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Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Oktober 2021
Stand: 2021/10
ZTV-ING Inhalt
Teil Abschnitt
1 Allgemeines 1 Grundsätzliches
2 Technische Bearbeitung
3 Prüfungen während der Ausführung
4 Gradiente und Ebenflächigkeit des Überbaus
2 Grundbau 1 Baugruben
2 Gründungen
3 Wasserhaltung
4 Stützkonstruktionen
3 Massivbau 1 Beton
2 Bauausführung
3 Bauwerksfugen
4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen
5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in Betonbauteilen
6 Mauerwerk
7 Verstärken von Betonbauteilen
4 Stahlbau, Stahlverbundbau 1 Stahlbau
2 Stahlverbundbau
3 Korrosionsschutz von Stahlbauten
4 Brückenseile
5 Korrosionsschutz von Brückenseilen
5 Tunnelbau 1 Geschlossene Bauweise
2 Offene Bauweise
3 Maschinelle Schildvortriebsverfahren
4 Betriebstechnische Ausstattung
5 Abdichtung
6 Bauverfahren 1 Traggerüste
2 Taktschiebeverfahren
3 Schutzeinrichtungen gegen Witterungseinflüsse
7 Brückenbeläge 1 Brückenbeläge auf Beton mit einer Dichtungsschicht
aus einer Polymerbitumen-Schweißbahn
2 Brückenbeläge auf Beton mit einer Dichtungsschicht
aus zwei Bitumen-Schweißbahnen
3 Brückenbeläge auf Beton mit einer Dichtungsschicht
aus Flüssigkunststoff
4 Brückenbeläge auf Stahl mit einem Dichtungssystem
5 Reaktionsharzgebundene Dünnbeläge auf Stahl
8 Bauwerksausstattung 1 Fahrbahnübergänge aus Stahl und aus Elastomer
2 Fahrbahnübergänge aus Asphalt
3 Lager und Gelenke
4 Rückhaltesysteme
5 Entwässerungen
6 Befestigungseinrichtungen und Unterfütterung
von Ankerplatten
9 Bauwerke 1 Verkehrszeichenbrücken
2 Bewegliche Brücken
3 Lärmschutzwände
4 Wellstahlbauwerke
5 Becken und Pumpenhäuser aus Beton
10 Anhang 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke
Stand: 2021/10
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 1
Allgemeines
Abschnitt 1
Grundsätzliches
Notifiziert gemäß der Richtlinie (EU) 2015/1535 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. Sep-
tember 2015 über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der technischen Vorschriften und der Vor-
schriften für die Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. 241 vom 17.9.2015, S. 1.).
Stand: 2017/02
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 1 Grundsätzliches
1 Geltungsbereich................................... 3
2 Qualitätssicherung .............................. 3
3 Ausführung ........................................... 6
4 Abrechnung .......................................... 6
2 Stand: 2017/02
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 1 Grundsätzliches
(7) Baustoffe und Baustoffgemische für den Bau ― das umweltgerechte Entsorgen des Probenma-
von Ingenieurbauten, die in einem anderen Mit- terials.
gliedstaat der Europäischen Union oder in der Tür- (5) Die Qualifizierung (Anerkennung bzw. Akkredi-
kei rechtmäßig hergestellt und/oder in Verkehr ge- tierung) von Konformitätsbewertungsstellen (KBS),
bracht wurden oder in einem EFTA-Staat, der Ver- die Produkte prüfen und/oder zertifizieren und/oder
tragspartei des EWR-Abkommens ist, rechtmäßig deren Herstellung überwachen erfolgt nach Tabel-
hergestellt wurden, werden in Deutschland zuge- le A 1.1.1.
lassen, wenn sie ein Schutzniveau dauerhaft ge-
währleisten, das dem in den ZTV-ING definierten (6) Soweit nachfolgend nicht anders geregelt,
Niveau entspricht. werden die Kosten für die Qualitätssicherung nicht
gesondert vergütet.
Stand: 2017/02 3
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 1 Grundsätzliches
2.3.1 Allgemeines
2.2.2 Grundprüfung, Eignungsprüfung bzw.
Erstprüfung (1) Das Einhalten der vereinbarten Anforderungen
an die Ausführung und an die fertige Leistung ist
(1) Grundprüfungen dienen zum Nachweis der
zu überwachen.
grundsätzlichen Eignung der Baustoffe, Baustoff-
systeme und Bauteile für den vorgesehenen Ver- (2) Die Überwachung der Ausführung besteht aus
wendungszweck. Art und Umfang der Grundprü- der Eigenüberwachung und – soweit in den jewei-
fungen und die Anforderungen an die Beschaffen- ligen Abschnitten der Teile 2 bis 9 vorgeschrie-
heit und Eigenschaften der Baustoffe, Baustoffsys- ben – der Fremdüberwachung.
teme und Bauteile sind in den jeweiligen Techni-
a) Prüfungen bei der Eigenüberwachung dienen
schen Lieferbedingungen (TL) festgelegt. Die Prü-
dazu festzustellen, ob die Lagerung und Verar-
fungen sind nach den jeweiligen Technischen
beitung der Baustoffe und Baustoffsysteme und
Prüfvorschriften (TP) durchzuführen.
die fertige Leistung den vertraglichen Anforde-
(2) Eignungsprüfungen bzw. Erstprüfungen dienen rungen entsprechen.
zum Nachweis der Eignung der Baustoffe, Bau-
b) Die Fremdüberwachung dient dazu festzustel-
stoffsysteme und Bauteile für den vorgesehenen
len, ob die personellen und ausstattungsmäßi-
Verwendungszweck entsprechend den vertragli-
gen Voraussetzungen für eine ordnungsgemä-
chen Anforderungen. Der Nachweis der Eignung
ße Eigenüberwachung gegeben sind und ob die
ist rechtzeitig vor Beginn der Arbeiten zu erbrin-
fertige Leistung den vertraglichen Anforderun-
gen.
gen entspricht.
(3) Soweit in den einzelnen Abschnitten nicht an-
(3) Der Auftragnehmer hat der Überwachungsstel-
ders geregelt, ersetzen die Grundprüfungen ge-
le rechtzeitig die Ausführungszeiten anzuzeigen
mäß den TL die Eignungsprüfungen.
und dies dem Auftraggeber nachzuweisen.
(4) Der Prüfbericht ist auf Verlangen vorzulegen.
2.3.2 Eigenüberwachung
2.2.3 Übereinstimmungsnachweis
(1) Art, Umfang und Häufigkeit der Eigenüberwa-
(1) Der Übereinstimmungsnachweis besteht aus chung sind in den jeweiligen Abschnitten der Teile
einer WPK und einer regelmäßigen Fremdüberwa- 2 bis 9 geregelt.
chung einschließlich einer Erstüberwachung. (2) Vor Beginn der Bauausführung sind das aus-
a) Die WPK dient dazu festzustellen, ob die Ei- führende und das überwachende Fachpersonal in
genschaften der Baustoffe, Baustoffsysteme die Ausführungsunterlagen einzuweisen.
oder Bauteile den vertraglichen Anforderungen (3) Während der Bauausführung sind die Auf-
entsprechen. zeichnungen und Auswertungen auf der Baustelle
b) Die Fremdüberwachung dient der Feststellung, vorzuhalten. Sie sind der Überwachungsstelle und
ob die personellen und ausstattungsmäßigen auf Verlangen auch dem Auftraggeber vorzulegen.
Voraussetzungen für eine ständige ordnungs- Die im Teil 1 Abschnitt 3 sowie in den jeweiligen
gemäße Herstellung und eine entsprechende Abschnitten der Teile 2 bis 9 dafür vorgesehenen
Formblätter sind zu verwenden.
WPK gegeben sind und ob die Bauprodukte
den an sie gestellten Anforderungen genügen. (4) Vor Abnahme der Baumaßnahme sind die
(2) Die Übereinstimmung der Baustoffe, Baustoff- Aufzeichnungen der Eigenüberwachung und die
systeme und Bauteile mit den jeweiligen Techni- Lieferscheine dem Auftraggeber zu übergeben. Zu
schen Spezifikationen ist für jedes Herstellwerk mit den Aufzeichnungen gehören die Bautagesberich-
te, Prüfprotokolle und Eigenüberwachungsberich-
einem Übereinstimmungszertifikat zu bestätigen.
te. Die Aufzeichnungen müssen mindestens fol-
(3) Art und Umfang der WPK und der Fremdüber- gende Angaben enthalten:
wachung und die Anforderungen an die Baustoffe
― Lieferwerk und Lieferschein,
sind in den zugehörigen Technischen Spezifikatio-
nen, z.B. Normen, Technische Lieferbedingungen ― Bezeichnung der Baustoffe,
festgelegt.
― Übereinstimmungszeichen,
― Chargennummer und Zuordnung zur Einbau-
fläche,
4 Stand: 2017/02
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 1 Grundsätzliches
― Vergleich von Art und Menge der bestellten und ― Zeichen und Anschrift der anerkannten Über-
gelieferten Baustoffe, wachungsstelle.
― Herstellungsdatum, Bezeichnung und Bauteil-
zuordnung der Probekörper bzw. der Rückstell- 2.3.4 Kontrollprüfungen
proben sowie der zugehörigen Prüfergebnisse,
(1) Kontrollprüfungen werden vom Auftraggeber
― Zeitabschnitte der einzelnen Arbeiten, veranlasst, um festzustellen, ob die Eigenschaften
der Baustoffe, Baustoffsysteme und der fertigen
― äußere Bedingungen, z.B. Klimadaten,
Leistung den vereinbarten Anforderungen entspre-
― besondere Vorkommnisse, chen. Ihre Ergebnisse werden der Abnahme und
der Abrechnung zugrunde gelegt. Der Auftragge-
― Art und Datum der Prüfungen sowie Ergebnisse
ber darf Rückstellproben nehmen.
und Vergleich mit den Anforderungen,
(2) Die Probenahmen sowie die Prüfungen, die
― ggf. Art und Dauer der Nachbehandlung,
auf der Baustelle erfolgen, werden in Anwesenheit
― Name und Unterschrift des für die Eigenüber- des Auftragnehmers durchgeführt. Sie finden auch
wachung Verantwortlichen. in Abwesenheit des Auftragnehmers statt, wenn
dieser den rechtzeitig bekantgegebenen Termin
nicht wahrnimmt.
2.3.3 Fremdüberwachung
(3) Sollen die Probenahmen, die versandfertige
(1) Soweit eine Fremdüberwachung der Ausfüh- Verpackung der Proben und das Schließen der
rung vorgesehen ist, hat diese durch hierfür aner- Probenahmestellen vom Auftragnehmer hilfsweise
kannte Überwachungs- bzw. Güteschutzgemein- durchgeführt werden, sind für diese Leistungen
schaften oder Überwachungsstellen zu erfolgen. gesonderte Positionen im Leistungsverzeichnis
(2) Der Auftragnehmer hat mit einer anerkannten vorzusehen. Den Versand der Proben und die Prü-
Überwachungs- bzw. Güteschutzgemeinschaft fungen veranlasst der Auftraggeber.
oder einer Überwachungsstelle einen Überwa- (4) Die Kontrollprüfungen sind in den jeweiligen
chungsvertrag abzuschließen. Das Recht des Auf- Abschnitten der Teile 2 bis 9 angegeben.
traggebers auf Einsicht in bzw. Auskunft über
sämtliche Unterlagen ist sicherzustellen. Der (5) Die Kosten der Kontrollprüfungen trägt der Auf-
Überwachungsvertrag ist dem Auftraggeber auf traggeber.
Verlangen vorzulegen.
(3) Die Bestätigung der Baustellenmeldung durch 2.3.5 Zusätzliche Kontrollprüfungen
den Fremdüberwacher ist dem Auftraggeber nach
Auftragserteilung unverzüglich zu übergeben. (1) Der Auftragnehmer darf zusätzliche Kontroll-
prüfungen verlangen, wenn er vermutet, dass das
(4) Jede Baustelle ist mindestens einmal zu über- Ergebnis einer Kontrollprüfung nicht kennzeich-
wachen. nend für die zugeordnete Leistung ist. Die Orte für
die Entnahme und die zuzuordnenden Teilleistun-
(5) Bei länger andauernden Baustellen sind weite-
gen bestimmen Auftragnehmer und Auftraggeber
re Überprüfungen in angemessenen Zeitabständen
gemeinsam.
durchzuführen. Die Häufigkeit ist in der Leistungs-
beschreibung vorzusehen. (2) Das Recht des Auftraggebers, nach eigenem
Ermessen weitere Kontrollprüfungen durchzufüh-
(6) Der Überwachungsbericht muss mindestens ren, bleibt unberührt.
folgende Angaben enthalten:
(3) Für die Abnahme und die Berechnung eventu-
― Bezeichnung von Baustelle, Auftragnehmer, Ei- eller Abzüge sind die Ergebnisse der zusätzlichen
genüberwachungsstelle und anerkannter Über- Kontrollprüfungen für die ihnen zugeordneten Teil-
wachungsstelle, leistungen maßgebend.
― Kurzbeschreibung der Baumaßnahme, (4) Die Kosten für die verlangten zusätzlichen
― Ergebnisse der Baustellenprüfung(en). Kontrollprüfungen trägt der Auftragnehmer.
Stand: 2017/02 5
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 1 Grundsätzliches
3 Ausführung
(1) Die Feststellungen über den Zustand fertigge-
stellter Teilleistungen sind in das Bautagebuch
einzutragen.
