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Abram Roisman

400
Kurzpartien

Sportverlag Berlin 1980


Ü bersetzung
aus dem Russischen:
Hermann Mohaupt
Russischer Ori ginaltitel :
Schachmatnyje Miniatjury
Vorwort

Der Begriff der Schönheit i m im Anfangsstadium der Partie,


Schach ist äußerst vielschichtig. typische Pläne fü r die Entfal­
Sachkenner werden zum Bei­ tung der Kräfte u nd charakteri­
spiel von der Schönheit posi­ stische Fehler kennen.
tionel ler Manöver oder ausge­ I n den Partien dieses Sammel­
feilter Endspieltechnik schwär­ bandes findet man auch viele
men. Nichts jedoch kan n mit lehrreiche Beispiele aus dem
der Schönheit von Schachkom­ Mittelspiel : erfolgreich vorge­
binationen konkurrieren. Ihr tragene Angriffe und Gegen­
Ü berraschungseffekt, ihre angriffe, interessante taltti sche
Durchschlagskraft, von tiefer u nd strategische Verfahren.
Logik durchdrungene schein­ Jedem Abschnitt ist eine kurze
bare Paradoxie - a l l dies historische I nformation voran­
hinterläßt bei den Anhängern gestellt, die dem Leser zu­
u nseres uralten Spiels einen gleich Grundkenntnisse über
nachhaltigen Eindruck. Hi nzu die Strategie der jewei ligen
kommt, daß Kombinationen Eröffnu ng vermittelt.
wegen ihrer Zwangsläufigkeit Der Autor hofft, daß das Buch
auch für ei nen noch nicht so zur weiteren Popularisierung
bewanderten Schachfreund der Schachkunst beiträgt und
leichter verständlich sind. den Freunden des Schach­
Die vorliegende Sammlung spiels, vor allem den jü ngeren
von Kurzpartien soll die Lieb­ unter i h nen, hi lft, i hr Können
haber der Schachkunst daher zu vervollkomm nen.
in erster Linie mit den ästhe­
tischen Aspekten verschieden­ A. Roisman
artigster Kombinationen ver­
traut machen.
Große Aufmerksamkeit wurde
der Wahl der Anfangszüge
gewidmet. Das Material ist aus
diesem G ru nde nach dem Er­
öffnu ngsprinzip gegliedert. I n
den Anmerkungen z u den
Partien werden die neuesten
Empfehlungen zur Behandlu ng
der Eröffnu ngen gegeben, der
Leser lernt die al lgemeinen
Prinzipien der Kampfesfü hrung
Königsgambit u. a. das Königsgambit mit
E rfolg angewandt.
1. e2-e4 e7-e5 2. f2-f4

Die Idee des mit 2. f4 ange­


botenen Gambits ist, den 1 Tarassewitsch-Malewin-
Mittelbauern e5 zu beseitigen, ski
die f-Li nie zu öffnen und durch Tallinn 1 976
d2-d4 das Zentrum zu be­
1 . e4 e5 2. f4 ef 3. Sc3
setzen,
Das Königsgambit gehört zu Dieser von Steinitz stammende
den schärfsten und komplizier­ Zug führt zu großen, i ndes
testen Eröffnungen. Es wurde eher für Schwarz gü nstigen
erstmals in ei nem Buch von Verwicklu ngen. Besser ist
Lopez ( 1 6. Jahrhundert) er­ 3. Sf3 oder 3. Lc4.
wähnt. Eine wichtige Rolle bei
3. . . . Dd8-h4+
der Ausarbeitung des Gambits
4. Ke1-e2 Dh4--e7! ?
spielten U ntersuchungen und
Partien italienischer Meister Eine theoretische Neuerung,
des Mittelalters wie G reco, die in dieser Partie vol len Er­
Polerio und Salvio. Noch i m folg bringt. Die ü bliche Er­
vergangenen Jahrhundert war widerung ist 4 . . . . d5.
das Königsgambit ei ne der
5. d2-d4 Sg8-f6
popu lärsten Eröffnu ngen. I n
6. Ke2-f2
den Händen Morphys, Anders­
sens und Tschigorins erwies Nach 6. e5 d6 sähe sich Weiß
es sich als ei ne gefü rchtete nicht in der Lage, den Bauern
Waffe. Mit der Entdeckung des e5 zu behaupten, z. B. 7. L:f4
Falkbeer-Gegengambits (2 . . . . Sc6 8. Sf3 Lg4 usw.
d5) und anderer aktiver Spiel­
6. . . . d7-d5
weisen für Schwarz ging seine
7. e4-e5
Beliebtheit jedoch zurück. Die
Ausarbeitung sicherer Vertei­ Zum Verlust fü h rt 7. ed Sg4+
digungssysteme führte zu 8. Kf3 Se3!
einer Modifizierung des Königs­
7. . . . Sf6-g4+
gambits. Gegenwärtig wird es
8. Kf2-e2
oft in positionellem Stil be­
handelt, ohne ausgeprägtes Oder 8. Kf3 Dh4! mit zahl­
Streben nach Angriff u nd reichen Drohungen.
Opfern.
8. . . . Sg4 : e5!
Von den heutigen G roß­
9. Sc3 : d5
meistern haben Keres, Bron­
stei n, Spasski, Fischer, Lutikow Schlecht ist auch 9. de Lg4+

7
1 0. Sf3 D: e5+ 1 1 . Kf2 Lc5+ 9. Sh4-f5 c7-c6
bzw. 1 1 . Kd3 Lf5+. 1 0. g2-g4! Sh5-f6
1 1 . Th1 -g1 c6: b5
9. . . . Lc8-g4+
1 2. h2-h4 Dg5-g6
1 0. Sg1-f3 Se5:f3+ !
1 3. h4-h5 Dg6-g5
1 1 . Ke2-f2 De7-h4+
1 4. Dd1 -f3 Sf6-g8
1 2. g2-g3 Dh4-d8
1 5. Lc1 :f4 Dg5-f6
1 3. Dd1 -e2+ Lf8-e7
1 6. Sb1-c3 Lf8-c5?
1 4. De2:e7+ Dd8:e7
1 5. Sd5 : e7 Ke8:e7
Angezeigt war 1 6. . . . Lb7.
1 6. Lf1-e2 Sf3: h2!
Weiß konnte jetzt durch 1 7. d4
1 7. Th 1 : h2 Lg4:e2
leicht gewi n nen. Falls 1 7. . . .
1 8. Kf2: e2 f4: g3
L: d4, so 1 8. Sd5. Aber Anders­
Schwarz verfügt nunmehr ü ber sen l ieß sich offenbar von
ein materielles Übergewicht, kombinatorischen Ideen i n­
das i h m den Gewinn verbü rgt. spirieren. ·

1 9. Tg2 f6 20. Lf4 c6 21 . L:g3


1 7. Sc3-d5 Df6: b2
Sd7 22. Kd3 Kf7 23. c4 g5
1 8. Lf4-d6! Db2: a 1 +
24. b4 h 5 25. Tf1 Kg6. Weiß
1 9. Kf1-e2 Lc5: g 1 ?
gab auf.
Hier war unbedingt 1 9 . . . .
Db2! erforderlich. Weiß hätte
die Stichhaltigkeit seiner Be­
2 Anderssen-Kieseritzki rechnungen dann noch bewei­
London 1 851 sen müssen.
1. e4 e5 2. f4 ef 3. Lc4 Dh4+
Eine schwache Fortsetzu ng.
Richtig ist 3 . . . . Sf6.
4. Ke1 -f1 b7-b5
Mit dem Ziel, rasch den weiß­
feldrigen Läufer zu aktivieren.
5. Lc4 : b5 Sg8-f6
6. Sg1-f3 Dh4-h6
7. d2-d3 Sf6-h5?
Die Drohung 8 . . . . Sg3+ ist 20. e4-e5!
leicht zu entkräften, so daß
Eine kaltblütige Antwort, nach
Schwarz seine Figuren völlig
der die schwarzen Figuren
u nnütz exponierte.
ihrem König nicht mehr zu
8. Sf3-h4 Dh6-g5 Hi lfe kommen können.

8
20. . . . Sb8-a6 1 6. S : e6 fe 1 7. Dg6+ Kh8
21 . Sf5: g7+ Ke8-d8 1 8. D: h6+ Kg8 1 9. L : e6+ !
22. Df3-f6+ ! Sg8:f6 D:e6 20. Dg6+ Kh8 21 . Tf4)
23. Ld6-e7 matt. 1 6. L:e6 fe 1 7. Dg6! Auf 1 6.„.

D : d4 gewinnt 1 7 . c3 Db6
Diese glanzvolle Partie ging
1 8. Sd7, während 1 7. De5
u nter der Bezeichnung „Die
„.

die Variante 1 8. Tf5 Dd6 1 9. 0,17


Unsterbliche" in die Schach­
ermöglicht.
geschichte ein.

3 Tschigori n-Schlechter
London 1 899
1 . e4 e5 2. f4 ef 3. Lc4 Sf6
4. Sc3
Unersprießlich für Weiß ist,
wie schon Wettkampfpartien
Anderssen-Morphy zeigten,
4. e5 d5! 5. Lb3 Se4 6. Sf3 Lg4
7. 0-0 Sc6. Schwarz hat aus­ 1 4. Sg5:f7! Tf8:f7
gezeichnetes Spiel. 1 5. Sd5-e7+ Sc6: e7
1 6. Lc4:f7+ Dg6:f7
4. . . . Sb8-c6
1 7. Tf1 :f7 Kg8:f7
Besser ist 4 . . . . c6! 1 8. Dd1 -h5+
5„Sg1 -f3 Lf8-b4 Schwarz gab auf.
5:0-0
Gegenwärtig hält man 6. Sd5!
für die stärkste Fortsetzung. 4 Spielmann-Bogoljubow
Karlsbad 1 923
6. . . . 0-0
7. e4-e5 Sf6-g4 1 . e4 e5 2. f4 ef 3. Lc4 Sf6 4. Sc3
8. d2-d4 d7-d6 c6!
9. h2-h3 Sg4-e3
Ein von Janisch angeregter
1 0. Lc1 : e3 f4:e3
Zug, der Schwarz gutes Spiel
1 1 . Sc3-d5 Lb4-a5?
bietet.
Notwendig war 1 1 . . . . Le6!
5. d2-d4 Lf8-b4!
1 2. e5: d6 Dd8: d6? 6. Dd1-f3
1 3. Sf3-g5! Dd6-g6
Vorzuziehen war 6. e5. Jetzt
Oder 1 3. „ . Le6 1 4. Dh5 h6 übernimmt Schwarz die I nitia­
1 5. Sf6+ ! Kh8 ( 1 5. . . . gf tive.

9
6. . . . d7-d5 Urusow, der Ü bersetzer der
7. e4: d5 � Werke des Schriftstel lers in die
8. Sg1-e2 c6: d5 englische Sprache Maude, der
9. L�d3 Lc8-g4 Komponist Tanejew und der
1 0. Df3:f4 Lg4:e2! Pianist Goldenweiser (mit
1 1 . Ke1 : e2 letzterem spielte L. N. Tolstoi i m
Verlaufe von 1 5 Jahren mehr
Auf 1 1 . L:e2 ist 1 1 . . . . Te8
als 600 Partien).
u nangenehm.
1 . e4 e5 2. f4 ef 3. Sf3 g5 4. Lc4
11. ... Sb�6
g4 5. Se5 Dh4+ 6. Kf1 d5
1 2. Lc1 -e3 Tf8-e8
1 3 . Th1 -f1 Dd8-e7 Wesentlich stärker ist 6. . . . Sc6
1 4. Tf1-f3 Ta8-d8 oder 6. . . . f3.
1 5. Ke2-f1 Td8-d6
7. Lc4 : d5 f4-f3
1 6. Df4-h4 Lb4: c3
8. g2:f3 Dh4-h3+
1 7. Le3-g5?
9. Kf1 -e1 g4-g3
Ein Fehlgriff i n schwieriger 1 0. d2-d4?
Stellung. Weiß übersieht den
Richtig war 1 o. De2. Nun hätte
starken 1 8. Zug seines Gegners.
Schwarz durch 1 0. . . . Dg2 ge-
1 7. . . . Lc3: d4! winnen können.
1 8. Lg5:f6 De7:f6! !
1 0. . . . g3-g2?
Macht die Absicht Bogoljubows 1 1 . Th1-g1 Dh3-h4+
deutlich. 1 9. T:f6 wird mit 1 2. Ke1-e2 Sg8-h6
19 . . . . T:f6+ beantwortet, 1 3. Tg1 : g2 c7-c6
wonach das Matt nur auf 1 4. Lc1 : h6! c6: d5
Kosten der Dame abgewendet 1 5. Lh6:f8 Ke8:f8
werden kann. Auch 1 9. D: h7+ 1 6. Dd1-e1 !
· Dh4-e7
Kf8 20. Dh8+ Ke7 21 . Te1 + Te6 17. Sb1 -c3 f7-f6
hi lft nicht mehr. Weiß gab auf. 1 8. Sc3 : d5 De7-d6
1 9. De1 -,g3!
Droht 20. Sg6+.
5 L. N. Tolstoi-Maude 1 9. . . . f6: e5
Jasnaja Poljana 1 906 20. Dg3-g7+ Kf8-e8
21 . Dg7: h8+
Das Schachspiel nahm i m Leben
des großen russischen Schrift­ Weiß gewann.
stellers Lew Nikolajewitsch
Tolstoi ei nen bedeutsamen
Platz ein. Partner Tolstois waren
u nter anderem der Held der
Verteidigung Sewastopols

10
6 Zaturjan-Senij 1 8. Dc3-d3+ Ke4-e5
Tbi lissi 1 973 1 9. Ta1-e1 ! Se7 : d5
1. e4 e5 2. f4 ef 3. Sf3 g5 4. Lc4 Um Matt durch 20. Sc3 nebst
Lg7 21 . Ld4 zu verhindern. Keine
Rettung bri ngt auch 1 9 . . Lf5,
Eine positionel le Fortsetzung.

z. B. 20. L:g5!, und Schwarz ist


Schwarz wi ll 5. h4 ei nfach mit
völlig hilflos. Falls 20 . . . . L: d3,
6 . . . . h6 beantworten .
so 21 . Sc3+ Kd4 22. Tf4+ .
5. 0-0 d7-d6
20. Le3-d4+ ! c5: d4
6. d2-d4 h7-h6
Weiß drohte, durch das Figuren­
opfer 7. S : g5 D:g5 8. L:f4 An­
griff zu erhalten.
7. Sb1 -c3 c7-c6
Besser ist laut Keres 7 . . . . Sc6.
8. g2-g3 Lc8-h3
9. Tf1 -f2 f4: g3?
1 0. Lc4:f7+! Ke8:f7
Schwarz mußte das Opfer
durch 1 0. . . . Kd7 ablehnen. 21 . Dd3-e4+ ! !
1 1 . Sf3-e5+ Kf7-e6 Ein effektvoller Schlußakkord.
Auf 21 . . . . K:e4 folgt das
1 1 . . . . Ke8 scheitert a n sehenswerte Matt 22. Sc3!
1 2. Dh5+, u nd 1 1 .„. Ke7 Schwarz gab auf.
wäre nach 1 2. Tf7+ ebenfa lls
aussichtslos.
1 2.d4-d5+! Ke6 : e5
1 3. h2: g3 Lh3-d7 7 Ornstei n-Westeri nen
Dortmund 1 975
lne Verteidigung gegen das
Manöver 1 4. Dh5 nebst 1 5. Lf4+ . 1 . e4 e5 2. f4 ef 3. Sf3 d6 4. Lc4
h6 5. d4 g5 6. h4 Lg7 7. hg
14. Lc1-e3 c6-c5
1 5. Sc3-e2 Dd8-b6 Ein verfrühter Abtausch. Keres
empfahl 7. c3 mit der Drohung
Schwarz ist gezwungen, auf 8. Db3 De7 9. hg hg 1 0. T: h8
diese Art der Drohung 1 6. Ld4+ L: g8 1 1 . Db5+. Schwarz er­
zu begegnen. widert am besten 7 . . . . Sc6.
1 6. Dd1 -d2 Sg8-e7 7. . . . h6:g5
1 7. Dd2-c3+ Ke5:e4 8. Th1 : h8 Lg7 : h8

11
9. Ke1 -f2? 1 6. Da5 führt 16 . . . . Sg4+
nebst 1 7 . . . . Dh4 zum schnel­
Hier steht der König u nsicher.
len Zusammenbruch. Weiß
9. . . . Sg8-f6 gab auf.
1 0. Sb1 -c3 Lc8-g4
1 1 . Dd1-d3 Lg4:f3
12. Dd3 :f3
8 Nimzowitsch-Neumann
Vorzuziehen war 1 2. gf.
Riga 1 899
1 2. . . . Sb8-c6
1 . e4 e5 2. f4 ef 3. Sf3 g5 4. Lc4
1 3 . Df3-h3?
g4 5. 0-0
.
Bei dem Versuch, die Stellungs- .
schwächen am schwarzen
�as Muz10-Gambit. Durch ein
F1g� re�opfer erlangt Weiß
Königsflü gel auszunutzen,
gefa hrhche n Ang riff.
gerät We iß übe rraschend in
eine Falle. 5. . . . g4:f3
6. Dd1 :f3 Dd8-f6
13. . . . Lh8-g7
7. d2-d3
1 4. Dh3-f5
Noch energischer ist 7 . e5!
Folgerichtig, aber schlecht. Mit
14. Lb5 war das Schlimmste 7. . . . Lf8-g7?
abzuwenden, obwohl der
Besser war 7 . . . . Lh6. Schwarz
schwarze Vortei l nach 14 . . . .
befi ndet sich nun bereits i n
Dd7 1 5. D: d7+ S: d7 offensicht­
ei ner mißlichen Lage.
lich ist.
8. Sb1-c3 Sb8-c6
1 4. . . . Sc6: d4!
9. Lc1 :f4 Sc6-d4
1 5. Df5: g5 Lg7-h6! !
1 0. Df3-f2 d7-d6
1 1 . Sc3-d5 Df6-d8
1 2. e4-e5! c7-c6
Nicht 1 2 . . . . de wegen 1 3 . L : e5!
1 3. Lf4-g5! Dd8-d7
Schwarz mußte das Opfer wohl
oder übel annehmen, wenn­
gleich er nach 1 3 . . . . D : g5
1 4. D:f7+ Kd8 1 5. Dc7+ Ke8
1 6. Sf6+ ebenfalls hefti gem
Angriff ausgesetzt ist.
Hübsch und sehr stark. Jetzt
geht weder 1 6. D : h6 Sg4+
noch 1 6. Dh4 S : e4+, und auf

12
Auf 1 3 . . . . Sf6 kommt Weiß
durch 1 4. Dd3! in Vorteil.
1 4. Dd1-d3 e3-e2

Der Textzug erlaubt, die Partie


durch eine elegante Matt­
kombination zu beenden.
1 4. Sd5-c7+ ! Dd7:c7
1 5.Se4-d6!
1 5. Lc4:f7+ Ke8-d7
1 6. Df2-f5+ ! Sd4:f5 Eine kombinatorische Fort­
1 7. e5-e6 matt. setzung. Gut war daneben die
ei nfache Erwiderung 1 5. Tf2.
1 5. . . . Sd7-f8?
9 Spasski-Bronstei n
Leningrad 1 960 Dies verliert. Schwarz mußte
sich auf die Variante 1 5 . .. .
1 . e4 e5 2. f4 ef 3. Sf3 d5 4. ed L:d6 1 6. Dh7+ Kf8 1 7. cd efD+
Ld6 1 8. T:f1 cd 1 9. Dh8+ Ke7
20. Te1 + Se5 21 . D : g7 einlas­
Schlecht ist 4 . . . . D : d5 wegen
sen, obwohl Weiß auch in die­
6. Sc3. Falls darauf 5. . . . De6+,
sem Fall starken Angriff hat.
o 6. Kf2! Db6+ 7. d4.
1 6. Sd6:f7! e2:f1 D+
5. Sb1 -c3 Sg8-e7
1 7. Ta1 :f1 Lc8-f5
6. d2-d4 0-0
7. Lf1-d3 Sb8-d7 Auf 1 7 . . . . K:f7 folgt 1 8. Se5+
8. 0-0 h7-h6 Kg8 1 9. Dh7+! S: h7 20. Lc4+
Kh8 21 . Sg6 matt.
Vorzuziehen war 8. . . . Sg6 mit
nnähernd ausgeglichener 1 8. Dd3:f5 Dd8-d7
Stellung. 1 9. Df5-f4 Le7-f6
20. Sf3-e5 Dd7-e7
9. Sc3-e4 Se7 : d5
21 . Lc2-b3 Lf6 : e5
10. c2-c4 Sd5-e3
22. Sf7 : e5+ Kg8-h7
1 1 . Lc1 : e3 f4:e3
23. Df4-e4+
1 2. c4-c5 Ld6-e7
13. Ld3-c2! Tf8-e8 Schwarz gab auf. Nach 23 . . . .

13
Kh8 gewinnt 24. T:f8+ ! nebst 8. . . . Lc8-d7!
25. Sg6+, nicht aber 24. Sf7+ 9. Da4-b3
D:f7!
Erzwungen. 9. D: b4? verbietet
sich wegen 9 . . .. Sc2+ .
9. . . . Dd8-e7
10 Larsson-Englund 1 0. Ke1 -f2
Schweden 1 942
1 . e4 e5 2. f4 d5 3. ed ef
Folgerichtiger und stä rker ist,
durch 3. .. . e4 die weiße Ent­
wicklung zu erschweren.
4. Sg1-f3
Angezeigt war 4. Df3! Sf6
5. Lb5+ Sbd7 6. Sc3 Ld6 7. Sge2
mit beiderseitigen Möglich­
keiten.
1 0. . .. Se3-d1 + !
4. . . . Sg8-f6
1 1 . Kf2-g1 Sd1-c3!
5. d2-d4 Sf6:d5
6. c2-c4 Droht 1 2 . . . . De3 matt. Weiß
muß dem Rechnung tragen.
Eine riskante Fortsetzung. Es
mußte 6. Ld3 geschehen. 1 2. h2-h3
So wird dem König aus der
6. . . . Lf8-b4+
Patsche geholfen. Doch dafür
7. Sb1 -d2?
ist nach
7. Ld2 wird ebenfalls mit 7. . . . 1 2. . . . Ld7-a4!
Se3 beantwortet. Vorzuziehen
war aber 7. Kf2. am a nderen Rand des Brettes
die Dame ins Garn gegangen.
7. . . . Sd5-e3 Weiß gab a1,1f.
8. Dd1 -a4+?

Ein Schuß ins leere, der


Schwarz Gelegenheit gibt, 11 Rudnew-Drosd
mit Tempo seinen Damen­ Baranowitschi 1 977
läufer zu entwickeln. Not­
1 . e4 e5 2. f4 d5 3. ed e4 4. d3
wendig war natürlich 8. Db3,
Sf6 5. de S:e4 6. Sf3 Lc5 7. De2
doch auch dann hätte Weiß
0-0?
bereits große Schwierigkeiten
gehabt. Richtig ist 7 . . . . Lf5.

14
8. De2:e4 Tf8-e8 Ke5 20. Lc3+ Kd6 21 . Lb4+ Kd7
9. Sf3-e5 f7-f6 (21 . . . . Ke5 22. Tde1 + Kd4
1 0. Lf1-d3 g7-g6 23. Tf4+) 22. Lb5+ Kc8 23. L: e8
1 1 . Sb1-c3 Sb8-d7 ab.
1 2. Lc1-d2 Sd7:e5
20. Ld2-c3+ Kg7-h6
1 3. � Lc8-f5
21 . Lc3-f6 Dd8-d7
Auf diese Stellung hatte 22. Td1-d3 Te8-e4
Schwarz seine Hoffnungen
Nun taugt 23. Th3+ nichts we­
gesetzt. Wenn die Dam.e zieht,
gen 23. D : h3 24. gh T:c4.
folgt 1 4. S: d3+. Weiß war­
„ .

Weiß fügt daher einen Zwi­


„.

tet jedoch mit ei ner pei nlichen


schenzug ein.
Ü berraschung auf.
23. Lc4-b5!
Der Läufer ist wegen Matt
nicht zu schlagen. Bri ngt sich
indes die Dame in Sicherheit,
dann entscheidet das Schach
auf h3. Schwarz gab auf.

12 Spielmann-van Schel­
tfnga
Amsterda m 1 938
1 4. f4:e5! · 1 . e4 e5 2. f4 Lc5 3. 3 d6 4. c3
Durch dieses Damenopfer Zu ru higerem Spiel führt 4. Sc3.
leitet Weiß einen heftigen
4. . . . Sg8-f6
Angriff gegen die geschwächte
5. f4:e5 d6:e5
Position des feindlichen Königs
6. d2-d4
ein.
Falls 6. S: e5, so 6 . . . . De7
1 4. . . . Lf5: e4
(nicht 6 . . . . S: e4? 7. Da4+)
1 5. Sc3:e4 Lc5-e7
7. d4 Ld6 8. Sf3 S : e4 9. Le2 CH>
Besser war 1 5 . . . . T: e5 mit Ausgleich.
1 6. S : c5 D: d5:
6. . . . e5: d4
1 6. Ld3-c4! Kg8-g7 7. c3: d4 Lc5-b4+
1 7 . e5:f6+ Le7:f6
Besser ist 7 . . . . Lb6.
1 8. Se4:f6 Kg7 :f6
1 9. Th1-f1 + Kf6-g7 8. Lc1-d2 Lb4: d2+?
Noch schlechter schneidet Notwendig war 8 . . „. De7 mit
Schwarz im Fall von 1 9. . . . beiderseitigen Chancen.

15
9. Sb1 : d2 0-0 1 7. . . . Te8-d8
1 0. Lf1-d3 c7-c5 1 8. Ld3-c4
1 1 . d4-d5 Lc8-g4
Schwarz gab auf.
1 2.(µ) Sb8-d7
1 3 . Dd1 -c2 Tf8-e8
1 4. Ta1-e1 Dd8-c7?
Hier mußte 1 4. . . . h6 ge­ Mittelgambit
schehen. Schwarz hatte je­
doch ei ne ü berraschende
1. e2-e4 e7-e5 2. d2-d4 e5:d4
Kombination des Gegners
3. Dd1:d4
übersehen.
Diese Eröffnung kam bereits
im Mittelalter vor, ihre Theorie
wurde aber erst Ende des
vorigen Jahrhu nderts ausge­
arbeitet. Die frü hzeiti ge Ex­
ponierung der Dame ist nach
3 . . . . Sc6 mit einem Tempover­
lust verbunden, so daß
Schwarz bei genauem Spiel
ausreichende Gegenchancen
erhält. Strebt Weiß scharfes
Gambitspiel an, kann er mit
1 5. d 5-d6! ! 3. c3 einen Bauern opfern.
Schwarz hat in diesem Fal l
Eine Kombination zum Thema
d i e Wahl zwischen der An­
Hi nlenkung. Durch das Bauern­
nahme des Gambits 3 . .. . de
opfer zwingt Weiß die gegneri­
und dem Gegenschlag i m
sche Dame auf ei n u ngünstiges
Zentrum 3 . . . . d5, der ihm
Feld.
gleiche Aussichten bietet.
1 5. . . . Dc7 : d6

Bei einem Wegzug der Dame


entscheidet 1 6. e5 nebst 13 Charousek-Wol l ner
1 7. L: h7+ . 1 893

1 6. e4-e5! Sd7 : e5 1 . e4 e5 2. d4 ed 3. c3 de 4. Lc4


1 7. Te1 : e5! Sf6 5. Sf3 Lc5 6. S : c3 d6
7. 0-0 0-0 8. Sg5 h6?
Die Absicht von Weiß ist klar.
Notwendig war 8. . . . Sc6.
Auf 1 7 . . . . T : e5 folgt 1 8. Sc4
mit siegbri ngendem Material­ 9. Sg5:f7! Tf8:f7
gewi nn. 1 0. e4-e5 Sf6-g4

16
Der Gegenangriff bri ngt keinen 8. . . . Sg:e5 (unklar sind die
Erfolg, die schwarze Stellung Folgen von 8. . . . d5 9. ed+
1 t indes bereits schwierig. Le6 1 0. Lc4 Sf6 1 1 . de D:c7
1 2 . Sb5) 9. f4 d5 1 0. D:d5 Sg4
1 1 . e�6 Dd8-h4
mit kompliziertem Spiel.
Auf 1 1 . . . . Te7 geschieht
7. 0-0-0 0-0
1 2 . D:g4; falls aber 1 1 . . . . Tf6,
8. f2-f4?
so 1 2. e7+ .
Es mußte 8. Lc4! geschehen.
1 2 . e6:f7+ Kg8-f8
13. Lc1-f4 Sg4:f2 8. . . . d7-d5!
14. Dd1 -e2 ! Sf2-g4+
1 5. Kg 1-h1 Mit diesem Gegenschlag i m
Lc8-d7
Zentru m bemächtigt sich
1 6. Ta1-e1 Sb8-c6
Schwarz der I nitiative.
9. e4: d5 Sc6-b4!
1 0. Lf1 -c4 Lc8-f5
1 1 . Lc4-b3 Se7 : d5
1 2 . Sc3 : d5 Sb4:d5
1 3. De3-f3?

Ein u nglücklicher Zug, der


Schwarz die Möglichkeit ein­
räumt, die Partie durch einen
ungestümen u nd höchst effekt­
vol len Angriff zu krö nen. Hart­
1 7. De2-e8+ ! Ta8:e8 näckiger war 1 3. Dc5.
1 8. f7:e8D+ Ld7:e8
1 3. . . . Dd8-f6!
1 9. Lf4: d6 matt!
1 4. c2---c3 Sd5-b4
15. Lb3-c4

14 N. N .-Blackburne
Bradford 1 901
1. e4 e5 2. d4 ed 3. D�d4 Sc6
4. De3 g6 5. Ld2 Lg7 6. Sc3
Sge7
Aktiver war 6 . . . . Sf6. Unge­
f hrlich ist d(!nach 7. e5 Sg4
8. De2 d5! 9. ed+ Le6 1 0. de
D:c7, u nd Schwarz erlangt
ogar I nitiative. Stärker für
Weiß erscheint 8. De4! , z. 8. 1 5. . . . Df6-a6! !

17
Prächtig! Es droht sowohl Jetzt kann sich der weiße An­
16 . . . . D:c4 als auch 16 . . . . griff u ngehindert entfalten.
D: a2, und auf 1 6. L:a6 folgt
1 4. Sc3-e4 Lb4: d2+
1 6. S : a2 matt.
1 5. Td 1 : d2 Lc4-b5
„.

1 6. g2-g4 Da6 : a2 1 6. De3-b3 Lb5-c6


1 7. Ld2-e3 1 7. Sh3-g5 d�d5
Sonst 1 7. „ . Da 1 matt.
17. „ . Lg7:c3!
Weiß gab auf. Eine beein­
druckende Zerschlagung der
Königsstel lung.

15 Kupreitschik-Estri n
Leningrad 1 965
1 . e4 e5 2. d4 ed 3. D : d4 Sc6 1 8. Sg5:f7!
4. De3 Sf6 5. So3 Lb4 6. Ld2 0-0
Ein ausgezeichneter kombina-
7. �o Te8 8. Lc4 d6
torischer Schlag.
·

Schwach ist 8 . . . . !,.. : c3? 9. L:c3


1 8. Kg8:f7
S : e4 1 0. Df4 Sf6 1 1 . Sf3 d6
„ .

1 9. Se4-g5+ Kf7-f8
1 2. Sg5 mit weißem Angriff.
20. Td1 : d5! h7-h6
In Betracht kommt jedoch
8. . . . Sa5 9. Ld3 d5! mit fü r Schwarz hat keine befriedi­
Schwarz nicht u ngünstigen gende Verteidigung. Auf 20. . . .
Verwicklu ngen. L:d5 entscheidet 21 . D:d5 S : e5
22. S: h7+ Ke7 23. D: e5+ Kd7
9. Sg1 -h3!
24. Td1 + . Falls 21 .
„. Te7, so
Diese starke Fortsetzung stellt 22. S: h7+ Ke8 23. Dg8+.
Schwarz vor ernsthafte Pro­
21 . Sg5-h7+ Kf8-e7
bleme.
22. f4-f5! Lc6 : d5
9. . . . Sc�e5 23. Db3: d5 Dd8-c8
Notwendig war 9 . . . : Le6. Es drohte 24. De6 matt, wäh­
rend bei einem Abzug des
1 0. Lc4-b3 Lc8-e6 schwarzen Springers 24. f6+
1 1 . f2-f4 Se5-c4 zum Matt führt.
1 2 . Lb3:c4 Le6:c4 24. f5-f6+ Ke7-d8
1 3. e�5! Sf�d7? 25. f�f7
Schwarz mußte e5 tauschen. Weiß gewann.

18
Nordisches Gambit Auf 9. . . . �O entscheidet
1 0. Sd5. Doch auch der Ab­
tausch hi lft nicht mehr.
1. e2-e4 e7-e5 2. d2-d4 e5:d4
3. c2-c3 d4:c3 4. Lf1 -c4 1 0. Lb2:c3 Dd8-g5
c3:b2 5. Lc1:b2
Erzwu ngene Aktivität. Falls
Das Nordische Gambit wurde 10 . . . . �O, so 1 1 . Dg4 g6
durch dänische Theoretiker 1 2. Dd4.
ausgearbeitet u nd Mitte des
1 1 . Tf1-e1 + Ke8-d8
vorigen Jahrhunderts von
skandi navischen Meistern i n Ganz schlecht ist 1 1 . . . . Kf8
der Praxis a ngewandt. Wenn 1 2. Lb4+ d6 1 3. L: d6+ .
Schwarz auf Kosten der Ent­
1 2. f2-f4! Dg5:f4
wicklung lediglich auf Material­
vorteil bedacht ist, erlangt Oder 1 2 . . . . Dc5+ 1 3. Kh1
Weiß starken Angriff. Heute D:c4 1 4. L: g7.
sind fµr den Nachziehenden
1 3. Lc3 : g7 Th8-g8
zuverlässige Verteidigungs­
möglichkeiten gefunden wor­ 1 3 . . . . Te8 beantwortet Weiß
den, die mit aktivem Gegen­ mit 1 4. T: e8+ K : e8 1 5. De2+
spiel, z. B. durch 5 . . . . d5, ver­ Kd8 1 6. Te1 c6 1 7. De7+ Kc7
bunden sind. Dies hatte zur 1 8. Le5+.
Folge, daß die Popularität des
1 4. Dd1-g4! Df4-d6
Nordischen Gambits wesent­
1 5. Lg7-f6+
lich zurückging.
nebst Matt i m nächsten Zug.

16 Linden-Matschuski
Paris 1 863
17 Kotrc-Petrovic
Jugoslawien 1 970
1 . e4 e5 2. d4 ed 3. c3 de 4. Lc4
1 . e4 e5 2. d4 ed 3. c3 de
cb 5. L: b2 Lb4+
4. Lc4 cb 5. L:b2 d5 6. L:d5
Eine alte Fortsetzung. Gegen­ Sf6 7. Sc3
wärtig spielt man meist 5 . . . .
Ungefähren Ausgleich ergibt
d51
7. L:f7+ K:f7 8. D : d8 Lb4+
6. Sb1-c3 Sg8-f6 9. Dd2 L: d2+.
7. Sg1-e2! Sf6:e4?
7. . . . Sf6 : d5
Zu riskant. 8. Sc3 : d5 Sb8-c6!
8. 0-0 Se4:c3 U mgeht eine raffi nierte Fal le:
9. Se2 : c3 Lb4:c3 8. . . . c6? 9. Sf6+ Ke7 1 0. La3+

19
Ke6 1 1 . Dg4+ ! K:f6 1 2. e5+ Ein Fehler, der schnell zum
K : e5 1 3: Sf3+ Kf6 1 4. Dg5+ Ke6 Verlust fü hrt. Notwendig war,
1 5. De5+ und 1 6. Td1 +. mit 1 9. T:c6+ Verwicklungen
anzuzetteln, obwohl das ma­
9. Sg1-f3 lc8-g4
terielle Ü bergewicht des Nach­
1 0. h2-h3 lg�h5
ziehenden auch in diesem
1 1 . 0-0 Dd8-d7
Fall zur Geltung kommen muß.
1 2. Ta1-b1 0-0-0
13. Dd1 -b3 Lh5:f3 1 9. . . . Tg8:g7+
1 4. lb2:g7? 20. Kg1 -f1 Td8-d 1 + !
21 . Tc1 : d 1 Sc6 : a7
Es erscheint paradox, daß
dieser so stark a nmutende Zug Weiß gab auf.
in Wirklichkeit Schwarz in die
Hände spielt, der nun die
geöffnete g-li nie für einen
18 Stolberg-Golowko
Angriff nutzen kann.
1 939
1 4. . . . Sc6-a5
1 . e4 e5 2. d4 ed 3. c3 de 4. lc4
1 5. Db3-e3 Th8-g8!
cb 5. l: b2 d5 6. ed Sf6 7. Sf3
1 6. De3 : a7
Lb4+ 8. Sbd2 0-0
Aufmerksamkeit verdiente
8. . . . De7+.
9. 0-0 b7-b5
1 0. L�d3 Dd8: d5?
Die Wegnahme ei nes zweiten
Bauern räumt Weiß gefä hr­
liche I nitiative ein.
1 1 . Dd1 -b1 lc8-b7
Es drohte 1 2. l:f6 gf 1 3. le4.
1 6. . . . Dd7: h3! !
1 2. lb2:f6 lb4:d2
Ein herrliches Damenopfer! 1 3 . ld3: h7+ Kg8-h8
1 7. gh scheitert an 1 7 . . . . T: g7+1 4. lf6-b2 ld2-f4
1 8. Kh2 ld6+ nebst Matt, und 1 5. Tf1 -d1 lf4: h2+
auf 1 7. Das+ Kd7 1 8. Sf6+ Ein taktischer Schlag, der
Ke6 1 9. gh folgt 1 9. . . . T: g7+ aber von Weiß geistreich
20. Sg4 T: a8. widerlegt wird. Auf 1 5 . . . . Dh5
wäre 1 6. le4! gefolgt.
1 7. Sd5-b6+ c7 : b6
1 8. Tf1 -c1 + Sa5-c6 1 6. Kg1 : h2! Dd5-h5+
1 9. g2: h3? 1 7 . Kh2-g3! f7-f5

20
1 7 . . . . D: h7 verbietet sich we­ 1 6. de L:c7 1 7. La3 Se7 1 8. Te1 ,
gen 1 8. Th 1 . Jetzt hat Schwarz und Schwarz ist machtlos.
fü r den Fall von 1 8. Th1 ? die Falls 1 8. . . . Le6, so 1 9. Sg5.
Antwort 18 . . . . f4 matt vor­
bereitet.
1 8. Lh7:f5!
Klä rt die Situation.
1 8. „. Dh5:f5
1 9. Db1 :f5
Schwarz gab auf. Wenn 1 9. . . .
T:f5, so 20. Td8+ Kh7 21 . Th 1 +
Kg6 22. Sh4+.

1 4. Ld5:f7+ ! !
Ein prächtiger kombi natori­
19 Marjassi n-Epstei n
scher .Schlag. Schwarz kann
Bobruisk 1 967
den weißen Läufer auf dreier­
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. d4 ed lei Art nehmen, ist jedoch
4. c3 de i mmer verloren.
Schwarz braucht das Gambit 1 4. „ . Tf8 :f7
nicht anzunehmen. Gut ist
Ganz schlecht ist 1 4. . . . K:f7
auch 4 . . . . d5 oder 4 . . . . d6.
1 5. Sce5 matt oder 1 4. . . . D:f7
6. Lf1 -c4 c3: b2 1 5. Sg5!
6. Lc1 : b2 d7-d5
1 5. Sc4-e5 Se7-c6
7. Lc4 : d5 Sg8-f6
1 6. Tc1 : c6! b7 : c6
8. 0-0 Lf8-e7
1 7. Sf3-g5!
9. Dd1 -b3 �o
1 0. Tf1 -d1 Dd8-e8? Weiß vermeidet ei ne origi­
nelle Falle: 1 7. T: d8? D : d8
Notwendig war 1 0. . . . S : d5
1 8. S:f7? Le6! , und Schwarz
mit ausreichenden Verteidi­
gewinnt.
gungsmöglichkeiten.
1 7. Ld8-e7
1 1 . Sb1-a3 a7-a6
„.

1 8. Se5:f7 Kg8-f8
1 2 . Ta1 -c1 Le7-d8
1 3. Sa3-c4 Sc6-e7 Es drohte effektvoll 1 9. Sh6+
Kf8 20. Dg8+ ! S : g8 21 . S : h7
Hier käme der Tausch auf d5
matt.
bereits zu spät: 13 . . . . S : d5
1 4. ed Sb8 1 5. La3 Le7 1 6. Te1 1 9. e4-e5 Sf6-d5
oder 1 4. Se7 1 5. d6 Sc6
„. 20. Db3-f3 Kf8-g8

21
21 . Td1 : d5! Lc8-g4 Entwicklung ein. Beachtung
verdiente 4 . . . . Le7, z. B.
21 . . . . cd 22. D : d5 L:g5
5. Dh5 g6 6. D : e5 Sf6 7. d4
23. S: g5+ Le6 24. S : e6! ver­
Sc6 8. Df4 d5! oder 5. d4 d5!
lor ebenfalls, nicht aber
6. L:d5 c6 7. Lb3 �f6 mit gutem
24. D: e6+? D:e6 25. S : e6 Tb8!
Spiel fü r Schwarz.
22. Df3-e4 Le7 : g5
5. d2-d4 e5: d4
23. Sf7 : g5 De8-h5
6. c3: d� Lcfr.b4+
24. Tdfr.d4
7. Ke1 -f1 Lb4-a5
Schwarz gab auf.
Geboten war 7 . . . . De7.
8. Dd1 -h5
Lediglich Ausgleich ergibt
Läuferspiel 8. L:f7+ K:f7 9. Dh5+ und
1 0. D:a5.
1. e2-e4 e7-e5 2. Lf1 -c4
8. . . . d7-d5
Diese Eröffnu ng wurde be­
Offensichtlich die ei nzige Ver­
reits i n ei ner Abhandlung
teidigung gegen die Doppel­
Lucenas ( 1 5. Jahrhundert)
drohung 9. D : a5 und 9. D:f7
erwähnt. Sie erfreute sich i m
matt.
Mittelalter großer Beliebtheit,
Philidor schätzte sie hoch ein. 9. Lc4:d5 Dd8-e7
In der modernen Turnier­ 1 0. Lc1-a3 Sg8-f6
praxis ist das Läuferspiel sel­ 1 1 . Ld5:f7+?
ten anzutreffen, da Schwarz
Ein Fehler, der Weiß in große
durch 2 . . . . Sf6 genügend
Schwierigkeiten bri ngt. Richtig
Gegenchancen erhält.
war 1 1 . Dg5!
11. . „ De7:f7
1 2. Dh5: a5 Sb8-c6!
1 3. Dafr.a4 Sf6: e4
20 MacDonnell-Boden
1 4. Sg1-f3 Lc8-d7
London 1 830
1 5. Sb1 -d2 Se4: d2+
1 . e4 e5 2. Lc4 Lc5 3. b4? ! 1 6. Sf3 : d2 0--0--0
. Im Geiste des Evans-Gambits. Schwarz steht ausgezeichnet .
Hier ist das Bauernopfer je­
doch weniger motiviert. 1 7. Ta1 -b1?

3. „ . Lc5:b4 Ein Tempoverlust.


4. c2-c3 Lb4-c5
1 7. . . . Df7-d5
Dies räumt Weiß Tempi für die 1 8. Sd2-f3 Ld7-f5

22
1 9. Tb1-d1 Th8-e8 4. d4: e5 Se4-C5
20. La3-c5 5. f2-f4 Sc5-e6?
In der Hoffnu ng, daß der Geg­ Ein verfehltes Manöver. Zu
ner mit 20 . . . . b6 seine Königs­ beachten war 5 . . . . c6 mit der
stellung schwächt. Völlig ü ber­ Absicht, d7-d5 d urchzusetzen.
raschend für Weiß folgt i ndes
6. Sg1 -f3 h7-h6?
ein wirkungsvoller kombina­
7. f4-f5 Se6-g5
torischer Schlag.
8. 0-0 Sg5:f3+
Von acht Zügen hat Schwarz
sechs mit ei nem Springer ge­
macht, den er nun schließlich
gegen ei ne weiße Figur
tauscht, die erst einmal ge­
zogen hat. Ein derartiges Ver­
halten in der Eröffnung kann
zweifellos nicht u nbestraft
bleiben.
9. Dd1 :f3 c7-c6
20. „. Dd5:f3! ! Für Schwarz ist bereits guter
21 . g2:f3 Lf5-h3+ Rat teuer. 9 . . . . d6 ermöglicht
22. Kf1 -g1 Te8-e6 z. B. die Variante 1 0. e6 fe
23. Da�2 1 1 . Dh5+ Ke7 1 2. fe De8
Nur so ist die Drohung 23 . . . . 1 3. Lg5+ hg 1 4. D : g5 matt,
Tg6 matt zu parieren. und im Fall von 9 . . . . Sc6 ent­
scheidet 1 0. L:f7+ ! K:f7
23. „. Td8: d4! 1 1 . Dd5+ Ke8 1 2. f6.
24. Lc5: d4 Sc6: d4
1 0. f5-f6! g7:f6
Weiß gab auf.

21 Pfleger-Herzog
Westberlin 1 960
1 . e4 e5 2. Lc4 Sf6 3. d4
l ne Alternative bi ldet 3. d3.
3. . . . Sf6: e4
Besser ist 3 . . . . ed und falls
4. e5, so 4. . d5.
„ 1 1 . Lc4:f7+! Ke8:f7

23
1 2. Df3-h5+ Kf7-g8 3. . . . Df6-g6
1 3. Dh5-g6+ Lf8-g7
Schwarz hat offenbar be­
1 4. e5:f6 Dd8-f8
schlossen, auf Bauernjagd zu
Ungenügend ist auch 1 4. . . . gehen. Eine verhängnisvolle
Th7 1 5. L: h6. Habgier.
1 5. f6-f7+ 4. 0-0 Dg6: e4?
5. Lc4:f7+! Ke8-e7
Schwarz gab auf.
Selbstverständlich scheitert
5. . . . K:f7? an 6. Sg5+. Auf
5. . . . Kd8 folgt 6. S : e5 und
Königsspringereröffnung falls 6. . . . D: e5, so 7 . Te1 .
6. Tf1 -e1 De4-f4
1. e2-e4 e7-e5 2. Sg1-f3 7. Te1 : e5+ ! Ke7 :f7
8. d2-d4 Df4-f6
Mit diesen Zügen beginnen
9. Sf3-g5+ Kf7-g6
viele Eröffnu ngssysteme, dar­
1 0. Dd1 -d3+ Kg6-h5
unter so populäre wie die
1 1 . g2-g4+ !
Spanische Partie, das Zwei­
springerspiel im Nachzuge, nebst Matt i m nächsten
die Italienische Partie u. a. Die Zuge.
Königsspri ngereröffnung
wird durch selten vorkom­
mende Antworten wie 2 . . . .
d5, 2 . . . . f6 usw. charakteri­ 23 Boleslawski-Li lienthal
siert, die keinen anderen be­ Leningrad 1 941
kannten Spielanfängen zuge­
1 . e4 e5 2. Sf3 d5?
ordnet werden können,
Diese a ktiv anmutende Fort­
setzung ist verfrüht.
22 Greco-N. N . 3. Sf3 : e5
1 7. Jahrhundert
In einer Partie Tal-Lutikow,
1 . e4 e5 2. Sf3 Df6? Tal linn 1 964, führte auch 3. ed
e4 4. De2 f5 5. d3 Sf6 6. de fe
Schwarz führt zu schnell sei ne
7. Sc3 Lb4 8. Db5+ c6 9. D : b4
stärkste Figur ins Spielge­
ef 1 0. Lg5! zu weißem Vortei l.
schehen u nd setzt sie damit
den Angriffen des Gegners 3. . . . Dd8-e7
aus.
Besser ist 3 . . . . Ld6.
3. Lf1 -c4
4. d2-d4 f7-f6
Genauer ist 3. Sc3. 5. Se5-d3!

24
Aber nicht 5. Dh5+ g6 6. S: g6? Lettisches Gambit
D:e4+ .
5. . . . d5:e4 1 . e2-e4 e7-e5 2. Sg1-f3
6. Sd3-f4 De7-f7 f7-f5
7. Sb1 -d2 Lc8--f5
Der Versuch, mit den schwar­
8. g2-g4! Lf5-g6
zen Stei nen ein Königsgambit
9. Lf1 -c4 Df7-d7
zu spielen, ist seit langem be­
1 0. Dd1-e2 Dd7 : d4
kannt. Aber erst Anfang u nse­
Die Wegnahme des Bauern res Jahrhunderts erarbeiteten
verstärkt nur den weißen An­ lettische Schachspieler mit
griff. Meister Behting a n der
Spitze eine moderne Theorie
1 1 . Sf4-e6 Dd4-b6
dieser Eröffnu ng. Das Let­
12. Sd2:e4 Sb8--d 7
tische Gambit gilt als riskant
1 3. Lc1 -f4 Sd7-e5
für den Nachziehenden, doch
14. 0-0-0
im praktischen Spiel ver­
Die weißen Figuren beherr­ mochte er damit oft große
schen das Brett. Verwicklungen herbeizuführen.
In der heutigen Turnierpraxis
1 4. . . . Lg6-f7
kommt die Eröffnu ng selten
1 5. Se4-g5! f6:g5
vor.
1 6. Lf4: e5 Lf7: e6
1 7. Le5: c7!

24 Bronstei n-Mikenas
Rostow 1 941
1 . e4 e5 2. Sf3 f5 3. S : e5!
Die stärkste Fortsetzung. Sie
stel lt Schwarz vor komplizierte
Aufgaben.
3. . . . Dd8--f6
Nicht 3 . . . . fe 4. Dh5+ .
Schlecht ist auch 3 . . . . Sf6
l ne malerische Stellung. Nach 4. ef mit weißem Material-
1 7.„ . D:c7 1 8. D: e6+ ist das vorteil.
Matt nicht abzuwenden.
4. d2..,-d4 d7-d6
chwarz gab auf.
Auf sofort 4 . . . . fe wäre
5. Lc4! u nangenehm.
5. Se5-c4 f5:e4

25
6. Lf1 -e2! Sb8-c6 D:f6 1 9. Te8 matt. Wenn 1 6 . . . .
7. d4-d5 Sc6-e5 D: g5, so 1 7. D:f6+ !
8. � Se5:c4
1 6. c7-c6
9. Le2: c4 Df6-g6
„.

1 7. Lg5:f6+ Dg6:f6
Schwarz fällt es nicht leicht, 1 8. Df3-e2 Df6-d4+
die Entwicklung zu beenden. 1 9. Kg1-h1 Lc2-g6
9 . . . . Ld7 könnte mit 1 0. Sc3 20. Tf1 :f8+! Kd8-c7
Dg6 1 1 . S: e4 beantwortet wer­ 21 . Lb5:c6!
den. Mit der Drohung 22. Sb5+.
1 0. Lc4-b5+ Ke8-d8 21 . „ . b7:c6
1 1 . Lc1 -f4 h7-h5 22. Sc3-b5+ ! c6: b5
1 2. f2-f3! Lc8-f5 23. De2 : b5 Ta8-e8
1 3. Sb1-c3 e4:f3
Sonst 24. Dc6 matt. G leich­
zeitig mußte 24. Te7+ mit
Nach Öffnu ng des Spiels
schnellem Matt beachtet wer­
kommt Weiß schnell zu hefti­
den. 23 . . . . Le8 richtet nichts
gem Angriff. Hartnäckiger
aus: 24. Te7+ Kd8 25. Dd7 matt.
war 1 3 . . . . Sf6.
24. Te1-e7+ !
1 4. Dd1 :f3 Lf5:c2
Trotzdem! Auf 24. . . . T:e7 folgt
Mut der Verzweiflung. Die
25. Dc6 matt. Schwarz gab auf.
schwarze Stellung ist indes in
Den Angriff hat Weiß mit
jedem Fall sehr schwierig.
großartiger Meisterschaft ge­
führt.

25 Jentsch-Heisler
1 972
1 . e4 e5 2. Sf3 f5 3. S : e5 Df6
4. Sc4 fe 5. Sc3 Df7? !
Mit der Idee, den Vorstoß
d7-d5 vorzubereiten, für den
Schwarz sogar ein Bauern­
1 5. Lf4-g5+ ! Sg8-f6
opfer in Kauf nehmen will.
Das einzige. Auf 1 5. „ .Le7 Dieses Abspiel ist i ndes nicht
setzt Weiß durch 1 6. Df8 matt! ganz korrekt.
1 6. Ta1-e1 6. d2-d4?
Droht 1 7. L:f6+ gf 1 8. D:f6+ Richtig war 6. Se3 ! , z. B. 6. . . .

26
c6 (6. . . . Sf6 7. Lc4! ) 7. S : e4 d5 1 8. Lc1 : e3 Lh3: g2+
8. Sg5! Df6 9. Sf3 d4 1 0. Sc4 1 9. Kh1 : g2
mit weißem Ü bergewicht.
6. . . . Sg8-f6
7. Lf1 -e2 d7-d5
8. Sc4-e3
Aktiver ist 8. Se5.
8. . . . c7-c6
9. 0-0?
Notwendig war 9. f3. Durch
sein passives Spiel bringt sich
Weiß schnell in ei ne mißliche
Lage. 1 9. . . . Te8 : e3!
20. f2 : e3 Sf6-g4
9. . . . Lf8-d6
21 . Dd1 -d3
1 0. a2-a3
Es drohte 21 . . . . S : e3+.
Der Plan ei nes Angriffs a m
Damenflügel hat keinerlei 21 . . . . Tf8:f3!
Perspektive. 22. Kg2:f3 Dh6 : h2
23. Tf1 -g1 g7-g6!
1 0. . . . 0-0
24. e3-e4 Sc7-e6!
1 1 . b2-b4 Df7-g6
1 2. Kg1-h1 Sb8-a6 Weiß gab auf. Eine mögliche
13. Sc3-b1 Sa6-c7 Folge wäre 25. Dd2 Sg5+ !
14. Sb1 -d2 26. D: g5 de+ ! nebst Matt.
Die weißen Manöver können
wenig überzeugen. Es ist aber
bereits schwer, eine befriedi-
ende Fortsetzung zu finden. Philidor-Verteidigung
14 . . . . Dg6-h6
16. g2-g3 Lc8-h3 1 . e2-e4 e7-e5 2. Sg1 -f3 d7-d6
1 6. Se3-g2 e4-e3!
Die Eröffnu ng wurde nach dem
r Beginn einer genau be­ hervorragenden französischen
r chneten Kombination. Schachspieler des 1 8. Jahr­
hunderts Phi lidor ( 1 726-1 795)
1 7. Sd2-f3
'
benannt. In Ü bereinsti mmung
alls 1 7. fe, so 1 7 . . . . L : g3! mit seiner Lehre von den
1 8. hg Sg4! 1 9. Sf3 T:f3! Bauernphalangen hielt Philidor
den Zug 2 . . . . Sc6 für schwach,
1 7. . . . Ta8-e8 da er den c-Bauern verstel lt.

27
Er empfahl statt dessen die
Fortsetzung 2 . . . . d6 und ver­
band sie mit dem anschlie­
ßenden Vorstoß f7-f5. Zwar
wurde der Zug 3 . . . . f5 später
durch Theorie und Praxis wi­
derlegt, doch fand man andere
Fortsetzu ngen, die dazu bei­
trugen, daß die Eröffnu ng allen
Prüfungen der Zeit standhielt.
In der Philidor-Verteidigung
erhält Schwarz gewöhnlich eine Diese Mattkombi nation wurde
feste, aber beengte Stellu ng, erstmals in der vorliegenden
die ihm nur schwer Gegen­ Partie verwi rklicht und erhielt
chancen bietet. In der moder­ die Bezeichnung „Matt des
nen Turnierpraxis ist die Legal". In der Folgezeit war
Eröffnung daher selten anzu­ sie auch in ähnlichen Stel­
treffen. lungen, die sich aus ver­
schiedenen Eröffnu ngssyste­
men ergeben können, des
öfteren zu beobachten.

26 Legal-Sai nt-Brie
Paris 1 750
1 . e4 e5 2. Sf3 d6 3. Lc4 Sc6
27 Begun-Stukalow
4. Sc3 Lg4 5. S: e5?!
Astrachan 1 977
Eine glänzende Idee, doch zu­
1 . e4 e5 2. Sf3 d6 3. d4 Sf6
gleich ein grober Fehler, der
4. de S : e4 5. Lc4 c6 6. Sbd2
Weiß die Partie kosten konnte.
S : d2
5. . . . Lg4: d 1 ??
Der Abtausch fördert die weiße
Die ei nstehende Dame hatte Entwicklung. Aufmerksamkeit
den Kavalier Saint-Brie offen­ verdiente 6. . . . Sc5.
bar völlig verzau bert. Jetzt 7. Lc1 :d2 Lf8-e7?
wird das weiße Vorhaben
bri llant in die Tat u mgesetzt, Erforderlich war 7 . . . . d5, u m
während Schwarz durch die die Öffnung der Stellung zu
ei nfache Erwiderung 5 . . . . S : e5 vermeiden.
ei ne Figur gewann. 8. e5: d6! Dd8: d6
6. Lc4:f7+ Ke8-e7 Auf 8. . . . L: d6 ist 9. Lg5 unan­
7. Sc3-d5 matt! genehm.

28
9. Ld2-c3 �o 28 Krogius-Aratowski
1 0. Dd1 : d6 Le7 : d6 1 945
1 1 . �0-0 Ld6-c5
1 . e4 e5 2. Sf3 d6 3. d4 Sd7
1 2. Sf3-e5 Lc5--b6?
4. Lc4 c6
Verliert zwangsläufig. Schwarz
Notwendig. Schlecht ist
hat mit dem Läufer das Feld dB
4 . . . . Le7? 5. de S : e5 (5 . . . . de?
unter Kontrolle genommen und
6. Dd5! ) 6. S : e5 de 7. _ D h5 oder
glaubt, damit die Drohung
4 . . . . Sgf6 5. de S:e5 (5. . . .
S:f7 pariert zu haben. Der
de 6. Sg5) 6. S:e5 de 7. L:f7+
Einschlag erfolgt aber den­
K:f7 8. D:d8 Lb4+ 9. Dd2 L: d2+
noch.
1 0. S : d2 mit weißem Ma­
terialvortei l . Auf 4 . . . . h6
kann 5. de de 6. L:f7+ ! K:f7
7. S: e5+ Kf6 8. Dd4 mit hef­
tigem Angriff folgen.

5. Sf3-g5 Sg8-h6
6. a2-a4
Ein harmlos aussehender
prophylaktischer Zug, der
i ndes mit ei ner tückischen
Falle verbunden ist.
13. Se5:f7! Tf8 :f7 6. . . . Lf8-e7?
1 4. Th1-e1 !
Schwarz du rchschaut die Ab­
· Trotz der Mehrfigur ist sichten des Gegners nicht.
Schwarz völlig hilflos. Es Geboten war 6. . . . Df6.
roht sowohl 1 5. Te8 matt als
uch 1 5. Te7. 7. Lc4:f7+! Sh6:f7
8. Sg5--e6 Dd8-b6
14. . . . Kg8-f8
ffensichtlich die ei nzige Mög­ Auch 8. . . . Da5+ hilft nicht
llchkeit. Die Katastrophe läßt mehr. Nach 9. Ld2 Db6 1 0. a5!
Ich indes schon nicht mehr Db2 1 1 . Lc3 ist die Dame ge­
v rhindern. fangen.

16. Lc3-b4+ c6-c5 9. a4-a5 Db6-b4+


1 . Lb4:c5+ ! 1 0. c2-c3 Db4-c4
1 1.. Se6-c7+ Ke8-d8
chwarz gab auf. 1 2. b2-b3

Die Falle schnappte zu.


Schwarz gab auf.

29
29 Adams-Torre 1 8. Dd4-g4! Dd7-b5
New Orleans 1 920 1 9. Dg4-c4! ! Db5-d7
1 . e4 e5 2. Sf3 d6 3. d4 ed 20. Dc4-c7! ! Dd7-b5
4. D : d4 Sc6 5. Lb5 Ld7 6. L:c6 Man kann sich leicht davon
L: c6 7. Sc3 Sf6 8. 0-0 überzeugen, daß die schwar­
Mehr Chancen verspricht zen Züge ausnahmslos er­
8. Lg5 Le7 9. 0-0-0 . zwu ngen waren.

8. . . . Lf8-e7 21 . a2-a4!
9. Sc3-d5 Lc6:d5 Nicht sofort 21 . D: b7? wegen
1 0. e4: d5 0-0 21 . . . . D : e2 22. T:e2 Tc1 +,
1 1 . Lc1-g5 c7-c6 und jetzt wird sogar Weiß
1 2. c2-c4 c6: d5 matt.
Nachtei lig fü r Schwarz ist
1 2 . . . . S : d5 1 3. cd L:g5 1 4. S : g5 ��: -f�2-e4 Db5:a4
Da4-b5
D:g5 1 5. de bc 1 6. D: d6.
23. Dc7 : b7!
1 3. c4: d5 Tf8-e8 -

Schwarz gab auf. Vor dem


1 4. Tf1 -e1 a7-a5
Matt kann er sich nur auf
1 5. Te1 -e2 Ta8-c8?
Kosten der Dame retten . Ein
Ein Fehler, der, wie Weiß nun prächtiger Schluß!
glänzend demonstriert, zum
Verlust führt. Nach 15 . . . . h6,
was dem König ein Luftloch
schafft, hätte sich Schwarz 30 A. Petrosjan-Gussew
verteidigen können. Riga 1 968
1 6. Ta1-e1 Dd8-d7 1 . e4 e5 2. Sf3 d6 3. d4 ed
1 7. Lg5:f6 Le7 :f6 4. S : d4 Sf6 5. Sc3 Le7 6. Lf4
0-0 7. Dd2 a6
Verfrüht wäre 7 . . . . d5 wegen
8. ed S : d5 9. S : d5 D : d5 1 0. Sb5
De4+ 1 1 . Le2 Sa6 1 2. 0-0 mit
weißem Ü bergewicht ( Kiril­
low-Darznieks, Riga 1 972).
8. 0-0-0 b7-b5
Ein Gegenspiel am Flügel
kommt hier zu spät. Besser
ist 8 . . . . d5, was zu ei ner
scharfen Stellung fü hrt.
Es fol gt ei n selten schönes
Manöver der weißen Dame. 9. f2-f3 b5-b4

30
1 0. Sc3-d5 Sf6 : d5 Pu nkte b7 und f7. Angesichts
1 1 . e4: d5 a6-a5 der u ngenügenden Entwick­
1 2 . g2-g4! lung trägt die weiße Aktivität
jedoch keine Früchte.
Weiß beherrscht das Zentru m.
Dies macht seinen Angriff 5. . . . Dd8-d7
weitaus gefä hrlicher. 6. Sf3-g5
1 2. „ . Lc8-b7 Falls 6. L:f7+, so 6 . . . . D:f7
1 3. Sd4-f5 Le7-f6 7. D:b7 Kd7! 8. D : a8 L:f3 9. gf
14. h2-h4 Dd8-d7 D:f3 1 0. Tg1 D: e4+ 1 1 . Kd 1
1 5. Lf4-g5! Dd7-d8 Df3+ 1 2. Ke1 ( 1 2. Kc2?? Sd4+),
und Schwarz hat zumindest
Die Dame muß zum Rückzug
Remis durch ewiges Schach,
blasen. Ganz schlecht ist 1 5 . . . .
kann den Angriff i ndes auch
L: g5 1 6. hg, wonach Schwarz
fortsetzen, z. B. 1 2 . . . . e4
gegen die Drohungen in der
1 3. Sa3 Se5 1 4. D:a7 Sd3+
h-Li nie machtlos wäre.
1 5. Kf1 Dd1 + 1 6. Kg2 Sf4+ mit
1 6. Td1 -e1 Sb8-d7 schnellem Matt. Vorzuziehen
1 7. Te1-e7 ! ! ist 1 3. Tg3, aber auch dann
bleibt die weiße Stel lung nach
l:lne ausgezeichnete Kombi­
13. Dh1 + 1 4. Ke2 Sge7
nation ! Jetzt taugt weder
„.

schwierig.
17 . . . . L:e7 1 8. L:e7 Des
1 9. Dg5 g6 20. Dh6 gf 21 . gf 6. . . . Sg8-h6
noch 1 7 . . . . Lc8 1 8. Lb5 Se5 7. Lc4:f7+
1 9. �:f6 gf 20. Ld7! L:d7 21 . T:d7
Auf 7. D : b7 folgt 7 . . . . Tb8
nebst 22. Dh6.
8. Da6 Tb6 9. Da4 Le7 mit
1 7. „ . Kg8-h8 schwarzer I nitiative, doch
1 8. Te7: d7! Lf6: b2+ war dies zweifellos das klei nere
1 9. Kc1 : b2 Dd8: d7 Ü bel .
20. Lg5-f6!
7. . . . Sh6:f7
Schwarz gab auf. I m Fall von 8. Sg5:f7 Dd7:f7
20 . . . . Tg8 entscheidet 21 . Dh6 9. Db3:b7 Ke8-d7 !
ofort. 1 0. Db7:a8 Df7-c4!
1 1 . f2-f3

31 Rodzynski-Aljechin
Paris 1 91 3
1 . e4 e 5 2 . Sf3 Sc6 3 . Lc4 d6
4. c3 Lg4 5. Db3
Mit Doppelangriff auf die

31
Idee, d2-d4 vorzubereiten und
ein starkes Bauernzentrum
zu bilden. Dies ist jedoch mit
ei ner gewissen Verzögerung
det Figurenentwicklung ver­
bunden.

32 Estrin-Spasski
Riga 1 951
11. ... Lg4:f3!
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. c3
Nicht sofort 1 1 . . . . Sd4 wegen
Weiß baut auf die mangelnde
1 2. d3! D : d3 1 3. cd L:f3
Erfahru ng seines jungen
1 4. Sc3!
Gegners und wählt eine sel­
1 2. g2:f3 Sc6-d4! tene Eröffnu ngsvariante.
1 3. d2-d3 Dc4 : d3
3. . . . f7-f5! ?
1 4. c3:d4 Lf8-e7!
Die üblichen Fortsetzungen
Der entscheidende, von Alje­
sind 3 . . . . d5 oder 3 . . . . Sf6.
chin weit im voraus berechnete
Schwarz wi l l das Spiel indes
Schlag.
maximal verschärfen.
1 5. Da8 : h8 Le7-h4 matt.
4. d2-d4 f5: e4
5. Sf3 : e5 Dd8-f6
6. Se5-c4

Ponziani-Eröffnung Genauer ist 6. Sg4.


6. . . . d7-d5
1. e2-e4 e7-e5 2. Sg1 -f3 7. S�3 Lc8-e6
Sb8-c6 3. c2-c3 8. Lf1-b5 Lf8-d6
9. 0-0 Sg8-h6
Dieser Spielanfang wurde i m 1 0. f2-f3?
1 8. Jahrhundert durch Pon­
ziani, einen bekannten italie­ Ein Fehler, den Schwarz
nischen Meister und Theore­ höchst ü berzeugend aus­
tiker, ausgearbeitet. I m nutzt. Notwendig war 1 0. c4!
vorigen Jahrh undert ha ben
1 0. . . . Df6-h4
Staunton und andere eng­
1 1 . g2-g3
lische Schachspieler seine
Analysen aufgegriffen und
weitergeführt.
Der Zug 3. c2-c3 verfolgt die

32
der Drohung 10 . . . . Lc5+
1 1 . Kh1 Sg3+ nebst 1 2 . . . .
Dh5 matt; auf 1 0. b4 gewan n
z. B. Schiffers ei ne seiner
Partien durch 10 . . . . a5!
1 1 . Kh 1 ab 1 2. L:c6+ bc
13. D:a8 Lc5! 1 4. D : h8 Sg3+
1 5. hg Dh5 matt) 9 . . . . Df5 mit
beiderseitigen Chancen.
8. Se5:f3 Lc8-e6
9. 0-0 0-0-0
11 . . . . Ld6: g3!
1 0. d2-d4 Dd5-h5
1 2. h 2 : g3 Dh4: g3+
1 1 . c3-c4! Le6-g4
1 3. Se3-g2
1 2. d4-d5 Se7-f5!
Auf 1 3. Kh1 geschieht sehr
Eine interessante taktische·
stark 1 3 . . . . 0-0. Falls darauf
Ressou rce.
1 4. fe, so 14 . . . . Sg4!
1 3. Lc1 -f4!
1 3. . . . Le6-h3
1 4. Dd1-e2 0-0 Selbstverstä ndlich nicht 1 3. de
1 5. De2-f2 Dg3-g6 Lc5+ 1 4. Tf2 L:f3, und Schwarz
1 6. Lb5-e2 Tf8-f6 gewi nnt.
1 7. f3-f4
1 3. . . . Lf8-c5+
Nach 1 7. L: h6 D : h6 entschei­ 1 4. Kg1 -h1 Sc6-d4
det die Drohung 1 8 . . . . Tg6. 1 5. b2-b4 Sd4:f3?
1 7. . . . Sh6-f5 Der entscheidende Fehler.
1 8. Kg1 -h2 Dg6-h6 Nach 1 5. . . . L:f3 1 6. T:f3 S:f3
i9. Tf1 -h1 Lh3: g2+ 1 7. bc S: h2! 1 8. L: h2 Sg3+
1 9. Kg1 Se2+ 20. Kh1 Sg3+
Weiß gab auf.
gibt Schwarz Dauerschach.
20. Kf1 ä ndert nichts an dieser
Sachlage: 20. . . . Sd4 21 . Lg3
De2+ 22. Kg1 De3+.
33 Fi ltschew-Pelitow
1 6. b4: c5 Sf3: h2
Sofia 1 954
1 7. Kh1-g1 !
1 . 4 e5 2. Sf3 Sc6 3. c3 d5
ll.Lb5 de 5. S:e5 Dd5 6. Da4 Auch jetzt ist noch Vorsicht
7 7. f4 ef geboten. Falls 1 7. L:h2?, so
1 7 . . . . Sg3+.
sser ist 7 . . . . Ld7 8. S : d7
K:d7 9. Lc4! (schnell zum 1 7. . . . Sf5-d4
V rlust führt 9. 0-0? Sf5! mit 1 8. Da4: a7! Sd4: b5

33
1 9. c4:b5 Dh5: d5 1 2. Le4-d3
20. Sb1 -c3 Dd5-d4+
Traurige Notwendigkeit.
21 . Kg1 : h2 Dd4:c3
1 2. L:f5? 0--0 1 3. L:c8 T:f2!
22. c5-c6!
würde schnell verlieren.
Schwarz gab auf.
1 2. . . . 0--0
1 3. Ld3-e2 f5-f4
1 4. Sd2-f3 Se5:f3+
1 5. Le2:f3 Lc8-f5
34 Hölzl-Janatschek
1 6. Dc2-d2
Wien 1 970
Durch Angriff auf den Bauern
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. c3 Sf6
f4 versucht sich Weiß gegen
4. d4 S : e4 5. d5 Se7
die Ü berfü hrung des schwar­
Gut ist auch 5 . . . . Sb8. zen Turmes nach h6 zu ver­
teidigen. Fal ls 1 6. Le4, so
6. Sf3 : e5 Se7-g6
1 6. . . . Tae8! 1 7. L:f5 T:f5,
7. Lf1-d3 Sg6: e5!
und 1 8. D:f5 scheitert an
Fehlerhaft wäre 7 . . . . S : f2? 18 . . . . D:f2+ 1 9. T:f2 Te1
In einer Partie U part-Koipisch matt.
(Minsk 1 974) folgte 8. L: g6!
1 6. . . . Ta8-e8
S : d 1 9. L:f7+ Ke7 1 0. Lg5+
1 7. b2-b4
Kd6 1 1 . Sc4+ Kc5 1 2. Sba3
S:c3 (es drohte 1 3. b4 matt) Auf 1 7. D:f4? entscheidet
1 3 . L : d8 S : d5 1 4. L:d5 K : d5 wiederum 1 7 . . . . D:f2+.
1 5. 0--0-0 - +, u nd Schwarz gab
1 7. . . . Lc5-b6
auf.
1 8. c3-c4 Tf8-f6
8. Ld3: e4 Lf8-c5 1 9. a2-a4?
9. 0--0?
U nerläßlich war 1 9. c5.
Nachdem es i h m nicht gelang,
Ü bergewicht zu erzielen, 1 9. . . . Tf6-h6
20. h2-h3 Lf5: h3! .
macht Weiß ei nige passive
21 . Dd2:f4 Lh3-g4
Züge und gerät in ei nen An­
22. Df4 : h6
griff. Mit 9. Dh5 d6 1 0. Lg5
konnte er der schwarzen Verzweiflung. Es gibt aber
Initiative vorbeugen. ohnehin keine Rettu ng mehr.
9. . . . d7-d6 22 . . . . g7 : h6
· 1 0. Dd1 -c2 Dd8-h4! 23. Lf3: g4 Lc5:f2+
Droht 1 1 . . . . Sg4 1 2. h3 S :f2!
Weiß gab auf. Auf 24. T:f2
1 3. T:f2 L:f2+ 1 4. D:f2 D : e4.
geschieht 24. . . . Te1 +
1 1 . Sb1-d2 f7-f5 25. Tf1 T:f1 + 26. K:f1 Df6+ .

34
Russische Verteidigung 4. Se5-f3 Sf6 : e4
5. d2-d4 d6-d5
6. Lf1-d3 Lf8-d6
1. e2-e4 e7-e5 2. Sg 1-f3
7. c2-c4
Sg8-f6
Verfrüht. Genauer ist 7. 0-0,
Diese Eröffnung wurde regel­
denn nun hätte Schwarz das
mäßig vom ersten russischen
Spiel durch 7 . . . . Lb4+ 8. Sbd2
Schachmeister Alexander
0-0 9. 0-0 L : d2 1 0. L : d2 Lg4
Dmitrijewitsch Petrow ange­
1 1 . Lf4 Sc6 ausgleichen kön­
wandt. Großen Anteil an
nen (Tarrasch-Marshall,
I hrer Popu larisierung hatten
Petersburg 1 91 4).
Analysen Janischs.
Die Idee der Verteidigung 7. . . . 0-0
besteht i n einem Gegenangriff 8. c4:d5
auf den Bauern e4. I n der ent­
Auch hier war 8. 0-0 richtig.
stehenden symmetrischen
Stellung räu mt das Anzugs­ 8. . . . Ld6-b4+
recht Weiß jedoch einen ge­ 9. Ke1 -f1
wissen Vorteil ei n . Anderer­
Nach 9. Sbd2 S : d2 1 0. L:d2
seits sind die schwarzen Ver­
Te8+ 1 1 . Le2 L: d2+ 1 2. D: d2
teidigungsmöglichkeiten
D:d5 steht Schwarz ausge­
iemlich groß, so daß die
zeichnet.
Eröffnung nicht selten sogar
In recht verantwortungsvollen 9. . . . Dd8 : d5
Wettkämpfen anzutreffen ist. 1 0. Dd1 -c2 Tf8-e8
.Zur Russischen Verteidigung 1 1 . Sb1 -c3?
griffen in ei nzel nen Pa �ien
Dieser natürliche Zug wird
le Großmeister Petros1an,
von Marshall glä nzend wider­
Cholmow, der I nternationale
legt.
Meister Mikenas und andere
kan nte Schachspieler. 11. „ . Se4:c3
1 2. b2 : c3

35 Janowski-Marshall
Biaritz 1 91 2
1 . e4 e5 2 . Sf3 Sf6 3 . S : e5 d6
chlecht ist die Fortsetzung
. . . . S :e4 wegen 4. De2 d5
(4. „ . Sf6 5. Sc6+) 5. d3 De7
. de D : e5 7. ed.

35
1 2. . . . Dd5:f3 ! ! 36 Pötsch-Bamler
1 929
Der Beginn einer herrlichen
Kombination. 1 . e4 e5 2. Sf3 Sf6 3. S : e5 d6
4. Sf3 S : e4 5. De2 De7 6. d3
1 3. c3 : b4
Sf6 7. Lg5 Le6?
Die Wegnahme der Dame
Logischer und besser ist 7 . . . .
führt zum Matt: 1 3. gf Lh3+
D:e2+.
1 4. Kg1 Te1 + .
8. Sb1 -c3 c7-c6
13. . . . Sb8-c6
9. Sc3-e4 Sb8-d7
1 4. Lc1-b2
1 0. 0-0-0 h7-h6
Auf 1 4. Le3 folgt 1 4. . . . Lh3!
Nicht 1 0 . . . . t.: a2? wegen
1 5. Tg1 T:e3!
1 1 . S: d6+ !
1 4. Sc6: b4!
1 1 . Lg5-h4 g7-g5?
„ .

1 5. Ld3 : h7+ Kg8-h8


1 6. g2:f3 Ein Fehler. Notwendig war
11. 0-0-0.
Es schei nt, als sei plötzlich
„ .

Schwarz auf der Verlierer­ 1 2. Lh4-g3 Sf6 : e4


straße, doch ; . .
Anders ist der Punkt d6 nicht
1 6. . . . Lc8-h3+ zu verteidigen.
1 7. Kf1 -g1 Sb4:c2
1 8. Lh7 : c2 1 3 . d3 : e4 d6-d5
Te8-e2
1 4. e4: d5 Le6 : d5
1 9. Ta1 -c1 Ta8-e8
1 5. Sf3-e5 0-0-0?
20. Lb2-c3 Te8-e3! !
Dies fü h rt di rekt in die Kata­
Effektvoll und sehr stark.
strophe. Verhältnismäßig am
21 . fe scheitert an 21 . . . .
besten war noch 1 5. . . . Le6.
Tg2+ 22. Kf1 T: c2+ 23. Ke1
T:c1 + .
21 . Lc3-b4 Te3:f3
22. Lc2-d1 Tf3-f6!
Weiß gab auf. Gegen die
Drohung 23 . . . . Tg6+ gibt es
keine befriedigende Verteidi­
gung.

1 6. Td1 : d5! c6: d5


1 7. Se5-c6! De7-c5

36
Die einzige Parade gegen die Dies schwächt nur die Stellung.
Doppeldrohung 1 8. S : a7 matt Aufmerksamkeit verdiente
und 1 8. S : e7+. 9 . . . . Lf5 und falls 1 0. Sc3,
so 1 0 . . . . 0-0-0 mit Gegen­
1 8. De2-a6! !
chancen, z. B. 1 1 . Sb5 a6
Der Schlußakkord ei ner präch­ 1 2. S:c7 Td6! 1 3. Sa8 f6 1 4. Lg3
tigen Kombination. Fal ls Dd8.
18 . . . . ba, so 1 9. L : a6 matt.
1 0. Le5--g3 f6-f5
Ein analoges Bild ergibt sich
1 1 . Sb1 -c3 c7-c6
nach 1 8 . . . . D:c6 1 9. D : c6+ bc
1 2 . 0-0-0 De7-g5+
20. La6 matt. Auf 1 8 . . . . Ld6
1 3 . Kc1-b1 Lf8-b4
entscheidet 1 9. L:d6 D : d6
20. S: a7+ Kc7 21 . Sb5+. Es scheint, als habe Schwarz
Schwarz gab auf. das Schlimmste überstanden.
Der folgende taktische Schlag
schafft i ndes klare Fronten.
37 Dely-Malich
Pecs 1 964
1 . e4 e5 2. Sf3 Sf6 3. d4 S : e4
4. Ld3 d5 5. S : e5 Sd7
Vorzuziehen war 5 . . . . Ld6
oder 5 . . . . Le7.
6. Dd1 -e2
Interessant, wenngleich nicht
anz klar, ist 6. S :f7! ? In einer
Partie A. Saizew-Karpow
1 4. Sc3-b5! f5--f4
(Leningrad 1 966) folgte 6 . . . .
e7 7. S : h8 Sc3+ 8. Kd2 S : d 1 Dieser Versuch, den Kampf zu
. Te1 S:f2 1 0. L : h7 Se4+ komplizieren, schlägt feh l .
1 1 . T: e4 de 1 2. Lg6+ Kd8 Eine befriedigende Fortsetzung
1 3. Sf7+ Ke8 1 4. Sd6+ Kd8 für Schwarz war aber ohnehin
1 6. Sf7+ mit Remis. nicht mehr zu finden.
6. . . . Dd8-e7 1 5. Sb5--c7+ Ke8-f8
onst ge.ht ei n Bauer ver- Nicht viel besser ist 1 5 . . . .
1 ren, z. B. 6. . . . S : e5 7. L : e4 de Kd8 1 6. S : a8 fg 1 7. d5!
. D: e4.
1 6. De2:e4
7. Ld3:e4 d5:e4
Schwarz gab auf.
8. Lc1 -f4 Sd7 : e5
9. Lf4: e5 f7-f6?

37
38 Nicevski-Dworezki
Polanica Zdroj 1 973
1 . e4 e5 2. Sf3 Sf6 3. d4 S : e4
4. Ld3 d5 5. S : e5 Ld6 6. 0-0
0-0 7. c4 L : e5
Diese von Trifunovic empfoh­
lene Fortsetzung führt zu
einer Verschärfung des
Spiels.
8. d4: e5 Sb8-c6
9. f2-f4 Lc8-f5! 1 5. . . . d4: c3!
Schwächer ist 9 . . . . Sb4 1 0. cd 1 6. Lc5: b4?
D : d5 1 1 . L:e4 D : e4 1 2. Sc3 Verwi rrung. Als verhältnis­
Dg6 1 3. Le3 mit einigem Ü ber­ mäßig bester Ausweg bot sich
gewicht von Weiß. 1 6. T: d8 Tf: d8 1 7. bc an (nicht
1 0. Lc1-e3 1 7. L: b4? c2! ).

1 0. g4 scheitert an dem Zwi­ 1 6. . . . c3-c2!


schenzug 1 0 . . . . de! 1 7. Td1 -c1 Dd8-d4+
1 8. Kg1-h1 Dd4: b2!
1 0. . . . Sc6-b4
1 9. Lb4:f8 Kg8:f8
1 1 . Ld3:e4 Lf5: e4
20. h2-h4 Ta8-d8
1 2. Sb1 -c3
21 . Kh1-h2 Td8-d2
Gefährlich ist 1 2. Lc5 wegen 22. Df1 -g1 b7-b6
des Qualitätsopfers 1 2 . . . .
Sd3 1 3. L:f8 de! , nicht aber Weiß gab auf.
12 . . . . Sc2? 1 3. Sc3! S : a 1
1 4. cd!
1 2. . . . Le4-d3 39 Bontsch-Osmolowski-
1 3. Le3-c5 Baranow
I n Betracht kam 1 3. cd L:f1 Moskau 1 953
1 4. K:f1 mit ausreichender 1 . e4 e5 2. Sf3 Sf6 3. d4 ed
positioneller Kompensation 4. e5 Se4
für die Qualität.
Schlechter ist 4 . . . . Sd5. I n
1 3. . . . Ld3:f1 einer Partie Dückstei n-Huber
1 4. Dd1 : f1 d 5-d4 ( 1 961 ) folgte 5. D : d4 Sb6
1 5. Ta1 -d1 6. .Sc3 Sc6 7. De4 Le7 8. Lf4
Weiß übersieht eine taktische 0-0 9. Ld3 g6 1 0. 0-0-0 mit
Möglichkeit des Gegners. deutlichem weißem Ü ber­
Notwendig war 1 5. L:f8. gewicht.

38
5. Dd1 : d4 d7-d5
6. e5: dg Se4:d6
7. Lf1 -d3 Dd8-e7+
Fü hrt zu Schwierigkeiten.
Vorzuziehen ist 7 . . . . Sc6.
8. Lc1-e3 Sd6-f5?
Geboten war 8. . . . Lf5. Die
Versäu mnisse in der Entwick­
lung beschwören große
Gefah ren herauf.
1 8. Dg5-d8+ ! !
9. Ld3:f5 Lc8:f5
1 0. Sb1 -c3 De7-b4 Eine sehenswerte Kombi­
nation!
Auf 1 0. . . . Sc6 ist 1 1 . Df4
Db4 1 2. 0-0-0 u nangenehm. 1 8. . . . Ke8 : d8
1 9. Sd4: e6+ Kd8-e7
1 1 . Dd4-e5+ Lffre6
1 2. 0-0-0 Sb8-c6 Falls 1 9. . . . Kc8, so 20. Td8
matt; aber auch nach 1 9 . . . .
Schwarz hat schon keine be­
Ke8 20. S : g7+ L : g7 21 . Lg5+!
friedigenden Fortsetzungen
würde den schwarzen König
mehr.
sein Schicksal ereilen.
1 3. De5:c7 Ta8-c8
20. Le3-g5+ f7-f6
. 1 4. Dc7-f4 Db4-a5
21 . Se6-d8+ !
1 5. Df4-g5 Da5-a6
1 6. Th1 -e1 Sc6-b4 Schwarz gab auf.
17. Sf3-d4 Tc8:c3
Ein kritischer Augenblick.
Schwarz scheint sich plötzlich
doch retten zu können: Auf Wiener Partie
1 8. bc geschieht 1 8. . . .
S: a2+ 1 9. Kd2 S : c3 20. K:c3 1 . e2-e4 e7-e5 2. Sb1 -c3
Lb4+ ! 21 . K : b4 Dc4+ mit
Die Eröffnu ng wurde im ver­
Remis. Ihn erwartet i ndes ei ne
gangenen Jahrhu ndert durch
peinliche Ü berraschung.
Wiener Schachspieler mit
Meister Hamppe a n der Spitze
ausgearbeitet. I h re Idee ist,
den Bauern e4 u nd den Punkt
d5 zu überdecken und danach
mit f2-f4 das Zentrum a nzu­
greifen. Schwarz erreicht in-

39
des eine gute Stellu ng, wenn er Jetzt wäre 1 4. „ • Le6
den thematischen Gegen­ 1 5. L : c6 D:c6 1 6. S : e6 D:e6
schlag d7-d5 du rchsetzt. Die 1 7. D:g7 vortei lhaft für Weiß.
Wiener Partie ist daher in der Mit Hilfe ei nes Figurenopfers
modernen Tu rnierpraxis relativ geli ngt es Schwarz jedoch,
selten anzutreffen . für i h n günstige Verwicklungen
Vor a l l e m Großmeister Spiel­ herbeizuführen.
mann wußte in dieser Er­
1 4. Sc6: e51
öffnung mit den weißen
„ .

1 5. d3:c4 d4-d3+
Stei nen den Angriff hervor­
1 6. Kg1-h1 d3:c2
ragend zu führen und eine
1 7. Lf3-d5 Th8-e8
Rei he effektvoller Siege zu
1 8. Lc1-b2?
erringen. Auch ei ner der
stärksten G roßmeister der Vorzuziehen war 1 8. Le3.
Gegenwart, der Däne Larsen,
1 8. . : . Se5-g4
wendet die Wiener Partie oft
1 9. Ta 1 -c1 c7-c6
mit Erfolg an.
20. Ld5-f3 Sg4-e3
21 . Tf1 -e1 Se3-d1 !

40 Worotnikow-Kapengut
Tscheljabinsk 1 975
1 . e4 e5 2. Sc3 Sf6 3. f4 d5
4. fe S : e4 5. Df3 f5! ?
Gebräuchlicher ist 5 . . . . Sc6,
aber auch der Partiezug läßt
sich gut spielen.
6. d2-d3 Se4:c3
7. b2: c3 d5-d4
8. Df3-g3
Der entscheidende Schlag.
Auf 8. Ld2 de 9. L : c3 erlangt 22. T:c2 scheitert an 22 . . . .
Schwarz durch 9 . . . . Lb4! Sf2+.
1 0. L : b4 Dh4+ eine ausge­
22. Te1 -f1 Dd7-d2
zeichnete Stell u ng.
23. Dg3:g7 Te8-e1
8. . . . Sb8-c6
Weiß gab auf.
9 . .Lf1 -e2 Lc8-e6
1 0. Le2-f3 Dd8-d7
1 1 . Sg1 -e2 0-0-0
1 2. 0-0 Lf8-c5
1 3. c3-c4 Le6:c4!
1 4. Se2-f4

40
41 Boras-Li lienthal 13. . . . d2:c1 D+
Budapest 1 933 14. Kd1 : c1 g5-g4!
1 . e4 e5 2. Sc3 Sf6 3. f4 d5 Weiß gab auf.
4. fe S : e4 5. Df3 Sc6
6. S:e4?
42 Spielmann-Flamberg
Ein Fehler, der von Schwarz
Mannhei m 1 91 4
überzeugend ausgenutzt wird.
Richtig war 6. Lb5 mit scharfem 1 . e4 e5 2 . Sc3 Sf6 3 . f4 d5
Spiel. 4. fe S : e4 5. Sf3 Lg4
6. . . . Sc6-d4! Für die beste Erwiderung hält
man heute 5 . . . . Le7.
Dieser Zwischenzug bri ngt
Weiß in eine schwierige Lage. 6. Dd1 -e2 Se4-c5
7. d2-d4 Lg4:f3?
7. Df3-f4 d5:e4
8. Lf1-c4 Richtig war 7 . . . . Se6.
Schwarz gewi nnt jetzt zwar
Nicht 8. D:e4 wegen 8 . . . . Lf5.
einen Bauern, gerät aber i n
8. . . . Lc8-f5! einen Angriff.
9. c2-c3?
8. De2 :f3 Dd8-h4+
Weiß übersieht die über­ 9. g2-g3! Dh4 : d4
raschende Antwort des Geg­ 1 0. Lc1-e3 Dd4:e5?
ners. Es mußte 9. Lb3 ge­
Danach ist die weiße Initiative
schehen.
nicht mehr zu zügeln .
9. . . . g7-g5!
1 1 . 0-0-0 c7-c6
Nun zeigt sich, daß die weiße
Dame kein Abzugsfeld besitzt.
Auf 1 0. Df1 folgt 1 0. . . . Sc2+
1 1 . Kd1 Se3+ ! , u nd fal ls
1 0. Df2, so 1 0. . . . e3! 1 1 . Df1
Sc2+ 1 2. Kd1 Dd7.
1 0. Lc4:f7+ Ke8:f7
1 1 . Df4-f2 e4-e3!
1 2 . Df2-f1
1 2. de scheitert an 1 2 . . . . Sc2+
nebst 1 3. . . . Dd3+.
12. . . . e3:d2+ 1 2 . Sc3: d5!
1 3. Ke1-d1 Das Springeropfer bri ngt die
Oder 1 3. L:d2 Sc2+ 1 4. Kd1 gegnerische Stellung schnell
Se3+. zum Ei nsturz.

41
1 2. . . . c6: d5
1 3 . Td1 : d5 De5-e6
1 4. Lf1 -c4 De6-e4
1 5. Le3: c5!
Schwarz gab auf. Falls 1 5. . . .
D:f3, so 1 6. Te1 + Le7
1 7. T: e7+ und 1 8. Td8 matt.

43 Gufeld-Tarwe
Tallinn 1 969 Falls jetzt 1 5. ab, so 1 5. . . . f6
1 6. S : c7 Tb8 1 7. Ld2 a6
1 . e4 e5 2. Sc3 Sf6 3. Lc4 S : e4
1 8. Lb4 d6 1 9. g4 Sd4. Ein
4. Dh5 Sd6 5. Lb3 Le7 6. Sf3
kombinatorischer Schlag ver­
0-0?
ändert die Situation auf dem
Besser ist 6 . . . . Sc6, u m erst Brett jedoch grundlegend.
7. S : e5 mit 7 . . . . 0-0 zu
1 5. Sd5-f6+ ! ! g7:f6
beantworten.
1 6. Lg5:f6 Sf5-g7
7. h2-h4! Sb8-c6 1 7. a2: b3
8. Sf3-g5!
Trotz großen materiellen
Eine von Neshmetdi now aus­ Ü bergewichts ist Schwarz
gearbeitete Fortsetzung. Weiß nicht in der Lage, seinen
schafft gefä hrliche Drohungen. König zu verteidigen.
8. . . . h7-h6 1 7. . . . Tf8-e8
9. Dh5-g6! Le7 : g5 1 8. g2-g4
1 0. h4: g5 Dd8: g5
Auf 1 8. Ta4 verfü gt Schwarz
1 1 . Dg6: g5 h6:g5
über die Ausrede 1 8. . . . e4
Schwarz hat zwei Bauern (nicht 1 8. . . . Te6? 1 9. T4h4).
mehr, aber die unsichere
Königsstellung und der Ent­ 1 8. . . . Te8-e6
wicklungsrückstand machen 1 9. g4-g5 b7-b6
die Verteidigung für ihn sehr 20. Ke1-e2 e5-e4
schwierig.
Oder 20. . . . Lb7 21 . f3!
1 2. d2-d3 Sd6-f5
21 . d3-d4 e4-e3
Auf 1 2 . . . . Sd4 ist 1 3. Sd5! 22. f2-f3! d7-d5
recht stark. 23. Th 1 -h4 Lc8-a6+
24. c2-c4
1 3. Lc1 : g5 Sc6-d4
1 4. Sc3-d5 Sd4: b3 Schwarz gab auf.

42
Schottische Partie Hier ist 6. Sb5 gut.
6. . . . Sg8-f6
1 . e2-e4 e7-e5 2. Sg 1-f3 7. Sd4 : c6 d7:c6
Sb8-c6 3. d2-d4 8. Lc1-d2 Lb4: c3?
Die Bezeichnung der Eröffnung Die Jagd nach einem Bauern
geht auf eine Fernpartie Edin­ führt zu nichts Gutem.
burgh-London ( 1 824) zurück.
9. Ld2:c3 Sf6 : e4
Im 1 9. Jahrhundert wurde die
1 0. Dd3-d4! Dh4-e7
Schottische Partie durch so
1 1 . 0-0-0 De7-g5+?
namhafte Schachspieler wie
Paulsen, Staunton und Stei­ Diese erneute „Aktivität" for­
nitz a nalysiert. Einen gewich­ dert die Katastrophe geradezu
tigen Beitrag zur modernen heraus.
Theorie dieses Spielanfangs
1 2. f2-f4! Dg5:f4+
lieferten sowjetische Meister.
1 3 . Lc3-d2 Df4-g4
Die Idee der Schottischen Par­
tie besteht in dem Versuch,
durch Beseitigung des Bauern
e5 ein Ü bergewicht im Zentrum
zu erri ngen. In Verbi ndung mit
dem Zug d7-d5 erla ngt
Schwarz jedoch gutes Gegen­
spiel. Wenn Weiß den Bauern
auf d4 nicht wiedernimmt,
sondern 4. c3 zieht, entsteht
das Schottische Gambit, das
zu scharfem Kampf führt.
1 4. Dd4-d8+ ! !
Eine glänzende Idee!
44 Matschuski-Kolisch 1 4. . . . Ke8 : d8
Paris 1 864 1 5. Ld2-g5+ ! Kd8-e8
1 6. Td1-d8 matt.
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. d4 ed
4. S:d4 Dh4
Ein verfrü hter Ausflug der
45 Del mar-Lipschütz
schwarzen Dame. Gebräuch­
New York 1 888
liche Fortsetzungen sind 4 . . . .
Sf6 oder 4 . . . . Lc5. 1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. d4 ed
4. S : d4 Sf6 5. S : c6 bc 6. Ld3
6. Sb1-c3 Lf8-b4
6. Dd1 -d3 Energischer ist 6. e5.

43
6. . . . d7-d5 46 Slonim-Rjumin
7. e4-e5? Moskau 1 932
Jetzt ist dieser Vorstoß bereits 1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. d4 ed
fehl am Platze, da der Bauer 4. S : d4 Sf6 5. S:c6 bc 6. Sc3
entwurzelt wird. Richtig war Lb4 7. Lg5?
7. ed oder 7. Sd2.
Besser ist 7. Ld3. Jetzt erreicht
Schwarz durch ein u nverhoff­
7. . . . Sf�g4
tes Manöver ei ne aktive
8. 0-0 Lf8-c5
Stellung.
9. h2-h3?
7. . . . Dd8-e7
Führt zur Niederlage. Es
8. Lf1 -d3 De7-e5
mußte 9. Lf4 geschehen, wenn­
9. Lg5-d2 d7-d5
gleich Schwarz nach 9 . . . . f6
1 0. Dd 1 -e2 0-0
1 0. ef 0-0! ebenfalls in Vorteil
1 1 . 0-0-0?
kommt.
Eine Fehlentscheidung, da
9. . . . Sg4:e5!
Schwarz u nter Ausnutzung der
1 0. Tf1 -e1 Dd8-f6
offenen b-Li nie einen Angriff
1 1 . Dd1 -e2
auf die Rochadestellung ein­
Dies scheint eine Figur zu leiten kann.
gewi nnen. Schwarz hat aber
11. ... Ta8-b8
weiter gerechnet.
1 2 . f2-f4 De5-e7
11. ... 0-0! 1 3. e4: d5?
1 2. De2 : e5
Weiß ü bersieht ei nen effekt­
Es folgt ein überzeugendes vollen taktischen Schlag.
Finale.
13. . . . Lb4-a3!
1 2. .
•. . Df6:f2+ 14. Sc3-a4
1 3. Kg1 -h1
Ganz schlecht ist 1 4. D : e7
1 3. Kh2 Ld6! würde die Dame L: b2+ 1 5. Kb1 L:c3+ 1 6. Kc1
kosten. Lb2+ 1 7. Kb1 La3+ 1 8. Ka1
L: e7.
1 3. . . . Lc8: h3!
1 4. g2: h3 1 4. . . . La3: b2+ !
1 5. Sa4 : b2 De7-a3
Falls 1 4. Lf1 , so 1 4. . . . Dg1
1 6. De2-e5 Tf8-e8
matt.
1 7. De5-d4 c�5
1 4. . . . Df2-f3+ 1 8. Dd4-c3 Da3 : a2
1 5. Kh1-h2 Lc5-d6 1 9. Ld2-e1
1 6. De5:d6 Df3-f2+ !
Weiß gab auf.

44
und Schwarz steht ausge­
zeichnet.
8. . . . c6: d5
9. 0-0 0-0
1 0. Lc1-g5 Lc8-e6
1 1 . Dd1-f3
Gegenwärtig wird meist
1 1 . Sb5 gespielt. 1 1 . L:f6 D:f6
1 2 . S : d5? scheitert an 1 2 . . . .
L: d5 1 3. Dh5 Tfd8!
1 9. . . . Te8-e2! ! 11. . . . Lb4-e7
1 2. Tf1 -e1 h7-h6
Nimmt dem König das einzige
Fluchtfeld. Weiß muß den Das führt überraschend zum
Turm schlagen, worauf i h m Remis.
indes d e r Springer d e n Todes­
13. Lg5 : h6 g7: h6
stoß versetzt.
1 4 . Te1 : e6! f7 : e6
20. Ld3: e2 Sf6-e4! 1 5. Df3-g3+ Kg8-h8
1 6. Dg3-g6!
Weiß gab auf.
Remis. Ewiges Schach ist u n­
vermeidbar: 1 6. . . . De8
1 7. D: h6+ Kg8 1 8. Dg5+.
47 Aljechin-Lasker
Moskau 1 91 4
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3 . d4 ed
4. S : d4 Sf6 5. Sc3 Lb4
48 Zeitli n-Mi licevic
I nteressant erscheint 5 . . . . Kragujevac 1 974
S : e4? ! 6. S : e4 De7 7. f3 d5
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. d4 cd
8. Lb5 Ld7 9. L:c6 bc 1 0. 0-0
4. S : d4 Lc5 5. Le3 Df6 6. c3
de 1 1 . Te1 0-0-0 1 2. T:e4 Df6.
Sge7 7. g3
Nach 1 3. De2 hat Weiß jedoch
die besseren Chancen. Gebräuchlicher ist 7. Sc2.
6. Sd4:c6 b7:c6
7. . . . d7-d6
7. Lf1 -d3 d7-d5
8. Lf1-g2 0-0
8. e4: d 5
9. 0-0 Sc6-e5
Schwächer ist 8. e5 Sg4 9. Lf4 1 0. h2-h3 Se5-c4
f6! 1 0. h3 S : e5 1 1 . L : e5 fe 1 1 . Le3-c1 Se7-c6
1 2 . Dh5+ Kf8 ( 1 2 . . . . Kd7? 1 2. Sd4-e2 Df6-g6
1 3. Dg4+) 1 3. D: e5 Ld6, 1 3. Kg1-h2

45
Nicht sofort 1 3. Sf4 wegen Auf den ersten Blick scheint fü r
1 3 . . . . D: g3. Schwarz al les gut ausgegangen
zu sei n: Zieht der Springer,
1 3. . . . Dg6-h5
folgt 22 . . . . Dh3+ nebst
1 4. Dd1-e1 Sc4-e57
23 . . . . D: g3, fa lls aber 22. f3,
Das löst Verwicklungen aus, so 22 . . . . Dd7 mit Figuren-
die letztlich für Weiß günstig gewi nn.
si nd. Schwarz mußte den
22. Tf1 -g1 !
anderen Springer nach e5 be­
ordern. Das Trugbild verschwindet.
Auf 22 . . . . L:f2 geschieht
1 5. Se2-f4! Se5-f3+ 7
23. Tg2 Le3 24. De1 .
Damit gerät Schwarz auf die
22. . . . Kg8-h87
Verliererstraße, wenngleich
23. c3-c4+ f7-f6
die Widerlegung seines Vor­
24. Lb2:f6+ ! Tf8:f6
habens höchst genaues u nd
25. Dc1 -c3 Kh8-g7
weitberechnetes Spiel e rfor­
26. f2-f3
dert. Vorzuziehen war 1 5. . . .
Dh6 1 6. De2! ( 1 6. Sd5 Dh5 Schwarz gab auf.
1 7. S:c77 L : h3 ! ) 1 6. . . . Df6,
was Weiß allerdi ngs ebenfalls
einen deutlichen Vorteil läßt,
49 Kupreitschik-Rasuwajew
z. B. 1 7. Sd5 Dd8 1 8. b4 Lb6
Belzy 1 977
1 9. a4!
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. d4 ed
1 6. Lg2:f3 Dh5:f3
4. S: d4 Lc5 5. Sb3 Lb6
Nach 1 7 . Sd2 verfügt Schwarz 6. Sc3 d6 7. Sd5
im Augenblick ü ber die tak­
Die Zentralisieru ng des
tische Verteidigung 1 7 . . . .
Springers erfolgt zu frü h.
Se5. Weiß versteht es jedoch,
Besser ist die übliche Fort­
die Drohung entscheidend
setzung 7. a4.
zu verstä rken.
7. . . . Dd8-h4!
1 7. b2-b4 Lc5-b6
1 8. Lc1-b2! Mit der Doppeldrohung 8 . . . .
Es d roht. i mmer noch 1 9. Sd2, D:f2+ und 8. . . . D : e4+ .
während die weiße Dame 8. Dd1 -e27
nun ei n Feld zum Manövrieren
hat. Notwendig war 8. Df3. Jetzt
reißt Schwarz die I nitiative
1 8. . . . Sc6-e5
vollends an sich.
1 9. Sb1-d2 g7-g5
20. De1 -c1 Se5-g4+ 8. . . . Lc8-g4
21 . h3:g4 Df3: g4 9. De2-d2

46
Die ei nzige Möglichkeit. 20. Kh 1 -h2 Dh4-f4+
21 . g2-g3 Df4-f5
9. . . . Lg4-e6!
Weiß gab auf.
Ein feines Manöver. Da er den
Bauern e4 decken muß,
kommt Weiß nicht dazu, den
gegnerischen schwarzfeldrigen
Angriffsläufer abzutauschen.
50 Klowan-Budari n
Moskau 1 963
1 0. Lf1 -d3 Le6 : d5
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. d4 ed
1 1 . e4: d5 Scfr.e5
4. c3 de 5. Lc4 Sf6 6. S : c3
12.� Sg8-f6
Lb4 7. 0-0 0-0
1 3. Ld3-b5+ Ke8-f8
1 4. Lb5--e2 Eine zuverlässige Fortsetzung
ist 7 . . . . L:c3 nebst 8 . . . .
1 4. h3? verliert wegen 1 4. . . .
d6.
Sf3+ ! 1 5. gf Dg3+ 1 6 . Kh1
D: h3+ 1 7. Kg1 Dg3+ 1 8. Kh1 8. e4-e5
D:f3+ 1 9. Kg1 Dg3+ 20. Kh1
Keres hielt 8. Sd5! für stärker.
Dh3+ 21 . Kg1 Sg4 22. Df4 g5!
8. . . . Sffr.g4
1 4. . . . Ta8-e8
9. Sc3-d5 Sg4: e5
1 5. c2-c3
1 0. Sf3 : e5 Sc6: e5
Es gibt keine Rettung. Falls 1 1 . Lc4-b3 Lb4-c5?
1 5. h3, so 1 5 . . . . Se4 1 6. Df4
Der entscheidende Fehler.
D:f4 1 7. L:f4 Sg6 1 8. Lh2
Nach 1 1 . . . . Le7 1 2. Te1 Lf6!
S:f2! oder 1 8. Le3 L : e3 1 9. fe
hätte es Weiß nicht leicht ge­
Sf6.
habt, den Angriff voranzu­
1 5. . . . Se5--g4 bringen.
1 6. Le2 : g4 Sf6: g4
1 2. Dd1 -h5 d7-d6
1 7. h2-h3
1 3. Lc1-g5 Dd8-d7
1 7. Df4 kan n mit 1 7 . . . . D:f2+ ! 1 4. Lb3-c2 Se5--g6
oder 1 7 . . . . Te4! 1 8. Dg3 D:g3
1 4. . . . f5 vermag Schwarz
1 9. hg S:f2! beantwortet
auch nicht mehr zu retten,
werden.
denn nach 1 5. Se7+ Kh8
1 7. . . . Lb6:f2+ 1 6. L:f5! T:f5 1 7. S:f5 ver­
1 8. Kg1-h1 bietet sich 1 7 . . . . D:f5 wegen
1 8. Des+.
1 8. T:f2 S:f2 1 9. D:f2 scheitert
an 1 9. . . . Te1 + .

1 8. . . . Lf2-e3
1 9. Dd2-e1 Sg4-f2+

47
zuverlässige Wege für eine
aktive Verteidigung des
Nachziehenden ausgearbeitet,
und die Erfolge von Weiß
gingen merklich zurück. Ge­
genwärtig ist die Italienische
Partie in der Praxis der
Großmeister u nd Meister
verhältnismäßig selten a n­
zutreffen .
Auf weniger hohem Niveau
behält die Italienische Partie
1 5. Sd5-e7+ ! Kg8-h8
indes nach wie vor ihre Be­
1 6. Lc2 : g6 f7 : g6
deutung. Besonders nützlich ist
1 7. Se7: g6+ Kh8-g8
das Studi u m der scharfen und
1 8. Sg6:f8 Kg8:f8
kombinationsreichen Varianten
1 9. Ta1 -e1
dieser Eröffnu ng fü r junge
Schwarz gab auf. Schachspieler.

51 Jean-Jacques Rousseau­
Italienische Partie Prinz von Conti
1 759
1 . e2-e4 e7-e5 2. Sg 1 -f3 Zu r Schar der leidenschaft­
Sb8-c6 3. Lf1-c4 Lf8-c5 lichen Anhänger des Schach­
spiels gehörte auch der
Eine der ä ltesten Eröffnungen.
große französische Phi losoph
Analysen der Italienischen
und Aufklärer Jean-Jacques
Partie wurden bereits i m
Rousseaü . Die nachstehende
1 6. u n d 1 7. Jahrhundert durch
scharfe, durchaus nicht fehler­
italienische Meister veröffent­
freie Partie wurde von i h m i m
licht, von denen vor allem
romantischen Stil seiner
Gioacchino Greco ( 1 600-1 634)
Epoche geführt.
zu nennen ist. I m Mittelalter
und sogar noch im vorigen 1 .. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Lc5
Jahrhundert genoß die Er­ 4. c3 De7 5. d4 Lb6 6. 0-0 d6
öffnung große Popu larität, 7. Lg5
weil sie die Voraussetzungen
Für solider gilt heute 7. h3,
für einen Angriff auf den
was Weiß, wenn er an­
schwarzen Königsflügel u nd
schließend das Zentrum
in erster Linie gegen den
festigt, Vorteil verspricht.
schwachen Punkt f7 schuf.
In der Folgezeit wurden aber 7. . . . f7-f6

48
Besser ist 7 . . . . Sf6, um den
Königsflügel nicht zu schwä­
chen.
8. Lg5-h4? !
Weiß wi ll angreifen und beab­
sichtigt ei n zweischneidiges
Figu renopfer. 8. Le3 L !:J�
9. Sbd2 hätte i h m ein Uber­
gewicht gesichert, da er
9. „ . ed 1 0. cd S : d4 1 1 . L: d4
L:d4 wegen 1 2. Db3 nicht zu
Es zeigt sich, daß selbst das
fü rchten braucht.
Duo schwarzer Damen nicht
8. . . . g7-g5 in der Lage ist, den König zu
9. Sf3 : g5 f6: g5 retten. Interessant ist zudem,
1 0. Dd1 -h5+ Ke8-f8 daß nach 1 6. K : g8 1 7. fg
„ .

Le6 1 8. ghD+ D : h8 1 9. Lf6


Auf 1 0. . . . Kd7 folgte i n ei ner
von allen Damen nur die
Partie G recos ( Rom 1 61 9)
weiße übrigblei bt. Schwarz
.1 1 . L:g5 Dg7? 1 2. Le6+ K:e6
gab deshalb auf.
1 3. De8+ Sge7 1 4. d5 matt.
1 1 . Lh4: g5 De7-g7
1 2. f2-f4!
Eine geistreiche Idee, die sich
52 Trapl-Nowak
Trinec 1 972
auf weitere Opfer stützt.
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Lc5
1 2. e5:d4
4. c3 Sf6 5. d4 ed 6. 0-0 ! ? d5?
„ .

