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Vorwahlen in den USA: New Hampshire geht an Trump - was nun?

ANALYSE: Donald Trump, Kandidat der Republikaner steht in Führung und ist anscheinend auf
dem neuerlichen Weg ins Weiße Haus.
Trump siegte am gestrigen Dienstag nach dem Sieg in Iowa auch bei den Vorwahlen im US-
Bundesstaat New Hampshire. Er bekam 54,8 Prozent der Stimmen, während die letzte verbliebene
Gegenkandidatin, Nikki Haley, nur 43,6 Prozent hatte (1,5 Prozent gingen an andere). Die nächsten
Vorwahlen am 3. März in South Carolina könnten für Haley entscheidend sein. Für die „Never-
Trumper“ ist sie nun die letzte Hoffnung. Denn auch DeSantis hat sich hinter Trump gestellt, wie
zuvor schon Tim Scott und Vivek Ramaswamy, frühere republikanische Kanditaten, die Ende 2023
von der Wahl ausgestiegen sind. Seine Konkurrentin Nikki Haley attackiert er als "Spatzenhirn" und
"Lügnerin". Er warf ihr vor, als Tochter von Einwanderern für offene Grenzen zu sein. Die mehr als
zehntausend Flüchtlinge aus Süd- und Mittelamerika, die jeden Tag kommen, treiben viele Wähler
um. Er behauptet aber auch, sie wolle die Social Security, die Rente zusammenstreichen, obwohl
das tatsächlich schon lange ein republikanisches Politikziel ist.
In die gleiche Kerbe schlug Vivek Ramaswamy, der seine eigene Kandidatur zurückgezogen hat
und nun für Trump kämpft. Haley Kampagne werde nur noch von „Megadonors“ gestützt, die
womöglich gar für Demokraten arbeiteten. Sie solle — so Trump — sofort das Handtuch werfen.
Auch andere Republikaner machen Druck auf die Möchtegern-Hoffnungsträgerin, Trump das Feld
zu überlassen, um die Kräfte nicht zu zersplittern und keine Wahlkampfgelder zu verschwenden.
US-Präsident Joe Biden erklärte, nun sei klar, dass Trump der Kandidat sein werde. Biden selbst
gewann das Rennen in New Hampshire bei den Demokraten, obwohl er offiziell gar nicht auf dem
Stimmzettel stand. Die Demokraten wollen in 2024 zum ersten Mal in South Carolina antreten, weil
dieser Bundesstaat wesentlich diverser ist als das fast weiße New Hampshire. Wähler können einen
Kandidaten allerdings auf den Stimmzettel schreiben, und das ist auch massenhaft passiert.
Zehntausende SMS-Warnungen an Frauen im
Iran nach Kopftuchverstößen
Von nachrichten.at/apa, 21. Jänner 2024, 11:54 Uhr

Der Tod von Mahsa Amini vor rund einem Jahr hatte nicht nur im Iran, sondern weltweit zu Protesten
geführt.Bild: KENA BETANCUR (AFP)

TEHERAN. Im Iran haben die Behörden in der Provinz Ghom


Zehntausende SMS an Frauen wegen Kopftuchverstößen verschickt.
Seit Beginn des Persischen Kalenderjahrs im März 2023 seien über 74.000 Verstöße auf
den Landstraßen der Pilgerprovinz Ghom erfasst worden, berichtete der staatliche
Rundfunk am Samstag. Auf der Basis seien rund 53.000 Warnungen ausgesprochen
worden. Wegen Verstößen gegen die obligatorische Verhüllungspflicht seien zudem 7.000
Autos vorübergehend beschlagnahmt worden.
Viele Routen ins Landesinnere führen über Ghom, das südlich von Teheran liegt. Die
Behörden des theokratischen Systems im Iran haben ihre strenge Überwachung der
islamischen Kleidungsregeln im vergangenen Jahr intensiviert. Im aktuellen Persischen
Kalenderjahr seien in der Provinz außerdem Dutzende Cafés nach Anweisungen von den
Behörden wegen Kopftuchverstößen geschlossen worden. Gleichzeitig verfolgten die
Sicherheitsbehörden auch Verstöße im Netz, darunter fallen in der Regel etwa Bilder von
Frauen ohne Kopftuch auf Instagram.

Nach den von Frauen angeführten Protesten im Herbst 2022 ignorieren immer mehr Frauen
in dem Land mit fast 90 Millionen Einwohnern die strengen islamischen
Kleidungsvorschriften. Religiöse Hardliner versuchen dagegen anzukämpfen. Ein neues
Gesetz sieht drakonische Strafen vor. Die Reform wurde bereits vom Parlament
verabschiedet, ist aber noch nicht in Kraft getreten. Am 1. März wählt der Iran ein neues
Parlament.

Ausgelöst wurden die Proteste gegen das System der Islamischen Republik 2022 vom Tod
der jungen iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini. Sittenwächter hatten die junge Frau
wegen eines angeblich schlecht sitzenden Kopftuchs mutmaßlich gewaltsam
festgenommen, Amini fiel ins Koma und starb nur wenige Tage später.
WASHINGTON. Kurz vor der ersten Vorwahl der US-Demokraten in
New Hampshire hat es offenbar einen Versuch der Wahlbeeinflussung
gegeben.