(2) Der Auftraggeber ist berechtigt, die Leistung
oder Teile der Leistung vorzeitig, d.h. vor dem sich
aus dem Vertrag ergebenden Zeitpunkt, in Benut-
zung zu nehmen. Der Auftraggeber hat dem Auf-
tragnehmer die Absicht einer solchen vorzeitigen
Benutzung mitzuteilen. Die erforderlichen Maß-
nahmen sind schriftlich zu vereinbaren.
4 Abrechnung
Die in der Leistungsbeschreibung vereinbarten Ab-
rechnungsregelungen werden ggf. durch zusätzli-
che Regelungen in den jeweiligen Abschnitten der
Teile 2 bis 9 ergänzt.
6 Stand: 2017/02
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 1 Grundsätzliches – Anhang A
Anhang A
Tabelle A 1.1.1: Anforderungen an Stellen, die Produkte prüfen und/oder zertifizieren und/oder deren Herstellung überwachen
4
Akkreditierung durch die DAkkS GmbH )
1 europäische Produktnorm harmonisiert
4
Notifizierung durch das DIBt )
Stand: 2017/02 7
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 1
Allgemeines
Abschnitt 2
Technische Bearbeitung
Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Ju-
ni 1998 über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der
Vorschriften für die Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt
durch die Richtlinie 2006/96/EG (ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geändert wurde, sind beachtet wor-
den.
Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung
3 Vermessung ......................................... 7
4 Bestandsunterlagen ............................ 7
4.1 Allgemeines ........................................... 7
4.2 Bestandsübersichtszeichnung ............... 7
4.3 Überarbeitung von Bestandsunterlagen 9
2 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung
Stand: 2017/10 3
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung
4 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung
(5) Sämtliche Ausführungsunterlagen für ein Bau- müssen übersichtlich und für sich prüffähig
teil oder einen Bauabschnitt sind gleichzeitig zur sein.
Prüfung einzureichen.
(5) Die Unterlagen nach Anhang A, Teil II müssen
(6) Erforderliche Standsicherheitsnachweise für nach Beendigung der Baumaßnahme nicht archi-
die Bemessung nach besonderen Einwirkungen viert werden.
sind gleichzeitig mit den Standsicherheitsnachwei-
(6) In der Leistungsbeschreibung ist die erforderli-
sen für die Verkehrslasten nach DIN EN 1991-2
che Anzahl der Exemplare der Standsicherheits-
zur Prüfung vorzulegen.
nachweise gemäß Anhang A anzugeben.
(7) Baubehelfe mit statisch-konstruktivem Einfluss
auf das endgültige Bauwerk sollen von dem für
2.3.2 Modellstatik
das Bauwerk beauftragten Prüfingenieur geprüft
werden. Die Durchführung von Modellversuchen als Ersatz
für oder Ergänzung von Standsicherheitsnachwei-
sen bedarf der Genehmigung des Auftraggebers.
2.3 Standsicherheitsnachweis
2.3.1 Allgemeines
2.4 Ausführungszeichnungen
(1) Standsicherheitsnachweise sind gemäß Nr. 5
2.4.1 Zusammenstellung der Ausführungs-
sowie den nachfolgenden Erläuterungen aufzustel-
zeichnungen
len.
(1) Ausführungszeichnungen sind stets zu liefern
(2) Es gelten die Richtlinien für das Aufstellen und
für:
Prüfen EDV-unterstützter Standsicherheitsnachweise
(Ri-EDV-AP 2001). ― die Baustelleneinrichtung,
(3) Alle Standsicherheitsnachweise sind in deut- ― die Bauzeiteneinteilung,
scher Sprache vorzulegen.
― das Absteck- und Höhenmaß sowie
(4) Die Dokumentation des Standsicherheits-
― die Bauwerksübersicht.
nachweises ist in zwei Teile zu gliedern:
― Im Teil I nach Anhang A sind alle erforderlichen (2) Je nach Art der auszuführenden Arbeiten und
Dokumentationen, einschließlich der maßgebli- der Baustoffe sind Zeichnungen unter Berücksich-
chen Ergebnisse gemäß Ri-EDV-AP 2001 für tigung der örtlichen Randbedingungen, erforderli-
die Standsicherheitsnachweise enthalten. Sie chenfalls mit Erläuterungsbericht mindestens zu
umfassen damit nur die Grundlagen, Aus- liefern für:
gangsdaten und Ergebnisse der Berechnungen ― Bauablauf mit Darstellung der einzelnen Bau-
sowie ergänzende Unterlagen zur Bauausfüh- zustände,
rung. Dieser Teil ist prüffähig in kürzester Fas-
sung so aufzustellen, dass der Standsicher- ― Abriss / Rückbau vorhandener Konstruktionen,
heitsnachweis für das Gesamtbauwerk unter ― Baugrube,
Einschluss der EDV-Berechnungen und aller
sonstigen technischen Unterlagen ein technisch ― Baugrubenverbau,
und rechnerisch geschlossenes Ganzes bildet. ― Gründungen,
Alle Ergebnisse sind übersichtlich und anschau-
lich in Grafiken und Tabellen zusammenzufas- ― Grundwasserabsenkung, Wasserhaltung,
sen (s.a. Ri-EDV-AP 2001). Für die maßgebli- ― Ramm-, Rüttel-, Bohr- und Verpressarbeiten,
chen Bemessungsstellen ist zusätzlich ein aus-
führlicher Ausdruck der EDV-Nachweise beizu- ― Bodenaustausch, Baugrundverbesserung
fügen. ― Trag-, Hilfs- und Schutzgerüste, Schutzeinrich-
― Im Teil II nach Anhang A sind alle für die Erstel- tungen,
lung der vollständigen Standsicherheitsnach- ― Verankerungen, Abfang- und / oder Auswech-
weise notwendigen EDV-Berechnungen für die selvorrichtungen,
Zustandsgrößen aller Einzel-Lastfälle und zu-
gehöriger Lastkombinationen aufzunehmen. ― Schalungen einschließlich Verlegung und Über-
Diese zur ordnungsgemäßen Erstellung des höhung,
Standsicherheitsnachweises erforderlichen ― Hilfsmaßnahmen zum Anheben, Absenken
Zwischenergebnisse dienen nur dem Aufsteller oder Verschieben von Bauteilen oder Bauwer-
und dem Prüfingenieur bei Vergleichsrechnun- ken,
gen zur Klärung von Ursachen bei eventuell
abweichenden Ergebnissen. Diese Unterlagen
Stand: 2017/10 5
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung
― Bewehrungen aus Beton- und / oder Spann- Auftraggebers. Eintragungen sind nur in den hier-
stahl einschließlich zugehöriger Stahllisten, für vorgesehenen Feldern vorzunehmen.
― Träger- bzw. Fertigteilverlegung, (5) Änderungen in Zeichnungen sind im Schriftfeld
entsprechend der zeitlichen Folge mit dem Index a,
― Betoniervorgänge (Betonierplan),
b usw., mit dem Datum der Änderung sowie mit ei-
― Werkstatt- und Montagevorgänge für Stahlbau- ner die Änderung betreffenden Erläuterung zu ver-
ten einschließlich zugehöriger Stücklisten, sehen.
― Schweißvorgänge (Schweißfolge, Schweiß- (6) Bei größeren Bauwerken hat die Zeichnung in
nahtprüfungen, Werkstoffwahl), der Nähe des Schriftfeldes eine schematische
Übersichtsskizze des Gesamtbauwerkes zu enthal-
― Lagerkonstruktionen einschließlich Einbauvor-
ten. Hierin sind die in der Zeichnung dargestellten
gang und Lagerversetzplan,
Bauwerksteile lagegerecht einzutragen und be-
― Pressenaufstellung zum Anheben, Absenken sonders kenntlich zu machen.
oder Verschieben des Über- und / oder Unter-
(7) Für behördliche Vermerke ist über dem Schrift-
baus, feld eine Fläche im Format DIN A 5 freizuhalten.
― Fahrbahnübergänge einschließlich Einbauvor- (8) Steht eine Zeichnung mit einer anderen in di-
gang,
rektem Zusammenhang, so ist hierauf bei den je-
― Korrosionsschutzmaßnahmen, weils zusammengehörigen Zeichnungen durch be-
sonderen Hinweis aufmerksam zu machen.
― Einzelheiten des Bauwerks und der Ausstat-
tung, wie z.B. Fugen, Abdichtungen, Entwässe- (9) Vervielfältigungen sind nach DIN 824 zu falten.
rungen, Kappen, Schutzeinrichtungen, Leitun- (10) Ausführungszeichnungen für die Bauwerks-
gen, Beleuchtungen, Verblendungen, Brü- übersicht müssen die unter Nr. 4.2 für Bestands-
ckenbesichtigungseinrichtungen, Lärmschutz,
übersichtszeichnungen geforderten Angaben ent-
verbleibende Einbauteile von Bauhilfsmaßnah-
halten.
men,
(11) Die Bewehrung im Bauteil ist vorzugsweise in
― Aufmaß von Imperfektionen, Ansichten und Schnitten maßstäblich darzustellen.
― Anordnung und Lage von Messpunkten für Die einzelnen Positionen sind im Maßstab heraus-
Kontrollmessungen nach DIN 4107 und zuziehen und vollständig zu bemaßen.
DIN 1076 und
(12) Die Zeichnungen für Beton- und / oder
― Ergebnisse von Messungen (z.B. Verlauf der Spannstahlbewehrung sind nach DIN EN
Luftgeschwindigkeit, -feuchtigkeit, -temperatur, ISO 3766 zu erstellen.
Verlauf der Bauwerkstemperatur, Verlauf von (13) Anweisungen und Erläuterungen für die Bau-
Setzungen, Durchfluss- sowie Wassermen- ausführung sowie Hinweise auf Richtlinien, Richt-
generfassung usw.) und Probebelastungen.
zeichnungen, Materialgüten usw. sind besonders
hervorzuheben.
2.4.2 Form und Inhalt (14) Die Schalungszeichnungen müssen sämtli-
(1) Für Form und Ausführung gelten DIN EN ISO che konstruktiven Einzelheiten und die geforderten
128-20 und DIN ISO 128-24, DIN EN ISO 3766, Materialgüten der einzelnen Bauteile enthalten. Sie
SN EN ISO 4066, DIN ISO 6428, DIN EN ISO sind so zu vermaßen, dass jedes auf der Baustelle
7200 sowie DIN EN ISO 5457 und DIN EN ISO erforderliche Maß entnommen werden kann. Außer
3098. den Schalmaßen sind die NHN-Höhen für die Kon-
struktion und das umliegende Gelände in ausrei-
(2) Die Ausführungszeichnungen müssen mikro- chender Anzahl sowie die verwendeten Messpunk-
verfilmbar sein. Hierbei gelten DIN 19052-1 bis -4 te und / oder Festpunkte und alle im Bauwerk ver-
und -6 sowie DIN 19053. bleibenden Einbauteile anzugeben.
(3) Die Ausführungszeichnungen müssen voll- (15) In den Bewehrungszeichnungen sind in Er-
ständig und in deutscher Sprache beschriftet sein. gänzung zu DIN EN 1992-1-1 auch die Haupt-
Die Schriftgröße von 3,5 mm sowie die Linienbreite schalmaße darzustellen. Die erforderliche Feuch-
der Liniengruppe 0,35 mm nach DIN ISO 128-24 tigkeitsklasse gemäß Teil 3 Abschnitt 1 Nr. 3.1 ist
dürfen nicht unterschritten werden. Die Blattgröße anzugeben. Die Größe von Betonieröffnungen und
der Zeichnungen wird durch das Format DIN A 0 Rüttelgassen ist besonders hervorzuheben.
begrenzt. Am oberen Rand der Zeichnungen ist
eine 50 cm lange Maßstableiste vorzusehen, so- (16) Für Bauteile mit hohem Bewehrungsgrad ist
fern sie nicht bereits im Schriftfeld enthalten ist. die gesamte Bewehrung im vergrößerten Maßstab
als Einzelheit darzustellen und durch Einbauan-
(4) Jede Zeichnung erhält an der rechten unteren weisungen zu erläutern.
Blattbegrenzung ein Schriftfeld nach Angabe des
6 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung
(17) Der Entwässerungsplan muss das gesamte tem Bauwerksdaten (ASB-ING) müssen zur ersten
Rohrnetz maßstäblich mit Gefälle und Vorflutver- Hauptprüfung nach DIN 1076 vorliegen.
hältnissen darstellen. Er muss die Einzelheiten und
(2) Als Bestandsunterlagen gelten u.a. Ausfüh-
Abmessungen wie z.B. Abläufe, Reinigungsöff-
rungsunterlagen, die entsprechend dem Prüf- und
nungen, Schlammfänge, Tropftüllen, Ausdeh-
Genehmigungsverfahren und der Bauausführung
nungsvorrichtungen, konstruktive Ausbildung der
berichtigt sind. Sie dürfen keine ungültig geworde-
Auflagerungen bzw. Aufhängungen, Befestigungs-
nen Teile enthalten. Prüf- und Genehmigungsver-
elemente, Formstücke und Werkstoffangaben ent-
merke sind zu übertragen. Die Übereinstimmung
halten.
mit der Ausführung ist vom Auftragnehmer auf den
(18) In Zeichnungen von Trag-, Hilfs- und Schutz- Vervielfältigungen zu bescheinigen. Diese Be-
gerüsten müssen vorgegebene Durchfahrtsöffnun- scheinigungen sind vor der Mikroverfilmung auf die
gen nach Lage und Größe einschließlich zugehöri- Originale zu übertragen.
gem Verkehrsraum und Schutzmaßnahmen dar-
(3) In Ergänzung zu den Unterlagen gemäß Ab-
gestellt werden.
satz (2) gehören zu den Bestandsunterlagen:
(19) Zur Kontrolle der Verformungen und Setzun-
― Inhaltsverzeichnisse für die Standsicherheits-
gen während des Betoniervorgangs sind in den
nachweise,
Zeichnungen von Traggerüsten leicht zugängliche
Messpunkte in ausreichender Anzahl darzustellen. ― Zeichnungsverzeichnisse,
― Stahllisten einschließlich Mengenberechnung für
3. Vermessung Stahl- und Spannbetonbauwerke oder –bauteile,
― Vorspann- und Auspressprotokolle,
(1) Der Auftragnehmer hat vom Baubeginn bis zur
Bauwerksabnahme unter sinngemäßer Anwen- ― Gütenachweise von Baustoffen, Abnahme-
dung der DIN 4107 und DIN 1076 Setzungs- und zeugnisse,
Verformungsmessungen durchzuführen. Für die
― allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen bzw.
