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Bundesministerium für Verkehr

und digitale Infrastruktur

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Oktober 2021

Stand: 2021/10
ZTV-ING Inhalt

Teil Abschnitt
1 Allgemeines 1 Grundsätzliches
2 Technische Bearbeitung
3 Prüfungen während der Ausführung
4 Gradiente und Ebenflächigkeit des Überbaus
2 Grundbau 1 Baugruben
2 Gründungen
3 Wasserhaltung
4 Stützkonstruktionen
3 Massivbau 1 Beton
2 Bauausführung
3 Bauwerksfugen
4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen
5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in Betonbauteilen
6 Mauerwerk
7 Verstärken von Betonbauteilen
4 Stahlbau, Stahlverbundbau 1 Stahlbau
2 Stahlverbundbau
3 Korrosionsschutz von Stahlbauten
4 Brückenseile
5 Korrosionsschutz von Brückenseilen
5 Tunnelbau 1 Geschlossene Bauweise
2 Offene Bauweise
3 Maschinelle Schildvortriebsverfahren
4 Betriebstechnische Ausstattung
5 Abdichtung
6 Bauverfahren 1 Traggerüste
2 Taktschiebeverfahren
3 Schutzeinrichtungen gegen Witterungseinflüsse
7 Brückenbeläge 1 Brückenbeläge auf Beton mit einer Dichtungsschicht
aus einer Polymerbitumen-Schweißbahn
2 Brückenbeläge auf Beton mit einer Dichtungsschicht
aus zwei Bitumen-Schweißbahnen
3 Brückenbeläge auf Beton mit einer Dichtungsschicht
aus Flüssigkunststoff
4 Brückenbeläge auf Stahl mit einem Dichtungssystem
5 Reaktionsharzgebundene Dünnbeläge auf Stahl
8 Bauwerksausstattung 1 Fahrbahnübergänge aus Stahl und aus Elastomer
2 Fahrbahnübergänge aus Asphalt
3 Lager und Gelenke
4 Rückhaltesysteme
5 Entwässerungen
6 Befestigungseinrichtungen und Unterfütterung
von Ankerplatten
9 Bauwerke 1 Verkehrszeichenbrücken
2 Bewegliche Brücken
3 Lärmschutzwände
4 Wellstahlbauwerke
5 Becken und Pumpenhäuser aus Beton
10 Anhang 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke

Stand: 2021/10
Bundesanstalt für Straßenwesen

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 1
Allgemeines

Abschnitt 1
Grundsätzliches

Notifiziert gemäß der Richtlinie (EU) 2015/1535 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. Sep-
tember 2015 über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der technischen Vorschriften und der Vor-
schriften für die Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. 241 vom 17.9.2015, S. 1.).

Stand: 2017/02
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 1 Grundsätzliches

Inhalt ................................................. Seite

1 Geltungsbereich................................... 3

2 Qualitätssicherung .............................. 3

2.1 Grundsätze ............................................ 3


2.2 Überwachung der Baustoffe,
Baustoffsysteme und Bauteile ............... 3
2.2.1 Allgemeines ........................................... 3
2.2.2 Grundprüfung, Eignungsprüfung bzw.
Erstprüfung ............................................ 4
2.2.3 Übereinstimmungsnachweis .................. 4
2.3 Überwachung der Ausführung und
Prüfung der fertigen Leistung ................ 4
2.3.1 Allgemeines ........................................... 4
2.3.2 Eigenüberwachung ................................ 4
2.3.3 Fremdüberwachung ............................... 5
2.3.4 Kontrollprüfungen................................... 5
2.3.5 Zusätzliche Kontrollprüfungen ............... 5
2.3.6 Schiedsuntersuchungen ........................ 5
2.4 Überwachungs- und Zutrittsrechte ......... 6

3 Ausführung ........................................... 6

4 Abrechnung .......................................... 6

5 Abnahme und Mängelansprüche ....... 6

5.1 Abnahme ................................................ 6


5.2 Mängelansprüche .................................. 6

Anhang A Qualifizierung von Konformitäts-


bewertungsstellen .......................... 7

2 Stand: 2017/02
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 1 Grundsätzliches

1 Geltungsbereich (2) Die nachfolgenden Regelungen können in den


jeweiligen Abschnitten der Teile 2 bis 9, z.B. auf-
(1) Die Zusätzlichen Technischen Vertragsbedin- grund der Bestimmungen zur Umsetzung harmoni-
gungen und Richtlinien für Ingenieurbauten (ZTV- sierter technischer Spezifikationen, eingeschränkt
ING) gelten für den Bau und die Erhaltung von In- oder geändert sein.
genieurbauwerken nach DIN 1076, jedoch nicht für
Wasserbauwerke wie z.B. Schleusen, Hebewerke, (3) Die bei der Qualitätssicherung durchzuführen-
Wehre und Düker. Sie sind darauf abgestellt, dass den Prüfungen werden unterschieden nach
die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistun- a) Grundprüfung, Eignungsprüfung bzw. Erstprüfung
gen Teil C: Allgemeine Technische Vertrags-
bedingungen für Bauleistungen Bestandteil des b) Prüfungen für den Übereinstimmungsnachweis
Bauvertrages sind. für Baustoffe, Baustoffsysteme und Bauteile
(2) Die mit rechtem Randstrich gekennzeichneten ― als werkseigene Produktionskontrolle (WPK),
Absätze sind Zusätzliche Technische Vertragsbedin- ― als Fremdüberwachung,
gungen im Sinne der VOB/B-DIN 1961, wenn die
ZTV-ING Bestandteil des Bauvertrages sind. c) Prüfungen für die Überwachung der Aus-
führung und der fertigen Leistung
(3) Die im Text kursiv gedruckten und nicht mit
rechtem Randstrich gekennzeichneten Absätze ― als Eigenüberwachung,
sind Richtlinien. Sie sind Hinweise an den Auftrag- ― als Fremdüberwachung,
geber für die Aufstellung der Leistungsbeschrei-
bung sowie bei der Überwachung und die Abnah- d) Kontrollprüfungen.
me der Bauleistungen. (4) Die Prüfungen umfassen
(4) Wird in den ZTV-ING eine europäische Norm, ― die Probenahmen und Kennzeichnung,
z.B. DIN EN 1991 oder ein Teil einer europäischen
Norm, z.B. DIN EN 1991-2 genannt, sind gleich- ― das Schließen der Probenahmestellen,
falls die jeweils dazugehörenden nationalen An- ― das Lagern der Proben,
wendungsdokumente (NA) inbegriffen.
― das versandfertige Verpacken der Proben,
(5) Die in den ZTV-ING genannten Normen und
― den Transport der Proben zur Prüfstelle,
sonstigen Technischen Regelwerke sind im Teil 10
Abschnitt 1 zusammengestellt. ― das Vorhalten der Prüfgeräte einschließlich
Zubehör und Hilfsmittel,
(6) Der Teil 1 Allgemeines gilt für alle nach den
ZTV-ING ausgeschriebenen Baumaßnahmen. Er ― das Durchführen der Prüfung,
wird je nach Art der Baumaßnahme ergänzt durch ― das Abfassen des Prüfberichtes bzw. des
die Vertragsbedingungen in den jeweiligen Ab- Grundprüfberichtes,
schnitten der Teile 2 bis 9. Abweichende Regelun-
gen in den Teilen 2 bis 9 haben Vorrang. ― das Lagern der Rückstellproben,

(7) Baustoffe und Baustoffgemische für den Bau ― das umweltgerechte Entsorgen des Probenma-
von Ingenieurbauten, die in einem anderen Mit- terials.
gliedstaat der Europäischen Union oder in der Tür- (5) Die Qualifizierung (Anerkennung bzw. Akkredi-
kei rechtmäßig hergestellt und/oder in Verkehr ge- tierung) von Konformitätsbewertungsstellen (KBS),
bracht wurden oder in einem EFTA-Staat, der Ver- die Produkte prüfen und/oder zertifizieren und/oder
tragspartei des EWR-Abkommens ist, rechtmäßig deren Herstellung überwachen erfolgt nach Tabel-
hergestellt wurden, werden in Deutschland zuge- le A 1.1.1.
lassen, wenn sie ein Schutzniveau dauerhaft ge-
währleisten, das dem in den ZTV-ING definierten (6) Soweit nachfolgend nicht anders geregelt,
Niveau entspricht. werden die Kosten für die Qualitätssicherung nicht
gesondert vergütet.

2 Qualitätssicherung 2.2 Überwachung der Baustoffe,


Baustoffsysteme und Bauteile
2.1 Grundsätze
(1) Das Einhalten der festgelegten Anforderungen 2.2.1 Allgemeines
an die Herstellung und Verarbeitung von Baustof-
fen, Baustoffsystemen und Bauteilen und an die Die Qualitätssicherung der Baustoffe, Baustoffsys-
fertige Leistung ist zu überwachen. teme und Bauteile erfolgt durch eine Grundprü-
fung, Eignungsprüfung bzw. Erstprüfung und einen

Stand: 2017/02 3
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 1 Grundsätzliches

Übereinstimmungsnachweis. Der Übereinstim- 2.3 Überwachung der Ausführung


mungsnachweis erfolgt nach Maßgabe der DIN und Prüfung der fertigen Leistung
18200.

2.3.1 Allgemeines
2.2.2 Grundprüfung, Eignungsprüfung bzw.
Erstprüfung (1) Das Einhalten der vereinbarten Anforderungen
an die Ausführung und an die fertige Leistung ist
(1) Grundprüfungen dienen zum Nachweis der
zu überwachen.
grundsätzlichen Eignung der Baustoffe, Baustoff-
systeme und Bauteile für den vorgesehenen Ver- (2) Die Überwachung der Ausführung besteht aus
wendungszweck. Art und Umfang der Grundprü- der Eigenüberwachung und – soweit in den jewei-
fungen und die Anforderungen an die Beschaffen- ligen Abschnitten der Teile 2 bis 9 vorgeschrie-
heit und Eigenschaften der Baustoffe, Baustoffsys- ben – der Fremdüberwachung.
teme und Bauteile sind in den jeweiligen Techni-
a) Prüfungen bei der Eigenüberwachung dienen
schen Lieferbedingungen (TL) festgelegt. Die Prü-
dazu festzustellen, ob die Lagerung und Verar-
fungen sind nach den jeweiligen Technischen
beitung der Baustoffe und Baustoffsysteme und
Prüfvorschriften (TP) durchzuführen.
die fertige Leistung den vertraglichen Anforde-
(2) Eignungsprüfungen bzw. Erstprüfungen dienen rungen entsprechen.
zum Nachweis der Eignung der Baustoffe, Bau-
b) Die Fremdüberwachung dient dazu festzustel-
stoffsysteme und Bauteile für den vorgesehenen
len, ob die personellen und ausstattungsmäßi-
Verwendungszweck entsprechend den vertragli-
gen Voraussetzungen für eine ordnungsgemä-
chen Anforderungen. Der Nachweis der Eignung
ße Eigenüberwachung gegeben sind und ob die
ist rechtzeitig vor Beginn der Arbeiten zu erbrin-
fertige Leistung den vertraglichen Anforderun-
gen.
gen entspricht.
(3) Soweit in den einzelnen Abschnitten nicht an-
(3) Der Auftragnehmer hat der Überwachungsstel-
ders geregelt, ersetzen die Grundprüfungen ge-
le rechtzeitig die Ausführungszeiten anzuzeigen
mäß den TL die Eignungsprüfungen.
und dies dem Auftraggeber nachzuweisen.
(4) Der Prüfbericht ist auf Verlangen vorzulegen.
2.3.2 Eigenüberwachung
2.2.3 Übereinstimmungsnachweis
(1) Art, Umfang und Häufigkeit der Eigenüberwa-
(1) Der Übereinstimmungsnachweis besteht aus chung sind in den jeweiligen Abschnitten der Teile
einer WPK und einer regelmäßigen Fremdüberwa- 2 bis 9 geregelt.
chung einschließlich einer Erstüberwachung. (2) Vor Beginn der Bauausführung sind das aus-
a) Die WPK dient dazu festzustellen, ob die Ei- führende und das überwachende Fachpersonal in
genschaften der Baustoffe, Baustoffsysteme die Ausführungsunterlagen einzuweisen.
oder Bauteile den vertraglichen Anforderungen (3) Während der Bauausführung sind die Auf-
entsprechen. zeichnungen und Auswertungen auf der Baustelle
b) Die Fremdüberwachung dient der Feststellung, vorzuhalten. Sie sind der Überwachungsstelle und
ob die personellen und ausstattungsmäßigen auf Verlangen auch dem Auftraggeber vorzulegen.
Voraussetzungen für eine ständige ordnungs- Die im Teil 1 Abschnitt 3 sowie in den jeweiligen
gemäße Herstellung und eine entsprechende Abschnitten der Teile 2 bis 9 dafür vorgesehenen
Formblätter sind zu verwenden.
WPK gegeben sind und ob die Bauprodukte
den an sie gestellten Anforderungen genügen. (4) Vor Abnahme der Baumaßnahme sind die
(2) Die Übereinstimmung der Baustoffe, Baustoff- Aufzeichnungen der Eigenüberwachung und die
systeme und Bauteile mit den jeweiligen Techni- Lieferscheine dem Auftraggeber zu übergeben. Zu
schen Spezifikationen ist für jedes Herstellwerk mit den Aufzeichnungen gehören die Bautagesberich-
te, Prüfprotokolle und Eigenüberwachungsberich-
einem Übereinstimmungszertifikat zu bestätigen.
te. Die Aufzeichnungen müssen mindestens fol-
(3) Art und Umfang der WPK und der Fremdüber- gende Angaben enthalten:
wachung und die Anforderungen an die Baustoffe
― Lieferwerk und Lieferschein,
sind in den zugehörigen Technischen Spezifikatio-
nen, z.B. Normen, Technische Lieferbedingungen ― Bezeichnung der Baustoffe,
festgelegt.
― Übereinstimmungszeichen,
― Chargennummer und Zuordnung zur Einbau-
fläche,

4 Stand: 2017/02
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 1 Grundsätzliches

― Vergleich von Art und Menge der bestellten und ― Zeichen und Anschrift der anerkannten Über-
gelieferten Baustoffe, wachungsstelle.
― Herstellungsdatum, Bezeichnung und Bauteil-
zuordnung der Probekörper bzw. der Rückstell- 2.3.4 Kontrollprüfungen
proben sowie der zugehörigen Prüfergebnisse,
(1) Kontrollprüfungen werden vom Auftraggeber
― Zeitabschnitte der einzelnen Arbeiten, veranlasst, um festzustellen, ob die Eigenschaften
der Baustoffe, Baustoffsysteme und der fertigen
― äußere Bedingungen, z.B. Klimadaten,
Leistung den vereinbarten Anforderungen entspre-
― besondere Vorkommnisse, chen. Ihre Ergebnisse werden der Abnahme und
der Abrechnung zugrunde gelegt. Der Auftragge-
― Art und Datum der Prüfungen sowie Ergebnisse
ber darf Rückstellproben nehmen.
und Vergleich mit den Anforderungen,
(2) Die Probenahmen sowie die Prüfungen, die
― ggf. Art und Dauer der Nachbehandlung,
auf der Baustelle erfolgen, werden in Anwesenheit
― Name und Unterschrift des für die Eigenüber- des Auftragnehmers durchgeführt. Sie finden auch
wachung Verantwortlichen. in Abwesenheit des Auftragnehmers statt, wenn
dieser den rechtzeitig bekantgegebenen Termin
nicht wahrnimmt.
2.3.3 Fremdüberwachung
(3) Sollen die Probenahmen, die versandfertige
(1) Soweit eine Fremdüberwachung der Ausfüh- Verpackung der Proben und das Schließen der
rung vorgesehen ist, hat diese durch hierfür aner- Probenahmestellen vom Auftragnehmer hilfsweise
kannte Überwachungs- bzw. Güteschutzgemein- durchgeführt werden, sind für diese Leistungen
schaften oder Überwachungsstellen zu erfolgen. gesonderte Positionen im Leistungsverzeichnis
(2) Der Auftragnehmer hat mit einer anerkannten vorzusehen. Den Versand der Proben und die Prü-
Überwachungs- bzw. Güteschutzgemeinschaft fungen veranlasst der Auftraggeber.
oder einer Überwachungsstelle einen Überwa- (4) Die Kontrollprüfungen sind in den jeweiligen
chungsvertrag abzuschließen. Das Recht des Auf- Abschnitten der Teile 2 bis 9 angegeben.
traggebers auf Einsicht in bzw. Auskunft über
sämtliche Unterlagen ist sicherzustellen. Der (5) Die Kosten der Kontrollprüfungen trägt der Auf-
Überwachungsvertrag ist dem Auftraggeber auf traggeber.
Verlangen vorzulegen.
(3) Die Bestätigung der Baustellenmeldung durch 2.3.5 Zusätzliche Kontrollprüfungen
den Fremdüberwacher ist dem Auftraggeber nach
Auftragserteilung unverzüglich zu übergeben. (1) Der Auftragnehmer darf zusätzliche Kontroll-
prüfungen verlangen, wenn er vermutet, dass das
(4) Jede Baustelle ist mindestens einmal zu über- Ergebnis einer Kontrollprüfung nicht kennzeich-
wachen. nend für die zugeordnete Leistung ist. Die Orte für
die Entnahme und die zuzuordnenden Teilleistun-
(5) Bei länger andauernden Baustellen sind weite-
gen bestimmen Auftragnehmer und Auftraggeber
re Überprüfungen in angemessenen Zeitabständen
gemeinsam.
durchzuführen. Die Häufigkeit ist in der Leistungs-
beschreibung vorzusehen. (2) Das Recht des Auftraggebers, nach eigenem
Ermessen weitere Kontrollprüfungen durchzufüh-
(6) Der Überwachungsbericht muss mindestens ren, bleibt unberührt.
folgende Angaben enthalten:
(3) Für die Abnahme und die Berechnung eventu-
― Bezeichnung von Baustelle, Auftragnehmer, Ei- eller Abzüge sind die Ergebnisse der zusätzlichen
genüberwachungsstelle und anerkannter Über- Kontrollprüfungen für die ihnen zugeordneten Teil-
wachungsstelle, leistungen maßgebend.
― Kurzbeschreibung der Baumaßnahme, (4) Die Kosten für die verlangten zusätzlichen
― Ergebnisse der Baustellenprüfung(en). Kontrollprüfungen trägt der Auftragnehmer.

(7) Der Überwachungsbericht ist dem Auftragge-


ber unverzüglich zu übergeben. 2.3.6 Schiedsuntersuchungen
(8) Auf der Baustelle ist ein Kennzeichnungsschild (1) Eine Schiedsuntersuchung ist die Wiederho-
deutlich sichtbar anzubringen, das auf die Über- lung einer Kontrollprüfung, an deren sachgerechter
wachung hinweist. Es muss mindestens folgende Durchführung begründete Zweifel des Auftragge-
Angaben enthalten: bers oder des Auftragnehmers, z.B. aufgrund ei-
gener Untersuchungen bestehen. Sie ist auf An-
―„Überwacht nach den ZTV-ING“, trag eines Vertragspartners durch eine anerkannte

Stand: 2017/02 5
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 1 Grundsätzliches

Prüfstelle vorzunehmen, die nicht die Kontrollprü- 5 Abnahme und


fung durchgeführt hat. Ihr Ergebnis tritt an die Stel-
le des ursprünglichen Prüfungsergebnisses. Mängelansprüche
(2) Die Kosten der Schiedsuntersuchung zuzüglich
aller Nebenkosten trägt derjenige, zu dessen Un- 5.1 Abnahme
gunsten das Ergebnis ausfällt. Werden bei der Abnahme Über- bzw. Unterschrei-
tungen der in den jeweiligen Abschnitten der Teile
2.4 Überwachungs- und 2 bis 9 angegebenen Grenzwerte festgestellt, so
Zutrittsrechte gilt jede unzulässige Über- oder Unterschreitung
(1) Die Überwachungs- und Zutrittsrechte des Auf- jeweils als ein Mangel.
traggebers gemäß VOB/B erstrecken sich auch auf
Betriebsstätten der Nachunternehmer und auf Her- 5.2 Mängelansprüche
stell- bzw. Lieferwerke, z.B. Fertigteile, Stahlbau-
teile. Der Auftragnehmer hat mit den Nachunter- Die Verjährungsfrist für die Mängelansprüche be-
nehmern und Herstell- bzw. Lieferbetrieben ent- trägt 5 Jahre.
sprechende Vereinbarungen zugunsten des Auf-
traggebers zu treffen.
(2) Der Auftraggeber hat das Recht der Einsicht-
nahme in bzw. auf Auskunft über sämtliche Unter-
lagen im Zusammenhang mit der Fremdüberwa-
chung.