1 3. f4--f5 d4:c3+
1 4. Kg1-h1 c3: b2? Geboten war 6. . . . d3.
Die Versuchung ist zu groß. 7. e4: d5 Sc6-e7
Durch die kaltblütige Erwide­
rung 1 4. . . . Se5! kon nte der Auf 7 . . . . S : d5 ist 8. Db3! stark.
Angriff abgeschlagen werden, 8. c3: d4 Lc5-b6
z. B. 1 4. f6 Dg6 1 5. f7 S : c4! 9. Lc1-g5 Sf6 : d5
oder 1 4. L: g8 h6! 1 0. Lc4:d5 Dd8 : d5
1 1 . Sb1 -c3 Dd5-d8
1 5. Lc4 : g8 b2: a 1 D 1 2 . Tf1 -e1 f7-f6
Der Bauer hat eine schwi ndel­ Das einzige. 1 2 . . . . Le6?
erregende Karriere gemacht, wird mit 1 3. L:e7 und 1 4. d5
doch „ .
beantwortet.
1 6. f5-f6! ! 1 3 . Dd1-b3! Ke8-f8

49
Es drohte 1 4. Se5! fe 1 5. T: e5. 1 0. Lc1 : b2 Sc6-e7
1 1 . Sf3-g5?
1 4. Lg5-f4 Lc8-g4?
Weiß hat nur die Variante
Vorzuziehen war 1 4. . . . Sg6.
1 1 . . . . S : d5 1 2. S:f7 K:f7
1 5. Sf3-g5! Se7-d5 1 3 . D: d5+ i m Auge. Die
Ü berlegungen seines Kon­
Schwarz hat keine be­
trahenten gehen jedoch viel
friedigende Verteidigung
tiefer.
mehr.
11. . . . Se7 : d5
1 6. Sc3 : d5 f6: g5
1 2. Sg5:f7 �O!
1 7. Db3-a3+ Kf8-f7
1 8. Te1-e7+ Kf7-g6 Ein glä nzendes Damenopfer!
1 9. Da3-d3+ Kg6-h6
Auf 1 9. . . . Kh5 folgt 20. Sf6+ !
gf 21 . T: h7+ nebst Matt i m
nächsten Zug.
20. Lf4: g5+ !
Schwarz gab auf. Fal ls 20 . . . .
K: g5, so 21 . De3+ Kg6 22. Sf4+
bzw. 21 . . . . Kh4 22. g3+ .

1 3. Sf7 : d8
53 Hoffmann-Petrow
Weiß bleibt keine Wahl. Falls
Warschau 1 844
13. D: d5, so 1 3 . . . . T:f7
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Lc5 1 4. D:c5 Dg5+.
4. c3 Sf6 5. d4 ed 6. e5 Se4
1 3. . . . Lc5-f2+
Nach den heutigen Erkennt­ 14. Kg3-h3 d7-d6+
nissen der Theorie führt i n 1 5. e5-e6 Sd5-f4+
derartigen Stellungen der 1 6. Kh3-g4 Sf4: e6
Standardzug 6 . . . . d5! zu 1 7. Sd8: e6
gutem Spiel fü r Schwarz.
Auch andere Fortsetzungen
7. Lc4--d 5 Se4:f2? !
retten nicht.
Ein höchst u mstrittenes
1 7. . . . Lc8: e6+
Opfer, das den Kam pf merk­
1 8. Kg4-g5 Tf8-f5+
lich verschärft.
1 9. Kg5-g4 h7-h5+
8. Ke1 :f2 d4:c3+ 20. Kg4-h3 Tf5-f3
9. Kf2-g3 c3: b2 matt.

50
54 Steinitz-Bardeleben Gegen die Drohung 20. Tc7
Hastings 1 895 gerichtet.
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Lc5 20. De2-g4 g7-g6
4. c3 Sf6 5. d4 ed 6. cd Lb4+ 21 . Se6-g5+ Kf7-e8
7. Sc3 d5
Es folgt eine geniale Kom­
Besser ist 7 . . . . S : e4. bination des ersten Welt­
meisters.
8. e4: d5 Sf6 : d5
9. 0-0 Lc8-e6
1 0. Lc1-g5 Lb4-e7
1 1 . Lc4:d5
Die Abtausche haben das
Ziel, die schwarze Rochade
zu verhindern.
11. „ . Le6 : d5
1 2. Sc3 : d5 Dd8: d5
1 3. Lg5:e7 Sc6: e7
1 4. Tf1 -e1 f7-f6

Auf diese Weise erhält der 22. Te1 : e7+! Ke8-f8


schwarze König den U nter­ Weder Dame noch König
schl u pf f7. du rften sich an dem Turm
vergreifen, die Dame nicht
1 5. Dd1 -e2 Dd5-d7
wegen 23. T:c8+, der König
1 6. Ta1 -c1
nicht wegen 23. Te1 + Kd6
Analysen ergaben, daß 1 6. d5! 24. Db4+ Kc7 25. Se6+ Kb8
oder 1 6. De4! vorzuziehen war, 26. Df4+ . Die e ntstandene
z. B. 1 6. De4 c6 1 7. Te2 Kf7 Stellung sieht jedoch fü r Weiß
1 8. Tae1 Sd5 1 9. Dh4, und es wenig vertrauenerweckend
fäl lt Schwarz nicht leicht, sich aus, da alle sei ne Figuren
zu verteidigen. angegriffen sind. Wie sich
indes zeigen wird, hat Steinitz
1 6. . . . c7-c6? sämtliche Konsequenzen bis
zum Schluß exakt durchge­
Notwendig war 1 6. . . . Kf7. rechnet.
Jetzt kan n Weiß seine Stellung
durch ein Bauernopfer wesent­ 23. Te7-f7+ !
lich verstärken. Der Turm ist nach wie vor
tabu.
1 7. d4-d5! c6: d5
1 8. Sf3-d4 Ke8-f7 23. . . . Kf8-g8
1 9. Sd4-e6 Th8-c8 24. Tf7-g7+! !

51
Schwarz gab auf, um dem 1 4. . . . Sfe4 1 5. Sd2 f5 1 6. f3
Gegner nicht Gelegenheit zu mit weißem Ü bergewicht.
geben, die prächtigen Varian­
1 5. Lc1-g5 Sd6-e8
ten am Brett zu demonstrieren.
1 6. Te1 : e8+ ! Kd8:e8
Auf 24. . . . Kf8 geschieht
1 7. Ta1 -e1 + Ke8-f8
25. S : h7+, und wenn 24. . . .
1 8. Lg5-h6+ Kf8-g8
Kh8, so 25. T : h7+ Kg8
1 9. Te1-e5!
26. Tg7+ ! Kh8 27. Dh4+ K : g7
28. Dh7+ Kf8 29. Dh8+ Ke7 Schwarz gab auf. Gegen das
30. Dg7+ Ke8 31 . Dg8+ Ke7 Matt bietet sich keine Parade.
32. Df7+ Kd8 33. Df8+ Des
34. Sf7+ Kd7 35. Dd6 matt.

56 Rossolimo-Reissmann
San Juan 1 967
55 Spieler u nbekannt
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Lc5
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Lc5 4. c3 Sf6 5. d4 ed 6. cd Lb4+
4. c3 Sf6 5. d4 ed 6. cd Lb4+ 7. Ld2 L: d2+ 8. Sb:d2 d5
7. Sc3 S : e4 8. 0--0 L:c3 9. ed S : d5 1 0. Db3 Sce7
1 1 . 0--0 c6 1 2. Tfe1 0--0
Möglich ist außerdem 8 . . . .
1 3 . a4 b6?
S : c3 9. bc d5f oder 9 . . . .
L:c3 1 0. Db3 d5 ( 1 0. . . . L : a 1 ? Das führt zu einer verhängnis­
1 1 . L:f7+ Kf8 1 2. Lg5 Se7 vollen Schwächung der Stel­
1 3. Se5! gibt Weiß vernichten­ lung. Notwendig war 1 3 . . . .
den Angriff) 1 1 . L: d5 0--0 Dc7 und falls 1 4. Tac1 , so
1 2. L:f7+ Kh8 1 3. D : c3 T:f7. 14 . . . . Df4! mit Ausgleich.
9. d4--d5! Sc�5 1 4. Sf3-e5 Lc8-b7
1 0. b2:c3 Se5:c4 1 5. a4--a 5 Ta8-c8
1 1 . Dd1 -d4 Sc4--d6? 1 6. Sd2-e4 Dd8-c7
1 7. a5-a6! Lb7-a8
Richtig ist 1 1 . . . . f5. Der Ver­
1 8. Db3-h3l
such, die Mehrfigur zu be­
haupten, führt i n die Kata­ Nachdem Weiß die feind­
strophe. lichen Kräfte am Damenflügel
ei ngeengt hat, geht er zu
1 2. Dd4:g7 Dd8-f6
aktiven Operationen gegen den
1 3. Dg7:f6 Se4:f6
König ü ber.
1 4. Tf1 -e1 + Ke8-d8
1 8. . . . Sd5-f4
Schlecht ist auch 1 4. . . . Kf8
1 9. Dh3-g4 Se7-d5
1 5. Lh6+ Kg8 1 6. Te5! Sfe4
20. Ta1 -a3! Sf4--e6?
1 7 . Tae1 f6 1 8. Te7! Verhältnis­
mäßig am besten erschei nt Ermöglicht ei n ü berraschendes
'

52
und sehr eindrucksvolles Finale. Diese Fesselung ist nur nach
Die schwarze Stellung war aber der schwarzen Rochade sinn­
ohnehin schon schwieri g. vol l . Im vorliegenden Fal l,
wo Weiß bereits selbst
21 . Lc4 : d5
rochierte, räumt sie vor
Beseitigt einen wichtigen Ver­ allem dem N achziehenden
teidiger des Königs. Tempi für die Vorbereitung
eines Königsangriffs ein.
21 . . . . c6: d5
22. Se4-f6+ Kg8-h8 6. . . . Lc8-g4
Gut ist auch 6 . . . . h6. I n einer
Partie Knorre-Tschigorin
(Petersburg 1 874) folgte
7. Lh4? (der Läufer mußte
nach e3 zurück) 7 . . . . g5!
8. Lg3 h5! ! 9. S : g5? (besser
war 9. h4) 9 . . . . h4! 1 0. S :f7
hg! ! 1 1 . S: dB Lg4 1 2. Dd2 Sd4
1 3. Sc3 Sf3+ ! 1 4. gf L:f3,
und Weiß gab auf.
7. h2-h3 h7-h5!
23. Dg4-g6! ! 8. h3 : g4 h5:g4
9. Sf3-h2?
Ein Glanzzug! Es droht 24. D: h7
matt, was durch 23. . . . fg Ein Fehler, der ein Fiasko
nicht zu verhindern ist: nach sich zieht. Aufmerksam­
24. S: g6+ hg 25. Th3 matt. keit verdiente 9. d4.
23. . . . Dc7-c2 9. . . . g4-g3
24. Ta3-h3! ! 1 0. Sh2-f3
Schwarz gab auf. 24. . . .
D:g6 scheitert a n 25. S: g6+
nebst 26. T: h7 matt, und
24. . . . h6 wird mit 25. T: h6+ !
beantwortet.

57 Horowitz-Dynkan
Philadelphia 1 952
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Lc5
4. 0-0 Sf6 5. d3 d6 6. Lg5
1 0. . . . Sf6-g4! !
Eine lehrreiche U ngenauigkeit. 1 1 . Lg5: d8

53
Weiß hat keine Wahl. tung von Methoden für die
schwarze Verteidigung waren
1 1. . . . Lc5:f2+ !
Analysen Weltmeister Laskers
1 2. Tf1 :f2 g3:f2+
von wesentlicher Bedeutung.
1 3. Kg1 -f1 Th8-h1 +
14. Kf1-e2 Th1 : d 1
1 5. Sf3-d2
N u n wird d e r Angriff durch 58 Evans-MacDonnell
ei nige sehenswerte Schluß­ 1 826 oder 1 827
züge gekrönt.
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Lc5
1 5. . . . Sc6--d 4+ ! ! 4. 0--0 d6 5. b4 L : b4 6. c3
1 6. Ke2: d 1 Sg4-e3+ La5 7. d4 Lg4?
1 7. Kd1 -c1 Sd4-e2 matt.
Ein Fehler. Richtig war, wie
Lasker später zeigte, 7 . . . .
Lb6. Danach führt 8..de wegen
8. . . . de 9. D: d8+ S : d8
Evans-Gambit 1 0. S : e5 Le6 lediglich zu ei ner
ausgeglichenen Stellung.
1 . e2-e4 e7-e5 2. Sg1 -f3 8. Dd1-b3 Dd8-d7
Sb6-c6 3. Lf1-c4 Lf8-c5 9. Sf3-g5 Sc6--d8
4. b2-b4!? 1 0. d4: e5 d6: e5
1 1 . Lc1-a3
Die Eröffnung wurde nach
dem englischen Seeoffizier Die Möglichkeit dieses Zuges
und Schachspieler Davis ist für das Evans-Gambit
Evans ( 1 790-- 1 872) benannt. charakteristisch.
Das von i h m vorgeschlagene
11. .. . Sg8-h6
Bauernopfer fü hrt zu einer
1 2. f2-f3 La5-b6+
Verschärfung des Kampfes,
1 3 . Kg1 -h1 Lg4-h5
wobei die I nitiative des An­
1 4. Tf1-d1 Dd7-c8
ziehenden, der ei nige Tempi
gewinnt, ziemlich gefährlich Schwarz hat nichts anderes.
ist. Herausragende Meister 1 4. . . . Dc6 würde durch 1 5. Lb5
der Angriffsführung im Evans­ bestraft.
Gambit waren solche Kory­
phäen des vorigen Jahrhun­
derts wie Tschigorin, Anders­
sen und Morphy. I n u nseren
Tagen wurde das Gambit
erfolgreich durch den belo­
russischen Meister Sokolski
angewandt. Bei der Erarbei-

54
6. . . . d7-d6?
Ein Fehler. Mit 6 . . . . Sa5!
7. S : e5 S : c4 8. S : c4 d5!
hätte Schwarz die Chancen
ausgeglichen.
7. d4: e5 Sc6 : e5
Falls 7 . . . . de, so 8. Db3.
8. Sf3 : e5 d6: e5
9. Dd1-h5! • . . .

1 5. Td1 : d8+! Dc8: d8 Dies ist bedeutend stärker


als 9. Db3, worauf 9 . . . . Le6
Auf 1 5 . . . . K : d8 entscheidet
1 0. L : e6 fe 1 1 . D:e6 Dd6
sofort 1 6. Se6+ !
geschehen kann.
1 6. Sg5:f7! Dd8-h4
9. . . . g7-g6
Schlecht ist 1 6. . . . L:f7 1 0. Dh5:e5 Sg8-f6
1 7 . L:f7+ S:f7 1 8. De6+ bzw. 1 1 . Lc1-a3 Th8-f8
1 6. . . . S:f7 1 7. Lb5+ nebst
Nicht 1 1 . . . . Kf8 wegen
1 8. De6+.
1 2. D:f6!
1 7. Db3-b5+ c7-c6
1 2 . CH> Sf6-g4
1 8. Db5: e5+ Ke8-d7
1 3 . De5-g3 Le7 : a3
1 9. De5-e6+ Kd7-c7
1 4. Sb1 : a3 Dd8-e7
20. La3-d6 matt.
1 5. Lc4-b5+ !
Erzwingt die Schwächung des
wichtigen Punktes d6 und
59 Fischer-Zelle
schafft damit neue Angriffs­
Kalifornien 1 964
möglichkeiten für Weiß.
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Lc5
1 5. . . . c7-c6
4. b4 L: b4 5. c3 Le7
Eine der zur Wahl stehenden
Erwiderungen. Schwarz n utzt
den Läufer für die Verteidi­
gung.
6. d2-d4
Ungefährlich ist 6. Db3, z. B.
6. . . . Sh6 7. d4 Sa5! 8. Da4
S : c4 9. D : c4 Sg4 1 0. h3 Sf6
1 1 . de d5!

55
1 6. Sa3-c4! De7-e6 7. 0--0 d4-d3
Nach 1 6. . . . cb 1 7. Sd6+ ver­ Hier mußte 7 . . . . Sge7 ge­
fügt Weiß über heftigen schehen. Ungünstig wäre
Angriff: 1 7 . . . . Kd8 1 8. Tfd 1 hingegen 7 . . . . de 8. Db3
Ld7 1 9. S: b7+ Kc8 20. Sd6+ Df6 9. e5 Dg6 1 0. S : c3 Sge7
Kd8 21 . Td4! Se5 22. Tad1 1 1 . La3! mit starkem weißem
Kc7 23. f4 Sg4 24. h3 Sf6 Angriff.
25. f5 Kb6 26. Qe3 Kc7 27. Tc4+!
8. Dd1 -b3 Dd8-f6
bc 28. Dc5+ Lc6 29. Sb5+
9. e4-e5 Df6-g6
(Fischer).
1 0. Lc1-a3 Sg8-e7
1 7. Ta1 -d 1 c6: b5 1 1 . Tf1 -e1 b7-b5
1 8. Dg3-c7 Lc8-d7
Jetzt erhält Weiß Angriff,
1 9. Sc4-d6+ Ke8-e7
ohne dabei ein materielles
20. Sd6-f5+! g6:f5
Handicap zu tragen. Auf­
Schwarz muß nehmen. merksamkeit verdiente 1 1 . . . .
20. „ . Kf6 wird mit 21 . Td6 d6.
beantwortet.
1 2. Db3 : b5 Ta8-b8
21 . e4:f5 Ta8-c8 1 3. Db&-a4 La&-b6
1 4. Sb1-d2 Lc8-b7?
Falls 21 . . . . D:f5, so 22. Dd6+
Ke8 23. Tfe1 + Le6 24. Dd7 Der verhältnismäßig beste
matt oder 22 . . . . Kd8 Ausweg bestand i n 1 4. . . . 0--0 .
23. D:f8+ Kc7 24. D: a8.
1 5. Sd2-e4 Dg6-f5
22. Td1 : d7+ ! De6 : d7 1 6. Lc4 : d3 Df&-h5
23. f&-f6+! Sg4:f6
Die weiße Ü berlegenheit ist
24. Tf1 -e1 + !
erdrückend. Anderssen be­
Ein imposanter Schluß. endet den Kampf mit wi rk­
Schwarz verliert Dame und samen kombi natorischen
Springer. Mitteln.
1 7. Se4-f6+! g7:f6
1 8. e5:f6 Th8-g8
60 Anderssen-Dufresne 1 9. Ta1 -d 1 ! Dh5:f3
Berli n 1 852
1 9.„ .T: g2+ 20. K : g2 Se5
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Lc5 scheiterte an 21 . D : d7+ !
4. b4 L: b4 5. c3 La5 6. d4!
ed
Riskant. Besser ist 6. . . . d6
und falls 7. Db3, so 7 . . . .
Dd7.

56
7. d2-d4 Sg8-h6
Vorzuziehen war 7 . . . . d6.
8. Lc1-g5 Df6-g6
9. d4-d5 Sc6-d8
1 0. Lg5 : d8 Ke8 : d8
1 1 . Sf3 : e5 Dg6:e4
1 2. Tf1-e1 De4-h4
1 3. d5--d 6! c7: d6
1 4. Dd1 : d6 La5--c7?
Das läßt einen effektvol len
Nun beginnt ein wahres Schluß zu.
Opferfeuerwerk.
20. Te1 : e7+! Sc6: e7
21 . Da4: d7+! ! Ke8 : d7
22. Ld3-f5+ Kd7-e8
23. Lf5--d 7+ Ke8-d8
24. La3:e7 matt.
Zeitgenossen bezeichneten
diese Partie als „unvergäng­
lich" und „immergrün".

1 5. Dd6 : h6! Dh4:c4


1 6. Dh6-h4+ ! !
61 . Schiffers-Jurewitsch
Petersburg 1 892 Schwarz gab auf. Falls 1 6. . . .
D: h4, so 1 7. S:f7 matt.
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Lc5
4. b4 L: b4 5. c3 La5 6. 0-0
Mehr Probleme sind dem
Nachziehenden mit 6. d4 zu Ungarische Verteidigung
stellen.
6. . . . Dd8-f6 1 . e2-e4 e7-e5 2. Sg1 -f3
Sb8-c6 3. Lf1-c4 Lf8-e7
Eine sichere Fortsetzung für
Schwarz ist 6 . . . . d6 7. d4 Die Eröffnung erhielt i h re
Lb6! 8. de de 9. Db3 (9. D: d8+ Bezeichnung nach einer
S : d8 1 0. S : e5 Le6) 9 . . . . Dffi 1 842-1 845 gespielten Fern­
1 0. Lg5 Dg6 1 1 . Ld5 Sge7 partie Paris-Budapest, in der
1 2. L:�7 K : e7 1 3. L:c6 D : c6 die u ngarische Hau ptstadt
1 4. S : e5 De6. den Sieg errang. I h re Idee

57
ist, scharfen forcierten Va­ 1 1 . . . . bc 1 2. D: c6+ Ld7
rianten, die für die Italienische 1 3. D : d5 ebenfalls partieent­
Partie und das Zweispri nger­ scheidend ist.
spiel im Nachzuge charakteri­
1 2. Sc6:e7! !
stisch sind, aus dem Wege zu
gehen. Schwarz bekommt i n Eine sichtliche Ü berraschung
dieser Eröffnung eine etwas für den Gegner. 1 2 . . . . D: b5
beengte Stellung, die aber wird mit 1 3. Sd6+ beant­
keine nennenswerten Schwä­ wortet. Schwarz gab auf.
chen aufweist.

62 Lommer-Witte
63 Trofimow-Boleslawski
Taschkent 1 965
London 1 933
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Le7
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Le7
4. d4 ed 5. 0-0 d6 6. S : d4 Sf6
4. d4 ed
7. Sc3 0-0 8, f4?
Besser ist 4 . . . . d6.
Durch 8. f3 nebst Le3 und
5. Sf3 : d4 Sc6-e5 Dd2 hätte Weiß die bessere
Stellung erhalten können.
Verfrü hte Aktivität. Richtig
Jetzt übernimmt Schwarz
war 5 . . . . Sf6.
mit ei nem Gegenschlag i m
6. Dd1 -e2 Zentrum d i e I nitiative.
Natü rlicher ist 6. Lb3, um den ·8. . . . d6-d5!
wichtigen Läufer zu behalten. 9. Sd4:c6
6. . . . Sg8-f6 Nicht 9. L: d5? wegen 9 . . . .
7. Sb1 -c3 Se5 : c4 S : d4 1 0. D : d4 c6; Auf 9. ed
8. De2 : c4 Sf6: e4? ko nnte 9 . . . . Lc5 geschehen.
Falls dann 1 0. de, so 1 0 . . . .
Diese schablonenhafte tak­
L: d4+ 1 1 . Kh 1 Sg4 1 2 . cb
tische Operation fi ndet eine
Dh4! 1 3 . h3 Dg3 oder 1 2. Se4
nette Widerlegung. Not­
S: h2!
wendig war 8 . . . . d6.
9. . . . b7 : c6
9. Sc3 : e4 d7-d5
1 0. e4: d5 Le7-c5+
1 0. Dc4-b5+ c7-c6
1 1 . Kg1-h1 c6: d 5
1 1 . Sd4: c6 Dd8-d7?
1 2. Lc4:d5 Lc8-a6
Schwarz mußte wohl oder 1 3. Ld5 : a8 Dd8: a8
übel den Springer schlagen, 1 4. Tf1 -e1 La6-b7
wenngleich das materielle 1 5. Te1-e2 Sf6-g4
Ü bergewicht von Weiß nach 1 6. Dd 1 -e1 ?

58
Dies gibt dem Gegner Ge­ springerspiel strebt Schwarz
legenheit, die Partie durch die I nitiative an, wobei er
einen kombinatorischen in vielen Varianten vor Opfern
Schlag zu beenden. Eine nicht zurückschreckt. Die
befriedigende Verteidigung ist Eröffnung wurde mit E rfolg
aber ohnehin nicht mehr zu von Morphy, Steinitz, Tschi­
sehen. Auf 1 6. Df1 folgt 1 6 . . . . gorin, Aljechin und anderen
Dd8 1 7. De1 Lf2! 1 8. T:f2 Dh4, bekannten Schachspielern
und 1 6. h3 taugt nichts wegen angewandt.
1 6.„ .L: g2+ 1 7. T : g2 Sf2+ ! Hervorzu heben ist der enorme
Antei l, den der große rus­
sische Schachspieler Michail
lwanowitsch Tschigorin an
der Entwicklung der Theorie
des Zweispri ngerspiels hatte:
Das von i h m ausgearbeitete,
mit ei nem Bauernopfer verbun­
dene System ei nes Gegenan­
griffs wird auch heute noch
als die beste Waffe fü r
Schwarz angesehen.
Das Zweispri ngerspiel ist eine
1 6. . . . Lb7 : g2+ ! populäre Eröffnung. Die Viel­
1 7. Te2: g2 Sg4-f2+ falt der sich beiden Seiten
1 8. Kh1 -g1 Sf2-d3+ bietenden Möglichkeiten trug
1 9. Lc1-e3 Sd3 : e1 wesentlich dazu bei, i h m
20. Ta1 : e1 Tf8-e8 seine Aktualität z u bewahren.
Weiß gab auf.

64 Morphy-N. N .
New Orleans 1 858
Zweispringerspiel Bli ndvorstellung an 6 Brettern
im Nachzuge 1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Sf6
4. d4 ed 5. Sg5 d5 6. ed S : d5?
1 . e2-e4 e7-e5 2. Sg 1 -f3
Diese Stel lung entsteht meist
Sb8-c6 3. Lf1-c4 Sg8-f6
durch eine andere Zugfolge:
Eine sehr scharfe und gehalt­ 4. Sg5 d5 5. ed S: d5? 6. d4 ed.
vol le Eröffnung. Erste Analy­ Auch hier ist das Schlagen auf
sen finden sich bereits i n d5 ei n entscheidender Fehler.
einer Handschrift Polerios Notwendig war 6. . . . Se5 oder
( 1 6. Jahrhundert). Im Zwei- 6. . . . De7+.

59
7. �o Lf8-e7 65 Geworgjan-Majorow
lsmail 1 973
Nicht besser ist 7 . . . . Le6.
Einen hübschen Angriff ver­ 1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Sf6
wi rklichte Weiß darauf i n 4. Sg5 d5 5. ed Sd4 6. Sc3
einer Begegnung Black­
burne-Teichmann: 8. Te1 Mit 6. c3 kan n Weiß versuchen,
in Vortei l zu kommen.
Dd7 (auf 8 . . . . Le7 entscheidet
9. T:e6! fe 1 0. S : e6 und 1 1 . L: d5) 6. . . . Sf6: d5?!
9. S:f7! K:f7 1 0. Df3+ Kg8
1 1 . T: e6! Td8 1 2. Te4 Sa5? Ein abenteuerliches Unter­
fangen, das nur bei schwa­
1 3. Te8! !
chem Spiel des Gegners
8. Sg5:f7! Ke8:f7 Erfolgsaussichten hat. Nach
9. Dd1-f3+ Kf7-e6 6. . . . h6 7. Sf3 Lg4 8. Le2
1 0. Sb1-c3! d4:c3 L:f3 9. L:f3 Lb4 1 0. �o �o
1 1 . Tf1-e1 + Sc�e5 stände Schwarz gut.
1 2. Lc1-f4! Le7-f6
7. Sg5:f7! Dd8-h4
1 3. Lf4:e5 Lf6: e5
1 4. Te1 : e5+! ! Schlecht ist 7 . . . . K:f7 8. L: d5+.
8. d2-d3
Ein vernichtender Schlag. Fü r
den i m Zentru m des Brettes Am ei nfachsten war 8. �o. u m
völlig auf sich al lei n gestellten 8. . . . Lg4 m i t 9. f3 beantworten
schwarzen König gibt es kein zu können.
Entri nnen. 8. . . . Lc8-g4
9. Dd 1 -d2?
1 4. „ . Ke6 : e5
1 5. Ta1-e1 + Ke5-d4 Hier mußte u nbedingt 9. Lg5
geschehen. Schwarz verfügt
An ei n Zurück ist nicht mehr
nun über ei nen wirksamen
zu denken. Auf 1 5. .. . . Kd6
·taktischen Schlag, der i h m
setzt 1 6. D:d5 matt.
einen hübschen Sieg ermög­
1 6. Lc4:d5 Th8-e8 licht.
Oder 1 6. D : d5 1 7. D : c3
„ .

matt bzw. 1 6. . . . cb 1 7. Te4+


Kc5 1 8. Da3+ K: d5 1 9. Dd3+
und 20. Tc4+ .
1 7. Df3-d3+ Kd4-c5
1 8. b2-b4+ ! Kc5:b4
1 9. Dd3-d4+
nebst Matt in wenigen Zügen.

60
9. . . . Sd5-e3! ! zu krönen. Hartnäckiger war
1 0. Lc4-b3 1 4. Kf1 .
Sonst 1 0 . . . . S d : c2+.
1 0. . . . Se3 : g2+
1 1 . Ke1 -f1 Dh4-h3
1 2. Sf7-g5
Dies läßt ein ersticktes Matt
zu . Eine Rettung gab es aber
ohnehin nicht mehr.
1 2. . . . Sg2-e3+
1 3. Kf1 -e1 Dh3-f1 + !
1 4. Th 1 :f1 Se3-g2 matt.
1 4. . . . Sf6-g4!
1 5. De3-e1
Nicht 1 5. hg Dh4 1 6. S:f3 ef
66 Obuchowski-Gussew
1 7 . g3 L : g3! mit u ndeck­
Selenograd 1 975
barem Matt.
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Sf6
1 5. . . . Dd8-- h4
4. Sg5 d5 5. ed Sa5 6. d3
1 6. Sd4:f3 e4:f3
Eine problematische Fort­ 1 7. Sc3-e4 Ld6-h2+
setzung, die auch von Morphy 1 8. Kg1-h1
und Tschigorin angewandt
Es folgt ein eleganter Schluß.
wurde. Weiß behauptet den
Bauern, dafür erhält Schwarz 1 8. . . . Te8: e4!
jedoch ei ne a ktive Position. 1 9. De1 : e4 · Sg4:f2+
20. Tf1 :f2 Dh4:f2!
6. . . . h7-h6
7. Sg5-f3 e 5-e4 20 . . . . D : e4 würde ebenfalls
8. Dd1-e2 Sa5: c4 ausreichen, der Partiezug
9. d3 :c4 Lf8--d6 ist i ndes viel stärker. Die
1 0. Sb1 -c3? Drohungen 21 . . . . Dg1 matt
und 21 . . . . D : g2 matt sind
Richtig ist 1 0. Sd4 oder 1 0. h3.
nicht zu parieren. Weiß gab
1 0. . . . 0-0 auf.
1 1 . Sf3-d4 Lc8--g4!
1 2 . De2-e3 Tf8--e8
1 3. h2-h3 Lg4-f3!
1 4. 0-0?
Gestattet dem Nachziehenden,
die Begegnung eindrucksvoll

.61
67 Durao-Prins er das materiel le Ü bergewicht
Malaga 1 954 behaupten konnte, bemächti gt
sich Weiß der I nitiative.
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Sf6
4. Sg5 d5 5. ed Sa5 6. Lb5+ 1 5. . . . Dd7-b7
c6 7. de bc 8. Df3 cb?! 1 6. Db8: e5+ Lf8-e7
1 7. Sb1-a3!
Ein scharfes, aber nicht ganz
korrektes Qualitätsopfer. Bes­ Damit ist der Kam pf i m
ser ist 8. . . . Tb8!, wonach wesentlichen beendet, denn
9. L:c6+ S : c6 1 0. D:c6+ Sd7 erneut scheitert 17 . . . . S : a 1
für Weiß zu riskant wäre, z. B. an 1 8. Tc7!
1 1 . d3 Le7 1 2. Sf3 0-0 1 3. De4
1 7. . . . 0-0
Tb4 1 4. De2 e4! 1 5. de Sc5
1 8. Sa3 :c2 b3: c2
1 6. Sc3 La6 1 7. Dd1 Da5 mit
1 9. Tc1 : c2 Le7-d8
sehr heftigem schwarzem
20. Sg5-e4 Db7-a8
Angriff (Sicherl-Krzisnik,
21 . Ta1-a3 Lc8-b7
Jugoslawien 1 956).
22. Se4:f6+ Ld8:f6
9. Df3 : a8 Dd8-d7 23. De5:f6!
Auf 9 . . . . Sb7 kommt Weiß Der Todesstoß. Schwarz gab
durch 1 0. d4! in Vorteil (aber auf. Fal ls 23 . . . . gf, so 24. Tg3+
nicht 1 0. D : a7? Lc5 1 1 . Da6 Kh8 25. L:f6 matt.
0-0 1 2. d3 Dd5 1 3. 0-0 Sd6
1 4. Da5 Lb7 1 5. Sf3 Sg4
1 6. De1 f5, und Schwarz
verfügt über ei ne imponierende 68 KaziC-Vukovic
Stellung, 1. Saizew-Shuraw- Jugoslawien 1 940
lew, Kislowodsk 1 960).
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Sf6
1 0. b2-b4! Sa5-c6 4. d4 ed 5. 0-0 Lc5
Auch auf 1 0 . . . . L : b4 ist Mit diesem Zug greift Schwarz
1 1 . a4! stark. zu einem der schärfsten
Eröffnungssysteme - dem
1 1 . a2-a4! Sc6 : b4
Max-Lange-Angriff, ü ber den
1 2. 0-0 Sb4:c2
die Theorie bis heute kein
1 3. Lc1-b2! b5-b4
abschließendes U rtei l gefä l lt
Nicht 1 3 . . „ S : a 1 wegen hat.
1 4 . Tc1 .
6. e4-e5 d7-d5
1 4. Tf1-c1 b4-b3 7. e5:f6 d5:c4
1 5. Da8-b8 8. Tf1 -e1 + Ke8-f8
Mit Doppelangriff auf die Die übliche Fortsetzung ist
Bauern b3 und e5. N achdem 8. . . . Le6.

62
9. Lc1-g5 g7:f6 69 Richards-Lokok
Fernpartie 1 975
Recht eindrucksvol l u nd
schnell gewi nnt Weiß i m Fall 1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Sf6
von 9 . . . . Dd7? 1 0. Lh6! gh 4. d4 ed 5. 0-0 Lc5 6. e5 d5
1 1 . Dd2! 7. ef de 8. Te1 + Le6 9. Sg5
Dd5 1 0. Sc3 Df5 1 1 . g4!?
1 0. Lg5-h6+ Kf8-g8
1 1 . Sb1-c3! Lc8-g4 Die Theoriebücher halten
diesen Vorstoß für u nge­
Notwendig war 1 1 . . . . Lf8,
fährlich. Das beste Kriteriu m
obwohl die weiße I nitiative
d e r Wahrheit ist aber bekannt­
nach 1 2. L:f8 K:f8 1 3. Se4
lich die Praxis.
gefä hrlich bleibt.
11. Df5-g6
1 2. Sc3-e4 b7-b6?
„.

Als schwächer gilt 1 1 . . . .


Auch hier mußte 1 2 . . . . Lf8
D:f6. Nach 1 2. Sd5 Dd8
geschehen.
1 3 . T:e6+ fe 1 4. S : e6 Dd7
1 3. c2-c3 Sc6-e5? 1 5. Lh6 Ld6! 1 6. S: g7+ Kd8
1 7 . Sf6 De7 1 8. Df3 Kc8
Dieser naheliegende Zug wird
1 9. Df5+ hat Weiß offensicht­
durch eine glä nzende Kom­
lich nicht mehr als Remis.
bination widerlegt.
Stä rker dü rfte indes 1 2. Sce4
De7 1 3. S : e6 fe 1 4. Lg5 Df8
1 5. De2 sei n .
1 2. Sc3-e4
1 2. fg Tg8 1 3. Sce4 Le7! bri ngt
Weiß nichts ei n.
1 2. . . . Lc5-b6
1 3. Sg5 :e6!
1 3. f4 0-0-0! 1 4. f5 L:f5
1 5. gf D:f5 ist vorteilhaft für
Schwarz.
14. Sf3:e5! ! Lg4:d1
1 5. Se5-d7! Lc5-e7 1 3. „. f7:e6
1 6. Se4:f6+ ! ! Le7 :f6 1 4 . f6-f7+ ! Dg6:f7
1 7. Te1 -e8+ ! Dd8 : e8
1 8. Sd7:f6 matt. Nicht 1 4. . . . K:f7 wegen
1 5. Sg5+ nebst 1 6. T: e6 mit
Ein elegantes Finale! Damenfang.

1 5. Se4-g5 Df7-d7
1 6. Sg5:e6 Sc6-e7?

63
Notwendig war 1 6. . . . Kf7. Figurenopfer. Besser ist
9. S : e4.
1 7. Lc1-g5 Ke8-f7
1 8. Dd1-f3+ Kf7-g8 9. . . . Sc6 : d4
1 9. Lg5:e7 Dd7 : e7 1 0. Dd1 : d4 f7-f5
20. Df3-d5 De7-f7? 1 1 . Lc1-g5 Da5-c5!
1 2. Dd4-d8+ Ke8-f7
Ein Fehler in bereits schlech­
1 3 . Sc3: e4?
ter Stellung. Hartnäckiger
schien i mmerhin 20. . . . c6 Erforderlich war 1 3. Tad1 ! Le6
mit der möglichen Folge ( 1 3 . . . . D:f2+ 1 4. Kh1 gibt
21 . D : c4 Df7 22. Te4! Weiß gefährlichen Angriff)
1 4. D : a8 S : g5 mit scharfem
Spiel.
1 3. . . . f5: e4
1 4. Ta1 -d1 Lf8-d6!
1 5. Dd8: h8 Dc5 : g5
1 6. f2-f4 Dg5-h4
1 7. Te1 : e4

21 . Se6-d8!
Ein sehenswerter Schlag.
Falls 21 . . . . D : d5, so 22. Te8
matt!
21 . . . . Ta8:d8
22. Dd5: d8+ Df7-f8
23. Dd8-d5+ Df8-f7
1 7. . . . Lc8-h3! !
24. Te1 -e8 matt.
Eine abschließende Kombina­
tion, die zum Matt führt.
1 8. Dh8: a8 Ld6-c5+
70 Euwe-Reti 1 9. Kg1-h1
Amsterdam 1 920
1 9. T4d4 L: d4+ 20. T:d4 De1
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Sf6
matt.
4. d4 ed 5. 0-0 S : e4 6. Te1 d5
7. L:d5 D : d5 8. Sc3 Da5 1 9. . . . Lh3: g2+ !
9. S : d4? ! 20. Kh1 : g2 Dh4-g4+
Ein etwas zweifelhaftes Weiß gab auf.

64
71 Ljuboschiz-Begun 20. Dh7 :c2 Kf4-g5
Minsk 1 977 21 . Dc2-b3 Lf8-d6
22. Db3:f7 Da5-c3
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Sf6
23. Ta1 -d1
4. d4 ed 5. 0-0 S : e4 6. Te1 d5
7. L : d5 D : d5 8. Sc3 Dh5 Schwarz gab auf.
9. S : e4 Le6
Schwächer ist 9 . . . . Le7
1 0. Lg5 Le6 1 1 . L : e7 S : e7
1 2. S : d4 mit weißem Ü ber­
72 Maciejewski-Sydor
gewicht (Tschigorin-Janowski,
Gdynia 1 973
Paris 1 900).
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Sf6
1 0. Lc1-g5 h7-h6?
4. d4 ed 5. e5 d5 6. Lb5 Sd7?
Richtig war 1 0 . . . . Lb4, was
Aktiver und besser ist 6 . . . .
nach 1 1 . S : d4 D : d 1 1 2. Te : d 1
Se4.
S : d4 Ausgleich ergibt. Durch
1 1 . c3 kann Weiß allerdings 7. 0-0 Lf8-e7
für i h n nicht u nvorteilhafte 8. Lb5:c6 b7: c6
Verwicklungen a nzetteln, 9. Sf3 : d4 Sd7-b8
z. B. 1 1 . . . . de 1 2. bc Le7
Ungü nstig ist auch 9 . . . . S : e5
1 3. Tb1 ! mit I nitiative.
1 0. Lf4 Sg6 1 1 . S : c6 Dd7
1 1 . Lg5-f6! Dh5-a5 1 2. S:e7.
1 2. Sf3 : d4 g7:f6
1 0. Sb1 -c3 c6-c5
1 3. Se4:f6+ Ke8-e7
1 1 . Sd4-b5 c7-c6
· 1 4. b2-b4!
Erzwu ngen. Falls 1 1 . . . . Le6,
Ein Zug Großmeister Rossoli­
so 1 2. S : d5! L : d5 1 3. D : d5,
mos, der den schwarzen
und auf 1 1 . . . . a6 folgt
Aufbau widerlegt.
1 2. D:d5!
1 4. . . . Sc6:b4
1 2. Sb5-d6+ ! Le7 : d6
Nicht 14 . . . . D : b4 wegen 1 3. e5: d6 Dd8: d6?
1 5. Sd5+ .
Verhältnismäßig am besten
1 5. Sd4:e6 Ke7 :f6 erscheint 1 3 . . . 0-0 1 4. Lf4
.

1 6. Dd1 -d4+ Kf6-g6 ( 1 4. S: d5? scheitert an 1 4. . . .


1 7. Dd4: h8 Sb4:c2 cd 1 5. D : d5 Db6! ) 1 4. . . . Le6
1 5. Dd2 Sd7 (Barczay-Smejkal,
Oder 1 7 . . . . fe 1 8. T:e6+ Kf7 Raach 1 969) .
1 9 . Tf6+ Ke7 20. Te 1 + .
1 4. Tf1 -e1 + Lc8-e6
1 8. Se6-f4+ Kg6-f5 1 5. Sc3-e4 Dd6-e7
1 9. Dh8-h7+ Kf5:f4 1 6. Lc1-g5 f7-f6

65
Auf 1 6. . . . Df8 ist 1 7. c4! Schwarz hofft, seine Lage
stark. erleichtern zu können, i ndem
er den i hn beengenden
1 7. Se4:c5! De7:c5
Bauern e5 abtauscht.
1 8. Te1 : e6+ Ke8-d7
1 0. Sd5: e7+ Dd8:e7
1 8. . . . Kf7 hi lft ebenfalls nicht,
1 1 . e5:f6 De7 :f6
z. B. 1 9. Dg4 Sd7 20. Tae1 fg
1 2. Sf3-g5! Kg8-h8
(20 . . . . Se5 21 . T1 : e5 fe
1 3. f2-f4 Df6-e7?
22. Df5+ Kg8 23. Te7)
21 . Dh5+ ! g6 22. D : g5 oder I n schwieriger Stellung über­
21 . . . . Kg8 22. Te8+ T:e8 sieht Schwarz ei ne hü bsche
23. D:e8+ Sf8 24. Te7. Wenn Kombination des Gegners.
20 . . . . Tae8, so 21 . T:e8 T : e8
22. Dh5+ !
1 9. Dd1 -g4! f6: g5
20. b2-b4! Dc5-b6
20. „. Dc4? 21 . Te4+ .
21 . Ta1 -e1 Kd7-d8
22. Te6-d6+
Schwarz gab auf. Nach
22 . . . . Kc7 23. Te7+ K : d6
24. De6 wäre er matt.
1 4. Sg5: h7! Kh8 : h7
1 5. Dd 1 -h5+ Kh7-g8
1 6. f4-f5 Sc6-e5
73 Sokolski-Nawrodski
1 7. f5: e6! Tf8:f1 +
Nowosi birsk 1 944
Oder 1 7 . . . . S : c4 1 8. T:f8+
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Sf6
D:f8 1 9. Tf1 De7 20. Df7+!
4. d4 S : e4
D:f7 21 . ef+ Kf8 22. Ld4!
Eine zweifelhafte Fortsetzung.
1 8. Ta 1 :f1 Se5:c4
Besser ist 4 . . . . ed.
Es gibt keine Verteidigu ng.
5. d4:e5 Se4-c5
Auf 1 8 . . . . d6 entscheidet
Es drohte 6. Dd5 oder 6. L:f7+ 1 9 . Lg5.
nebst 7. Dd5+. 1 9. Dh5-f7+ ! De7 :f7
20. e6:f7+ Kg8-f8
6. 0--0 Lf8-e7
21 . Le3-d4!
7. Sb1 -c3 0--0
8. Sc3-d5 Sc5-e6 Schwarz gab auf. Die Drohung
9. Lc1 -e3 f7-f6 22. L: g7+ ist nicht zu parieren.

66
74 Aparzew-1 . Saizew wicklungsvorsprung zur Gel­
Moskau 1 963 tung.
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Sf6 1 2. e4: d5
4. Sg5 Lc5? !
Eine scharfe, problemreiche
Fortsetzung.
5. Sg5:f7
Solider ist 5. L:f7+ Ke7 6. Ld5.
5. . . . Lc5:f2+ !
6. Ke1 -f1
Oder 6. K:f2 S: e4+ 7. Kg1
(7. Ke3? De7 8. K : e4 Dh4+
9. g4 d5+ ! 1 0. L:d5 L : g4
1 2. . . . Lc8-h3! !
1 1 . De1 Lf5+ ! , und Schwarz
gewi nnt, Rutka-Vesely, Ein ausgezeichneter Zug.
Prag 1 950) 7 . . . . Dh4 8. g3 13. gh scheitert an 13 . . . . Tf8+
S : g3 9. S : h8 d5! 1 0. Df3 1 4. Kg1 Tf2 und 1 5 . . . . Sf3
(zu gefährl ich ist 1 0. L: d5, z. B. matt.
10 . . . . Lh3 1 1 . c3 Sd4 1 2. Lf3
1 3 . Sb1 -c3
0--0--0 1 3. Sf7 Tf8, und Weiß
gab auf, Neukirch-Hallier, Nun folgt ein prächtiges Matt­
Fernpartie 1 969) 1 0 . . . . fi nale. Weiß war aber i n jedem
Od4+ mit starken schwarzen Fall verloren.
Drohungen.
1 3. . . . Ta8-f8+
6. . . . Dd8-e7 1 4. Kf1 -g1 Tf8-f2
7. Sf7: h8 d7-d5 1 5. d2-d3 Tf2: g2+
8. Dd1-f3? 1 6. Kg1 -f1 Tg2-g 1 + !
1 7. Kf1 :g1 Sd4-f3 matt.
Es mußte 8. ed geschehen.
8. . . . Lf2-h4!
9. Lc4: d5 Sc6--d 4
1 0. Df3-a3 Sf6 : d5
1 1 . Da3 : e7+ Spanische Partie

Erzwu ngen. 1 1 . ed verbietet


1 . e2-e4 e7-e5 2. Sg1 -f3
sich wegen 1 1 . . . . Df6+ .
Sb8-c6 3. Lc1 -b5
11. .. . Ke8 : e7!
Eine der populärsten modernen
Ohne Rücksicht auf Material Eröffnungen. Als ihr Begründer
bringt Schwarz sei nen Ent- gilt der spanische Schach-

67
spiel ' r und Theoretiker des 4. Sb1 -c3 Sg8-f6
1 6. Jahrhunderts, der Priester 5. Dd1 -e2
Ruy Lopez. Im Jahre 1 561
Stärker ist 5. ef.
schrieb er eine Arbeit u nter
dem Titel „Buch über Findig­ 5. . . . Lf8-c5
keit und Kunst im Schach­
Zu gleichem Spiel führt 5 . . . .
spiel". I nteressant ist, daß
Sd4 6. S : d4 ed 7. e5 Sg4
Lopez dari n die Meinung
8. h3 Sh6 9. Sd1 (Spasski­
vertrat, nach 1 . e4 e5 2. Sf3
Bisguier, Göteborg 1 955) .
sei 2 . . . . d6 die einzig rich­
tige Antwort, da Weiß auf 6. e4:f5 Dd8-e7
2 . . . . Sc6 durch 3. Lb5 in 7. Sc3-e4 Sf6: e4
Vortei l käme. Erwä hnt wurde 8. De2 : e4 0-0
die Eröffnung jedoch schon 9. 0-0 d7-d6
vor Lopez, und zwar in ei nem 1 0. Lb5: c6 b7 : c6
Leitfaden des spanischen 1 1 . d2-d4
Schachspielers des 1 5. und
Wenig erstrebenswert für
1 6. Jahrhunderts Juan Lucena,
Weiß ist 1 1 . D:c6 L:f5 1 2. d3 Lg4.
des ersten gedruckten Schach­
buches überhaupt. 11. . . . Lc8:f5
Die Spanische Partie zeichnet 1 2. De4--e 2 Lc5-b6
sich durch die Kompliziertheit 1 3 . d4: e5 d6-d5!
und Vielfalt der entstehenden
Systeme aus, i h r wurden Fü r den geopferten Bauern
viele Bände theoretischer hat Schwarz eine aktiye
Untersuchungen gewidmet. Stellung.
Wesentlichen Anteil an der
1 4. h2-h3 Lf5-e4
Ausarbeitung der Theorie der
1 5. Sf3-g5 Tf8-f5!
Spanischen Partie hatten
1 6. Sg5: e4 Tf5: e5
Stei nitz, Janisch, Tschigori n,
1 7. De2-a6 Te5:e4
Tarrasch, Marshall, Aljechin,
1 8. Lc1-e3 Ta8-e8
Euwe, Keres, Smyslow, Bole­
1 9 . Le3 : b6 c7 : b6
slawski, Furman und andere
20. Da6-d3 De7-f6
hervorragende Schachspieler.
21 . b2-b3 h7-h5
22. Ta1 -d1 Te8-e5!
23. Dd3-c3 c6-c5
75 Bagirow-Chol mow
24. Tf1 -e1 ?
Baku 1 961
Bei dem Versuch, den
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 f5
Druck des Gegners durch
Ein scharfer Zug, der durch Turmtausch zu mi ndern, gerät
den russischen Meister Ja­ Weiß u nversehens in eine
nisch vorgeschlagen wurde. Falle.

68
24 . . . . Te4:e1 + Weiß. Wenn 13 . . . . Dd6, so
25. Td1 :e1 1 4. Lg5+ Sf6 1 5. T:f3. Zu
unü bersehbaren Verwick­
lungen führt 7 . . . . Dg5.
8. c2-c4 Dd5-g5?
Notwendig war 8 . . . . Dd6.
9. d2-d4! Dg5: g2
1 0. Dd1 -h5+ g7-g6
Falls 1 0 . . . . Kd7, so 1 1 . Se5+
Kd6 1 2. c5+ Kd5 1 3. Lc4+
K : d4 1 4. Le3 matt.
1 1 . Dh5-e5+ Sg8-e7
25 . . . . Te5-e2! !
1 2. Sc6:e7+ Ke8-f7
Weiß gab auf.

76 Belomestnich-Beti n
Fernpartie 1 962
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 f5
4. Sc3 fe 5. S : e4 d5 6. S : e5
Eine scharfe und zugleich die
konsequenteste Fortsetzung.
Eine Alternative bildet 6. Sg3,
wonach der schei nbar natür­
1 3 . Lb5-e8+ !
liche Zug 6 . . . . Ld6? durch
7. S: e5! L : e5 8. L:c6+ bc Ein herrlicher Entscheidu ngs­
9. Dh5+ überraschend ei nen zug. Auf 13 . . . . K : e8 folgt
Bauern kosten würde. Die 1 4. Sd5+ Kf7 1 5. D:c7+ Ke6
richtige Erwideru ng auf 1 6. Sf4+ mit Damengewi nn.
6. Sg3 ist 6 . . . . Lg4, obwohl Schwarz gab auf.
Weiß auch i n diesem Fall
die besseren Chancen behält.
6. . . . d5:e4
7. Se5: c6 Dd8-d5 77 Ljubojevic-Calvo
Lanzarote 1 973
Ungünstig ist 7 . . . . bc, z. B.
8. L:c6+ Ld7 9. Dh5+ Ke7 1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 Sf6
1 0. De5+ Le6 1 1 . f4 et 1 2. 0--0 4. 0--0 S : e4 5. Te1 Sd6 6. S : e5
Tb8 1 3. d4 mit Vortei l für Le7 7. Dh5?!

69
Hier geschieht meist 7. Ld3. 78 Aljechin-Mi ndeno
Simu ltanvorstel lung
7. . . . Sc6 : e5
Holland 1 933
8. Dh5: e5 Sd6: b5?
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 d6
Zu optimistisch. Richtig war
4. d4 ed 5. D : d4 Ld7 6. L:c6
8. . . . 0-0 mit gleichem Spiel.
L:c6 7. Sc3
9. De5: g7! Th8-f8
Verfrüht ist 7. Lg5 wegen
1 0. a2-a4 Sb5-d6
7 . . . . Le7 8. D : g7 Lf6 mit
1 1 . Sb1 -c3 Sd6-f5
bequemem Spiel für Schwarz.
Schwarz ist völlig hi lflos. Die
7. . . . Sg8-f6
Variante 1 1 . . . . c6 1 2. Df6!
8. Lc1-g5 Lf8-e7
Sc4 (sonst 1 3. D: d6) 1 3. d3 d5
9. 0-0-0 0-0
1 4. de Le6 1 5. Df3 de 1 6. Dh5
1 0. h2-h4
erscheint zwar kau m erstre­
benswert, dennoch mußte Gut ist 1 0. The1 mit der
sie als das klei nere Ü bel i n Drohung e4-e5.
Kauf genommen werden .
1 0. . . . h7-h6
1 1 . Sc3-d5! h6: g5?
Die Annahme des Opfers
führt, wie Aljechin glänzend
nachweist, zum Verlust.
Ratsam war 1 1 . . . . S : d5.
1 2. Sd5: e7+! Dd8: e7
1 3. h4:g5 Sf6: e4
1 4. Th1-h5 De7-e6
1 5. Td1-h1 f7-f5

1 2. Sc3-d5! !
Ein schöner Zug, der jeglichen
Widerstand bricht.
1 2. . . . f7-f6
Auf eine beliebige andere
Antwort folgt 1 3. Sf6 matt!
1 3. Dg7: h7 d7-d6
1 4. Dh7-g6+
Schwarz gab auf. Fal ls 1 4. . . . 1 6. Sf3-e5! !
Tf7, so 1 5. S:f6+! Kf8 1 6. Dg8 Ein erstau nlich schöner
matt. und starker Zug!

70
1 6. . . . d6: e5 1 3. Se5-d3 f7-f5
1 4. f2-f3 Le7-c5+
Schwarz bleibt keine Wah l. Auf
1 6. . . . D : e5 entscheidet Schwarz scheint mit dem
1 7 . D : e5 de 1 8. g6. Schrecken davongekommen
zu sei n : Im Fall von 1 5. Kf1
1 7. g5-g6!
würde er nach 1 5. . . . Lb6
Jetzt wird die geniale Idee 1 6. fe fe+ die Figur zurück­
des Weltmeisters deutlich. erobern. Es folgt jedoch . . .
Mit dem Spri ngeropfer hat
1 5. Sd3 : c5 Se4:c5
Weiß dem Gegner die Mög­
1 6. Lc1 -g5!
lichkeit genommen, die
Diagonale a2-g8 durch den Das entscheidende Manöver.
d-Bauern zu verteidigen. Auf Schwarz kann Materialverlust
1 7. D: g6 folgt 1 8. Dc4+
„ . nicht vermeiden.
mit undeckbarem Matt.
1 6. Td8-d5
Schwarz gab auf.
„ .

Es drohte der Doppelangriff


1 7 . Le7.
1 7 . Lg5-e7
79 Tarrasch-Marco
Dresden 1 892 Schwarz gab auf. Wenn 1 7 . . . .
Tf7, so 1 8. c4!
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 d6
4. d4 Ld7 5. Sc3 Sf6 6. 0-0
Le7 7 . Te1 0-0?
80 Ljubojevic-Durao
Die lange Serie natürlicher
Orense 1 974
Entwicklungszüge hat offen­
bar die Wachsamkeit von 1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 Lc5
Schwarz ei ngeschläfert, so 4. 0-0 Sd4 5. S : d4 L : d4 6. c3
daß i h m fast u nmerklich ein Lb6 7. d4 c6 8. La4
schwerwiegender Fehler u nter­
Zu gleichem Spiel führt 8. Lc4
lief. Richtig war 7 . . . . ed.
d6 9. Kh1 Sf6 1 0. Dd3 0-0
8. Lb5:c6 Ld7 : c6 1 1 . Lg5 h6 1 2. Lh4 De7.
9. d4: e5 d6:e5
8. . . . d7-d6
1 0. Dd1 : d8 Ta8: d8
9. Sb1-a3 Lb6-c7
Oder 1 0 . . Tf: d8 1 1 . S : e5
„ 1 0. d4-d5! Lc8-d7
L:e4 1 2. S : e4 S : e4 1 3. Sd3 f5 1 1 . d5:c6 b7 : c6
1 4. f3 Lc5+ 1 5. Kf1 , und Weiß 1 2. Sa3-c4 Dd8-e7
gewi nnt. 1 3. f2-f4!
1 1 . Sf3 : e5 Lc6 : e4 Weiß strebt die Öffnung der
1 2. Sc3 : e4 Sf6 : e4 Stellung an, um seinen Ent-

71
wicklungsvorspru ng zur Gel­
tung zu bringen.
1 3. . . . Sg8-f6
1 4. f4:e5 d6: e5
1 5. b2-b3! Lc7-b6+
1 6. Kg1 -h1 Sf6: e4
1 7. Lc1-a3 De7-e6
Schlecht ist 1 7 . . . . Dh4
1 8. Dd3! Sf2+ 1 9. T:f2 D:f2
20. Sd6+ Kd8 21 . L:c6. Der
Textzug droht 1 8. . . . Sg3+ 25. La4-b5! !
1 9. hg Dh6+.
Ein faszi nierender Zug, der
1 8. Dd1-d3 f7-f5 alle Zweifel beseitigt. Zum
Matt führt 12 . . . . cb 26. Da6+,
1 8 . . . . Sf2+? 1 9. T:f2 L:f2
und nach 25 . . . . Tdf8 26. L:d6
20. Df3! und 21 . Sd6+.
Df1 + 27. L:f1 T:f1 + 28. Dg1
1 9. Ta1-e1 Lb6-c7 verfügt Weiß ü ber ein ent­
scheidendes Ü bergewicht.
In der Absicht, lang zu ro­
Schwarz gab auf.
chieren. Es folgt jetzt ein
überraschendes Turmopfer,
mit dem Weiß einen bri llan­
ten Schlußangriff ei n- 81 Beru l-Skotorenko
leitet. Fernpartie 1 976
20. Tf1 :f5! ! De6:f5 1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 Sd4
21 . Te1 : e4 4. S : d4 ed 5. 0-0 Lc5 6. d3
Se7?
Droht 22. L:c6 l , und falls
22 . . . . L:c6, so 23. T: e5+ D : e5 Dies gestattet Weiß, seine Dame
24. S : e5 L:e5 25. Df5! Unbe­ mit Tempogewi nn in eine
friedigend für Schwarz wäre Angriffsposition zu bringen.
auch 21 . . . . Td8 22. De2! Besser war 6. . . . c6.
21 . . . . 0-0-0 7. Dd1 -h5 Lc5-b6
22. Sc4--d6+ Lc7: d6 8. Lc1-g5 0-0
23. Dd3-a6+ Kc8-c7 9. Lb5-c4! Dd8-e8
24. Da6:a7+ Kc7-c8
Es ist nicht zu sehen, wie
Auf den ersten Blick scheint Schwarz die Entwicklu ng be­
sich Weiß a ngesichts der enden soll . Auf 9 . . . . d6
Drohungen 25. . . . Df1 + u nd geschieht 1 0. f4. Falls dann
25 . . . . L : a3 mit ewigem 10 . . . . Le6, so 1 1 . f5
. L:c4
Schach begnügen zu müssen. 1 2. f6!

72
1 0. Sb1-d2 Kg8--h8 8. c3: d4 Lg4:f3
1 1 . Lg5:e7 De8: e7
Schwarz hält an seinem fal­
1 2. f2-f4 c7--c6
schen Plan fest. Notwendig
1 3. Sd2-f3 f7-f6
war 8 . . . . Dd7.
1 3 . . . . h6 wird mit 1 4. Se5 und
9. Dd1 :f3 Dd8: d4?
1 4. . . . Kg8 mit 1 5. Sg6! beant-
wortet. I ndem er auf Kosten der Ent­
wicklung Materialvorteil an­
1 4. f4-f5 De7-e8
strebt, wäh lte Schwarz eine
Es drohte 1 5. Sh4 nebst fü r das Eröffnu ngsstadium
1 6. Sg6+. völlig unannehmbare Takti k.
1 5. Dh5-h3 d7-d6 1 0. Tf1 -d1 Dd4-c4
1 6. g2-g4 g7-g6 1 1 . Lc1 -f4 Dc4-f7
1 2. Df3-g3 Lf8--d6
Beschleunigt nur den Zusam­
menbruch. Die schwarze In schwieriger Lage ent­
Stellung ist aber ohnehin schließt sich Schwarz, den
nicht mehr zu verteidigen. Bauern zurückzugeben und
dafür die Mobilisierung seiner
1 7. Dh3-h6 d6-d5
Figuren zu beenden.
1 8. Sf3-g5!
1 3. Lf4 : d6
Der Todesstoß. Falls 1 8. . . .
1 4. e4-e5!
fg, so 1 9. fg T:f1 + 20. T:f1 Dg8
21 . Tf8. Schwarz gab auf. Ein feiner Zug, dessen Sinn
der Gegner nicht durchschaut.
Sofort 1 4. Dg4+ f5! 1 5. ef Dd7
1 6. Sc3 Sf6 hätte Weiß nichts
82 Woltschok-Kreslawski
eingebracht.
Kiew 1 970
1 4. . . . f6:e5??
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6
4. L:c6 de 5. 0-0 f6 6. d4 Lg4 Es mußte 1 4. . . . cd 1 5. ed
7. c3 geschehen, wenngleich auch
dies vortei lhaft für Weiß ist.
Zu einem ausgeglichenen
Endspiel führt 7. de D : d 1 1 5. Dg3-g4+ Df7-d7
8. T : d 1 fe 9. Td3 L:f3 1 0. T:f3
Schwarz hat keine Wahl.
Sf6 1 1 . Sc3 Lb4 1 2. Lg5 L:c3
1 3 . bc Tf8 ( Fischer-Smyslow,
Monte Carlo 1 967) .
7. . . . e5: d4?!
Eine riskante Fortsetzung. Vor­-
zuziehen ist 7 . . . . Ld6.

73
Nach 1 1 . . . . Sf6 1 2. S : d3 ed
1 3. T:d3 0-0 wiegt der
schwarze Entwicklungsvor­
spru ng den Minusbauern auf.
Schlecht ist 1 1 . S : d3 L : e3
1 2. Sb4 wegen 1 2 . . . . L:f2+
1 3 . K:f2 Dh4+ 1 4 . Kg1 Sh6!
mit heftigem Angriff.
11. .. . Lg5-h4
1 2. Tg3-h3

1 6. Ld6-e7! ! Dd7 : g4
1 7. Td1 : d8 matt!

83 Autowic-Pi nkas
Poznan 1 975
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6
4. La4 d6 5. c3 f5 6. ef L:f5
7. 0-0 Ld3!
Durch die Blockade des d­
1 2. . . . Lh4:f2+ !
Bauern verschafft sich Schwarz
1 3 . Kg1 :f2 Dd8-f6+
ausreichende Gegenchancen.
1 4. Th3-f3?
Schwächer ist 7 . . . . Le7 8. d4
e4 9. d5 ef 1 0. de b5 1 1 . Lb3 fg Vorzuziehen war 1 4. Sf3,
1 2. Te1 mit weißer I nitiative obwohl die Lage fü r Weiß
(Panow-Löwenfisch, Moskau nach 14 . . . . ef 1 5. T:f3 Dg6
1 948). oder 1 5. D:f3 Le4 schwierig
blei bt.
8. Tf1 -e1 e5-e4
9. Te1-e3 Lf8-e7 1 4. . . . e4:f3
1 0. Sf3-e1 Le7-g5! 1 5. La4: c6+ b7:c6
1 6. Se1 : d3 f3: g2+
Eine Idee von Keres. Bei
1 7. Kf2-g1
anderen Fortsetzu ngen erzielt
Weiß Ü bergewicht, z. B. Falls 1 7. K: g2?, so 1 7 . . . . Dg6+.
10 . . . . L:b1 1 1 . T: b1 Sf6
1 7. . . . Sg8-e7
1 2 . d3 d5 1 3. Th3 (Boleslawski­
1 8. Dd1-e2 0-0
Ragosin, Moskau 1 949).
1 9. De2 : g2 Df6-f5!
1 1 . Te3-g3? 20. Dg2-e2
Es mußte 1 1 . Th3 geschehen. Hoffnungslos ist auch 20. Sf2

74
Tf6 mit den Drohungen Wenn 1 6. Kf1 , so 1 6. . . . Tf2+
21 . . . . Tg6 und 21 . . . . Taf8. 1 7. Ke1 De7+ 1 8. De3 D: e3+
1 9. L:e3 T: b2 mit Vorteil für
20. . . . Se7-g6
Schwarz.
Hier streckte Weiß die Waffen .
1 6. . . . Dd8-e7+
Angesichts sei ner äußerst
1 7. Ke1 -f1
ungünstigen Figu renstel lung
ist er völlig hilflos.

84 Nyman-Estri n
Fernpartie 1 975
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6
4. La4 d6 5. c3 f5 6. ef L:f5
7. d4 e4 8. Sg5 d5!
Schwächer ist 8 . . . . h6 wegen
9. Db3! Auf 8 . . . . Le7 kommt 1 7. . . . �!
Weiß durch 9. 0--0 L : g5
Die Danaergeschenke prasseln
1 0. Dh5+ Lg6 1 1 . D: g5 i n
wie aus ei nem Fü l l horn auf
Vorteil.
Weiß herab.
9. f2-f3 h7-h6!
1 8. Kf1 : g2 Td8-g8+
Nach 9 . . . . ef 1 0. 0--0! würde 1 9. Lc1-g5
Weiß Angriff erhalten. Der
Oder 1 9. Kf2 De4 20. Tg1
Textzug ist mit ei nem Bauern­
D:f5+ 21 . Lf3 Se4+ bzw.
opfer verbunden, das Schwarz
21 . Lf4 Te8! mit vernichten­
treffliche Gegenchancen
dem Angriff.
bietet.
1 0. f3 : e4 h6:g5 1 9. . . . De7-e3!
1 1 . e4:f5 Lf8-d6! 20. h2-h4
1 2 . Dd1-f3 g5-g4!
20. D:f6 T: g5+ 21 . Kf1 Df4+
1 3. Df3: g4 Sg8-f6
22. Ke1 De4+ 23. Le2 D : h 1 +
1 4. Dg4:g7
24. Kd2 Tg1 oder 2 4. . . .
Die weiße .Materialausbeute Lf4+, und Schwarz gewinnt.
wächst, muß aber zu teuer
20 . . . . De3-g3+
bezahlt werden.
21 . Kg2-f1 Tg8-e8
1 4. . . . Th8-g8 22. Lg5-d2 Sf6-g4
1 5. Dg7-h6 Tg8 : g2 23. Ld1 : g4 Dg3: g4
1 6. La4-d1 24. Dh6-e6+

75
Verzweiflung. Die Niederlage g6 mit gutem Spiel für Schwarz.
war i ndes unvermeidbar.
9. . . . Lc8-d7
Falls z. B. 24. Dg6, so 24 . . . .
1 0. a4: b5 a6: b5??
Dd1 + 25. Kg2 Te2+ 26. Kf3
Te1 + . Fü hrt zwangsläufig zum Ver­
lust. Aber auch nach 1 0 . . . .
24. . . . Te8:e6
L : b5 1 1 . Sa3 Ld7 1 2. D: d3
25. f5:e6 Ld6-g3!
hätte Schwarz ei nen schweren
Weiß gab auf. Stand gehabt.
1 1 . Dd1-h5! d3-d2+
Ein typisches Racheschach.
85 Mohrlok-Kramer
1 2. Lc1 : d2
Warna 1 962
Schwarz gab auf. Falls 1 2 . . . .
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6
g6, so 1 3. Dd5! mit Doppelan­
4. La4 d6 5. d4 b5 6. Lb3 S : d4
griff auf f7 und a8.
Schlecht ist 6 . . . . ed wegen
7. Ld5 nebst 8. S: d4. Auf 6 . . . .
Lg4 verfügt Weiß über die
starke Erwideru ng 7. de! : 86 Gipslis-Kostro
z. B. 7 . . . . S : e5 8. S: e5! ! Dubna 1 976
L:d1 9. L:f7+ Ke7 1 0. Sc6+
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6
oder 7 . . . . L:f3 8. L:f7+!
4. La4 Sf6 5. d4 ed 6. 0-0 d6
K:f7 9. Dd5+ Ke7 1 0. Lg5+
Sf6 1 1 . ef+ gf 1 2. D : c6. Gebräuchlicher ist 6. . . . Le7.
Jetzt erlangt Weiß die I nitia­
7. Sf3 : d4 e5 : d4
tive.
8. c2-c3
7. Sf3 : d4 Lc8-d7
8. D: d4? würde nach 8. . . .
8. La4: c6 b7:c6
c5 9. Dd5 Le6 1 0. Dc6+ Ld7
9. Sb1 -c3 Lf8-e7
1 1 . Dd5 c4 ei ne Figur kosten.
1 0. Lc1 -f4 0-0
8. . . . d4-d3 1 1 . e4-e5! Sf6-e8
1 2. Tf1 -e1 d6-d5
Ein zweifelhafter Zug. Richtig
1 3. Sd4-b3!
ist 8 . . . . Lb7 oder 8. . . . de.
Macht das weiße Ü bergewicht
9. a2-a4!
offensichtlich. Der Springer
Auf die schwächere Fort­ hat den geschwächten Punkt
setzung 9. D : d3 folgte in c5 u nter Kontrolle genommen.
einer Partie Szily-Bronstein Außerdem kann sich Schwarz
( Helsi nki 1 952) 9 . . . . Sf6 nicht durch c6-c5 seines
1 0. 0-0 Le7 1 1 . Lg5 0-0 1 2. Lc2 rückständigen Bauern ent-

76
ledigen, da der Bauer d5 seine Schwarz gab auf. Nach 21 . . . .
Deckung ei nbüßen würde. K : h7 22. Th3+ Kg6 23. S : e7
ist er matt.
1 3. . . . a6-a5
1 4. Sc3-a4 f7-f6

Bei diesem Versuch, die 87 Kremenezki-Worotnikow


positionel len Fesseln zu Tbi lissi 1 973
sprengen, gerät Schwarz vom
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6
Regen in die Traufe.
4. La4 d6 5. 0-0 Lg4 6. h3 h5!?
1 5. e5-e6! Ld7-c8 7. L:c6+ bc 8. d4
1 6. Sb3-d4 Lc8-b7
Ungü nstig ist natürlich 8. hg?
1 7. Te1-e3! c6-c5
hg, da auf ei nen Abzug des
1 8. Sd4--f5 d 5-d4
Spri ngers entscheidend 9 . . . .
1 8 . . . . Sd6 verliert wegen Dh4 folgen würde.
1 9. L : d6! cd 20. Tg3 g6
8. . . . Dd8-f6
21 . Dh5! De8 22. Dh6 sofort.
9. c2-c3
1 9. Te3-g3 Kg8-h8
Starken Angriff erhält Schwarz
Es drohte 20. Sh6+ Kh8 nach 9. hg hg 1 0. Sg5 Dh6
21 . Sf7+ mit Gewi nn. 1 1 . f3 Dh2+ 1 2. Kf2 Dh4+
1 3. Ke2 Le7. Besser ist 9. de de
20. Dd1 -h5 Dd8-d5
1 0. hg hg 1 1 . Lg5 De6 ( 1 1 . . . .
Verhindert den Zug 21 . Th3. Dg6? 1 2. S : e5! ) 1 2. Sh2 g3
Schwarz übersieht jedoch 1 3 . Sg4 (gefä hrlich wäre 1 3. fg
einen effektvollen kombinato­ Lc5+ 1 4. Kh 1 f6 1 5. Lc1 Sh6)
rischen Schlag. Eine Ret­ 1 3 . . . . Dg6 1 4. Le3 Td8
tungsmöglichkeit bot sich 1 5. Df3 Th4 1 6. D : g3 T:g4 mit
indes ohnehin nicht mehr. gleichen Chancen (Schijanow­
ski-Klowan, Moskau 1 961 ).
9. . . . Df6-g6!
1 0. Dd 1 -d3
Pariert die Drohung 1 0. . . .
L: h3, worauf 1 1 . Sh4! ge­
schehen könnte.
1 0. . . . Lf8-e7
1 1 . h3 : g4 h5:g4
1 2. Sf3-h2 Sg8-f6
1 3. Sb1-d2
21 . Dh5: h7+! Aufmerksamkeit verdiente

77
1 3. Dg3 mit der möglichen 88 Botscharikow-Nowizki
Folge 1 3. . . . S : e4 1 4. D : g4 Nowosi birsk 1 972
Dh7 1 5. Dh3 Dg8 1 6. Df3 Dh7
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6
remis.
4. La4 Sf6 5. 0-0 b5 6. Lb3 Lb7
1 3. . . . 0-0-0
Ein selten gespielter Zug.
1 4. Tf1 -e1 Th8-- h 4!
1 5. Sh2-f1 ? 7. Tf1 -e1 Lf8--c5
8. c2-c3 Sf6-g4? !
Jetzt scheitert 1 5. Dg3 bereits
an 1 5. . . . Sh5. Dagegen kommt Diese Kaval lerieeskapade wi­
Schwarz nach 1 5. g3 offenbar derspricht den Gesetzen der Er­
nicht recht weiter, z. 8. öffnungsstrategie. Noch bevor
1 5. . . . T : h 2 1 6. K : h2 Dh5+ er die Entwicklung abgeschlos­
1 7. Kg1 Th8 1 8. Kf1 oder sen hat, stürzt sich Schwarz i n
17 . . . . Dh3 1 8. Df1 . Falls einen u ngenügend vorbereite­
1 5. . . . Th3, so 1 6. Sdf1 . ten Angriff. Der Textzug stellt
dem Kontrahenten allerdi ngs
1 5. . . . Td8-- h8
eine Falle.
1 6. Sf1-g3 Sf6-h5!
1 7. Sg3: h5? 9. d2-d4 e5: d4
1 0. c3: d4?
Das führt zwangsläufig zum
Matt. Aber auch nach 1 7. Sdf1 Die Hoffnu ngen des Nach­
Sf4! schlägt der schwarze ziehenden gehen in E rfü llu ng,
Angriff durch . · seine hei mtückischen Ab­
sichten werden nicht durch­
schaut. Mit 1 0. h3! kon nte
Weiß den Gegner in eine
schwierige Situation bringen:
Bei einem Rückzug des Sprin­
gers besetzt er das Zentrum
und verdrängt die schwarzen
Figuren in u ngünstige Posi­
tionen, während das Opfer
1 0. . . . S:f2 inkorrekt ist und
nach 1 1 . K:f2 de+ 1 2. Kf1 cb
1 3 . L : b2 zu großem Ü ber­
1 7. . . . Th4-h 1 + ! gewicht von Weiß führt.
1 8. Kg1 : h 1 Dg6 : h5+
1 9. Dd3-h3 g4: h3
Weiß gab auf.

78
von Schwarz gewä hlte Möl ler­
Variante fü r nicht ganz befrie­
digend.
7. d2-d4 Sf6: e4
8. Dd 1 -d3
Als stärkste Fortsetzung gilt
8. Te1 f5 9. Sbd2! S : d2
1 0. S : e5 0-0 mit weißem
Positionsvortei l.
8. . . . f7-f5
1 0. „ . Sc6: d4! 9. d4-d5 Sc6-e7
1 0. Sf3 : e5 0-0?
Auf diese Möglichkeit hatte
Schwarz spekuliert. Fü r die Schwarz mußte 1 0. . . . b5
Figur erhält er starken Angriff. 1 1 . Lc2 d6 bzw. 1 1 . Lb3 Sc5
ziehen, wonach er sich gute
1 1 . Sf3 : d4
Gegenchancen ausrechnen
1 1 . L:f7+ K:f7 1 2. Sg5+ Kg8 konnte. Durch die überstü rzte
1 3. D : g4 taugt nichts wegen Rochade gestattet er dem
1 3. „ .Sc2. Gegner ei nen ei ndrucksvollen
Sieg.
11. „ . Dd8-h4
1 2. h2-h3
1 2. Sf3 D:f2+ 1 3. Kh1 Dg1 + !
ermöglicht ein ersticktes Matt.
1 2. „ . Dh4:f2+
1 3. Kg1-h1 Lc5: d4
1 4. Te1 -f1
1 4. hg scheitert selbstver­
ständlich an 1 4. . . . Dh4 matt.
14. „ . Lb7 : e4
1 1 . d5-d6!
Weiß gab auf.
Ein sehr starker und schöner
Zug. Der weißfeldrige Läufer
89 Kosu renko-Swiderski erhält nun die wichtige Diago­
Nowosibirsk 1 965 nale a2-g8, während der
schwarze d-Bauer durch den
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6
Springer verstellt wird und
4. La4 Sf6 5. 0-0 Lc5 6. c3 La7
seine eigenen Figuren daran
Die moderne Theorie hält die hi ndert, ins Spiel zu kommen.

79
11. ... Se4:d6 1 5. . . . c4:b3
1 2. La�b3+ Kg8-h8 1 6. Ld2 : a5
1 3. Lc1-g5!
Diese Position hatten beide
Droht 1 4. L:e7 D : e7 1 5. Sg6+ Seiten a ngestrebt. Auf den
hg 1 6. Dh3 matt. ersten Blick scheint Weiß recht
zu behalten: Wen n die
1 3. . . . Tf8-f6
schwarze Dame wegzieht,
Schwarz hat nichts Besseres. folgt 1 7. T:e7+ . Aljechins
Auf 1 3 . . . . g6 entscheidet Ü berlegungen gingen i ndes
1 4. S: g6+ oder 1 4. Dh3. viel weiter.
Es folgt ei n resolutes Finale.
1 6. . . . b3: c2! !
1 4. Lg5:f6 g7:f6
Es zeigt sich, daß die Dame
1 5. Dd3: d6!
überhaupt nicht daran denkt,
Schwarz gab auf. ihren Posten zu verlassen.
1 7. La5 : d8 Ta8:a1
1 8. Te5:e7+ Ke8 : d8
Weiß gab auf.
90 Carransa-Aljechin
Buenos Ai res 1 926
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6
4. La4 Sf6 5. 0-0 d6 6. d4 Ld7 91 Strugatsch-Ljuboschiz
7. Tf1 b5 8. Lb3 Mi nsk 1 957
Vorzuziehen war 8. de de 9. Lb3. 1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6
4. La4 Sf6 5. �O Le7 6. L:c6 de
8. . . . Sc6: d4
7. d3 Sd7 8. Sbd2 �O
9. Sf3 : d4 e5: d4
1 0. e�5 d6: e5 Ein natürlicher Zug. Nicht
1 1 . Te1 : e5+ Lf8-e7 schlecht ist aber auch 8. . . . f6
1 2. Dd1 -e1 c7-c5 oder 8 . . . . c5.
1 3. Lc1-d2!
9. Sd2-c4 Le7-f6
Schlecht ist 1 3. T:c5 0-0!
Besser 9 . . . . f6 mit gleichem
Jetzt droht 1 4. La5.
Spiel.
1 3. a6-a5
1 0. b2-b3 Tf8-e8
„ .

1 4. a2-a4 c5-c4
1 1 . Lc1-b2 c6-c5
1 5. a4: b5?
1 2. a2-a4 Dd8-e7?
Ein verlockendes Figuren­
Zeitverlust. Es mußte 1 2. . . . g6
opfer, das jedoch von Schwarz
geschehen.
glänzend widerlegt wird.
Notwendig war 1 5. La2. 1 3 . Dd1 -d2

80
Stärker war 1 3. Se3! 92 Kiri llow-Furman
Wilnjus 1 949
1 3. . . . g7....:.g 6
1 4. h2-h3 Lf6-g7 1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6
1 5. Sf3-h2 De7-h4 4. La4 Sf6 5. De2
Ungerechtfertigte Aktivität. Um die offene Verteidigung
Es ist für Schwarz jedoch 5. . . . S : e4 zu vermeiden.
schon schwer, einen be­
5. . . . b7-b5
friedigenden Verteidigungsplan
6. La4-b3 Lf8-e7
zu fi nden.
7. a2-a4 b5-b4
1 6. f2-f4! Lg7-h6 8. Lb3-d5?!
Auf diese Möglichkeit hatte Weiß geli ngt es nun zwar,
sich Schwarz verlassen, dabei einen Bauern zu erobern, dafür
aber das folgende Qualitäts­ erhält der Gegner jedoch eine
opfer eindeutig u nterschätzt. aktive Stellung mit guten An­
griffsmöglichkeiten. Besser
1 7. Sh2-g4 Lh6:f4
war 8. � und falls 8 . . . �
1 8. Tf1 :f4!
. .

so 9. a5! mit weißem Ü ber­


Weiß erlangt nun heftigen gewicht.
Angriff auf die geschwächte
8. . . . Sf6: d5
Königsstellung.
9. e4: d5 Sc6-d4
1 8. . . . e5:f4 1 0. Sf3: d4 e5:d4
1 9. Dd2:f4 Dh4-e7 1 1 . 0-0 �
1 2. De2-c4 c7-c5!
Es drohte 20. Sh6+ mit Damen­
1 3. d5:c6 d7:c6
gewi nn.
1 4. Dc4:c6 Ta8-a7
20. Sg4-h6+ Kg8-f8 1 5. Dc6-f3 Ta7-c7
21 . Sh6-f5! 1 6. d2-d3 Lc8-b7!
Gegen die vielzähligen Ge­ Schwarz begnügt sich schon
fahren ist kei n Kraut ge­ nicht mehr mit dem Rückge­
wachsen. wi nn des Bauern c2, was dem
Kontrahenten Zeit für die Ent­
21 . . . . g6-g5
wicklung ließe, sondern bri ngt
22. Lb2-g7+ !
seine eigenen Figuren i n An­
Schwarz gab auf. griffspositionen.
1 7. Df3-d1 Le7-d6
1 8. Sb1-d2 Tf8-e8
1 9. Sd2-c4?
Hartnäckiger ist 1 9. Se4. Nach
dem Textzug entscheidet

81
Schwarz die Partie durch eine Weiß gab auf. Wenn 26. Kh1 ,
herrliche Kombination. so 26. Te1 + ! 27. D : e1 Df3+ .
„ .

93 Mossions.hik-Nikolajew-
ski
Moskau 1 972
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6
4. La4 Sf6 5. De2 b5 6. Lb3 Sa5
7. d4 S : b3 8. ab ed 9. e5 Sd5
1 0. S : d4 Lb7 1 1 . 0--0
1 9. . Ld6 : h2+!
Besser ist 1 1 . Sf5, um die

20. Kg1 : h2 Dd8-h4+


gegnerische Entwicklung zu
21 . Kh2-g1 Lb7 : g2!
erschweren. Falls darauf
22. Kg1 : g2 Tc7-c6
1 1 . . g6, so 1 2. Sd6+ cd
23. Lc1 -f4

1 3 . ed+ Le7 mit beiderseitigen


Zum Verl ust führt auch Chancen.
23. Df3 Tg6+ 24. Dg3 Te2!
25. D : g6 fg 26. Ld2 T:d2! 11. „ . Dd8-h4
1 2. Sd4-f5 Sd5-f4
27. S : d2 Dg5+ und 28. „.

1 3. De2-d1 ??
D: d2.
ü bersieht ei nen kombinato­
23. . Dh4:f4
rischen Schlag. Richtig war

24. Tf1-h1 Tc6-f6! !


1 3 . Df3 ! , was alle Drohungen
Verhindert, daß der weiße beseitigt. Nach 13 . . . . L:f3
König über f1 entkommt, u nd 1 4. S : h4 Se2+ 1 5. Kh1 Lb7
stellt die Weichen endgültig auf (nicht 1 5. S : c1 ? 1 6. S:f3
„.

Sieg. Se2 1 7. g3 Lc5 1 8. c3, u nd der


schwarze Springer geht ver­
25. Th 1 -h2
loren) 1 6. Le3 Tg8! bleibt das
25. Dd2 wird mit 25. . . . Df3+ Gleichgewicht etwa erhalten.
und 25. f3 mit 25. . . . Tg6+
13. Dh4-h3!
26. Kf1 Dg3 beantwortet.
„ .

1 4. Sf5-e3
Seh r hübsch gewi nnt Schwarz
in der Variante 25. Th3 D:f2+ 1 4. gh 1 5. S: h3 matt.
„ .

26. Kh1 Te2 27. Dg1 Df3+ ! !


1 4. Lb7 : g2
28. T:f3 Th6+ 29. Dh2 Te: h2+
„ .

nebst 30. . . . Th 1 + . Weiß gab auf.


2 5. . „ Tf6-g6+

82
94 Honan-Mardle 12 . .„ Dd8-g5! !
Fernpartie 1 959 1 3. Dg7: h8+ Ke8-e7
1 4. Dh8 : h7 Le3:f2+!
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6
1 5. Kg1 -h1
4. La4 Sf6 5. � S : e4
Auf 1 5. T:f2 folgt zwangs­
Dieser Zug leitet die offene
läufig 1 5. Dc1 + 1 6. Tf1
Verteidigung in der Spani­
„ .

De3+ 1 7. Kh1 Sf2+ 1 8. Kg1


schen Partie ei n.
Sh3+ 1 9. Kh1 Dg1 + ! und
6. d2-d4 b7-b5 20. . . . Sf2 matt.
Fehlerhaft ist 6. . . . d5? I n einer 1 5. „. Ta8-g8
Fernpartie Overbyhagen­ 1 6. Dh7-h3 d 5-d4
Unger ( 1 956) erhielt Weiß
Zum Gewi nn reichte auch
nach 7. S : e5 Ld7 8. S:f7!
1 6. Lc8. Der Textzug führt
vernichtenden Angriff: 8. . . .
„ .

zu ei nem eindrucksvollen
K:f7 9. Dh5+ Ke6 1 0. Sc3 S : c3
Schluß.
1 1 . Te 1 + ! Se4 1 2 . T : e4+! de
1 3. d5+ mit schnellem Matt. 1 7. Sb1 -a3 Dg5 : g2+ !
1 8. Dh3: g2 Se4-g3+
7. La4-b3 d7-d5
1 9. h2 :g3 Tg8-h8
8. Sf3 : e5
matt.
Hier geschieht meist 8. de.
8. . . . Sc6 : e5
9. d4: e5 Lc8-b7 95 Kapengut-Smirnow
1 0. Lc1 -e3 Lf8-c5 Minsk 1 977
1 1 . Dd1 -g4?
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6
Dieser Damenausfall .wird von 4. La4 Sf6 5. 0-0 S : e4 6. d4
Schwarz widerlegt. Le7?!
11. „ . Lc5 : e3! Sicherer ist die übliche Fort­
1 2. Dg4:g7 setzung 6. . . . b5.
7. Tf1 -e1 f7-f5?
Notwendig war 7 . . . . b5. I n
einer Begegnung Kondratjew­
Suetin ( 1 965) erlangte Schwarz
nach 8. T : e4 d5 9. S : e5 S : e5
1 0. L: b5+ ab 1 1 . T: e5 �
1 2 . Sc3 c6 fü r den geopferten
Bauern genügend Kompen­
sation.
8. d4-d5 Sc6-b8

83
9. Sf3:e5 0-0 Eine u nangenehme Ü ber­
raschung für Schwarz.
Es drohte 1 0. Dh5+ .
9. . . . Tf8:f7
1 0. d5-d6! Le7 : d6
Im Fall von 9 . . . . K:f7 1 0. S: e5+
Oder 1 0. S : d6 1 1 . Lb3+
nebst 1 1 . D : d4 oder 9 . . . . Kh8
„ .

Kh8 1 2. Dh5 De8 1 3. D:e8 T:e8


1 0. S : e5 d6 1 1 . D : d4 de 1 2. D :d8
1 4. Sf7+ S:f7 1 5. L:f7 Tf8
behält Weiß einen Bauern
1 6. T:e7 Sc6 1 7. Te8.
mehr.
1 1 . Dd 1 -d5+ Kg8-h8
1 0. Sf3 : e5 Sd4-c67
1 2. Se5-f7+ Tf8:f7
1 3 . Dd5:f7 Ld6: h2+ Auf 1 0. Se6 würde 1 1 . S:f7
„ .

K:f7 1 2. e5! folgen. Richtig


In der vagen Hoffnung auf
war i ndes 1 0. Tf8 1 1 . D : d4
1 4. K : h2 Dh4+.
„ .

c5 mit Gegenspiel für das


1 4. Kg1 -f1 ! d7-d5 geopferte Material.
1 5. Sb1-c3 c7-c6
1 1 . Se5:f7 Kg8:f7
1 6. Lc1-g5! Dd8-g8
1 2. e4-e5 Sf6-e8
Erzwu ngen. 1 3 . Dd1 -d5+ Kf7-f8
1 4. Te1-e3! Lc8-b7
1 7. Df7: g8+ Kh8: g8
1 5. Te3-f3+
1 8. g2-g3
Weiß gewann.
Klä rt die Situation endgültig
zugunsten von Wei ß.
18 . . . . Sd7 1 9. Lf4 Sdc5
20. Lb3 g5 21 . Le5 S : c3
22. L:c3. Schwarz gab auf.
97 lvkov-Smejkal
Prag 1 970
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6
4. La4 Sf6 5. 0-0 Le7 6. Te1 b5
7. Lb3 0-0 8. a4
96 Shurawlew-Tai lijew
Kiew 1 950 Um dem Marshal l-Angriff
aus dem Wege zu gehen.
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6
4. La4 Sf6 5. 0-0 Le7 6. Te1 b5 8. . . . Lc8-b7
7. Lb3 0-0 8. d4 S: d47 9. d2-d3
Dieser auf den ersten Blick Schwächer ist 9. Sc3 wegen
natü rliche Zug erweist sich 9. Sd4!
„ .

als ei n ernsthafter Fehler.


9. . . . d7-d6
Angezeigt war 8 . . . . d6.
1 0. Lc1-d2 b5-b4
9. Lb3:f7+ ! 1 1 . c2-c3 d6-d5!7

84
Eine scharfe Erwiderung.
Mögli c!h ist auch die ruhigere
Folge 1 1 . . . . bc 1 2. S : c3 Sa5
1 3. d4 S : b3 1 4. D : b3 Tb8 mit
Ausgleich (Matu lovic-Re­
schewski, Maribor 1 967).
1 2. e4: d5
Die Annahme des Opfers
räumt Schwarz gefä hrliche
Initiative ein. Vorzuziehen
war 1 2. cb. Nach 1 2 . . . . de
23. Te3-f3+ !
1 3. de S : b4 sind die Chancen
„ .

24. Te2-f2
gleich.
Nach 24. Sf2 Tf4 läßt sich
1 2. Sf6 : d5
der Punkt g2 nicht mehr ver­
„ .

1 3. Sf3: e5 Sc6 : e5
teidigen.
1 4. Te1 : e5 Le7-f6
1 5. Te5-e1 c7-c5 24. . . . Tf3 :f2+
1 6. Dd 1 -c2 Dd8-d6!
Weiß gab auf.
Die schwarzen Figuren haben
Angriffspositionen bezogen.
1 7. Ld2-e3 Lf6-e5
98 Geller-Portisch
1 8. h2-h3 Sd5 : e3
Moskau 1 967
1 9. f2: e3
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6
Auf 1 9. T:e3 ist 1 9. Lf4
4. La4 Sf6 5. 0-0 Le7 6. Te1 b5
„ .

20. Te1 Dg6! u nangenehm .


7. Lb3 d6 8. c3 0-0 9. h3 h6
1 9. .
„ Le5-h2+ 1 0. d4 Te8 1 1 . Sbd2 Lf8 1 2. Sf1
20. Kg1 -f1 Lb7 1 3. Sg3 Dd7?
20. Kh1 scheitert an 20 . . . . Schlecht ist auch 1 3 . . . . g6?
Dg3 21 . De2 D: h3! wegen 1 4. Sh4! In einer Partie
Scherschnjew-Tomson ( 1 972)
20. Ta8-e8
folgte 1 4. Kg7? 1 5. L : h6+ !
„ .

21 . Te1 -e2 Dd6-g3


„ .

K: h6 1 6. L:f7! mit Gewi nn­


22. Sb1 -d2 Te8 : e3
stellung für Weiß. Richtig war
23. Sd2-e4
13 . . . . Sa5 mit kompliziertem
Oder 23. Tae1 L: g2+! Kampf.
1 4. d4: e5 d6: e5
1 5. Sg3-h5! Dd7-e7
1 5. . „ D : d 1 1 6. S:f6+ gf

85
1 7. L:d1 ist vorteilhaft für Weiß. 99 Eggenberger-Ermy
Arleshei m 1 957
1 6. Sf3-h4 Sf6 : h 5
1 7. Dd1 : h5 Sc6-a5? 1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6
4. La4 Sf6 5. 0-0 Le7 6. Te1 b5
Schwarz u nterschätzt die
7. Lb3 0-0 8. c3 d5
Drohungen des Gegners. Der
Springer du rfte der Verteidi­ Der Marshal l-Angriff. Schwarz
gung des Königsflügels nicht opfert einen Bauern, um Ü ber­
entzogen werden. Besser war gewicht in der Entwicklung zu
1 7 . . . . Sd8. erzielen.
9. e4: d5 Sf6:d5
1 0. Sf3: e5 Sc6:e5
1 1 . Te1 : e5 Sd5-f6
Populärer ist 1 1 . . . . c6.
1 2. d2-d4 Le7-d6
1 3. Te5-e1 Sf6-g4
1 4. g2-g3?
Ein Fehler. Richtig war 1 4. h3,
z. 8. 1 4. . . . Dh4 1 5. Df3 S:f2
1 6. Ld2! (schwächer ist 1 6. D:f2
1 8. Lc1-g5! ! Lh2+ 1 7. Kf1 Lg3, nicht jedoch
sofort 1 6 . . . . Lg3?? 1 7. D:f7+ ! ) ,
Sehr schön. Jetzt geht weder
u n d die schwarze I n itiative
18 . . . . hg 1 9. Sg6 nebst Matt
versandet. 1 6. . . . Sg4 wird
noch 1 8. . . . D : g5 1 9. D:f7+
stark mit 1 7. Te8! beantwortet.
Kh7 20. Dg8 matt.
1 4. . . . Sg4 : h2
1 8. . . . De7-d7
1 5. Lb3-d5
1 9. Ta1 -d1 Lf8-d6
20. Lg5 : h6! g7 : h6 Schlecht ist 1 5. K : h2 Dh4+
1 6. Kg1 L:g3! 1 7. fg D : g3+
Auf 20. . . . S: b3 entscheidet
1 8. Kh1 Lg4.
21 . L:g7 !
1 5. . . . Ld6: g3!
21 . Dh5-g6+ Kg8-f8
1 6. f2: g3
22. Dg6-f6
I m Fall von 1 6. L:a8 erhält
Droht 23. Sg6+ und 24. Dh8
Schwarz durch 16 . . . . Lg4 über­
matt.
wältigenden Angriff, z. B.
22 . . . . Kf8-g8 1 7. f3 D : a8 1 8. fg Sf3+ oder
23. Te1-e3 17 ..Te2 D : a8 1 8. hg Te8!
1 9. T:e8+ D : e8 20. Dd3 Sf3+.
Schwarz gab auf.
Auf 1 7. Dd3 folgt 17 . . . . D : a8

86
1 8. D : g3 Sf3+ 1 9. Kf1 S : e1 Das Bauernopfer anzunehmen
20. D:g4 Sc2 bzw. 20. K:e1 Dh1 +. wäre u ngünstig. Nach 7 . . . .
cd+ 8. L:d2 D:f6 9. 0-0 Le7
1 6. Dd8: d5 1 0. Lc3 bekommt Weiß
„ .

1 7. Kg1 : h2 Lc8--b7
Angriff.
1 8. Te1 -g1 Ta8--e8
1 9. Dd1 -g4 Te8--e 1 ! 8. d2 : c3 Df6-e5+
20. Lc1-h6 Dd5--h 1 + ! 9. Dd1-e2 De5:e2+
21 . Tg1 : h1 Te1 : h 1 matt. 1 0. Lb5:e2 d7-d5
1 1 . Lc1-e3 Lc8--f5?
Ein Fehler, der zu einer
Vierspringerspiel schwierigen Stellung fü hrt.
Schwarz mußte zunächst sei­
1 . e2-e4 e7-e5 2. Sg1-f3 nen Königsläufer entwickeln,
Sb8-c6 3. Sb1-c3 Sg8-f6 um die kurze Rochade zu
ermöglichen.
Eine der sehr alten Eröffnungen.
Analysen über sie finden sich 1 2. 0-0-0 c7-c6
bereits in ei ner Handschrift 1 3. c3-c4 Lf5--e6
Polerios ( 1 6. Jahrhundert).
Auf 1 3. . . . de setzt Weiß mit
Später waren an ihrer theore­
1 4. L:c4 Le7 1 5. The1 fort.
tischen Erarbeitung Paulsen,
Falls dann 1 5 . . . . 0-0, so
Rubinstein und Marshall
1 6. L: a7.
maßgebend betei ligt. Das
Vierspringerspiel wurde 1 4. c4:d5 Le6: d5
wiederholt von den Welt­ 1 5. Le2-f3! Ld5--e6
meistern Lasker, Capablanca
Schlecht ist 1 5. . . . L:f3 1 6. gf
und Botwi nnik angewandt.
Le7 1 7. The1 0-0 1 8. Td7.
Zu symmetrischen Systemen,
fü r die ein ruhiges Positions­ 1 6. Le3-d4 Th8--g8
spiel charakteristisch ist,
Nicht besser war 1 6. . . . f6
gesellten sich in jüngerer
wegen 1 7 . L:f6! gf 1 8. The1
Zeit auch scharfe Fortsetzun­
Kf7 1 9. Lh5+ Ke7 20. Lg4.
gen wie zum Beispiel das
Belgrader Gambit 4. d2-d4 1 7. Th 1 -e1 Lf8--e7
e5: d4 5. Sc3-d5. 1 8. h2-h3 Ta8--d8
1 9. Ld4:a7 Td8--a8
20. La7-d4 Ta8 : a2
1 00 Schagalowitsch-Lewi n 21 . Kc1-b1 Ta2-a8
Mi nsk 1 950 22. Lf3-g4! Le6: g4
23. h3 : g4 Ta8--d8
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Sc3 Sf6
4. Lb5 Sd4 5. S : d4 ed 6. e5 de Es drohte 24. Lc5, während
7. ef D:f6 23 . . . . Kf8 mit 24. Lb6 beant-

87
wartet wü rde, wonach der 8. Sf7: h8 De7: e4+
Turm entscheidend a uf d7 9. Ke1 -f1 ! Sc6--d4
eindringt. 1 0. d2-d3 De4-f5
1 1 . h2-h4! !
24. Td1 -d3 Ke8-f8
25. Ld4-c5! ! Ein starker Zug, mit dessen
Hi lfe Weiß den Königsturm
aktiviert und fü r den Läufer
ei nen Stützpunkt auf g5
schafft.
11. „ . b7-b5
1 2 . Lc1-g5 g7-g6
Es drohte 1 3. Dh5+. Auf
1 2 . . . . h6 kann Weiß durch
1 3. Le3 und 1 4. h5 den Springer
retten .
1 3. Dd1-d2 Lf8-g7
Ein kraftvoller Sehfußzug.
1 4. Ta1-e1 + Sd4-e6
Schwarz gab auf.
1 5. h4-h5! g6: h5
1 6. Th1 : h5 Lg7 : h8

101 Bogoljubow-Rubinstein
Stockholm 1 920
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Sc3 .Sf6
4. Lb5 Sd4 5. S : e5 S : e4
Die moderne Theorie hält
diese Fortsetzung für verfehlt
und empfiehlt 5 . . . . De7!
Die Verwicklu ngen, die sich
nach 6. f4 S : b5 7. S : b5 d6
8. Sf3 D: e4+ 9. Kf2 Sg4+
1 0. Kg3 Dg6 1 1 . Sh4 Dh5 er­ 1 7. Dd2-b4! c7-c5
geben, sind vorteilhaft für
Schwarz hat keine befriedi­
Schwarz. Aus diesem Grunde
gende Verteidigung. Falls
spielt Weiß gegenwärtig
17 . . . . d6, so 1 8. g4! Dg6
meist 5. La4.
1 9. D: b5+ Ld7 20. Df5! Zum
6. Sc3: e4 Sd4:b5 Verlust fü hrt auch 1 7 . . . . Kf7
7. Se5:f7! Dd8-e7 1 8. De7+ Kg8 1 9. T:e6 de
20. Lh6!
Falls 7 . . . . K:f7, so 8. Dh5+
und 9. D : b5. 1 8. Db4-h4 Ke8-f7

88
1 9. Lg5-d8! Df5-g6 1 2. . . . De4-h4
20. Th5-h6 Dg6: h6 1 3. g2-g3?
Oder 20 . . . . Df5 21 . g4 nebst Beschleu nigt die Katastrophe.
22. De7+ . Verhältnismäßig besser war
1 3 . h3.
21 . Dh4 : h6 Se6 : d8
22. Dh6-h5+ 1 3. „ . Dh4-h3
1 4. c2-c3 h7-h5!
Schwarz gab auf.
1 5. c3 : d4 h5-h4
1 6. Dd1-e2
Führt zu einem i mposanten
Schluß. Aber auch nach
1 02 Belitzmann-Rubi nstein
1 6. f3 hg 1 7. De2 gh+ 1 8. Kh1
Warschau 1 91 7
Sh5 hi lft Weiß nicht einmal
1 . e4 e 5 2 . Sf3 Sc6 3 . Sc3 Sf6 ei n Abzugsschach aus der
4. Lb5 Sd4 5. Lc4 Lc5 Patsche.
Ein Bauernopfer, das Schwarz 1 6. . . . Dh3 : h2+!
eine aktive Stellung bietet.
Ein pr:ächtiges Damenopfer.
6. Sf3 : e5 Dd8-e7 Auf 1 7. K: h2 geschieht 1 7.„ .

7. Se5-d3? hg+ 1 8. Kg1 Th1 matt. Weiß


gab auf.
Nicht 7. L:f7+ Kd8 nebst
8. . . . d6 oder 7. S : f7 d5!
Richtig ist 7. Sf3, wenngleich
Weiß nach 7 . . d5! 8. S : d5
„ 1 03 Capablanca-Steiner
D:e4+ 9. Se3 Lg4 1 0. Le2 Los Angeles 1 933
S:e2 1 1 . D: e2 0-0-0 ebenfalls
1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Sc3 Sf6
vor schwierigen Verteidigungs­
4. Lb5 Lb4 5. 0-0 0-0
problemen steht.
Fehlerhaft ist 5 . . . . d6 wegen
7. . . . d7-d5!
6. Sd5! Lc5 7. d4 ed 8. Lg5.
8. Sc3 : d5 De7: e4+
9. Sd5-e3 Lc5-d6 6. d2-d3 d7-d6 .
1 0. 0-0 7. Lc1-g5 Lb4:c3
8. b2: c3 Sc6-e7
Hartnäckiger war 1 0. f3.
Besser war zunächst 8. . . . De7,
1 0. . . . b7-b5!
um den Springer über d8 nach
1 1 . Lc4--b3 Lc8-b7
e6 zu führen.
1 2. Sd3-e 1 ?
9. Sf3-h4
Mit 1 2. f4! , was 1 3. Se5 L : e5
1 4. d3 droht, hätte Weiß noch Gut ist daneben 9. L:f6 gf
weiterkämpfen können. 1 0. Sh4.

89
9. . . . c7-c6 1 04 Gerschwieler-Salzmann
1 0. Lb5-c4 Lc8-e6? Schweiz 1 965
Mehr Möglichkeiten bot 1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Sc3 Sf6
1 0 . . . . d5, wenngleich die 4. d4 ed 5. Sd5 ! ?
weißen Chancen auch in diesem
Dieser Zug charakterisiert
Fal l höher zu bewerten sind.
das scharfe, von jugosla­
1 1 . Lg5:f6 g7:f6 wischen Schachspielern aus­
1 2. Lc4: e6 f7 : e6 gearbeitete Belgrader Gambit.
1 3 . Dd1 -g4+ Kg8-f7 Im Fall von 5. S : d4 würde sich
1 4. f2-f4! Tf8-g8? eine Hauptvariante der Schotti­
1 5. Dg4-h5+ Kf7-g7 schen Partie ergeben.
1 6. f4: e5 d6: e5
5. . . . h7-h6?
Eine schwache Fortsetzung.
Ausreichende Chancen erhält
Schwarz nach der ruhigen
Erwiderung 5 . . . . Le7. Möglich
ist aber auch das scharfe
5.„ . S: e4.
6. Lc1 -f4 d7-d6
7. Sf3 : d4 Sc6-e5?
Ein erneuter Fehler, der zu
einer schwierigen Stellung
1 7. Tf1 :f6! ! führt. Verhältnismäßig am
besten war 7 . . . . Le7.
Der Begi nn ei ner hübschen
vielzügigen Kombination, die 8. Lf4 : e5! d6:e5
durch ein herrliches Matt 9. Lf1-b5+ Sf6-d7?
gekrönt wird.
Oder 9 . . . . c6 1 0. S:c6 bc
1 7.. „ Kg7:f6 1 1 . L: c6+ Ld7 1 2. L:a8.
1 8. Ta 1 -f1 + Se7-f5 Wenig verlockend erschei nt
1 9. Sh4:f5! e6:f5 außerdem 9 . . . . Ld7 1 0. S:f6+
20. Tf1 :f5+ Kf6-e7 gf 1 1 . L: d7+. Dennoch mußte
21 . Dh5-f7+ Ke7-d6 Schwarz so spielen.
. 22. Tf5-f6+ Kd6-c5
23. Df7: b7
Droht Matt auf b4 und c6.
23. . . . Dd8-b6
24. Tf6 : c6+ ! Db6 : c6
25. Db7-b4 matt.

90
1 05 Reti-Du nkelblum
Wien 1 91 4
1 . e4 e 5 2 . Sf3 Sc6 3 . Sc3
Lc5?
Eine Ungenauigkeit, die Weiß
in Vorteil bri ngt. Besser war
3 . . . . Lb4 oder 3 . . . . g6.
4. Sf3 : e5! Sc6 : e5
Noch schlechter für Schwarz
ist 4 . . . . L:f2+ 5. K:f2 S : e5
1 0. Sd4-e6! !
6. d4 Df6+ 7. Kg1 Sg4 8. Dd2,
Ein eleganter Rösselsprung wonach sei ne Figuren zum
macht dem Kampf sofort ein Rückzug gezwungen
Ende. Falls 10 . . . . fe, so werden.
1 1 . Dh5+ g6 1 2. D: g6 matt.
5. d2-d4 Lc5: d4
Schwarz gab auf.
6. Dd1 : d4 Dd8-f6??
In der naiven Hoffnung auf
7 . . . . Sf3+ mit Damengewi nn.
Dreispringerspiel Schwarz ü bersieht dabei je­
doch die sehr starke Antwort
äes Gegners.
1 . e2-e4 e7-e5 2 . Sg1-f3
Sb8-c6 3. Sb1 -c3 7. Sc3-b5!
Wenn Schwarz von der Deckt die Dame und stellt zu­
symmetrischen Fortsetzung glei�h die Drohung S : c7+ auf.
3 . . . . Sg8-f6 absieht, ent­
steht das Dreispringerspiel. 7. . . . Ke8-d8
Diese Eröffnu ng galt lange
Zeit als u nbefriedigend für Notwendig war 7 . . . . c6,
den Nachziehenden. U nter­ obwoh l die schwarze Stellung
suchungen von Keres und auch nach 8. Sd6+ (nicht
anderen Schachspielern ver­ 8. Sc7+? Kd8, und 9. S: a8
mochten sie i ndes zu rehabili­ scheitert a n 9 . . . . Sf3+) 8. . . .
tieren, und heute ist das Ke7 9. Sf5+ sehr schwierig
ist.
Dreispringerspiel selbst in
Meisterturnieren wieder 8. Dd4-c5!
anzutreffen.
Schwarz gab auf. Gegen
9. Df8 matt u nd 9. D:c7+ gibt
es kei ne Verteidigung.

91
1 06 Leonhardt-Tarrasch
Hamburg 1 91 0
1 . e4 e 5 2 . Sf3 Sc6 3 . Sc3 Lb4
4. Sd5 La5
Besser ist 4 . . . . Sf6.
5. Lf1 -c4
Die moderne Theorie empfiehlt
5. c3! , z. B. 5. d6 6. b4 Lb6
„ .

7. a4 a6 8. S: b6 cb 9. Lc4 mit ·

Vorteil für Weiß.


20. Te3-e8+ ! Ld7 : e8
5. . . . d7-d6 21 . Te1 : e8+ Kg8-h7
6. 0-0 Sg8-f6 22. Lc4-d3+ f7-f5
7. d2-d3 h7-h6?
Zum Verlust führt auch 22 . . . .
Es mußte 7 . . . . S : d5 8. ed Se7 g6 23. T: h8+ K: h8 24. Df8+
geschehen. Fal ls darauf 9. d4, Kh7 25. Sf5! De5 26. D:f7+
so 9. f6.
„ . Kh8 27. Df8+ Kh7 28. D: h6+
Kg8 29. D: g6+ usw.
8. c2-c3 Sf6 : d5
9. e4: d5 Sc6-e7 23. Te8 : h8+ Kh7 : h8
1 0. d3-d4 e5: d4 24. Da3-f8+ Kh8-h7
25. Ld3:f5+ g7-g6
Jetzt wäre 1 0 . . . . f6 bereits
26. Lf5 : g6+ !
ein Fehler wegen 1 1 . de de
1 2. S : e5! fe 1 3. Dh5+ mit Ein wuchtiger Schlußakkord.
gewi nnbringendem Angriff. 26. . . . K : g6 wird mit
27. Df5+ Kg7 28. Se6+ nebst
1 1 . Dd1 -a4+! c7-c6
29. S : c7 beantwortet. Schwarz
1 2. d5:c6 b7:c6
gab auf.
1 3. Sf3: d4 Lc8-d7
1 4. Tf1 -e1 Ke8-f8
Die Rochade scheitert an
1 5. T:e7! und 1 6. D : a5. 1 07 Gufeld-Petrosja n
Moskau 1 969
1 5. Lc1 -f4 La5-c7
1 6. Da4-a3 Se7-c8 1 . e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Sc3 g6
1 7. Te1 -e3 Kf8-g8 4. d4 ed 5. Sd5 Lg7 6. Lg5
1 8. Ta1-e1 d6-d5 Sce7!
1 9. Lf4: c7 Dd8:c7
Selbstverstä ndlich nicht 6 . . . .
Sge7?, da Weiß dann mit
7. S : d4! die Schwächung des
Pu nktes f6 ausnutzen könnte.

