Sie sind auf Seite 1von 23

Seite 1 GZ: 2020-0.094.

414

Typenblatt zur Zulassung

Zulassungsgegenstand: TRM PFAHLSYSTEME


Rammpfähle aus duktilen Gusseisenrohren mit Ø 98 mm, Ø 118
mm und Ø 170 mm und abgestuften Wanddicken sowie einer
inneren Betonverfüllung und ohne/mit einer Mantelverpressung

Zulassungsinhaber: Tiroler Rohre GmbH


Innsbrucker Strasse 51
6060 Hall in Tirol / Österreich

Hersteller der Pfahlrohre: Tiroler Rohre GmbH

Hersteller des Pfahlzubehörs: Die Hersteller sind im Überwachungsvertrag angeführt

Hersteller des Pfahlsystems: Vom Zulassungsinhaber nachweislich (entsprechend dieser


Zulassung) geschulte Baufirmen

Fremdüberwachung: Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstelle der Stadt Wien,


Magistratsabteilung 39 (MA39)

Geltungsbereich: Republik Österreich Bundesstraßen

Bezug: ÖNORM B 2567: 2018


Pfähle aus duktilem Gusseisen – Anforderungen an die Bauteile,
deren Bemessung und Einbau

ÖNORM EN 12699: 2015


Ausführung von Arbeiten im Spezialtiefbau – Verdrängungspfähle

ÖNORM B 1997-1-1: 2013


Eurocode 7: Entwurf, Berechnung und Bemessung in der
Geotechnik – Teil 1: Allgemeine Regeln – Nationale Festlegungen
zu ÖNORM EN 1997-1 und nationale Ergänzungen

ÖNORM B 1997-1-3: 2015


Eurocode 7 - Entwurf, Berechnung und Bemessung in der
Geotechnik - Teil 1-3: Pfahlgründungen

Die Zulassung umfasst 14 Seiten und 9 Anlagen.


Seite 2 GZ: 2020-0.094.414

I. Allgemeine Bestimmungen
1. Mit dieser Zulassung durch das BMK (Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt,
Energie, Mobilität, Innovation und Technologie) ist der Nachweis über die Brauchbarkeit
des Zulassungsgegenstandes für den vorgesehen Verwendungszweck erbracht. Die
Zulassung wird auf der Grundlage von nicht harmonisierten technischen Spezifikationen
und unbeschadet möglicher Schutzrechte Dritter erteilt.

2. Die Beurteilung der Brauchbarkeit des Zulassungsgegenstandes erfolgt durch Vorlage


von entsprechenden Prüfungsergebnissen und Berichten nach den entsprechenden
Eurocodes, Normen und Richtlinien der maßgebenden Eigenschaften und des
Anwendungsbereiches.

3. Soweit technische Spezifikationen bzw. Normen und Richtlinien im Typenblatt ohne


Ausgabedatum angeführt werden, ist die aktuelle Ausgabe als maßgebend anzusehen.

4. Der Zulassungsinhaber ist für die Konformität des Bauproduktes mit der Zulassung
verantwortlich und gewährleistet alle für das Bauprodukt zugesicherten Eigenschaften.

5. Die Zulassung bezieht sich ausschließlich auf das Bauprodukt des genannten
Herstellers und des Zulassungsinhabers.

6. Das BMK ist berechtigt, auf Kosten des Zulassungsinhabers überprüfen zu lassen, ob
die Bestimmungen dieser Zulassung und des Typenblattes eingehalten werden.

7. Die Zulassung wird widerruflich erteilt. Dies gilt besonders bei neuen technischen
Erkenntnissen und Normen.

8. Die Zulassung und das Typenblatt zur Zulassung dürfen nur vollständig wiedergegeben
werden. Texte und Zeichnungen von Werbeschriften dürfen nicht in Widerspruch zu der
Zulassung stehen.
Seite 3 GZ: 2020-0.094.414

II. Besondere Bestimmungen


Inhaltsverzeichnis
Allgemeines .....................................................................................................................................................3
Bezugsnormen.................................................................................................................................................4
Beschreibung der TRM PFAHLSYSTEME ......................................................................................................5
Anwendungsbereich ........................................................................................................................................6
Baustoff und Bauprodukt .................................................................................................................................7
5.1 Tragglied, Pfahlrohre...............................................................................................................................7
5.2 Pfahlanschluss im Fundamentkörper, Pfahlkopfplatte ............................................................................8
5.3 Pfahlfußausbildung, Pfahlschuhe............................................................................................................8
5.4 Muffenverbindung, Kupplungshülsen ......................................................................................................9
5.5 Beton / Zementmörtel bzw. Verpressmörtel ............................................................................................9
5.6 Pfahlabstand ...........................................................................................................................................9
Anforderungen an die Tragfähigkeit der TRM PFAHLSYSTEME ....................................................................9
6.1 Nachweis der äußeren Tragfähigkeit (geotechnische Tragfähigkeit).......................................................9
6.2 Nachweis der inneren Tragfähigkeit (Querschnittstragfähigkeit) .............................................................9
6.3 Nachweis der Tragfähigkeit bei nicht-ruhender Beanspruchung ...........................................................10
6.4 Spezielle Anforderungen bei Zugpfählen ..............................................................................................10
Haltbarkeit der TRM PFAHLSYSTEME .........................................................................................................11
7.1 Mindestanforderungen an das Korrosionsschutzsystem.......................................................................11
7.2 Korrosionsschutz...................................................................................................................................11
7.3 Korrosionsbelastung und Wanddickenverlust durch Korrosion .............................................................12
Einbau, Bestimmungen für die Ausführung....................................................................................................13
Prüfung und Überwachung ............................................................................................................................13
9.1 Pfahlkomponenten (Pfahlrohr, Kupplungshülsen, Pfahlkopfplatte, Pfahlschuh)....................................13
9.2 TRM PFAHLSYSTEME.........................................................................................................................14
9.3 Pfahlprobebelastung .............................................................................................................................14
Anlagen

Allgemeines
Die Bemessung, der Entwurf, die Ausführung, die Prüfung und Überwachung von Pfählen darf nur
von Unternehmen mit entsprechenden Fachkenntnissen, Erfahrungen und einschlägig
ausgebildetem Fachpersonal vorgenommen werden.
Die Verantwortlichkeiten für die Planung, die Bemessung, die Ausführung, die Prüfung
und Überwachung sind für die Durchführung eines Bauprojektes vertraglich festzulegen. Über
das Pfahlsystem, die Pfahlherstellung und den Einbau sind entsprechende Aufzeichnungen und
Protokolle von der ausführenden Firma zu führen.
Der Hersteller der Bestandteile des Pfahles hat für diese die Konformität mit der Zulassung zu
gewährleisten. Bei den Pfahlrohren handelt es sich um Schleudergussrohre aus duktilem Gusseisen.
Die Verantwortung dafür trägt der Zulassungsinhaber.
Die Herstellung der "TRM PFAHLSYSTEME" darf nur von Unternehmen durchgeführt werden, die
eine aktuelle Bescheinigung der Firma Tiroler Rohre GmbH vorlegen können, dass sie von ihr
umfassend in der Herstellung der "TRM PFAHLSYSTEME" gemäß dieser Zulassung geschult worden
sind.
Von der ausführenden Firma ist eine Erklärung abzugeben, dass die von ihr hergestellten "TRM
PFAHLSYSTEME" den Bestimmungen dieser Zulassung entsprechen.
Seite 4 GZ: 2020-0.094.414

Bezugsnormen
ÖNORM EN 12699, 2015, Ausführung von Arbeiten im Spezialtiefbau – Verdrängungspfähle

ÖNORM B 2567, 2018, Pfähle aus duktilem Gusseisen - Anforderungen an die Bauteile, deren Bemessung
und Einbau
ÖNORM EN 1990, 2013, Eurocode: Grundlagen der Tragwerksplanung

ÖNORM EN 1993-1-1, 2014, Eurocode 3: Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten – Teil 1-1:
Allgemeine Bemessungsregeln

ÖNORM B 1993-1-1, 2017, Eurocode 3: Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten – Teil 1-1: Allgemeine
Bemessungsregeln – Nationale Festlegungen zu ÖNORM EN 1993-1-1, nationale Erläuterungen und nationale
Ergänzungen

