes Prüfungsangst-Auto nicht
hatte, sondern nur des Lächelns wegen. Die Prüfungsangst leidenden Kleinwagenkäufer, erspart (das wir ja dann auch so nannten):
sich für ein „untermotorisiertes” Fahrzeug zu Der Lloyd LP 250 (siehe Heft 18/56).
Begründung des Urteils ist interessant, und
wir möchten ohne Kommentar auszugsweise entscheiden, das auf Grund der Hubraumbe- Es ist erfreulich, daß man bei Lloyd in-
schränkung auf 250 ccm zwar eine Spitzen- zwischen eingesehen hat, daß man auf dem
übernehmen, was Henri Nannen im STERN
geschwindigkeit von 80-90 km/st zu erreichen Holzweg war. Es mutet jedoch seltsam an,
dazu schreibt:
vermag, dessen mangelhafte Beschleunigung daß nun das gleiche Werk sich zu Wört mel-
„Wie das Landgericht Hamburg sagt, sind die
zahlreichen Unfälle an unbeschrankten Bahnüber-
gängen gerichtsbekannt, und der Angeklagte
durfte durchaus die Frage des Verschuldens der
verantwortlichen Behörde aufwerfen.
. ist der vom ‚Angeklagten gegen den Mi-
nister erhobene Vorwurf der Unfähigkeit nicht
rechtswidrig, da er in Wahrnehmung berechtigter
Interessen erhoben wurde...
. ist aus den gleichen Gründen die Be-
hauptung des Angeklagten nicht strafbar, der
Minister habe sich pflichtwidrig verhalten, indem
er sich nicht genügend für die Beseitigung der
Unglücksursachen eingesetzt habe.
Nun ist damit durchaus nicht gesagt, daß die Diese Fahrzeuge werden heute noch gebaut und sind mit
Richter sich diese Vorwürfe gegen den Minister dem alten Führerschein 4 zu fahren: BMW Isetta 250 ccm,
12 PS, Kg eg 250 ccm, 14 PS, Messerschmitt 200
etwa zu eigen gemacht hätten. O nein, man sah ccm, 10 und Zündapp Janus 250 ccm, 14 PS.
es eben nur als ‚nicht rechtserheblich‘ an, die
moralische, juristische und politische Schuld am
Tode von nun fast achttausend Opfern der un-
beschrankten Bahnübergänge zu klären.
Inzwischen wird der Leser fragen, worauf sich
denn das Urteil über 3000.- DM Geldstrafe stütze.
Das Urteil sagt es mit diesen Worten: ‚Hier-
durch (durch das Foto mit dem Lächeln) gewinnt
der unbefangene Leser den Eindruck: Trotz der
schrecklichen Unfälle lacht der Minister noch, er
geht lächelnd und oberflächlich darüber hinweg!
Hierin ist: aber eine schwere Ehrverletzung des
Ministers zu sehen. Er erscheint damit in den
Augen anderer als ein oberflächlicher, gewissen-
loser Mensch ... . Im vorliegenden Fall war es und Bergsteigefähigkeit es aber zu einem det, nachdem sich längst auch beim Publikum
zur Interessenwahrung nicht erforderlich, dem gefährlichen Hindernis im schnellen Fluß des die Tendenz zum stärkeren Fahrzeug - trotz
Minister noch persönlich einen schweren ‚Cha- modernen Verkehrs werden läßt. Die Ent- Führerschein — durchgesetzt hat. Ganz abge-
rakterfehler‘ vorzuwerfen, nämlich sich lächelnd scheidung dieser Käufer für ein stärkeres sehen davon, daß etwa 60%/s der von Lloyd
über alle schrecklichen Folgen der Unfälle an Fahrzeug, das eine höhere Verkehrssicherheit gebauten Wagen sehr schwache Zweitakter
Bahnübergängen hinwegzusetzen, als mache ihm
das nichts aus.‘
bietet, sollte nicht länger durch eine längst waren, die immerhin zum größten Teil noch
überholte Vorschrift beeinflußt werden. unsere Straßen bevölkern und noch auf Jahre
Das war alles, was von der Anklage übrig-
blieb. Ein mageres Ergebnis auch für Herrn Die Behörden beweisen oft genug, wie bevölkern werden, denn’ ihre Lebensdauer
Dr. Seebohm, das mit einem halben Zentner schnell neue Regelungen zur Überraschung ist ja groß. So wenig wir je untermotorisier-
Akten in drei Verhandlungen vor sieben Richtern der Betroffenen in Kraft gesetzt werden und ten Fahrzeugen das Wort redeten: die Fahr-
zu tever bezahlt wurde - wenn es nicht dazu befolgt werden müssen. Es wäre bedauerlich, leistung der nach modernen Grundstäzen
herhalten sollte, so zu tun, als seien die Vor- wenn die wirklich aktuelle Frage einer Neu- konstruierten Fahrzeuge bis 250 ccm über-
würfe des Stern nun allesamt widerlegt. trifft die seinerzeitigen 250er, 300er und 400er
regelung der Bestimmung über den alten
Aber das ist nicht wahr! In den zweieinhalb Führerschein 4 dabei eine Ausnahme bliebe. Lloyds beträchtlich, und die Argumente, die
Jahren, die dieser Prozeß dauerte, während Herr Lloyd heute zum Nachteil mancher Kon-
Seebohm weiterhin lächelnd Brücken einweihte, Wir haben schon seit Jahr und Tag auf kurrenzfahrzeuge ins Feld führen will, tref-
Woahlreden hielt. und verkehrspolitische Wechsel die Hypothek verwiesen, die der alte Führer- fen diese weniger als die frühere eigene
auf die Zukunft ausstellte, starben an den un- schein 4 für die Kleinwagenentwicklung in Produktion! Es ist gewiß nett und schön,
beschrankten Bahnübergängen weitere 216 Men-
Deutschland bedeutet. Unser ‚Appell richtete _ wenn die Blicke von Industriewerken stets-in
schen. Und Herr Seebohm hat immer noch nichts
getan. Wozu, so frage ich, haben wir eine Demo- sich allerdings nicht an den Bundesverkehrs- die Zukunft gerichtet sind. Aber man hat
kratie, wenn es uns nicht gelingen sollte, einen minister, der schließlich nicht mit einem schließlich auch eine Vergangenheit, und die
solchen Minister zum wohlverdienten Rücktritt Federstrich die einmal erworbenen Rechte ist bei Lloyd noch nicht alt genug, um ver-
zu veranlassen?“ von Führerscheinbesitzern annullieren kann, gessen zu sein. Si

20 Heft 9/1958
Studienkommissar gefällig? "Man erzählt sich ...
Eine eventuelle Übereinstimmung der hier schale, Aufwandsentschädigung und Risikozuschläge.
geschilderten Ereignisse, Vorfälle und Zustände Erfolg E rtvhge keine Studienreise ohne Ergebnis! „Chrysler bringt einen deutschen Kleinwa-
mit wahren Ereignissen, Vorfällen und Zuständen Zuschriften unter Beifügung eines Zwanzigmarkschei- gen auf den amerikanischen Markt, um der
wäre rein zufällig. nes an die FAZ unter Kennwort „Fettnäpfchen”.
Konkurrenz von Ford und General Motors mit
Leute, ich habe einen neuen Beruf für mich Der wichtigste Passus in dieser Anzeige ihren kleinen europäischen Modellen begeg-
entdeckt: Studienkommissar! scheint mir der Hinweis auf den garantierten “ nen zu können.”
Schon immer sagte meine Frau zu mir: Erfolg zu sein. Die Leute, die mir die Reisen Vielleicht. Möglich ist aber auch, daß
„Götz“, sagte sie, „du mußt einen neuen Be- zu bezahlen haben — Stadtkämmerer, Land- Chrysler selbst einen Kleinwagen baut. So
ruf ergreifen! Die Artikelschreiberei ist auf ratsamtskassierer, _Länderfinanzministerial- verhandelte man mit der Firma Willys, die
die Dauer kein Geschäft. Immer der Kampf beamte,. Bundesfinanzminister — wollen ja den Personenwagenbau inzwischen aufgab,
ums Zeilenhonorar — da kann die Familie etwas sehen für ihr sauer verdientes Geld. wegen Übernahme der noch vorhandenen
nicht von satt werden!“ Aber da habe ich eigentlich gar keine Be- Preßwerkzeuge und Vorrichtungen für deren
Lange habe ich überlegt, was da zu tun denken. Denn das kann man aus 83 von mir bis 1952 gebauten Aero (274 cm Radstand,
sei. Und dann kam mir ein Einfall, den ich gesammelten Studienkommissionsberichten Außenmoße und Leistung etwa wie Opel
wohl trotz der mir angeborenen Bescheiden- entnehmen: Die Verhältnisse dort drüben Kapitän).
heit als genial bezeichnen darf: Ich werde (Florida, Molukken, Abbazia, Neuseeland,
Studienkommissar! Polarstützpunkt Thule, Salzburg, Hawaii — „Triumph bringt zum nächsten Londoner
Der zündende Funke sprang mir neulich ganz egal) sind allemal .... und jetzt zitiere Salon zwei völlig neue Sport-Modelle.“
aus der Tageszeitung entgegen, in der fol- ich: „sind allerdings so anders gelagert, daß Stimmt. Es ist ein 1000 ccm-Gran Turismo-
gende Meldung stand: man sie nicht auf unsere deutschen Verhält- Wagen in Vorbereitung, der aus dem 4 Zylin-
nisse übertragen kann. Wir müssen dem der Standard Ten-Motor (63X76 mm) 50 PS
Stadtrat Semmelbrösel aus Amerika zurück!
Problem schon mit eigenen, spezifisch deut- herausholt und 150 km/st erreichen soll.
, Nach vierwöchigem Studienaufenthalt in den Ver- schen Methoden zu Leibe rücken.“
einigten Staaten ist gestern Stadtrat Sebaldus Semmel- Außerdem wird in London das Debut des
brösel wieder in unsere Heimatstadt zurückgekehrt. Bei Sie werden sagen: Wenn man das schon TR4 erfolgen.
einem Frühschoppen anläßlich einer ersten Pressekonfe-
renz gab er bekannt, daß er im „Lande der unbegrenz- vorher genau weiß, warum reist man dann
ten Möglichkeiten“, wie er Amerika treffend charakteri- überhaupt hin und verpulvert die Tausend- „MG beabsichtigt, einen großen Touren-
sierte, hochinteressante Einblicke in die dortigen Ver-
kehrsverhältnisse gewonnen habe, Auch drüben kenne markscheine®? Das habe ich mir jahrelang sportwagen auf den Markt zu bringen.”
man, so führte Semmelbrösel aus, das Parkplatzproblem auch gesagt. Aber jetzt, wo ich selbst ins
und die ihm besonders am Herzen liegende Frage des
Geschäft steigen will, muß ich natürlich an-
Stimmt nicht. Dagegen scheint jetzt festzu-
Nummernsystems für die Autokennzeichen. Indes, Ame-
rika sei eben ein wohlhabendes Land, und die dortigen ders denken. stehen, daß die seinerzeitigen Le Mans-Proto-
Methoden könnten nicht auf die deutschen Verhältnisse typen mit Doppelnockenwellen-Motor in Serie
übertragen werden. Nähere Einzelheiten wolle er auf Ein paar Stichworte fürs Bankett -— ich gehen. Es handelt sich um einen 1600 ccm-
einem bescheidenen Bankett bekanntgeben, das er dem-
nächst im großen Spiegelsaal des Schloßhotels Belve- meine: für meine Berichterstattung nach Rück- Vierzylinder-Motor im MGA-Chassis.
dere zu veranstalten gedenke. kehr — habe ich schon zu einer Kartei zusam-
mengestellt. Da steht zum Beispiel unter „Geheime Testversuche auf Straßen der
Ei der Daus, dachte ich, da ist der liebe
‚USA‘: „Land der unbegrenzten Möglichkei- Ostschweiz“. „Mercedes erprobt neue Wagen.“
Semmelbrösel also vier Wochen durch Ame-
ten. Schwimmt in Geld. Kann sich alles leisten. („Westd. Allg. Ztg.“ vom 5. 4. 1958.)
rika kutschiert, um das Autokennzeichen-
Deshalb auf deutsche Verhältnisse nicht über-
system zu studieren! Und da fiel es mir ein: Ganz gewiß. Fotos von diesen natürlich weit-
tragbar.” Unter ‚Australien‘ habe ich notiert:
War nicht eben der Bürgermeister unserer gehend getarnten Prototypen erschienen in
„Sehr dünn besiedelt. Teilweise noch nicht
Landeshauptstadt an der Spitze einer Studien- verschiedenen ausländischen Zeitschriften,
zivilisiert. Motorisierung regional geballt.
kommission in Melbourne (Australien) gewe- nachdem eine Testkolonne von 3 Werkswagen
Deshalb auf deutsche Verhältnisse nicht über-
sen, um die dortigen Straßenbaumethoden zu ausgerechnet in eine von einem Schweizer
tragbar.“ Und so weiter. Für den Schlußsatz
studieren? Hatte nicht kürzlich unser Landrat £ Automobil-Club im Engadin durchgeführte
habe ich mir einen Gummistempel angeschafft.
mit einer Studienkommission eine Studienreise Fachjournalisten-Tagung zum Thema Schnee-
durch Indien unternommen, um sich über die Sie sehen, es kann mir gar nichts passieren. reifen geriet. Daimler-Benz-Kommentar: „Es
indischen Versuche zur Lösung des Problems Wenn ich in Paris die Verkehrsregelung stu- wird noch lange dauern, bis ein neuer Mer-
der Verkehrssünder-Erfassung zu informieren? diere, werde ich nachher sagen: „Die franzö- cedes da ist.”
Und war nicht neulich der komplette Stadtrat sische Mentalität ist anders als die deutsche.
unserer Nachbargemeinde in Kalifornien ge- Deshalb können wir die flotte Tätigkeit der „Der neue Kapitän wird dem Vauxhall-
wesen, wo er als Studienkommission für Flics von unseren Polizeibeamten nicht erwar- Cresta sehr ähnlich sehen.”
Nebelscheinwerferfragen fünf Wochen lang ten.“ Straßenbau werde ich geschickterweise
in USA studieren; denn um das dort Studierte Stimmt. Die in Portugal herumfahrenden
das kalifornische Nebelscheinwerfersystem
bei uns nachzuahmen, werden wir nie Geld Prototypen, die natürlich ebenfalls sehr
studiert hatte? Ja, manchmal waren drei Po-
genug haben (beziehungsweise auszugeben camoufliert sein können, ähneln dem Cresta
lizeipräsidenten zu gleicher Zeit unterwegs
gewesen und hatten fremde Länder studiert — bereit sein — denn wir haben’s natürlich pro- zum Verwechseln.
wo sie doch eigentlich hätten zu Hause blei- zentval genausol), Schneeräumprobleme
werde ich in Hinterindien studieren (Reise- „Nach der Übernahme der Auto Union durch
ben müssen, um auf den regionalen, über-
regionalen, ländlichen, städtischen und staat- dauer: 8 Wochen, da unerwarteterweise in die Daimler-Benz sollen künftig die DKW-
den Monsun geratend), die Frage des asym- Wagen einen - allerdings etwas kleineren —
lichen Geschwindigkeitsbegrenzungstagungen
Meinung und Stimme abzugeben. metrischen Abblendlichts auf Neufundland. Mercedes-Stern erhalten.“ ;
Und da kam es mir: Götz, das ist deine Hauptsache: immer möglichst lange unter- Stimmt nicht. Ebensowenig das inDüsseldorf
Chance — die Chance deines Lebens! Morgen wegs sein und möglichst weit weg — das hebt kursierende Gerücht, der 190 SL erhalte einen
also werde ich in der Frankfurter Allgemeinen mein Ansehen und macht mich bedeutend! Zweitaktmotor.
folgende Annonce aufgeben: Hornbrille (mit Fensterglas, da dummerweise ”

normalsichtig) ist schon bereitgelegt, denn das „Die Russen beabsichtigen, 1959 in den euro-
Mittvierziger, durch seine regelmäßigen Gänge zu
Wohnungsämtern, Verkehrsgerichten und Finanzämtern ist wichtig fürs Pressefoto „Die Studienkom- päischen Grand Prix-Sport mit einem 2,5 Liter-
durchaus behördengewandt, sucht feste Anstellung als mission wird vom Öberbürgermeister von Rennwagen einzugreifen, der über eine Höchst-
Studienkommissar. Papeete auf Tahiti empfangen”. Und zwei geschwindigkeit von 320 km/st verfüge.”
Aufgabenkreis: Studium aller Verkehrsfragen jenseits Dutzend Silberrahmen mit meinem Konterfei Durchaus möglich. Wir halten jedoch ihre
unserer Grenzen, auch und besonders in Übersee. Bin habe ich auch schon besorgt — zur huldvollen Chancen zumindest in der Anfangszeit für so
auch bereit, größeren Studienkommissionen als Leiter
vorzustehen. Sezialität: Studienreisen nach USA (mit Überreichung an die in fremden Landen je- gut wie nicht vorhanden, da zu diesem bis ins
Ausnahme der klimatisch ungünstigen Mittelwestgebiete). weils zu Ehrenden. Sie sehen, ich habe für Extrem verfeinerten Maschinensport mehr als
Mindestdaver der jeweiligen Studienreisen 4 Wochen.
Mäßige Tagessätze, Kilometergelder, Reisekostenpau- alles vorgesorgt. Götz Weihmann nur ein schneller Wagen gehört.