92
Falls nämlich 7 . . . . L: d4, so 1 6. . . . Dd8: c7
8. D: d4! S : d4 9. Sf6+ Kf8 1 7. Le3-f4 Lc8-g4
1 0. Lh6 matt. 1 8. Df3-d3 b7-b5
1 9. Lc4-d5
7. Sf3 : d4 c7-c6
8. Sd5-c3 h7-h6 Auf 1 9. L:d6 kann 1 9 . . . . bc
9. Lg5-e3 20. D : c4 Dc6 21 . L:f8 L:f8
geschehen.
Genauer ist 9. Lf4! , z. B.
9 . . . . d5 1 0. Dd2 Sf6 1 1 . 0-0-0 1 9. . . . Ta8..:._d8
S : e4 1 2. S : e4 de mit beider- 20. f2-f3 b5-b4
seitigen Chancen. 21 . Dd3 : g6 Kg8-h8
22. Dg6-d3 b4: c3
9. . . . Sg8-f6!
23. f3 : g4 Dc7-b6
Verfrüht wäre 9 . . . . d5 1 0. ed 24. b2-b3 Db6-b4!
S : d5 1 1 . S : d5 D: d5 1 2. Sb5!
Weiß gab auf.
mit weißem Ü bergewicht.
1 0. Lf1 -c4 0-0
1 1 . Dd 1 -f3?
Skandinavische
Nachtei lig ist auch 1 1 . Sde2 Verteidigung
wegen 1 1 . . . . S : e4.
Aufmerksamkeit verdiente
1 . e2-e4 d7-d5
indes 1 1 . e5, z. B. 1 1 . . . . Sg4
1 2. D:g4 d5 1 3. e6 mit großen Eine alte Eröffnung, der aller­
Verwicklungen . di ngs erst Anfang u nseres
Jahrhunderts mehr Aufmerk­
11. . . . d7-d5
samkeit geschenkt wurde.
1 2. e4:d5 c6-c51
Erheblichen Anteil an der Aus­
1 3. Sd4-b5
arbeitung der Skandi navischen
Im Fall von 1 3. Sde2 gewinnt Vertei digung hatten Stock­
Schwarz durch 1 3 . . . . Lg4 holmer Schachspieler, indem
1 4. Dg3 Sf5 1 5. Df4 g5 1 6. De5 sie Analysen publizierten und
Te8 bzw. 1 4. Df4 g5 1 5. De5 die Eröffnung praktisch er­
Sh5 1 6. De4 Lf5 1 7. Df3 g4 probten. Autor der ersten
die Dame. Monographie über die Skandi­
navische Verteidigung ( 1 9 1 8)
1 3. . . . a7-a6
war der bekannte Großmeister
1 4. d5-d6 Se7-f5
Jakob Mieses.
1 5. Sb5-c7 Sf5 : d6
Inzwischen hat sich das Ge­
1 6. 0-0-0
sicht der Skandi navischen Ver­
Oder 1 6. S : a8 S : c4 mit Ge­ teidigung bedeutend gewandelt,
wi nnstellung für Schwarz. neue Entwicklungsmethoden
wurden gefu nden. Trotzdem

93
schneidet Weiß bei der 11. ... Sb4:c2
theoretischen Beurteilung der 1 2. Ta1 -c1 Sc2 : e3
Eröffnung besser ab. Die 1 3. f2: e3 e7-e6
frü hzeitige Exponierung der 1 4. e3-e4 Td8-d7
schwarzen Dame durch 2. ed
Von hier aus verteidigt der
D:d5 gestattet ihm, seinen
Turm die am meisten ver­
Springer mit Tempogewi nn
wundbaren Punkte f7 und c7.
nach c3 zu entwickeln, und
auch bei anderen Fortsetzungen 1 5. a2-a3 Sf6-g4
kann er sich ei ne aktive Stel­ 1 6. Tf1 -f3 Da5--g 5
lung verschaffen. 1 7. Sc3-d1
Es drohte 1 7 . . . . T:d4!
1 8. D:d4 Lc5 bzw. 1 8. S : d4
1 08 Schlechter-Mieses D:c1 + .
Petersburg 1 909
1 7. . . . Lf8-d6
1 . e4 d5 2. ed D : d5 3. Sc3
1 8. e4-e5?
Da5 4. d4 Sf6 5. Lc4
Notwendig war 1 8. h3.
Heute bevorzugt man 5. Sf3,
u m 5 . . . . Sc6 mit 6. d5 beant­
worten zu können.
5. . . . Sb8-c6
6. Sg1-e2 Lc8-e6!
Eine starke Fortsetzung, die von
Mieses empfohlen wurde.
Nach 7. L:e6 fe 8. Lf4 0--0-0
-
9. Dc1 e5 steht Schwarz
vortrefflich.
7. Lc4--d 3 0--0-0
-
8. 0--0 Le6-f5 1 8. . . . Ld6:e5!
1 9. d4: e5 Dg5--h 4!
Gefährlich ist 8. . . . S : d4
9. S:d4 T:d4 1 0. Sb5 Td8 Ein sti ller Zug, nach dem
1 1 . b4! mit weißem Angriff. Weiß keine zufriedenstel lende
Verteidigung gegen die Dro­
9. Lc1-e3 Lf5: d3
hungen 20. . . . De1 + und
1 0. Dd1 : d3 Sc6-b4
20. . . . D: h2+ hat.
1 1 . Dd3-c4
20. Tf3-g3
Um die I nitiative zu erlangen,
opfert Weiß einen Bauern. Auf 20. h3 folgt 20 . . . . De1 +
Besser war 1 1 . Dd2 und falls 21 . Tf1 D:f1 + ! 22. K:f1 T:d1 +
11 . . . . e5, so 1 2. a3! 23. T:d1 Se3+.

94
20 . . . . Dh4: h2+ Bauern beschleunigt nur die
21 . Kg1 -f1 Td7 : d 1 + ! Niederlage. Hartnäckiger war
22. Tc1 : d 1 Dh2 : g3! 18 . . . . Sc8.
Weiß gab auf. 1 9. Tf1 -d1 c7-<:6
20. Se4-<:3 Dd8-b6

1 09 Fischer-Addison
Palma de Mallorca 1 970
1 . e4 d5 2. ed D : d5 3. Sc3 Dd8
Gewöhnlich geschieht 3 . . . .
Da5. Der mit dem Textzug
verbundene Zeitverlust ge­
stattet dem Gegner, seine
Kräfte aktiv aufzubauen.
4. d2-d4 Sg8-f6
21 . Td1 : d5 ! c6: d5
5. Lf1 -<:4 Lc8-f5?
22. Sc3 : d5 Db6:b2
· Besser ist 5. . . . Lg4 6. f3 Lc8� 23. Tc1-b1 Db2 : a2
24. Tb1 : b7
6. Dd1 -f3! Dd8-<:8
7. Lc1-g5 Lf5:c2 Schwarz gab auf. Auf 24. . . .
Ld8 entscheidet 25. L:g6 fg
Schwarz hat sowieso nichts
26. S:f6+ .
zu verlieren.
8. Ta 1 -c1 Lc2-g6
9. Sg1-e2 Sb8-d7
1 0. � e7-e6
1 1 0 Goldobow-Kanadin
Minsk 1 970
1 1 . Lg5:f6! g7:f6
Vorzuziehen war 1 1 . . . . S:f6, 1 . e4 d5 2. ed Sf6 3. d4 S : d5
obwohl die weiße I nitiative 4. c4 Sb4? !
· auch in diesem Fall durch Beschwört Verwicklungen
1 2. d5! bedrohlich anschwi l lt. herauf, die sich jedoch bei
1 2. d4-d5 e6-e5 korrektem Spiel zugunsten von
1 3. Lc4-b5 Lf8-e7 Weiß gestalten. Vorzuziehen
1 4. Se2-g3 a7-a6 ist 4 . . . . Sb6.
1 5. Lb5-d3 Dc8-d8 5. Dd1 -a4+
1 6. h2-h4 h7-h5
17. Ld3-f5 Sd7-b6 Zu weißem Vortei l fü hrt auch
1 8. Sc3-e4! Sb6: d5? 5. a3 S4c6 6. d5.
Die Wegnahme ei nes zweiten 5. . . . Sb8-<:6

95
6. d4-d5? Weiß gab auf. Nach 1 6. K:e5
wird das Matt durch 1 6. . . .
Der Versuch, sofort zum Er­
Ld6+ 1 7. Kd5 Lc5+ ! er­
folg zu kommen, wird ein­
zwungen.
drucksvoll widerlegt. Not­
wendig war 6. a3 Sa6 7. Le3
mit deutlichem Ü bergewicht.
6. . . . b7-b5! ! 1 1 1 Ti mman-Bakkali
Nizza 1 974
Ü berraschend und sehr stark.
1 . e4 d5 2. ed Sf6 3. d4 S : d5
7. Da4:b5
4. c4 Sb6 5. Sf3 Lg4 6. c5
Auf 7. cb folgt 7 . . . . Sd4! Sd5?
Dennoch wäre dies bereits
Richtig ist 6. . . . S6d7! , und falls
das kleinere Ü bel gewesen.
7. Db3, so 7 . Sc6! mit
. . •

1. . . . Sb4-c2+ Gegenspiel.
8. Ke1-d1 Lc8-d7!
7. Dd1 -b3 b7-b6?
9. d5:c6
Zu Materialverlust fü hrt auch
Selbstverständlich nicht
7 . . . . L:f3 8. D : b7. Die einzige
9. K:c2 wegen 9 . . . . Sd4+ .
Chance war, mit 7 . . . . Lc8
9. . . . Ld7-g4+ zu ei ner tristen Verteidigung
1 0. Kd1 :c2 überzugehen.
Weiß hat zwei Figuren mehr, 8. Sf3-e5!
aber sein König ist gezwungen,
Schwarz gab auf. Gegen die
ei nen zermü rbenden Spieß­
Drohungen 9. S : g4 und 9. Lb5+
rutenlauf in die Mitte des Bret­
gibt es keine Parade.
tes anzutreten.
1 0. . . . Dd8-d1 +
1 1 . Kc2-c3 Dd1 :c1 +
1 2. Kc3-b3 Lg4-d1 + 1 1 2 Jukes-Pi nch
1 3. Kb3-b4 Fernpartie 1 974
Ganz schlecht ist 1 3. Ka3 e5+ 1 . e4 d5 2. ed Sf6 3. Sc3 S : d5
mit schnellem Matt. 4. Lc4 Sb6 5. Lb3 Sc6 6. Sf3
e5 7. d3 Lg4
1 3. . . . a7-a5+
1 4. Kb4-c5 e7-e5+ Schwarz hat aus der Eröffnung
heraus ein freies Spiel erhalten.
Mit jedem Zug greifen frische
Wegen der zeitwei ligen
Kräfte des Gegners in den
Schwächung des Punktes f7
Kampf ein.
muß er jedoch äußerst exakt
1 5. Kc5-d5 Ta8-d8+ vorgehen. Sicherer war

96
daher 7 . . . . Le7, um anschlie- 1 5. c2-c3+ Kd4-e3
ßend zu rochieren. 1 6. 0-0!
8. h2-h3 Lg4-h5? Mit der unmißverständlichen
Absicht 1 7. Tf3+ Ke2 1 8. Td2+
Ermöglicht eine typische
und 1 9. Tf1 matt.
Opferwendung, die im vor­
liegenden Fal l ei ner weit­ 1 6. . . . Dg5-c5
reichenden und präzisen Be­ 1 7. Se4-g3!
rechnung bedurfte. Notwendig
Die Schlinge zieht sich zu­
war 8. . . . Lf5.
sammen. Schwarz muß etwas
gegen 1 8. Tf3 matt unter­
nehmen.
1 7. . . . Sc6-d4
1 8. Tf1-f2! Sd4-e2+
Sonst geschieht 1 9. Sf1 matt.
1 9. Sg3: e2 Sb6-a4
20. Kg 1 -f1 !
Schwarz gab auf. Fal ls 20 . . . .
Dc6, so 21 . Sd4! mit u ndeck­
barem Matt.
9. Sf3 : e5! Lh5:d1
1 0. Lc4:f7+ Ke8-e7
1 1 . Lc1 -g5+ Ke7-d6
1 2. Sc3-e4+ ! 1 1 1 3 Ruban-Barstaitis
Wladi mir 1 962
Erst dieses erneute Opfer
bi ldet die eigentliche Pointe 1 . e4 d5 2. ed Sf6 3. Lb5+ Ld7
der Kombination. Nach 4. Lc4 b5 5. Lb3
1 2. L: d8? S : e5 behält Weiß
Stärker ist 5. Le2 S : d5 6. d4
eine Figur weniger.
e6 7. Sf3, und Schwarz kann
1 2. . . . Kd6:e5 sich angesichts der Schwächen
1 3. f2-f4+ Ke5-d4 an seinem Damenflügel nicht
Erzwungen. Wenn 1 3 . . . . leicht verteidigen.
Kf5, so 1 4. Sg3 matt. 5. . . . Ld7-g4
1 4. Ta1 : d 1 Dd8 : g5 6. Sg1 -f3 Sf6:d5
7. Sb1-c3 c7-c6
Anders ist ein u nmittelbares
Matt nicht abzuwenden, z. B. Zu zaghaft. Vorzuziehen war
1 4. . . . Dd7 1 5. c3+ Ke3 1 6. f5 7 . . . . S:c3! , z. B. 8. Se5 Dd4
matt. Es drohte auch 1 5. Ke2 (die weiße Dame darf wegen
oder 1 5. Kf2 nebst 1 6. c3+ . 9. L:f7 matt nicht geschlagen

97
werden) 9. D:g4 D : e5+ 1 0. Kf1 1 8. Te1 : e6!
f5! 1 1 . Df3 Se4 1 2. d3 c5
Die Idee des Opfers besteht
1 3. de c4 1 4. ef Dd6! mit
in der Ablenkung des Läufers
scharfem Spiel (Larsen).
f5. Auf 1 8. . . . fe geschieht
8. 0---0 1 9. L: e6+, und falls 1 9 . . . .
L: e6, so 20. Dh7 matt.
Nach 8. L:d5 cd 9. S : b5 hat
Schwarz fü r den Bauern eine 1 8. . . . Ld6-e7
aktive Stellung, z. B. 9 . . . . e5 1 9. Sg5:f7!
1 0. h3 Ld7!
Ein weiterer effektvoller Streich
8. . . . e7-e6 leitet ein sehenswertes Finale
9. d2-d4 Sd5:c3 ein.
1 0. b2:c3 Lf8-d6
1 9. . . . Tf8:f7
1 1 . h2-h3 Lg4-h5
20. Te�h6!
1 2. Tf1 -e1 0---0
1 3 . g2-g4 Lh5-g6 Schwarz gab auf. 20. . . . gh
1 4. h3-h4 h7-h5? hätte 21 . D:f7+ und 22. Dg8
matt zur Folge.
Erleichtert dem Gegner die
Angriffsfü hrung. 14 . . . . h6
1 5. h5 Lh7 1 6. g5 ist für
Schwarz al lerdings ebenfalls 1 1 4 Axel-Lepschic
u nerfreu lich. Jugoslawien 1 975
1. e4 d5 2. ed Sf6 3. c4 c6
1 5. Sf3-g5 h5:g4 4. dc?
1 6. Dd1 : g4 Lg�f5
1 7. Dg4-h5 Dd8-c7? Weiß mußte mit 4. d4 in ei ne
Variante der Caro-Kann-Ver­
Ein Fehler, der Weiß den teidigung einlenken. N ach
entscheidenden Sch lag er­ dem Bauerngewinn erhält er
möglicht. Richtig war 17 . . . . eine passive Stellung.
Lg6.
4. . • . Sb8:c6
5. Sb1 -c3 e7-e5
6. g2-g3?
Besser ist 6. d3.
6. . . . Lf8-c5
7. Lf1 -g2 Sf�g4
8. Sc3-e4 Dd8-b6
9. Se4:c5 Db6:c5
1 0. Dd1 -e2?
Hartnäckiger war 1 0. Sh3,

98
wenngleich Schwarz dann Boleslawski u nd Hort sowie die
durch 10 . . . . D:c4 in Vorteil Internationalen Meister Ba­
käme. gi row und M i kenas.
1 0. . . . Sc6-d4
1 1 . De2-e4
Oder 1 1 . Dd3 Sc2+ 1 2. D:c2 1 1 5 Lutowinow-Kuuksmaa
D:f2+ 1 3. Kd1 D : g2. Fernpartie 1 975
11. . . . Lc8-f5 1 . e4 Sf6 2. e5 Sd5 3. c4 Sb6
1 2. De4:b7 Sd4-c2+ 4. d4 d6 5. f4 de 6. fe Lf5 7. Sc3
1 3. Ke1 -d1 Sg4:f2+ e6 8. Sf3 Lb4?!
1 4. Kd1 -e2 Lf5-d3+
Eine Alternative bildet 8. . . .
1 5. Ke2-f3 Sc2-e1 matt.
Le7.
9. Lf1 -d3! Lf5: d3?
Besser war 9 . . . . Lg4. Auf­
Aljechin-Verteidigung merksamkeit verdiente auch
9. . . . c5.
1 . e2-e4 Sg8-f6 1 0. Dd1 : d3 c7-c5
1 1 . 0-0! Lb4:c3
Aljechin war zwar nicht der
erste, der den Zug 1 . . . . Sf6 Auf 1 1 . . . . cd ist 1 2. Se4!
anwandte, doch gebü hrt dem stark, z. B. 1 2 . . . . Sc6 1 3. c5
großen russischen Schach­ Sc8 1 4. Sfg5 oder 1 2 . . . . S6d7
spieler das Verdienst, diese 1 3. Sfg5 S : e5 1 4. Dg3 Sbd7
Verteidigung ausgearbeitet 1 5. Lf4 Db6 1 6. L : e5 f6 1 7. Ld6
und motiviert zu haben. In fg 1 8. L:b4 (lvkov-Ti mman,
einer Partie gegen A. Stei ner Amsterdam 1 974) . Falls 12 . . . .
(Budapest 1 921 ) fü hrte er sie S8d7, so 1 3. Sfg5 mit gefä hr­
erfolgreich in die Turnier­ lichen Drohungen.
praxis ein.
1 2. b2: c3 h7-h6
Mit der Aljechin-Verteidigung
1 3 . Sf3-d2! Sb8-d7
strebt Schwarz Figurenspiel
1 4. Sd2-e4! 0-0
und einen Gegenangri.ff auf
das weiße Bauernzentrum an. Schwarz hat nichts anderes.
Oie Erö.ffn ung ist auch heute 14 . . . . S : e5 wird mit 1 5. Dg3!
populär und wird von vielen beantwortet.
bekannten Großmeistern und
Meistern gespielt. Wichtige
Arbeiten zur Theorie der
Aljechin-Verteidigung veröf­
fentlichten die G roßmeister

99
1 1 6 Kokkoris-Marovic
Athen 1 970
1 . e4 Sf6 2. e5 Sd5 3. c4 Sb6
4. d4 d6 5. f4 de 6. fe Sc6
7. Le3
Schwächer ist 7. Sf3 wegen
7 . . . . Lg4 mit guten Gegen­
chancen.
7. . . . Lc8-f5
8. Sb1 -c3 e7-e6
1 5. Se4-f6+ ! g7:f6 9. Sg1 -f3 Lf8-e7
Oder 1 5. . . . S:f6 1 6. ef mit der Als aktiver und besser gilt
Drohung 1 7. L: h6. 9. . . . Sb4 1 0. Tc1 c5.
1 6. e5:f6 Sd7 :f6 1 0. d4-d5
1 7. Lc1 : h6 Sf6-g4
Eine scharfe Fortsetzung.
Die schwarze Stellung läßt
In Betracht kommt außerdem
sich nicht mehr verteidigen.
1 0. Le2.
Wenn 17 . . . . Sh5, so 1 8. Dh3,
und 1 8. . . . Sg7 scheitert an 1 0. . . . Sc6-b4
1 9. Dg4. 1 1 . Sf3-d4 Lf5-g6
1 8. Dd3-g3 f7-f5 1 2. a2-a3 c7-c5!
1 9. Lh6:f8 Dd8:f8 1 3. Sd4:e6!

1 9 . . . . K:f8 20. D : g4! Nach 1 3. ab cd 1 4. D : d4 L : b4


1 5. d6 0-0 1 6. Le2 f6! geht
20. h2-h3 Df8-g7
das weiße Zentrum in die
21 . h3:g4 c5: d4
Brüche.
22. Dg3-d6 Dg7: g4
23. Dd6: e6+ Kg8-g7 1 3. . . . f7 : e6
24. Tf1 :f5 1 4. a3: b4 c5:b4
Schwarz gab auf. 1 5. Sc3-b5?
Richtig war 1 5. Sa4! Jetzt
gerät Weiß in arge Bedrängnis.

1 5. . . . �
1 6. d5-d6

Die weißen Bauern stehen


ausgezeichnet, aber der
König . . .

1 00
1 6. . . . Le7-g5 1 1 7 Platonow-Jefi mow
1 7. Le3-d4 Jaroslawl 1 966
1 . e4 Sf6 2. e5 Sd5 3. d4 d6
4. c4 Sb6 5. f4 Lf5 6. Ld� L:d3
7. D:d3
Mit seinem nächsten Zug be­
ginnt Schwarz, das starke
gegnerische Bauernzentrum
zu attackieren. Dabei wird
jedoch die f-Li nie geöffnet,
und Weiß erhält gute An­
griffsmöglichkeiten.
7. . . . d6: e5? !
1 7. . . . Lg5-e3!
8. f4:e5 c7-c5
Der Läufer opfert sich, um 8. . . . Sc6 9. Sf3 e6 1 0. a3 Dd7
seiner Dame den Weg zu 1 1 . b4! Td8 1 2. Le3 (Euwe­
ebnen . Col le, Brüssel 1 927) ist vor­
1 8. Ld4:e3? teilhaft für Weiß.
9. Sg1-f3!
Dies verliert. Hartnäckiger war
1 8. h4. Nicht 9. d5 e6! mit der Dro­
hung 1 0 . . . . Dh4+.
1 8. . . . Dd8-h4+
9. . . . e7-e6
1 9. Ke1 -d2
1 0. � Sb8-c6
Falls 1 9. g3, so 1 9 . . . . De4. Es sieht so aus, als habe
Schwarz Erfolg, doch . . .
1 9. . . . Tf8:f1 !
20. Th1 :f1 Sb6:c4+ 1 1 . Sb1 -c3 Sc6:d4
21 . Kd2-e2 Lg6--h 5+ 1 2. Lc1 -g5! Dd8-d7
22. Tf1 -f3 Lh5:f3+ Schlecht ist 1 2 . . . . S:f3+
23. Ke2 :f3 1 3. D:f3 D : g5 1 4. D:f7+ Kd8
1 5. Tad1 + Kc8 1 6. Des+
23. gf D : h2+ 24. Lf2 D: e5+
Kc7 1 7. Sb5 matt.
25. Kf1 D : b5 rettet Weiß auch
nicht. 13. Sc3-e4 h7-h6?

23 . . . . Ta8-f8+
24. Kf3-e2 Dh4-g4+
25. Ke2-e1 Dg4:g2

Weiß gab auf.

1 01
1 1 8 Mol nar-Tartakower
Paris 1 955
1 . e4 Sf6 2. e5 Sd5 3: c4 Sb6
4. c5 Sd5 5. Sc3 e6!
Nach 5. . . . S : c3 6. de d6
7. Lg5! de 8. Db3 erlangt
Weiß gefä hrliche Initiative.
6. d2-d4
Ungenau. Besser war 6. Lc4.
1 4. Lg5-f6! Dd7-c6 6. . . . Sb8-c6
1 5. Sf3 : d4 c5: d4
Schwarz konnte hier gut 6. . . .
1 6. Lf6 : g7!
S:c3 7. bc b6! ziehen.
lenkt den Läufer von der
7. Sc3 : d5 e6: d5
Verteidigung des Punktes d6
8. f2-f4?
ab.
Eine ernsthafte Schwächung
1 6. . . . Lf8:g7
der Stellung.
1 7. Se4-d6+ Ke8-f8
8. . . . d7-d6
Als hoffnungslos erweist sich
9. c5: d6 c7: d6
auch 1 7 . . . . Kd8 wegen
1 0. Sg1 -f3 Lc8-g4!
1 8. Dg3!
1 1 . Lc1-e3
1 8. Tf1 :f7+ Kf8-g8
Nicht 1 1 . Le2 de 1 2. fe L:f3
1 9. Dd3-g6 Th8-h7
1 3. L:f3 Dh4+ . Auf 1 2. de ist
20. Ta 1 -f1 !
1 2 . . . . Lc5! stark.
Droht Matt i n drei Zügen:
11. . . . d6: e5
21 . Tf8+ ! T:f8 22. T:f8+ K:f8
1 2 . f4:e5 Lf8-b4+
23. Df7 matt.
1 3. Ke1 -f2
20. . . . Kg8-h8
Falls 1 3. Ld2, so 1 3 . . . . L:f3
21 . Tf7-e7! Sb6:c4
nebst 1 4. . . . Dh4+ .
22. Sd6-f7+ Kh8-g8
23. Sf7 : h6+ 1 3. . . . 0-0
1 4. Lf1-e2 f7-f6!
Schwarz gab sich geschlagen.
1 5. e5:f6 Dd8 :f6
Auf 23 . . . . Kh8 entscheidet
1 6. Th1 -f1
24. Sf7+ Kg8 25. Sg5!
Weiß versucht, auf künstlichem
Wege zu rochieren, kommt
aber nicht dazu, seine Absicht
zu vollenden.

1 02
1 6. . . . Ta8-e8 7. Sc3:d5 e6:d5
1 7 . Dd1 -b3 Df6-e6 8. Lc4:d5 c7-c6! ?
1 8. Le2-b5
Schlecht ist 8. . . . d e 9 . Df3 !
Es drohte 1 8. . . . Ld2! 1 9. L: d2 Nach dem Textzug würde
S: d4. Schwarz im Fall von 9. Lc4
durch 9. . . . d5! (aber nicht
1 8. . . . Lg4:f3
9. . . . de wegen 1 0. Db3 ! )
1 9. g2:f3
1 0. Le2 L:c5 ausgezeichnetes
Spiel erhalten.
9. Ld5:f7+ ! Ke8:f7
1 0. c5 : d6 Dd8-e8
Schwarz verfügt nun zwar
über ein materielles Ü ber­
gewicht, doch bietet die
u nsichere Position seines
Königs Weiß reale Gegen­
chancen.
1 1 . Dd1-e2 c6-c5
19 .
. „ Tf8:f3+ ! ! 1 2. Sg1-f3 Lf8:d6!
Ein kräftiges Turmopfer for­ Eine findige Verteidigung.
ciert den Gewi nn. Wenn 1 3. ed, so 13 . . . .
D: e2+ 1 4. K:e2 Te8+ 1 5. Kd1
20. Kf2 :f3 De6-h3+
Lg4, und die weiße Stellung
Weiß gab auf. 21 . Ke2 wird ist schwieri g.
mit 21 . S : d4+ ! beantwortet,
1 3. Sf3-g5+ Kf7-g6
„ .

und 21 . Kf2 D : h2+ 22. Kf3


1 4. De2-d3+ Kg6:g5
Tf8+ 23. Kg4 Dg2+ 24. Kh5
1 5. Dd3: d6
Dh3+ 25. Kg5 Le7+ führt zum
Matt.

1 1 9 Nesh metdinow-Mikenas
Kasan 1 948
1 . e4 Sf6 2. e5 Sd5 3. c4 Sb6
4. c5 Sd5 5. Lc4 e6 6. Sc3 d6
Dies hat eine merkliche Ver­
schä rfu ng des Kampfes zur
Folge. 1 5. „ . De8-d8?

1 03
Der entscheidende Fehler. 1 0. . . . Sb8-c6
Trotz der brenzligen Situation, 1 1 . b2-b3 d6-d5
der sich sein König inmitten 1 2. c4-c5 Sb6-d7
des Brettes gegenübersieht, 1 3. Lc1 -b2 0--0
konnte Schwarz nach 1 5. . . . 1 4. a2-a3 Le7-f6
Sc6! 1 6. d4+ Kh5 1 7. D:c5
Besser ist 1 4. . . . a5, um den
De7! erfolgreich weiter­
weißen Bauernangriff zu
kämpfen.
stoppen.
1 6. d2-d4+ Kg5-f5
1 5. b3-b4 a7-a6
1 7. g2-g4+ ! Kf5-e4
1 6. Ta1 -c1 b7-b6
Auf 1 7 . . . . K:g4 wäre u . a.
Auf der Suche nach Gegenspiel
folgende Variante möglich:
öffnet Schwarz die Stellung,
1 8. Tg 1 + Kh3 1 9. D:c5 K : h2
doch bringt ihm dies keine
( 1 9 . . . . Dh4 20. Dd5) 20. Lf4+ !
Erleichteru ng. Zu beachten
K:g1 21 . Ke2+ Kg2 22. Tg1 +
war 1 6. . . . L:f3 1 7. S:f3 e5,
K:g1 23. Dc1 + Kg2 24. Df1
wenngleich die Chancen von
matt.
Weiß dann ebenfalls vorzu­
1 8. Dd6:c5 Th8-f8 ziehen sind.
1 8. . . . D : d4 scheitert an 1 9. f3+ 1 7. c5: b6 Dd8: b6
Kd3 20. Da3+ Kc4 21 . Db3+ 1 8. Dd1 -a4! Tf8-c8 .
Kc5 22. Le3. 1 9. Tc1 -c3 Lh5:f3
20. Sd2 :f3 Db6-b7
1 9. 0-0 Ke4-f3
21 . Tf1-c1 Sd7-b6?
20. h2-h3 b7-b6
21 . Dc5-c3+ Kf3-e4 Ü bersieht ei nen taktischen
22. Dc3-c4! Schlag. Allerdi ngs schien au ch
21 . . . Se7 22. T: c8+ S : c8 wenig
Schwarz gab auf.
verheißungsvo l l .

1 20 Torre-Schmid
Nizza 1 974
1 . e4 Sf6 2. e5 Sd5 3. d4 d6
4. Sf3 Lg4 5. Le2 e6 6. 0-0 Le7
7. c4 Sb6 8. h3 Lh5 9. ed cd
1 0. Sbd2
Gewöhnlich geschieht hier
1 0. Sc3, und falls 10 . . . . 0--0, so
1 1 . Le3. 22. Le2 : a6!

1 04
Eine unkomplizierte Kombi­ 1 21 Kapengut-Pawlenko
nation bringt Weiß entschei­ Riga 1 975
denden Vortei l.
1. e4 Sc6 2. d4 d5 3. Sc3!
22 . . . . Ta8:a6
Am stärksten.
23. Da4-b5! Tc8-a8
3. . . . d5:e4
Der Versuch, die Mehrfigur
4. d4-d5 Sc6-b8
durch 23. . . . Se7 zu behaupten,
würde mit einem Fiasko enden : Oder 4 . . . . Se5 5. Lf4! Sg6
24. T: cs+ Se:c8 25. Des matt. 6. Lg3 a6 (schlecht ist 6. . . .
e5 wegen 7 . de L:e6 8. Sb5)
24. Tc3:c6 Db7-a7?
7. Lc4 Sf6 8. De2 Lf5 9. 0-0-0
25. Tc6-c8+ !
mit Vorteil fü r Weiß.
Schwarz gab auf.
5. Lc1 -f4 Sg8-f6
6. Lf1-c4 g7-g6
7. f2-f3! e4:f3
8. Sg1 :f3 Lf8-g7
Nimzowitsch-Eröffnung
9. 0-0 0-0
1 0. Dd1 -e2 c7-c6
1 . e2-e4 Sb8-c6 2. d2-d4
1 1 . Ta 1 -d1 !
d7-d5 oder 2. . . . e7-e5

Eine der originellen Offen­ Konsequentes Spiel. Weiß


barungen des Schachneuerers opfert ei nen zweiten Bauern
Großmeister Nimzowitsch und setzt auf sein Ü bergewicht
(1 886-1 935). Schwarz strebt in der Entwicklung.
bereits mit den ersten Zügen ein
Figurenspiel an. Obwohl die 11. .. . c6: d5
moderne Theorie die Nimzo­
witsch-Eröffnung für u ngeeig­ Wenn 1 1 . . . . Db6+ 1 2. Kh1
net hält, dem Nachziehenden D: b2, so 1 3. d6! Danach ver­
vollwertige Chancen zu ver­ liert 1 3 . . . . D : c3 wegen 1 4. de
schaffen, wird sie bisweilen Te8 1 5. Td8 Ld7 1 6. L:f7+ K :f7
sogar in Meisterpartien ange­ 1 7. Sg5+ Kg8 1 8. T:d7 ! , und
wandt. Dies läßt sich damit er­ auf 13 . . . . ed kann 1 4. L:d6 D:c3
klären, daß die Eröffn ung noch 1 5. L:f8 L:f8 1 6. Td8 ge­
wenig erforscht ist. schehen.

1 2 . Sc3 : d5 Sf6:d5
1 3. Td1 : d5 Dd8-b6+
1 4. Lf4-e3 Db6:b2
1 5. Td5-b5 Db2-c3
1 6. Tb5-c5 Dc3-a3
1 7. Sf3-g5 Lc8-g4

1 05
1 22 Rundau-Schmidt
BRD 1 972
1 . e4 Sc6 2. d4 d5 3. ed
Als stä rker gilt 3. Sc3! de 4. d5.
3. . . . Dd8: d5
4. Sg1 -f3 Lc8-g4
5. Lf1-e2 0-0-0
6. c2-c4 Dd5--h5
7. d4-d5 Lg4:f3?

1 8. Tf1 :f7! Eine fehlerhafte Idee. Richtig


war 7 . . . . e6.
Ein effektvoller Schlag, der
8. Le2:f3 Dh5--e 5+
schnel l ans Ziel fü hrt.
9. Lc1-e3! De5: b2
1 8. . . . Tf8:f7 Sonst hätte Schwarz ohne
jeden Ersatz eine schwierige
Stellung.
1 0. 0-0! ! Db2 : a 1 ?
Jetzt kann Weiß sein geist­
reiches Vorhaben eindrucksvoll

1 9. De2-f2 Lg4-f5?
Hartnäckiger war 1 9 . . . . Lf6,
doch auch dann hätte Weiß
nach 20. S : f7 gewonnen.
20. Tc5-c8+! Lg7-f8
21 . Lc4:f7+ Kg8-g7
22. Le3-d4+ I
1 1 . d5:c6! ! Td8 : d 1
Schwarz gab auf. 1 2 . c6 : b7+ Kc8-b8
1 3 . Tf1 : d1 c7-c6
1 4. Lf3:c6 Kb8-c7
1 5. Td1 -d7+! Kc7 :c6
1 6. b7-b8S matt!
Ein höchst eleganter Schluß!

1 06
123 Omeltschenko-Nejolow Die Figur war nicht zu retten.
Fernpartie 1 969
1 8. Sc5: d7 Lc8: d7
1 . e4 Sc6 2. d4 e5 3. de S : e5 1 9. Dd2 : d7 Tf8-e8
4. Lf4 Df6 5. Lg3 Lc5 6. Sc3 Se7 20. Td1 -d2 Db2 : a2?
7. f4 S5g6 8. Dd2 d5 21 . Lc7-d8!
Eine riskante Fortsetzung. Bes­ Schwarz streckte die Waffen.
ser war 8. . . . d6, nicht aber Auf 21 . . . . Kf8 entscheidet
8. . . . L:g1 9. T:g1 Db6 wegen 22. Sg5! f6 23. Lb5!
1 0. Sb5!
9. f4-f5! Sg6-f8
Gefä hrlich ist 9 . . . . Se5 Pirc-Ufimzew­
1 0. L:e5 D : e5 1 1 . Sf3 Df6
Verteidigung
1 2 . S : d5 S : d5 1 3. D : d5 D : b2
1 4. D: c5! mit starkem wei­
1 . e2-e4 d7-d6 2. d2-d4
ßem Angriff.
Sg8-f6 oder 1 . e2-e4 g7-g6
1 0 . Sg1 -f3! d5:e4 2. d2-d4 Lf8-g7
1 1 . Sc3: e4 Df6: b2
Die Verteidigung wurde be­
1 2 . Se4:c5!
reits i m vorigen Jahrhundert
Ein treffliches Qualitätsopfer, durch Paulsen angewandt.
das Weiß mächtigen Angriff Große Bedeutung bei ihrer
gibt. Ausarbeitu ng hatten Analysen
und Partien des sowjeti­
1 2. . . . Db2: a 1 +
schen Meisters Ufimzew und
1 3. Ke1 -f2 Da1-b2
des jugoslawischen G roß­
Es drohte 1 4. Lb5+ . Falls meisters Pirc.
13 . . . . c6, so 1 4. Se5! Sd5 Die Pirc-Ufi mzew-Verteidigung
( 1 4. . . . S:f5 1 5. Lc4 D : h 1 ist eine populäre moderne
1 6. L:f7+ Ke7 1 7. Dg5+ Kd6 Eröffnung. Viele bekannte
1 8. Sed3+ S: g3 1 9. De5 matt; Schachspieler haben sich
1 5 . . . . Dd4+ wird mit 1 6. D : d4 ihrer bedient, darunter Bot­
S:d4 1 7. S :f7 beantwortet) winnik, Hort, Parma, Kotow,
1 5. Lc4! D : h 1 1 6. L: d5, und Gipslis, Gurgenidse, Gufeld
Weiß gewinnt. und die Exweltmeisterin Gaprin­
1 4. Lg3: c7 Sf8-d7 daschwi li.
Diese Verteidigung führt zu
Auf 1 4. . . . L:f5 ist 1 5. Sd4! einem dynamischen zwei­
hr gut. schneidigen Kampf und wird
1 5. Lf1 --e2 Se7:f5 daher besonders von Schach­
1 6. g2-g4 Sf5--e7 spielern mit einem aktiven Stil
1 7 . Th 1 -d1 0-0 geschätzt.

1 07
1 24 Lusgi n-Joffe Aber nicht 1 2. ef, was Schwarz
Mi nsk 1 968 die Möglichkeit gäbe, den
Kampf durch das Bauern­
1 . e4 d6 2. Sf3 g6 3. Lc4 Sd77?
opfer 1 2 . . , . e4 zu ver­
Sorglosigkeit, die u nter den schärfen.
konkreten U mstä nden sofort
1 2. . . . Sc6-d4
zu einer Katastrophe führt.
1 3 . Df5-f2 Sf6-e8
4. Lc4:f7+ ! ! Ke8 :f7
Schwarz überfü hrt den Springer
5. Sf3-g5+
nach d6, um in der Folge den
Schwarz gab auf. Nach 5 . . . . Gegenschlag f7-f5 du rchzu­
Kf6 6. Df3+ Ke5 (6. . . . K : g5 setzen.
7. d4+) 7. d4+ ! K : d4 8. Dc3
1 4. 0-0 Se8-d6
ist er matt. Auf ei nen anderen
1 5. Df2-g3 Kg8-h8
Zug des Königs erobert Weiß
1 6. Dg3-g4 c7-c6
durch 6. Se6 die Dame.
Besser war 1 6. . . . c5.
1 7 . Dg4-h5! Dd8-e8?
1 25 Fischer-Benkö
New York 1 963 Schwarz steht nun zu l 8 . . . . f5
bereit, doch kommt ihm Weiß
1 . e4 g6 2. d4 Lg7 3. Sc3 d6 mit einer glä nzenden Kom­
4. f4 Sf6 5. Sf3 0-0 6. Ld3 Lg4? bination zuvor. Es mußte
1 7 . . . . Se6 geschehen.
Der Abtausch des Läufers ist
hier fü r Weiß gü nstig. Vorzu­ 1 8. Le3 :d4! e5:d4
ziehen war 6 . . . . Sc6.
7. h2-h3 Lg4:f3
8. Dd1 :f3 Sb8-c6
9. Lc1 -e3 e7-e5
Nur so kann Schwarz auf
Gegenspiel rechnen. Die
entstehenden Verwicklungen
gestalten sich indes zum Vorteil
von Weiß.
1 0. d4:e5 d6:e5
1 1 . f4-f5
1 9. Tf1 -f6! !
Droht 1 2. g4 mit starkem An­
griff. Ein prächtiges Opfer. Auf
1 9. . . . L:f6 folgt 20. e5!
11. ... g6:f5
1 2. Df3 :f5 1 9. . . . Kh8-g8

1 08
20. e4-e5 h7-h6 1 4. Sg5: e6 f7:e6
21 . Sc3-e2! 1 5. Ld3-c4 Lg7:e5
Schwarz gab auf. Falls 21 . . . . Droht sowohl 16 . . . . Dh4+ als
Sb5, so 22. Df5 nebst Matt im auch 16 . . . . L: h2.
nächsten Zug.
1 6. g2-g3
Zum Verlust fü hrte 1 6. Le3
Dh4+ 1 7. Lf2 T:f2! 1 8. D:f2
1 26 Suetin-Shidkow ( 1 8. L:e6+ Tf7+) 1 8 . . . . D:c4.
Kaliningrad 1 972
1 6. . . . Tf8-f2!
1 . e4 g6 2. d4 Lg7 3. Sc3 d6
Der alles entscheidende Schlag.
4. f4 Sf6 5. Sf3 0-0 6. Ld3 Sc6
Auf 1 7. L:e6+ Kh8 1 8. De3
7. e5 de 8. fe Sd5
geschieht 1 8 . . . . T:h2!
Eine Alternative bi ldet 8. . . . 1 9. T:h2 Dd 1 + 20. Kf2 Tf8+
Sg4. 21 . Df4 Ld4+, und falls 1 7 . De3,
so 1 7 . . . . D:c4 1 8. D:e5 Tf5
9. Sc3 : d5 Dd8: d5
1 9. De2 Db4+ 20. Ld2 T:d2!
1 0. c2--c3 Lc8-e6
21 . D : d2 De4+.
1 1 . Dd1 -e2
1 7. De2:f2? Dd4-d1 matt.
1 1 . c4 wird mit 1 1 . . . . Dd7
und 1 2. d5 mit 1 2 . . . . Sb4!
1 3. Lb1 Lf5 beantwortet.
11. . . . Ta8-d8 127 J udowitsch sen.-Boris­
1 2 . Sf3-g5? senko
Fern partie 1 965
Weiß unterschätzt offensicht­
lich das folgende Figurenopfer. 1 . d4 d6 2. e4 g6 3. Sc3 Lg7
Notwendig war 1 2. 0-0. 4. f4 c6
Gebräuchlicher ist 4 . . . . Sf6,
was Schwa rz die Möglichkeit
beläßt, den c-Bauern zwei
Felder vorzurücken oder den
Springer nach c6 zu stellen.
5. Sg1 -f3 Sb8-d7
6. Lf1-e2 e7-e5
7. 0-0 e5:d4
8. Sf3 : d4 Dd8-b6?
So gewinnt Schwarz zwar
12 . . . . Sc6: d4! ! einen Bauern, gerät aber
13. c3 : d4 Dd5 : d4 angesichts seiner rückständi-

1 09
gen Entwicklung schnell in 1 28 Kupreitschik-Pedersen
ei ne kritische Lage. Teesside 1 974
9. Lc1 -e3 Db6:b2? 1 . e4 g6 2. d4 Lg7 3. Sc3 d6
1 0. Dd1-d2 Db2-b4 4. Le3
Sonst zieht Weiß 1 1 . a3. Weiß bereitet die lange Ro­
chade vor, um anschließend
1 1 . Ta1-d1 !
am Königsflügel anzugreifen.
Nicht 1 1 . Tab1 Da5 1 2. Scb5 Ein anderer guter Plan wird
D : d2 1 3. S : d6+ Ke7. mit 4. f4 ei ngeleitet.
11. ... Sg8-f6 4. . . . c7-C6
1 2. e4-e5! 5. Dd 1-d2 Sb8-d7
Durch das Opfer ei nes zweiten Besser ist sofort 5 . . . . b5.
Bauern vermag Weiß die Stel­ Auf 6. 0-0-0 kommt dann
lung zu öffnen und unwider­ 6. . . . Sf6 7. f3 Da5 in Be­
stehliche Drohu ngen zu tracht.
schaffen.
6. 0-0-0 b7-b5
1 2. . . . d6:e5 7. e45!? d6--d5?
1 3. f4:e5 Sd7 : e5
Führt zu ei ner passiven Stel- .
1 4. Sd4-b3 Sf6--d7
lung. Nicht zu empfehlen ist
Schlecht ist 1 4. . . . Sd5? auch 7 . . . . de wegen 8. d5!
1 5. S : d5 D : d2 1 6. Sc7+ Kd8 I nteressante Verwicklu ngen
1 7. S : a8! hätten sich i ndes nach 7 . . . .
Sb6 ergeben.
1 5. Le3-c5 Db4-h4
1 6. Tf1 -f4 Dh4-h6 8. h2-h4 Sd7-b6
1 7. Sc3-e4 Ke8-d8 9. h4-h5 g6: h5
Oder 1 7 . . . . Lf8 1 8. Sf6+ Kd8 Das schwächt ernsthaft den
1 9. Le3 g5 20. T d4. Königsflü gel.
1 8. Lc5-e3! g6--g 5 1 0. Sg1 -h3 f7-f6
1 9. Tf4-f5 . Dh6-e6
20. Le3 : g5+ Kd8-c7 Der Versuch, den Kampf zu
21 . Sb3-c5! verschärfen, gießt nur Ö l i ns
weiße Feuer. Eine befriedi- \
Schwarz gab auf. Fal ls 21 . . . . gende Verteidigung war al ler­
S : c5, so 22. Ld8+ Kb8 23. S:c5 di ngs nicht mehr zu sehen.
Dd5 (23 . . . . Dg6 24. Sa6+ Da
25. Db4+ Lb7 26. L: a6) 1 1 . Sh3-f4 Lc8-g4
24. Sa6+ ba 25. Db4+ Lb7 1 2. f2-f3 f6 :e5
26. T:d5. 1 3 . d4:e5 Lg4-f5
1 4. Sf4 : h5 Lg7-f8

110
Schlecht ist ebenfalls 1 4. . . . 7. Lf1-d3 Lf8-g7
Kf8 1 5. g4 Lg6 1 6. L:b6 D : b6 8. Sg1-f3 Lc8-g4
1 7. Df4+ Lf7 1 8. e6 oder 9. h2-h3 Lg4:f3
14 . . . . L:e5 1 5. Ld4 Dd6 1 0. g2:f3 Sf6-h5?
1 6. Sg7+.
Die Dezentralisierung des
Springers bei u nzureichender
Enwicklung ist ü beraus ris­
kant. Notwendig war 1 0 . . . .
Sbd7.
1 1 . Lf4-e3 e7-e5?
Folgerichtig, aber schlecht.
1 2. d4:e5 d6: e5

1 5. Sc3 : b5! c6: b5


1 6. Lf1 : b5+ Ke8-f7
Auf 1 6 . . . . Ld7 entscheidet
17. L: b6! ab 1 8. D : d5 Ta7
1 9. e6.
17. g2-g4 Lf5--g6
1 8. Le3-d4 e7-e6
1 9. Dd2-f4+ Lg6-f5
20. g4:f5 1 3. Sc3 : b5!
Schwa rz gab auf. Das Figurenopfer gibt Weiß
starken Angriff.
1 3. . . . c6: b5
129 Wasjukow-Vadasz 1 4. Ld3 : b5+ Ke8-e7
Budapest 1 970
Nicht 1 4. . . . Sd7 wegen
1.e4 d6 2. d4 Sf6 3. Sc3 g6 1 5. 0-0-0 Sf6 1 6. Db4 Tb8
4. Lg5 h6?! 1 7. T:d7! S : d7 1 8. L: d7+ K:d7
Schwarz zwingt den Läufer zu 1 9. Td 1 + , und Weiß ge­
einer Erklärung, schwächt winnt.
dabei aber den eigenen
.Königsflügel. Meist geschieht 1 5. Dd2--<:3!
4. . . . c6.
Das naheliegende 1 5. Db4+
6. Lg5--f4 c7--<:6 Kf6 1 6. Td1 verfehlt nach
6. Dd1-d2 b7-b5 16 . . . . Lf8! sein Ziel.

111
1 5. . . . Dd8--c8 7. d4-d5 Sc6-d4!
1 6. Le3--c5+ Ke7-f6
Ein positionel les Bauern­
1 7. 0-0-0 Sh5--f4
opfer, fü r das Schwarz eine
1 8. Td1-d6+ Kf6-g5
aussichtsreiche Stellung er­
Erzwungen. Auf 1 8. . . . Se6 hält. Zu passiv wäre 7 . . . . Se7
entscheidet 1 9. f4! 8. h5!
1 9. Th1 -g1 + Kg5--h 5 8. Le3 : d4 e5:d4
20. Tg1 -g4 a7-a6 9. Dd1 : d4 0-0
21 . Tg4:f4! ! 1 0. Dd4-d2 ' Tf8-e8
1 1 . f2-f3 c7--c5
Weiß fü hrt den Angriff höchst
1 2. 0-0-0 a7-a6
elegant und überzeugend.
Ohne den schwarzfeldrigen
21 . . . . e5:f4
Läufer kan n Weiß dem feind­
Falls 21 . . . . ab, so 22. T:f7 mit lichen König schwer bei­
unwidersteh lichen Drohungen, kommen. Das schwarze Ge­
z. B. 22 . . . . Lf8 23. f4! L:d6 genspiel am anderen Flügel
24. Df3+ Kh4 25. Dg3+ Kh5 ist weitaus gefä hrlicher.
26. f5.
1 3. g2-g4 b7-b5
22. Dc3 : g7 g6-g5 1 4. h4-h5 Dd8-a5
1 5. h5:g6 h7:g6
Es gibt keine Rettung. 22 . . . .
1 6. a2-a3
ab wird mit 23. D:f7 Tg8
24. Td5+ beantwortet. Es drohte 1 6 . . . . b4.
23. Lb5--c4 1 6.„ . b5--b4
1 7. Sc3-b1 Ta8-b8
Schwarz gab auf.
1 8. Le2-d3
Hier begann Schwarz eine
Serie taktischer Schläge.
1 30 Nepomusena-Palaspos
Brasilien 1 971 1 8. „ : Sf6:e4!?
1 9. f3:e4 Lg7 : b2+ !
1. e4 d6 2. d4 Sf6 3. Sc3 g6 20. Kc1 : b2 b4: a3+
4. Le2 Lg7 5. h4! ? Sc6
Weiß gab auf, offenbar
Verfrüht ist 5 . . . . 0-0 wegen
wegen der Variante 21 . Ka2
6. h5 mit Angriffschancen.
Tb2+ 22. Ka1 T:b1 + ! 23. K:b1
Fal ls 5 . . . . c5, so 6. de! Da5
Db6+ nebst Matt. 23. T:b1
7. Kf1 D : c5 8. Le3 Dc7 (8. . . .
scheitert an 23. . . . D:d2. All
Db4 9. a3 D : b2? 1 0. Ld4 ! )
das erscheint sehr zwingend.
9. h5 mit Vorteil f ü r Weiß.
Und dennoch streckte Weiß
6. Lc1-e3 e7-e5 zu vorei lig die Waffen. Im

112
Schach ist man zum Schlagen
nämlich nicht verpflichtet.
Nach 23. Ka2! mußte sich
Schwarz m it ewigem Schach
begnügen : 23. . . . Tb2+ 24. Ka1
Tb1 + usw.

131 Tal-Tri ngow


Amsterdam 1 964
1 3. Dd2-d6!
1 . e4 g6 2. d4 Lg7 3. Sc3 d6
4. Sf3 c6 5. Lg5 Db6 Sehr schön gespielt. Falls
13 . . . . ef, so 1 4. Sd5! cd
Ein verfehlter Plan. Besser
1 5. ed+, und Weiß gewinnt.
war, mit 5 . . . . Sf6 zu üblichen
Stellungsbildern überzu­ 1 3. . . . Da5:c3
gehen. 1 4. Te1-d1 Sb8-d7
. 1 5. Lc4:f7+ !
6. Dd1 -d2! Db6: b2?
Ein erneuter Streich, der
Konsequent, aber schlecht.
schnell zum Ziel fü hrt.
Der Bauernraub geht zu
Lasten der Entwicklu ng. 1 5. . . . Ke8:f7
1 6. Sf3-g5+ Kf7-e8
7. Ta1 -b1 Db2-a3
1 7. Dd6-e6+
8. Lf1 -c4 Da3-a5
9. 0-0 e7-e6 Schwarz gab auf. Er hat ledig­
1 0. Tf1-e1 a7-a6 lich die Wahl zwischen 1 7 . . . .
1 1 . Lg5-f4 e6-e5? Se7 1 8. Df7+ Kd8 1 9. Se6 matt
oder 1 7 . . . . Kd8 1 8. Sf7+ Kc7
Die Öffnung des Spiels ist 1 9. Dd6 matt.
für Schwarz u ngünstig. Hart­
näckiger war 1 1 . . . . Dc7,- ob­
wohl Wei ß dann durch 1 2. e5
d5 1 3. L:d5 cd 1 4. S : d5 ed 1 32 Malisow-Schalamberidse
1 5. e6 heftigen Angriff er­ Wi lnjus 1 962
hielte. Keine Abhi lfe bri ngt
1 . d4 Sf6 2. Sc3 g6 3. e4 d6
auch 1 4. . . . Dd8 wegen
4. Sf3 Lg7 5. Lg5 0-0 6. Dd2 c6
1 5. Sb6 Ta7 1 6. d5! ed 1 7 . Lg5
7. 0-0---0 Da5?
Se7 1 8. L:e7 K:e7 1 9. S : d5+
Ke8 20. Tbd1 Sc6 21 . Dc3! Eine wesentliche Ungenauig­
keit. Richtig war 7 . . . . b5!
1 2. d4:e5 d6: e5
Falls darauf 8. e5, so 8. . . . b4!
mit a ktivem Spiel fü r Schwarz.

1 13
8. Lg5-h6 e7-e5 1 7. Sf3-g5 Sg4-f6
Hier würde auf 8. . . . b5 1 7 . . . . Dc7 1 8. Se6 De7 ( 1 8. . . .
bereits 9. L:g7 K : g7 1 0. e5 Df7 1 9. D:f7 T:f7 20. Td8+)
recht unangenehm sei n . 1 9. S:f8 D:f8 20. D:f5! D:f5
21 . Td8+! Kg7 22. ef rettet
9. h2-h4 Lc8-g4
Schwarz ebenfalls nicht.
1 0. d4: e5 d6 : e5
1 1 . Lh6:g7 Kg8:g7 1 8. Dh5-h6 Da5-b4
1 2. h4-h5 1 9. Sg5-e6 Tf8-f7
20. Td1 -d8+ Sf6-g8
Ein typisches Opfer, das die
21 . Dh6-g5
h-Linie fü r den Angriff frei­
legen sol l . Schwarz gab auf.
1 2. . . . Lg4: h5?
Danach erlangt Weiß durch
eine hübsche Opferserie ent­
1 33 Vogt-Szymszak
Lublin 1 974
scheidendes Ü bergewicht.
Hartnäckiger war 1 2 . . . . S: h5. 1 . e4 g6 2. d4 Lg7 3. Sf3 d6
4. Lc4 Sf6 5. De2 Sc6 6. e5? !
Besser ist 6. c3. Die durch den
Textzug ausgelösten Ver­
wickl ungen bringen Weiß
nichts ei n .
6. . . . d6: e5
7. d4: e5 Sf6-g4
8. Lc4-b5 Lc8-d7
9. Lc1 -f4 0-0
1 0. h2-h3?
Notwendig war 1 0. Sc3. Jetzt
1 3. g2-g4! ! Sf6:g4
kann Schwarz eine weit und
Schlecht ist 1 3 . . . . L:g4 genau berechnete Kombination
1 4. Dh6+ Kg8 1 5. Sg5! Te8 verwi rklichen.
1 6. S : h7 S : h7 1 7. D: h7+ Kf8
1 8. Dh8+ Ke7 1 9. Dh4+ .
1 4. Th 1 : h5! g6:h5
1 5. Dd2-g5+ Kg7-h8
1 6. Dg5 : h5 f7-f5
Zum Matt führt 1 6 . . . . Sf6
1 7. Dh6 Sbd7 1 8. T:d7! S : d7 '
1 9. Sg5.

114
1 9.„ . e 5-e4
20. Dd3-d2 Tf8-e8
21 . Sh2-g4 Lf6-g7
Gegen 22 . . . . Te7 gibt es
jetzt keine Verteidigung mehr.
22. Ld7: e8
Verzweiflu ng.
22. „ . Td8 : d2
23. Td1 : d2 Dc7-e7!
1 0. . . . Sg4: e5! Weiß gab auf.
1 1 . Lf4 : e5
Schwach ist 1 1 . S : e5 wegen
1 1 . . . . Sd4!
1 34 Buchman-Ljuboschiz
11. ... Lg7 : e5! Minsk 1 971
12. Lb5:c6 Le5 : b2
1 . d4 g6 2. e4 Lg7 3. c3 d5
1 3. De2-b5
4. Da4+
Weiß kommt offenbar u nge­
Eine verlockende, aber nicht
schoren davon, doch . . .
die stä rkste Fortsetzung. Zum
1 3. „ . Lb2 : a 1 Vorteil von Weiß führt 4. ed,
1 4. Lc6 : d7 c7-c6 z. 8. 4 . . . . D : d5 5. Le2! c5
1 5. Db5-d3 6. Lf3 Dd6 7. de D :c5 8. Se2.
Auf 1 5. D : b7 entscheidet 4. . . . Lc8-d7
1 5. Tb8.
„ . 5. Da4--b3 d5:e4!
1 5. „ . DdB-<:7 Das weiße Vorhaben l'ä ßt
1 6. 0-0 sich nur durch energisches
Spiel in Zweifel stellen.
1 6. Lg4 hilft nicht wegen
1 6. „ .h5. 6. Db3:b7 SbB-<:6
7. Db7-a6
1 6. . . . Ta8-d8
Nicht 7. Lb5 wegen 7 . . . . Tb8
1 7. Tf1 -d1 La1-f6
8. Da6 T : b5! 9. D : b5 S : d4.
1 8. Sb1-a3 e7-e5!
7. . . . Ta8-b8
proht 1 9. . . . e4!
8. Sb1 -d2 Sg8-f6
1 9. Sf3-h2 9. f2-f3 e4:f3
1 0. Sg1 :f3 0-0
Oder 1 9. Dd6? D : d6 20. T : d6 1 1 . Sd2-c4 Sf6-d5
Le7. 1 2. Lc1-d2

115
Gegen die Drohung 1 2 . . . . Caro-Kann-Verteidigung
Scb4! gerichtet.
1 2. . . . Sd5-b6 1 . e2-e4 c7--c6
1 3. Lf1-e2?
Als E rfi nder der Eröffnung
Weiß opfert ei nen Bauern, gelten der Wiener Schach­
weil er hofft, danach den spieler des vorigen Jahr­
abgeschnittenen Turm des hunderts Kann u nd der
Gegners in Gefahr bringen Berliner Caro, der 1 886 eine
zu können. Im Verlauf der Analyse über sie publizierte.
sich entspin nenden Kompli­ Die Idee der Caro-Kann-Ver­
kationen gibt jedoch der tei digung besteht in der Vor­
schwarze Entwicklungsvor­ bereitu ng ei nes Gegenangriffs
sprung den Ausschlag. Er­ auf das weiße Bauernzentrum
forderlich war 1 3. 0-0-0 . mittels 2 . . . . d7-d5, wobei
im Vergleich zur Franzö­
1 3. . . . Sb6:c4
sischen Verteidigung die Ent­
1 4. Le2:c4 Tb8:b2
wicklung des weißfeldrigen
1 5. Lc4-b3 e7-e5!
schwarzen Läufers nicht
1 6. d4-d5
beei nträchtigt wird. Allerdings
Nach 1 6. Da3 T:b3 1 7. ab ed ist eine Sprengung des
ist der schwarze Vorteil un­ Zentrums durch den c-Bauern
bestritten, aber auch der danach nur unter Tempover­
TeXtzug stößt auf eine starke lust zu verwi rklichen.
Erwiderung. Eine große Rolle bei der Po­
pularisierung der Eröffnung
1 6. . . . Sc6-b4!
spielten Partien und theore­
1 7. c3:b4 e5-e4
tische Untersuchungen Nim­
1 8. Ld2-g5 .
zowitschs, Capablancas,
Oder 1 8. Sg5'· T:d2. Tartakowers, Botwi nniks,
1 8. . . . Dd8-e8 Flohrs, Panows, Rausers,
1 9. Sf3-d2 e4-e3 Petrosjans, Spasskis und
20. Sd2-f3 Lg7-c3+ anderer bekannter G roß­
21 . Ke1 -d1 Tb2 :g2 meister und Meister. Die
22. Th1 -e1 Caro-Kann-Verteidigung ge­
hört zu den beliebten modernen
Weiß ist gegen die zahl­
Eröffnungen. Botwirynik und
reichen Drohungen machtlos.
Petrosjan wandten sie sogar
22. . . . Ld7-g4 mit Erfolg in Wettkämpfen u m
23. Da6-f1 Tg2-d2+ d i e Weltmeisterschaft a n .
Weiß gab auf, da er zwangs­
läufig matt wird : 24. Kc1
Lb2+ 25. Kb1 De4+.

1 16
1 35 Bujakin-Liwschin Gefahr brächte. Im Augen­
Moskau 1 966 blick muß Schwarz etwas
gegen 1 7. Le5+ nebst 1 8. de
1 . e4 c6 2. d4 d5 3. e5 Lf5
matt u nternehmen.
4. h4 h6
1 6. . . . Dd8-a5+
Selbstverständlich nicht
1 7. Sb1-c3 Lg7-f8
4 . . . . e6? wegen 5. g4 mit
1 8. Th5-f5+ !
Läuferfang. Stärker ist indes
4. . . . h5! Der Knockoutschlag! Fal ls
1 8 . . . . ef, so 1 9. D:f5+ Kg7
5. g2-g4 Lf5-e4?
20. Df7 matt, und 18 . . . . K:g6
Danach kann Weiß die gegne­ beantwortet Weiß mit
rische Stellung durch ein 1 9. T: d5+ oder 1 9. T:f8+.
typisches Bauernopfer Schwarz gab auf.
wesentlich schwächen . Not­
wendig war 5 . . . . Ld7.
6. f2-f3 Le4-h7
7. e5-e6! f7:e6
1 36 Mikenas-Flohr
Folkestone 1 933
8. Lf1 -d3! g7-g6
1 . e4 c6 2. d4 d5 3. ed cd
Dies kommt dem weißen
4. c4
Angriff noch entgegen. Aber
auch andere Züge brachten Der Panow-Angriff, der zu
kei ne Erleichterung. einem scharfen Kampf führt.
9. Sg1-e2 Lf8-g7 4. . . . Sg8-f6
1 0. Se2-f4 Ke8-f7 5. Sb1 -c3 Sb8-c6
1 1 . h4"-h5! g6-g5
Besser ist 5 . . . . e6.
1 2. Ld3-g6+ Lh7 : g6
6. Sg1 -f3 Lc8-g4
Schlecht ist 1 2 . . . . Kf6
7. Lf1-e2 d5:c4
1 3. L:h7 gf ( 1 3 . . . . T: h7?
1 4. Dd3) 1 4. L:f4. Genauer war 7 . . . . e6 oder
7 . . . . g6.
1 3 . h5: g6+ Kf7-f6
1 4. Dd1 -d3! 8. d4-d5 Lg4:f3
9. Le2 :f3 Sc6-e5
Die Situation wird fü r den
1 0. 0-0 Dd8-d7
schwarzen König immer
1 1 . Dd1 -e2 Se5:f3+
bedrohlicher.
·

1 2. De2 :f3 0--0--0


1 4. . . . g5:f4
Die lange Rochade ist riskant,
1 5. Lc1 :f4 Sb8-d7
weil der König am Damen­
1 6. Th1-h5!
flügel wenig Schutz fi ndet und
Kein Zug, der nicht neue in ei nen Angriff gerät. Aber

117
auch bei anderen Fort­ 1 37 1. Saizew-N. N.
setzungen war die Lage für Simu ltanvorstellung 1 970
den Nachziehenden bereits
1 . e4 c6 2. d4 d5 3. ed cd
schwierig.
4. c4 Sf6 5. Sc3 Sc6 6. Lg5!
1 3. b2-b3! Db6? !
Sofortige Linienöffnung! Eine scharfe, doch zweifel­
hafte Fortsetzung. Solider ist
1 3. . . . e7--e6
6. . . . e6.
Nicht 1 3 . . . . S : d5 1 4. Td1 e6
1 5. cd. 7. c4:d5 Sc6: d4

1 4. b3:c4 e6: d5 In der bekannten Partie


1 5. Lc1 -f4 d5--d 4 Botwinnik-Spielmann (Mos­
1 6. Sc3-b5 Lf8-c5 kau 1 935) zog Schwarz 7 . . . .
1 7. Ta1 -b1 D: b2, sa h sich nach 8. Tc1
1 7. Da3? scheitert an 1 7 . . . . Sb4 9. Sa4 D : a2 1 0. Lc4 Lg4
D : b5! 1 1 . Sf3 aber gezwu ngen, wegen
unausblei blichem Materialver­
1 7. . . . Dd7-c6
lust aufzugeben.
1 8. Df3-h3+ Dc6-d7?
Ermöglicht ein sehenswertes 8. Sg1-f3! Sd4:f3+
Finale. Hartnäckiger war 9. Dd1 :f3 Db6:b2
18 . . . . De6.
In schwieriger Stellung ver­
sucht Schwarz, das Spiel zu
komplizieren.
1 0. Ta1-c1
Stärker war 1 0. Tb1 !, z. B.
10 . . . . Dc2 1 1 . Lb5+ Ld7
1 2 . 0-0 mit riesigem Ent­
wicklungsvorsprung.
1 0. . . . Lc8-d7
1 1 . d5--d6! ? Ta8-c8?

1 9. Sb5: a7+ ! ! Lc5: a7 Es mu ßte 1 1 . . . . Lc6 ge­


20. Dh3-a3! ! schehen. Zu unklaren Ver­
wicklungen führt danach
Nach diesem sti llen Zug ist 1 2. Lb5 D : b5 1 3. S : b5 L:f3
Schwarz völlig hilflos. Auf
1 4. gf! (nicht 1 4. Sc7+ Kd7
20 . . . . Lb8 folgt 21 . Das, und
1 5. S : a8 Lc6! ) 1 4 . . . . Td8!
fal ls 20. . . . b6, so 21 . T:b6! 1 5. Sc7+ Kd7.
L:b6 22. Da8 matt. Schwarz
gab auf. 1 2. Lf1 -b5! Ld7 : b5

1 18
Dies gestattet Weiß, die z. B. 7 . . . . Sa5 8. b4! cb 9. ab
Partie eindrucksvol l zu krönen. b6 1 0. b4 Sb7 1 1 . Lb5+ Ld7
Di� schwarze Stellung war 1 2. Sf3 bzw. 9 . . . . Db6 1 0. Lb5+
indes schon verloren. Auf Ld7 1 1 . L:f6 ef 1 2. L: d7+ K : d7
1 2 . . . . Lc6 konnte Weiß bei 1 3. Dg4+ Kd8 1 4. Sge2
erdrückendem Ü bergewicht ( Boleslawski) .
ei nfach rochieren.
7. . . . a7-a6
1 3. Df3: b7 Jc8:c3 8. Sg1 -f3 b7-b5
9. d4-d5 Sc6-a5
Oder 9 . . . . bc 1 0. de Db6
1 1 . 0-0 und falls 1 1 . . . . D: c6,
so 1 2. Se5!
1 0. Lc4-e2 Lc8--b7?
1 1 . Sc3:b5! Sf6 : d5
Nach 1 1 . . . . ab 1 2. L:f6 ef
1 3. L: b5+ Ke7 1 4. De2+
hat Weiß starken Angriff.
1 2. Sb5-d4 f7-f6
1 4. d6-d7 + ! ! 1 3. Dd1 -a4+ Dd8--d7
Ein Problemzug. Notwendig. Auf 1 3 . . . . Kf7
entscheidet 1 4. Ld2.
1 4. , . . Sf6:d7
1 4. Da4:a5 e7-e5
Oder 1 4. . . . Kd8 1 5. Dc8+ !
1 5. Lg5-d2. e5: d4
T:c8 1 6. dcD matt.
1 6. 0-0 Lf8-d6
1 5. Db7-c8+ ! Tc3 :c8 1 7 . Le2-c4 Sd5-e7
1 6 . Tc1 :c8 matt. · 1 8. Tf1 -e1 Lb7:f3
1 9. g2:f3 Dd7-h3
Es scheint, als ob Schwarz
1 38 Zeitlin-Krutjanski Gegenspiel organisieren
Leningrad 1 971 konnte. Der folgende kom­
binatorische Schlag zerstört
1. e4 c6 2. d4 d5 3. ed cd
indes alle Illusionen.
4. c4 Sf6 5. Sc3 Sc6 6. Lg5 de
Besser ist 6 . . . . e6.
7. Lf1 :c4!?
Ein mutiges Bauernopfer, das
der Gegner jedoch ablehnt.
Zu weißem Vorteil führt 7. d5,

119
Selbstverständlich nicht 6. de?
D : d 1 + 7. K : d 1 Sg4!
6. . . . e5:d4
7. Sf3: d4 Lf8-<:5
Richtig war 7 . . . . Le7.
8. Lc1 -e3
Bedeutend stärker ist 8. De2+!
In ei ner Partie Aljechin­
Tartakower, die 1 8 Jahre
später in Kecskemet gespielt
20. Te1 : e7+! Ke8: e7
wurde, folgte 8 . . . . Le7 9. Le3
Oder 20. . . . L : e7 21 . Te1 D:f3 c5 1 0. Sdf5 mit Vorteil fü r
22. T: e7+ 1 K:e7 23. Dc7+ mit Weiß.
raschem Matt. Auf 21 . . . . Ta7 8. . . . Dd8-b6
geschieht 22. Db6 Td7 23. Dc6.
9. Dd1 -e2
21 . Ta1-e1 + Ke7-f8
Verteidigt indirekt den Bauern
22. Ld2-f4!
b2 (9 . . . . D : b2 1 0. Lc1 + ) und
Ein eleganter Zug, der den bereitet die Rochade vor.
Kampf sofort beendet.
9. . . . �
22 . . . . g7-g6 1 0. 0-0-0 Sf6-d5?
Fal ls 22 . . . . L:f4, so 23. Db4+. Die weiße Dame du rfte nicht
nach h5 gelassen werden.
23. Dafrd5
Es mußte 1 0 . . . . Te8 ge­
Schwarz gab auf. schehen.
1 1 . De2-h5! Sd5-f6
Schwarz gesteht seinen
Fehler nachträglich ein.
1 39 Spiel mann-Tartakower ·

Mü nchen 1 909 1 2. Dh5-h4 Lc8-g4


1 . e4 c6 2. d4 d5 3. Sc3 de
4. S : e4 Sf6 5. Sg3 e5? !
Eine aktive, aber nicht die
beste Fortsetzung. Gleiches
Spiel erlangt Schwarz durch
5. . . . c5! 6. Sf3 Sc6 7. Le3 cd
8. S : d4 Da5+ 9. c3 Ld7.
6. Sg1 -f3

1 20
6. . . . h5-h4
7. Lg5:f6?
Das wird elegant widerlegt.
Erforderlich war 7. S3e2.
7. . . . h4: g3!
8. Lf6-e5
Bannt schei nbar die Gefahr,
doch . . .
8. . . . Th8: h2!
1 3. Lf1-d3! Der Beginn ei ner zwangs­
läufigen Kombination, die
Ein Qualitätsopfer, das Weiß
zu ei nem faszinierenden Sieg
heftigen Angriff gibt.
führt.
1 3. . . . Lg4:d1
9. Th1 : h2 Dd8-a5+
14. Th1 : d 1 Sb8-d7
1 0. c2-c3 Da5: e5+ ! !
1 5. Sg3-f5 Sd7-e5?
Die Poi nte der Idee.
Notwendig war 1 5 . . . . Kh8.
1 1 . d4: e5 g3:h2
1 6. Sf5 : g7! Db6-d8
1 7. Sg7-f5 Se5-g6 Weiß gab auf. Er kann nicht
1 8. Dh4-h6 Sf6-e8 verhindern, daß auf g1 oder h 1
1 9. Sd4-f3! Lc5:e3+ eine neue schwarze Dame
20. f2:e3 Dd8-f6 entsteht.
21 . Sf3-g5 Df6-h8
22. Sf5-e7+
Schwarz gab auf.
1 41 Gaprindaschwili­
Birbrager
Minsk 1 964
1 40 Schuster-Carls 1 . e4 c6 2. d4 d5 3. Sc3 de
Oldenburg 1 91 4 4. S : e4 Sf6 5. Sg3 h 5
1 . e4 c6 2 . d4 d5 3. Sc3 de Dieser Vorstoß des Rand­
4. S : e4 Sf6 5. Sg3 bauern schwächt den wich­
tigen Punkt g5. Stärker ist
Am besten ist 5. S:f6+.
5. . . . c5.
5. . . . h7-h5
6. h2-h4! e7-e6
6. Lc1-g5
7. Sg1-h3 c6-c5
Eine U ngenauigkeit. 6. h4! 8. Lc1-g5 c5:d4
bringt Weiß in Vorteil. 9. Lf1-b5+ Lc8-d7

1 21
1 0. Lb5:d7+ Dd8 : d7 1 42 Bilek-Bronstein
Budapest 1 955
Schwarz mußte 1 0 . . . . Sb:d7
ziehen. 1 . e4 c6 2. d4 d5 3. Sc3 de
4. S : e4 Sf6 5. S:f6+ gf 6. c3
1 1 . Lg5:f6 g7:f6
Lf5 7. Se2 h5
1 2. Sg3 : h5 Th8-h6
1 3. Dd1-f3 Lf8-b4+ Weniger gut ist 7 . . . . e6.
1 4. c2-c3! Nach 8. Sg3 Lg6 9. h4 h6
1 0. h5 steht Weiß recht aus­
Kühn und gut! Durch ein
sichtsreich.
doppeltes Bauernopfer legt
Weiß Angriffsli nien frei. 8. Se2-f4
1 4. . . . d4:c3 Besser war 8. h4! , u m die
1 5. 0-0 c3: b2 Schwäche h5 festzulegen.
1 6. Ta1 -d1 Dd7-e7
8. . . . h5-h4
1 7 . Sh3-f4 Sb8-c6
9. Dd1 -f3 Sb8-d7
1 8. Df3-g4 Lb4-c3
1 0. g2-g4? !
Zieht i nteressante Verwick­
lu ngen nach sich. Solider ist
1 0. Ld3.
1 0. . . . h4: g3
1 1 . f2: g3?
Das kompromittiert die Stel­
lung ganz empfi ndlich. Richtig
war 1 1 . hg, da Weiß die
Variante 1 1 . . . . Lg4 1 2. Dg2
Se5! wegen folgender, von
1 9. Sf4:e6! ! Dydyschko gezeigten Fort­
Ein prächtiger Schlag! 1 9 . . . . setzung nicht zu fü rchten
D : e6 scheitert an 20. Sg7+ braucht: 1 3. T: h8! Sf3+
mit Damengewi nn, und auf 1 4. D:f3! L:f3 1 5. Se6! ! fe
1 9 . . . . fe folgt 20. Dg8+ Df8 1 6. Lh6 Kd7 1 7. T:f8 D :f8
21 . Sg7+ Ke7 22. D : e6 matt. 1 8. L:f8 T:f8 1 9. Le2 mit
gleichen Chancen.
1 9. . . . Th6-g6
20. Sh5-g7+ Tg6 : g7 11. . . . e7-e5!
21 . Se6: g7+ Ke8-f8 Konkretes Spiel. Angesichts
22. Sg7-f5 De7-b4 der u nsicheren Position des
23. Dg4-g7+ Kf8-e8 weißen Königs geht Schwarz
24. Sf5-d6+ zu aktiven Operationen über,
Schwarz gab auf. wobei er die Entstehung von

1 22
Schwächen i m eigenen Lager 1 43 Rauser-Weressow
mit in Kauf nimmt. Tbi lissi 1 934
1 2. g3-g4 Lf5-h7 1 . e4 c6 2. d4 d5 3. Sc3 de
1 3. Sf4-e2 e5:d4 4. S : e4 Sd7 5. Sf3 Sgf6
1 4. c3 : d4 Lf8-b4+ 6. S :f6+ S:f6 7. Se5 Lf5
1 5. Ke1 -f2 Dd8-e7
Als zuverlässiger gilt 7 . . . .
1 6. Lf1 -g2 0-0-0
Sd7, z. B. 8. Lf4 S : e5 9. L: e5
1 7. a2-a3?
Dd5! 1 0. c4 De4+ oder 8. Sd3
Notwendig war 1 7. Le3. Jetzt g6 9. Lf4 Lg7 1 0. c3 0-0
gelingt es Schwarz, ent­ 1 1 . Le2 e5 1 2. S : e5 S : e5
scheidende Drohungen zu 1 3. de ( 1 3. L:e5 L:e5 1 4. de Dg5)
schaffen. 1 3 . . . . De7 1 4. Dd6 Te8
1 5. 0-0-0 Lf5, und wenn 1 6. g4,
so 1 6. . . . L:e5. Gut ist auch
7. . . . Le6!, um den schwarz­
feldrigen Läufer a nschließend
nach g7 zu bri ngen.
8. Lf1-c4
Ein natürlicher Zug. Stärker
ist jedoch 8. c3! mit der Ab­
sicht 9. Db3. In diesem Fall
würde Weiß auf 8. . . . e6 durch
9. g4! Lg6 1 0. h4 gefä hrliche
1 7. . . . Lb4-c5! Drohungen heraufbeschwören.
1 8. Lc1-e3
8. . . . e7-e6
Auf 1 8. de fü hrt 1 8. . . . Se5 9. g2-g4?
1 9. Dg3 Td3 20. Dh4 D : c5+
Hier gestalten sich die Ver­
21 . Ke1 Thd8 22. Lf4 Td1 +
wicklungen bereits zugunsten
zwangsläufig zum Matt.
von Schwarz. Richtig war
1 8. . . . Sd7-e5! 9. � mit gleichem Spiel.
1 9. d4: e5 Td8-d3
9. . . . Lf5-e4!
20. Df3 :f6 De7:f6+
1 0. f2-f3 Le4-d5
21 . e5:f6 Td3 : e3
1 1 . Lc4-d3 Lf8-d6!
22. Th1 -c1 Lc5-b6
23. Lg2-f3 Lh7-e4! Mit Hilfe ei nes Figurenopfers
24. Lf3: e4 Te3: e4+ erlangt Schwarz heftigen
Weiß gab auf. Falls 25. Kf1 , Angriff gegen die geschwächte
so 25. . . . T: h2. Königsstellung.

1 2. c2-c4 Ld6:e5

1 23
1 3. d4: e5 Sf6 : g4! b6 1 2. Td1 Dc7 1 3. Se5 Lb7
1 4. Lc1 -f4 14. Lf4! mit weißem Vorteil.
Die Figur darf nicht sofort 1 0. . . . b7-b6
genommen werden. Auf 1 1 . Sf3-e5 Lc8-b7
1 4. cd geschieht 1 4. . . . Dh4+ 1 2. f2-f4?
1 5. Kd2 S:e5 1 6. De2 S : d3
Das schwächt ernsthaft die
1 7. D:d3 0-0-0, und Schwarz
weiße Stellung. Vorzuziehen
führt den Angriff bei materiel­
war 1 2. Td1 .
ler Ausgeglichenheit weiter.
Jetzt droht 1 5. cd. 1 2. . . . c5:d4
1 3 . c3 : d4 Sd7 : e5
1 4. . . . g7-g5!
1 4. d4: e5 Sf6-g4!
Dieser ausgezeichnete Zug
Schwarz geht entschlossen
schafft klare Verhältnisse.
zu Werke. Für den geopferten
1 5. c4: d5 Bauern erhält er heftigen
Angriff.
Schlecht wäre 1 5. Lg3 wegen
1 5. . . . Se3 1 6. De2 Da5+ 1 5. Ld3: h7+ Kg8: h7
1 7. Kf2 S:c4 1 8. L:c4 Dc5+ . 1 6. De2 : g4 Dd8-d4+
1 7. Kg1-h1 Ta8-c8
1 5. . . . g5:f4
1 8. Sg3-h5 g7-g6
1 6. f3:g4 Dd8: d5
1 9. Dg4-h3 Tf8-h8!
1 7. 0-0 0-0-0
20. Sh5-f6+ Kh7-g7
1 8. Tf1 -f3 Th8-g8
21 . Dh3-e3
1 9. Tf3-h3 h7-h5!
20. Th3: h5 Dd5 : d3 Fü hrt zu einem bri llanten
21 . Dd1 : d3 Tg8:g4+! Fi nale. Die Verteidigung war
indes schon aussichtslos. Auf
Weiß gab auf.
21 . Db3 entscheidet 21 . . .
Th4! Falls 22. Le3, so 22 . . . .
Tch8 23. Lg1 Dd2 24. Dg3
144 Jewsejew-Flohr Lc5!
Odessa 1 949
1 . e4 c6 2. d4 d5 3. Sc3 de
4. S : e4 Sd7 5. Sf3 Sgf6 6. Sg3
e6 7. Ld3 Le7
Genauer ist 7 . . . . c5!
8. 0-0 0-0
9. Dd1-e2 c6-c5
1 0. c2-c3
Stärker ist 1 0. dc! S : c5 1 1 . Lc4

1 24
21 . . . . Tc8-c2! griffsposition zu verdrä ngen,
erfährt eine hübsche Wider­
Die Bedrohung der Dame
legung. Besser war 1 1 . . . .
erweist sich als wirkungslos.
Ld6. Auf 1 2. T: e6+ fe 1 3. S:e6
22. D : d4 würde mit 22 . . . .
konnte dann 1 3 . . . . L:g3
T: g2! beantwortet.
1 4. S:c7+ L:c7 geschehen.
22. De3-g3 Dd4-d3!
In ihrem Bestreben, sich
selbst zu opfern, legt die
schwarze Dame große Beharr­
lichkeit an den Tag.
23. Dg3 : d3
Erzwu ngen.
23 . . . . Tc2: g2
24. Sf6-g4 Tg2 : h2+
Weiß gab auf.
1 2. Te1 : e6+! Lf8-e7
Der Turm ist nicht zu nehmen.
Nach 1 2 . . . . fe 1 3. Dg6+ (die
Schwächung des Punktes g6
1 45 Rowner-Shilin
wirkt sich aus) 1 3 . .. . . Ke7
Leningrad 1 928
14. Df7+ hat Schwarz nur die
1 . e4 c6 2. d4 d5 3. Sc3 de traurige Wahl, matt zu wer­
4. S : e4 Lf5 5. Sg3 Lg6 6. Sf3 den oder die Dame zu ver­
lieren.
Heute hält man 6. h4 für die
stärkste Fortsetzung. 1 3. Sg3-f5 Sf6-d5

6. . . . Sb8-d7 Oder 1 3 . . . . fe 1 4. S : g7+ und


7. Lf1 -d3 Sg8-f6 1 5. S : e6+.
8. 0-0 Dd8-c7 1 4. Te6: e7+ Sd5: e7
9. Tf1 -e1 e7-e6 1 5. Sf5: g7+
1 0. Sf3-g5
Schwarz gab auf.
Falls 1 0. L:g6 hg 1 1 . Sg5, so
1 1 . . . . Sb6, gefolgt von der
langen Rochade.
1 46 Geissert-Starck
1 0. . . . Lg6:d3 Ströbeck 1 973
1 1 . Dd1 : d3 h7-h67
1 . e4 c6 2. d4 d5 3. Sc3 de
Dieser vorei lige Versuch, 4. S: e4 Lf5 5. Sg3 Lg6 6. Sf3
den Springer aus seiner An- Sd7 7. c3

1 25
Stellt dem Nachziehenden Droht 21 . . . . d3.
keine besonderen Probleme.
21 . Sf5: d4
Stärker ist 7. h4.
7. . . . Dd8-c7
8. Lf1-e2 Sg8-:-f6
9. Sf3-h4 e7-e6
1 0. Le2-f3 Lf8-e7
1 1 . Dd1 -b3 0-0
1 2. Sh4:g6 h7:g6
1 3. h2-h4? !
Dieser Angriff besitzt a nge­
sichts des Fehlens von Schwä­
chen im Lager des Gegners
wenig Erfolgsaussichten.
21 . „ . Td8: d4!
1 3. . . . e6-e5! 22. c3: d4?
Ein typisches Verfahren: Ü bersieht einen drastischen
Schwarz beantwortet den kombinatorischen Schlag.
Flankenvorstoß mit einem Allerdings ist die weiße
Gegenschlag im Zentrum. Stellung auch nach 22. T:d4
Dh5 23. Kg1 Lc5 sehr schwierig,
1 4. h4-h5 Sf6 : h5
z. B. 24. Le3 L:d4 25. cd Te4!
1 5. Lf3 : h5 g6:h5
oder 24. Lf4 L : d4 25. cd Te4
1 6. Th1 : h5 Sd7-f6!
26. Dd2 Dd5.
1 7. Th5-h4
22. Da5-e1 + ! !
Auf 1 7. T: e5 konnte 1 7. „
„ .
.

Ld6 1 8. Te3 Sg4! mit gefähr­ Weiß gab auf (23. K:e1 Lb4+
licher Initiative folgen. Falls 24. Kd1 Te1 matt).
1 8. Tg5, so 1 8.
„ . Tae8+
1 9. Kf1 Sh7 ! , und Schwarz
hat zumindest das Remis i n
147 Kupreitschik-Castiglioni
der Tasche.
Ybbs 1 968
1 7. „ . e5:d4
1 8. Db3-c2 1 . e4 c6 2. d4 d5 3. Sc3 de
4. S : e4 Lf5 5. Sg3 Lg6 6. h4 h6
Zu optimistisch. Weiß mußte
1 8. T : d4 ziehen und sich mit Riskant ist 6. . . . h5, was das
der etwas schlechteren Stel­ wichtige Feld g5 schwächt.
lung abfinden. 7. Sg1-f3 Sb8-d7
1 8. „ . Tf8-e8 8. h4-h5! Lg6-h7
1 9. Ke1 -f1 Dc7-a5 9. Lf1 -d3 Lh7: d3
20. Sg3-f5 Ta8-d8 1 0. Dd1 : d3 Dd8-c7

1 26
1 1 . Lc1-d2 Sg8-f6 1 48 Suschko-Klisa
1 2. Dd3-e2 e7-e6 Fernpartie 1 976
1 3. 0-0-0 c6-c5
1 . e4 c6 2. d4 d5 3. Sc3 de
Genauer war 1 3 . . . . 0-0-0, 4. S : e4 Lf5 5. Sg3 Lg6 6. h4
da Weiß nun durch 1 4. Th4! h6 7. Sf3 Sd7 8. h5 Lh7 9. Ld3
Ü bergewicht erzielen konnte. L:d3 1 0. D : d3 Dc7 1 1 . Ld2 Sgf6
1 2. De2 0-0-0 1 3. 0-0-0 e6
1 4. Kc1-b1 c5: d4? 1 4. Se5 S : e5
Die Öffnung des Spiels ist 1 4. . . . Sb6 kann gut mit
eindeutig vortei lhaft für Weiß. 1 5. La5! beantwortet werden.
Schwarz mußte endlich Auf 1 5 . . . . c5 ist dann 1 6. c4!
rochieren. möglich, und falls 1 6 . . . . cd?,
so 1 7. Kb1 ! Ld6 1 8. c5! mit
1 5. Sf3 : d4 a7-a6?
entscheidenden Drohungen.
Er ahnt nichts Böses.
1 5. d4:e5 Sf6--d 5

Sicherer ist 1 5 . . . . Sd7.

1 6. Sg3-e4? !

Ein umstrittenes Bauern­


opfer. Zu weißem Vortei l
führte 1 6. f4 c5 1 7. c4 Sb4
1 8. l : b4 T:d1 + 1 9. T:d1 cb
20. Se4 Le7 21 . Sd6+ Kb8
(Spasski-Botwinnik, Moskau
1 966).
1 6. Sd4:e6! f7: e6
1 6. . . . g7-g6
1 7. De2:e6+ Ke8-d8
Auch nach 1 7 . . . . Le7 hat Ein zweifelhafter Zug, der
Weiß u nwiderstehlichen An­ jedoch eine i nteressante Falle
griff. stel lt. Aufmerksamkeit ver­
diente 1 6. . . . D : e5.
1 8. Th 1 -e1 Ta8-c8
1 9. Ld2-c3 Dc7-c6 1 7. h5:g6
20. Lc3:f6+ g7:f6
21 . Td 1 : d7+! Dc6 : d7 Sehr stark war 1 7. c4! , z. B.
22. De6--b6+! Dd7-c7 17 . . . . Sb4 1 8. L:b4 L:b4 1 9. c5!
23. Db6:f6+ Kd8-d7 oder 1 7 . . . . Sb6 1 8. Sd6+ !
24. Df6--e6+ L: d6 1 9. ed, und nun geht
weder 1 9 . . . . D: d6 20. Lg5!
Schwarz gab auf. noch 1 9 . . . . T:d6 20. c5.

1 27
1 7. . . . f7 : g6 1 49 Lutikow-Gawrilow
1 8. Se4-d6+? Lf8: d6 Moskau 1 972
1 9. e5: d6 Dc7 : d6
1 . e4 c6 2. d4 d5 3. f3 e6
20. Ld2: h6?
Spielbar ist auch 3 . . . . de
\fVeiß verfängt sich i n den
4. fe e5 5. Sf3 Le6! 6. Sc3 Lb4,
ausgelegten Schlingen.
nicht aber 5 . . . . ed wegen
Schlecht ist auch 20. T: h6?
6. Lc4! mit guten Angriffs­
wegen 20 . . . . Sf4! Richtig war
aussichten für Weiß.
i ndes 20. g3 mit einiger Kom­
pensation für den Bauern. 4. Sb1 �3 Sg8-f6
5. Lc1 -g5 Dd8-b6
20. . . . Th8: h6!
21 . Th 1 : h6 Dd6-f4+ Eine Ungenauigkeit. Richtig
22. De2-d2 war zunächst 5 . . . . h6, u m
erst auf 6. Lh4 m i t 6. . . . Db6
fortzusetzen. In ei ner Partie
Smyslow-Botwi nnik (Moskau
1 958) folgte 7. a3 c5! 8. Sge2
Sc6 9. dc L:c5 1 0. Sa4 Da5+
1 1 . Sec3 Le7 1 2. L:f6 L:f6
1 3. ed Sd4, und Schwarz
erhielt fü r den Bauern eine
sehr aktive Stellung.
6. a2-a3 c�5
7. Lg5-e3! Lc8-d7
22. . . . Sd5--c3! ! Hier wi e schon im vorigen
Zuge durfte Schwarz nicht
Ein brillanter Streich! Auf
auf b2 schlagen, da nach Sa4
23. D:f4 geschieht 23 . . . . T:d1
die Dame in der Falle säße.
matt!
23. Th6-h8 8. e4-e5 Sf6-e8
9. Sg1-e2 f7-f6
Die letzte Chance. Nach
23 . . . . T:h8 24. bc ließe sich Wenn 9 . . . . D: b2?, so 1 0. de! ,
noch auf Rettung hoffen. und die Drohung 1 1 . Ta2! ist
nicht zu parieren.
23. . . . Sc3-e2+ !
24. Kc1-b1 Df4:d2 1 0. f3-f4 Sg8-h6
25. Td1 : d2 Td8:h8 1 1 . e5:f6 g7:f6
Weiß gab auf. 1 2. Se2-g3!

Läßt den Springer n icht nach


f5 und provoziert den Gegner,

1 28
sich doch an dem Bauern b2 1 50 Spielmann-Walter
zu vergreifen. Trentschi n-Teplitz 1 928
1 2. . . . Db6:b2 1 . e4 c6 2. Sc3 d5 3. Sf3 Sf6
Schwarz, der sich offen­ Als solider gilt 3 . . . . Lg4.
sichtlich nicht in alle Nuancen
4. e4-e5 Sf�4
der Stellung vertieft hatte,
5. Dd1-e2
kann der Versuchung nicht
widerstehen. Heute hält man 5. Se2! für
stärker.
1 3. Sc3-b5! Ld7 : b5
1 4. Ta1-b1 Db2-<:3+ 5. . . . Se4:c3
1 5. Le3-d2 Dc3: d4? 6. d2 : c3 b7-b6
Das verliert sofort. Aber Notwendig war 6. . . . e6.
auch nach 1 5 . . . . D: a3 1 6. L: b5+
7. Sf3-d4 c6-<:5?
Sc6 1 7. De2 war Schwarz i n
großen Schwierigkeiten. Sorglosigkeit, die Schwarz
1 6. Lf1 : b5+ Ke8-d8 teuer zu stehen kommt. Auch
1 7. c2-<:3! hier mußte 7 . . . . e6 ge­
schehen.

8. e5-e6! f7:e6

Nicht 8. . . . cd wegen 9. Db5+


Ld7 1 0. ef+ ! K :f7 1 1 . D: d5+
und 1 2. D: a8.
9. De2-h5+ Ke8-d7

Oder 9 . . . . g6 1 0. De5 Tg8


1 1 . S : e6 L : e6 1 2. D : e6 Th8
1 3. Lb5+ Sd7 1 4. De5 Tg8
1 5. D: d5, und Weiß ge•
Schwarz gab auf. Seine Dame
winnt.
ist überraschend mitten auf
dem Brett in ein fein gespon­ 1 0. Sd4-f3 Kd7-<:7
nenes Netz geraten. 1 1 . Sf3-e5! Lc8-d7
12. Se5-f7 Dd8-e8
1 3. Dh5-e5+ Kc7-b7
1 4. Lc1 -f4! c5-<:4
1 5. De5-<:7+ Kb7-a6
1 6. Sf7-d8!

Der Turm h8 ist fü r Weiß


bereits uni nteressant.

1 29
1 6. . . . Sb8-c6 Kam pf eingestel lt. Mit 1 0. . . .
1 7. Dc7-b7+ Ka6-b5 Sb6 konnte Schwarz Verein­
1 8. a2-a4+ Kb�5 fachu ngen anstreben.
Falls 1 8. . . . Ka5, so 1 9. S:c6+ 1 1 . Lf1 -c4
L:c6 20. b4+ cb 21 . Da6 matt.
Das führt zu ei ner merklichen
Verschärfung der Partie.
11. ... b7-b5
1 2. Lgfrd2 Da5-a6
1 3. Sd6-f51 Le7-d8
1 4. Dd4-h4 b5:c4
1 5. Dh4-g5 Sf6-h5
Durch Rückgabe der Figur
erlangt Schwarz Gegenspiel.
Schlecht ist 1 5. . . . Ses
1 6. D:d8 D : a2 1 7. Lc3 Sef6
(es drohte 1 8. L:g7 S : g7
1 9. Db7: c6+ ! ! Ld7:c6
1 9. Dg5) 1 8. T: d7 L:d7 1 9. Sh6+
20. Sd8:e6 matt.
Kh8 20. D : f6! Aufmerksam-
Ein faszinierendes Finale keit verdiente jedoch 1 5 . . . . g6.
dieser von Weiß trefflich ge­ Tal plante darauf 1 6. Sh6+ Kg7
fü hrten Partie. 1 7. Lc3 D : a2 1 8. The1 mit
Angriff fü r das geopferte
Material.
1 6. Sf5-h6+ Kg8-h8
151 Tal-Smyslow
1 7. Dg5 : h5 Da6: a2?
Bled 1 959
Dieser natürliche Zug entpuppt
1 . e4 c6 2. d3 d5 3. Sd2 e5
sich, wie Weiß glä nzend de­
Verläßlicher ist 3 . . . . de 4. de monstriert, als ein Fehler.
e5 5. Sf3· Lc5 6. Lc4 De7. Richtig war 1 7 . . . . Lf61 , was die
Schwarz hat danach keine Situation außerordentlich
Schwierigkeiten. zugespitzt hätte.
4. Sg1-f3 Sb8-d7 1 8. Ld2-c3 · Sd7-f6
5. d3-d4! d5:e4
6. Sd2 : e4 e5:d4
7. Dd1 : d4 Sg8-f6
8. Lc1-g5 Lf8-e7
9. 0-0-0 0-0
1 0. Se4-d6 Dd8-a5 .
Beide Kontrahenten sind auf

1 30
fü r den Bauern einen zu hohen
Preis zu entrichten : Er bleibt
in der Entwicklung zurück und
schwächt die schwarzen Felder
im eigenen Lager.
1 1 . Lc1 : b2 Dd8-b6+
1 2. d3-d4! Db6 : b2
1 3. Dd1 -d3
Droht Damenfang mittels
1 4 . Tfb1 .
1 9. Dh5:f7! ! 1 3. . . . Db2-b6
1 4. Ta1-b1 DbG-<;7
Ein effektvol ler kombinato­
1 5. Se4-f6+ Kg8-h8
rischer Schlag, der den Aus­
1 6. Dd3-<;3! Se7-g8
gang der Partie entscheidet.
Hartnäckiger war trotz allem
1 9. . . . Da2-a 1 +
16 . . . . Sa6.
Nicht 1 9. . . . T:f7 20. T: d8+,
1 7. d4-d5 Sg8: f6
und auf 1 9. . . . Tg8 folgt
1 8. Dc3 :f6+ Kh8-g8
20. D : g8+ ! S : g8 21 . Sf7
1 9. Sf4-e6! Lc8:e6
matt.
20. d5 : e6
20. Kd2 T:f7 21 . S:f7+ Kg8
Schwarz gab auf.
22. T:a1 K:f7 23. Se5+ Ke6
24. S : c6 Se4+ 25. Ke3 Lb6+
26. Ld4. Schwarz gab auf.
Französische
Verteidigung
152 Kusnezow-Pawlow
Kalinin 1 975
1 . e2-e4 e7-e6
1 . e4 c6 2. d3 g6 3. g3 Lg7
Eine populäre Eröffnung.
4. Lg2 d5 5. Sd2 e5 6. Se2
Ihre Bezeichnung verdankt
Bereitet f2-f4 vor. sie ei ner Fernpartie London­
Paris ( 1 834-36) , in der die
6. . . . Sg8-e7
französischen Schachspieler
7. 0-0 0-0
den Zug 1 . . . . e6 anwandten
8. f2-f4 e5:f4
und den Sieg davontrugen.
9. Se2 :f4 d5:e4
Beliebtheit errang die Fran­
1 0. Sd2 : e4 Lg7: b2?
zösische Verteidigung Ende
Ein höchst riskanter Ent­ des 1 9. Jahrhunderts, als
schluß. Der Nachziehende hat komplizierte und zweischnei-

1 31
dige Systeme ausgearbeitet 1 1 . Tf1 -d1 Dd4-f6
wurden. Die Idee der Eröffnung 1 2. Sc3-e4 Df6-e6
ist, das weiße Zentrum mit 1 3 . a2-a31
c7-c5 oder f7-f6 anzugreifen
Der Läufer muß den Rückzug
und am Damenflügel unter
antreten und die Verteidigung
Ausnutzung der c-Linie die
des Schlüsselfeldes d6 auf­
Initiative zu übernehmen.
geben.
Weiß operiert meist am
Königsfl ügel. Schwarz muß 1 3. . . . Lb4-a5
sich sehr genau verteidigen. 1 4. Lf3-g41 De6-g6
Zu den Mängeln der Fran­
Schwa rz hat kei ne Wahl. Auf
zösischen Verteidigung gehört
1 4. . . . f5 entscheidet 1 5. L:f5!
auch die etwas passive Auf­
S:f5 1 6. Sd6+ Ke7 1 7. Lg5+ .
stellung des weißfeldrigen
schwarzen Läufers.
Große Bedeutung bei der
Erarbeitung von Methoden der
Spielfü hrung in der Fran­
zösischen Verteidigung hatten
Analysen und Partien Tar­
raschs, Rubinsteins, Nimzo­
witschs, Rausers, Aljechins,
Botwinniks, Keres', Uhlman ns,
Sokolskis und anderer her­
vorragender Schachspieler
und Theoretiker.
1 5. Lg4-f51 1
Sehr hübsch ! Die Antwort ist
1 53 Petrow-Schimanski erzwu ngen, da 1 5 . . . . D:f5
Warschau 1 847 an 1 6. Sd6+ scheitert.
1 . e4 e6 2. d4 d5 3. ed ed . 1 5. .
„ Se7 :f5
4. c4 Lb4+ 5. Sc3 Se7 6. Sf3 1 6. Se4-f6+
Lg4 7. Le2 de 8. 0-0 L:f3
nebst Matt im nächsten
Verfehlte Eröffnungstaktik! Zuge.
Ohne die Entwicklung beendet
zu haben, jagt Schwarz einem
Materialvorteil nach. 1 54 Ostrowski-Schestoperow
Liepaja 1 971
9. Le2 :f3 c7-c6
1 0. Dd1 -e2 Dd8: d4? 1. e4 e6 2. d4 d5 3. e5 c5 4. c3
Sc6 5. Sf3 Db6 6. Le2 Sge7
Folgerichtig, aber schlecht.
Geboten war die Rochade. Genauer war 6. . . . cd, da Weiß

1 32
jetzt durch 7. de! Dc7 8. Sd4!
D : e5 (8 . . . . S : e5? 9. Sb5 D : c5
1 0. Dd4! mit Gewi nn, Euwe­
Kramer, Zaandam 1 946) 9. 0-0
nebst b2-b4 Ü bergewicht
erzielen konnte.
7. b2-b3 c5: d4
8. c3: d4 Se7-f5
9. Lc1 -b2 Lf8-b4+
1 0. Ke1 -f1 Lb4-e7
Meist geschieht hier 1 0 . . . . 1 8. . . . Sc6: e5
h5. Schwarz ist aber nicht
Das Opfer, das lange i n der
verpflichtet, so zu spielen.
Luft lag, wird schließlich
1 1 . g2-g4? doch noch verwirklicht.
Zu ungestü m. Der Bauernan­ 1 9. Sb1 -d2
griff verfehlt sein Ziel und
Auf 1 9. de geschieht natür­
schwächt lediglich den eige­
lich 1 9. . . . Df2+ und 20. . . .
nen Königsflügel.
D : b2.
11. . . . Sf5-h4
1 9. . . . Se5-d3
1 2 . Sf3 : h4 Le7: h4
20. Lb2-c3 Ta8-c8
Plötzlich droht 1 3 . . . . S : e5! 21 . Sd2-b1 Tc8: c3!
22. Sb1 : c3 Db6:d4
1 3. f2-f4 f7-f61
23. Dd1 -c2 Sd3-b41
1 4. Kf1-g2 f6:e5
24. Dc2-b2 Lh4-f6
1 5. f4:e5 0-0
1 6. Th 1 -f1 Lc8-d7 Weiß gab auf. Falls 25. Tc1 ,
1 7. Tf1 -f3 so 25 . . . . Sd3.
Weiß hat keine befriedigende
Verteidigung.
1 7. . . . Tf8:f3
1 55 Bilenko-Kaidanow
Woronesh 1 973
1 8. Le2 :f3
1 . e4 e6 2. d4 d5 3. Sc3 Lb4
4. ed ed 5. Df3 De7+ !
Die beste Entgegnung auf die
von Weiß gewä hlte Variante.
6. Sg1-e2
Vorteilhaft fü r Schwarz ist
auch 6. Le3 Sf6 7. Ld3 c5!

1 33
6. . . . Sb8-c6 1 56 Plani nc-lvkov
7. Df3-d3 Jugoslawien 1 970
Riskant ist 7. D : d5 Sf6, da 1 . e4 e6 2. d4 d5 3. Sc3
Schwarz fü r den Bauern enor­ Lb4 4. Dg4? !
men Entwicklu ngsvorsprung
Ein verfrühter Ausfall, der
erlangt.
keinen Erfolg bringt.
7. . . . Lc8-g4
4. . . . Sg8-f6
8. f2-f3
5. Dg4:g7 Th8-g8
Notwendig war 8. Le3. 6. Dg7-h6 d5:e4
8. . . . Lg4-h5 Gut ist auch 6. . . . c5 mit
9. Lc1 -e3 Lh5-g6 der möglichen Folge 7. a3 Tg6
1 0. Dd3-d2 Sg8-f6 8. De3 La5 9. Ld2 cd 1 0. D:d4 .
1 1 . 0-0-0 0-0-0 Sc6.
1 2. Se2-f4?
' 7. Sg1-e2 b7-b6
Ein Fehler. Vertei digungs­ 8. Lc1-g5 Sb8-d7
möglichkeiten bot 1 2. Kb1 . 9. 0-0-0 Lc8-b7
Wenn 1 2 . . . . L:c3, so 1 3. S:c3 1 0. d4-d5 Lb4-f8! !
Sb4 1 4. Tc1 .
Durch diesen weitberechneten
1 2. . . . Lb4:c3! Zug kann Schwarz die gegne­
1 3 . b2 :c3 rischen Drohungen parieren.
Oder 1 3. D:c3 Sb4, und Weiß 1 1 . Dh6-h4 e6:d5
·
verliert Materia l .
Die Absicht des Nachziehen­
13. . . . De7-a3+ den wird klar. 1 2. S : d5 schei­
1 4. Kc1-b1 Th8-e8 tert an 1 2 . . . . T:g5! 1 3. D:g5
1 5. Sf4:g6 h7:g6 S : d5 1 4. T:d5 D : g5 1 5. T:g5
1 6. Dd2-d3? Lh6!
In der Hoffnung, sich durch 1 2. Td1 : d5
1 7. Lc1 aus der Affä re ziehen
zu können. Die Antwort von Weiß verschä rft das Spiel,
Schwarz zerstört indes alle indem er die Qualität opfert.
Ill usionen. Hartnäckiger
1 2. . . . Lb7 : d5
war 1 6. Lg5.
1 3. Sc3:d5 Lf8-e7
1 6. . . . Te8:e3! 1 4. Sd5:f6+ Sd7 :f6
1 7. Dd3 : e3 Sc6-b4 1 5. Se2-c3 Sf6-g4
1 8. De3-f2 Sb4:a2 1 6. Dh4:g4 . Le7:g5+
1 9. Td1 -d3 Td8-d6 1 7. Kc1-b1 Ke8-f8
20. c3-c4 Td6-b6+ 1 8. Lf1 -c4 Dd8-d4
21 . Td3-b3 Sa2-c3 matt! 1 9. Lc4-d5 Ta8-d8

1 34
20. Dg4-f5 Lg5-f6 8. b4 Lc7 9. Sb5 L:e5 1 0. Sf3
21 . Ld5:e4 Tg8-g5 zu weißem Vortei l.
22. Df5-f3
7. Sg1-f3
Nachdem es Schwarz ge­
Eine Ungenauigkeit. Richtig
lu ngen ist, seine Kräfte all­
war 7. Ld2 mit gleichen
mählich u mzugruppieren,
Chancen.
geht er nun zum entscheiden­
den Angriff über. 7. . . . d 5-d41
8. Lf1 -b5
Oder 8. a3 Da51 mit großem
Vortei l.
8. . . . Dd8-a5
9. Lb5: c6+ Se7: c6?
Erforderlich war 9 . . . . bei
1 0. D : d4 ( 1 0. D : g7 Tg8
1 1 . D : h7 La61 räumt Schwarz
starken Angriff ein) 1 0. . . .
Sf5 1 , und Schwarz steht aus­
gezeichnet.
22 . . . . Tg5-b5!
23. Th1 -d1 1 0. Dg4:g7 Th8-f8
1 1 . Lc1-h6 Lb4:c5
Selbstverständlich nicht
1 2. CH)-()I d4:c3?
23. S : b5 wegen 23 . . . . D : b2
matt. Es mußte 1 2 . . . . Ld7 ge­
schehen. Jetzt wird der weiße
23. . . . Tb5: b2+ !
Ansturm u nwiderstehlich.
24. Kb1-c1
1 3. Td1 -d61 Lc5:d6
Schlecht ist 24. K: b2 Db4+
25. Kc1 Lg5+. 14. e5:d6 c3:b2+
1 5. Kc1-b1 Sc6-b4
24. . . . Tb2-b 1 + !
Schwarz setzt seine letzte
Weiß gab auf. Falls 25. K : b1 , Hoffnu ng i n diesen Gegenan­
so 25 . . . . Db4+.
griff, der aber nichts ein­
bringt.
1 57 Federow-Buiwidowitsch 1 6. Dg7:f8+ Ke8-d7
Mi nsk 1 962 1 7. Df8:f7+ Kd7-c6
1 . e4 e6 2. d4 d5 3. Sc3 Lb4
Oder 1 7 . . . . K : d6 1 8. Df4+ Kc5
4. e5 c5 5. Dg4 Se7 6. de Sbc6
1 9. Dd4+ Kc6 20. Dc4+ Dc5
6. . „ d4 führt nach 7. a3 La5 21 . Se5+ ! mit Damengewi nn

1 35
bzw. 1 9. . . . Kb5 20. D: b2 Ka6 jedoch unzulänglich. Vorzu­
(es drohte 21 . a3) 21 . Ld2. ziehen war 1 1 . . . . 0-0.
1 8. Sf3-d4+ Kc6-b6 1 2. Lc1-a3 h7-h6
1 3. Dd1 -d2 g7-g5
1 8. . . . K: d6 1 9. Lf8+ Kd5
1 4. La3-d6 Dc7-a5
20. Df3+ !
1 5. Tf1 -b1 Da5-a6
1 9. a2-a3! Kb6-a6 1 6. Sf3-e1 0-0-0
1 7. a4-a5! Se7-g6
Auf 1 9. . . . D:a3 folgt 20. Dc7+
1 8. Se1-d3!
Ka6 21 . Dc4+ nebst Matt.
Du rch die Verwi rklichung ei ner
20. d6-d7! Da5: a3
versteckten Drohung erlangt
21 . Df7: e6+ b7-b6
Weiß entscheidenden Vortei l.
22. De6-c4+ Ka6-b7
23. d7-d8S+ ! Kb7-b8 1 8. . . . Sc6: d4
24. Lh6-f4 matt.
Sonst 1 9. Sc5 mit Damenfang.
1 9. c3 : d4 c4:d3
20. Le2 : d3 Da6-c6
21 . Ld3-b5
1 58 Dementjei-Kijaschko
Minsk 1 949 Schwarz gab auf. Falls 21 . . . .
D : b5 22. T: b5 L: b5, so
1 . e4 e6 2. d4 d5 3. Sc3 Lb4
23. Dc3+ Lc6 24. a6!
4. e5 c5 5. a3 L:c3+ 6. bc Sc6
Genauer ist 6. . . . Se7.
7. Sg 1 -f3 1 59 Fischer-Tal
Unangenehm fü r Schwarz Leipzig 1 960
wäre hier 7. Dg4.
1 . e4 e6 2. d4 d5 3. Sc3 Lb4
7. . . . Dd8-c7 4. e5 c5 5. a3 La5 6. b4!
8. Lf1-d3 f7-f5
Eine Idee Aljechins.
Als schlecht erwiese sich
6. . . . c5: d4
8. . . . cd 9. cd S : d4 wegen
1 0. S : d4! Dc3+ 1 1 . Dd2! D : a 1 Nach 6. . . . cb 7. Sb5! ba+
1 2. c3 und 1 3. Sb3 m i t Damen­ 8. c3 Lc7 9. L:a3 verfügt Weiß
gewinn. über eine starke Angriffs­
position.
9. 0-0 Sg8-e7
1 0. a3-a4 c5-c4 7. Dd1-g4 Sg8-e7
1 1 . Ld3-e2 Lc8-d7 8. b4:a5
Schwarz bereitet die lange Aufmerksamkeit verdiente auch
Rochade vor. Dieser Plan ist 8. Sb5!

