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BOP Aufgabe Definitionen zur Diagnostik

Pädagogische Diagnostik gehört zu den zentralen Kompetenzfacetten einer professionellen


Handlungskompetenz von Lehrkräften und ist Grundlage für jedes pädagogische Handeln mit Blick
auf die einzelnen SuS. Es handelt sich um die Erkenntnisbemühungen im Dienste aktueller
pädagogischer Entscheidungen. Es gibt zwei verschiedene zentrale Funktionen pädagogischer
Diagnostik: Einmal die Optimierung von individuellen Lernprozessen des einzelnen Lernenden und
zum anderen die Funktion der Optimierung der Bewertung oder Beurteilung im Rahmen der
Vorgabe von Qualifikationen.

Zuweisungsdiagnostik bedeutet die Pädagogische Diagnostik im weiteren Sinne. Dabei handelt es


sich um summative Produktevaluationen, wie Ergebniskontrollen, die am Ende des jeweiligen
Lernprozesses stehen, wie bspw. Klassenarbeiten oder Zeugnisse. Man versucht, mit der
Zuweisungsdiagnostik, punktuelle Informationen über den jeweiligen Lernstand bzw. die jeweiligen
Lernergebnisse zu einem bestimmten Zeitpunkt im Lernprozess zu erhalten.

Lernprozessdiagnostik hierbei handelt es sich um die sogenannte Förderdiagnostik. Es geht um


Formative Evaluationen, die während des gesamten Lernprozesses, lernbegleitend, stattfinden. Das
Ziel der Lernprozessdiagnostik ist, individuelle Lernprozesse zu optimieren, also die jeweiligen
Lernleistungen der Schülerinnen und Schülern zu verbessern.

Lernprozessdiagnostik ist stärkenorientiert und mehrperspektivisch. Das bedeutet, dass die


individuellen Ressourcen, Lernpotentiale und Lernfortschritte der Schülerinnen und Schüler
verstärkt gefördert werden.
Die Lernprozessdiagnostik wird deutlich zwischen psychologischer und pädagogisch-
psychologischer Diagnostik abgegrenzt. Die beiden Diagnostiken unterscheiden sich nicht durch
eigene Verfahren, Theorien und Methoden, sondern durch den Bezug auf die pädagogische
Entscheidung.

Die Lernprozessdiagnostik wird in drei Formen von diagnostischer Tätigkeit unterscheiden,


nämlich in informelle, semiformelle und formelle Diagnostik.
Die informelle Diagnostik bezieht sich auf intuitiv und häufig wenig bewussten oder unbewussten
Einschätzungen während des unterrichtlichen Alltags. Sie wird nur gelegentlich und unkontrolliert
eingesetzt und somit auch eher weniger gründlich reflektiert. Die formelle Diagnostik erfolgt gezielt
und systematisch anhand von wissenschaftlich erprobten Methoden. Dazu benötigt es zum einen die
nicht immer einfach anzuwendenden und ständig weiterentwickelnden Methoden und zum anderen
schulische Rahmenbedingungen, die ein gezieltes und systematisches Vorgehen ermöglichen. Diese
Faktoren sind im Schulalltag nicht zwingend vorhanden.

Die semiformelle Diagnostik ist durch die Gesamtheit aller diagnostischen Tätigkeiten
gekennzeichnet.

„Die Bezeichnung semiformell trifft beispielsweise dann zu, wenn Beobachtungen zwar gezielt,
aber nicht mit erprobten Methoden durchgeführt werden; wenn intuitive Beobachtungen
festgehalten werden und explizit in Bewertungen einfließen usw.“

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