ÖNORM EN 1993- 5, 2012, Eurocode 3: Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten – Teil 5: Pfähle und
Spundwände

ÖNORM B 1993-5, 2008, Eurocode 3: Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten – Teil 5: Pfähle und
Spundwände – Nationale Festlegungen zur ÖNORM EN 1993-5

ÖNORM EN 1994-1-1, 2009, Eurocode 4: Bemessung und Konstruktion von Verbundtragwerken aus Stahl
und Beton – Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln – Bemessungsregeln für den Hochbau

ÖNORM B 1994-1-1, 2007, Eurocode 4: Bemessung und Konstruktion von Verbundtragwerken aus Stahl und
Beton – Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln – Bemessungsregeln für den Hochbau – Nationale Festlegungen
zur ÖNORM EN 1994-1-1, nationale Erläuterungen und nationale Ergänzungen

ÖNORM EN 1997-1, 2014, Eurocode 7: Entwurf, Berechnung und Bemessung in der Geotechnik – Teil
1: Allgemeine Regeln

ÖNORM B 1997-1-1, 2013, Eurocode 7: Entwurf, Berechnung und Bemessung in der Geotechnik – Teil
1: Allgemeine Regeln – Nationale Festlegungen zu ÖNORM EN 1997-1 und nationale Ergänzungen

ÖNORM B 1997-1-3, 2015, Eurocode 7: Entwurf, Berechnung und Bemessung in der Geotechnik – Teil 1-3:
Pfahlgründungen

ÖNORM EN 12501-1, 2, 2003, Korrosionsschutz metallischer Werkstoffe - Korrosionswahrscheinlichkeit in


Böden;
Teil 1: Allgemeines
Teil 2: Niedrig- und unlegierte Eisenwerkstoffe

ÖNORM EN 545, 2011, Rohre, Formstücke, Zubehörteile aus duktilem Gusseisen und ihre Verbindungen für
Wasserleitungen – Anforderungen und Prüfverfahren

ÖNORM EN 1563, 2019, Gießereiwesen - Gusseisen mit Kugelgraphit

ÖNORM EN 206, 2017, Beton: Festlegung, Eigenschaften, Herstellung und Konformität

ÖNORM B 4710-1, 2018, Beton - Festlegung, Eigenschaften, Herstellung, Verwendung und Konformität - Teil
1: Regeln zur Umsetzung der ÖNORM EN 206 für Normal- und Schwerbeton

ÖNORM B 4707, 2017, Bewehrungsstahl - Anforderungen, Klassifizierung und Prüfung

ÖNORM EN 10204, 2005, Metallische Erzeugnisse – Arten von Prüfbescheinigungen

ÖNORM EN ISO 9001, 2015, Qualitätsmanagementsysteme – Anforderungen

RVS 08.22.01, 2013, Verpressanker, Zugbeanspruchte Verpresspfähle und Nägel


Seite 5 GZ: 2020-0.094.414

Beschreibung der TRM PFAHLSYSTEME


Die „TRM PFAHLSYSTEME“ setzen sich aus einem oder
mehreren Pfahlrohren (Tragglied), einem Pfahlschuh
(unverpresst/verpresst) und einer sich selbst zentrierenden
Pfahlkopfplatte zusammen.

Die Pfahlrohre aus duktilem Gusseisen (Tragglied) werden in


einer Pfahlrohrlänge von 5 m (Gesamtlänge inkl. Muffe siehe
Anlage 1) mit Außendurchmessern von 98 mm, 118 mm
und 170 mm in unterschiedlichen Wanddicken gefertigt. Das
Spitzende und die passgenaue Steckmuffe ermöglichen das
einfache Zusammenfügen der Pfahlrohre zu einem durchgehenden
Pfahl beliebiger Länge. Durch den Rammvorgang mit hoher
Schlagenergie entsteht eine biegesteife, kraftschlüssige
Verbindung zwischen den Pfahlrohren (Steckmuffenverbindung
Plug&Drive®).
Die folgenden Pfahltypen finden dabei Anwendung:

Außendurchmesser Wanddicke [mm]


[mm]
98 6,0 7,5 - - -

118 - 7,5 9,0 10,6 -

170 - 7,5 9,0 10,6 13,0

Die Pfahlrohre sind ein Normprodukt und entsprechen hinsichtlich


Materialkennwerten, Abmessungen und Maßtoleranzen den Vorgaben
der ÖNORM B 2567. Anlage 1 enthält eine Übersicht über die
Pfahlrohre mit Angabe der Abmessungen und Maßtoleranzen.
Das Einbringen der Pfähle erfolgt durch Rammen. Bei der Ausführung
sind die Vorgaben nach ÖNORM EN 12699 zu beachten.
Das Innere der zusammengesetzten Pfahlrohre wird bei Pfählen ohne
Mantelverpressung (Spitzendruckpfahl) nach dem Einbringen in den
Boden drucklos mit Beton / Zementmörtel verfüllt.

Bei einem Pfahl mit Mantelverpressung (Verpresster Verdrängungspfahl, gem. ÖNORM EN


12699) wird ein Pfahlschuh (Rammschuh) mit definiertem Überstand und speziellen Öffnungen
eingesetzt. Gleichzeitig mit dem Einrammen wird mit einem Druck von ca. 30-40 bar pumpfähiger
Beton / Zementmörtel durch das Pfahlinnere zum Pfahlschuh gepumpt. Der Beton / Zementmörtel
tritt dabei über die Öffnungen in den – durch den vergrößerten Pfahlschuh entstandenen – Hohlraum
aus und erzeugt einen Verpressmantel. Das Niveau des Verpressgutes darf dabei gegenüber dem
Erdniveau nur geringfügig absinken.
Der Anschluss des Pfahlkopfes im Fundamentkörper erfolgt über eine lastverteilende Pfahlkopfplatte
aus duktilem Gusseisen.

Nicht mantelverpresste Pfähle auf Druck werden nach den Vorgaben der ÖNORM B 2567 in
Abhängigkeit der Bodenaggressivität und unter Berücksichtigung des jeweiligen Dickenverlustes
infolge Korrosion nach Kapitel 7 für eine geplante Nutzungsdauer bis zu 100 Jahren hergestellt. Der
maximal zulässige Wanddickenverlust durch Korrosion wird generell mit 3,25 mm begrenzt, beim
Pfahltyp Ø 98 mm mit Wanddicke 6,0 mm wird der Wanddickenverlust mit 1,75 mm begrenzt.

Der Einsatz von mantelverpressten Pfählen bei hoher Korrosionsbelastung und einer geplanten
Nutzungsdauer von mehr als 50 Jahren ist von einem Sachverständigen für Korrosionschutzfragen zu
beurteilen.
Seite 6 GZ: 2020-0.094.414

Die Ausführungsformen des Druckpfahles sind:


- Pfahlrohr mit einer inneren Beton-/Zementmörtelverfüllung und ohne Mantelverpressung
(Spitzendruckpfahl). Dabei ist die Verminderung der Wanddicke durch Korrosion in
Abhängigkeit von der Aggressivität des Bodens zu berücksichtigen.

- Pfahlrohr mit einer inneren Beton-/Zementmörtelverfüllung und einer Mantelverpressung


(Verpresster Verdrängungspfahl). Die Verpressgutüberdeckung des Pfahlschaftes beträgt in
der Regel mindestens 40 mm, jene der Muffen mindestens 20 mm. Durch die Mantelverpressung
wird ein zusätzlicher Korrosionsschutz aufgebaut.

Bei Pfählen auf Zug wird im Pfahlrohr eine Zugbewehrung eingebaut. Durch die
Beton- /Zementmörtelumhüllung des Zuggliedes und die Mantelverpressung des Pfahlrohres
liegt ein mehrfacher Korrosionsschutz des Systems vor.

Die Ausführungsform des Zugpfahls ist:


- Pfahlrohr mit einer inneren Beton-/Zementmörtelverfüllung samt einem tragenden Zugglied aus
Betonrippenstahl / Betonstahl mit Gewinderippen und einer Mantelverpressung. Die
Verpressgutüberdeckung des Pfahlschaftes beträgt in der Regel mindestens 40 mm, jene der
Muffen mindestens 20 mm.