Heft 9/1958 24
Orientierungsfahrt
nach Norden

Oben: die Flüsse Schwedens führen durch un-


berührtes Waldgebiet, Niveauunterschiede wer-
den durch Stromschnellen ausgeglichen, vor
Barrieren aus Urgestein stauen sich fjordartige
Seen auf. Weiter im Norden des Landes gibt
es aber statt Brücken nur noch Fähren. — Links:
Kopenhagen ist ohne das Meer nicht denkbar.
Die Schiffe legen hier mitten im Stadtzentrum
an. Die Renaissancefassaden haben holländi-
sche Baumeister errichtet. ;
Foto: Hasobild, Winkler

Das Wahrzeichen Kopenhagens steht jedoch


draußen vor dem Hafen: die Meerfrau auf
der SrnAklipne sieht auf den Sund hinaus
und wartet au die heimkehrenden Schiffe.
Foto: Schneiders
W. die ausgetretenen Pfade des Reiseverkehrs kennt und die jedoch noch ein wenig im Linksfahren üben wollen und Oslo das
Sehnsucht nach dem Süden stillte, den zieht es in die unberührten Wäl- nächste Reiseziel ist, müssen wir auf diesen an sich sehr lohnende
der des Nordens, die sich ihre Ursprünglichkeit bis auf den heutigen Fahrt verzichten.
Tag erhalten haben. Bei Swinesund überschreiten wir die norwegische Grenze, und ab
Schon auf dem Fährschiff spürt man ein wenig von der Eigenart hier wird wieder rechts gefahren. Nach einer Stunde nähern wir uns
der nordischen Länder, deren ausgezeichnete Küche selbst Lucullus in dem weiten Oslofjord, an dessen innerem Ende Norwegens Haupt-
Entzücken versetzt hätte. Hier begegnen wir zum ersten Male dem stadt liegt. Wer nach Oslo kommt, muß auf dem Holmenkollen ge-
weltberühmten „Smerbrad” (dänisch) oder „Smörgasbrod”“ (schwe- wesen sein. Nicht wegen der Sprungschanze, sondern wegen des
disch) mit Hummer, Lachs, Garnelen, Geflügel, Braten, Wurst, Eiern, weiten Blickes von ihrem Turm über die Halbmillionenstadt und den
Käse, Salaten, warmen Beigaben, Brot, Aquavit. Statt „Prosit“ sagt der Fiord, dessen graugrünes Wasser sich am Horizont verliert. Oslo ist
Nordländer „Skal“. Das bedeutet Gesundheit, Freundschaft, langes seit altersher mit der Seefahrt verbunden. Viel gibt es da zu sehen:
Leben und Glück. Dieses Wort ist die Aneinanderreihung der Anfangs- das Polarschiff „Fram“, mit dem Nansen und Amundsen in das Eis der
buchstaben dieser vier Wünsche: s (undhet), k (erlek), a (rugar) und Pole vorstießen, und das Floß „Kon-Tiki“, das 1947 den norwegischen
I (ykke). Man muß sich das merken. Denn überull im Norden trinkt man Ethnologen Heyerdahl in 97tägiger Fahrt von Peru nach Tahiti trug.
sich auf diese Weise zu. Bei Oskar Davidsen in Kopenhagen, der durch (Damit wollte er beweisen, daß die Südseeinseln nicht von Asien, son-
seine 1,25 m lange Smörbrod-Karte berühmt wurde, in den Bars der dern von Südamerika aus besiedelt wurden.) Auch die drei tausend-
„rollenden Hotels“, die auf dem Schienenstrang durch ganz Schweden jährigen Wikingerschiffe lohnen eine Stippvisite. :
bis hinauf zum Polarkreis brausen, und auch in der alten „Gyllene Am nächsten Tage geht es ostwärts, der aufgehenden Sonne ent-
Uttern“ (Goldene Otter), jenem bekannten Rasthaus an der alten Heer- gegen. Der Grenzwechsel bei Hän bringt kaum einen Aufenthalt, und
straße bei Gränna in Südschweden. über Karlstad am Vännernsee und Orebro gelangt man relativ schnell
Über eines sollte man sich schon bei der Überfahrt im klaren sein: nach Stockholm. Dabei durchfährt man die südlichen Ausläufer des
Trunkenheit am Steuer wird in allen nordischen Ländern schwer be- Värmlandes, die Heimat der schwedischen Schriftstellerin Selma Lager-
straft. In Norwegen genügt sogar schon ein Glas Bier oder ein kleiner löf. Diese Landschaft mit ihrem ständigen Wechsel von Seen, Wiesen
Whisky, um von der Polizei als „unter Alkohol stehend“ betrachtet zu und Wäldern ist nicht nur hübsch, sondern auch abwechslungsreich.
werden. Übrigens ist hier auch das Rauchen für den Fahrzeuglenker Nach zehnstündiger Fahrt taucht in der Ferne der Mälarsee auf, an
verboten. dessen Ostausgang die Wikinger um das Jahr 1187 die Niederlassung
Nach 2% Stunden taucht in der Ferne über dem Wasser die Küste ‚Stockholm gründeten. Diese Stadt nannte man die „Königin des Mälar-
Dänemarks auf. Die Formalitäten werden auf dem Schiff erledigt. sees“. Manche sprechen auch vom „Venedig des Nordens“. Damit
Unser erstes Ziel ist Kopenhagen. Die großen Reisestraßen sind in haben sie gar nicht so unrecht; die vielen Brücken, Kanäle und Boote
allen drei Ländern gut. Nur in Norwegen lassen sie etwas zu wünschen haben in der Tat etwas von Venedig.
übrig, noch mehr die Nebenstraßen. Sie sind oft holprig und steinig. Das Stadthaus in Stockholm ist eines der schönsten öffentlichen
Aber sonst kann man getrost auf das Gaspedal treten, zumal Ge- Gebäude, die in den letzten Jahren in Europa errichtet wurden. In ihm
schwindigkeitsbeschränkungen rechtzeitig angekündigt werden. In den sind die Stilelemente der schwedischen Schloßarchitektur mit klassi-
Städten ist der Verkehr vorbildlich geregelt. Auf die Radfahrer - jeder schen Motiven und orientalischen Einflüssen zu einer geschlossenen
zweite radelt ja in Kopenhagen — muß man achtgeben. In Schweden Harmonie vereinigt. Der „Goldene Salon“ und der „Blaue Saal“ sind
muß man sich jedoch auf den Linksverkehr umstellen. Das macht sehenswert. Auch das Nordische Museum mit seinen Schätzen aus
weniger Schwierigkeiten, als man zunächst annimmt. Schwedens Vergargenheit lohnt sich. Dasselbe gilt für den Zoo
Die Straße nach Kopenhagen führt an vielen Einzeldörfern und Skansen mit seinen großen Tiergehegen. Wer sich amüsieren will, der
kleinen Ortschaften vorbei, die 150 km vergehen schneller, als man suche die vielen kleinen „Tivolis“ gleich daneben auf.
glaubt. Breite Straßen, Kanäle und altehrwürdige Bürgerhäuser sind Das nahegelegene Drottingholm, das Versailles des schwedischen
der erste Eindruck. Kopenhagen ist eine Großstadt mit mehr als einer Königs, Gripsholm und Saljöbaden mit seinem Blick auf die Schären,
Million Einwohner. Das Rathaus mit seinem 100 m hohen Turm, in sollte man auch gesehen haben. Die fast eine Million Einwohner
dessen Innern Jens Ohlsens astronomische Weltuhr schlägt; die Börse zählende Hauptstadt Schwedens macht mit ihren modernen Wohn-
mit dem Drachenturm - die älteste der Welt -; das Nationalmuseum, hochhäusern, zentralen Einkaufsstätten und großzügig angelegten
in dem der 3000 Jahre alte Sonnenwagen von Trundholm und die Parkplätzen beinahe einen amerikanischen Eindruck.
Reste des ältesten Wikingerschiffes stehen, und die Glyptothek, die Den verlockenden SAS-Mitternachtssonnenflug müssen wir uns ver-
vollständigste Sammlung französischer Skulpturen außerhalb Frank- sagen. Denn wir wollen schon wieder über die tadellosen Straßen
reichs, sind die Hauptsehenswürdigkeiten. König Christian IV. (1588 nach Süden. In Gränna am Vätternsee gibt es noch eine. kurze Rast
bis 1648) berief holländische Baumeister an seinen Hof und machte in der „Gylienen Uttern“, und am Abend sind wir schon wieder in
Kopenhagen zu einer Renaissancestadt, auf deren Markt Fischweiber Helsingborg.
schlanke, glitzernde Aale feilhalten. Man sollte die Stadt aber nicht Fürs nächste Jahr haben wir uns vorgenommen, bis zu den Seen
verlassen, ohne auch einmal durch den Vergnügungspark „Tivoli” zu und Wäldern in Nordschweden und den Fiorden Norwegens vorzu-
bummeln, den der dänische König Christian mit folgenden Worten stoßen. Das sind zwar ab Stockholm nochmals tausend Kilometer —
einweihte: „Wenn das Volk sich amüsieren kann, politisiert es nicht.“ aber man wird's jedenfalls versuchen. Smelror an der Eismeerküste
Weiter geht es nordwärts. Hinauf nach Helsingör mit dem Hamlet- bleibt jedoch unerreichbar. Denn bis dort hinauf sind es dann noch
Schloß Kronberg. Zurück bleiben die Königsschlösser Fredensborg und einmal 1400 Kilometer. Und dazu braucht man alles in allem fünf bis
Frederiksborg. Vor uns liegt der Sund, der Dänemark von Schweden sechs Wochen Zeit. Edmund Mädel
trennt. In 25 Minuten erreicht die Fähre die
schwedische Küste, die auf den ersten Blick
einen wohlhabenden Eindruck macht. Die
Benzinpreise und Übernachtungskosten lassen
sich nicht auf einen Nenner bringen. Obwohl
die Verpflegungs- und Übernachtungskosten
etwas höher als bei uns sind, bezahlt man für
Benzin und Ol weniger als in Deutschland.
Während der Hauptsaison, die hier vom Juni
bis zum August gerechnet wird, liegen die
Hotelpreise noch um 15 bis 20°/o höher. Trotz-
dem sollte man sich zur Hauptreisezeit recht-
zeitig um ein Quartier bemühen.
Ab Helsingborg geht es im Linksverkehr
nach Göteborg. Von hier aus besteht die
Möglichkeit, mit einem Schiff in etwa 3 Tagen
die 560 km lange Strecke durch den Göta-
kanal bis Stockholm zu fahren. Da wir uns
An der schwedischen Westküste bleibt zwischen den vom
Wasser glattgewaschenen Rundbuckeln immer noch ge-
aug Platz für Fischereisiedlungen übrig. Die buntbemal-
ten Häuschen kontrastieren eigenartig zu den schwarz-
verwitterten Bootshäusern davor. Foto: Aeronautic
Ein neuer 1,5 Liter-Rennsportwagen:


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S
Art

DS:
AhDe

N) Autocar)

Fotos: Wilkins (4), Archiv. Zeichnung:


By courtesy of THE AUTOCAR, London

Man mag den Briten vorwerfen, was im- seinen „Godiva“-Motor wären Chapman und von 10:1 und 7250 U/min, doch — wohlge-
mer man will, eines wird sicherlich niemand seine Lotusse (vielleicht sollte man „Loti” sa- merkt — mit 100 Oktan Brennstoff. Dieses
abstreiten: das meisterhafte Improvisieren gen?) nie das geworden, was sie heute sind, Triebwerk hat sich bereits in der vergangenen
gehört zu ihrem Nationalcharakter. Wäre und ohne Chapman wiederum würde der Saison seine internationalen Sporen verdient
dem nicht so, würde man heute das Wort „Godiva“ mit einiger Sicherheit auch heute und landete unter Stirling Moss in einem Coo-
„Lotus“ höchstens als falsche Schreibweise noch ein ruhmloses Dasein als Triebwerk per in Argentinien 1958 seinen ersten großen
des Namens der indischen Seerose betrach- transportabler Löschpumpen führen. Coup in einem Formel 1-Wagen.
ten, von der es in Knaurs populärem Lexikon Soweit die Historie: sie soll lediglich als Um diesen Motor hat nun Colin Chapman
heißt, sie sei ein buddhistisches Symbol der „Hintergrund“ für den Lotus „15“ dienen, einen Rennsportwagen konstruiert, der in klei-
Schönheit. dem wir uns nunmehr ohne weiteren Verzug ner Serie gebaut wird und entweder komplett
Colin Chapman, der junge Londoner „Zau- zuwenden wollen. Doch halt — noch eins zum oder als „Baukasten“ gehandelt wird. Die
berer“, Industrieberater, Rennfahrer beacht- besseren Verständnis für alle, denen die Zu- Preise liegen bei £ 2885.- und £ 2395.- ab
licher Klasse, Konstrukteur und Fabrikant in sammenhänge seiner Vorgeschichte ganz un- Werk, ohne die für die Briten so leidige Pur-
einer Person, hat offensichtlich außer dieser bekannt waren. Das Triebwerk des neuen chase Tax (Kaufsteuer). Es ist außerdem ge-
nützlichen Nationaltugend noch manches an- Lotus 15 Rennsportwagens ist bereits eine plant, den Wagen wahlweise mit einem auf
dere mit in die Wiege bekommen. Tochter des Pumpenmotors. Aus der ursprüng- 2,2 Liter Hubraum vergrößerten Triebwerk
Doch das alles macht noch keinen Lotus. lichen Version entstand der Typ FWA, ein auszustatten, dessen Leistung bei ca. 175-180
Auch der Zufall hat sein Achtelchen mitge- 1,1 Liter mit einer Leistung von 83 PS bei 6800 PS liegen soll.
spielt. Das tat er — der Zufall nämlich — U/min und einem Einbaugewicht von 95 kg. Die Stärke Chapmans bestand seit eh und
vor nunmehr acht Jahren, als er Chapman auf Der nächste Schritt war eine Vergrößerung je in seiner Kunst, leicht zu bauen. Trotz sei-
der Londoner Motor Show zum Stand der des Hubraumes auf 1,5 Liter. Das ist der FWB, ner durchaus voluminösen Karosserie und
Motorenfabrik Coventry Climax führte. Zwi- der 98 kg wiegt und bei 6000 U/min eine Lei- vollen Ausrüstung macht der Lotus 15 mit
schen den schweren Dieselmotoren, für die stung von 102 PS aufweist. Mit der Einführung einem Trockengewicht von nur 444,5 kg von
dieses Werk bekannt ist, fand der junge Kon- der Formel 2 zog Freund Harry die Zeich- dieser Regel keine Ausnahme. Sein Chassis
strukteur und Sportsmann dort jenes inzwi- nungen eines Doppelnockenwellen-Kopfes aus besteht aus einem Gitter-Rahmen, der erheb-
schen legendär gewordene Feuerspritzen- seinem Schreibtisch, den er für einen Formel-1 lich „tiefer“ ist als der seines Vorgängers und
Triebwerk mit der technischen Auslegung eines Achtzylinder V-Motor entwickelt hatte. An für den Stahlrohre runden und quadratischen
veritablen Rennmotors. Dort lernte er auch diesen Kopf baute er sozusagen untenherum Querschnitts von 19 und 25 mm Durchmesser
den Schöpfer dieses Motors, Harry Mundy, einen neuen Motor mit Trockensumpfschmie- und Wandstärken von 2 mm und darunter
kennen, und es gelang ihm, die Climax-Leute rung. Einen Sportmotor reinsten Wassers. Er verwandt werden. Die Bodenwanne und der
für seine Pläne zu gewinnen. wurde mit 120 kg natürlich etwas schwerer als Tunnel der Kardanwelle sind zur Versteifung
Das war der Beginn. Was daraus wurde, die speziell auf geringes Gewicht konzipier- mit herangezogen. Sie bestehen aus Leicht-
ist inzwischen Motorsportgeschichte gewor- ten FW-Triebwerke, der FPF leistete aber auf metall und sind mit den Gitter-Rahmen durch
den. Die Geschichte eines kleinen Werkes, Anhieb auch mehr als 130 PS und bringt es in Nietung verbunden. Um eine möglichst
dessen Erzeugnisse sich in der Welt einen seiner gegenwärtigen Standard-Version auf niedrige Karosserie mit geringem Stirnwider-
großen Namen machten. Ohne Mundy und 142 Pferde bei einem Verdichtungsverhältnis stand zu erhalten, wurde der Motor um 60°