Wähler in dem US-Staat erhielten gefälschte Anrufe mit einer Nachahmung der Stimme
von US-Präsident Joe Biden, die sie auffordert, nicht an den Vorwahlen am Dienstag
teilzunehmen. Aus der Tech-Branche gibt es wiederholte Warnungen, dass Künstliche
Intelligenz dazu missbraucht werden könnte, Wahlen zu manipulieren.

"Es ist wichtig, dass Sie Ihre Stimme für die Wahlen im November aufheben (...), denn
eine Stimmabgabe an diesem Dienstag ermöglicht es den Republikanern, Donald Trump
erneut zu wählen", hieß es in dem Anruf. Der Generalstaatsanwalt von New Hampshire,
John Formella, kündigte an, er untersuche einen offensichtlich "unrechtmäßigen Versuch,
die Vorwahlen in New Hampshire zu stören und die Wähler in New Hampshire zu
unterdrücken".
Türkisches Parlament stimmt Nato-Beitritt Schwedens zu
Nach eineinhalb Jahren politischem Tauziehen muss Präsident Erdoğan nur
noch das Beitrittsprotokoll unterschreiben, was als so gut wie sicher gilt.
Ungarn muss der Aufnahme Schwedens noch zustimmen. Regierungschef
Orbán hat seinen schwedischen Amtskollegen zu NATO-Verhandlungen
eingeladen.

© A PA / A F P

Recep Tayyip Erdoğan muss das Beitrittsprotokoll noch unterschreiben


Nach eineinhalb Jahren politischem Tauziehen hat das türkische Parlament der
Aufnahme Schwedens in die Nato zugestimmt. 287 Parlamentarier stimmten am
Dienstagabend in Ankara dafür, 55 dagegen, 4 Abgeordnete enthielten sich. Nun
muss Präsident Recep Tayyip Erdoğan das sogenannte Beitrittsprotokoll noch
unterschreiben, was als so gut wie sicher gilt. Ob er die türkische Ratifizierung
zeitnah abschließt, bleibt aber abzuwarten.

Nach Erdoğans Unterschrift wird der Beschluss im Amtsblatt veröffentlicht. Auch


das Nato-Land Ungarn muss der Aufnahme Schwedens noch offiziell zustimmen.
Alle anderen 29 Alliierten haben dies bereits getan.

Der ungarische Regierungschef Viktor Orbán hat seinen schwedischen


Amtskollegen Ulf Kristersson zu „Verhandlungen über den NATO-Beitritt
Schwedens“ nach Ungarn eingeladen. Das gab Orbán am Dienstag auf X
(vormals Twitter) bekannt. Ein Datum nannte er nicht. Ungarn ist neben
der Türkei das einzige NATO-Land, das den Beitritt Schwedens bisher
nicht ratifiziert hat.

In Ungarn ist bisher noch kein Abstimmungstermin im Parlament angesetzt


worden.
Am Dienstag war ein weiterer junger Protestant hingerichtet worden. Auch die
inhaftierte Friedensnobelpreisträgerin Marges Mohammadi äußerte sich zu
dem Streik.

© IMAGO / Bernd Friedel

Auch im Ausland gab es Proteste gegen Hinrichtungen im Iran


Im Iran haben nach der Hinrichtung eines regimekritischen Demonstranten 61
Insassinnen des berüchtigten Ewin-Gefängnisses einen Hungerstreik angekündigt.
Das berichtete die ebenfalls inhaftierte Friedensnobelpreisträgerin Narges
Mohammadi am Dienstag auf ihrer Instagram-Seite, die Angehörige im Ausland
für sie pflegen. Weibliche politische Gefangene in Ewin beginnen demnach aus
Protest am 25. Jänner einen gemeinsamen Hungerstreik.

Welle der Empörung nach weiterer Hinrichtung


Sie demonstrieren damit gegen die jüngsten Hinrichtungen und für einen
Hinrichtungsstopp. Dienstagfrüh wurde mit Mohammed Ghobadlu ein weiterer
Teilnehmer der landesweiten Protestwelle im September 2022 hingerichtet. Die
Justiz macht ihn für die Tötung eines Polizisten während der Demonstrationen
verantwortlich. Laut Menschenrechtsorganisationen wurde Ghobadlu 23 Jahre alt.
"Die Nachricht von der Hinrichtung der iranischen Jugend hat eine Welle der Wut
und des Protests in der Gesellschaft ausgelöst", hieß es auf Mohammadis
Instagram-Seite.

Mohammad Ghobadlou, 23, wurde wegen Mordes und „Korruption


auf der Erde“ verurteilt, weil er während einer Protestkundgebung in
der Nähe von Teheran im September 2022 angeblich einen Polizisten
mit seinem Auto überfahren und getötet hatte.
Menschenrechtsgruppen sagten, ihm drohte ein unfairer Prozess, der
von Foltervorwürfen überschattet wurde. Auch Berufungen zur
Berücksichtigung seines psychischen Gesundheitszustands wurden
abgelehnt.