Detailangaben über die „TRM PFAHLSYSTEME“ enthalten die folgenden Anlagen:

Anlage 1: Pfahlrohre aus duktilem Gusseisen nach ÖNORM B 2567 mit Angabe der
Abmessungen und Maßtoleranzen
Anlage 2: Bemessungswerte der Pfahlrohre Typ 98, 118 und 170, der Betonhohlraumverfüllung
und der Zugtragfähigkeit durch die eingebaute Zugbewehrung
Anlage 3: Bemessungswerte der Querschnittstragfähigkeit von Pfählen ohne/mit
Mantelverpressung unter Druckbeanspruchung ohne/mit Wanddickenverlust durch
Korrosion
Anlage 4: Pfahlschuhe aus duktilem Gusseisen GJS 500-7
Anlage 5: Pfahlkopfplatten aus duktilem Gusseisen GJS 500-7
Anlage 6: Pfahlkopfausbildung für Zugpfähle mit einer Bewehrung aus Betonrippenstahl bzw.
einer Bewehrung aus Betonstahl mit Gewinderippen und Endverankerung –
beispielhafte Darstellung
Anlage 7 Kupplungshülsen aus duktilem Gusseisen GJS 500-7
Anlage 8: Transport, Lagerung und Einbau
Anlage 9 Empfehlungen zur Auswahl von hydraulischen Schlaghämmern (informativ)

Anwendungsbereich
Pfahlgründungen dienen zur Übertragung von Bauwerkslasten in tiefer liegende Bodenschichten des
Baugrundes und/oder zur Begrenzung von Verformungen nach den Grundsätzen über die Ausführung
von geotechnischen Arbeiten.

Die Beanspruchung der TRM PFAHLSYSTEME ist dabei planmäßig nur durch eine axiale Belastung
auf Druck, Zug oder Wechsellast und nur unter vorwiegend statischen Lasten vorgesehen.
Der überwiegende Einsatzbereich ist der Druckpfahl.

Die Lastabtragung erfolgt über Mantelreibung und/oder Spitzendruck in den Boden. Bei Zugpfählen
wird in der Beton-/Zementmörtelverfüllung des Pfahlrohres eine Zugbewehrung eingebaut, die
alle Muffen des Pfahles überbrückt und in der aufgehenden Konstruktion verankert wird.

Die Grundsätze für die Bauausführung sind in der ÖNORM EN 12699 festgelegt. Diese Norm enthält
Informationen über Baugrunduntersuchungen, Baustoffe und Bauprodukte, weiters Hinweise
zu Entwurf, Bemessung und Ausführung von Pfählen, sowie hinsichtlich Aufsicht, Überwachung,
Prüfung und Aufzeichnungen.
Seite 7 GZ: 2020-0.094.414

ÖNORM EN 1990 legt Prinzipien und Anforderungen an die Tragwerksplanung von Bauwerken des
Hoch- und Ingenieurbaues fest und schließt auch geotechnische Aspekte ein. Sie enthält Angaben an
die Tragsicherheit, Gebrauchstauglichkeit und Dauerhaftigkeit von Tragwerken und gibt eine
Bemessung nach Grenzzuständen mit Teilsicherheitsbeiwerten an.

Grundlagen zur Bemessung der äußeren Tragfähigkeit enthält ÖNORM EN 1997-1. Nationale
Parameter und Festlegungen zu dieser NORM sind in ÖNORM B 1997-1-1 und ÖNORM B 1997-1-3
definiert. Für auf Druck beanspruchte verpresste Verdrängungspfähle finden sich dabei
Festlegungen in der ÖNORM B 1997-1-3, für auf Zug beanspruchte verpresste
Verdrängungspfähle finden sich Festlegungen in der ÖNORM B 1997-1-1.

Auf die Einhaltung der folgenden Aspekte wird besonders hingewiesen:

- Der verpresste Verdrängungspfahl ist so auszubilden, dass seine Tragfähigkeit als Einzelelement
gewährleistet ist. Der Pfahl ist dabei planmäßig nur für axiale Belastungen auf Druck, Zug oder
Wechsellast vorgesehen.

- Trotz der Wirkung als Einzeltragglied ist eine Pfahlgründung so auszubilden, dass sie eine
redundante Konstruktion ergibt.

- Bei Böden, die ein seitliches Auslenken des Pfahles erlauben, ist die Knicksicherheit
unter Berücksichtigung möglicher Imperfektionen rechnerisch nachzuweisen. Alternativ
kann der Nachweis durch eine Druckprobebelastung mit begleitendender
Inklinometermessung geführt werden. Beim rechnerischen Nachweis darf die innere
Betonverfüllung des Rohres in Rechnung gestellt werden, eine Mantelverpressung bleibt
unberücksichtigt.

- Der Anschluss des Pfahles an das Tragwerk ist in Bezug auf die Lasteinleitung in den Pfahlkopf
zu bemessen (Zusatzbewehrung, Durchstanzen, Betonpressung).

Baustoff und Bauprodukt

5.1 Tragglied (Pfahlrohre), Zugbewehrung


Das Tragglied besteht aus duktilen Gusseisenrohren mit Spitzenden und Muffen mit einer
Pfahlrohrlänge von 5 m (Gesamtlänge inkl. Muffe siehe Anlage 1).

Das Pfahlrohr entspricht hinsichtlich Materialkennwerten, Abmessungen und Maßtoleranzen den


Vorgaben der ÖNORM B 2567. Die folgenden Pfahlrohre werden bei den TRM
PFAHLSYSTEMEN eingesetzt:

Außendurchmesser in mm Wanddicke in mm

98 6,0 7,5 - - -

118 - 7,5 9,0 10,6 -

170 - 7,5 9,0 10,6 13,0

Anlage 1 enthält eine Übersicht über die Pfahlrohre mit Angabe der Abmessungen
und Maßtoleranzen.
Seite 8 GZ: 2020-0.094.414

Die nachfolgend angeführten Werkstoffeigenschaften der Pfahlrohre sind charakteristische Größen,


angegeben als 5%-Fraktilwerte.

Zugfestigkeit R m N/mm 2
≥ 450
0,2%-Dehngrenze R p0,2 N/mm 2
≥ 320
Bruchdehnung % ≥ 10
Brinellhärte HB ≤ 250
Druckfestigkeit N/mm 2
≥ 900
Elastizitätsmodul N/mm 2
170.000 b
b … Richtwert für die statische Berechnung

In Anlage 2 sind die wesentlichen Bemessungsgrößen für die Pfahlrohre der TRM PFAHLSYSTEME
und zusätzlich für die Beton-Hohlraumverfüllung zusammengestellt.

Bei einem Zug- oder Wechsellastpfahl ist eine Zugbewehrung einzubauen. Die in der Betonverfüllung
eingebrachte Zugbewehrung wird dabei hinsichtlich ihrer Tragfähigkeit auf Druck nicht in Rechnung
gestellt, ist aber bei einer Zugbeanspruchung allein maßgebend. Anlage 2 enthält informative
Angaben zur Zugbewehrung bei einer Ausbildung als Zugpfahl. Für die Zugbewehrung (Betonstahl mit
Gewinderippen / Betonrippenstahl) muss eine Zulassung in Österreich gemäß ÖN B 4707 (z.B.
Zulassung durch BMK, ÜA Kennzeichen OIB, …) vorliegen.

5.2 Pfahlanschluss im Fundamentkörper (Pfahlkopfplatte, Endverankerung)


Beim Druckpfahl erfolgt die Krafteinleitung vom Fundamentkörper in den Pfahl durch eine
selbstzentrierende Pfahlkopfplatte entsprechend Anlage 5. Der verwendete Werkstoff ist duktiler Guss
GJS 500-7 nach ÖNORM EN 1563. Die in Anlage 5 angeführten Pfahlkopfplatten sind für die
Übertragung der (für den jeweiligen Pfahltyp) maximal zulässigen Kräfte in den Pfahl berechnet und
ausgelegt. Falls für die Übertragung der Kräfte vom Fundament auf die Pfahlkopfplatte (zulässiger
Betondruck, Durchstanzen) aber größere Aufstandsflächen nötig werden, können Pfahlkopfplatten mit
größeren Dimensionen eingesetzt werden. Ein rechnerischer Nachweis ist in diesem Fall zu führen.