Gesamthöhe und damit auch Frontfläche des Lotus 15 sind durch größere Schräglage Die Frontscheibe ist dachförmig über den Fahrersitz hinübergezogen, so daß nur
des Motors und Fahrersitzes noch weiter vermindert worden. Die aerodynamische gerade der Kopf noch freibleibt. Für Rennen erhält der Passagiersitz
i ‚ebenfalls
Ausführung des kleinen Sportwagens ist ganz ausgezeichnet. eine abnehmbare elastische Verkleidung.
nach rechts geneigt eingebaut. Das Triebwerk
steht ferner um 7,5° schräg zur Fahrzeug-
Längsachse, wobei, von oben gesehen, das
vordere Kurbelwellen-Ende links und die
Kupplungs-Mittellinie rechts der Längsachse
liegen. Die Kraftübertragung erfolgt durch
eine trockene Doppelscheiben-Kupplung von
184 mm Durchmesser und eine kurze Kardan-
welle mit zwei Gelenken auf das mit dem
Sperrdifferential vereinigte Fünfgang- Ge-
triebe. Dieses, wiederum eine Mundy-Kon-
struktion, ist eigens für die Formel-Rennwagen
von Lotus entworfen. Es ist eine Art Ziehkeil-
Getriebe, das über eine Ratschen-Schaltung
bedient wird. Lediglich der erste und der
Rückwärts-Gang werden durch Schubräder
geschaltet. Die Räderpaare der vier Fahr-
gänge befinden sich in ständigem Eingriff.
Der obere Rädersatz ist mit seiner Welle fest
verbunden, der untere läuft frei. Jedes seiner
Räder läßt sich durch eine mit Nuten ver-
sehene Schiebemuffe mit seiner Welle ver-
riegeln. Da es sich um eine Ratschenschaltung
handelt, ist keine Schaltkulisse erforderlich. Der 1020 ccm Coventry-Climax-Motor als Pumpenaggregat in seiner ursprünglichen Form. Der runde Behälter hinter
Wird der Schalthebel nach vorn gedrückt, dem Armaturenbrett ist der Wasserkühler, der durch eine Rohrleitung mit der Hauptpumpe verbunden ist.
schaltet sich der nächsthöhere Gang ein.
Heruntergeschaltet wird durch Zurückziehen stabilisator einen stabilen Dreiecksverband. Die Bremsen werden natürlich hydraulisch
des Hebels. Für den Rückwärtsgang ist ein Ebenso robust und doch leicht ist die Führung betätigt und — zum erstenmal bei einem Lotus
eigener Schalthebel vorgesehen, der vom der Hinterräder, für die Chapman die frei- - auch die Kupplung.
Fahrer mit dem linken Ellenbogen betätigt liegenden Triebwellen mit herangezogen hat. Die Karosserie gleicht im wesentlichen
werden kann. Ebenso wie der Motor hat auch Diese nehmen die Seitenkräfte auf, die Schub- der des Mark XI, bis auf die größeren Stabili-
das Getriebe Trockensumpfschmierung mit und Bremskraft werden auf eine schwach S- sierungsflossen und die noch flachere Motor-
eigenen Druck- und Lenzpumpen. Die ent- förmig gebogene Rohrstrebe geleitet, die haube. Die breite Windschutzscheibe ent-
sprechenden Olbehälter befinden sich im spricht den neuen FIA-Vorschriften. Sie ist
Heck des Wagens, wo auch der 86 Liter fas- Technische Daten sphärisch gewölbt und ‚bildet mit dem hohen
sende Leichtmetall-Brennstofftank und die Motor: Heck und den Seitenfenstern an den Klapp-
Batterie untergebracht sind. Eine elektrische Bohrung 81,2 mm, Hub 71,1 mm, Hubraum 1475 ccm, türen eine nach oben offene „Käseglocke“.
Verdichtungsverhältnis 10:1, Leistung 142 PS bei
S.U.-Pumpe fördert den Brennstoff zu den 7250 U/min, bestes Drehmoment 16 mkg bei 5600 Chapmans Aerodynamiker Mike Costin ist
beiden Doppelvergasern. Die Prototypen wa- U/min, Trockensumpfschmierung, Wasserkühlung es zweifellos gelungen, dem Lotus nicht nur
durch Pumpe. Fünfmal gelagerte Kurbelwelle, Dünn-
ren noch mit Weber-Vergasern von 40 mm schalenlager, zwei obenliegende Nockenwellen; ein ansprechendes, sondern aerodynamisch
Saugrohrquerschnitt versehen, für die Serie Ventile 66° zueinander Agneigt, 2 S.U.-Doppelver- auch recht zweckmäßiges Gewand zu ver-
gaser 40 mm 3 Typ HDU &.
ist der neue S.U.-Doppelvergaser HDU 6 passen. Wahlweise stehen für den Lotus 15
Getriebe:
vorgesehen. Die stark geneigte Lage des Fünfgang-Getriebe im gleichen Gehäuse mit ner Scheibenräder aus Leichtmetall oder Draht-
Motors bedingte stark gebogene Ansaug- differential. Wahlweise zehn verschiedene Achs- speichenräder mit Zentralverschluß zur Ver-
übersetzungen.
rohre. Die Folge hiervon war ein Verlust an Gesamtübersetzungen: 1. Gang 10,24, 2. Gang 7,20,
fügung. Erstere ergeben eine Gewichtsein-
Leistung, den man allerdings in Kürze durch 3. Gang 5,36, 4. Gang 4,44, 5. Gang 4,00 zu |]. sparung von rund 15 kg, gestatten aber, da
geeignete Mittel beheben zu können hofft. Fahrgestell: sie mit sechs Muttern befestigt sind, keinen
Weit vorgeschoben in der niedrigen Gitterrahmen. Einzelradfederung durch Federbeine raschen Radwechsel.
hinten und Lenker und Federstrebe vorn. Girling-
Schnauze des Wagens liegt der Kreuzstrom- Scheibenbremsen 252 mm &. Wahlweise Leicht- Am Ostermontag zeigte der Lotus 15 in
Kühler. Die Luft wird ihm durch einen Schacht metall- (Magnesium) oder Drahtspeichenräder mit
Zentralverschluß. Bereifung vorn 4.50X 15, hinten
Goodwood zum erstenmal, was in dieser
zugeführt und nach dem Durchtritt in einen 5.50 X 15. Zahnstangen-Lenkung. neuen Chapman-Schöpfung steckt. In der
keilförmigen breiten Ableitungsschacht ge- Allgemeine Maße: großen Sportwagenklasse (die Ausschreibung
führt, der im Wagenboden in ein Nieder- Radstand 2230 mm, Spurweite vorn/hinten 1190/1220, sah lediglich eine Unterteilung bis 1100 und
Länge über alles 3480 mm, Breite 1520 mm, Höhe
druckgebiet mündet. 610 mm, Bodenfreiheit 140 mm, Gewicht 444,5 kg über 1100 ccm vor) hielt sich Graham Hill
Die Federung des Lotus 15 ist eine typische (trocken). rundenlang ohne sichtliche Schwierigkeiten
Chapman-Lösung. Als Federelemente ‚dienen vor Whiteheads Dreiliter-Aston Martin DB3-S,
vorn und hinten Wickelfedern in der Form von unter den Sitzen gelenkig mit dem Rahmen einem von Bianchi gefahrenen neuen 250
Federbeinen, bei denen die eigentliche Feder verbunden ist. Testa Rossa und einem Lister-Jaguar und war
jeweils einen Teleskop - Stoßdämpfer um- Die Girling-Scheibenbremsen haben einen gerade dabei, sich den bekannt schnellen Ja-
schließt. Die Führung der Vorderräder über- Durchmesser von 252 mm. Ihr Reibbelag läßt guar „D* von Duncan Hamilton vorzuknöpfen,
nehmen Dreieckslenker (unten) mit außer- sich sekundenschnell auswechseln. Die Brems- als ihn ein Getriebedefekt zum Halten zwang.
gewöhnlich breiter Basis und kurze Streben scheiben der Vorderräder liegen an den Rad- Es hat den Anschein, als sei Chapman mit
(oben). Letztere bilden mit dem zwischen naben, die der Hinterräder beiderseits des dem Lotus 15 wiederum ein guter Wurf
Kühler und Motor verlegten Drehstab-Quer- Hypoid-Differentials am Getriebegehäuse. geglückt. William A. Singer

Das Getriebe ist in der Art eines Ziehkeilgetriebes ausgeführt und besitzt fünf in Die hinteren Scheibenbremsen liegen neben dem mit dem Differential verblockten
einer Ebene liegende Vorwärtsgänge. Der Rückwärtsgang wird durch einen (im Bild Getriebe, dessen Schaltgestänge hier gut sichtbar ist. Die „Seemannsbeine” bestehen
nicht sichtbaren) Zugknopf eingeschaltet. aus Stoßdämpfer-Schraubenfeder-Einheiten.
ig
Die Rallye der rauhen Ritter
Um die Gefühle, ja die Besessenheit zu Belgrad wegen Überschwemmungen auf erklomm, so forderte die Etappe nach Mazia
schildern, die jene internationale Brüderschaft kleine, kaum geschotterte Pfade umgeleitet den ganzen Mann und den ganzen Wagen.
der Renn- und Rallye-Enthusiasten beseelt, worden, während die normalen Touristen es Nur wer vom Start weg „alles, was drin war“
die weder Kosten noch Mühen scheut, jenem vorgezogen hatten, ihre Wagen auf die fuhr, konnte die 108 km über den berüchtig-
Sport nachzugehen, der im Automobil sein Eisenbahn zu verladen. ten 2000 m hohen Katharra-Paß mit seinen
zeitgemäßes Gerät findet, hat Graf Trips Aber nach diesen 1380 km ging es dann engen Schotterkurven, steilen Abfahrten und
neulich einmal den Automobilsport mit den ohne Pause in der Nacht ab Salpniki erst scharfen Steigungen in den geforderten 2
Turnieren der alten Ritter verglichen. richtig..los. Bei einem allgemeinen „Schnitt“ Stunden und 5 Minuten schaffen. „Hoch dro-
Nun, was die vom Königl. Griechischen von 60 km/st blieb auch auf den besseren ben auf der Höhe“ lag rechts und links der
Automobilclub jedes Jahr veranstaltete Inter- Straßen, vor allem nachts, kaum Zeit, neben Schnee in dicken Batzen, und die Piste selbst
nationale Rallye Akropolis betrifft, so kann dem Tanken und dem Aufenthalt an den war mit Geröllschlamm und kinderkopf-
man sagen, daß die Griechen recht „rauhe Kontrollpunkten kleinere Pannen zu beheben. großen Felsbrocken bedeckt, so daß im
Ritter“ sind, soweit es ihre Vorstellung von So mußte auch der Benjamin, der kleine 2 CV 2. Drittel der Strecke nicht mehr von einem
Straßen angeht. Aber was sie so an Geröll- Citroen von Cardanot, aufgeben, nachdem Tempo von 50 km/st, geschweige denn von
pisten, Maultierpfaden und Schlaglöchern, in er nach der 6. Reifenpanne keinen Ersatz- einem Durchschnitt von 50 gesprochen werden
denen man einen Hund begraben könnte — reifen mehr auftreiben konnte. konnte. Es sprach auch keiner — abgesehen
und ich denke hier nicht an einen Rehpin- Das Fahren in der Nacht ist in Griechen- von den ständigen Fragen an die wie Klam-
scher — anbieten, das gleichen sie auf der an- land schon an sich kein reines Vergnügen, meraffen am Haltegriff turnenden Copiloten,
deren Seite durch eine großzügige Organi- denn bei den zahlreichen Lastwagen gilt die die Sekunden zählten oder wie hypnoti-
sation und Betreuung wieder aus, und in nicht etwa der klassische griechisch-römische siert den roten Zeiger des „Speedpilot”" zu-
sportlicher Fairness stehen sie ihren klassi- Stil, sondern hier wird ausschließlich im rückfallen sahen, „wie liegen wir?” Manche
schen Vorbildern in keiner Weise nach. Das „freien Stil” um die Herrschaft auf der Straße lagen gut, andere lagen im wahrsten Sinne
begann schon auf dem Schiff für die aus 14 gerungen und ein neckisches Spiel mit stän- des Wortes, nämlich fest, wieder andere hol-
Ländern herbeigeeilten Teilnehmer, die für digem Aufblenden geübt, was einen beson- ten sich in Motor, Fahrgestell, Bremsen,
die 3000 km lange Prüfung Athen als Start- ders dann verbittert, wenn man seinem Zorn Federungen oder Lenkung hier die schlei-
ort gewählt hatten.‘ Sie waren gut beraten, nicht durch passende griechische Kraftaus- chende oder grassierende Seuche, die sie
denn die Anfahrtstrecke über das zauber- drücke Luft machen kann. Meine griechischen noch vor dem Ziel der Tagesstrecke in Chal-
hafte Kap Sounion, Theben, Larissa, Saloniki Freunde sagten mir allerdings, daß der deut- kis, wo ein komfortables Hotelbett auf sie
bis an die türkische Grenze und zurück über sche Kraftfahrergruß mit Tippen des Zeige- wartete, zur Aufgabe zwang. So ging es nicht
Comotini, Serrai nach. Saloniki, wo sich die fingers an die Stirn im allgemeinen gut ver- nur Walther/Nathan (Carrera), sondern auch
61 Konkurrenten mit den durch abgerissene standen wird. Ruth Lautmann/Kolwes (Volvo PV 444) und
Olwannen, aufgeschlitzte Tanks und butter- Hatte man am Tage bis Grevena-Mour- einer großen Reihe anderer bekannter Fah-
weich gewordene Stoßdämpfer schon stark gani noch Zeit, die in das berühmte Licht rer. Die 1600er Gran Turismo-Klasse wurde
dezimierten Startern von Triest zusammen- Attikas getauchte, herrliche Landschaft zu bis auf den Carrera von Frau Meinecke/Frau
fanden, bot wesentlich geringere Schwierig- betrachten, immer mit einem Blick auf den Kühling gesprengt. „Christel“ hatte in kluger
keiten. Die „Triester”, darunter auch die mei- Zeiger des Kühlwasser-Thermometers, der Bescheidenheit einen Sack voll Strafpunkte
sten deutschen .Teilnehmer, waren hinter genau wie der Wagen einige Gebirgshöhen in Kauf genommen und konnte so als letzte