Bewegungsbeobachtungen hat der Auftragnehmer
ein Messprogramm in dreifacher Ausfertigung europäische technische Zulassungen,
rechtzeitig vor Baubeginn zur Genehmigung vorzu- ― Vermessungsergebnisse (baubegleitende und
legen. Das Messprogramm muss alle maßgeben- Nullmessungen),
den Bauzustände berücksichtigen und Aufschluss
über Bewegungen in vertikaler und horizontaler ― Bauwerksdaten und Bauwerksbuch einschließ-
Richtung sowie Verkantungen geben. lich sämtlicher Unterlagen (Pläne in der Höhe
des Formates DIN A 4),
(2) Die Messungen sind insbesondere vor und
nach Lastwechseln vorzunehmen. Dem Fortschritt ― Bestandsübersichtszeichnung(en),
der Hinterfüllung ist dabei Rechnung zu tragen. ― Stücklisten einschließlich Mengen- und Be-
Traggerüste und sonstige Hilfskonstruktionen mit schichtungsflächenberechnung für stählerne
ihren Gründungen sowie etwaiger Baugrubenver- Bauwerke oder Bauteile und
bau sind in die Messungen einzubeziehen.
― Korrosionsschutzpläne.
(3) Der Auftragnehmer hat einen Vorschlag für die
Fortführung der Bauwerksvermessung in Abstim- (4) Zeichnungen sind dem Auftraggeber im Origi-
mung mit dem Auftraggeber spätestens bis zur nal, im PDF/A- und TIF-Format sowie zusätzlich im
Bauwerksabnahme zu liefern. Bei der Bau- DXF-Format zu übergeben.
werksabnahme ist dem Auftraggeber der Höhen- (5) Alle übrigen Unterlagen sind im Original und im
festpunkt zu übergeben. PDF/A-Format zu übergeben.
(4) Vor Ausführung der Abdichtungs- und Belags-
arbeiten hat der Auftragnehmer die Höhenlage der
4.2 Bestandsübersichtszeichnung
Fahrbahntafel durch ein Flächennivellement nach-
zuweisen (siehe Abschnitt 4 Nr. 2.3). (1) Darzustellen sind u.a. Ansichten, Längs- und
Querschnitte, sonstige Schnitte, Grundrisse und al-
le wesentlichen Einzelheiten. Mit zu erfassen sind
4. Bestandsunterlagen auch Bauteile und Einbauten, die nicht vom Auf-
tragnehmer erstellt wurden, jedoch im Bereich des
Bauwerkes vorhanden sind und zur Darstellung
4.1 Allgemeines der Bauwerksübersicht gehören. Dazu gehören
(1) Der Auftragnehmer hat dem Auftraggeber spä- auch im Boden und im Bauwerk verbleibende Teile
testens bei Vorlage der Schlussrechnung die Be- von Bauhilfsmaßnahmen.
standsunterlagen zu übergeben. Die Daten gemäß (2) Im Einzelnen müssen u.a. folgende Angaben
der Anweisung Straßeninformationsbank Teilsys- enthalten sein:
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ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung
8 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung
ginalzeichnungen dürfen nicht gefaltet werden und gen technischen Unterlagen ein technisch und
sind mit gelochten Einhängestreifen zu versehen. rechnerisch geschlossenes Ganzes bilden.
(4) Längsschnitte sind durch alle tragenden Kon- (2) Eine Aufteilung auf mehrere Aufsteller für ein-
struktionsteile zu führen. Widerlager und anschlie- zelne Bauteile oder Bauabschnitte ist nur zulässig,
ßende Flügel oder andere Stützbauwerke sind mit wenn deren Standsicherheitsnachweis jeweils ein
darzustellen. technisch und rechnerisch geschlossenes Ganzes
bildet.
(5) Bei veränderlichen Querschnitten sind die
kennzeichnenden Schnitte darzustellen. (3) Der Aufsteller ist für die technische und rech-
nerische Vollständigkeit und Richtigkeit des Stand-
(6) Der Grundriss muss eine Draufsicht auf das
sicherheitsnachweises als geschlossenes Ganzes
fertige Bauwerk einschließlich der Böschungen
verantwortlich.
und auf die Unterbauten enthalten.
(4) Der Standsicherheitsnachweis muss sämtliche
(7) Die Maßstäbe sind aus Tabelle 1.2.1 zu wäh-
tragenden Bauteile in allen maßgebenden Bau-
len.
und Endzuständen erfassen. Wesentliche Wech-
(8) Für den Grundriss ist derselbe Maßstab wie für selwirkungen zwischen Bauwerk, Baugrund und
die Längsschnitte zu wählen. Einzelheiten sind in Hinterfüllung sind zu berücksichtigen. Hierzu gehö-
geeignetem Maßstab darzustellen. ren sämtliche Montage- und Kontrollanweisungen
sowie Protokolle zur Gegenüberstellung von Soll-
Tabelle 1.2.1: Maßstäbe für Längs- und Querschnitte in Ab-
und Ist-Werten (Ausführungsanweisungen, Mess-
hängigkeit von den Bauwerksabmessungen programme) und die Angabe von zulässigen Tole-
ranzen, soweit sie Auswirkungen auf die Standsi-
Längsschnitt durch Gesamtbauwerk cherheit haben.
Stand: 2017/10 9
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung
(2) Der Standsicherheitsnachweis ist nach An- (11) Tabellenköpfe (Zeilen- und / oder Spaltenbe-
hang A zu gliedern in: zeichnungen) sind bei fortgesetzten Tabellen auf
jeder Seite zu wiederholen.
― Allgemeines,
― Bauteil 1 (z.B. Überbau),
― Bauteil 2 und weitere.
(3) Alle Bauteile sind in Kapitel gemäß Anhang A
weiter zu unterteilen. Jedes Kapitel ist mit einem
Inhaltsverzeichnis zu versehen.
(4) Dem Standsicherheitsnachweis muss ein ge-
drucktes Gesamtinhaltsverzeichnis vorangestellt
werden. Es enthält:
― Beschreibung des Gesamtbauwerkes, Allge-
meines zum Herstellungsprinzip,
― Technische Vorschriften, Gutachten, Literatur-
hinweise und Beschreibung der EDV-Programme
durch Programmkenndaten gemäß Anhang zur
Ri-EDV-AP-2001,
― Abweichungen von Regelwerken,
― Standardsachregister für alle Bauteile und
― Inhaltsverzeichnis der Bauteile nach Kapiteln
gegliedert.
(5) Das Gesamtinhaltsverzeichnis muss den aktu-
ellen Bearbeitungsstand widerspiegeln und ist
deshalb bei jeder Fortschreibung des Standsicher-
heitsnachweises zu aktualisieren.
(6) Dem Standsicherheitsnachweis ist zum Ab-
schluss der Technischen Bearbeitung zusätzlich
ein Standardsachregister gemäß Anhang B, Form-
blatt B 1.2.2 nachzuheften, dessen Bezifferungen
und Bezeichnungen verbindlich sind. Nicht benö-
tigte Ziffern des Standardsachregisters sind mit
„entfällt“ zu kennzeichnen.
(7) Jede Seite des Standsicherheitsnachweises ist
an den kurzen Rändern des DIN A4-Formates mit
Schriftfeldern gemäß Formblatt B 1.2.1 zu verse-
hen.
(8) Alle Seiten der Berechnung innerhalb eines je-
den Kapitels sind jeweils fortlaufend zu nummerie-
ren.
(9) Austauschseiten für bereits eingereichte Statik-
Seiten sind zusätzlich mit Buchstaben zu kenn-
zeichnen wie z.B. „Seite: 5 b“ und mit neuem Da-
tum zu versehen. Sollten Seiten ersatzlos entfal-
len, ist darauf auf der vorhergehenden Seite ein
Hinweis wie z. B. „Seiten 13 bis 18 entfallen“ auf-
zunehmen.
(10) Werden zusätzliche Seiten in die bereits vor-
handene Statik eingeschoben, so sind diese Sei-
ten mit der gleichen Seitennummer (Einschub-
Beginn) und mit einer durch Schrägstrich getrenn-
ten fortlaufenden Nr. (z.B. Seiten 5/1, 5/2 etc.) zu
versehen.
10 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang A
Stand: 2017/10
11
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang A
zugsweise graphisch darzustellen. Die Definition nen bauaufsichtlichen Zulassung sowie insbeson-
von Art und Orientierung der globalen und lokalen dere die grafische Darstellung der Spanngliedla-
Koordinaten für Rechen- und / oder Nachweisstel- gen und des Spannkraftverlaufs.
len ist anzugeben.
(3) Bei den veränderlichen Verkehrseinwirkungen
(3) Ergänzend zur allgemeinen Programmbe- sind die Einwirkungen infolge Rad- bzw. Achslas-
schreibung gemäß Kapitel 1.3 der Dokumentation ten und für die Flächenlast getrennt zu betrachten.
sind die aktuellen Eingabedaten übersichtlich zu-
(4) Weitere Einwirkungen gemäß DIN EN 1991
sammenzustellen.
sind hinzuzufügen, sofern diese Einwirkungen
(4) Das gewählte Spannverfahren sowie die Quer- nachweisrelevant sind, z.B. außergewöhnliche
schnittswerte und die Baustoffkennwerte vom Be- Einwirkungen, Ermüdungslastmodell.
ton, Betonstahl und Spannstahl sind einschließlich
(5) Es ist zweckmäßig, die einzelnen Lastfälle wie
deren Verlauf über das Bauwerk und / oder einzel-
folgt zu bezeichnen:
ne Bauteile anzugeben.