Beim Zugpfahl ist die in der Beton-/Zementmörtelverfüllung eingebrachte Zugbewehrung im


Fundamentkörper zu verankern. Die Aussparungen in der selbstzentrierenden Pfahlkopfplatte
ermöglichen das Durchführen der Zugbewehrung. Die Ausführung des Pfahlkopfes ist in Anlage 6
dargestellt. Es ist ein statischer Nachweis für die Krafteinleitung des Pfahlkopfes in das Tragwerk nach
den gültigen Eurocodes inklusive den nationalen Anwendungsbestimmungen für Österreich zu führen.
Für den Gründungsbauteil (Bodenplatte und Fundament) ist bei voller Auslastung des Pfahles immer
ein Beton mit einer Festigkeit von mindestens C25/30 zu verwenden, für den Pfahl 170*13 mm ist
mindestens ein Beton C30/37 anzuwenden. Werden die Pfähle nicht zur Gänze ausgelastet, kann die
Anforderung an die Betonmindestfestigkeit entsprechend dem Auslastungsgrad linear reduziert
werden.
Die Endverankerung bei einem Betonstahl mit Gewinderippen muß gemäß ISO 15835-1,2 in
Österreich zugelassen sein (z.B. Zulassung durch BMK, ÜA Kennzeichen OIB, …).
Um ein eventuelles Absetzmaß der Beton-/Zementmörtelverfüllung im Pfahlrohr auszugleichen, wird
beim Setzen der Pfahlkopfplatte der entstandene Hohlraum unter der Platte mit Beton-/Zementmörtel
verfüllt.

5.3 Pfahlfußausbildung (Pfahlschuhe)

Am Pfahlfuß ist ein Pfahlschuh Typ A, B, C oder D aus duktilem Guss (GJS 500-7 nach ÖNORM EN
1563) entsprechend der Ausführung ohne/mit Mantelverpressung gemäß unterer Tabelle anzuordnen
(Details siehe Anlage 4).
Seite 9 GZ: 2020-0.094.414

Pfahlschuh
Pfahlrohraußen-
durchmesser ohne Mantelverpressung mit Mantelverpressung
[mm] Typ A Typ B Typ C Typ D
98 X X
118 X X X X
170 X X X X
Wird der Pfahl mit Mantelverpressung ausgeführt, so sind die Gussrohre mit einem auf der ganzen
Länge durchgehenden Mantel aus Beton/Zementmörtel nach Abschnitt 5.5 zu umgeben. Hierfür sind
die Pfahlschuhe Typ C oder D gemäß oberer Tabelle und Anlage 4 zu verwenden. Der
seitliche Überstand des Pfahlschuhes muss auch im Bereich der Muffen eine
Zementmörtelüberdeckung von in der Regel mindestens 20 mm sicherstellen.

5.4 Muffenverbindung, Kupplungshülsen


Die Pfahlrohre aus duktilem Gusseisen werden über Spitzenden und Muffen zusammengesetzt. Das
Spitzende und die passgenaue Steckmuffe ermöglichen das einfache Zusammenfügen der Pfahlrohre
zu einem durchgehenden Pfahl mit beliebiger Länge. Durch den Rammvorgang wird ein Tragglied
mit biegesteifer, kraftschlüssiger Verbindung hergestellt.

Bei der Verwendung von Kurzstücken oder Rohrteillängen ohne Muffe (solche können bei
begrenzten Arbeitshöhen anfallen) ist der Einsatz von speziellen Verbindungsmuffen
(Kupplungshülsen) aus duktilem Gusseisen (GJS 500-7 nach ÖNORM EN 1563) vorgesehen.
In Anlage 7 sind die Kupplungshülsen samt Angabe von Abmessungen dargestellt.

5.5 Beton / Zementmörtel bzw. Verpressmörtel


Für die innere Verfüllung der Pfahlrohre und für die Mantelverpressung wird ein Beton / Zementmörtel
bzw. Verpressmörtel mit einer Druckfestigkeit entsprechend der Festigkeitsklasse C20/25, C25/30
oder höher nach ÖNORM EN 206 eingesetzt. Als Zuschlagstoff ist eine Gesteinskörnung bis 4 mm zu
verwenden. Die Vorgaben nach ÖNORM EN 12699 und die Expositionsklassen nach ÖNORM EN 206
sind zu beachten.

5.6 Pfahlabstand
Die Mindestachsabstände der Pfähle im Bereich ihrer Krafteinleitungslängen betragen 0,7 m für
Gussrohre Ø 98 mm und Ø 118 mm sowie 1,0 m für Gussrohre Ø 170 mm.

Anforderungen an die Tragfähigkeit der TRM PFAHLSYSTEME


Die Konstruktion und Bemessung des Systems hat nach ÖNORM EN 12699, ÖNORM B 2567 sowie
gemäß Eurocode 3 und Eurocode 4 samt den zugehörigen nationalen Anhängen zu erfolgen.

6.1 Nachweis der äußeren Tragfähigkeit (geotechnische Tragfähigkeit)

- Der Nachweis der äußeren Tragfähigkeit (geotechnische Tragfähigkeit) ist nach ÖNORM EN
1997-1 und ÖNORM B 1997-1-1 sowie ÖNORM B 1997-1-3 zu führen.

6.2 Nachweis der inneren Tragfähigkeit (Querschnittstragfähigkeit)


- Die Berechnung der inneren Tragfähigkeit des Pfahles (Querschnittstragfähigkeit) hat
gemäß Eurocode 3 und Eurocode 4 (das sind ÖNORM EN 1993-1-1, ÖNORM B 1993-1-1,
ÖNORM EN 1994-1-1, ÖNORM B 1994-1-1, ÖNORM EN 1993-5 und ÖNORM B 1993-5) zu
erfolgen.
Seite 10 GZ: 2020-0.094.414

- Gemäß ÖNORM B 2567 werden für duktile Gusspfähle (in Analogie zu ÖNORM EN 1993-5 bzw.
ÖNORM B 1993-5) folgende Teilsicherheitsbeiwerte festgelegt:
o gM0 = 1,00: Beanspruchbarkeit von Querschnitten unter Druckbeanspruchung bezogen
auf die 0,2% - Dehngrenze
o gM1 = 1,10: Beanspruchbarkeit des Pfahltraggliedes bei Stabilitätsversagen
o gM2 .= 1,25: Beanspruchbarkeit des Querschnittes bei Bruchversagen infolge
Zugbeanspruchung

- Für die innere Beton-/Zementmörtelverfüllung des Gusspfahles (Verbundsystem) ist gemäß


ÖNORM EN 1994-1-1 bzw. ÖNORM B 1994-1-1 der Teilsicherheitsbeiwert für Beton
nach ÖNORM EN 1992-1-1 anzusetzen:
o gc = 1,50: bezogen auf die charakteristische Zylinderdruckfestigkeit nach 28 Tagen

- Die Bemessungswerte für den Grenzzustand der Querschnittsfähigkeit von Pfählen unter
Druckbeanspruchung sind in Anlage 3 für die folgenden Ausführungsformen und die Betongüten
C20/25, C25/30 zusammengestellt (siehe auch Anlage 2):
o Pfähle ohne/mit Mantelverpressung ohne Wanddickenverlust durch Korrosion (mit einer
inneren Beton-/Zementmörtelverfüllung). Die Mantelverpressung wird dabei hinsichtlich der
inneren Tragfähigkeit nicht angerechnet.
o Pfähle ohne Mantelverpressung unter Berücksichtigung eines Wanddickenverlusts durch
Korrosion (mit einer inneren Beton-/Zementmörtelverfüllung).
o Für eine projektspezifische Anpassung der Pfähle an die Bodenaggressivität und
Nutzungsdauer ist der Querschnittsverlust durch Korrosion beim Nachweis der Tragfähigkeit
zu berücksichtigen (siehe auch Abschnitt 7).

- Stabilitätsversagen: Das Verhalten des Pfahles unter Stabilitätsversagen (Knicken) ist bei Böden
mit einer Kohäsion im undrainierten Zustand von c ≤ 10 kPa gesondert nachzuweisen.
u

6.3 Nachweis der Tragfähigkeit bei nicht-ruhender Beanspruchung


- Das Verhalten des Pfahles bei nicht-ruhender Beanspruchung (dynamische Lasten) ist gesondert
nachzuweisen.

6.4 Spezielle Anforderungen bei Zugpfählen

- Auf Zug beanspruchte duktile Gusspfähle werden ausschließlich mit


Mantelverpressung ausgeführt (verpresste Verdrängungspfähle gemäß ÖNORM EN 12699).