Begeistert wird ein griechischer Teilnehmer begrüßt, der die schwere 3000 km-Prüfung durchgesianden hat. 50 % aller Fahrer, darunter zahlreiche Favoriten, waren aus-
geschieden. Die Auto Union errang einen großen Erfolg, da von 11 gestarteten Wagen dieser Marke 8 das Ziel am Fuße der Akropolis erreichten. Rechis Europameister
R. M. Hopfen, der uns über die Rallye berichtete. Fotos: Diamantide & Balake
Überlebende einen beachtlichen Klassensieg Griechenland, die mit dem automobilbegei-
für Porsche mit nach dem fernen Hannover sterten König und Kronprinz Constantin der
nehmen. In der kleinsten Klasse blieben nur Geschwindigkeitsprüfung beiwohnte, schmerz-
die französischen Vorjahrssieger Blanchoud/ lich das Gesicht verzog, wenn einige Wagen
Berger mit ihrem Saab 93b im Rennen. Wolf- mit kreischenden Bremsen in die Hundebein-
gang Levy, der diesmal mit einem Alfa Kurve am Ende der langen Geraden zogen.
Romeo G. $. Veloce antrat, dessen Tank seit Villoresi war hier in seinem Element und
der Anfahrt durch Jugoslawien einem lecken zeigte Tausenden von Zuschauern, wie man
Eimer glich, wurde gleichfalls hier der letzte mit. einem Gran Turismo-Wagen echten
„Stoß“ versetzt, der allerdings wesentlich Grand Prix-Stil fährt. Bei dem anschließen-
dadurch gemildert wurde, daß dem auf ihn den letzten Bergrennen auf dem auch für die
„auflaufenden“ Alfa 1900 Super die reizende Europa-Bergmeisterschaft benutzten Parnes
vormalige „Miß Germany“ Susanne Erichsen gab es dann keinen Zweifel mehr, daß er
entstieg, die sich trotz dieses Malheurs als auch den Griechen Petzmazoglu auf den
Beifahrerin des Schweizers Tsaussoglu für 2. Platz verweisen würde, obwohl dieser wie
den Rallye-Sport begeistert. Auf dem Cock- auch andere griechische Fahrer, so Filinis und
tail nach der Veranstaltung im Königl. Jacht- Michos, den Ausländern zeigten, daß hinter
club meinte sie zu den Journalisten, die sie dem Berge auch noch Leute wohnen, die fah-
um ihre Eindrücke als Rallye-Novizin baten: ren können. Als Rennleiter Sargologos die
„Ich war. in jeder Hinsicht hin- und her- Startflagge senkte, atmeten auch seine Mit-
gerissen!“ arbeiter auf, die Tage und Nächte gearbei-
Überhaupt die Damen! Die Siegerin des tet hatten, um den reibungslosen Ablauf die-
Damenpreises, die französische Meisterin ses Europa-Meisterschaftslaufs zu sichern.
Anni Soisbault, kam mit ihrem Werks- Auch in Griechenland, wo die Rallye Akro-
Trivmph TR 3 nie zu spät in die Kontrollen, polis eines der größten Sportereignisse ist,
dafür aber einmal zwei Minuten zu früh. sind die automobilistischen Lehrgänge in
Auch ein weiblich gesteverter Opel Rekord Mode gekommen. Aber nicht nur für die Fah-
war da, der, etwas mitleidig von den „Gro- rer. Mit Staunen hörten wir, daß der Club won
ßen“ belächelt, nach dem Motto „keine Angst einen Lehrgang für Funktionäre eingerichtet Am Fuße der Akropolis, die schon so manchen spori-
lichen Sieger gesehen hat, Villoresi mit seinem Lancia
vor großen Tieren“ unverdrossen seine Bahn hatte. Es meldeten sich — sie werden es nicht GT, der den Gesamtsieg der schweren Prüfung er-
zog und schließlich Frau Kirstein/Walther glauben — 150 Damen und Herren, die rang. Neben ihm — mit Bärtchen — Maurice Trintignant.
Hoffmann den Preis der „Mixed Teams“ und namenlos und ohne äußeren Glanz ihre
den 4. Platz in der Klasse einbrachte. Die 38 Freude darin finden, den aktiven Fahrern zu
noch verbliebenen aber fanden auch keine helfen, und die bescheiden im Hintergrund
Zeit, ihre Wunden zu belecken. Die Etappe standen, als der König am Fuße der Akro-
nach Agyios Georgios (Karpenision) war polis den Siegern die Pokale überreichte, um
gleichfalls kein Leckerbissen, obwohl sie dies- dann die Wagen vorbei an den Zeugen der
mal bei Tage befahren wurde, damit man die ältesten Kultur Europas zu einem Defilee
Abgründe rechts und links der schmalen Paß- durch Athen anzuführen.
straße besser sehen konnte. Vielleicht ist die Rallye Akropolis zu hart,
In Chalkis konnten zwar die Fahrer aus- manchmal fiel in den verschiedensten Spra-
ruhen und sich für die 4,5 km lange Berg- chen das Wort von einem Massaker für die
prüfung am nächsten Tage vorbereiten. Die Fahrzeuge. Aber wer von Mourgani nach
Wagen aber blieben im Parc ferme, so daß Janina will, um seinen Geschäften nachzu-
keine Reparaturen vorgenommen werden gehen, der muß halt über den Katharra-Paß,
konnten. Dies traf besonders die Privatfahrer und er wird sich dann eben einen Wagen
hart, denn einige ‘große Firmen, wie Alfa kaufen, der in der Rallye Akropolis das ge-
Romeo und DKW, hatten unterwegs Repara- zeigt hat, was auch der bunteste Prospekt
tur- und Ersatzteildepots eingerichtet, um nicht beweisen könnte — die Standhaftigkeit
ihren Fahrern zu helfen. Hier sollte wohl unter harten Bedingungen. Für die aber, die
doch wie in Monte Carlo das System der sich hier im sportlichen Wettkampf gemes- Christel Meinecke/Frau Kühling ewannen durch ihre
Plombierung wichtiger Teile von Motor und kluge Fahrweise auf dem Porsche arrera die GT-Klasse
sen haben — Sieger und Besiegte -, bleibt bis 1600 ccm gegen sehr starke Konkurrenz.
Getriebe eingeführt werden. Ritsona brachte dieses Turnier der Rallye-Fahrer unter der
die erste Auslese, so daß sich die Klassen- blauen Flagge mit dem weißen Kreuz eine
sieger langsam, aber unsicher, wie sich spä- der großen Herausforderungen für all die Die Rallye Akropolis gehört zu den bedeutendsten
grieglschen Sportereignissen. Beim Flugplatz-Rennen in
ter zeigen sollte, abzeichneten. Villoresi (Lan- verhinderten Ritter, von denen Graf Trips atoi, das nach 3000 km schwerster Fahrstrecke als eine
cia GT) wurde von dem griechischen Rallye- sprach, und für die das Automobil mehr ist der drei Sonderprüfungen gefahren werden muß, zählten
auch der König und die Königin sowie Kronprinz Con-
As Papamichael knapp geschlagen. Der als nur ein fahrbarer Untersatz. siantin zu den begeisterten Zuschauern. Auch bei der
Volvo der Schweden Andersson/Elbers zeigte R. M. Hopfen Preisverteilung überreichte König Paul selbst den
Pokal an die Gesamtsieger Villoresi/Basadonna, Italien.
seine absolute Überlegenheit in der Touren-
wagenklasse bis 1600 ccm, in der auch der Ergebnisse
Borgward TS von Kühling/Schöttler als drit- Gesamtklassement:
ter eine gute Leistung bis zum Ende bot. 1. Villoresi G./Basadona C. (l) Lancia GT 4,003 Pkt.
2. Pesmazoglu J./Galanis C. (GR) Chevrolet 9,100 „
Meier/von Schroeter legten den Grundstein 3. Andersson G./Elbers W. (S) Volvo PV 444 10,400 „
zu ihrem Klassensieg und dem hervorragen- 4. Papamichael N./Mourtzopoulos $. (GR)
Jaguar XK 140 14,300 „
den 5. Platz im Gesamtklassement, wie über- 5. Meier H./v. Schroeter $. (D)
haupt die Auto Union durch das Durchhalten W Auto Union 1000 15,921 „
6. Michos A./Antoniou A. (GR)
ihrer Wagen, von denen als einzige Marke Alfa Romeo GSV 30,800 .
drei unter die ersten Zehn der Gesamtwer- 7. Filinis N./Zannos $. (GR) DKW F 9% 31,021 „
8. R. de Langeneste/Blanchet P. (F)
tung kamen, einen für den Absatz in Grie- Peugeot 203 Sp 37,000 „
chenland sehr wertvollen Erfolg verbuchen 9. Eikelmann $./Hartmann A. (D)
Auto Union 1000 46,521 „
konnte. 10. Blanchoud H./Berger R. (F) Saab 93 | 57,2025 „
Der Rest des Tages stand im Zeichen der
Klassensieger: Gran Turismo über 1600 ccm: Villoresi
Spezial-Etappen zwischen Argos und Pyrgos, {l) Lancia Aurelia GT; bis 1600 ccm: Meinecke (D)
von.denen vor allem die 36 km nach Olym- Porsche Carrera; bis 1300 ccm: Michos (GR) Alfa Ro-
meo GSV.
Pia durchaus olympische Ausmaße hatten, Tourenwagen: über 1600 ccm: Pesmazoglou (GR)
denen die letzten Reste der Bremsbeläge er- Chevrolet; 1300 bis 1600 ccm: Andersson (S) Volvo
lagen, so daß am nächsten Tage auf dem TV 444; 1000 bis 1300 ccm: „Sputnik“ (GR) Alfa Romeo
GTI; 750 bis 1000 ccm: Meier in Auto Union 1000; bis
Flugplatz von Tatoi Königin Friederike von 750 ccm: Blanchoud (F) SAAB 93 B.
Der BRM enttäuschte erneut. Beim Adolf Brudes nahm noch im Jahre

Runde um Runde
100 Meilen - Östermontagrennen in 1954 als Fünfzigjähriger mit der
Goodwood fielen beide Wagen aus. Isabella TS an der Carrera Pan-
Behra kam wegen Defekts an den americana Mexico teil... Der Stutt-
Bremsen von der Strecke ab und garter Rennfahrer ‘Erwin Bauer ist
riß sich an einem Steinwall das jetzt als Teilhaber bei der Stuttgar-
linke Vorderrad mit der Aufhängung ter Firma Hestler eingetreten, die
ab. Zum Glück blieb er bei diesem die Alfa Romeo-Vertretung für Ba-
diesem Zylinderkopf, der eine ähn- Motorsport-Association (ATMA), ein den-Württemberg innehat... Juan
Unfall unverletzt. Schell mußte eben- liche Ventilbetätigung wie beim Abkommen getroffen, nach dem alle
falls wegen Schwierigkeiten mit den deutschen Lizenz- und Ausweisfahrer
Manuel Fangio wird bei den Quali-
328er BMW hat, hofft er die lei- fikationsläufen für das diesjährige
Bremsen aufgeben. So wurde das stung der Dauphine auf 60 PS zu bei den nachfolgenden 8 Veranstal-
Rennen zu einer leichten Beute von tungen dieser Association zugelas- 500 Meilen-Rennen von Indianapolis
steigern. Gordini arbeitet neuerdings mehrere amerikanische Rennwagen
Mike Hawthorn auf dem V6-Zylin- auch an einem VB-Zylindermotor von sen werden: 27. April Flugplatzren-
der Formel 1-Ferrari, der mit 152,24 nen bei Trier, 29. Juni Flugplatz- ausprobieren und erst dann entschei-
1,6 Liter mit zwei dieser neuen Zylin- den, ob er an diesem Rennen teil-
km/st mit über einer Minute Vor- derköpfen. rennen Pferdsfeld bei Bad Kreuz-
sprung vor dem Australier Brabham nach, 20. Juli Flugplatzrennen bei nimmt... Aston Martin wird mit
auf 2 Liter Cooper den ersten Platz Zweibrücken, 31. August Flugplatz-
mehreren Wagen bei der Targa
Gesamtsieger der Rallye Roland Florio starten... Wie wir ergänzend
belegte. Moss startete auf dem 2 Li- wurde Rückwarth auf Porsche. 147 rennen München-Schleißheim, 5. Ok-
ter Cooper Rob Woalkers, mit dem er tober Wachenburg-Bergrennen bei zum Sebring-Bericht von Bernard
Fahrzeuge nahmen an dieser Rallye Cahier erfahren, war Edgar Barth
den argentinischen Grand Prix ge- teil, bei der nach einer Nachtstern- Weinheim a. d. B., 12. Oktober Rund-
wonnen hatte, kam aber schlecht streckenrennen auf dem Nürburgring, enauso schnell wie Jean Behra und
fahrt von etwa 150 km mit 6 Wahl- uhr den größten Teil des Ren-
vom Start weg und fiel schließlich startorten eine Zuverlässigkeitsfahrt 26. Oktober Bergrennen bei Kaisers-
nach einer mitreißenden Verfolgungs- nens... Commendatore Ferrari hat
von 350 km Länge zu absolvieren lautern, 16. November Bergrennen den. Bau eines Spezial-Bahnrenn-
. jagd wegen Maschinenschadens aus. war, der sich eine Sonderprüfung an- bei Bitburg/Eifel. Interessenten kön-
Sieger im Formel 2-Rennen wurde wagens für die 500 Meilen von
schloß, die aus einem Autoslalom nen die Ausschreibungen bei der
Brabham auf Cooper mit 150,89 km/st Monza genehmigt. Als Fahrer wird
und Moss gewann mit 144,74 kmj/st lt Musso eingesetzt. Es ist
auf Aston Martin das Sportwagen- möglich, daß Ferrari einen weiteren
rennen. Wagen bauen läßt, der von Haw-
Ei thorn oder Collins gefahren werden
soll... Für die Todesopfer der letz-
Auf der kurvenreichen Stadtrund- ten Mille Miglia wurde jetzt am Un-
strecke des südfranzösischen Bade- fallort Guidizzolo bei Mantua mit
ortes Pau fand ebenfalls am Öster- dem Bau eines Ehrenmals begonnen,
montag der Grand Prix von Pau das aus einer von Zypressen .einge-
statt. Das Rennen war diesmal für rahmten 8 m hohen Säule bestehen
Rennwagen der Formel 2 ausgeschrie- wird... Der ADAC-Gau Hessen
ben. Sieger wurde Maurice Trin- plant für den 29. Juni im Westerwald
tignant auf Cooper mit Coventry- rund um den Vogelsberg eine Klein-
Climax-Motor mit 96,08 km/st für die wagenprüfung, bei der eine Ver-
138 km-Distanz vor dem Brasilianer brauchsprüfung über mehrere Run-
Da Silva Ramos auf Cooper und den des Schottenrings, einige Berg-
Givlio Cabianca (Italien) auf Osca. prüfungen, eine Gleichmäßigkeits-
Neben dem Grand Prix lief in Pau Ferrari hat einen neuen 2 Liter-Rennsportwagen herausgebracht, der die Typenbezeich- fahrt über zwei Abschnitte sowie ein
nung Dino 206 erhielt. Er ist mit einem V6-Zylindermotor mit drei Vergasern ausgerüstet Slalom vorgesehen sind.
ein Dreistundenrennen für Gran und hat 77 mm Bohrung und 71 mm Hub = 1983,724 ccm Zylindervolumen. Der 130 kg
Turismo-Fahrzeuge, in dem die bei- schwere Motor wurde vom Formel 1-Triebwerk abgeleitet und leistet bei einer Ver-
den Ferrari-Werksfahrer Gendebien dichtung von 9:1 und einer Maximaldrehzahl von 9000 U/min 225 PS. Das Fahrwerk Für die Deutsche und die Öster-
und Seidel auf Ferrari 250 GT den stammt nicht vom alten 2 Liter Testa Rossa, sondern ist ebenfalls eine Neuentwick- reichische Tourenwagenmeisterschaft
ersten bzw. zweiten Platz einnah- lung mit einzeln aufgehängten Vorderrädern und starrer Hinterachse. Ferrari wird wurde die Internationale Rallye Soli-
men. Gendebien legte in den drei mit diesem neven Rennsporiwagen, der 680 kg wiegt, sicher den Kampf in der 2 Liter-
Klasse beleben. tude gewertet, bei der nach einer
Stunden 280,01 km mit einem Durch- Sternfahrt über mindestens 500 km
schnitt von 93,33 km/st zurück, wäh- zum Schloß Solitude bei Stuttgart
rend der Düsseldorfer Seidel auf eine Geschwindigkeits- und Gleich-
277,67 km Gesamtdistanz kam. Gen- mäßigkeitsprüfung auf dem Hocken-
debien gewann damit gleichzeitig heimring, eine Bergprüfung auf der
die Klasse über 2000 ccm. In der vereisten, 8,5 km langen Strecke Op-
Klasse bis 2000 ccm siegten Vidilles/ penau-Zuflucht im Schwarzwald und
Da Silva Ramos auf Lotus mit auf der Solitude-Rennstrecke ein
258,08 km und in der Klasse bis Autoslalom, eine Bergprüfung am
1000 ccm Leauvreau auf DB mit Frauenkreuz, eine Brems- und Be-
228,89 km. schleunigungsprüfung über einen
Kilometer mit stehendem Start zu
Der Grand Prix von Syrakus, das
absolvieren waren. Während die
Dieselklasse wegen Überprüfung von
erste Formel 1-Rennen dieser Saison drei Fahrzeugen bis zum Redaktions-
auf dem Kontinent, lief in Abwesen- schluß noch nicht klassifiziert war,
heit der Werksrennställe ab. Nur gab es in den einzelnen Klassen fol-
Ferrari hatte Luigi Musso einen For- gende Resultate: Normale und ver-
mel I-Rennwagen zur Verfügung ge- besserte Serientourenwagen bis 500
stellt, damit der Italiener seine ccm: 1. Wiener/Wiener (Österreich),
Chancen in der Italienischen Mei- Goggomobil; , bis ccm: 1:
sterschaft wahrnehmen konnte. Ge- Schwerdtel/Pfetten (München), DKW;
gen den Werks-Ferrari hatten die bis 1300 ccm: 1. Kaufmann/Rappold
Privatfahrer mit ihren Maserati nichts (Österr.), Alfa Romeo, bis 1600 ccm:
zu bestellen, und Musso siegte un- 1, Blondiau/Lothe (Belg.), Volvo; bis
angefochten mit einer Runde Vor- 2000 ccm: Geiß/Hennze (Pforz-
sprung vor Bonnier auf Maserati, heim), Alfa Romeo; über 2000 ccm:
der Zweiter wurde. Wolfgang Sei- und einer Brems- und Beschleuni- ATMA in Frankfurt am Main, Wiesen-
gungsprüfung bestand. 123 Wagen hüttenstraße 10, anfordern. v. Zedlitz/Hahn (Wiesbaden), BMW;
del war auf einem Maserati der Gran Turismo bis 1300 ccm: 1. Fel-
Centro Sud gestartet, fiel aber we- kamen innerhalb der Wertung ans
Ziel, allerdings nur zwei davon straf- der/Eifer (Dahlhausen), Alfa Romeo
gen Maschinenschadens vorzeitigaus. Einen neuen Rekord von Küste zu GSV; über 1300 ccm: 1. Rückwarth/
Ergebnisse: 1. Luigi Musso (Italien), unktfrei, und zwar Rückwarth und Küste stellte in den USA eine Simca
öftmann auf Mercedes-Benz 180 D. Hesseldieck (Bielefeld), Porsche.
Ferrari, 330 km in 2:2:445/ı0 = 161,31 Aronde auf, indem sie die 4738 km
km/st; 2. Joakim Bonnier (Schweden), In den einzelnen Klassen gab es fol- lange Strecke New York-Los Ange-
Maserati, 1 Rd. zurück; 3. Franzisco gende Resultate: bis 500 ccm: 1. les in 46:03 st = 103 km/st Durch- Die vom 15. bis 18. Mai stattfin-
Godia (Spanien), Maserati, 2 Rd. zu- Mahle, Goggomobil; bis 750 ccm: schnitt zurücklegte. Die Aronde vom dende Deutschland-Rallye, 6. Lauf
rück; 4. Gould (England), Maserati, 1. Schuh, lc bis 1000 ccm: 1. Typ Montlhery kam dabei auf einen der Europa-Rallye-Meisterschaft, wird
3 Rd. zurück; 6. Anna-Maria de Fil- Westphal, D W; bis 1300 ccm: 1. durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch gemeinsam vom AvD und ADAC
lippis (Italien), Maserati. Der Motor- Burlein, Fiat; bis 1600 ccm: 1. Kal- von 8,7 Liter auf 100 km. Der alte, veranstaltet! Die’ Rallye führt über
radrennfahrer Ken Kavanagh (Austra- kuhl, Isabella TS; bis 2000 ccm: 1. mit einem Ford aufgestellte Rekord ‚eine Distanz von 2500 km und um-
lien) wurde auf Maserati Siebter. Peemöller, Mercedes-Benz; über stand bei 47:31 st. faßt Sonderprüfungen in Form von
2000 ccm: 1. Bischoff, Mercedes-Benz; ‚Geschwindigkeitswettbewerben und
age 1. Höftmann, Mer- Bergprüfungen u. a. auf den Renn-
cedes-Benz 180 D; Spezial-Touren- Altmeister Adolf Brudes, der aus strecken von Spa-Francorchamps,
Amed&e Gordini, der jetzt im wagen bis 1300 ccm: 1. Schrage, VW- Schlesien stammt und jetzt in Bre- Reims, Le Mans, Montlhery, Hocken-
Auftrage von Renault ein Büro be- Spezial; Gran Turismo über 1300 men lebt, erhielt anläßlich der Mei- heim und auf dem Nürburgring.
treibt, das sich mit den Wettbewerbs- ccm: 1. Rückwarth, Porsche, sterehrung des ADAC-Gau Weser- Wahlstartorte zu dieser Rallye wer-
fragen dieser Firma _befaßt, hat ge- Ems die Große Goldene Sportnadel den in Belgien, Deutschland, Eng-
rade einen neuen Zylinderkopf mit Der Deutsche Sportfahrer-Kreis hat mit goldenem Schild. Das ist die land, Holland und der Schweiz be-
halbkugeligen Verbrennungsräumen mit Mr. Ely, dem Präsidenten der höchste sportliche Auszeichnung, die nannt werden. Das Endziel ist Ba-
für die Dauphine fertiggestellt. Mit amerikanischen Auto-Touring- und ein ADAC-Gau zu vergeben hat. den-Baden. Gümo