1 36
8. . . . d4:c3 1 9. K:f1 ? T:h2! 20. Df7 Th1 +
9. Dg4:g7 Th8-g8 würde verlieren.
1 0. Dg7 : h7 Sb�6
1 9. „ Dc7-e5
1 1 . Sg1-f3 Dd8-c7
.

20. Ta1 :f1 De5:e6


1 2 . Lf1-b5 Lc8-d7
21 . Kh1 : g2
Schwach ist 1 2 . . . . T: g2?
Remis. Schwarz gibt ewig
wegen der von Fischer ge­
Schach: 21 . Dg4+ 22. Kh1
zeigten Variante 1 3. Kf1 ! Tg8
„ .

Df3+ USW;
1 4. Tg1 ! T:g1 + 1 5. K:g1 mit
gefä hrlichen Drohungen.
1 3. 0---0 0---0-0
14. Lc1-g5 1 60 Boleslawski-Ufi mzew
Omsk 1 943
Die danach entstehenden
Verwicklungen fü hren zum 1 . e4 e6 2. d4 d5 3. Sc3 de
Remis. 4. S : e4 Sf6? ! 5. S:f6+ gf
Schwarz versucht den Kampf
zu komplizieren. Klaren Vor­
tei l für Weiß ergäbe 5 . . . .
D:f6 6. Sf3 h6 7. Ld3 c5 8. Le3
oder 7 . . . . Ld6 8. 0---0 0---0
9. De2.
6. Sg1-f3 b7-b6
7. Lf1 -b5+ c7-c6
8. Lb5-c4 Lc8-a6
9. Lc4-b3?
Bietet dem Nachziehenden
1 4. . . . Sc6:e5! gute Gegenchancen. Ei nfacher
1 5. Sf3:e5 und stärker war 9. L:a6 S : a6
1 0. c3 mit weißem Ü ber­
Nicht aber 1 5. L: d7+ T:d7
gewicht.
1 6. S : e5 D : e5 1 7. L:e7 Th8!
1 8. Tae1 T : h7 1 9. T:e5 T:e7 9. . . . Dd8-c7
mit schwarzem Ü bergewicht. 1 0. c2-c4 Sb8-d7
11.� 0-0---0
1 5. . . . Ld7 : b5 1 2. Dd1 -e2 Lf8-d6
1 6. Se5:f7 Lb5:f1 1 3. a2-a4 Td8-g8!
1 7. Sf7 : d8 Tg8:g5 1 4. a4-a5 c6-c5
18. Sd8:e6 Tg5:g2+
1 9. Kg1 -h 1 ! Öffnet dem Läufer a6 die
Diagonale a8-h 1 . Ü ber der
Die einzige Möglichkeit. weißen Königsstellung brauen

1 37
sich dunkle Wol ken zusam­ 21 . . . . Tg4: g2+ !
men. 22. Se1 : g2 Se4-d2! !
23. Da5-d5
1 5. a5:b6 Dc7:b6
1 6. Lc1-e3 La6-b7 Verzweiflung, aber 23. L:b6
1 7. d4:c5 Sd7 : c5 hätte Matt in drei Zügen zur
1 8. Lb3-d1 Folge.
Um den Läufer in die Ver­ 23 . . . . Lb7 : d5
teidigung des Punktes f3 ein­ 24. c4: d5 Db6: b2
zubeziehen. 25. Le3 : d2 Db2 :a1
26. Ld1-f3 Ld6: h2+
1 8. . . . Tg8-g4
1 9. De2-d2? Weiß gab auf.
Weiß mußte 1 9. Se1 spielen.
Jetzt bricht auf dem Brett
ein kombinatorischer Sturm
los.
1 61 Lehmann-Teschner
Bad Pyrmont 1 950
1 9. . . . Sc5-e4! 1 . e4 e6 2. d4 d5 3. Sc3 de
20. Dd2-a5 4. S : e4 Sd7 5. Sf3 Sgf6 6. Sfg5
20. L:b6 wird mit 20 . . . . S : d21 Mit der fehlerhaften Idee, den
beantwortet. Falls dann 21 . h3, Springer auf f7 zu opfern. Gut
so 21 . . . . T4g8. ist einfach 6. S:f6+.

20. . . . Th8-g8! 6. . . . Lf8-e7!


21 . Sf3-e1 Schwarz läßt dem Gegner
seinen Wi llen.
Wieder ist die Dame nicht zu
schlagen. Auf 2 1 . L: b6 ge­ 7. Sg5:f7? Ke8:f7
schieht 21 . . . . T: g2+ 22. Kh1 8. Se4-g5+ Kf7-g8
S:f2+ ! nebst Matt im näch­ 9. Sg5 : e6 Dd8-e8
sten Zuge. 1 0. Se6 : c7
All das hatte Weiß berechnet,
dabei aber ei n wesentliches
Detai l außer acht gelassen.
10 . . . . Le7-b4 matt!

1 38
162 Zeitli n-Ossipow 1 8. . . . Le7 1 9. Dh2 führt zum
Fernpartie 1 970 Matt.
1 . e4 e6 2. d4 d5 3. Sd2 de 1 9. g5:f6 g7:f6
4. S:e4 Le7 5. Sf3 Sf6 6. Ld3 20. Th1 -h7 Lc8-d7
Sbd7 7. S :f6+ S:f6 8. De2 0-0
9. Lg5 c5 1 0. 0---0-0 !
Der fü r Schwarz gefährlichste
Plan.
1 0. . . . c5:d4
1 1 . h2-h4
Danach droht die typische
Kombination 1 2. L:f6 L:f6
1 3. L: h7+ K : h7 1 4. Sg5+ .
11. .. . Dd8-a5
Jetzt hätte Schwarz i n der
genannten Variante auf
1 4. Sg5+ Kg8 1 5. Dh5 die
Antwort 1 5. . . . Df5!
1 2 . Kc1-b1 Tf8-d8 23. Ld3-b5! !
1 3. Sf3..:...e5 h7-h6
Ein brillanter kombi natorischer
Schwächt die Königs­ Schlag, der die Partie sofort
stellung. Eine andere Verteidi­ entscheidet. Es geht weder
gung gegen 1 4. L:f6 und 23 . . . . D : b5 24. Dd6+ Kf6
1 5. L: h7+ ist jedoch nicht zu 25. Th6+ Kg7 26. De7 noch
sehen. 23 . . . . L : b5 24. Dc5+ Kf6
25. Th6+ Kg7 26. Dg 1 + Kf8
14. g2-g4! h6:g5
27. Th8+ und 28. Dg5+.
1 5. h4: g5 Le7-d6
Schwarz gab auf.
1 6. f2-f4!
Schlechter wäre 1 6. gf D : e5!
1 6. . . . Ld6 : e5
1 63 Kotow-Kalmanok
Auf 1 6. . . . Sd5 gewann 1 7. De4 Moskau 1 936
( mit der Drohung 1 8. Th8+) 1 . e4 e6 2. d4 d5 3. Sc3 Sf6
17 . . . . f5 1 8. gf6 S:f6 1 9. Dg6 4. Lg5 de 5. S : e4 Le7 6. L:f6
L:e5 20. fe D : e5 21 . g5. gf
1 7. g5:f6 Le5:f6 6. . . . L:f6 7. Sf3 Sd7 8. Dd2
1 8. g4-g5 Kg8-f8 gibt Weiß eine aktive Stellung.

1 39
7. Sg1 -f3 Sb8-d7 Schlecht ist 1 6 . . . . fe 1 7. de
8. Lf1-c4! c7-c6 oder 16 . . . . ed 1 7. Sf6 matt.
9. Dd1-d2 b7-b6
1 7. Lc4-b5+ Sf8-d7
1 0. Dd2-h6!
1 8. Sf3-e5 Dd8-c7
Nachdem er den Gegner in
Es gibt keine Rettu ng. Falls
der Entwicklung überflü gelte,
z. 8. 18 . . . . Lc8, so 1 9. Dg7 Tf8
geht Weiß zu entschlossenen
20. T:d5! ed 21 . Sd6+ L:d6
Aktionen über. Es droht
22. S : d7+ und 23. D:f8 matt.
1 1 . Dg7 und 1 2. D: h7.
1 9. Lb5:d7+ Ke8-d8
1 0. . . . Le7-f8
20. Dg3-g7 Th8-f8
1 1 . Dh6-f4 Lc8-b7
21 . Se4-g5 Dc7-c5
1 2. � h7-h5
22. Ld7 : e6
1 3. Kc1-b1 Lf8-e7
Schwarz gab auf.
Durch das gelungene Damen­
manöver hat Weiß ein wich­
tiges Tempo gewonnen.
1 4. Df4-g3 Sd7-f8 1 64 Kaplan-Bronstein
1 5. Th 1 -e1 f6-f5 Hastings 1 975/76
Der Versuch, den Springer aus 1 . e4 e6 2. d4 d5 3. Sc3 Sf6
seiner zentra len Position zu 4. Lg5 de 5. S : e4 Le7 6. L:f6 gf
vertreiben, stößt auf eine 7. Sf3 Sd7
kombinatorische Erw�Eierung.
Gewöhnlich geschieht 7 . . . . f5
8. Sc3 Lf6 9. Dd2 c5 mit
beiderseitigen Chancen.
8. Dd1 -d2
Bedeutend stärker ist 8. Lc4!
8. . . . c7-c5
9. d4-d5
Jetzt bringt dieser Vorstoß
keinen besonderen Nutzen.
9. . . . f6-f5
1 6. d4-d5! ! 1 0, d5:e6 f5: e4
Diese Sprengungsoperation 1 1 . e6: d7+ Dd8: d7
fü hrt zur Öffnung des Spiels. 1 2. Dd2-c3?
Die schwarze Stellung bricht
Dieser Zwischenzug erweist
danach schnell zusammen. sich nach der Antwort von
1 6. . . . c6: d5 Schwarz als ein Schlag i ns

1 40
Wasser. Wegen des Zeitver­ 26. Th 1 -d1 c5-c4!
lustes kommt der Anziehende
Weiß gab auf. Er befindet
bereits in Schwierigkeiten.
sich in völligem Zugzwang und
Durch Damentausch hätte
verliert, wenn die Bauern-
er die Chancen an nähernd in
züge erschöpft sind, unweiger­
der Waage halten können.
lich einen Turm.
1 2. . . . 0-0!
1 3. Sf3-d2 Dd7-f5
14. 0--0-0? Df5:f2
1 5. Sd2 : e4 Df2-f4+ 1 65 Glauser-Keller
1 6. Se4-d2 Lc8-g4 Lugano 1 966
1 7. Td1-e1 Le7-g5
1 . e4 e6 2. d4 d5 3. Sc3 Sf6
1 8. Lf1-d3 Ta8-e8
4. Lg5 Lb4
1 9. Te1 -f1 Df4-e3
Dieser Zug charakterisiert
Weiß ist in eine tödliche
die MacCutcheon-Variante.
Fesselung geraten.
1 0. h2-h3 5. e4-e5 h7-h6
6. Lg5-d2!
Es drohte 20 . . . . c4 21 . L:c4
D:c3 22. bc Le2. Am besten. Die alte Fort­
setzung 6. ef hg 7. fg Tg8
1 0. . . . Lg4-e2!
8. h4 gh 9. Dh5 Df6 1 0. D: h4
21 . Tf1 -f5
D : g7 bietet Weiß keinen Vor­
Auf 21 . Te1 folgt 21 . . . . Df2 teil.
22. L:e2 T:e2 23. T:e2 D : e2
24. Dd3 D : g2 mit Gewinn­ 6. . . . Lb4:c3
stellung fü r Schwarz. 7. b2:c3

21 . . . . Lg5-h6 Schwächer ist 7. L:c3 Se4


2i. Ld3 : e2 8. Lb4 c5 9. L:c5 (9. de? S:f2 ! )
9. . . . S:c5.
Oder 22. Td5 L:d3 23. cd
(23. D: d3? De1 +) 23 . . . . Df2 7. . . . Sf6-e4
24. Kc2 Te2 25. Td1 Tfe8 mit 8. Dd1 -g4 Ke8-f8
der Absicht 26 . . . . L:d2 9. h2-h4 c7-c5
27. T : d2 T: d2+ 28. D : d2 Te2. 1 0. Th1 -h3 c5:d4
Ein prächtiges Matt entstände
nach 22. Te1 Dg3 23. T:e2 De1 + ! In der Regel spielt Schwarz
hier 1 0 . . . . Da5.
22 . . . . De3:c3
23. b2 :c3 Te8 : e2 1 1 . c3:d4 Dd8-b6
24. Tf5-d5 Te2 : d2! 1 2. Sg1-f3 Sb8-c6
25. Td5:d2 Tf8-d8 1 3. Lf1-d3!

1 41
Ein guter Entwicklu ngszug 1 66 Ljuboschiz-Schagalo­
und zugleich eine Falle. Weiß witsch
läßt die folgende Antwort des Minsk 1 956
Gegners zu, die diesen
1 . e4 e6 2. d4 d5 3. Sc3 Sf6
zwangsläufig in eine schwierige
4. Lg5 Le7 5. e5 Sfd7 6. h4
Situation bringen mußte.
Der Chatard-Angriff, häufig
1 3. . . . Sc6:e5? von Aljechin angewandt,
fü hrt zu einem interessanten
Ein seh r verlocken d es Opfer, zweischneidigen Spiel.
das aber nicht korrekt ist.
6. . . . c7--c5
1 4. d4:e5?? 7. Sc3-b5
Eine scharfe Fortsetzung.
Es zeigt sich, daß Weiß den
Objektiv besser ist aber 7. L: e7.
starken 1 3. Zug rein zufällig
machte und dabei die Erwide­ 7. . . . f7-f6!
rung seines Kontrahenten 8. Lf1-d3 Dd8-a5+ ?
glatt übersah. NUn wickelt
Notwendig war 8. . . . a6!
Schwarz zum Gewinn ab.
Weiß hat darauf offenbar
Wesentlich schwerer hätte er
nichts Besseres als Remis
es nach 1 4. S : e5! D : d4 1 5. Df4!
du rch Dauerschach zu
gehabt. Von der Kraft des
forcieren: 9. Dh5+ Kf8 1 0. Th3
weißen Angriffs legen u. a.
ab 1 1 . Lh6! gh 1 2. D : h6+.
nachstehende Varianten
Falls 1 1 . . . . Da5+ , so 1 2. Ld2
beredtes Zeugnis ab: 1 5 . . . .
Dc7 1 3. Tg3! cd 1 4. Sf3 S:e5
D: a 1 + 1 6. Ke2 f6 1 7. Sg6+
1 5. T:g7! h6 1 6. Lh7! K:g7
Kg8 1 8. Dc7 Kh7 1 9. L:e4 de
1 7. D: h6+ Kf7 1 8. Dh5+ mit
20. Tg3 Tg8 21 . L: h6! b6
Remis.
(21 . . . . f5 22. Sf8+ Kh8
23. Df7 Db2 24. Dh5 g6 9. Lg5-d2 Da5-b6
25. Lc1 + gh 26. L:b2+) 1 0. Dd1 -h5+ Ke8-f8
22. Sf8+ K: h6 23. Tg6+ Kh5
Auf 1 0 . . . . g6 ist 1 1 . L: g6+
24. g4+ und 25. Dh2 matt oder
stark.
16 . . . . f5 1 7. L:e4 de 1 8. Sg6+
�g8 1 9. Dc7 Df6 20. Lc3 D : g6 1 1 . Th1-h3 c5:d4
21 . Tg3 D : g3 22. fg Th7 1 2 . Th3-g3 f6: e5
23. De7.
Auch i m Fall von 1 2 . . . . S:e5
1 4. „. Db6:f2+ entscheidet 1 3. T:g7!
1 5. Ke1-d1 Df2 : d2+ !
1 6. .Sf3 : d2 Se4-f2+

Weiß gab auf.

1 42
8. Dg4:g7 De7-b4
9. Dg7 : h8+ Ke8-d7
1 0. Ta1-d1 !
Am besten. Schwächer ist
1 0. bc D:c3+ 1 1 . Ke2 O : c2+
1 2. Ke3 De4+ 1 3. Kd2 D: d4+
1 4. Ld3 D : a 1 1 5. D : h7 Db2+
mit gleichen Chancen.
10 . . „ Sc3 : d 1 +
1 1 . Ke1 : d 1 Db4: d4+
1 2 . Kd1-c1 Dd4-f4+
1 3. Tg3: g7! ! Kf8: g7
1 3. Kc1-b1 Df4:f2?
1 4. Ld2-h6+ Kg7-g8
1 5. Ld3-g6! ! Geboten war 1 3 . . . . Sc6.
Ein kraftvoller Schlußzug. Die 1 4. Sg1 -f3 Sb8-c6
Drohung 1 6. Lf7 matt ist nicht 1 5. Lf1-b5 Df2 : g2
zu parieren. Schwarz gab auf. 1 6. Th1-f1 !
Droht 1 7. Sg5!
1 6. . . . Dg2-g6
167 Polikarpow-Krupski 1 7. Tf1 -g1
Gomel 1 969
Schwarz gab auf. Wenn die
1 . e4 e6 2. d4 d5 3. Sc3 Sf6 Dame wegzieht, entscheidet
4. Lg5 Le7 5. e5 Se4 1 8. Tg8 mit undeckbarem Matt.
Ein alter Zug Tartakowers, der
Schwarz eine schwierige Stel­
lung ei nträgt.
168 Zeschkowski-Schofman
6. Lg5:e7 Se4:c3 Kiew 1 969
Vorteil erlangt Weiß auch nach 1 . e4 e6 2. Sc3 d5 3. Sf3 d4
·

6. . . . D:e7, z. B. 7. S : e4 de 4. Se2 Sc6


8. De2 b6 9. 0--0--0 Lb7 1 0. g3
Vorzuziehen ist 4. . . . c5.
c5 1 1 . Lg2 Sc6 1 2. de Dg5+
1 3. Kb1 D:e5 1 4. L:e4 D:c5 5. c2-c3 e6-e5?
1 5. Sf3 oder 8 . . . . Sd7 9. 0--0--0
Führt zu Materi alverlust. Not­
f5 1 0. ef S:f6 1 1 . f3.
wendig war 5 . . . . de, obwohl
7. Dd1 -g4! Dd8 :e7 Weiß nach 6. bc besser steht.
Auf 7 . . . . K:e7 fü hrt 8. bc Kf8 6. c3 : d4 e5:d4
9. f4 c5 1 0. Dd1 ! zu weißem 7. Dd 1 -a4 Lf8-c5
Übergewicht. 8. b2-b4! Lc5: b4

1 43
9. Se2 : d4 Sg8-e7 1 2. Tf1-e1 Sg4:e5
1 0. Lf1-b5 Dd8-d6 1 3. Sf3:e5 �
1 4. Lc1 -f4
Alternativen sind nicht zu
sehen. 1 0. . . . 0---0? 1 1 . L:c6 Stä rker erscheint 1 4. Dg4!
büßt eine Figur ein, und 1 0 . . . . Schwarz kann sich danach sehr
Lc5 1 1 . S : c6 bc 1 2. L:c6+ Ld7 schwer verteidigen.
1 3. L: d7+ erweist sich ebenfalls
1 4. f7-f6??
als hoffn ungslos.
„ .

Notwendig war 14 . . . . S : e5
1 1 . e4-e5! Dd6-c5
1 5. L:e5 f6 und wenn 1 6. Dg4+,
Auf einen beliebigen anderen so 1 6 . . . . Dd7.
Damenzug folgt 1 2. D:b4.
1 2. Sd4-b3!
Figurenverlust läßt sich nun
nicht mehr verhindern.
Schwarz gab auf.

1 69 Kofman-Polosok
Kiew 1 940
1 . e4 e6 2. d4 d5 3. Sd2 c5
1 5. Se5-c6! !
4. ed ed 5. Sgf3 Sf6 6. Lb5+
Ld7 Ein kombinatorischer Schlag,
der Schwarz sofort zur Kapitu­
Aber nicht 6. . . . Sc6? 7. � Le7
lation zwingt. 1 5. . . . D:e2
8. de L:c5 9. Te1 + Le7 1 0. De2
scheitert an 1 6. Sa7 und matt!,
bzw. 8 . . . . 0-0 9. Sb3 Se4
und auf 15 . . . . Dc5 geschieht
1 0. Le3 mit weißem Ü berge­
1 6. S : d8 K:d8 1 7. De8 matt.
wicht.
7. Dd1 -e2+ Dd8-e7
Genauer ist 7 . . . . Le7. Falls
170 Tal-Uhlmann
dann 8. de, so 8 . . . . � 9. Sb3
Moskau 1 971
Te8! 1 0. Le3 L:c5 1 1 . L : d7 Sb : d7
1 2 . S:c5 S : c5 1 3. Db5 Tc8! mit 1. e4 e6 2. d4 d5 3. Sd2 c5
gleichen Möglichkeiten. 4. Sgf3 Sc6 5. Lb5 de 6. S:e4
Ld7 7. Lg5 Da5+ 8. Sc3 cd
8. Sf3-e5 c5: d4
9. S : d4 Lb4?
9. 0---0 a7-a6
1 0. Lb5: d7+ Sb8 : d7 Richtig war 9. . . . Le7 1 0. Le3
1 1 . Sd2-f3 Sf6-g4 Dc7 mit Ausgleich.

1 44
1 0. 0-0 Lb4:c3 171 Schaschi n-Daschke­
witsch
Konsequent, führt aber zu
Riga 1 955
einer ernsthaften Schwächung
der schwarzen Felder, die es 1 . e4 e6 2. d4 d5 3. Sd2 Sf6
Weiß gestattet, unverzüglich 4. e5 Sfd7 5. Ld3 c5 6. c3 Sc6
ei nen Angriff einzuleiten. 7. Se2 Le7?
1 1 . b2 :c3 Da5:c3? Eine passive Fortsetzung. Ge­
genspiel läßt sich nur mit
7. . . . Db6 oder 7 . . . . f6 erzie­
len.
8. 0-0 Dd8-b6
9. Sd2-f3 0-0
1 0. Se2-f4 c5:d4
1 1 . c3 : d4 a7-a5
1 2 . Ld3-b1 Sc6-d8?
Schwarz deckt den Bauern e6
in der Hoffnung, anschließend
durch f7-f5 den Königsflügel
1 2. Sd4-f5! e6:f5 stabilisieren zu können. Er
1 3. Tf1 -e1 + Ld7-e6 übersieht dabei jedoch eine
1 4. Dd1-d6 a7-a6 faszinierende Mattkombination,
Auf 1 4. . . . Sf6 entscheidet die sich auf ein ü berraschen­
1 5. Tad1 mit der Drohung des Damenopfer stützt. Hart­
1 6. Ld2 und 1 7. Lb4. näckiger war 1 2 . . . . Te8 nebst
Überfü hrung des Spri ngers
1 5. Lg5-d2! Dc3:c2
nach f8, obgleich die Verteidi­
1 6. Ld2-b4!
gung auch dann mit großen
Nicht 1 6. Tac1 ? wegen 1 6 . . . . Schwierigkeiten verbunden
D:c1 ! 1 7. T:c1 ab 1 8. T:c6 Td8! ist.
1 6. . . . a6:b5 1 3. Dd1-d3 f7-f5?
Schwarz hat nichts anderes. Die ei nzige Möglichkeit be­
1 7. Dd6-f8+ Ke8-d7 stand in 1 3 . . . . g6.
1 8. Te1 -d 1 + Kd7-c7 1 4. e5:f6 Sd7 :f6
1 9. Df8: a8 1 5. Sf3-g5 Tf8-e8
Schwarz gab auf. Falls 1 9 . . . . Wenn jetzt 1 5 . . . . g6, so
Da4 (es drohte 20. Tac1 und 1 6. S : g6! Schwarz rechnete
nach Abzug der Dame Matt hier offensichtlich nur mit
durch 21 . Dd8), so 20. Ld6+ 1 6. S : h7 Se4! , was im ü brigen
Kb6 21 . Df8 Dg4 22. Lc5+ Kc7 wegen 1 7. f3 ebenfalls unbe­
23. Dd6+· Kc8 24. Lb6. friedigend wäre.

1 45
Ein Fehler. E rforderlich war
9 . . . . a5!
1 0. Sb3-a5! Le7-b4+?
Es mußte 1 0 . . . . Sb8 gesche­
hen. Jetzt erzwingt Weiß ein­
drucksvoll den Sieg.
1 1 . c2--<:3! Lb4:a5
1 2. Lc1-g5 Sd7-f6
1 3 . e5 :f6 g7:f6

1 6. Dd3: h7+ !
Schwarz gab auf. Es gibt keine t
Ausrede mehr: 1 6. S : h7
„ .

1 7. L: h7+ und 1 8. Sg6 matt


oder 1 6. . . . Kf8 1 7. Sg6 matt.

1 72 Janosevic-Ugrinovic
Belgrad 1 958
1 4. Sf3-e5! !
1 . e4 e6 2. d4 d5 3. Sd2 Sc6
4. Sgf3 Sf6 Ein prächtiger kom binatori­
scher Schlag. Schwarz hat
I nteressant erscheint 4 . . . . e5!?,
keine Verteidigung. Auf
z. B. 5. de de 6. S: e4 D:d1 +
14 . . . . 0-0 entscheidet 1 5. Lh6.
7. K : d 1 Lg4 8. Lf4 0-0-0+, und
Schwarz hat gutes Spiel. Weiß 1 4.„ . Lc8-b7
kann jedoch viel stä rker 5. Lb5 1 5. Dd 1 -h5+ Ke8-e7
ziehen. 1 6. Dh5-f7+ Ke7-d6
17. Lg5:f6
5. e4-e5 Sf6-d7
6. Sd2-b3 f7-f6 Schwarz gab auf.
7. Lf1-b5!
Nach 7. ef D:f6 nebst e6-e5
stände Schwarz ausgezeichnet.
1 73 Ljubojevic-Waganjan
7. : .. f6:e5 Belgrad 1 974
Besser ist 7 . . . . Le7. 1 . e4 e6 2. d3 d5 3. Sd2 Sf6
4. Sgf3 Sc6 5. c3 a5 6. e5? !
8. Lb5:c6 b7 :c6
9. d4:e5 Lf8-e7? Ein schwerwiegender Ent-

1 46
schluß. Wie sich zeigen wird, Oder 1 9. L:g5 Le7 20. Dh7 S : h7
kann Schwarz das Bauernzen­ 21 . T:f7 S : g5.
trum wirksam angreifen. Soli­
1 9. Sc6-e7
der ist 6. g3.
„ .

20. Sf5-h6
6. . . . Sf6-d7
Schlecht ist 20. S: e7+ L:e7
7. d3-d4 f7-f6!
21 . Dh7 Le6!
8. Sf3-h4 Dd8-e7
9. Lf1-d3? 20. . „ Df7-h5!
21 . g3-g4 Sf6:g4
Damit gewinnt Weiß die Quali­
22. Tf1 :f8 Dh5: h2+
tät, bleibt aber in der Entwick­
23. Kg1 -f1 Ld7-b5+
lung zurück und ermöglicht
24. Kf1 -e1 Dh2-e2 matt.
dem Gegner, sich des Zen­
trums zu bemächtigen. Richtig
war 9. Dh5+.
9. . . . f6: e5!
Sizilia nische
1 0. Dd1 -h5+ De7-f7
1 1 . Ld3-g6 h7:g6 Verteidigung
1 2. Dh5: h8 efre4!
1 . e2-e4 c7-c5
Trotz des Materialvorteils ist
die Lage für Weiß äußerst kri­ Die Eröffnung des 20. Jahr­
tisch. Seine Figuren, insbe­ hunderts - so könnte man die
sondere die Dame, sind un­ Sizi lianische Verteidigung ge­
günstig postiert. Es droht be­ trost bezeichnen. In der Tat,
reits 1 3 . . . . g5. in den letzten 25 Jahren wird
sie von den mit Schwarz Spie­
1 3. Sd2-b1 Sd7-f6
lenden als Antwort auf den
14. f2-f3 Lc8-d7
Zug 1 . e2-e4 am häufigsten
1 5. f3: e4 d5:e4
gewä hlt. Die Sizi lianische Ver­
1 6. 0--0 0-0-0
teidigung war bereits i m Mittel­
1 7. g2-g3
alter bekannt, an sie wurde in
Sonst geht nach 1 7 . . . . Le7 einer Abhandlung Lucenas so­
1 8. Dh7 S : h7 1 9. T:f7 L : h4 eine wie in Handbüchern Polerios
Figur verloren. und Grecos erinnert. 1 842
publizierte der russische
1 7. e6-e5!
Meister Janisch eine Analyse
„ .

1 8. Lc1-e3
der Eröffnu ng. U mfangreiche
Selbstverständlich nicht 1 8. de Untersuchungen ü ber sie stellte
oder 1 8. d5 wegen 1 8. . . . Lc5+. auch der Deutsche Paulsen an;
nach i h m ist ei nes der populär­
1 8. „. g6-g5! sten Verteidigungssysteme be­
1 9. Sh4-f5 nannt. Dennoch war die Sizi-

1 47
lianische Verteidigung bis zum 4. d2-d4 d7-d5
Beginn unseres Jahrhunderts 5. e4: d5 Dd8 : d5
selten anzutreffen, die Eröff­ 6. c2-c4 b4:c3
nung galt als u nbefriedigend 7. Sb1 :c3 Ddfrd8?
fü r Schwarz. Erst eine gründ­
Schlecht ist auch 7 . . . . D : d4.
lichere theoretische Erschlie­
In ei ner Partie Romanenko-Be­
ßung durch zeitgenössische
suglow ( 1 969) folgte darauf
G roßmeister und Meister, ins­
8. Sd5! D : d 1 + 9. T:d1 Kd7
besondere sowjetische, för­
1 0. Sb6+, und Weiß gewann.
derte die ü beraus reichen
Aufmerksamkeit verdiente in­
Ressour�en der Sizilianischen
des 7 . . . . Da5.
Verteidigung zutage. Dies
fü hrte zu dem ungewöhnlichen 8. d4-d5 Sc6-b8
Ansteigen ihrer Popularität. 9. Sg1 -f3 Sg8-f6
Mit dem Abtausch des c­ 1 0. Lf1-b5+ Sb8-d7
Bauern gegen den zentralen 1 1 . 0-0 a7-a6
weißen d-Bauer erhält
Dieser Zug erweist sich als un­
Schwarz Gelegenheit, auf der
nützer Zeitverlust. Für Schwarz
c-Li nie zu operieren und sie
war jedoch guter Rat bereits
zur Ü bernahme der I nitiative
teuer. Auf 1 1 . . . . g6 konnte
am Damenflügel zu nutzen.
12. Te1 Lg7 1 3. La3 geschehen.
Weiß antwortet meist mit
einem Angriff am Königsflügel 1 2. Dd 1-a4 Ta8-b8
und im Zentrum. Der sich ent­
wickelnde Kampf ist durch die
Vielfalt der Möglichkeiten,
Dynamik, Kompliziertheit und
Schä rfe gekennzeichnet.

1 74 Müller-Aronin
Riga 1 968
1 . e4 c5 2. b4
Das Sizilianische Gambit.
Durch ei n Bauernopfer wi l l 1 3 . Tf1 -e1 !
Weiß das Zentrum erobern. Schwarz steht vor unüberwind­
2. . . . c5: b4 lichen Schwierigkeiten.
3. Lc1-b2 Sb�6 1 3. . . . a6:b5
1 4. Sc3 : b5 e7-e6
Genauer ist, sofort mit 3 . . . .
d5 oder 3 . . . . Sf6 das weiße Es drohte 1 5. Sd6 matt. Falls
Zentrum anzugreifen. 14 . . . . Db6, so 1 5. Ld4.

1 48
1 5. d5-d6 Dd8-b6 176 Lokasto-Sakrewski
1 6. Lb2-d4 Db6-c6 Augustow 1 974
1 7. Ta 1 -c1 Sd7-b6
1 . e4 c5 2. b3 ! ? e6 3. Sc3 d5?
1 8. Da4-b3 Dc6-d7
1 9. Sf3-e5 Ein schablonenhafter Zug, der
Schwarz in Schwierigkeiten
Schwarz gab auf.
bringt. Besser ist 3 . . . . Sc6.
4. e4: d5 e6:d5
5. Lf1-b5+ Sb8-c6
175 Nagy-Balogh Erzwu ngen. 5 . . . . Ld7 scheitert
Budapest 1 948 an 6. De2+.
1 . e4 c5 2. b4 cb 3. d4 e5? ! 6. Dd1 -e2+ Lf8-e7
7. Lc1-a3! Lc8-e6
Eine originel le, aber riskante
8. Sc3-a4 c5-c4
Idee. Ü blich ist 3 . . . . d5 und
falls 4. ed, so 4 . . . . D : d5 5. c4 Anders läßt sich der Bauer c5
Da5! nicht verteidigen.

4. d4: e5 Sb8-c6 9. Lb5: c6+ b7:c6


5. Sg1-f3 Sg8-e7 1 0. La3:e7 Dd8:e7
6. Lc1 -f4 Auf 1 0 . . . . S:e7 folgt unange­
nehm 1 1 . Sc5!
Besser war, den Läufer nach
b2 zu entwickeln. 1 1 . Sg1 -f3 c4:b3
1 2 . c2 : b3 Le6-g4
6. . . . Se7-g6 1 3. De2:e7+ Ke8:e7
7. Lf4-g3 Dd8-a5
8. Dd1-d5 b4-b3+ ! Schwarz glaubt, das Endspiel
9. Dd5: a5?? habe bereits begonnen, und
zentralisiert den König. Siche­
Weiß du rchschaut nicht das rer war 1 3 . . . . S : e7.
listige Vorhaben seines Geg­
1 4. Sf3-d4 Ke7-d6
ners. Sonst hätte er wahr­
1 5. Ta 1-c1 Sg8-e7
scheinlich 9. Sbd2 gespielt.
1 6. 0-0 Th8-e8
9. . . . b3-b2! ! 1 7. Tf1 -e1 Lg4-d7
1 8. Sa4-c5!
Der Bauer ist stärker als die
Mit ei ner versteckten Drohung,
Dame!
die der, Gegner nicht bemerkt.
1 0. Da5-c3 Lf8-b4 1 8. „ . Se7-f5??
1 1 . Dc3 : b4 Sc6:b4

Weiß gab auf.

1 49
Schwarz eine aussichtsreiche
Stellung erreicht.
9. Lc1-g5 Dd8-c7
1 0. 0-0 Sc6-e5
1 1 . Ld3-e2
Bei ei nem Abtausch auf e5 er­
gäbe sich die u nangenehme
Drohung De5-d5.
11. . . . Se5-g4!
1 2. Sb1-d2
1 9. Sd4-b5+ !
Pariert sowohl 1 2 . . . . L:f3 als
Ein effektvoller taktischer auch 12 . . . . Se4.
Schlag, der den Kampf sofort
1 2. . . . 0-0
beendet. Falls 1 9 . . . . cb, so
1 3. Lg5-h4 Lb7:f3!
20. Sb7 matt! Schwarz gab auf.
Konkretes und zielstrebiges
Spiel. Durch Abtausch des Läu­
fers erhöht Schwarz schlagartig
1 77 Anitschenko-Dydyschko die Aktivität seiner Figuren.
Mi nsk 1 971
1 4. Sd2:f3 Sf6-e4!
1 . e4 c5 2. c3 b6? ! 1 5. h2-h3
Eine selten angewandte Fort­ Erzwungen. Vor 1 5. . . . T:f3
setzung, die i n Eröffnungs­ rettete auch 1 5. Lg3 nicht, da
büchern keine Berücksichtigung 1 5. . . . S : g3 1 6. hg D:g3! folgen
findet. Gewöhnlich geschieht · könnte.
2 . . . . d5 oder 2 . . . . Sf6.
1 5. . . . g7-g5!
3. d2-d4 Lc8-b7 1 6. h3:g4 g5:h4
4. e4-e5
Jetzt muß Weiß unbedi ngt den
Schwach. Logischer ist 4. Ld3, Zug 17 . . . . Dg3 verhindern,
um sich das starke Bauern­ der 18 . . . . h3! und mit dem
zentrum zu bewahren. Einschlag auf f2 d rohen
4. . . . e7-e6 würde.
5. Sg1-f3 Sb8-c6
6. d4: c5? Lf8:c5 1 7. Sf3-d4
7. Lf1-d3 f7-f6!
Falls 1 7. Ld3, so 1 7 . . . . S:f2!
8. e5:f6 Sg8:f6
1 8. T:f2 Dg3 1 9. De2 ( 1 9. Df1
Nach Beseitigung der gegneri­ T:f3 ! ) 1 9. . . . h3!, und Weiß
schen Mittelbauern hat ist verloren.

1 50
1 7. .
„ Dc7-f4 a5 gegen den gefä hrlichen
1 8. Le2-f3 Lc5-d6 Läufer c4 zu tauschen. Jetzt
wird die schwarze Stellung ein­
Schwarz hat entscheidenden
drucksvol l zerschmettert.
Angriff.
1 9. Tf1-e1 Se4-d2!
20. g2-g3 h4:g3
21 . Kg1 -g2 g3:f2
22. Kg2:f2 Df4-h2+
Weiß gab auf.

178 Dubek-Wei nstei n


USA 1 958 1 0. e5:f6! e7:f6
1 . e4 c5 2. d4 cd 3. c3 Auf 1 0 . . . . S : d4 setzt Weiß
überraschend durch 1 1 . f7 matt!
Das Morra-Gambit, das zu
scharfem Spiel führt. 1 1 . Tf1 -e1 + Lf8-e7
1 2 . Sc3-d5! !
3. . . . d4:c3
4. Sb1 :c3 Sb8-c6 Glä nzend gespielt. Wieder
5. Sg1 -f3 g7-g6 scheitert 1 2 . . . . S : d4 an
. . .. 1 3. S:f6+ Kf8 1 4. Lh6 matt.
B esser 1st 5 . . . . dS m1 t d er mog-
lichen Folge 6. Lc4 e6 7. 0-0 1 2. . . . Ke8-f8
Sf6 8. De2 Le7. Es fällt dem 1 3. Te1 : e7! Dd8:e7
Anziehenden danach nicht
Auch hier ist die Dame nicht
leicht, ei ne Kompensation für
zu nehmen: 1 3. S : d4
den Bauern nachzuweisen.
„ .

1 4. Lh6+ Kg8 1 5. S:f6 matt.


6. Lf1 -c4 Sc6-a5?
1 4. Lc1-h6+ 1 !
Auf 6. . . . Lg7 ist 7. e51 stark.
Ein erneutes elegantes Opfer
Der Textzug muß i ndes als
bri ngt Klarheit in die Situation.
ganz schwach getadelt wer­
den. 1 4. . . . Kf8-e8
7. Dd1 -d4 f7-f6 Falls 1 4. . . . Kg8, so 1 5. S:f6
8. 0-0 Sg8-h6 matt. 1 4. . . . S : h6 beantwortet
9. e4-e51 Sh6-f5? Weiß mit 1 5. S : e7.
Erforderlich war, endlich den 1 5. Dd4-c3 De7-d6
am Rande stehenden Springer 1 6. Ta1-e1 + Ke8-d8

1 51
1 7. Lh6-f4 Dd6-c6 7. . . . Sb8--c6
1 8. Dc3 :f6+ ! 8. Sd4:c6 d7 :c6
9. Dd1--c2?
· Ein prächtiges Finale, das den
großartig gefü hrten Angriff Notwendig war 9. e5. Jetzt
würdig krönt. Auf 18 . . . . D:f6 geht die Initiative an den Geg­
folgt 1 9. Lc7 matt. Schwarz gab ner ü ber.
sich daher geschlagen.
9. . . . e6-e5!
1 0. Lc1-d2 0-0
1 1 . a2-a3
1 79 Rygiel-Marcinkiewicz
Weiß verfolgt einen falschen
Fernpartie 1 973
Plan und bemerkt nicht die Ge­
1 . e4 c5 2. Sf3 a6? ! fahren, die seinen in der Mitte
verbliebenen König um lauern.
Schwarz ü berdeckt das Feld b5
und beabsichtigt, als Antwort 11. . . . Lb4--c5
auf die natürliche Fortsetzung 1 2. Sc3-a4?
3. d4 cd 4. S : d4 Sf6 5. Sc3 den
Vorstoß e7-e5 zu verwi rkli­
chen. Dies würde zu einer Ver­
schärfung des Kampfes fü hren.
Weiß kann sich aber noch an­
ders entscheiden.
3. c2--c4! e7-e6
4. d2--d4
Ein schablonenhafter Zug, der
das Spiel in eine fü r Schwarz
nicht u ngü nstige Variante des
Paulsen-Systems lenkt. Vorzu- 1 2. . . . Lc5:f2+ !
ziehen ist 4. Sc3. Nach 4. . . . 1 3. Ke1 :f2 Dd8--d4+
Sc6 (besser geschieht 4. . . . 1 4. Kf2-e1 Tf8-d8
Dc7) 5. d4 cd 6. S : d4 Lb4 1 5. Ld2--c3
]. S:c6 bc 8. Ld2 steht Weiß
Auf 1 5. Le2 gewi nnt 1 5. . . .
besser.
S : e4. Der Textzug stel lt dem
4. . . . c5: d4 Gegner eine Falle: Wenn
5. Sf3: d4 Sg8--f6 1 5 . . . . D: d3, so 1 6. D:d3 T:d3
6. Sb1 --c3 Lf8--b4! 1 7. Sb6 Tb8 1 8. L:e5.
7. Lf1-d3
1 5. . . . Dd4-e3+ !
Auf 7. e5 geschieht 7 . . . . Se4 1 6. Ld3-e2
8. Dg4 S:c3 9. a3 Lf8 1 0. bc
Da5. Oder 1 6. De2 T : d3 1 7. D:e3

1 52
T:e3+ 1 8. Kd2 T:e4 1 9. Sb6 1 1 . b2-b3 a7-a6
Tb8 20. Tae1 Lf5 21 . L:e5 Te8. 1 2. Ta1-c1 Sf6-d7
Dennoch hätte sich Weiß zu 1 3. Sd4:c6 Tc8:c6?
diesem Abspiel entschließen
Ein positioneller Fehler, mit
sollen.
dem sich Schwarz eine passive
1 6. . . . Sf6: e4 Verteidigung aufbürdet. Richtig
1 7. Th 1-f1 Lc8-g4 war 1 3 . . . . bc.
1 8. Lc3-a5
1 4. 0-0 f7-f5
Schlecht ist auch 1 8. Td1 L:e2
Der Versuch ei nes Gegenspiels,
1 9. D:e2 T: d 1 + 20. K:d1 Td8+.
· der indes lediglich zur Heraus­
1 8. . . . Td8-d2! bildung neuer Schwächen i m
Lager des Nachziehenden
Weiß gab auf. fü hrt.
1 5. e4:f5 g6:f5
1 6. f3-f41 Sd7-c5
1 7 . Le2-f3 Tc6-c7
180 Goldenow-Mnazakanjan
1 8. Le3-d4 Lg7: d4+
Jerewan 1 959
1 9. Dd2: d4 Le6-f7
1 . e4 c5 2. Sf3 d6 3. d4 cd 20. Tf1 -e1 Sc5-e6
4. S : d4 Sf6 5. f3 21 . Te1 : e6!
Von Rauser vorgeschlagen mit Ein genau berechnetes Quali­
dem Ziel, den Blockadezug tätsopfer.
c2-c4 folgen zu lassen.
21 . . . . Lf7 : e6
5. . . . Sb8-c6 22. Tc1-e1 Tf8-f6
Schwarz verzichtet zu Unrecht Seh r hübsch gewinnt Weiß im
darauf, das Vorhaben seines Fall von 22. . . . Lf7 23. Sd5 Td7
Kontrahenten zu durchkreuzen. 24. T : e7! T:e7 25. Sf6+ Kh8
5. . . . e5 hätte ihm gutes Spiel 26. Se8+ ! Te5 27. S: d6. Wenn
geboten, z. B. 6. Sb3 d5 7. Lg5 22 . . . . Lc8, so 23. Ld5+ e6
Le6 8. ed D : d5 oder 6. Lb5+ 24. L: e6+ L:e6 25. T:e6 Td7
Ld7 7. L: d7+ Sb:d7 8. Sf5 d5! 26. Sd5 Tdf7 27. De3 mit er­
9. ed Da5+ 1 0. Sc3 Sb6 1 1 . De2 heblichem Vorteil.
(1 1 . Se3 Sb:d5 1 2. S : d5 0-0-0)
1 1 . . . . 0-0-0 .
6. c2-c4 g7-g6
7. Lc1-e3 Lf8-g7
8. Dd1 -d2 0--0
9. Sb1 -c3 Lc8-e6
1 0. Lf1 -e2 Ta8-c8

1 53
verfügt Schwarz ü ber eine
sehr starke Position.
1 0. . . . d6:e5
1 1 . Lb5:c6 Ta8-b8
1 2. Lc1-e3 Tb8:b2
1 3 . 0-0-0 e5-e4!
1 4. Df3: e4
Nicht 1 4. S:e4? wegen 1 4. . . .
Da5.
1 4. . . . Lg7:c3
23. Te1 : e6! !
1 5. Lc6: d7+ Lc8: d7
Erneut opfert sich ei n Turm 1 6. Td 1 : d71 Dd8: d7
auf dem Schlüsselfeld e6. 1 7. De4-a8+
23. . . . Tf6: e6 Auf die natü rliche Erwiderung
24. Lf3-d5 _ DdEH:8 17 . . . . Dd8? hatte Weiß nun
25. g2-g4! 1 8. Dc6+ Dd7 1 9. D:c3 vorbe­
reitet. Schwarz findet jedoch
Ein energischer Schlußstrich.
eine interessante Verteidi­
Auf 25 . . . . Kf8 folgt 26. Dh8+
gungsmöglichkeit.
Kf7 27. D: h7+ Kf8 28. gf.
Schwarz gab auf. 1 7. . . . Tb2-b8! !
1 8. Da8: b8+ Dd7-d8
1 9. Db8:d8+ Ke8 : d8
20. Le3: a7 KdEH:7
1 81 Gragger-Honfi
21 . La7-c5 Th8-a8
Wien 1 961
Dan k der a ktiven Aufstellung
1 . e4 c5 2. Sf3 d6 3. d4 cd
seiner Figuren kann Schwarz
4. S : d4 Sf6 5. Sc3 g6 6. f4 Sc6
das G leichgewicht wahren.
Schlechter ist 6. . . . Lg7 7. e5!
22. a2-a3!
de 8. fe Sfd7 9. e6 Se5
1 0. Lb5+ Sbc6 1 1 . ef+ K:f7 Im Fall von 22. L: e7? T:a2
1 2. 0--0+ mit weißem Vorteil. würde sogar Weiß verlieren.
7. Sd4:c6 b7:c6 22 . . . . Kc7-c6
8. e4-e5 Sf6-d7 23. Lc5:e7 Ta8-a7
9. Dd1-f3 Lf8-g7!
Remis. Der weiße Läufer ver­
1 0. Lf1 -b5
mag sich den Nachstel lungen
Riskant wäre 1 0. D:c6. Nach des Turmes nicht zu entziehen.
10 . . . . Tb8 1 1 . ed 0--0 1 1 2. Le2
Lb7 1 3 . Dc7 L:g2 1 4. D : d8
Tf: d8 1 5. de Te8 1 6. Tg1 Lc6

1 54
1 82 G retschki n-Saigin 1 7. De1 Sd5 1 8. Ld2 L:d4 1 9. cd
Swerdlowsk 1 947 Db6+ 20. Lb5 D : d4 21 . L:a5
Sdc3+ 22. L:c3 (22. Kc1 Sa2+
1 . e4 c5 2. Sf3 Sc6 3. d4 cd
23. Kb1 Sec3+) 22 . . . . S:c3+
4. S : d4 Sf6 5. Sc3 d6 6. Le2 g6
23. Kc1 Df4+ 24. Td2 S : b5
7. Le3 Lg7 8. Dd2 0-0 9. Sb3
25. ab Ta8.
Sg4 1 0. Lf4?
1 6. . . . Le6-a2+ !
Zeitvergeudung und zugleich
1 7. Kb1-<:1 e7-e5
eine Schwächung des Punktes
1 8. Lf4-e3 Sf6:e4
d4. Weiß mußte auf g4 tau­
1 9. Dc3-e1 e5:d4
schen.
20. Le3 : d4 Dd8-g5+
1 0. . . . a7-a5! 2 1 . Ld4-e3 Dg5-e5
1 1 . a2-a4 Lc8-e6 22. Le3-d4 Lg7-h6+ !
1 2. h2-h3 Sg4-f6 23. Ld4-e3 TfS-<:8
13. 0-0-0?
Weiß kann sich nicht mehr
Ein entscheidender Fehler, verteidigen.
durch den Schwarz heftigen
24. Le2-d3 Lh6-g7
Angriff erlangt. Geboten war
25. c2-<:3 Se4:c3
die kurze Rochade.
Weiß gab auf.
1 3. . . . Ta8-<:8
14. Kc1-b1 Sc6-b4
1 5. Sb3-d4?
Hier mußte unbedi ngt mit
1 5. f3 der Bauer e4 gedeckt 1 83 Slotnik-Gik
werden. Dubna 1 968
1 . e4 c5 2. Sf3 d6 3. d4 cd
4. S : d4 Sf6 5. Sc3 g6 6. Le3
Lg7 7. Lc4? !
Die normale Fortsetzung ist
7. f3, um 7 . . . . Sg4 zu verhin­
dern.
7. . . . Sf6-g4!
8. Lc4-b5+ Ke8-f8
9. 0-0
Auf einen Wegzug des Läufers,
1 5. . . . Tc8:c3! ! z. B. 9. Lc1 , ist 9 . . . . Db6! un­
1 6. Dd2 :c3 angenehm. Falls dann 1 0. Sd5,
Auch andere Fortsetzungen so 1 0 . . . . D:d4 1 1 . D : d4 L : d4
retten nicht, z. 8. 1 6. bc S : e4 1 2. Sc7 a6!

1 55
9. . . . Sg4:e3 1 84 Tal-N. N .
1 0. f2: e3 e7-e6 Stuttgart 1 958
1 1 . Lb5--c4 Dd8-e7 Simultanvorstellung
1 2. Sc3-b5 Kf8-g8?
1 . e4 c5 2. Sf3 d6 3. d4 cd
Ü bersieht eine unerwartete 4. S : d4 Sf6 5. Sc3 g6 6. Le3 Lg7
kombinatorische Möglichkeit. 7. f3 Sc6 8. Dd2 Ld7 9. 0-0-0
Richtig war 1 2 . . . . Le51 mit Da5 1 0. Kb1 Tc8 1 1 . g4 h6
aussichtsreicher Stellu ng.
Verhindert den Abtausch der
1 3. Sb5:d61 De7 : d6 schwarzfeldrigen Läufer,
1 4. Sd4:e61 I schwächt dabei aber den Kö­
nigsflügel und verliert Zeit.
Mit diesem zweiten Opfer tritt
Vorzuziehen ist die ü bliche
die Idee des weißen Vorha­
Fortsetzung 1 1 . . . . 0-0 .
bens deutlich zutage. Schwarz
wird die u nglückliche Aufstel­ 1 2. h2-h4 a7-a6
lung seines Königs zum Ver­ 1 3. Lf1-e2 Sc6-e5?
hängnis. 1 4. g4-g51 h6:g5
1 4. . . . Dd6:e6 Nicht viel besser war 14 . . . .
Sg8, z. B. 1 5. Sb3 Dd8 1 6. Sd5
Das Damenopfer ist erzwungen.
Sc4 1 7. L:c4 T:c4 1 8. Sa5 Ta4
Wenn 1 4. De7, so 1 5. S : g7
1 9. Lb6 Dc8 20. b3.
„ .

K:g7 1 6. T:f7+ D:f7 1 7. L:f7


K:f7 1 8. Dd5+, und Weiß ge­ 1 5. h4:g5 Th8 : h 1
wi nnt. Keine Abhi lfe schafft
auch 1 4. D : d1 wegen
„ .

1 5. Ta : d1 Sc6 1 6. Sc7 Tb8


1 7. L:f7+ Kf8 1 8. Lb3+ Ke7
1 9. Tf7 matt.
1 5. Dd1 -d8+ Lg7-f8
1 6. Tf1 :f7!
Ein wirksamer Schlag, der den
Kampf beendet.
1 6. „ . Kg8:f7
1 7. Dd8:c8! De6:c4
Hier folgte ü berraschend:
1 8. Dc8: c4+ Kf7-g7
1 9. Dc4-d4+ 1 6. g5:f6! Th1 : d 1 +
1 7. Sc3 : d 1 ! ! Da5: d2
Schwarz streckte die Waffen. 1 8. f6 : g7! !
Auf 19 . . . . Kg8 geschieht
Eine sehenswerte Stell ung.
20. Dd5+ und 21 . D : b7+.
Die ü berlegenen Kräfte des
Nachziehenden sind gegen

1 56
den in ihr Lager eingedrun­
genen weißen Bauern g7
machtlos. Schwarz gab auf.

1 85 Litwi now-Roisman
Mi nsk 1 963
1 . e4 c5 2. Sf3 g6 3. d4 cd
4. S : d4 Sc6 5. Le3 Sf6 6. Sc3
Lg7 7. Lc4
Wegen der Drohung 1 4. . . . Lf6
Weiß unterbindet den be­
1 5. Dg3 Lh4 mit Damenfang
freienden Zug d7-d5.
kann Weiß Materialverl ust
7. . . . 0-0 nicht vermeiden. Im Fall von
8. Lc4-b3 1 4. D : d8 schiebt Schwarz den
Zwischenzug 14 . . . . L: h6+ ein .
Auf sofort 8. f3 ist 8. . . . Db6
stark. 1 4. Sc3-d5 e5: d4
1 5. f3-f4 Sb6:d5
8. . . . d7-d6
1 6. Lh6: g7 Dd8 :g5
Zum Verlust führt 8. . . . Sa5? 1 7. f4:g5 Kg8:g7
In einer Partie Fischer­ 1 8. Lb3: c4 Sd5-e3
Reschewski (USA-Meisterschaft
Schwarz gewann.
1 959) folgte 9. e5 Se8
1 0. L:f7+ ! T:f7 1 1 . Se6!
mit Damengewinn. Etwas
besser war 9 . . . . S : b3, aber
auch dann kom mt Weiß nach 186 Schagalowitsch-Gufeld
1 0. ef! S:a1 1 1 . fg deutlich i n Moskau 1 967
Vorteil.
1 . e4 c5 2. Sf3 d6 3. d4 cd
9. f2-f3 Sf6-d7 4. S : d4 Sf6 5. Sc3 g6 6. Le3 Lg7
7. f3 0-0 8. Dd2 Sc6 9. Lc4 Ld7
Mehr verspricht 9 . . . . Ld7.
1 0. h4 Da5 1 1 . Lb3 Tfc8 1 2. h5
1 0. Dd1 -d2 Sd7-b6 S : h5 1 3 . g4 S : d4?
1 1 . 0--0-0 Sc6-a5 Ein Versuch, die Stellung zu
1 2. Le3-h6? verei nfachen. Der Abtausch
Tappt in eine versteckte Falle. des für die Verteidigung wich­
Notwendig war 1 2. Dd3. tigen schwarzfeldrigen Läufers
bri ngt den Nachziehenden je­
1 2. . . . Sa5-c4 doch in eine schwierige Lage.
1 3. Dd2-g5 e7-e5! Geboten war 1 3 . . . . Sf6.

1 57
1 4. Le3: d4 Lg7 : d4 Schwarz gab auf, ohne sich
1 5. Dd2: d4 Sh5-f4? 23 . . . . Ke6 24. D : e7+! und
25. T:e7 matt zeigen zu lassen.
Folgerichtig, aber schlecht.
Schwarz droht, 1 6. 0-0-0 mit
16 . . . . T:c3! und 1 7 . .. . . Se2+
zu beantworten, ü bersieht da­ 1 87 Mnazakanjan-Weressow
bei aber eine glä nzende Kom­ Lwow 1 968
bination seines Kontrahenten.
1 . e4 c5 2. Sf3 Sc6 3. d4 cd
Auch hier mußte 1 5. . . . Sf6
4. S : d4 g6 5. Sc3 Lg7 6. Le3 Sf6
geschehen.
7. Lc4 d6 8. f3 0-0 9. Dd2 Ld7
1 0. Lb3 Da5 1 1 . 0-0-0 Tfc8
1 2. g4 Se5 1 3. h4 Tc4? !
Eine originelle Gambitidee. Da
14 . . . . T : d4 nebst 1 5 . . . . S:f3
droht und die Verteidigung des
Bauern f3 mit Zeitverlust ver­
bunden wäre, muß Weiß das
Opfer annehmen.
1 4. Lb3:c4 Se5:c4
1 5. Dd2-d3 b7-b5
1 6. Lb3:f7+! Kg8:f7 1 6. Sd4-b3 Da5-a6
1 7. Th1 : h7+ Kf7-e6 1 7. Le3-d4?
1 8. Dd4-g7 Tc8-e8 Ein Fehler, den Schwarz vor­
1 9. Dg7-f7+ Ke6-e5 trefflich ausnutzt. N ach 1 7. a3!
20. 0-0-0! konnte Weiß dem Angriff des
Gegners Paroli bieten .
Angesichts der Hi lflosigkeit
des schwarzen Königs kann 1 7. . . . e7-e5!
Weiß in al ler Ruhe Reserven 1 8. Ld4-f2 b5-b4
heranschaffen. 1 9. Sc3-d5 Sf6:d5
20. . . . Ta8-c8 20. Dd3 : d5 Ld7-c6
21 . Sc3-d5! Tc8:c2+ 21 . Dd5-d3 Lc6-b5
22. Sb3-d2?
Ein letzter Hoffnungsfunken.
Auf 22. K : c2 geschieht 22 . . . . Unerläßlich war 22. Dd5.
Da4+ 23. Kd2 Dd4+. Falls
23. Kc1 , so 23 . . . . Se2+ ! mit
einigen Verwicklu ngen.

22. Kc1-b1 ! Sf4-d3


23. Df7-g7+

1 58
1 2.„ . Sc6-e5
1 3. h4-h5!
Ein typisches Opfer, mit dessen
Hi lfe Weiß die Öffnung der
h-Linie erzwingt.
1 3. . . . Sf6 : h5
1 4. g2-g4
Genauer ist 1 4. Lh6.
1 4. . . . Sh5-f6
1 5. Le3-h6 Lg7-h8
22 . . . . Sc4:b21
23. Dd3-d5 Hier bietet das Qualitätsopfer
1 5. . . . T:c3! solide Gegen­
Hier kommt dieser Zug schon
chancen.
zu spät.
1 6. g4-g5 Sf6-h5
23. . . . Sb2-d3+ !
1 7. Sc3-d51 Da5-d8
24. Kc1-b1
Nicht 1 7 . . . . D: d2+? wegen
24. cd Da3+ 25. Kc2 Dc3+
1 8. T:d2 Te8 1 9. Sc7.
26. Kb1 L: d3+ hätte das
gleiche Ergebnis. 1 8. Sd4-f5
24. . . . Da5-a3! Aufmerksamkeit verdiente so­
fort 1 8. T: h5.
Weiß gab auf.
1 8. . . . g6:f5
1 9. Th1 : h5 f5: e4?
Recht gute Verteidigungsmög­
188 Mursi n-"-Liwschiz
lichkeiten versprach 1 9. . . . Sg6.
Mi nsk 1 968
1 . e4 c5 2. Sf3 g6 3. d4 Lg7
4. Sc3 cd 5. S : d4 Sc6 6. Le3 d6
7. Dd2 Sf6 8. f3 0-0 9. Lc4 Ld7
1 0. � Da5 1 1 . Lb3 Tfc8
lne der Hauptstel lungen des
Aauser-Angriffs in der Drachen­
variante.
1 2. h2-h4!
le energischste Fortsetzung.
Oft wird auch der prophylakti-
che Zug 1 2. Kb1 gewählt. 20. g5-g6! h7:g6

1 59
Auf 20 . . . . S : g6 ist 21 . Lg5 un­ Gut ist auch 1 1 . 0--0 .
angenehm.
11. . . . Tf8-c8
21 . Th5: e5! ! 1 2. 0--0-0 b7-b5?
Weiß geht mit G lanz zu Werke. Notwendig war 1 2 . . . . a5, um
a uf 1 3. h 5 den Gegenschl ag
21 . . . . Lh8: e5
1 3. . . . a 4 zur H an d zu h a ben.
22. Lh6-g5
1 3. h4-h5! Sc6-a5
Die angreifenden Figuren sind
letztlich doch zu der Achilles­ Schwarz möchte den gefähr­
ferse der schwarzen Stellung, lichen Läufer b3 unschädlich
dem Punkt e7, vorgedrungen. machen. Diese Maßnahme
bringt i ndes schon keine Ent­
22 . . . . Dd8-e8
lastu ng mehr.
22 . . . . Lf6 23. L:f6 ef 24. Dh6
1 4. h5:g6 Sa5: b3+
oder 22 . . . . f6 23. S:f6+ Kg7
1 5. Sd4: b3 h7:g6
24. Lh6+ und 25. Th1 hat Matt
1 6. Le3-h6 Lg7-h8
zur Folge.
Offensichtlich die einzige
23. Sd5: e7+ Kg8-f8
Möglichkeit. 1 6. . . . Sh5
24. f3-f4! e4-e3
1 7. T : h 5 gh 1 8. Dg5 verliert
24. . . . f6 25. fe fg 26. Tf1 + sofort.
Lf5 27. S:f5 gf 28. T:f5+ ver­
liert ebenfalls.
25. Dd2-h2 Le5-g7
26. Dh2-h7
Schwarz gab auf.

1 89 Juferow-Grosdow
Lwow 1 966
1 . e4 c5 2. Sc3 Sc6 3. Sge2 g6 1 7. Lh6-f8! Tc8:f8
4. d4 cd 5. S : d4 Lg7 6. Le3 Sf6
Zum Matt fü h rt 1 7 . . . . K:f8
7. Lc4 0-0 8. Lb3 d6 9. f3 Ld7
1 8. T : h8+ Sg8 1 9. Dh6+.
1 0. Dd2 Db8? !
Damit bereitet Schwarz einen 1 8. Th 1 : h8+ Kg8: h8
Angriff gegen die lange 1 9. Dd2-h6+ Kh8-g8
Rochade vor. 20. Sc3-d5!

1 1 . h2-h4 Schwarz gab auf.

1 60
190 Schijanowski-Gufeld Weiß gab auf. Wenn 24. K: e2,
Moskau 1 966 so 24. Td6+ .
„ .

1 . e4 c5 2. Sf3 d6 3. d4 cd
4. S : d4 Sc6 5. c4 Sf6 6. Sc3
S:d4 7. D : d4 g6 8. c5 191 Gaprindaschwili-Servaty
Dortmund 1 974
Verschä rft den Kampf.
Schwarz verfügt jedoch 1 . e4 c5 2. Sf3 Sc6 3. d4 cd
über ausreichende Gegen­ 4. S : d4' g6 5. c4 Lg7 6. Le3 Sf6
chancen. 7. Sc3 Sg4 8. D:g4 S : d4 9. Dd1
e5 1 0. Sb5!
8. . . . Lf8-g7
9. Lf1-b5+ Lc8-d7 Die stärkste Erwideru ng auf
1 0. c5 : d6 0-0 die von Schwarz gewä hlte
1 1 . e4-e5? Eröffnungsvariante. Schwächer
wäre 1 0. L: d4? ed 1 1 . Sb5 we­
In seinem Streben nach Initia­
gen 1 1 . a6 1 2. S : d4
tive vergißt Weiß den eigenen
„.

(1 2. Sd6+? Ke7 1 3 . c5? Da5+)


König. Er mußte zu nächst mit
12 . . . . Df6 mit schwarzem
1 1 . 0-0 die Entwicklung been­
Vorteif.
den.
1 0. . . . 0-0
11. „: Ld7 : b5
1 2. Sc3 : b5 Sf6-d7 Aber nicht 1 0. „.Db6 1 1 . c5!
1 3. f2-f4 Dd8-a5+ D:c5 1 2 . Tc1 . Nach 1 0 . . . . S : b5
14. Sb5-c3 e7: d6 1 1 . cb d6 1 2. Lc4! Le6 1 3. L:e6
1 5. Dd4:d6 Sd7 : e5! fe 1 4. 0-0 steht Weiß besser.
Durch dieses Springeropfer 1 1 . Lf1-e2
erla ngt Schwarz unwidersteh­
Gut ist auch 1 1 . Dd2.
lichen Angriff auf den in der
Mitte stehengebliebenen 11. „ . Dd8-h4?
weißen König.
Die taktischen Verwicklungen
1 6. f4:e5 Lg7:e5 entpuppen sich als günstig fü r
1 7. Dd6-d3 Ta8-d8 Weiß. Es mußte 1 1 . S : b5
„.

1 8. Dd3-f3 Le5-d4! 1 2 . cb d6 1 3. Lc4 Le6 gesche­


hen.
Oie Rochade darf auf keinen
Fall zugelassen werden. 1 2. Sb5: d4 e5:d4
1 3. Le3 : d4 Dh4:e4
1 9. g2-g3 Tf8-e8+
1 4. Ld4:g7 De4:g2?
20. Ke1-f1 Ld4:c3
2 1 . b2:c3 Da5-b5+ Darauf folgt ei n glänzendes
22. Kf1 -f2 Td8-d3 Finale.
23. Df3-f6 Te8-e2+ !

1 61
auch bei anderen Fortsetzun­
gen hat Schwarz eine äußerst
schwierige Stellung: 1 1 . . . . Le7
1 2. e5, und auf 1 2 . . . . de 1 3. fe
Sd7 würde 1 4. S : e6! fe
1 5. Dh5+ Kd8 1 6. L:e6 sofort
entscheiden. I m Fal l von
1 1 . . . . Ld7 m ü ßte der Springer
nach 1 2. e5 gar an den Rand
ausweichen.
1 2 . Sc3-d5! Sf6 : d5
1 5. Dd1-d4! ! Dg2: h1+ 1 3. e4:d5 Lf8-e7?
1 6. Ke1-d2 Dh1 : a 1 ?
Nun kann sich der Angriff un­
1 7. Dd4-f6! !
gehindert entfalten. Hartnäcki­
Schwarz gab auf. Die tödlichen ger war 1 3 . . . . g6.
Drohungen 1 8. Lh6 und 1 8. Lh8
1 4. f4:e5 d6:e5
sind nicht zu parieren.

1 92 Tal-Bilek
Amsterdam 1 964
1 . e4 c5 2. Sf3 d6 3. d4 cd
4. S : d4 Sf6 5. Sc3 a6 6. Lg5
Sbd7 7. Lc4 h6?
Besser ist 7 . . . . Da5.
8. Lg5:f6!
1 5. Sd4-e6! Dc7-d6
Weiß trennt sich von seinem
Läufer und erzielt ein großes 1 5. . . . fe hätte 1 6. Dh5+ Kf8
Ü bergewicht in der Entwick­ ( 1 6. . . . Kd7 1 7. Dg4! ) 1 7. de
lung. Lf6 1 8. e7+ ! D : e7 1 9. Td8+ ! zur
Folge.
8. . . . Sd7 :f6
9. Dd1 -e2! e7-e6 1 6. Se6:g7+ Ke8-f8
1 0. 0-0-0 Dd8-c7 1 7. Sg7-e6+ ! Kf8-e8
Es drohte 1 1 . e5, und wenn Oder 1 7 . . fe 1 8. Thf1 + Kg7

1 1 . . . . de, so 1 2. S: e6. 1 9. de Dc7 20. Tf7+ Kg8 .


21 . Dg4+ Lg5+ 22. D : g5+ nebst
1 1 . f2-f4 e6-e5
23. T:c7 bzw. 1 8 . . . . Kg8
Ein zweifelhafter Zug. Aber 1 9. Dh5 Lg5+ 20. Kb1 De7

1 62
21 . Dg6+ Dg7 22. De8+ Kh7 1 4. Kc1-b1 Le7-f8
23. Ld3+. 1 5. g2-g4!
1 8. Th1-f1 Nach Abschluß der Vorberei­
tungen beginnt Weiß ent­
Mit der Absicht 1 9. T:f7!
schlossen zu handeln.
1 8. . . . Le7-g5+
1 5. ' . . Sf6:g4
1 9. Kc1-b1 b7-b5
20. De2-h5! Lg5-f4 Solider erscheint 1 5 . . . . e5,
21 . Lc4-b3 a6-a5 wenngleich die weiße Ü ber­
22. Se6-c7+ ! Dd6:c7 legenheit auch dann u nbe­
23. d5-d6! stritten wäre.
Schwarz gab sich geschlagen. 1 6. Dd2-g2 Sg4-f6
Auf 23 . . . . Da7 geschieht 1 7 . Te1-g1 Lc8-d7
24. d7+ L : d7 25. D:f7+ Kd8 1 8. f4-f5! Kg8-h8
26. Le6, und auch 23 . . . . Dd7
Es drohte 1 9. fe L : e6 20. S : e6
24. T:f4! ef 25. De5+ bildet
fe 21 . Dh3 mit Doppelangriff
keine Alternative.
auf e6 und h6. Nach 1 9 . . . . fe
ist 20. Sf5 u nangeneh m.
1 9. Td1 -f1 Da5-d8
1 93 Spasski-Petrosjan Mehr Verteidigungsmöglich­
Moskau 1 969 keiten bot 1 9 . . . . De5.
1 . e4 c5 2. Sf3 d6 3. d4 cd 20. f5:e6 f7 : e6
4. S : d4 Sf6 5. Sc3 a6 6. Lg5
Auf 20. . . . L:e6 kann 21 . S : e6
Sbd7 7. Lc4 Da5 8. Dd2 h6
fe 22. Se2 (von Smyslow
. L:f6
empfohlen) nebst 23. Sf4 ge­
Durch Abtausch des Läufers ge­ schehen. Wenn 22 . . . . e5, so
wi nnt Weiß Zeit, einen Angriff 23. Lf7, und 23 . . . . Te7 schei­
lnzuleiten. tert an 24. T:f6!
9. . . . Sd7 :f6 21 . e4-e5! d6: e5
10. 0-0-0 e7-e6 22. Sc3-e4!
1 1 . Th1 -e1 Lf8-e7?
r Plan, kurz zu rochieren,
rweist sich als verfehlt. Auf­
merksamkeit verdiente 1 1 . . . .
7, gefolgt von der 'langen
n chade.

12. f2-f4 0-0


13. Lc4-b3 Tf8-e8

1 63
gen, die zu scharfem Kampf
führen, sind 9 . . . . Da3 oder
9. Sc6.
„ .

1 0. Lg5:f6 g7:f6
1 1 . Lf1-e2 Sd7--<:5
1 2. � LcS-d7
1 3. Ta1 -b1 Db2-a3
1 4. f4-f5 Sc5:b3
1 5. Tb1 : b3 Da3--<:5+
1 6. Kg 1-h1 Ta8--<:8?
Besser war 1 6. . . . h5.
Eine faszi nierende Stellung.
Beide weißen Springer sind 1 7. Le2-h5! Ke8-e7
angegriffen, aber nicht zu neh­ 1 8. e4-e5! Dc5:e5?
men : 22 . . . . S : e4 wird mit
Dies ermöglicht Weiß, den
23. T:f8+! beantwortet, 22 . . . .
Springer höchst wi rksam in
ed stößt auf die Erwiderung
den Angriff einzubeziehen. Ob­
23. T:f6!
wohl die Lage für Schwarz in
22. . . . Sf6-h5 jedem Fall schwierig bleibt,
23. Dg2-g6! e5:d4 mußte er, um Gegenchancen
zu erhalten, 1 8. . . . Lc6 ver­
Eindrucksvol l gewinnt Weiß
suchen.
in der Variante 23 . . . . Sf4
24. T:f4! ef 25. Sf3 (droht 1 9. Tf1 -e1 De5--<:5
26. Sfg5) 25 . . . . Db6 26. Tg5!
Auf 1 9. . . . D:f5 folgt 20. Sd5+
Lc6 (26. Dd8 27. Se5) 27. Sf6.
Ke8 2 1 . Tf3 D:c2 22. L:f7-t !
„ .

24. Se4-g5! K:f7 23. Dg5! Le7 24. T:f6+ Ke8


25. Tf: e6! bzw. 20 . . . . Kd8
Schwarz gab auf. I m Fall von
21 . Da5+ Ke8 22. Sc7+ Kd8
24. . . . hg entscheidet 25. D: h5+
23. S:e6+. Wenn in der letzten
Kg8 26. Df7+ Kh7 27. Tf3.
Variante 21 . . . . b6, so 22. T:b6
Ke8 23. Sc7+ ! Kd8 (sonst
24. D:f5) 24. S : e6+.
194 Mi lvidas-Marek
20. Sc3-e4 Dc5-e5
Fernpartie 1 974/76
21 . Tb3 : b7 Tc8--<:4
1 . e4 c5 2. Sf3 d6 3. d4 cd
4. S : d4 Sf6 5. Sc3 a6 6. Lg5 e6
7. f4 Db6 8. Dd2 D : d2 9. Sb3
Sbd7? !
Eine Neuerung von zweifelhaf­
tem Wert. Ü bliche Fortsetzun-

1 64
1 95 Parma-Balaschow
Moskau 1 971
1. e4 c5 2. Sf3 d6 3. d4 cd
4. S : d4 Sf6 5. Sc3 a6 6. Lg5 e6
7. f4 Dc7 8. Df3 b5?
Verfrü hte Aktivität. Richtig war
8. „ .Sbd7.
9. Lg5:f6 g7:f6
1 0. e4-e5 Dc7-b7
Oder 1 0. Lb7 1 1 . Dh5 mit
22. Se4:f6! ! De5:f6
„ .

der Doppeldrohung 1 2. S : e6!


Erzwungen . 22 . . . . T:c2 ver­ und 1 2. ef. Auf 10 . . . . de ge­
bietet sich wegen 23. T : d7+ winnt 1 1 . Sd:b5.
K:f6 24. T:f7 matt!
1 1 . Sc3-e41 f6: e5
1 2. f4:e5 d6: e5
23. Lh5:f7! !
1 3. Lf1 -d3! f7-f5
Ein prächtiger Schlag, der
Der Springer ist wegen
Schwarz gegen die zahlreichen
1 4. Sf6+ Ke7 1 5. Le4 Dc7
Drohungen wehrlos macht.
1 6. 0-0! Ta7 1 7. Sd5+ ed
23. . . . Df6 :f7 1 8. Df6+ Ke8 1 9. L:d5 Tg8
20. Tae1 + u nd 21 . D:f7+ nicht
Oder 23 . . . . Td4 24. fe! , 23 . . . .
zu nehmen.
K:f7 24. fe+ Kg6 25. ed Te4
26. Dd3 d5 27. d8D D : d8 28. T : e4,
23 . . . . Lh6 24. T: d7+ K:d7
25. L: e6+ Kc7 26. Da5+ .
24. f5: e6 Df7-f5
25. e6 : d7+ Tc4-e4
26. Te1 : e4+
Schwarz gab auf. Eine i mpo-
ante Sch lußstellung ergäbe
Ich durch 26 . . . . D:e4
27. Dg5+ Ke6 28. d8S matt!,
und auch nach 27. . . . Kf7
28. d8D+ D : b7 29. Dgf6+ 1 4. Sd4:e6!
würde der König sofort zur
Dieser erneute drastische
Strecke gebracht.
Streich klärt die Situation voll­
ends. 14 . . . . L:e6 kostet nach
1 5. Sf6+ die Dame.

1 65
1 4. . . . f5:e4 11. . . . b7-b5
1 5. Ld3:e4 Db7-b6 1 2. Lf1 -d3 Lc8-b7
1 3. Th 1-e1 Sd7-c5
1 5 . . . . Df7 hilft ebenfalls nicht:
1 4. a2-a3 Ta8-c8
1 6. D:f7+ K:f7 1 7. S:f8 Ta7
1 5. Kc1-b1 d6-d5
1 8. S : h7.
1 6. e4: d5 Sf6 : d5
1 6. Se6:f8 Th8:f8
Zu beachten war 1 6. . . . S : d3,
1 7. Df3-h5+ Tf8-f7
um den gefährlichen Läufer zu
1 8. Dh5:e5+ Lc8-e6
beseitigen. Falls darauf 1 7. D:d3
Wenn 1 8 . . . . Te7, so 1 9. Dh8+ S : d5 1 8. S : d5 L : d5 1 9. Sf5, so
Kf7 ( 1 9 . . . . Kd7 20. 0-0-0+) 1 9. . . . ef 20. D : d5 D:c2+ 21 . Ka1
20. Tf1 + . �- Auch nach 1 9. f5 0-0
20. fe fe hat Schwarz schöne
1 9. 0-0-0!
Gegenchancen.
Akku ratesse bis zum Schluß.
1 7. Sc3 : d5 Lb7 : d5
1 9. L: a8? hätte nach 19 . . . .
1 8. Df3-g4 LeJ-f6
Df2+ 20. Kd1 Td7+ 21 . Kc1
Dd2+ und 22 . . . . Dd1 + sogar Schwarz mußte rochieren.
verloren.
1 9. Sd4: e6! f7: e6?
1 9. . . . Ta8-a7
Bessere Möglichkeiten bot
20. Td1-d6 Db6-e3+
1 9 . . . . S : e6.
21 . Kc1-b1 Ta7-e7
20. Ld3-g6+ Ke8-f8
Eine letzte Falle. 22. Lc6+ sol l
mit 22 . . . . S : c6 23. D:e3 Es gibt keine Verteidigung.
L:a2+ und 24. . . . T:e3 beant­ 20 . . . . Kd8 hat 21 . L:c5 D:c5
wortet werden. 22. D : e6! zur Folge, 20 . . . . Kd7
taugt nichts wegen 21 . T:d5!
22. Td6: e6
21 . Td1 : d5! Sc5-e4
Schwarz gab auf.
Oder 21 . . . . ed 22. L:c5+ D : c5
23. De6!
22. Td5-c5! Se4:c5
196 Luna-Kano 23. Lf2 : c5+ Dc7 : c5
Fernpartie 1 975 24. Dg4:e6
1 . e4 c5 2. Sf3 d6 3. d4 cd Schwarz gab auf.
4. S : d4 Sf6 5. Sc3 a6 6. Lg5 e6
7. f4 Le7 8. Df3 h6 9. Lh4 Dc7
1 0. 0-0-0 Sbd7 1 1 . Lf2
Gewöhnlich setzt Weiß mit
1 1 . Le2 oder 1 1 . Ld3 fort.

1 66
197 Beresjuk-lshnin 1 7. Se6-c7+ ! ! De5:c7
Lwow 1 976
Für den Bauern e6 waren Weiß
1 . e4 c5 2. Sf3 d6 3. d4 cd selbst zwei Springer nicht zu
4. S : d4 Sf6 5. Sc3 a6 6. Lg5 e6 schade! In der entstandenen
7. f4 b5 8. e5 de 9. fe Dc7 Stellung können auch drei
Mehrfiguren den schwarzen
Schwarz wählte ein System,
König nicht retten .
das von G roßmeister Polu­
gajewski ausgearbeitet wurde 1 8. Dg4-e2+ Sd7-e5
und zu außerordentlich schar­ 1 9. De2: e5+ ! Lf8-e7
fem Kampf führt. Falls 1 0. fe, 20. De5:c7 Le7 : g5+
so 1 0 . . . . De5+. 21 . Kc1-b1 0-0
1 0. Dd1-e2 Sf6-d7 Sonst 22. The1 +.
1 1 . 0-0-0 Lc8-b7
22. Dc7 : b7
1 2. De2-g4 Dc7 : e5
1 3. Lf1 : b5 Weiß gewann.
Ein verlockendes Opfer, dessen
Konsequenzen indes unklar
sind. Gute Angriffschancen
1 98 Boleslawski-Gurgenidse
behält Weiß nach 1 3. Ld3!
Rostow 1 960
1 3. . . . a6: b5
1 . e4 c5 2. Sf3 Sc6 3. d4 d5?
1 4. Sc3 : b5 h7-h5?
Ein fruchtloses Experiment.
Ein Fehler, der Weiß Gelegen­
Richtig ist 3 . . . . cd.
heit gibt, die Partie durch eine
bri llante Kombination zu ent­ 4. e4: d5 Dd8:d5
scheiden. Es mußte 1 4. . . . f5! 5. Sb1-c3 Dd5-e6+
geschehen.
Anderenfa l ls wäre 6. d5! recht
störend.
6. Lc1-e3 c5: d4
7. Sf3: d4 De6-d7
Nach 7 . . . . S : d4 8. D : d4 ver­
fügt Weiß über eine erdrük­
kende Stellung.
8. Sd4-b5! Ta8-b8
Es drohte 9. D: d7+ K:d7
1 0. 0-0-0+ .
1 5. Sb5--c7 +! De5:c7 9. Dd1-e2! f7-f6
1 6. Sd4:e6! Dc7-e5 1 0. Ta1 -d1 Dd7-g4

1 67
Wenn 1 0 . . . . Df5, so 1 1 . L:a7 1 6. T:e7!
S:a7 1 2. Sd6+ .
1 4. Dd1 -d4 f7-f6
1 1 . f2-f3 Dg4-h5 1 5. Lc4: g8 Kf8 : g8
1 2. Le3 :a7! Sc6: a7
1 3. Sb5-d6+
Schwarz gab auf, da er nach
13 . . . . Kd7 1 4. S:c8+ K:c8
1 5. De6+ Kc7 1 6. Td7+ matt
gesetzt würde.

1 99 Kotkow-Tatari nzew
Kasan 1 964
1 . e4 c5 2. Sf3 Sc6 3. d4 cd 1 6. Se4:f6+ !
4. S : d4 Sf6 5. Sc3 g6?
Ein vernichtender Schlag.
Ein ernsthafter Mi ßgriff. Wenn 16 . . . . ef wird mit 1 7. D:f6 und
Schwarz den Läufer fianchettie­ 16 . . . . Kf7 mit 1 7. Sd5 beant-
ren wi ll, muß er dies ei nen Zug wortet. Schwarz gab auf.
früher tun: 4 . . . . g6 5. Sc3
Lg7.
6. Sd4: c6 b7:c6
200 Sheljandi now-Boku­
Auf 6 . . . . de folgt unangenehm tschawa
7. D: d8+ K : d8 8. Lc4 Ke8 9. e5 Tbilissi 1 975
Sg4 1 0. f4 h5 (schlecht ist
1 . e4 c5 2. Sf3 d6 3. d4 cd
1 0 . . . . Lf5 1 1 . h3 Sh6 1 2. g4
4. S : d4 Sf6 5. Sc3 Sc6 6. Lg5
L:c2 1 3. Le3) 1 1 . Ld2 Lf5 1 2. h3
g6? !
Sh6 1 3. 0-0-0 .
Eine fragwürdige Fortsetzung.
7. e4-e5 Sf6-g8
Besser ist 6. . . . e6 oder 6. . . .
8. Lf1 -c4 Lf8-g7
Ld7.
9. Lc1 -f4 Dd8-a5
1 0. 0-0! Lg7:e5 7. Lg5:f6 e7:f6
1 1 . Lf4:e5 Da5 : e5 8. Lf1-b5 Lc8-d7
1 2. Tf1 -e1 De5-c7 9. Sd4-e2 a7-a6
1 3. Sc3-e4 Ke8-f8
Nach 9. . . . Le6 kommt Weiß
Falls 1 3 . . . . d5, so 1 4. L : d5! cd
durch 1 0. Dd2 Lg7 1 1 . Td1 0-0
1 5. D : d5 Lb7 1 6. Sd6+ ! Auf
1 2. 0-0 in Vortei l.
1 3 . . . . Sh6 entscheidet
1 4. Sd6+ Kf8 1 5. Dd4 Tg8 1 0. Lb5-a4 b7-b5?

1 68
Es bestand keine Veranlassung, Schwarz gab auf. Es droht 26. g4
den Läufer in eine Angriffs­ nebst 27. Tf5+, während 25. . . .
position zu drängen. Dc8 einfach 26. Tf5+ ! gf 27. ef+
K:f5 28. Se7+ zur Folge hätte.
1 1 . La4-b3 b5-b4?
1 2. Dd1-d5! Sc6-e5
1 3. f2-f4! Ld7-e6
Schwarz hofft, wenn jetzt die 201 Richter-Wagner
Dame wegzieht, die u nmittel­ Hamburg 1 932
baren Drohungen pariert zu
1 . e4 c5 2. Sf3 Sc6 3. d4 cd
haben. Er erlebt jedoch eine
4. S : d4 Sf6 5. Sc3 d6 6. Lg5 e6
Ü berraschu ng.
7. S:c6 bc 8. e5? !
Die Richter-Variante. Um die
Initiative an sich zu reißen,
opfert Weiß einen Bauern.
8. . . . d6:e5
Eine Alternative bildet 8. . . .
Da5.
9. Dd1-f3 Ta8-b8
Vorzuziehen ist 9 . . . . Le7!
Wenn Schwarz rasch die Ent­
1 4. f4:e5! ! Le6 : d5 wicklung beendet, erhält er
1 5. Lb3-a4+ ! Ld5-c6 eine gute Stellung.
Erzwungen. 1 5 . . . . Ke7 schei­ 1 0. Ta 1-d1
tert an 1 6. S : d5+ Ke6 1 7. Sd4+
Boleslawski empfahl 1 0. D:c6+
K:e5 1 8. Sc6+.
Ld7 1 1 . Da6 und falls 1 1 . . . .
1 6. La4: c6+ Ke8-e7 T: b2, so 1 2. Lb5. Danach ver­
1 7. Sc3-d5+ Ke7-e6 bietet sich 1 2 . . . . Lb4 wegen
1 8. Lc6 :a8 Ke6: e5 1 3. 0-0--0 .
Nicht 1 8 . . . . D : a8 wegen 1 0. . . . Dd8-c7
1 9. Sc7+. 1 1 . Sc3-e4 Lf8-b4+?
1 9. La8-c6 Dd8-a5 Richtig war 1 1 . . . . Sd5! 1 2. c4
20. Se2-g1 Lf8-h6 f5! mit besseren Aussichten
21 . Sg1-f3+ Ke5-e6 für Schwarz.
22. Sf3-d4+ Ke6-e5
1 2. c2-c3 Sf6:e4
23. Sd4-b3 Da5-d8
24. 0-0 a6-a5 Schlecht ist auch 1 2 . . . . Le7
25. Ta1 -e1 1 3. L:f6 gf 1 4. S:f6+ L:f6

1 69
1 5. D:f6 Tg8 1 6. Ld3 T:g2 Wenn 9 . . . . e5?, so 1 0. S : c6
1 7. Le4 Tg8 1 8. L:c6+ . bc 1 1 . L:e5.
1 0. Lf4-g3 Lf8-e7
Verfeh lt wäre 1 0 . . . . b5? wegen
1 1 . L:d6! L : d6 1 2. S:c6 L:c6
1 3. D : d6 D : d6 1 4. T:d6 L : e4
1 5. S : e4 S : e4 1 6. T:a6!
1 1 . Lf1-e2 Sc6 : d4
1 2. Dd2: d4 e6-e5
1 3. Dd4-d3 Dd8-c7
1 4. f2-f4 0-0
1 5. f4-f5?
1 3. Lg5-d8! ! Zu di rekt. Aufmerksamkeit ver­
diente 1 5. Lf3.
Schwarz erwartete offenbar
1 3. Td8+, worauf er 13 . . . . 1 5.„ . Ld7-c6
D : d8 1 4. L:d8 L : c3+ ! 1 5. bc 1 6. Lg3-f2 Tf8-c8
Tb1 + 1 6. Ke2 La6+ 1 7. Ke3 1 7. h2-h4 b7-b5
Te1 + spielen wollte. 1 8. Td 1 -d2
1 3. . . . Dc7-b7 Schwarz hat bereits die I nitia­
1 4. Df3 : e4 Lb4-f8 tive ü bernommen. Es drohte
1 8. b4 1 9. Sd5 S : d5 20. ed
Oder 1 4. Le7 1 5. D:e5 L:d8
„ .

L: d5.
„ .

1 6. D : g7 Tf8 1 7. T: d8+ !
1 8. Dc7-a5
1 5. De4:e5 Lc8-d7
„ .

1 9. a2-a3
1 6. Lf1 -a6! f7-f6
Oder 1 9. Kb1 b4 20. Sd5 L:d5
Auf 1 6. . . . D : b2 geschieht
21 . ed Tc3! 22. bc bc 23. Ka 1 cd
1 7. Lc7 Ta8 1 8. Dd4.
24. Le3 Se4!, und Schwarz ge­
1 7. Ld8:f6 g7:f6 winnt.
1 8. De5-h5+
1 9. „ . b5-b4
Schwarz gab auf. 20. Sc3-d5
20. ab Da1 + 21 . Sb1 S : e4 taugt
ebenfalls nichts.
202 Nadeshdi n-Boleslawski
Taschkent 1 965 20. „ . Lc6 : d5
21 . e4: d5 Tc8-c3!
1 . e4 c5 2. Sf3 Sc6 3. d4 cd
4. S : d4 Sf6 5. Sc3 d6 6. Lg5 e6
7. Dd2 a6 8. 0-0--0 h6 9. Lf4
Ld7

1 70
Bauern e4 erobert und Gegen­
chancen erhä lt) 1 5 . . . . De5
1 6. D : e5 de 1 7. S : c8 T:c8 1 8. f3
bzw. 1 5. „ .Da3 1 6. Lc1 .
1 5. Dd4-d1 Tc8-b8
1 6. Sb6-c4 Da5-c7
1 7 . Le2 : h5 g6: h5
1 8. Le3-d4 Th8-g8
1 9. Ld4:g7 Tg8: g7
20. Sc4-e3
Stä rker ist sofort 20. Dd4!
Weiß gab auf. 22. bc wird mit
22 . . . . D: a3+ 23. Kb1 bc be­ 20. . . . Ke8-d7
antwortet.
20 . . . . L:e4 scheitert selbst­
verständlich an 21 . Dd4 mit
Doppelangriff auf Läufer und
Tu rm.
203 Martius-Duebal l
1 970 21 . Dd1 -d4 Tb8-g8
22. f2-f4?
1 . e4 c5 2. Sf3 Sc6 3. d4 cd
4. S: d4 Sf6 5. Sc3 d6 6. Lg5 Ld7 Ein gräßlicher Fehler, den
7. Dd2 Tc8 8. Le2 der Nachziehende glä nzend
ausnutzt. Angezeigt war 22. f3!
Meist geschieht hier 8. 0-0-0.
22. . . . f7-f5!
8. . . . Sc6 : d4
23. Se3 :f5 Tg7 : g2+
9. Dd2 : d4 Dd8-a5
24. Kg 1-h1
10. Lg5-e3 a7-a6
1 1 . 0-0 g7-g6?
Zu opti mistisch. Notwendig
war 1 1 .„ .e6.
1 2. Sc3-d5! Lf8-g7
13. c2-c3! Ld7-c6
chwarz errät nicht die Absicht
ines Partners. Sonst hätte er
Ich wohl zu 13 . . . . Dd8 be-
1uemt.
14. Sd5-b6 Sf6-h5
24. . . . Dc7-b6! !
um Verlust führt 1 4. . . . 0-0
w gen 1 5. b4! (nicht 1 5. S : c8 Vortrefflich gespielt! Falls
:c8, da Schwarz noch den 25. D: b6, so 25 . . . . L:e4 mit

1 71
unweigerlichem Matt. Auf Auf diesen Zug hatte sich
25. Sg3 entscheidet 25 . . . . D: b2! Schwarz offenbar verlassen.
Weiß gab sich daher geschla­ Es folgt i ndes ein bri llanter
gen. Schlag.

204 Muchi n-Tschetscheljan


Moskau 1 972
1 . e4 c5 2. Sf3 d6 3. d4 cd
4. S : d4 Sf6 5. Sc3 Sc6 6. Lg5
Ld7 7. Dd3
Gewöhn lich bevorzugt man
7. Dd2.
7. . . . Ta8-c8 1 6. Lf1 -b5+ ! ! Ke8-f8
Natü rlicher ist 7 . . . . S : d4 Bei jeder anderen Erwiderung
8. D : d4 Da5 oder 7 . . . . e6. findet die Partie ein jähes Ende :
1 6 . . . . Tc6 oder 1 6. . . . D : b5
8. Sd4:c6 Ld7:c6
1 7. D:c8 matt, 1 6 . . . . Kd8
9. 0-0-0 Dd8-a5
1 7. Dd7 matt.
1 0. Lg5:f6 g7:f6
1 1 . Kc1-b1 Lf8-g7 1 7. Dh3: h6+ Kf8-g8
1 8· e4: d5
Auch hier war 1 1 . . . . e6 besser.
Schwarz gab auf. Wenn 1 8 . . . .
1 2. Sc3-d5 Da5-c5
D: b5, so 1 9. Td3.
Die Rochade bleibt Schwarz
verwehrt, und auf 1 2 . . . . L: d5
ist 1 3. ed unangenehm.
205 Lasker-Pirc
1 3. Td1 -d2 Moskau 1 935
Droht Damenfang mittels 1 . e4 c5 2. Sf3 Sc6 3. d4 cd
14. b4! 4. S : d4 Sf6 5. Sc3 d6 6. Le2 e6
7. 0-0 a6 8. Le3 Dc7 9. f4 Sa5
1 3. . . . a7-a5
1 4. Dd3-g3 Lg7-h6? Ratsamer ist 9 . . . . Le7.
Ein Versehen, das Weiß eine 1 0. f4-f5 Sa5-c4?
herrliche Kombination ermög­
Schwarz versucht, die Initia­
licht. Hartnäckiger war 14 . . . .
tive zu übernehmen, ohne
Tg8.
vorher die Entwicklung abge­
1 5. Dg3-h3 Lc6:d5 schlossen zu haben - eine

1 72
riskante Takti k. Richtig war 206 Smyslow-Grigorjan
10 . . e5.
„ Moskau 1 976
1 1 . Le2 :c4 Dc7:c4 1 . e4 c5 2. Sf3 d6 3. d4 cd
1 2. f5:e6 f7: e6? 4. S : d4 Sf6 5. Sc3 a6 6. Le2 e6
7. � Dc7 8. f4 Sbd7 9. a4 b6
Ein Fehler, den der Exwelt­
1 0. Lf3 Lb7 1 1 . De2 e5? !
meister mit einer großartigen
Kombination bestraft. Solider Riskant. Die Lage wird zwar
war 1 2 . . . . L:e6. verschärft, im weiteren Kampf­
verlauf kann sich aber die
Schwächung des Punktes d5
auswi rken.
1 2. Sc3-d5
Eine energische Fortsetzung.
Noch stä rker erscheint indes
1 2 . Sf5 ! , z. B. 1 2.
„ . g6 1 3. fe de
1 4. Sh6! oder 1 2. „ . h6
1 3. Se3 g6 1 4. Sed5 S : d5
1 5. S : d5 L: d5 1 6. ed Lg7
1 7. f5! gf 1 8. Lh5 mit weißem
13. Tf1 :f6! ! g7:f6 Vorteil (Grigorjan).
14. Dd1 -h5+ Ke8-d8
12 . . " Sf6 : d5
Auf .1 4. . . . Ke7 gewinnt Weiß
1 2 . . . . Dc5 verbietet sich wegen
durch 1 5. Sf5+ ef 1 6. Sd5+
1 3. b4! Falls darauf 1 3 . . . .
· Kd8 1 7. Lb6+ Kd7 1 8. Df7+.
D: d4+, so 1 4. Le3.
Falls 1 4. . Kd7, so 1 5. Df7+

Le7 1 6. Sf5! Te8 1 7 . S : d6. 1 3. e4: d5 g7-g6


1 5. Dh5-f7 Lc8-d7 Auch hier ist 1 3 . . . . Dc5
1 6. Df7 :f6+ Kd8-c7 1 4. Le3! ed 1 5. L: d4+ nicht
1 7. Df6:h8 Lf8-h6 spielbar.
1 8. Sd4:e.6+ ! Dc4: e6
1 4. Sd4-c6 Lf8-g7
1 9. Dh8: a8 Lh6:e3+
1 5. f4:e5 Sd7 : e5
20. Kg 1 -h1
1 6. Sc6:e5 Lg7 : e5
chwarz gab auf. 1 7. Lc1-h6 f7-f6!
asker spielte diese hervor­ Sichert dem König das Feld f7
r gende Partie im Alter von und bereitet so die Verei nigung
7 Jahren und belegte in dem der Türme vor.
ußerst stark besetzten I nter- 1 8. c2-c4 Ke8-f7
n tionalen Turnier zu Moskau 1 9. Lf3-g4 Lb7-c8
I nan ehrenvollen dritten Platz. 20. Lg4:c8 Ta8: c8?

1 73
Schwarz ü bersieht eine ü ber­ 9. Sd4: c6 b7:c6
raschende und höchst ele­ 1 0. f4: e5 d6:e5
gante Kombination. Erforder­
Interessant ist 10 . . . . Sg4
lich war 20 . . . . D:c8.
1 1 . ed L:d6 1 2. 0-0-0 Dc7 mit
aktivem Spiel fü r den Bauern.
1 1 . Lf1 -c4 •0-0
1 2. h2-h3 Le7-b4?
Ein schwerwiegender Zeitver­
lust. Richtig war sofort 1 2 . . . .
Le6.
1 3. 0-0 Lc8-e6
1 4. Lc4-b3 Dd8-a5
1 5. Le3-g5 Lb4:c3
Weiß drohte, den Springer
21 . Tf1 :f6+ ! !
nach g3 zu beordern.
Ein blendender Schlag, dessen
1 6. b2: c3 Da5-c5+
Schönheit durch den nachfol­
genden „stil len" Zug der Nicht 1 6. . . . Sd7 wegen
Dame noch betont wi rd. 1 7. Le7.
21 . „ . Kf7 :f6 1 7. Kg 1 -h2 Sf6-d7
22. De2-g4! ! 1 8. Df3-g3 Kg8-h8?
Vor den Mattdrohungen ist Vorzuziehen war 1 8. . . . Tfe8,
kein Entri nnen möglich. um 1 9. Tad1 mit 1 9. . . . Sf8 be-
antworten zu können.
22. . . . Dc7-c5+
23. Kg 1-h1 Kf6-e7 1 9. Ta1 -d1 Sd7-b6
24. Lh6-g5+
Schwarz plante nun 20 . . . . L : b3
Schwarz gab auf. und 21 . . . . f6. Ihn erwartet
jedoch eine unliebsame Ü ber­
raschung.

207 Kusmi n-Fu rman 20. Tf1 -f6! Sb6-c4


21 . Dg3-h4!
Orjol 1 966
1 . e4 c5 2. Sf3 Sc6 3. d4 cd Mit der Absicht 22. Th6. Falls
4. S : d4 e6 5. Sc3 d6 6. Le3 Le7 21 . . . . g6, so 22. T:e6! fe
7. f4 Sf6 8. Df3 e5 23. Td7!

Verhindert die lange weiße 21 . . . . Tf8-g8


Rochade. 22. Td1 -d3 Sc4-d6

1 74
Zu m Matt führte 22 . . . . gf 1 9. e4: d5 h7-h6?
23. L:f6+ Tg7 24. Tg3 Tg8
Ein Fehler, den Weiß auf
25. L: g7+ T:g7 26. Dd8+.
drastische Art bestraft. Ver­
23. Lb3:e6 f7:e6 teidigungsmöglichkeiten bot
24. Tf6-h6! ! 1 9. e5.
„ .

Ein wirksamer Sch lußzug. Auf


24. . . . gh geschieht 25. Lf6+
Tg7 26. L:g7+ K : g7 27. De7+.
Schwarz streckte die Waffen.

208 Suetin-Hulak
Lublin 1 976
1 . e4 c5 2. Sf3 e6 3. d4 cd
4. S: d4 Sc6 5. Sc3 d6 6. g3 Le7
7. Lg2 a6 8. 0-0 Ld7 9. S:c6
20. Te1 : e6+ ! Ke8-f8
L:c6 1 0. Dg4 g6
Die u nmittelbare Katastrophe
Besser war 10 . . . . h5, wonach
. zoge 20 fe 21 . D :g 6+ Kf8

1 1 D : g 7 wegen 1 1 Lf6 nieht


. „ .

22 de bzw. 21 . . . . Ke7 22.· og7+


· · „ ·

angang1g ist.
„ • • •

nach sich.
1 1 . Dg4-e2 Dd8-c7
2 1 . Dg5--e7+ Kf8-g7
1 2. a2-a4 Sg8-f6
22. Lg2-e4!
1 3. Lc1-h6
Schwarz gab auf. Es droht
Weiß nutzt die durch den un­
23. T: g6+, und im Fall von
motivierten 1 0. Zug seines
22 . . . . Se5 folgt 23. Df6+ nebst
Gegners hervorgerufene
24. T: e5.
Schwächung des schwarzen
Königsflügels und vereitelt die
Rochade.
1 3. Le7-f8
„ .
209 Neiki rch-Botwi nnik
1 4. De2-d2 Ta8-d8
Leipzig 1 960
1 5. Tf1 -e1 Lf8 : h6
1 6. Dd2 : h6 Dc7-b6 1 . e4 c5 2. Sf3 Sc6 3. d4 cd
1 7. Dh6-g5 4. S : d4 Sf6 5. Sc3 d6 6. Lc4 e6
7. Lb3 Le7 8. 0-0 0--0 9. Kh1
Gegen 1 7. D:f2+ 1 8. K:f2
„ .

Sg4+ gerichtet. Ein schwerwiegender Tempo­


verlust. Stärker ist 9. Le3.
1 7. „ . Sf6-d7
1 8. Sc3-d5! Lc6:d5 9. . . . Sc6-a5!

1 75
Schwarz stand vor einer an­ 21 . Se4-d6
genehmen Wahl. Neben dem
Falls 21 . Sc5, so 21 . . . . L: g2+
Textzug kam auch 9 . . . . S : d4
22. K:g2 Dc6+ .
1 0. D : d4 b6! in Betracht. Wenn
darauf 1 1 . f4, so 1 1 . . . . La6! 21 . . . . Sf5: d6
22. Td3 : d6 Ta8-d8!
1 0. f2-f4 b7-b6
1 1 . e4-e5 Sf6-e8! Droht 23 . . . . Dc6, während der
Schlagwechsel 23. T : d8 D : d8
Die natürliche Erwi derung
24. D : d8 T: d8 nicht ratsam er­
1 1 . . . . de 1 2. fe Sd7 würde
scheint: 25. Le3 beantwortet
nach 1 3. T:f7! ü berraschend
Schwarz mit 25 . . . . Td1 +
verlieren.
26. Lg1 Td2 27. Le3 T:g2.
1 2. Tf1 -f3 Sa5: b3
23. Dd1-d2 Td8 : d6
1 3 . Sd4-c6 Dd8-d7
24. Dd2: d6 De8-d8!
1 4. Sc6:e7+ Dd7 : e7
25. Dd6: e6+ Tf8-f7
1 5. a2 : b3 f7-f6!
26. De6-e1 Tf7-e7
1 6. e5: d6?
Weiß gab auf. Die Schlu ßstel­
Dieser Abtausch gestattet dem
lung ist außerordentlich ori­
schwarzen Springer, aktiv ins
ginell. Die aus großer Entfer­
Spielgeschehen ei nzugreifen.
nung angreifenden schwarzen
1 6. . . . Se8: d6 Figuren haben ganze Arbeit
1 7 . Tf3-d3 Sd6-f5 geleistet.
1 8. Ta 1 -a4 De7-e8!
Nicht sofort 1 8. . . . Lb7? we­
gen 1 9. Td7.
21 0 Kriwow-Upart
1 9. Sc3-e4
Mi nsk 1 977
Geboten war 1 9. Te4, um den
1 . e4 c5 2. Sf3 d6 3. d4 cd
Turm bei der Vertei digung des
4. S : d4 Sf6 5. Sc3 Sc6 6. Lc4 e6
Königsflügels ei nzusetzen.
7. Le3 Le7 8. De2 a6 9. 0-0-0
1 9. . . . b6-b5! Dc7 1 0. Thg1 0-0
20. Ta4-a5?
Wenn 1 0 . . . . b5, so 1 1 . S:c6
Vernünftiger ist 20. Ta1 . I m D:c6 1 2. S : b5 S : e4 1 3. Sa7
weiteren Verlauf des Kampfes Db7 1 4. S:c8 mit besseren
gelingt es Schwarz, die labile Chancen für Weiß.
Position des Turmes a5 und
die Schwäche der 1 . Reihe im 1 1 . g2-g4 Sf6-d7?
Lager des Gegners auszu­ Erforderlich war 1 1 . . . . b5, was
nutzen. große Verwicklungen herauf­
20 . . . . Lc8-b7 beschwor.

1 76
1 2. g4-g5 Sd7-c5 22. Dh4-f6 Lf8: h6+
23. Kc1-b1
Jetzt würde auf 1 2. . . . b5 be­
reits 1 3. Sd5! folgen, z. B. Schwarz gab auf. Er ist völ lig
13 . . . . ed 1 4. S:c6! oder 1 3. . . . hi lflos. Auf 23 . . . . Ta7 oder
S : d4 1 4. S : e7+ Kh8 1 5. T:d4 ei nen anderen Zug, der
mit weißem Ü bergewicht. 24. D:f7+ pariert, entscheidet
sofort 24. Th3 mit den Drohun­
1 3. De2-h5 g7-g6
gen 25. Dg7 matt, 25. T: h6+
1 4. Dh5-h6 Tf8-e8
und 25. Dg5.
Weiß drohte, den Turm nach
h3 zu bringen.
1 5. Tg1 -g3 Le7-f8
21 1 Beni.:..Schwarzbach
1 6. Dh6-h4 b7-b5
Wien 1 969
1 7. Lc4-d5! Lc8-b7
1 8. Sd4:c6 Lb7 : c6 1 . e4 c5 2. Sf3 Sc6 3. d4 cd
1 9. Le3-d4! 4. S : d4 Sf6 5. Sc3 d6 6. Lc4 e6
7. Le3 Le7 8. f4 Ld7 9. Df3 a6
1 0. Lb3 Da5?
Richtig war 1 0 . . . . Dc7, um das
Feld a5 dem Damenspringer
zu reservieren. Dies hätte es
Schwarz erlaubt, Gegenspiel
zu organisieren.
1 1 . 0-0--0 0-0
1 2. g2-g4!
Wer ist schneller? Diese Devise
gilt gewöhnlich für beidersei­
Weiß hat unwiderstehlichen
tige Angriffe nach entgegen­
Angriff.
gesetzten Rochaden. Im vor­
1 9. . . . h7-h5 liegenden Fall kommt Weiß
Ein anderer Weg, 20. D: h7+ eindeutig zuerst.
abzuwenden, ist nicht zu sehen. 1 2. . . . Sc6:d4
Einen hübschen Gewi nn könnte 1 3. Td1 : d4 Ld7-c6
Weiß im Fall von 1 9 . . . . f5 1 4. f4-f5 e6:f5
20. gf! ed 21 . T: g6+ ! hg
22. f7+ ! verbuchen, da Schwarz Fü h rt zur Öffnung der g-Linie.
nur die Wahl zwischen Matt Aber auch andere Fortsetzun­
und Damenverlust bliebe. gen brachten Schwarz keine
Entlastung.
20. g5:h6 Kg8-h7
21 . Ld5:c6 Dc7 :c6 1 5. g4:f5 Sf6-d7

1 77
1 6. Th1-g1 Le7-f6 Ein bri l lanter Zug! Schwarz
muß die Dame nehmen, wo­
Auf diesen Zug hatte Schwarz
nach er zwangsläufig matt
offensichtlich seinen Verteidi­
wird.
gungsplan aufgebaut. Der
Bauer d6 scheint wegen eines 21 . . . . Dh6 : h3
elementaren taktischen Schla­ 22. Tg1 : g7+ . Kg8-h8
ges tabu zu sei n . Weiß igno­ 23. Tg7 :f7+ Kh8-g8
riert jedoch die gegnerische 24. Tf7-g7+ Kg8-h8
Drohung. 25. Tg7 : d7+
1 7. Td4 : d6! Lf6:c3 Hier war sofort 25. Tg8 matt
1 8. b2:c3 Da5-a3+ möglich. Schwarz gab auf.
1 9. Kc1-b1 Da3 : d6
Schwarz hat ei nen ganzen
Turm erobert. Die Rechnung
wird i ndes durch Weiß aufge­
21 2 Fischer-Rubi netti
Palma de Mal lorca 1 970
macht.
1 . e4 c5 2. Sf3 d6 3. d4 cd
20. Le3-d4! Dd6-h6
4. S : d4 Sf6 5. Sc3 e6 6. Lc4 a6
Zur Abwehr des Angriffs ist 7. Lb3 b5 8. 0-0 Lb7?
selbst die Dame nicht zu
Eine riskante Fortsetzu ng, die
schade. Bei anderen Erwiderun­
das wichtige Feld e6 schwächt.
gen gewinnt Weiß mü helos,
Vorzuziehen ist 8. . . . Le7.
z. B. 20 . . . . Se5 21 . Dg3 Dh6
22. D:e5 bzw. 21 . . . . g6 22. L:e5 9. Tf1 -e1 Sb8-d7
und 23. fg. Falls 20 . . . . Sf6, so
Jetzt scheitert 9 . . . . Le7 be­
21 . Dg2 Sh5 22. L: g7 Sf4
reits an 1 0. L:e6! fe 1 1 . S:e6
23. Lf6+ ! Nicht besser ist
nebst 1 2. S : g7+ .
20 . . . . g6 21 . fg hg 22. Dh5.
1 0. Lc1-g5 h7-h6
1 1 . Lg5-h4
Größere Chancen bot 1 1 . L:f6! ,
z. B. 1 1 • D:f6 1 2. a4 b4
. . .

1 3. Sa2 a5 1 4. c3 oder 1 1 . . . .
S :f6 1 2. a4 b4 1 3. Sa2 S : e4
1 4. S : e6 fe 1 5. L : e6 Da5 1 6. Dd4
De5 1 7. Db6 mit Angriff (Bo­
leslawski).
11. ... Sd7-c5?
Dies entpuppt sich, wie Weiß
21 . Df3-h3! ! überzeugend demonstriert, als

1 78
ein Feh ler. Notwendig war Oder 21 . . . . L: d5 22. Db6! S : g3
1 1 . . . . g5 1 2. Lg3 Se5. 23. c6 L:c6 24. Tac1 .
22. Te1 -e8+ Kc8-d7
23. Db3-a4+ Lb7-c6
24. Sd4:c6
Schwarz gab auf.