3 Ausführung
(1) Die Feststellungen über den Zustand fertigge-
stellter Teilleistungen sind in das Bautagebuch
einzutragen.
(2) Der Auftraggeber ist berechtigt, die Leistung
oder Teile der Leistung vorzeitig, d.h. vor dem sich
aus dem Vertrag ergebenden Zeitpunkt, in Benut-
zung zu nehmen. Der Auftraggeber hat dem Auf-
tragnehmer die Absicht einer solchen vorzeitigen
Benutzung mitzuteilen. Die erforderlichen Maß-
nahmen sind schriftlich zu vereinbaren.

4 Abrechnung
Die in der Leistungsbeschreibung vereinbarten Ab-
rechnungsregelungen werden ggf. durch zusätzli-
che Regelungen in den jeweiligen Abschnitten der
Teile 2 bis 9 ergänzt.

6 Stand: 2017/02
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 1 Grundsätzliches – Anhang A

Anhang A

Qualifizierung von Konformitätsbewertungsstellen

Tabelle A 1.1.1: Anforderungen an Stellen, die Produkte prüfen und/oder zertifizieren und/oder deren Herstellung überwachen

Qualifizierung der Konformitäts-


Regelwerk + ggf. Fallunterscheidung
bewertungsstellen (KBS)

4
Akkreditierung durch die DAkkS GmbH )
1 europäische Produktnorm harmonisiert
4
Notifizierung durch das DIBt )

2 europäische Produktnorm nicht harmonisiert Anerkennung durch das DIBt

Anerkennung durch die Bundesländer oder


3 nationale Produktnorm
das DIBt

4 keine DIBt 4-1a


1 Anerkennung durch das DIBt
nationale große Mengen )
Produkt-
norm aber Anerkennung für ähnliches Produkt durch das
nationales 4-1b DIBt und Darlegung der Kompetenz gegenüber
2 3
Regelwerk 1
kleine Mengen ) der BASt für zusätzliche Prüfungen ) )
(ZTV-ING)
 Aufnahme in das BASt-KBS-Verzeichnis

DAkkS GmbH 4-2a 3


1 Akkreditierung durch die DAkkS GmbH )
große Mengen )

Akkreditierung für die Prüfung eines ähnlichen


Produktes durch die DAkkS GmbH und Darle-
4-2b gung der Kompetenz gegenüber der BASt für
1
kleine Mengen ) 2 3
zusätzliche Prüfungen ) )

 Aufnahme in das BASt-KBS-Verzeichnis


1
) wird in den entsprechenden Regelwerken angegeben
2
) Die KBS legen gegenüber der BASt dar, dass sie zur Durchführung der Arbeiten geeignet sind, d.h. sie versichern, dass
sie über die notwendigen Voraussetzungen zur Durchführung der gesonderten Prüfungen hinsichtlich Personal, Prüfmit-
tel und Räumlichkeiten verfügen.
3
) Mit Einführung der entsprechenden TL/TP durch die Bundesländer sind zugleich die KBS durch diese anerkannt.
4
) Das DIBt ist die Technische Bewertungsstelle und die notifizierende Behörde im Sinne der Verordnung EU Nr. 305/2011
des europäischen Parlaments und des Rates vom 9. März 2011 zur Festlegung harmonisierter Bedingungen für die Ver-
marktung von Bauprodukten und zur Aufhebung der Richtlinie 89/106/ EWG des Rates (EU-Bauproduktenrichtlinie)
in Deutschland; im EU-Ausland kann die entsprechende Stelle angesprochen werden.
Die DAkkS ist die nationale Akkreditierungsstelle nach EU-Bauproduktenverordnung in Deutschland; im EU-Ausland
kann die entsprechende Stelle angesprochen werden.
DAkkS = Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH
DIBt = Deutsches Institut für Bautechnik
Konformitätsbewertungsstelle = eine Stelle, die Konformitätsbewertungstätigkeiten einschließlich Kalibrierungen, Prüfungen,
Zertifizierungen und Inspektionen durchführt

Stand: 2017/02 7
Bundesanstalt für Straßenwesen

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 1
Allgemeines

Abschnitt 2
Technische Bearbeitung

Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Ju-
ni 1998 über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der
Vorschriften für die Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt
durch die Richtlinie 2006/96/EG (ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geändert wurde, sind beachtet wor-
den.

Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung

Inhalt Seite Seite

1 Allgemeines .......................................... 3 Anhang A Anforderungen an die Gliederung


von Standsicherheitsnachweisen . 11
1.1 Grundsätzliches ..................................... 3
1.2 Begriffsbestimmungen ........................... 3 Anhang B Formblatt B 1.2.1
Schriftfelder einer Seite eines
2 Ausführungsunterlagen ...................... 3 Standsicherheitsnachweises ....... 15
2.1 Allgemeines ........................................... 3 Formblatt B 1.2.2
Standardsachregister für
2.2 Prüf- und Genehmigungsverfahren ....... 4 alle Bauteile .................................. 16
2.3 Standsicherheitsnachweis ..................... 5
2.3.1 Allgemeines ........................................... 5
2.3.2 Modellstatik ............................................ 5
2.4 Ausführungszeichnungen ...................... 5
2.4.1 Zusammenstellung der Ausführungs-
zeichnungen ........................................... 5
2.4.2 Form und Inhalt ...................................... 6

3 Vermessung ......................................... 7

4 Bestandsunterlagen ............................ 7
4.1 Allgemeines ........................................... 7
4.2 Bestandsübersichtszeichnung ............... 7
4.3 Überarbeitung von Bestandsunterlagen 9

5 Anforderungen an den Inhalt und


die Form von Standsicherheits-
nachweisen ........................................... 9
5.1 Allgemeines ........................................... 9
5.2 Grundsatzbesprechung.......................... 9
5.3 Form ....................................................... 9

2 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung

1. Allgemeines (9) Koordinator


ist ein vom Auftragnehmer zu bestimmender Inge-
nieur, der für die Koordination der statischen und
1.1 Grundsätzliches konstruktiven Bearbeitung zuständig ist und ge-
In diesem Abschnitt wird die technische Bearbei- genüber dem Auftraggeber für die vertrags-, sach-
tung der Ausführungsunterlagen eines Bauvorha- und termingerechte sowie vollständige Ausarbei-
bens durch den Auftragnehmer nach Art und Um- tung der Ausführungsunterlagen verantwortlich ist.
fang beschrieben. (10) Prüfingenieur
ist der mit der Prüfung der Ausführungsunterlagen
1.2 Begriffsbestimmungen in statischer, konstruktiver, technischer und ggf.
(1) Ausführungsunterlagen schweißtechnischer Hinsicht beauftragte Ingenieur.
Der Auftraggeber prüft entweder die Ausführungs-
sind alle für eine ordnungsgemäße Bauausführung unterlagen mit eigenen Kräften oder beauftragt ei-
nötigen Standsicherheitsnachweise und statisch nen Prüfingenieur für Baustatik. In beiden Fällen
und / oder konstruktiv erforderlichen Zeichnungen. wird im Folgenden die Bezeichnung Prüfingenieur
Die Ausführungsunterlagen müssen rechtsverbind- verwendet.
lich durch den Auftragnehmer, den Aufsteller sowie
den Koordinator unterzeichnet sein und eine un- (11) Verfasser
terschriftliche Bestätigung der Prüfvorgänge ent- ist der Ingenieur des Aufstellers, der die Ausfüh-
halten. Die Ausführungszeichnungen erhalten zu- rungsunterlagen bearbeitet.
sätzlich den Baufreigabevermerk bzw. bei Baube-
helfen den Gesehenvermerk durch den Auftragge-
ber. 2. Ausführungsunterlagen
(2) Aufsteller
ist das technische Büro, das die Ausführungsunter- 2.1 Allgemeines
lagen bearbeitet. (1) Für die Anforderungen an die Ausführungsun-
(3) Ausbaulasten terlagen gelten DIN EN 1992-1-1, DIN 4124,
DIN EN 1537, DIN EN 12812, DIN EN 1090-2 und
sind ständige Einwirkungen infolge des Eigenge- -3, DIN EN 1994-1-1 sowie der DIN-Fachbericht
wichts der nicht tragenden Bauwerksteile, z.B. „Beton“ und die in den nachfolgenden Abschnitten
Kappen, Brückenbelag, Bauwerksausstattungen der Teile 2 bis 9 gestellten Anforderungen.
etc.
(2) Spätestens 10 Tage nach der Auftragsertei-
(4) Bestandsunterlagen lung ist vom Auftragnehmer ein mit einem abge-
dokumentieren den gesamten Bauwerksbestand schlossenen Bauingenieurstudium, im Brücken-
mit allen Details. und Ingenieurbau erfahrener sowie mit entspre-
chenden Vollmachten ausgestatteter Koordinator
(5) Bestandsübersichtszeichnung für die statische und konstruktive Bearbeitung so-
ist eine aufgrund der endgültigen Ausführung und wie dessen ständiger Vertreter namentlich zu be-
den örtlichen Gegebenheiten hergestellte Über- nennen. Beide haben durch nachprüfbare Refe-
sichtszeichnung. renzen nachzuweisen, dass sie in den letzten drei
Jahren umfangreiche Erfahrungen bei vergleichba-
(6) Prüfhandbuch ren Bauleistungen gesammelt haben.
dokumentiert bei Bauwerken und Bauteilen mit (3) Zu den Aufgaben des Koordinators zählen ins-
konstruktiven Besonderheiten als ergänzendes besondere folgende Leistungen:
Hilfsmittel zur DIN 1076 Art und Umfang der not-
wendigen regelmäßigen Prüfungen und Messun- ― Gewährleistung der gegenseitigen Abstimmung
gen. der Ausführungsunterlagen von verschiedenen
Aufstellern für ein Bauteil bzw. einen Baubehelf,
(7) EDV-Berechnungen einen Bauabschnitt oder das ganze Bauwerk.
sind programmgesteuerte Berechnungen. ― Zusammenstellen der vollständigen und prüffä-
(8) Grundsatzbesprechung higen Ausführungsunterlagen für ein Bauteil,
einen Bauabschnitt oder das gesamte Bauwerk,
ist ein gemeinsames Abstimmungsgespräch über so dass die Ausführungsunterlagen ein tech-
die Tragwerksplanung zwischen dem Auftragneh- nisch und rechnerisch geschlossenes Ganzes
mer, dem Aufsteller, dem Auftraggeber und dem bilden. Entsprechendes gilt für die Vorlage von
Prüfingenieur. geänderten oder auszutauschenden Ausfüh-
rungsunterlagen. Zu diesen Leistungen zählt
auch die durchgängig gleiche Bezeichnung aller

Stand: 2017/10 3
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung

Bauteile und Konstruktionselemente in allen testens bei Übergabe der Ausführungsunterlagen


einzelnen Bearbeitungsschritten. anzuzeigen. Mit der Anzeige ist eine Aufstellung
über die finanziellen und zeitlichen Auswirkungen
― Unterzeichnung aller Ausführungsunterlagen
dieser Leistungen vorzulegen.
einschließlich Ausführungsprotokoll Traggerüst
gemäß Formblatt A 6.1.1 und Sicherstellung (8) Der Auftragnehmer ist dafür verantwortlich,
der Unterzeichnung durch Auftragnehmer und dass geänderte oder auszutauschende Ausfüh-
Aufsteller. rungsunterlagen dem Auftraggeber jeweils nach-
weislich übermittelt werden.
― Termingerechte Übergabe der vereinbarten An-
zahl der Ausführungsunterlagen an den Auf- (9) Montage- und Arbeitshilfen an der Tragkon-
traggeber. Ergänzend ist hierzu bei jeder Vorla- struktion bedürfen der Zustimmung des Auftragge-
ge von Ausführungsunterlagen ein geordnetes bers und sind in den Ausführungsunterlagen anzu-
Verzeichnis aller eingereichten Ausführungsun- geben.
terlagen fortzuschreiben und in angemessenen
(10) Für Bauwerke mit konstruktiven Besonderhei-
Zeitabständen unaufgefordert oder auf Anforde-
ten, z.B. bewegliche Brücken, und Bauwerke mit
rung dem Auftraggeber zu übergeben. Das Ein-
besonderen Bauteilen wie z.B. Seile und Veranke-
reichdatum ist dabei zu dokumentieren. Beim
rungspunkte ist ein Prüfhandbuch entsprechend
Standsicherheitsnachweis sind zusätzlich die
der Richtlinie zur einheitlichen Erfassung, Bewer-
Bezeichnung gemäß Gesamtinhaltsverzeichnis
tung, Aufzeichnung und Auswertung von Ergeb-
nach Nr. 5.3 und Anhang A sowie die Seitenbe-
nissen der Bauwerksprüfung nach DIN 1076
zeichnung anzugeben.
(RI-EBW-PRÜF) aufzustellen. In der Leistungsbe-
― Bei jeder Fortschreibung des Standsicherheits- schreibung ist anzugeben, für welche Bauteile ein
nachweises, ggf. mit Austausch- und / oder Er- Prüfhandbuch aufzustellen ist.
gänzungsseiten, die gemäß Nr. 5.3 zu bezeich-
(11) Das Prüfhandbuch ist als Anlage zum Bau-
nen sind, sind das zugehörige Kapitel-
werksbuch zu erstellen und gemäß Nr. 2.2 zur Prü-
Inhaltsverzeichnis sowie das aktualisierte Ge-
fung einzureichen.
samtinhaltsverzeichnis einzureichen.
― Sicherstellung des Zusammenwirkens des Auf-
stellers mit der Baustelle und den Nachunter- 2.2 Prüf- und Genehmigungs-
nehmern. Neben der terminlichen Anpassung verfahren
der Vorlage von Ausführungsunterlagen an den
(1) Der Auftraggeber ist verantwortlich für die
Bauzeitenplan bzw. Bauablauf zählt hierzu
bauaufsichtliche Prüfung der Ausführungsunterla-
auch die Veranlassung der Anpassung von
gen in statischer, konstruktiver, technischer und
Ausführungsunterlagen an zwingend notwendi-
ggf. schweißtechnischer Hinsicht und gibt nach
ge Änderungen der Abmessungen und / oder
Vollzug die Ausführungsunterlagen zur Bauausfüh-
technische Einzelheiten nach Genehmigung der
rung frei.
Änderungen durch den Auftraggeber.
(2) Überträgt der Auftraggeber die Prüfung der
(4) Jeder Wechsel der vom Auftragnehmer bei
Ausführungsunterlagen einem Prüfingenieur, sind
Angebotsabgabe benannten Bearbeitungsstellen
den Bauvertrag beeinflussende Vereinbarungen
und / oder des Koordinators für die statische und
zwischen dem Auftragnehmer und dem Prüfinge-
konstruktive Bearbeitung oder dessen Vertreters
nieur ohne schriftliche Zustimmung des Auftragge-
sowie die Hinzuziehung weiterer Bearbeitungsstel-
bers nicht statthaft.
len bedarf der Zustimmung des Auftraggebers.
(3) Vom Auftragnehmer geänderte Ausführungs-
(5) Änderungen in Ausführungsunterlagen sind
unterlagen sind stets erneut zu prüfen und zu ge-
vom Auftragnehmer, Aufsteller und vom Koordina-
nehmigen.
tor für die statische und konstruktive Bearbeitung
rechtsverbindlich zu unterschreiben. (4) Die Kosten der Prüfung der Standsicherheits-
nachweise sowie der Ausführungszeichnungen
(6) Der Auftragnehmer hat die technische Bearbei-
trägt der Auftraggeber. Er behält sich jedoch vor,
tung in Anpassung an den Bauzeitenplan – unter
Kosten, die infolge mangelhafter Ausarbeitung der
Berücksichtigung des Prüf- und Genehmigungsver-
Ausführungsunterlagen für erhöhten Prüfaufwand
fahrens – mit dem erforderlichen zeitlichen Vorlauf
entstehen, dem Auftragnehmer in Rechnung zu
durchzuführen. Erkennt er, dass die laut Bau-
stellen oder die ordnungsgemäße Ausarbeitung
zeitenplan vorgesehenen Bearbeitungstermine
einem vom Auftraggeber bestimmten Ingenieurbü-
nicht eingehalten werden können, so muss er dies
ro zu Lasten des Auftragnehmers zu übertragen,
dem Auftraggeber unverzüglich schriftlich mitteilen.
wenn der Auftragnehmer nach Ablauf einer vom
(7) Notwendige Leistungen für die Vertragserfül- Auftraggeber gesetzten angemessenen Frist keine
lung infolge von Änderungen des dem Vertrag zu- brauchbaren Unterlagen liefert.
grunde liegenden Bauwerksentwurfes, sind spä-

4 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung

(5) Sämtliche Ausführungsunterlagen für ein Bau- müssen übersichtlich und für sich prüffähig
teil oder einen Bauabschnitt sind gleichzeitig zur sein.
Prüfung einzureichen.
(5) Die Unterlagen nach Anhang A, Teil II müssen
(6) Erforderliche Standsicherheitsnachweise für nach Beendigung der Baumaßnahme nicht archi-
die Bemessung nach besonderen Einwirkungen viert werden.
sind gleichzeitig mit den Standsicherheitsnachwei-
(6) In der Leistungsbeschreibung ist die erforderli-
sen für die Verkehrslasten nach DIN EN 1991-2
che Anzahl der Exemplare der Standsicherheits-
zur Prüfung vorzulegen.
nachweise gemäß Anhang A anzugeben.
(7) Baubehelfe mit statisch-konstruktivem Einfluss
auf das endgültige Bauwerk sollen von dem für
2.3.2 Modellstatik
das Bauwerk beauftragten Prüfingenieur geprüft
werden. Die Durchführung von Modellversuchen als Ersatz
für oder Ergänzung von Standsicherheitsnachwei-
sen bedarf der Genehmigung des Auftraggebers.
2.3 Standsicherheitsnachweis

2.3.1 Allgemeines
2.4 Ausführungszeichnungen
(1) Standsicherheitsnachweise sind gemäß Nr. 5
2.4.1 Zusammenstellung der Ausführungs-
sowie den nachfolgenden Erläuterungen aufzustel-
zeichnungen
len.
(1) Ausführungszeichnungen sind stets zu liefern
(2) Es gelten die Richtlinien für das Aufstellen und
für:
Prüfen EDV-unterstützter Standsicherheitsnachweise
(Ri-EDV-AP 2001). ― die Baustelleneinrichtung,
(3) Alle Standsicherheitsnachweise sind in deut- ― die Bauzeiteneinteilung,
scher Sprache vorzulegen.
― das Absteck- und Höhenmaß sowie
(4) Die Dokumentation des Standsicherheits-
― die Bauwerksübersicht.
nachweises ist in zwei Teile zu gliedern:
― Im Teil I nach Anhang A sind alle erforderlichen (2) Je nach Art der auszuführenden Arbeiten und
Dokumentationen, einschließlich der maßgebli- der Baustoffe sind Zeichnungen unter Berücksich-
chen Ergebnisse gemäß Ri-EDV-AP 2001 für tigung der örtlichen Randbedingungen, erforderli-
die Standsicherheitsnachweise enthalten. Sie chenfalls mit Erläuterungsbericht mindestens zu
umfassen damit nur die Grundlagen, Aus- liefern für:
gangsdaten und Ergebnisse der Berechnungen ― Bauablauf mit Darstellung der einzelnen Bau-
sowie ergänzende Unterlagen zur Bauausfüh- zustände,
rung. Dieser Teil ist prüffähig in kürzester Fas-
sung so aufzustellen, dass der Standsicher- ― Abriss / Rückbau vorhandener Konstruktionen,
heitsnachweis für das Gesamtbauwerk unter ― Baugrube,
Einschluss der EDV-Berechnungen und aller
sonstigen technischen Unterlagen ein technisch ― Baugrubenverbau,
und rechnerisch geschlossenes Ganzes bildet. ― Gründungen,
Alle Ergebnisse sind übersichtlich und anschau-
lich in Grafiken und Tabellen zusammenzufas- ― Grundwasserabsenkung, Wasserhaltung,
sen (s.a. Ri-EDV-AP 2001). Für die maßgebli- ― Ramm-, Rüttel-, Bohr- und Verpressarbeiten,
chen Bemessungsstellen ist zusätzlich ein aus-
führlicher Ausdruck der EDV-Nachweise beizu- ― Bodenaustausch, Baugrundverbesserung
fügen. ― Trag-, Hilfs- und Schutzgerüste, Schutzeinrich-
― Im Teil II nach Anhang A sind alle für die Erstel- tungen,
lung der vollständigen Standsicherheitsnach- ― Verankerungen, Abfang- und / oder Auswech-
weise notwendigen EDV-Berechnungen für die selvorrichtungen,
Zustandsgrößen aller Einzel-Lastfälle und zu-
gehöriger Lastkombinationen aufzunehmen. ― Schalungen einschließlich Verlegung und Über-
Diese zur ordnungsgemäßen Erstellung des höhung,
Standsicherheitsnachweises erforderlichen ― Hilfsmaßnahmen zum Anheben, Absenken
Zwischenergebnisse dienen nur dem Aufsteller oder Verschieben von Bauteilen oder Bauwer-
und dem Prüfingenieur bei Vergleichsrechnun- ken,
gen zur Klärung von Ursachen bei eventuell
abweichenden Ergebnissen. Diese Unterlagen