28 Heft 9/1958
4/58/1
A AUF ENDLOSER STRASSE

Weit ist der Weg. Doch FULDA-Reifen werden nicht müde.


Sie halten beharrlich die Straße im Griff, Kilometer auf Kilometer.
FULDA-Reifen zeigen sich auch der Dauerbeanspruchung gewachsen.
Denn die Lauffläche ist hochgradig abriebfest —
trotz der blendenden Haftung des greifenden FULDA-Profüls.
FULDA-Reifen lassen nicht locker — auf endloser Fahrt über Straßen
und Autobahnen, über Asphaltpisten und kurvenreiche Chausseen.

FULDA-REIFEN HALTEN UND GREIFEN!

GUMMIWERKE FULDA K.G.a.A. — FULDA


Zwischen Tschiangkaischeks ausliefern, die sie wenig
später freiwillig oder unfreiwillig gegen Geld,
Hitze und Versprechungen oder gute Worte den zahl-
reichen Kommunisten und deren Helfershel-
Air- fern übergaben. Worauf das große Chaos
Conditioning begann, das auch heute noch immer kein
Ende hat. Denn obwohl seit 1954 am 17. Breiten-
grad ein minenverseuchtes Niemandsland
(Foris. von Seite 19) Nord- und Südvietnam trennt und jeden Ver-
kehr unterbindet, haben die kleinen Über-
fälle und Guerillakämpfe im Süden noch
nicht aufgehört, und M. Troulliet überlegt
sich, ob er ein fünftes und sechstes Auto-
mobil-Erzeugungsland heranziehen soll, wie
es seine Kollegen in Burma schon taten. —
Andenken an Rebellen- Als er anfing, waren die USA-Wagen das
kämpfe sind entlang große Geschäft, doch die französischen Klein-
Burmas Straßen häufig.
wagen haben sich dann ganz gut eingeführt.
Seit zwei bis drei Jahren will alles nur deut-
zichten imstande waren. „AC” muß alles sein, in Hanoi, Luang Prabang und Saigon, der
sche Wagen fahren, und der Ford-Taunus hat
vom WC bis zum Hotelzimmer und den früher sechs Marken aus vier Ländern als
hier Liebhaber wie sonst nirgendwo in Asien.
Büros, vom Eisenbahnabteil bis zum Auto. größter ‚seines Berufes in Pnom-Penh, der
Doch wenn die Handelsdelegationen aus dem
Lediglich die Amerikaner haben bisher ihre Metropole des Königreichs auf dem histori-
Osten ebensoviel erreichen wie anderswo,
Wagen gegen Aufpreis von ca. 500 Dollar schen Boden der Chmerherrscher, vertritt,
damit ausgestattet, wodurch natürlich einige
werden demnächst die Skoda und Moskvitch
hat allerhand Sorgen, wenngleich er und
leichter und billiger zu haben sein! M. Troul-
USA-Limousinen mehr verkauft werden. seine charmante Gattin in den letzten 15
liet trinkt mit Besorgnis den letzten Bordeaux
Warum nicht auch europäische Wagen der turbulenten Jahren noch jede Klippe mit echt
blanc aus der guten „alten“ Zeit von vor
Mittel- und Oberklasse mit Klimaanlagen französischer Anpassungsfähigkeit zu mei-
1954 und bestellt beim Chinesen daneben die
ausgerüstet werden, ist mit der Ausrede, daß stern verstanden. Da kamen Anno 1941 die
erste Flasche Wodka. Man muß sich beizei-
solche Geräte zuviel Leistung brauchten und Japaner und wollten ihn ins Camp schicken,
ten an eine neue Marke gewöhnen!
Pannenursachen seien, nicht hinlänglich be- doch gottlob erklärte sich Indochina mit Vichy
antwortet. Wir fuhren mit dem Toyota bei einig, und er durfte trotz Benzinmangels Wir nahmen uns drei Flaschen Bordeaux
eingeschaltetem Apparat ohne weiteres 105 weiterverkaufen. Anno 1945 war es aber in mit in den Wagen, als wir zu einem letzten
km/st (Höchstgeschwindigkeit 110), mußten Frankreich plötzlich anders, und die Japaner Ansturm gegen den Bambusvorhang los-
uns vor keiner Staubwolke fürchten und end- mußten die gleichen harmlosen französischen fuhren. Der Angriff mißlang angesichts von
lich einmal nicht alle vier Stunden das Eis in Geschäftsleute plötzlich hinter Stacheldraht Maschinenpistolen, Schützengräben, Stachel-
der Eisbox wechseln, das verhütete, daß die setzen, da irgendwo in Europa eine franzö- drahtverhauven und den fehlenden sternen-
Farbfilme meiner Fotografin schmolzen und sische Regierung aufhörte (von der man in geschmückten roten Stempeln in unseren
unsere Zungen am Gaumen klebten. Indochina recht wenig wußte, weil man voll- Pässen. 421 Tage hatten wir vergeblich auf
Etwas weniger der Segnungen des AC kommen abgeschnitten war) und die gleichen sie gewartet. Noch hatten wir eine letzte
teilhaftig werden angesichts der Devisensor- Bürger plötzlich Todfeinde waren. Doch es Hoffnung: Nicht weit entfernt — nur eine halbe
gen die wenigen noch im Kambodscha und kam noch grotesker: die wohlausgerüsteten Tagesfahrt mit schnellen Schiffen — lagen
Vietnam zurückgebliebenen Franzosen, die Japaner, die die französische Verwaltung Hongkong und Macao. Aber leider konnte
sich bei der sengenden Hitze mit längst über- übernommen hatten und deren Zähigkeit und man auch dort das Mißtrauen unserem Auto
holten Fächerventilatoren und einigen Fla- Genauigkeit in vier Jahren laut Zugeständnis gegenüber nicht überwinden, allenfalls hätten
schen Bordeaux oder Absinth helfen müs- der Franzosen sogar noch übertrafen, muß- wir es auf die Eisenbahn verladen können.
sen, solange der Vorrat reicht. M. Troulliet, ten plötzlich ihre guten Waffen den vollkom- Unsere nächsten Ziele heißen darum Formosa
seit zwanzig und mehr Jahren Autoverkäufer men von ihnen zerschlagenen Soldaten und Japan. Dipl.-Ing. Ernst Wiese

Die erste

Autobahn Kirdie

geht in der Nähe von Augs-


burg, an der Abzweigung Adels-
ried, ihrer Vollendung entgegen
und soll in den nächsten Wochen
eingeweiht werden. Die Kirche,
deren Bauherr das Bischöfliche
Ordinariat Augsburg ist, soll
den Benutzern der Autobahn Ge-
legenheit zu Gebet und Besin-
nung geben, ohne daß sie die
Autobahn-Anlage verlassen müs-
sen. Sie paßt sich dem schwä-
bischen Landschaftsbild an und
hat ihre Enistehung einer priva-
ten Initiative zu verdanken.
Foto: dpa
ach jahrzehntelanger Erfahrung
N werden in den OPEL-Werken
die Ersatzteile unter den gleichen
Bedingungen gefertigt wie die Teile
für die Neuwagen-Produktion.
Die hohe Qualität beruht auf exckten | (men
Fertigungsmethoden, bestem Material | u
und einer unerbittlichen Kontrolle.
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Südeinfahrt)v;

Im Jahre 1958 werden 3 Teilstücke der Autobahn Wien-Salz- Bad Fischauo! 7 H


6röd burg u,fertiggestellt: Salzburg-Mondsee (23,5 km), Sattledi- Wr. Neustadt
Ennsdorf ‚7 km) und Pöchlarn-St. Christophen (54,5 km),
so daß voraussichtlich insgesamt 124,7 km dem Verkehr über-
geben werden.

Mehr Geld für Österreichs Straßen


Was die österreichischen Autofahrer seit Jahren erträumen, wird lang- Übergreifen der Wirtschaftsflaute auf Österreich abzuwehren. Deshalb
sam Wirklichkeit: Am 28. April wird Bundeskanzler Ing. Julius Raab das sind auch die für 1958 im Budget für die Autobahnen vorgesehenen Summen
erste Teilstück der Autobahn Salzburg-Wien dem Verkehr übergeben. Zwar die höchsten seit Beginn des Baues im Jahre 1954.
sind es vorerst nur knappe 25 Kilometer von Salzburg nach Mondsee im Finanzierung der „Bundesstraße A“:
Salzkammergut, aber bis Ende 1958 sollen insgesamt 125 Kilometer der
„Bundesstraße A” - so lautet der offizielle Name der österreichischen Auto- 1954: 44 Millionen Schilling 1958: 550 Millionen Schilling
bahn - in Betrieb genommen werden, also mehr als ein Drittel der Ge- 1955: 352 Millionen Schilling 1959: 450 Millionen Schilling
samtstrecke Wien-Salzburg. 1956: 462 Millionen Schilling 1960: 450 Millionen Schilling
Man hat in den vergangenen Jahren mit Kritik nicht gespart, als das 1957: 225 Millionen Schilling 1961: 200 Millionen Schilling (Rest).
Bautempo sich gelegentlich verlangsamte, weil die Budgetmittel gekürzt Die weiteren, im Laufe des Jahres 1958 fertigzustellenden Teilstrecken
wurden, und der bekanntlich sehr automobilfreundliche Finanzminister dürften schon eine ziemliche Entlastung der Bundesstraße 1 von Wien nach
Professor Dr. Reinhard Kamitz mußte so manchen „Anschuß“ einstecken. Salzburg bringen, weil sie direkt parallel mit ihr laufen und ein Herüber-
Tatsächlich sind die verfügbaren bzw. tatsächlich verbauten Gelder recht wechseln Autobahn/Bundesstraße leicht möglich ist. Es handelt sich um die
unterschiedlich hoch gewesen, doch hat dies natürlich seine finanzpolitischen Stücke Sattledt (bei Lambach)-Linz-Enns sowie Pöchlarn-Melk-St. Pölten-
Gründe, die manchmal — so bedauerlich dies auch sein mag — mit den St. Christophen.
Interessen der Automobilisten schwer auf einen Nenner zu bringen sind. Auch die lange Zeit strittige Frage der Einfahrt nach Wien ist nunmehr
Wie man aus den nebenstehenden Zahlen entnehmen kann, wurde während geklärt. Hier prallten nämlich zwei Meinungen recht heftig aufeinander.
der Zeit der sich schon fast überspitzenden Hochkonjunktur etwas „kurz- Eine Partei verfocht die Beibehaltung der in den Jahren 1938/39 festgelegten
getreten“. Heute, im Zeichen der amerikanischen „recession”, ist es natür- Trasse, die praktisch einen westlich und südlich um Wien herumführenden
lich wirtschaftspolitisch viel sinnvoller, wenn die öffentliche Hand größere Halbkreis bildet, ohne auch nur irgendwo in die Nähe des Stadtzentrums
Beträge für Investitionsprojekte d la Autobahn auswirft, um ein etwaiges zu kommen. Die andere Partei wiederum propagierte die Westeinfahrt,