21 3 Korsu bow-Orechow
G rodno 1 974
1 . e4 c5 2. Sf3 d6 3. d4 cd
4. S: d4 Sf6 5. Sc3 a6 6. Lc4 e6
12. Lb3-d5! ! e6: d5
7. Lb3 b5 8. De2 Lb7 9. Lg5
Schwarz mußte das Opfer Sbd7 1 0. 0-0-0 Da5
wohl oder übel ablehnen,
Eine interessante Fortsetzung
wenngleich seine Position auch
wandte Schwarz in einer Partie
in diesem Fall unbefriedigend
Rossetto-Panno ( Buenos
blieb.
Aires 1 968) an: 10 . . . . Tc8
1 3. e4: d5+ Ke8-d7 1 1 . The1 h6 1 2. Lh4 g5 1 3. Lg3
T:c3! 1 4. bc Da5 1 5. f3 d5
Die Königswanderung ist hier
1 6. ed La3+ 1 7. Kd2 S : d5
völlig hoffn ungslos. Es gab
1 8. L : d5 L:d5 mit ausreichen­
aber schon keine Alternative
der Kompensation für die
mehr.
Qualität.
14. b2-b4! Sc5-a4
1 1 . Lg5:f6 Sd7 :f6
1 5. Sc3 : a4 b5 :a4
1 2. f2-f3
1 6. c2-c4 Kd7-c8
1 7. Dd1 :a4 Dd8-d7 Näher lag 1 2. e5. Der prophy­
1 8. Da4-b3 g7-g5 laktische Textzug enthält indes
ei ne versteckte Falle.
Beschleunigt lediglich die
Niederlage. Hartnäckiger war 1 2. . . . Lf8-e7?
18 . . . . Le7. Dieser natürliche Entwick­
lu ngszug erweist sich als ei n
1 9. Lh4-g3 Sf6-h5
entscheidender Feh ler. Ge­
20. c4-c5! d6:c5
boten war 1 2 . . . . 0-0-0.
Auf 20 . . . . S : g3 geschieht 1 3. e4-e5 d6: e5
21 . c6! Dg4 22. Dc4. 1 4. De2 : e5
21 . b4:c5 Dd7 : d5 Schwarz kann jetzt nicht

1 79
1 4 . . . . Sd7 antworten. Damit 1 6. Kc1-b1 Le7-d8
rächt sich, daß er im 1 2. Zug
Schwarz versucht, sich durch
die Deckung des Bauern g7
den Abtausch des Blockade­
aufgab. Im Fall von 14 . . . . 0-0
lä ufers Luft zu verschaffen.
gewi nnt das Springeropfer
auf e6. 1 7. Lb6:d8 Sc6 : d8
1 4. . . . 0-0-0 Wenn 1 7 . . . . T: d8, so 1 8. T: d8+
1 5. Sd4 :e6! Sf6-d7 S : d8 1 9. Td1 Sc6 20. Db6 mit
großem weißem Ü bergewicht.
Schlecht ist 1 5 . . . . fe 1 6. D:e6+
Td7 1 7. T:d7 S : d7 1 8. D:e7.
1 6. De5:g7 Le7-f6
1 7. Dg7 : f7 Lf6: c3
1 8. Se6 : d8 Th8:d8
1 9. b2 : c3 Da5 :c3
20. Kc1-b1
Schwarz streckte die Waffen.
Die gesamte Partie wurde von
dem 1 2jährigen Schüler aus
Mogi ljow vortrefflich ge­
spielt.
1 8. Se4-f6+ !
Dieses ü berraschende und
214 Kupreitschik-Babew schöne Opfer zerstört den
Dresden 1 969 gegnerischen Königsflügel.
1 . e4 c5 2. Sc3 Sc6 3. Sge2 e6 Seine Annahme ist erzwu ngen.
4. d4 cd 5. S.: d4 Dc7 6. Le2 a6 1 8. . . . g7 :f6
7. f4 S : d4 8. D : d4 Se7 9. Df2
Sc6 1 0. Le3 Le7? 18 . . . . Kh8 scheitert an 1 9. Dc5!

Ein Fehler, der Schwarz in eine 1 9. Df2-g3+ Kg8-h8


schwierige Lage bringt. Not­ 20. Dg3-h4 Kh8-g7
wendig war 1 0 . . . . b5. 21 . Td1 -d3 Tf8-e8
22. Td3-h3! h7-h5
1 1 . Le3-b6 Dc7-b8
1 2. e4-e5 d7-d6 Es gibt keine Verteidigung.
1 3. e5: d6 Le7 : d6 22. . . . Kf8 hätte 23. D:f6 nebst
1 4. Sc3-e4! Ld6-e7 24. T : h7 zur Folge.
Auf 1 4 . . . . L:f4 könnte 1 5. 0-0 23. Le2 : h 5 Te8-g8
L: h2+ 1 6. Kh1 f5 1 7. g3 ge­ 24. Th3�g3+ Kg7-f8
schehen. 25. Dh4:f6
1 5. 0-0-0 0-0 Schwarz gab auf.

1 80
21 5 Stein-Portisch
Stockholm 1 962
1 . e4 c5 2. Sf3 e6 3. d4 cd
4. S : d4 a6 5. Ld3 Sf6 6. 0-0 Dc7
7. Sd2 Sc6
Aufmerksamkeit verdiente
7 . . . . Lc5. In der Partie S. Gar­
cia-Suetin ( Havanna 1 968)
glich Schwarz nach 8. S2b3
La7 9. c4 d6 1 0. Lg5 Sbd7 aus_.
8. Sd4:c6 b7:c6 1 9. Sf5 : g7! ! Le6:c4
9. f2-f4 Lf8-c5+?
Schwarz ist verloren. Auf
Ungerechtfertigte Aktivität. 1 9 . . . . S:c4 entscheidet
Vorzuziehen war 9. . . . Le7. 20. Lf6! Kg8 21 . S : e6 fe
22. Dg4+ Kf7 23. L: e5+ .
1 0. Kg 1 -h1 d7-d6
Fal ls 1 9 . . . . K: g7, so 20. Lf6+!
1 1 . Sd2-f3 e6-e5
und 21 . Df3.
Schwaz darf nicht rochieren,
20. Lg5-f6!
da Weiß 1 2. e5 erwidern und
·

nach Abzug des Springers das Die Pointe der weißen Idee.
Standardopfer des Läufers auf 20 . . . . L:e2 verbietet sich we­
h7 bringen würde. gen 21 . Sf5+ Kg8 22. Sh6 matt,
und auch 20 . . . . Sd7 21 . T : d7
1 2 . f4:e5 d6:e5
oder 20 . . . . Kg8 21 . Dg4 böte
1 3. Sf3-h4 0-0
keine Alternative.
1 4. Sh4-f5 Lc8-e6
1 5. Dd1 -e2 a6-a5 20. „ . Lc5-e7
1 6. Ld3-c4! Kg8-h8 21 . De2-f3!
1 7. Lc1-g5 Sf6-d7?
Schwarz gab sich gesch lagen.
Mehr Verteidigungschancen Auf 21 . . . . Kg8 würde ihm
bot 1 7 . . . . Sg8. 22. Se8! den Todesstoß ver-
setzen.
1 8. Ta1 -d1 Sd7-b6?
Schwarz ü bersieht eine herr­
liche Kombination seines Kon­
trahenten. Solider war 18 . . . .
21 6 Zuidema-lvkov
L:c4 1 9. D:c4 f6, obwohl Weiß
Belgrad 1 964
auch dann deutlich besser
stände. 1 . e4 c5 2. Sf3 e6 3. d4 cd
4. S : d4 a6 5. Ld3 Lc5 6. Sb3 La7
7. 0-0 Sc6 8. Kh1

1 81
Richtig war 8. De2, um 8. . . . Rochade für Schwarz jetzt zu
Sf6 mit 9. e5 bestrafen und riskant.
nach Le3 die schwarzfeldrigen
11. „ Le7-f6
Läufer abtauschen zu können.
.

1 2 . Ta 1-d1 Lf6: c3
8. . . . Sg8-f6
Der Abtausch des wichtigen
9. f2-f4 h7-h5!
Läufers schwächt die schwarze
1 0. a2-a4?
Stellung ganz erheblich. Bes­
Ein Zeitverlust, der angesichts ser war 1 2 . . . . Dc7. Setzt Weiß
der wachsenden schwarzen darauf mit 1 3. f5 fort, könnte
Initiative am Königsflügel be­ 1 3 . . . . L:c3 ohne Bedenken ge­
sonders ins Gewicht fällt. schehen, da der Springer das
starke Feld e5 erhielte.
1 0. „ . Sf6-g4
1 1 . Dd 1-f3 Dd8-h4 1 3. b2:c3 Dd8-c7
1 2. h2-h3 g7-g5! 1 4. Td 1-d2 Sc6-e7
1 3. Lc1-d2 1 5. Sb3-d4! Lc8-d7
1 6. f4-f5 e6:f5
Auf 1 3 . fg folgt 1 3 . . . . Sf2+
1 4. Kh2 Se5! nebst 1 5. „ . Auf ei nen Abzug des Spri ngers
Seg4+. entscheidet 1 7. fe.
1 3. „ . Sg4-f2+ 1 1: e4:f5 Sg6-e5
14. Kh1 -h2 g5-g4 1 8. Sd4-e6! Ld7 :e6
1 5. Df3-g3 Dh4: g3+ 1 9. f5:e6 g7-g6?
Weiß gab auf. Wenn 1 6. K: g3, Gestattet ein elegantes Finale.
so 1 6. h4+ 1 7. Kh2 g3+
„ . Geboten war 19 . . . . 0-0-0.
1 8. Kg1 S : d3+.

21 7 Tal-Suetin
Tbi lissi 1 970
1 . e4 c5 2. Sf3 e6 3. d4 cd
4. S : d4 a6 5. Ld3 Se7 6. Sc3
Sbc6 7. Sb3 Sg6 8. 0-0 b5
9. Le3 d6 1 0. f4 Le7 1 1 . Dh5!
Weiß nutzt die etwas zögernde
Eröffnungsbehandlung seines 20. Dh5 :e5! !
Gegners, um sich der lnitiatlve
Ein prächtiger Schlag.
zu bemächtigen. Wegen der
möglichen Ü berfü hrung des 20. . . . d6: e5
Turmes nach h3 wäre die 21 . e6:f7+

1 82
Schwarz gab auf. Falls 21 . . . .
Kd7, so 22. Lf5+ Kc6 23. Le4+.

21 8 Olafsson-Ouinteros
Las Palmas 1 974
1 . e4 c5 2. Sf3 e6 3. d4 cd
4. S : d4 a6 5. Sc3 Dc7 6. Le2 Sf6
7. 0--0 b5?
Verfrüht. Vorzuziehen ist 7 . . . .
1 8. Td1 : d7 ! Ke8 : d7
Sc6.
1 9. Lf3 :c6+ ! Kd7 :c6
8. Le2-f3 ! Sb8-c6 20. Dc4-a4+
8. . . . Lb7 wird mit 9. e5! be­ Schwarz gab auf, um sich
antwortet. nicht noch 20 . . . . Kd5 21 . Td 1 +
Ld4 22. T: d4+ Kc5 23. Tc4+ Kd5
9. e4-e5! b5-b4?
24. Dc6 matt bzw. 23 . . . . Kb6
Das schwört Verwicklungen 24. Db4 matt zeigen zu lassen.
herauf, die vorteilhaft fü r Weiß
si nd. Zu ei ner schwierigen
Stellung fü r Schwarz führte
auch 9 . . . . Sg8 1 0. Lf4. Auf
21 9 Kusmi n-Sweschnikow
Moskau 1 973
10 . . . . Lb7 wäre dann 1 1 . Sf5!
sehr stark, z. B. 1 1 . . . . ef 1 . e4 c5 2. Sf3 e6 3. d4 cd
1 2. e6! mit .Angriff. 4. S:d4 Sc6 5. Sc3 Dc7 6. Le2 a6
7. 0--0 Sf6 8. Le3 Lb4 9. S : c6
1 0. e5:f6 b4:c3
bc
1 1 . Sd4:c6 d7 : c6
1 2. Lc1 -f4! Dc7-d7 Weniger gut ist 9 . . . . de wegen
13. Dd 1-e2 Dd7-b7 1 0. Sa4!
Schlecht ist 1 3 . . . . cb 1 4. Tad1 1 0. Sc3-a4 0--0
Db7 1 5. Dc4 Ld7 1 6. T: d7 ! 1 1 . c2-c4 Lb4-d6
14. b2:c3 Lc8-d7 Aber nicht 1 1 . . . . S : e4? 1 2. c5
1 5. Ta1 -b1 Db7-a7 De5 (es drohte 1 3. a3 mit Läu­
1 6. Tf1 -d1 g7:f6 fergewi nn) i 3. Ld4 Dg5 1 4. f4
1 7. De2-c4 Lf8-c5? De7 1 5. Dc2 bzw. 1 3 . . . . Df4
1 4. L:g7! Als besser gilt inc:jes .
Übersieht ei ne beeindruckende
1 1 . . . . Le7.
Kombination. Es mußte 1 7 . . . .
Tc8 geschehen. 1 2. f2-f4 Sf6 : e4
1 3. c4-c5 Ld6-e7

1 83
1 4. Le2-d3 Se4-f6 220 Pak-Pjatow
1 5. Le3-d4 Sf6-d5? Witebsk 1 970
Notwendig war 1 5 . . . . g6, 1 . e4 c5 2. Sf3 e6 3. d4 cd
obwohl Weiß auch dann die 4. S : d4 a6 5. Le3
I nitiative behält.
Genauer ist 5. Ld3 oder 5. Sc3.
1 6. Sa4-b6 Sd5: b6
5. . . . Dd8-c7
Nichts ändert 1 6 . . . . Tb8 6. Lf1-d3 Sb8-c6
1 7. L : h7+ ! K : h7 1 8. S : d5 cd 7. 0-0 Sg8-f6
1 9. Dh5+ Kg8 20. L:g7! D : c5+ 8. Sb1-c3 Lf8-e7
21 . Kh1 K : g7 22. Dg4+ Kh8
Zu passiv. Vorzuziehen war
23. Tf3 Dc2 24. f5! , und Weiß
8. . . . Ld6. Auf 9. Kh 1 konnte
gewinnt.
dann 9 . . . . h5! folgen, z. B.
1 0. h3? Sg4! oder 1 0. Le2
L: h2! 1 1 . g3 h4! mit Angriff.
Im Fal l von 9. h3 b5 1 0. S:c6
D:c6 1 1 . a3 Lb7 1 2. f4 0-0
1 3. De2 e5! sind die Chancen
gleich.
9. Sd4.:c6 b7:c6
1 0. f2-f4 0-0
1 1 . e4-e5 Sf6-d5
1 2. Sc3 : d5 c6: d5
1 3. Dd1 -h5! g7-g6
1 7. Ld3: h7+ ! Kg8 : h7 1 4. Dh5-h6 Kg8-h8?
1 8. Dd 1 -h5+ Kh7-g8
Der Verl ustzug. Schwarz mußte
1 9. Ld4 : g7! ! Kg8:g7
sich zu 1 4 . . . . f5 entschließen.
Oder 1 9 . . . . f6 20. Dg6 Tf7
1 5. f4-f5! e6:f5
21 . Lh6+ Kh8 22. D:f7.
Es gibt keine befriedigende
20. Dh5-g4+ Kg7-h7
Verteidigung. Auf 1 5 . . . . D:e5
21 . Tf1 -f3 Le7 :c5+
geschieht 1 6. f6! Wenn 1 5 . . . .
22. Kg1 -h1
Tg8, so 1 6. fg fg 1 7. Tf7.
Schwarz gab auf.
1 6. Tf1 :f5! ! Le7-c5
Die Drohung 1 7. Th5! läßt sich
nicht parieren.
1 7. Kg1 -h 1 !
Ein sti l ler Zug klärt die Lage.
1 7 . . . . L:e3 scheitert an
- .

1 84
1 8. D:f8 matt, während gegen auch dann nur schwer verteidi-
1 8. Th5! nebst Matt nach wie gen konnte.
vor kein Kraut gewachsen ist.
1 4. Sc7 : d5+ ! e6: d5
Schwarz gab auf. ,
1 5. Lc4 : d5 Se4-d6
1 6. Th1-e1 + Ke7-d7
1 7. Ld5:c6+ b7 :c6
221 Rakowecki-Woiczecin
Polen 1 975
1. e4 c5 2. Sf3 e6 3. d4 cd
4. S : d4 Sf6 5. Sc3 Sc6 6. Sdb5
Lb4 7. Lf4
Eine alte scharfe Fortsetzung.
Heute wird oft 7. a3 gespielt.
7. . . . Sf6 :e4
Auf 7 . . . . 0-0 kommt Weiß
mittels 8. Ld6! in Vorteil.
1 8. Td1 : d6+ ! Kd7 : d€!
8. Sb5-c7+ Ke8-e7 1 9. Lg3:f4+ ! g5:f4
9. Dd1-f3 d7-d5 20. Df3 :f4+ Kd6-d7
1 0. 0-0-0 Lb4:c3 21 . Te1-d 1 + Kd7-e6
1 1 . b2 : c3 g7-g5
Oder 21 . . . . Ke7 22. Dg5+,
12. Lf4-g3!
21 . . . . Ke8 22. T: d8+ und
Im Fall von 1 2. D:e4 de 23. Df6+.
13. L: g5+ f6 1 4. L:f6+ K :f6
22. Df4-c4+ Ke6-f5
·1 5. T:d8 T : d8 1 6. S : a8 hat so­
gar Schwarz die besseren End- Falls 22 . . . . Dd5, so 23. T : d5
pielchancen. cd 24. Dc6+ , und 22 . . . . Ke5
beantwortet Weiß mit 23. Dc5+
12. . . . f7-f5
Dd5 24. T: d5+ cd 25. Dd4+
13. Lf1-c4!
bzw. 23 . . . . Kf4 24. Td4+ .
Schlechter ist 1 3. S : a8 Da5
23. Td1 : d8 Th8:d8
14. Kb2 f4.
24. Dc4-f7+ Kf5-g5
13. . . . f5-f4? 25. Df7-e7+
Nach diesem natürlichen Zug Schwarz gab auf.
,
eli ngt es Weiß, durch eine
Serie wirkungsvoller Opfer
inen Mattangriff zu inszenie­
r n. Hartnäckiger war 1 3 . . . .
d7, wenngleich sich Schwarz

1 85
222 Keres-Winter 1 7. Tf1 -e1 Lf5-e4
Warschau 1 935 1 8. Te1 : e4! d5:e4
1 9. Dh8-f6+
1 .. e4 c5 2. Sf3 Sf6 3. e5 Sd5
4. Sc3 e6 5. S : d5 Schwarz gab auf. Falls 1 9. . . .
Kg8, so 20. D: g6+ Kf8
Gute Möglichkeiten bietet
21 . D: d6+ mit schnellem Ge-
Weiß auch 5. Se4.
winn.
5. . . . e6:d5
6. d2-d4 d7-d6
7. Lc1-g5 Dd8-a5+
223 Litwinow-Ljuboschiz
Auf 7 . . . . Le7 gewinnt Weiß Mi nsk 1 959
durch 8. L:e7 D : e7 9. de ei nen
1 . e4 c5 2. Sf3 Sf6 3. SG.3 d5?
Bauern.
Verfrü ht. Richtig ist 3 . . . . Sc6.
8. c2-<:3 c5: d4
9. Lf1-d3 4. e4: d5 Sf6 : d5
5. Lf1-b5+ Sb8-<:6
Eine scharfe Gambitfortset­
zung. Spielbar ist natürlich Auf 5 . . . . Ld7? erlangte Weiß
9. D : d4. in einer Partie Thomas-Shapiro
(Antwerpen 1 932) nach 6. Se5
9. . . . d4:c3
S : c3? (besser war 6 . . . . L:b5
1 0. 0--0 c3: b2?
7. Df3 f6 8. S : b5 fe 9. D: d5,
Schwarz mußte seinen Appetit obwohl Weiß auch dann ein
endlich zügel n und 1 0 . . . . großes Ü bergewicht verbuchen
Sc6 ziehen. Dies hätte zu einer kann) 7. Df3! Gewinnstellu ng.
Stellung mit beiderseitigen
6. 0-0
Chancen gefü hrt.
Stärker ist 6. Se5.
1 1 . Ta1-b1 d6:e5?
6. . . . Lc8-g4
Ein erneuter Fehler, der Weiß
7. h2-h3 Lg4-h5
machtvollen Angriff einräumt.
8. Lb5: c6+ b7: c6
Auch hier war 1 1 . . . . Sc6 am
9. Sc3-e4 e7-e6
Platze.
1 0. b2-b3 Lh5-g6
1 2. Sf3:e5 Lf8-d6 1 1 . d2-d3 f7-f5?
1 3. Se5:f7! ! Ke8: f7
Eine verhängnisvolle Schwä­
1 4. Dd1 -h5+ g7-g6
chung der eigenen Position.
1 5. Ld3: g6+ ! ! h7:g6
1 6. Dh5: h8 Lc8-f5 1 2. Se4-g5 Dd8-f6
Ganz schlecht ist 1 6. . . . Sd7 Schwarz greift den Turm a1 !'I n ·
1 7. Dh7-t.: Kf8 1 8. Lh6+ Ke8 und droht, mit 1 3 . . . . h6 den
1 9. D : g6+ . Springer zu fangen. Er hat

1 86
seine Rechnung indes ohne 224 Misnik-Tscherbizki
den Wirt gemacht. Mi nsk 1 964
1 . e4 c5 2. Sf3 Sf6 3. Sc3 Sc6
4. d4 d5 5. ed
Umgeht eine originelle Falle.
Auf das verlockende 5. Lb5
folgt 5 . . . . de! 6. Se5 cd!
7. S:c6 bc 8. L:c6+ Ld7 9. L:a8
de 1 0. Lb7 Db6, und Schwarz
gewi nnt.
5. . . . Sf6 : d5
6. Sc3 : d5 Dd8: d5
7. Lc1-e3 c5: d4
13. Dd1-e1 ! 8. Sf3 : d4 Dd5--a 5+
Weiß opfert den Turm und Nicht 8. . . . e5 wegen 9. Sb5.
nutzt die mißliche Lage des 9. c2-c3 Sc6 : d4
gegnerischen Königs. 1 0. Dd 1 : d4
1 3. . . . Df6:a1 In der Partie Spasski-Pribyl
14. De1 : e6+ Sd5-e7 (Tallinn 1 973) geschah stärker
1 5. Sf3-e5 Da1-d4 1 0. b4! De5 1 1 . D:d4 D : d4
1 6. c2-c4! 1 2. L:d4 f6 1 3. f4! mit weißem
Vortei l. Statt 10 . . . . De5 ist
Verhindert 1 6. . . . Dd5. allerdings 1 0 . . . . Sf3+ vorzu-
1 6. . . . Ta8-d8 ziehen.
1 7. Sg5--f7 Th8-g8 1 0. . . . e7-e5
1 8. Lc1-g5 f5--f4 1 1 . Dd4-c4 a7-a6
1 9. Lg5:e7 Lg6-f5 1 2. b2-b4 Da5--a3
1 3. Dc4-c7?
Auf 1 9. . . . L:e7 entscheidet
20. S: d8. Notwendig war 1 3. Db3.

20. De6:f5 Lf8:e7 1 3. . . . Lf8-d6!


21 . Sf7 : d8 Tg8-f8 1 4. Dc7-c4 Lc8-e6
22. Df5-c8! Le7 : d8 1 5. Dc4-d3 Ta8-d8
23. Tf1 -e1 ! 1 6. Le3-c1 Da3-a4
1 7. Dd3-f3 Ld6: b4!
Schwarz gab auf.
Die „Manöver" der Dame
kommen Weiß teuer zu stehen.
1 8. Lf1-e2 Le6-g4!
1 9. Df3-g3 Td8-d1 + !
Weiß gab auf.

1 87
225 Lutikow-Osnos 1 8. Ld5:f7+! Ke8:f7
Kiew 1 965 1 9. e5-e6+ !
1 . e4 c5 2. Sf3 g6 3. d4 cd Danach kan n der Läufer höchst
4. D:d4 Sf6 5. e5 Sc6 6. Da4 wirksam in den Angriff einbe­
Sd5 7. De4 Sc7 zogen werden.
Eine wesentliche Ungenauig­ 1 9. . . . Sc7:e6
keit, mit der sich Schwarz
1 9. . . . de führt in wenigen
selbst in eine schwierige Situa­
Zügen zum Matt.
tion bringt. Geboten war 7 . . . .
Sdb4. Fal ls darauf 8. a3?, so 20. Th1 -f1 + Kf7-e8
8. . . . d5!, und Schwarz steht 21 . De4: g6+ Ke8-d8
ausgezeichnet. Besser fü r Weiß 22. Dg6:e6 Dc8-c6
ist 8. Lb5 Da5 9. Sc3 d5 1 0. De2 23. De6-f7!
mit scharfem Spiel.
Droht 24. Df8+.
8. Sb1-c3 Lf8-g7
23. d7-d6
9. Lc1 -f4 Sc7-e6
„ .

24. Lg3 : d6! e7 : d6


1 0. Lf4-g3 b7-b6
- 25. Df7-f6+
1 1 . h2-h4!
. . .. Schwarz gab auf. 25 . . . . Kc7
Erzwingt eine S ch wac h ung d es
hätte 26. Dg7+ Dd7 27: Tf7 zur
gegnerischen Königsflügels.
Folge.
11. „ . h7-h5
1 2. Lf1-c4 Lc8-b7
1 3. Lc4-d5 Dd8-c8
1 4. 0--0-0 Sc6-a5 226 Aronin-Kantarowitsch
1 5. Sf3-g5 Lg7-h6 Moskau 1 960
1 6. f2-f4 Lh6: g5
1 . e4 c5 2. Sf3 g6 3. c3 b6
1 7. f4:g5 Se6-c7?
Ein fragwürdiger Zug. Logi­
Es mußte 1 7 . . . . Lc6 ge­
scher ist 3 . . . . Sf6.
schehen.
4. d2-d4 Lc8-b7
5. Lf1-c4! d7-d5?
Mit der Öffnung des Spiels
schneidet sich Schwarz ins
eigene Fleisch. Zu verwerfen
ist auch 5 . . . . L:e4 wegen
6. L:f7+ K:f7 7. Sg5+ . Ohne
weiteres in Betracht kommt
hi ngegen 5 . . . . Lg7.
6. e4: d5 Lb7: d5?

1 88
Verliert zwangsläufig. Verhält- Auf 1 3 . . . . 0-0 ist 1 4. Dd6 D : d6
nismäßig besser war 6. . . . Sf6. 1 5. S : d6 unangenehm.
7. Dd1 -a4+ ! Ld5-c6 1 4. b2-b4!
Oder 7 . . . . Sc6 8. Se5 Tc8 Nicht 1 4. Sd6+? wegen 1 4. . . .
9. Lb5 Dc7 1 0. Lf4 Lh6 1 1 . Lg3, Ke7, und der Springer muß
und Schwarz vermag Material­ den Rückzug antreten .
verlust nicht zu vermeiden.
1 4. . . . c5: b4
8. Sf3-e5! ! 1 5. c3 : b4 Ld7-e6
1 6. Sc4-d6+ Ke8-e7
Schwarz gab auf. Wenn 8 . . . .
1 7. Lc1-a3!
L: a4, so 9. L:f7 matt, und auf
8. . . . Dc7 geschieht 9. S : c6 Der entscheidende Schlag. Auf
S:c6 1 0. d5. das von Schwarz beabsich­
tigte 1 7 . . . . Thd8 folgt nun
1 8. b5. Schwächer wäre sofort
1 7. b5 Sb4 1 8. La3 a5.
221 Andersson-Portisch
Skopje 1 972 1 7. . . . Sf6-e8
1 . e4 c5 2. Sf3 d6 3. Lb5+ Sc6
1 7. . . . D : d6 kann Weiß mit
Ei nfacher ist 3. . . . Ld7. 1 8. b5 Sb4 1 9. D : d6+ K : d6
20. L : b4+ Kc7 21 . Tac1 + Kd8
4. 0-0 . Lc8-d7
22. Ld6 beantworten.
5. Tf1 -e1 Sg8-f6
6. c2-c3 a7-a6 1 8. Sd6: b7! . Dc7: b7
7. Lb5-f1 e7-e5 1 9. b4-b5+ Ke7-f6
8. h2-h3 h7-h6 20. b5:c6 Db7-c7
Schwarz zögert und gerät zu­
Oder 20 . . . . D : c6 21 . S : e5! K:e5
nehmend in Schwierigkeiten.
22. f4+ K:f4 23. Df3+ Ke5
9. d2-d4 Dd8-c7 24. Dg3+ Kf6 25. e5+ Kf5
10. a2-a4 g7-g6? 26. Dg4 matt.
Der Plan, den schwarzfeldrigen
Läufer zU fianchettieren, er-
chei nt angesichts der Schwä­
chung des wichtigen Punktes
d6 und der rückständigen Ent­
wicklung höchst zweifelhaft.
rforderlich war 1 0 . . . . Le7.
1 1 . Sb1-a3 Lf8-g7
12. d4:c5 d6:c5
13. Sa3-c4 Ta8-b8

1 89
21 . Sf3:e5! Es drohte 1 6. Sa7+ ! nebst
1 7. De8 matt. Schwarz kann
Der Schlußstrich. Falls 21 . . . .
sich schon nicht mehr verteidi­
D : e5, so 22. f4! D :f4 23. e5+
gen .
Kf5 24. Ld3+ Kg5 25. Lc1 .
Schwarz gab auf.

228 Karaklajic-Nikolic
Pristina 1 973
1 . e4 c5 2. Sf3 d6 3. Lb5+ Ld7
4. L: d7+ D:d7 5. c4 Dg4?
Vorzuziehen ist 5 . . . . Sc6.
Du rch die Annahme des
Bauernopfers bleibt Schwarz
merklich in der Entwicklung
zurück. 1 6. Da4-a5!
6. 0-0 Dg4:e4 Falls nun 16 . . . . Se8, so
7. d2-d4 Sb8-c6 1 7. Dd8+ ! S : d8 1 8. Sa7 matt.
Schwarz gab auf.
Ein neuer Fehler, der rasch
zur Katastrophe fü hrt. In der
Partie Hort-Rajkovic (Sara­
jevo 1 972) setzte Schwarz mit
7 . . . . cd fort, kam nach 8. S : d4
229 Ermen kow-Spassow
Sf6 9. Sc3 Dg4 1 0. Da4+ Dd7
Warna 1 973
1 1 . Sdb5 Sc6 1 2. Lg5 a6 1 3. Sd5
Tc8 1 4. Sb6 Dg4 1 5. S:c8 um 1 . e4 c5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 e6
die Niederlage aber nicht
Als stärker gilt 3 . . . . g6.
heru m. Hartnäckiger war 7 . . . .
Sf6. 4. 0-0
8. Sb1-c3 De4-g4 Hier ist 4. L:c6! gut.
9. Sc3-b5 Dg4-d7
4. . . . Sg8-e7
1 0. d4:c5 d6:c5
5. Tf1-e1 a7-a6
Schlecht ist 1 0 . . . . a6 1 1 . Sc3 6. Lb5:c6 Se7 :c6
de 1 2. Sd5. 7. d2-d4 c5:d4
8. Sf3 : d4 Sc6 : d4
1 1 . Lc1 -f4 0-0---0
1 2. Dd1-a4 Dd7-f5 Nach diesem unmotivierten
1 3. Lf4-g3 a7-a6 Tausch nimmt die weiße
1 4. Ta1-d1 ! Td8:d1 Dame eine domi nierende Posi­
1 5. Tf1 : d 1 Sg8-f6 tion im Zentrum ein.

1 90
9. Dd1 : d4 b7-b5 230 Littlewood-Twardon
1 0. Sb1-c3 Lc8--b7 Groningen 1 976
1 1 . Lc1 -f4 f7-f6
1 . e4 c5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 g6
Gefährlich wäre 1 1 . . . . d6. 4. 0-0 Lg7 5. Te1
Zwar sind die Konsequenzen
Ein anderer Plan sieht 5. c3
des Figurenopfers 1 2. Tad1 e5
nebst d2-d4 vor.
1 3. L:e5 de 1 4. D: e5+ De7
1 5. Df5 De6 1 6. Sd5 Ld6 bzw. 5. . . . e7-e5
1 5. Dg3 Df6 1 6. Sd5 L:d5 6. b2-b4! ?
1 7. ed+ nicht ganz klar, doch
Eine i nteressante Gambitidee.
besteht fü r Weiß keine Not­
Wenn sich Schwarz an den
wendigkeit, so zu spielen;
Materialvorteil klammert, er­
durch die ei nfache Zugfolge
langt Weiß in der Regel ge­
1 2. Lg3 Dc7 1 3. a4 erzielt er
fä hrliche I nitiative.
klares Ü bergewicht.
6. . . . c5: b4
1 2. Lf4-d6 Lf8: d6
7. a2-a3 Sg8--e7 !
1 3. Dd4: d6 Dd8--b8
1 4. Dd6-c5 Db8--e5? Die richtige Taktik. Schwächer
ist 7. . . . ba 8. S : a3 Sge7 9. Sc4
Solider ist 1 4. . . . Kf7.
mit starkem Druck, z. B. 9 . . . .
1 5. Sc3-d51 0-0 1 0. Sd6 Dc7 1 1 . La3 a6
1 2. Lf1 b5 1 3. c3 h6 1 4. Lc5
Ein taktischer Schlag, der den
Tb8 1 5. Dc1 Lb7 1 6. Da3
Sieg erzwingt.
(Schweber-Mecking, Mar del
1 5. . . . Ke8--f7 Plata 1 971 ).
1 6. Dc5-e7+ Kf7-g8
8. a3:b4 0-0
Relativ besser war noch 1 6. . . . 9. Lc1-a3?
Kg6. Weiß hätte darauf 1 7. Te3
Besser war 9. Lb2.
geantwortet.
9. . . . Sc6-d4!
1 7. Sd5-b6
1 0. Sf3 : d4 e5: d4
Schwarz kan n jetzt beträcht­ 1 1 . Lb5-c4 d7-d6
liche materielle Einbußen nicht 1 2. c2-c3
vermeiden.
Der Gegenangriff auf das
17 . . . . h5 1 8. Tad1 Kh7 1 9. T:d7 Zentru m verfehlt sein Ziel.
Thg8 20. T : b7 Tae8 21 . Db4 h4 Es mußte 1 2. d3 geschehen.
22. Sd7 Df4 23. g3 Df3 24. Db3.
1 2. . . . Lc8--e6 !
Schwarz gab auf.
1 3. Lc4: e6?
Das fü hrt zur Öffnung der f­
Linie, die fur Schwarz günstig

1 91
ist. Weiß hätte den Läufer nach 231 G rigorjew-Panikowski
f1 zurückbeordern sollen. Kurgan 1 972
13 . . . . f7:e6 1 . e4 c5 2. Sc3 Sc6 3. g3 g6
1 4. La3-b2 Se7-c6 4. Lg2 Lg7 5. d3 d6 6. f4 Sh6
1 5. b4-b5? Sc6-e5
Meist geschieht 6 . . . . e6 oder
1 6. d2-d3 Dd8-h4!
6. . . . Sf6.
1 7. g2-g3 Dh4-h3
1 8. f2-f4 7. Sg1-f3 f7-f5
8. 0-0 0-0
Auf 1 8. Sd2 entscheidet 1 8. . . .
9. h2-h3 Sh6-f7
T:f2!
1 0. Lc1-e3 Sc6-d4
1 1 . Dd1-d2 Ta8-b8
1 2. Le3-f2?
Weiß bereitet den Abtausch
des zentra lisierten Springers
vor, ü bersieht dabei aber eine
versteckte Drohung.
1 2. . . . f5:e4
1 3. Sf3 : d4
Sonst verliert Weiß nach 1 3 . . . .
S:f3+ ei nen Bauern. Jetzt
1 8. . . . Tf8 :f4! ! folgt indes ei n ü berraschender
taktischer Schlag.
Eine wirksame, exakt berech­
nete Kombination.
1 9. g3:f4 Se5-f3+
20. Kg1 -f2 Sf3-h4!
21 . c3: d4
Oder 21 . Tg1 D : h2+ 22. Kf1
D:f4+ und 23 . . . . De3+.
21 . . . . Dh3: h2+
22. Kf2-e3 Dh2: b2
23. Ta1 -a4 Lg7 : d4+ !
24.Ta4:d4 Sh4-g2+
Weiß gab auf. 1 3. . . . e4-e3! !
Sehr elegant. Der Bauer opfert
sich, um eine weiße Figur nach
e3 zu lenken. Anschließend
nimmt Schwarz den Springer

1 92
d4 mit Doppelangriff auf c3
und e3. 1 4. Se6 wird mit 1 4. . . .
ef+ ! beantwortet. Weiß gab
auf.

232 Barloy-Byrne
Nizza 1 974
1 . e4 c5 2. Sc3 Sc6 3. g3 g6
4. Lg2 Lg7 5. d3 e6 6. Le3 d6
1 2. . . . f5: e4!
Fehlerhaft ist 6 . . . . Sd4 wegen 1 3. c3:d4
7. Sce2! Falls darauf 7 . . . .
S: e2, so 8. S: e2 L:b2 9. Tb1 Auf 1 3. fe entscheidet 1 3 . . . .
Da5+ 1 0. Ld2 D : a2 1 1 . T:b2! L : h3!
D:b2 1 2. Lc3.
1 3. . . . e4:f3
7. Sg1 -h3 Sg8-e7
1 4. d4:c5
8. 0-0 0-0
9. Dd1 -d2 Sc6-d4
Falls 1 4. T:f3, so 1 4. . . . T:f3
1 0. Sc3-d1
1 5. L:f3 cd.
Mit der Idee, den Springer aus 1 4. . . . f3: g2
seiner zentra len Position zu 1 5. Tf1 :f8+ Dd8 :f8
vertreiben. Schwarz verfügt 1 6. Sh3-f2
jedoch über ei ne starke Er­
widerung. Hartnäckiger war die Fortset­
1 0. . . . e6-e5! zung 1 6. D:g2.

Droht 1 1 . . . . L : h3 1 2. L : h3 1 6. . . . d6-d5!
Sf3+. 1 7. d3-d4 e5-e4
1 8. Kg1 : g2 Df8-f3+
1 1 . f2-f3 1 9. Kg2-g 1 Se7-f5
Vorzuziehen war 1 1 . f4. 20. Ta1 -c1 Lc8-d7
21 . Tc1 -c3 Ta8-f8
11. .. . f7-f5 22. Le3-f4
1 2. c2-c3?
Pariert die Drohung 22 . . . .
S: g3, läßt aber eine andere
Kombination zu.

22. . . . Sf5 : d4!

Weiß gab auf.

1 93
233 Polikarpow-Klimenok 6. e4: d5 e6:d5
Witebsk 1 969 7. 0-0 Sb8-c6
8. d2-d4 Sg8-f6
1 . e4 c5 2. Sc3 d6 3. f4 g6
9. b2-b3?
4. Sf3 Lg7 5. Lc4 Sc6 6. 0-0 e6
7. d3 Sge7 8. De1 0-0 9. f5! d5 Die Entfernung des Läufers von
1 0. Lb3 c4? der Diagonale c1-h6 schafft
in der weißen Stellung neue
Erforderlich war 1 0 . . . . ef.
Schwächen. Ratsamer war
1 1 . d3:c4 d5:e4 9. Kh1 .
1 2. f5--f6! Lg7:f6
9. . . . c5: d4
1 3 . Sc3:e4 Lf6-g7
1 0. Lc1-b2 Lf8-c5
1 4. Lc1-g5 f7-f6
1 1 . Kg1 -h1 0-0
1 5. Ta1 -d1 Dd8-c7
1 2. Sf3 : d4 Sf6-g4
1 6. Lg5--d2 Kg8-h8
1 3. Sd4:c6
Etwas besser erscheint 1 6. . . .
Nach 1 3. Dd2 Tae8 1 4. c3 Te4
h6.
steht Weiß ebenfalls schlecht.
1 7. Ld2-c3 e6-e5
1 3. . . . b7:c6
1 8. c4-c5 Lc8-d7
1 9. Se4-d6 Sc6-d8 13 . . . . Se3? wird durch 1 4. Se5!
20. Sf3 : e5! Ld7-e8 widerlegt.
Im Fall von 20 . . . . fe gewann 1 4. Dd1 -f3?
21 . T:f8+ L:f8 22. D: e5+.
Hier mußte Weiß 1 4. Ld4 zie­
21 . Sd6:e8 Tf8:e8 hen.
22. Se5: g6+ !
1 4. . . . Tf8-e8
Schwarz gab auf. 1 5. Df3-c3?

234 Marti nik-Dobosz


1 973
1 . e4 c5 2. f4 e6
Ein guter Zug. Schwächer ist
2 . . . . d5, z. B. 3. ed D : d5 4. Sc3
Dd8 5. Sf3 Sf6 6. Se5! e6 7. Df3
Le7 8. b3! mit weißer I nitiative.
1 5. . . . Sg4-f2+
3. Sg1-f3 d7-d5
4. Lf1-b5+ Lc8-d7 1 6. Tf1 :f2 Lc5--d 4! !
5. Lb5:d7+ Dd8 : d7 Die Pointe der Kombination.

1 94
1 7. D : d4 verbietet sich wegen Die Leitidee des Damengam­
bits ist der Kampf um das Zen­
1 7 . . . . Te1 + , und auf 1 7. Dd2
tru m. Dabei entwickeln sich die
folgt ei nfach 17 . . . . L : b2. Weiß
gab auf. Ereignisse auf dem Brett i m
Unterschied z u offenen Spielen
nicht so forciert, mit der Sicher­
heit der Könige gibt es in der
Regel keine besonderen Pro­
Damengambit
bleme.
Unter den Anhängern des Da­
1 . d2-d4 d7-d5 2. c2-c4
mengambits befanden sich die
Einer der verbreitetsten moder­ Weltmeister Steinitz, Lasker,
nen Eröffnungskomplexe. Das Capablanca, Aljechin sowie
Damengambit ist seit langem Tarrasch, Marshall, Rubinstein
bekannt. Aber erst Ende des und andere G roßmeister.
1 9. Jah rhunderts, als neue Einen großen Beitrag zur Aus­
Prinzipien der Kam pfesfü h­ arbeitung der modernen Theo­
ru ng ausgearbeitet wurden und rie der Eröffnung leisteten
die vom ersten Weltmeister sowjetische Schachspieler.
Steinitz und anderen hervor­
ragenden Schachspielern ver­
kü ndeten positionellen Metho­ 235 Peschina-Kärner
den tri umphierten, wandelte Gomel 1 977
sich die Rolle des Damengam­
1 . d4 e6 2. c4 Lb4+ 3. Sd2 d5
bits grundlegend. Bereits An­
4. Sf3 de?!
fang unseres Jahrhunderts
wurde es zur popu lärsten Eine fragwürdige Idee. Für den
Eröffnung. Die vertiefte theo­ Bauern erhält Weiß ein starkes
retische Erschließung des Zentru m, und obendrein bilden
Damengambits führte dazu, sich im Lager des Nachziehen­
daß ei nige seiner Systeme in den Schwächen .
der Folge zu selbstä ndigen
5. e2-e4 b7-b5
Spielanfängen avancierten.
Zur G ruppe der Eröffnungen, Auf 5. . . . Sc6 kann 6. L:c4 ge­
die man zum Damengambit schehen. Danach scheitert
rechnet, gehören heute das 6. . . . S : d4? an 7. S : d4 D : d4
angenommene Damengambit, 8. Da4+ .
die orthodoxe Verteidigung,
6. a2-a4 · c7-c6
die Tarrasch-Verteidigung, die
7. Dd1 -c2 Dd8-a5
Slawi sche Verteidigung, die
, Tschigori n-Verteidigung, die Hier steht die Dame ungünstig.
Ragosi n-Verteidigung und Es drohte jedoch 8. ab cb 9. b3!
Albins Gegengambit. mit Rückgewi nn des Bauern.

1 95
8. Lf1 -e2 Lc8-b7 1 8. . . . Lc8 beantwortet Weiß
9. 0-0 Sb8-d7 mit 1 9. Sb3.
1 0. e4-e5! f7-f5?
1 9. Sf3-g5+ ! Kf7-g6
Schwarz möchte auf diese 20. Db8 : h8 Tc1 :f1 +
Weise das wichtige Feld e4 21 . Sd2 :f1
unter Kontrolle bringen. Dabei
Schwarz gab auf. Falls 21 . . . .
wird aber der Bauer e6 ge­
K: g5, so 22. D: g7+ Kf4 23. Lf3
schwächt, was Weiß im Verei n
oder 21 . . . . Sf4 22. D: h7+ K:g5
mit anderen Faktoren die Mög­
23. h4 matt.
lichkeit zu ei ner entscheiden­
den Kombination ei nräumt.

236 Subaric-Trifu novic


Belgrad 1 946
1 . d4 Sf6 2. c4 e6 3. Sf3 d5
4. Lg5 Lb4+ 5. Sc3 de
Schwarz wählt die Wiener
Variante des Damengambits,
die den Kampf merklich ver­
schärft. Die moderne Theorie·
beurteilt sie als günstig fü r
Weiß.
1 1 . a4:b5! Da5 : a1
6. e2-e4
1 2. Dc2 : c4 Sg8-e7
Auf 6. e3 kann 6. . . . b5 folgen.
Auch nach 1 2 . . . . c5 hat Weiß
Zu großen Komplikationen
heftigen Angriff, z. B. 1 3. D:e6+
führt 6. Da4+ Sc6 7. e4, z. B.
Se7 1 4. Sc4 Ld5 1 5. Sd6+ Kd8
7. . Ld7 8. Dd1 b5 9. e5 h6
1 6. Sg5! mit unwiderstehli­

1 0. Lh4 g5 1 1 . S: g5 Sd5!
chen Drohungen.
1 2. Dh5 hg 1 3. D : h8+ Lf8
13. Dc4:b4 c6--<:5 1 4. Lg3 S : d4! , und Schwarz
1 4. d4:c5 Se7-d5 steht gut (Gorenstei n-Estri n,
1 5. Db4-d4 Sd7 :c5 Fernpartie 1 960/62) .

Auf diese Fortsetzung hatte 6. . . . c7-c5


Schwarz offenbar seine Hoff­ 7. Lf1 :c4
nungen gesetzt. Es bestand Unübersehbare Verwicklu ngen
indes keine Rettung mehr. zieht 7. e5 cd 8. Da4+ Sc6
9. 0-0-0 nach sich.
1 6. Dd4:c5 Ta8-c8
1 7 . Dc5-d6 Tc8:c1 7. . . . c5: d4
1 8. Dd6--b8+ ! Ke8-f7 8. Sf3: d4 Dd8-a5

1 96
Der Zug 8. . . . Dc7 wurde in
einer Partie Awerbach-Estri n
(Moskau 1 964) widerlegt. Dort
geschah 9. Db3! L:c3+ 1 0. D:c3
S : e4 1 1 . Sb5! Dc5 1 2. D:g7! !
mit gewinnbringendem An­
griff.
9. Lg5:f6 Lb4: c3+
1 0. b2 : c3 Da5: c3+
1 1 . Ke1 -f1 Dc3: c4+
1 2. Kf1 -g1 Sb8-d7
19 . . Dc4:d4! !
1 2 . . . . gf scheitert an 1 3. Tc1 .

20. Le3 : d4 Se5--f3+


1 3. Lf6: g7 Th8-g8 21 . Kg1 -f1 La4-b5+
1 4. Lg7-h6?
nebst Matt im nächsten Zug.
Notwendig war 1 4. Tc1 , und
wenn 1 4. Da6, so 1 5. a4!
„ .

mit Vortei l fü r Weiß. 1 5 . . . .


237 Portisch-Bronstei n
T:g7 verbietet sich wegen
Monaco 1 969
1 6. Sb5 Da5 1 7. Sc7+ Ke7
1 8. S: a8. Auch 1 4. D:a2„ . 1 . d4 d5 2. c4 c5? !
trifft auf die Erwiderung
Dieser sofortige Gegenangriff
1 5. Sb5.
auf das Zentrum ist schwerlich
1 4. „ . Sd7-e5! korrekt.
Droht 1 5 . . „ D : d4! 1 6. D:d4 3. c4:d5 Sg8-f6
Sf3+ . 4. e2-e4!
1 5. Lh6-e3 Se5--g4 Die Eröffnungsbehandlung des
1 6. Le3-c1 Lc8-d7! Nachziehenden läßt sich nur
17. h2-h3 Sg4-e5 du rch energisches Spiel wider­
1 8. Lc1 -e3 Ld7-a4 legen.
1 9. Dd1 -c 1 ?
4. . . . Sf6 : e4
Danach kommt es zu ei nem 5. d4:c5 Se4:c5
eleganten Mattfi nale.
Schlecht ist 5 . . . . Da5+ 6. Ld2
S : d2 7. S : d2, und der Bauer c5
darf wegen 8. Tc1 nicht genom­
men werden.
6. Sg 1 -f3 e7-e6
7. Sb1-c3 e6:d5
8. Dd1 : d5 Dd8-e7+

1 97
Besser war 8. . . . Le7, um so Vorzuziehen war 7 . . . . De7;
schnell wie möglich zu rochie­ dagegen hätte 7 . . . . Le7 8. L:f6
ren. L:f6 9. S : d5 einen Bauern ge­
kostet.
9. Lc1 -e3 Sb8-c6
1 0. Lf1-b5 Lc8-d7 8. b2 : c3 0-0
1 1 . 0-0 Sc5-e6 9. e2-e3 c7-c5
1 2. Sf3-e5! 1 0. Lf1-d3 c5-c4
1 1 . Ld3-c2 Dd8-e7
Du rch Abtausch von Figuren
1 2. 0-0 a7-a6
ebnet sich Weiß den Weg zum
1 3. Tf1-e1 De7-e6
gegnerischen König.
Der natü rliche Zug 1 3 . . . . b5
1 2. . . . Sc6:e5
entpuppt sich nach 1 4. Da5 Lb7
1 3. Dd5:e5 Ld7 : b5
(sonst 1 5. a4) 1 5. Dc7! als u n­
1 4. Sc3 : b5 a7-a6
zulänglich, da nun nicht bloß
1 5. Ta 1 -d1 ! Ta8-d8
der Läufer angegriffen ist, son­
1 6. Le3-b6! Td8:d1
dern auch 1 6. L:f6 droht.
Es gibt schon keine befriedi­
1 4. Sf3-d2! b7-b5
gende Verteidigung mehr. Un­
1 5. Da4-a5 Sf6-e4
genügend ist 16 . . . . a6 1 7. L:d8
S : d8 1 8. D: b5+ Sc6 1 9. Tfe1 . Schwarz baut auf die Taktik. .
Solider war jedoch 1 5 . . . . Lb7,
1 7. Tf1 : d 1 f7-f6
worauf Weiß mit 1 6. f3 Vorteil
1 8. De5-f5 g7-g6
anstreben konnte.
Zu Damenverlust fü hrt 1 8 . . . .
1 6. Sd2 : e4 d5:e4
ab 1 9. D: b5+ Kf7 20. Td7.
1 7. a2-a4! De6-d5
1 9. Sb5-c7+ Ke8-f7
Diese Möglichkeit lag den
Auf 1 9 . . . . S : c7 entscheidet Berechnungen zugrunde.
20. Dc8+ Kf7 21 . Td7. Wenn der Läufer g5 wegzieht,
vermag sich Schwarz durch
20. Df5-d5!
1 8. . . . Lb7 zu behaupten.
Schwarz gab auf. Der Drohung
21 . Te1 mit Figurengewinn hat
er nichts entgegenzusetzen.

238 Capablanca-Spielmann
New York 1 927
1 . d4 d5 2. Sf3 e6 3. c4 Sd7
4. Sc3 Sgf6 5. Lg5 Lb4 6. cd ed
7. Da4 L:c3+

1 98
1 8. a4:b5! ! 239 Jelisarow-Belokurow
Perm 1 970
Die Hoffnungen brechen zu­
sammen. Für die Figur erhält 1 . d4 d5 2. c4 de 3. e4
Weiß drei Bauern und er­
Besetzt das Zentrum. Schwarz
drückendes positionelles Ü ber­
muß energisch handeln, wil l
gewicht.
er nicht d i e schlechtere Stel­
1 8. „ . Dd5:g5 lung bekommen.
1 9. Lc2 : e4 Ta8-b8
3. . . . e7-e5!
Fa lls 1 9. . . . Ta7, so 20. b6! D : a5 4. Sg1 -f3
21 . ba! !
4. de D : d 1 + 5. K:d1 Sc6 6. f4
20. b5:a6 Tb8-b5 f6 böte Schwarz aktives Spiel.
21 . Da5-c7 Sd7-b6
4. . . . e5:d4
22. a6-a7 Lc8-h3
5. Lf1 :c4 Lf8-b4+
23. Te1 -b1 Tb5 : b 1
6. Sb1-d2 Sb8-c6
24. Ta1 : b1 f7-f5
7. 0-0 Dd8-e7
25. Le4-f3 f5-f4
8. a2-a3 Lb4:d2
26. e3:f4
Ein gutes Abzugsfeld steht dem
Schwarz gab auf.
Läufer nicht zur Verfügung.
8. . . . Ld6 kann mit 9. e5 beant­
wortet werden, und auf 8. . . .
Angenommenes Lc5 folgt 9. Sb3 Lg4 1 0. Lb5!
bzw. 9. Ld7 1 0. S:c5 D : c5
Damengambit
„ .

1 1 . Dc2 De7 1 2. b4.


1. d2-d4 d7-d5 2. c2-c4 d5:c4 9. Lc1 : d2 Lc8-e6?
Die An nahme des Gambits ver­ Ein schwerwiegender Tempo­
folgt nicht das Ziel, ei nen verlust.
Bauern zu erobern. Schwarz
1 0. Lc4-b51 Le6-d7
gibt vorübergehepd das Zen­
trum auf, um so schnell wie Wenn 1 0 . . „ Dd6, so 1 1 . Lb4.
möglich die Entwicklung zu
1 1 . Lb5:c6 Ld7 :c6
beenden und a nschließend
1 2. Sf3 : d4 Lc6-d7
inen Gegenangriff auf die
weiße Bauern mitte zu begin­ Auch nach 1 2. L:e4 1 3. Te1
„ .

nen. 0-0-0 1 4. Da4 wird Schwarz


der zah lreichen Drohungen
nicht Herr.

1 3. Ta1-c1 De7-d6
1 4. Ld2-b4 Dd6-b6

1 99
1 5. Sd4-f5! g7-g6 5. Lf1 :c4 e7-e6
6. Dd1 -b3
Auf 1 5 . . . . 0-0-0 entscheidet
sofort 1 6. Sd6+ und 1 7. S:f7. Die konsequente Fortsetzung.
Sicherer ist al lerdings 6. h3
1 6. Sf5-g7+ Ke8-d8
Lh5 7. Sc3.
1 T Od1-d5! a7-a5
1 8. t>d5:f7 Db6-f6 6. . . . Lg4:f3
1 9. Sg7-e6+ ! 7. g2:f3 c7-c5
Die ei nfachste Lösu ng. Du rch das Bauernopfer ge­
winnt Schwarz Zeit, ein wirk­
1 9. . . . Df6: e6
sames Gegenspiel zu organi­
Zum Matt fü hrte 1 9 . . . . L:e6 sieren.
20. Tfd 1 + .
8. Db3 : b7 Sb8-d7
20. Df7 : e6 Ld7 : e6 9. d4:c5 Lf8:c5
21 . Lb4-c3 1 0. f3-f4 0-0
1 1 . 0-0 Sf6-d5!
Schwarz öffnet seiner Dame
den Weg zum Königsflügel.,
Zugleich hindert er die weiße
Opponentin, ins eigene Lager
zurückzufi nden.
1 2. Tf1 -d1 ?
Notwendig war 1 2. Db3, und
falls 12 . . . . Tb8, so 1 3. Dd1 , um
die Dame in die Verteidigung
ei nzubeziehen.
Schwarz gab auf.
1 2. . . . Ta8-b8
1 3. Db7-c6 Dd8-h4!
1 4. Sb1 -c3 Tb8-b6! !
240 Foguelman-Bronstein
Amsterdam 1 964 Eine glänzende Idee. Schwarz
opfert zwei Figuren und erlangt
1 . d4 d5 2. c4 de 3. Sf3 Sf6 durchsch lagenden Angriff.
4. e3 Lg4
1 5. Dc6:d7 Sd5:f4!
Ein interessanter Plan. Mit der 1 6. Sc3-e2
Entwicklung des weißfeldrigen
Läufers bewältigt Schwarz ein 1 6. ef D:f2+ hätte Matt zur
wichtiges Eröffn ungsproblem. Folge, und im Fall von 1 6. Lf1
Er schwächt jedoch seinen entscheidet 1 6 . . . . Dg4+
Damenflügel. 17. Kh1 Df3+ 1 8. Kg1 e5!

200
1 6. . . . Sf4-h3+ 1 6. . . . Sg6-h4+
1 7. Kg1 -g2 Sh3 :f2 1 7. Kg2-g3?
1 8. Td1 -d4 Sf2-g4!
Schwarz führt den Angriff mit
1 9. Td4-f4 Dh4: h2+
so geringem Aufwand, daß
20. Kg2-f1 Lc5:e3
beim Gegner offensichtlich das
21 . Lc4-d5 Le3 :f4
Gespür für Gefahren nachließ.
Weiß gab auf. Der Textzug gestattet eine im­
posante Schlußkombination,
während sich Weiß mit der an­
spruchslosen Erwiderung
1 7. Kf1 ohne weiteres aus der
241 Wladimirow-Worotni­
Affäre ziehen konnte ..
kow
Leningrad 1 974 1 7. . . . Sf6-h5+ !
1 8. Kg3: h4 h7-h6
1 . d4 d5 2. c4 de 3. Sf3 a6 4. e3
1 9. f2-f4 h6: g5+
Lg4 5. h3 Lh5
20. f4:g5
Oder 5 . . . . L:f3 6. D:f3 Sc6
7. L:c4 Sf6 8. Sc3 e6 9. 0-0 Ld6
mit etwas Vortei l für Weiß.
6. g2-g4 Lh5-g6
7. Sb1 -d2
Genauer ist 7. Se5.
7. . . . Sb8-d7
8. Sd2:c4 e7-e6
9. Lf1 -g2 Lg6-e4
1 0. Sc4-d2 Lf8-b4!
Schwarz kann mit dem Resul­
20. . . . Dd8:g5+ ! !
tat der Eröffnung sehr zufrie­
den sein. Der letzte Streich. Weiß gab
auf. Gegen 21 . K : g5 f6+ 22. Kh4
1 1 . Ke1 -f1 Lb4:d2
g5 matt bzw. 22. Kg6 Th6 matt
1 2. Lc1 : d2 Sg8-f6
gibt es keine Ausrede.
1 3. Sf3-g5 Le4: g2+
1 4. Kf1 : g2 Sd7-f8
1 5. Dd1 -b3 Sf8-g6
1 6. Ld2-b4? 242 Bolbochan-Evans
Helsinki 1 952
.R iskant wäre 1 6. D : b7 0-0.
Weiß mußte indes 1 6. Sf3 spie­ 1 . d4 d5 2. Sf3 Sf6 3. c4 de
len, um seinen König abzusi­ 4. e3 a6 5. L:c4 e6 6. 0-0 c5
chern. 7. De2 Sc6 8. Sc3 b5

201
Das Bauernopfer anzunehmen 1 7. Lb3-d5 Dc6--c8
wäre zu gefährlich. Nach 8 . . . . 1 8. Ld5: b7 Dc8 : b7
cd 9. ed S : d4 1 0. S : d4 D : d4 1 9. a2-a4!
1 1 . Td1 verfügt Weiß ü ber
Die Frei legung von Li nien führt
heftige Initiative.
schnell ans Ziel.
9. Lc4-b3 c5: d4
1 9. . . . TaB-<;8
Vorzuziehen ist 9 . . . . Lb7. 20. a4: b5 Db7 : b5
21 . De5-d4 e6--e5
1 0. e3: d4 Sc6:d4
Es drohte 22. T: a6.
Eine riskante Entscheidung.
22. Dd4-g4 Tc8-d8
1 1 . Sf3: d4 Dd8: d4
23. Td1 : d8+ Ke8: d8
24. Ta1 -d 1 + Kd8--e7
25. Dg4-f51
Schwarz gab auf. 26. Lc5+ D:c5
27. Td7+ nebst Matt ist nicht
zu parieren.

243 Sasonow-Kru pski


Minsk 1 971
1 2. Sc3-d5!
1. d4 d5 2. Sf3 Sf6 3. c4 de
Ein Zug mit nachhaltiger Wir­ 4. e3 a6 5. L:c4 e6 6. 0-0 c5
kung. Die Stellung wird geöff­ 7. De2 cd
net, und Schwarz gerät in einen
Die Aufhebung der Zentrums­
Angriff.
spannung ist gü nstig fü r Weiß,
1 2. . . . Sf6 : d5 da ihm die Möglichkeit ei nge­
räu mt wird, seine Figuren aktiv
Andere Fortsetzu ngen sind aufzubauen. Ratsamer war
nicht besser, z. B. 1 2 . . . . Ld6 7 . . . . b5.
1 3. Le3 De5 1 4. f4 Df5 1 5. S:f6+
D:f6 1 6. Df3 Tb8 1 7. Dc6+ Ke7 8. e3 : d4 Lf8-e7
1 8. Tad 1 , und Weiß gewinnt. 9. Sb1-c3 b7-b5
1 0. Lc4-b3 Lc8-b7
1 3. Tf1 -d1 Sd5-c3 1 1 . Lc1-g5 0-0
1 4. b2:c3 Dd4-b6 1 2. n1 --e1 Sb8-d7
Falls 1 4. . . . D:c3, so 1 5. De4!
Das bri ngt Schwarz in ei ne
1 5. De2--e5 Lc8-b7 schwierige Situation . Aber
1 6. Lc1--e3 Db6--c6 auch nach 1 2 . . . . Sc6 erlangte

202
Weiß i n der Partie Boleslaw­ 1 7. Sf3-e5!
ski-Kotow (Zürich 1 953) d u rch
Draht 1 8. T:d7 S : d7 1 9. Sg6+!
1 3. Tad1 Sa5 1 4. d5! S : b3
hg 20. Dh3 matt.
1 5. de Db6 1 6. ab fe 1 7. Sd4
großes Ü bergewicht. 1 7. . . . Dd8-<:8
1 8. Tdl: d7! Le7-<:5
1 3 . Ta1 -d1
1 9. Se5-g6+ ! h7:g6
Sehr stark ist sofort 1 3. d5! 20. Lg5:f6 Dc8 : d7
Auf 1 3 . . . . S : d5 gewänne recht
Auch 20 . . . . L:f2+ bringt we­
hübsch 1 4. L:d5 L: d5 1 5. L: e7
gen 21 . Kh1 keine Abhilfe.
L:f3 1 6. L:d8 L:e2 1 7. Le7! Tfe8
1 8. T:e2 T:e7 1 9. Sd5! Tee8 21 . De6 : d7 g7 :.f6
20. Sc7, und 1 3 . . . . L: d5 22. b2: c3 Ta8-b8
scheitert an 1 4. S : d5 S : d5 23. Dd7-<:7!
1 5. L: d5.
Schwarz gab a uf.
1 3. . . . b5-b4?
Mit 1 3 . . . . Sd5 konnte sich
Schwarz noch Verteidigungs­
chancen wahren.
244 Spasski-Awtonomow
Leningrad 1 949
1 . d4 d5 2. c4 de 3. Sf3 Sf6 4. e3
c5 5. L:c4 e6 6. 0-0 a6 7. De2
b5 8. Lb3
Weniger aussichtsreich ist
8. Ld3. Schwarz erwidert 8 . . . .
cd 9. ed Le7 und gleicht aus.
Von b3 wirkt der Läufer a uf
die wichtigen Felder d5 und e6
ein.
8. . . . Sb8-<:6
14. d4-d5! 9. Sb1-<:3 c5: d4
Der positionsgemäße Durch­ M it diesem Abtausch hatte es
bruch, n ach dem die schwarze keine Eile. Besser war 9 . . . .
Stellung auseinanderfäl lt. Lb7.
1 4. . . . b4:c3 1 0. Tf1 -d1 Lc8-b7?
1 5. d5:e6 f7 : e6
Schwarz spürt n icht die na­
15 . . . . cb hat 1 6. T:d7! zu r hende G efahr. Es mußte 1 0 . . . .
Folge. Le7 geschehen.
1 6. De2 : e6+ Kg8-h8 1 1 . e3 : d4 Sc6-b4

203
Der Versuch, den Bauern d4 1 9. Td1 : d5! Dd8: d5
zu blockieren, schlägt fehl . 20. De2 : e7+ Kf8:-g8
E i ne befriedigende Vertei di­ 21 . De7 :f6
gung gegen den drohenden
Schwarz gab a uf.
Vorstoß d4-d5 war i ndes n icht
vorhanden. Boris Spasski spielte diese
herrliche Partie in einem Ju­
gendwettkam pf. Er zählte da­
mals ganze 12 Lenze.

245 Bogoljubow-Flohr
Bled 1 931
1. Sf3 d5 2. c4 de 3. e3 c5 4. L:c4
e6 5. � Sf6 6. d4 Sc6 7. Sc3
Ein a ktiverer Plan sieht 7. De2
12. d4-d5! nebst 8. Td 1 vor.
Ein effektvoller Durchbruch 7. . . . Lf8-e7
auf dem meistbewachten 8. d4:c5 Dd8: d 1
Punkt. Schwarz wird die u n­ 9. Tf1 : d 1 Le7:c5
sichere Aufstellung seines 1 0. a2-a3 a7-a6
Königs zum Verhängnis, der i n
der Mitte stehenblieb. Genauer ist 1 0 . . . . Ke7! Nach
1 1 . b4 Lb6 1 2. Lb2 Td8 1 3. T : d8
1 2. . . . Sb4:d5 L:d8 1 4. e4 Ld7 steht Weiß
1 3. Lc1-g5 Lf8-e7 zwadreier, doch besitzt
1 4. Lg5:f6! g7:f6 Schwarz ausreichende Ver­
Erzwungen. 1 4. . . . L:f6 1 5. S : d5 tei digu ngsmöglichkeiten
büßt eine Figur ein. (Bogoljubow-Aljechin, Wett­
kampf 1 934).
1 5. Sc3:d5 Lb7 : d5
1 6. Lb3:d5 e6: d5 1 1 . b2-b4 Lc5-e7
1 7. Sf3-d4! Ke8-f8 1 2. Lc1-b2 b7-b5?
Sofort zum Verlust fü hrt 1 7 . . . . Ein Fehler, der die Partie
�? 1 8. Sf5 mit der Doppel­ kostet. Angezeigt war die
drohung 1 9. S: e7+ u nd Rochade.
1 9. Dg4+.
1 8. Sd4-f5 h7-h5
Auf 1 8. . . . Ta7 entscheidet
1 9. De3! nebst 20. Dh6+.

204
sperrten weißfeldrigen Läufer
zu a ktivieren. Er kann es lösen,
i ndem er den Läufer auf das
Feld b7 fianchettiert oder den
Vorstoß e6-e5 durchsetzt. Die
orthodoxe Verteidigung ge­
hörte einmal zu den populär­
sten Eröffnungen. So stand
sie zum Beispiel während des
Wettkampfes um die Welt­
meisterschaft zwischen Capa­
1 3. Sc3 : b5! a6:b5 blanca und Aljechi n in den
1 4. Lc4:b5 Lc8-d7 meisten Partien zur Debatte.
1 5. Td1 : d7 ! Sf6: d7 Erst m it der Ausarbeitung
indischer Spielanfänge sowie
Die andere Art des Wieder­ anderer a ktiverer und schärfe­
nehmens 1 5 . . . . K : d7 ist we­ rer Eröffnu ngssysteme ging die
gen 1 6. Se5+ auch nicht Beliebtheit der orthodoxen
besser. Verteidigung zurück. Trotz­
dem g ilt sie auch heute noch
1 6. Lb5:c6 Ta8-c8
als recht zuverlässig. Die
1 7. Sf3-e5 0-0
1 8. Se5: d7 orthodoxe Verteidigung wurde
Tf8-d8
1 9. b4-b5 in bedeutungsvol lsten Wett­
kämpfen von den Weltmeistern
Schwarz gab auf. Capablanca, Lasker, Petrosja n
u n d Spasski angewandt.

Orthodoxe Verteidigung

1 . d2-d4 d7-d5 2. c2-c4 246 Aljechin-Lasker


e7-e6 3. Sb1 -c3 Sg8-f6 Zürich 1 934
4. Lc1-g5
1 . d4 d5 2. c4 e6 3. Sc3 Sf6
Eines der Hauptsysteme i m 4. Sf3 Le7 5. Lg5 Sbd7 6. e3 0-0
abgelehnten Damengambit. 7. Tc1 c6 8. Ld3 de
Schwarz befestigt den Punkt
Schwarz verwirklicht ei nen
d5, u m sich allmählich harmo­
Plan, bei dem der weißfeldrige
nisch zu entwickeln und die
Läufer d u rch den Vorstoß
positionellen Drohungen von
e6-e5 befreit wird.
Wei ß zu entkräften. Das
größte Problem für den Nach­ 9. Ld3: c4 Sf6-d5
ziehenden besteht darin, den 1 0. Lg5: e7 Dd8:e7
durch den Bauern e6 einge- 1 1 . Sc3-e4

205
Aljechins Patent. Oft geschieht würde Schwarz ei nen Abzug
aber auch 1 1 . 0-0. der Dame m it 25 . . . . Se5
beantworten und die Stellung
11. ... Sd5-f6
konsolidieren. Alj!'lchin denkt
1 2. Se4-g3 e6-e5
jedoch überhaupt nicht an ein
Die konsequenteste Fortset­ Zurück.
zung. G ut ist außerdem 1 2 . . . .
25. Sd6-f5+ Kg7-h8
Db4+, z. B. 1 3. Dd2 D : d2+
1 4. K : d2 c5 1 5. dc S : c5 1 6. b4
Sce4+ 1 7 . S : e4 S : e4+ 1 8. Ke2
Ld7 m it gleichen Chancen.
1 3. 0-0 e5:d4
1 4. Sg3-f5 De7-<l8
1 5. Sf3: d4 Sd7-e5
1 6. Lc4-b3 Lc8:f5
1 7 . Sd4:f5 Dd8-b6?
Ein Fehler, der Schwarz i n eine
schwierige Lage bringt. Rich­
tig war 17 . . . . g6 mit beider­
26. Dg5:g6! !
seitigen Möglichkeiten.
Ein glänzendes Finale. Wenn
1 8. Dd1 -d6! Se5-d7
2 6. . . . h g , s o 27. Th3+ nebst
Aber n icht 1 8 . . . . Sg6 Matt. Schwarz gab a uf.
1 9. Sh6+ ! gh 20. D:f6.
1 9. Tf1 -d1 Ta8-d8
20. Dd6-g3 g7-g6
21 . Dg3-g5!
247 Eliskases-Gilg
Liebwerda 1 934
Droht 22. Td6!
1 . d4 Sf6 2. c4 e6 3. Sc3 d5
21 . . . . Kg8-h8 4. Lg5 Le7 5. e3 0-0 6. Sf3
22. Sf5-d6 Kh8-g7 Sbd7 7. Tc1 c6 8. Dc2
23. e3-e4! Sf6-g8
Ein Tem pokampf. Im Fall von
24. Td1 -d3!
8 . . . . de will Wei ß ohne Zeit­
Die Ei nbeziehung des Turmes verlust mit dem Läufer a uf c4
in den Angriff entscheidet schlagen. Meist gibt man je­
schnell. doch 8. Ld3 den Vorzug.
24. . . . f7-f6 8. . . . Sf6-e4
9. Lg5-f4
Zu m Verlust fü hrte 24. . . . h6
25. Sf5+ Kh7 26. S : h6! f6 Danach entsteht eine Stellung,
27. Sf5! fg 28. Th3+. J etzt die für die Holländische Ver-

206
teidigung charakteristisch und 1 8. c4:d5 c6:d5
unter den konkreten Gegeben­ 1 9. f2-f3?
heiten günstig fü r Schwarz ist.
Verteidigungsaussichten bot
Einfacher konnte Wei ß es sich
laut Flohr 1 9. 0-0!
mit 9. L:e7 machen.
1 9. . . . Lg4-e61
9. . . . f7-f5
1 0. h2-h4 Aber nicht 1 9 . . . . L: h4+?
20. Kf1 Le6 21 . g4 m it den
Um den Vorstoß g7-g5 zu
beiden Drohungen 22. f5 und
verhi ndern.
22. Dh2.
1 0. . . . Sd7-f6
1 1 . Lf1 -e2? 20. g2-g4 Dd8-b6
21 . f4-f5? Le7-b4
Ein Feh ler. Notwendig war 22. Tc1 -c3 d5-d4!
1 1 . Se5.
Weiß hoffte offenbar auf 22 . . . .
11. .. . Sf6-g4! L:c3 23. bc Db1 + 24. Dd1
12. Sc3:e4 f5: e4 D : d 1 + 25. K:d1 mit Gegenchan­
1 3. Sf3-d2 e6-e5! cen.
1 4. d4:e5
23. f5:e6 d4:c3
24. b2: c3 Ta8-d8!
25. Dd2-c1 Td8-c8
26. e6-e7 Db6-c5!
Weiß gab a uf.

248 Ribli-Hennings
Leipzig 1 973
1 . c4 Sf6 2. Sc3 e6 3. d4 d5
14 . . . . Tf8:f4! ! 4. Lg5 Le7 5. e3 0-0 6. Tc1
1 6. e3:f4 e4-e3! Sbd7 7. Sf3 a6
1 6. Le2 : g4
Mit der Idee, durch 8 . . . . de
rzwu ngen, da 1 6. fe L: h4+, 9. L:c4 b5 nebst 1 0 . . . . c5
1 6. Sf3 ef+ 1 7. Kd2 l,.b4+ oder einen Gegenangriff auf das
1 6. Sb1 ef+ 1 7. Kd2 Lb4+ weiße Zentrum zu i nszenieren.
1 8. Sc3 de+ n icht i n Betracht 8. a2-a4!
kommt.
Eine neue Fortsetzung. Früher
1 6. . . . e3: d2+ geschah gewöhnlich 8. cd oder
1 7. Dc2: d2 Lc8: g4 8. c5.

207
8. . . . h7-h6 20. Sf3 : e5 Lc8-b7
9. Lg5-h4 c7-c6 21 . Tc6-c7! Lb7: g2
22. Th1 -g1 Le7-d6
Aufmerksamkeit verdiente
9. b6.
„ . Im Moment hängen zwei
weiße Figuren. Alles ist jedoch
1 0. Lf1 -d3 d5:c4
exakt berechnet.
1 1 . Ld3: c4 b7-b5
1 2. Lc4-d3 b5-b4? 23. Sg3-h51 Dd8:c7
Ein positioneller Feh ler. Oder 23. L : e5 24. T:g2 Sg8
„ .

Ü bergewicht hätte Weiß i ndes 25. Tg7+! L : g7 26. f6+ bzw.


auch nach 1 2 . . . . ba 1 3. S : a4 23. „ . L:c7 24. T:g2 Tg8
Da5+ 1 4. Sd2 Lb4 1 5. Ta1 25. Tg6! fg 26. fg+ T:g6
erzielt. 2-7. L: g6+ Kg8 28. D : h6.
1 3. Lh4:f6! g7:f6 24. Sh5:f6+ Kh7-g7
25. Sf6-h5+
Schwarz bemüht sich, das
Spiel zu kom plizieren. Auf Schwarz gab auf.
1 3. S :f6 ist 1 4. Se4 u nan­
„ .

genehm.
1 4. Sc3-e4 f6-f5? 249 Rubinstei n-Teichmann
Wien 1 908
Das erleichtert Weiß nur die
Angriffsführung. Besser war 1 . d4 d5 2. c4 e6 3. Sc3 Sf6
1 4. . . . Lb7. 4. Lg5 Sbd7 5. e3
1 5. Se4-g3 c6-c5 '· Umgeht eine bekannte Falle:
1 6. e3-e4! c5: d4 5. cd ed 6. S: d5? S : d5! 7. L : d8
1 7. e4:f5 e6-e5 Lb4+.
1 7 . . . . Sc5 scheitert a n 5. . . . Lf8-e7
1 8. T:c5 ! L:c5 1 9. Dc1 ! 6. Sg 1 -f3 0-0
7. Dd1 -c2 b7-b6
1 8. Tc1-c6!
Als energischer gilt 7 . . . . c5,
Der Turm greift kraftvoll i n wonach es für Weiß riskant
den Angriff ein. wäre, lang zu rochieren.
1 8. „ . Sd7-f6 8. c4: d5 e6:d5
1 9. Dd1 -c1 Kg8-h7 9. Lf1 -d3 Lc8-b7
1 0. �
Auf 1 9. . . . Lb7 gewinnt Wei ß
sehr hübsch durch 20. D : h 6 Stärker ist 1 0. h4, da Schwarz
L : c6 21 . Sg5 m i t der nicht jetzt durch 1 0 . . . . Se4 aus­
zu parierenden Drohung reichende Gegenchancen
22. Sh5! erhalten konnte.

208
1 0.„ . c7-c5 250 Botwinnik-Robatsch
1 1 . h2-h4! c5-c4 Amsterdam 1 966
1 2. Ld3-f5 Tf8-e8?
1 . c4 Sf6 2. Sc3 e6 3. d4 d5
Schwarz mußte so schnell wie 4. cd ed 5. Lg5 c6 6. e3 Le7
möglich Gegenspiel am Da­ 7. Dc2 0-0
menflügel organisieren. Nach
Nach 7 . . . . Se4? 8. L:e7 D : e7
1 2. a6! 1 3. L:f6 S :f6 1 4. g4
9. S:d5! geriete Schwarz
„ .

g6 1 5. g5 Sh5 1 6. Lg4 Sg7


sofort auf die Verliererstraße.
1 7. h5 b5 hätte sich der Kampf
merklich zugespitzt. 8. Lf1-d3 Sb8--d7
9. Sg1 -f3 Tf8-e8
1 3. Lg5:f6 Sd7:f6
1 0. 0-0 Sd7-f8
1 4. g2-g4 Le7-d6
1 5. g4-g5 Sf6-e4 Der Versuch, mit 1 0 . . . . h6
1 6. h4-h5 Dd8-e7 1 1 . Lf4 Sh5 den Läufer ab­
1 7. Td1 -g1 a7-a6 zutauschen, scheitert an
1 2. S: d5!
Zu spät. Weiß entscheidet die
Partie duch ei nen prächtigen 1 1 . Ta1 -e1
Angriff.
Bereitet den Vorstoß e3-e4 vor.
1 8. Lf5 : h7+ ! ! Kg8: h7
11. Sf6-e4
1 9. g5-g6+ Kh7-g8
„ .

Zu beachten ist 1 1 . . . . Le6.


Nicht 1 9 . . . . fg? wegen
In diesem Fal l wäre 1 2. e4
20. S : e4 de 2 1 . Sg5+ Kg8
nicht ratsam, da Schwarz
22. D:c4+.
nach 1 2 . . . . de 1 3. S : e4 S : e4
20. Sc3: e4 d5:e4 1 4. L : e7 T:e7 1 5. L:e4 h6
21 . h5-h6! ! ausgezeichnet stände.
Die Würze der Kombination! 1 2. Lg5: e7 Dd8: e7
Der schwarze König vermag 1 3. Ld3: e4 d5:e4
den zahlreichen Drohungen 1 4. Sf3-d2 b7-b6?
nicht zu entrin nen.
Den Vorzug verdiente 1 4. . . . f5
21 . „ . f7-f6 1 5. f3 ef 1 6. S:f3 Le6. Nun
22. h6:g7 e4:f3 befindet sich Schwarz i n einer
Auf 22 . . . . D : g7 folgt 23. D : c4+ mißlichen Lage.
Kf8 24. Th8+ ! Ke7 25. Th7. 1 5. Dc2-a4!
23. Th1 -h8+ Kg8:g7
24. Th8-h7+ Kg7-g8 Selbstverständlich nicht
25. Dc2-f5 c4-c3 1 5. Sd:e4 wegen 1 5. „ .La6!
26. Th7 : e7 15
. . „ f7-f5
Schwarz gab auf. 1 6. f2-f3!

209
Auch 1 6. D:c6 wird stark mit 251 Marshall-Burn
16 . . . . La6 beantwortet. Paris 1 900
1 6. . . . e4:f3 Diese hübsche Partie, die wir
1 7 . Sd2 :f3 Lc8-b7 Marshalls Buch „50 Jahre
1 8. Sf3-e5 De7-e6 am Schachbrett" entnahmen,
1 9. Da4-c2 -lb7-c8 wurde von dem berü hmten
G roßmeister recht originell
Auf 1 9 . . . . g6 zeitigt 20. e4!
und humorvoll g lossiert:
nachhaltige Wirkung.
„Meinen Sieg in dieser Be­
20. e3-e4 De6-d6 gegnung schreibe ich der
21 . Te1-d1 Sf8-e6 Tatsache zu, daß mein Partner
22. Dc2-b3 f5: e4 in i h rem Verlauf keine Zeit
fand, seine Pfeife zu rauchen.
Schwarz rechnete wohl nur mit
Der Engländer Arnos Burn war
23. S:e4 Dd5; er erlebt aber
Ü ein Schachspieler alten Schla­
eine unangenehme ber­
ges, der einen langwierigen
raschung.
und zähen Kampf in Stellungen
geschlossenen Typs ü ber alles
l iebte. Er ließ sich am Brett
geradezu häuslich nieder und
studierte die Möglichkeiten
ausdauernd und geduldig,
immer mit der u nvermeid­
l ichen Pfeife zwischen den
Zähnen.
Als ich meinen zweiten Zug
machte, kramte Burn aus
sei nen Taschen Tabak und
Pfeife hervor.
23. Tf1-f7! !
Ein trefflicher kombinatori­ 1 . d4 d5 2. c4 e6 3. Sc3 Sf6
scher Schlag. 23 . . . . S : d4 4. Lg5 Le7
verbietet sich wegen 24. Tf8+ ! Diese Züge kosteten n icht
nebst Matt, und auf 23 . . . . Sg5 allzuviel Zeit, und Burn be­
gewinnt 24. S : e4. gann, nachdem er den Pfei­
23 . . . . a7-a5 fenreiniger gefunden hatte,
24. Sc3: e4 mit entsprechenden Vorbe­
reitungen.
Schwarz streckte die Waffen .
Nach 24. . . . Dd5 führt das 5. e3 0-0 6. Sf3 b6 7. Ld3 Lb7
effektvolle Turmopfer 8. cd ed
25. T: g7+ ! K:g7 26. Dg3+
schnell zum M att. Hier schickte er sich an, die

210
Pfeife mit Tabak zu stopfen .
Ich beschleunigte meine Züge.
9. Lg5:f6 Le7:f6
1 0. h2-h4
Dies zwang ih n zum Nach­
denken und sei ne Pfeife vor­
übergehend i n Ruhe zu lassen.
Die Drohung 1 1 . L: h7+ K : h7
1 2. Sg5+ ist als Pil lsbury-An­
griff bekannt.
1 0.„ . g7-g6 1 7. Th 1 -h8+
1 1 . h4-h5 Tf8-e8
1 2. h5:g6 h7:g6 Schwarz gab a uf. Falls 17 . . . .
K: h8, so 1 8. Dh7 matt.
Danach ging die Suche nach
Armer Burn! Ich wurde das
Streichhölzern los.
Gefühl nicht los, ihn mächtig
1 3. Dd1 -ä Lf6-g7 übers Ohr gehauen zu haben.
1 4. Ld3: g6 f7 : g6 Wenn er es geschafft hätte,
sich ordnungsgemäß die
Burn entzündete ein Streich­
Pfeife a nzustecken, vielleicht
holz, war aber sichtlich ner­
wäre dann al les ganz anders
vös geworäen. Es verbrannte
gekommen. Burn nahm die
ihm die Finger u nd verlosch.
Niederlage ä ußerst gelassen
1 5. Dc2: g6 Sb8-d7 hin, und wir schüttelten u ns
die Hände. Danach versagte
Ein anderes Streichholz mußte
die Pfeife erneut i hren
herhalten.
Dienst."
1 6. Sf3-g5 Dd8-f6 Diesen Kom mentaren ließe
sich noch hinzufügen, daß
Endlich konnte er die Pfeife
die moderne Theorie den
In Gang setzen, sie zu
Zug 1 0 . . . . g6 für einen Fehler
rauchen blieb i ndes kei ne Zeit
hält und 1 0 . . . . c5 empfiehlt.
mehr.
Das i n diesem Fall mögliche
Läuferopfer a uf h7 bri ngt
zwar große Verwicklungen mit
sich, ist aber für Schwarz
ungefährlich, da der Angriff
bei genauer Verteidigung ab­
gewehrt wird.

21 1
252 Juferow-Weremeitschik 23. Sh4-f5!
M insk 1 974
Schwarz gab auf. Er hat nur
1 . d4 d5 2. c4 e6 3. Sc3 Sf6 d ie Wahl zwischen 23. . . . ef
4. Sf3 Le7 5. Lf4 c6 24. D :f7 matt und 23 . . . . Ke8
24. Dg8+ Lf8 25. Sh6 Dc7
Aktiver ist 5 . . . . 0-0 nebst
26. T: d8+.
c7---c5.
6. e2-e3 Sb8-d7
7. h2-h3
253 Waganjan-Forintos
Hier war 7. c5! stark. Moskau 1 975
7. . . . d5:c4 1 . d4 Sf6 2. c4 e6 3. Sf3 d5
8. Lf1 : c4 Sf6-d5 4. Sc3 Le7 5. Lf4 0-0 6. e3 Sbd7
9. Lf4-g3 Dd8-a5 7. Dc2 c6' 8. cd S : d5 9. S : d5 ed
1 0. Dd1 ---c2 Sd7-b6 1 0. Ld3 Lb4+ 1 1 . Ke2!
1 1 . Lc4-b3 c6---c5
Der Rochadeverlust ist hier
1 2. d4:c5 Le7: c5
ohne Bedeutung. Nach 1 1 . Sd2
1 3. 0-0 Sd5:c3
Sf6 hat Schwarz kei ne
1 4. b2 : c3 Sb6-d7?
Schwierigkeiten.
Auf 1 4. . . . 0-0 folgt u nan­
11. . . . Sd7-f6
genehm 1 5. Sg5. Den Vorzug
1 2. Sf3-e5 Tf8-e8
verdiente jedoch 1 4. . . . Le7.
1 3. g2-g4!?
1 5. Ta1 -d1 Sd7-f6
1 6. Lg3-h4 0-0 Ein kühner, zweischneidiger
Plan. U ngeachtet seines i n der
Falls 1 6. . . . Le7, so 1 7. e4, M itte stehenden Königs be­
und nun scheitert 1 7 . . . . 0-0 ginnt Wei ß einen Bauern­
an 1 8. e5 Sd5 1 9. T:d5. sturm.
1 7. Lh4:f6 g7:f6 1 3. . . . g7-g6
1 8. Dc2-e4 Tf8-e8
1 9. De4-g4+ Kg8-f8 Besser war 1 3 . . . . c5! m it
20. Dg4-h5 b7-b6 Gegenspiel, z. B. 1 4. g5 Se4
1 5. L:e4 de 1 6. D : e4 Le6 oder
20 . . . . Kg7 trifft auf die Er­ 1 4. a3 c4 1 5. L: h7+ S :h7 1 6. ab
widerung 21 . Td4! Dd6! 1 7. Dc3 ( 1 7. S : c4? D:f4! )
21 . Dh5:h7 b6-b5 1 7 . . . . L: g4+ !
22. Sf3-h4! 1 4. Ta1 -g1 Lb4-d6
Eine originelle Situation. 1 5. h2-h4 c6---c5 !
Gegen die Drohung 23. Sf5! Nach 15 . . . . L: e5? 1 6. de S : g4
ist nichts zu erfi nden. 1 7. h5! verfügt Weiß ü ber
22. . . . Te8-d8 heftigen Angriff.

21 2
1 6. h4-h5 c5: d4? 254 Juferow-Gussew
Kaliningrad 1 973
Schwarz mußte 1 6 . . . . c4!
1 7. L:g6 L:e5 1 8. de d4! ziehen, 1 . d4 d5 2. c4 e6 3. Sc3 Sf6
was die Lage noch mehr zu­ 4. Lg5 Le7 5. e3 0--0 6. Tc1 h6
spitzte ( Fori ntos). 7. Lh4 b6 8. cd S : d5 9. S�d5 ed
1 0. L : e7 D:e7 1 1 . Le2
1 7. h5:g61
Mit der Absicht, den Läufer
Aber nicht 1 7. ed? wegen
nach f3 zu stellen u nd auf den
1 7 . . . . L:g4+ !
Bauern d5 zu drücken. Dieser
1 7. . . . Ld6:e5 Plan ist i ndes etwas u mständ­
l ich.
11. ... c7-c5
1 2. Le2-f3
1 2. de bc 1 3. D : d5 Lb7
1 4. D :c5 D:c5 1 5. T:c5 L:g2
1 6. Lf3 L:h1 1 7. L:h1 Sd7
1 8. Tc7 mündet i n ein scharfes
Endspiel ein.
1 2. . . . c5: d4
1 3. Dd1 : d4 Lc8-b7
1 4. Sg1-e2 Sb8-c6
1 8 . g4-g5! Lc8-g4+?
1 5. Dd4-d2
Das verliert. Verteidigungs­
1 5. D : d5 überließ Schwarz
chancen bot 1 8. . . . Se4.
in der Partie Fuderer-lliwizki
1 9. Tg1 :g4! Ta8-c8 ( Göteborg 1 955) nach 1 5. . . .
Tad8 1 6. Df5 Se5 1 7. 0--0 S :f3+
Auch i m Fal l von 1 9. . . . S: g4
1 8. gf Td2 eine a ktive Po­
20. gf+ K:f7 21 . Lb5! kommt
sition.
Schwarz um die Niederlage
nicht herum. 1 5. . . . Sc6-e5
1 6. Se2-d4 Se5:f3+
20. g6: h7+ Kg8-h8 1 7. Sd4:f3 Lb7-a6!
21 . Lf4: e5! Te8:e5
22. g5:f6! Tc8: c2+ Ein wichtiger Augenblick.
23. Ld3 :c2 d4-d3+ Schwarz ist es gelungen, den
24. Lc2: d3 Te5-e8 König des Gegners in der
25. Th1 -g 1 ! Brettmitte festzu halten.
Schwarz gab auf.
1 8. Sf3-d4 Tf8-e8
1 9. Tc1-c3 Ta8-c8
20. Tc3 : c8 Te8:c8

213
21 . f2-f3 De7-h4+ ! Tarrasch-Verteidigung
Erzwi ngt eine Auflockerung
des Königsflügels. 1 . d2-d4 d7-d5 2. c2-c4
e7-e6 3. Sb1-c3 c7-c5
22. g2-g3 Dh4-h3
23. Ke1 -f2 Tc8---<:7 Die Eröffn u ng wurde durch
den bekannten deutschen
Scheinbar ohne jede Drohung. Schachspieler Tarrasch aus­
In Betracht kam nun 24. f4
gearbeitet. Schwarz nimmt
nebst 25. Sf3. Weiß hielt
das Entstehen ei nes isolierten
hi ngegen die Zeit für gekom­
Bauern d5 in Kauf und strebt
men, aktiv zu werden.
ein freies Spiel mit guten Aus­
24. Dd2-b4? sichten auf Initiative an. Die
Tarrasch-Verteidigung ist i n
der modernen Turnierpraxis
oft anzutreffen, darunter i n
Wettkämpfen u m die Welt­
meisterschaft, i n denen Bot­
winnik und Spasski nicht
ohne Erfolg a uf sie zurück­
griffen.
Wen n Schwarz den isolierten
Bauern vermeiden will, kann
er 3 . . . . Sf6 4. Sf3 c5 ziehen
und 5. cd mit 5 . . . . S : d5
24. . . . La6-f1 ! ! beantworten. Es entsteht
dann die sogenannte Verbes­
Ein vernichtender Schlag! Es
serte Tarrasch-Verteidigung,
droht 25 . . . . Dg2+, und auch
die ebenfalls zu den gegen­
25. T:f1 fü hrt nach 25. . . .
wärtig aktuellen Eröffnungs­
D: h2+ zum M att. Auf 25. Ke1
systemen gehört.
entscheidet 25. . . . Dg2.
Andere Verteidigungsmög­
lichkeiten sind nicht vorhan­
den. Wei ß gab auf.
255 Gaisert-1. Saizew
Moskau 1 960
1 . d4 d5 2. c4 e6 3. Sc3 c5
4. cd cd?!
Das Schara-Hennig-Gambit.
Schwarz opfert ei nen Bauern,
u m Tempi für die Entwick­
lung zu gewinnen.

214
5. Dd1 : d4 Das verliert zwa ngsläufig.
Eine Alternative bildet 5. Da4+. Die weiße Stellung ist indes
ohnehin nicht mehr verteidi­
5. . . . Sb8-c6 gungsfä hig.
6. Dd4-d1 e6: d5
7. Dd1 : d5 Lc8-d7 1 4. „ . Df6 :f2+
8. Lc1-g5 Sg8-f6 1 5. Sg1 -e2 Le6-f5!
9. Lg5:f6? Verstrickt den wei ßen König
in ein Mattnetz.
Erforderlich war 9. Dd2.
9. . . . Dd8:f6 1 6. Da4 : b4
1 0. e2-e3 0-0---0 ! Verzweiflung.
Der unmotivierte Abtausch 1 6. . . . Th8-d8+ !
hat Weiß in eine schwierige
Lage gebracht. Sein Königs­ Selbstverständlich nicht sofort
flügel ist n icht entwickelt, 1 6. . . . S: b4? wegen 1 7. Se4+ .
und die l ange Rochade schei­ 17. Db4-d4 Sc6: d4
tert an 1 1 . . . . Lg4. 1 8. Sc3-b5+ Sd4-c6+
1 9. Sb5-d4 Kc8-b8
1 1 . Dd5-b3?
20. Kd2-d1 Df2 :e3
Ein verfehlter Rückzug, der
Schwarz zusätzliche Tempi für Wei ß gab auf.
die Entfa ltung des Angriffs
einrä u mt. Aufmerksamkeit
verdiente 1 1 . Df3.
256 Rotlewi-Rubinstein
11. ... Ld7-e6 Lodz 1 907
1 2. Db3-a4 Lf8-b4
1 . d4 d5 2. Sf3 e6 3. e3 c5
1 3. Ta1 -c1
4. c4 Sc6 5. Sc3 Sf6 6. de
Als genauer gilt 6. a3.
6. . . . Lf8: c5
7. a2-a3 a7-a6
8. b2-b4 Lc5-d6
9. Lc1-b2 0-0
1 0. Dd1-d2 Dd8-e7!
1 1 . Lf1 -d3?
Fü h rt zum Verlust mehrerer
Tempi, so daß Schwarz die
Initiative ü bernehmen kann .
1 3. . . . Td8-d2! Geboten war 1 1 . c d ed 1 2. Le2.
14. Ke1 :d2 Nicht zu empfehlen ist 1 2. S:d5

215
S : d5 1 3. D:d5 Td8 1 4. Db3
le6! 15. Dc3 f6, wonach Wei ß
schwer mit den zahlreichen
Drohungen fertig wird ( 1 5 . . . .
S : b4!, 1 5. . . . Tac8).
11. . .. d5:c4
1 2. ld3·: c4 b7-b5
13. lc4-d3 Tf8-d8
1 4. Dd2-e2 lc8-b7
1 5. 0----0 Sc�5
1 6. Sf3 :e5 ld6: e5
1 7. f2-f4 22 . . . . Tc8 : c3! !
23. g3: h4 Td8-d2! !
Wei ß pariert 1 7 . . . . l: h2+
. 24. De2 : d2 lb7: e4+
1 8. K: h2 Dd6+, schwächt dabei
25. Dd2-g2 Tc3-h3!
aber ganz empfindlich seine
Stellung. Vorzuziehen war Ein bewundernswertes
1 7. h3. Finale! Es droht 26 . . . . T:h2
matt. Wen n 26. Tf2, so ei nfach
1 7. . . . le5-c7
26 . . . . l:f2. Weiß gab auf.
1 8. e3-e4 Ta8-c8
1 9. e4-e5 Lc7-b6+
20. Kg1 -h 1 Sf6-g4!
21 . ld3-e4
257 Bereshnoi-Berenstein
Nicht 21 . D:g4 T : d3 mit der Kiew 1 960
Drohung 22 . . . . Td2.
1 . c4 Sf6 2. Sc3 c5 3. Sf3 e6
21 . . . . De7-h4 4. d4 d5 5. cd ed?
22. g2-g3
Notwendig wa r 5 . . . . S : d5.
Auf 22. h3 entscheidet die
herrliche Kombination 22 . . . . 6. lc1-g5!
T:c3! ! 23. l :c3 L:e4 24. D : e4 Eine sehr lästige Fesselung.
Dg3 25. hg Dh4 matt bzw.
23. D:g4 D : g4 24. hg l :e4 6. . . . Lc8-e6
26. l :c3 Td3 26. Kh2 T:c3. 7. e2-e4
Den richtigen Weg demon­
strierte Aljechin in einer
Simultanpartie gegen Kussman
(New York 1 924) : 7. l:f6! D:f6
8. e4! de 9. Lb5+ ld7 1 0. S : e4
Db6 1 1 . l :d7+ S : d7 1 2. 0-0.
7. . . . d5: e4?

216
Besser ist 7 . . . . Le7. Auf 8. e5 1 9. Sf7 :e5
käme dann 8 . . . . Se4 i n Be-
Schwarz gab auf.
tracht.
8. Sc3 : e4 c5: d4
9. Lf1-b5+ Le6--d7
1 0. 0-0! Lf8-e7
258 Vaisman-Grabczewski
1 0 . . . . L :b5 beantwortet Weiß Wroclaw 1 974
mit 1 1 . Te1 ! Fal ls darauf
1 . Sf3 Sf6 2. c4 e6 3. Sc3 d5
1 1 . . . . Le7, so 1 2. S:f6+ gf
4. d4 c5 5. cd S : d5 6. e4
1 3. L:f6.
Weiß wi l l das Tempo nutzen,
1 1 . Lg5:f6 Ld7: b5
um ein starkes Bauernzentrum
Eine schwierige Stellung für zu errichten. Ein anderer Plan
Schwarz ergäbe 1 1 . . . . L:f6 begnügt sich m it 6. e3.
1 2. S:f6+ D:f6 1 3. Te1 +.
6. . . . Sd5:c3
1 2. Lf6: �7 Dd8:e7 7. b2: c3 c5:d4
1 3. Sf3 : d4! 8. c3: d4 Sb8-c6
9. Lf1-c4 b7-b5?!
Weiß opfert die Qualität u nd
erlangt durchschlagenden An­ Ein Zug, den Fischer i m
griff. Wettkam pf gegen Spasski
(Rejkjavik 1 972) zur Debatte
1 3. . . . Lb5:f1
stel lte.
Auf 1 3 . . . . Ld7 geschieht eben-
1 O. Lc4-e2
fal ls 1 4. Sf5!
Spasski erwiderte 1 0. Ld3, und
1 4. Sd4-f5! De7-d7 Schwarz konnte nach 10 . . . .
Nicht 1 4. . . . D:e4? wegen Lb4+ 1 1 . Ld2 L: d2+ 1 2. D : d2
1 5. Sd6+. a6 1 3. a4 0-0 1 4. Dc3 Lb7
1 5. ab ab 1 6. 0-0 Db6 aus­
1 5. Dd1-g4 Sb8-c6 gleichen.
Oder 1 5 . . . . Tg8 1 6. Sf6+ ! 10 . . . . a7-a6
1 1 . 0-0 Lc8-b7?
1 6. Ta1 -d1 Sc6--e5
1 7. Se4-d6+ Ke8-d8 Ein grober Fehler. Schwarz
1 8. Sd6 :f7+ Kd8-c8 mußte 1 1 . . . . Le7 spielen und
sch nellstens rochieren.
Auch 1 8. . . . S:f7 würde
zwangsläufig verlieren: 1 2. a2-a4! b5-b4
1 9. T:d7+ K : d7 20. Sh6+ Ke7 1 3. d4-d5! e6: d5
21 . De4+ Kf8 22. Db4+ ! Ke8 Hartnäckiger war 1 3 . . . . Sa5.
23. D: b7. Die Öffnung des Zentrums

217
fordert die Katastrophe gerade­ Ein effektvol ler Streich m acht
zu heraus. den Sieg perfekt.
1 4. e4: d5 Sc6-a5 21 .„ . Dd8:e8
22. Lc1 -f4+ Kb8-a7
Schwarz kommt nicht umhin,
23. Dc4-d4+ Ka7-a6
den Läufer b7 zu decken. Falls
24. Lf4-c7!
z. 8. 1 4.„ . Sb8, so 1 5. Te1 Le7
1 6. d6! D : d6 1 7. D : d6 L:d6 Schwarz gab auf.
1 8. L: a6+.

259 Keene-Mi les


Hastings 1 975/76
1 . Sf3 Sf6 2. c4 c5 3. Sc3 Sc6
4. e3 e6 5. d4 d5 6. cd S : d5
7. Ld3 cd 8. ed Le7 9. 0-0 0-0
1 0. Te1 Sf6 1 1 . Lg5 Sb4
Dieser Seitensprung erweist
sich als Schlag ins Wasser.
Es mußte 1 1 . . . . b6 geschehen.
1 5. Le2-b5+ ! In einer Partie Bobozow-Pe­
trosja n (Moskau 1 967) folgte
Wei ß krönt die Partie durch
darauf 1 2. De2 Lb7 1 3. Tad1
eine prächtige Angriffskom­
und erst jetzt 1 3 . . . . Sb4.
bination.
Nach 1 4. Lb1 Tc8 1 5. Se5 Sbd5
1 5.„ . a6: b5 erzielte Schwarz Ausgleich.
1 6. Tf1 -e1 + Ke8-d7
1 2. Ld3-b1 b7-b6
Auf 1 6. . . . Le7 führt 1 7. d6! Sc6 1 3. Sf3-e5 Lc8-b7
1 8. Lb2 Kf8 1 9. de+ S : e7 1 4. Te1 -e3! g7-g6
20. ab zu ei ner Stellung, die 1 5. Te3-g3 Ta8-c8?
von Schwarz schwer zu ver­ Schwarz läßt bei der Ver­
teidigen sei n dürfte. teidigung die erforderliche
Zähigkeit vermissen. Zu ver­
1 7. Sf3-e5+ Kd7-c7 suchen war 1 5 . . . . Se8 oder
1 8. Dd1 -c2+ Sa5-c4
sogar 1 5. Sc6 1 6. Lh6 D:d4
„ .

Oder 1 8. . Kb8 1 9. Lf4 D : d5



mit einiger Kom pensation für
20. Sc6+ Kc8 21 . Se7+. die geopferte Qualität.
1 6. Lg5-h6 Tf8-e8
1 9. Se5:c4 b5:c4
1 7. a2-a3 Sb8-c6
20. Dc2: c4+ Kc7-b8
21 . Te1-e8!

218
9. Lb5:c6+ b7 : c6
1 0. 0-0 Lc8--b7?
Dringlicher war, mit 1 0 . . . .
Le7 die Rochade vorzubereiten.
1 1 . Sc3-e4! Sb6-d7
1 2. Dd1 -c2 Dd8-b6?
Das geringere Ü bel bestand
zweifel los in 1 2. cd 1 3. ed
„ .

Le7.

1 8. Se5:g6! h7:g6 1 3. Sf3-e5! c5:d4


1 9. Lb1 : g6! f7 : g6 1 4. Se5: d7 Ke8 : d7
1 5. e3: d4 Kd7-e8
Der Zwischenzug 1 9 . . . . Ld6 1 6. Lc1 -e3 Db6-c7
hilft nicht aus der Patsche,
da Wei ß mit 20. L:f7+! K:f7
21 . Tg7+ Kf8 22. Df3! Le7
23. Dg3 fortsetzt.
20. Dd1 -b1 Sc6-e5
Alles Weitere hätte man sich
sparen kön nen.
21 . de Se4 22. S:e4 Kh7
23. Sf6+ L:f6 24. D : g6+ nebst
Matt i n zwei Zügen.
1 7. d4-d5! !
Ein wirksamer Durchbruch
legt Linien für den Angriff
frei.
260 Tal-M ilew
München 1 958 1 7. „ . e6: d5
1 8. Tf1 -e1 ! !
1 . c4 c5 2. Sc3 Sc6 3. Sf3 Sf6
4. e3 e6 5. d4 d5 6. cd S:d5 Brillantes und starkes Spiel!
7. Lc4 Sb6 1 8. . . . de scheitert jetzt an
1 9. Lf4! nebst 20. T:e4+ mit
Oie Theorie empfiehlt 7 . . . . cd vernichtendem Angriff.
8. ed Le7.
1 8. . . . Ke8-d8
8. Lc4-b5 a7-a6? 1 9. Dc2-b3 c6-c5
Natü rlicher und besser ist Es gibt kei ne Rettung mehr.
8. „ .Ld7. Falls 1 9 . . . . Kc8, so 20. Lb6

219
Dd7 21 . Dg3! mit u nwidersteh­ 261 Beilin-Li pnizki
lichen Drohungen. Riga 1 950
20. Se4:c5! 1 . d4 Sf6 2. Sf3 e6 3. c4 d5
4. Lg5 h6 5. L:f6 D:f6 6. Sc3
Schwarz gab sich geschlagen.
Lb4 7. Da4+ Sc6 8. Se57
Auf 20 . . . . L:c5 e ntscheidet
21 . L:c5 D:c5 22. D : b7 Tc8 Dieser Ausfall verfehlt sei n
23. Tad1 d4 24. T: d4+. Ziel u nd bewirkt lediglich e i n
Zurückbleiben i n d e r Ent­
wicklu ng. Solider war 8. e3.
8. . . . Lc8-d7
Ragosin-Verteidigung 9. Se5: c6
9. S : d77 D : d4! brächte
1 . d2-d4 d7-d5 2. c2-c4 e7-e6
Schwarz materiell in Vorteil.
3. Sb1-c3 Sg8-f6 4. Sg1-f3
Lf8-b4 9. . . . Lb4:c3+
1 0. b2: c3 Ld7: c6
Die Eröffnung wurde Anfang
1 1 . Da4-b3 d5:c4
der 30er Jahre durch den
1 2. Db3 : c4 0-0
sowjetischen G roßmeister
Ragosin ausgearbeitet und i n Die Eröffnung ist für Weiß
d i e Turnierpraxis eingeführt. völlig unbefriedigend ver­
Die Hauptidee der Verteidi­ laufen.
gung ist, den Vorstoß e6-e5
1 3. f2-f3 e6-e51
durchzusetzen und ein Figuren­
1 4. d4-d5
spiel i m Zentrum und am
Königsflügel zu organisieren. Besser erscheint i mmerhin
Die Ragosin-Verteidigung führt noch 1 4. e4, worauf 14 . . . .
zu einem komplizierten und Dg5! gefolgt wäre.
i nteressanten Kampf. In einer
Reihe von Varianten schreckt 1 4.„ . Lc6-d7
Schwarz i n seinem Streben 1 5. Dc4: c77
nach Initiative selbst vor Das hat fatale Konsequenzen.
Opfern nicht zurück. Neben Aber auch nach 1 5. e4 c6!
dem Autor der E röffnung hatte
öffnet sich Schwarz die not­
a n der Ausarbeitung zwei­ wendigen Angriffslinien.
sch neidiger Systeme und
strategischer Verteidigungs­ 1 5.„ . e5-e4!
konzeptionen auch Lipnizki 1 6. Ta1 -c1 Ta8-c8!
wesentlichen Anteil.
Der Auftakt zu einer groß­
artigen und weitberechneten
Kombination.

220
1 7. Dc7: d7 e4-e3! ! 7. Lg5--h4 0-0
8. a2-a3 Lb4:c3+
Droht 1 8 . . . . Dd4!
9. b2: c3 g7-g5?!
1 8. Dd7-a4 Tc8:c3
Schwarz ist ohne Rücksicht a uf
1 9. Tc1-d1 Tf8-c8
die Schwächung der eigenen
20. g2-g3 Tc3-c1
Königsstellung bemü ht, die
21 . Lf1 -h3 Tc1 : d 1 + !
Initiative zu ü bernehmen. Bei
Vermeidet eine verborgene ruhigen Fortsetzungen könnte
Fal le : 21 . . . . Dc3+ 22. Kf1 der Gegner auf positionelle
Dd2 23. L:c8! T:d1 + 24. Kg2 Vorteile verweisen. Hinzu
D:e2+ 25. Kh3 T: h 1 26. De8+ kommt, daß damit die Fesse­
Kh7 27. Lf5+, und Schwarz lung schwer a bzuschütteln
wird matt. wäre.
22. Da4:d1 Df6-c3+ 1 0. Lh4-g3 Sf6-e4
23. Ke1 -f1 Dc3-d2! 1 1 . Dd1 -c2 f7-f5
1 2. Sf3-e5?
Danach gelingt es Schwarz,
für ih n günstige Verwick­
lungen vorn Zaune zu bre­
chen. Den Vorzug verdiente
1 2. Ld3.
1 2. . . . f5--f4!
1 3. f2-f3 f4:g3
1 4. f3:e4? Sc6:e5
1 5. d4:e5 d5:c4
1 6. h2:g3 b7-b5!
24. Kf1-g2 Tc8-c1 !
Eine Bilderbuchstellung. Die
Ein drastischer Schl u ßzug. Bauernbarriere auf der e-Linie
Falls 25. D:c1 , so 25 . . . . D : e2+ ! u nterbricht die Verbindung
Weiß gab auf. zwischen den wei ßen Figuren
und hindert sie, handfeste
Drohungen gegen den König
262 Gilrnan-Kusnezow zu schaffen.
Liepaja 1 97 1
1 7. Th1 : h6 Kg8-g7
1. d4 d5 2. Sf3 Sf6 3. c 4 e6 Lc8-b7
1 8. Th6-h5
4. Lg5 Lb4+ 5. Sc3 Sc6?! Lb7: e4!
1 9. Dc2-e2
Meist geschieht 5 . . . . h6, 5 . . . . 20. De2-g4 Le4-g6
Sbd7 oder 5 . . . . de. 21 . Th5:g5?
6. e2-e3 h7-h6 Das Bestreben, um jeden Preis

221
anzugreifen, bricht Wei ß spieler - daher auch die Be­
endgültig das Genick. Richtig zeichnung der Eröffnu ng.
war 2 1 . D:g5, wenngleich Die Slawische Verteidigung
Schwarz auch dann ü berlegen gehört zu den popu lären
stände. Jetzt entscheidet eine modernen Spielanfä ngen.
Kombination. Tschigorin, Rubinstein, Alje­
chin, Botwi nnik, Petrosjan
21 . Tf8:f1 + !
und a ndere hervorragende
„ .