Stand: 2017/10 5
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung

― Bewehrungen aus Beton- und / oder Spann- Auftraggebers. Eintragungen sind nur in den hier-
stahl einschließlich zugehöriger Stahllisten, für vorgesehenen Feldern vorzunehmen.
― Träger- bzw. Fertigteilverlegung, (5) Änderungen in Zeichnungen sind im Schriftfeld
entsprechend der zeitlichen Folge mit dem Index a,
― Betoniervorgänge (Betonierplan),
b usw., mit dem Datum der Änderung sowie mit ei-
― Werkstatt- und Montagevorgänge für Stahlbau- ner die Änderung betreffenden Erläuterung zu ver-
ten einschließlich zugehöriger Stücklisten, sehen.
― Schweißvorgänge (Schweißfolge, Schweiß- (6) Bei größeren Bauwerken hat die Zeichnung in
nahtprüfungen, Werkstoffwahl), der Nähe des Schriftfeldes eine schematische
Übersichtsskizze des Gesamtbauwerkes zu enthal-
― Lagerkonstruktionen einschließlich Einbauvor-
ten. Hierin sind die in der Zeichnung dargestellten
gang und Lagerversetzplan,
Bauwerksteile lagegerecht einzutragen und be-
― Pressenaufstellung zum Anheben, Absenken sonders kenntlich zu machen.
oder Verschieben des Über- und / oder Unter-
(7) Für behördliche Vermerke ist über dem Schrift-
baus, feld eine Fläche im Format DIN A 5 freizuhalten.
― Fahrbahnübergänge einschließlich Einbauvor- (8) Steht eine Zeichnung mit einer anderen in di-
gang,
rektem Zusammenhang, so ist hierauf bei den je-
― Korrosionsschutzmaßnahmen, weils zusammengehörigen Zeichnungen durch be-
sonderen Hinweis aufmerksam zu machen.
― Einzelheiten des Bauwerks und der Ausstat-
tung, wie z.B. Fugen, Abdichtungen, Entwässe- (9) Vervielfältigungen sind nach DIN 824 zu falten.
rungen, Kappen, Schutzeinrichtungen, Leitun- (10) Ausführungszeichnungen für die Bauwerks-
gen, Beleuchtungen, Verblendungen, Brü- übersicht müssen die unter Nr. 4.2 für Bestands-
ckenbesichtigungseinrichtungen, Lärmschutz,
übersichtszeichnungen geforderten Angaben ent-
verbleibende Einbauteile von Bauhilfsmaßnah-
halten.
men,
(11) Die Bewehrung im Bauteil ist vorzugsweise in
― Aufmaß von Imperfektionen, Ansichten und Schnitten maßstäblich darzustellen.
― Anordnung und Lage von Messpunkten für Die einzelnen Positionen sind im Maßstab heraus-
Kontrollmessungen nach DIN 4107 und zuziehen und vollständig zu bemaßen.
DIN 1076 und
(12) Die Zeichnungen für Beton- und / oder
― Ergebnisse von Messungen (z.B. Verlauf der Spannstahlbewehrung sind nach DIN EN
Luftgeschwindigkeit, -feuchtigkeit, -temperatur, ISO 3766 zu erstellen.
Verlauf der Bauwerkstemperatur, Verlauf von (13) Anweisungen und Erläuterungen für die Bau-
Setzungen, Durchfluss- sowie Wassermen- ausführung sowie Hinweise auf Richtlinien, Richt-
generfassung usw.) und Probebelastungen.
zeichnungen, Materialgüten usw. sind besonders
hervorzuheben.
2.4.2 Form und Inhalt (14) Die Schalungszeichnungen müssen sämtli-
(1) Für Form und Ausführung gelten DIN EN ISO che konstruktiven Einzelheiten und die geforderten
128-20 und DIN ISO 128-24, DIN EN ISO 3766, Materialgüten der einzelnen Bauteile enthalten. Sie
SN EN ISO 4066, DIN ISO 6428, DIN EN ISO sind so zu vermaßen, dass jedes auf der Baustelle
7200 sowie DIN EN ISO 5457 und DIN EN ISO erforderliche Maß entnommen werden kann. Außer
3098. den Schalmaßen sind die NHN-Höhen für die Kon-
struktion und das umliegende Gelände in ausrei-
(2) Die Ausführungszeichnungen müssen mikro- chender Anzahl sowie die verwendeten Messpunk-
verfilmbar sein. Hierbei gelten DIN 19052-1 bis -4 te und / oder Festpunkte und alle im Bauwerk ver-
und -6 sowie DIN 19053. bleibenden Einbauteile anzugeben.
(3) Die Ausführungszeichnungen müssen voll- (15) In den Bewehrungszeichnungen sind in Er-
ständig und in deutscher Sprache beschriftet sein. gänzung zu DIN EN 1992-1-1 auch die Haupt-
Die Schriftgröße von 3,5 mm sowie die Linienbreite schalmaße darzustellen. Die erforderliche Feuch-
der Liniengruppe 0,35 mm nach DIN ISO 128-24 tigkeitsklasse gemäß Teil 3 Abschnitt 1 Nr. 3.1 ist
dürfen nicht unterschritten werden. Die Blattgröße anzugeben. Die Größe von Betonieröffnungen und
der Zeichnungen wird durch das Format DIN A 0 Rüttelgassen ist besonders hervorzuheben.
begrenzt. Am oberen Rand der Zeichnungen ist
eine 50 cm lange Maßstableiste vorzusehen, so- (16) Für Bauteile mit hohem Bewehrungsgrad ist
fern sie nicht bereits im Schriftfeld enthalten ist. die gesamte Bewehrung im vergrößerten Maßstab
als Einzelheit darzustellen und durch Einbauan-
(4) Jede Zeichnung erhält an der rechten unteren weisungen zu erläutern.
Blattbegrenzung ein Schriftfeld nach Angabe des

6 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung

(17) Der Entwässerungsplan muss das gesamte tem Bauwerksdaten (ASB-ING) müssen zur ersten
Rohrnetz maßstäblich mit Gefälle und Vorflutver- Hauptprüfung nach DIN 1076 vorliegen.
hältnissen darstellen. Er muss die Einzelheiten und
(2) Als Bestandsunterlagen gelten u.a. Ausfüh-
Abmessungen wie z.B. Abläufe, Reinigungsöff-
rungsunterlagen, die entsprechend dem Prüf- und
nungen, Schlammfänge, Tropftüllen, Ausdeh-
Genehmigungsverfahren und der Bauausführung
nungsvorrichtungen, konstruktive Ausbildung der
berichtigt sind. Sie dürfen keine ungültig geworde-
Auflagerungen bzw. Aufhängungen, Befestigungs-
nen Teile enthalten. Prüf- und Genehmigungsver-
elemente, Formstücke und Werkstoffangaben ent-
merke sind zu übertragen. Die Übereinstimmung
halten.
mit der Ausführung ist vom Auftragnehmer auf den
(18) In Zeichnungen von Trag-, Hilfs- und Schutz- Vervielfältigungen zu bescheinigen. Diese Be-
gerüsten müssen vorgegebene Durchfahrtsöffnun- scheinigungen sind vor der Mikroverfilmung auf die
gen nach Lage und Größe einschließlich zugehöri- Originale zu übertragen.
gem Verkehrsraum und Schutzmaßnahmen dar-
(3) In Ergänzung zu den Unterlagen gemäß Ab-
gestellt werden.
satz (2) gehören zu den Bestandsunterlagen:
(19) Zur Kontrolle der Verformungen und Setzun-
― Inhaltsverzeichnisse für die Standsicherheits-
gen während des Betoniervorgangs sind in den
nachweise,
Zeichnungen von Traggerüsten leicht zugängliche
Messpunkte in ausreichender Anzahl darzustellen. ― Zeichnungsverzeichnisse,
― Stahllisten einschließlich Mengenberechnung für
3. Vermessung Stahl- und Spannbetonbauwerke oder –bauteile,
― Vorspann- und Auspressprotokolle,
(1) Der Auftragnehmer hat vom Baubeginn bis zur
Bauwerksabnahme unter sinngemäßer Anwen- ― Gütenachweise von Baustoffen, Abnahme-
dung der DIN 4107 und DIN 1076 Setzungs- und zeugnisse,
Verformungsmessungen durchzuführen. Für die
― allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen bzw.
Bewegungsbeobachtungen hat der Auftragnehmer
ein Messprogramm in dreifacher Ausfertigung europäische technische Zulassungen,
rechtzeitig vor Baubeginn zur Genehmigung vorzu- ― Vermessungsergebnisse (baubegleitende und
legen. Das Messprogramm muss alle maßgeben- Nullmessungen),
den Bauzustände berücksichtigen und Aufschluss
über Bewegungen in vertikaler und horizontaler ― Bauwerksdaten und Bauwerksbuch einschließ-
Richtung sowie Verkantungen geben. lich sämtlicher Unterlagen (Pläne in der Höhe
des Formates DIN A 4),
(2) Die Messungen sind insbesondere vor und
nach Lastwechseln vorzunehmen. Dem Fortschritt ― Bestandsübersichtszeichnung(en),
der Hinterfüllung ist dabei Rechnung zu tragen. ― Stücklisten einschließlich Mengen- und Be-
Traggerüste und sonstige Hilfskonstruktionen mit schichtungsflächenberechnung für stählerne
ihren Gründungen sowie etwaiger Baugrubenver- Bauwerke oder Bauteile und
bau sind in die Messungen einzubeziehen.
― Korrosionsschutzpläne.
(3) Der Auftragnehmer hat einen Vorschlag für die
Fortführung der Bauwerksvermessung in Abstim- (4) Zeichnungen sind dem Auftraggeber im Origi-
mung mit dem Auftraggeber spätestens bis zur nal, im PDF/A- und TIF-Format sowie zusätzlich im
Bauwerksabnahme zu liefern. Bei der Bau- DXF-Format zu übergeben.
werksabnahme ist dem Auftraggeber der Höhen- (5) Alle übrigen Unterlagen sind im Original und im
festpunkt zu übergeben. PDF/A-Format zu übergeben.
(4) Vor Ausführung der Abdichtungs- und Belags-
arbeiten hat der Auftragnehmer die Höhenlage der
4.2 Bestandsübersichtszeichnung
Fahrbahntafel durch ein Flächennivellement nach-
zuweisen (siehe Abschnitt 4 Nr. 2.3). (1) Darzustellen sind u.a. Ansichten, Längs- und
Querschnitte, sonstige Schnitte, Grundrisse und al-
le wesentlichen Einzelheiten. Mit zu erfassen sind
4. Bestandsunterlagen auch Bauteile und Einbauten, die nicht vom Auf-
tragnehmer erstellt wurden, jedoch im Bereich des
Bauwerkes vorhanden sind und zur Darstellung
4.1 Allgemeines der Bauwerksübersicht gehören. Dazu gehören
(1) Der Auftragnehmer hat dem Auftraggeber spä- auch im Boden und im Bauwerk verbleibende Teile
testens bei Vorlage der Schlussrechnung die Be- von Bauhilfsmaßnahmen.
standsunterlagen zu übergeben. Die Daten gemäß (2) Im Einzelnen müssen u.a. folgende Angaben
der Anweisung Straßeninformationsbank Teilsys- enthalten sein:

Stand: 2017/10 7
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung

a) Lagebezeichnungen länge, die vorhandene Einbindelänge in den


tragfähigen Untergrund und
― Nordpfeil,
― bei Verankerungen das System, die zulässi-
― Kilometrierung der Kreuzungsstation,
ge Tragkraft, die Höhenlage der Ankerköpfe,
― Kreuzungswinkel, die Neigung sowie die größten und kleinsten
Ankerlängen.
― Lage und Richtung der überbrückten Gleise,
Straßen, Leitungen, Gewässer usw. und d) Gewässer
― Namen von benachbarten Ortschaften, Be- Fließrichtung, maßgebende Wasserstände,
nennung der Gewässer, Gleis- und / oder Querprofile, Schifffahrtsöffnungen, Ufer- und
Straßenbezeichnungen. Sohlbefestigungen.
b) Geometrische Verhältnisse e) Leitungen
― Lichte Höhe, Bauhöhen, lichte Weiten, Kabel und Leitungen im bzw. am Bauwerk und
Stützweiten, in unmittelbarer Nähe nach Art, Lage, Abmes-
sungen sowie Betreiber und / oder Eigentümer.
― Trassierungselemente im Grund- und Auf-
riss mit NHN-Achsangaben, f) Messpunkte
― Gleisabstände, Lage der verbleibenden Messpunkte im Grund-
und Aufriss sowie die zugehörigen Festpunkte.
― Querprofile mit Darstellung der Lichtraum-
profile einschließlich der Lage des ungüns- g) Geometrische Größen
tigsten Punktes im Grund- und Aufriss unter
Wesentliche geometrische Größen des Bau-
Berücksichtigung von Durchbiegungen und
werks und aller wesentlichen Konstruktionsteile.
Setzungen,
h) Art der Baustoffe mit Baustoffgüten, Festigkeits-
― Querneigungen,
klassen und Expositionsklassen.
― Maß zwischen Schienen- bzw. Straßenober-
i) Bezeichnung der Spannverfahren und der zu-
kante und Unterkante des Überbaus an der
lässigen Spannkraft (getrennt nach Bauteil und
ungünstigsten Stelle und
Tragrichtung).
― NHN-Höhen an den wichtigsten Bauwerks-
j) Tragfähigkeit
punkten.
Verkehrslasten nach DIN EN 1991-2 und be-
c) Baugrund und Gründungen
sondere Lastmodelle.
― Darstellung der Baugrunduntersuchungen
k) Abdichtungen, Korrosionsschutz, Beläge und
nach DIN 4023 einschließlich Lage der Bau-
Fugen nach Art und Lage.
grundaufschlüsse im Grundriss sowie der
NHN-Höhen des angetroffenen Grundwas- l) Lager mit Lage der Pressenansatzpunkte, Ge-
serspiegels mit Ablesedatum, lenke, Fahrbahnübergänge, jeweils mit Angabe
des Systems und des Fabrikates; Angaben
― Verlauf des Geländes vor und nach Ausfüh-
über maximale und minimale Dilatationen
rung des Bauwerks,
und / oder Drehwinkel.
― bei Baugrundverbesserungen oder Boden-
m) Entwässerungsanlagen mit Neigungsverhält-
austausch die ausgeführte Dicke und die
nissen und Anschlüssen an bestehende Leitun-
Stoffe einzelner Schichten sowie deren
gen oder Vorfluter.
räumliche Ausdehnung,
n) Absturzsicherungen.
― bei Flach- und Brunnengründungen die
Gründungskoten und die rechnerisch größte o) Ausrüstungen für die Unterhaltung und Instand-
Bodenpressung in der Aufstandsebene, setzung der Bauwerke.
― bei Pfahlgründungen das System, die Pfahl- p) Sonstige Ausrüstungen (z.B. Verkehrszeichen,
durchmesser oder die Querschnittsflächen, Verkehrszeichenbrücken, Fahrleitungsmaste,
die größten und kleinsten Längen, die Nei- Lärmschutzeinrichtungen, Leitwerke, Beleuch-
gung, die Einbindelänge in den tragfähigen tungen).
Untergrund, die Höhenkoten der Unterkan-
(3) Bestandsübersichtszeichnungen sind mittels
ten der Pfahlkopfplatten, die Pfahlbelastungen,
CAD-System herzustellen und dem Auftraggeber
― bei Spundwänden das System, die Profilbe- im Original und als DXF-Datei und als Datei im
zeichnung, Verlauf der Höhenkoten der PDF/A sowie im TIF-Format zu übergeben. An-
Wandkrone, die größte und kleinste Bohlen- sonsten gilt für die Form Nr. 2.4.2 sinngemäß. Ori-

8 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung

ginalzeichnungen dürfen nicht gefaltet werden und gen technischen Unterlagen ein technisch und
sind mit gelochten Einhängestreifen zu versehen. rechnerisch geschlossenes Ganzes bilden.
(4) Längsschnitte sind durch alle tragenden Kon- (2) Eine Aufteilung auf mehrere Aufsteller für ein-
struktionsteile zu führen. Widerlager und anschlie- zelne Bauteile oder Bauabschnitte ist nur zulässig,
ßende Flügel oder andere Stützbauwerke sind mit wenn deren Standsicherheitsnachweis jeweils ein
darzustellen. technisch und rechnerisch geschlossenes Ganzes
bildet.
(5) Bei veränderlichen Querschnitten sind die
kennzeichnenden Schnitte darzustellen. (3) Der Aufsteller ist für die technische und rech-
nerische Vollständigkeit und Richtigkeit des Stand-
(6) Der Grundriss muss eine Draufsicht auf das
sicherheitsnachweises als geschlossenes Ganzes
fertige Bauwerk einschließlich der Böschungen
verantwortlich.
und auf die Unterbauten enthalten.
(4) Der Standsicherheitsnachweis muss sämtliche
(7) Die Maßstäbe sind aus Tabelle 1.2.1 zu wäh-
tragenden Bauteile in allen maßgebenden Bau-
len.
und Endzuständen erfassen. Wesentliche Wech-
(8) Für den Grundriss ist derselbe Maßstab wie für selwirkungen zwischen Bauwerk, Baugrund und
die Längsschnitte zu wählen. Einzelheiten sind in Hinterfüllung sind zu berücksichtigen. Hierzu gehö-
geeignetem Maßstab darzustellen. ren sämtliche Montage- und Kontrollanweisungen
sowie Protokolle zur Gegenüberstellung von Soll-
Tabelle 1.2.1: Maßstäbe für Längs- und Querschnitte in Ab-
und Ist-Werten (Ausführungsanweisungen, Mess-
hängigkeit von den Bauwerksabmessungen programme) und die Angabe von zulässigen Tole-
ranzen, soweit sie Auswirkungen auf die Standsi-
Längsschnitt durch Gesamtbauwerk cherheit haben.

Bauwerkslänge [m] Maßstab (5) Bauwerksverformungen sind stets zu berück-


sichtigen und darzustellen, wenn sie die Ge-
< 100 1 : 100 brauchstauglichkeit, Gradiente und / oder
100 bis 200 1 : 200 Lichtraumprofile oder die Verkehrssicherheit beein-
> 200 1 : 250 flussen.
Querschnitte durch Überbauten (6) Zur Erläuterung von Berechnungsergebnissen
und Widerlagerflügel ist die Entstehung einzelner Werte zu belegen.
Breite zwischen Maßstab (7) Die Eingaben und maßgeblichen Ergebnisse
den Geländern [m] sind übersichtlich in grafischer Form darzustellen.
Der Maßstab muss mit einer Maßstabsleiste ab-
< 20 1 : 50 greifbar sein und bei Veränderungen der Abbil-
≥ 20 1 : 100 dungsgrößen gültig bleiben. Die Darstellung muss
eine für die Weiterverwendung der Daten hinrei-
chend genaue Ablesung gestatten und durch Zah-
4.3 Überarbeitung von lenwerte ergänzt werden.
Bestandsunterlagen
Nach Maßnahmen an bestehenden Bauwerken (z.B. 5.2 Grundsatzbesprechung
Instandsetzungen, Verstärkungen, Umbauten) (1) Vor Beginn der technischen Bearbeitung ist ei-
müssen die Bestandsunterlagen angepasst wer- ne Grundsatzbesprechung durchzuführen.
den. Es ist zu prüfen, inwieweit die Unterlagen
nach Nr. 4.1 ergänzt bzw. ersetzt werden müssen. (2) Der Auftragnehmer bzw. der Aufsteller hat den
Alle Maßnahmen sind im Bauwerksbuch zu doku- beabsichtigten Rechengang und die zur Anwen-
mentieren. Dies ist in der Leistungsbeschreibung dung vorgesehenen Programme für die Standsi-
zu berücksichtigen. cherheitsnachweise zu erläutern.
(3) Der Umfang und die Darstellungsform der vor-
5 Anforderungen an den Inhalt zulegenden Ergebnisse sind mit dem Prüfingenieur
und dem Auftraggeber abzustimmen.
und die Form von Stand-
sicherheitsnachweisen 5.3 Form
(1) Der Standsicherheitsnachweis ist in übersicht-
5.1 Allgemeines licher Form, einwandfrei lesbar und auf Papier mit
(1) Der Standsicherheitsnachweis muss unter Ein- der Höhe des DIN A4-Formates einzureichen. Bei
schluss der EDV-Berechnungen und aller sonsti- Faltung ist das Schriftfeld jeweils oben liegend vor-
zusehen.