LF 1 Konstruktionseigenlast
(5) Die Querschnitte sind unter Angabe der Quer-
schnittswerte, wie die Fläche, das Flächenträg- LF 2 Ausbaulast
heitsmoment und die Lage des Schwerpunktes
sowie der Anordnung der Spannglieder grafisch LF 3 Vorspannung gesamt
darzustellen. Hierbei ist bei Plattenbalken die mit- LF 4 Vorspannung
wirkende Plattenbreite zu berücksichtigen. Als – statisch bestimmter Anteil
Querschnittswerte sind die Bruttoquerschnittswerte
für Stahlbetontragwerke und ideelle Querschnitts- LF 5 Vorspannung
werte für Spannbeton- und Verbundtragwerke an- – statisch unbestimmter Anteil
zugeben. LF 61, 62, 63 ff. wahrscheinliche Baugrund-
bewegungen
2.2 Einwirkungen LF 71, 72, 73 ff. mögliche Baugrund-
2.2.1 Charakteristische Werte der Einwirkun- bewegungen
gen LF 85 Temperatur (oben wärmer)
2.2.1.1 Ständige Einwirkungen (Eigenlast, Erd- LF 86 Temperatur (unten wärmer)
last / -druck)
LF 90, 91 ff. Windeinwirkungen
2.2.1.2 Vorspannung
LF 100 ff. Verkehrseinwirkungen getrennt
2.2.1.3 Veränderliche Einwirkungen für Rad- bzw. Achslasten und
2.2.1.3.1 Vertikale Verkehrslasten Flächenlasten
2.2.1.3.2 Temperatureinwirkungen
2.3 Schnitt-, Auflager- und Weggrößen
2.2.1.3.3 Wahrscheinliche und mögliche Bau-
grundbewegungen 2.3.1 Einzellastfälle (Aufstellung der einzelnen
Grundlastfälle)
2.2.1.3.4 Windeinwirkungen
2.3.1.1 Ständige Einwirkungen (Eigenlast, Erd-
2.2.1.3.5 Lasten aus Bremsen und Anfahren last / -druck)
2.2.1.3.6 Ggf. weitere Einwirkungen gemäß 2.3.1.2 Vorspannung, Kriechen, Schwinden und
DIN EN 1991 Relaxation
2.2.1.3.7 Ggf. weitere Einwirkungen außerhalb der 2.3.1.2.1 Vorspannung
DIN EN 1991, z.B. Erdbeben gemäß DIN
EN 1998 2.3.1.2.2 Kriechen, Schwinden und Relaxation
12 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang A
Stand: 2017/10 13
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang A
14 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang B
Formblatt B 1.2.1
Schriftfelder einer Seite eines Standsicherheitsnachweises
Baumaßnahme Bauwerksnummer (ASB)
Straßenbauverwaltung
Aufsteller Datum
Stand: 2017/10 15
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang B
Formblatt B 1.2.2
Standardsachregister für alle Bauteile
Baumaßnahme Bauwerksnummer (ASB)
Straßenbauverwaltung
Aufsteller Datum
Seite:
1. Allgemeines
2. Berechnungsgrundlagen
2.2.1 EDV-Berechnungen
16 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang B
Baumaßnahme Bauwerksnummer (ASB)
Straßenbauverwaltung
Aufsteller Datum
Seite:
3.1.1 Querschnittsskizzen für Nachweisstellen mit Kenngrö-
ßen für Baustoffe sowie geometrische Größen ein-
schließlich Erläuterungen zu Vereinfachungen
3.1.2 Verlauf von Kenngrößen für Baustoffe und der geomet-
rischen Größen über Bauwerks- bzw. Bauteillänge
3.2 Charakteristische Werte der Einwirkungen (z.B. Last-
bänder, Lastflächen, Spannkraftverlauf)
3.2.14.1 Bauzustände
3.2.14.2 Anpralllasten aus Fahrzeugen unter der Brücke
3.2.14.3 Anpralllasten aus Fahrzeugen auf der Brücke
3.2.15 Sonderfahrzeuge (z.B. Schwertransporte, Schienen-
fahrzeuge)
3.2.16 Lastmodelle für Ermüdungsberechnungen
3.3 Berücksichtigte Lastkombinationen
3.4 Sonstiges
Stand: 2017/10 17
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang B
Baumaßnahme Bauwerksnummer (ASB)
Straßenbauverwaltung
Aufsteller Datum
Seite:
5.1.1 Normalspannungsnachweise
5.1.2 Schubspannungsnachweise mit oder ohne Torsion
5.1.3 Mindestbewehrung (Robustheitsbewehrung)
5.1.4 Durchstanznachweise, Nachweis der Spaltzugbeweh-
rung
5.1.5 Traglast- und Stabilitätssicherheitsnachweise
5.1.6 Ermüdungsnachweise
5.1.7 Sonstige Spannungsnachweise (z.B. Verbund-
Haftspannung)
5.2 Nachweise in Grenzzuständen der Gebrauchs-
tauglichkeit
18 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang B
Baumaßnahme Bauwerksnummer (ASB)
Straßenbauverwaltung
Aufsteller Datum
Seite:
5.2.3 Begrenzung der Verformungen, verursachte Weggrö-
ßen der einzelnen Bauteile und / oder des Gesamtsys-
tems (z.B. Vergleich der auftretenden mit den ange-
nommenen bzw. zulässigen Weggrößen, Lehrge-
rüstverformungen)
5.2.4 Begrenzung der Schwingungen und dynamische
Einflüsse
5.3 Lagerung und Lager
5.4 Weitere Nachweise bei Stahlbrücken z.B. Verbin-
dungsmittel, Schweißnähte und Anschlüsse
5.5 Weitere Nachweise bei Verbundbrücken z.B. Verbund-
sicherung
5.6 Baugrund-Sicherheitsnachweise
5.6.1 Flach- und Flächengründungen
5.6.2 Pfahlgründungen
5.6.3 Verankerungen
5.6.4 Stützbauwerke
5.6.5 Hydraulisch verursachtes Versagen
5.6.6 Gesamtstandsicherheit
5.6.7 Lagesicherheitsnachweis an der Schnittstelle zwischen
Baugrund und Bauwerk (Gründungssohle)
5.7 Sonstige Nachweise
6. Ausführungsanweisungen (Betonier-, Spannanwei-
sung, Protokolle, besondere Maßnahmen z.B. zur
Verminderung der Rissbildung, Lehrgerüstmonta-
geanweisung, Soll-Ist-Vergleich usw.) und Messpro-
gramme
Stand: 2017/10 19
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang B
Straßenbauverwaltung
Aufsteller Datum
Seite:
7.2 Darstellung der vorhandenen Bewehrung aus Spann-
stahl mit Angabe des Spannverfahrens, der Strang- und
Gliederanzahl, des Spanngliedtypes, der Querschnitts-
fläche, Anfang und Ende der einzelnen Stränge, Lage
und Anzahl der gekoppelten Glieder, Art der jeweiligen
Verankerung, Kenngrößen des Spannstahls
7.3 Materialverteilungsplan für Stahl- und / oder Stahlver-
bundkonstruktion
7.4 Mengenverteilungsplan mit Angabe der Baustoffkenn-
größen sowie bezogener Baustoffmengen [Beton
3 2 2
(m /m ); Bau-, Beton- bzw. Spannstahl (kg/m ),
3
(kg/lfdm), (kg/m )] sowohl für Über- als auch für Unter-
bauten und Stützbauwerke bzw. für alle maßgeblichen
Bauteile
7.5 Sonstiges
8.5 Sonstiges
20 Stand: 2017/10
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 1
Allgemeines
Abschnitt 3
Prüfungen während der Ausführung
Notifiziert gemäß der Richtlinie (EU) 2015/1535 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. September 2015
über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der
Informationsgesellschaft (ABl. 241 vom 17.9.2015, S. 1.).
Stand: 2018/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 3 Prüfungen während der Ausführung
Inhalt Seite
1 Allgemeines .......................................... 3
2 Bestimmung der äußeren
Bedingungen ........................................ 3
3 Bestimmung der Abreißfestigkeit ...... 3
3.1 Geräte und Hilfsmittel ............................ 3
3.2 Durchführung ......................................... 3
3.3 Auswertung ............................................ 3
4 Bestimmung der Rautiefe ................... 4
4.1 Anwendung ............................................ 4
4.2 Beschreibung des Verfahrens ............... 4
4.3 Geräte und Hilfsmittel ............................ 4
4.4 Durchführung ......................................... 4
4.5 Auswertung ............................................ 4
Formblatt B 1.3.2
Abreißfestigkeit ................................. 7
Formblatt B 1.3.3
Rautiefe............................................. 8
2 Stand:2018/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 3 Prüfungen während der Ausführung
Die folgenden Geräte und Hilfsmittel sind einzu- (4) Abrisse, die zu mehr als 25 % in der Klebe-
setzen: fuge erfolgen, bleiben bei der Auswertung unbe-
rücksichtigt, wenn das Ergebnis kleiner als die
― Transportables Zugprüfgerät mindestens der geforderte Abreißfestigkeit ist.
Klasse 2 nach DIN 51220, das es gestattet,
die Zugspannung mit konstanter Kraftan-
stiegsgeschwindigkeit stoßfrei und senkrecht
zur Prüffläche auf den Prüfstand zu übertra-
gen. Das Gerät muss zusammen mit dem
Stand: 2018/10 3
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 3 Prüfungen während der Ausführung
(3) Die Prüfung ist nach der Oberflächenvorbe- (3) Bei einer maximalen Rautiefe von 1,0 mm,
reitung und nach erfolgtem Nachweis der Abreiß- 1,5 mm bzw. 2,0 mm darf der Durchmesser in
festigkeit durchzuführen. Abhängigkeit vom Volumen die in der Tabelle
1.3.1 angegebenen Werte der Mindestdurch-
messer nicht unterschreiten.
4.2 Beschreibung des Verfahrens
(1) Eine definierte Sandmenge wird auf der zu Tabelle 1.3.1: Mindestdurchmesser dmin in Abhängigkeit
vom Volumen
prüfenden Oberfläche kreisförmig so verteilt,
dass die Vertiefungen gerade gefüllt sind. V [cm³]
4 Stand:2018/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 3 Prüfungen während der Ausführung - Anhang A
Anhang A
Taupunkttabelle
Luft-
tempe-
Taupunkttemperaturen in [°C] bei einer relativen Luftfeuchte von
ratur
[°C]
45 % 50 % 55 % 60 % 65 % 70 % 75 % 80 % 85 % 90 % 95 %
2 -7,8 -6,6 -5,4 -4,4 -3,2 -2,5 -1,8 -1,0 -0,3 0,5 1,2
4 -6,1 -4,9 -3,7 -2,6 -1,8 -0,9 -0,1 0,8 1,6 2,4 3,2
6 -4,5 -3,1 -2,1 -1,1 -0,1 0,9 1,9 2,7 3,6 4,5 5,4
8 -2,7 -1,6 -0,4 0,7 1,8 2,8 3,8 4,8 5,7 6,5 7,3
10 -1,3 0,0 1,3 2,5 3,7 4,8 5,8 6,8 7,7 8,5 9,3
11 -0,4 1,0 2,3 3,6 4,7 5,8 6,7 7,7 8,6 9,4 10,2
12 0,4 1,8 3,2 4,5 5,6 6,7 7,8 8,7 9,6 10,5 11,3
13 1,3 2,8 4,2 5,4 6,6 7,7 8,7 9,6 10,5 11,4 12,2
14 2,2 3,8 5,1 6,4 7,6 8,7 9,7 10,7 11,6 12,6 13,4
15 3,1 4,7 6,1 7,4 8,5 9,6 10,7 11,7 12,6 13,5 14,4
16 4,1 5,6 7,0 8,3 9,5 10,6 11,7 12,7 13,6 14,6 15,5
17 5,0 6,5 7,9 9,2 10,4 11,5 12,5 13,6 14,5 15,4 16,2
18 5,9 7,4 8,8 10,1 11,3 12,4 13,5 14,6 15,4 16,3 17,3
19 6,8 8,3 9,8 11,1 12,3 13,4 14,5 15,5 16,4 17,4 18,2
20 7,7 9,3 10,7 12,0 13,2 14,4 15,5 16,5 17,4 18,4 19,2
21 8,6 10,2 11,6 12,9 14,2 15,4 16,4 17,4 18,4 19,3 20,2
22 9,5 11,2 12,5 13,9 15,2 16,3 17,4 18,4 19,4 20,3 21,2
23 10,4 12,0 13,5 14,9 16,0 17,3 18,4 19,4 20,4 21,3 22,2
24 11,3 12,9 14,4 15,7 17,1 18,2 19,2 20,3 21,4 22,3 23,2
25 12,2 13,8 15,4 16,7 18,0 19,1 20,2 21,4 22,3 23,3 24,2
26 13,2 14,8 16,3 17,7 18,9 20,1 21,3 22,3 23,3 24,3 25,2
27 14,1 15,7 17,2 18,6 19,8 21,1 22,2 23,3 24,3 25,2 26,1
28 15,0 16,6 18,1 19,4 20,9 22,1 23,2 24,3 25,3 26,2 27,2
29 15,9 17,6 19,0 20,5 21,8 23,0 24,2 25,2 26,2 27,3 28,2
30 16,8 18,4 20,0 21,4 23,7 23,9 25,1 26,1 27,2 28,2 29,1
32 18,6 20,3 21,9 23,3 24,7 25,8 27,1 28,2 29,2 30,2 31,2
34 20,4 22,2 23,8 25,2 26,5 27,9 28,9 30,1 31,2 32,1 33,1
36 22,2 24,1 25,5 27,0 28,4 29,7 30,9 32,0 33,1 34,2 35,1
38 24,0 25,7 27,4 28,9 30,3 31,6 32,8 34,0 35,0 36,1 37,0
40 25,8 27,7 29,2 30,8 32,2 33,5 34,7 35,9 37,0 38,1 39,1
Die Taupunkttabelle gibt an, bei welchen Oberflächentemperaturen in Abhängigkeit von der Lufttemperatur
und der relativen Luftfeuchte Kondensat auftritt. So wird z.B. bei einer Lufttemperatur von 20 °C und einer
relativen Luftfeuchte von 70 % auf nichtsaugenden Oberflächen mit Oberflächentemperaturen unter
14,4 °C Kondensat auftreten.
Stand:2018/10
5
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 3 Prüfungen während der Ausführung - Anhang B
Formblatt B 1.3.1
Bauabschnitt
Auftraggeber Bauwerksname
Auftragnehmer oben
unten
6 Stand:2018/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 3 Prüfungen während der Ausführung - Anhang B
Formblatt B 1.3.2
Abreißfestigkeit Seite
Baumaßnahme Bauwerksname
Bauabschnitt oben
unten
Stand: 2018/10 7
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 3 Prüfungen während der Ausführung - Anhang B
Formblatt B 1.3.3
Bauabschnitt
Auftraggeber Bauwerksname
Auftragnehmer oben
unten
1
2
3
1
2
3
1
2
3
1
2
3
1
2
3
Bemerkungen
8 Stand:2018/10
Bundesministerium für Verkehr
und digitale Infrastruktur
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 1
Allgemeines
Abschnitt 4
Gradiente und Ebenflächigkeit des Überbaus
Notifiziert gemäß der Richtlinie (EU) 2015/1535 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. September
2015 über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der technischen Vorschriften und der Vorschriften für die
Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. 241 vom 17.9.2015, S. 1.).
Stand: 2021/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 4 Gradiente und Ebenflächigkeit des Überbaus
Inhalt Seite
1 Allgemeines ...................................... 3
1.1 Grundsätzliches .................................. 3
1.2 Begriffsbestimmungen.......................... 3
2 Stand: 2021/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 4 Gradiente und Ebenflächigkeit des Überbaus
3 Stand: 2021/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 4 Gradiente und Ebenflächigkeit des Überbaus
— An jeder Stelle muss der Ausrundungshalb- Betonvorbereitung u.a. durch insgesamt höchs-
messer mindestens 2500 m bei einer Messstre- tens 5 mm Fräsen gemäß Teil 3 Abschnitt 4 zu-
cke von 20 m betragen. Eine Aneinanderrei- lässig.
hung von Wannen und Kuppen mit ähnlichen
(3) Wenn bei Stahlbrücken der Ausgleich in einer
Abmessungen (Wellenbildung) ist nicht zuläs-
Lage unter Einhaltung der Grenzwerte für die Dicke
sig.
der Schutzschicht nicht möglich ist, ist ein Profilaus-
— Die Richtung und Größe des geforderten Quer- gleich auf dem Dichtungssystem aus Gussasphalt
gefälles ist beizubehalten. Als maximale Abwei- gemäß Teil 6 Abschnitt 4 vorzunehmen.
chung ist ± 0,2 % zulässig, wobei die Mindest-
(4) Richtarbeiten bei Stahlbrücken zur Herstellung
querneigung nicht unterschritten und die maxi-
der Ausgleichsgradiente sind nur mit ausdrücklicher
male Querneigung nicht überschritten werden
Zustimmung des Auftraggebers zulässig.
darf.