22. Ke1 :f1 Dd8-d3+


Schachspieler haben sich
Wei ß streckte die Waffen . ihrer m it Erfolg bedient.
Falls 23. De2, s o 2 3. . . . Tf8+
24. Ke1 D : c3+ . Auf 23. Kg1
geschieht 23 . . . . D : e3+ 24. Kh2
Th8+, und 23. Ke1 D : e3+ 263 Kramer-German
24. Kd1 Td8+ führt zum 1 930
Matt.
1 . Sf3 d5 2. c4 c6 3. cd cd 4. d4
Sf6 5. Sc3 Sc6 6. Lf4 e6 7. e3
Da5

Slawische Verteidigung
Ein sofortiger Gegenangriff
kan n nur Erfolg haben, wenn
Wei ß u ngenau spielt. Ge­
1 . d2-d4 d7-d5 2. c2-c4
bräuchliche Züge sind 7 . . . .
c7-c6
Le7 oder 7 . . . . Ld6.
Schwarz vermeidet es, den
8. Sf3-d2
weißfeldrigen Läufer einzu­
sperren, und löst so eines der Eine gute Alternative bietet
wichtigsten Probleme im die natürliche Fortsetzung
Damengambit. Eine spätere 8. Ld3 Se4 9. Db3 Lb4 1 0. Tc1 ,
Sprengung des Zentrums z. B. 1 0. S : c3 1 1 . bc Le7
„ .

durch c6-c5 wäre nun jedoch 1 2. 0-0 0-0 1 3. c4 mit weißem


mit einem Tempoverlust ver­ Vorteil.
bunden. Deshalb wurden für 8. . . . Lf8-b4
die Slawische Verteidigung 9. Ta1 -c1 ! ?
originelle Möglichkeiten aus­
gearbeitet, die auf dem Ab­ E i n i nteressantes Bauern­
tausch d5:c4 und einem opfer.
Gegenspiel am Damenflügel 9. . . . Lb4:c3
beru hen. Den größten Beitrag 1 0. Tc1 : c3 Da5 : a2
zur Theorie der Slawischen 1 1 . Dd1 -c1 Da2-a5
Verteidigung lieferten russi­
sche, tschechische, polnische Sonst sitzt nach 1 2. Ta3 die
und jugoslawische Schach- Dame i n der Falle.

222
1 2. Tc3: c6? matt oder 1 7. Sc4 L:c4+
1 8. Kd2 D: b2+ 1 9. Kd1 Lb3+
Eine naheliegende, aber
20. Ke1 Dc1 + 21 . Ke2 Dd1
fehlerhafte Kombination.
matt.
Weiß gewin nt zwar mi ndestens
einen Tu rm, sein König gerät
dabei jedoch in eine ausweg­
lose Lage. Notwendig war
1 2. Ld6, u m die Rochade zu 264 Petrosjan-Kupreitschik
u nterbinden. Dadurch hätte Moskau 1 976
sich eine scharfe Stellung er­ 1. d4 d5 2. c4 c6 3. cd cd
geben. 4. Sc3 Sf6 5. Sf3 Sc6 6. Lf4 e6
7. e3 Ld6 8. Lg3
1 2. „ . b7: c6
1 3. Dc1 : c6+ Lc8-d7! Nach 8. L:d6 D : d6 9. Ld3
1 4. Dc6: a8+ Ke8-e7! 0-0 1 0. 0-0 e5! erlangt Schwarz
1 5. Da8: h 8 freies Spiel.
Die weiße Kombination ist 8. . . . Sf6-e4
abgeschlossen. Nun kommt 9. Sc3: e4 d5:e4
Schwarz zu Wort. 1 0. Sf3-d2 Ld6: g3
1 1 . h2:g3 e6-e5
1 2. d4:e5 Dd8-a5
1 3. Dd1-b3 Da5:e5
1 4. Lf1-e2 De5-e7
1 5. Ta1-<:1 0-0?!
1 6. Sd2: e4!
Dieses scheinbar u nkom pli­
zierte Opfer ist in Wirklichkeit
mit einer sehr eleganten Fal le
verbunden.
1 6. . . . De7 :e4
1 5. „ . Da5-a 1 + ! 1 7. Le2-d3 De4-b4+?
Selbstverständlich nicht 1 5 . . . . Es sieht so aus, als müsse
Se4? wegen 1 6. Lg5+! Wei ß jetzt das Remis for­
cieren, da seine stärkste Figur
1 6. Ke1 -e2 Ld7-b5+
abgetauscht wird. Doch gerade
Hier m u ßte sich Weiß trotz in diesem Fal l trägt die aus­
des kolossalen materiellen gezeichnete Idee des Exwelt­
Ü bergewichts geschlagen meisters i hre Früchte. Not­
bekennen. Für seinen König wendig war 1 7 . . . . De5. Weiß
gibt es kei ne G nade mehr: hätte dann wah rscheinlich
1 7. Kf3 Dd1 + 1 8. Kg3 Dg4 keine andere Wahl gehabt, als

223
sich mit Dauerschach zu ·be­ Aber nicht 1 1 . . . . S : e5 1 2. de
gnügen. D : e5 wegen 1 3. S : d5!
1 8. Db3: b4 Sc6 : b4 1 2. f2-f4 Ta8-e8?
1 9. Ld3 : h7+ Kg8-h8
Ein Fehler, äer Weiß einen
20. Lh7-b1 + Kh8-g8
exzellenten Sieg ermöglicht.
21 . Tc1 -c4 a7-a5
22. Lb1 -h7+ Kg8-h8 1 3. Sc3-b5 Dc7-b8
1 4. Se5: d7 Sf6 : d7
1 5. d4:c5! Le7: c5
Schwarz verkennt die Absicht
sei nes Partners. Allerdings
retteten inzwischen auch
andere Fortsetzungen nicht
me)1r.

23. Lh7-f5+ ! !
Dieser bescheidene Läufer­
rückzug schafft klare Ver­
hä ltnisse. Nach 23 . . . . Kg8
24. Tch4 verfügt Schwarz nicht
mehr über den rettenden
Vorstoß 24. . . . f5, während
24. . . . g6 25. Th8+ Kg7
1 6. Ld3: h7+! Kg8: h7
26. T1 h7+ Kf6 27. T:f8 zu
1 7. De2-h5+ Kh7-g8
großen materiellen Einbu ßen
1 8. Lb2 : g7! ! Kg8: g7
führt. Schwarz gab auf.
Oder 1 8. . . . f5 1 9. Dg6 Tf7
20. Lf6+ Kf8 21 . Dh6+ Kg8
22. Dh8 matt.
265 Rasmusson-Pul ki nen
1 9. Dh5-g4+ Kg7-h8
Helsin ki 1 933
20. Tf1 -f3 Sd7-f6
1 . d4 d5 2. c4 c6 3. Sf3 Sf6 21 . Tf3-h3+ Sf6-h7
4. e3 e6 5. Sc3 Sbd7 6. Ld3 Le7 22. Dg4-h5
7. 0--0 0--0 8. b3 b6 9. Lb2 Lb7
Schwarz gab auf.
1 0. De2 Dc7
Besser ist sofort 1 0. . . . c5.
1 1 . Sf3-e5 c6-c5

224
266 Krylenko-Serebrjakow 1 5. Sf3-g5_ Sd7: c5
Moskau 1 935 1 6. Lb2:f6 Tf8 :f6
1 7. Ld3: h7+ Kg8-f8
Nikolai Wassi ljewitsch Kry­
1 8. Dd1 -h5 Le7-d6
lenko ( 1 885-1 940) war einer
1 9. Lh7-g6 Kf8-e7
der hervorragendsten Revolu­
tionäre, Kampfgefährte Len ins, Schwarz m u ßte sofort a uf g6
erster Oberster Befehlshaber die Qualität geben.
der jungen Sowjetrepublik.
20. Dh5-h7 Tf6:g6
Nach dem Sieg der Revolution
21 . Dh7: g6 Ke7-f8
arbeitete er auf verantwort­
22. Sg5-h7+ Kf8-e7
lichen Posten des Volks­
kom missariats der Justiz der Falls 22 . . . . Kg8, so 23. Sf6+ !
RSFSR und der UdSSR. nebst-M att i m nächsten Zuge.
Krylenko war ein leiden­
. 23. Dg6: g7+
schaftlicher Anhänger des
Schachspiels. Seit i h rer G rü n­ Schwarz gab a uf.
dung i m Jahre 1 924 stand er
an der Spitze der sowjeti­
schen Schachorganisation und
erwarb sich große Verdienste
267 Euwe-Speyer
Holland 1 924
bei der Entwicklu ng des
Schachs in der UdSSR. 1 . d4 d5 2. Sf3 Sf6 3. e3 c6
Daneben ließ er es sich nicht 4. c4 e6 5. Sbd2 Sbd7 6. Ld3
nehmen, gelegentlich selbst c5 7. 0-0 b6?
am Brett die Kräfte zu messen.
Die Hinauszögerung der Ent­
Die nachstehende Partie
wicklung des Königsflügels ist
stammt aus einem Turnier
mit Gefahren verbunden. Not­
der 1 . Leistungsklasse.
wendig war 7 . . . . Le7 oder
1 . d4 d5 2. Sd2 Sf6 3. c4 c6 7 . . . . Ld6.
4. Sgf3 e6 5. e3 Le7 6. Ld3
8. c4: d5 e6: d5
Sbd7 7. b3 0-0 8. 0-0 Dc7
9. e3-e4!
Die Theorie empfie h lt 8 . . . . b6.
Im fol genden wäh lt Schwarz Durch die Öffnung des Spiels
wird das weiße Ü bergewicht
einen falschen Plan.
offenkundig.
9. Lc1-b2 Le7-d6
1 0. c4-c5 Ld6-e7 9. . . . Lc8-b7
1 1 . Ta1 ---<: 1 e6-e5?! 1 0. e4:d5 Lb7 : d5
1 2. d4: e5 Sf6-g4 1 1 . Tf1 -e1 + Lf8-e7
1 3. e5-e6! f7:e6 1 2. d4:c5 Sd7 : c5
1 4. h2-h3 Sg4-f6 1 3. Ld3-b5+ Ke8-f8
Vorzuziehen war 1 4. -. . . Sh6. Auf 1 3 . . . . Scd7 konnte

225
1 4. De2 Le6 1 5. Sd4 ge­ 21 . S:f3! !, und im Fal l von
schehen. 1 9 . . . . Kg8 sichert sich Weiß
ei nfach mit 20. gf eine Mehr­
1 4. b2-b3 Ld5-b7
fi gur.
1 5. Lc1-b2 Sc5-d3
1 6. Lb5: d3 Dd8: d3 1 9. . . . Dd3-a6!
1 7. Ta1 -c1 Ta8-d8
Wieder die verhältnismäßig
In schwieriger Stellung läßt stärkste Fortsetzung. Sie wird
Schwarz absichtlich eine du rch einen lange vorberei­
Kombination des Gegners teten brillanten Schlag beant­
zu, wei l er sie zu widerlegen wortet.
glaubt. Seine Hoffnu ngen 20. Tc1 -c7! !
trügen jedoch.
20. D:f3 D : a3 21 . T1 c7 würde
nach 21 . . . . D :e7! das Ziel
verfehlen.
20 . . . . Da6: a3
21 . Te7:f7+ Kf8-e8
22. Dd1 -e 1 +
Schwarz gab auf.

1 8. Te1 : e7! ! Lb7:f3! 268 Plater-Shapiro


Lodz 1 935
Die beste Antwort. Aber auch
sie hatte Euwe ei nkalkuliert. 1 . d4 d5 2. c4 e6 3. Sc3 c6
Schlecht ist 1 8 . . . . K:e7 wegen 4. e3 Sf6 5. Sf3 Sbd7 6. Ld3
1 9. La3+ Ke8 20. De1 + Se4 de 7. L : c4 b5 8. Ld3 a6
21 . Tc7! Td7 22. T: d7 D : d7
Bereitet die Sprengung des
23. S : e4. Wenn 20 . . . . Le4, so
Zentrums durch c6-c5- vor.
21 . Tc4.
9. e3-e4 c6-c5
1 9. Lb2-a3! ! 1 0. e4-e5 c5: d4
1 1 . Sc3 : b5
Ein prächtiges Damenopfer!
Auf 1 9 . . . . L:d1 entscheidet Blumenfelds I dee. Bei anderen
20. Te3+ Kg8 (20 . . . . Dd6 Zügen erlangt Schwarz mü he­
21 . L:d6+ T: d6 22. Tc8+) los eine gute Stellung.
21 . T:d3 Te8 22. T:d1 . Der
11. .. . Sd7:e5!
Zug 1 9 . . . . Td6 trifft auf die
Erwiderung 20. Te3! D:e3 Am genauesten.

226
1 2. Sf3 : e5 a6:b5 25. Tf7+ Ke8 (25 . . . . Kd8
1 3. 0---0 Dd8-d5 26. Dh4+) 26. Ta7+.
1 4. Dd1 -e2 Ta8-b8
24. Lf6: g7+ Kf8-g8
1 5. Lc1-g5 Lf8-d6
25. Dh5-g6
1 6. f2-f4 Ld6: e5?
Schwarz gab auf.
Ein Feh ler, der die Partie
kostet. E rforderlich war
1 6. . . . h6. In einer Begeg-
nung Schamajew-Schach-Sade
(1 948) folgte darauf 1 7. Lh4 269 Malich-Kort
Lb7 1 8. L: b5+ Ke7 1 9. Ld3 g5! Amsterda m 1 971
20. fg D : e5 2 1 . gf+ Kd8
22. D:e5 L : e5, und Schwarz 1 . d 4 d5 2. c 4 e 6 3. Sf3 c6
besaß für den Bauern aus­ 4. Dc2 Sf6 5. e3 Sbd7 6. Sc3
a6?
reichende positionelle Kom­
pensation. Ein verfehlter Plan. Besser
war g leich 6 . . . . Ld6, um
1 7. f4: e5 Sf6-d7
ohne Zeitverlust den befreien­
den Vorstoß e6-e5 durchzu­
setzen.
7. b2-b3! Lf8-d6
8. Lf1 -d3 0---0
9. Lc1-b2 Tf8-e8
1 0. 0---0 b7-b5
1 1 . a2-a3 Lc8-b7
1 2. e3-e4 d5:c4
1 3. b3: c4 e 6-e5
1 4. Ta1 -d1 Dd8-c7
1 5. Sc3-e2 Ta8-d8
1 8. Tf1 :f7 ! h7-h6 1 6. h2-h3
U ngenügend ist 1 8. . . . K:f7 Nach unbefriedigender Eröff­
1 9. Dh5+ g6 20. Tf1 + Kg7 nungsbehandlung befindet
21 :Lh6+ Kg8 22. L: g6. sich Schwarz in einer schwie­
rigen Situation. Es droht
1 9. Tf7-e7+ Ke8-d8 1 7. c5 Lf8 1 8. de, wäh rend
20. Te7-e8+ Kd8: e8
sich die Aufhebung der Zen­
21 . De2-h5+ Ke8-f8
trumsspannung und der damit
22. Ta1 -f1 + Sd7-f6
verbundene Gewinn des
23. Lg5:f6 Dd5-d7
Bauern e4 als zu riskant
entpuppen.
Zwangsl a ufig zum Matt
führt 23 . . . . gf 24. T:f6+ Ke7 1 6. . . . e5:d4

227
1 7. Se2: d4 b5:c4 270 Bagirow-Kupreitschik
1 8. Ld3: c4! Sf6: e4 Leningrad 1 965
Schlecht ist auch 1 8. . . . c5 1 . d4 d5 2. c4 c6 3. Sf3 Sf6
1 9. L:f7+ .K:f7 20. Sg5+ Kg8 4. Sc3 de 5. a4 Lf5 6. Sh4
(20 . . . . Kg6 21 . Sde6 Dc6
Der Springerausfa ll bri ngt
22. S : d8 T:d8 23. T: d6! )
keinerlei Nutzen.
21 . Sde6 Db8 22. S : d8 T : d8
23. L:f6 oder 1 8. . . . Se5 6. . . . Lf5-g4
1 9. Sf5 S:f3+ 20. gf Le5
Am einfachsten ist laut
21 . L:e5 D:e5 22. L:f7+ K:f7
Aljechi n 6 . . . . Lc8. Falls darauf
23. Db3+.
7. e3 oder 7. e4, so 7 . . . . e5.
1 9. Sd4-f5 Sd7-f6
7. h2-h3
20. Sf5 : d6 Td8:·d 6
Der Beginn eines abwegigen
Wen n 20 . . . . S : d6, so 21 . Sg5!
Planes. Vorzuziehen war 7. f3,
mit der Drohung 22. L:f6.
u m auf 7 . . . . Lh5 mit 8. g4 Lg6
21 . Lb2-e5! Te8: e5 9. e4 Ü bergewicht zu erzielen.
22. Sf3: e5 Td6 : d 1
7. . . . Lg4-h5
23. Tf1 : d 1 Dc7: e5
8. g2-g4 Lh5-g6
24. Td1 -d8+ Sf6-e8
9. Sh4:g6 h7:g6
1 0. g4-g5?
Besser war 1 0. Lg2. Das Vor­
prellen der Bauern erzeugt in
der wei ßen Stellung nicht
mehr zu behebende Schwä-
chen.
1 0. . . . Sf6-d5
1 1 . e2-e4 Sd5-b4
1 2. Lc1-e3
1 2. L:c4 scheiterte an 1 2 . . . .
Nun entscheidet eine sehens­
D : d4!
werte Kombination.
25. Dc2-b2! De5-e7 1 2. „ . e7-e5!
26. Db2: b7! ! 1 3. d4:e5
Schwarz gab auf. Nach 1 3. d5 cd 1 4. ed Th4
kann Schwarz den Mehrbauern
behaupten. Ebensowenig
empfiehlt sich 1 4. S : d5 S : d5
1 5. D : d5 Lb4+.

228
1 3. . . . Sb8-d7 271 Hort-Medina
1 4. f2-f4 Lf8-c5 Ri mavska Sobota 1 974
1 5. Le3-d2
1 . d4 d5 2. c4 c6 3. Sc3 Sf6
Auch bei Abtausch der Läufer 4. Sf3 de 5. a4 Lf5 6. e3 e6
bliebe Schwarz ei ndeutig i m 7. L:c4 Lb4 8. 0-0 Sbd7 9. Sh4
Vortei l . Der Textzug gestattet Lg4 1 0. f3 Sd5?
indes eine kombinatorische
Lösu ng des Stellungs­ Ein unmotiviertes Manöver.
problems. Es mußte 1 0 . . . . Lh5 ge­
schehen.
1 1 . f3 : g4! Dd8: h4
1 2. Dd1 -f3 0-0-0? !
Solider war 1 2 . . . . 0-0, obwohl
Wei ß nach 1 3. e4 oder 1 3. Ld2
ebenfalls besser stände.
1 3. e3-e4 Sd5-f6
Dieser Versuch eines Gegen­
spiels findet eine elegante
Widerlegung.
1 5. . . . Sd7 : e5! ! 1 4. g4-g5 Sf6-g4
1 6. f4 :e5 Dd8-d4
1 7. Dd1 -e2 Auf 1 5. h3 würde Schwarz n u n
1 5 . . . . h5 ziehen u nd gewisse
Einen eindrucksvollen Sieg
Gegenchancen erhalten.
könnte Schwarz im Fal l von
1 7 . Th2 verbuchen: 17 . . . .
T: h3! ! 1 8. L:h3 Dg1 + 1 9. Lf1
Sd3+ 20. Ke2 Dg4 matt bzw.
1 8. Tg2 Sd3+ 1 9. L :d3 cd nebst
unwei gerlichem Th1 +.
1 7. . . . Sb4-c2+
1 8. Ke1 -d1 Sc2 : a 1
1 9. De2 : c4 0-0-0
20. Th1 -h2 Dd4:e5
21 . Th2-e2 Td8-d4
22. Dc4-a2 De5-f4!
1 5. Df3-h3!
Weiß gab sich geschlagen.
Auf 23. Lg2 folgt 23 . . . . Thd8 Einfach u nd stark. Schwarz
24. Sb1 Lb4. vermag Figurenverlust nicht
zu vermeiden.

229
1 5. . . . D : h3 1 6. gh c5 1 7. hg 1 6. . . . Db6-c7
cd 1 8. Sa2 Ld6 1 9. T:f7. 1 7. Se4-g3 c5: d4
Schwarz gab auf. 1 8. Le2 : c4 Dc7-c6!
Erzwingt eine Schwächung
des Königsflügels.
272 Denker-Botwinnik 1 9. f2-f3 d4-d3! !
Radio-Wettkam pf
Wenn sofort 1 9. . . . Lc5, so
UdSSR-USA
20. Ld3 mit Blockade des
1 945
Bauern d4.
1 . d4 d5 2. c4 e6 3. Sc3 c6
20. Db1-c1
4. Sf3 Sf6 5. Lg5 de
Es drohte 20. . . . Dc5+. Auf
Der Auftakt zu einem von
20. Le3 hätte Schwarz durch
Botwinnik ausgearbeiteten
20. . . . Lc5 21 . L: c5 (21 . Dc1 ?
System, das sich durch
d2! 22. D:d2 Se5 ! ) 21 . . . .
scharfen Kampf auszeichnet.
D : c5+ 22. Kh1 T : h2+! ge­
6. e2-e4 b7-b5 won nen.
7. e4-e5 h7-h6
20. . . . Lf8-c5+
8. Lg5-h4 g7-g5
21 . Kg1 -h 1 Dc6-d6
9. Sf3 : g5 h6:g5
22. Dc1 -f4
1 0. Lh4 : g5 Sb8-d7
1 1 . e5:f6 Lc8-b7! Jetzt krönt Botwinnik die
ausgezeichnet gespielte Partie
Aber nicht 1 1 . . . . S :f6? wegen
mit einem kombinatorischen
1 2. Df3 Le7 1 3. S : b5.
Schlag.
1 2. Lf1-e2 Dd8-b6
22. . . . Th8: h2+!
1 3. 0-0
23. Kh 1 : h2 Td8-h8+
Stärker ist 1 3. a4. 24. Df4-h4
1 3. . . . 24. Sh5 wird mit 24. . . .
T: h5+ 25. Kg3 T:g5+ beant­
I n der entstandenen Stellung
. entgegengesetzten Ro­ wortet, und 24. Lh6? taugt
mit
nichts wegen 24. . . . D:f4!
chaden sind die schwarzen
Angriffsaussichten realer. 24. . . . Th8: h4+
25. Lg5: h4 Dd6-f4
1 4. a2-a4 b 5-b4!
1 5. Sc3-e4 c6-c5 Weiß gab auf:
1 6. Dd1 -b1
Zum Verlust führte 1 6. S : c5
S : c5 1 7. de Dc7! oder 1 6. Dc2
c3! 1 7. bc Dc7 1 8. Sg3 cd.

230
Tschigorin-Verteidigung 1 0. 0-0! ef 1 1 . L:e6 mit ent­
scheidendem wei ßem Ü ber­
1 . d2-d4 d7-d5 2. c2-c4 gewicht.
Sb8-c6
7. . . . Sg8-f6
Eine originelle Eröffnung, die 8. e2-e3 Lf8-b4
Ende des 1 9. Jahrhunderts 9. Dd1 -b3 Sf6-d5
durch den hervorragenden 1 0. Lf4-g3 0-0
russischen Schachspieler 1 1 . Lf1-d3 Dd8-g5!
Tschigori n erfunden wurde.
Schwarz bemüht sich von N u n scheitert die kurze
den ersten Zügen a n um ein Rochade an 1 2 . . . . L : c3 1 3. bc
Figurenspiel im Zentrum. S : e3!
Die Tschigori n-Verteidigung 1 2. Db3--c2 f7-f5
ist von der Idee her ein Vor­ 1 3. Lg3-e5 Tf8-f7
läufer vieler moderner Eröff­ 1 4. 0-0-0 Lb4:c3
nungen ( der Grünfeld­ 1 5. b2: c3 b7-b5!
Verteidigu ng, der N imzo­
witsch-lndischen Verteidigung Schwarz hat du rch zielstre­
u. a.). Trotzdem beginnt biges Spiel die Initiative
Schwarz, wie theoretische ü bernommen.
Untersuchungen u nd die 1 6. Th 1 -g1 Dg5-e7!
Turnierpraxis zeigten, offen­ 1 7. Td1 -f1
bar zu frü h mit aktiven Hand­
l ungen. Bei genauem Spiel Es drohte 1 7 . . . . Da3+ 1 8. Kd2
kan n Wei ß in Vorteil kommen. b4 1 9. c4 La4. Auf 1 7. Kb2 wäre
Die E röffnung wird gegen­ 1 7 . . „ Tb8 nebst 1 8. b4
„ .

wärtig selten angewandt. I n u nangenehm.


ei nzelnen Partien haben 1 7.„ . De7-a3+
Spasski, Bronstein u. a. auf 1 8. Kc1-d2 b5-b4!
sie zurückgegriffen . 1 9. c3--c4 Lc6-a4!
20. Dc2-b1 Sd5-c3!
Die schwarzen Figuren fühlen
273 Teichmann-Tschigorin sich i m gegnerischen Lager
Cambridge Springs 1 904 wie zu Hause.
1 . d4 d5 2. c4 Sc6 3. Sf3 Lg4 21 . Db1-a1 Ta8-d8!
4. cd L:f3 5. de L : c6 6. Sc3 e6 22. g2-g3 Sc3-e4+
7. Lf4 23. Kd2-e2
Bedeutend stärker ist 7. e4! Schlecht ist a uch 23. L:e4 fe
In einer Partie Rasuwajew­ 24. Db1 Dc3+ 25. Ke2 Lc2.
Koski ( M ayaguez 1 97 1 ) folgte 23. . . . Se4--c5
7 . . . . Lb4 8. f3 f5 9. Lc4! fe? 24. Da1 -b1

231
Zum Matt führt 24. de D: d3+ 8. d4-d5 0--0--0
25. Kf3 Lc6+, während nach 9. Lc1-d2 Scfre7
24. Lb1 Sb3! die weiße Dame 1 0. e3-e4
in der Falle säße.
Droht 1 1 . Sa4 mit Damenfang.
24. . . . Sc5: d3
1 0. . . . Se7-g6
25. Db1 : d3 Da3:a2+
1 1 . a2-a3!
26. Ke2-f3 La4-c2!
Hier zeitigt 1 1 . Sa4 nach
Weiß gab auf. Wen n 27. Dd2, 1 1 . . . . Lb4 nicht das ge­
so 27 . . . . Le4+ 28. Ke2 Lf3+!
wünschte Resultat.
11. ... a7-a6?
Ein offensichtlicher Fehler.
274 Litwinow-Kasanzew Aber auch bei ei nem Rückzug
M insk 1 974
der Dame hätte Weiß l eicht
1 . Sf3 Sc6 2. d4 d5 3. c4 Lg4 gewonnen: 1 1 . . . . Db6 1 2. Le3
4. cd L:f3 c5 1 3. b4! bzw. 1 2. „ D : b2
.

1 3. Sa4 oder 1 2 . . . . Df6


Auf 4 . . . . D:d5 kom mt Wei ß 1 3. L: a7.
durch 5. Sc3 Da5 6 . d5! i n
Vortei l. I n einer Partie To­ 1 2. Sc3-a4!
lusch-Aronson ( Moskau
1 957) mußte Schwarz bereits
nach 6 . . . . 0--0--0 7. Ld2 L:f3
8. ef Sb4 9. a3! S : d5 1 0. Sa4!
wegen u nvermeidlichen
Materialverlustes die Waffen
strecken.
5. g2:f3 Dd8: d5
6. e2-e3 e7-e5
Vorsichtiger ist 6 . . . . e6, z. B.
7:Sc3 Dd7 8. Lg2 Lb4 9. 0--0
Sge7 1 0. f4 Td8 1 1 . a3 L:c3 Die Dame ist nur auf Kosten
1 2. bc mit besseren Chancen ei nes Turmes zu retten.
für Weiß (Taimanow-Spasski, Schwarz gab auf.
Len ingrad 1 960).
7. Sb1-c3 Dd5-a5?
Notwendig war 7 . . . . Lb4.
Fal ls darauf 8. Ld2, so 8 . . . .
L:c3 9. bc ed 1 0. cd Sge7 mit
Verteidigungsmöglichkeiten.

232
Albins Gegengambit Vorzuziehen war 5. Sf3.
5. . . . Sb8-c6
1 . d2-d4 d7-d5 2. c2-c4 e7-e5 6. Dd4-d1 Lc8-f5
7. f2-f3?
Die Eröffnung wurde Ende des
1 9. Jahrhunde rts durch den Auch hier m ußte 7. Sf3 ge­
rumänischen Meister Adolf scheh�n.
Albin vorgeschlagen. M it dem
7. . . . Sc6-b4
Opfer des Zentral bauern ver­
8. Dd1-a4+ Dd8-d7
mag Schwarz den Kampf er­
9. Da4: d7+ Ke8: d7
heblich zu verschärfen. Ende
1 0. e3-e4?
des vorigen und Anfang dieses
0
Jah rhunderts erfreute sich die Hartnäckiger erscheint 1 0. Kf2.
Eröffnung großer Beliebtheit. Die weiteren Ereignisse lassen
Nachdem man jedoch für sich schwer kommentieren.
Wei ß wirksame Verteidigungs­ Wei ß steht in jedem Falle
methoden gefunden h atte, bereits auf Verlust.
kam Albins Gegengambit
1 0. . . . d5:e4
immer seltener zur Anwen­
1 1 . f3: e4 Sf6: e4
dung. Aber auch heute gibt
1 2. Ta1 -b1 S b4-c2+
es noch Anhänger dieses
1 3. Ke1 -d1 Se4-f2+
komplizierten Spielanfangs.
1 4. Kd1-e2 Lf8-c5
1 5. Sg1-f3
Eine Fortsetzung, die noch
275 Dodge-Hough-Teling „fehlte'', um diese ä ußerst
Chicago 1 904 schwache Partie doch „druck­
reif" zu machen. Weiß ent­
1 . d4 d5 2. c4 e5 3. e3? wickelt i n aller Gemütsruhe
den Springer und ni mmt
-.Ein passiver Zug, der Schwarz
seinem König dabei das Feld
keinerlei Probleme stellt. Die
Theorie empfiehlt 3. de. f3. Es folgt ein drastisches
Finale.
3. . . . e5:d4
4. Dd1 : d4 1 5. . . . Lf5--d 3+
1 6. Ke2-d2 Lc5-e3 matt!
Besser ist 4. ed mit g leichen
Chancen.
4. . . . Sg8-f6
In Betracht kam sofort 4 . . . .
Sc6 5. D : d5 D : d5 6. cd Sb4!
5. Sb1-c3

233
gisches Spiel. Den Vorzug
verdiente daher 1 3 . . . Se4,
u m . auf 1 4. b4 a ktiv mit 1 4. . . .
g5 fortzufahren.
1 4. b2-b4!
Der von den weitreichenden
Läufern u nterstützte weiße
Bauernangriff ist seh r ge­
fährlich.
1 4. . . . Lf8--g 7
Die Schlußstellung ist bezau- 1 5. c4-c5 Th8--e 8
bernd. 1 6. Tf1 -e1 Sf6-e4
1 7. Lc1 -f4 De5-e6

276 Malich-Mü ller


Görlitz 1 972
1 . d4 d5 2. c4 e5 3. de d4 4. Sf3
Aber nicht 4. e3? wegen
4 . . . . Lb4+ 5. Ld2 de. Falls
nun 6. L: b4, so 6 . . . . ef+
7. Ke2 fgS+ ! 8. T:g1 Lg4+.
Auf 6. fe bringt 6 . . . . Dh4+
Schw.a rz in Vorteil, u nd auch
1 8. c5-c6!
6. Da4+ Sc6 7. L: b4 scheitert
an 7 . . . . ef+ 8. K:f2 Dh4+ ! Ein taktischer Schlag, der die
9. g3 Dd4+. c-Li nie öffnet u nd die Bauern­
deckung des schwarzen
4. . . . Sb8--c6
Königs zertrümmert.
5. a2-a3 Lc8--g4
6. Sb1-d2 Dd8--e7 1 8. . . . b7:c6
7. h2-h3 Lg4:f3
1 8. . . . D : c6 verbietet sich
8. Sd2 :f3 0-0-0
wegen 1 9. Tac1 .
9. g2-g3 Sc6 : e5
10. Sf3 : e5 De7: e5 1 9. Ta1 -c1 Kc8--b 7
1 1 . Dd1 -d3 f7-f5 20. b4-b5 c6-c5
1 2. Lf1 -g2 Sg8--f6 21 . Tc1 : c5 Td8--d 7
1 3. � g7-g6? 22. Dd3-c2 Te8--e7
23. Te1 -c1 De6-f7
Die entstandene Situation
verlangt von Schwarz ener- Eine malerische Ste l l u ng. Alle

234
schwarzen Figuren haben de­ 1 3. Sd2-b3 f7-f5!
fensive Positionen bezogen und 1 4. e5:f6 Le7:f6
kön nen i hrem König nicht zu 1 5. Lc1-g5 Th8--e8
Hi lfe eilen.
Jetzt stehen die schwarzen
24. Dc2-a4 Kb7-b8 Figuren ideal.
25. b5-b6!
1 6. De4-c2 Lf6 : g5
Ein wuchtiger Schlußpunkt. 1 7. Sf3 : g5 Dh3-g4
25 . . . . ab führt nach 26. Ta5! 1 8. Dc2-d2
ba 27. Db5+ Kc8 28. Da6+
Oder 1 8. Sf3 Sf4! mit er­
zum M att. Schwarz gab a uf.
drückendem schwarzem
Ü bergewicht. 1 9. S b:d4 S : d4
20. S : d4 taugt nichts wegen
277 Juferow-Kupreitschik 20 . . . . T:d4! 21 . T:d4 S : e2+.
M i nsk 1 972
1 8. . . . h7-h6
1 . d4 d5 2. c4 e5 3. de d4 1 9. Sg5-f3
4. Sf3 Sc6 5. g3 Lg4 6. Lg2
Dd7 7. 0-0 Lh3 8. Dd3
Meist geschieht 8. Sbd2. I n
Betracht kommt auch 8 . e6!
8. . . . . 0-0-0
9. Lg2: h3
Sonst wäre i n vielen Varia nten
. Lh3-f5 lästig.
9. . . . Dd7 : h3
' 1 0. Sb1-d2 Sg8--e7
1 1 . Tf1 -d 1 ? 1 9. . . . d4-d3!
Weiß zögert. Näher lag 1 1 . Sg5! Der entscheidende Durch­
Dh5 1 2. f4 mit aussichtsreicher bruch im Zentrum.
Stellung. Im Fall von 1 2 . . . . 20. h2-h3 Dg4-f5
S:e5 1 3. fe D:g5 1 4. Sf3 würde 2 1 . Td1 -e 1 d3:e2
dann nochmals u nangenehm 22. Dd2-c3 Sg6-e5
1 5. Sg5! drohen. 23. Sf3-h4
11. ... Se7-g6 Falls 23. Sbd2 oder 23. Kg2,
1 2. Dd3-e4 so 23. . . . Td3.
Auch hier bestand der beste 23. . . . Df5 : h3
Ausweg in 1 2. Sg5. 24. Sb3-c5 Sc�d4
1 2. . . . Lf8-e7 Weiß gab auf.

235
Budapester Gambit Mit 6. D: g7? würde Weiß nach
6. Le5 7. Dg5 D : g5 8. L:g5
„ .

L: b2 Schiffbruch erleiden.
1 . d2-d4 Sg8-f6 2. c2-c4
e7-e5 6. „ . 0--0
7. h2-h3?
Das G ambit wurde 1 91 7 durch
den ungarischen Meister Das schwächt nur die Stellung.
Abonyi u nter Beteiligung Geboten war 7. Sc3.
sei ner Landsleute Breyer u nd
7. . . . Sb8-c6
Barasz ausgearbeitet. M it
8. Dd4-e4
dem Bauernopfer strebt
. • •'

Schwarz die Initiative an. Nicht 8. Dd1 ? wegen des tak­


Wei ß klammert sich i n .der tischen Schlages 8 . . . . S :f2!
Regel nicht an das materielle Wenn nämlich 9. K:f2, so 9 . . . .
Plus und erzielt u nter Rück­ Lg3+.
gabe des Bauern dank seiner
Ü berlegenheit im Zentrum 8. . . . Tf8-e8
9. De4-c2 Sc6-b4
Positionsvortei l. Anfangs
1 0. Dc2-c3
brachte das Budapester Gam­
bit den Spielern mit den
schwarzen Steinen Erfolg,
dann aber kam sein Ruf
durch ü berzeugende Weiß­
siege Aljechins ins Wanken.
Heute ist das G ambit in ern­
sten Wettkämpfen äußerst
selten anzutreffen.

278 Laszlo-Alföldy
Budapest 1 933 1 0. „ . Sg4-e3? !
1 . d4 Sf6 2. c4 e5 3. de Sg4 Schwarz läßt sich von einer
4. Dd4? selten schönen Kombination
blenden und berücksichtigt
Eine riskante Fortsetzung. Weiß
dabei nicht die eigenen Ver­
versucht, den Gambitbauern
luste. 1 0. Sd3+ ! ! 1 1 . D : d3
zu behau pten, muß dafür a ber
„ .

Lb4+ 1 2. Ld2 D : d3 hätte völlig


teuer bezahlen. Richtig ist 4. e4
ausgereicht, Wei ß zur Kapitu­
oder 4. Lf4.
lation zu zwingen.
4. . . . d7-d6!
1 1 . Sb1 -a3
5. e5: d6 Lf8 : d6
6. Sg1-f3 Der Springer ist nicht zu neh-

236
men. Auf 1 1 . L : e3 geschieht 1 0. Dh5-f3 Lb4:c3+
1 1 . . . . T:e3 1 2. fe Lg3 matt 1 1 . b2 : c3 f5: e4?
bzw. 1 2. D : e3 Sc2+ mit Da­
Ein Fehler, der den Verlust
mengewi nn.
nach sich zieht. Schwarz mußte
11. . .. Sb4-c2+ unbed ingt 1 1 . . . . d6 spielen.
1 2. Sa3: c2 Ld6-b4
1 2. Ld3: e4 0-0
Die Poi nte des schwarzen Vor­ 1 3. Le4-d5+ Kg8-h8
habens. Angesichts der Matt­
Nun zeigt sich die ganze Be­
drohung auf d1 muß die weiße
deutung des 9. Zuges von
Königin stillhalten . Die effekt­
Weiß. Stände der schwarze
volle Kombination machte auf
Bauer auf g7, wä re der Kampf
den Gegner einen so starken
völlig offen. So aber verfügt
Eindruck, daß dieser sofort
Weiß ü ber heftigen Angriff.
die Waffen streckte. Nach der
ei nfachen Folge 1 3. S: e3 1 4. Sg1 -h3 d7-d6
L: c3+ 1 4. bc wäre der Ausgang 1 5. 0-0 Lc8: h3
der Partie i ndes keineswegs 1 6. Df3 : h3 De7-d7
klar.
Im Fal l von 1 6 . . . . Sd7 ge­
wänne Weiß laut Aljechin durch
1 7. Tae 1 ! Dg7 1 8. f5 g5 1 9. Tb1 !
Tab8 20. f6! S:f6 21 . L:c6 bc
279 Aljechin-Seitz 22. T: b8 T : b8 23. Ld4 Tf8
Hastings 1 925/26 24. De6.
1 . d4 Sf6 2. c4 e5 3. de Sg4
4. e4 S : e5 5. f4 Sec6
Schlechter ist 5 . . . . Sg6
6. Sf3 Lc5 7. f5! Se7 8. Sc3! mit
weißem Ü bergewicht.
6. Lc1 -e3 Lf8-b4+
Vorzuziehen war 6 . . . . Sa6
nebst 7 . . . . Lc5.
7. Sb1-c3! Dd8-e7
8. Lf1 -d3 f7-f5
1 7. f4-f5!
9. Dd1 -h5+ !
Der e ntscheidende Durch­
Ein feines Manöver, das eine
bruch.
empfi ndliche Schwächung des
Königsflügels erwirkt. 1 7. . . . g6:f5
9. . . . g7-g6 Nach 1 7 . . . . T:f5 1 8. g4 T:f1 +

237
1 9. T:f1 gäbe es für Schwarz 5. S:f3 empfiehlt sich dann
keine Verteidigung mehr. 5. . . . g6 6. Lc4 Lg7.
1 8. Ta1-b1 fS-f4 5. f3: e4 Sf6:e4
6. Sg1-f3 e7-e6
Auf 1 8 . . . : b6 folgt 1 9. Tbe1
7. Lf1 -c4 Lf8-b4
mit der unabwendbaren Dro­
hung 20. Lh6 u nd 21 . T:f5. Solider erscheint 7 . . . . Le7.
Wenn 1 8. . . . Sa6, so 1 9. L:c6
8. 0-01? Lb4: c3?
nebst 20. Ld4+ mit Matt i n
wenigen Zügen. Ein u nverständlicher Ent­
schluß. Schwarz trennt sich
1 9. Le3:f4 Dd7: h3
freiwillig von dem für i h n so
20. Lf4-e5+ !
u nentbehrlichen Läufer. Den
Schwarz gab auf. Vorzug verdiente 8 . . . . S : c3
9. bc L : c3 1 0. Tb1 Sc6 mit
beiderseitigen Chancen .
Blackmar-Diemer-Gambit 9 . b2:c3 · Se4:c3?
Schwarz sp_ielt mit dem Feuer.
1 . d2-d4 d7-d5 2. e2-e4
1 0. Dd1 -e1 Sc3-e4
D.as G am bit wurde erstmals 1 1 . Lc1-a3 Sb8-d7
1 882 von B lackmar gespielt. 1 2. d4-d5! Dd8-f6
Er beantwortete 2 . . . . de mit
3. f3, worauf man jedoch die Es gibt nicht Besseres, z. B.
sehr starke Erwiderung 3 . . . . 12 . . . . Sb6 1 3. Lb5+ oder
e5! fand. Die moderne Be­ 1 2 . . . . ed 1 3. L:d5 Sc5 1 4. Td1
handlung des Gambits mit De7 1 5. L: b7 Td8 1 6. Lc6+ Kf8
3. Sc3 Sf6 4. f3 wurde 1 932 1 7. T :d8+ D : d8 1 8. L:e4.
von Diemer ausgearbeitet. 1 3. d5:e6 f7: e6
Das Blackmar-Diemer-Gambit 1 4. Ta1 -d1. �
ist nicht ganz korrekt und i n 1 5.. Sf3-d4
der gegenwärtigen Turnier­
praxis höchst selten a nzu. Droht 1 6. L: e6!
treffen. 1 5. . . . Df6-g6

280 Zoller-Borsdorf
BRD 1 975
1 . d4 d5 2. e4 de 3. Sc3 Sf6
4. f3 Lf5
Einfacher ist 4. . . . ef. Auf

238
Damenbauernspiel

1 . d2-d4 d7-d5

Zu dieser Erölfnung zählen


Entwicklungssysteme, " i n de­
nen Weiß nicht durch 2. c4
ein G ambit a n bietet. Am
häufigsten a ngewandt werden
das Colle-System 1 . d4 d5
2. Sf3 Sf6 3. e3, i n dem sich
Weiß anschließend bemüht,
1 6. Sd4-c6!
e3-e4 du rchzusetzen, das
Entfesselt ein O pferfeuerwerk, Zu kertort-System, das die
das zur Zerschmetterung der Fianchettierung des Läufers c1
schwarzen Königsstel l u ng nach b2 vorsieht, das Stone­
fü hrt. wall-Systel'T!, für das charakteri­
stisch ist, daß Weiß, bevor er
1 6. . . . b7: c6 den Springer auf f3 postiert,
1 7. Lc4-a6+ Kc8-b8 f2-f4 zieht u nd sich danach
1 8. Td1 : d7! an die Spielweise von Schwarz
in einer der Varianten der
Beseitigt die Hau ptstütze der
Holländischen Verteidigung
gegnerischen Verteidigung.
hält, u nd Systeme, die mit der
1 8. „ . Kb8-a8 Entwicklung des schwarz­
feldrigen Läufers nach g5 oder
Fal ls 1 8. . . . T:d7, so natürlich f4 verbunden sind.
1 9. Db4+ nebst Matt i m I m Damenbauernspiel kommt
nächsten Zuge. Schwarz gewöhnlich leichter
' . zum Ausgleich als i m Damen­
1 9. La6-b7+ ! gambit. Da Wei ß nicht von
den ersten Zügen a n eine
Al les i n u nverändert glanzvol­
Spannung i m Zentrum erzeugt,
lem Sti l.
überläßt er dem Gegner eine
19 . . „ Ka8: b7 größere Auswah l an Fort­
20. Td7 : c7+! Kb7 : c7 setzungen.
21 . De1-a5+
Schwarz gab auf. Nach 21 . . . .
Kd7 22. Td1 + bzw. 21 . „ •

Kb7 22. Tb1 + Ka8 23. Dc7


würde sein König matt ge­
setzt.

239
281 Schlechter-Leonhardt Ein grobes Versehen. Zu
Karlsbad 1 91 1 retten war aber ohnehin nichts
mehr, z. B. 20 . . . . h6 (es
1 . d4 d5 2. Sf3 c5 3. Lf4
drohte 21 . Lf7+ Kg5 22. h4+
Hi�r konnte gut 3. c4! ge­ nebst Matt) 21 . De4+ Kf6
schehen. 22. L:c8 D:c8 23. f4! Sc6
24. fe+ Ke7 25. Dd5 Sd8
3. . . . Dd8-b6
26. Dd6+ Ke8 27. Dg6+ Ke7
Solider war 3 . . . . Sf6 oder (27 . . . . Kd7 28. Tbd 1 + Kc7
3 . . . . e6. 29. T:f8! ) 28. Tb6, und die
schwarze Stellung ist hoff­
4. d4:c5! Db6: b2?!
nungslos.
5. Lf4-e5 Db2-b4+
6. Sb1-c3 e7-e6 21 . Le6-f7+
7. Ta1-b1 Db4:c5
Schwarz gab auf.
8. Sc3-b5 Sb8-a6
9. e2-e3 f7-f6
Anders ist das Entwicklu ngs­
282 Balendo-Tscherbizki
problem nicht zu lösen. Als
Mi nsk 1 969
schlecht erwiese sich u. a.
9. . . . Sf6 1 0. Le2 Le7? 1 1 . Ld4, 1 . d4 Sf6 2. Sf3 b6 3. Sc3 Lb7
wei l nun die schwarze Dame 4. Lg5 d5 5. e3 Sbd7?
in der Falle säße. Wenn
Ein unbedachter Zug, der
1 1 . . . . Dc6, so 1 2. Se5.
Schwarz in Schwierigkeiten
1 0. Le5-d4 Dc5-e7 bringt. 5 . . . . e6 hätte i h m vol l­
1 1 . Sb5: a7 Sa6-c5 wertiges Spiel geboten.
1 2. Sa7 : c8 Ta8: c8
6. Sf3-e5 Dd8-c8
1 3. Lf1-b5+ ·Ke8-f7
1 4. � De7-c7 Die Drohung 7. Lb5 sol lte bes­
1 5. c2-c4! d5:c4 ser durch 6. . . . a6 pariert
werden.
Zu einer schwierigen Stellung
führte 1 5. . . . Ld6 1 6. cd ed 7. Lf1-b5 c7-c6
1 7. L:c5 D : c5 1 8. Sd4! 8. Lb5-d3 e7-e6
9. f2-f4 Lb7-a6
1 6. Lb5:c4 Sg8-e7
1 0. 0-0!
1 7. Sf3-e5+ ! ! f6:e5
Oder 17 . . . . Kg8 1 8. Sd3! Sinnlos wäre der Bauern­
bzw. 17 . . . . Ke8 1 8. Lb5+ Sc6 gewi nn 1 0. L:a6 D : a6 1 1 . S : c6,
1 9. Dh5+ . da Schwarz nach 1 1 . . . . Tc8
1 2 . Se5 Lb4 ausgezeichnete
1 8. Dd1 -f3+ Kf7-g6
Chancen erhielte.
1 9. Ld4 : c5 Dc7:c5
20. lc4: e6 h7-h5? 1 0. . . . c6-c5

240
Hier mußte 1 0. . . . Lb4 ge­ 1 9. Sc3-b5+ Kd6-d7
schehen. U ngefä h rlich ist 20. Lf4 : e5 Le7-d8
darauf 1 1 . L : a6 D : a6 1 2. S : c6 21 . Le5:f6 Ld8:f6
wegen 1 2 . . . . L:c3 1 3 . bc Tc8 22. Tf1 :f6!
1 4. Sb4 Dc4!
Ein erneuter Paukenschlag, der
1 1 . Ld3: a6 Dc8 : a6 jeden Widerstand bricht.
1 2 . f4-f5 Lf8-e7
22. . . . g7:f6
23. Dd1 -g4+ Kd7-d8
24. Dg4-g7
Schwarz gab auf. Falls 24. . . .
Dc8, so 25. D:f6+ Kd7 26. Dd6
matt.

283 Gerassi mow-Smyslow


Moskau 1 935
1 . d4 d5 2. Sf3 Sf6 3. e3 e6
1 3. Se5:f7! ! 4. Ld3 c5 5. b3 Sc6 6. Lb2
Ld6 7. 0-0 Dc7
Ein brillantes Opfer, das zu
heftigem Angriff führt. Um 8. Se5 zu verhindern.
Sicherer ist jedoch 7 . . . . 0-0 .
1 3. . . . Ke8:f7
1 4. f5:e6+ Kf7 : e6 8. a2-a3 b7-b6
1 5. e3-e4! d5: e4 9. c2-c4 Lc8-b7
1 0. Sb1 -c3 a7-a6
f5. . . . S : e4 beantwortet Weiß
1 1 . Tf1 -e1
mit 1 6. Dg§+ Kd6 1 7. Lf4+ Kc6
1 8. De6+. Weiß zaudert. Angezeigt war
1 1 . cd ed 1 2. dc bc 1 3. Tc1 mit
1 6. d4-d5+ Ke6-d6
aussichtsreichem Spiel.
Oder 1 6. Kf7 1 7. d6! Der
11. . c5: d4
„ .

Läufer könnte danach wegen


1 2. e3:d4 0-0
1 8. Dd5+ nirgendwohin
1 3 . Sc3-a4 Ld6-f4
abziehen, z. 8. 1 7 . . . . Ld8
1 4. Sf3-e5?
1 8. Dd5+ 'Kg6 1 9. Df5+ Kf7
20. D : d7+ usw. Ein Fehler, der zu großen
U nannehmlichkeiten fü hrt:
1 7. Lg�f4+ Sd7-e5
Aufmerksamkeit verdiente
1 8. a2-a4! Ta8-e8
1 4. c5 b5 1 5. Sb6. N u n geli ngt
1 8. Sd7 1 9. Sb5+ würde die
„ . es Schwarz, die Stellung zu
Dame kosten. seinen Gunsten zu öffnen.

241
1 4. . . . d5:c4! Oder 21 . D : c6 Lh2+ 22. Kh1
1 5. b3 : c4 Sc6:e5 S:f2 matt.
1 6. d4: e5 Dc7-c6!
21 . . . . Lf4-h2+
1 7. Ld3-f1
22. Kg1-h1 Lh2 : e5+
Eine naheliegende Fortset­
Weiß gab auf. Im Fall von
zung, die sich u nter den ent­
23. Kg1 tritt der Mechanismus
standenen konkreten Bedin­
der „Mühle" nochmals in
gungen jedoch als u nzu­
Funktion: 23. . . . Lh2+ 24. Kh1
reichend entpuppt. Erforder­
Lc7+.
lich war, mit 1 7. Df3 Damen­
Diese erste publizierte Partie
tausch anzustreben.
Smyslows spielte der spätere
17 . . . . Tf8-d8 Weltmeister im Alter von 1 4
1 8. Dd1 -b3 Sf6-g4 Jahren.
1 9. h2-h3
Es folgt ei ne eindrucksvol le,
weitberechnete Kombination.
284 Serebrjanski-van
Gompel
Fernpartie 1 973
1 . d4 d5 2. Sf3 Sf6 3. e3 e6
4. Ld3 c5 5. 0-0 Sc6 6. b3 Ld6
7. Lb2 0-0 8. Se5 ! ?
Weiß läßt d e n Abtausch des
Läufers d3 zu, gewinnt da­
durch aber Zeit für die Aktivie­
rung seines Spiels.
8. . . . Dd8-c7
1 9. . . . Td8-d3! !
9. f2-f4 c5: d4
20. Db3:b6
1 0. e3 : d4 Sc6-b4
Wie leicht ersichtlich, ist der 1 1 . Sb1 -c3 Sb4:d3
Turm vergiftet: 20. L:d3 D : g2 1 2. Dd1 : d3 a7-a6
matt bzw. 20. D : d3 Lh2+ 1 3. Tf1-f3!
21 . Kh 1 S:f2+ 22. K : h2 S : d3
Die weiße I nitiative ist ziemlich
23. L : d3 D : g2 matt.
gefä hrlich.
20. . . . Td3: h3!
1 3. . . . b7-b5
Alle schwarzen Figuren fallen
über den gegnerischen König U m dem Springer f6 das wich­
her. tige Feld e4 zu sichern.
21 . Lb2-d4 1 4. Tf3-h3 Lc8-b7??

242
Notwendig war 1 4. . . . g6. 1 5. „ . b7-b6
1 6. Sd2-f3
1 5. Se5-g4! Sf6-e4
1 6. Sc3 : e4 d5:e4 I n schwieriger Lage ü bersieht
1 7. Sg4-f6+1 Weiß ei ne überraschende Kom­
bination. Etwas besser er­
Eine unkomplizierte, doch
schien 1 6. Kh1 , worauf Schwarz
elegante Kombination.
indes durch 1 6. . . . a5! viel­
1 7.„ . g7:f6 zählige Drohungen schaffen
1 8. Dd3-g3+ Kg8-h8 konnte.
1 9. Dg3-h4
Schwarz gab auf.

285 Jaswoin-Kopajew
Leningrad 1 947 ·

1 . d4 d5 2. Sf3 e6 3. e3 c5
4. Ld3 Sc6 5. c3 Ld6 6. Sbd2
Sf6 7. � � 8. dc L : c5 9. e4
Eine der Hauptstellungen des
1 6. Lc8-a6!
vom belgischen Meister Colle
„ .

ausgearbeiteten Systems Ein drastischer Handstreich,


der zwangsläufig gewi nnt.
9. . . . Dd8-c7
1 0. Ddf-e2 Sf6-g4 1 7. De2 : a6 Se5:f3+
1 1 . h2-h3 Sg4-e5 1 8. g2:f3 Dc7-g3+
1 2. Sf3: e5 Sc6 : e5 1 9. Kg1-h1 Dg3:f3+
1 3. Ld3-c2? 20. Kh1-g1
Weiß u nterschätzt die Möglich­ 20. Kh2 Le5+ 21 . Kg1 D: h3
keiten des Gegners. Mit 1 3. ed ändert nichts an der Sache.
ed 1 4. Sf3 konnte er sich
20. Df3-g3+
gleiche Chancen wahren.
„ .

21 . Kg1 -h1 Dg3: h3+


1 3.„. d5-d4! 22. Kh1 -g1 Ld4-e5!
1 4. c3 : d4 Lc5:d4
Weiß streckte die Waffen.
1 5. Lc2-b3?
Auf 23. f4 geschieht 23 . . . .
Dieser Läufer ist in der Tat ein Ld4+ 24. Tf2 Dg3+.
Pechvogel. Richtig war 1 5. Sb3
und falls 1 5 . . . . Lb6, so 1 6. Lf4!
mit verteidigungsfä higer
Stellung.

243
286 Gurgenidse-Kapengut ·schwarze Stellung ist hoff­
Tbi lissi 1 974 nungslos.
1. d4 Sf6 2. Lg5 c5 3. L:f6 1 4. Dc1-d2 Dg6 : g2
In einer Partie Waganjan-Ku­ Mut der Verzweiflung. Be­
preitschik (Leni ngrad 1 974) friedigende Alternativen waren
setzte Weiß mit 3. d5 fort. indes nicht vorhanden.
Nach 3 . . . : Db6 4. Sc3! D: b2
5. Ld2 Db6 6. e4 d6 7. f4 g6
8. e5 de 9. fe Sfd7 1 0. Sf3 Lg7
1 1 . Tb1 Dd8 1 2. e6! geriet
Schwarz in ei nen heftigen
Angriff. Vorzuziehen ist al ler­
di ngs 3 . . . . Se4! mit guten
Gegenchancen.
3. . . . g7:f6
4. d4-d5 Dd8-b6
5. Dd1-c1 f6--f5
6. e2-e3 Lf8-g7
7. c2-c3 e7-e6 1 5. Dd2-d5! !
Hier mußte sofort 7 . . . . e5 Ein exakt berechnetes Opfer
geschehen. zweier Türme fü hrt zum Matt.
8. Sg1-h3 h7-h5 1 5. . . . f7-f6
9. Lf1-e2 e6--e5
Oder 1 5 . . . . D : h1 + 1 6. Kd2
1 0. f2-f4 e5-e4
D:a1 1 7. De5+ Kd8 1 8. D: h8
1 1 . Sb1 -a3 Db6--g6?
Ke8 1 9. De5+ Kd8 20. Sg5 mit
Unerläßlich war 1 1 . . . . d6. u ndeckbarem Matt.
Jetzt vermag Weiß die Ent­ 1 6. Dd5:f5 Dg2 : h 1 +
wicklung des gegnerischen 1 7. Ke1-d2 Dh1 : a 1
Damenflügels zu verhindern. 1 8. Df5-g6+ Ke8-d8
1 9. Dg6:f6+ Kd8-e8
1 2. Sa3-b5 Sb8-a6
20. Df6--e5+ Ke8-f7
1 3 . d5-d6!
21 . Le2-c4+ Kf7-g6
Der Bauernkeil lähmt jeg­ 22. De5-g5+ Kg6--h 7
liches Zusammenwi rken der 23. Dg5-f5+ Kh7-g7
schwarzen Figuren. 24. Df5-f7+

1 3. . . . Lg7-f8 Schwarz gab auf.

Falls 1 3 . . . . D: g2, so 1 4. Tg1


D : h3 1 5. T: g7, und die

244
287 Rodriguez-Hort
Las Palmas 1 975
1 . d4 Sf6 2. Lg5 c5 3. d5 Se4!
4. Lh4 Db6 5. Dc1 g5 6. Lg3
Lg7 7. c3 Dh6!
Ein originel les u nd sehr star­
kes Manöver. Es droht 8 . . . .
S : g3.
8. Lg3: b8?
Ein schwerer Entschluß. Die 1 5. „ . Tb8-b1 !
beiden weitreichenden Lä ufer, 1 6. Ke1-d1
gepaart mit räu mlichem
Ü bergewicht und Entwick­ 1 6. T : b 1 ? L:c3.
lungsvorsprung, verbürgen 1 6. „ . Lg7:c3!
Schwarz großen Vortei l .· 1 7. Dd2-c2 Tb1 : c1 +
Aufmerksamkeit verdiente 1 8. Dc2:c1 Da3-b4
8. Sh3, und falls 8 . . . . d6, so 1 9. Lf1-d3 Th8-g8
9. De3. 20. Sg5-f3 Tg8:g2
8. . . . Ta8: b8 Das Schicksal der Partie ist
9. Sb1-d2 Se4 : d2 besiegelt. Schwarz verfügt
1 0. Dc1 : d2 b7-b5! über materiel les wie posi­
1 1 . Sg1-f3 b5-b4 tionelles Ü bergewicht.
1 2. Sf3 : g5
21 . Tg1 Da4+ 22. Dc2 D:c2+
Hartnäckiger war 1 2. c4. Die 23. K:c2 T:g1 24. S : g1 Ld4
Öffnung von Linien hat für 25. Sh3 d6 26. Lf1 h6. Weiß
Weiß katastrophale Folgen. gab auf.
1 2. . . . b4: c3
1 3. b2: c3 Dh6-a6!
Die Dame schwenkt mit ver­
288 Waganjan-Botteri l l
heerender Wirkung zum ge­
Hastings 1 974/75
schwächten gegnerischen
Damenflügel. 1 . d4 Sf6 2. Lg5 g6 3. L:f6 ef
4. e3 Lg7 5. Se2 b6
1 4. Ta1-c1 Da6-a3
1 5. e2-e4 Besser ist 5 . . . . 0-0.
6. Se2-f4 d7-d5
7. h2-h4 h7-h5
8. c2-c4 d5:c4
9. Lf1 : c4 Lc8-b7

245
Die Rochade scheiterte an lerie! Wen n Schwarz ei nen
1 0. S : g6! der Springer nimmt, verliert
er die Dame. Gleichzeitig droht
1 0. Sb1-c3 Lg7-h6?
1 8. Seg6+. Schwarz gab auf.
Schwarz entzieht dem Turm h8
die Deckung, was sich Weiß
mit Hi lfe einer faszinierenden
Kombination zunutze macht. 289 Schereschewski-Gussew
Notwendig war 1 0. . . . Dd7. Lwow 1 977
1 . d4 Sf6 2. Sf3 c5 3. d5 e6
4. Sc3 ed 5. S : d5 S : d5 6. D : d5
Le7 7. Lg5 0-0 8. 0-0-0 Sc6
9. a3
Verhindert 9 . . . . Sb4.
9. . . . b7-b5
1 0. e2-e3 Ta8-b8?
Leichtsi nnigkeit. Schwarz u nter­
schätzt die ihn u mlauernden
Gefahren. In Betracht kam
'
10 . . . . c4, und wenn 1 1 . D: b5,
1 1 . Lc4:f7+ ! Ke8 :f7
so 1 1 . . . . c3 mit Verwick-
1 2. Dd1-b3+ Kf7-e8
lungen.
1 3. Sf4 : g6!
1 1 . Lf1-d3 c5-c4?
Aber nicht 1 3. De6+ De7
14. D:e7+ K :e7 1 5. S : g6+ Ü bersieht ei ne verborgene
wegen 1 5 . . . . Kf7 1 6. S: h8+ kombinatorische Möglich-
Kg7. keit. Die schwarze Stellung war
allerdi ngs schon sehr schwie­
1 3. . . . Dd8-d7
rig. Zu Materialverlust führte
1 4. Sg6: h8 Dd7-g7
z. B. 1 1 . . . . h6 1 2. De4 f5
1 5. Db3-e6+ Ke8-f8
1 3. Dd5+. Schwarz konnte
1 6. Sc3-d5! Sb8-d7
versuchen, sich mit 1 1 . . . .
Falls 1 6. . . . D: h8, so 1 7. De7+ L:g5 1 2. S : g5 h6 zu verteidi­
Kg8 1 8. S:f6+. Als schlecht gen, doch hätte Weiß dann
erweist sich auch 1 6. . . . L: d5 durch 1 3. Lh7+ Kh8 1 4. S:f7+
1 7. D:d5 mit der Doppel­ T:f7 1 5. D:f7 K : h7 1 6. Df5+ .Kh8
drohung 1 8. Dd8 matt und 1 7. D:c5 klares Übergewicht
1 8. D : a8. erzielt.
1 7. Sd5-e7!
Tri u mph der weißen Kaval-

246
Zug ist mit einer Falle ver­
knüpft, in die der Gegner
geradezu ahnungslos hi nein­
tappt.
9. Sb1-d2?
Diese auf den ersten Blick
plausible Erwiderung kostet
eine Figur. Richtig war 9. Sfd2.

1 2. Ld3 : h7+!
Schwarz gab sich geschlagen.
Auf 1 2 . . . . K : h7 folgt 1 3. L:e7
D : e7 1 4. Dh5+ Kg8 1 5. Sg5,
wonach das Matt nur auf
Kosten der Dame abzuwenden
wäre. Keine Rettu ng bringt
auch 1 3 . . . . S : e7 1 4. Dh5+
Kg8 1 5. Sg5 Te8 wegen
1 6. D:f7+ Kh8 1 7. Td4 Tb6 9. . . . g7-g5!
1 8. Th4+ Th6 1 9. T: h6+ und
Der Vorstoß des Bauern ent­
20. Dh7 matt.
scheidet sofort.
1 0. Lf4:g5
Keinen Ausweg bot 1 0. Lg3 g4!
290 Sangla-K'arpow 1 1 . Ld3 S : g3 bzw. 1 1 . a3 S : d2
Riga 1 968
1 2 . S : d2 L:d2+ .
1 . d4 Sf6 2. Sf3 e6 3. Lg5 c5
1 0. . . . Lb4:d2+
4. c3
Weiß kapitu lierte. Auf 1 1 . S : d2
Gewöhnlich geschieht 4. e3
folgt 1 1 . . . . Da5 ! , nicht jedoch
oder 4. e4.
1 1 . . . . S: g5? wegen 1 2. f4!
4. . . . c5: d4
5. c3: d4 Dd8-b6
6. Dd1 -b3 Sf6-e4 291 Augustin-Lanc
7. Lg5-f4 Sb8-c6 Brno 1 975
8. e2-e3 Lf8-b4+
1 . Sf3 c5 2. c3 Sf6 3. d4 e6
Schwarz hat seine Figuren i n 4. Lg5 h6 5. L:f6 D:f6 6. e4
der Eröffnu ngsphase aktiv Sc6 7. a3 d6 8. d5 ed 9. ed Se5
postieren können. Der letzte 1 0. Lb5+ Kd8

247
Natürlicher und stärker ist 12. „ . f7-f5
1 0. . . . Ld7. 1 3 . De5-d6 Se7-g6
1 1 . Sb1-d2 g7-g5 Mit der Absicht 1 4. . . . Sdf4
1 2. 0-0 Se5:f3+ 1 5. Lc2 S : g2! 1 6. K:g2 Sh4+
1 3. Sd2:f3 Lc8-g4 1 7. Kg3 f4+ 1 8. Kg4 h5+.
1 4. Tf1 -e1 Lg4:f3
1 4. Tf1 -e1 Tf8-f6!
1 5. g2:f3 Lf8-g7
1 6. Dd1 -a4! Jetzt muß Weiß etwas gegen
1 5. . . . e5 u nternehmen.
Mit einer versteckten Dro­
hung, die der Gegner nicht 1 5. Sf3-e5?
erkennt.
Dieser erneute Fehler löst ei n
1 6. . . . Df6:f3? Debakel aus. Hartnäckiger war
1 5. Lf1 e5 1 6. Da3 e4 1 7. Se5.
Erforderlich war 1 6 . . . . Df5
und auf 1 7. Le8 dann 1 7 . . . . 1 5..„ . Sg6:e5
Le5. 1 6. d4: e5
1 7. Lb5-e8! Df3-f5 Zum Verlust führte 1 6. D:e5
1 8. Te1-e6! ! d6 1 7. Dg3 Tg6 1 8. Df3 Dg5
1 9. Tad1 (ein hü bscher
Schwarz gab auf.
Schluß ergäbe sich nach
1 9. Sf1 D : g2+ ! ! 20. D:g2 Sf4
21 . D : g6 Sh3 matt) 1 9. . . . Tb8
20. Dg3 Dh6.
292 Krasnow-Awerkin
Woronesh 1 969 1 6.„ . Tf6-g6
1 7. g2-g3 Sd5-f4
1 . d4 Sf6 2. Sf3 e6 3. Lg5 c5
1 8. Kg1-f1
4. e3 b6 5. c3 Lb7 6. Sbd2
Le7 7. Ld3 Sc6 8. 0-0 0-0 Nicht besser ist 1 8. Lf1 Dh4!
9. De2 cd 1 0. ed Sd5 Falls darauf 1 9. Lg2, so 1 9. . . .
L:g2! 20. gh Sh3 matt.
Schwarz hat die Eröffnung
tadel los behandelt und ei ne 18. . „ Lb7-g2+
gute Stellung erreicht. 1 9. Kf1-g1 Dd8-h4!
1 1 . Lg5:e7 Sc6:e7
1 2. De2-e5?
Hier steht die Dame u ngü nstig.
Schwarz kan n diesen U mstand
nutzen, um Tempi fü r ei nen
Angriff am Königsflügel zu
gewi nnen. Vorzuziehen war
1 2. g3.

248
7. Db3 D: d4? 8. e4 Sf6 9. Le3
Dd7? 1 0. L: b6! ab 1 1 . S: b6,
und Schwarz gab auf. 1 1 . . . .
cb verbietet sich wegen
1 2. Lb5.
5. Dd1-b3!
Mit ei ner doppelten Drohung:
der offensichtlichen 6. D : b7,
gegen die sich Schwarz ver­
teidigt, und einer i ndi rekten,
die i n der Partie zur An­
Ein Knockoutschlag! Es droht
wendung kommt
20 . . . . D: h2+! nebst Matt.
20. Sf1 wird mit 20. . . . Lf3 5. . . . b7-b6
beantwortet, u nd 20. f3 schei­
Unzulänglich ist 5 . . . . Sc6
tert an 20. . . . T: g3. Weiß gab
6. D:b7 S : d4 7. Sc6!
auf.
6. Db3-h3!
Plötzlich zeigt sich, daß der
293 l nzkirweli-Georgadse Läufer kein Rückzugsfeld
Tbilissi 1 950 besitzt. Wen n 6. . . . Lg6, so
7. S : g6.
1 . d4 d5 2. Sf3 Lg4
6. . . . Sg8-f6
fün verfrühter Ausfall, der nur
7. g2-g4 Lh5-g6
Tempi kostet und den Damen­
8. Se5:g6 f7 : g6
flügel schwächt.
9. g4-g5 Lf8-b4+
3. Sf3-e5 Lg4-h5
Abtausch vermag an der
Den Vorzug verdiente trotz Situation nichts zu ä ndern.
allem 3 . . . . Lf5 oder sogar
1 0. Lc1-d2 Lb4:d2+
3. . . . Lc8.
1 1 . Sb1 : d2 Sf6--g8
4. c2-c4! e7'-e6? 1 2. Dh3: e6+ Sg8-e7
1 3. Lf1-g2!
Diese natürlich a nmutende
Fortsetzu ng büßt überraschend Bewi rkt eine entscheidende
Material ei n. U msichtiger war Schwächung des Punktes d6.
4. . . . de, aber auch dann
1 3. . . . c7-c6
befand sich Schwarz bereits
1 4. c4:d5 c6:d5
in großen Schwierigkeiten.
1 5. Sd2-c4!
In ei ner Begegnung Bogolju­
bow-Grekow ( Kiew 1 91 4) Ein sehenswerter Schlußpunkt.
folgte 5. Sc3 Sd7 6. S:c4 Sb6 Schwarz gab auf.

249
294 Chmellarz-Januszkowecz
Karbitz 1 924
1 . d4 Sf6 2. Sf3 e6 3. g3 c5
4. c3 Sc6 5. Lg2 d5 6. 0-0 Ld6
7. a3
Zeitvergeudung. Weiß mußte
sofort 7. Sbd2 ziehen.
7. . . . Dd8-c7
8. Sb1 -d2 b7-b6
Aufmerksamkeit verdiente
14. Sg5: e6! f7 : e6
8. . . . 0-0, u m 9 . Te 1 vorteil-
1 5. Te1 : e6+ Sc6-e7
haft mit 9 . . . . e5 beantworten
zu können.
Falls 1 5 . . . . Kf7, so 1 6. Ld5'
9. Tf1-e1 Lc8--b7 mit den Drohungen 1 7. T: d6+
Dies ermöglicht Weiß, seine und 1 7. Dh5+ . Hartnäckiger
Figuren zu aktivieren. Nach erscheint 1 5. . . . Kd7, wenn­
9 . . . . cd 1 0. cd Lb7 hätte gleich Weiß nach 1 6. Lh3 Tdg8
Schwarz vollkommen sicher 1 7. T: d6+ K: d6 1 8. Lf4+ Se5
gestanden. 1 9. cd Dc6 20. de+ Ke7
21 . Dd6+ trotz der Mi nus­
1 0. e2-e4! d5:e4 qualität deutlich im Vorteil
1 1 . Sf3-g5 c5: d4 ist.
1 2 . Sd2: e4 Ta8--d8?
Ein schwerwiegender Fehler. 1 6. Dd1 -h5+ Ke8--d7
Indiskutabel war auch 1 2 . . . . 1 7 . Lg2-h3 f6-f5
0-0? 1 3. S:f6+ gf 1 4. S : h7!
K:h7 1 5. Dh5+ mit starkem Gegen 1 8. T:f6+ Kc6 1 9. Lg2+
weißem Angriff. Die verhält­ gerichtet. 1 7 . . . . Dc6 träfe auf
nismäßig beste Lösung be­ die Erwiderung 1 8. T: d6+ K : d&
stand in 1 2 . . . . S : e4, gefolgt 1 9. Lf4 matt.
von der langen Rochade.
1 8. Te6:e7+! Ld6:e7
1 3. Se4:f6+ g7:f6
Oder 18 . . . . K : e7 1 9. Lg5+
Kd7 20. L:f5+ Kc6 21 . Df3+.

1 9. Dh5:f5+ Kd7-e8
20. Df5-h5+ Ke8-f8
21 . Lc1-h6+ Kf8--g8
22. Lh3-e6 matt.

250
Weressow-Eröffnung 9. . . . Lf8-g7
1 0. h2-h4! Lg7 : d4
1 1 . c2-c3 g5: h4?
1 . d2-d4 Sg8-f6 2. Sb1-c3
Die Öffnung der h-Linie kommt
Diese Eröffnung hat sich
ausschließlich Weiß zugute.
dank den Untersuchu ngen u nd
Zu beachten war 1 1 . . . . Le5.
der erfolgreichen Turnierpraxis
des belorussischen Meisters 1 2. Th1 : h4!
Weressow von den Damen­
Schwächer ist 1 2. L:h4 wegen
bauernspielen abgesondert.
1 2. Lf6.
Weressow gebührt das Ver­
„ .

dienst, die reichen Möglich­ 1 2. „ . Ld4-f6


keiten aufgedeckt zu haben,
die dieser lange Zeit als harm­ Hier steht der Läufer u n­
los angesehene Spielanfang gü nstig, zumal sich die Be­
in sich birgt. drohung des Turmes als i ma­
Eine charakteristische Beson­ ginär erweist.
derheit der Eröffnung ist, daß
sie ei nen Grenzfall zwischen 1 3. Dd1 -h5! Lf6-g5
geschlossenen und halboffenen
Spielen darstellt. Dies kommt 1 3 . . . . L: h4? scheitert an
in ei ner ihrer strategi�chen 1 4. L: h4 Sf6 1 5. De5.
Ideen - der Vorbereitung des Th8-g8
1 4. Sd2: e4
Zuges e2-e4 - zum Ausdruck.
In ei ner Rei he von Varianten Sofort verlieren würde 1 4. . . .
strebt Weiß ein Figurenspiel Sf6? 1 5. D: g5! (Weressow­
im Zentrum und am Königs­ Klowski, Leningrad 1 969).
flügel an. Nicht selten verfolgt
er ei nen Plan, der auf die 1 5. Ta1 -d 1 a7-a6
Herbeiführung von Stellungen 1 6. Th4-g4 e6-e5
abzielt, in denen ein weißer 1 7. Lf1 -c4 Dd8-e7
Springer dem schwarzen 1 8. Lg3-h4! Sd7-f6
Läufer überlegen ist.

295 Weressow-Sheljandi now


Mi nsk 1 969
1 . d4 Sf6 2. Sc3 d5 3. Lg5 Sbd7
4. Sf3 e6 5. e4 h6 6. Lh4 g5
7. Lg3 S : e4 8. S : e4 de 9. Sd2
Oder 9. Se5 Lg7 1 0. h4 mit
scharfem Spiel.

251
Es folgt eine effektvolle 1 4. Lf4 geschieht 1 4. . . . d4
Schlußkombination. 1 5. Se4 Dc7.
1 9. Tg4 : g5! ! h6:g5 1 4. Dd2-f4! Sg4:e5
1 5. Te1 : e5 f7-f6
Nähme Schwarz die Dame,
gäbe es für seinen König Diese Position hatten beide
kein Entri nnen : 1 9. . . . S : h5 Kontrahenten angestrebt, wo­
20. T: g8+ Df8 21 . Td8 matt. bei Weiß jedoch weiter rech- .
Falls 1 9 . . . . T: g5, so 20. D : h6 nete.
S : e4 21 . Dh8+.
20. Lc4:f7+ ! Ke8-f8
Ganz schlecht ist 20 . . . . D:f7
21 . S:f6+ Kf8 22. Td8+ .
21 . Se4:f6
Schwarz gab auf.

296 Weressow-Bu natjan


Moskau 1 965 1 6. Sc3 : d5! !
1 . d4 Sf6 2. Sc3 d5 3. Lg5 Sbd7 Ein wuchtiger taktischer
4. Sf3 g6 5. e3 Lg7 6. Ld3 0-0 Schlag, der Schwarz einen
7. 0-0 c5 8. Se5 e6 Strich durch sein Vorhaben
macht. Ungenügend ist näm­
Nach 8. : . . S : e5 9. de Sg4
lich sowohl 16 . . . . fe 1 7. Se7+
1 0. Le2 S : e5 1 1 . S : d5 verfügt
Kh8 1 8. Dh4! mit den Drohun­
Weiß über die akti ere Stel­
gen 1 9. L : g6 und 1 9. S: g6+
lung.
als auch 1 6 . . . . fg 1 7. Se7+
9. Tf1-e1 Dd8-a5 Kh8 1 8. D:f8+ L:f8 1 9. S: g6+
1 0. a2-a3 a7-a6 nebst 20. T:a5.
1 1 . Dd1 -d2 c5: d4?
16. . . . e6: d5
Die von Schwarz beabsich­ 1 7. Te5: d5! Da5-b6
tigte Abtauschoperation findet
Wenn 1 7 . . . . D: d5, so 1 8. Lc4!
eine kombi natorische Wider­
mit Damengewi nn.
legung.
1 2. e3 : d4 Sd7 : e5 1 8. Df4-c4 Lc8-e6
1 3. d4:e5 Sf6-g4 1 9. Lg5-e3!

Jetzt verbietet sich 1 4. f4? Ein prächtiger Schlußakkord . .


wegen 1 4. . . . Dc5+, u nd auf Der schwarzen Dame fehlt es

252
an Abzugsfeldern. 1 9 . . . . D : b2 1 4. Se2-d4 Ta8-b8
hätte 20. Ld4 zur Folge, und 1 5. Th1 -e1 Lc8-d7
19 . . . . Dc6 20. D:c6 bc 21 . Td6 1 6. Sc3 : e4!
ist ebenfa lls aussichtslos.
Ein treffliches Opfer, das die
Schwarz gab auf.
Öffnung des Spiels erzwingt.
Die u nsichere Aufstellung
des Königs wird Schwarz nun
297 Weressow-Smoljanow
schnell zum Verhängnis.
Mi nsk 1 963
1 6. . . . f5: e4
1 . d4 Sf6 2. Sc3 d5 3. Lg5 c5
1 7. Te1 : e4+ Ke8-d8
4. L:f6 gf 5. e4 de 6. de Da5
7. Dh5 e6? Das einzige. 1 7 . . . . Le7 schei­
tert an 1 8. D:c5, und 17 . . . .
Die Theorie empfiehlt 7.. . . .
Le6 läßt Weiß die Wahl zwi­
Lg7 mit guten Gegenchancen.
schen 1 8. T: e6+ und 1 8. S : e6
In einer Partie Begun-Kuprei­
D: h5 1 9. Sc7 matt.
tschik (Minsk 1 972) übernahm
Schwarz nach 8. 0-0-0 0-0 1 8. Dh5:f7 Kd8-c8
9. f3? Sd7 1 0. fe S : c5 die 1 9. Sd4-b5! Lf8-h6+
Initiative. 20.,L<c1-b1 Tb8 : b5
8. 0-0-0 f6-f5 Im Fall von 20. . . . Td8 wäre
9. Lf1-b5+ Sb8-c6 sogar 21 . Te8! mit der Drohung
22. D: d7 matt möglich.
Nicht aber 9 . . . . Ld7 wegen
1 0. L:d7+ S : d7 1 1 . T:d7! K : d7 21 . Td1 : d7 Dc5-h5
1 2 . D:f7+ Le7 1 3. Sge2 D:c5 22. Td7-c7+ Kc8-b8
1 4. Td1 + Kc7 1 5. Sd4 mit 23. Tc7-b7+ !
überwä ltigendem Angriff.
Schwarz gab auf.
1 0. g2-g4 a7-a6
Zum Verlust führt 1 0 . . . . L:c5
1 i . gf ef 1 2. S:e4! Falls 1 2 . . . . 298 Kapengut-Waganjan
D: b5, so 1 3. Sf6+ Ke7 1 4. Sd5+ Dubna 1 970
Kf8 1 5.-Dh6+ bzw. 1 3 . . . . Kf8
1 . d4 Sf6 2. Sc3 d5 3. Lg5 g6
14. Dh6+ Ke7 1 5. Sd5+ mit
4. Dd2 h6 5. Lf4 Lg7 6. 0-0-0
Damengewi nn. Hartnäckiger
c6 7. f3 b5 8. e4 b4 9. Sa4 Da5
dürfte i ndes 1 0 . . . . Le7 sein.
1 0. Sc5 Sbd7
1 1 . Lb5: c6+ b7:c6
Unersprießlich ist 1 0 . . . . D : a2
12. g4:f5 e6:f5
wegen 1 1 . D: b4.
13. Sg1-e2 Da5: c5
1 1 . a2-a3?
Schlecht ist auch 1 3 . . . . L:c5
14. Sd4! Ein grober Fehler, der Schwarz

253
zu heftigem Angriff verhi lft. Tb8+ 22. Kc1 L : c3 23. De3
Richtig war 1 1 . S : d7 L : d7 1 2. e5 Lb2+ 24. Kd2 Td8+ 25. Ld3
Sh5 1 3. Le3 mit besseren Aus­ Dc3 matt.
sichten für Weiß. Auf 1 1 . . . .
20 . . . . Lg4:e2
S : d7 käme 1 2. a3 tatsächlich
21 . Dd2 : e2
in Betracht.
11. . .. Sd7:c5
1 2. d4:c5 Sf6-h5!
Des Pudels Kern. Der Bauer b4
ist tabu (1 3. D : b4 D : b4 1 4. ab
S : f4), während Schwarz Turm
u nd Läufer in den Angriff
einbezieht.
1 3 . Sg1-e2
1 3. Le3 trifft auf die starke
Erwiderung 1 3. . . . Tb8 mit der
21 . . . . Tb8: b2! !
Drohung 1 4. . . . L: b2+ 1 5. K:b2
22. Kc1 : b2 Dc5:c3+
D: a3+ 1 6. Kb1 b3 1 7. c3 b2.
23. Kb2-c1 Tf8-b8!
Wenn 1 4. Ld4, so 1 4. . . . e5
1 5. Lf2 0-0 mit schwarzer Weiß gab auf. Gegen 24. . . .
Initiative. Tb1 + nebst 25 . . . . Db2 matt
ist kein Kraut gewachsen.
1 3. . . . Sh5:f4
1 4. Se2:f4 Ta8-b8
1 5. Sf4-d3 d5: e4
1 6. Sd3: b4
299 Marjassin-Bortnikow
Nach 1 6. fe 0-0 hat Weiß Liepaja 1 974
bereits mit 1 7 . . . . Lc3! zu
1 . d4 Sf6 2. Sc3 c5 3. de
rechnen.
Weiß verlei ht dem Spiel ei nen
1 6. . . . 0-0
offenen Charakter.
1 7. c2-c3 Da5:c5
1 8 . f3: e4 a7-a5 3. . . . e7-e6
1 9. Sb4-c2
Vorzuziehen ist 3 . . . . Da5,
Führt zwangsläufig zum Ver­ um den Doppelschritt des
lust. Verhältnismäßig besser weißen Zentralbauern zu ver­
war 1 9. Sd3. hindern.
1 9. . . . Lc8-g4 4. e2-e4 Lf8 : c5?
20. Lf1-e2
Dieser natürliche Zug entpuppt
Oder 20. Te1 T:b2! 21 . K:b2 sich als ernsthafter Fehlgriff.

254
Auch hier mußte 4. . . . Das Angriffsfiguren, und auch die
geschehen. schwarze Dame steht bereit,
mit D: h2 aus i h rem Gewahr­
5. e4-e5! Dd8-b6
sam auszubrechen.
Dem von Schwarz geplanten
Gegenangriff wird eine ver­
nichtende Abfuhr erteilt. Soli­
der war 5 . . . . Sg8.
6. e5:f6! Lc5:f2+
7. Ke1 -e2 Lf2: g 1
8.Th1 : g1 !
Dieses ausgezeichnete Opfer
hatte Schwarz ei ndeutig unter­
schätzt.
8. . . . .Db6:g1
1 7. Dd&-eS! !
9. Dd1 -d6 g7:f6
1 0. Lc1 -e3 Dg1-h1 Eine glänzende Erwiderung,
die die Situation berei nigt.
Die Dame ist nun zuverlässig
Es geht weder 1 7 . . . . fg
vom Kampfgeschehen aus­
1 8. D : h8 matt noch 1 7 . . . . ed
geschlossen.
1 8. L:f6+ Se7 1 9. D : e7+.
1 1 . Sc3-e4 h7-h6
17. Th8-f8
1 2. Se4:f6+ Ke8-d8
„ .

1 8. Lg5:f6+ Kd8-e8
1 3 . Sf&-dS! Sb8-c6
1 9. Lf1 -b5!
Auf 1 3 . . . . ed gewi nnt 1 4. Df6+
Schwarz gab auf.
Kc7 1 5. Lf4+ .
1.4. Le3 : h6!
Ein Schlag folgt dem anderen. Katalanische Eröffnung
Es droht nun 1 5. LgS+. Falls
14 . . . . ed, so 1 5. LgS+ Ke8
1 . d2-d4 d7-d5 2. c2-c4 e7-e6
1 6. Kf2 nebst 1 7. Te1 + . I n
3. Sg1-f3 Sg8-f6 4. g2-g3
schwieriger Lage findet
Schwarz eine letzte Möglich­ Eine origi nelle Mischung
keit, den Kampf zu kompli­ zwischen Damengambit u nd
zieren. Reti-Eröffnu ng. Die Idee der
Katalanischen Eröffnung
1 4. . . . Sc&-d4+
besteht dari n, Druck auf das
1 5. Ke2-f2 Sd4-f5
Zentrum und den gegneri­
1 6. Lh&-gS+ f7-f6
schen Damenflü gel auszu­
Jetzt hängen i mmerhin drei üben. Gewöhnlich kommt es

255
zu ei nem manövrierenden 1 8. Ta1 -c1 Tf8--d8
positionellen Kampf. 1 9. Se3 : d5 Sf6: d5?
Ihren Namen erhielt die Er­
Gestattet eine taktische Lö­
öffnung nach ei nem 1 929 in
su ng des Stellu ngsproblems.
Barcelona, der Hauptstadt
Relativ besser war 1 9 . . . . ed,
Kataloniens, du rchgefü hrten
obwohl Schwarz nach 20. Lg5
Turnier, auf dem Tartakower
ebenfa lls nicht um Material­
sie erstmals anwandte. Die
verl ust heru mkommt, z. B.
Katalanische Eröffnung ge­
20 . . . . Le5 21 . Sd3 h6 22. Le3
hört zu den populären moder­
Te8 23. S : e5 T : e5 25. Lf4 oder
nen Spielanfängen. Sie ist in
22 . . . . Ld6 23. L : a7 Ta8 24. Ld4.
Turnieren aller Kategorien
oft anzutreffen. 20. e2-e4 Sd5-f6

300 Gulko-Alburt
Wi lnjus 1 975
1 . g3 d5 2. Sf3 c5 3. Lg2 Sc6
4. d4 e6 5. 0--0 cd 6. S : d4
Lc5
Sicherer ist, den Läufer nach
e7 zu entwickeln.
7. Sd4-b3 Lc5-b6
8. c2-c4 Sg8--f6 21 . Ld2-f4!
9. c4 : d5 Sf6 : d5
Ein hübscher Sch lußzug. Nach
Wenig verlockend erscheint 21 . T : d 1 + 22. T : d 1 ist
„ .

auch 9 . . . . ed 1 0. Lg5. Schwarz völlig hilflos. Er gab


daher auf.
1 0. Sb1 -a3 0--0
1 1 . Sa3-c4 Lb6--c7
1 2 . Sc4-e3! Sd5-f6
Nach einem Abtausch der
301 lvkov-Robatsch
Vi nkovci 1 968
Springer hätte Schwarz es
schwer, seinen Damenflügel 1 . c4 Sf6 2. Sf3 e6 3. g3 d5
zu mobilisieren. 4. Lg2 Le7 5. 0--0 0--0 6. d4 de
7. Se5 c5
1 3. Dd1 -c2 Dd8-e7
1 4. Tf1 -d1 Sc6--b4 Diesen Gegenangriff auf das
1 5. Dc2-c5! De7 : c5 Zentrum hielt man la nge Zeit
1 6 . Sb3:c5 Ta8-b8 für den besten Plan des Nach-�
1 7 . Lc1-d2 Sb4-d5 ziehenden. Die Praxis der

256
letzten Jahre hat jedoch ge­ auf. Durch das Qualitäts­
zeigt, daß Schwarz ernste opfer erhält er heftigen An­
Schwierigkeiten erwarten. griff.
8. d4: c5 Dd8-c7 1 2.„ . g7 :f6
1 3. Lc1 -h6 Sb8-c6
Vortei l haft fü r Weiß ist auch
8 . . . . L: c5, z. B. 9. Sc3 De7 Auf 1 3. Te8 gewinnt
„ .

1 0. S : c4 Td8 1 1 . De1 Sc6 1 4. Se4! mit den Drohu ngen


1 2. Lg5 (Smejkal-Mititelu, 1 5. S:f6+ und 1 5. Sd6.
Luhacovice 1 97 1 ).
1 4. e2-e3! Tf8-d8
9. Se5 : c4 Le7 : c5 1 5. Dd1 -h5 e6-e5
1 6. Sc3-e4 Dc4-e6
9 D : c5 kann gut mit 1 0. b3
1 7. Dh5-h4
.. „ .

beantwortet werden.
Schwarz streckte die Waffen.
1 0. Sb1-c3!
Ein ü bereilter Entschluß?
Ein energischer Entwicklungs­ Keineswegs. 1 7 . . . . Td6 hätte
zug, gleichzeitig aber eine 1 8. Tf1 f5 1 9. Dg5+ Dg6
raffinierte Falle. 20. S : d6! zur Folge. Falls
1 8. De7, s o 1 9. S:f6+ T:f6
1 0. Lc5:f2+?
„ .

20. T:f6.
„ .

Schwarz erliegt der Ver­


suchung. Vorzuziehen war
1 0 . . . . Td8, obwohl Weiß
nach 1 1 . Lf4! ebenfa l ls besser 302 Sborowski-Kurmel
steht. G rodno 1 972
1 1 . Tf1 : f2 Dc7: c4 1 . d4 Sf6 2. Sf3 d5 3. g3 e6
4. c4 c5 5. Lg2 Sc6 6. 0-0 de
7. Se5
Ein Bauernopfer für I nitiative.
In Betracht kommt außerdem
7. Da4, z. B. 7 . . . . cd 8. S : d4
D : d4 9. L: c6+ Ld7 1 0. Td1
L : c6 1 1 . D : c6+ bc 1 2. T :d4 mit
wei ßem Ü bergewicht. Durch
7 . . . . Sd7 8. de L:c5 9. D:c4
0-0 1 0. Sc3 a6 kann sich
Schwarz i ndes eine verteidi­
1 2. Tf2:f6! ! gungsfä hige Stellung ver­
schaffen.
Wei ß deckt die ei gentliche
Idee seines Unternehmens 7. . . . Sc6: e5

257
Ein grober Fehler wäre 7 . . . . Grü nfeld-Verteidigung
S : d4?, da der Spri nger nach
8. e3 wegen 9. D: d8+ und 1. d2-d4 Sg8-f6 2. c2-c4
1 0. S :f7+ nicht abziehen g7-g6 3. Sb1 -c3 d7-d5
da rf.
Die Eröffnung wurde durch
8. d4: e5 Sf6-d5 den bekannten österreichi­
9. Sb1-c3 Sd5 : c3
schen G roßmeister Grünfeld
1 0. b2 : c3 Dd8: d 1
ausgearbeitet, der sie erstmals
1 1 . Tf1 : d1 Lf8-e7
1 922 i n ei ner Turnierpartie
1 2. Ta 1 -b1 Ta8-b8?
anwandte. Schwarz läßt die
Eine Un genauigkeit. 1 2 . . . . Bildung eines sta rken wei ßen
0-0 1 3. L: b7 Tb8 1 4. Le4 T :b1 Bauernzentru ms zu, um es
1 5. L:b1 böte Weiß nur mi ni­ anschließend mit Figuren und
malen Vorteil . Bauern a nzugreifen.
Die Grünfeld-Verteidigung ist
1 3. Lg2-c6+ !
eine beliebte moderne Eröff­
Es scheint, als habe Schwarz nung, die zu einem kompli­
diesen starken Zug völlig zierten und gehaltvollen
übersehen. Kampf fü h rt. Sie zeichnet sich
durch eine große Vielfalt stra­
1 3. . . . Ke8-f8
tegischer Möglichkeiten aus,
1 4. Lc1 -e3 b7-b6
·

die Wei ß wie Schwarz zur


1 4. . . . g6 träfe auf die Er­ Verfügung stehen.
wi derung 1 5. Lh6+ Kg8 Wesentlichen Anteil a n der
1 6. L : b7! L : b7 (ganz schlecht Vervollkommnung und Popu­
ist 1 6 . . . . T : b7 1 7. T : b7 L : b7 larisierung der Grü nfeld-Ver­
1 8. Td7) 1 7. Td7 Lf8 1 8. T1 : b7, teidigung hatten Untersu­
und 1 8. . . . T : b7 scheitert chungen u nd Partien der
an 1 9. Td8 mit u ndeckbarem sowjetischen Schachspieler
Matt. Botwi nnik, Smyslow, Bole- •

slawski, Simagin, Flohr, aber j


1 5. Le3 : c5! auch ausländi scher wie Fischer,
Schwarz gab auf. Wenn 1 5 . . . . Euwe und anderer.
La6, so 1 6. L:e7+ K : e7 1 7. Td7+
Kf8 1 8. T: a7.

303 Geller-Kapengut
Leni ngrad 1 971
1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 d5
4. cd S : d5 5. e4 S : c3 6. bc c5
7. Lc4 Lg7 8. Se2

258
Schlechter ist 8. Sf3 wegen Aufstellung der Dame, u m
8 . . . . Lg4. ein wichtiges Tempo z u ge­
winnen.
8. . . . Sb8-c6
9. Lc1 -e3 0-0 1 9. . . . Dd6-e5
1 0. 0-0 c5: d4 20. Lb5-d7! De5 : e4
1 1 . c3: d4 Sc6-a5
Zum Verlust führte auch
Bereitet die Fianchettierung 20 . . . . L : e4 21 . L:e6+ Kh8
des Läufers vor. Nach sofort 22. Ld4!
1 1 . . . . b6 würde Wei ß durch
21 . Ld7 : e6+ Kg8-h8
12. Tc1 Lb7 1 3. Lb5! Tc8
1 4. Da4 Sa5 1 5. d5 i n Vorteil
kommen.
1 2. Lc4-d3 b7-b6
Auf 1 2 . . . . Le6 kann Weiß ein
starkes, von Sokolski emp­
fohlenes Qual itätsopfer brin­
gen : 1 3. d5! L:a1 1 4. D :a 1 f6
1 5. Lh6 Te8 1 6. Sf4 Ld7 ( 1 6 . . . .
Lf7 1 7. Lb5 ! ) 1 7. e5! mit An­
griff.
13. Ta1 -c1 Lc8-b7 22. Td1-d4! !
Hier mußte zunächst 1 3 . . . . e6 Eine glänzende Kombination.
und erst dann 1 4 . . . . Lb7 ge­ Fal ls 22 . . . . L: d4, so 23. L: d4+
schehen. D : d4 24. S : g6+ ! bzw. 23 . . . .
Tg7 24. S : g6+ ! D : g6 25. D : g6
1 4. d4-d5 e7-e6?
hg 26. Tc7!
Jetzt erweist sich diese Fort­
22 . . . . Tf8:f4
setzung als feh lerhaft. Den
23. Td4-d8+ Lg7-f8
Vorzug verdiente 14 . . . . Dd7.
Auf 23 . . . . Tf8 entscheidet
1 5. d5:e6 f7 : e6
24. T:f8+ L:f8 25. Ld4+ Tg7
1 6. Se2-f4 Dd8-d6
26. D : e4 L : e4 27. Tc8!
Der Versuch, die Dame zu
24. Td8:f8+ !
aktivieren, mißlingt. Not­
wendig war 1 6 . . . . De7. Schwarz gab auf, da 24. . . .
T:f8 ei nfach 25. D : e4 L : e4
1 7. Dd1 -g4 Ta8-e8
26. Ld4+ Tg7 27. Tc7 zur Folge
1 8. Ld3-b5 Te8-e7
hätte.
1 9 . Tf1-d1
Wei ß n utzt die ungünstige

259
304 Gligoric-Smejkal
Mailand 1 975
1 . d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 d5
4. cd S : d5 5. e4 S : c3 6. bc Lg7
7. Lc4 c5 8. Se2 0-0 9. 0-0 Sc6
1 0. Le3 Dc7 1 1 . Tc1 Td8 1 2. Dd2
Da5 1 3. Tfd 1 b6 1 4. Lh6 La6
Zu beachten war 1 4 . . . . e6.
1 5. Lc4: a6 Lg7: h6?
Schwarz ü berschätzt die Ver­
21 . Sf4-e6+ ! !
teidigungsfä higkeit seiner
Stel lung. Das Auftauchen der Dieser �ehenswerte Schlag
weißen Dame i n unmittelbarer stel lt den Gewi nn sicher.
Nähe des al leingelassenen
21 . . . . f7 : e6
Königs bewirkt ein baldiges
Fiasko. Nicht 21 . . . . D : e6 wegen
22. Dh8 matt. Wenn 21 . . . .
1 6. Dd2 : h6 Da5: a6
Ke8, so 22. S : d8 T : d8 23. Dg8+
1 7. Se2-f4! c5 : d4
Kd7 24. D:f7.
1 8. Td1-d3
22. Dh7: g6 De5-f6
Droht 1 9. Sh5!
Sonst müßte sich Schwarz
1 8. . . . Da6-b5
von der Dame u nter noch un­
1 9. Td3-h3 Db5-e5
günstigeren Bed ingungen
In dieses Vertei digun g· s­ trennen.
manöver der Dame h atte
23. Th3-f3 Df6 :f3
Schwarz seine Hoffnungen
24. g2 :f3 d4-d3
gesetzt.
25. Kg1-h1
20. Dh6: h7+ Kg8-f8
Schwarz gab auf. 25 . . . . d2
Nun bringt 21 . Dh8+ D : h8 würde mit 26. Tg 1 ! beant­
22. T: h8+ Kg7 nichts ein, wortet.
und nach 2 1 . S : g6+ fg 22. D : g6
kann sich Schwarz mit 22 . . . .
Td6! aus der Affäre ziehen.
Weiß verfügt i ndes über eine
feinere und stärkere Fort­
305 Byrne-Fischer
New York 1 964
setzu ng.
1 . d4 Sf6 2. c4 g6 3. g3 c6
4. Lg2 d5 5. cd cd 6. Sc3 Lg7
7. e3 0-0 8. Sge2 Sc6 9. 0-0

260
b6 1 0. b3 La6 1 1 . La3 Te8 1 7. Kf2-g 1 Sg4: e3
1 2. Dd2 e5! 1 8. Dc2-d2 Se3 : g2!
Die ei nzige Möglichkeit, das Nach Abtausch dieses Läufers
Spiel zu beleben. Die Iso­ erlangt Schwarz unwidersteh­
lierung des Bauern d5 wi rd lichen Angriff. Fehlerhaft wäre
durch die aktive Aufstel l u ng hingegen 1 8. . . . S : d 1 1 9. T : d 1
der schwarzen Figuren kom­ mit besseren Chancen für
pensiert. Wei ß.
1 3. d4:e5 Sc6: e5 1 9. Kg1 : g2 d5-d4!
1 4. Tf1 -d1 ? 20. Se2 : d4 La6-b7+
21 . Kg2-f1
Wie aus dem weiteren Partie­
verlauf hervorgeht, ein ent­ Unbefriedigend ist auch
scheidender Fehler. Richtig 21 . Kg 1 L: d4+ 22. D : d4 Te1 + !
war 1 4. Tad 1 ! , um den Punkt f2 23. Kf2 D: d4+ 24. T : d4 T : a 1
gedeckt zu halten. 25. Td7 Tc8! 26. Lb2 T h 1 oder
21 . Kf2 Dd7 ! 22. Tac1 Dh3
1 4. . . . Se5-d3 23. Sf3 Lh6 24. Dd3 Le3+
Droht u nangenehm 1 5 . . . . Se4. 25. D : e3 T:e3 26. K:e3 Te8+
27. Kf2 Df5! (Fischer).
1 5. Dd2-c2
21 . . . . Dd8-d7!
Damit wird der Springer a l le m
Anschei n nach zum Rückzug Weiß gab auf. 22. Df2 wird mit
gezwungen. Weiß erlebt je­ 22 . . . . Dh3+ 23. Kg1 Te1 + ! !
doch eine pei nliche Ü ber­ beantwortet. Falls 22. Sdb5,
raschung. so 22 . . . . Dh3+ 23. Kg1 Lh6!

306 J uferow-Klaman
Kal i ningrad 1 973
1 . Sf3 Sf6 2. g3 g6 3. Lg2 Lg7
4. 0-0 d5 5. c4 c6 6. d4?!
Ein problematisches Bauern­
opfer. Zuverlässige Fortset­
zungen sind 6. cd oder 6. b3.
1 5. . . . Sd3:f2 ! ! 6. . . . d5:c4
Eine weit und exakt berech­ 7. Sb1-d2
nete Kombination. Gespielt wurde außerdem
1 6. Kg1 :f2 Sf6-g4+ 7. Sc3. Nach 7 . . . . 0-0 8. e4

261
Sbd7 9. De2 Sb6 1 0. T d1 h6 B ri llant und sehr stark. Das
1 1 . Se5 Le6 1 2. d5 cd 1 3. ed Matt ist jetzt nur auf Kosten
Lf5 1 4. S : c4 S : c4 1 5. D:c4 Dd7 der Dame zu parieren. I m
steht Schwarz i ndes gut. Vergleich z u der soeben er­
wähnten Variante behält Weiß
7. . . . b7-b5
8. a2-a4 jedoch eine Figur mehr.
Lc8-b7
9. e2-e4 0-0 21 . . . . Dd2 : g5
1 0. e4-e5 Sf6-d5 22. Dg6 : g5 Lg7-f6
1 1 . Sd2-e4 Sb8-a6
1 2. h2-h4 Schwarz gab auf, ohne die
Antwort 23. Dd2 abzuwarten.
Aufmerksamkeit verdiente Falls darauf 23 . . . . Sd4, so
1 2. e6! 24. Sg6+.
1 2. . . . Sa6-c7
1 3. h4-h5 Sc7-e6
1 4. Sf3-h4 Sd5-b4
1 5. Se4-g5
307 Sapi-Ribli
Se6: d4? Budapest 1 974
Eine höchst riskante Entschei­ 1 . d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sf3 Lg7
dung. Geboten war 1 5 . . . . S : g5.
4. g3 d5 5. cd S : d5 6. Lg2 Sb6
1 6. Lc1-d2! Sb4-d3 7. Sc3 Sc6 8. e3 0-0 9. 0-0 e5
1 7. e5-e6! Sd3: b2 1 0. d5 Se7 1 1 . e4 Lg4 1 2. h3
1 8. e6:f7+ Kg8-h8 L:f3 1 3. L:f3 c6 1 4. Db3 cd
1 9. Dd1 -b1 1 5. S:d5 Sb: d5! 1 6. ed Sf5
Trotz des materiellen Ü ber­ Schwarz hat vol lwertiges Spiel.
gewichts kann sich Schwarz
1 7. Db3: b7? !
nur schwer verteidigen. Er
beschließt da her, den Angriff Offenbar völlig u nbedenklich.
mit Hi lfe eines Damenopfers Die schei nbare Einfachheit der
abzuwehren, ü bersieht aber Stellung ist i ndes trügerisch.
eine überraschende Kombina­
1 7„ Sf5-d4!
tion des Gegners.

1 8. Lf3-g2??
1 9. „ . Sd4-e2+ Nach wie vor nichts Böses
20. Kg1-h2 Dd8: d2? ahnend. Notwendig war
1 8. d6, um der Dame einen
Erforderlich war 20 . . . . Dd3.
Schwarz rechnete offensicht­ Rückzugsweg zu ebnen.
lich mit 21 . S : g6+ hg 22. D: g6, 1 8. . . . Dd8-d6!
worauf er durch 22 . . . . D: g5!
Gegenchancen bekäme. Plötzlich wi rd klar, daß die
weiße Königin i n ein unmerk­
21 . Db1 : g6! ! lich ausgelegtes Netz geriet.

262
guren. Er verfügt i n der ent­
stehenden Stellung über die
größeren Chancen.
9. . . . Le6:c4
1 0 . f6: g7 Kg8:g7
1 1 . Lf1 : c4 Sb8-c6
1 2. Lc1 -e3 Sc6-b4
Auf diese Weise gel ingt es
Schwarz, ei nen der Läufer ab­
zutauschen . Dabei wi rd aller­
di ngs die f-Li nie geöffnet,
1 9. f2-f4
und der Druck der weißen Fi­
Eine Rettungsaktion, die aber guren nimmt weiter zu. Vor­
fehlschlägt. zuziehen wa r 1 2 . . . . Sa5.
1 9. . . . e5-e4! 1 3. 0-0 Sb4-c2
20. f4-f5 Tf8-b8 1 4. Ta 1 -d1 Sc2 : e3
1 5. f2 : e3 c7-c5?
Weiß gab auf. Wenn 21 . Lf4,
so 21 . D:f4!
„ . Schwarz ist sich nicht bewußt,
wi e gefährdet er steht.
1 6. Sf3-g5! e7-e6
308 Kmoch-Prins
Amsterdam 1 940 Ein Versehen in verlorener
Stellung.
1 . d4· Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 d5
4. Sf3 Lg7 5. Db3 de 6. D : c4 1 7. Tf1 :f7+ !
0-0 7. e4 b6?
Schwarz streckte die Waffen.
Mit der Drohung 8 . . . . La6. Auf 1 7 . . . . T:f7 folgt selbst­
Der Textzug stößt jedoch auf verständlich 1 8. S : e6+. Falls
'eine energische Erwi derung. 1 7 . . . . Kg8, so 1 8. L:e6 oder
l Besser ist 7 . . . . Lg4, 7 . . . . c6 1 8. Tg7+, und 1 7. „ . Kh6
oder 7 . . . . Sa6. führt nach 1 8. T: h7+ K : g5
1 9. h4+ zum Matt.
8. e4-e5 Lc8-e6
Schwarz glaubt, den wichtigen
Punkt d5 in Besitz zu nehmen. 309 Gu rewitsch-Woloschin
Die Ar:itwort des Gegners reißt Swenigorod 1 976
ihn aus allen Träumen.
1 . d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 d5
9. �t:f6! 4. Sf3 Lg7 5. Lg5 de 6. e3
_Weiß opfert die Dame und Ein anderer oft angewandter
erhält fü r sie drei leichte Fi-

Zug ist 6. e4.

263
6. . . . Lc8-e6 wählten des öfteren einen
7. Sf3-e5 Sf6-d5 Aufbau, der fü r die Königs­
8. Lf1 : c4? indische Verteidigung charak­
teristisch ist. I hre wachsende
Das löst taktische Verwick­
Bel iebtheit verdankte die
lungen aus, derer Weiß bis
Verteidigung in der Folge Reti ,
zum Schluß -nicht Herr wird.
Tartakower u nd Euwe, die
8. . . . Sd5:c3 theoretische U ntersuchungen
9. b2:c3 Le6: c4 publizierten und die Lebens­
1 0. Se5: c4 Dd8-d5 fähigkeit der Eröffnung auch
am Brett u nter Beweis stel l-,
Greift zwei Figuren und den
ten.
Bauern g2 an. Weiß war je­
Dennoch trat die Königsin­
doch überzeugt, alle Dro­
dische Verteidigung in den
hungen mit der folgenden
20er und 30er Jahren hinter
Erwiderung zu parieren.
solchen Eröffnungen wie z. B.
1 1 . Dd 1 -f3 der N i mzowitsch-lndischen
und G rünfeld-Verteidigung
Die Rechnung geht offenbar
zurück.
auf. Ni mmt Schwarz eine der
Einen gewaltigen Beitrag zu r
Fi guren, geschieht 1 2. D: b7.
Entwicklung und Populari­
11. ... Dd5:c4! sierung der Königsindischen
Verteidigung leisteten sowje­
Trotzdem!
tische Schachspieler, in erster
1 2. Df3 : b7 0-0! Linie u krainische Meister,
1 3. Db7 : a8 Sb8-c6 denen es zwischen Ende der
30er und Anfang der 50er
Weiß mußte sich geschlagen
Jahre gelang, die in diesem
geben. Wen n 1 4. Db7, so 14 . . . .
Eröffnungsaufbau schlummern­
Tb8 1 5. D:c7 Tb2 mit undeck­
den reiChen Möglichkeiten
barem Matt.
theoretisch u nd in der Praxis'\
aufzudecken .
Heute u mfaßt die Königs­
Königsindische i ndische Verteidigung ei nen
Verteidigung ganzen Komplex verschieden­
artigster Pläne der Spiel­
fü hrung. G roße Bedeutung
1. d2-cl4 Sg8-f6 2. c2-c4
kommt dabei dem königsin­
g7-g6
dischen Läufer g7 zu, de�
Ei nes der gegenwärtig ge­ Druck auf der langen Diagon�le
· bräuchlichsten E röffnu ngs­ ausübt und das wichtige
systeme. Bereits Tschigorin, Zentralfeld d4 kontroll iert.
Ni mzowitsch und Capablanca Viele hervorragende Schach-

264
spieler haben die Königs­ mehr mit dem Rückgewinn
indische Verteidigung in ihr des Bauern e 5 zufrieden.
Repertoire aufgenommen,
unter i hnen Tal , Boleslawski, 1 3. Dd 1 -b1
Bronstein, Geiler, Wasjukow, In schwieriger Lage strebt
Stein, Fischer u nd Gligoric. Weiß Verwicklungen an und
Musterbeispiele für die Kamp­ bereitet den Zug f4-f5 vor.
fesführung mit Wei ß lieferten Aber auch damit kann er den
die Weltmeister Botwi nnik, für ihn u nerfreulichen Lauf
Petrosjan, Spasski, Karpow, des Geschehens nicht mehr
Großmeister Polugajewski wenden.
und andere.
1 3. . . . d6: e5
1 4. f4-f5 e5-e4!
Ein trefflicher Gegensch lag,
der das Spiel öffnet.
3 1 0 Letelier-Fischer
1 5. f5 : e6
Leipzig 1 960
1 . d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 Schlecht ist 1 5. D:e4 gf! 1 6. S:f5
4. e4 0-0 5. e5 Da5+ .
Vorei lig. Das weiße Bauern­ 1 5. . . . e4:f3
zentrum ist labil und wird 1 6. g2:f3 f7-f5!
sofort zum Angriffsobjekt. 1 7. f3-f4 Se8-f6
5. . . . Sf6-e8 1 8. Lf1-e2 Tf8-e8
6. f2-f4 d7-d6 1 9. Ke1 -f2 Te8: e6
7. Lc1 -e3 c7-c5! 20. Th1-e1 Ta8-e8
8. d4 :c5 Sb8-c6 21 . Le2-f3
9. c5: d6?
Nun krönt Schwarz die Partie
Zu optimistisch. Vorzuziehen durch eine prächtige Kom­
war 9. Sf3. bination.
9. . . . e7 : d6
1 0. Sc3-e4 Lc8-f5!
1 1 . Se4-g3
Selbstverstä ndlich nicht
11 . S : d6 S : d6 1 2. D : d6 D : d6
13. ed L: b2.
11. . . . Lf5-e6
1 2. Sg 1 -f3 Dd8-c7
Sctl,warz gibt sich schon nicht

265
21 . „ . Te6: e3! Die ei nzige Chance bestand i n
22. Te1 : e3 Te8: e3 1 8 . . . . L:f5 1 9. gf Sd7, womit
23. Kf2 : e3 Dc7:f4+ ! ! beide Springer in die Verteidi­
gung einbezogen werden. So
Weiß streckte die Waffen . Auf
aber erhält die erste Welt­
24. K:f4 folgt 24 . . . . Lh6 matt,
meisterin Gelegenheit, de11
und 24. Kf2 fü hrt nach 24 . . . .
Kampf recht eindrucksvoll zu
Sg4+ 25. Kg2 Se3+ 26. Kf2
beenden.
Sd4 27. Dh1 Sg4+ 28. Kf1
S:f3 ebenfal ls zum Verlust. 1 9. g4:f5 a4-a3

31 1 Menchik-Thomas
London 1 932
1 . d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7
4. e4 d6 5. f3 0-0 6. Le3 e5
7. Sge2 b6
Das entspricht nicht dem
Geist der Stellung. Besser ist
7. „ .c6.
20. f5-f6+ ! Kg7-h8
8. Dd1 -d2 Sb8-c6
9. d4-d5 Sc6-e7 Ungenügend ist 20 . . . . K:f6
1 0. g2-g4 Sf6-d7 21 . Dg5+ Kg7 22. h6+ .
1 1 . Th 1 -g1 a7-a5
21 . Dd2-h6 a3 : b2+
1 2. 0-0-0 Sd7-c5
1 3. Se2-g3 Lc8-d7 Ein typisches Racheschach.
1 4. h2-h4 a5-a4
22. Kc1-b1 Tf8-g8
1 5. h4-h5 Dd8-b8
23. h5:g6 f7 : g6
Der Angriff am Damenflügel 24. Dh6: h7+ !
besitzt keine Aussichten auf
Vera Menchik setzt einen ele­
Erfolg. Es fä llt i ndes schwer
ganten Schlußpunkt. Falls
dem Nachziehenden einen � n­
24. . . . K: h7, so 25. Th 1 +
nehmbaren Plan zu empfehlen.
nebst Matt i m nächsten Zuge.
1 6. Le3-h6! Schwarz gab auf.
Beseitigt die wichtigste Schutz­
fi gur des Königs.
1 6. „ . Db8-a7
1 7. Lh6 :g7 Kg8 : g7
1 8. Sg3-f5+ ! Se7:f5?