Stand: 2017/10 9
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung

(2) Der Standsicherheitsnachweis ist nach An- (11) Tabellenköpfe (Zeilen- und / oder Spaltenbe-
hang A zu gliedern in: zeichnungen) sind bei fortgesetzten Tabellen auf
jeder Seite zu wiederholen.
― Allgemeines,
― Bauteil 1 (z.B. Überbau),
― Bauteil 2 und weitere.
(3) Alle Bauteile sind in Kapitel gemäß Anhang A
weiter zu unterteilen. Jedes Kapitel ist mit einem
Inhaltsverzeichnis zu versehen.
(4) Dem Standsicherheitsnachweis muss ein ge-
drucktes Gesamtinhaltsverzeichnis vorangestellt
werden. Es enthält:
― Beschreibung des Gesamtbauwerkes, Allge-
meines zum Herstellungsprinzip,
― Technische Vorschriften, Gutachten, Literatur-
hinweise und Beschreibung der EDV-Programme
durch Programmkenndaten gemäß Anhang zur
Ri-EDV-AP-2001,
― Abweichungen von Regelwerken,
― Standardsachregister für alle Bauteile und
― Inhaltsverzeichnis der Bauteile nach Kapiteln
gegliedert.
(5) Das Gesamtinhaltsverzeichnis muss den aktu-
ellen Bearbeitungsstand widerspiegeln und ist
deshalb bei jeder Fortschreibung des Standsicher-
heitsnachweises zu aktualisieren.
(6) Dem Standsicherheitsnachweis ist zum Ab-
schluss der Technischen Bearbeitung zusätzlich
ein Standardsachregister gemäß Anhang B, Form-
blatt B 1.2.2 nachzuheften, dessen Bezifferungen
und Bezeichnungen verbindlich sind. Nicht benö-
tigte Ziffern des Standardsachregisters sind mit
„entfällt“ zu kennzeichnen.
(7) Jede Seite des Standsicherheitsnachweises ist
an den kurzen Rändern des DIN A4-Formates mit
Schriftfeldern gemäß Formblatt B 1.2.1 zu verse-
hen.
(8) Alle Seiten der Berechnung innerhalb eines je-
den Kapitels sind jeweils fortlaufend zu nummerie-
ren.
(9) Austauschseiten für bereits eingereichte Statik-
Seiten sind zusätzlich mit Buchstaben zu kenn-
zeichnen wie z.B. „Seite: 5 b“ und mit neuem Da-
tum zu versehen. Sollten Seiten ersatzlos entfal-
len, ist darauf auf der vorhergehenden Seite ein
Hinweis wie z. B. „Seiten 13 bis 18 entfallen“ auf-
zunehmen.
(10) Werden zusätzliche Seiten in die bereits vor-
handene Statik eingeschoben, so sind diese Sei-
ten mit der gleichen Seitennummer (Einschub-
Beginn) und mit einer durch Schrägstrich getrenn-
ten fortlaufenden Nr. (z.B. Seiten 5/1, 5/2 etc.) zu
versehen.

10 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang A

Anhang A gänzende Unterlagen zum Programm ist anzuge-


ben.

Anforderungen an die Gliederung 1.4 Abweichungen von Regelwerken


von Standsicherheitsnachweisen Die Begründung für Abweichungen vom Regelwerk
Die Anforderungen an den Inhalt, die Form und ist zu dokumentieren. Für verwendete, nicht allge-
insbesondere die Gliederung von Standsicher- mein übliche Formeln oder Berechnungsverfahren
heitsnachweisen werden nachfolgend exempla- ist deren Quelle anzugeben und auf Anforderung
risch anhand eines Spannbeton-Plattenbalkens beizufügen. Ist die Quelle ein fremdsprachiger
dargestellt, um die Systematik der Gliederung zu Text, ist dieser in die deutsche Sprache zu über-
erläutern. setzen.
Die vorgeschlagene Bezeichnung der Lastfälle ist
unverbindlich und kann in einzelnen Programmsys- 1.5 Standardsachregister für alle Bauteile
temen abweichen. (Fundstellenverzeichnis)
(1) Das Standardsachregister gemäß Form-
Teil I blatt B 1.2.2 ist zum Abschluss der Technischen
Bearbeitung nachträglich als Fundstellenverzeich-
nis zu erstellen. Es soll als standardisierter Weg-
Maßgebliche Ergebnisse und weiser für das Auffinden von Berechnungsgrund-
Dokumentation lagen und Ergebnissen für alle Bauteile dienen.
(2) Das Standardsachregister soll einerseits einen
Überblick ermöglichen, welche Angaben aus dem
1 Allgemeines Standsicherheitsnachweis entnommen werden
können und somit die Einarbeitung erleichtern und
1.1 Gesamtinhaltsverzeichnis für Teil I beschleunigen. Zum anderen kann das Standard-
sachregister eine Prüfliste für die Vollständigkeit
Das Gesamtinhaltsverzeichnis für Teil I muss den der Unterlagen darstellen.
aktuellen Bearbeitungsstand widerspiegeln und ist
deshalb bei jeder Fortschreibung des Standsicher- (3) Bei umfangreichen Berechnungen kann in Ab-
heitsnachweises zu aktualisieren. Es kann durch stimmung mit dem Auftraggeber z.B. für Unterbau-
fortgeschriebene Austauschseiten des Gesamtin- ten und Überbauten je ein getrenntes Standard-
haltsverzeichnisses auf detaillierte Kapitel-Inhalts- sachregister verwendet werden.
verzeichnisse verwiesen werden.
2 Spannbetonüberbau (Bauteil 1)
1.2 Beschreibung des Gesamtbauwerkes,
Allgemeines zum Herstellungsprinzip 2.1 Berechnungsgrundlagen, wie Rechen-
Das Kapitel gibt einen kurzen Überblick über das modell, Eingabedaten, Querschnittswer-
Bauwerk. Es enthält die Angaben zu den Abmes- te etc.
sungen des Hauptsystems und des Querschnitts, 2.1.1 Darstellung und Beschreibung des stati-
so dass man auch ohne zugehörige Schalpläne in schen Systems
den Standsicherheitsnachweis einsteigen kann.
Das Lagerschema sowie die Klassifizierung der 2.1.2 Eingabedaten für Rechenverfahren
Nachweisbedingungen (Anforderungsklasse) sind 2.1.3 Geometrische Größen, Kenngrößen für
ebenfalls anzugeben. Weiterhin ist das Verfah- Baustoffe
ren / die Bauweise zur Herstellung des Bauwerkes
zu beschreiben. 2.1.4 Detaillierte Beschreibung des Montage-
und / oder Herstellungsverfahrens
1.3 Technische Vorschriften, Gutachten, 2.1.5 Sonstiges
Literaturhinweise und Beschreibung (1) Erläuterung der Modellierung des Berech-
der EDV-Programme nungssystems anhand von Systemskizzen (ein-
Die Programmkenndaten gemäß dem Anhang zur schließlich Lagerungen) für ein Stabwerk, Flächen-
Ri-EDV-AP 2001 müssen eine eindeutige Pro- tragwerk, kombiniertes Stab-Flächentragwerk oder
grammbezeichnung, eine Kurzbeschreibung der andere Berechnungsmodelle, einschließlich evtl.
verwendeten Rechenverfahren einschließlich der Besonderheiten, die für die weitere Berechnung
implementierten Vorschriften und Regeln enthal- wesentlich sind.
ten. Ein Ansprechpartner für Rückfragen und er- (2) Die Angaben zum Rechenmodell, z.B. Ele-
ment-Nr., Gruppen-Nr. und Kopplungen sind vor-

Stand: 2017/10
11
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang A

zugsweise graphisch darzustellen. Die Definition nen bauaufsichtlichen Zulassung sowie insbeson-
von Art und Orientierung der globalen und lokalen dere die grafische Darstellung der Spanngliedla-
Koordinaten für Rechen- und / oder Nachweisstel- gen und des Spannkraftverlaufs.
len ist anzugeben.
(3) Bei den veränderlichen Verkehrseinwirkungen
(3) Ergänzend zur allgemeinen Programmbe- sind die Einwirkungen infolge Rad- bzw. Achslas-
schreibung gemäß Kapitel 1.3 der Dokumentation ten und für die Flächenlast getrennt zu betrachten.
sind die aktuellen Eingabedaten übersichtlich zu-
(4) Weitere Einwirkungen gemäß DIN EN 1991
sammenzustellen.
sind hinzuzufügen, sofern diese Einwirkungen
(4) Das gewählte Spannverfahren sowie die Quer- nachweisrelevant sind, z.B. außergewöhnliche
schnittswerte und die Baustoffkennwerte vom Be- Einwirkungen, Ermüdungslastmodell.
ton, Betonstahl und Spannstahl sind einschließlich
(5) Es ist zweckmäßig, die einzelnen Lastfälle wie
deren Verlauf über das Bauwerk und / oder einzel-
folgt zu bezeichnen:
ne Bauteile anzugeben.
LF 1 Konstruktionseigenlast
(5) Die Querschnitte sind unter Angabe der Quer-
schnittswerte, wie die Fläche, das Flächenträg- LF 2 Ausbaulast
heitsmoment und die Lage des Schwerpunktes
sowie der Anordnung der Spannglieder grafisch LF 3 Vorspannung gesamt
darzustellen. Hierbei ist bei Plattenbalken die mit- LF 4 Vorspannung
wirkende Plattenbreite zu berücksichtigen. Als – statisch bestimmter Anteil
Querschnittswerte sind die Bruttoquerschnittswerte
für Stahlbetontragwerke und ideelle Querschnitts- LF 5 Vorspannung
werte für Spannbeton- und Verbundtragwerke an- – statisch unbestimmter Anteil
zugeben. LF 61, 62, 63 ff. wahrscheinliche Baugrund-
bewegungen
2.2 Einwirkungen LF 71, 72, 73 ff. mögliche Baugrund-
2.2.1 Charakteristische Werte der Einwirkun- bewegungen
gen LF 85 Temperatur (oben wärmer)
2.2.1.1 Ständige Einwirkungen (Eigenlast, Erd- LF 86 Temperatur (unten wärmer)
last / -druck)
LF 90, 91 ff. Windeinwirkungen
2.2.1.2 Vorspannung
LF 100 ff. Verkehrseinwirkungen getrennt
2.2.1.3 Veränderliche Einwirkungen für Rad- bzw. Achslasten und
2.2.1.3.1 Vertikale Verkehrslasten Flächenlasten

2.2.1.3.2 Temperatureinwirkungen
2.3 Schnitt-, Auflager- und Weggrößen
2.2.1.3.3 Wahrscheinliche und mögliche Bau-
grundbewegungen 2.3.1 Einzellastfälle (Aufstellung der einzelnen
Grundlastfälle)
2.2.1.3.4 Windeinwirkungen
2.3.1.1 Ständige Einwirkungen (Eigenlast, Erd-
2.2.1.3.5 Lasten aus Bremsen und Anfahren last / -druck)
2.2.1.3.6 Ggf. weitere Einwirkungen gemäß 2.3.1.2 Vorspannung, Kriechen, Schwinden und
DIN EN 1991 Relaxation
2.2.1.3.7 Ggf. weitere Einwirkungen außerhalb der 2.3.1.2.1 Vorspannung
DIN EN 1991, z.B. Erdbeben gemäß DIN
EN 1998 2.3.1.2.2 Kriechen, Schwinden und Relaxation

2.2.2 Berücksichtigte Lastkombinationen 2.3.1.3 Verkehrslasten

(1) Alle erforderlichen charakteristischen Werte 2.3.1.4 Temperatureinwirkungen


der Einwirkungen sind übersichtlich grafisch dar- 2.3.1.5 wahrscheinliche und mögliche Bau-
zustellen. Elementweise dargestellte Ergebnislis- grundbewegungen
ten sind ausdrücklich ausgeschlossen.
2.3.1.6 Windeinwirkungen
(2) Zur Vorspannung gehören die entsprechenden
Ausdrucke zur Geometrie der Spannstränge, z.B. 2.3.2 Lastkombinationen
Umlenkwinkel, Spannstahllänge, Angaben zum 2.3.3 Einflusslinien längs und quer bzw. Ein-
Spannverfahren, z.B. Vorspannkraft, Schlupf, Rei- flussflächen sowie Querverteilungslinien
bungsbeiwerte, Relaxation, Vorlage der Allgemei-

12 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang A

für verursachte Kraft- und Weggrößen in 2.5.3.1 Begrenzung der Betondruckspannungen


den Nachweisstellen
2.5.3.2 Begrenzung der Spannstahlspannungen
(1) Die Dokumentation der Schnittgrößen in den
2.5.3.3 Begrenzung der Betonstahlspannungen
Nachweisstellen für die Bemessung in Längs- und
Querrichtung soll in übersichtlichen Grafiken und 2.5.4 Nachweis der Verformungen
Tabellen erfolgen.
(1) Die Dokumentation insbesondere der Span-
(2) Beim Stabtragwerk sind die Schnittgrößen be- nungen im Grenzzustand der Gebrauchstauglich-
züglich der Mittelachse der Bauteile darzustellen. keit (GZG) ist übersichtlich grafisch darzustellen,
Bei Flächentragwerken sind die Schnittgrößen so- um einen schnellen Überblick über den Span-
wohl als Isolinien bzw. Isoflächen am gesamten nungsverlauf und die maßgebenden Stellen zu
Tragwerk als auch an Linienschnitten bzw. Ebe- gewinnen. Eine elementweise Darstellung der
nenschnitten darzustellen. Spannungen in tabellarischer Form ist nicht sinn-
voll, weil diese Darstellung nicht übersichtlich und
(3) Beim Lastfall Vorspannung sind der statisch
nur schwer prüfbar ist.
bestimmte und der statisch unbestimmte Anteil der
Vorspannung sowohl als separate Schnittgrößen (2) Als Speicherlastfälle für den GZG sollten die
als auch in Überlagerung darzustellen. Zusätzlich Lastfallnummern 900 und folgende verwendet
sind die Angaben zum Spannkraftverlust infolge werden.
Schwinden, Kriechen und Relaxation erforderlich.
(4) Für das gewählte Verkehrslastmodell sind die 2.6 Ergänzende Nachweise
jeweiligen Überlagerungsschnittgrößen (Umhüllen-
de) für die Flächenlast und die Rad- bzw. Achslas- Als ergänzende Nachweise im Lokalsystem sind
ten ausreichend. beispielsweise zu dokumentieren:
― Krafteinleitung der indirekten Auflagerkräfte,
(5) Die Schnittgrößen infolge Baugrundbewegung
sind ebenfalls nur für die Überlagerungsschnittgrö- ― Teilflächenpressung,
ßen (Umhüllende), jeweils getrennt für mögliche
Baugrundbewegungen und wahrscheinliche Bau- ― Spaltzug- und Randzugbewehrung (Lager,
grundbewegungen, darzustellen. Vorspannung) und
― Einleitung der Vorspannkräfte in die Platte
2.4 Nachweise der Grenzzustände der bzw. Gurte.
Tragfähigkeit
2.4.1 Eingabeprotokoll für die EDV-Berechnung 2.7 Darstellung der gewählten Bewehrun-
gen als Skizze
2.4.2 Bemessung für Biegung mit oder ohne
Längskraft Die vom Aufsteller gewählte Spannstahl- und Be-
tonstahlbewehrung ist unter Berücksichtigung der
2.4.3 Bemessung für Querkraft mit oder ohne Mindestbewehrung in übersichtlichen Beweh-
Torsion rungsskizzen darzustellen.
2.4.4 Grenzzustand der Tragfähigkeit für das
Versagen ohne Vorankündigung 2.8 Berechnung der Durchbiegungen und
2.4.5 Ermittlung der Mindestbewehrung (Robust- Lehrgerüstüberhöhung
heitsbewehrung)
Für den Zeitpunkt t = ∞ ist die Durchbiegung infol-
Die für die Ermittlung der Schnittgrößen im Grenz- ge der quasi-ständigen Einwirkungen zu ermitteln
zustand der Tragfähigkeit (GZT) verwendeten und die Überhöhung (positiv / negativ) für das
Kombinationsbeiwerte sind anzugeben. Hierzu ge- Lehrgerüst anzugeben.
hören auch die maßgebenden Schnittgrößen für
diese Einwirkungskombinationen. Weitere Grenz-
2.9 Ausführungsanweisungen
zustände der Tragfähigkeit gemäß DIN EN 1990
(z.B. Spannanweisungen)
sind ggf. zu ergänzen.
(1) Angabe der vollständigen Reihenfolge und des
Zeitpunktes des Vorspannens von der Teilvor-
2.5 Nachweise der Grenzzustände der
spannung des ersten Spannstranges bis zur Voll-
Gebrauchstauglichkeit
vorspannung des letzten Spannstranges. Eine
2.5.1 Nachweis der Dekompression frühzeitige Teilvorspannung (Schwindvorspan-
nung) und das Absenken des Traggerüstes sind
2.5.2 Begrenzung der Rissbreiten
besonders kenntlich zu machen.
2.5.3 Begrenzung der Spannungen für Biegung
(2) Nachweise für die Bauzustände vor und nach
mit Längskraft
dem Absenken des Traggerüstes sind unter Be-

Stand: 2017/10 13
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang A

rücksichtigung der Traggerüstelastizität zu erbrin- Teil II


gen.

Sonstige Ergebnisse des Standsicher-


2.10 Nachweise für besondere Bauzustände
heitsnachweises
2.11 Besondere graphische Darstellungen Die zur ordnungsgemäßen Aufstellung des Stand-
sicherheitsnachweises erforderlichen Berechnun-
Folgende grafische Darstellungen sind aufzuberei-
gen, Zwischenergebnisse usw. müssen nicht ar-
ten:
chiviert werden. Sie dienen jedoch dem Aufsteller
2.11.1 Verlauf der Schnittgrößen aus den quasi- und dem Prüfingenieur z.B. bei Vergleichsrech-
ständigen Einwirkungen für den Zeitpunkt nungen zur Klärung der Ursachen von eventuell
t=∞ abweichenden Ergebnissen.
2.11.2 Umhüllende für Schnittgrößen der Einwir-
kungen aus vertikalen Lasten 1 Allgemeines
2.11.3 Einflussflächen bzw. –linien für die Schnitt-
größen im ungünstigsten Schnitt eines 1.1 Gesamtinhaltsverzeichnis für Teil II
End- und eines Mittelfeldes sowie ggf. an
einer Mittelstütze
2.11.4 Schnittgrößenverlauf für Stützensenkun-
2 Sonstige Ergebnisse zum Stand-
gen einer Endlager- und einer Zwischenla- sicherheitsnachweis für einzelne
gerlinie um ∆s = 1 cm Bauteile
(1) In Abhängigkeit vom Ingenieurbauwerk ist eine
3. Lager (Bauteil 2) und Weitere Gliederung analog Teil I für die Bauteile erforder-
lich, z.B.:
(1) In Abhängigkeit vom Ingenieurbauwerk ist eine
― Überbau (Bauteil 1)
sinngemäße Gliederung für weitere Bauteile erfor-
derlich, z.B.: ― Lager (Bauteil 2),
― Widerlager (Bauteil 3), ― Widerlager (Bauteil 3)
― Mittelstützen (Bauteil 4), ― Mittelstützen (Bauteil 4),
― Baubehelfe (Bauteil 5) ― Baubehelfe (Bauteil 5)
(nur temporär, keine Bestandsunterlagen). (nur temporär, keine Bestandsunterlagen).
(2) Die Gliederung für diese Bauteile ist analog (2) Als sonstige Ergebnisse sind vorwiegend die
zum vorgenannten Bauteil 1 zu untergliedern. Bei EDV-Berechnungen der Zustandsgrößen für ein-
den Unterbauten sind hierbei die Standsicher- zelne Lastfälle und Lastkombinationen prüffähig
heitsnachweise (Bodenpressungen, Gleiten etc.) zusammenzustellen.
sinngemäß zu ergänzen.