(5) Beim Neubau gehört das Planen und Herstellen
— Die Fahrbahnübergänge und die Bauwerksan-
der Ausgleichsgradiente zu den Leistungen des
schlussbereiche sind mindestens 20 m über die
Auftragnehmers. Die Kosten trägt der Auftragneh-
Überbauenden hinausreichend in die Gradien-
mer. Alle Mehr- und Folgekosten gemäß Absatz (2)
tenbetrachtung einzubeziehen.
– (4) sowie eines Mehreinbaus gehen zu Lasten des
(3) Die genehmigten Unterlagen zur Bestimmung Auftragnehmers.
der Ausgleichsgradiente sind Bestandsunterlagen
(6) Stellt bei Bestandsbauwerken der Auftraggeber
im Sinne von Abschnitt 2 Nr. 4.1 Absatz (3).
die Betonoberfläche bzw. die Stahloberfläche, sind
für das Planen und Herstellen der Ausgleichsgradi-
2.5 Ebenflächigkeit ente Ordnungszahlen in die Leistungsbeschreibung
Nach der Vorbereitung der Rohbau-Fahrbahnober- aufzunehmen.
fläche im Bestand und beim Neubau sowie bei Be- (7) Die Ausgleichsgradiente und die Ebenflächig-
stands-Betonfahrbahntafeln ggf. nach Instandset- keit sind auch bei Bestandsbauwerken nach den
zung gemäß Teil 3 Abschnitt 4 darf die Unebenheit Bedingungen der Nrn. 2.4 und 2.5 sowie Nr. 2.6 Ab-
der Beton- oder Stahloberfläche höchstens 10 mm sätze (1) bis (4) herzustellen.
bezogen auf eine Messstrecke von 4 m betragen.
(8) Lässt sich bei Bestandsbauwerk en die Aus-
Bei den Oberflächen der Kappen darf die Uneben- gleichsgradiente und die Ebenflächigkeit der Über-
heit der Oberfläche bezogen auf eine Messstrecke bauoberfläche nicht mehr nach den Bedingungen
von 4 m höchstens 4 mm betragen. des Absatzes (7) herstellen, bedarf die Herstellung
der Ausgleichsgradiente einer gesonderten Abwick-
2.6 Herstellen der Ausgleichsgradi- lung. Hierbei sind die erforderlichen Tragfähigkeits-
ente und der Ebenflächigkeit reserven zu beachten. Die Kosten trägt der Auftrag-
geber.
(1) Für das Herstellen der Ausgleichsgradiente und
der Ebenflächigkeit darf nur die Schutzschicht mit
herangezogen werden. Hierbei darf die Dicke der
2.7 Mangel
Schutzschicht die Grenzwerte für die Einbaudicken (1) Lässt sich beim Neubau die Ausgleichsgradi-
der Asphaltschichten bei Brückenbelägen auf Beton ente nicht mehr nach den Bedingungen der Nr. 2.6
gemäß Teil 6 Abschnitte 1 bis 3 und bei Stahlbrü- Absätze (2) bis (4) herstellen, gelten diese Abwei-
cken gemäß Teil 6 Abschnitt 4 an keiner Stelle über- chungen als Mangel und bedürfen einer gesonder-
bzw. unterschreiten. ten Abwicklung. Alle sich hieraus ergebenden Mehr-
und Folgekosten gehen zu Lasten des Auftragneh-
(2) Wenn bei Betonfahrbahnplatten der Ausgleich
in einer Lage unter Einhaltung der Grenzwerte für mers.
die Dicke der Schutzschicht nicht möglich ist, ist (2) Wird sowohl beim Neubau als auch bei Be-
nachfolgender Reihung vorzugehen: standsbauwerken die Ebenflächigkeit der Kappen-
oberfläche gemäß Nr. 2.5 nicht eingehalten, gilt
— ein Profilausgleich auf der Dichtungsschicht
aus Gussasphalt bei Abdichtungen gemäß Teil diese Abweichung als Mangel und bedarf einer ge-
sonderten Abwicklung.
6 Abschnitt 1 oder Teil 6 Abschnitt 3 oder aus
Walzasphalt bei Abdichtungen gemäß Teil 6
Abschnitt 2,
— Ausgleich mittels Betonersatz gemäß Teil 3 Ab-
schnitt 4.
— Ein Betonabtrag ist nicht zulässig. Nur bei Be-
standsbrücken ist bei der Belagserneuerung die
4 Stand: 2021/10
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 2
Grundbau
Abschnitt 1
Baugruben
Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 über ein Informati-
onsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der Informationsgesell-
schaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/96/EG (ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geändert
worden ist, sind beachtet worden.
Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 1 Baugruben
2 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 1 Baugruben
Stand: 2014/12 3
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 1 Baugruben
4 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 1 Baugruben
zu treffen, um ein Verdrehen der Träger infolge un- (2) Sofern die Bohrpfahlwände zu tragenden Bau-
terschiedlicher Belastung der Verbohlung zu ver- teilen des endgültigen Bauwerks werden, sind sie
meiden. entsprechend den Expositionsklassen, denen das
Bauteil zugeordnet ist, herzustellen.
(4) Bohlen zwischen Verbauträgern sind durch
Hartholzkeile mit Verspannung gegen den Boden (3) Die Bewehrungskörbe dürfen erst nach Sicht-
einzubauen. Die Keile sind durch aufgenagelte kontrolle durch den Auftraggeber vor Ort eingebaut
Leisten gegen Lösen in ihrer Lage zu sichern und werden.
regelmäßig zu überprüfen. Abweichend zur
(4) Der Auftragnehmer hat vor der Herstellung
DIN 4124 dürfen nur kantenscharf gesägte Bohlen
überschnittener Bohrpfahlwände einen Bohr-
eingesetzt werden. Die Bohlen müssen eine Min-
1 abfolgeplan aufzustellen, der mindestens folgende
destauflagerbreite von /5 der Trägerbreite aufwei-
Angaben enthalten muss:
sen.
– die Bezeichnung und die Durchmesser der
(5) Bei einer verankerten Trägerbohlwand ohne
Pfähle,
Gurtung ist zur Sicherung gegen Ankerausfall am
Kopf des Verbaus umlaufend ein Stahlzugband – die planmäßigen Einbindetiefen,
von mindestens 100 x 10 [mm] anzuschweißen.
– die Reihenfolge der Herstellung,
Diese Maßnahme ersetzt nicht den Nachweis
„Ausfall eines Ankers“. – die zulässige Betonfestigkeit der Primärpfähle
beim Herstellen der Sekundärpfähle und,
4.2.2 Stahlspundwände – die Sicherheitsmaßnahmen zur Absicherung of-
fener Bohrungen und noch nicht erhärteter
(1) Es gelten DIN EN 1993-5, DIN EN 10248 und
Pfähle.
DIN EN 12063.
(5) Die Bohrpfahlwände sind mit Bohrschablone
(2) In der Leistungsbeschreibung sind die
herzustellen.
Anforderungen an das Herstellungsverfahren in
Abhängigkeit von den örtlichen Randbedingungen (6) Vorwüchse sind zu beseitigen, wenn sie den
festzulegen. erforderlichen Lichtraum einschränken.
(3) Für das Einbringen der Spundbohlen ist ein (7) Eine höhere Festigkeitsklasse als C30/37 darf
geeignetes Führungssystem zu wählen, welches rechnerisch nicht in Ansatz gebracht werden.
ein Ausweichen der Spundbohle beim Einbringen
(8) Bei einer Suspensionsstützung hat der Auf-
verhindert. Dabei sind Lotabweichungen quer zur
tragnehmer den Nachweis über die Entsorgung
Spundwandachse von maximal 1,5 % der Bohlen-
der anfallenden Suspensionsreste zu erbringen.
länge zulässig. Werden beim Einbringen größere
Abweichungen festgestellt, sind die Spundbohlen
zu ziehen, neu auszurichten und erneut einzubrin- 4.2.4 Schlitzwände
gen.
(1) Es gelten DIN EN 1538 in Verbindung mit
(4) Auf eine Gurtung kann bei verankerten DIN 4126 und DIN 4127 sowie Teil 3 Abschnitt 1.
Spundwänden in Abstimmung mit dem Auftragge-
(2) Sofern Schlitzwände zu tragenden Bauteilen
ber verzichtet werden, wenn die einzelnen Ramm-
des endgültigen Bauwerks werden, sind sie ent-
elemente verankert und kraftschlüssig im Schloss
sprechend den Expositionsklassen, denen das
gerammt wurden und eine durchgehende, flächen-
Bauteil zugeordnet ist, herzustellen. In diesem Fall
hafte Tragwirkung nachgewiesen ist.
muss die Betondeckung cmin = 100 mm betragen.
(5) Der Nachweis einer einwandfreien Schloss-
(3) Eine mehrlagige Bewehrungsanordnung be-
verhakung ist durch installierte induktive Nähe-
darf der Zustimmung des Auftraggebers.
rungsschalter oder mechanische Federstifte zu er-
bringen. (4) Die Bewehrungskörbe dürfen erst nach Sicht-
kontrolle durch den Auftraggeber vor Ort eingebaut
(6) Die Hilfsmittel zum Einbringen der Spundboh-
werden.
len (z.B. Niederdruck- / Hochdruck-Spülen, Locke-
rungsbohrungen) sind statisch zu berücksichtigen. (5) Vor Baubeginn ist die Eignung der Rezeptur
Einbringhilfen sind nur bis maximal 1 m vor Errei- für die Stützflüssigkeit nachzuweisen. Der Nach-
chen der endgültigen Einbautiefe zulässig. weis ist dem Auftraggeber vorzulegen.
(6) Der Auftragnehmer hat vor der Herstellung ei-
4.2.3 Bohrpfahlwände nen Lamelleneinteilungsplan aufzustellen, der
mindestens folgende Angaben enthalten muss:
(1) Es gelten DIN EN 1536, DIN SPEC 18140 und
der Teil 3 Abschnitt 1. – die Bezeichnung und die Breite der Lamellen,
Stand: 2014/12 5
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 1 Baugruben
6 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 1 Baugruben
(6) Eine Überdicke der Spritzbetonschale von gegebene Menge des abzuleitenden Restwassers
20 % der Solldicke ist in die Leistung einzurech- einzuhalten und dessen Beschaffenheit nachzu-
nen. weisen.
(7) Ein Mehraushub bzw. Mehrausbruch bis zu ei-
3 2
nem Einzelvolumen von 0,01 m /m ist in die Leis- 7.3 Dichte Baugrubenwände
tung einzurechnen.
7.3.1 Allgemeines
6.4 Baugrubenaussteifung (1) Dichte Baugrubenwände können sowohl als
(1) Es gelten DIN EN 1992-1, DIN EN 1993-1, DIN Baubehelfe als auch im Ausnahmefall als Teil des
EN 1995-1 sowie der DIN-Fachbericht „Beton“. endgültigen Bauwerks dienen. Dies ist in der
Leistungsbeschreibung anzugeben.
(2) Zur Aufnahme von Horizontalkräften vorgese-
hene Verbände sind an die Baugrubenwände und (2) Die Baugrubenwände sind unter Berücksichti-
etwaige Mittelträgerreihen unverschieblich und gung der zulässigen Restwassermenge wasser-
kraftschlüssig anzuschließen. dicht herzustellen.
(3) Rundholzsteifen müssen geradwüchsig und (3) Auf die Dichtigkeit notwendiger Querschotte
ohne Drehwuchs sein. Hölzerne Steifen dürfen und deren Anschluss ist zu achten.
nicht gestoßen werden.
7.3.2 Stahlspundwände
7 Baugruben im Grundwasser (1) In der Leistungsbeschreibung ist anzugeben,
ob es in Abhängigkeit von der zulässigen Rest-
wassermenge erforderlich ist, eine zusätzliche
7.1 Allgemeines Schlossdichtung o.ä. einzusetzen.
(1) Zusätzlich zu Nr. 4 gelten die nachfolgenden
(2) Es sind Lotabweichungen quer zur Spund-
Regelungen.
wandachse von maximal 1 % der Bohlenlänge zu-
(2) Die Anforderungen an die Wasserhaltung sind lässig. Werden beim Einbringen größere Abwei-
in Abschnitt 3 geregelt. chungen festgestellt, sind die Spundbohlen zu zie-
hen, neu auszurichten und erneut einzubringen.
(3) In der Leistungsbeschreibung sind die Aufla-
gen aus der wasserrechtlichen Genehmigung und
die Ergebnisse der projektbezogenen Gutachten 7.3.3 Bohrpfahlwände
zu berücksichtigen. (1) Es sind nur Wände mit überschnittenen Bohr-
(4) Für mögliche Störfälle sind Anweisungen zur pfählen zulässig.
sofortigen Schadensbegrenzung auf der Baustelle (2) Bohrpfahlwände als dichte Baugrubenwände
vorzuhalten. Die Anweisungen sind vor Beginn der sind mit einem Pfahldurchmesser von mindestens
Baumaßnahme durch den Auftragnehmer zu er- 60 cm auszubilden.
stellen.