- Bei Pfählen unter Zugbeanspruchung ist die innere Tragfähigkeit des duktilen Pfahlrohres als
auch der eingebauten Zugbewehrung nachzuweisen (siehe Anlage 2).

- Bei Zugpfählen sind die Bemessungswerte für die Querschnittstragfähigkeit nach


den Schadensfolgeklassen CC1, CC2 und CC3 gemäß ÖNORM B 1997-1-1 in Rechnung zu
stellen.

- Die Bemessungswerte für den Grenzzustand der Querschnittstragfähigkeit von


duktilen Pfahlrohren unter Zugbeanspruchung sind in der Anlage 2 zusammengestellt.

- Der Bemessungswert für die Querschnittstragfähigkeit der Zugbewehrung ist mit einem
Teilsicherheitsbeiwert für Stahl nach ÖNORM EN 1992-1-1 zu ermitteln:
o gS = 1,15 bezogen auf die 0,2% - Dehngrenze

- Bezüglich der eingebauten Zugbewehrung ist nachfolgendes zu beachten:


o Die eingebaute Zugbewehrung hat alle Muffen der Pfahlrohre mit entsprechender
Übergreifungslänge zu überbrücken und ist in der aufgehenden Konstruktion zu verankern.
o Die Zugbewehrung (Betonrippenstahl/Betonstahl mit Gewinderippen der Güte B550B
nach ÖNORM B 4707) ist nach der erforderlichen Zugkraft zu bemessen. Beispielhafte
Angaben sind in Anlage 2 angeführt.
Seite 11 GZ: 2020-0.094.414

o Eine allfällige Kupplung sowie Endverankerung bei einem Betonstahl mit Gewinderippen
müssen gemäß ISO 15835-1,2 in Österreich zugelassen sein (z.B. Zulassung durch BMK,
ÜA Kennzeichen OIB, …).

- Auf Zug beanspruchte Verpresspfähle sind gemäß ÖNORM B 1997-1-1 nachzuweisen.


Zusätzlich ist der Nachweis gegen das Anheben des an einem Zugpfahl hängenden
Bodenkörpers gemäß ÖNORM B 1997-1-3 zu führen. Der Nachweis gegen Anheben des an
einem Zugpfahl hängenden Bodenkörpers kann auch über statische Zugprobebelastungen
(konventionell, Pile HAY-Proof-System®) geführt werden.

- Durch die Betonumhüllung des Zuggliedes sowie durch die Mantelverpressung des Pfahls liegt
ein mehrstufiges Korrosionsschutzsystem vor.

Haltbarkeit der TRM PFAHLSYSTEME

7.1 Mindestanforderungen an das Korrosionsschutzsystem


Dargestellt wird eine zusammenfassende Übersicht über die Anwendung des
Korrosionsschutzsystems beim duktilen Gusseisen in Abhängigkeit von der geforderten planmäßigen
Nutzungsdauer und der Korrosionsbelastung des Bodens nach ÖNORM EN 12501-1, 2.

Mindestanforderung an das Korrosionsschutzsystem

Wahl des Korrosionsschutzsystems bei einer Korrosionsbelastung


Geforderte planmäßige
des Bodens
Nutzungsdauer in Jahren
niedrig mittel hoch
5 A A A

25 A A B

50 A A B

75 A B C

100 A B C

A Duktiler Gusseisenpfahl ohne Mantelverpressung nach ÖNORM B 2567, maximaler


Wanddickenverlust 1,75mm
B Duktiler Gusseisenpfahl ohne Mantelverpressung, maximaler Wanddickenverlust 3,25mm oder
Duktiler Gusseisenpfahl mit Mantelverpressung (Wanddickenverlust 0 mm)
C Duktiler Gusseisenpfahl mit Mantelverpressung und Eignungsnachweis durch
Sachverständigen in Korrosionsschutzfragen

Anmerkung: Für Pfahltyp Ø 98 mm mit Wanddicke 6,0 mm wird der maximal zulässige
Wanddickenverlust auf 1,75 mm begrenzt.

7.2 Korrosionsschutz

Das vorliegende Pfahlsystem bedient sich in Abhängigkeit von der Bodenkorrosivität der
folgenden Methoden für das Erreichen einer Nutzungsdauer von 50 bis zu 100 Jahren:

- Alle Pfähle weisen eine innere Beton-/Zementmörtelverfüllung auf.


Seite 12 GZ: 2020-0.094.414

- Pfähle ohne Mantelverpressung


o Berücksichtigung eines maximalen Wanddickenverlustes des Pfahles durch Korrosion von
bis zu 3,25 mm.
o Anlage 3 enthält Angaben zur Pfahltragfähigkeit mit den Wanddickenverlusten von 0,6 mm,
1,2 mm und 1,75 mm (nach ÖNORM B 2567) sowie von 0,9 mm, 1,0 mm, 1,75 mm, 2,0 mm,
2,5 mm und 3,25 mm.
o Bezüglich Pfahltyp Ø 98 mit Wanddicke 6,0 mm wird der maximal zulässige
Wanddickenverlust auf 1,75 mm begrenzt.
- Pfähle mit Mantelverpressung (verpresster Verdrängungspfahl)
o Das duktile Gussrohr wird durch den Aufbau eines äußeren Betonmantels mit einer
Pfahlschaftüberdeckung von in der Regel mindestens 40 mm „eingekapselt“ und ist bei
niedriger und mittlerer Bodenkorrosivität bis zu 100 Jahren, bei hoher Bodenkorrosivität bis
zu 50 Jahren als korrosionsgeschützt zu betrachten (Wanddickenverlust 0 mm).
o Bei hoher Bodenkorrosivität ist für eine geforderte planmäßige Nutzungsdauer von mehr als
50 Jahren zusätzlich ein Sachverständiger in Korrosionsschutzfragen hinzuzuziehen.

Weitere Anforderungen sind aus der kritischen Bewertung des Bauwerkes und aus den
Umgebungsbedingungen abzuleiten.

7.3 Korrosionsbelastung und Wanddickenverlust durch Korrosion


7.3.1 Korrosionsbelastung in Böden mit und ohne Grundwasser
Zur Beurteilung der Korrosionsbelastung metallischer Werkstoffe in Böden ist nach ÖNORM EN
12501-1, 2 vorzugehen. In ÖNORM EN 12501-2 werden die wesentlichen physikalischen und
chemischen Parameter der Böden und Bettungsmaterialien behandelt. Im Anhang werden detaillierte
Daten für eine Bodeneinstufung angegeben. Die Korrosionsbelastung wird eingestuft in:
niedrig – mittel – hoch

Eine Beschreibung der Böden mit einer Richtwertangabe des Dickenverlustes infolge Korrosion bei
Pfählen und Spundwänden mit und ohne Grundwasser enthält ÖNORM EN 1993-5, Tabelle 4-1.

Aus den beiden Normen werden die Bodenbeschreibung und der Wanddickenverlust
zusammengefasst und in nachfolgender Tabelle wird der Wanddickenverlust für eine niedrige, mittlere
und hohe Korrosionsbelastung angegeben.

Beschreibung der Bodenkorrosivität

Art des Bodens bei einer Korrosionsbelastung

niedrig mittel hoch


natürlich gewachsene Böden aggressive natürliche Böden unverdichtete und aggressive
(Sand, Schluff, Ton, Schiefer, …) (Sumpf, Marsch, Torf, …), Auffüllungen (Asche, Schlacke,..)
verunreinigte natürliche Böden
und Industriestandorte,
unverdichtete nicht aggressive
Auffüllungen (Ton, Schiefer,
Sand, Schluff, …)
Seite 13 GZ: 2020-0.094.414

Richtwerte für den Wanddickenverlust durch Korrosion

Wanddickenverlust in mm bei einer Korrosionsbelastung des Bodens


Nutzungsdauer in Jahren
niedrig mittel hoch
5 0 0,20 0,50
25 0,30 1,00 2,00
50 0,60 1,75 3,25
75 0,90 2,50 4,50
100 1,20 3,25 5,75
Anmerkung 1: Bei verdichteten Auffüllungen sind die Korrosionsraten niedriger. Die oben angeführten Werte
können halbiert werden.
Anmerkung 2: Die Dickenverluste von 5 und 25 Jahren sind Messwerte, die weiteren Werte sind extrapoliert.
Dabei zeigt sich eine gute Übereinstimmung mit Literaturangaben über das Abrostverhalten von Stählen in Böden
unterschiedlicher Korrosivität.