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— direkt in West-Ostrichtung fließend (er mündet in den Donaukanal) — heiß gespritzt werden. In der Regel verwendet man bei Karosserien fü
könnte überdacht werden, und damit wäre eine neue Verkehrsfläche ge- das Grund- und Vorlackspritzen drei Spritzautomaten, einen für die hori
schaffen, die eine völlig ungehinderte Fahrt bis etwa 2 Kilometer an den zontalen Flächen und je einen für die Seitenpartien. Jeder Automat steuer
Stephansplatz (im Zentrum) heran erlaubt. eine Spezial-Spritzpistole, die durch Rollenkette und Mitnehmer in eine
Es werden schließich beide Streckenführungen ausgebaut werden, weil Laufschiene in einem bestimmten Abstand von der zu spritzenden Fläch«
die sogenannte „Südeinfahrt“, also die umfangreichere Lösung, Anschluß hin und her bzw. auf und ab bewegt wird. Die Automaten sind in deı
an die Autobahn Wien-Kärnten bietet. Dieses neueste Projekt befindet sich Spritzboxe stationiert und so angeordnet, daß zuerst die horizontal sprit
allerdings erst im Planungsstadium und dürfte nicht vor 1960/61 in Angriff zende., Pistole in Tätigkeit tritt. Eingebaute Fotozellen steuern die Ma
genommen werden. Gedacht ist an eine Entlastung der „Triester Straße“ —
schinen. Auf einem Kettenförderband, dessen Geschwindigkeit auf die Be
wegungen der Spritzpistolen abgestimmt ist, werden die Karosserien fort
also Wien-Wiener Neustadt-Semmering-Kärnten-Italien —, die besonders
bewegt.
zwischen Wien und Wiener Neustadt den Erfordernissen des Verkehrs in
keiner Weise mehr gerecht wird. Aus diesem Grunde werden auch die Bei der heutigen Vielzahl der Decklackfarbtöne muß natürlich eir
Planungsarbeiten auf diesem Teilstück der Süd-Autobahn mit großer Dring- rascher Farbwechsel gesichert sein. Bajonettverschlüsse an den Farbschläu
lichkeit behandelt. M. Pfundner chen erleichtern diese Arbeit wesentlich. Das Umschalten geschieht, inden
der Farbschlauch der zuletzt benutzten Farbe an der Pistole gelöst unc
der mit der benötigten Farbe angeschlossen wird. Ein mehrmaliges Ab:
ziehen der Pistole genügt, um die Reste der vorherigen Farbe zu entfernen
Glasurit-Rundschat
Lackieren am Fließband
Seit geraumer Zeit hat sich das in den USA entwickelte automatische
Farbspritzen auch in Deutschland bei einigen großen Automobilfabriken
Bremslich!
erfolgreich eingeführt. Die wesentlichen Vorzüge dieser Auftragsart sind
Einsparung von Facharbeitern und Material, höhere Stückzahlen, und vor als
allen Dingen sind gleichmäßiger Farbauftrag und einheitliche Schichtstärke
gewährleistet. Diese Faktoren ermöglichen einen Lackiereffekt bzw. ein
Qualitätsfinish, wie es in der Serienproduktion am Fließband von Hand Warnlicht
auch von dem qualifiziertesten Spritzer nicht erreicht werden kann.
Die Anwendung des automatischen Spritzens setzt eine große Produk-
tion und gleiche Typen voraus, wenn die Vorteile voll genutzt werden sol- Damit haltende Fahrzeuge auf der Fahrbahn besser abgesichert wer:
len. Besonders die modernen Pontonformen der heutigen Autokarosserien den können, entwickelte der Hamburger Walter R. C. Pieper den „Wapıe-
begünstigen diese Arbeitsweise. Auch einzelne Karosserieteile, die an für Gefahrenschalter“, der nach Betätigung eines Knopfschalters am Arma-
diese Teile konstruierten Gestellen befestigt werden, lassen sich mit dem turenbrett die Bremslichter bei angezogener Handbremse aufleuchten
Spritzautomaten beschichten. Teils geschieht dies in rotierender, teils in läßt. Der besondere Sperrschalter ist notwendig, da nach einer Verlaut-
starrer Form. Natürlich beschränkt sich der automatische Farbauftrag nur barung des Bundesverkehrsministeriums die Bremslichter nur auf freien
auf die äußeren Flächen. Stellen, die von den Pistolen nicht getroffen wer- Straßen und nicht im Stadtverkehr bei stehendem Fahrzeug brennen
den, z. B. Türfalze, Armaturenbleche usw. müssen von Hand entweder vor- dürfen. - Für noch wirksamer würden wir es halten, wenn an Stelle der
oder nachgespritzt werden. Sowohl Grundfarben als auch Vor- und Deck- Bremsleuchten beide hinteren Blinkleuchten gleichzeitig als Warnlamper
lackfarben lassen sich im automatischen Spritzverfahren verarbeiten. Selbst- eingeschaltet werden könnten.

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JAGUAR Soll man Anhalter
mitnehmen ?
Wenn die Sonne wieder richtig scheint, wegen man besser nicht angehalten hätte.
bringt sie alsbald auch die Wanderer auf die Nicht nur böse Räuber, sondern auch jene
Beine, die nicht wandern, sondern fahren wohlsitvierte Dame, die einem unserer Be-
wollen. Gratis und per Auto. kannten fröhlich plaudernd erzählte, sie
der schnellste Serien-Touren- reise grundsätzlich per Anhalter, das wäre
Wir wollen nicht darüber lästern; die An-
wagen der Welt! schauungen über das Prinzip sind nun mal ja sooo viel billiger als die Bahn.
verschieden. Man kann Trampen .als eine Ganz abgesehen davon sollte man aber
D:- JAGUAR 3,4 ist eine luxuriöse 4türige
Limousine, die jeden Fahrkomfort bietet - freundliche Bitte auffassen oder auch als eine tatsächlich nicht so sehr die Leute angucken,
aber darüber hinaus alle Eigenschaften eines Form von Bettelei. Sicher ist, daß man nie- derentwegen man anhält, sondern die Strecke,
rasanten Sportwagens besitzt. Bitte über- manden mitnehmen muß. Aber selbst wenn wo: Autobahnauffahrten sollten grundsätz-
zeugen Sie sich selbst von den. besonderen man will, erhebt sich die Frage, ob man soll lich tabu sein, die Autobahn ganz selbstver-
Vorzügen dieses Wagens, der den höchsten und darf. ständlich, ebenso Kraftfahrtstraßen und Aus-
Ansprüchen gerecht wird. fallstraßen, an denen man nicht ganz aus der
Nicht nur, weil einem der Anhalter das
Portemonnaie stehlen könnte, sondern weil Fahrbahn heraus auf einen Randstreifen fah-
das Anhalten oft direkt verboten, viel öfter ren kann. Was man von der Anhalterei auf
aber höchst gefährlich ist. Denn die Anhalter Autobahn-Raststätten halten soll, mag dem
suchen mit Vorliebe Strecken aus, an denen persönlichen Geschmack überlassen bleiben.
Autos normalerweise nicht bremsen. Hier hat Es scheint rechtlich noch umstritten zu sein,
Technische Daten: schon mancher Autofahrer seine Freundlich- die Polizei schreitet aber anscheinend meist
keit teuer bezahlen müssen, und wenn nicht ein. In einer Zeitung fanden wir einen Fall
Bohrung x Hub 83x106 mm
alle Zeichen täuschen, so wirft die Polizei ein geschildert, in dem die Polizei vielleicht nicht
Hubraum 3442 ccm
Leistung 210 HP immer schärferes Auge auf die Anhalterei, ganz im Recht war, als sie ein Mitglied einer
bei 5500 U/min vor allem im Bereich der Autobahn. Mit Recht, Jugendorganisation wegwies. Beweis für das
max. Drehmoment 29,4 mkg (SAE) muß man sagen. Nicht-ganz-im-Recht-sein sei die Aussage von
bei 4000 U/min Wir sahen bei unseren rein zufälligen nicht weniger als 45 weiteren Mitgliedern der
Vergaser 2 SUHD6 Organisation, die -— vom Polizisten nicht be-
Beobachtungen im vorigen Jahr nicht weni-
Wagengewicht vollgetankt 1470 kg merkt — zugesehen hätten. Da müssen wir
ger als drei Fälle, in denen das Anhalten ums
Geschwindigkeitsbereiche Haar zu Unfällen geführt hätte. In einem allerdings sagen: wenn 46 Knaben auf ein-
I. Gang 0- 67 kmjst mal eine Raststätte belagern, dann wünschen
Il. Gang 10-110 km/st
Falle hielt ein Wagen wegen eines Anhalters
plötzlich auf einer Autobahnauffahrt, die wir uns auch die Polizei.
Il. Gang 10-160 km/st
IV. Gang 15-187 km/st durch Bäume ganz unübersichtlich war. Ein Daß die goldene Zeit der Anhalterei vor-
$-Gang ab 15 km/st nachkommender Lastzug mußte weit aus- über ist, hat sich schon in den letzten beiden
Höchstgeschwindigkeit 198 kmjst holen, und im gleichen Augenblick kam ein Jahren zunehmend herumgesprochen. Ob es
Beschleunigung Porsche mit Schwung aus der anderen Rich- eine ganz zweifelsfreie Art des Reisens ist,
0- 60 km/st 4,7 sec tung. Es ging noch mal gut ab — und kurioser- mag dem Geschmack des einzelnen über-
0- 80 km/st 7,9 sec weise waren nicht nur die Autofahrer ge- lassen sein. Daß sich der einzelne Kraftfahrer
0-100 km/st 10,3 sec fährdet, sondern etliche weitere Anhalter, die sehr damit vorsehen muß, wollen wir vor Be-
0-120 km/st 15,3 sec ginn der warmen Jahreszeit aber nochmals
sich mit erschreckten Sprüngen in den Wald
0-140 km/st deutlich gesagt haben. Wobei die Tatsache,
retten mußten. Im zweiten Falle bremste auf
Steigfähigkeit daß man bei Unfällen für den Anhalter als
der Autobahn ein Wagen wegen zweier
l. Gang Passagier noch mitbezahlen muß, nur war-
Il. Gang Pfadfinder, die auf dem schmalen Randstrei-
fen hintereinander her marschierten und sich nend angedeutet sei. Si
Ill. Gang
IV. Gang bittend umsahen; es kam zu einer scharfen
S-Gang Stauung des auf der freien Geraden beson-
Leistungsgewicht ders schnellen Verkehrs, und ein Wagen kam
fahrfertig böse ins Schleudern. Und im dritten Falle
vollbelastet fuhr ein VW einem anderen auf die Stoß-
Verbrauch (Superkraftstoff) stange, weil der trotz Halteverbot an einer
Testverbrauch 15,5 1/100 km Ausfallstraße einer attraktiven Rucksackdame
Verbrauch bei normaler Fahrweise zu Diensten sein wollte, auch hier — wie so
12,5 1/100 km oft - mit abruptem Bremsen.
PREIS Wir nehmen selbst ganz gern mal jeman-
Limousine viertürig DM 18700.— den mit, wenn sich die Gelegenheit gerade
a. W. Overdrive DM 750.— ergibt. Es waren jedesmal sehr nette Leute,
a. W. autom. Getriebe DM 2000.— denen man gern einen Gefallen tat, und die
uns auch von den Schattenseiten der Anhal-
terei zu berichten wußten: von Autofahrern,
Importeur
die als Gegenleistung mindestens die kom-
PETER LINDNER plette Lebensgeschichte verlangten oder die
Frankfurt/Main die Anhalter bei Nichtgefallen (z. B. wenn die
Blittersdorffplatz 39 Dame unfreundlich ist) an irgendeiner wüsten
Telefon: 336167 FS: 041-1731 Stelle stehenlassen. Aber dem kann schließ-
Wiesbaden
lich auch entgegengehalten werden, daß man
Taunusstraße 52 Telefon: 20300 sich beim Besteigen eines Autos quasi in die
Wohnung eines Unbekannten einlädt, und
schließlich gibt es auch Anhalter, derent- „Wenn der
Jacke aus!”
Platz nicht reicht, ziehe ich eben meine
Mehrbelastung

400-500 Millionen DM

Daß in der Bundesrepublik die Zahl der


Kraftfahrzeuge sprunghaft ansteigt, daß für
sie mehr und bessere Straßen gebaut wer-
den müssen, und daß gute Straßen viel Geld
kosten, all das sind Feststellungen und Folge-
rungen, über die auf diesen Seiten schon bis
zum Überdruß geschrieben wurde. Und wir
haben den verantwortlichen Instanzen — vor-
an den Bundesministerien für Verkehr und
Finanzen — auch vorgerechnet, daß ihre Kla-
gen über das Fehlen ausreichender Mittel
zum Ausbau des westdeutschen Straßen-
netzes völlig unberechtigt sind. Der Bund und
neuerdings, da böse Beispiele die guten Sit-
ten verderben, auch die Bundesländer neh-
men an Abgaben des Kraftverkehrs bedeu-
tend mehr ein, als sie ihrerseits für die Unter-
haltung und den Bau neuer Straßen aus-
geben. Wir verweisen — zum wievielten Male
eigentlich? — auf diesen Umstand und be-
gnügen uns diesmal mit der pauschalen Be-
merkung, daß zwischen 1950 und 1957 die
Abgaben des Kraftverkehrs an den Bund um So können Sie nämlich eine sehr wichtige Eigen-
880 Prozent, die Straßenbauausgaben des
Bundes aus Haushaltsmitteln um 279 Prozent, schaft untersuchen, die Abschmierfett haben muß.
die vom Bund für andere Zwecke als für den Immerhin vertrauen Sie ihm hochbeanspruchte
Straßenbau verausgabten Beträge aus den
Kraftverkehrsabgaben jedoch um 2000 Pro- Teile Ihres Fahrzeugs an. Und von deren Zustand
zent gestiegen sind. hängt die Lebensdauer des Fahrgestells ab -
In Bonn scheint man indes mit diesen Zah-
len nicht viel beginnen zu können oder — vielleicht auch Ihre eigene!
was der Verdacht der Kraftfahrt ist — nichts
beginnen zu wollen. Zwar versicherte der
neue Bundesfinanzminister in den Bespre- Machen Sie den MARFAK-Hitze-Test!
chungen der letzten Wochen, daß er ab Geben Sie etwas MARFAK-Abschmierfett auf i
1. April 1959 (!) bereit sei, jährlich „wenig- einen Dosendeckel. Dann halten Sie eine Feuer- :
stens 1,5 Milliarden DM aus dem allgemeinen
zeug- oder Streichholzflamme unter das geneigte
Haushalt“ für den Straßenbau abzuzweigen,
aber er gab auch seine Einsicht zur Kennt- Blech. Sie werden sehen: Trotz der ungewöhn-
nis, daß dieser Betrag ungenügend sei, die lichen Hitze läuft MARFAK nicht auseinander; es
Straßenbaupläne des Bundesverkehrsministers haftet zäh an dem glatten Untergrund.
zu verwirklichen. Etzel betonte — und das ist (Über weitere interessante Versuche mit MARFAK ä
die sattsam bekannte Primitivreaktion, die berichten wir demnächst an dieser Stelle.)
sich aus Schäffers Zeiten erhalten hat — die
Ausweitung der Straßenbaupläne bedürfe
einer kräftigen Erhöhung der Kraftverkehrs-
abgaben. Obgleich niemand, der nur halb- So zuverlässig schützt MARFAK - auch unter den
wegs die Zusammenhänge kennt, diese Mei- widrigsten Umständen! Sie sollten den MARFAK-
nung teilen wird, hält das Bundesfinanz-
ministerium einen bunten Strauß vermischter SCHMIERDIENST mit seinen 40 sorgfältig ausge-
Vorschläge bereit, auf welche Weise dem führten Dienstleistungen möglichst bald in An-
Kraftfahrer die Finanzierungskosten vermehr-
ter Straßenbauleistungen angelastet werden spruch nehmen. Ihr Wagen wird es Ihnen danken!
können.
Da ist zunächst — nachdem die Reali- übrigens: den MARFAK-SCHMIERDIENST bekommen
sierung der Autobahnbenutzungsgebühr und
Reifenstever einstweilen zurückgestellt wurde
Sie nur an CALTEX-Tankstellen.
— die Idee, die Treibstoffsteuer bei Diesel-
kraftstoffen um 6 bis 10 Pfennig je Kilo und
bei Vergaserkraftstoffen um 1 bis 2 Pfennig
je Liter anzuheben. Im Hinblick auf die bis-
her schon bestehende Fiskalbelastung des MARFAK - ein weiches Kissen für Ihr Fahrzeug
Kraftstoffes — Vater Staat kassiert z. B. für
ieden Liter Importtreibstoff 9,42 Pfennig Zoll,
1,05 Pfennig Umsatzausgleichssteuer und
21,72 Pfennig Mineralölsteuer, in der Summe
also 32,19 Pfennig oder rund 52 Prozent des