(3) Als allseitige Abweichung der Pfahlachsen von
der Lotrechten sind 0,5 % der Bohrpfahllänge zu-
7.2 Restwassermengen lässig.
(1) Durch Wände (z.B. an Fugen und Schlössern) (4) Die Herstellung hat mit Bohrlochverrohrung zu
oder Sohle zutretendes Restwasser bei technisch erfolgen.
dichten Baugruben muss abgeleitet werden. Die
Anforderungen an Beschaffenheit und Menge des (5) Die Überschneidung benachbarter Pfähle
abzuleitenden Restwassers sind in der Leistungs- muss an jeder Stelle mindestens 50 mm betragen.
beschreibung anzugeben. (6) Bei jeder einzelnen Pfahlbohrung ist vor dem
(2) Für die Behandlung und Ableitung bzw. Betonieren eine Lagekontrolle am Pfahlfuß mittels
Rückführung der Restwassermengen ist von der geeigneter Messeinrichtungen durchzuführen und
zuständigen Wasserbehörde vor Baubeginn eine zu protokollieren.
Genehmigung einzuholen. Die (7) Bei der Anordnung von mehreren unbewehrten
Verantwortlichkeiten hierzu sind in Abschnitt 3 Pfählen zwischen bewehrten Pfählen (z.B. 1+3-
geregelt. System) sind die unbewehrten Pfähle so anzuord-
(3) Wird das Bauverfahren vom Auftragnehmer nen, dass eine Stützlinie im Grundriss nachgewie-
gewählt, sind die in der Leistungsbeschreibung sen werden kann.
bzw. in der wasserrechtlichen Genehmigung vor-
Stand: 2014/12 7
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 1 Baugruben
(1) Es gelten die Nrn. 7.3.2 und 7.3.4 (2) bis (4). (2) Für die Bemessung verfestigter Bodenkörper
gilt DIN 4093.
(2) Spundbohlen sind zur Lagesicherung mit einer
Zwangsführung lotrecht in die Schlitze einzubauen. (3) Die Baugrubensohlen sind unter Berücksichti-
Es sind Maßnahmen zu treffen, um ein Versinken gung der zulässigen Restwassermenge wasser-
des Spundwandkopfes in der Dichtflüssigkeit zu dicht herzustellen.
verhindern. (4) Die den Berechnungen zugrunde gelegten
(3) Die Endschlösser der Spundwände sind gegen Druckverhältnisse sind inner- und außerhalb der
Beschädigung durch Schlitzwandgreifer und Ein- Baugrube durch Grundwasserstandsmessungen
dringen von Dichtmasse durch ein Schutzprofil, vor und während des Aushubs zu kontrollieren. In-
das vor dem Einbau der folgenden Bohle gezogen nerhalb der Baugrube ist der Grundwasserstand
wird, zu schützen. oberhalb der Dichtsohle zu erfassen.
8 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 1 Baugruben
(5) Die Wirksamkeit der Dichtsohle ist vor dem (4) Die Einhaltung der in den Genehmigungen
Aushub durch Probelenzung nachzuweisen. festgelegten Werte ist auf der Baustelle laufend zu
überprüfen und zu dokumentieren sowie dem Auf-
traggeber zu übergeben.
7.4.2 Unterwasserbetonsohle
(1) Unterwasserbetonsohlen dürfen für den Nach-
7.4.4 Hochliegende Injektionssohle
weis der Auftriebssicherheit des endgültigen Bau-
werks nicht herangezogen werden. (1) Die hochliegende Injektionssohle ist mit einer
Erdüberdeckung von mindestens 3 m Dicke bis zur
(2) Unterwasserbetonsohlen sind unbewehrt vor-
späteren Baugrubensohle herzustellen.
zusehen. Eine Dicke von 1 m darf nicht unterschrit-
ten werden. (2) Der erforderliche Verbund zwischen der Injek-
tionssohle und der Verankerung ist durch Eig-
(3) Bei einer Nutzung der Unterwasserbetonsohle
nungsversuche auf der Baustelle nachzuweisen.
als Gründungselement sind Maßnahmen zur Mini-
mierung von weichen Ablagerungen unterhalb der
Sohle in die Leistungsbeschreibung aufzunehmen. 8 Aushub, Rückbau sowie
(4) Der Anschlussbereich Sohle / Wand ist vor Ver- und Hinterfüllen
Einbringen des Unterwasserbetons zu reinigen,
durch Tauchereinsatz zu kontrollieren und zu pro-
tokollieren. 8.1 Aushub der Baugrube
(5) Der Beton ist im Kontraktorverfahren einzu- (1) Der Abtrag und die Lagerung des Oberbodens
bringen. müssen gesondert erfolgen. Abtrag und Lagerung
müssen so erfolgen, dass eine Verschlechterung
(6) Die erforderliche Dicke der Unterwasserbeton- des Bodenmaterials hinsichtlich Qualität und Zu-
sohle ist für den festgelegten Bemessungswasser- sammensetzung vermieden wird.
stand für die Bauzeit nachzuweisen.
(2) Sofern ein Wiedereinbau anfallender Böden
(7) Zwischen Aushubsohle und Soll-Unterfläche vorgesehen ist, muss geeignetes Material getrennt
Unterwasserbeton ist für herstellungsbedingte Un- gelagert werden. Eine Vermischung mit ver-
genauigkeiten ein Maß von 30 cm zu berücksichti- nässten, organischen oder nicht verdichtungsfähi-
gen (s. Bild 2.1.1). gen Böden ist auszuschließen. Bei bindigem oder
(8) Zwischen der Soll-Oberfläche des Unterwas- witterungsempfindlichem Bodenmaterial ist das
serbetons und der Unterfläche der Sohlkonstrukti- Niederschlagswasser durch geeignete Maßnah-
on ist für herstellungsbedingte Ungenauigkeiten men (z.B. Abwalzen mit angelegtem Gefälle, Foli-
ein Maß von 30 cm vorzusehen. Der so entstande- enabdeckung) abzuhalten.
ne Raum ist mit einer Ausgleichsschicht aus Kies
oder Einkornbeton zu verfüllen (s. Bild 2.1.1).
8.2 Rückbau der Baugruben-
(9) Die Ausgleichsschicht ist filterstabil auszufüh- sicherung
ren, im Randbereich gegen seitliches Ausweichen
zu sichern und muss eine flächige Dränwirkung si- (1) In der Leistungsbeschreibung ist anzugeben,
cherstellen. ob und in welchem Umfang Elemente der Baugru-
bensicherung im Untergrund verbleiben oder rück-
(10) Aufgesetzte Ankerkopfkonstruktionen sind in gebaut werden sollen.
der Ausgleichsschicht anzuordnen.
(2) Der Rückbau von Elementen der Baugrubensi-
cherung ist dem Auftraggeber rechtzeitig vor Be-
7.4.3 Tiefliegende Injektionssohle ginn anzuzeigen.
(1) Wegen der Herstellungsungenauigkeiten soll (3) Verbleibende Elemente sind einzumessen und
die Injektionssohle nicht mehr als 40 m unter der in die Bestandspläne aufzunehmen.
Bohrebene liegen.
(2) Bei Höhenabstufungen der Injektionssohle ist 8.3 Verfüllen der Baugrube / des
an der Versatzstelle ein Übergangsblock mit einer
Arbeitsraumes
Überlappungslänge, die mindestens der 2-fachen
Versatztiefe entspricht, auszuführen. (1) Die an das Material gestellten Qualitätsanfor-
derungen im Hinblick auf Art und Zusammenset-
(3) Für die Injektionssohle sind wasserrechtliche
zung sind vor Ausführung dem Auftraggeber nach-
Genehmigungen hinsichtlich der Zusammenset-
zuweisen.
zung der vorgesehenen Injektionsmaterialien er-
forderlich.
Stand: 2014/12 9
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 1 Baugruben
10 Stand: 2014/12
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 2
Grundbau
Abschnitt 2
Gründungen
Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 über ein Informa-
tionsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der Informationsge-
sellschaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/96/EG (ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geän-
dert worden ist, sind beachtet worden.
Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 2 Gründungen
Inhalt Seite
1 Allgemeines .......................................... 3
2 Flachgründungen ................................. 3
3 Tiefgründungen.................................... 3
3.1 Pfahlgründungen.................................... 3
3.1.1 Allgemeines ........................................... 3
3.1.2 Verdrängungspfähle............................... 3
3.1.3 Bohrpfähle .............................................. 4
3.1.4 Mikropfähle ............................................ 5
3.2 Gründungen auf Spundwänden ............. 5
4 Sondergründungen .............................. 6
5 Bodenersatz ......................................... 6
5.1 Allgemeines ........................................... 6
5.2 Bodenersatz mit nichtbindigem Boden .. 6
5.3 Bodenersatz mit Beton........................... 6
5.4 Unterfangungen ..................................... 6
6 Gründung auf verbessertem /
verfestigtem Baugrund........................ 6
6.1 Allgemeines ........................................... 6
6.2 Verdichtung ............................................ 6
6.2.1 Oberflächenverdichtung ......................... 6
6.2.2 Tiefenverdichtung .................................. 6
6.3 Verfestigung ........................................... 7
6.3.1 Allgemeines ........................................... 7
6.3.2 Verfestigung durch Bindemittel .............. 7
6.3.3 Verfestigung mittels
Düsenstrahlverfahren............................. 7
6.3.4 Verfestigung durch Injektionen und
Verdichtungsinjektionen ......................... 7
7 Überwachung der Bauausführung /
Qualitätssicherung .............................. 7
2 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 2 Gründungen
Stand: 2014/12 3
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Stand: 2014/12 5
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6 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 2 Gründungen
(7) Vom Auftragnehmer ist vor Baubeginn in Ab- (2) Die allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassun-
stimmung mit dem Auftraggeber ein Qualitätssi- gen für das Düsenstrahlverfahren sind dem Auf-
cherungsplan zum Nachweis des Baugrundver- traggeber vorzulegen.
besserungsfaktors festzulegen.
(8) Alle verfahrenstechnisch relevanten Parameter 6.3.4 Verfestigung durch Injektionen und
gemäß Qualitätssicherungsplan sind zu dokumen- Verdichtungsinjektionen
tieren und dem Auftraggeber zu übergeben.
(1) Es gilt DIN EN 12715.
(9) Vor Beginn der Baumaßnahme sind entspre-
(2) Die Umweltverträglichkeit und die Festigkeits-
chende Probefelder anzulegen, aus denen der Ab-
eigenschaften des Injektionsgutes sind vor Baube-
stand der Rüttelpunkte sowie zusätzlich bei der
ginn gemäß DIN EN 12715 durch den Auftrag-
Rüttelstopfverdichtung die Mengen des einzubau-
nehmer nachzuweisen.
enden Bodenmaterials abgeleitet werden können,
um den geforderten Baugrundverbesserungsfaktor (3) Für die Beurteilung der Umweltverträglichkeit
zu erreichen. von Silikatgelen ist vor Baubeginn eine allgemeine
bauaufsichtliche Zulassung vorzulegen.
(10) Bei der Verdichtung mit Fallplatten / Fall-
gewichten ist durch den Auftragnehmer durch An- (4) Durch den Auftragnehmer ist das Injektionser-
legung von Probefeldern der geplante Verdich- gebnis (z.B. Festigkeit, verfestigtes Volumen) mit-
tungsablauf zu prüfen und auf die jeweiligen örtli- tels Einzeluntersuchungen (z.B. Bohrungen) zu
chen Baugrundverhältnisse abzustimmen. überprüfen.
(11) Die Auswirkungen der Verdichtung mit Fall- (5) Vom Auftragnehmer ist dem Auftraggeber vor
platten / Fallgewichten auf das Umfeld sind mess- Baubeginn ein Plan über Lage, Abstand und Aus-
technisch zu begleiten und eine Beweissiche- richtung der Injektionsstellen vorzulegen.
rung / Zustandserfassung einzuleiten. Für die Be-
(6) Bei Verdichtungsinjektionen sind vor Baube-
weissicherung / Zustandserfassung gilt Abschnitt 1
ginn durch Anlegen von Probefeldern Druck und
Nr. 2.
Menge des einzupressenden Mörtels zu überprü-
(12) Das Arbeitsplanum muss mindestens 50 cm fen und der Abstand der entsprechenden Injekti-
über der planmäßigen Gründungsebene des Bau- onsstellen vorzugeben.
werkes und mindestens 50 cm über dem Grund-
wasserspiegel liegen.
7 Überwachung der
(13) Der Nachweis der geforderten Verdichtung ist Bauausführung /
durch den Auftragnehmer zu erbringen.
Qualitätssicherung
(14) Nach Abschluss der Tiefenverdichtung ist ei-
(1) Für Emissionen und sonstige Beeinträchtigun-
ne Oberflächenverdichtung vorzunehmen.
gen gilt Abschnitt 1 Nr. 2.
(2) In Abhängigkeit von den Randbedingungen
6.3 Verfestigung
können bei Pfählen Integritätsprüfungen erforder-
lich werden. Art und Umfang der Prüfungen sind in
6.3.1 Allgemeines der Leistungsbeschreibung festzulegen.
Für die Bemessung von verfestigten Bodenkörpern (3) Die Dokumentationen der Pfahlherstellung sind
gilt DIN 4093. dem Auftraggeber arbeitstäglich vorzulegen.