14 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang B

Formblatt B 1.2.1
Schriftfelder einer Seite eines Standsicherheitsnachweises
Baumaßnahme Bauwerksnummer (ASB)

Straßenbauverwaltung

Aufsteller Datum

Bauteil: (z.B. Spannbetonüberbau) Seite:

Kapitel / Vorgang: (z.B. 2.1 Berechnungsgrundlagen Archiv-Nr.


2.1.3 Querschnittswerte)

Stand: 2017/10 15
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang B

Formblatt B 1.2.2
Standardsachregister für alle Bauteile
Baumaßnahme Bauwerksnummer (ASB)

Straßenbauverwaltung

Aufsteller Datum

Seite:

1. Allgemeines

1.1 Inhaltsverzeichnis des Standsicherheitsnachweises


1.2 Beschreibung des Gesamtbauwerkes, Allgemeines zum
Herstellungsprinzip sowie Darstellung evtl. Gliederungen
des Bauwerkes
1.3 Technische Vorschriften, Gutachten, Literaturhinweise,
Allgemeine Programmbeschreibungen
1.4 Abweichungen von Regelwerken

2. Berechnungsgrundlagen

2.1 Darstellung und Beschreibungen des statischen Sys-


tems mit Systemskizzen (einschließlich Lagerungen).
Definition von Art und Orientierung der globalen und lo-
kalen Koordinaten für Rechen- und / oder Nachweisstel-
len (Schnittflächen), Kraftgrößen (Last- und Schnittgrö-
ßen, Spannungen), Weggrößen bzw. Verformungen,
Verzerrungen sowie Positionierung einzelner Elemente
des Systems
2.2 Rechenverfahren

2.2.1 EDV-Berechnungen

2.2.1.1 Allgemeine Programmbeschreibungen


2.2.1.2 Programmanwendungsbeschreibungen
2.2.2 Manuelle Berechnungen
2.2.3 Modellversuche, Probebelastungen
2.3 Detaillierte Beschreibung des Montage- und / oder
Herstellungsverfahrens
2.4 Sonstiges

3. Tabellarische und / oder grafische Darstellungen


von geometrischen Größen und Zustandsgrößen
(Einwirkungen, Einprägungen) für Teilsysteme
und / oder das Gesamtsystem sowie Zuordnung von
Kenngrößen für die Baustoffe
3.1 Geometrische Größen, Kenngrößen für Baustoffe
(z.B. Materialgüten bzw. Festigkeitsklassen, Materialei-
genschaften, Bodenkennwerte usw. einschließlich de-
ren Verlauf über das Bauwerk und / oder einzelne Bau-
teile)

Bauteil: Allgemeines Seite:

Kapitel / Vorgang: Standardsachregister Archiv-Nr.

16 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang B
Baumaßnahme Bauwerksnummer (ASB)

Straßenbauverwaltung

Aufsteller Datum

Seite:
3.1.1 Querschnittsskizzen für Nachweisstellen mit Kenngrö-
ßen für Baustoffe sowie geometrische Größen ein-
schließlich Erläuterungen zu Vereinfachungen
3.1.2 Verlauf von Kenngrößen für Baustoffe und der geomet-
rischen Größen über Bauwerks- bzw. Bauteillänge
3.2 Charakteristische Werte der Einwirkungen (z.B. Last-
bänder, Lastflächen, Spannkraftverlauf)

3.2.1 Ständige Einwirkungen (z.B. Eigenlast, Erdlast, -druck)


3.2.2 Vorspannungen
3.2.3 Einwirkungen aus vertikalen Verkehrslasten
3.2.4 Kriechen und Schwinden des Betons
3.2.5 Wahrscheinliche und mögliche Baugrundbewegungen
3.2.6 Temperatureinwirkungen
3.2.7 Windeinwirkungen
3.2.8 Horizontallasten
3.2.8.1 Lasten aus Bremsen und Anfahren
3.2.8.2 Zentrifugallasten
3.2.9 Verschiebungswiderstände von Lagern und Fahrbahn-
übergängen
3.2.10 Trägheitswirkungen bei beweglichen Brücken
3.2.11 Einwirkungen auf Geländer bzw. Lärmschutzwände
3.2.12 Einwirkungen aus Besichtigungswagen
3.2.13 Weitere Einwirkungen
3.2.13.1 Anheben zum Auswechseln von Lagern
3.2.13.2 Fahrbahnbeläge
3.2.13.3 Versorgungsleitungen und andere ruhende Belastungen
3.2.13.4 Schneelasten
3.2.14 Außergewöhnliche Einwirkungen

3.2.14.1 Bauzustände
3.2.14.2 Anpralllasten aus Fahrzeugen unter der Brücke
3.2.14.3 Anpralllasten aus Fahrzeugen auf der Brücke
3.2.15 Sonderfahrzeuge (z.B. Schwertransporte, Schienen-
fahrzeuge)
3.2.16 Lastmodelle für Ermüdungsberechnungen
3.3 Berücksichtigte Lastkombinationen

3.4 Sonstiges

Bauteil: Allgemeines Seite:

Kapitel / Vorgang: Standardsachregister Archiv-Nr.

Stand: 2017/10 17
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang B
Baumaßnahme Bauwerksnummer (ASB)

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Aufsteller Datum

Seite:

4. Darstellung der Einflussflächen bzw. –linien, der


Querverteilungslinien sowie der Zustandsflächen
bzw. –linien der verursachten Kraft- und Weggrößen
in den Nachweisstellen für die Bemessung in Längs-
und Querrichtung

4.1 Einflusslinien längs und quer bzw. Einflussflächen sowie


Querverteilungslinien für verursachte Kraft- und Weg-
größen

4.2 Zustandsflächen bzw. –linien und deren Umhüllende


von Kraftgrößen (Lastgrößen, Schnittgrößen) und verur-
sachter Weggrößen (Verschiebungsgrößen, Verzerrun-
gen) einschließlich zeitlichem Verlauf für die Gebrauchs-
zustände, angesetzte Überhöhung einschließlich (vorge-
gebener) eingeprägter Weggrößen

4.2.1 Einzellastfälle (Aufstellung der einzelnen Grundlastfälle)


4.2.2 Lastkombinationen
4.2.3 Angesetzte Überhöhung
4.3 Sonstiges
5. Darstellung (tabellarisch und / oder zeichnerisch)
der Tragfähigkeits- und Gebrauchstauglichkeits-
sowie Standsicherheitsnachweise für die einzelnen
Grenzzustände in den Nachweisstellen für die der
Bemessung zugrundeliegenden Lastkombinationen
(Einzelwerte und deren Umhüllende)
5.1 Nachweise in Grenzzuständen der Tragfähigkeit

5.1.1 Normalspannungsnachweise
5.1.2 Schubspannungsnachweise mit oder ohne Torsion
5.1.3 Mindestbewehrung (Robustheitsbewehrung)
5.1.4 Durchstanznachweise, Nachweis der Spaltzugbeweh-
rung
5.1.5 Traglast- und Stabilitätssicherheitsnachweise
5.1.6 Ermüdungsnachweise
5.1.7 Sonstige Spannungsnachweise (z.B. Verbund-
Haftspannung)
5.2 Nachweise in Grenzzuständen der Gebrauchs-
tauglichkeit

5.2.1 Begrenzung der Rissbreiten und Nachweis der Dekom-


pression
5.2.2 Begrenzung der Spannungen

Bauteil: Allgemeines Seite:

Kapitel / Vorgang: Standardsachregister Archiv-Nr.

18 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang B
Baumaßnahme Bauwerksnummer (ASB)

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Aufsteller Datum

Seite:
5.2.3 Begrenzung der Verformungen, verursachte Weggrö-
ßen der einzelnen Bauteile und / oder des Gesamtsys-
tems (z.B. Vergleich der auftretenden mit den ange-
nommenen bzw. zulässigen Weggrößen, Lehrge-
rüstverformungen)
5.2.4 Begrenzung der Schwingungen und dynamische
Einflüsse
5.3 Lagerung und Lager
5.4 Weitere Nachweise bei Stahlbrücken z.B. Verbin-
dungsmittel, Schweißnähte und Anschlüsse
5.5 Weitere Nachweise bei Verbundbrücken z.B. Verbund-
sicherung
5.6 Baugrund-Sicherheitsnachweise
5.6.1 Flach- und Flächengründungen
5.6.2 Pfahlgründungen
5.6.3 Verankerungen
5.6.4 Stützbauwerke
5.6.5 Hydraulisch verursachtes Versagen
5.6.6 Gesamtstandsicherheit
5.6.7 Lagesicherheitsnachweis an der Schnittstelle zwischen
Baugrund und Bauwerk (Gründungssohle)
5.7 Sonstige Nachweise
6. Ausführungsanweisungen (Betonier-, Spannanwei-
sung, Protokolle, besondere Maßnahmen z.B. zur
Verminderung der Rissbildung, Lehrgerüstmonta-
geanweisung, Soll-Ist-Vergleich usw.) und Messpro-
gramme

7. Schematische Darstellung der Mengenverteilungen


bzw. Materialverteilungen für alle Bauteile als Über-
sicht über das gesamte Bauteil nach Art, Lage, Fes-
tigkeitsklasse bzw. Stahlgüte usw.
7.1 Gegenüberstellung der vorhandenen Bewehrung aus
Betonstahl mit der
− statisch erforderlichen Bewehrung
− Mindestbewehrung
− zur Rissbreitenbeschränkung erforderlichen Be-
wehrung

Bauteil: Allgemeines Seite:

Kapitel / Vorgang: Standardsachregister Archiv-Nr.

Stand: 2017/10 19
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang B

Baumaßnahme Bauwerksnummer (ASB)

Straßenbauverwaltung

Aufsteller Datum

Seite:
7.2 Darstellung der vorhandenen Bewehrung aus Spann-
stahl mit Angabe des Spannverfahrens, der Strang- und
Gliederanzahl, des Spanngliedtypes, der Querschnitts-
fläche, Anfang und Ende der einzelnen Stränge, Lage
und Anzahl der gekoppelten Glieder, Art der jeweiligen
Verankerung, Kenngrößen des Spannstahls
7.3 Materialverteilungsplan für Stahl- und / oder Stahlver-
bundkonstruktion
7.4 Mengenverteilungsplan mit Angabe der Baustoffkenn-
größen sowie bezogener Baustoffmengen [Beton
3 2 2
(m /m ); Bau-, Beton- bzw. Spannstahl (kg/m ),
3
(kg/lfdm), (kg/m )] sowohl für Über- als auch für Unter-
bauten und Stützbauwerke bzw. für alle maßgeblichen
Bauteile
7.5 Sonstiges

8. Zusammenstellung von Ausführungsunterlagen in


Form von grafischen Darstellungen (z.B. für das
Bauwerksbuch):

8.1 Für den Zeitpunkt t = ∞ Verlauf der Schnittgrößen aus


quasi-ständige Einwirkungen

8.2 Umhüllende für Schnittgrößen der Einwirkungen aus


vertikalen Verkehrslasten.

8.3 Einflussflächen bzw. –linien für die Schnittgrößen im un-


günstigsten Schnitt eines End- und eines Mittelfeldes
sowie an einer Mittelstütze

8.4 Schnittgrößenverlauf für Stützensenkungen einer Endla-


ger- und einer Zwischenlagerlinie um ∆s = 1 cm

8.5 Sonstiges

Bauteil: Allgemeines Seite:

Kapitel / Vorgang: Standardsachregister Archiv-Nr.

20 Stand: 2017/10
Bundesanstalt für Straßenwesen

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 1
Allgemeines

Abschnitt 3
Prüfungen während der Ausführung

Notifiziert gemäß der Richtlinie (EU) 2015/1535 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. September 2015
über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der
Informationsgesellschaft (ABl. 241 vom 17.9.2015, S. 1.).

Stand: 2018/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 3 Prüfungen während der Ausführung

Inhalt Seite

1 Allgemeines .......................................... 3
2 Bestimmung der äußeren
Bedingungen ........................................ 3
3 Bestimmung der Abreißfestigkeit ...... 3
3.1 Geräte und Hilfsmittel ............................ 3
3.2 Durchführung ......................................... 3
3.3 Auswertung ............................................ 3
4 Bestimmung der Rautiefe ................... 4
4.1 Anwendung ............................................ 4
4.2 Beschreibung des Verfahrens ............... 4
4.3 Geräte und Hilfsmittel ............................ 4
4.4 Durchführung ......................................... 4
4.5 Auswertung ............................................ 4

Anhang A Taupunkttabelle ................................ 5

Anhang B Formblatt B 1.3.1


Äußere Bedingungen ........................ 6

Formblatt B 1.3.2
Abreißfestigkeit ................................. 7

Formblatt B 1.3.3
Rautiefe............................................. 8

2 Stand:2018/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 3 Prüfungen während der Ausführung

1 Allgemeines Zugkolben kalibriert sein. Die zugehörige Be-


triebsanleitung und das Kalibrierdiagramm
Im Rahmen der Überwachung der Ausführung
müssen auf der Baustelle vorliegen.
und der Prüfung der fertigen Leistung sind Prü-
fungen durchzuführen, für deren Durchführung ― Prüfstempel mit einem Durchmesser von
und deren dabei einzuhaltende Prüfbedingungen 50 mm. Die Dicke der Prüfplatte muss überall
einheitliche Anweisungen festgelegt sind. Die größer als 25 mm sein.
Prüfungen können sowohl im Rahmen der Ei-
― Thermometer zum Messen der Temperatur
genüberwachung des Auftragnehmers als auch
des Prüfgutes.
bei Kontrollprüfungen des Auftraggebers erfor-
derlich werden. Zur Vereinfachung der Handha-
bung und zur leichteren Auffindbarkeit werden in 3.2 Durchführung
diesem Abschnitt die Prüfungen aufgeführt, die in
(1) Die Prüfung ist gemäß DIN EN 1542 durch-
mehreren Abschnitten gefordert werden. Die An-
zuführen.
wendungen werden in den jeweiligen Abschnit-
ten festgelegt (2) An einem Bauteil müssen derselbe Prüfer
und dasselbe Zugprüfgerät eingesetzt werden.
Ausnahmen bedürfen einer besonderen Rege-
2 Bestimmung der äußeren lung.
Bedingungen (3) Bei der Bestimmung der Abreißfestigkeit von
(1) Für das Feststellen der äußeren Bedingun- Betonunterlagen und harten Schichten sind die
gen sind vom Auftragnehmer folgende oder Prüfflächen mit dem Kernbohrgerät etwa 10 mm
gleichwertige Messgeräte vorzuhalten: tief senkrecht zur Oberfläche nass in die Beton-
unterlage vorzubohren. Es ist darauf zu achten,
― Digitalthermometer, dass keine Bewehrung beschädigt wird. Ggf.
― Digitalhygrometer. muss die Lage der Bewehrung vorher festgestellt
werden, und zwar zerstörungsfrei. Die Gesamt-
(2) Vor Beginn sowie während der Ausführung bohrtiefe darf nicht größer als 50 mm sein. Der
der Arbeiten mit Reaktionsharzen sind die Tem- Durchmesser der gebohrten Prüffläche muss
peraturen 50 mm betragen.
― der Luft, (4) Die Kraftanstiegsgeschwindigkeit beträgt bei
― der Unterlage, Prüfungen von

― der Stoffe ― Betonunterlagen und harten Schichten 100 N/s,

sowie die Luftfeuchte festzustellen. ― elastischen und thermoplastischen Schichten


300 N/s.
(3) Die Taupunkttemperatur der Luft ist gemäß
der Tabelle A 1.3.1 zu bestimmen. (5) Die Temperatur der zu prüfenden Schicht
muss mindestens 5°C betragen.
(4) Die Messwerte sind gemäß Formblatt B 1.3.1
zu protokollieren.
3.3 Auswertung
(5) Die Messungen sind häufiger zu wiederho-
len, wenn die Temperaturen in die Nähe der (1) Über jede Abreißprüfung ist ein Protokoll
Grenzwerte gelangen. gemäß Formblatt B 1.3.2 anzufertigen.
(2) Die Abreißfestigkeit ist auf 0,1 N/mm² anzu-
geben.
3 Bestimmung der
Abreißfestigkeit (3) Der Bruchverlauf ist anzugeben. Bei wech-
selndem Bruchverlauf sind die jeweiligen Flä-
3.1 Geräte und Hilfsmittel chenanteile auf 10 % genau abzuschätzen.

Die folgenden Geräte und Hilfsmittel sind einzu- (4) Abrisse, die zu mehr als 25 % in der Klebe-
setzen: fuge erfolgen, bleiben bei der Auswertung unbe-
rücksichtigt, wenn das Ergebnis kleiner als die
― Transportables Zugprüfgerät mindestens der geforderte Abreißfestigkeit ist.
Klasse 2 nach DIN 51220, das es gestattet,
die Zugspannung mit konstanter Kraftan-
stiegsgeschwindigkeit stoßfrei und senkrecht
zur Prüffläche auf den Prüfstand zu übertra-
gen. Das Gerät muss zusammen mit dem

Stand: 2018/10 3
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 3 Prüfungen während der Ausführung

4 Bestimmung der Rautiefe 4.5 Auswertung


(1) Die Messwerte und die einer Prüfung zu-
4.1 Anwendung geordneten Flächen sind nach Größe und Lage
(1) Die Rautiefe ist nach dem Sandflächenver- gemäß Formblatt B 1.3.3 zu protokollieren.
fahren zu bestimmen [1].
(2) Die Rautiefe Rt [mm] ergibt sich mit dem
(2) Das Verfahren dient der Bestimmung der Sandvolumen V [cm³] und dem Durchmesser d
Rautiefe auf der Oberseite von horizontalen Be- [cm] des etwa kreisförmig verteilten Sandes zu:
tonunterlagen, Betonersatzsystemen und ggf. al-
ten Oberflächenschutzsystemen. Rt = 40 * V / (π * d²)

(3) Die Prüfung ist nach der Oberflächenvorbe- (3) Bei einer maximalen Rautiefe von 1,0 mm,
reitung und nach erfolgtem Nachweis der Abreiß- 1,5 mm bzw. 2,0 mm darf der Durchmesser in
festigkeit durchzuführen. Abhängigkeit vom Volumen die in der Tabelle
1.3.1 angegebenen Werte der Mindestdurch-
messer nicht unterschreiten.
4.2 Beschreibung des Verfahrens
(1) Eine definierte Sandmenge wird auf der zu Tabelle 1.3.1: Mindestdurchmesser dmin in Abhängigkeit
vom Volumen
prüfenden Oberfläche kreisförmig so verteilt,
dass die Vertiefungen gerade gefüllt sind. V [cm³]

(2) Die Rautiefe ist definiert als die Höhe des 25 30 35 40 45 50


gedachten zylindrischen Körpers mit dem Kreis-
Rt = 1,0 mm dmin [cm] 18 20 21 23 24 25
durchmesser und dem Sandvolumen.
Rt = 1,5 mm dmin [cm] 15 16 17 18 20 21

4.3 Geräte und Hilfsmittel Rt = 2,0 mm dmin [cm] 13 14 15 16 17 18


Die folgenden Geräte und Hilfsmittel sind einzu-
setzen:
(4) Bei einer Mindest-Rautiefe von 1,5 mm bzw.
― Gefäß mit bekanntem Hohlraumgehalt zwi- 3,0 mm darf der Durchmesser in Abhängigkeit
schen 25 cm³ und 50 cm³ (Schnapsglas: 2 cl vom Volumen die in der Tabelle 1.3.2 angegebe-
= 20 cm³), nen Maximaldurchmesser nicht überschreiten.
― Trockener Quarzsand, Körnung 0,1 – 0,5 mm,
Tabelle 1.3.2: Maximaldurchmesser dmax in Abhängigkeit
― Runde Hartholzscheibe (Durchmesser 5 cm, vom Volumen
Dicke 1 cm) mit einem als Griff dienenden
V [cm³]
Zapfen in der Mitte der Oberseite,
25 30 35 40 45 50
― Zollstock/Meterstab.
Rt = 1,5 mm dmax [cm] 15 16 17 18 20 21
4.4 Durchführung
Rt = 3,0 mm dmax [cm] 10 11 12 13 14 15
(1) Bei der Durchführung ist folgendermaßen
vorzugehen:
― Das Gefäß wird mit Quarzsand gefüllt, und [1] Kaufmann, N: Das Sandflächenverfahren. Straßenbau-
technik 24 (1971), Nr. 3, S. 131-135
der Inhalt wird auf die trockene und saubere
Oberfläche geschüttet.
― Der Sand wird mit der Scheibe durch spiral-
förmig sich erweiternde Kreisbewegungen in
die Vertiefungen der Oberfläche ohne Druck
eingerieben.
― Der Durchmesser des Kreises wird gemes-
sen.
(2) Bei der Auswahl der Stellen für die Einzel-
prüfungen sind örtliche Unstetigkeiten nicht zu
berücksichtigen.