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Benzinpreises für Letztverbraucher — dringen
diese Vorschläge hart an die Grenze der
Unverschämtheit, nachdem das Maß des Ge-
bührlichen schon längst überschritten ist. Der Die Fahrversuche in Lahr
Bundesfinanzminister hofft, auf solche Weise
den größten Teil der geplanten Mehrein-
nahmen in Höhe von insgesamt 400 bis 500 Bei Lahr werden auf einer zu diesem Zweck elastische (nicht plastische) Fahrbahn ein ein-
Millionen DM - im ersten Jahr! — hereinzu- besonders hergerichteten und mit Umkehr- ziges Mal ein Fahrzeug fährt, dessen dyna-
gewinnen. schleifen versehenen Strecke seit Monaten mische Achslast die Elastizitätsgrenze der be-
- Aber damit ist die Phantasie der Finanz- Fahrversuche mit Lastwagen angestellt, die treffenden Fahrbahn überschreitet, dann ist
planer keineswegs erschöpft. Die Zuschläge gegen die 10 t-Achse wirken solleri, dies aber diese Fahrbahn krank. Die Schäden treten
auf den Benzin- und Dieselölpreis sollen nicht tun. Darum spricht man jetzt davon, auf auch dann, wenn niemals wieder ein so schwe-
durch einen Umbau der Kraftfahrzeug- der Versuchsstrecke sei der frostfeste Unter- res Fahrzeug die Strecke befährt, bestimmt
besteuerung ergänzt werden, um auch den bau der Fahrbahn besser als auf den deut- auf - manchmal allerdings erst nach Monaten.
Bundesländern im Schnitt eine 10prozentige schen Straßen im übrigen. Das hat man ja Der gesunde Menschenverstand sagt nun:
Einnahmesteigerung zu bescheren. Wie in aber eigentlich. vorher gewußt. Unsere deutschen Betonfahrbahnen auf den
Bonn zu hören ist, will man Einzelheiten die- Im übrigen dürften die Versuche in Lahr Autobahnen und Autostraßen sind ohne
ses Programms erst nach Abschluß der Land- wohl kaum zu einem klaren Ergebnis führen. Frage aus besserem Zement und auch anders,
tagswahlen in Nordrhein-Westfalen bekannt- Jedenfalls nicht zu demjenigen — nämlich zweifelsfrei tragfähiger gebaut, als dazumal
geben. Das hat seine guten Gründe, wenn- der Verdammung der 10t-Achse —, was das in den USA Mode war. Nun fahren aber seit
gleich normalerweise niemand einsehen kann, Ziel des Bundesverkehrsministeriums und mehr als einem Jahrzehnt Kriegsfahrzeuge mit
weshalb Verkehrspolitik unter innenpolitischen wohl auch der Straßenforschungsgesellschaft sehr viel mehr als 10 t Achslast über diese Fahr-
Aspekten gesehen werden soll. Aber — und gewesen ist, nicht aber der Lastwagen- bahnen - von den Kuhlemeyer-Fahrzeugen
das ist der Kern allen Übels — die Bonner werke, die an den Kosten erheblich mitzu- der Bundesbahn bei ihren Schiffstransporten
Ideen sind eben nicht normal. Steuer- tragen haben. Ein Zwischenbericht ist jetzt von der Donau zum Rhein gar nicht zu spre-
erhöhungspläne bleiben irreal, solange nicht in der Zeitschrift der Straßenforschungsgesell- chen —, und neuerdings außer den Besatzungs-
wenigstens der jährliche Einnahmezuwachs schaft „Straße und Autobahn“, Heft 3, März panzern auch noch Schwerstfahrzeuge der
des Staates aus dem Kraftverkehr auto- 1958, erschienen, aus dem man dies heraus- neuen Wehrmacht der Bundesrepublik. So-
matisch in den Straßenbau zurückfließt. Das lesen kann. lange es nicht möglich ist, den Besatzern und
ist bisher weder geschehen noch für die näch- Über all diesen Verzwicktheiten und der der Bundeswehr ihre Achslasten auf 8t zu
ste Zukunft zu erwarten. Rüstet sich der Bun- eifrigen Diskussion über teils sehr zweifel- beschränken — was ein guter Witz ist —, so-
desfinanzminister trotzdem, dem Kraftfahrer hafte amerikanische Versuche hat man leider lange ist die Frage 8 oder 10 einfach sinn-
eine weitere halbe Milliarde aus dem Geld- die Hauptsache vergessen, die sich erst auf los - auch dann, wenn man nicht daran denkt,
beutel zu ziehen, so sollte der motorisierte den gesunden Menschenverstand und zweitens welche geheimen Schäden anscheinend un-
Steuerzahler aus seiner Lethargie erwachen auf eine mit Milliarden bezahlte praktische zerstörte Fahrbahnen durch schwerste Fahr-
und mit der Faust auf den Tisch schlagen. Erfahrung der Amerikaner zu Kriegsende be- zeuge der Amis, Tommys, Schangels und der
Wir jedenfalls sind der Meinung: allmählich zieht. Diese Erfahrung lautet: Wenn über eine deutschen Wehrmacht noch bergen.
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Interessenten-Entführung ist wettbewerbswidrig!
Ein tolles Stück leistete sich kürzlich ein besonders cleverer Autover-
käufer in Dortmund. Zufällig kam er in den Laden der Konkurrenz und
wurde dort Zeuge einer Verkaufsverhandlung zwischen einem Ehepaar und
seinem Verkäuferkollegen. Höchst interessiert hörte er zu und schaltete sich
schließlich sogar in das Gespräch ein, wobei er sich als erfahrener, sach-
kundiger Lloydbesitzer (um einen Lloydwagen ging es nämlich) ausgab. ETF
EA
Das Ehepaar war grundsätzlich geneigt, den angepriesenen Lloyd zu
kaufen, wollte den Vertrag aber erst am anderen Tag abschließen und
ging aus dem Laden. Kurz entschlossen eilte der scheinbare „Zuhörer
alias Konkurrenzverkäufer dem Ehepaar nach und erbot sich „gefälliger-
weise“, das Ehepaar in seinem Wagen nach Hause zu bringen, da er „zu-
fällig” den gleichen Weg habe. Das Ehepaar nahm nichtsahnend diese
„selbstlose” Einladung an. Kaum saß man jedoch im Wagen, ließ der
gefällige „Kavalier am Steuer“ die Katze aus dem Sack und versuchte nun
mit allen Mitteln der Überredungskunst, das Ehepaar zu bewegen, den in
Aussicht genommenen Lloydwagen doch von ihm zu kaufen. Und das
Husarenstückchen gelang ihm tatsächlich: Kurze Zeit später hatte er den
Kaufvertrag für seinen Geschäftsherrn in der Tasche.
Gleich darauf rief der zielstrebige Verkäufer in aller Ruhe bei der
Konkurrenz an und teilte dem verblüfften Kollegen mit, er brauche sich RNEIE
TGERTIERUEE
SEE
ZWEIER
um das Ehepaar nicht mehr weiter zu bemühen, es habe sich mittlerweile
anders entschlossen und den Wagen bei einer anderen Firma gekauft. Dies
ging dem solchermaßen überspielten Konkurrenzhändler nun doch zu weit.
Er beanspruchte den ihm entgangenen Gewinn. Darauf wollte sich wie- |
derum der siegreiche Händler nicht einlassen, und so kam die Sache vor
den Richter. Das Landgericht Dortmund bezeichnete schließlich das Ver-
halten des „geschäftstüchtigen“ Verkäufers als „wettbewerbswidrig”“
(1 $ 333/57).
Zwar sei der Verkäufer nicht schon mit der Absicht, Kunden abzuwerben,
zu dem Konkurrenzgeschäft hingegangen, aber sein ganzes Verhalten im
fremden Geschäft stehe an Dreistigkeit einer von vorneherein beabsich-
tigten Abwerbung von Kunden im oder in der Nähe eines Geschäftslokals
eines Konkurrenten gleich und sei daher auch rechtlich als wettbewerbs-
widrig anzusehen.

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dabei in der Weise, daß er sich etwa 40-50 Meter vor dem Lkw. auf der PLANET
rechten Seite einer öffentlichen Straße aufstellte und den Fahrzeuglenker rassiger Neubau für 58, zum Rudern und Segeln,
fürgemütliche Motorfahrt -
mit einer Geschwindigkeit von 15-20 km/st im zweiten Gang heranfahren oder mehr als 50 km mit 18 PS Motor, auch für Wasserski, starre Boden-
ließ. Auf ein Handzeichen des Sachverständigen mußte der Lkw.-Fahrer konstruktion, mit Spritzdeck, Süllbord, Innenkiel, Gabelheck, 1,25 m breit,
in kürzester Entfernung halten. Bei Durchführung dieses Bremsversuchs hatte kleines Packmaß
der Sachverständige nicht beachtet, daß sich unmittelbar hinter dem Lkw.
ein schnellfahrender Radfahrer genähert hatte. Auch der Fahrer erkannte KOMET
die Gefahr nicht, da der Radfahrer nur wenige Meter hinter dem Lkw. EEN
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das große WIKING-Boot, zum Rudern und Segeln, 7,5 qm, für Motoren bis
fuhr und deshalb im Rückspiegel nicht wahrgenommen werden konnte. | 25 PS, hervorragend geeignet für Wasserski, elegante Bootsform, großer
Als der Lkw.-Fahrer auf das Zeichen des Ingenieurs plötzlich bremste, Innenraum, Nebeneinandersitze, Spritzdeck, Süllbord, Windscheibe, auch
konnte der Radfahrer nicht mehr anhalten und fuhr von rückwärts. auf das Steuerung, harte Gleitbodenkielung, 1,45 m breit, »Kofferraum-Packmaß«
Fahrzeug auf. Er trug dabei Verletzungen davon.
In erster Instanz sprach das zuständige Amtsgericht den Lkw.-Lenker BOOTE KULTIVIERTER BAUWEISE MIT VERBLUFFEND GUNSTIGEN PREISEN
frei. Den Diplom-Ingenieur verurteilte das Gericht wegen fahrlässiger
Körperverletzung. Diese Entscheidung wurde auf die Berufung des Inge- " Verlangen Sie Prospekte vom

WIRKUNG
nieurs hin vom Landgericht Traunstein bestätigt. Es vertrat die Auffassung, ”
daß bei Bremsproben auf öffentlichen Straßen die Pflichten des Fahrers zwar "
nicht in vollem Umfang auf den Prüfer übergehen. Auch der Fahrzeug-
lenker bleibe weiterhin als Teilnehmer am öffentlichen Verkehr zur ord-
nungsgemäßen Führung des Fahrzeugs verpflichtet. Im vorliegenden Fall
treffe jedoch den Prüfer die volle Verantwortung. Er habe es an der ge-
otenen Sorgfalt fehlen lassen. Er hätte sich entweder an einer günstigeren EEE!
Stelle aufstellen oder eine verkehrsarme Zeit abwarten müssen. Auch die
nbringung eines Schildes an der Rückseite des Lkw. mit der Aufschrift
SCHLAUCHBOOTWERK HOFGEISMARIKASSEL
„Vorsicht, Bremsprobe” wäre eine Warnung für nachfolgende Verkehrs-
teilnehmer gewesen. Auch V. Campingfachschau Essen 26.4. - 4.5., Halle 10, direkt am Haupteingang-
Der Sachverständige habe daher nicht alles getan, um eine Gefährdung
anderer zu vermeiden.

x
Trunkenheit am Steuer bringt nicht immer
‚Trunkenheit am Steuer ist bekanntlich
ins Gefängnis
in jedem Fall strafbar, auch wenn
kein Unfall geschieht. Unterschiedlich ist nur die Art und Höhe der Be-
Strafung, je nach dem, ob es zu einem Unfall kam oder ob die Fahrt des
De ÄUSSEN SPIEGEL w
\ m x
\ Sie bisher vergeblich suchten:
Betrunkenen glücklicherweise noch reibungslos verlaufen wor.
ie schwierig im Einzelfall die Unterscheidung sein kann, zeigt ein x OHNE Gegenmutter an jede Stelle
Fall, den das Bayerische Oberste Landesgericht zu entscheiden hatte (RReg. EEE
BETRETEN
EETETFE
RETET
EEE
x montierbar / Gelenk in Nylon gelagert
2 St 859/56). Ein betrunkener Autofahrer hatte eine lange Strecke seiner
ahrt tadellos zurückgelegt, hatte gerade noch zwei Fußgänger ordnungs- K gibt nie nach Vibrationsfreier Sitz /
gemäß überholt, dann aber plötzlich die Herrschaft über den Wagen ver-
‘x Bild in natürlicher Größe !
Oren und war gegen einen Baum gefahren. Schaden war zum Glück nur

LUXUS-AUSFÜHRUNG
an seinem eigenen Wagen entstanden. Das Gericht mußte nun entschei-
en, ob der Autofahrer in seinem betrunkenen Zustand eine „Gemein- TEILTE
TI
gefahr“ gewesen sei. Dann nämlich wäre er an einer Gefängnisstrafe nicht

N
Messing verchromt, DM 2 2 50

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kgrbeigekommen, andernfalls hätte es mit einer Geldstrafe abgehen

NE US S Al k RH
en.

GUST AV EI TH EN WA LD
F Die Richter stellten fest, grundsätzlich ruhe in jedem sich bewegenden BeSSEITIS SIE
2G2En
Ahrzeug eine Gefahr. Diese Gefahr würde noch vergrößert, wenn der
Ahrer betrunken sei. Deswegen entstehe aber noch lange nicht in jedem
all eine Gemeingefahr. Eine Gemeingefahr sei nur dann gegeben, wenn
Ein ganz bestimmter Mensch oder ganz bestimmte Sachwerte (die nicht

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/0)
Bei Anfragen beziehen Sie sich bitte auf AATITE TOR
Uns
en nn ent
dem betrunkenen Fahrer selbst gehören) „konkret“ so gefährdet würden, Po

daß jedenfalls der Eintritt eines Schadens wahrscheinlicher sei als sein
Ausbleiben. Die beiden Fußgänger seien in diesem Fall nicht „konkret” Jederzeit hab’ zur Hand
efährdet gewesen. Verschulde ein betrunkener Autofahrer im Laufe seiner
Fahrt an einer Stelle einen Unfall, dürfe man nicht sagen, alle Menschen
und alle Sachen, die er vorher passiert habe, seien ebenfalls „konkret“
Hansaplast
gefährdet gewesen. Man müsse jeden Verkehrsvorgang einer solchen Fahrt Wundschnellverband
für sich allein bewerten. $ ?
Als der Gesetzgeber Trunkenheit am Steuer in Verbindung mit der Ver-
ursachung einer Gemeingefahr unter Gefängnisstrafe gestellt hatte, wollte
ERBEERE

er ausdrücklich nicht jede Trunkenheit am Steuer gleich mit Gefängnis


bestrafen. Nur wenn wirklich eine Gemeingefahr entstanden sei, sollte
dem betrunkenen Verkehrssünder die harte Strafe des Gefängnisses drohen.
Daran müsse, so entschied das Bayerische Oberste Landesgericht, auf
jeden Fall festgehalten werden.