(4) Zur Beweissicherung können beim Einsatz von
6.3.2 Verfestigung durch Bindemittel Düsenstrahlverfahren und Verdichtungsinjektionen
bautechnische Zustandserfassungen nach Ab-
(1) Bodenverfestigungen unter Verwendung von
schnitt 1 Nr. 2 und Hebungskontrollen erforderlich
Kalk sind unterhalb der Gründungssohle von Inge-
werden. Dies ist in der Leistungsbeschreibung an-
nieurbauten nicht zulässig.
zugeben.
(2) Der Nachweis der Festigkeitserhöhung obliegt
dem Auftragnehmer durch Anlegung von Probefel-
dern und Probevermörtelungen.
Stand: 2014/12 7
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Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 2
Grundbau
Abschnitt 3
Wasserhaltung
Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 über ein Informati-
onsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der Informationsgesell-
schaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/96/EG (ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geändert
worden ist, sind beachtet worden.
Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 3 Wasserhaltung
Inhalt Seite
1 Allgemeines .......................................... 3
1.1 Grundsätzliches ..................................... 3
1.2 Begriffsbestimmungen ........................... 3
2 Grundlagen ........................................... 3
2.1 Örtliche Verhältnisse .............................. 3
2.2 Baugrund und Hydrogeologie ................ 3
2.3 Wasserrechtsverfahren .......................... 3
2.4 Ausführungsplanung von
Wasserhaltungen ................................... 4
2.5 Beweissicherung / Zustandserfassung .. 4
3 Wasserhaltungsverfahren ................... 4
3.1 Allgemeines ........................................... 4
3.2 Wasserhaltung mit Schwerkraft ............. 4
3.2.1 Offene Wasserhaltung ........................... 4
3.2.2 Geschlossene Wasserhaltung mit
Kleinbrunnen .......................................... 4
3.2.3 Geschlossene Wasserhaltung mit
Brunnen und Tauchpumpen .................. 4
3.3 Wasserhaltung mit Vakuum ................... 5
3.3.1 Vakuumflachbrunnen ............................. 5
3.3.2 Vakuumhorizontalbrunnen ..................... 5
3.3.3 Vakuumtiefbrunnen ................................ 5
3.4 Wasserhaltung zur Druckentlastung ...... 5
2 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 3 Wasserhaltung
1 Allgemeines 2 Grundlagen
(8) Der Sachverständige für Geotechnik muss (4) Die Durchführung von weitergehenden geo-
nachweislich fachkundig und erfahren auf dem technischen Untersuchungen, insbesondere zur
Gebiet der Bodenmechanik und des Grundbaus Wasserhaltung (Probeabsenkung, Laborversuche
sein. u.a.), die aufgrund des vom Auftragnehmer vorge-
sehenen oder gewählten Verfahrens erforderlich
werden, ist vom Auftragnehmer zu tragen und vom
1.2 Begriffsbestimmungen Auftraggeber zu genehmigen.
Für die Begriffsbestimmungen gilt das Merkblatt
über Wasserhaltungen bei Baugruben. 2.3 Wasserrechtsverfahren
(1) Das Wasserrechtsverfahren wird in der Regel
Stand: 2014/12 3
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 3 Wasserhaltung
vom Auftraggeber vor dem Ausschreibungsverfah- weissicherung, Dokumentation oder als Teil einer
ren durchgeführt. Beobachtungsmethode ist mit dem Auftraggeber
abzustimmen.
(2) Die Auflagen der wasserrechtlichen Genehmi-
gung, z.B. genehmigte Wasserentnahmen, Was-
sermengenmessung, Beweissicherung, Einsatz 3 Wasserhaltungsverfahren
von Beobachtungsmethoden, sind vom Auftrag-
nehmer bei der Ausführungsplanung der Wasser-
haltungen zu berücksichtigen. 3.1 Allgemeines
(1) Wasserhaltungsanlagen sind gegen Funkti-
2.4 Ausführungsplanung von Was- onsausfall zu schützen.
serhaltungen (2) Falls erforderlich ist der Umfang eines Probe-
(1) Die Planung von Wasserhaltungen ist von ei- betriebes der Wasserhaltungsanlage in der Leis-
nem nachweislich Fachkundigen im Auftrag des tungsbeschreibung festzulegen.
Auftragnehmers durchzuführen.
(2) Die Ausführungsplanung von Versickerungsan- 3.2 Wasserhaltung mit Schwerkraft
lagen ist gemäß Arbeitsblatt DWA-A 138 Planung,
Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung 3.2.1 Offene Wasserhaltung
von Niederschlagswasser vorzunehmen.
(1) Pumpensümpfe, Sickergräben und Dräns sind
(3) Die Ausführungsplanung von Maßnahmen zur außerhalb der Fundamentfläche anzuordnen.
Wasserhaltung muss das gewählte Verfahren und
alle Kenngrößen der Wasserhaltung, wie die zu (2) Die offene Wasserhaltung ist an allen Stellen
entnehmenden Wassermengen, Reichweite der des Wasserzutritts filterstabil zu betreiben.
Absenkung, Absenkung des Druckniveaus ein-
schließlich der Grundlagen zur Einleitung des 3.2.2 Geschlossene Wasserhaltung mit
Wassers nach Nr. 4, enthalten, die zur Durchfüh- Kleinbrunnen
rung der Beweissicherung und dem Einsatz von
Geomesssystemen für die Durchführung einer Be- Die Wasserhaltung mit Kleinbrunnen (Wellpoints)
obachtungsmethode benötigt werden. ist nach den Kriterien der Nrn. 3.3.1 (1) und
3.3.1 (3) herzustellen und durchzuführen.
(4) Die Ausführungsplanung ist rechtzeitig vor Be-
ginn der Baumaßnahme dem Auftraggeber vorzu-
legen. 3.2.3 Geschlossene Wasserhaltung mit
Brunnen und Tauchpumpen
(1) Der Auftragnehmer hat nach Beendigung der
2.5 Beweissicherung /
Bohrarbeiten unter Auswertung der Bohrergebnis-
Zustandserfassung se sämtlicher Brunnen die Protokolle zu den er-
(1) Die Beweissicherung zum Einfluss der Was- bohrten Schichten und Grundwasserständen ein-
serhaltung wird vom Auftraggeber bei Beauftra- schließlich des Brunnenausbaus vorzulegen.
gung und Umsetzung des Ausschreibungsentwur- (2) Zusätzlich zur Einhaltung des Restsandgehal-
fes festgelegt, veranlasst und beauftragt. tes hat der Auftragnehmer nachzuweisen, dass
(2) Entstehen durch die gewählte Wasserhaltung das Brunnenwasser keine mit bloßem Auge er-
des Auftragnehmers Veränderungen beim Auf- kennbare Trübung aufweist. Das Ergebnis ist in ei-
wand für die Beweissicherung nach dem Aus- nem Protokoll festzuhalten.
schreibungsentwurf, sind daraus entstehende (3) Zur Überprüfung der Gesamtfördermengen hat
Mehraufwendungen vom Auftragnehmer zu tragen. der Auftragnehmer geeichte oder kalibrierte Sys-
Der Auftragnehmer hat in Abstimmung mit dem teme zur Wassermengenerfassung zu verwenden.
Auftraggeber die erweiterte Beweissicherung zu Die Erfassung ist kontinuierlich vorzunehmen und
veranlassen. Die Ergebnisse der Beweissicherung aufzuzeichnen.
sind dem Auftraggeber vorzulegen. Der Umfang
der Beweissicherung umfasst den Einflussbereich (4) Es sind nur vollautomatisch gesteuerte Pum-
der Grundwasserabsenkung und –einleitung sowie pen zugelassen. Sie müssen bei Wasserandrang
die beweissichernde Erfassung der Grundwasser- eingeschaltet, nahezu dauernd voll beaufschlagt
stände innerhalb und außerhalb der Baugrube und laufen und kurz vor Trockenlaufen abschalten. Die
deren fortlaufende Dokumentation. Messung der für die Wasserhaltung verbrauchten
Energie muss über gesonderte Zähler erfolgen.
(3) Der Einsatz von Geomesssystemen zur Be-
4 Stand: 2014/12
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Zusätzliche Technische
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Grundbau
Abschnitt 4
Stützkonstruktionen
Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 über ein Informati-
onsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der Informationsgesell-
schaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/96/EG (ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geändert
worden ist, sind beachtet worden.
Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 4 Stützkonstruktionen
Inhalt Seite
1 Allgemeines ............................................. 3
1.1 Grundsätzliches ........................................ 3
1.2 Begriffsbestimmungen .............................. 3
2 Grundlagen .............................................. 4
2.1 Vorhandene bauliche Anlagen .................. 4
2.2 Beweissicherung / Zustandserfassung ..... 4
2.3 Emissionen und sonstige
Beeinträchtigungen ................................... 4
2.4 Baugrund und Standsicherheit ................. 4
3 Stützbauwerke......................................... 4
3.1 Gewichtsstützwände ................................. 4
3.1.1 Allgemeines .............................................. 4
3.1.2 Gestapelte Konstruktionen ....................... 4
3.2 Im Boden einbindende Wände ................. 4
3.2.1 Allgemeines .............................................. 4
3.2.2 Stahlspundwände ..................................... 4
3.2.3 Bohrpfahlwände ........................................ 5
3.2.4 Schlitzwände ............................................. 5
3.3 Zusammengesetzte Stützkonstruktionen.. 5
3.3.1 Allgemeines .............................................. 5
3.3.2 Bewehrte Erde .......................................... 5
3.3.3 Geokunststoffbewehrte Stütz-
konstruktionen ........................................... 5
4 Böschungssicherungen ......................... 5
4.1 Allgemeines .............................................. 5
4.2 Oberflächensicherungen ........................... 5
4.2.1 Futtermauern, Spritzbetonsicherungen .... 5
4.3 Sicherungselemente ................................. 6
4.3.1 Allgemeines .............................................. 6
4.3.2 Verankerungen und Elementwände ......... 6
4.3.3 Bodenvernagelungen ................................ 6
5 Überwachung der Bauausführung /
Qualitätssicherung ................................. 6
2 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 4 Stützkonstruktionen
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(5) Die Spundwandschlösser können nach dem (5) Für die Auswahl und den lagenweise verdich-
Einbringen verschweißt werden, wenn besondere teten Einbau des Füllbodens gelten die Kriterien
Anforderungen an die statische Tragwirkung in des M SASE.
Längsrichtung, die Qualität von Ansichtsflächen
und/oder den Rückhalt von Wasser bestehen.
3.3.3 Geokunststoffbewehrte Stütz-
(6) Die Spundwände sind im Hinblick auf eine konstruktionen
mögliche Korrosion auszulegen. Bei Korrosionsbe-
lastung durch Luft, Boden, Grundwasser und ggf. (1) Es gelten die Technischen Lieferbedingungen
Gewässer ist Teil 4 Abschnitt 3 anzuwenden. Für für Geokunststoffe im Erdbau des Straßenbaues
Spundwände an Wasserbauwerken sind die Kor- (TL Geok E-StB).
rosionsschutzanforderungen der ZTV-W LB 218 (2) Werden Gabionen als Frontelemente verwen-
anzuwenden. Die Korrosionsschutzmaßnahmen det, gilt für die Gabionen Nr. 3.1.2.2.
sind in die Leistungsbeschreibung aufzunehmen.
(3) Der Füllboden ist nach den Kriterien der
(7) In der Leistungsbeschreibung ist anzugeben, Empfehlungen für den Entwurf und die
ob die Spundwände zum Schutz vor Tausalz- und Berechnung von Erdkörpern mit Bewehrungen aus
Brandeinwirkungen Vorsatzschalen erhalten sol- Geokunststoffen (EBGEO) auszuwählen und nach
len. den Vorgaben der ZTV E-StB lagenweise ver-
dichtet einzubauen.
3.2.3 Bohrpfahlwände (4) Der Einbau der Geokunststoffe ist in Über-
einstimmung mit dem Merkblatt über die An-
(1) Es gelten Abschnitt 1 Nr. 4 und Abschnitt 2
wendung von Geokunststoffen im Erdbau des
Nr. 3.
Straßenbaus (M Geok E) vorzunehmen.
(2) Abweichend zu Abschnitt 2 Nr. 3 können
(5) Die Nachweise in den Grenzzuständen der
einreihige Pfahlgruppen ausgeführt werden.
Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit sind nach
den EBGEO zu führen. Verformungen vorhande-
3.2.4 Schlitzwände ner Frontelemente und deren Auswirkung auf die
Konstruktion und den Baugrund sind zu
Es gilt Abschnitt 1 Nr. 4. berücksichtigen.
3.3 Zusammengesetzte
Stützkonstruktionen
4 Böschungssicherungen
4.2 Oberflächensicherungen
3.3.2 Bewehrte Erde
(1) Es ist das Merkblatt über Stützkonstruktionen 4.2.1 Futtermauern, Spritzbetonsicherungen
aus stahlbewehrten Erdkörpern (M SASE) zu
beachten. (1) Diese Art der Oberflächensicherung kann
zusätzlich mit Nägeln oder Ankern kombiniert
(2) Für die Bewehrung des Füllbodens sind werden. Die entsprechenden Anforderungen sind
gerippte, nach DIN EN ISO 1461 feuerverzinkte in die Leistungsbeschreibung aufzunehmen.