266
31 2 Tschubarew-ZMenkow
Mi nsk 1 970
1 . d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7
4. e4 0-0 5. f3 d6 6. Le3 Sc6
7. Dd2 a6 8. 0-0-0 Ld7 9. h4
b5! ?
Ein Bauernopfer, das Li nien
am Damenflügel öffnen sol l ,
wo der weiße König Zuflucht
fa nd.
1 0. c4: b5 1 6. . . . Le6 : a2+ !
1 7. Sc3: a2 Sa5-b3
Aufmerksamkeit verdiente 1 8. Dd2-e2 Ta8 : a2!
10. Lh6 nebst h4-h5.
1 9. Kb1 :a2 Db6-a5+
1 0. . . . a6:b5 20. Ka2 : b3
1 1 . Lf1 : b5 Sc6-a5
20. Kb1 hi lft wegen 20 . . . .
1 2. Lb5-d3 c7-c5
Sd5! auch nicht aus der
13 . d4: c5 Ld7-e6
Patsche. Auf 21 . Kc2 geschieht
Draht 1 4. . . . L: a2. 21 . . . . Sb4+ 22. K : b3 Da2
matt, und falls 21 . Lc1 , so
1 4. Kc1 -b1 d6:c5
21 . . . . Sb4 mit unweiger­
1 5. g2-g4?
lichem Matt.
Der Angriff am Königsfl ügel Tf8-b8+
20 . . . .
kommt zu spät. Weiß mußte
21 . Kb3-c2 Tb8 : b2+ !
den Springer g1 in die Ver­ Sf6 : e4+ !
22. Kc2 : b2
teidigung ei nschalten und 23. Kb2-c1 Da5-a3+
ihn schleunigst über e2 nach
24. Kc1-c2 Da3-b2 matt.
c1 beordern.
1 5. . . . Dd8-b6
1 6. h4-h5?
31 3 Ferubko-Jelin
Hartnäckiger war 1 6. Th2.
Nowosibirsk 1 963
Jetzt verwi rklicht Schwarz
ei ne faszinierende Kombina­ 1 . d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7
tion, bei der er drei Figuren 4. e4 d6 5. f3 0-0 6. Le3 Sc6
opfert. 7. Dd2 a6
Um mittels b7-b5 einen An­
griff auf das Zentrum ein­
zuleiten.
8. 0-0-0 Ta8-b8

267
9. Kc1-b1
Energischer ist 9. h4, aber
auch dann hat Schwarz gute
Gegenchancen. Es zeigt sich,
daß die lange Rochade zu
früh erfolgte und besser
durch den elastischen Zug
8. Sge2 ersetzt worden wäre.
9. . . . e7-e5
1 0. d4-d5 Sc6-d4!
1 1 . Le3 : d4 1 9. . . . Te8 : e4 ! !
Nach 1 1 . Sge2 c5 1 2. de bc 20. De3 : e4
1 3. S : d4 ed 1 4. L : d4 Le6 ver­
Oder 20. fe Lh6! 2 1 . D : h6
fügt Schwarz ü ber gefährliche
D : c3+ 22. Kb1 Ld3 matt.
Initiative am Damenflügel.
Dennoch mußte sich Weiß 20 . . . . Df6: c3+
zu dieser Fortsetzung als dem 21 . De4-c2 Lg7-h6+
klei neren Ü bel entschließen. 22. Td1 -d2 Lh6: d2+
23. Kc1 -d1 Lb5-a4!
11. . . . e5:d4
1 2. Dd2: d4? Sf6 : e4! Erzwingt ein drastisches Fi­
1 3. Dd4-e3 nale.
Selbstverstä ndlich nicht 24. Dc2: a4 Tb8-b1 +
1 3. D: e4? wegen 1 3 . . . . Lf5 25. Kd1 -e2 Dc3-e3 matt.
mit Damengewi nn.
1 3. . . . Se4: c3+
1 4. b2: c3 b7-b5!
1 5. c4: b5 Lc8-d7 3 1 4 Hernandez-Rantanen
1 6. Sg1 -h3 Dd8-f6 Skopje 1 972
1 7. Sh3-g5 Ld7 : b5
1 . d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc4 Lg7
1 8. Kb1 -c1 Tf8-e8 4. e4 d6 5. f3 0-0 6. Le3 Sbd7
1 9. Sg5-e4
Als aktiver gilt 6 . . . . Sc6 oder
6. . . . e5.
7. Dd1 -d2 c7-c5
8. Sg1 -e2 a7-a6
9. Le3-h6
Sicherer ist 9. 0-0-0 Da5
1 0. Kb1 , und falls 1 0 . . . . b5,
so 1 1 . de! de 1 2. Sd5.

268 ·.
9. . . . Dd8-a5 Bauern f3 u nter seine Fittiche
1 0. Lh6:g7 Kg8:g7 nahm.
1 1 . g2-g4
1 7. „ . Da3-a4
Ein riskanter Plan. Schwarz 1 8. Dd2-b2+ e7-e5
konnte jetzt nämlich mit 1 9. Sb1-c3!
1 1 . . . . b5 ohne Umschweife
Damit ist das Schicksal der
einen Gegenangriff am Damen­
Dame besiegelt.
flügel beginnen, der ih m
ausgezeichnete Chancen ein­ 1 9. „ . Sh5-f4
räumte.
Auf diese Weise vermag
11. „ . c5: d4? Schwarz die Verluste bis auf
1 2. Se2 : d4 Sd7-c5 eine Leichtfi gur herunterzu­
1 3. Lf1-e2! handeln, was aber praktisch
kei ne Rolle mehr spielt.
Ein u nschei nbarer Zug, der
indes nicht wen ig Gift ent­ 20. Sc3 : a4
hält. Schwarz verkennt die
Absicht seines Kontrahenten Schwarz gab auf.
und lä uft blindli ngs in die aus­
gelegte Fa lle.
1 3.„ . b7-b5?
1 4. g4-g5! Sf6-h5 3 1 5 Juschkewitsch-Bobkow
Mi nsk 1 962
1 . d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7
4. e4 d6 5. f3 0-0 6. Lg5
Meist geschieht 6. Le3. Der
Textzug richtet sich gegen
6. . . . e5, worauf nun 7. de de
8. D : d8 T : d8 9. Sd5 folgen
könnte. Dabei wi rd jedoch der
Punkt d4 geschwächt.
6. . . . c7-c6

Da5: b4 Gut ist 6 . . . . c5, und wenn


1 5. b2-b4! !
7 . d5, s o 7 . . . . e6.
1 6. Sd4-c6 Db4-a3
1 7. c3-b1 ! 7. Dd1 -d2 Tf8-e8
8. 0-0-0 a7-a6
Die Jagd auf die Königin geht
9. d4-d5?
weiter. Jetzt wird auch die
Funktion des Läufers e2 deut­ Erleichtert die Öffnung des •

lich, der rechtzeitig den Spiels am Damenfl ügel, die

269
ausschließlich i m I nteresse Weiß gab auf. 21 . D : b4 schei­
von Schwarz liegt. tert an 21 . . . . T : a2 matt.
9. . . . b7-b5!
1 0. d5:c6
Besser war 1 0. Kb1 . 316 Karpow-Barle
Sb8 : c6 Portoroz 1 975
1 0. . . .
1 1 . c4: b5 a6: b5 1 . c4 Sf6 2. Sc3 g6 3. e4 d6
1 2. Lf1 : b5 Lc8-d7 4. d4 Lg7 5. f3 0-0 6. Le3 c5?!
13 . Sg1 -e2 Dd8-a5
Ein i nteressantes, wenn auch
14. Lb5 :c6 Ld7 : c6
u mstrittenes Bauernopfer.
1 5. Se2-d4 Te8-c8
1 6. Kc1 -b1 7. d4: c5 d6:c5
8. Dd1 : d8 Tf8 : d8
Jetzt entscheidet Schwarz den
9. Le3 :c5 Sb8-c6
Kampf durch eine resol ute
1 0. Sc3-d5! Sf6:d5
Angriffskombination. 1 1 . c4 : d5 Lg7 : b2?
Vorzuziehen ist 1 1 . . . . b6
1 2. La3 Sd4 1 3. 0-0-0 e6
1 4. d6 Lb7 mit Kompensation
für die geringfügige Ma­
terialeinbuße ( Karpow).
1 2. Ta1 -b1 Lb2-c3+
1 3. Ke1 -f2 b7-b6
1 4. Lc5-a3 Sc6-e5
1 5. Sg1-e2 Lc3-d2
1 6. La3: e7 Td8-e8
1 7. Le7-f6 Se5-d3+
1 6. . . . Lc6: e4+ !
1 8. Kf2-g3 Lc8-d7
1 7. Kb1-a1
Als n achteilig erwiese sich
1 7 . fe ( 1 7. S :e4? D:a2 matt) 1 8 . . . . Le1 +? 1 9. T:e1 S:e1
trifft auf die Erwiderung 1 7 . . . .
20. Sd4 Ld7 21 . Le2. Falls
S :e4! 18 . . . . Le3, so 1 9. Ld4 Sf2
1 7. . . . Sf6-d5! 20. Tg 1 .
1 8. Sd4-b3 1 9. Ta1 -d1 ! Ld2-e1 +
Im Fal l von 1 8. fe gewinnt 20. Td1 :e1 Sd3 :e1
1 8. . . . L : d4 1 9. ed T:c3! 21 . Se2-d4 Ta8-c8
22. Lf1 -b5! Ld7 : b5
1 8. . . . Da5-b4 23. Sd4: b5
1 9. Sb3-d4 Lg7 : d4
20. Dd2 : d4 Sd5: c3! ! Droht 24. Sd6.

270
23 . . . . Tc8-c1 stell ung. Notwendig war
24. d5-d6! 15 . . . . a6 1 6. Sc3 Ld4+ 1 7. Kh1
e5 mit kompliziertem Spiel.
Schwarz gab auf. 24. . . . Td1
wird du rch 25. Sd4! ent­
kräftet.

3 1 7 Awerbach-Aronin
Riga 1 954
1 . d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7
4. e4 d6 5. Le2 0-0 6. Lg5
Das Awerbach-System. Weiß
verhindert den Vorstoß 6 . . . .
e5, den er mit 7. de de 8. D : d8 1 6. e4-e5!
T:d8 9. Sd5 bestrafen würde.
Der Durchbruch im Zentrum
6. . . . c7-c5 macht schlagartig klar, wie
7. d4-d5 h7-h6 unsicher der schwarze König
8. Lg5-f4 steht.
Ü blicher ist 8. Le3. Auf den 1 6. . . . d6:e5
Textzug ist das Bauernopfer
Zu einem Fi ::isko fü hrt 1 6 . . . .
8 . . . . e6 fü r Weiß nicht u nge­
gf 1 7. ef fg 1 8. Ld3+ Kg8
fährlich, z. B. 9. de L:e6
1 9. D: h6.
1 0. L : d6 Te8 1 1 . L:c5 Da5
1 2 . b4 Da6 mit heftiger Initia­ 1 7. f4: g5! Lf6 : g5
tive. 1 8. Le2-d3+ Kh7-g7
1 9. Dd2-e2 Tf8-h8
8. . . . · Sb8-d7
9. Sg1-f3 Sf6-g4 Pariert die Drohung 20. De4.
1 0. Dd1 -d2 1 Kg8-h7 Dafür entscheidet jetzt ein
1 1 . Lf4-g3 Tu rmopfer.
Ebnet dem f-Bauern den Weg. 20. d5-d6 e7-e6
21 . Sb5-c7 Ta8-b8
11. ... Sg4-e5
22. Tf1 :f7+!
1 2. Sf3 : e5 Lg7 : e5
1 3. f2-f4 Le5-d4 Schwarz gab auf. Nach
1 4. Sc3-b5 Ld4-f6 22 . . . . K:f7 23. Dh5+ käme er
1 5. 0-0 g6-g5? um das Matt nicht herum.
In dem Bestreben, seinen Fi­
guren den Punkt e5 zu erobern,
schwächt Schwarz die Königs-

27 1
3 1 8 Ebralidse-Tarassow
Tbi lissi 1 955
1 . d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7
4. e4 d6 5. h3 c5
Ungenau. In dem von Wei ß
gewä hlten System muß das
Zentrum m it e7-e5 a ngeg rif­
fen werden.
6. d4-d5 0-0
7. Sg1 -f3 e7-e6
8. Lf1-d3 e6:d5 1 8. e4-e5! ! Sd7 : e5
9. e4: d5 Tf8-e8+
1 8 . . . . fe scheitert an 1 9. Sg5,
1 0. Lc1 -e3!
während nach 1 8 . . . . de
Tiefes Stel l u ngsverständnis. 1 9. Se4 sowohl 20. Sfg5 als
Der Textzug erscheint ange­ auch 20. Taf1 droht.
sichts der folgen den Antwort
1 9. Sf3:e5 d6:e5
eher zweifelhaft, bildet fü r
Weiß aber die einzige Mög­ Riskant ist 1 9 . . . . D: e5, z. 8.
lichkeit, Vorteil zu erzielen. 20. Se4 Tf8 2 1 . Te1 Dd4 .
22. S : d6! D : d3 23. Te7.
1 0. . . . Lg7-h6? !
1 1 . 0-0 Lh6: e3 20. d5-d6! De7-d8
1 2. f2 : e3 Dd8-e7 2 1 . Sc3-e4 Te8-e6?
22. Ta1 -f1 Sg7-e8
Bei Annahme des Opfers er­
23. Se4-g5! Dd8-d7
langt Wei ß durch 1 3. Dd2 Dd7 :e6
24. Sg5: e6
gefährliche Initiative. Schwarz
25. Ld3 : g6!
setzt sei ne Hoffnungen daher
in den Vorposten e5. Ein wuchtiger Schlußzug. Auf
25 . . . . hg geschieht 26. D: g6+
1 3. e3-e4 a7-a6
Kh8 27. Tf5. Schwarz gab auf.
1 4. Dd 1 -d2 Sb8-d7
1 5. Tf1 -f2 Sf6-h5
Nicht sofort 1 5 . . . . Se5 wegen
1 6. S : e5 nebst 1 7. Taf1 . 31 9 Smyslow-Bronstein
Teesside 1 975
1 6. g2-g4 Sh5-g7
1 7. Dd2-h6 f7-f6 1 . d4 Sf6 2. Sf3 g6 3. c4 Lg7
4. Sc3 0-0 5. Lg5 d6 6. e3 c5
7. Le2 Sc6 8. 0-0 Lf5 9. de?
Ein u nmotivierter Abtausch,
der Schwarz die Initiative

272
überläßt. Vorzuziehen war Schwarz ahnt nicht die Gefahr,
9. d5. sonst hätte er woh l 8 . . . . Dd7
gespielt, um den Bauern c7
9. . . . d6:c5
gedeckt zu halten.
1 0. Dd1 : d8 Tf8 : d8
1 1 . Ta1 -d1 Sf6-e4! 9 . Sb1-c3 Sg4: e5
Unterstreicht die Schwäche 9 . . . . de 1 0. Sd5 taugt ebenso-
des weißen Damenflügels. wenig wie 9 . . . . c6 1 0. Se4 de
1 1 . h3 bzw. 1 0 . . . . S : e5 1 1 . S : d6
1 2 . Sc3 : e4 Lf5:e4
S:f3+ 1 2. L:f3 De5 1 3. Dd2.
1 3. b2-b3 h7-h6
1 4. Lg5-f4 Sc6-b4 1 0. Sc3-d5 Se5:f3+
1 5. a2-a3 Sb4-a2! 1 1 . e2 :f3 f7-f6
Draht 16 . . . . Sc3 1 7. T: d8+ Als völlig hoffnungslos erweist
T:d8 1 8. Te1 S : e2+ 1 9. T:e2 sich 1 1 . . . . L :a 1 wegen 1 2. Lf6!
Td 1 + 20. Te1 L:f3. oder sogar 1 2. D : a 1 De5
1 3. Se7+ Kg7 1 4. Dc1 !
1 6. Td 1 : d8+ Ta8: d8
17 . Tf1 -d1 Td8 : d 1 + 1 2. Sd5 : c7 De8-d8
1 8. Le2 : d1 Sa2-c3 1 3. Dd1 -d5+ Tf8-f7
1 9. Sf3-d2 Le4-d3!
Etwas lä ngeren Widerstand
Aber nicht 1 9 . . . . L :g2 wegen konnte Schwarz nach 13 . . . .
20. K:g2 S : d 1 21 . Lb8 a6 Kh8 1 4. S : a8 fg 1 5. Tad1 leisten.
22. La7 . Weiß gab auf. Falls Jetzt macht Wei ß kurzen
20. Lf3, so 20 . . . . e5 21 . Lg3 Prozeß.
e4 22. Lg4 f5 23. Lh3 Se2+
1 4. Ta1 -e1 Dd8: c7
24. Kh1 S : g3+ 25. hg Lc3,
und 20. Lg4 trifft auf die Oder 1 4. . . . Ld7 1 5. Lf4 D : c7
Erwi derung 20 . . . . f5 21 . Lh3 1 6. Te7 bzw. 1 5 . . . . Lc6
I 1 6. D: d6.
e5 22. Lg3 f4!
1 5. Te1 -e8+ Lg7-f8
1 6. Lg5-h6!
Schwarz gab auf. Wenn
320 Pomar-Durao
16 . . . . Sd7, so 1 7 . Tfe1 Dc6
Orense 1 973
1 8. f4! m it der tödlichen Dro­
1 . d4 Sf6 2. Sf3 g6 3. g3 Lg7 hung 1 9. T1 e7.
4. Lg2 0-0 5. 0-0 d6 6. b3 e5
7. de Sg4?
Eine U ngenauigkeit. Besser
war 7 . . . . de.
8. Lc1-g5 Dd8-e8

273
321 Branz-Weressow
Mi nsk 1 956
1 . d4 Sf6 2. Sf3 g6 3. g3 Lg7
4. Lg2 0-0 5. 0-0 d6 6. c4
Sbd7 7. Sc3 e5 8. e4 c6 9. h3
ed
Die Theorie gibt 9 . . . . a5 oder
9 . . . . Db6 den Vorzug. )

1 0. Sf3 : d4 a7-a5
1 1 . Lc1 -e3 Tf8-e8
1 8. . . . Lc8 : h3!
Nicht sofort 1 1 . . . . Sc5 wegen
1 2. e5! de 1 3. S : c6! Eine exakt berechnete Kom­
bination. Auf 1 9. L: h3 entschei­
1 2 . Dd1 -c2 Sd7-c5
det 1 9 . . . . Sf3+ 20. Kf1 S : e1
1 3. Ta1 -d1 Sf6-d7
21 . K:e1 S : e4 22. Td3 S : c3
Es drohte 1 4. S : c6 bc 1 5. L : c5 23. S : c3 Da 1 + 24. Sd1 Ta2!
mit Bauerngewi nn.
1 9. b3-b4
1 4. Tf1 -e1
Ein Widerlegungsversuch.
Stä rker ist 1 4. Sb3! , was i n 1 9 . . . . D : b4 wü rde mit 20. Tb1
einer Partie Botwinnik-Smys­ beantwortet.
low ( Moskau 1 954) geschah.
1 9. . . . Lh3: g2! !
Nach 14 . . . . De7 1 5. S : c5 de
konnte Wei ß, wie Botwinnik Die Deli katesse der Kombi na­
zeigte, durch 1 6. Sa4 i n Vortei l tion. 20. ba scheitert an
kommen. 20 . . . . Sf3+ 21 . K : g2 S :e1 +
22. Kf1 S : c2.
1 4. . . . a5-a4
1 5. Sd4-e2 Dd8-a5! 20. Te 1 -b1 Lg2 : e4!
21 . Sc3: e4 Da5-a4!
Ein feines Bauernopfer. 22. Dc2: a4 Sc5: a4
1 6. Td1 : d6 Sd7-e5 23. Se4-f6+
1 7. b2-b3?
Schlecht ist auch 23. Tc1 Sb2
Weiß durchschaut nicht die 24. c5 Sec4, wonach weitere
Absicht sei nes Kontrahenten. Verluste u nausbleiblich wären.
Er mußte woh l oder übel den 23 . . . . Lg7:f6
Bauern zurückgeben und 24. Td6 :f6 Se5 : c4
1 7. Tdd1 ziehen.
Wei ß stel lte wenige Züge
1 7. . . . a4: b3 später den sinnlosen Wider­
1 8. a2: b3 sta nd ein.

274
322 Shidkow-Litwinow 1 4. . . . Lg7-h6
lwano-Frankowsk 1 97 1
Genauer war 1 4. . . . g5! , z. B.
1 . Sf3 g 6 2. c4 Lg7 3 . d 4 Sf6 1 5. L:d6 f4 1 6. Te1 Dh2+
4. g3 0-0 5. Lg2 d6 6. Sc3 c6 1 7. Kf1 S:f2 ! 1 8. De2 Sh3
7. 0-0 Da5 8. h3 e5 9. Le3 1 9. Sf3 ef 20. D:f3 g4! oder
1 8. K:f2 fe+ 1 9. K:e3 L : d4+ !
Besser ist 9. e4 oder 9. d5.
20. K:e4 D : d6 21 . Kd3 Sa6!
9. . . . e5-e4 (Cholmow).
1 0. Sf3-d2 Da5-h5
1 5. Lf4 : d6 f5-f4
Logischer erscheint 1 0 . . . . d5. 1 6. Tf1 -e1 Dh5-h2+
Ein Angriff in ei nem so frü hen 1 7. Kg 1 -f1 Sg4:f2
Stadium des Kampfes kann 1 8. Dd 1 -c2?
nur bei u ngenauem Spiel des
Sel bstverständlich nicht
Gegners zu positiven Ergeb­
1 8. K:f2 wegen 1 8 . . . . fe+
nissen fü hren.
1 9. Ke2 D : g2 matt. Wei ß mußte
1 1 . g3-g4? indes 1 8. De2! versuchen,
z. B. 1 8. Sh3 1 9. Sf3! ef
„ .

Weiß u nterschätzt das folgende


20. D:f3 mit scharfer Stellung.
Opfer. Er hätte einfach den
Bauern e4 nehmen sollen. 1 8. . . . Sf2-h3
Nach 1 1 . Sc: e4 L : h3 1 2. S : f6+ 1 9. Sc3-e2 Sb8-d7!
L:f6 1 3. Se4 Le7 1 4. f3 sind
Bringt den Turm a8 ins Spiel .
Ihm die g�ößeren Chancen
zuzu bi lligen. 20. Dc2 : e4 f4: e3+
21 . Ld6:f8 Ta8:f8+
22. Sd2-f3 Sh3-g5
23. Se2-f4
Sonst entscheidet 23 . . . .
T:f3+!
23. . . . Sg5:f3
24. De4-e6+ Kg8-h8
25. Te1 : e3 Sf3 : d4
Weiß gab auf.

11. . . . Lc8:g4!
1 2. h3:g4 Sf6: g4
1 3. Le3-f4 f7-f5
1 4. e2-e3
Schlecht ist 1 4. L: d6? f4
1 5. Te1 L : d4 1 6. Sd : e4 L :f2 +.

275
323 Sil berstein-Slotnik
Moskau 1 976
1 . d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7
4. e4 d6 5. g3 0-0 6. Lg2 e5
7. d5 Sbd7 8. Sge2 a5 9. 0-0
Sc5 1 0. f3 c6
)
Ein anderer Plan sieht 10 . . . .
Ses nebst f7-f5 vor.
1 1 . Lc1 -e3 c6 : d5
1 2. c4:d5 b7-b6
13. a2-a3? 1 8. . . . La6-d3!
Falsche Stellungsbeu rtei lung. Falls 1 9. D: d3, so 19 . . . . c4+ .
Wei ß läßt sich davon leiten, Die sonst so a l l mächtige Dame
daß er materiell i n Vortei l ist Gefangene im eigenen
kommt, wei l der folgende Lager. Wei ß gab auf.
Blockadezug praktisch er­
zwu ngen ist. In der entstehen­
den Situation erhält Schwarz
fü r den Bauern jedoch mehr
324 Kotow-Wade
als ausreichende Kompen­
Stockholm 1 952
sation.
1 . d4 d6 2. c4 e5?!
1 3. . . . a5-a4!
1 4. Le3: c5 b6: c5 Verfrüht. Ratsamer ist 2 . . . .
1 5. Sc3 :a4 Lc8-a6 Sf6.
1 6. Sa4-c3 3. Sg1-f3 Sb8-d7 ;
Es drohte 1 6. . . . L : e2. 4. e2-e4 g7-g6?
Außerdem hat der Springer am
Auch hier mußte 4 . . . . Sf6
Rande des Brettes nichts zu geschehen. Jetzt ge.lingt es
suchen. Weiß, die gegnerische Stellung
1 6. . . . Lg7-h6! empfi ndlich zu schwächen.
1 7. Dd 1 -c2 Dd8-b6
5. Lc1 -g5! f7-f6
1 8. Sc3-d1
Nicht 5 . . . . Sgf6 wegen 6. de
In schwieriger Lage übersieht de 7. S: e5! S : e5 8. D: d8+ nebst
Weiß einen überraschenden 9. L:f6+ bzw. 7 . . . . De7
taktischen Schlag. 8. S: d7 D : e4+ 9. Le2 S : d7
1 0. 0-0.
6. Lg5-h4 Lf8-g7
7. c4-c5!

276
Ein starker Schlag, der das mit Ü bergang zu üblichen Stel ­
Spiel zugunsten von Weiß lu ngen d e r Damenindischen
öffnet. Verteidigung.
5. 0-0 Lf8-g7
6. c2-c4 0-0
7. Sb1-c3 d7-d6
8. Dd 1 -c2 Sb8-d7
9. Tf1 -d1 ! Tf8-e8?
Besser erscheint 9 . . . . c6
nebst 1 0 . . . . Dc7, um der
unangenehmen Gegenüber­
stellung von Dame u nd gegne­
rischem Turm auszuweichen.

7. . . . d6:c5 1 0. e2-e4 e7-e5


8. d4: e5 Dd8-e7 Sonst spielt Wei ß selbst 1 1 . e5.
9. Sb1-c3 Sd7 : e5? Jetzt kom mt i ndes die Fesse­
lung in der d-Li nie zur Geltung.
Hartnäckiger war 9 . . . . c6.
1 1 . d4: e5! d6:e5
10. Sf3 : e5 De7 : e5
1 1 . Lh4-g3 De5-e6 Schlecht ist 1 1 . . . . S : e5
1 2 . Sc3-b5 1 2. S : e5 T:e5 1 3. Lf4 Te8
1 4. e5! L :g2 1 5. ef!
Schwarz steht auf verlorenem
Posten. 1 2. Lc1-g5 c7-c6?
1 2 . . . . Kf7 1 3. S : c7 D : e4+ Erforderlich war 1 2 . . . . Db8.
1 4. Le2 Lh3 1 5. S : a8 L : r
1 3. Lg5:f6! Lg7 :f6
1 6. Tg1 Lh6 1 7 . Db3+ Kg7
1 4. Lg2-h3 Te8-e7
1 8. f3 Dd4 1 9. T:g2 Ld2+
20. Kf1 Se7 21 . Sc7. Schwarz Oder 1 4. . . . Lc8 1 5. Td6 Le7
gab auf. 1 6. L : d7! L : d6 1 7. L:c6 bzw.
1 6 . . . . L : d7 1 7. Td2 Dc7
1 8. S : e5!
1 5. Td1 -d6 Dd8-c7
325 Kostic-Steiner
1 6. Ta1 -d1 Ta8-d8
Budapest 1 921
Eine letzte Falle. Wenn 1 7 . L : d7
1. d4 Sf6 2. Sf3 b6 3. g3 Lb7
Te : d7 1 8. T: f6, so 1 8 . . . . Kg7!
4. Lg2 g6? !
1 7. Dc2-d2! Lb7-c8
Die Fianchettierung beider
Läufer ist zweifel haft. Den 1 8. Td6: f6!
Vorzug verdiente 4. . . . e6 Schwarz gab auf.

277
Benoni-Verteid igung u nd unangenehme Erwiderung
Modeme 7. e5.
Benoni-Verteidigung 7. e4-e5! d6:e5
8. f4: e5 Sf6-g4
9. e5-e6! Sd7-e5 )
Charakteristisch für die Ben­
1 0. Lc1 -f4 Se5:f3+
oni-Verteidigung 1 . d2-d4 c7-c5
2. d4-d5 ist ein geschlossenes Nach 1 0. „ .Lg7 1 1 . De2 S:f3+
Zentrum mit einem weißen 1 2. gf Sf6 1 3. ef+ K:f7
Bauern auf d5 und schwarzen 1 4. 0-0-0 verfügt Wei ß ü ber
Bauern auf c5 und d6. In der heftigen Angriff.
heutigen Turnierpraxis be­
1 1 . g2:f3! Sg4-f6
vorzugt man indes die modi­
1 2. Lf1-c4! f7 : e6
fizierte Fassung 1 . d2-d4
1 3. d5:e6 Dd8-b6
Sg8-f6 2. c2-c4 c7-c5
3. d4-d5 e7-e6 4. Sb1-c3 Schlecht ist 1 3 . . . . D : d 1 +
e6 : d5 5. c4: d5 d7-d6. Die 1 4. T : d 1 Lg7 1 5. Sa4 b5
Idee der Modernen Benoni­ ( 1 5 . . . . 0-0? 1 6. Sb6 Ta7
Verteidigung besteht in einem 1 7. Lb8) 1 6. Sb6 bc 1 7. S : a8,
Gegenangriff am Damenflügel. und Schwarz hat fü r die
Im Unterschied zur Königs­ Qualität kei nen ausreichenden
indischen Verteidigung wird Ersatz.
das weiße Zentrum in diesen 1 4. Dd 1 -e2!
Eröffnungen nicht d u rch
e7-e5, sondern c7-c5 attak­ Der Auftakt zu einer blenden­
kiert. den Kombination.
Die Moderne Benoni-Verteidi­
gung wi rd gegenwärtig oft 1 4. „ . Db6 : b2 J
gespielt. Sonst würde Weiß lang ro­
chieren und erdrückenden
Stellungsvorteil besitzen.
326 Aljechin-Löwenfisch
Petersburg 1 9 1 2
1 . d 4 c 5 2 . d 5 Sf6 3 . Sc3 d6
4. e4 g6 5. f4 Sbd7?
Ein Eröffnu ngsfehler. Not­
wendig war 5 . . . . Lg7, und
wenn 6. Lb5+ , so 6 . . . . Sfd7!
6. Sg 1 -f3 a7-a6
Auch 6 . . . . Lg7 stößt auf die

278
1 5. Sc3-b5! ! 1 1 . Ld6-g3 Sf6-e4!
1 2. Sc3 : e4 Te8:e4
Weiß opfert beide Türme und·
1 3. e2-e3 b6-b5!
erhä lt vernichtenden Angriff.
Nur kühnes und unterneh­
1 5. . . . Db2: a 1 +
mungsfreudiges Spiel vermag
Zum Verlust fü hrt 1 5 . . . . a b das Eröffnungsexperiment
1 6. L: b5+ Kd8 1 7. Td1 + Ld7 zu rechtfertigen.
1 8. Le5! Db4+ 1 9. c3.
1 4. Sc4-d6 Te4-b4
1 6. Ke1 -f2 Da1 : h 1 1 5. Lf1 : b5 Lg7-f8
1 7. Sb5-c7+ Ke8-d8
1 5 . . . . L : b2 taugt nichts wegen
1 8. De2-d2+ Lc8-d7
1 6. 0-0!
1 9. e�: d7
1 6. Lb5-c6 Lc8-a6!
Schwarz gab auf. Seine Lage
1 7. Lc6 : a8?
ist hoffnu ngslos. Auf 1 9 . . . .
S: d7 entscheidet 20. Le6! , und Notwendig wa r 1 7. Dd2 mit
falls 19 . . . . e5, so 20. Se6+ beiderseitigen Chancen,
Ke7 21 . d8D+ T:d8 22. D : d8+ z. B. 1 7 . . . . S: c6 1 8. de Df6
mit schnellem Matt. 1 9. Dc3 oder 1 9. 0-0-0.
1 7. . . . Tb4 : b2!
1 8. Dd1 -a4?
327 Donner-Planinc Hartnäckiger erscheint 1 8. Se4,
Wijk aan Zee 1 973 obwohl sich Wei ß nach 1 8 . . . .
Da5+ 1 9. Sd2 Ld3 ebenfalls
1 . d4 Sf6 2. c4 c5 3. d5 e6
schwer verteidigen könnte.
4. Sc3 ed 5. cd d6 6. Sf3 g6
7. Sd2 Lg7 8. Sc4 0-0 9. Lf4 1 8. . . . Dd8-f6
b6!? 1 9. Ta1 -c1
Eine i nteressante Fortsetzung. Jetzt hätte 1 9. Se4 bereits
Schwarz opfert einen Bauern, 1 9 . . . . Te2+ zur Folge.
um ansch ließend seinen Vor­
1 9. . . . Lf8 : d6
spru ng in der Figurenentwick­
20. f2-f4
lung in die Waagschale zu
werfen. Meist geschieht 9 . . . . 20. L : d6 scheitert an 20 . . . .
Ses. D:f2+ .
1 0. Lf4:d6 20. . . . Df6-f5
21 . e3-e4 Tb2-e2+
Nicht 1 0. S: d6? Sh5 1 1 . S : c8
22. Ke1 -d1 Df5-h5
S:f4, und der weiße Springer
sitzt in der Patsche. Weiß gab auf.
1 0. . . . Tf8-e8

279
328 Larsen-Ljubojevic Richtig war 1 7. Sd6 mit weißem
Mailand 1 975 Vortei l .
,.

1 . d4 Sf6 2. c4 e6 3. Sc3 c5 1 7. . . . b5-b4! !


4. d5 ed 5. cd g6 6. Sf3 Lg7
Eine ausgezeichnete I dee.
7. e4 d6 8. Le2 0-0 9. Sd2 Te8
Für den Fal l der natürlichen
1 0. 0-0 Sbd7
Reaktion 1 8. Sc6 hält Schwarz
Oft begibt sich dieser Springer die wirksame Antwort 1 8 . . . .
auch ü ber das Feld a6 nach c7. bc! 1 9. S : d8 cb 20. L : b2 T: b2
parat.
1 1 . a2-a4 a7-a6
1 2. Kg 1 -h1 Ta8-b8 1 8. Sc3-b5 Sd7 : e5
1 3. f2-f4 1 9. f4:e5 Te8: e5!
20. Lc1 -f4
Ein seit l angem geplanter
Vorstoß. Nun scheint fü r Schwarz guter
1 3. . . . c5-c4! ? Rat teuer. Wenn 20 . . . . T: d5,
so 21 . L: b8! T:d1 22. Ta : d 1
Das löst Verwicklungen aus. mit starkem Druck.
Bei ruhigen Fortsetzungen
20 . . . . Sf6: d5!
würde Wei ß das Zentrum
21 . Le2-c4 Lc8-e6
festigen und Ü bergewicht
erzielen. Aufmerksamkeit verdiente
21 . . . . Lb7.
1 4. e4-e5!
22. Lf4:e5 Lg7: e5
Wei ß nimmt die Heraus­ 23 .. Dd1 -e2 Dd8-g5
forderung an. Nicht zu emp­ 24. Lc4:d5 Le6: d5
fehlen ist 1 4. L: c4, z. B. 25. Ta1 -a5
14 . . . . Sc5 1 5. Dc2 Sg4
1 6. Sf3 (es drohte 1 6 . . . . Dh4 Es drohte 25 . . . . T: b5.
und 1 6 . . . . Se3) 1 6 . . . . L:c3 25 . . . . Tb8-c8
1 7. D:c3 S : e4 1 8. Dd4 Df6! 26. Sb5-a7
( LjubojeviC).

1 4. . . . d6:e5
1 5. Sd2 : c4 b7-b5!
1 6. a4: b5 a6 : b5
1 7. Sc4: e5?

Wie der weitere Partieverl auf


zeigt, ein Fehler. Um ihn zu
bestrafen, bedarf es aller­
di ngs ei nes höchst brillanten
Spiels des Nachziehenden.

280
Zwei schwarze Figuren sind Bei anderen Fortsetzungen
angegriffen, und auf 26 . . . . behält Weiß eine passive
Td8 ist 27. Sc6! möglich. Stellung.
26. . . . Dg5-h4! ! 1 0. . . . Df6: b2
Ei n phantastischer Zug. 1 1 . Ta1 -c1 Db2-f6
Schwarz überläßt auch noch
den Läufer e5 seinem Schick­ Schlecht ist 1 1 . . . . D: a2?
sal . Dieser muß genommen 1 2. Lc4 Da3 1 3. Sg5!
werden, da 27. h3 an 27 . . . . 1 2. Ld2-c3 Df6-e7
D: h3+ 28. Kg1 Ld4+ nebst 1 3. a2-a4 a6:b5
29 . . . . D:g2 matt scheitert. 1 4. a4:b5 Ld6-c7
27. De2 : e5 Dh4-f2 ! ! 1 5. Lf1 -c4 0-0
1 6. Lc4-d5 Ta8-a7
Eine einmalige Stellung. 1 7. 0-0 De7-d6
Trotz seines gewaltigen
materiellen Ü bergewichts ist
Weiß außerstan de, sich zu
vertei digen. Auf 28. Tg1 folgt
28 . . . . D : g2+ ! 29. T:g2 Tc1 +
nebst Matt i m nächsten Zuge.
Wei ß gab auf.

329 Bagirow-Matschulski
Tscheljabinsk 1 975
1 . d4 Sf6 2. c4 c5 3. d5 b5 1 8. b5-b6! Dd6: b6
Das ei nzige. 1 8 . . . . L: b6?
Das Wolga-Gambit. Durch ein 1 9. L:f7+ taugt ebensowenig
Bauernopfer erreicht Schwarz
· wie 1 8. . . . L : d5 1 9. bc T:c7
Li nienöffnung am Damen­
20. e4.
flügel, die ihm gewisse Aus­
sichten im Kampf um die 1 9. Tc1 -b1 Db6-a6
Initiative einräumt. 20. Tb1-a1
4. c4: b5 a7-a6 Stark war 20. T : b7 T : b7
5. e2-e3 e7-e6 21 . Sg5 Dh6 22. f4 Sc6 23. Le4
6. Sb1-c3 e6: d5 g6 24. Tf3 mit Angriff (Ba­
7. Sc3 : d5 Lc8-b7 girow).
8. Sd5:f6+ Dd8:f6
9. Sg1-f3 Lf8-d6 20 . . . . Da6-b6
1 0. Lc1 -d2! 21 . Ta1 : a7 Db6: a7?

281
Der Verlustzug. Mit 21 . . . . nutzen, wird trefflich wider­
L:d5 konnte sich Schwarz Ge­ legt. Notwendig war 1 6 . . . .
genchancen wahren. Tbb8, obwohl Weiß nach
1 7. b3 ebenfalls im Vortei l ist.
22. Sf3-g5 h7-h6??
Ein Versehen. Aber auch
nach 22. „ . L:d5 23. Dd3! g6
24. D : d5 hätte Schwarz eine
schwierige Stell ung.
23. Qd1 -d3!
Schwarz gab auf. Wenn 23 . . . .
hg, so 24. Dg6! mit u ndeck­
barem Matt.

1 7. Sc3-b5!
330 Bukic-Bellon
Pula 1 975 Eine peinliche Ü berraschung
für Schwarz. 17 . . . . L : b5 geht
·

1 . d4 Sf6 2. c4 c5 3. d5 b5 nicht wegen 1 8. S : d4.


4. cb a6 5. ba L : a6 6. Sc3 d6
1 7. Da7-b8
7. Sf3
„ .

1 8. Sb5 : d4 c5: d4
Auf 7. e4 folgte in einer Partie 1 9. Dc2-d2 d4-d3
Gligoric-Browne ( Rovinj/ 20. e2 : 03 Sd7-c5
Zagreb 1 970) 7 . . . . L :f1 8. K:f1 21 . b2-b4 Sc5 : d3
g6 9. g3 Lg7 1 0. Kg2 0-0 1 1 . Sf3
Originell ist die Varia nte
Sbd7 1 2. Te1 Db6 mit guten
21 . . . . Sa4 22. b5 Sc3 23. D: c3
Gegenchancen fü r den Bauern.
T:c3 24. ba Tb3 25. a7! Auf
7. . . . g7-g6 22 . . . . L: b5 geschieht 23. Da5,
8. g2-g3 Lf8-g7 und falls 22 . . . . Lb7, so
9. Lf1-g2 0-0 23. Da5 Sc5 24. Sd4 L:d5
1 0. 0-0 Sb8-d7 25. Sc6 Db7 26. L : d5 S : d5
1 1 . Dd 1 -c2 Dd8-c7 27. d4 Ta8 28. de! T:a5
1 2. Tf1 -d1 Tf8-b8 29. S: a5.
1 3. Ta1 -b1 Tb8-b4
22. b4-b5 Sd3:e1
1 4. Lc1-d2 Ta8-c8
23. Dd2: e1 La6-b7
1 5. Ld2-e1 Dc7-a7
24. Sf3-d4
1 6. a2-a3 Tb4-d4?
Schwarz gab auf.
Der Versuch, die Gegenüber­
stellung des Turmes und der
Dame in der c-Li nie auszu-

282
Königsindisch i m Anzuge Schwarz hat alle Figuren
harmonisch entwickelt und
1 . Sg1-f3 d7-cl5 2. d2-cl3 steht a1 '.sgezeichnet.
1 3. Ta1-c1 c7-c5
Die Erfolge des Nachziehenden 1 4. Sd4-f5 Sd7-f8
in der Königsindischen Ver­ 1 5. d3-d4? !
teidigung, das für diese Er­
öffn ung charakteristische Auf der Suche nach Spiel
reiche und gehaltvol le Spiel - möchte Weiß die Lage ver­
all dies war Veranlassung schä rfen. Die Verwicklungen
genug, auch mit den weißen gestalten sich i ndes nicht
Steinen ei nen königsi ndischen gerade zu seinen Gunsten.
Aufbau zu wä hlen. So ent­ 1 5. . . . Sf6-e4
stand ein neuer Spielanfang - 1 6. d4: c5?
Königsindisch im Anzuge, der
sich großer Beliebtheit er­ Ein F. ler in schwieriger Stel­
freut. Im Vergleich zu Schwarz lung.
in der Königsindischen Ver­ 1 6. . . . Se4:d2
teidigung hat Wei ß hier ein 1 7. Sf3 : d2 Dd8-g5!
Tempo. mehr. Deshalb verhä lt
sich sein Gegner prinzipiell
anders.: Er strebt i n der Regel
ei ne feste Stellung an und
bevorzugt einen manövrieren­
den positionellen Kampf.

331 Portisch-Karpow
Moskau 1 977
\. Sf3 Sf6 2. g3 b6 3. Lg2 Lb7 1 8. Sf5-d6
4. 0-0 e6 5. d3 d5 6. Sbd2 Materielle Verl uste sind nicht
Sbd7 7. Te1 Lc5! zu u mgehen. 1 8. Se3 würde
Plötzlich droht 8 . . . . L:f2+ ! mit 1 8 . . . . T:e3! beantwortet.
Der l etzte Zug von Wei ß war 1 8. . . . Lb4: d2
offenbar nicht ganz tadelsfrei. 1 9. Sd6 : b7
8. c2-c4 0-0 Keine Rettung brächte 1 9. h4
9. c4: d5 e6: d5 Dh6 20. S : b7 L:c1 ! 21 . D:c1
· 1 0. Sd2-b3 Lc5-b4 T:e2! oder 1 9. c6 La6 20. f4
1 1 . Lc1 -d2 a7-a5 De7 ! , und falls 21 . S : e8, so
1 2. Sb3-d4 Tf8-e8 21 . . . . De3+ ! ( Karpow).

283
1 9. . . . Ld2 :e1 1 0. L : h3 verbietet sich wegen
20. Dd1 :e 1 Te8 : e2! 10 . . . . S:f3+ mit Damenver­
21 . De1 : e2 Dg5 : c1 + lust, und auf 1 0. 0-0 folgt
22. De2-f1 Dc1-d2! 1 0 . . . . S :f3+ 1 1 . L:f3 L:f1 .
23. c5: b6 Ta8-c8
1 0. . . . Lh3 :g2
Weiß streckte die Waffen . 1 1 . Th 1 -g1 e5: d4
Auf 24. Db5 entscheidet 1 2. Se2 : d4 c7-c5
24 . . . . Tc2! 1 3 . Sd4-b5 Lg2-f3
1 4. g3-g4 d6-d5
1 5. Le3 : c5 Ta8-c8
1 6. Lc5-a3 d5:e4
332 Barcza-Tal 1 7 . d3 : e4
Ta llinn 1 97 1
Schwarz steht auf Gewi nn.
1. Sf3 g6 2. g3 Lg7 3. Lg2 d6 Sehenswert ist jedoch die
4. d3 e5 5. e4 Sc6 6. Sc3 Sge7 kombinatorische Methode,
7. Le3 0-0 8. Dd2 Sd4 mit der der Exweltmeister
seinen Vorteil verwertet.
Schwarz hat seine Figuren in
der Eröffn ungsphase bequem 1 7. . . . Dd8-b6
postieren können. I m Be­ 1 8. La3 : e7 Db6 : b5
streben, den aufdri nglichen 1 9. Le7:f8 Db5: b2!
Springer d4 zu beseitigen, 20. Lf8: g7 Kg8 : g7
übersieht Wei ß ei nen nahe­ 21 . Ta 1 -c1
liegenden taktischen Streich.
Nun hat sogar Weiß eine
9. Sc3-e2?? Qualität mehr, was i n der
erreichten Stellung i ndes keine
Notwendig war die Rochade.
Rolle spielt.
21 . . . . Tc8-d8!
22. Dd2-e3 Db2 : c2!
23. Ke1 -f1
Oder 23. T:c2 Td1 matt bzw.
23. D:f3 D : c1 + 24. Ke2 Td2+
25. Ke3 Td1 + 26. Ke2 Dd2
matt.
23 . . . . Td8-d1 +
Wei ß gab auf. Falls 24. T:d1 ,
so 24 . . . . D : d 1 + 25. De1
9. . . . Lc8-h3!
Dd3+ .
1 0. Sf3 : d4
Es gibt nichts Besseres.

284
333 Wasjukow-Alburt 9. c2-c3
Baku 1 972
Ungenau. Zum Vorteil von
1 . Sf3 d5 2. g3 g6 3. Lg2 Lg7 Weiß fü hrte 9. e5! Nach
4. 0-0 e5 5. d3 Se7 6. Sbd2 9. „ . Sd7 1 0. De2 b5 1 1 . Sf1
0-0 7. c3 a5 8. a4 b6 9. e4 a5 1 2. h4 b4 1 3. Lf4 ist seine
Sbc6 1 0. ed S : d5 1 1 . Te1 Te8 Initiative höchst gefährlich.
1 2. Sc4 La6 I n einer Reihe von Varianten
rächt sich dabei die ungün­
Unterbindet die u nangenehme
stige Aufstel lung der schwar­
Drohung 1 3. d4.
zen Dame c7.
1 3. Sf3-g5 Dd8-d7
9. . . . b7-b5!
Gestattet einen überraschen­ 1 0. Dd1 -e2 a7-a5
den taktischen Schlag. Spiel­ 1 1 . Sd2-f1 d5:e4
bar war 13 . . . . Sde7. 1 2. d3 : e4 b5-b4
1 3. e4-e5 Sf6-d7
1 4. Dd1 -f3 Ta8-d8
1 4. Lc1 -f4 Tf8-d8
1 5. Sc4-d6!
1 5. h2-h4 Sd7-f8
Ein Zug, der Wirkung hinter­ 1 6. h4-h5 Lc8-a6
läßt. 1 7. c3-c4 La6-b7
1 8. Ta1 -d1 h7-h6
1 5. Dd7 : d6?
1 9. Sf1 -h2 Td8 : d 1
„ .

Verwirrung. Nach 1 5 . . . . Tf8 20. Te1 : d1 Ta8-d8


1 6. D : d5 Se7! behielt Schwarz 2 1 . Sh2-g4 Sc6-d4
ei ne _verteidigungsfähige
Den Vorzug verdiente 21 . . . .
Stellung.
Sh7!
1 6. Df3 :f7+ Kg8-h8
22. Sf3 : d4 c5 : d4
1 7. Df7 : e8+ ! Td8 : e8
23. Sg4-f6+ ! Kg8-h8
1 8. Sg5-f7+ Kh8-g8
1 9. Sf7 : d6 23 . . . . gf? 24. Dg4+ Kh8
25. ef hätte sofort verloren.
� Schwarz gab auf.
24. De2-g4?
Weiß jagt ei nem illusionären
Angriff nach. Gut war 24. L:b7
334 Gaschibajasow-Shu ra­
D: b7 25. Se4 mit aktiver Stel­
wlew
lung.
• Liepaja 1 971
1. Sf3 d5 2. g3 Sf6 3. Lg2 e6 24. „ . Sf8-h7
4. d3 Le7 5. Sbd2 0-0 6. 0-0 c5 25. Td 1 : d4
7. e4 Sc6 8. Te1 Dc7
Hü bsch, aber fehlerhaft,
Besser war 8 . . . . b5. denn Schwarz kann die

285
Kombination recht eindrucks­ Plan sieht gewöhnlich einen
vol l widerlegen. Angriff am Königsfl ügel vor,
während Schwarz bestrebt
ist, G egenmaßnahmen i m
Zentrum u n d a m Damen­
flügel zu treffen. Die Ni mzo� )
witsch-lndische Verteidigung'
genießt den Ruf einer ge-
sch meidigen und zuverlässigen
Eröffnung mit mannigfaltigen
strategischen Methoden der
Kampfesfü hrung in ihren
verschiedenartigen Systemen.
Viele bekannte Schachspieler
25. „ . Lb7 : g2! haben die N i mzowitsch-ln­
dische Verteidigung in ihrer
Aber nicht 25. T: d4?
Praxis angewandt. Sie war
„ .

wegen 26. Se8 ! , und Schwarz


wiederholt in Wettkämpfen
bleibt nur die Wahl zwischen
um die Weltmeisterschaft a n�
Matt auf g7 oder Damen­
zutreffen. Einen großen Bei­
verlust.
trag zur Ausarbeitung der
26. Td4-d7 ! Theorie der Eröffn ung leiste­
ten Sä misch, Capablanca,
Dringt d i e Kom bination etwa
Rubi nstein, G ligoric und die
doch noch durch?
sowjetischen Schachspieler
26. „ . Lg2-f3 ! ! Botwinnik, Rauser, Ragosin,
Taimanow, Spasski, Keres,
Unwiderruflich nein ! Wei ß gab
Awerbach, Furman. Auch von
auf.
Weltmeister Karpow wird J
die N i mzowitsch-lndische Ver­
teidigung mit Erfolg gespielt.
Ni mzowitsch-l ndische
Verteidigung

1 . d2-d4 Sg8-f6 2. c2-c4 e7-e6


335 Lilienthal-Najdorf
Stockholm 1 948
3. Sb1-c3 Lf8-b4
1 . d4 Sf6 2. c4 e6 3. Sc3 Lb4
Die Hauptidee dieser von
4. a3 L:c3+ 5. bc c5 6. e3 Sc6
Großmeister Ni mzowitsch .,
7. Ld3 b6 8. Se2
ausgearbeiteten Eröffnung
besteht darin, mit Figuren Als stärker gilt heute die
und Bauern auf das Zentrum aktive Fortsetzung 8. e4. Das
ei nzuwirken. Der wei ße Bauernopfer mit 8 . . . . cd

286
9. cd S : d4? anzunehmen wäre 1 5.„ . Tf8:f4
fü r Schwarz wegen 1 0. e5 Sg8 1 6. Se2 :f4 e5:f4
1 1 . Dg4! nicht ratsam . 1 7. Ld3: h7+! Kg8: h7
1 8. Dd1 -h5+ Kh7 : g7
8. . . . 0-0
1 9. Ta1 -d1 Dd8-f6
Besser ist 8 . . . . La6!
Andere Züge ha lfen ebenfa lls
9. e3-e4 Sf6-e8 nicht, z. B. 19 . . . . Dc7
20. Dg4- nebst 21 . Td7 oder
EiA Manöver Capablancas.
1 9. Dc8 20. Tfe1 Sf6
Schwarz pariert die Drohung
„ .

21 . Dg5+ Kf7 22. Td6.


1 0. Lg5 und macht dem f­
Bauern den Weg frei. Der 20. Td1 -d7+. Kg7-f8
Spri nger kann gelegentlich 21 . Td7: b7 Sc6-d8
von d6 aus den Bauern c4 22. Tb7-d7 Sd8-f7
angreifen. 23. Dh5-d5 Ta8-b8
10. 0 -0 d7-d6 Schlecht ist 23 . . . . Td8
24. T:f7+ ! , und Weiß gewinnt.
Auch hier war 1 0 . . . . La6
vorzuziehen. 24. Tf1-e1 f4-f3
25. Te1 -e3
1 1 . e4-e5! d6:e5
1 2. d4: e5 Lc8-b7 Schwarz gab auf.
Nicht 1 2 . . . . S : e5? wegen
13. L: h7+ mit Damengewi nn.
13. Lc1 -f4 f7-f5 336 Bronstein-Geller
14. e5:f6 e6-e5? Moskau 1 961
Notwendig war 1 4 . . . . D:f6. 1 . d4 Sf6 2 . c4 e6 3. Sc3 Lb4
4. a3 L:c3+ 5. bc 0-0 6. f3 d5
Stärker ist der von Tai ma­
now empfohlene elastische
Spri ngerrückzug 6 . . . . Se8,
z. B. 7. e4 b6 8. Ld3 La6
9. a4 Sc6 1 0. La3 d6 1 1 . f4 Sa5
1 2. De2 f5! mit gleichen
Chancen.
7. c4: d5 e6: d5
8. e2-e3 Lc8-f5
1 5. f6 : g7 ! ! Meist geschieht 8 . . . . Sh5.
Der Beginn einer großartigen, 9. Sg1 -e2 Sb8-d7
weitberechneten Kombination. 1 0. Se2-f4 c7-c5

287
1 1 . Lf1-d3 Lf5: d3
1 2. Dd1 : d3 Tf8-e8
1 3. 0-0 Ta8-c8
1 4. Ta 1 -b1 Dd8-a5?
Schwarz strebt aktives Spiel )
an, unterschätzt aber die Dro­
hungen des Gegners. Er mußte
sich woh l oder ü bel mit
14 . . . . b6 begnügen.
1 5. Tb1 : b7!
Das sieht riskant aus, da der 20. Dd3-g6! !
Turm von seinem Lager
abgeschnitten wird. Bronstein Der entscheidende Schlag.
Auf 20 . . . . fe folgt 21 . T:g7+
hat aber genau berechnet,
nebst 22. S : g6 matt. Schwarz
daß der Turm gerade von b7
gab auf.
aus am wirksamsten a m
Angriff auf de n König teil­
nehmen kann.
1 5. . . . Sd7-b6 337 Branz-Gol denow
1 6. g2-g4! Minsk 1 956
Nur energisches Spiel ver­ 1 . d4 Sf6 2. c4 e6 3. Sc3 Lb4
mag das wei ße Vorhaben zu 4. a3 L: c3+ 5. bc d6 6. Sf3
rechtfertigen.
Ein u nmotivierter Zug. Besser
1 6. . . . h7-h6 ist 6. f3 nebst e2-e4.
Schlecht ist auch 1 6 . . . . c4 6. . . . 0-0
1 7. Df5 Da6 1 8. T :b6 D : b6 1 9. g5. 7. e2-e3 b7-b6
Falls 16 . . . . g6, so 1 7. g5 Sfd7 8. Lf1-d3 Lc8-b7
1 8. S: d5. 9. Dd1-c2 Tf8-e8
1 0. 0-0 e6-e5
1 7. h2-h4! c5: d4
1 1 . Sf3-d2 Sb8-d7
1 8. g4-g5 d4: e3
1 2. f2-f3 Sd7-f8
Führt zu einem eindrucks­ 1 3. Sd2-b3?
vollen Sch luß. Eine befriedi­
Inkonsequent. Wei ß läßt e5-e4
gende Verteidigung stand
zu, obwohl er sich zunächst
Schwarz i ndes schon nicht
diesem Vorstoß widersetzte. , "
mehr zur Verfügung.
1 3. . . . e5-e4
1 9. g5:f6 Tc8:c3
Schwarz nutzt u nverzüglich die
sich bietende Gelegenheit.

288
1 4. Ld3-e2 e4:f3 Im Fa l l von 24. fo geschieht
1 5. g2:f3 Dd8-d7 24. . . . Sh3 matt. Weiß gab
1 6. Le2-d3 Sf8-g6 auf.
1 7. Dc2-f2 Te8-e7
1 8. e3-e4 Sf6-h5
1 9. Lc1 -e3 f7-f5
20. Le3-g5? 338 Geller-Golombek
Budapest 1 952
Durch planloses Spiel geriet
Weiß in eine mißliche Situa­ 1 . d4 Sf6 2. c4 e6 3. Sc3 Lb4
tion. Nach dem Textzug ist er 4. e3 c5 5. a3 cd
zwa ngsläufig verloren. Hart­
Vorzuziehen ist 5 . . . . L:c3+.
näckiger war 20. ef.
6. a3:b4 d4: c3
20. Sh5-f4!
7. Sg1-f3 c3 : b2
„ .

21 . Df2-d2 f5: e4
22. Lg5:e7 Ein sehr riskanter Entschluß,
da Wei ß fü r den Bauern eine
Ermöglicht ein drastisches
bedrohliche Stellung erhä lt.
Finale. Einen Ausweg gab es
jedoch ohnehin nicht mehr. 8. Lc1 : b2 d7-d5
Auf 22. L:e4 gewinnt 22 . . . . 9. c4-c5 b7-b6
T: e4! 23. fe Dg4+, und wenn 1 0. Lf1-b5+ Lc8-d7
22. L:f4, so 22 . . . . ed 23. Lg3 1 1 . Lb5 : d7+ Sf6: d7
Da4 m it materiellem wie
Nach 1 1 . . . . S b : d7 1 2. c6 ver­
positionellem Ü bergewicht
fügt Weiß über erdrückenden
von Schwarz.
Positionsvortei 1 .
22. „ . e4: d3
23. Le7-g5 1 2. Dd 1 -c2
Bedeutend stärker war die von
Ragosin gezeigte Fortsetzung
1 2. Da4! Jetzt gelingt es
Schwarz, Verwicklungen anzu­
zettel n .
1 2. „ . Sb8-c6!
1 3. Lb2 : g7 Sc6: b4
1 4. Dc2-b1 Th8-g8
1 5. c5-c6 Sb4:c6

Das einzige. Schlecht ist


1 5. Sc5 1 6. D: h7 T:g7
23. Dd7-g4+ !
„ .
„ .

1 7. D : g7 Sc2+ 1 8. Ke2 S : a 1
Ein brillanter Schlußpunkt. 1 9. T: a 1 , u nd Wei ß hat bei

289
materieller Ausgeglichenheit tei lung ein. Wenn 23. Kf1 , so
heftigen Angriff. 23 . . . . Db1 + 24. Kg2 Dg6+.
1 6. Db1 : h7 Diese prächtige Remispartie
wurde mit einem Schönheits­
preis gewü rdigt.

339 Platonow-Zeschkowski
Alma-Ata 1 969
1 . d4 Sf6 2. c4 e6 3. Sc3 Lb4
4. e3 b6 5. Se2 La6 6. Sg3 0-0
7. e4 Se8
Gebrä uchlicher ist 7 . . . . c5
1 6. „ . Sd7-f6! ! oder 7 . . . . d6.
Glä nzende Verteidigung. 8. Lf1-d3 Sb8-c6
Schwarz opfert ei nen Turm 9. 0-0! Lb4:c3
und erreicht eine u ngewöhn­
9 . . . . S : d4? 1 0. Da4 kostet eine
liche Stellung, in der er das
Figur.
materielle Plus des Kontrahen­
ten durch geistreiches und 1 0. b2:c3 Sc6-a5
elegantes Gegenspiel wett­ 1 1 . f2-f4!
machen kann.
Ohne Rücksicht auf den Verlust
1 7. Lg7:f6 Dd8:f6 eines Bauern leitet Weiß
1 8. Dh7: g8+ Ke8-d7 energische Operationen am
Königsflügel ein.
Aber nicht 1 8. . . . Ke7? wegen
1 9. Dg5. 11. ... La6 : c4
1 2. f4-f5 e6 :f5
1 9. Sf3-e5+ Sc6:e5! 1 3. Sg3 :f5 Se8-d6?
20. Dg8 : a8 Se5-f3+ !
Auf diesen Zug hat Weiß eine
Dieses neuerliche Opfer er­ blendende Erwiderung zur
zwi ngt das Remis. Hand. Solider war 13 . . . . d6.
21 . g2:f3
Oder 21 . Ke2 Db2+ 22. K:f3
Df6+ mit ewigem Schach.
21 . . . . Df6:a 1 +
22. Ke1-e2 Da 1 -a2+
Wei ß willigte in die Pu nkte-

290
23. Tf6 :f7 Tf8:f7
24. Tf3 :f7 De5-e1 +
25. Tf7-f1
Schwarz gab auf.

340 Rytow-Timman
Ta llinn 1 973
1 . d4 Sf6 2. c4 e6 3. Sc3 Lb4
14. Sf5-h6+ ! ! 4. e3 b6 5. Se2 La6 6. a3 L: c3+
g7 : h6
1 5. e4-e5! 7. S : c3 d5 8. b3

Trotz der Mehrfigur ka nn Keinen Vortei l verspricht 8. b4


L : c4 9. L:c4 de 1 0. De2 a5!
Schwarz dem konzentrierten
1 1 . b5 Sd5 1 2. D:c4 S : c3
Angriff der weißen Kräfte nicht
1 3. D:c3 Dd5 1 4. 0-0 D : b5
entgegensetzen.
1 5. D:c7 Dc6. Die Chancen
1 5. . . . Lc4:d3 sind gleich.
1 6. Dd1 : d3 Sd6-c4
8. . . . 0-0
Der Versuch, den Springer i n 9. Lf1 -e2 Sb8-c6
d _i e Verteidigung einzube­ 1 0. b3-b4?
ziehen, sch lägt fehl . Auf
Richtig war 1 0. a4! Der Text­
1 6 . . . . Se8 entscheidet
zug findet überraschend eine
1 7. L:h6 Dh4 1 8. L:f8 K:f8
faszinierende Widerlegung.
1 9. Df3. Wenn 1 7 . . . . f6, so
1 8. L:f8 K:f8 1 9. ef S : f6 1 0. . . . La6 : c4
20. T:f6+ D:f6 21 . Tf1 . 1 1 . Le2 : c4 d5:c4
1 2. Dd1 -e2 b6-b5!
1 7. Tf1 -f6! Kg8-h8
13. Sc3 : b5 Dd8-d5!
1 8. Lc1 : h6 Dd8-e7
1 4. Sb5:c7 Dd5:g2
1 9. Ta1 -f1 d7-d5
1 5. De2-f1 Dg2-f3!
19 . . . . d6 wü rde mit 20. e6! 1 6. Sc7 : a8
bea ntwortet.
20. Tf1 -f3 Sc6: e5
Es drohte 21 . Lg7+ K: g7
22. Tg3+ Kh8 23. Th3 h5
24. T: h5+ und 25. Dh7 matt.
21 . d4 : e5 De7 : e5
22. Lh6:f8 Ta8:f8

291
24. „ . Tf8-d8
Weiß gab auf.

341 Saigin-Vistaneckis
Fernpartie 1 968
1 . d4 Sf6 2. c4 e6 3. Sc3 Lb4
4. e3 0-0 5. Ld3 d5 6. Sf3 c5
7. 0-0 Sbd7 8. a3 La5 9. Ld2 a6
1 0. Se5
1 6. . . . Sc6 : d4! !
Schwarz drohte, seine Kräfte
Dieses weitere Opfer bi ldet durch 1 0. de 1 1 . L:c4 b5
„ .

die eigentliche Poi nte des zu entfalten. Diesem Vorhaben


Unternehmens. Obwohl Weiß war i ndes besser mit 1 0. b3 zu
einen Turm mehr hat, wi rd er begegnen.
der gegnerischen Drohungen
1 0. La5-b6
nicht Herr.
„ .

1 1 . c4: d5 c5: d4
1 7. e3 : d4 1 2. e3 : d4 Lb6: d4? !
1 3. Se5:f7!
Auch andere Fortsetzungen
retten nicht, z. 8 . 1 7. Ta2 Sb3 In dieses zeitweilige Figuren­
1 8. Tc2 Td8 1 9. Ld2 c3! opfer hatte Weiß seine Hoff­
20. T:c3 S : d2 21 . Dg1 Sde4 nungen gesetzt. Der Kampf
22. Tc1 Sc3 23. Kf1 Sfe4 oder spitzt sich jetzt merklich zu.
1 7. Lb2 c3 1 8. L:c3 Sc2+ 1 3. „ . Tf8:f7
1 9. Kd2 S : a 1 20. L:a 1 Se4+
21 . Kc2 Tc8+ 22. Kb2 Sd2 Zu gefä hrlich ist 1 3 . . . . K:f7
23. De1 (23. Dd1 D:f2) 23 . . . . 1 4. de+ K : e6 1 5. Lc4+ Ke7
Df6+ . 1 6. Lg5! mit u nwidersteh­
lichem wei ßem Angriff.
.
1 7. „ . Df3-c3+ 1 4. d5:e6 Tf7-f8
1 8. Ke1-e2 Dc3:a 1 1 5. e6 : d7 Lc8 : d7
1 9. Df1-g2 Da1 -a2+ 1 6. Sc3-e2 Ld4-a7
20. Ke2-e1 Da2-b1
21 . Ke1 -d2 Sf6-e4+ Für den Bauern erhielt Schwarz 1
22. Kd2-e3 Db1 -d3+ eine initiativreiche Stellung. '
23. Ke3-f4 g7-g5+ 1 7. h2-h3?
24. Kf4-e5
Schwächt die Position des
Oder 24. Kg4 De2+ 25. Kh3 Königs. Vorzuziehen war
Dh5 matt. 1 7. Lg5.

292
1 7� . . . Ld7-c6 342 Nowogrudski-Roisman
1 8. Ld3-c4+ Kg8-h8 Liepaja 1 971
1 9. Se2-g3 Dd8-c7!
1. d4 Sf6 2. c4 e6 3. Sc3 Lb4
Mit der zweifachen Drohung 4. e3 c5 5. Sf3 0-0 6. Ld3 d5
20 . . . . D:g3 und 20 . . . . L: g2. 7. 0-0 Sc6 8. a3 L:c3 9. bc Dc7
20. Dd1 -b3 Eine andere Möglichkeit ist
9 . . . . de 1 0. L : c4 Dc7.
1 0. Dd1-e2
Zu passiv. Die Theorie emp­
fiehlt 1 0. cd ed 1 1 . Sh4 oder
1 0. Lb2.
1 0. . . . d5:c4
1 1 . Ld3: c4 e6-e5
1 2. Sf3 : e5 Sc6: e5
1 3. d4: e5 Dc7 :e5
1 4. Lc4-d3
20 . . . . Sf6-g4! ! Eine schablonenhafte Fort­
setzung. So spielt man ge­
Eine glänzende kombina­ wöhnlich, wenn die Dame auf
torische Lösung des Stel­
c2 steht. Hier war indes 1 4. f3
lungsproblems.
angezeigt, wenngleich Schwarz
21 . h3:g4 nach 1 4 . . . . Le6! (aber nicht
14 . . . . D : c3 1 5. Lb2 Da5
Weiß hat keine Wahl.
1 6. L:f6 mit weißer Initiative)
21 . . . . Tf8-f3! ! 1 5. L:e6 D : e6 ebenfalls über
eine gute Stellung verfügt.
Mit diesem ergänzenden
Turmopfer deckt Schwarz 1 4. . . . Tf8-d8!
seine Karten endgültig auf. 1 5. Tf1 -d1
22. Sg3-f5 Auf 1 5. Lb2 ist 1 5 . . . . Sg4
unangenehm.
Falls 22. gf, so 22 . . . . D : g3+
23. Kh1 L:f3+. 1 5. . . . Lc8-e6
1 6. f2-f4?
22 . . . . Tf3: b3
23. Lc4 : b3 Dc7-b6! Das führt zu ei ner nicht wie­
dergutzumachenden Schwä­
Weiß gab auf.
chung des Sch lüsselfeldes e4
und gestattet es dem Gegner,
entscheidendes Ü bergewicht
zu verbuchen.

293
1 6. . . . De5-c7 Mit der I dee, den Zug Se4
1 7. h2-h3 vorzubereiten.
Wei ß muß ein Tempo a uf­ 9. . . . c5 :d4
wenden, u m 1 7 . . . . Lg4 zu 1 0. e3 : d4 Lb4-e7
verhindern. 1 1 . a2-a3 b7-b6
1 2 . Tf1-e1 Lc8-b7
1 7. . . . c5-c4!
1 3. Ld3-c2 Ta8-c8
1 8. Ld3-c2 Td8 : d 1 +
1 4. Dd1-d3 Tf8-e8?
1 9. De2 : d 1 Le6-d5!
Notwendig war 1 4. . . . g6.
I m Fa l l der natü rlichen Er­
widerung 1 9 . . . . Td8? könnte 1 5. d4-d5! e6: d5
Weiß nach 20. Df3 doch noch 1 6. Lc1 -g5 Sf6-e4
den wichtigen Vorstoß e3-e4
Jetzt scheitert 1 6 . . . . g6
du rchsetzen.
bereits an der Erwiderung
20. Lc1 -d2 Ta8-d8 1 7. T:e7! D : e7
21 . Dd1-e1 Ld5-e4! 1 8. S: d5!
22. Lc2-d1
1 7. Sc3 : e4 d5:e4
Nun folgt eine zwangsläufige 1 8. Dd3: e4 g7-g6
Abwickl u ng, die durch einen 1 9. De4-h4 Dd8-c7
taktischen Schlag gekrönt 20. Lc2-b3
wird.
Droht 21 . L:f7+.
22 . . . . Dc7-c6
20 . . . . h7-h5
23. g2-g4
21 . Dh4-e4 Kg8-g7
Wenn 23. Df2, so 23 . . . . L: g2.
Schwarz verteidigt sich gegen
23. . . . Dc6-d5 22. D:g6+, muß aber einen
24. Ta1 -a2 Le4-h1 neuen Schlag ei nstecken .
25. De1 -e2 Sf6-e4
26. De2-h2
In der Hoffnung auf 26 . . . .
S :d2 27. D : h 1 , aber . . .
26. . . . Se4:c3!
Weiß gab auf.

343 Garcia-Pomar
San Feliu 1 975
1 . d4 Sf6 2. c4 e6 3. Sc3 Lb4
4. e3 0-0 5. Ld3 c5 6. Sf3 d5 22. Lb3:f7! Kg7:f7
7. 0-0 de 8. L : c4 Sc6 9. Ld3 23. Lg5-h6! !

294
,
Dieser „stil le; Zug u nter­ 1 7. Se5 mit klarem weißem
streicht die Hi lflosigkeit des Ü bergewicht ( Najdorf­
Nachziehenden. Smyslow, Havanna 1 962).
23 . . . . Le7-d6 1 4. e3-e4! Sf6 : d7
24. Sf3-g5+ Kf7-f6
Sch lecht ist 1 4 . . . . S : e4 wegen
Auf 24 . . . . Kg8 geschieht 1 5. Sg5 S : g5 1 6. L: g5, und a uf
25. D : e8+ . 14 . . . . L : e4 kann 1 5. Lg5! L:f3
1 6. D :f3 S : d7 1 7. Lf4 Dc8
25. Sg5-h7+ !
( 1 7 . . . . Se5 1 8. Dg3 Tfe8
Schwarz gab auf. 25 . . . . Kf7 1 9. Td5) 1 8. Ld6 folgen.
würde mit 26. Dd5+ und
1 5. Sf3-g5 Ta8-d8
25. . . . D : h7 mit 26. Df3+
beantwortet. Gegen 1 6. Se6! gerichtet.
Wei ß wartet indes m it ei nem
kombinatorischen Streich.
auf.
344 Polugajewski-Petrosja n
1 6. Lc4:f7 +! Tf8:f7
Leningrad 1 960
1 7. Sg5-e6 Dc7-c8
1 . d4 Sf6 2. c4 e6 3. Sc3 Lb4 1 8 . Se6: d8 Lb7-a6!
4. e3 0-0 5. Ld3 d5 6. Sf3 c5 1 9. De2-e3!
7. 0-0 de 8. L:c4 b6 9. De2 Lb7
Das naheliegende 1 9. Dg4
1 0. Td 1 Sbd7?
wird überraschend durch
Ein Fehler, der zu ei ner 1 9 . . . . D : d8 20. e5 De8
schwierigen Stellung führt. 21 . e6 Te7! widerlegt.
RiChtig wa r 10 . . . . cd 1 1 . ed L : c3
1 9. . . . Tf7-e7
1 2. bc Dc7 mit gleichen Chan­
cen. Oder 1 9 . . . . D : d8 20. e5 Te7
21 . e6 Lc8 22. Db3 ! , und
1 1 . d4-d5 ! Lb4:c3
Weiß gewinnt.
1 2. d5:e6 Lc3-a5
20. De3-b3+ c5-c4
Hier befindet sich der Läufer
21 . Db3-a3 Sd7-c5
im Abseits. Doch auch nach
1 2 . . . . L:f3 1 3. D:f3 Le5 Falls 21 . . . . D : d8, so 22. Lg5!
14. ed Dc7 1 5. Dh3! Tad8
22. Lc1 -e3 Te7 : e4
1 6. f4 nebst Df3 .und e3-e4
23. Le3 : c5 Dc8 : c5
verfügt Weiß ü ber großen
24. Da3-f3
Vortei l.
Schwarz gab sich geschlagen.
1 3. e6: d7 Dd8-c7
Auf 24. . . . Te7 entscheidet
Oder 1 3 . . . . De7 1 4. e4! Tad8 25. Se6!
1 5. Lg5 D : e4 1 6. D:e4 L : e4

295
345 Hostalet-Karpow Nicht 1 6. L: d47 wegen 1 6 . . . .
G roningen 1 968 Sd2+.
1 . d4 Sf6 2. c4 e6 3. Sc3 Lb4 1 6. . . . d4:e3
4. e3 0-0 5. Dc2' 1 7. f3 : e4 Da5-d2!
Da Weiß bereits e2-e3
spielte, ist dieser Zug u n lo­
gisch und n icht geeignet,
Schwarz Schwierigkeiten zu
bereiten.
5. . . . c7-c5
6. a2-a3 Lb4:c3+
7. Dc2 : c3 Sb8-c6
8. Lf1-d3?
8. de Se4 9. Dc2 Da5+
1 0. Ld2 hätte Ausgleich
In dieser Stellung zog Weiß
ergeben. Jetzt hingegen
es vor, die Waffen zu strek­
übernimmt Schwarz die
ken. Schade! Das Firiale
I nitiative.
konnte höchst eindrucksvoll
8. . . . c5: d4! ausfallen: 1 8. Le2 Lg4! 1 9. Te1
9. e3 : d4 d7-d5 Tac8 20. Dd1 Tc1 ! ! 21 . D:c1
1 0. Sg1-e2 d5:c4 L:e2+ 22. Kg1 Lf3! !
1 1 . Ld3 :c4 e6-e5!
1 2. Lc1 -e3?
Auf 1 2. de setzt Schwarz mit
1 2 . . . . Se4 1 3. De3 Da5+ 346 Qu interos-Ribli
1 4. Sc3 S : c3 fort, holt sich den Monti lla 1 974
Bauern e5 zu rück und kom mt
1 . d4 Sf6 2. c4 e6 3. Sc3 Lb4
in Vorteil . Der Textzug ist
4. Dc2 c5 5. de 0-0 6. Lf4
noch schwächer und fü hrt
Sa6!
zum Verlust.
Die beste Erwiderung fü r
1 2. . . . Sf6-e4
Schwarz.
13. Dc3-b3
7. a2-a3?
Im Fal l von 1 3. Dd3 wäre
1 3 . . . . Lf5! u nangenehm . Riskant, da Wei ß in der Ent­
wicklung zurückbleibt. Keinen
1 3. . . . Dd8-a5+ besonderen Nutzen bri ngt
1 4. Ke1 -f1 Sc6: d4 gleichfalls 7. Ld6 Te8 8. a3
1 5. Se2: d4 e5:d4 L:c3+ 9. D:c3 Se4 1 0. Dd4
1 6. f2-f3 Da5+ 1 1 . b4 S : b4 1 2. ab D : b4+

296
1 3. Kd1 Db3+ . Weiß kann dern
Dauerschach nicht entrinnen.
Auf 1 4. Kc1 geschieht 1 4 . . . .
S:f2!
7. . . . Lb4:c3+
8. Dc2 : c3 Sf6-e4
9. Dc3-d4 Sa6: c5
1 0. Ta 1 -d1
Vortei lhaft fü r �chwarz ist
1 0. b4 Sb3 1 1 . D:e4 S : a1
1 2. Le5 ( 1 2. Db1 Df6 ! ) 1 2 . . . .
1 9. Td2 : d8 Ta8 : d8
a5! 1 3. Db1 ab 1 4. ab Db6
20. Lf1 -e2 Td8-d2
1 5. L:a1 T:a1 ! 1 6. D:a1 D : b4+
21 . g2-g4 Lf5-d3!
1 7. Kd1 d5.
Droht 22 . . . . L : e2 23. S :e2
1 0. . . . d7-d5!
Td1 matt.
1 1 . b2-b4 Sc5-a4
1 2. f2-f3? 22. Ke1 -f1 Sc3 :e2
23. Sg1 : e2 Td2 :e2
Erforderlich war 1 2. cd, ob­ 24. Kf1 -g1 Tf8-d8
woh l Wei ß auch dann große
Schwierigkeiten hätte. Weiß gab auf.
1 2. . . . Se4-c3!
Nicht 1 2 . . . . Sf6? wegen 347 Spasski-Kinnmark
1 3. e4!
Göteborg 1 971
1 3. Td1 -d3 f7-f6!
1 . q4 Sf6 2. c4 e6 3. Sc3 Lb4
1 4. Lf4-d2 e6-e5
4. Lg5 0-0
1 5. Dd4-h4 d5-d4
1 6. e2-e3 Lc8-f5 Das Leningrader System er­
1 7. Ld2 :c3 fordert von Schwarz ener­
gisches Spiel.
Wen n 1 7. ed, so 1 7 . . . . L : d3
Die Theorie schreibt 4 . . . . h6
1 8. L:d3 e4!
5. Lh4 c5 vor.
1 7. . . . Sa4: c3
5. e2-e3 d7-d6
1 8. Td3-d2 d4:e3!
6. Lf1 -d3 Lb4:c3+
Ein wirksames Damenopfer 7. b2 : c3 e6-e5
stellt den Sieg sicher. 8. Sg1-e2 h7-h6
9, Lg5:f6 Dd8:f6
1 0. Se2-g3 c7-c6
1 1 . 0-0 d6-d5
1 2. f2-f4 e5: d4

297
1 3. c3: d4 Df6-e7 Damen indische
14. Dd1 -f3 Sb8-d7? Verteidigung
Schwarz hat das Eröffnu ngs­
stadium passiv behandelt und 1. d2-d4 Sg8-f6 2. c2-c4
ist i n eine mißliche Lage ge­ e7-e6 3. Sg1-f3 b7-b6
raten. Dennoch konnte er sich
Die Damenindische Verteidi­
statt des Textzuges, de�
gung wi rd dadurch charakteri­
schnell verliert, mit 14 . . . .
siert, daß der Nachziehende
Sa6 gewisse Verteidigungs­
sei nen weißfeldrigen Läufer
möglichkeiten wahren.
fianchettiert. Weiß ist i m
1 5. c4:d5 c6: d5 Unterschied z u r Ni mzowitsch­
1 6. Sg3-f5 De7-a3 lndischen Verteidigung nicht
1 7. Df3-g4 g7-g6 bem ü ht, sofort im Zentrum
1 8. Sf5: h6+ Kg8-h7 Fuß zu fassen, sondern be­
endet zunächst die Entwick­
lung des Königsfl ügels. Der
Kampf nimmt in dieser Eröff­
nung gewöhnlich einen ruhigen
manövrierenden Verlauf. Die
Damenindische Verteidigung
nahm im Schaffen Aljechins,
Capablancas, N i mzowitschs
und Retis einen bedeutenden
Platz ein. Heute bedienen sich
ihrer gern Karpow, Petrosjan,
Spasski, Smyslow, Portisch
Weiß beendet die Partie durch und andere.
eine elegante Angriffskom­
bination.
1 9. Sh6:f7! Da3: d3
20. f4-f5! Dd3-a6
348 Stah lberg-Matanovic
21 . Sf7-g5+ Kh7-g8
Stockholm 1 952
22. Dg4-h4 Sd7-f6
23. f5 :g6 1 . d4 Sf6 2 . c4 e6 3. Sf3 b6
4. e3 Lb7 5. Ld3 Le7
Mit der Drohung 24. T:f6!
Eine Alternative bildet 5 . . . .
23. . . . Kg8-g7
Lb4+, z. 8 . 6. Sbd2 0-0 7. 0-0
24. Sg5-h7!
d5 8. b3 Sbd7 9. Lb2 Se4
Schwarz gab auf. 1 0. Dc2 f5 mit komplizierter
Stellung (Aratowski-Ragosin,
Fernpartie 1 955) .

298
6. Sb1-c3 d7-d5 20. d4-d5! Sf6 : d5
7. Dd1 -a4+ Dd8-d7
Sch lecht ist 20 . . . . Lb7 21 . Da4
Genauer ist 7 . . . . Sbd7, da gf 22. D:f4 1 it vernichtendem
der weiße Spri nger jetzt Angriff.
unter Tempogewi nn nach
21 . Sf4:d5 Lc6 : d5
e5 gelangt.
22. Da6-a4 Ld5: g2?
8. Da4-c2 0-0
e6:d5 Solider erscheint 22 . . . . f6.
9. c4: d5
1 0. 0-0 c7-c5 23. Da4-g4!
1 1 . b2-b3 Sb8-c6
Schwarz gab auf. Falls 23 . . . .
1 2. Sf3-e5 Dd7-c7
L:f1 , so 24. L: h7+ K : h7
1 3. Se5: c6 Lb7 : c6
25. Dh5+ nebst 26. Dh8
1 4. Sc3-e2 Ta8-c8
matt.
1 5. Lc1 -b2 c5-c4
Ein zeitweiliges Bauern-
opfer, durch das Schwarz die
u nangenehme Drohung 1 6. de
abwendet. 349 Sämisch-Ni mzowitsch
Kopen hagen 1 922
1 6. b3:c4 d5:c4
1 7 . Dc2:c4 1 . d4 Sf6 2. c4 e6 3. Sf3 b6
4. g3 Lb7 5. Lg2 Le7 6. Sc3
Selbstverstä ndlich nicht
0-0 7. 0-0 d5
1 7 . L : c4? wegen 1 7 . . . . Ld5
mit Figurengewinn. Mehr Chancen auf Ausgleich
bietet 7 . . . . Se4.
17 . . .... Dc7-b7
1 8. Dc4-a6 Db7-a8? 8. Sf3-e5 c7-c6
9. c4: d5
Richtig war 1 8 . . . . L: g2.
Ungenau. Mit 9. e4! konnte
1 9. Se2-f4!
sich Wei ß eine aktive Stellung
1 9. f3 träfe auf die Erwide- verschaffen.
ru ng 1 9 . . . . Sd5 mit den Dro-
9. . . . c6: d5
hu ngen 20 . . . . S : e3 und
1 0. Lc1-f4 a7-a6
20 . . . . Sb4. Nun schickt Weiß
1 1 . Ta1 -c1 b6-b5
sich an, seine Mittelbauern i n
1 2. Dd 1 -b3?
Marsch z u setzen.
Hier steht die Dame un­
1 9. „ . g7-g5? günstig.
In kritischer Lage übersieht 1 2.„ . Sb8-c6
Schwarz die starke Antwort 1 3. Se5: c6 Lb7: c6
seines Gegners. 1 4. h2-h3?

299
Nach diesem abwartenden materiel lem Ü bergewicht kann
Zug kommt Schwarz in Vor­ sich Weiß nicht rü hren, ohne
tei l. Unerläßlich, um das weitere entscheidende Nach­
Gleichgewicht zu behaupten, teile in Kauf nehmen zu
war 1 4. Se4! de 1 5. T: c6 müssen. Er gab sich deshalb
D:d4 1 6. Td1 Da4 ( 1 6. „ Da7?
. geschlagen. Diese Begeg­
1 7. Tc7) 1 7. D : a4 ba 1 8. Td4. nung ging als „Unsterbliche
Zugzwangpartie" in die
1 4. . . . Dd8-d7
Schachgeschichte ein.
1 5. Kg1 -h2 Sf6-h5
1 6. Lf4-d2 f7-f5
1 7. Db3-d1 b5-b4
1 8. Sc3-b1 Lc6-b5 350 Sahovic-Diaz
1 9. Tf1 -g1 Le7-d6 Vrnjacka Banja 1 976
20. e2-e4 f5: e4!
1 . d4 Sf6 2. Sf3 e6 3. g3 b6
Ein Positionsopfer. Fü r den 4. Lg2 Lg7 5. c4 Le7 6. Sc3 0-0
Spri nger wi rd Nimzowitsch 7. 0-0 Se4 8. Ld2 S : c3
durch zwei Bauern und die
erdrückende Ü berlegenheit sei­ Vorzuziehen ist 8 . . . . S : d2,
ner Figuren mehr als aus­ womit Schwarz zwar das
reichend entschädigt. Zentrum abtritt, dafür aber
das Läuferpaar einhandelt.
21 . Dd1 : h5 Tf8: f2
22. Dh5-g5 Ta8-f8 9. Ld2: c3 Lb7-e4
23. Kh2-h1 1 0. d4-d5 Le7-f6
1 1 . Sf3-d4! Le4 : g2
Es drohte 23 . . . . T8f3.
1 2. Kg1 : g2 c7-c5?
23. . . . Tf8-f5
24. Dg5-e3 Lb5-d3 Schwarz mußte zunächst auf
25. Tc1-e1 h7-h6! d5 tauschen.
1 3. Sd4-b5 Lf6 : c3
Jetzt wird 1 3 . . . . ed sel bst­
verstä ndlich mit 1 4. D : d5
bea ntwortet.
1 4. Sb5:c3 d7-d6
1 5. f2-f4 Dd8-e7
1 6. Dd 1 -d3 Sb8-a6
1 7. e2-e4 Ta8-d8 .,
1 8. Ta1 -e1 e6-e5
Sonst spielt Weiß selbst
e4-e5.
Eine bemerkenswerte Si­
tuation. Bei vollem Brett und 1 9 . f4 : e5 De7: e5

300
Hartnäckiger dürfte 1 9 . . . . 26. Te1 -f1
de sein.
Schwarz gab auf.
20. Tf1 -f5 De5-e7
21 . e4-e5! g7-g6
Eine verhängnisvolle Schwä­ 351 Uhlmann-Smyslow
chung. Die Stellung des Nach­ Moskau 1 956
ziehenden war indes auch
bei anderen Fortsetzungen 1 . d4 Sf6 2. c4 e6 3. Sf3 b6
schwierig. 4. g3 La6 5. b3 d5 6. Lg2
Lb4+ 7. Sfd2
Gekünstelt. Natürl icher und
besser ist 7. Ld2.
7. . . . c7-c5!
8. d4:c5 Lb4 : c5
9. Lc1 -b2 0-0
1 0. 0-0 Sb8-c6
1 1 . Sb1-c3 Ta8-c8
Schwarz hat sich eine aus­
sichtsreiche Stell ung aufge­
baut. Es droht 1 2 . . . . de
22. Sc3-e4! Sa6-b4 1 3. bc Sa5 mit Bauerngewinn.
22 . . . . gf scheit:rt an 23. Sf6+ 1 2. c4: d5?
Kg7 24. D:f5 Th8 25. Dg5+
Kf8 26. Dh6 matt. Wenn Ein verfehlter Tausch, der nur
22 . . . . de, so 23. Sf6+ Kg7 die Wirksa m keit der schwar­
24. Te :e5 Dd6 25. De3 mit zen Figuren, insbesondere des
überwältigendem Positions­ Läufers a6, erhöht. Richtig
vorteil. war 1 2 . Sa4, um erst nach
dem Wegzug des Läufers mit
23. Dd3-d2 d6:e5
1 3. cd fortzusetzen.
24. Se4-f6+ Kg8-g7.
1 2. . . . e6 :d5
Nicht 24 . . . . Kh8 wegen 1 3. Sc3-a4 Sc6-d4!
25. Dh6.
Eine Folge des Schlagwechsels
25. Tf5-h5! ! De7-c7 auf d5. 1 4. Te1 verbietet sich
wegen 1 4 . . . . Sc2 ! , während
Zum Matt führt 25. . . . gh
1 4. L:d4 L : d4 1 5. Tb 1 b5
26. Dg5+ Kh8 27. Dh6 oder
1 6. Sb2 Da5 großen Vorteil
25 . . . . K:f6 26. Tf1 + Kg7
fü r Schwarz ergäbe.
27. Dh6+ bzw. 25 . . . . Th8
26. Dh6+ nebst 27. Tf1 . 1 4. Sa4-c3

301
Der Springer kehrt reumütig 4. Sf3-d2! Lf8-b4
zurück. 5. Dd 1 -c2 d7-d5
6. Sb1-c3 f7-f5
1 4. Dd8-e7 7. Sd2 : e4
„ .
f5:e4
1 5. Tf1 -e1
8. Lc1 -f4 0--0
9. e2-e3 c7-c6
1 0. Lf1-e2 Sb8-d7
Relativ besser war 1 0 . . . . Ld6,
obwohl Weiß nach 1 1 . L:d6
D:d6 1 2. 0--0 ebenfalls mit
f2-f3 das Zentrum sprengt und
deutliches Ü bergewicht
erzielt.
1 1 . a2-a3 Lb4-e7
1 2 . 0--0 Le7-g5
1 3. f2-f3 !
1 5. „ . Sd4-c2! !
Weiß öffnet die Stellung zu
Ein hübscher und über­
seinen G unsten.
raschender kombinatorischer
Streich. Auf 1 6. D:c2 ge­ 1 3.„ . Lg5:f4
schieht 1 6 . . . . L:f2+! 1 7. K:f2 1 4. e3:f4 Tf8 :f4
( 1 7. Kh1 L: e 1 1 8. T:e1 d4! ) 1 5. f3 :e4 Tf4:f1 +
1 7 . . . . Sg4+ ! 1 8. Kf3 Df6+ 1 6. Ta1 :f1 e6-e5
1 9. K:g4 Tc4+ 20. bc Lc8+
In kritischer Lage möchte
21 . Kh5 Dh6 matt bzw. 1 8. Kg 1
Schwarz den Kampf weitest­
De3+ 1 9. Kh1 Sf2+ 20. Kg 1
gehend kompl izieren.
Sh3+ 21 . Kh1 Dg1 + ! 22. T:g1
Sf2 matt. 1 7. Dc2-d2 !
1 6. Te1 -f1 Sc2 :a 1 Der Beginn einer vielzügigen,
1 7. Dd1 : a 1 Tf8-d8 mit einem Figurenopfer
1 8. Lg2-f3 Lc5-a3 verbundenen bri l lanten
Wei ß gab auf. Kombination.
1 7. „ . c6-c5
1 8. d4:e5! d5-d4
352 Aljechin-Marshall 1 9. Dd2-f4! d4:c3
New York 1 927 20. Df4-f7+ Kg8-h8
1 . d4 Sf6 2. c4 e6 3. Sf3 Se4? 21 . b2:c3!
Ein unmotivierter Zug, der Trotz materieller Ü berlegen­
Schwarz nur Schwierigkeiten heit kann sich Schwarz gegen .
bereitet. die zahlreichen Drohungen

302
nicht verteidigen. Ursache ist meist mit 1 . . . . e6 2. c4 f5 ein.
die höchst ungünstige Auf­ Wei ß ist in dieser Eröffnung
stellung seiner Figuren. bestrebt, Aktivität am Damen­
„ Ü bereilt wäre 21 . e6, was flügel und im Zentrum zu
nach 21 . . . . Sf6 22. e7 Dg8 entwickeln. Die Holländische
23. T:f6 Lg4! 24. D: g8+ K : g8 Verteidigung führt zu einem
25. Td6 Te8! zum Vorteil von dynamischen und zweischnei­
Schwarz ausschlägt" (Alje­ digen Kampf. Sie wurde mit
chin). Erfolg von Aljechin, Euwe
sowie vielen sowjetischen
21 . . . . Dd8-g8
Großmeistern und Meistern
22. Df7-e7 h7-h6
23. Le2-h5! angewandt. Eine besondere
a7-a5
Rolle bei der Popularisierung
23 . . . . D:c4 verliert sofort der Hollä ndischen Verteidi­
wegen 24. Lf7. gung spielten Partien des
Weltmeisters Botwinnik, der
24. e5-e6 g7-g6
in dieser Eröffnung m it den
Oder 24. . . . Sf6 25. Lf7 Dh7 schwarzen Steinen bewunderns­
26. T:f6 ! werte Siege errang. In der
modernen Turnierpraxis
25. e6 : d7 Lc8:d7
kommt die Eröffnung des öf­
26. Tf1 -f7
teren vor. Die Holländische
Schwarz gab auf. Verteidigung wird in der Regel
von Schachspielern gewählt,
die eine komplizierte kampfer-
Hollä ndis che Vert eidigung fül lte Partie bevo rzugen.

1 . d2-d4 f7-f5
353 Schereschewski-Kutujew
Die Verteidigung wurde erst­ Tbilissi 1 975
mals i n einem Eröffnu ngs­
1 . d4 f5 2. Sc3
werk des holländischen Mei­
sters Stein u ntersucht ( 1 789). Bereitet den Doppelschritt
Der Bauernzug nach f5 schafft des e-Bauern vor. Mit seiner
VoraussPtzungen für aktive folgenden Antwort tritt
Operationen am Königsflügel. Schwarz dieser Absicht ent­
Wei ß kann als Antwort a uf gegen.
1 . . . . f5 a llerdings m it 2. e4
2. . . . d7-d5
das Staunton-Gambit an­
3. f2-f3 ! Sb8-<:6
bieten, das ihm ein initiativ­
reiches Spiel verspricht. Des­ Be.>ser war 3 . . . . Sf6, um den
halb leitet Schwarz die Zug 4. e4 weiter zu er­
Hollä ndische Verteidigung schweren.

303
4. e2-e4 e7-e6 1 5. Tf3-f4!
5. Lf1 -b5 Lf8-b4
Schwarz gab auf. Wenn 1 5 . . . .
6. Sg1 -e2 f5: e4
D :g5, so 1 6 . Tf8+, und 1 5 . . . .
Die Öffn ung der Stell ung ist, Dg3 1 6. Tg4! kostet ebenfalls
wenngleich sie Schwarz vor­ die Dame.
übergehend etwas Initiative
einräumt, objektiv für Weiß
gü nstig. 354 Pomar-Larsen
Barcelona 1 975
7. f3: e4 Dd8-h4+
8. Se2-g3 Sg8-f6 1 . d4 f5 2. Sc3 d5 3. f3 c5! ?
9. 0--0!
Gewöhnlich geschieht 3 . . . .
Weiß l äßt sich n icht ein­ Sf6. Aber sel bst dann greift
schüchtern. Weiß in der Folge zu e2-e4
und erhält fü r den geopferten
9. . . . Sf6-g4
Bauern eine aktive Position.
1 0. h2-h3 Dh4:g3
1 1 . h3:g4 Lb4-d6? 4. e2-e4 e7-e5!
Das verliert zwangsläufig. Das m utige schöpferische
Relativ am besten war 1 1 . . . . Spiel beider Kontrahenten hat
Tf8. schon nach vier Zügen zu
einer originellen Situation
1 2. e4-e5 Ld6-b4
gefü hrt, in der es Weiß
1 3. Tf1 -f3 Dg3-h4
schwerfal len d ürfte, das durch
1 4. g4-g5!
die gegnerische Bauernpha­
Plötzlich sitzt die schwarze lanx attackierte Zentrum zu
Dame in der Falle. behaupten.
5. Lf1 -b5+
Nachteilig ist 5. de d4 6. Sd5 fe
7. fe Dh4+.
5. . . . Lc8-d7
6. Lb5:d7+ Sb8 : d7
7. Sc3 :d5 c5:d4
8. Sg1 -e2?
Larsen empfieh lt 8. Sh3,
obwohl Schwarz auch danach
besser steht.
1 4. . . . Ke8-d8
8. . . . f5: e4
1 4 . . . . Tf8 hilft nicht wegen 9. f3:e4 Sg8-f6
l 5. g3! Dh3 1 6. Lf1 . 1 0 . Lc1 -g5?

304
Erforderlich war 1 0. S :f6+. 355 Ed. Lasker-Thomas
London 1 9 1 2
1 0. „ . Dd8-a5+
1 1 . Lg5-d2 Da5-c5 1 . d4 f5 2 . Sf3 e6 3 . Sc3 Sf6
1 2. Sd5:f6+ Sd7 :f6 4. Lg5 Le7
1 3. Se2-g3 h7-h5!
Eine Ungenauigkeit. Richtig ist
1 4. Dd1 -f3
4. . . . d5, um den Zug e2-e4
1 4. h4 ergäbe eine vol l kommen zu verh indern.
passive Stellung. Weiß, der
5. Lg5 :f6 Le7 :f6
sich nicht auf eine wenig
6. e2-e4 f5:e4
aussichtsreiche Verteidigung
7. Sc3 : e4 b7-b6
beschränken möchte, ver­
8. Lf1--;d3 Lc8-b7
sucht, den für ihn ungünstigen
9. Sf3-e5 0-0
Verlauf des Kam pfes durch das
1 0. Dd 1 -h5! Dd8-e7?
Opfer zweier Bauern zu wen­
den. In de' Absicht, 1 1 . S :f6+ mit
1 1 . . . . gf zu bea ntworten und
1 4. „ h5-h4
so den Punkt h7 zu decken.
.

1 5. Sg3-e2 Dc5 : c2
Weiß steht jedoch eine be­
1 6. Df3-f5 Dc2 : e4
merkenswerte Kombination zur
1 7. Df5-e6+ Lf8-e7
Verfügung. Notwendig wa r
1 8. Ld2-b4
1 0. „ L:e5, wonach 1 1 . Sf6+
.

Zu guter Letzt ist es Wei ß an 1 1 . . . . T:f6! scheitert.


tatsächlich gelungen, eine
konkrete Drohung zu schaffen.
Schwarz holt jedoch zu einem
sta rken und eleganten Gegen­
sch lag aus.
1 8. „ . Sf6-d5!
Pariert n icht nur das Matt,
sondern beschwört seinerseits
unwiderstehliche Gefah ren
herauf.
1 9. Lb4:e7
1 1 . Dh 5:h7+ ! ! Kg8 : h7
Falls 1 9. La3, so 1 9 . . „ D : e2+ ! 1 2 . Se4:f6+ Kh7-h6
1 9. . . . Sd5-f4 Erzwungene Kühnheit. Auf
20. De6-c4 Ke8: e7 12 . . . . Kh8 folgt 1 3. Sg6 matt!
Weiß gab auf. 13. Se5-g4+ Kh6-g5
14. h2-h4+ Kg5-f4
1 5. g2-g3+ Kf4-f3

305
1 6. Ld3-e2+
Mit 1 6. Kf1 nebst 1 7. Sh2 matt
konnte der schwarze König
einen Zug frü her zur Strecke
gebracht werden. Weiß wählt
indes die woh l eindrucksvol lste
Lösu ng.
1 6. . . . Kf3-g2
1 7. Th 1 -h2+ Kg2-g1
1 8. Ke1 -d2 matt.
1 2. Dd 1 -d2!
Ein prächtiges Bild. Die Dop­
356 Robatsch-Jansa pelfessel u ng kostet unweiger­
Sotschi 1 974 l ich den Läufer.
1 . c4 f5 2. Sf3 Sf6 3. g3 g6 1 2. . . . Da5 :d5
4. b3 Lg7 5. Lb2 0-0 6. Lg2 d6 1 3 . Dd2 :c3+ e7-e5
7. d4 c6 8. 0-0 Kh8 1 4. Sf3 :e5!
Ein Zug, der die Aufstellung Schwarz gab sich geschlagen.
des schwarzen Kön igs keines­ Auf 14 . . . . D : e5 geschieht
wegs verbessert. Als zuver­ 1 5. Dd2 mit Damengewinn.
lässige Fortsetzung gilt 8 . . . .
Dc7, um für den Fall von 9. Sc3
die Erwiderung 9 . . . . e5 parat
zu haben.
357 Kotow-Bondarewski
9 . d4-d5 Dd8-a5 Leningrad 1 936
1 0. Sb1-c3 Sf6 :d5?
1 . d4 e6 2. Sf3 f5 3. g3 Sf6
Schwarz gerät überraschend 4. Lg2 d5 5. 0-0 Ld6
in einen raffinierten Hi nter­
halt. Den Vorzug verdient 5 . . . .
Le7.
1 1 . c4:d5 Lg7: c3
6. c2-c4 c7-c6
7. Sb1-d2
Eine gute Alternative bildet
7. Lf4, z. 8 . 7 . . . . L:f4 8. gf Se4
9. e3 g5 1 0. fg S : g5 1 1 . Sbd2
0-0 1 2. S : g5 D : g5 1 3. f4 Dh6
1 4. Tf3 mit Vorteil für Wei ß
(Analyse von Borissenko).

306
7. . . . 0-0 Gestattet ein dramatisches
8. b2-b3 Dd8-e8 Finale. Erforderlich war
9. Sf3-e1 Sb8-d7 23. Kf1 . Schwarz konnte dar­
1 0. Se1 -d3 Sf6-e4 auf m it 23 . . . . Sg3+ 24. Kf2
1 1 . Sd2-f3 De8-h5 (24. Ke1 ? D:d4) 24. . . . Se4+
1 2. Sd3-f4 · Remis forcieren oder den
Angriff fortsetzen, z. B.
Von hier ist der Springer leicht
24. . . . D : d4+ 25. e3 Dh4 usw.
zu vertreiben. Aufmerksam­
keit verdiente 1 2. Lf4.
1 2. . . . Dh5-f7
1 3. Dd 1 -c2 g7-g5!
1 4. Sf4-d3 Df7-h5
1 5. Sf3-e5 Tf8-f6
1 6. f2-f3
Umsichtiger war 1 6. Lf3. Jetzt
gelingt es Schwarz, gefähr­
l iche Drohu ngen zu schaffen.
1 6. „ . Tf6-h6
1 7. h2-h4 23 .
. „ f5-f4+ !
24. Sd3:f4 Dh4-f2+
1 7. fe verbietet sich wegen
25. Ke3-d3 Df2 :d4+ ! !
1 7 . . . . D : h2+ 1 8. Kf2 Th3!
Die handfeste Pointe.
1 7. „ . Se4:g3
18. h4 :g5 26. Kd3 : d4 Ld6-c5+

Wenn 1 8. L:g5, so 1 8 . . . . S :f1 Wei ß gab auf. 27. Kd3 hätte


1 9. T:f1 S : e5 20. de Lf8 mit 27 . . . . S : e5 matt zur Folge.
schwarzem Ü bergewicht. Eine glänzende Kombination.

1 8. „ . Dh5-h2+
1 9. Kg1 -f2 Th6-h4
20. Tf1 -g1 Th4:d4! 358 Goldberg-l ljin-Genewski
21 . Lc1 -b2 Dh2-h4! Len ingrad 1 932
Nur so. Ein Rückzug des 1 . Sf3 f5 2. b3
Turmes fü hrt zum Verlust: Interessant ist das Gambit
21 . „ . Th4? 22. Th1 ! S : h 1 2. e4.
23. T : h 1 D : h 1 24. L : h 1 T : h 1
25. S : d7 u n d 26. Dc3. 2. . . . d7-d6
3. d2-d4 e7-e6
22. Lb2 : d4 Sg3-e4+ 4. g2-g3 Sg8-f6
23. Kf2-e3? 5. Lf1-g2 Lf8-e7

307
6. 0-0 0-0 Kombination. Notwendig war
7. Sb1-d2 Dd8-e8 1 8. L:d4 mit Verteidigungs­
möglichkeiten.
Von hier unterstützt die Dame
den Vorstoß e6-e5. Au ßerdem
kann sie n u n leicht auf den
Königsflügel beordert werden.
8. c2-c4 Sb8-c6
9. Lc1 -b2 Le7-d8
1 0. Dd1 -c2 e6-e5
1 1 . d4 :e5
Weiß verfehlt den besten Plan.
1 1 . d5! hätte ihm Ü bergewicht
verbürgt. Falls nämlich 1 1 . . . .
Se7, so 1 2. Sg5 mit der u nan­
1 8. e5 :f4! !
genehmen Drohung 1 3. Se6. „ .

Ein wi rksames, exakt berech­


11. d6:e5
netes Figurenopfer.
„ .

1 2. e2-e4 f5 : e4
1 3. Sd2 : e4 De8-h5 1 9. Se4:f6+ Tf8 :f6
1 4. Se4:f6+ Ld8:f6 20. Lg2-d5+
1 5. Sf3-d2
Verliert sofort. Besser war
Gegen 1 5 . . . . Lf5 nebst 16 . . . . 20. L: d4, z. B. 20 . . . . fg 21 . D:g3
e4 gerichtet. (21 . Db2 L:g2 22. D:g2 D: h2+
23. D : h2 gh+ 24. K:h2 T:f1
1 5. . . . Lc8-h3
25. T:f1 T: d4) 21 . Tg6
1 6. Sd2-e4 Ta8-d8
„ .

22. D: c7 T:g2+ 23. Kh1 Ta8!


1 7. f2-f4? !
24. Lc3 Tc8 25. D : b7 T: h2+
Auf den ersten Blick sehr 26. K:h2 L :f1 + 27. Kg1 Dg4+
stark. Schwarz versteht es 28. K:f1 Tf8+ 29. Ke1 Dg3+
jedoch, die Mängel dieses 30. Kd1 D:c3 ( l lji n-Genewski).
Zuges, der die Königsstellung
20. Td8:d5!
schwächt, aufzudecken.
„ .

21 . c4 :d5 f4:g3
17 . . „ Sc6-d4! 22. Df2 : d4 Dh5-e2!
Sel bstverständlich nicht 1 7 . . . . Wei ß gab auf. Auch der Mehr­
ef 1 8. S :f6+ gf 1 9. T:f4 m it turm vermag ihn nicht vor den 1

weißem Vorteil . Mattdrohungen zu retten.

1 8. Dc2-f2?
Dies gibt Schwarz Gelegen­
heit zu einer überraschenden

308
359 Reti-Euwe
Rotterdam 1 920
1 . d4 f5 2. e4
Wei ß opfert einen Bauern,
um den Gegner in der Ent­
wickl ung zu überflügeln und
die In itiative an sich zu
rei ßen .
2. . . . f5:e4
3. Sb1-c3 Sg8-f6
1 1 . Sc3 : d5! !
4. Lc1 -g5
Eine phantastische Idee!
Mehr i m Sinne der Variante
liegt sofort 4. f3. 11. . .. Db2 : b1 +
1 2. Ke1 -f2 Db1 : h 1
4. . . . g7-g6
1 3. Lg5 : e7
Vorzuziehen ist 4 . . . . c6 oder
Trotz des großen materiellen
4 . . . . Sc6. Ü bergewichts ist Schwarz nun
5. f2-f3 ! völlig hi lflos.
Nur Ausgleich ergibt 5. L:f6 1 3. . . . d7-d6
ef 6. S : e4 d5. 1 4. Le7 :d6 Sb8-c6
1 5. Ld3-b5 Lc8-d7
5. . . . e4:f3
1 6. Lb5: c6 b7 :c6
6. Sg1 :f3 Lf8-g7
1 7. Dd2-e2+
7. Lf1-d3 c7-c5
8. d4-d5 Dd8-b6 Schwarz gab a uf. Nach 1 7 . . . .
9. Dd 1 -d2! Kd8 1 8. Lc7+ oder 1 7. Kf7
„ .