4 Stand:2018/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 3 Prüfungen während der Ausführung - Anhang A

Anhang A
Taupunkttabelle

Tabelle A 1.3.1: Taupunkttabelle

Luft-
tempe-
Taupunkttemperaturen in [°C] bei einer relativen Luftfeuchte von
ratur
[°C]
45 % 50 % 55 % 60 % 65 % 70 % 75 % 80 % 85 % 90 % 95 %

2 -7,8 -6,6 -5,4 -4,4 -3,2 -2,5 -1,8 -1,0 -0,3 0,5 1,2
4 -6,1 -4,9 -3,7 -2,6 -1,8 -0,9 -0,1 0,8 1,6 2,4 3,2
6 -4,5 -3,1 -2,1 -1,1 -0,1 0,9 1,9 2,7 3,6 4,5 5,4
8 -2,7 -1,6 -0,4 0,7 1,8 2,8 3,8 4,8 5,7 6,5 7,3
10 -1,3 0,0 1,3 2,5 3,7 4,8 5,8 6,8 7,7 8,5 9,3
11 -0,4 1,0 2,3 3,6 4,7 5,8 6,7 7,7 8,6 9,4 10,2
12 0,4 1,8 3,2 4,5 5,6 6,7 7,8 8,7 9,6 10,5 11,3
13 1,3 2,8 4,2 5,4 6,6 7,7 8,7 9,6 10,5 11,4 12,2
14 2,2 3,8 5,1 6,4 7,6 8,7 9,7 10,7 11,6 12,6 13,4
15 3,1 4,7 6,1 7,4 8,5 9,6 10,7 11,7 12,6 13,5 14,4
16 4,1 5,6 7,0 8,3 9,5 10,6 11,7 12,7 13,6 14,6 15,5
17 5,0 6,5 7,9 9,2 10,4 11,5 12,5 13,6 14,5 15,4 16,2
18 5,9 7,4 8,8 10,1 11,3 12,4 13,5 14,6 15,4 16,3 17,3
19 6,8 8,3 9,8 11,1 12,3 13,4 14,5 15,5 16,4 17,4 18,2
20 7,7 9,3 10,7 12,0 13,2 14,4 15,5 16,5 17,4 18,4 19,2
21 8,6 10,2 11,6 12,9 14,2 15,4 16,4 17,4 18,4 19,3 20,2
22 9,5 11,2 12,5 13,9 15,2 16,3 17,4 18,4 19,4 20,3 21,2
23 10,4 12,0 13,5 14,9 16,0 17,3 18,4 19,4 20,4 21,3 22,2
24 11,3 12,9 14,4 15,7 17,1 18,2 19,2 20,3 21,4 22,3 23,2
25 12,2 13,8 15,4 16,7 18,0 19,1 20,2 21,4 22,3 23,3 24,2
26 13,2 14,8 16,3 17,7 18,9 20,1 21,3 22,3 23,3 24,3 25,2
27 14,1 15,7 17,2 18,6 19,8 21,1 22,2 23,3 24,3 25,2 26,1
28 15,0 16,6 18,1 19,4 20,9 22,1 23,2 24,3 25,3 26,2 27,2
29 15,9 17,6 19,0 20,5 21,8 23,0 24,2 25,2 26,2 27,3 28,2
30 16,8 18,4 20,0 21,4 23,7 23,9 25,1 26,1 27,2 28,2 29,1
32 18,6 20,3 21,9 23,3 24,7 25,8 27,1 28,2 29,2 30,2 31,2
34 20,4 22,2 23,8 25,2 26,5 27,9 28,9 30,1 31,2 32,1 33,1
36 22,2 24,1 25,5 27,0 28,4 29,7 30,9 32,0 33,1 34,2 35,1
38 24,0 25,7 27,4 28,9 30,3 31,6 32,8 34,0 35,0 36,1 37,0
40 25,8 27,7 29,2 30,8 32,2 33,5 34,7 35,9 37,0 38,1 39,1

Die Taupunkttabelle gibt an, bei welchen Oberflächentemperaturen in Abhängigkeit von der Lufttemperatur
und der relativen Luftfeuchte Kondensat auftritt. So wird z.B. bei einer Lufttemperatur von 20 °C und einer
relativen Luftfeuchte von 70 % auf nichtsaugenden Oberflächen mit Oberflächentemperaturen unter
14,4 °C Kondensat auftreten.

Stand:2018/10
5
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 3 Prüfungen während der Ausführung - Anhang B

Formblatt B 1.3.1

Äußere Bedingungen Seite


Baumaßnahme Bauwerksnummer
(ASB)

Bauabschnitt

Auftraggeber Bauwerksname

Auftragnehmer oben

unten

Datum/ Bauteil 1 Lufttemperatur Unterschrift des


Uhrzeit 2 Taupunkttemperatur Auftragnehmers
3 Objekttemperatur
4 relative Luftfeuchte
1 °C
2 °C
3 °C
4 %
1 °C
2 °C
3 °C
4 %
1 °C
2 °C
3 °C
4 %
1 °C
2 °C
3 °C
4 %
Bemerkungen

6 Stand:2018/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 3 Prüfungen während der Ausführung - Anhang B

Formblatt B 1.3.2

Abreißfestigkeit Seite

Produkt / Systembezeichnung Bauwerksnummer


(ASB)

Baumaßnahme Bauwerksname

Bauabschnitt oben

unten

Herstellungsdatum der Schichten Prüfungsdatum

Zugeordnete Prüffläche Angaben zum Prüfgerät Geprüft wird


Betonunterlage
Geräte Typ-Nr.
vorbereitet 
Messbereich
unvorbereitet 
Prüfstempeldurchmesser mm
Betonersatzsystem 
Prüfstempelfläche mm²
Grundierung/Versiegelung/
Kratzspachtelung 
Angaben zur Prüfung Oberflächenschutzsystem 
Dichtungsschicht 
Bohrtiefe mm Dünnbelag 
Klebstoff Haftschicht 
Krafteinstiegsgeschwindigkeit [N/s] Schweißbahn 
...  20  100  Dichtungssystem 
50  300  Korrosionsschutzsystem 
Temp. d. Abreiß- Abreißfestigkeit Versagensart [% der Bruchfläche]
Nr. Schichten kraft Einzelwert Mittelwert Kohäsionsversagen Adhäsionsversagen
[°C] [N] [N/mm²] [N/mm²] A B C D Y Z A/B B/C C/D D/Y Y/Z

Unterschriften Bezeichnung der


Schichten
A=
B=
C=
...................................... .................................... .............................. D=
Prüfer/
Prüfer/Firma Firma Auftragnehmer
Auftragnehmer Auftraggeber
Auftraggeber Y = Kleber
Z = Stempel

Stand: 2018/10 7
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 3 Prüfungen während der Ausführung - Anhang B

Formblatt B 1.3.3

 Kontrollprüfung Rautiefe Seite


 Eigenüberwachung
Baumaßnahme Bauwerksnummer
(ASB)

Bauabschnitt

Auftraggeber Bauwerksname

Auftragnehmer oben

unten

Datum Bauteil/ Einzelwerte Mittlere Unterschrift des


zugeordnete Prüffläche der Rautiefe Rautiefe Auftragnehmers
Rt [mm] Rtm [mm]

1
2
3
1
2
3
1
2
3
1
2
3
1
2
3
Bemerkungen

8 Stand:2018/10
Bundesministerium für Verkehr
und digitale Infrastruktur

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 1
Allgemeines

Abschnitt 4
Gradiente und Ebenflächigkeit des Überbaus

Notifiziert gemäß der Richtlinie (EU) 2015/1535 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. September
2015 über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der technischen Vorschriften und der Vorschriften für die
Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. 241 vom 17.9.2015, S. 1.).

Stand: 2021/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 4 Gradiente und Ebenflächigkeit des Überbaus

Inhalt Seite

1 Allgemeines ...................................... 3
1.1 Grundsätzliches .................................. 3
1.2 Begriffsbestimmungen.......................... 3

2 Gradiente und Ebenflächigkeit............ 3


2.1 Allgemeines ........................................ 3
2.2 Bedingungen für die Sollgradiente.......... 3
2.3 Ermittlung der Rohbau-Isthöhen............. 3
2.4 Bedingungen für die Ausgleichsgradiente 3
2.5 Ebenflächigkeit.................................... 4
2.6 Herstellen der Ausgleichsgradiente und
der Ebenflächigkeit .............................. 4
2.7 Mangel............................................... 4

2 Stand: 2021/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 4 Gradiente und Ebenflächigkeit des Überbaus

1 Allgemeines Verformungen aus Verk ehrseinwirkungen zu be-


rück sichtigen sind.
1.1 Grundsätzliches
2.3 Ermittlung der Rohbau-Isthöhen
(1) Für die Erstellung der technischen Unterlagen
gilt Abschnitt 2. Die Rohbau-Isthöhen sind beim Neubau vor der
Herstellung der Dichtungsschicht bzw. bei Be-
(2) Für die Bauausführung der Ausgleichsgradi- standsbrücken nach Belagsentfernung sowie ggf.
ente gelten Teil 3 bzw. Teil 4 und Teil 6 Abschnitte erforderlicher Instandsetzung und Vorbereitung der
1 bis 7. Rohbau-Fahrbahnoberfläche vom Auftragnehmer
durch ein Netznivellement mit einem Punktraster
1.2 Begriffsbestimmungen von max. 2,5 m x 2,5 m unter Einbeziehung der Gra-
diente und der Neigungswechselpunkte aufzuneh-
(1) Sollgradiente men. Hierzu werden vom Auftraggeber vor Beginn
Planmäßig vorgegebene Gradiente der fertigen der Vermessungsarbeiten die notwendigen Raster-
Fahrbahn für den Neubau oder im Bestand; hierbei maße festgelegt. Die Rasterpunkte sind vom Auf-
sind im Bestand zusätzlich die bereits eingetretenen tragnehmer wetterfest auf der Rohbau-Fahrbahn-
Setzungen zu berücksichtigen oberfläche zu kennzeichnen.
(2) Rohbau-Sollgradiente 2.4 Bedingungen für die
Sollgradiente abzüglich der Solldicken von Dich- Ausgleichsgradiente
tungs-, Schutz- und Deckschicht
(1) Bleibt die Abweichung der Rohbau-Ist-gradi-
(3) Rohbau-Istgradiente ente von der Rohbau-Sollgradiente unter Berück-
Vorhandene Gradiente des Überbaus vor Aufbrin- sichtigung der Verformung aus noch nicht aufge-
gung (Neubau) oder nach Rückbau (Erhaltung) von brachten ständigen Einwirkungen nichttragender
ständigen Einwirkungen nichttragender Bauteile Bauteile (z.B. Belag, Kappen) und einem aufgrund
(z.B. Belag, Kappen) und im Bestand nach Vorbe- der Randbedingungen ggf. zu berücksichtigenden
reitung oder ggf. Instandsetzung der Rohbau-Fahr- Anteil aus Verkehrseinwirkungen sowie ggf. aus
bahnoberfläche Kriechen und Schwinden bei einer Beton-Fahrbahn-
platte in einem Abweichungsbereich, der sich aus
(4) Ausgleichsgradiente der nachstehenden Formel errechnet, hat der Auf-
Unter Berücksichtigung der Rohbau-Istgradiente tragnehmer eine Ausgleichsgradiente zu planen
bestmögliche Angleichung an die Sollgradiente und die Gradientenausgleichspläne einschließlich
der zugrunde liegenden Berechnungen dem Auf-
traggeber zur Prüfung und Genehmigung vorzule-
2 Gradiente und gen.
Ebenflächigkeit hx = ± (1 + L * ξ / 625)

2.1 Allgemeines mit ξ = (1 – x / L) * x / L

Sowohl beim Neubau als auch bei einer Belagser- Es bedeuten:


neuerung im Bestand ist vor dem Aufbringen der hx = Ordinate des Abweichungsbereiches [cm]
Abdichtung und dem Einbau der Fahrbahnüber-
gänge die Ausgleichsgradiente gemäß den nachfol- L = Stützweite des zugehörigen Überbaufeldes
genden Bedingungen festzulegen. [cm]
x = Abstand der betrachteten Stelle vom Auflager-
2.2 Bedingungen für die punkt [cm]
Sollgradiente (2) Die Ausgleichsgradiente muss alle folgenden
(1) Die Sollgradiente muss unter voller ständiger Bedingungen erfüllen:
Last zum Zeitpunkt t = ∞ unter Berücksichtigung der — Sie muss statisch und fahrdynamisch unbe-
noch zu erwartenden Setzungen bei einer Bau- denklich sein, Lichtraumprofile müssen stets
werkstemperatur von 10 °C und bei einer gleichmä- freigehalten werden.
ßigen Temperaturverteilung im Überbau eingehal-
ten werden. — Die einwandfreie Entwässerung muss gewähr-
leistet sein.
(2) In der Leistungsbeschreibung ist anzugeben,
ob bei der Ermittlung der Sollgradiente aufgrund der
Randbedingungen z.B. bei großen Stützweiten, gro-
ßer Schlank heit oder hohem Schwerverk ehrsanteil

3 Stand: 2021/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 4 Gradiente und Ebenflächigkeit des Überbaus

— An jeder Stelle muss der Ausrundungshalb- Betonvorbereitung u.a. durch insgesamt höchs-
messer mindestens 2500 m bei einer Messstre- tens 5 mm Fräsen gemäß Teil 3 Abschnitt 4 zu-
cke von 20 m betragen. Eine Aneinanderrei- lässig.
hung von Wannen und Kuppen mit ähnlichen
(3) Wenn bei Stahlbrücken der Ausgleich in einer
Abmessungen (Wellenbildung) ist nicht zuläs-
Lage unter Einhaltung der Grenzwerte für die Dicke
sig.
der Schutzschicht nicht möglich ist, ist ein Profilaus-
— Die Richtung und Größe des geforderten Quer- gleich auf dem Dichtungssystem aus Gussasphalt
gefälles ist beizubehalten. Als maximale Abwei- gemäß Teil 6 Abschnitt 4 vorzunehmen.
chung ist ± 0,2 % zulässig, wobei die Mindest-
(4) Richtarbeiten bei Stahlbrücken zur Herstellung
querneigung nicht unterschritten und die maxi-
der Ausgleichsgradiente sind nur mit ausdrücklicher
male Querneigung nicht überschritten werden
Zustimmung des Auftraggebers zulässig.
darf.
(5) Beim Neubau gehört das Planen und Herstellen
— Die Fahrbahnübergänge und die Bauwerksan-
der Ausgleichsgradiente zu den Leistungen des
schlussbereiche sind mindestens 20 m über die
Auftragnehmers. Die Kosten trägt der Auftragneh-
Überbauenden hinausreichend in die Gradien-
mer. Alle Mehr- und Folgekosten gemäß Absatz (2)
tenbetrachtung einzubeziehen.
– (4) sowie eines Mehreinbaus gehen zu Lasten des
(3) Die genehmigten Unterlagen zur Bestimmung Auftragnehmers.
der Ausgleichsgradiente sind Bestandsunterlagen
(6) Stellt bei Bestandsbauwerken der Auftraggeber
im Sinne von Abschnitt 2 Nr. 4.1 Absatz (3).
die Betonoberfläche bzw. die Stahloberfläche, sind
für das Planen und Herstellen der Ausgleichsgradi-
2.5 Ebenflächigkeit ente Ordnungszahlen in die Leistungsbeschreibung
Nach der Vorbereitung der Rohbau-Fahrbahnober- aufzunehmen.
fläche im Bestand und beim Neubau sowie bei Be- (7) Die Ausgleichsgradiente und die Ebenflächig-
stands-Betonfahrbahntafeln ggf. nach Instandset- keit sind auch bei Bestandsbauwerken nach den
zung gemäß Teil 3 Abschnitt 4 darf die Unebenheit Bedingungen der Nrn. 2.4 und 2.5 sowie Nr. 2.6 Ab-
der Beton- oder Stahloberfläche höchstens 10 mm sätze (1) bis (4) herzustellen.
bezogen auf eine Messstrecke von 4 m betragen.
(8) Lässt sich bei Bestandsbauwerk en die Aus-
Bei den Oberflächen der Kappen darf die Uneben- gleichsgradiente und die Ebenflächigkeit der Über-
heit der Oberfläche bezogen auf eine Messstrecke bauoberfläche nicht mehr nach den Bedingungen
von 4 m höchstens 4 mm betragen. des Absatzes (7) herstellen, bedarf die Herstellung
der Ausgleichsgradiente einer gesonderten Abwick-
2.6 Herstellen der Ausgleichsgradi- lung. Hierbei sind die erforderlichen Tragfähigkeits-
ente und der Ebenflächigkeit reserven zu beachten. Die Kosten trägt der Auftrag-
geber.
(1) Für das Herstellen der Ausgleichsgradiente und
der Ebenflächigkeit darf nur die Schutzschicht mit
herangezogen werden. Hierbei darf die Dicke der
2.7 Mangel
Schutzschicht die Grenzwerte für die Einbaudicken (1) Lässt sich beim Neubau die Ausgleichsgradi-
der Asphaltschichten bei Brückenbelägen auf Beton ente nicht mehr nach den Bedingungen der Nr. 2.6
gemäß Teil 6 Abschnitte 1 bis 3 und bei Stahlbrü- Absätze (2) bis (4) herstellen, gelten diese Abwei-
cken gemäß Teil 6 Abschnitt 4 an keiner Stelle über- chungen als Mangel und bedürfen einer gesonder-
bzw. unterschreiten. ten Abwicklung. Alle sich hieraus ergebenden Mehr-
und Folgekosten gehen zu Lasten des Auftragneh-
(2) Wenn bei Betonfahrbahnplatten der Ausgleich
in einer Lage unter Einhaltung der Grenzwerte für mers.
die Dicke der Schutzschicht nicht möglich ist, ist (2) Wird sowohl beim Neubau als auch bei Be-
nachfolgender Reihung vorzugehen: standsbauwerken die Ebenflächigkeit der Kappen-
oberfläche gemäß Nr. 2.5 nicht eingehalten, gilt
— ein Profilausgleich auf der Dichtungsschicht
aus Gussasphalt bei Abdichtungen gemäß Teil diese Abweichung als Mangel und bedarf einer ge-
sonderten Abwicklung.
6 Abschnitt 1 oder Teil 6 Abschnitt 3 oder aus
Walzasphalt bei Abdichtungen gemäß Teil 6
Abschnitt 2,
— Ausgleich mittels Betonersatz gemäß Teil 3 Ab-
schnitt 4.
— Ein Betonabtrag ist nicht zulässig. Nur bei Be-
standsbrücken ist bei der Belagserneuerung die

4 Stand: 2021/10
Bundesanstalt für Straßenwesen

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 2
Grundbau

Abschnitt 1
Baugruben

Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 über ein Informati-
onsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der Informationsgesell-
schaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/96/EG (ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geändert
worden ist, sind beachtet worden.

Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 1 Baugruben

Inhalt Seite Seite


Seite
8 Aushub, Rückbau sowie Ver- und
1 Allgemeines .......................................... 3 Hinterfüllen ............................................ 9
2 Grundlagen ........................................... 3 8.1 Aushub der Baugrube............................. 9
2.1 Vorhandene bauliche Anlagen ............... 3 8.2 Rückbau der Baugruben-sicherung ........ 9
2.2 Beweissicherung / Zustandserfassung .. 3 8.3 Verfüllen der Baugrube / des
2.3 Emissionen und sonstige Arbeitsraumes ........................................ 9
Beeinträchtigungen ................................ 4 8.4 Hinterfüllen und Überschütten von
2.4 Baugrund und Standsicherheit .............. 4 Bauwerken ............................................ 10
3 Geböschte Baugruben ........................ 4 9 Überwachung der Bauausführung /
Qualitätssicherung ............................. 10
4 Baugruben mit Verbau ........................ 4
4.1 Allgemeines ........................................... 4
4.2 Baugrubenwände ................................... 4
4.2.1 Trägerbohlwände ................................... 4
4.2.2 Stahlspundwände .................................. 5
4.2.3 Bohrpfahlwände ..................................... 5
4.2.4 Schlitzwände .......................................... 5
4.2.5 Kombination von Verbauarten ............... 6
5 Baugrubensohle / Planum .................. 6
6 Verankerung, Vernagelung und
Aussteifung .......................................... 6
6.1 Verpressanker........................................ 6
6.2 Mikropfähle ............................................ 6
6.3 Vernagelung ........................................... 6
6.4 Baugrubenaussteifung ........................... 7
7 Baugruben im Grundwasser ............... 7
7.1 Allgemeines ........................................... 7
7.2 Restwassermengen ............................... 7
7.3 Dichte Baugrubenwände ....................... 7
7.3.1 Allgemeines ........................................... 7
7.3.2 Stahlspundwände .................................. 7
7.3.3 Bohrpfahlwände ..................................... 7
7.3.4 Schlitzwände .......................................... 8
7.3.5 Dichtwände mit eingehängter
Spundwand ............................................ 8
7.4 Dichte Baugrubensohlen ....................... 8
7.4.1 Allgemeines ........................................... 8
7.4.2 Unterwasserbetonsohle ......................... 9
7.4.3 Tiefliegende Injektionssohle .................. 9
7.4.4 Hochliegende Injektionssohle ................ 9

2 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 1 Baugruben

1 Allgemeines Baubeginn die notwendigen Maßnahmen (z.B.


Umverlegungen von Leitungen, Behelfsbrücken)
(1) Der Teil 2 Abschnitt 1 gilt nur in Verbindung mit auszuführen.
dem Teil 1 Allgemeines.
(5) Art und Umfang der notwendigen Maßnahmen
(2) Es gelten DIN EN 1997-1:2009-09 und DIN sind in die Leistungsbeschreibung aufzunehmen.
1054 sowie DIN EN 1997-2 und DIN 4020.
(3) Weiterhin gelten DIN 4084, DIN 4085,
2.2 Beweissicherung /
DIN 4123 und DIN 4124 sowie die Zusätzlichen
Technischen Vertragsbedingungen und Richtlinien Zustandserfassung
für Erdarbeiten im Straßenbau (ZTV E-StB) und (1) Die Beweissicherung gliedert sich in Zu-
die Empfehlungen des Arbeitskreises „Baugruben“ standserfassungen vor Beginn, während und nach
(EAB). Abschluss der Baumaßnahmen.
(4) Für Wasserhaltungsmaßnahmen gilt der Ab- (2) Für Gebäude, Verkehrsflächen und sonstige
schnitt 3. Anlagen, Ver- und Entsorgungseinrichtungen so-
wie schützenswerte Vegetation im Einflussbereich
(5) In der Leistungsbeschreibung ist anzugeben in
der Baumaßnahmen ist rechtzeitig vor Baubeginn
welche Geotechnische Kategorie die Baugrube
eine Zustandserfassung durchzuführen.
einzuordnen ist.
(3) In der Leistungsbeschreibung sind die Art und
(6) Die vom Auftraggeber zur Verfügung gestellten
der Umfang der Beweissicherung sowie der Be-
Angaben zur Baugrube aus dem Geotechnischen
weissicherer zu benennen.
Bericht gelten nur für den Ausschreibungsentwurf
und nur für die dort genannte Baugrubenkonstruk- (4) Führt der Auftraggeber die Zustandserfassung
tion und Einbindetiefe. Bei Änderungsvorschlägen vor Beginn der Baumaßnahmen durch, werden die
oder Nebenangeboten ist vom Auftragnehmer die Ergebnisse dem Auftragnehmer mit der Leistungs-
Gleichwertigkeit durch einen Sachverständigen für beschreibung übergeben.
Geotechnik nachzuweisen.
(5) Der Auftragnehmer übernimmt die Zustandser-
(7) Mit der Erkundung und Untersuchung, dem fassung unter Anerkennung der Ergebnisse mit der
Entwurf, der Berechnung und der Bemessung Maßgabe, sie während der Baumaßnahme fortzu-
sowie der Ausführung dürfen nur solche Personen schreiben.
verantwortlich betraut werden, die gründliche
(6) Ist der Auftragnehmer mit der Beweissicherung
Fachkenntnisse und praktische Erfahrungen in der
beauftragt, hat er im Einvernehmen mit dem Auf-
Geotechnik nachweisen können.
traggeber einen unabhängigen Sachverständigen
(8) Der Sachverständige für Geotechnik muss für die Durchführung dieser Maßnahmen einzu-
nachweislich fachkundig und erfahren auf dem schalten. Vor Beginn der Baumaßnahmen sind
Gebiet der Bodenmechanik und des Grundbaus dem Auftraggeber Art und Umfang der Beweissi-
sein. cherung zur Zustimmung vorzulegen. Die Ergeb-
nisse der Zustandserfassungen sind dem Auftrag-
geber zeitnah zur Anerkennung vorzulegen.
2 Grundlagen
(7) Die von den Beweissicherungsmaßnahmen
Betroffenen sind vom Auftragnehmer in Abstim-
2.1 Vorhandene bauliche Anlagen mung mit dem Auftraggeber rechtzeitig vor der
Durchführung zu benachrichtigen.
(1) Vor Beginn der Bauarbeiten ist die exakte La-
ge der betroffenen baulichen Anlagen durch den (8) Nach Beendigung der Bauarbeiten ist eine ab-
Auftragnehmer zu überprüfen. schließende Zustandserfassung durchzuführen
und die vollständige Beweissicherung dem Auf-
(2) Bei der Herstellung und Vorhaltung der Bau-
traggeber zu übergeben.
gruben dürfen keine für diese baulichen Anlagen
unverträglichen Verformungen auftreten. (9) Treten durch das gewählte Bauverfahren
Schäden an benachbarten Bauten oder andere
(3) Die Größe der verträglichen Verformungen und
schädliche Auswirkungen auf, ist der Auftraggeber
ggf. erforderliche Sicherungsmaßnahmen sind in
hiervon unverzüglich zu informieren. Der Auftrag-
die Leistungsbeschreibung aufzunehmen.
nehmer muss unverzüglich mit dem Auftraggeber
(4) Soweit Ver- und Entsorgungseinrichtungen die geeignete Maßnahmen zur Schadensminimierung
Baugrubengrundrissfläche durchlaufen oder im abstimmen und einleiten.
unmittelbaren Einflussbereich der Baugrubenwän-
de und der Verankerung dieser liegen, sind vor

Stand: 2014/12 3
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 1 Baugruben

2.3 Emissionen und sonstige (2) Baugrubenböschungen sind vor Witterungsein-


Beeinträchtigungen flüssen (Erosion durch Niederschläge, Austrock-
nung usw.) zu schützen. Austretendes Schichten-
(1) Für die Beurteilung von Erschütterungen gilt wasser und sich auf den Böschungsflächen sam-
DIN 4150. melndes Oberflächenwasser sind schadlos abzu-
(2) Die Einhaltung der zulässigen Emissions- leiten.
grenzwerte ist durch den Auftragnehmer nachzu- (3) Für die Baugrubensohle gilt Nr. 5.
weisen. Bedingt der Bauablauf stärkere Emissio-
nen als die gesetzlichen Regelungen bzw. ein-
schlägige Normen erlauben, ist ein Emissions- 4 Baugruben mit Verbau
schutzkonzept vorzulegen.
(3) Die Zugänglichkeit von Ver- und Entsorgungs- 4.1 Allgemeines
einrichtungen ist im Rahmen des Baubetriebes zu
gewährleisten. (1) In der Nr. 4 werden Baugruben ohne Grund-
wasser behandelt.
(4) Die Art und der Umfang der Reinigung der
Verkehrswege sind in der Leistungsbeschreibung (2) In der Leistungsbeschreibung ist anzugeben,
festzulegen. ob die Ausführung der Baugruben in der Bauweise
mit Arbeitsraum oder in der Bauweise ohne
Arbeitsraum erfolgen soll.
2.4 Baugrund und Standsicherheit
(3) Wird ein Bauwerk unmittelbar gegen die Bau-
(1) Der Geotechnische Bericht nach DIN 4020 ist grubenwände betoniert, ist durch geeignete Maß-
der Leistungsbeschreibung beizufügen. nahmen eine zwängungsarme Bewegung des
(2) Für die Ermittlung von Einwirkungen aus Bau- Bauwerks zu ermöglichen (z.B. durch Trennfolien).
betrieb und Baustellenverkehr gelten die Lastan- (4) Wird das Bauwerk ohne Arbeitsraum direkt
sätze der EAB. Für die Ermittlung von Einwirkun- gegen die Baugrubenwand betoniert, hat der Auf-
gen aus Straßen-, Schienen- und Fußgängerver- tragnehmer Abweichungen bei der Herstellung der
kehr gilt DIN EN 1991-2 in Verbindung mit DIN EN Baugrubenwand zu berücksichtigen. Die daraus
1990. resultierenden Mehrmengen gehen zu Lasten des
(3) Vor Beginn der Aushubarbeiten ist die Stand- Auftragnehmers.
sicherheit der geplanten Baugrube gemäß (5) Die herstellungsbedingten Abweichungen und
DIN 4124 zu belegen. Erforderliche rechnerische die sich durch die Beanspruchung bei der jeweili-
Nachweise und Ausführungspläne sind dem Auf- gen Verbauart ergebenen Verformungen sind zur
traggeber in prüffähiger Form vorzulegen. Einhaltung der lichten geometrischen Baugruben-
(4) Die Prüfung erfolgt durch den Auftraggeber abmessungen zu berücksichtigen.
oder durch einen von ihm beauftragten Prüfingeni- (6) In der Leistungsbeschreibung sind die zuge-
eur. lassenen herstellungsbedingten Abweichungen
(5) In Fällen, in denen die Prüfung durch den und die sich durch die Beanspruchung bei der je-
Auftragnehmer erfolgen soll, ist dies in die weiligen Verbauart ergebenden Verformungen so-
Leistungsbeschreibung aufzunehmen. wie die maximal zulässigen Verformungen des
Verbaus anzugeben.
(6) Werden die Ausführungsunterlagen in geprüf-
ter Form gefordert, bedarf die Wahl des Prüfinge-
nieurs der Zustimmung des Auftraggebers. Die 4.2 Baugrubenwände
Prüfkosten trägt der Auftragnehmer.
4.2.1 Trägerbohlwände
3 Geböschte Baugruben (1) In der Leistungsbeschreibung ist anzugeben,
ob die Trägerbohlwände vertikal oder geneigt als
(1) Bei der Herstellung der Böschung ist eine Ge-
sogenannter „liegender“ Verbau ausgeführt
fährdung durch abrutschende Massen auszu-
werden sollen oder beide Möglichkeiten zu-
schließen. Beim Aushub entstandene Überhänge
gelassen werden.
durch Bauwerksreste, Steine oder Felsbrocken
sind sofort zu beseitigen. Steine und Felsreste, die (2) Die Stahlträger sind mit gleichem Abstand ein-
sich aus der Böschung lösen können, sind regel- zubauen.
mäßig zu kontrollieren, wenn erforderlich zu si-
(3) Bei konstruktiv notwendigen ungleichen Ab-
chern oder zu beräumen.
ständen der Träger sind besondere Maßnahmen

4 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 1 Baugruben

zu treffen, um ein Verdrehen der Träger infolge un- (2) Sofern die Bohrpfahlwände zu tragenden Bau-
terschiedlicher Belastung der Verbohlung zu ver- teilen des endgültigen Bauwerks werden, sind sie
meiden. entsprechend den Expositionsklassen, denen das
Bauteil zugeordnet ist, herzustellen.
(4) Bohlen zwischen Verbauträgern sind durch
Hartholzkeile mit Verspannung gegen den Boden (3) Die Bewehrungskörbe dürfen erst nach Sicht-
einzubauen. Die Keile sind durch aufgenagelte kontrolle durch den Auftraggeber vor Ort eingebaut
Leisten gegen Lösen in ihrer Lage zu sichern und werden.
regelmäßig zu überprüfen. Abweichend zur
(4) Der Auftragnehmer hat vor der Herstellung
DIN 4124 dürfen nur kantenscharf gesägte Bohlen
überschnittener Bohrpfahlwände einen Bohr-
eingesetzt werden. Die Bohlen müssen eine Min-
1 abfolgeplan aufzustellen, der mindestens folgende
destauflagerbreite von /5 der Trägerbreite aufwei-
Angaben enthalten muss:
sen.
– die Bezeichnung und die Durchmesser der
(5) Bei einer verankerten Trägerbohlwand ohne
Pfähle,
Gurtung ist zur Sicherung gegen Ankerausfall am
Kopf des Verbaus umlaufend ein Stahlzugband – die planmäßigen Einbindetiefen,
von mindestens 100 x 10 [mm] anzuschweißen.
– die Reihenfolge der Herstellung,
Diese Maßnahme ersetzt nicht den Nachweis
„Ausfall eines Ankers“. – die zulässige Betonfestigkeit der Primärpfähle
beim Herstellen der Sekundärpfähle und,
4.2.2 Stahlspundwände – die Sicherheitsmaßnahmen zur Absicherung of-
fener Bohrungen und noch nicht erhärteter
(1) Es gelten DIN EN 1993-5, DIN EN 10248 und
Pfähle.
DIN EN 12063.
(5) Die Bohrpfahlwände sind mit Bohrschablone
(2) In der Leistungsbeschreibung sind die
herzustellen.
Anforderungen an das Herstellungsverfahren in
Abhängigkeit von den örtlichen Randbedingungen (6) Vorwüchse sind zu beseitigen, wenn sie den
festzulegen. erforderlichen Lichtraum einschränken.
(3) Für das Einbringen der Spundbohlen ist ein (7) Eine höhere Festigkeitsklasse als C30/37 darf
geeignetes Führungssystem zu wählen, welches rechnerisch nicht in Ansatz gebracht werden.
ein Ausweichen der Spundbohle beim Einbringen
(8) Bei einer Suspensionsstützung hat der Auf-
verhindert. Dabei sind Lotabweichungen quer zur
tragnehmer den Nachweis über die Entsorgung
Spundwandachse von maximal 1,5 % der Bohlen-
der anfallenden Suspensionsreste zu erbringen.
länge zulässig. Werden beim Einbringen größere
Abweichungen festgestellt, sind die Spundbohlen
zu ziehen, neu auszurichten und erneut einzubrin- 4.2.4 Schlitzwände
gen.
(1) Es gelten DIN EN 1538 in Verbindung mit
(4) Auf eine Gurtung kann bei verankerten DIN 4126 und DIN 4127 sowie Teil 3 Abschnitt 1.
Spundwänden in Abstimmung mit dem Auftragge-
(2) Sofern Schlitzwände zu tragenden Bauteilen
ber verzichtet werden, wenn die einzelnen Ramm-
des endgültigen Bauwerks werden, sind sie ent-
elemente verankert und kraftschlüssig im Schloss
sprechend den Expositionsklassen, denen das
gerammt wurden und eine durchgehende, flächen-
Bauteil zugeordnet ist, herzustellen. In diesem Fall
hafte Tragwirkung nachgewiesen ist.
muss die Betondeckung cmin = 100 mm betragen.
(5) Der Nachweis einer einwandfreien Schloss-
(3) Eine mehrlagige Bewehrungsanordnung be-
verhakung ist durch installierte induktive Nähe-
darf der Zustimmung des Auftraggebers.
rungsschalter oder mechanische Federstifte zu er-
bringen. (4) Die Bewehrungskörbe dürfen erst nach Sicht-
kontrolle durch den Auftraggeber vor Ort eingebaut
(6) Die Hilfsmittel zum Einbringen der Spundboh-
werden.
len (z.B. Niederdruck- / Hochdruck-Spülen, Locke-
rungsbohrungen) sind statisch zu berücksichtigen. (5) Vor Baubeginn ist die Eignung der Rezeptur
Einbringhilfen sind nur bis maximal 1 m vor Errei- für die Stützflüssigkeit nachzuweisen. Der Nach-
chen der endgültigen Einbautiefe zulässig. weis ist dem Auftraggeber vorzulegen.
(6) Der Auftragnehmer hat vor der Herstellung ei-
4.2.3 Bohrpfahlwände nen Lamelleneinteilungsplan aufzustellen, der
mindestens folgende Angaben enthalten muss:
(1) Es gelten DIN EN 1536, DIN SPEC 18140 und
der Teil 3 Abschnitt 1. – die Bezeichnung und die Breite der Lamellen,

Stand: 2014/12 5
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 1 Baugruben

– die planmäßigen Einbindetiefen, 6 Verankerung, Vernagelung


– die Reihenfolge der Herstellung, und Aussteifung
– das vorgesehene Fugensystem und
– die Maßnahmen zur Absicherung von offenen 6.1 Verpressanker
oder noch nicht erhärteten Lamellen. (1) Es gelten DIN EN 1537 und DIN SPEC 18537.
(7) Der Auftragnehmer hat den Nachweis über die (2) Genehmigt der Auftraggeber die Ausführung
Entsorgung der anfallenden Suspensionsreste zu einer in der Leistungsbeschreibung nicht vorgese-
erbringen. henen Rückverankerung, hat der Auftragnehmer
hierfür die schriftliche Zustimmung der betroffenen
4.2.5 Kombination von Verbauarten Grundstückseigentümer dem Auftraggeber vor
Baubeginn vorzulegen.
Bei der Kombination von Verbauarten sind die vor-
genannten Regelungen sinngemäß anzuwenden. (3) Der Lastfall "Ausfall eines Ankers" ist nachzu-
weisen. Hierbei sind für die erdstatischen Nach-
weise die Teilsicherheitsbeiwerte gemäß Bemes-
5 Baugrubensohle / Planum sungssituation BS-A nach DIN EN 1997-1:2009-09
und DIN 1054 einzuhalten.
(1) Bei bindigem Boden und bei Böden, die bei
Wasser- und / oder Luftzutritt aufweichen oder zer-
fallen, ist eine mindestens 50 cm dicke Schutz- 6.2 Mikropfähle
schicht in der Baugrube zu belassen. Diese
Schutzschicht ist in geeigneter Weise, ggf. von (1) Es gelten DIN EN 14199 und DIN SPEC
Hand, und abschnittweise unmittelbar vor dem 18539.
Herstellen des Gründungsbauteils auszuheben. (2) Die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung für
Das freigelegte Planum ist unmittelbar durch die das zur Ausführung kommende Pfahlsystem ist
Aufbringung der Tragkonstruktion (Sauberkeits- dem Auftraggeber vorzulegen.
schicht aus Beton oder Filter- / Dränschicht oder
Tragschicht) zu schützen. (3) Bei der Verwendung von Mikropfählen zur
Baugrubensicherung ist in der Leistungsbe-
(2) Bei verdichtungsfähigen Böden sind Auflocke- schreibung ggf. eine über DIN 1054 hinausgehen-
rungen durch ein geeignetes Verdichtungsverfah- de Anzahl von Probebelastungen festzulegen.
ren zu beseitigen. Falls sich die Auflockerungen
durch Verdichten nicht beheben lassen, kann der
Auftraggeber den Ersatz des Bodens durch Beton 6.3 Vernagelung
oder ein geeignetes Ersatzmaterial verlangen. (1) Es gilt DIN EN 14490.
(3) Bei feinkörnigen, wassergesättigten Böden ist (2) Die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung für
ein Befahren der Baugrubensohle und des Pla- die Bodenvernagelung ist dem Auftraggeber vorzu-
nums nicht zulässig. legen.
(4) Wenn die planmäßige Gründungssohle tiefer (3) Die ungesicherte Standhöhe beim Aushub darf
als die tatsächlich angetroffene Felsoberfläche nur bis zu einer Höhe erfolgen, bei der kein
liegt, darf der Fels nur mit Zustimmung des Auf- Herausrollen, Ausfließen oder ein Ausbruch von
traggebers abgebaut werden. Boden und Fels auftreten kann.
(5) Der Termin für die Überprüfung der Baugru- (4) Die ggf. erforderliche Spritzbetonschale (Flä-
bensohle ist vom Auftragnehmer mindestens zwei chensicherung) ist unmittelbar nach dem Freilegen
Werktage vorher zu benennen, damit ein Sachver- aufzubringen. Für deren Ausführung gelten
ständiger für Geotechnik beteiligt werden kann. DIN EN 14487 und DIN 18551.
Hierfür hat der Auftragnehmer die Baugrube erfor-
derlichenfalls wasserfrei zu halten und die notwen- (5) Abhängig vom Umfang des Wasserandrangs
digen Hilfseinrichtungen und Arbeitskräfte zur Ver- sind zwischen Boden / Fels und Spritzbetonschale
fügung zu stellen. in ausreichendem Maße Dränmatten / Dränstreifen
bzw. filterstabil ummantelte Dränrohre zur drucklo-
(6) Die für diese Überprüfung erforderlichen Maß- sen Ableitung von Oberflächen- und Sickerwasser
nahmen sind in die Leistungsbeschreibung anzu- einzubauen. Zur Ableitung des mit diesen Elemen-
geben. ten gesammelten Wassers sind Durchlauföffnun-
gen durch die Spritzbetonschale zu führen.