7.3.2 Korrosionsbelastung in Süßwasser und Salzwasser

In ÖNORM EN 1993-5, Tabelle 4-2 werden Richtwerte für den Dickenverlust in Folge Korrosion bei
Pfählen und Spundwänden in Süßwasser und Salzwasser angeführt. Für dabei verwendete Pfähle
ohne Mantelverpressung gelten die Vorgaben der ÖNORM B 2567 hinsichtlich Nutzungsdauer und
Korrosion.

Einbau, Bestimmungen für die Ausführung


Für den Einbau der TRM PFAHLSYSTEME sind die Vorgaben der ÖNORM EN 12699
einzuhalten. In Bezug auf Zugpfähle sind zusätzlich auch die Vorgaben der RVS 08.22.01 zu
berücksichtigen. Die Ausführung der Arbeiten, die Führung von Aufzeichnungen und die
Durchführung von Prüfungen sind nach den jeweiligen Ausführungs- bzw. Prüfnormen vorzunehmen.

Eine Anleitung für das Rammen und den Einbau der TRM PFAHLSYSTEME ist in der
Anlage 8 wiedergegeben. Im Allgemeinen soll die durch die Rammarbeit hervorgerufene
Beanspruchung des Pfahles in der Muffe 90 % seines 0,2%-Dehngrenzwertes nicht übersteigen.

Der Einbau des Pfahlsystems darf nur unter Einhaltung der angeführten Einbauanweisung des
Zulassungsinhabers mit geschultem Personal der Spezialtiefbaufirma und unter technischer
Aufsicht erfolgen. Die aktuelle Bescheinigung der Firma Tiroler Rohre GmbH über die
umfassende Einschulung gemäß dieser Zulassung ist auf Verlangen vorzulegen.

Die Verantwortung zur ordnungsgemäßen Herstellung der Verfüllung des Spitzendruckpfahls bzw. der
Mantelverpressung des Verdrängungspfahls mit Beton/Zementörtel liegt beim ausführenden
Unternehmen.

Unter Hinweis auf ÖNORM B 1997-1-1 und ÖNORM B 1997-1-3 gilt für den Geltungbereich
Bundesstraßen die Eignung der TRM PFAHLSYSTEME durch die Zulassung des BMK als
nachgewiesen.

Prüfung und Überwachung

9.1 Pfahlkomponenten (Pfahlrohr, Kupplungshülsen, Pfahlkopfplatte, Pfahlschuh)


Der Hersteller der Pfahlrohre aus duktilem Gusseisen muss über ein Qualitätsmanagementsystem
nach ÖNORM EN IS0 9001 verfügen. Die Eigenüberwachung ist entsprechend ÖNORM B 2567
durchzuführen und zu dokumentieren. Die Fremdüberwachung (Inspektion) hat mindestens einmal pro
Jahr entsprechend ÖNORM B2567 zu erfolgen und ist aufgrund eines Überwachungsvertrages mit
einer akkreditierten Prüf- und Inspektionsstelle vorzunehmen. Die Inspektion besteht aus einer
Überprüfung der werkseigenen Produktionskontrolle des Herstellers und einer stichprobenartigen
Seite 14 GZ: 2020-0.094.414

Überprüfung einzelner in ÖNORM B 2567 angeführter Eigenschaften des Produktes. Im Laufe von 5
Jahren sind alle Rohrdimensionen und Bestandteile zu erfassen.

Die Pfahlrohre sind entsprechend den Vorgaben der ÖNORM B 2567 zu kennzeichnen. Zusätzlich
sind auch Metermarken anzubringen.

Die Hersteller des Pfahlzubehörs aus duktilem Gusseisen (Kupplungshülse,


Pfahlkopfplatte, Pfahlschuh) müssen über ein Qualitätsmanagementsystem nach ÖNORM EN ISO
9001 verfügen. Für Form und Abmessungen einschließlich deren Toleranz gelten die Angaben
entsprechend den Anlagen 4, 5 und 7 dieser Zulassung und die Konstruktionszeichnungen der Tiroler
Rohre GmbH. Die Hersteller haben eine Eigenüberwachung hinsichtlich Werkstoff,
Abmessungen, Eigenschaften und Kennzeichnung entsprechend dieser Zulassung durchzuführen.
Die Wareneingangskontrolle und –prüfung der Pfahlzubehörteile erfolgt beim Hersteller der
Pfahlrohre.

Das Pfahlzubehör ist wie folgt zu kennzeichnen:


- Angaben zum Pfahltyp: Außendurchmesser, wenn erforderlich Wanddicke
- Kennzeichnung TRM
- Fertigungsdatum (Monat + Jahr oder Gießtag + Jahr)

Für die Pfahlrohre und das Pfahlzubehör (Kupplungshülse, Pfahlkopfplatte, Pfahlschuh) hat ein
Werkstoffnachweis durch ein Abnahmeprüfzeugnis 3.1 nach ÖNORM EN 10204 vorzuliegen.

9.2 TRM PFAHLSYSTEME

Während der Herstellung der Pfähle sind vom Bauleiter oder seinem Vertreter Aufzeichnungen zum
Nachweis der ordnungsgemäßen Ausführung gemäß ÖNORM EN 12699 (Rammprotokoll, …)
zu führen.

Neben einer Sichtkontrolle auf ordnungsgemäßen Zustand sind jedenfalls folgende Kontrollen bei der
Herstellung durchzuführen:
- Nachweis der Druckfestigkeit und Qualität des eingesetzten Betons / Zementmörtels
- Ermittlung und Dokumentation des Zementmörtelverbrauchs pro Meter Pfahl und Prüfung
auf Plausibilität
- Kontrolle des Lieferscheins und der Übereinstimmung von Pfahlrohr und Pfahlzubehör
(Kupplungshülse, Pfahlkopfplatte, Pfahlschuh) mit der Zulassung
- stichprobenweise Kontrolle der Wanddicke des Gussrohres

Von der ausführenden Firma ist auf Grundlage der Aufzeichnungen und Kontrollen zu bestätigen,
dass die von ihr eingebauten "TRM PFAHLSYSTEME" den Bestimmungen dieser Zulassung
entsprechen.

9.3 Pfahlprobebelastung

Eine Probebelastung an Versuchspfählen wird zur Bestätigung der Bemessung durchgeführt und ist
jedenfalls auszuführen, wenn keine ausreichenden Erfahrungen über die
Baugrundverhältnisse vorliegen.
Anmerkung: Konventionelle statische Probebelastungen ermöglichen die Ermittlung der
gesamten Tragkraft, bidirektional wirkende Prüfsysteme (wie z.B. Pile HAY-Proof-System®)
ermöglichen zusätzlich die getrennte Ermittlung von Mantelreibung und Spitzendruck.

Die Anforderungen an die Durchführung und Aufzeichnung statischer Probebelastungen von Pfählen
sind in ÖNORM EN 1997-1 enthalten. Der Ablauf der Probebelastung ist hinsichtlich der Anzahl und
Dauer der Laststufen und der Durchführung von Zyklen festzulegen. Die Verschiebungen
am Pfahlkopf sind in einem Last-Zeit-Setzungsdiagramm zu erfassen. Bei einer Probebelastung an
Bauwerkspfählen darf die maximale Prüflast die Gebrauchstauglichkeit des Pfahles nicht
beeinträchtigen. Die maximale Prüflast ist mit 90% der Tragfähigkeitswerte nach Anlage 3 (ohne
Wanddickenverlust durch Korrosion) zu begrenzen.
TRM PFAHLSYSTEME
Anlage 1 Pfahlrohre aus duktilem Gusseisen nach ÖNORM B2567
Abmessungen des Pfahlrohres und Maßtoleranzen