1 8. Sg5+ Kg8 1 9. Se7+ Kf8


Bereitet die Rochade vor und
20. S : g6+ l ieße sich das Matt
provoziert den Kontrahenten
nicht abwenden.
zu einer feh lerhaften Korn-
bination.
9. . . . Db6: b2?
1 0. Ta1 -b1 Sf6:d5 360 Simagin-Kopylow
diesen Zug hatte Schwarz Leningrad 1 951
seine Hoffnungen gesetzt. 1 . d4 f5 2. e4 fe 3. Sc3 Sf6
Retis Ü berlegungen gingen 4. f3 ! Sc6
indes weiter.
Bei Annahme des Bauernopfers
erhält Weiß eine a ktive Stel­
lung.

309
5. f3 : e4 e7-e5
6. d4:e5! Sc6:e5
7. Sg 1 -f3 d7-d6
8. Lc1 -f4 Se5:f3+
Auch 8 . . . . Sg6 9. Lg3 Le6
1 0. Sd4! bzw. 9. „ .Sh5
1 0. Lf2 Shf4 1 1 . Ld4 entledigt
Schwarz nicht der Schwierig­
keiten.
9. Dd1 :f3 Lc8-g4
1 0. Df3-f2 Lf8-e7 1 8. Sc3-b5! !
1 1 . Lf1-c4! c7-c6
Durchkreuzt die Pläne des
1 2. h2-h3 Lg4-h5
Gegners. Der Springer m u ß
1 3. g2-g4 Lh5-g6
angesichts der Drohungen
1 4. 0-0-0
1 9. Sc7+ und 1 9. Sd6+
Weiß ist im Vo rtei l . 1 4. . . . geschlagen werden.
S : e4 scheitert an 1 5. S : e4
L:e4 1 6. The1 d5 1 7. T: e4! 1 8. . . . c6:b5
1 9. Lc4: b5+ Ke8-f7
1 4. . . . Th8-f8 20. Dg3-b3+ De7-e6
1 5. Df2-g3 Sf6:g4
20 . . . . Kf6 21 . Df3+ Kg5
Ein Versuch, den unbefriedi­ 22. h4+ Kh6 23. De3+ hätte
genden Gang der Ereignisse Matt zur Folge.
auf taktischem Wege zu korri­
gieren. 21 . Lb5-c4

1 6. Lf4:d6! Schwarz gab auf.

Ein grober Mißgriff wäre


1 6. hg? T:f4!
1 6. . . . Sg4-f2 Bi rd-Eröffn ung

Schwarz scheint recht zu be­ 1. f2-f4


kommen. Als letztlich ent­
Die Eröffnung ist nach dem
scheidend erweist sich jedoch
bekannten englischen Schach- ·
die u nsichere Aufstellung sei­
spieler des vergangenen Jahr­
nes eigenen Königs.
hunderts Bird benannt, der sie
1 7. Ld6: e7 Dd8:e7 in die Praxis ernster Wett­
kämpfe einfü hrte. Wenn
Schwarz 1 . . . . d5 antwortet,
entwickelt sich das Spiel häu­
fig bei vertauschten Farben

310
nach Vorbi ldern der Hollän­ Führt zum Verlust. Hartnäk­
dischen Verteidigung. Mit kiger war 1 3 . . . . Se4.
1 . . . . e5 kann Schwarz auch
1 4. Sg3-h5! Sf6 : h5
ein G ambit wählen, das
durch den dänischen Meister Schwarz hat keine befriedi­
From vorgeschlagen wurde gende Verteidigung: 14 . . . .
und einen scharfen Kampf Se8 trifft auf die Erwiderung
auslöst. 1 5. L :g7 ! S : g7 1 6. Dg4, im Fal l
Bis i n die letzten Jahre hinein von 1 4. . . . d 4 geschieht
galt die Bird-Eröffnung als 1 5. L:f6 L :f6 1 6. Dg4 Kh8
wenig aussichtsreich und wa r 1 7. Tf3 Tg8 1 8. L : h7 ! Tgd8
daher auf Turnieren nur ver­ 1 9. Dh3 Le7 20. Le4! , und
einzelt anzutreffen. Dank den 14 . . . . h6 taugt nichts wegen
Bemü hungen Larsens sowie an­ 1 5 . S : g7 ! K:g7 1 6. Dg4+ Kh8
derer Groß m eister und Meister 1 7. Dh4 Kg7 1 8. Tf3.
gelang es, bisher verborgene
Möglichkeiten der Eröffnung
aufzuspüren, so daß sie
neuerdi ngs nicht selten ange­
wandt wi rd.

361 Lasker-Bauer
Amsterdam 1 889
1 . f4 d5 2. e3 Sf6 3. b3 e6
4. Lb2 Le7 5. Ld3 b6 6. Sf3 1 5. Ld3 : h7 + ! Kg8 : h7
Lb7 7. Sc3 Sbd7 8. 0-0 0-0 1 6. De2 : h5+ Kh7-g8
9. Se2 c5 1 7. Le5 :g7! ! Kg8 : g7
Sicherer ist, m it 9 . . . . Sc5 dem 1 8. Dh5-g4+ Kg7-h7
gefährlichen weißfeldrigen 1 9. Tf1 -f3 e6-e5
Läufer zu Leibe zu rücken. Offensichtlich erzwu ngen.
1 0. Se2-g3 Dd8-c7 20. Tf3-h3+ Dc6-h6
1 1 . S -e5 Sd7 : e5? 21 . Th3 : h6+ Kh7 : h6
22. Dg4-d7!
Ein unangebrachter Tausch.
Den Vorzug verdiente 1 1 . . . . Der Sch lußpunkt der Kombi­
d4! Wenn nämlich 1 2. ed cd nation. Weiß erobert noch
1 3. L: d4, so 1 3 . . . . Lc5! einen der Läufer und verbucht
entscheidendes Ü bergewicht.
1 2. Lb2 :e5 Dc7-c6
1 3. Dd1 -e2 a7-a6? 22 . . . . Le7-f6

31 1
23. Dd7 : b7 1 3. Sf3: d4 e5:d4
Weiß konnte seinen Vorteil 1 4. h3 :g4 d4:c3
mü helos rea l isieren. 1 5. b2:c3 Dd7 :g4
Trotz materiel ler Ausgeglichen­
heit verfügt Schwarz wegen
362 Flerow-Beloussenko
der u nsicheren Aufstel l ung des
Fernpartie 1 973
feindl ichen Königs über großen
1 . f4 d5 2. Sf3 g6 3. d3 Lg7 Vorteil.
4. g3 Sc6 5. Lg2 Lg4 6. 0-0 1 6. Dd2-e3 h5-h4
Dd7 7. Sc3 0-0-0 1 7. g3 : h4 Dg4 : h4+
Wä hrend sich Weiß auf ein­ 1 8. Kh 1 -g1 Sg8-e7
fache Entwicklungszüge be­ 1 9. Ta 1 -b1
sch ränkte, hat Schwarz seine
Gegenaktionen am Damen­
Kräfte zielstrebig mobilisiert
flügel kommen zu spät.
und eine aussichtsreiche
Stell ung erlangt. 1 9. . . . Se7-f5
20. De3-e6+ Td8-d7
8. Sf3-g5
21 . Tb1 : b7
Wei ß findet schwer einen
Der Versuch, im trüben zu
aktiven Plan. M it der Text­
fischen, bringt n ichts ein. Ver­
fortsetzung möchte er Zeit
teidigu ngsmöglichkeiten gab
gewi nnen, um nach vor­
es indes ohnehin n icht mehr.
herigem h2-h3 den wichtigen
21 . Tf3 könnte mit 21 . Sfd4
Vorstoß e2-e4 durchzusetzen.
„ .

22. cd S : d4 23. De3 De1 +


Er unterschätzt jedoch das
24. Lf1 Tdh7 bea ntwortet
Gegenspiel seines Kontra­
werden.
henten.
21 . Dh4-h2+
Lg7-d4+ !
„ .

8. . . . 22. Kg 1 -f2 Dh2-g3+


9. Kg 1 -h 1 e7-e6
23. Kf2-g1 Sf5-h4
1 0. h2-h3 h7-h5!
Weiß gab auf.
Des Pudels Kern . Der Läufer
denkt nicht daran, seine
Position zu räumen.
1 1 . Dd 1 -d2 f7-f6 363 Nyman-Larsson
1 2. Sg5-f3 e6-e5! Fernpartie 1 966

Die Drohungen des Nach­ 1 . f4 e5 2. fe d6 3. ed L:d6


ziehenden nehmen zu. Der 4. Sf3 Sf6
Bauer h3 hängt, und auf Eine Alternative bildet die
1 3. hg folgt 1 3. . hg+ 1 4. Sh4
„ zweischneidige Fortsetzung
ef mit heftigem Angriff. 4. g5.
„ .

31 2
5. d2-d4 0-0 Ein taktischer Schlag. 1 6. S: d4?
6. Lc1 -g5 Tf8-e8 scheitert an 1 6 . . . . Le4+
7. Dd 1 -d3 Sb8-c6 1 7. Kh2 Dd6 matt.
8. a2-a3 h7-h6
1 6. g4:f5 Sd4:f3!
9. Lg5-h4?
1 7. Dd1 : d8 Sf3-h4+
Richtig war 9. L:f6 D:f6 1 0. e4
Durch diesen Zwischenzug
Lf5 1 1 . Sc3. Schwarz gewinnt
erzielt Schwarz erdrückendes
danach zwar den Bauern Ü bergewicht.
zurück, doch die Chancen
bleiben gleich, z. B. 1 1 . . . . 1 8. Kg2-g3 Ta8 :d8
Dg6 1 2. Sd2 L : e4 1 3. Sd : e4 f5. 19. Sb1-c3 Sh4:f5+
Jetzt hingegen übernimmt 20. Kg3-g2
Schwarz die In itiative.
20. Kg4 Td4+ ! fü hrt zum
9. . . . g7-g 5! Matt.
1 0. Lh4-f2 Sf6-e4
20. Td8-d2 '
1 1 . h2-h3
„ .

21 . Ta1 -c1 h6-h5


Es drohte 1 1 . „ . g4. 22. Sc3-d1 Le3-b6
23. Kg2-h2 Te8:e2+ !
11. „ . Lc8-f5
1 2. Dd3-d1 Ein elega ntes Opfer, mit
Bittere Notwendigkeit. Auf dessen Hi lfe Schwarz das
1 2. Db5 entscheidet 1 2 . . . . Matt forciert.
Lg3! 1 3. L:g3 S:g3 und, wen n 24. Lf1 : e2 Td2 : e2+
d e r Turm wegzieht, 1 4 . . . . 25. Sd 1 -f2 Te2 :f2+
S : d4. 26. Kh2-g1 Tf2-e2+
1 2. „ . Ld6-f4 27. Kg1 -f1 Sf5-g3 matt!
1 3. g2-g4 Se4:f2
1 4. Ke1 :f2 Lf4-e3+
1 5. Kf2-g2
364 Kotlerma n-Kotkow
Archangelsk 1 949

1 . f4 e5 2. fe d6 3. ed L:d6
4. Sf3 g5?! 5. d4 g4 6. Sg5? !
Das provoziert große Ver­
wicklungen.
6. . . . f7-f5
7. e2-e4 h7-h6!
Schlechter ist 7 . . . . Le7, z. B.
1 5. „ . Sc6 : d4! 8. Sh3! gh 9. Dh5+ Kf8

31 3
1 0. Lc4 Lb4+ 1 1 . c3 De7 Englische Eröffnung
1 2. e5! Le6 1 3. L:e6 D : e6
1 4. cb mit Vorteil für Weiß.
1 . c2-c4
8. e4--e5 Ld6--e7
Diese Eröffnung wurde Mitte
9. Sg5-h3 ! g4:h 3
des 1 9. Jahrhunderts erfolg­
1 0. Dd 1 -h5+ Ke8-f8
reich von H. Staunton und
1 1 . Lf1 -c4 Dd8--e8
weiteren englischen Meistern
Wie der sowjetische Meister angewandt, was ihr a uch zu
Gretschkin zeigte, muß h ier ihrem Namen verhalf. Die
1 1 . . . . Th7! 1 2. Dg6 Lb4+ ! Idee des Zuges 1 . c4 besteht
geschehen. Nach 1 3. Ke2 Tg7 in der Kontrolle über das
1 4. L:h6 S : h6 1 5. D:h6 Dg5 sind wichtige Zentralfeld d5. Die
die Chancen von Schwarz hö­ Englische Eröffn ung ist einer
her zu bewerten. der populärsten und aktuell­
sten modernen Spielanfänge.
1 2. Dh5:h 3 Kf8-g7
Sie führt zu einem inhalts­
Erforderlich wa r 1 2 . . . . Sc6, reichen kom plizierten Kampf
und fal ls 1 3. c3, so 1 3 . . . . Dg6. mit u nterschiedlichsten
Partieanlagen und Plänen.
1 3. 0--0 Le7-g5
Hauptantworten des Nach­
1 4. Dh3-g3 De8-g6
ziehenden sind 1 . . . . e5 und
1 5. e5-e6 ! c7-c6
1 . . . . c5. Bei anderen Fort­
1 6. Lc1 :g5 Dg6:g5
setzungen kommt es oft zu
16 . . . . hg 1 7. Dc7+ kostet eine Stellungen aus anderen Er­
Figur. öffnungen.
1 7. Dg3--e5+ Dg5-:-f6
1 8. Tf1 :f5!
Der entscheidende Streich. 365 Ragosin-Sosin
Fernpartie 1 93!
1 8. . . . Df6 :e5
1 9. Tf5-f7+ Kg7-g6 1 . c4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Sc3
20. d4:e5 Lc8: e6 Sf6 4. d4 ed 5. S : d4 Lb4
6. Lg5 h6 7. Lh4 L: c3+ 8. bc Se5
Sonst folgt 2 1 . Ld3+ mit
baldigem Matt. Den Vorzug verdient 8 . . . . d6,
da Weiß jetzt gut 9. f4! spielen
21 . Lc4 :e6 Sb8-a6
könnte. In einer Begegnung
22. Tf7-f3 Sg8--e7
Tolusch-Furman (Moskau
23. Tf3-f6+ Kg6-g5
1 948) fol gte darauf 9 . . . . Sg6
24. Sb1 -cl2
(9 . . . . S:c4? 1 0. e4! Se3
Schwarz gab auf. 1 1 . De2 S : f1 1 2. e5 0--0 1 3. Sf5
mit starkem wei ßem Angriff)

314
1 0. L:f6 D:f6 1 1 . g3 0-0 1 2. Lg2
d6 1 3. 0-0 Te8 1 4. Tb 1 c6
1 5. Dd2 Sf8 1 6. e4! m it Vorteil
fü r Weiß.
9. Sd4-b5?
Auf diese Art vermag Weiß
dem Gegner einen Doppel­
bauern beizubringen. Schwer­
wiegender ist jedoch, daß er
dabei Zeit verliert und in der
Entwicklung zurückbleibt. 1 8. . . . Tg8 :g2+ ! !
1 9. Kf2 :g2
9. . . . a7-a6
1 0 . Dd 1 -d4 1 9. L:g2 scheitert an 19 . . . .
Sd3+.
Nicht sofort 1 0. L:f6 gf
1 1 . Sa3 wegen 1 1 . . . . De7 ! , 1 9. . . . Lc6 :f3+
u n d Schwarz gewinnt einen 20. Kf2-g1 0-0-0 !
Bauern (fa l ls 1 2. Db3, so 21 . Sa3-c2 Td8-g8+
1 2 . . . . Sd3+ ! ) . 22. Kg 1 -f2 Da5-d8!
23. h2-h4 Lf3 : h 1
1 0. . . . d7-d6
1 1 . Lh4:f6 g7 :f6 Weiß gab auf.
1 2. Sb5-a3 c7-c5!
1 3. Dd4-d2 Dd8-a5
1 4. Dd2-b2 Lc8-d7
1 5. e2-e4 Ld7-c6
366 Jansa-Bisg uier
1 6. f2-f3 Th8-g8
Skopje 1 972
Droht 1 7 . . . . T:g2.
1 . c4 e5 2. Sc3 Sf6 3. Sf3 Sc6
1 7. Ke1 -f2 f6-f5! 4. g3 Lb4 5. Lg2 0-0 6. 0-0 d6
1 8. e4:f5
Besser ist die übliche Fort­
Danach dringt Schwarz mit setzung 6 . . . . Te8.
einer l<Jo ination durch.
7. d2-d3 Lb4: c3
Die W(fiße Stellung l ieß sich
8. b2 :c3 h7-h6
indes schon nicht mehr ver­
9. e2-e4 Sc6-e7
teidigen.
1 0. Sf3-h4 g7-g5?
Eine verhängnisvolle Schwä­
chung des Königsfl ügels.
1 1 . Sh4-f3 Se7-g6?
Notwendig wa r 1 1 . . . . Sh7.

31 5
1 2. Sf3 :g5! h6:g5 fe, u n d auch nach 7. cd+ L : d7
1 3. Lc1 :g5 Kg8-h7 8. ef 0-0 stände er ausgezeich­
1 4. f2-f4! e5 :f4 net. Aber schon der nächste
Zug des Geg ners zerstört alle
Sonst entscheidet, nach­
I llusionen.
dem Wei ß auf e5 getauscht
hat, die offene f-Li nie. 8. Dd1-b3!
1 5. g3:f4 Tf8-g8
1 6. Dd 1 -e1 Dd8-e7
1 7. f4-f5 Lc8-d7
Der Springer m u ß wegen
1 8. Dh4+ stillhalten.
1 8. f5:g6+ Tg8:g6
Schwarz ist es gelungen, den
Turm in die Verteidigung ein­
zubeziehen, doch kann er das
Blatt n icht mehr wenden.
Plötzlich wi rd klar, daß Figuren­
1 9. De1 -h4+ verlust nicht zu vermeiden ist.
Schwarz streckte die Waffen. Falls 8 . . . . a5, so 9. a3 und,
Auf 19 . . . . Kg7 geschieht wenn dann der Läufer zieht, .
20. L:f6+ T:f6 21 . Dg5+ ! 1 0. cb. Schwarz gab auf.

368 Eliskases-Stei ner


367 Petrosjan-Ree
Budapest 1 933
Wijk aan Zee 1 971
1 . c4 Sf6 2. Sc3 e5 3. Sf3 Sc6
1 . c4 e5 2. Sc3 Sf6 3. Sf3 Sc6
4. e3 Lb4 5. Sd5
4. g3 Lb4 5. Sd5 S: d5?
Damit läßt sich kein Ü berge­
Die Theorie empfiehlt 5 . . . . wicht erzielen. I nteressanter ist
e4!
5. Dc2.
6. c4: d5 e5-e4??
5. . . . e5-e4!
Schwarz tappt in eine verbor­ 6. Sd5 : b4 Sc6: b4
gene Falle. 7. Sf3-d4 0-0
8. Lf1-e2?
7. d5:c6 e4:f3
Als stä rker gilt 8. a3 Sa6! 9. d3
Nun scheint für Schwarz al les mit g leichen Chancen.
in bester Ordnung. Auf 7. cb
L : b7 scheitert 8. Db3 an 8 . . . . 8. . . . d7-d5

316
9. a2-a3 Sb4-d3+ !
1 0. Le2 : d3 e4: d3
1 1 . c4-c5
Wei ß bemü ht sich, die Position
des Springers im Zentrum zu
befestigen und einer Öffnung
des Spiels aus dem Wege zu
gehen, verliert dabei jedoch
wertvolle Zeit. Die schwarze
I nitiative hätte allerdi ngs auch
bei anderen Fortsetzungen
1 6. . . . Ta8-e8! !
gefäh rliche Ausmaße ange­
1 7. f4: g5
nommen.
11. . .. Auf 1 7. fe entscheidet 1 7 . . . .
Sf6-e4
1 2. b2-b4 Dd8-g5! T:e4+ 1 8. Kf2 T8:f4+ !
1 3. g2-g3? 1 7. . . . Se4:c5+
1 8. Ke1-d1
Nicht 1 3. 0-0? wegen 1 3 . . . .
Lg4 1 4. Sf3 ( 1 4. f3? Lh3) 1 4 . . . . Nicht besser ist 1 8. Kf2 S : b3
Df6 1 5. Tb1 Sg5. Unumgäng­ 1 9. S: b3 Te2+ 20. Kg1 T:f3.
lich war i ndes 1 3. Df3.
1 8. . . . Sc5: b3
1 3. . . . Lc8-h3 1 9. Sd4: b3 Lh3-g2
1 4. f2-f3 f7-f5! 20. Sb3-d4 Lg2 : h 1
21 . f3-f4 Te8-e4
Entschlossenes und mutiges
22. Lc1-b2 Tf8-e8
Handeln. 14 . . . . S : g3? stieß auf
die Erwiderung 1 5. Tg 1 ! Weiß gab auf.
1 5. Dd1 -b3
Nach 1 5. fe fe gäbe es für den
369 Brinck-Claussen­
weißen König kei n Entrinnen.
Es droht 16 . . . . Df6. Jakobsen
Stockholm 1 972
1 5. . . .
'I f5-f4!
1 . c4 Sf6 2. Sc3 e5 3. Sf3 Sc6
Vor.trefflich. Fü r den Fa l l von 4. e3 Lb4 5. Dc2 0-0 6. Sd5
1 6. fe hat Schwarz 1 6 . . . . fg!
1 7. D: d5+ D:d5 1 8. ed g2 Größerer Bel iebtheit erfreut
sich 6. d3.
1 9. Tg 1 Tf1 + bzw. 1 7 . Tg1 gh!
1 8, T:g5 Tf1 matt oder 1 7. Sf5 6. . . . Tf8-e8
T:f5! 1 8. ef D:f5 1 9. hg Tf8 7. Sf3-g5?
vorbereitet.
Die Drohung 8. S:f6+ nebst
1 6. e3:f4 9. D: h7+ ist zu plump und

317
leicht abzuwehren. Das un­ Auf 1 7. cd folgt 1 7 . . . . D : d5
motivierte Anrennen der 1 8. D : b5 La6! 1 9. Da4 ( 1 9. D : a6
weißen Kaval lerie bedeutet Db3 matt) 1 9 . . . . d3 mit er­
daher reine Zeitvergeudung. drückendem schwarzem
Ü bergewicht.
7. . . . g7-g6
8. Sd5 : b4 Sc6: b4 1 7. . . . Lc8-f5
9. Dc2-b3 c7-c5 1 8. Dd3-g3 c5-c4
1 0. a2-a3 Sb4-c6
Trotz einer Mehrfi gur steht
1 1 . Db3-c2
Weiß auf verlorenem Posten.
Weiß zögert u nd gerät schnell Sein nächster Zug beschleu­
in eine schwierige Lage. Hier nigt lediglich das unvermeid­
wie schon i m vorigen Zuge liche Ende.
war d2-d3 zu beachten.
1 9. Lf1-e2? Te8:e2!
11. .. . h7-h6! 20. Kd1 : e2 Dd8-e7+
1 2. Sg5-e4 Sf6: e4
Weiß gab auf. Nach 21 . Kd1
13 . Dc2 : e4
Te8 22. Df3 Ld3! sind seine
Verteidigungsressou rcen er­
schöpft.

370 Keene-Wockenfuss
Bad Lauterberg 1 977
1 . c4 e5 2. Sc3 Sf6 3. Sf3 e4?!
4. Sg5 b5
Dieses Opfer macht deutlich,
1 3. . . . Sc6-d4! welche Absicht Schwarz m it
1 4. De4-d3 sei nem vorangegangenen
Zuge verband. Im Fal l von 5. cb
Sel bstverständlich nicht 1 4. ed? d5 oder 5. S: b5 c6 6. Sc3 d5
ed, u nd Wei ß verliert die erhält er fü r den Bauern ein
Dame. starkes Zentrum . Dennoch ist
1 4. . . . d7-d5! die I dee offenbar von zweife.l­
1 5. e3 : d4 haftem Wert.
Schlecht ist auch 1 5. cd Lf5 5. d2-d3! b5: c4
1 6. e4 c4! Den Vorzug verdiente 5 . . . . ed.
1 5. . . . e5: d4+
6. d3 : e4 Sb8-c6
1 6. Ke1 -d1 b7-b5!
1 7. c4: b5 Der kecke weiße Springer läßt

318
sich vorerst nicht vertreiben. 1 5. La3 :f8 Se5: c4
Wenn 6 . . . . h6, so 7. S:f7! K:f7 1 6. g6:f7+ Kg8:f8
8. e5.
1 6 . . . . S:f7 rettet wegen
7. e2-e3 Lf8-b4 1 7. T:f7! K:f7 1 8. Dd5+ eben­
8. Lf1 : c4 0-0 falls nicht vor der Niederlage,
9. 0-0 Lb4:c3? z. B. 1 8 . . . . Ke8 1 9. Dg8! oder
1 8 . . . . Kg6 1 9. Df5+ Kh6
An dieser Stelle mußte 20. g4 De8 21 . Df6+ Dg6
Schwarz 9 . . . . h6 spielen. Der 22. Dh4+, 20 . . . . Dg5 21 . L: g7+ !
1 1 . Zug des Geg ners kam für D :g7 22. Dh5 matt bzw. 20 . . . .
ihn indes wohl völlig uner­ Dh4 21 . Le7! S : e3 22. Df4+ g5
wartet.
23. Df8+.
1 0. b2:c3 h7-h6 Lc8-b7
1 7. Dd1 -h5
1 8. Dh5-h8+ Kf8-e7
1 9. Dh8:g7 Dd8-f8
20. Dg7-f6 matt.

371 Rasuwajew-Kuprei­
tschik
Dubna 1 970
1 . c4 e5 2. Sc3 Sc6 3. Sf3 f5
4. d4 e4 5. Lg5 Sf6
1 1 . f2-f4! h6:g5
1 2 . f4: g5 Sf6-h7 Genauer ist 5 . . . . Le7.
Wei ß hat durch das Figu ren­ 6. d4-d5?
opfer .die f-Linie freigelegt und
Ein Rechenfehler. Nach 6. Sd2
i nszeniert nun ei nen u nwider­ S : d4 7. Sd:e4 oder 6 . . . . Le7
steh lichen Angriff.
7. e3 nebst Sprengung des
1 3. g5- 6 Sh7-g5 Zentrums durch f2-f3 steht
Wei ß besser.
Sofort verliert 1 3 . . . . Sf6
6. . . . e4:f3
r4�T:f6 ! D:f6 1 5. Dh5 Td8 f3 : g2
7. d5:c6
1 6. La3 d6 1 7. Tf1 .
8. c6: d7+?
1 4. Lc1-a3 Sc6-e5 Weiß mußte sich mit dem
Bauernverlust 8. L:g2 bc ab­
Oder 1 4 . . . . d6 1 5. L:f7+ S : f7
finden.
1 6. ef+ T:f7 1 7. T:f7 K : f7
1 8. Dd5+ . 8. . . . Sf6 : d7 ! !

319
Ein böses E rwachen. Schwarz 1 6. . . . Ld5-c6
behält eine Figur mehr.
9. Lg5 : d8 g2: h 1 D
Ü ber den Ausgang des Kamp­
fes gibt es keine Zweifel .

372 Botwinnik-Portisch
Monte Carlo 1 968
1 . c4 e5 2. Sc3 Sf6 3. g3 d5
4. cd S : d5 5. Lg2 Le6 6. Sf3 Sc6
7. 0-0 Sb6 8. d3 Le7 9. a3 a5 1 7. Tc1 : c6! b7 : c6
1 8. Tc7 :f7! !
Schwarz u nterbindet den Vor­
stoß b2-b4, schwächt dabei Die Pointe der von Weiß ge­
al lerdi ngs den Damenflügel. planten Operation. Im Fal l von
Vorzuziehen war 9 . . . . 0-0. 1 8 . . . . K:f7 1 9. Dc4+ Kg6
20. Dg4+ Kf7 gewi nnt 21 . Sg5+ .
1 0. Lc1 -e3 0-0
1 1 . Sc3-a4 Sb6: a4 1 8„ „ h7-h6
1 2. Dd1 : a4 Le6-d5 1 9. Tf7-b7 Dd8-c8
1 3. Tf1 -c1 Tf8-e8 20. Da4-c4+ Kg8-h8
1 4. Tc1 -c2 Le7-f8
Nicht 20 . . . . De6 wegen
Der u ngarische G roßmeister 21 . S : e5!
nimmt eine U mgruppierung
seiner Figu ren vor, u nterschätzt 2 1 . Sf3-h4!
aber die taktischen Möglich­
Die Türme beweisen in dieser
keiten des Gegners. Partie u nvergleichlichen
1 5. Ta1-c1 Sc6-b8 Opfermut!
1 6. Tc2: c7!
21 . „ . Dc8 : b7
Sieht wie ein Versehen aus, 22. Sh4-g6+ Kh8-h7
bi l det in Wirklichkeit jedoch 23. Lg2-e4! Lf8-d6
den Auftakt zu einer weitbe­ 24. Sg6: e5+ g7-g6
rechneten Kombination. 25. Le4: g6+ Kh7-g7
26. Le3 : h6+ !
Eine wü rdige Krönung der von
Weiß glänzend gefü hrten Par­
tie. Wenn 26 . . . . K: h6, so
27. Dh4+. Schwarz gab auf.

320
373 Sasonow-Ani­ (Rogaska-Slatina 1 956) die
schtschenko Waffen strecken.
Minsk 1 970
1 3.„ . Dd8-c7
1 . c4 e5 2. Sc3 Sf6 3. g3 c6 1 4. Lf7-b3 Lc8-e6
4. Lg2 1 5. e2-e4
Weiß gestattet die Bildung Es drohte 1 5. L: b3+ 1 6. ab
„ .

ei nes schwarzen Bauernzen­ Dc2+ und 1 7 . . . . D:c1 matt.


trums, da er hofft, es als An­
1 5. . „ Sa1 : b3
griffsobjekt nutzen zu kön nen.
1 6. a2: b3 g7-g6!
Besser ist aber 4. Sf3.
Danach wi rd offenbar, daß der
4. . . . d7-d5
ins Garn gegangenen wei ßen
5. c4: d5 c6:d5
Dame· nicht mehr zu helfen
6. Dd1 -b3 Sb8-c6!
ist. Gegen die Drohung 1 7 . . . .
Durch dieses Bauernopfer Lg7 läßt sich nichts erfinden.
übernimmt Schwarz die Initia­
tive. Bei anderen Fortsetzu n­
gen kommt Weiß i n Vortei l,
374 Roisman-Dydyschko
z. B. 6. d4? 7. L : b7 L : b7
„ .
Mi nsk 1 966
8. D : b7 Sbd7 9. Sd5 oder
6 . . . . e4 7. f3! et 8. L:f3. 1 . c4 e5 2. g3 Sc6 3. Lg2 g6
4. Sc3 Lg7 5. h4? ! Sf6 6. d3 d6
7. Sc3 : d5 Sc6-d4! 7. Ld2 0-0 8. Dc1
8. Db3-c4?
Mit der Absicht, die schwarz­
Ein Fehler, der die Partie feldrigen Läufer zu tauschen
kostet. Erforderlich war und so die feindliche Königs­
8. S:f6+.
stellung zu schwächen.
I

8. . . . Sf6 : d5
8. . . . Sc6-d4
9. Lg2: d5 b7-b5! !
9. Sg1-f3 Lc8-g4?
1 0. Ld5 :f1
Schon der nächste Zug von
Hoffnu ngslos ist a uch 1 0. Lc6+
Wei ß zeigt, daß die schwarzen
Ld7" 1 1 . L: d7+ D : d7 1 2. Dd3
Figuren u ngünstig postiert
Dc6.
sind. Ratsamer war 9 . . . . c6

1 0.„ . Ke8-e7 oder 9 . . . . Sh5 m it Gegen­


1 1 . Dc4-d5 Sd4-c2+ spiel.
1 2 Ke1 -d1 Sc2 : a1
1 0. Sf3-g5! h7-h6
13 . Dd5:a8
Zu Figurenverlust führt 1 0 . . . .
Oder 1 3. b3 Dc7 1 4. La3+ Kf6
c6 1 1 . e3! Se6 1 2. f3.
1 5. Df3+ Lf5, und Weiß mußte
in ei ner Partie Bidew-Pirc 1 1 . Sg5-e4

321
Weiß hat mit b7 u nd h6 zwei liehen 1 6. Lf3 ! S : e4 1 7. S : e4
schwarze Bauern aufs Korn f5 1 8. L:h5 De7 1 9. L : g6 Dg7
genommen. Die Bedrohung des 20. Dh5! Schwarz ist nun völlig
Bauern h6 kann scheinbar wehrlos, z. B. 20 . . . . fe 21. Lh7+
unberücksichtigt bleiben. Des­ Kh8 22. Lf5+ Kg8 23. Le6+ Tf7
halb . . . 24. L:f7+ Kf8 25. Dh8+.
11. ... c7-c6 1 5. . . . Lg4-f5?
1 2. Ld2: h6! 1 6. h5:g6
Trotzdem. Schwarz hätte jetzt Schwarz gab auf. Nach 1 6 . . . .
am besten 1 2 . . . . Sc2+ er­ fg 1 7. Sg5 kann er das Matt
widern sollen, beschließt je­ nicht parieren.
doch, die Herausforderung a n­
zunehmen.
1 2. . . . Lg7: h6
1 3. Dc1 : h6 Sd4-c2+
375 Daschinimajew:.__Moty­
1 4. Ke1 -d1 Sc2 : a 1
lew
1'973
1 . Sf3 g6 2. g3 Lg7 3. Lg2 e5
4. d3 d6 5. c4 Sc6 6. Sc3 Sge7
7. Lg5?
Unnütze Zeitverschwendung.
Den Vorzug verdiente 7. 0-0
oder 7. Tb1 .
7. . . . h7-h6
8. Lg5-d2 f7-f5
9. h2-h4
1 5. h4-h5! !
U m den schwarzen Bauern­
D i e ei nzige Gewinnfortsetzung. angriff zu stoppen. Dabei wird
Obwohl er einen Turm mehr aber der eigene Königsflügel
hat, vermag sich Schwarz den in Mitleidenschaft gezogen.
Mattdrohungen nicht zu ent­
9. . . . Lc8-e6
ziehen. Auf 1 5 . . . . L: h5 verfügt
1 0. Dd1 -b3 Dd8-d7
Weiß sogar über zwei Wege
1 1 . e2-e4?
zum Erfolg: den effektvol leren
1 6. T: h5 S : h5 1 7. Sg5 Sf6 Führt zu neuen Schwächen i m
1 8. Sce4 Te8 1 9. S:f7! S : e4 Lager von Weiß und ei ner für
20. D: g6+ Kf8 2 1 . S : d8 S:f2+ ihn ungünstigen Öffnung des
22. Kd2 Ta : d8 23. Df6+ nebst Spiels. Notwendig war 1 1 . e3,
24. D:f2 und den mehr sach- um Sc3-d5 folgen zu lassen.

322
11. . . . 0-0 376 Bobozow-Larsen
1 2. Sc3-d5 f5: e4 Büsum 1 969
1 3. d3 : e4 Le6-g4
1 . c4 Sf6 2. Sc3 e6 3. Sf3 Lb4
14. Sf3-h2 Se7 :d5
4. g3 0-0 5. Lg2 d5 6. 0-0?
1 5. c4: d5?
Erforderlich war 6. Db3 oder"
Hier mußte Weiß m it 1 5. S:g4
6. a3.
den gefährlichen Läufer ab­
tauschen. 6. . . . d5:c4!
1 5. . . . Sc6-d4 Nachdem er die Varianten
1 6. Db3-d3 exakt durchgerechnet hat,
nimmt Larsen das Bauern­
opfer an, obwohl dies nicht
u ngefährlich erscheint.
7. Dd1 -a4 Sb8-a6
8. a2-a3 Lc8-d7
9. Sc3-b5 Dd8-e8
1 0. Sf3-d4
Der Rückgewinn des Bauern
1 0. S:c7 L : a4 1 1 . S : e8 mü ndet
nach 1 1 . . . . Le7! 1 2 . S:f6+ L:f6
in eine Stellung mit drücken­
der Ü berlegenheit von
Nun bricht ein faszinierender Schwarz.
Angriff los.
1 0. . . . e6-e5!
1 6. . . . Tf8:f2!
Am stärksten. Bedeutend
1 7. Ke1 :f2 Ta8-f8+
schwächer ist 1 0 . . . . c6 1 1 . Sc7
1 8. Kf2-e1 ?
S : c7 1 2. D : b4 b5 1 3. Dd6
Hartnäckiger wa r 1 8. Sf3. Scd5 1 4. b3 mit wei ßen Ge­
genchancen.
1 8. . . . Dd7-b5! ! 1 1 . Lg2: b7 e5:d4
1 9. Lg2-f1 . 1 2. Lb7: a6 Ld7-h3! !
Auf 1 9. D : b5 geschieht 1 9 . . . .
St2 matt!
1 9. . . . Sd4-c2+ !
20. Dd3: c2 Tf8:f1 + !

Wei ß gab auf. Gegen 2 1 . . . .


De2 matt ist kei n Kraut ge­
wa�hsen.

323
opfert. Eine Alternative bi ldet
5. d4 cd 6. D : d4 Sc6 7. De4 mit
zweischneidigem Spiel.
5. . . . Sb8-c6
6. d2-d4 c5: d4
7. Sf3 : d4
Schlechter ist 7. Sb5 a6 8. Sb:d4
S : e5 9. S : e5 Da5+ oder 8. Da4
d6 9. Sb:d4 Ld7 mit Vortei l fü r
Schwarz.
Der weiße König wi rd zum 7. . . . Sc6: e5
Angriffsobjekt. Es droht 13 . . . . 8. Lc1 -f4 f7-f6
D:e2, u nd auf 1 3. Te1 ent­
scheidet 1 3 . . . . Dc6 1 4. f3 Lc5 Als genauer gilt 8 . . . . Sg6, und
falls 9. Lg3, so 9 . . . . e5 mit
1 5. D:c4 d3+ 1 6. Kh1 Tae8
höchst komplizierter Stellung.
1 7. Sd4 T:e2! bzw. 1 7. e4 S : e4
1 8. fe ( 1 8. i: e4 T:e4 1 9. D : e4 9. Dd1 -a4 Lf8-d6?
Te8) 1 8. . . . Df6 !
Unzulängli ch. Hartnäckiger
1 3. a3: b4 war 9 . . . . Kf7, wen ngleich sich
Schwarz auch dann nur schwer
Verzweifl ung. Der Widerstand
verteidigen konnte.
l ieß sich nur mit 1 3. Sc3, d. h.
auf Kosten der Qualität in die 1 0. Lf4-g3 Ld6-b8
Länge ziehen. 1 1 . 0-0-0 Ke8-f7
1 2. Lf1 -e2 Sg8-e7
1 3. . . . De8-e4
1 3. c4-c5 Se7-c6
Das gewinnt zwa ngsläufig. 1 4. Sd4:e6! Kf7 :e6
De4 : b7 1 5. f2-f4 Th8-e8
1 4. La6-b7
1 5. f2-f3 Lh3-d7! Der Springer ist ohnehin nicht
zu retten, z. B. 1 5 . . . . Sg6
Wei ß gab auf.
1 6. f5+ K:f5 1 7 . Dg4 matt oder ·

1 5 . . . . Sf7 1 6. De4+.
1 6. f4: e5 Sc6: e5
1 7. Le2-h5 g7-g6
377 Sokolski-Roisman
1 8. Da4-b3+ Ke6-f5
Mi nsk 1 958
1 . c4 Sf6 2. Sc3 e6 3. e4 c5 Nach 1 8 . . . . Ke7 1 9. Sd5+ Kf8
. 20. S:f6! stä nde Schwarz eben­
4. e5 Sg8 5. Sf3
falls auf verlorenem Posten.
Weiß wählt eine scharfe Va-
riante, in der er einen Bauern 1 9. Th 1-f1 + Kf5-g5

324
20. Sc3-e4+ Kg5: h5? 1 0.„ . Ta8-b8
21 . Lg3 : e5 1 1 . Db7-a6 g7-g6
1 2. h2-h4
Schwarz-gab auf.
1 2. Sd5 scheitert an dem Ge­
genschlag 1 2 . . . . S :f2 ! , z. B.
1 3. S : c7+ D : c7 1 4. K:f2 Lg7
mit schwarzem Angriff.
378 Mikenas-Goldenow
Tbilissi 1 946 1 2. .„ Tb8-b6
1 3. Da6-a4 Lf8-g7
1 . c4 Sf6 2. Sc3 d5 3. cd S : d5
1 4. Th1-h3 0-0
4. e4
1 5. Sc3-d1
Solider ist 4. g3.
Hartnäckiger war 1 5. f3.
4. . . . Sd5-b4
1 5. Tb6-b4!
5. Lf1 -c4
„ .

1 6. Th3: d3
Zu unklaren Verwicklu ngen
Auch die Taktik bringt keine
führt das Bauernopfer 5. d4
Wende. Die weiße Stellung ist
D : d4! 6. De2 c6 7. f4 b6 8. Sf3
hoffnungslos.
Dd8 9. Df2.
1 6. . Dd7: d3
5. . . : . . Lc8-e6!

1 7. Da4: c6 Tb4:e4
Eine ausgezeichnete positio­ 1 8. Sd1-e3 -' Te4:e3!
nelle Fortsetzung. Der Ab­
tausch der Läufer ermöglicht Weiß gab auf.
es dem schwarzen Springer,
sich auf dem.wichtigen Feld
d3 festzusetzen.
379 Karasjew-Neshmetdinow
6. Lc4 :e6 . f7 :e6
Daugavpils 1 973
7. Sg 1 -e2 Sb4-d3+
8. Ke1 -f1 Sb8-c6 1 . Sf3 Sf6 2. c4 c5 3. d4 cd
9. Dd 1 -b3 Dd8-d7! 4. S : d4 e6 5. Sc3 Lb4 6. Sdb5

0-0 7. Lf4
Schwarz ignoriert die Bedro-
hung des Bauern b7, da dessen Die Aktivität am Damenflügel
Wegnahme ih m zusätzliche verfe h lt i h r Ziel. Wei ß mußte
Tempi für die Entfaltung der sei ne Stellung durch 7. a3
I nitiative einräumen wü rde. L: c3+ 8. S: c3 d5 9. e3 konsoli­
dieren.
1 0. Db3 : b7
7. . . . d7-d5!
Sonst hätte Wei ß in seiner
mißlichen Lage überhaupt Schwarz vertraut sei nem Ent­
kein,e Kompensation. wicklungsvorsprung und strebt

325
ohne Rücksicht auf materielle 1 7. g2-g3 Sf6-e4
Opfer die Öffnung des Spiels 1 8. Dd2-b4 d3-d2+
an. 1 9. Ke1 -e2 Da7-a6!
8. a2-a3 Das Eingreifen der schwarzen
Dame entscheidet schnell .
Wei ß bläst zum Rückzug, da
8. Sc7 auf die Erwiderung 20. Ke2-f3 Da6-c6
8. . . . Se4 9. S : a8 Df6! träfe. 21 . Kf3-e2 Dc6-d5
22. Ta1 -d1 e6-e5
8. . . . Lb4:c3+
23. h2-h3 b7-b6
9. Sb5:c3 d5-d4
24. Th1 -g1 c4-c3
1 0. Sc3-b5 a7-a6
25. b2 : c3 Se4: c3+ !
1 1 . Sb5-c7
Weiß gab auf.
Sel bstverstä ndlich nicht
1 1 . S : d4 e5! 1 2. L:e5 Da5+.
11. . .. Ta8-a7
1 2. Sc7-b5?
380 Reti-G rau
Richti g war 1 2. Sd5 ed 1 3. L: b8
London 1 927
Ta8 1 4. Le5 de 1 5. D : d4 mit
Ausgleich. 1 . c4 c5 2. Sf3 Sf6 3. d4 d5 4. cd
cd 5. D : d4 D : d5 6. Sc3 D : d4
1 2. . . . a6:b5 7. S : d4 a6 8. g3 e5 9. Sb3 Sc6
1 3. Lf4 : b8 1 0. Lg2 Ld7
Den Abtausch a uf c6 brauchte
Schwarz nicht zu fürchten. Bes­
ser war 1 0. . . . Le7.
1 1 . 0-0 Lf8-e7
1 2. Lc1-g5 0-0
1 3. Tf1 -d 1 Tf8-d8?
Eine schablonenhafte Fortset­
zung, die i n der vorliegenden
Situation einem groben Fehler
gleichkom mt. Es mußte 1 3 . . . .
1 3. . . . b5:c4! Le6 geschehen.
1 4. Lb8 : a7 Dd8-a5+
1 4. Lg5:f6! g7:f6
1 5. Dd1 -d2 Da5: a7
Für die Qualität besitzt Oder 1 4. . . . L:f6 1 5. Sc5 Lc8
Schwarz erdrückenden Posi­ 1 6. Sd5 mit vielfältigen Drohun­
tionsvortei 1. gen.
1 6. e2-e3 d4-d3 1 5. Sc3-d5 Ta8-b8

326
1 3. . . . Df6-b6!
I n eine kritische Situation
würde Weiß auch durch 1 3 . . . .
Dg6 1 4. Td1 T:d1 + 1 5. S :d1 Sc6
1 6. e3 Le6 1 7. Le2 Td8 1 8. 0-0
Td2 gebracht ( Kami nski-Ka­
pengut, Orjol 1 974). Der Text­
zug ist indes noch stä rker.
1 4. Ta 1 -d1 Td8: d 1 +
1 5. Sc3:d 1 Sb8-c6
1 6. Df3-e3 Sc6-d4!
1 6. Sb3-c5!
1 7. De3-e8+ Kg8-h7
Ein prächtiger Streich. 1 6. . . . 1 8. e2-e3 Sd4-c2+
L:c5 wi rd mit 1 7. S:f6+ beant­ 1 9. Ke1 -d2
wortet, und 1 6 . . . . Le8
Es folgt ein sehenswertes Fi­
1 7. S : e7+ S : e7 1 8. S : b7 bietet
nale.
ebenfalls keine Alternative.
1 6.„ . Kg8-f8
1 7. Sd5:f6!
Schwarz gab auf. Qualitätsver­
lust ist u nvermeidbar.

381 Waganjan-Planinc
Hastings 1 974/75
1 . d4 Sf6 2. c4 c5 3. Sf3 cd
4. S : d4 e6 5. Sc3 Lb4 6. Sdb5 1 9. . . . Lc8-f5! !
0-0 7. a3 L: c3+ 8. S : c3 d5 20. De8 : a8 Db6-d6+
9. Lg5 h6! '1 0. L:f6 D:f6 1 1 . cd 2 1 . Kd2-c1
ed 1 2. D: d5? !
Oder 21 . Ke2 Ld3+ 22. Kf3
Eine äu ßerst zweifelhafte Se.1 + 23. Kg4 Dg6+ bzw.
Beute. Den Vorzug verdiente 21 . Kc3 D :d 1 22. D:b7 Sa1
1 2. e3 mit gleichem Spiel. mit durchschlagendem Angriff.
1 2. „ . Tf8-d8 21 . . . . Sc2-a1
1 3. Dd5-f3? 22. Da8 : b7
Erforderlich war 1 3. Db3. Jetzt Es drohte 22 . . . . Sb3 matt, und
geht �ie In itiative vö llig an 22. Lc4 taugt nichts wegen
Schwarz ü ber. 22. Dc5 23. b3 S : b3+.
„ .

327
22 . . . . Dd6-c7+ ! ! Erzwu ngen. Wenn 1 6 . . . . cd?,
so 1 7. Scb6+ .
Eine glä nzende Erwiderung,
die die trefflich gespielte Partie 1 7. Tf1 -e1
wü rdig krönt. Falls 23. D:c7, so
Auch hier reichte 1 7. Scb6+
sel bstverständlich 23 . . . . Sb3
zum Gewi nn.
matt. Weiß gab auf.
1 7. . . . Ta8-b8
1 8. e2-e3! d4 : e3
1 9. Te1 :e3 Le7-d8
20. Tc1-e1 Sa6-b4
382 lvkov-Dunkelblum
Kei ne Abhi lfe bringt 20 . . . . b5
·

Caorle 1 972
21 . Te7+ L : e7 22. T :e7+ Kd8
1 . c4 Sf6 2. Sc3 c5 3. g3 d5 (22 . . . . Kc6 23. Sb4 matt! )
4. cd S : d5 5. Lg2 Sc7 6. d3 e5 23. Sd6.
Unbefriedigend ist 6 . . . . Sc6? 21 . Lg2-h3+ Kd7-c6
wegen 7. L : c6+ ! bc 8. Da4. 22. Te3-e6+ ! Lc8:e6
23. Te1 : e6+ Kc6-d7
7. Sg1-f3 f7-f6
8. Sf3-d2 Dd8-d7 Oder 23 . . . . K : d5 24. Td6 matt.
9. 0-0 Lf8-e7
24. Te6:f6+
1 0. Sd2-c4 Sb8-c6
1 1 . Dd 1 -a4 Schwarz gab auf. 24. . . . Ke8
hätte 25. Sd6 matt zur Folge.
In Betracht kam 1 1 . f4!
11. ... Sc6-d8
1 2. Da4: d7+ Ke8: d7?
383 Gurgenidse-Gufeld
Natü rlicher erscheint 1 2 . . . . Kirowabad 1 973
L : d7.
1 . c4 g6 2. Sc3 Lg7 3. g3 c5
13. Lc1 -e3 Sd8-c6 4. Lg2 Sc6 5. Tb1 Sf6 6. a3 a5
1 4. Ta1 -c1 Sc7-a6 7. Sh3? !
Dies entzieht dem Punkt d5 Weiß möchte den Springer i n
die Deckung. Notwendig war den Angriff a m Damenflügel
14 . . . . Tb8. ei nbeziehen, u nterschätzt aber
die Möglichkeiten des Gegners
1 5. Sc3-d5 Sc6-d4?
auf der anderen Seite des
Führt zu Linienöffnung, wo­ Brettes. Logischer ist 7. d3 oder
nach sich die u nsichere Auf­ 7. Sf3.
stellung des schwarzen Königs
7. . . . h7-h5!
auswirkt.
8. Sh3-f4 h5-h4
1 6. Le3 : d4 e5 : d4 9. Sf4-d3

328
Konsequent. Ratsamer war in­ 23 . . . . Da5-d5
des zu rochieren. 24. Se2-c3 Dd5-c6
25. Tf1-e1
9. . . . d7-d6
1 0. b2-b4 c5: b4 .
Nicht sofort 1 0 . . . . h3? wegen
1 1 . L:c6+! bc 1 2. bc mit wei­
ßem Vorteil.
1 1 . a3: b4 h4-h3!
1 2. Lg2-f3 Sc6-d4
1 3. b4: a5 Sd4:f3+
1 4. e2 :f3 d6-d5!
In voller Ü berei nstimmung mit
den Erfordernissen der Stel­
lung strebt Schwarz eine 25 . . . . Ta8-a1 !
schnelle Öffn u ng des Spiels an. 26. Sc3-b1 Ld3-c2
Er will die Kraft der lang­
schrittigen · Läufer in die . Umgeht eine letzte Falle:
Waagschale werfen und aus 26. . . . T:b1 27. T:b1 L:b1
der Schwächung der gegneri­ 28. D : b 1 D:f3 2 9. De4! Weiß
schen Bauernstruktur Kapital gab a uf.
schlagen. ·
1 5. 0-0 0-0
1 6. c4 : d5 Sf6 : d5 384 Oshigina-Akkerman
1 7. Sc3 : d5 Dd�:d5 Garnei 1 976
1 8. Sd3-f4 1 Dd5: a5
1 9. Lc1 -b2 Lc8-f5 1 . c4 Sf6 2. Sc3 g6 3. g3 Lg7
4. Lg2 0-0 5. e4 d6 6. Sge2 c5
1 9 . . . . e5 scheitert an 20. Ta 1 ! 7. 0-0 Sc6 8. h3 Se8
20. Lb2 : g7 Kg8: g7
Ein guter positioneller Plan.

2 1 . Tb1 : b7 ,
Der Springer begibt sich a uf
Hartnäckiger war 21 . Ta 1 , ob­ den Damenfl ügel, um den
wo hl Schwarz auch dann deut­ Gegenstoß b7-b5 zu unter­
lich ü berlegen steht. stützen. G leichzeitig erhält der
21. . . . e7-e5 f-Bauer freie Bahn.
22. Sf4-e2 Lf5-d3! 9. d2-d3 Se8-c7
23. Tb7-b3 1 0. f2-f4 Sc7-e6?
Die nahel iegende Fortsetzung
Richtig war 1 0 . . . . f5 mit bei­
23. Te1 wird durch 23 . . . . Dd5
derseitigen Chancen.
24. Tb3 L: e2! 25. T:e2 D: b3!
26. D: b3 Ta1 + widerlegt. 1 1 . f4-f5 Se6-d4

329
1 2. g3-g4 e7-e6 Reti-Eröffnung
Schwarz bemüht sich, die
Bauernphalanx des Gegners 1 . Sg1-f3 d7-d5 2. c2-c4
zu sprengen, schwächt dabei
Die Eröffnung wu rde durch
aber wichtige Felder im eige­
den hervorragenden tschechi­
nen Lager.
schen G roßmeister und Theore­
1 3. Se2-f4 e6:f5 tiker Richard Reti ausgear­
1 4. g4:f5 Dd8-h4 beitet, der sie ab 1 923 in sei­
1 5. Sc3-d5 g6:f5? ner Turnierpraxis anwandte.
1 6. Sf4-h5! Weiß ist bestrebt, ei nen Figu­
rendruck auf das Zentrum aus­
Droht 1 7 . Tf4 Dd8 1 8. S : g7 K : g7 zuüben und die Kontrolle ü ber
1 9. Dh5 mit überwältigendem
wichtige Felder zu erlangen.
Angriff.
U m dies zu erreichen, greift
1 6. . . . Lg7-e5 er gewöhnlich zu einem Auf­
1 7. Lc1 -h6 Tf8-d8 bau, der die Fianchettierung
ei nes oder sogar beider Läu­
fer vorsieht.
Die Reti-Eröffnung führt zu
einem komplizierten manövrie­
renden Kampf. Obwohl dem
Nachziehenden sichere Ver­
teidigungssysteme zur Ver­
fügung stehen, ist die Eröff­
nung a uch gegenwärtig popu­
lär. Dies erklärt. sich aus i hrer
Flexibilität und der Möglich­
keit, die strategischen Pläne
1 7. Tf1 -f4! ! bisweilen erst sehr spät auf­
zudecken.
Hübsch und sehr stark. Fü r
den Fall von 1 7 . . . . L:f4 hat
Weiß 1 8. Sdf6+ Kh8 1 9. Lg7
matt! vorbereitet. Schwarz 385 Deutsch-Koni
gab auf. Wien 1 925
1 . Sf3 d5 2. c4 de 3. e3 Sf6 .
4. L:c4 Lg4?
Die Partie ist aus der Reti-Er­
öffnung bei nahe in eine mo­
derne Varia nte des angenom­
menen Damengambits über-

330
gegangen, al lerdings m it dem 5. ed e4! 6. De2 De7 zu schwar­
U nterschied, daß Weiß an­ zem Ü bergewicht führen.
stelle von d2-d4 bereits Lf1 : c4
4. d2-d3 c5 : b4
gespielt hat. Dieses Detail
5. a2-a3 b4-b3
entpuppt sich als ä ußerst
wesentl ich. Nach 5 . . . . ba 6. L:a3 wird der
Minusbauer durch den wei ßen
5. Sf3-e5!
Positionsvorteil zum minde­
Eine Ü berraschung. 5 . . . . L : d 1 sten a ufgewogen.
scheitert an 6. L:f7 matt.
6. Sb1-d2 Sb8-c6
Gleichzeitig stehen zwei Dro­
7. g2-g3 Sg8-f6
hu ngen auf der Tagesordnung:
8. Lf1-g2 e7-e5
6. S : g4 und 6. L:f7 matt.
9. 0-0 Lf8-e7
5. . . . Lg4-h5?? 1 0. Sd2 : b3
Ein Schlag ins Wasser. Die Natü rlicher erscheint 1 0. D : b3.
ei nzige Verteidigungsmögl ich­
1 0. „ 0-0
keit bot 5'. . . . Le6.
.

1 1 . Sf3-e1 Lc8-f5
1 2. Se1 -c2 Dd8-d7
1 3. Lc1-g5 Lf5-h3
1 4. Lg5:f6 Le7:f6
1 5. e2-e4?
Die- Öffn ung der Stellung ist
für Schwarz günstig. Aufmerk­
sam keit verdiente 1 5. Sc5, z. B.
1 5 . . . . De7 1 6. L:h3 D : c5 mit
ungefä hrem Ausgleich.
1 5. „. d4: e3
1 6. Lg2 : h3 Dd7 : h3
6. Dd1 : h5!
Sel bstverstä ndlich nicht 1 6 . . . .
Schwarz gab auf. ef+? wegen 1 7. Kg2!
1 7. Sc2 : e3 g7-g6
1 8. Se3-d5 Lf6-g7
386 Barczay-Sawon
1 9. Ta1 -a2 Ta8-e8
Dubna 1 976
20. Sb3-c5 f7-f5!
1 . Sf3 d5 2. c4 d4 3. b4 c5
Jetzt rächt sich die Schwä­
Ein anderer Plan sieht 3 . . . . chung des weißen Königs­
f6 vor, z. B. 4. d3 e5 5. a3 a5 flügels.
6. b5 Sd7 mit gleichen Chan­
cen. Auf 4. e3 kan n 4 . . . . e5 21 . Sc5: b7

331
Auf 21 . f4 ist 21 . . . . e4! sta rk.
Nachziehenden stößt auf ernst­
hafte. Schwierigkeiten. 9 . . . . e5
21 . . . . f5-f4 beantwortet Wei ß mit 1 0. cd.
22. Sb7-d6
Danach wü rde 1 0 . . . . S : d5 we­
Versucht Weiß, mit 22. gf ef gen 1 1 . Sc4 einen Bauern ko­
23. f3 den Turm a2 in die Ver­ sten, und im Fa l l von 1 0 . . . . cd
tei digung einzubeziehen, ent­ 1 1 . de S : e5 1 2. S : e5 L : e5
scheidet 23 . . . . Dd7. 1 3. L:e5 T:e5 hätte Schwarz
für die Verei nzel ung des
22. . . . f4-f3
Bauern d5 kei nerlei Kompen­
23. Sd5-e3
sation. Aber auch der Textzug
Es sieht so aus, als käme Wei ß ist, wie Reti glä nzend demon­
mit dem Schrecken davon. striert, u ngenügend.
Doch schon der nächste Zug
des Geg ners zerstört alle 1 0. Sd2 : e4 d5:e4
1 1 . Sf3-e5 f7-f5
I l lusionen.
Wen n 1 1 . . . . Sf6, so 1 2. Dc2.
23. „ . e5-e4!
24. c4-c5 1 2. f2-f3! e4:f3
1 3. Lg2 :f3 Dd8-c7
Es gibt keine Rettung. Wenn
1 4. Se5: d7 Lc8: d7
24. S :e4, so 24. . . . Te5! nebst
1 5. e2-e4! e7-e5
Th5.
Sonst spielt Wei ß selbst e4-e5,
24. Sc6-e5
was dem Kontrahenten jegli­
„ .

Weiß gab auf. che Gegenchance nähme.


1 6. c4-c5! Ld6-f8
1 7. Dd1 -c2 e5: d4
387 Reti-Bogoljubow Nicht 1 7. fe 1 8. L : e4 mit
„ .

New York 1 924 gleichzeitiger Bedrohung der


1 . Sf3 d5 2. c4 e6 3. g3 Sf6 Bauern e5 u nd h7.
4. Lg2 Ld6
1 8. e4:f5! Ta8-d8
Genauer ist 4 . . . . Le7, gefolgt
von c7-c5. Deckt indirekt den Bauern d4
( 1 9. L : d4 L:f5). 1 8.
„ . Te5
5. 0-0 0-0 hätte 1 9. Dc4+ Kh8 20. f6! zur
6. b2-b3 Tf8-e8 Folge.
7. Lc1-b2 Sb8-d7
8. d2-d4 c7-c6 1 9. Lf3-h5!
9. Sb1 -d2 Sf6-e4?
Ein exakt berechnetes Manö­
Der auf die Durchsetzung von ver, das eine mustergültige
e6-e5 ausgerichtete Plan des Gewi n nfü hrung ei nleitet.

332
1 9. . . . Te8-e5 1 1 . d4: e5 Sf6-g4
20. Lb2 : d4 Te5:f5 1 2. e2-e4! d5:e4
21 . Tf1 :f5 Ld7:f5 1 3. Sd2 : e4 Sg4: e5
22. Dc2:f5 Td8: d4 1 4. Se4-d6 Dd8--c7
23. Ta1 -f1 Td4-d8 1 5. Sd6:f5 e6 :f5
1 6. Dd 1 -h5 f5-f4
Ei nen hübschen Sieg könnte
Weiß auch nach 23. . . . De7 1 7. Ta1 -d1 !
24. Lf7+ Kh8 25. Ld5! Df6 Natürlich nicht 1 7. gf? Sd3!
26. Dc8 verbuchen. nebst 1 8 . . . . S: f4.
24. Lh5-f7+ Kg8-h8 1 7. . . . f4: g3
25. Lf7-e8! ! 1 8. f2-f4!
Der f-Bauer marschiert unter
Tempogewin nen unaufhaltsam
bis nach f6 und zertrümmert
die schwarze Königsstellung.
1 8. . . . Se5-g6
1 9. f4-f5 Sg6--e 5
20. f5-f6! g7:f6
Erzwungen. Jetzt holt Weiß
zum entscheidenden Schlage
aus.

Schwarz gab auf.

388 Woltschok-Poljak
Kiew 1 959
1 . Sf3 d5 2. d4 c6 3. g3 Lf5
4. Lg2 h6 5. 0-0 Sf6 6. b3 e6
7. c4 Ld6 8. Lb2 Sbd7 9 .. Sbd2
0-0 1 0. Se5 L: e5?
Ein u nmotivierter Abtausch, 21 . Td 1 : d7 ! ! Dc7 : d7
der große Schwierigkeiten mit Noch schlechter wäre 21 . . . .
sich bringt. Stärker spielte S : d7 22. Dg4+ Kh8 23. T:f6!
Schwarz in der bekannten Par­
tie Tartakbwer-Kostic ( 1 926) : 22. Tf1 :f6 Tf8-e8
Nach 1 0 . . . . a5 1 1 . S : d7 D : d7 Zum Matt fü hrte 22 . . . . Sg4
1 2. f3 Tfe8! stand er ausge­ 23. Tg6+ ! Kh7 24. Tg7+ Kh8
zeichnet. 25. T:f7+ Kg8 26. Dg6+.

333
23. Tf6 : h6 Dd7-d2
24. Dh5--g4+ !
Ein drastischer Schlußzug.
Wen n 24 . . . . S : g4, so 25. Th8
matt, und auch 24. . . . Kf8 läßt
den König nach 25. La3+ ! nicht
entkommen. Schwarz gab auf.

389 Sokolow-Wekschenkow
Eine seltene Stellung! Schon
Nowosibirsk 1 974 nach 9 Zügen sitzen beide
1 . Sf3 d5 2. g3 Lg4 3. Se5 Lf5 Damen in der Falle. Der Aus­
4. Lg2 Sd7 5. f4 e6 6. c4 Sgf6 gang der Partie i st i ndes klar
7. Sc3? vorgezeichnet, da Schwarz ein
erdrückendes materiel les Ü ber­
Dieser Zug beruht auf einem gewicht behält.
Rechenfeh ler.
1 0. Sc6 : d8 c2 :d1 D+
7. . . . d5--d4! 1 1 . Ke1 : d1 Ta8: d8
8. Lg2 : b7??
Wei ß, der i mmerhin zwei
Weiß ist von der verlockenden Figuren einbüßte, gab den
Idee i nspi riert, die Dame zu sinnlosen Widerstand schnell
fangen, übersieht jedoch, daß auf.
seine Monarchin ebenfalls in
Gefahr gerät. Notwendig yvar
8. S : d7 D : d7 9. Sb1 , obwohl
Schwarz auch dann deutli ch
Ni mzowitsch-Larsen­
besser stä nde.
Eröffnung
8. . . . d4: c3
9. Se5--c6
1. b2-b3 oder 1. Sg 1 -f3 d7-d5
Weiß hat sein Vorhaben ver­ 2. b2-b3
wirklicht, aber . . .
Die Eröffnung wurde i n den
9. . . . c3-c2! 20er Jahren von G roßmeister
Ni mzowitsch in die Wettkampf­
praxis eingeführt. I hre Idee ist,
einen Figurendruck auf den
zentralen Punkt e5 zu organi­
sieren. Bis i n die jüngste Zeit
erfreute sich die Eröffnung
kei ner großen Beliebtheit, ob-

334
wohl Flohr, Romanowski, 1 0. f2-f4?
Lissizyn und andere sie i n
Dieses Hinauszögern der Ent­
ei nzelnen Begegnungen nicht
wicklung, verbunden mit einer
ohne Erfolg anwandten. Die
ernsthaften Schwächung der
positiven Resultate, die der
Stellung, bri ngt Weiß i n eine
dänische G roßmeister Larsen
kritische Situation. Erforderlich
und weitere Schachspieler mit
war 1 0. Sc3.
diesem Partieanfa ng erzielten,
änderten die Sachlage, und 1 0. „ . Sf6-g4!
heute kann man die Ni mzo­ 1 1 . g2-g3 h7-h5
witsch-Larse ri-Eröffnung selbst 1 2. h2-h3
in hochrangigen Turnieren
Hier scheiterte 1 2. Sc3 an dem
antreffen.
kombinatorischen Schlag
12 . . . . T:d2 ! ! , z. B. 1 3. K:d2
Die Eröffnung 1. g2-g3 und
L: e3+ 1 4. Ke1 Lf2+ oder
and�re ·
1 3. D : d2 L:e3 nebst 1 4. . . .
Die Idee der Eröffnung 1 . g2-g3 Lf2+, und Schwarz gewinnt.
ähnelt i n vielem jener der 1 2. „ . h5--h 4!
Reti-Eröffn ung. Wei ß beab­
sichtigt, den schwerbefestigten Du rch ein Figurenopfer wird
zentralen Punkt d5 zu attackie­ der weiße Königsfl ügel aus
ren . Der Zug 1 . g3 ist ä ußerst den Angeln gehoben.
elastisch. Partien, die mit ihm 1 3. h3: g4 h4:g3
begon nen wurden, gehen oft 1 4. Th1 -g1
i n andere Eröffnu ngssysteme
über.

390 Larsen-Spasski
Belgrad 1 970
1 . b3 e5 2. Lb2 Sc6 3. c4 Sf6
4. Sf3 e4 5. Sd4 Lc5 6. S : c6 de
7. e3 Lf5 8. Dc2 De7 9. Le2
0-0-0
Schwarz hat die Mobi lisieru ng 1 4„ „ Th8-h1 ! !
sei ner Streitmacht beendet. Bravouröse Spielfü hrung.
Die von -ih m gewählte Fi guren­ Spasski gibt noch den Turm
anordnung bestimmt den und gewinnt so das entschei­
weiteren Plan: Angriff am dende Tempo, um die Dame i n
Königsflügel. den Angriff einzubeziehen.

335
1 5. Tg1 : h 1 g3-g2 Wei ß mußte den Springer
1 6. Th 1 -f1 nach f3 zurückbeordern. Nun
gelingt es Schwarz, die Ge­
1 6. Tg1 Dh4+ 1 7. Kd1 Dh1 !
genüberstellung von Dame unc
1 8. Dc3 D : g 1 + 1 9. Kc2 Df2 ver­
Turm i n der e-Li nie auszu­
lor ebenfalls.
nutzen.
1 6. . . . De7-h4+
1 5. . . . c6-c5
1 7. Ke1 -d1 g2:f1 D+
1 6. Sd4-c2 d5-d4!
Wei ß streckte die Waffen. 1 7. Sc3-d5 Sf6 : d5
1 8. L:f1 L : g4+ hätte Matt zur 1 8. c4: d5 Dd7-f5
Folge. 1 9. De2-d3 Df5-h5!
Droht 20 . . . . L : h3.
20. e3: d4
391 Szilagyi-Taimanow
Damit scheint der Bauer h3
Albena 1 974
gedeckt, doch . . .
1 . b3 e5 2. Lb2 Sc6 3. e3 Sf6
4. Lb5 d6 5. Se2 a6 6. L:c6+ bc
7. c4 Le7 8. d4 ed 9. S : d4 Dd7
1 0. Df3 d5
Nicht 1 0 . . . . Lb7? wegen
1 1 . Sf5.
1 1 . Sb1-c3 0-0
1 2. 0-0 Le7-d6
1 3. h2-h3
Verhindert den u nangenehmen
Ausfa l l des Springers nach g4.
20 . . . . c5-c4!
1 3. . . . Ta8-b8! 21 . Dd3: c4
1 4. Df3-e2
Ein Ausweichen der Dame
1 4. cd cd ist ausschließlich für hätte fatale Konsequenzen:
Schwarz günsti g, da 1 5. S:d5 21 . Dc3 cb 22. ab D:d5 23. b4
durch 15 . . . . S : d5 1 6. D : d5 Lb7 24. f3 Dg5.
Lh2+ bestraft wü rde. Auf
21 . . . . Lc8: h3!
1 4. Sa4? geschieht 1 4 . . . . de
22. Sc2-e3
1 5. bc? c5 1 6. Sc6 Lb7 1 7. S : b8
T: b8 1 8. Dd1 Lc6 bzw. 1 5. D : c6 Ganz schlecht ist 22. gh D : h3
cb 1 6. ab D : c6 1 7. S : c6 T : b3. 23. f4 Dg4+ 24. Kh 1 Te2.
1 4. . . . Tf8-e8 22. . . . Lh3-d7
1 5. Ta 1 -d 1 ? 23. g2-g3 Ld7-b5

336
24. Dc4-c1 Lb5-e2 1 8. h5:g6 h7:g6
25. Tf1-e1 Le2-f3 1 9. Dd1 : g4 c7-c5?
26. Se3-g2 Dh5-h3
Weiß gab auf.

392 Litwinow-Dydyschko
Minsk 1 97 1
1 . b3 e 5 .2. Lb2 Sc6 3 . e 3 d 5
4 . Sf3
Logischer erscheint 4. Lb5, u m
erst au f 4 . . . . Ld6 m it 5. Sf3
20. Ld4: g7! !
fo rtzusetzen .
Ironie des Schicksals. Der
4. . . . e5-e4 offenbar dem Tode gewei hte
5. Sf3-d4 Sc6: d4
· Läufer tei lt den entscheiden­
6. Lb2 : d4 Lc8-f5
den Streich aus.
7. d2-d3 Sg8-f6
8. Sb1-d2 Lf8-a3 20 . . . . Tg8:g7
21 . 0-0-0! Ld6-b8
Ein riskanter Plan, da der Läu­
22. Td1 : d7!
fer der Verteidigung des
Kö ni gsflügels entzogen wird. Wei ß fü hrt den Angriff elegant
Annähernd gleiches Spiel er­ und überzeugend.
gab 8 . . . . ed.
22 . . . . De7 : d7
9. d3 : e4 d5:e4 23. Th1 -h8+ Ke8-e7
1 0. Lf1-e2 Dd8-e7 24. Dg4:e4+
1 1 . g2-g4! Lf5-g6
Schwarz bekannte sich ge­
12. g4-g5 Sf6-d7
schlagen. Auf 24 . . . . Kf7 wäre
1 3. h2-h4 Th8-g8
bereits 25. T :b8! möglich.
Nicht zu empfehlen ist auch
1 3 . . . . Se5 1 4. Sc4 S : c4
1 5. L: c4. Wenn nun 1 5 . . . .
0-0-0, so 1 6. Dg4+.
393 Plachetka-Zinn
14. Sd2-cl:t La3-b4+
Decin 1 974
1 5. c2-c3 Lb4-d6
1 6. Le2-g4 f7-f5 1 . Sf3 c5 2. b3 Sc6 3. Lb2 Sf6
4. e3 d5 5. Lb5 e6 6. Se5 Dc7
Es drohte 1 7. h5.
7. 0-0 Ld6 8. L:c6+ bc 9. f4 0-0
1 7. h4-h5! f5 : g4 1 0. Tf3 Sd7

337
Aufmerksamkeit verdiente 394 Fraguela-Larsen
1 0 . . . . Se8. In diesem Fal l Las Palmas 1 976
konnte 1 1 . Th3 ohne weiteres
1 . Sf3 b6? ! 2. b3 e6 3. Lb2 f5
mit 1 1 . . . . g6 u nd 1 2. Sg4 m it
4. e3 Sf6 5. Le2 Lb7 6. c4 a5
1 2 . . . . f6 beantwortet wer­
7. 0-0
den.
Ratsamer erschien 7. Sc3, um
1 1 . Tf3-h3 den Springer z u entwickeln und
Wä hrend Weiß die Figuren für d e n Vormarsch des schwarzen
den Angriff konzentriert, hält Randbauern zu stoppen.
er indirekt den Springer ge­
7. . . . a5-a4!
deckt. Auf 1 1 . . . . S : e5 1 2. fe .
8. d2-d3 a4: b3
L:e5 folgt 1 3. Dh5 f5 1 4. D : h7+.
9. a2 : b3 Ta8: a 1
11. ... g7-g6? 1 0. Lb2 :a 1 Lf8-b4
Ein Fehler, den Weiß glänzend 1 1 . Sb1-c3 0-0
zu nutzen versteht. Notwendig 1 2. Sc3-a2
war 1 1 . . . . f5. Schwarz hat in der Eröff­
nu ngsphase eine a ktive Posi­
tion erreicht, und sein Kontra­
hent versucht nun, Gegenspiel
am Damenflügel zu erlangen.
Vorzuziehen war jedoch
1 2. Se1 .
1 2. . . . Lb4-d6!
Die Figuren werden für einen
Königsangriff i n Stellung ge­
bracht.
1 2. Dd1 -h5! ! 1 3. La 1 -c3 Sb8-c6
1 4. b3-b4 Sc6-e7
Schwarz ist rettungslos ver­
1 5. Sa2-c1 Se7-g6
loren. 1 2 . . . . gh verbietet sich
1 6. Sc1 -b3 Dd8-e7
wegen 1 3. Tg3+ Kh8 1 4. S :f7
1 7. Dd 1 -d2 Sf6-g4!
matt. Auf 1 2 . . . . Sf6 geschieht
1 8. g2-g3 h7-h5!
1 3. Sg4! S : h5 1 4. Sh6 matt
bzw. 1 3 . . . . gh 1 4. S:f6+ Kh8 Sofortiges 1 8 . . . . Sh4 mit der
(14 . . . . Kg7 1 5. Ses+ Kh6 Idee, im Fal l von 1 9. gh oder
1 6. Lg7+ Kg6 1 7. Tg3+ Kf5 1 9. S : h4 durch 1 9 . . . . D: h4! die
1 8. Tg5+ Ke4 1 9. Sc3 matt) Dame zu opfern, gleicht nach
1 5. T : h5 h6 1 6. S : d5+ mit er­ der ruhigen Erwi derung
drückendem weißem Ü berge­ 1 9. Se1 ! ei nem Schlag i ns
wicht. Schwarz gab daher auf. Wasser.

338
1 9. c4-c5 b6: c5 26. „ . Se4-d2! !
20. b4 : c5 Ld6: c5
21 . h2-h3 Ausgezeichnet! 27. Dg5 i�t jetzt
wegen 27 . . . . Sd :f3+ nicht
Wenn 2 1 . S : c5 D:c5 22. Lb4, so spielbar. Wei ß gab a uf.
22 . . . . Dd5 23. L:f8 S6e5 oder
21 . L:g7 D:g7 22. S:c5 La8 mit
schwarzem Angriff.
395 J acobsen-Ljubojevic
21 . Sg4-f6
Groningen 1 970
„ .

22. Sb3 : c5 De7 :c5


23. Lc3-b4 Dc5-d5 1 . g3 e5 2. Lg2 Sc6 3. e4 Lc5
24. Lb4:f8 Sg6-e5 4. Se2 Sf6 5. c3 d5 6. b4
25. e3-e4?
Infolge des etwas passiven
Ein Versehen. Es fä l lt" indes Spiels von We i ß konnte sich
nicht leicht, das bri l lante Vor­ der Gegner eine chancen­
haben Larsens zu durch­ reiche Stellung aufbauen. Der
schauen. Besser war im merhin Versuch, durch Operationen
25. Dd1 K:f8, obwohl die am Damenflügel Gegendrohun­
schwarze Initiative auch dann gen zu schaffen, ist wenig
höchst gefährlich blieb. real . Aufmerksamkeit ver­
diente 6. ed S : d5 7. 0-0.
25. „ . Sf6 : e4!
26. Dd2-e3 6. . . . Lc5-b6
7. e4: d5 Sf6 : d5
Selbstverstä ndlich nicht 26. de
8. Lc1 -a3?
wegen des Zwischenschachs
26 . . . . S :f3+. Weiß spürt nicht die Gefahr,
Wie a ber soll Schwarz nun sonst hätte er wohl rochiert.
fortsetzen, da der naheliegende
8. . . . Lc8-g4!
Spri ngerzug 26 . . . . Sg5 an
9. 0-0
27. D : g5 S :f3+ 28. L:f3 D:f3
29. D:g7 matt scheitert? Auf 9. h3 konnte Schwarz
durch 9 . . . . Df6! 1 0. 0-0 Lf3 in
Vorteil kommen. Jetzt ent­
scheidet er die Partie mit Hi lfe
einer eindrucksvol len Kombi­
nation.

339
396 Nemet-Knezevic
Jugoslawien 1 972
1 . g2-g4
Eine selten a nzutreffende Er­
öffnung. Im Vergleich zu
1 . g2-g3 schwächt We.iß frei­
wi llig seinen Königsfl ügel, was
für Schwarz selbstverständlich
günstig ist.
1. . .. d7-d5
9. . . . Sd5-f4! !
2. g4-g5?
Ein prächtiges Opfer.
Wundersames Spiel. Den Vor­
1 0. g3:f4 Dd8-d3 zug verdiente 2. Lg2 und fal ls
1 1 . Tf1 -e1 0-0-0 2 . . . . L: g4, so 3. c4 mit Rück­
1 2. b4-b5 gewin n des Bauern.
1 2. Sc1 taugt nichts wegen 2. . . . e7-e5
1 2 . . . . Dg6! 3. c2-c4 d5:c4
4. Sb1 -a3? Lf8 : a3
1 2. . . . Sc6-a5
5. b2: a3??
1 3. La3-b4 Sa5-c4
1 4. a2-a4 e5: f4 Möglich war noch 5. Da4+
1 5. a4-a5 nebst 6. D : a3. Jetzt macht
Schwarz kurzen Prozeß.
Falls 1 5. S:f4, so 1 5 . . . . Df5
1 6. Lf3 h5! 1 7. h3 D:f4· 1 8. hg 5. . . . Dd8-d4!
Dg3+.
Weiß gab auf. 6. Tb1 bea nt­
1 5. . . . Lb6:f2+ wortet Schwarz mit 6 . . . . De4,
1 6. Kg 1 :f2 Sc4-e3! wonach er einen der Tü rme
Begeisternde Angriffsfü hrung! gewinnt. Eine kuriose Partie.
1 7. Sb1 -a3
Auch andere Züge sind hoff­
nu ngslos, z. B. 1 7. de D : e3+
1 8. Kf1 T:d1 1 9. T:d1 D : e2+ Sokolski-Eröffnung
oder 1 7. Db3 S : g2 1 8. K:g2
The8! 1 . b2-b4
1 7. . . . Se3:d 1 + Der Zug 1 . b4 kam bereits i m
1 8. Ta1 : d 1 f4-f3 vergangenen Jahrhu ndert i n
1 9. Se2-c1 Dd3-f5 Partien des Moskauer Mathe­
20. Lg2-h1 Df5-f4 matikers und Schachspielers
Weiß gab auf. Bugajew vor. Auch Tartakower

340
hat ih n hin und wieder ange­
wandt. Ausschlaggebend für
den Entstehungsprozeß der
Eröffnung waren jedoch lang­
jährige Untersuchungen und
die Turnierpraxis des belorus­
sischen Theoretikers und
Meisters Sokolski.
Die Idee der Eröffnung ist, ein
rä uml iches Ü bergewicht am
Damenflügel zu erzielen.
Schwarz muß diesen Absich­ 8. . . . Te8 : e5!
ten aktiv entgegentreten. 9. Sf3 : e5 Dd8-f6
1 0. f2-f4 Sd5 : e3!
1 1 . Dd1-b3
397 Lindkvist-Sörenfors 1 1 . Da4 hätte 1 1 . . . . b5!
Fernpartie 1 975 1 2 . D : b5 c6 1 3. Dd3 S : g2+ zur
Folge.
1 . b4 e5 "2. Lb2 L : b4 3. L:e5 Sf6
4. c4 0-0 5. e3 d5! 11. ... Se3: g2+
1 2. Ke1 -d1 Sg2:f4
Schwarz hat seinen G egner in 1 3. Se5:f7
der Entwicklung überflügelt
und strebt daher die Öffn ung Schlecht ist 1 3. D : b4 D : e5
des Spiels an. 1 4. Te1 Lg4! 1 5. L:g4 D:e1 + !
6. c4: d5 Sf6 : d5 1 3. . . . Df6 :f7
7. Sg1-f3 Tf8-e8 1 4. Le2-c4 Lc8-e6
8. Lf1-e2? 1 5. Lc4: e6 Sf4:e6!
1 6. Th1-e1 Sb8-c6
In einer Partie Sasonow­ 1 7. Db3: e6
Tschekoldin ( Minsk 1 961 ) ge­
schah 8. Lc4? Nach 8 . . . . Lg4 1 7. T: e6? trifft auf die Er­
9. Lb2 S : e3! 1 0. fe T:e3+ widerung 1 7 . . . . Sd4! 1 8. D : b4
1 1 . Kf2 T:f3+! 1 2. gf Dh4+ . Df1 + 1 9. Te1 D:e1 + !
1 3. Kg1 Lh3 erhielt Schwarz
1 7. . . . Df7 : e6
unwiderstehlichen Angriff.
1 8. Te1 : e6 Lb4-d6
Besser ist 8. Lb2 und falls
1 9. h2-h4
8. . . . Sf4, so 9. a3! (aber nicht
9. Da4 Sa6! 1 0. a3 Sc5! ), Oder 1 9. Te2 Tf8! 20. Kc1
worauf 9 . . . . La5 an 1 0. Da4 Tf1 + .
scheitert.
1 9. . . . Ld6-e5
20. Sb1-c3 Ta8-f8!

341
Weiß gab auf. Es droht 1 4. a2: b3 Dd8-c8
21 . . . . Kf7, und 21 . Tb1 bringt 1 5. b5-b6 c7 : b6
wegen 21 . . . . Tf1 + 22. Kc2 1 6. Dd1 : d6 Sf6-g4
T:b1 23. K : b1 Kf7 keine Ab­ 1 7. Lf3 : g4?
hilfe mehr.
Weiß läßt sich zum Gewi nn
eines vergifteten Bauern ver­
leiten und büßt die I n itiative
ein. Nach 1 7. Dd2 konnte er
398 Shu kow-Makarewitsch ein deutliches Ü bergewicht
Fernpartie 1 972 verbuchen.
1 . b4 a5 1 7. . . . Ld7 : g4
Dieser Zug widerspricht den 1 8. Dd6: b6 Ta8-a6!?
Erfordernissen der Stellung. Schwarz plant eine originelle
Schwarz provoziert den weite­ taktische Operation.
ren Vormarsch des b-Bauern,
der ohnehin einen festen Be­ 1 9. Db6-b5 Te8-e5
standteil des weißen Planes i n 20. Db5-a4?
der Sokolski-Eröffnung .bildet. Der Verlustzug. Erforderlich
2. b4-b5 e7-e5 war 20. Sd5 T : d5 21 . D,: d5
3. Lc1-b2 d7-d6 L :b2 22. T: a5, aber We� ß über­
4. c2-c4 Sb8-d7 sah offensic.htlich die großar­
5. e2-e3 g7-g6 tige Antwort sei nes Kontrahen­
6. Sb1-c3 Lf8-g7 ten.
7. Sg 1 -f3 Sg8-f6
8. Lf1-e2 0--0
9. d2-d4 Tf8-e8
1 0. 0--0 e5: d4?
Ein positioneller Fehler.
Schwarz hätte das Zentrum
nicht abtreten und 1 0 . . . . e4
.1 1 . Sd2 Sf8 spielen sollen.
Falls darauf 1 2. Dc2, so 12 . . . .
Lf5.
1 1 . Sf3: d4 Sd7-c5 20 . . . . Lg4-f3! !
1 2. Le2-f3 Lc8-d7
1 3. Sd4-b3! Sc5: b3 Wei ß gab auf. Gegen die za h l-
reichen Drohu ngen wie 21 . . . .
Untauglich ist 1 3 . . . . Sfe4 Dg4, 21 . . . . L :g2 und 21 . . . .
1 4. S : e4! L: b2 1 5. Sb : c5 de Dh3 ist kei n Kraut gewachsen.
wegen 1 6. Tb1 !

342
399 Sokolski-Strugatsch Sg6 1 0. S : g6 oder 8 . . . . S : c4
Minsk 1 958 9. Dh5+ g6 1 0. S : g6! S : g6
1 1 . L:d8 K : d8 1 2. Db5! Sa3
1 . b4 e5 2. Lb2 f6 3. e4! ?
1 3. Da4! b5 1 4. Db3.
Die Gambitvariante. Weiß
9. Sf4-h5! Sa5: c4
opfert einen Bauern und beab­
sichtigt, aus der Schwächung 9 . . . . T:f6 1 0. S:f6+ gf 1 1 . Dh5+
des Königsflügels Kapital zu Sg6 1 2. Lg8! verliert ebenfal ls.
schlagen.
1 0. Sh5:g7+ Ke8-f7
3. . . . Lf8: b4 1 1 . 0-0 Kf7-g8
4. Lf1 -c4 Sb8-c6 1 2. Dd 1 -h5! Tf8 :f6
5. f2-f4! e5:f4
Sonst entscheidet 1 3. Dg5.
Als vorsichtiger gilt 5 . . . . d6.
1 3. Tf1 :f6 Se7-g6
6. Sg1 -h3 Sg8-e7 1 4. Tf6: g6 h7:g6
1 5. Dh5:g6 Kg8-h8
Verfehlt. Schwarz mußte 6 . . . .
1 6. Sg7-e8! Dd8-e7
De7 spielen.
Es gibt keine Rettung. Auf
7. Sh3:f4 Sc6-a5? 1 6 . . . . Lf8 folgt 1 7. Sf6, und
Notwendig war 7 . . . . Sg6. Auf wenn 1 6. . . . Lc5+ , so 1 7. Kh1
8. Dh5 konnt� dann 8 . . . . De7 Ld4 1 8. Dh5+ Kg8 1 9. Dd5+ .
geschehen.
1 7. Se8-f6
Schwarz streckte die Waffen.
17 . . . . Dg7 1 8. Dh5+ führt zum
Matt.

400 Aljechin-Drewitt
Portsmouth 1 933
1 . Sf3 d5 2. b4 e6 3. Lb2 Sf6
4. a3 c5 5. bc L:c5 6. e3 0-0
7. c4 Sc6 8. d4 Lb6
8. Lb2 :f6 ! ! Mehr Perspektiven hätte der
Läufer auf d6.
Du rch dieses Figurenopfer er­
langt Wei ß ü berwä ltigenden 9. Sb1-d2 Dd8-e7
Angriff. 1 0. Lf1 -d3 Tf8-d8
1 1 . 0-0 Lc8-d7
8. . . . Th8-f8
1 2. Sf3-e5! Ld7-e8
Schlecht ist 8 . . . . gf 9. Dh5+ 1 3. f2-f4 Ta8-c8

343
1 4. Ta 1 -c1 Sf6-d7
Zu passiv. Zwar fä l lt es
Schwarz bereits schwer, Ge­
genchancen zu schaffen, doch
kam i mmerhin in Betracht, m it
1 4 . . . . La5 einen Kampf u m
d en Punkt e4 z u beginnen.
1 5. Se5:c6!
Konkretes Herangehen. Alje­
chin tauscht seine aktiv ste­
hende Figur ab, nachdem i h n 20. Ld3: h7+ ! Kg8 : h7
d i e Berechnung d e r Varianten 21 . Tf3-h3+ Kh7-g8
davon überzeugt hat, daß dies 22. Lb2 : g7! !
die richtige Lösu ng ist.
Schwarz gab auf. 22 . . . . K : g7
1 5. . . . Tc8: c6? 23. Dg4+ zieht Matt nach sich,
und 22 . . . . f6 wi rd m it 23. Lh6!
Der Verl ustzug. Hartnäckiger
Dh7 24. Dh5! Lf8 (24 . . . . Le8
war 1 5 . . . . bc 1 6. c5 Lc7,
25. Tg3+ Kh8 26. Lg7+ Kg8
wen ngleich Weiß auch dann
27. L:f6+) 25. Dg4+ nebst
über klaren Vortei l verfügt.
26. L:f8 bea ntwortet.
1 6. c4-c5 Sd7: c5
Ein Versuch, das Spiel zu
komplizieren. Genauso aus­
sichtslos ist 1 6 . . . . Lc7 1 7. Lb5
oder 1 6 . . . . La5 1 7. Sb3 b6
1 8. S : a5 ba 1 9. Lc3.
1 7. d4:c5 Lb6 : c5
1 8. Tf1-f3! Lc5 : a3
1 9. Tc1 : c6 Le8:c6
Schwarz hat das materielle
Gleichgewicht u ngefä hr wie­
derhergestel lt. Es folgt jedoch
eine von Weiß vorbereitete
Kombination.

344
In halt

Vorwort 5 27. Begun-Stukalow 28


28. Krogius-Aratowski 29
Königsgambit 7 29. Adams-Torre 30
1 . Tarassewitsch-Male- 30. A. Petrosjan-Gussew 30
winski 7 31 . Rodzynski-Aljechin 31
2. Anderssen-Kieseritzki 8
3. Tschigorin-Schlechter 9 Ponziani-Eröffnung 32

4. Spielmann-Bogoljubow 9 32. Estrin-Spasski 32


5. L. N . Tolstoi-Maude 10 33. Filtschew-Pelitow 33
6. Zaturjan-Senij 11 34. Hölzl-Janatschek 34
7. O rnstein-Westerinen 11
12 Russische Verteidigung 35
8. Nimzowitsch-Neumann
9. Spasski-Bronstein 13 35. Janowski-Marshall 35
1 0. Larsson-Englund 14 36. Pötsch-Bamler 36
1 1 . Rudnew-Drosd 14 37. Dely-Malich 37
1 2. Spielmann-van 38. Nicevski-Dworezki 38
Scheltinga 15 39. Bontsch-Osmolowski-
Baranow 38
Mittelgambit 16

1 3. Charousek-Wollner 16 Wiener Partie 39


1 4. N. N .-Blackburne 17 40. Worotnikow-Kapengut 40
1 5. Kupreitschik-Estrin 18 41 . Boros-Lilienthal 41
42. Spielmann-Flamberg 41
Nordisches Gambit 19
43. Gufeld-Tarwe 42
1 6. Linden-Matschuski 19
1 7. Kotrc-Petrovic 19 Schottische Partie 43
1 8 . Stolberg-Golowko 20
44. Matschuski-Kolisch 43
1 9 . Marjassi n-Epstein 21
45. Delmar-Lipschütz 43
46. Slonim-Rjumin 44
läuferspiel 22
47. Aljechin-lasker 45
20. MacDon nell-Boden 22
48. Zeitlin-Milicevic 45
2 1 . pfleger-Herzog 23
49. Kupreitschik-
Rasuwajew 46
Königsspringereröffnung 24
50. Klowan-Budarin 47
22. Greco-N. N. 24
23. Boleslawski-Lilienthal 24 Italienische Partie 48

51 . Jean-Jacques Rousseau-
lettisches Gambit 25
Prinz von Conti 48
24. Bronstein-Mikenas 25 52. Trapl...'..N owak 49
25. Jentsch-Heisler 26 53. Hoffmann-Petrow 50
54. Steinitz-Bardeleben 51
Philidor-Verteidigung 27
55. Spieler unbekannt 52
26. Legal-Saint-Brie 28 56. Rossolimo-Reissmann 52
57. Horowitz-Dynkan 53 97. lvkov-Smejkal 84
98. Geller-Portisch 85
Evans-Gambit 54 99. Eggenberger-Ermy 86
58. Evans-MacDonnell 54
59. Fischer-Zelle 55 Vierspringerspiel 87

60. Anderssen-Dufresne 56 1 00. Schagalowitsch-Lewin 87


6 1 . Schiffers-Jurewitsch 57 1 0 1 . Bogoljubow-Rubinstein 88
1 02. Belitzmann-Rubinstein 89
Ungarische Verteidigung 57 1 03. Capablanca-Steiner 89
62. Lommer-Witte 58 1 04. Gerschwieler-Salzmann 90
63. Trofimow-Boleslawski 58
Dreispringerspiel 91
Zweispringerspiel im Nachzuge 59 1 05. Reti-Dunkelblum 91
64. Morphy-N. N . 59 1 06. Leon hardt-Tarrasch 92
65. Geworgjan-Majorow 60 1 07. Gufeld-Petrosjan 92
66. Obuchowski-Gussew 61
67. Durao-Prins 62 Skandinavische Verteidigung 93

68. Kazic-Vukovic 62 1 08. Schlechter-Mieses 94


69. Richards-Lokok 63 1 09. Fischer-Addison 95
70. Euwe-Reti 64 1 1 0. Goldobow-Kanadin_ 95
71 . Ljuboschiz-Begun 65 1 1 1 . Timman-Bakkali 96
72. Maciejewski-Sydor 65 1 1 2. Jukes-Pinch 96
73. Sokolski-Nawrodski 66 1 1 3. Ruban-Barstaitis 97
74. Aparzew-1. Saizew 67 1 1 4. Axel-Lepschic 98

Spanische Partie 67 Aljechin-Verteidigung 99

75. Bagirow-Cholmow 68 1 1 5. Lutowinow-Kuuksmaa 99


76. Belomestnich-Betin 69 1 1 6. Kokkoris-Marovic 1 00
77. Ljubojevic-Calvo 69 1 1 7. Platonow-Jefimow 101
78. Aljechin-Mindeno 70 1 1 8. Molnar-Tartakower 1 02
79. Tarrasch-Marco 71 1 1 9. Neshmetdinow-Mikenas 1 03
80. Ljubojevic-Durao 71 1 20. Torre-Schmid 1 04
81 . Berul-Skotorenko 72
82. Woltschok-Kreslawski 73 Nimzowitsch-Eröffnung · 1 05

83. Autowic-Pi nkas 74 1 2 1 . Kapengut-Pawlenko 1 05.


84. Nyman-Estrin 75 1 22. Rundau-Schmidt 1 06
85. Mohrlok-Kramer 76 1 23. Omeltschenko-Nejolow 1 07
86. Gipslis-Kostro 76
87. Kremenezki-Worotnikow 77 Pirc-Ufimzew-Verteidigung 1 07

88. Botscharikow-Nowizki 78 1 24. Lusgin-Joffe 1 08


89. Kosurenko-Swiderski 79 1 25. Fischer-Benkö 1 08
90. Carransa-Aljechin 80 1 26. Suetin-Shidkow 1 09
91 . Strugatsch-Ljuboschiz 80 1 27. Judowitsch sen.-
'
92. Kirillow-Furman 81 Borissenko 1 09
93. Mossionshik-Nikolajewski 82 1 28. Kupreitschik-Peder�en 110
94. Honan-Mardle 83 1 29. Wasjukow-Vadasz 111
95. Kapengut-Smirnow 83 1 30 . Nepomusena-Palaspos 112
96. Shurawlew-Tailijew 84 1 31 . Tal-Tringow 113
1 32. Malisow-Schalamberidse 113 Sizilianische Verteidigung 147
1 33. Vogt-Szymszak 114 1 74. M ü ller-Aronin 148
1 34. Buchman-Ljuboschiz 115 1 75. Nagy-Balogh 149
1 76. Lokasto-Sakrewski 1 49
Caro-Kann-Verteidigung 116 1 77. An itschenko-Dydyschko 1 50
1 35. Bujakin-Liwschin 1 17 1 78. Dubek-Weinstein 1 51
1 36. Mikenas-Flohr 117 1 79 . Rygiel-Marcinkiewicz 1 52
1 37. 1. Saizew-N. N . 118 1 80. Goldenow-Mnazakanjan 1 53
1 38. Zeitlin-Krutjanski 119 1 8 1 . Gragger-Honfi 1 54
1 39. Spielmann-Tartakower 1 20 1 82. Gretschkin-Saigin 1 55
140. Schuster-Carls 1 21 1 83. Slotnik-Gik 1 55
1 41 . Gaprindaschwili- 1 84. Tal-N. N. 1 56
Birbrager 121 185. Litwinow-Roisman 1 57
142. Bilek-Bronstein 1 22 1 86. Schagalowitsch-Gufeld 1 57
1 43. Rauser-Weressow 1 23 1 87 . M n azakanjan-Weressow 1 58
144. Jewsejew-Flohr 1 24 1 88. Mursin-Liwschiz 1 59
1 45. Rowner-Shilin 1 25 1 89 . Juferow-Grosdow 1 60
146. Geissert-Starck 1 25 1 90. Schijanowski-Gufeld 1 61
147. Kupreitschik�Castiglioni 1 26 1 9 1 . Gaprindaschwili-Servaty 1 61
148. Suschko-Klisa 1 27 1 92. Tal-Bilek 1 62
1 49. Lutikow-Gawrilow 128 1 93. Spasski-Petrosjan 1 63
1 50. Spielmann-Walter 1 29 1 94. Milvidas-Marek 1 64
1 51 . Tal-Smyslow 1 30 1 95. Parma-Balaschow 1 65
1 52 . Kusnezow-Pawlow 131 1 96. Luna-Kano 1 66
1 97. Beresjuk-lshnin 1 67
Französische Verteidigung 131 1 98 . Boleslawski-Gurgenidse 1 67
1 53. Petrow-Schimanski 1 32 1 99. Kotkow-Tatarinzew 1 68
1 54. Ostrowski-Schestoperow 1 32 200. Sh.eljandinow-
1 55. Bilenko-Kaidanow 1 33 Bokutschawa 1 68
1 56. Plan inc-lvkov 1 34 201 . Richter-Wagner 1 69
1 57. Federow-Buiwidowitsch 1 35 202. Nadeshdin-Boleslawski 1 70
1 58. Dementjei-Kijaschko 1 36 203. Martius-Dueball 171
1 59. Fischer-Tal 1 36 204. Muchin-Tschetscheljan 1 72
1 60. Boleslawski-Ufimzew 1 37 205. Lasker-Pirc 1 72
1 61 . Lehmann-Teschner 1 38 206. Smyslow-Grigorjan 1 73
1 62. Zeitlin-Ossipow 1 39 207. Kusmin-Furman 1 74
1 63. Kotow-Kalmanok 1 39 208. Suetin-Hulak 1 75
1 64. Kaplan-Bronstein 1 40 209. Neikirch-Botwinnik 1 75
1 65. Glauser-Keller 141 2 1 0 . Kriwow-Upart 1 76
1 66. Ljuboschiz- 21 1 . Beni-Schwarzbach 1 77
Schagalowitsch 1 42 2 1 2. Fischer-Rubinetti 1 78
1 67. Polikarpow-Krupski 1 43 2 1 3 . Korsubow-Orechow 1 79
,1 68. Zeschkowski-Schofman 1 43 2 1 4. Kupreitschik-Babew 1 80
1 69. Kofman-Polosok 144 2 1 5. Stein-Portisch 1 81
1 70. Tal-Uhlmann 1.44 2 1 6. Zuidema-lvkov 1 81
1 7 1 . Schaschin-Daschkewitsch 145 21 7. Tal-Suetin 1 82
172. JanoseviC-Ugrinovic 146 2 1 8. Olafsson-Ouinteros 1 83
1 73. Ljubojevic-Waganjan 1 46 2 1 9 . Kusmin-Sweschnikow 1 83
220. Pak-Pjatow 1 84 260. Tal-Milew 219
221 . Rakowecki-Woiczecih 1 85
222. Keres-Winter 1 86 Ragosin-Verteidigung 220

223. Litwinow-Ljuboschiz 1 86 261 . Beilin-Lipnizki 220


224. Misnik-Tscherbizki 1 87 262. Gilman-Kusnezow 221
225. Lutikow-Osnos 1 88
226. Aronin-Kantarowitsch 1 88 Slawische Verteidigung 222

227. Andersson-Porti Sch 1 89 263. Kramer-German 222


228. Karaklajic-Nikolic 1 90 264. Petrosjan-Kupreitschik 223
29. Ermenkow-Spassow 1 90 265. Rasmusson-Pulkinen 224
230. Littlewood-Twardon 191 266. Krylenko-Serebrjakow 225
231 . Grigorjew-Panikowski 1 92 267. Euwe-Speyer 225
232. Barloy-Byrne 1 93 268. Plater-Shapiro 226
233. Polikarpow-Klimenok 1 94 269. Mal ich-Kort 227
234. Martinik-Dobosz 1 94 270. Bagirow-Kupreitschik 228
271 . Hort-Medina 229
Damengambit 1 95 272. Denker-Botwinnik 230
235. Peschina-Kärner 1 95
236. Subaric-Trifunovic 1 96 Tschigorin-Verteidigung 231

237. Portisch-Bronstein 1 97 273. Teichmann-Tschigorin 231


238. Capablanca-Spielmann 1 98 274. Litwinow-Kasanzew 232

Angenommenes Damengambit 1 99 Albins Gegengambit 233

239. Jelisarow-Belokurow 1 99 275. Dodge-Hough-Teling 233


240. Foguelman-Bronstein 200 276. Malich-Mü ller 234
241 . Wladimirow-Worotnikow 201 277. Juferow-Kupreitschik 235
242. Bolbochan-Evans 201
243. Sasonow-Krupski 202 Budapester Gambit 236

244. Spasski-Awtonomow 203 278. Laszlo-Alföldy , 236


245. Bogoljubow-Flohr 204 279. Aljechin-Seitz 237

Orthodoxe Verteidigung 205 Blackmar-Diemer-Gambit 238

246. Aljechin-Lasker 205 280. Zoller-Borsdorf 238


247. Eliskases-Gilg 206
248. Ribli-Hennings 207 Damenbauernspiel 239

249. Rubinstein-Teichmann 208 281 . Schlechter-Leonhardt 240


250. Botwinnik-Robatsch 209 282. Balendo-Tscherbizki 240
251 . Marshall-Burn 210 283. Gerassimow-Smyslow 241
252. Juferow-Weremeitschik 212 284. Serebrjanski-
253. Waganjan-Forintos 21 2 van Gompel 242
254. Juferow-Gussew 213 285. Jaswoin-Kopajew 243
286. Gurgenidse-Kapengut 244
Tarrasch-Verteidigung 214 287. Rodriguez-Hort 245
255. Gaisert-1. Saizew 214 288. Waganjan-Botterill · 245
256. Rotlewi-Rubinstein 215 289. Schereschewski-Gussew 246
257. Bereshnoi-Berenstein 216 290. Sangla-Karpow 247
258. Vaisman-Grabczewski 217 291 . Augustin-Lanc 247
259. Keene-Miles 218 292. Krasnow-Awerkin 248
293. lnzkirweli-Georgadse 249 330. Bukic-Bellon 282
294. Chmellarz-Ja nuszkowecz 250
Königsindisch im Anzuge 283
Weressow-Eröffnung 251 331 . Portisch-Karpow 283
295. Weressow-Sheljandinow 251 332. Barcza-Tal 284
296. Weressow-Bunatjan 252 333. Wasjukow-Alburt 285
297. Weressow-Smoljanow 253 334. Gaschibajasow-
298 . . Kapengut-Waganjan 253 Shurawlew 285
299. Marjassin-Bortnikow 254
Nimzowitsch-lndische
Katalanische Eröffnung 255 Verteidigung 286
300. G u lko-Alburt 256 335. Lilienthal-Najdorf 286
301 . lvkov-Robatsch 256 336. Bronstein-Geller 287
302. Sborowski-Kurmel 257 337. Branz-Goldenow 288
338. Geller-Golombek 289
Grünfeld-Verteidigung 258
339. Platanow-Zeschkowski 290
303. Geller-Kapengut 258 340. Rytow-Timman 291
304. Gligoric-Smejkal 260 341 . Saigin-Vistanec�is 292
305. Byrne-Fischer 260 342. Nowogrudski-Roisman 293
306. Juferow-Klaman 261 343. Garcia-Pomar 294
307. Sapi-Ribli 262 344. Polugajewski-Petrosjan 295
308. Kmoch-Prins 263 345. Hostalet-Karpow 296
309. Gurewitsch-Woloschin 263 346. · Ouinteros-Ribli 296
347. Spasski-Kinnmark 297
Königsindische Verteidigung 264

3 1 0. Letelier-Fischer 265 Damenindische Verteidigung 298


31 1 . Menchik-Thomas 266
348. Stahlberg-Matanovic 298
3 1 2 . Tschubarew-Zarenkow 267
349. Sämisch-N imzowitsch 299
3 1 3. Ferubko-Jelin 267
350. Sahovic-Diaz 300
3 1 4. Hernandez-Rantanen 268
351 : Uhlmann-Smyslow 301
3 1 5. Juschkewitsch-Bobkow 269
352. Aljechin-Marshall 302
3 1 6 . Karpow-Barle 270
3 1 7 . Awerbach-Aronin 271
Holländische Verteidigung 303
3 1 8. Ebralidse-Tarassow 272
3 1 9. Smyslow-Bronstein 272 353. Schereschewski-Kutujew 303

320. Pomar-Durao 273 354. Pomar-Larsen 304

321 . Branz-Weressow 274 355. Ed. Lasker-Thomas 305

322. Shidkow-Litwinow 275 356. Robatsch-Jansa 306

323. Silberstein-Slotnik 276 357. Kotow-Bondarewski 306

324. Kotow-Wade 276 358. Goldberg-lljin-Genewski 307

325. Kostic-Steiner 277 359. Reti-Euwe 309


360. Simagin-Kopylow 309
Benoni-Verteidigung und
Moderne Benoni-Verteidigung 278 Bird-Eröffnung 310

326. Aljechin-Löwenfisch 278 361 . Lasker-Bauer 31 1


327. Donner-Planinc 279 362. Flerow-Beloussenko 312
328. Larsen-Lj.ubojevic 280 363. Nyman-Larsson 312
329. Bagirow-Matschulski 281 364. Kotlerman-Kotkow 313
Englische Eröffnung 314 386. Barczay-Sawon 331
365. Ragosin-Sosin 314 387. Reti-Bogoljubow 332
366. Jansa-Bisguier 31 5 388. Woltschok-Poljak 333
367. Petrosjan-Ree 316 389. Sokolow-Wekschenkow 334
368. Eliskases-Steiner 316
Nimzowitsch-Larsen-Eröffnung 334
369. Brinck-Claussen-Jakobsen 317
370. Keene-Wockenfuss 318 D i e Eröffnung 1 . g2-g3 und

371 . Rasuwajew-Kupreitschik 319 andere 335


372. Botwinnik-Portisch 320 390 . . Larsen-Spasski 335
373. Sasonow-Anischtschenko 321 391 . Szilagyi-Taimanow 336
374. Roisman-Dydyschko 321 392. Litwinow-Dydyschko 337
375. Daschinimajew-Motylew 322 393. Plac.hetka-Zinn 337
376. Bobozow-Larsen 323 394. Fraguela-Larsen 338
377. Sokolski-Roisman 324 395. Jacobsen-Ljubojevic 339
378. M ikenas-Goldenow 325 396. Nemet-Knezevic 340
379. Karasjew-Neshmetdinow 325
Sokolski-Eröffnung 340
380. Reti-Grau 326
381 . Waganjan-Planinc 327 397. Lindkvist-Sörenfors 341
382. lvkov-Dunkelblum 328 398. Shukow-Makarewitsch 342
383. G u rgenidse-Gufeld 328 399. Sokolski-Strugatsch 343
384. Oshigina-Akkerman 329 400. Alje4hi n-Drewitt 343

Reti-Eröffnung 330

385. Deutsch-Koni 330


© Abram Roisman ( 1 978)
Originalverlag Polymja, M insk
© der deutschsprachigen Ausgabe Sportverlag Berlin
Erste Auflage
Lizenznummer: 1 40/355/40/80
9095
Lektor: Franz Stahl
Einband und Schutzumschlag: Erika und Peter Baarmann
Printed in the German Democratic Republic
Lichtsatz: INTERDRUCK Graph ischer Großbetrieb Leipzig - 111 /1 8/97
Druck: Karl-Marx-Werk Pößneck V/1 5/30
Redaktionssch l u ß : 3. 1 2. 1 979
671 420 1
DDR 1 3,50 M
Seit eh und je üben Kurz­
partien auf Schachfreunde
einen besonderen Reiz aus.
Statt des üblichen langwie­
rigen Kampfes fällt hier
die Entscheidung schon
nach verhältnismäßig wenig
Zügen. Eine verblüffende
Kombination, eine unge­
wöhnliche Wendung gibt oft
den Ausschlag - nicht selten
bereits im Eröffnungssta­
dium.
Der sowjetische Autor hat
für diesen Band 400 gehalt­
volle Kurzpartien nach sorg­
fältiger Auswahl zusammen­
gestellt. Sie entstammen
überwiegend der modernen
Turnierpraxis und besitzen
daher besonders hohen
Lehrwert. Die übersichtliche
Gliederung nach Eröffnun­
gen ermöglicht jedem Spieler,
ihn vorrangig Interessieren­
des schnell herauszufinden.
Bei der Partiekommentierung
erteilt der Verfasser sowohl
strategisch-taktische als auch
eröffnungstheoretische Hin­
weise. Gleichzeitig verdeut­
licht er die allgemeinen Prin­
zipien der Kampfesführung
für das Anfangsstadium der
Partie. Weniger geübte
Schachfreunde werden
begrüßen, daß Roisman
in den Anmerkungen ei ner­
seits Variantenballast ver­
meidet, andererseits aber
von den Kontrahenten be­
gangene Fehler u nd U nge­
nauigkeiten präzis erläutert.
Doch u nabhängig von ihrer
Spielstärke werden alle Leser
beim Nachziehen der Partien
beei ndruckt sei n von der
Mann igfaltigkeit der i m
Schach verborgenen Mög­
lichkeiten, von der Tiefgrün­
digkeit der Ideen u nd den
überraschenden Poi nten -
kurzum von der Schönheit
des königlichen Spiels.

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