Der Tod der jungen iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini hatte im Iran vor mehr als einem Jahr
Massenproteste ausgelöst. Monatelang gingen vor allem junge Menschen auf die Straßen, um gegen
das islamische Herrschaftssystem zu demonstrieren. Mittlerweile hat die Islamische Republik neun
Menschen hinrichten lassen, die an den Protesten teilgenommen hatten. Es wird
angenommen, dass gegen mindestens vier weitere Personen die
Todesstrafe droht und 15 weiteren Personen die Todesstrafe droht.

Iran droht Israel nach Luftschlag in Syrien mit


Vergeltung
Von nachrichten.at/apa, 21. Jänner 2024, 14:13 Uhr

TEHERAN. Bei einem Luftangriff in der syrischen Hauptstadt


Damaskus sind am Samstag fünf Vertreter der iranischen
Revolutionsgarden getötet worden.
Unter den Opfern seien der Geheimdienstchef der Revolutionsgarden in Syrien und sein
Stellvertreter, meldete die iranische Nachrichtenagentur Mehr. Laut der Syrischen
Beobachtungsstelle für Menschenrechte gab es insgesamt mindestens zwölf Tote. Der Iran
machte Israel für den Angriff verantwortlich und drohte mit Vergeltung.

Die israelische Regierung lehnte eine Stellungnahme ab. Die Revolutionsgarden teilten
mit, der Angriff sei mit Kampfflugzeugen ausgeführt worden. Fünf ihrer "Militärberater"
sowie mehrere "Mitglieder der syrischen Streitkräfte" seien dabei getötet worden. Laut der
Syrischen Beobachtungsstelle wurden neben den fünf Iranern vier Syrer, zwei Libanesen
und ein Iraker getötet.

Der iranische Präsident Ebrahim Raisi erklärte, er verurteile den "feigen Anschlag" in
Damaskus. Dieser werde "nicht ohne Antwort seitens der Islamischen Republik Iran
bleiben". Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanani, kündigte
Vergeltung "zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort" an. Er nannte den Luftangriff einen
"verzweifelten Versuch" Israels, "Instabilität und Unsicherheit in der Region zu
verbreiten".

Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle zielte der Angriff auf ein vierstöckiges Gebäude
im Viertel Masseh ab, wo zu dem Zeitpunkt ein "Treffen pro-iranischer Führer" stattgefunden habe.
In dem Stadtteil befinden sich unter anderem UNO-Gebäude, Botschaften und Restaurants. Das
Viertel ist demnach als Hochsicherheitszone bekannt, in der sich regelmäßig Vertreter der
iranischen Revolutionsgarden und pro-iranischer Palästinenserorganisationen aufhalten.

Israel habe "mit Sicherheit auf hochrangige Mitglieder" dieser Gruppen abgezielt, sagte der
Direktor der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Die Organisation mit Sitz in
Großbritannien bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk von Quellen in Syrien. Die
Angaben lassen sich jedoch kaum unabhängig überprüfen.
"Ich habe die Explosion im Westen von Masseh deutlich gehört und eine große
Rauchwolke gesehen", berichtete ein Bewohner. "Das Geräusch ähnelte dem einer
Raketenexplosion und Minuten später hörte ich das Geräusch von Rettungswagen."

Laut einem AFP-Journalisten wurde das völlig zerstörte Gebäude von Sicherheitskräften
abgesperrt, der Zivilschutz suchte in den Trümmern nach Überlebenden. Auch
Krankenwagen, Feuerwehrleute und Rettungsteams des Syrisch-Arabischen Roten
Halbmonds waren vor Ort.

Das israelische Militär erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, "keine Berichte
ausländischer Medien" zu kommentieren. Israel hat während des mittlerweile mehr als
zehn Jahre andauernden Bürgerkriegs in Syrien das Nachbarland hunderte Male aus der
Luft beschossen. Die Angriffe richteten sich insbesondere gegen vom Iran unterstützte
Kräfte sowie Stellungen der syrischen Armee.

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen
Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober haben die Feindseligkeiten noch einmal
zugenommen. Die Hamas wird wie die libanesische Hisbollah-Miliz vom Iran unterstützt.

Im Dezember wurde bei einem israelischen Luftangriff in Syrien der ranghohe iranische
General Rasi Moussavi getötet. Im selben Monat wurden nach Angaben der Syrischen
Beobachtungsstelle bei mutmaßlich ebenfalls von der israelischen Armee ausgeführten
Angriffen in Ostsyrien mindestens 23 pro-iranische Kämpfer getötet.

Generell äußert sich Israel kaum zu einzelnen Angriffen in Syrien. Das Land betont aber
immer wieder, es werde nicht zulassen, dass sein Erzfeind Iran seine Präsenz in Syrien
ausweite. Teheran ist mit dem syrischen Machthaber Bashar al-Assad verbündet.

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