GZ: 2020-0.094.414

Abmessungen des Pfahlrohres und Maßtoleranzen

Typ 98 Typ 118 Typ 170


MUFFE
Innendurchmesser A [mm] 104 + 2,0/-1,0 118,5 + 2,0/-1,0 171,5 + 2,0/-1,0
Außendurchmesser B [mm] ≥ 130 ≥ 162 ≥ 220
Konus (optional) 1:16 – 1:23 1:10 – 1:18 1:12 – 1:18
Konuslänge C [mm] 100 ± 1,5 155 ± 1,0 215 ± 1,0
PFAHLROHRSCHAFT
Außendurchmesser E [mm] 98 +1,5/-1,0 118 +1,5/-1,0 170 +2,5/-1,0
Wanddicke S [mm] 6 - 0,8 7,5 - 0,8 7,5 - 0,8
7,5 - 0,8 9,0 - 0,8 9,0 - 0,8
- 10,6 - 0,8 10,6 - 0,8
- - 13,0 - 0,8
Pfahlrohrlänge D [mm] 5020 ± 100 5000 ± 100 5000 ± 100
Geradheit gemäß EN 545, 4.3.4: gemäß EN 545, 4.3.4: gemäß EN 545, 4.3.4:
£ 0,125 % ≤ 0,125 % ≤ 0,125 %
der Pfahlrohrlänge der Pfahlrohrlänge der Pfahlrohrlänge

SPITZENDE
Konus (optional) - 1:10 – 1:18 1:12 – 1:18
Außendurchmesser E [mm] 98 +1,5/-1,0 118 + 1,5/-1,0 170 + 2,5/-1,0
Konuslänge F [mm] - 110 – 20,0 150 – 20,0
TRM PFAHLSYSTEME
Anlage 2 Bemessungswerte der Pfahlrohre Typ 98, 118 und 170, der
Betonhohlraumverfüllung und der Zugtragfähigkeit durch die
eingebaute Zugbewehrung

GZ: 2020-0.094.414

Bemessungsgrößen der Pfahlrohre und der Beton-Hohlraumverfüllung


Außendurchmesser E mm 98 118 170
1)
Nennwanddicke S mm 6,0 7,5 7,5 9,0 10,6 7,5 9,0 10,6 13,0

Querschnittsfläche Gussrohr Aa mm² 1734 2132 2604 3082 3577 3829 4552 5308 6412

Querschnittsfläche Betonhohlraum Ac mm² 5809 5411 8332 7854 7359 18869 18146 17390 16286

Kraft an der 0,2%-Dehngrenze Aa x Rp0,2 2) kN 555 682 833 986 1144 1225 1457 1699 2052

Bruchkraft Aa x Rm kN 780 960 1172 1387 1609 1723 2048 2389 2885

Tragkraft der Betonhohlraumverfüllung C20/25 kN 116 108 167 157 147 377 363 348 326
Ac x fck 3) C25/30 kN 145 135 208 196 184 472 454 435 407

Aufnehmbare Druckkraft durch das Pfahlrohr und die Beton-Hohlraumverfüllung


Bemessungswert der Querschnittstragfähigkeit des
kN 555 682 833 986 1144 1225 1457 1699 2052
Pfahlrohrs Aa x Rp0,2k / gM0 4)
Bemessungswert der Tragfähigkeit der C20/25 kN 77 72 111 105 98 252 242 232 217
Betonhohlraumverfüllung
Ac x fck / gc 5) C25/30 kN 97 90 139 131 123 314 302 290 271

Aufnehmbare Zugkraft durch das Pfahlrohr


Bemessungswert der CC1+CC2 kN 371 456 557 660 765 819 975 1136 1373
Querschnittstragfähigkeit des Pfahlrohrs
abhängig von Schadensfolgeklassen 6)
Aa x Rp0,2 / (gs x h) CC3 kN 322 395 483 572 663 710 845 985 1190

Hinweis: Zur Aufnahme der Zugkräfte sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich. 2 Möglichkeiten sind in der nachfolgenden
Tabelle zusammengefasst.
1) Standardgrößen
2) Charakteristische Größe gemäß ÖNORM B 2567
3) Druckkraftgröße Betonhohlraumverfüllung, bezogen auf die charakteristische Zylinderdruckfestigkeit
4) Teilsicherheitsbeiwert nach ÖNORM EN 1993-5 bzw. ÖNORM B 1993-5: gM0 =1,0
5) Teilsicherheitsbeiwert nach ÖNORM EN 1992-1-1 als Verbundsystemgröße: gc = 1,50
6) Gemäß ÖNORM B 1997-1-1 ist der Wert h für die Schadensfolgeklasse CC1+CC2 mit 1,30 festgelegt, für CC3 mit 1,50,
Teilsicherheitsbeiwert gs =1,15 nach ÖNORM EN 1992-1-1

Bemessungsgrößen der Zugtragfähigkeit durch eingebaute Zugbewehrung


Option 1: Gewindestäbe B550B + Endverankerung
Zugbewehrung aus Betonstahl B550B mit f [mm] 20 25
Gewinderippen 1)
Stk. 1 1

Charakteristische Streckgrenzkraft Hinweis:abhängig von der tatsächlich


kN 173 270
Rt0,2k = At x ft0,2k erforderlichen Zugkraft ist eine
Anpassung des Durchmessers und der
Bemessungswert des
Materialwiderstandes der CC1+CC2 kN 116 181 Stückzahl vorzunehmen.
Zugbewehrung abhängig von
Schadensfolgeklassen 2) CC3 kN 100 157
Rt,d = Rt0,2k / (gs x h)
Option 2: Betonrippenstähle B550B + Verankerung im Fundament
f [mm] 20 20 26
Zugbewehrung aus Betonrippenstahl B550B 1)
Stk. 1 2 1

Charakteristische Streckgrenzkraft kN 173 346 292 Hinweis:abhängig von der tatsächlich


Rt0,2k = At x ft0,2k erforderlichen Zugkraft ist eine
Bemessungswert des Anpassung des Durchmessers und der
Materialwiderstandes der CC1+CC2 kN 116 232 195 Stückzahl vorzunehmen.
Zugbewehrung abhängig von
Schadensfolgeklassen 2) CC3 kN 100 200 169
Rt,d = Rt0,2k / (gs x h)
1) Im Bereich der Muffe wird nur die eingebaute Zugbewehrung für die Abtragung der Zugkräfte in Rechnung gestellt. Eine projektbezogene
Anpassung der erforderlichen Zugbewehrung ist vorzunehmen.
2) Teilsicherheitsbeiwert gs =1,15 nach ÖNORM EN 1992-1-1 gegen Erreichen der Kraft an der 0,2% - Dehngrenze und h= 1,30 gemäß
ÖNORM B 1997-1-1 für Schadensfolgeklasse CC1 und CC2 bzw. h= 1,50 für Schadensfolgeklasse CC3
TRM PFAHLSYSTEME
Anlage 3 Bemessungswerte der Querschnittstragfähigkeit von Pfählen
ohne/mit Mantelverpressung unter Druckbeanspruchung
ohne/mit Wanddickenverlust durch Korrosion

GZ: 2020-0.094.414

Bemessungswert der Querschnittstragfähigkeit von Pfählen ohne/mit Mantelverpressung unter


Druckbeanspruchung ohne Wanddickenverlust durch Korrosion (gemäß ÖNORM B 2567, Tabelle 5)
Typ (Außendurchmesser) mm 98 118 170
Nennwanddicke mm 6,0 7,5 7,5 9,0 10,6 7,5 9,0 10,6 13,0
Pfahl kN 555 682 833 986 1144 1225 1457 1699 2052
1)
Querschnittstragfähigkeit Pfahl + C20/25 kN 632 754 944 1091 1243 1477 1699 1930 2269

Pfahl + C25/30 kN 652 773 972 1117 1267 1540 1759 1988 2323

Bemessungswert der Querschnittstragfähigkeit von Pfählen ohne Mantelverpressung unter


Druckbeanspruchung für eine planmäßige Nutzungsdauer bis zu 100 Jahren nach der bodenabhängigen
Dickenverlusttabelle gemäß Kapitel 7.3.1 inklusive der zulässigen Grenzwerte gemäß Kapitel 7.2

Typ (Außendurchmesser) mm 98 118 170


Nennwanddicke mm 6,0 7,5 7,5 9,0 10,6 7,5 9,0 10,6 13,0
Wanddickenverlust durch Korrosion 0,60 mm
Pfahl kN 496 624 762 915 1074 1123 1355 1596 1950
1)
Querschnittstragfähigkeit Pfahl + C20/25 kN 574 696 873 1020 1172 1375 1596 1828 2167