Stahlbänder zu verwenden. Die Schichtdicke der
Feuerverzinkung und die Dicke des Korrosions- (2) Bei Futtermauern ist die Entwässerung durch
zuschlages sind dem M SASE zu entnehmen. Es trockenes Versetzen der Steine sicherzustellen.
ist eine Gebrauchsdauer von 100 Jahren zugrunde Werden Fugen vermörtelt, sind Dränmatten oder
zu legen. Einkornbeton in einer Mindestdicke von 15 cm und
Dränrohre auszuführen. Bei Spritzbetonsiche-
(3) Die Bewehrungselemente sind mit Außen- rungen sind Entwässerungsöffnungen und ggf.
hautelementen, z.B. Stahlbetonplatten, Stahlgittern Entwässerungsbohrungen auszuführen.
oder -blechen zu verbinden.
(4) Massive Außenhautelemente sind auf einem
Streifenfundament zu gründen.
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4.3 Sicherungselemente
4.3.1 Allgemeines
(1) Bei betonangreifenden Böden und Wässern
entsprechend DIN-Fachbericht „Beton“ bzw.
DIN 4030-1 sind mit dem Sachverständigen für
Geotechnik ggf. zusätzliche Untersuchungen und
Maßnahmen für die Erstellung der Leistungsbe-
schreibung festzulegen.
(2) Verankerte oder vernagelte Stützkonstruk-
tionen, die in die Geotechnische Kategorie 3 nach
DIN 1054 eingestuft sind, sind mit Messeinrichtun-
gen zur Überwachung der Bauwerksdeformationen
zu versehen. Die Messeinrichtungen sind in die
Leistungsbeschreibung aufzunehmen.
4.3.3 Bodenvernagelungen
Es gilt Abschnitt 1 Nr. 6.
5 Überwachung der
Bauausführung /
Qualitätssicherung
Es gelten Abschnitt 1 Nr. 9 sowie Abschnitt 2 Nr. 7.
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Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 3
Massivbau
Abschnitt 1
Beton
Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 über
ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften für die
Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/96/EG
(ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geändert worden ist, sind beachtet worden.
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(1) Es dürfen nur Gesteinskörnungen nach (2) Das Größtkorn der Gesteinskörnung ist unter
DIN EN 12620 und DIN EN 13055-1 verwendet Berücksichtigung der Betondeckung, der kleinsten
werden. Querschnittsabmessung und des kleinsten Ab-
standes der Bewehrungsstäbe auszuwählen.
(2) Für die Gesteinskörnung gilt zusätzlich folgen-
des: (3) Alle Bauwerke im Bereich der Bundesfernstra-
ßen sind der Feuchtigkeitsklasse WA gemäß der
― Der Anteil leichtgewichtiger organischer Verun- Richtlinie des Deutschen Ausschusses für Stahlbe-
reinigungen darf für die grobe Gesteinskörnung ton (DAfStb) „Vorbeugende Maßnahmen gegen
0,05 M.-% und für die feine Gesteinskörnung schädigende Alkalireaktion im Beton“ (Alkali-
0,25 M.-% nicht überschreiten. Richtlinie) zuzuordnen.
― Die Kornform von groben Gesteinkörnungen (4) Die Gesteinskörnung muss hinsichtlich des
muss für gebrochenes Korn mindestens der Ka- Frost-Tau-Widerstandes mindestens der Kategorie
tegorie SI20 entsprechen. F2 entsprechen.
― Die Kornzusammensetzung der groben Ge-
(5) Der Nachweis des Frost-Tau-Widerstandes in
steinskörnung muss enggestuft sein. Kornge-
der Expositionsklasse XF2 und XF4 gilt nur dann
mische und natürlich zusammengesetzte (nicht
als erbracht, wenn bei der Prüfung gemäß
aufbereitete) Gesteinskörnungen 0/8 dürfen
nicht verwendet werden. DIN EN 1367-6 (Natriumchloridverfahren) der
Masseverlust 8 M.-% nicht überschreitet.
Wenn die Eignung des Wassers zur Betonherstel- Die Festbetonprüfung kann mit dem Plattenverfah-
lung untersucht wurde, müssen die Ergebnisse ren oder dem CDF - Verfahren nach
dem Auftraggeber vorgelegt werden.
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DIN CEN/TS 12390-9 an gesägten Flächen durch- Verwendung anderer Zementarten bedarf der Zu-
geführt werden. stimmung des Auftraggebers.
(7) Höhere Abwitterungen als 500 g/m² können im (7) Die Anrechnung von Flugasche in der Exposi-
Einzelfall dann vereinbart werden, wenn ein aus- tionsklasse XF4 bedarf der Zustimmung des Auf-
reichender Frost-Tausalz-Widerstand in Expositi- traggebers.
onsklasse XF4 durch ergänzende Untersuchungen
(8) Silikastaub darf dem Beton nur in Form einer
bestätigt wird.
homogenen Suspension zugegeben werden. Aus-
genommen hiervon ist das Betontrockengemisch
3.2 Verwendung von Zusatzstoffen für Spritzbeton.
(1) Werden Spanngliedverankerungen verwendet, (9) Eine gleichzeitige Verwendung von Flugasche
bei denen der Spannstahl in direktem Kontakt zum und Silikastaub bedarf der Zustimmung des Auf-
Beton steht (z.B. Besen- und Fächerverankerun- traggebers. Dies bezieht sich auch auf Flugasche
gen), dürfen nur Betonzusatzstoffe nach DIN- und Silikastaub als Bestandteil des Zements.
Fachbericht „Beton“ Abschnitt 5.2.5.1 verwendet
werden.
3.3 Verwendung von Zusatzmitteln
(2) Insgesamt darf der Gehalt an Flugasche
(1) Aus einer Wirkungsgruppe darf nur ein Beton-
60 M.-% bezogen auf den Zementgehalt nicht
zusatzmittel verwendet werden.
überschreiten.
(2) Betonzusatzmittel mit Wirkstoffgruppen Sac-
(3) Die anrechenbare Flugaschemenge darf
charose und Hydroxycarbonsäure dürfen nicht
80 kg/m³ nicht überschreiten.
verwendet werden. Dies gilt auch für Mischproduk-
(4) Für Gründungsbauteile, wie z.B. Bohrpfähle, te, die diese Wirkstoffgruppe enthalten.
darf einem Beton mit CEM III/B Flugasche zuge-
(3) Verzögerungszeiten über 12 h sind mit dem
geben werden. Für weitere Anwendungsbereiche
Auftraggeber abzustimmen.
bedarf die Zugabe von Flugasche zu Beton mit
CEM III/B der Zustimmung des Auftraggebers. (4) Bei der Nachdosierung von Fließmittel darf der
Beton nicht so weit angesteift sein, dass die zum
(5) In Beton für Kappen (Expositionsklassen XF4
Zeitpunkt vor der Erstdosierung an der Baustelle
und XD3) darf Flugasche nicht angerechnet wer-
gemessene Ist-Konsistenz unterschritten wird. Auf
den.
der Baustelle ist dies durch Messung des Aus-
(6) Die Anrechnung von Flugasche in der Exposi- breitmaßes vor der Nachdosierung sicherzustellen.
tionsklasse XF2 darf bei Betonen mit CEM I und
CEM II/A-Zementen erfolgen. Die Anrechnung bei
1
Größtkorn Mittlerer Mindest-Luftgehalt ) in Vol.-% für Beton der Konsistenz
C1 C2 bzw. F2 und F3
≥ F4 )
3
[mm]
ohne FM oder BV C1 mit FM oder BV
2 2
8 5,5 6,5 ) 6,5 )
2 2
16 4,5 5,5 ) 5,5 )
2 2
32 4,0 5,0 ) 5,0 )
1
) Einzelwerte dürfen diese Anforderungen um höchstens 0,5 Vol.-% unterschreiten.
2
) Wenn bei der Erstprüfung nachgewiesen wird, dass die Grenzwerte für die Luftporenkennwerte am Festbeton entsprechend
Merkblatt eingehalten werden, gilt ein um 1% niedrigerer Mindestluftgehalt. Für diesen Nachweis darf der Luftgehalt des Frischbe-
tons bei einem Größtkorn von 8 mm 6,0 Vol.-%, von 16 mm 5,0 Vol.-% und von 32 mm 4,5 Vol.-% nicht
überschreiten.
3
) Bei der Ausbreitmaßklasse F6 sind die Luftporenkennwerte am Festbeton entsprechend Merkblatt nachzuweisen.
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(5) Bei Verwendung von Luftporenbildern gilt das ergeben sich aus den Expositionsklassen nach
Merkblatt für die Herstellung und Verarbeitung von DIN-Fachbericht „Beton“.
Luftporenbeton der Forschungsgesellschaft für
(4) In der Expositionsklasse XF2 darf der w/z-Wert
Straßen- und Verkehrswesen. Für den Luftgehalt
0,50 nicht überschreiten.
im Frischbeton unmittelbar vor dem Einbau in das
Bauteil gilt Tabelle 3.1.1. Verluste von Luftporen (5) Abweichend von dem DIN-Fachbericht „Beton“
während des Förderns, insbesondere bei Pump- muss für Widerlager, Stützen, Pfeiler, Überbauten,
förderung, sind durch entsprechende Vorhaltema- Gründungen wie z.B. Bohrpfähle, Tunnelsohlen,
ße zu berücksichtigen. Zu deren Festlegungen Tunnelwände, Tunnelschalen, Trogsohlen und
sind ggf. bei den ersten Betonagen zusätzliche Trogwände in den Expositionsklassen XF2, XF3,
Luftgehaltsbestimmungen nach der Pumpe vorzu- XD2 oder XA2 – sofern ohne Luftporenbildner –
nehmen. die Mindestdruckfestigkeitsklasse C30/37 nach
28 d betragen.
(6) Fließmittel der Wirkstoffgruppen Polycarboxy-
lat und Polycarboxylaether dürfen nur mit den glei- (6) Abweichend vom DIN-Fachbericht „Beton“
chen Betonausgangsstoffen, mit denen die Erst- muss für Kappen in den Expositionsklassen XF4
prüfung durchgeführt wurde und nur in den Beton- und XD3 die Mindestdruckfestigkeitsklasse C25/30
temperaturbereichen, die in der Erstprüfung zu- nach 28 d und der maximale w/z-Wert 0,50 betra-
grunde lagen, verwendet werden. gen.
(7) Die Verwendung von CEM-II-M-Zementen
3.4 Betontemperatur nach DIN-Fachbericht „Beton“, Tabelle F.3.2 be-
darf der Zustimmung des Auftraggebers.
(1) Bei Tunnelinnenschalen von zweischalig aus-
geführten Tunneln in geschlossener Bauweise so- (8) Für Beton von Kappen dürfen Zemente
wie Tunnelwänden und –decken von Tunneln in of- CEM III nicht verwendet werden.
fener Bauweise darf die Frischbetontemperatur an (9) Für Beton von Betonschutzwänden dürfen als
der Einbaustelle 25 °C nicht überschreiten, sofern Zement CEM III nur Zemente CEM III/A mit höchs-
nicht durch andere Nachweise belegt wird, dass tens 50 M.-% Hüttensand-Massenanteil verwendet
eine höhere Frischbetontemperatur die angestreb- werden.
te Dauerhaftigkeit und Gebrauchstauglichkeit nicht
ungünstiger beeinflusst. Dies kann durch Tempera- (10) Portlandpuzzolanzement darf nur verwendet
tur- und Spannungsberechnungen auf Basis der werden, wenn der Hauptbestandteil Puzzolan
tatsächlichen Bauteilgeometrie und Bauteilbedin- Trass nach DIN 51043 ist.
gungen oder durch Temperaturmessungen an ver- (11) Für die Zugabe und die Anrechnung von
gleichbaren Bauteilen bzw. in der quasiadiabati- Flugasche und Silikastaub gilt Nr. 3.2 abweichend
schen Kalorimetrie nachgewiesen werden. von dem DIN-Fachbericht „Beton“.
(2) Die Frischbetontemperatur darf 30 °C nicht (12) Abweichend von dem DIN-Fachbericht „Be-
überschreiten. ton“ muss der Luftgehalt im Frischbeton an der
Einbaustelle die Anforderungen nach Tabelle 3.1.1
3.5 Chloridgehalt erfüllen.
Der höchstzulässige Chloridgehalt im Beton ist (13) Für die Zuordnung von Bauteilen zu den Ex-
durch die Einhaltung der Anforderungen an die positionsklassen bei Frosteinwirkung mit Tausalz-
Ausgangsstoffe nachzuweisen. einwirkung oder bei Tausalzeinwirkung gelten die
folgenden Festlegungen:
― Vorwiegend horizontale und direkt mit tausalz-
4 Anforderungen in Abhän- haltigem Wasser oder Schnee beaufschlagte
gigkeit von Expositions- Betonflächen sind den Expositionsklassen XF4
und XD3 zuzuordnen.
klassen
― Nicht vorwiegend horizontale Betonflächen im
(1) Alle Bauwerke im Bereich der Bundesfernstra-
Spritzwasserbereich sind den Expositionsklas-
ßen sind nach Nr. 3.1 Absatz (3) der Feuchtig- sen XF2 und XD2 zuzuordnen. Es müssen
keitsklasse WA zuzuordnen. konstruktive Maßnahmen zum Ableiten von
(2) Bauwerke, die im Sprühnebel- und Spritzwas- tausalzhaltigem Spritzwasser getroffen werden.
serbereich von Verkehrsflächen (Straßen, Rad- ― Betonflächen, die ausschließlich durch Sprüh-
und Gehwege) stehen, sind als tausalzbean- nebel beansprucht werden, wie z.B. Überbau-
sprucht anzusehen. ten oder Pfeiler und Widerlager unterhalb von
(3) Die Grenzwerte der Betonzusammensetzung hohen Talbrücken, sind den Expositionsklassen
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