Vorsicht vor Selbsttäuschung nach Alkoholgenuß +FÜR KLEINE VERLETZUNGEN

Nach reichlichem Alkoholgenuß entschuldigt es einen Autofahrer nicht, et


daß er ohne Unfall, einwandfrei und sicher gefahren ist. Das Schleswig-
Holsteinische Oberlandesgericht forderte vielmehr (Ss 486/56), daß der
Autofahrer seine Fahrtüchtigkeit auf jeden Fall schon vor Antritt der Fahrt
überprüfen müsse. Dabei genüge es nicht, daß der Fahrer sich selbst be-
ORIGINAL-BEIERSDORF-PFLASTER
obachte, denn die Gefahr der Selbsttäuschung sei, zumal nach Alkohol- En meine Ten in mn mom min ne an en
genuß, zu groß. Der Alkohol rufe regelmäßig, so sagten die Oberlandes-
gerichtsräte sachverständig, das unberechtigte Gefühl einer erhöhten Lei-
stungsfähigkeit hervor. Im übrigen könne Fahruntüchtigkeit auch ohne aus-
gesprochene Trunkenheit vorliegen.
Daher müsse der alkoholisierte Autofahrer „sorgfältige Überlegungen MSZSMEIER
anstellen, ob er bei der Menge der Getränke, die er zu sich genommen
hatte, nach allgemeinen Erfahrungen noch fahrtüchtig sein konnte, und
ob er dem Eindruck, den er von sich selbst hatte, trauen durfte“.
Um einen richtigen Eindruck von sich selbst erhalten zu können, sei
jeder Kraftfahrer verpflichtet, sich genauestens über die Wirkungen zu
unterrichten, die der Alkoholgenuß bei ihm erfahrungsgemäß heiyanrue:
r.

Ausfuhrbehandlung von

b«zinsiendmesser
Kraftfahrer-Reisegepäck durch die deutschen Zollstellen
Inzwischen ist die zollamtliche Ausfuhrabfertigung von Reisegepäck
kürzlich weiter vereinfacht worden. Nach RA 3/58 vom 29. 1. 1958 (Bundes-
anzeiger Nr. 28 vom 11. 2. 1958) sind von jeder Ausfuhrgenehmigung, von
der Vorlage des Ausfuhrpapiers und von der Versandabfertigung bei der
Binnenzollstelle im Reiseverkehr befreit: 2 Oelfernthermometer
1. Waren, die von Reisenden oder vom Personal der Beförderungsmittel
zum. eigenen Gebrauch oder zur Ausübung des Berufs während der
Reise mitgeführt werden. J Amperemeter
2. Waren bis zum Wert von 1000.- DM, die von Reisenden mit ständigem
Wohnsitz im Bundesgebiet als Geschenk bei der Ausreise mitgeführt
werden.
3. Nicht zum Handel bestimmte Waren, die von Reisenden mit stän-
digem Wohnsitz im Ausland während ihres Aufenthalts im Inland er-
worben wurden und bei der Ausreise mitgeführt werden.
Man kann damit rechnen, daß eine innere Beschau des genannten Reise- 3 Präzisions-Instrumente in einem Gehäuse,
gepäcks, das Reisende in dem Beförderungsmittel mit sich führen oder als
Passagiergut versenden, nur noch ausnahmsweise vorgenommen wird. In elektrische Anzeigeübertragung, einfacher Ein-
Zukunft wird sich die Grenzabfertigung hiernach reibungslos abwickeln.
Mit Rücksicht auf die weitgehende Erleichterung der Grenzabfertigung bau von Gebern und Anzeigeinstrument.
werden die Binnenzollstellen von der Versandabfertigung von mitzufüh- Wieder ein neues Moto Meter Erzeugnis.
rendem oder als Passagiergut zu versendendem Reisegepäck jetzt auch
dann absehen, wenn sie der Reisende beantragt.
Gepäck, das den Reisenden auf andere Weise (beispielsweise als Ex-
preßgut) voraus-, nach- oder zurückgesandt wird, muß wie bisher der zu-

MSIOMEIER
ständigen Binnenzollstelle mit Ausfuhrmeldung (Kleinsendung) zur Versand-
abfertigung gestellt oder angemeldet werden. Auch diese Sendungen wer-
den bei der Grenzabfertigung voraussichtlich nur ausnahmsweise der in-
neren Beschau unterzogen. Zr

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stellen ist störanfällig, wenn die Strom-
zuführung unterbrochen ist oder Regel-
einrichtungen versagen. Für diesen
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Abfülleinrichtung versehen, auch für
die Faßentleerung Verwendung finden.
Im Rahmen unserer Großserienferti-
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verschiedensten Verwendungszwecke.
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kauft und kostet dort je nach Ausführung zwischen 4500 und 5000 Dollar. Die Höchst-
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Das Auto ist ein Zivilisationsgegenstand geworden, von dem man er- leicht mit dem Wagen zu erreichen und gute Straßenbahnverbindung vom
wartet, daß er immer funktioniert und alles hält, was im Prospekt ver- Düsseldorfer Hauptbahnhof, Linie 18, bis vor die Tür. ”
sprochen wird. Unfälle werden dort nicht Yarsprschen, sondern im Gegen- Wir zeigen vom offenen Sportboot bis zum seetüchtigen Motorkreuzer Yachten der
teil viel Sicherheit, allerbeste Straßenlage und gute Bremsen. Unfälle gibt
es aber trotzdem, und ganz bestimmt mehr als nötig. Für jeden Unfall bekanntesten Werften der Welt von 4-15 m Länge und Geschwindigkeiten bis 70 km.
werden Schuldige gesucht und zumeist auch gefunden — damit ist aber mit Inbord- und Außenbord-Motoren für Benzin- und Dieselantrieb.
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Der Schuldige ist der, der quer über die Autobahn fährt oder in der
Kurve überholt und die Fahrbahn für den Entgegenkommenden versperrt. England - Clipper Marine LTD Holland.
Ist aber nicht auch der schuldig, der dann blind und verzweifelt voll in ee Inbord-Motoren, 2TpORT/HIP
das plötzliche Hindernis hineinfährt, der nicht die kleine Lücke ausgenutzt
hat, die noch vorhanden war? Die gerichtliche Schuldfrage ist im Augen-
blick der auftretenden Unfallsituation völlig unwichtig — es kommt allein Importeur Dr. OSKAR TROST, Büro Wuppertal, Wall 5-9, Telefon 41684
darauf an, auch die kleinste Chance für das eigene und das Leben der
Mitfahrer und auch des Kontrahenten zu nutzen. Leider fördert die übliche Hitze- u. kältebeständig, klein faltbar und in bester Paßform
Verkehrssicherheitsterminologie mit ihrem erhobenen Zeigefinger zumeist nahtlos verschweißt, en zu den meistgekauften Folien-
nur das Gefühl der Schuld oder der Unschuld angesichts der Unfallsituation aragen.
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Be .um dem Leser Angst zu machen, sondern um klarzustellen, worum
es-geht. und Rückgrat-Schäden
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pazen und keine Langeweile zugemutet werden. Das gilt nicht nur für den
Leser keine Stra-
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Hauptteil, der sich mt dem „gemeisterten Unfall” beschäftigt, sondern auch
für die allgemeinen und fahrtechnischen Kapitel. Einige Dinge stehen drin, Spezial-
mit denen wir uns nicht ganz einverstanden erklären können, sie sind aber
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Hoffnung, daß er, wenn er einmal zu den Fah- Jetzt ist die Zeit der lieben Frostaufbrüche.
Ihre Fahne flattert hinten nach nen eilen müßte, vor solchen Abgasfahnen ver- Frostaufbrüche sind ein spezifisch deutsches
Jemand fuhr auf einer langen, leeren Straße schont bleiben möge. Wunder, das es in Österreich, der Schweiz,
seinem fernen Ziele zu. Plötzlich zog er die Nase Obwohl sie radioaktiven Fahnen natürlich Frankreich, Luxemburg, Holland und Belgien nicht
kraus: es roch nach verbranntem Ol, mal stär- vorzuziehen sind. oder fast nicht gibt. In der DDR, mindestens im
ker, mal schwächer. Beunruhigt hielt er schließ- ehemaligen Königreich Sachsen, auch kaum.
lich an und öffnete die Motorhaube. Aber da Es ist merkwürdig, daß unsere zuständigen
qualmte nichts, das Kühlwasser war nicht zu
Lehre Behörden und Behördenvertreter anscheinend
heiß, der Auspuff sah dicht und solide aus. Und gar kein Empfinden dafür haben, daß Straßen-
Neulich fuhr mir einer auf ungewöhnlich sperrungen wegen Frostaufbrüchen oder Frost-
unter der Motorhaube roch es nicht anders als törichte Weise in einen Testwagen hinein, den
es unter Motorhauben zu riechen pflegt. aufbruchgefahr ein klägliches Armutszeugnis für
ich gerade ins Werk zurückbringen wollte. Nun die Verantwortlichen sind. Aber diese Herrschaf-
Also fuhr der Mann weiter und traute seiner gibt man um seiner Reputation willen nicht gern
Nase nicht. Bis der Geruch sich verstärkte und ten sind ja so hart gesotten, daß sie nicht ein-
ein Auto mit Knitterblech zurück, auch wenn man mal bemerken, daß sie durch Schilder: „Bei
schließlich ganz deutlich so roch, wie Zweitakter nichts dazu kann, und da es zudem mein erster
zu riechen pflegen. Nur war weit voraus kein Zwei- Nässe glatt“, „Vorsicht Rollsplitt“ usw. ihrer eige-
selbsterlebter Blechschaden war (abgesehen von nen Fachkunde seibst Armutszeugnisse ausstel-
takter zu sehen. Und außerdem weiß man aus einer Affäre mit einem rechtsgesteuerten Auto len. Was die Frostaufbrüche anlangt, so dürfte
und einem linken Torpfosten), geriet ich augen- es nicht erst seit Casagrande, sondern schon seit
blicklich in lodernden Zorn und sagte meinem Hannibal und seinen Elefanten zu den Grund-
Kontrahenten einiges über seine blödsinnige, begriffen des Straßenbaues gehören, daß auf
schläfrige, unverantwortliche, strafwürdige Fahr- gründlich entwässertem Planum Frostaufbrüche
weise, nicht möglich sind. Woraus sich unter dem Strich
Aber der war mir über; als ich zum Luft- ergibt, daß in der Bundesrepublik die Straßen-
holen innehielt, sah er mich nur milde an und baubeflissenen noch heute nicht gelernt haben,
sprach: „Ich verstehe Ihren Zorn nicht. Ich habe das Planum unserer Verkehrsstraßen ausreichend
doch noch gar nichts gesagt!” zuverlässig zu entwässern — wohingegen in
Wirklich, er war mir über... Si Österreich, der Schweiz, Luxemburg, Frankreich,
Holland, Belgien und dem ehemaligen König-
reich Sachsen man anscheinend schon seit langen
Gewöhnlicher oder Jahrzehnten auf diesem Gebiet besser Bescheid
internationaler Führerschein weiß oder jedenfalls besser zu bauen versteht.
Wie lange noch soll diese Schande des west-
Im Süddeutschen Rundfunk hörte ich vor eini- deutschen Straßenbaues, die jährlichen Straßen-
ger Zeit, daß irgendein Gericht einen Kraft- sperrungen wegen Frostaufbrüchen, bestehen
Wr NUT ur we fahrer verurteilte, weil er seinen Führerschein bleiben? Zur Vermeidung von Formalbeleidigun-
AT
4 w nicht bei sich hatte, sondern dieser sich in einem gen beendet hiermit der Schreiber dieser Zeilen
v
Büroschrank erst später fand, und weil sein inter- die Niederschrift seines Stoßseufzers.. Wa.O.
nationaler Führerschein den Mangel nicht hätte
beseitigen können.
„Mensch, Polente! Das ist aber das letzte Mal, daß wir Der Schreiber dieser Zeilen hat zugegebener-
uns für einen Banküberfall einen Zweitakter klauen!” Schrankkoffertechnik
maßen einen Kohlhaasinstinkt. Er hat aber vom
Kaiserreich bis heute miterleben müssen, was
berufenster Quelle, daß moderne Zweitakter unsere sehr geehrten Herren Juristen uns in im-
nicht mehr riechen, während alte Zweitakter ge- mer neuer Ausrichtung als „Recht“ nicht nur vor-
meinhin so langsam sind, daß man sie alsbald setzen, sondern mit Strafe und Geldschaden auf-
überholt. Rätselhaft, sagte sich unser Mann, und zwingen.
wollte gerade das Grübeln über seine Nase auf- Wenn dieses Urteil eines Obergerichts wirk-
geben, als sich ihm beim Runden einer Kurve lich zutrifft, dann haben der gesunde Menschen-
des Rätsels Lösung auftat: verstand und die Europabewegung wieder ein-
Da zog mit dem bekannten kraftvollen Schnur- mal eine Schlacht verloren. Wenn nämlich der
ren eine Kolonne Bundeswehr-Zweitakt-Jeeps internationale Führerschein irgendeinen Sinn hat,
durchs Tal, emsig aus vielen Auspüffen die Dunst- dann ist seine Voraussetzung der nationale Füh-
wolke nährend, die den Hintermann überzeugte, rerschein, und das Verlangen nach dem natio-
doß die berufenste Quelle zumindest im Punkte nalen Führerschein bei Vorlegen des internatio-
Zweitaktergeruch etwas hartnäsig war. Viribus nalen Führerscheins ein typischer Hammelsprung Während die meisten Eigenbaver sich mehr
unitis, mit vereinten Kräften, dieses Motto hätte des Amtsschimmels. Wa.O. oder minder glücklich in der Blechbearbeitung
der Kolonne auf schöngesticktem Wimpel vor- versuchen, wurde die Karosserie dieses Adler-
ausflattern sollen, um anzukündigen, was hinter- Roadsters ganz aus Holz aufgebaut. Mag das
herflatterte: eine Geruchsfahne von so imposan- Auch ein deutsches Wunder Heck etwas dicklich geraten sein, so war doch
ter Dichte, wie sie im zivilistischen Einzelfahren ein Könner seines Faches am Werk; die Holz-
nie hätte erreicht werden können. Vom deutschen Wirtschaftswunder soll hier sponten mit den kunstlederüberzogenen Zwi-
Schnell beschleunigend überholte unser Mann nicht die Rede sein. Es gibt noch andere Dinge schenflächen und das massiv-hölzerne Armaturen-
die riechbaren Vaterlandsverteidigungsfahr- in unserer Bundesrepublik, über die man sich brett geben dem Wagen einen Charakter hand-
zeuge. Und in seine tiefe Verwunderung über — und keineswegs immer positiv — verwundern werklicher Einmaligkeit, der ihm nicht schlecht
das, was alles so möglich ist, mischte sich die muß. steht. Si

AUTO voran5
short
zanen: VEREINIGTE MOTOR-VERLAGE GMBH., Stuttgart W, Paulinenstraße 44 (Hansabau), Postfach 1042, Telegrammanschrift: Motorpresse Stuttgart, Telefon 67140 und
67149, Fernschreiber: Telex 072/2036. — Herausgeber: Paul Pietsch - Ernst Dietrich-Troeltsch + G. Vogel. — Chefredakteur: H. U. W ieselmann. — Verantwortlich für
Österreich: Hans Patleich jun., Wien. — Verantwortlich für den Anzeigenteil: Direktor Georg E. Ernst. — Vertrieb: Albert Manz. — Herstellung: Belserdruck, Stuttgart. —
Printed in Germany. — das AUTO, MOTOR und SPORT_ erscheint 14täglich sonnabends. Im leichen Verla MOTOR-REVUE + EUROPA-MOTOR, FLUG-REVUE sowie
LAST-AUTO und OMNIBUS und im MOTOR-PRESSE-VERLAG GMBH. ‚das, MOTORRAD, ferner R LLER » MOBI KLEINWAGEN sowie der MOTOR-Test. Höhere Gewalt
entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht. Ersatzansprüche können in einem solchen Fall nicht anerkannt werden: Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit ausdrück-
licher Genehmigung des Verlages und unter voller Quellenangabe. Unverlangte Manuskripte werden nur zurückgesandt, wenn vom Einsender Rückporto beigefügt wurde. Die
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