Pfahl + C25/30 kN 593 714 901 1046 1196 1438 1657 1886 2221

Wanddickenverlust durch Korrosion 0,90 mm


Pfahl kN 467 594 727 880 1039 1072 1304 1546 1899

Querschnittstragfähigkeit Pfahl + C20/25 kN 545 667 838 985 1137 1324 1546 1777 2116

Pfahl + C25/30 kN 564 685 866 1011 1161 1387 1606 1835 2170

Wanddickenverlust durch Korrosion 1,00 mm


Pfahl kN 457 585 716 869 1027 1055 1287 1529 1882

Querschnittstragfähigkeit Pfahl + C20/25 kN 535 657 827 973 1125 1307 1529 1761 2099

Pfahl + C25/30 kN 554 675 854 999 1150 1370 1589 1819 2153

Wanddickenverlust durch Korrosion 1,20 mm


Pfahl kN 438 566 692 845 1004 1022 1253 1495 1848

Querschnittstragfähigkeit 1) Pfahl + C20/25 kN 516 638 803 950 1102 1273 1495 1727 2065

Pfahl + C25/30 kN 535 656 831 976 1126 1336 1555 1785 2120

Wanddickenverlust durch Korrosion 1,75 mm


Pfahl kN 386 513 629 782 940 929 1161 1403 1756

Querschnittstragfähigkeit 1) Pfahl + C20/25 kN 463 585 740 886 1038 1181 1403 1634 1973

Pfahl + C25/30 kN 482 603 768 913 1063 1244 1463 1692 2027

Wanddickenverlust durch Korrosion 2,00 mm


Pfahl kN 2)
489 600 753 911 887 1119 1361 1714

Querschnittstragfähigkeit Pfahl + C20/25 kN 2)


561 711 858 1009 1139 1361 1593 1931

Pfahl + C25/30 kN 2)
580 739 884 1034 1202 1421 1651 1985

Wanddickenverlust durch Korrosion 2,50 mm


Pfahl kN 2)
442 543 696 854 804 1036 1278 1631

Querschnittstragfähigkeit Pfahl + C20/25 kN 2)


514 654 801 952 1056 1278 1510 1848

Pfahl + C25/30 kN 2)
533 682 827 977 1119 1338 1567 1902

Wanddickenverlust durch Korrosion 3,25 mm


Pfahl kN 2)
373 458 611 770 680 912 1154 1507

Querschnittstragfähigkeit Pfahl + C20/25 kN 2)


445 569 716 868 932 1154 1386 1724

Pfahl + C25/30 kN 2)
463 597 742 892 995 1214 1444 1778

1) Bemessungswerte der Querschnittstragfähigkeit nach ÖNORM B 2567 für eine planmäßige Nutzungsdauer von 50 Jahren.
2)
Wanddickenverlust bei Pfahltyp Ø 98 mm mit Wanddicke 6,0 mm wird mit 1,75 mm begrenzt
TRM PFAHLSYSTEME
Anlage 4 Pfahlschuhe
aus duktilem Gusseisen GJS 500-7

GZ: 2020-0.094.414

Anmerkung: Die bei Pfahlfuß Typ C und D angeführten Durchmesser


sind Außendurchmesser
TRM PFAHLSYSTEME
Anlage 5 Pfahlkopfplatten
aus duktilem Gusseisen GJS 500-7

GZ: 2020-0.094.414
TRM PFAHLSYSTEME
Pfahlkopfausbildung für Zugpfähle mit einer Bewehrung aus
Anlage 6 Betonrippenstahl bzw. einer Bewehrung aus Betonstahl mit
Gewinderippen und Endverankerung – beispielhafte
Darstellung
GZ: 2020-0.094.414
TRM PFAHLSYSTEME
Anlage 7 Kupplungshülsen
aus duktilem Gusseisen GJS 500-7

GZ: 2020-0.094.414
TRM PFAHLSYSTEME
Anlage 8 Transport, Lagerung und Einbau

GZ: 2020-0.094.414

Transport und Lagerung


(1) Die Pfahlkomponenten sind so zu transportieren und zu lagern, dass eine Beschädigung
ausgeschlossen werden kann.

Einbau der TRM Pfahlsysteme


(1) Das dem Boden und den Lasten entsprechende Rammkriterium ist mit dem Bodengutachter auf
Basis der verwendeten Hammerkraft und des verwendeten Pfahlrohrs/Pfahlschuhs
abzustimmen. Falls keine ausreichenden Referenzen für die angetroffenen Bodenverhältnisse
und/oder den verwendeten Rammhammer vorliegen, sind im Vorfeld Probebelastungen zur
Ermittlung des Bodenwiderstandes und zur Festlegung des Rammkriteriums durchzuführen.

(2) Unterlagen über die Ermittlung der Hammerkraft müssen vorliegen. Jährliche Überprüfungen
der Schlagkraft und die regelmäßige Überprüfung der Hammerparameter (Stickstoffdruck bzw.
Frequenz) sind auf der Baustelle zu dokumentieren. Eine Orientierungshilfe zur Auswahl des
hydraulischen Schlaghammers enthält Anlage 9.

(3) Beim ersten Pfahlrohr eines Pfahls wird zuerst der Konus abgetrennt. Dann wird das erste
Pfahlrohr - versehen mit einem Pfahlschuh - auf dem bereits fertiggestellten Voraushub
aufgesetzt und in den Boden gerammt. Das nächste Pfahlrohr (und alle weiteren) wird
aufgenommen, in die Steckmuffe des zuvor eingerammten Pfahlrohres eingesetzt und dann
gerammt. Durch den Rammvorgang entsteht eine biegesteife, kraftschlüssige Verbindung der
einzelnen Pfahlrohrschüsse. Bei Verwendung von Kupplungshülsen dürfen nur Rohre mit der
vollen Wanddicke S (siehe Anlage 1) miteinander verbunden werden.

(4) Die erforderliche Endtiefe ergibt sich aufgrund der abzutragenden Last, des Betonverbrauchs
(Mantelfläche) und des Eindringwiderstandes.

(5) Der Überstand wird auf die plangemäße Höhe mit einem Trennschleifer abgetrennt. Als oberer
Abschluss ist eine lastverteilende Pfahlkopfplatte gemäß Anlage 5 zu verwenden. Je nach
Erfordernis der Lastabtragung wird eine Zugbewehrung (gemäß Anlage 6) in den frischen Beton
eingebracht.

(6) Das Reststück wird - versehen mit einem neuen Pfahlschuh - als Anfangsrohr des nächsten
Pfahles angesetzt. Daher fällt bei der Pfahlherstellung kein Verschnitt an.

(7) Bei Pfählen mit Mantelverpressung wird das jeweils erste Pfahlrohr (nach Abtrennen des Konus
– siehe (3)) mit einem Pfahlschuh mit definiertem Überstand und speziellen Öffnungen
entsprechend Anlage 4 verwendet (Anmerkung: Ein Einschneiden des ersten Pfahlrohres ist
beim TRM Pfahlschuh in der Regel nicht notwendig und sollte möglichst vermieden werden).
Die Öffnungen im Pfahlschuh ermöglichen das Austreten des Verpressgutes in den Ringraum.
Während des Rammens ist darauf zu achten, dass die Verpressgutsäule nicht unterbrochen
wird. Die Kontrolle erfolgt durch laufende Beobachtung des Betonverbrauchs und des
kontinuierlichen Austritts des Verpressgutes am Pfahlansatzpunkt.

(8) Schrägpfähle dürfen bis zu einer Neigung 1:1 hergestellt werden, sofern die Platz- bzw.
Nachbarschaftsverhältnisse auf der Baustelle dies zulassen.

(9) Bei der Ausbildung von Zugpfählen ist durch geeignete Abstandhalter sicherzustellen, dass die
zusätzliche Zugbewehrung zentral im Pfahl eingebaut wird. Dies gilt insbesondere bei der
Herstellung von schrägen Zugpfählen.

(10) Sämtliche für die Pfahlherstellung relevanten Daten sind nach ÖNORM EN 12699
aufzuzeichnen und zu dokumentieren (Bautagesberichte, Rammprotokolle, Betonverbrauch,
Stickstoffdruck, Frequenz, etc.).
TRM PFAHLSYSTEME
Anlage 9 Empfehlungen zur Auswahl von hydraulischen
Schlaghämmern (informativ)

GZ: 2020-0.094.414

Das könnte Ihnen auch gefallen