6 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 1 Baugruben

(6) Eine Überdicke der Spritzbetonschale von gegebene Menge des abzuleitenden Restwassers
20 % der Solldicke ist in die Leistung einzurech- einzuhalten und dessen Beschaffenheit nachzu-
nen. weisen.
(7) Ein Mehraushub bzw. Mehrausbruch bis zu ei-
3 2
nem Einzelvolumen von 0,01 m /m ist in die Leis- 7.3 Dichte Baugrubenwände
tung einzurechnen.
7.3.1 Allgemeines
6.4 Baugrubenaussteifung (1) Dichte Baugrubenwände können sowohl als
(1) Es gelten DIN EN 1992-1, DIN EN 1993-1, DIN Baubehelfe als auch im Ausnahmefall als Teil des
EN 1995-1 sowie der DIN-Fachbericht „Beton“. endgültigen Bauwerks dienen. Dies ist in der
Leistungsbeschreibung anzugeben.
(2) Zur Aufnahme von Horizontalkräften vorgese-
hene Verbände sind an die Baugrubenwände und (2) Die Baugrubenwände sind unter Berücksichti-
etwaige Mittelträgerreihen unverschieblich und gung der zulässigen Restwassermenge wasser-
kraftschlüssig anzuschließen. dicht herzustellen.
(3) Rundholzsteifen müssen geradwüchsig und (3) Auf die Dichtigkeit notwendiger Querschotte
ohne Drehwuchs sein. Hölzerne Steifen dürfen und deren Anschluss ist zu achten.
nicht gestoßen werden.
7.3.2 Stahlspundwände
7 Baugruben im Grundwasser (1) In der Leistungsbeschreibung ist anzugeben,
ob es in Abhängigkeit von der zulässigen Rest-
wassermenge erforderlich ist, eine zusätzliche
7.1 Allgemeines Schlossdichtung o.ä. einzusetzen.
(1) Zusätzlich zu Nr. 4 gelten die nachfolgenden
(2) Es sind Lotabweichungen quer zur Spund-
Regelungen.
wandachse von maximal 1 % der Bohlenlänge zu-
(2) Die Anforderungen an die Wasserhaltung sind lässig. Werden beim Einbringen größere Abwei-
in Abschnitt 3 geregelt. chungen festgestellt, sind die Spundbohlen zu zie-
hen, neu auszurichten und erneut einzubringen.
(3) In der Leistungsbeschreibung sind die Aufla-
gen aus der wasserrechtlichen Genehmigung und
die Ergebnisse der projektbezogenen Gutachten 7.3.3 Bohrpfahlwände
zu berücksichtigen. (1) Es sind nur Wände mit überschnittenen Bohr-
(4) Für mögliche Störfälle sind Anweisungen zur pfählen zulässig.
sofortigen Schadensbegrenzung auf der Baustelle (2) Bohrpfahlwände als dichte Baugrubenwände
vorzuhalten. Die Anweisungen sind vor Beginn der sind mit einem Pfahldurchmesser von mindestens
Baumaßnahme durch den Auftragnehmer zu er- 60 cm auszubilden.
stellen.
(3) Als allseitige Abweichung der Pfahlachsen von
der Lotrechten sind 0,5 % der Bohrpfahllänge zu-
7.2 Restwassermengen lässig.
(1) Durch Wände (z.B. an Fugen und Schlössern) (4) Die Herstellung hat mit Bohrlochverrohrung zu
oder Sohle zutretendes Restwasser bei technisch erfolgen.
dichten Baugruben muss abgeleitet werden. Die
Anforderungen an Beschaffenheit und Menge des (5) Die Überschneidung benachbarter Pfähle
abzuleitenden Restwassers sind in der Leistungs- muss an jeder Stelle mindestens 50 mm betragen.
beschreibung anzugeben. (6) Bei jeder einzelnen Pfahlbohrung ist vor dem
(2) Für die Behandlung und Ableitung bzw. Betonieren eine Lagekontrolle am Pfahlfuß mittels
Rückführung der Restwassermengen ist von der geeigneter Messeinrichtungen durchzuführen und
zuständigen Wasserbehörde vor Baubeginn eine zu protokollieren.
Genehmigung einzuholen. Die (7) Bei der Anordnung von mehreren unbewehrten
Verantwortlichkeiten hierzu sind in Abschnitt 3 Pfählen zwischen bewehrten Pfählen (z.B. 1+3-
geregelt. System) sind die unbewehrten Pfähle so anzuord-
(3) Wird das Bauverfahren vom Auftragnehmer nen, dass eine Stützlinie im Grundriss nachgewie-
gewählt, sind die in der Leistungsbeschreibung sen werden kann.
bzw. in der wasserrechtlichen Genehmigung vor-

Stand: 2014/12 7
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 1 Baugruben

Bild 2.1.1: Darstellung der Ausführungssituation für eine Unterwasserbetonsohle

7.3.4 Schlitzwände 7.4 Dichte Baugrubensohlen


(1) Schlitzwände sind mit einer Nenndicke von
mindestens 60 cm auszubilden. 7.4.1 Allgemeines
(2) Als allseitige Abweichung von der Lotrechten (1) Dichte Baugrubensohlen können durch den
sind 0,5 % der Schlitzwandhöhe zulässig. Untergrund selbst (natürliche Dichtsohle) oder
(3) Bei jeder Lamelle ist vor dem Betonieren eine durch den Einbau einer entsprechenden
Lagekontrolle durch ein geeignetes Geomesssys- Konstruktion erreicht werden, insbesondere durch
tem durchzuführen und zu protokollieren. – eine Unterwasserbetonsohle,
(4) Die Überschneidung der Lamellen in Querrich- – eine Injektionssohle (hoch- oder tiefliegend)
tung muss in der Schlitzwandsohle mindestens und
20 cm betragen.
– Sonderbauverfahren, wie z.B. Vereisung.

7.3.5 Dichtwände mit eingehängter Das Verfahren ist in der Leistungsbeschreibung


Spundwand anzugeben.

(1) Es gelten die Nrn. 7.3.2 und 7.3.4 (2) bis (4). (2) Für die Bemessung verfestigter Bodenkörper
gilt DIN 4093.
(2) Spundbohlen sind zur Lagesicherung mit einer
Zwangsführung lotrecht in die Schlitze einzubauen. (3) Die Baugrubensohlen sind unter Berücksichti-
Es sind Maßnahmen zu treffen, um ein Versinken gung der zulässigen Restwassermenge wasser-
des Spundwandkopfes in der Dichtflüssigkeit zu dicht herzustellen.
verhindern. (4) Die den Berechnungen zugrunde gelegten
(3) Die Endschlösser der Spundwände sind gegen Druckverhältnisse sind inner- und außerhalb der
Beschädigung durch Schlitzwandgreifer und Ein- Baugrube durch Grundwasserstandsmessungen
dringen von Dichtmasse durch ein Schutzprofil, vor und während des Aushubs zu kontrollieren. In-
das vor dem Einbau der folgenden Bohle gezogen nerhalb der Baugrube ist der Grundwasserstand
wird, zu schützen. oberhalb der Dichtsohle zu erfassen.

8 Stand: 2014/12
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(5) Die Wirksamkeit der Dichtsohle ist vor dem (4) Die Einhaltung der in den Genehmigungen
Aushub durch Probelenzung nachzuweisen. festgelegten Werte ist auf der Baustelle laufend zu
überprüfen und zu dokumentieren sowie dem Auf-
traggeber zu übergeben.
7.4.2 Unterwasserbetonsohle
(1) Unterwasserbetonsohlen dürfen für den Nach-
7.4.4 Hochliegende Injektionssohle
weis der Auftriebssicherheit des endgültigen Bau-
werks nicht herangezogen werden. (1) Die hochliegende Injektionssohle ist mit einer
Erdüberdeckung von mindestens 3 m Dicke bis zur
(2) Unterwasserbetonsohlen sind unbewehrt vor-
späteren Baugrubensohle herzustellen.
zusehen. Eine Dicke von 1 m darf nicht unterschrit-
ten werden. (2) Der erforderliche Verbund zwischen der Injek-
tionssohle und der Verankerung ist durch Eig-
(3) Bei einer Nutzung der Unterwasserbetonsohle
nungsversuche auf der Baustelle nachzuweisen.
als Gründungselement sind Maßnahmen zur Mini-
mierung von weichen Ablagerungen unterhalb der
Sohle in die Leistungsbeschreibung aufzunehmen. 8 Aushub, Rückbau sowie
(4) Der Anschlussbereich Sohle / Wand ist vor Ver- und Hinterfüllen
Einbringen des Unterwasserbetons zu reinigen,
durch Tauchereinsatz zu kontrollieren und zu pro-
tokollieren. 8.1 Aushub der Baugrube
(5) Der Beton ist im Kontraktorverfahren einzu- (1) Der Abtrag und die Lagerung des Oberbodens
bringen. müssen gesondert erfolgen. Abtrag und Lagerung
müssen so erfolgen, dass eine Verschlechterung
(6) Die erforderliche Dicke der Unterwasserbeton- des Bodenmaterials hinsichtlich Qualität und Zu-
sohle ist für den festgelegten Bemessungswasser- sammensetzung vermieden wird.
stand für die Bauzeit nachzuweisen.
(2) Sofern ein Wiedereinbau anfallender Böden
(7) Zwischen Aushubsohle und Soll-Unterfläche vorgesehen ist, muss geeignetes Material getrennt
Unterwasserbeton ist für herstellungsbedingte Un- gelagert werden. Eine Vermischung mit ver-
genauigkeiten ein Maß von 30 cm zu berücksichti- nässten, organischen oder nicht verdichtungsfähi-
gen (s. Bild 2.1.1). gen Böden ist auszuschließen. Bei bindigem oder
(8) Zwischen der Soll-Oberfläche des Unterwas- witterungsempfindlichem Bodenmaterial ist das
serbetons und der Unterfläche der Sohlkonstrukti- Niederschlagswasser durch geeignete Maßnah-
on ist für herstellungsbedingte Ungenauigkeiten men (z.B. Abwalzen mit angelegtem Gefälle, Foli-
ein Maß von 30 cm vorzusehen. Der so entstande- enabdeckung) abzuhalten.
ne Raum ist mit einer Ausgleichsschicht aus Kies
oder Einkornbeton zu verfüllen (s. Bild 2.1.1).
8.2 Rückbau der Baugruben-
(9) Die Ausgleichsschicht ist filterstabil auszufüh- sicherung
ren, im Randbereich gegen seitliches Ausweichen
zu sichern und muss eine flächige Dränwirkung si- (1) In der Leistungsbeschreibung ist anzugeben,
cherstellen. ob und in welchem Umfang Elemente der Baugru-
bensicherung im Untergrund verbleiben oder rück-
(10) Aufgesetzte Ankerkopfkonstruktionen sind in gebaut werden sollen.
der Ausgleichsschicht anzuordnen.
(2) Der Rückbau von Elementen der Baugrubensi-
cherung ist dem Auftraggeber rechtzeitig vor Be-
7.4.3 Tiefliegende Injektionssohle ginn anzuzeigen.
(1) Wegen der Herstellungsungenauigkeiten soll (3) Verbleibende Elemente sind einzumessen und
die Injektionssohle nicht mehr als 40 m unter der in die Bestandspläne aufzunehmen.
Bohrebene liegen.
(2) Bei Höhenabstufungen der Injektionssohle ist 8.3 Verfüllen der Baugrube / des
an der Versatzstelle ein Übergangsblock mit einer
Arbeitsraumes
Überlappungslänge, die mindestens der 2-fachen
Versatztiefe entspricht, auszuführen. (1) Die an das Material gestellten Qualitätsanfor-
derungen im Hinblick auf Art und Zusammenset-
(3) Für die Injektionssohle sind wasserrechtliche
zung sind vor Ausführung dem Auftraggeber nach-
Genehmigungen hinsichtlich der Zusammenset-
zuweisen.
zung der vorgesehenen Injektionsmaterialien er-
forderlich.

Stand: 2014/12 9
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 1 Baugruben

(2) Der Einbau des Verfüllmaterials darf nicht zu


Schäden an vorhandenen Bauwerksbestandteilen
führen.
(3) In Verbindung mit den Verdichtungsanforde-
rungen und den dafür benötigten Verdichtungsge-
räten ist der Verdichtungserddruck nach DIN 4085
nachzuweisen. Dabei sind insbesondere die ver-
schiedenen Bauzustände zu beachten (z.B. einsei-
tige Verfüllung).
(4) Organische, quellfähige oder vernässte Böden
dürfen nicht verwendet werden.
(5) Durch unsachgemäße Zwischenlagerung un-
brauchbar gewordenes Bodenmaterial hat der Auf-
tragnehmer zu beseitigen und durch brauchbares
Verfüllmaterial zu ersetzen. Die Kosten gehen zu
Lasten des Auftragnehmers.

8.4 Hinterfüllen und Überschütten


von Bauwerken
(1) Zur Wechselwirkung zwischen Bauwerk, Bau-
grund und Hinterfüllung sowie zur Ausbildung der
Entwässerung wird auf das Merkblatt über den Ein-
fluss der Hinterfüllung auf Bauwerke hingewiesen.
(2) Es dürfen auch Gemische aus gebrochenem
Gestein 0/100 mm mit einem Kornanteil unter
0,063 mm von maximal 15 M.-% verwendet wer-
den.
(3) Bei verankerten Wänden ist das Spannen bzw.
Entlasten der Anker auf die Hinterfüllarbeiten ab-
zustimmen. Die entsprechenden Einwirkungskom-
binationen sind bei den Standsicherheitsnachwei-
sen zu berücksichtigen.

9 Überwachung der Bauaus-


führung / Qualitätssicherung
(1) Während der Bauausführung einschließlich
des Rückbaus hat regelmäßig eine Beobachtung
und ggf. auch messtechnische Kontrolle der Bau-
grubensicherung durch den Auftragnehmer im
Hinblick auf Übereinstimmung mit der Ausfüh-
rungsplanung zu erfolgen. Bei Nichtübereinstim-
mung ist umgehend der Auftraggeber zu informie-
ren und vom Auftragnehmer ein entsprechender
Änderungsplan dem Auftraggeber vorzulegen.
(2) In der Leistungsbeschreibung ist anzugeben,
ob zur Beurteilung der Bauwerks-Boden-Wechsel-
wirkung besondere Messeinrichtungen im Sinne
eines Geomessprogramms gefordert werden
(Präzisionsnivellement, Alignement, Inklinometer,
Druckmessdosen u.a.).

10 Stand: 2014/12
Bundesanstalt für Straßenwesen

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 2
Grundbau

Abschnitt 2
Gründungen

Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 über ein Informa-
tionsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der Informationsge-
sellschaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/96/EG (ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geän-
dert worden ist, sind beachtet worden.

Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 2 Gründungen

Inhalt Seite

1 Allgemeines .......................................... 3
2 Flachgründungen ................................. 3
3 Tiefgründungen.................................... 3
3.1 Pfahlgründungen.................................... 3
3.1.1 Allgemeines ........................................... 3
3.1.2 Verdrängungspfähle............................... 3
3.1.3 Bohrpfähle .............................................. 4
3.1.4 Mikropfähle ............................................ 5
3.2 Gründungen auf Spundwänden ............. 5
4 Sondergründungen .............................. 6
5 Bodenersatz ......................................... 6
5.1 Allgemeines ........................................... 6
5.2 Bodenersatz mit nichtbindigem Boden .. 6
5.3 Bodenersatz mit Beton........................... 6
5.4 Unterfangungen ..................................... 6
6 Gründung auf verbessertem /
verfestigtem Baugrund........................ 6
6.1 Allgemeines ........................................... 6
6.2 Verdichtung ............................................ 6
6.2.1 Oberflächenverdichtung ......................... 6
6.2.2 Tiefenverdichtung .................................. 6
6.3 Verfestigung ........................................... 7
6.3.1 Allgemeines ........................................... 7
6.3.2 Verfestigung durch Bindemittel .............. 7
6.3.3 Verfestigung mittels
Düsenstrahlverfahren............................. 7
6.3.4 Verfestigung durch Injektionen und
Verdichtungsinjektionen ......................... 7
7 Überwachung der Bauausführung /
Qualitätssicherung .............................. 7

2 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 2 Gründungen

1 Allgemeines (2) Der Termin für die Überprüfung der Grün-


dungssohle ist vom Auftragnehmer mindestens
(1) Der Teil 2 Abschnitt 2 gilt nur in Verbindung mit zwei Werktage vorher zu benennen, damit ein
dem Teil 1 Allgemeines. Sachverständiger für Geotechnik beteiligt werden
(2) Es gelten DIN EN 1990, DIN EN 1991-2, DIN kann. Hierfür hat der Auftragnehmer nach Abstim-
EN 1997-1:2009-09, DIN 1054, DIN EN 1997-2 mung mit dem Auftraggeber die notwendigen
und DIN 4020. Hilfseinrichtungen und Arbeitskräfte zur Verfügung
zu stellen.
(3) Weiterhin gelten DIN 4123, DIN 4124 sowie
die Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingun- (3) Die für diese Überprüfung erforderlichen Maß-
gen und Richtlinien für Erdarbeiten im Straßenbau nahmen sind in die Leistungsbeschreibung aufzu-
(ZTV E-StB) und die Empfehlungen des Arbeits- nehmen.
kreises „Baugruben“ (EAB).
(4) In der Leistungsbeschreibung ist anzugeben in 3 Tiefgründungen
welche Geotechnische Kategorie die Bauwerks-
gründung einzuordnen ist.
3.1 Pfahlgründungen
(5) Für Widerlagergründungen wird auf das Merk-
blatt über den Einfluss der Hinterfüllung auf Bau-
3.1.1 Allgemeines
werke hingewiesen.
(1) Es gelten DIN EN 1993-5, DIN EN 1536 und
(6) Der Geotechnische Bericht nach DIN 4020 ist
DIN SPEC 18140, DIN EN 12699 und DIN SPEC
der Leistungsbeschreibung beizufügen.
18538, DIN EN 12794 sowie DIN EN 14199 und
(7) Die vom Auftraggeber zur Verfügung gestellten DIN SPEC 18539.
Angaben zur Gründung aus dem Geotechnischen
(2) Es wird auf die Empfehlungen des Arbeitskrei-
Bericht gelten nur für den Ausschreibungsentwurf
ses „Pfähle“ (EA – Pfähle) hingewiesen.
und nur für die dort genannte Gründungsart und
Gründungstiefe. Bei Änderungsvorschlägen oder (3) Die Pfahlwiderstände sind anhand von Pfahl-
Nebenangeboten ist vom Auftragnehmer die probebelastungen oder von Probebelastungen un-
Gleichwertigkeit durch einen Sachverständigen für ter vergleichbaren Verhältnissen zu ermitteln, bzw.
Geotechnik nachzuweisen. es kann auf Erfahrungswerte, z.B. der EA – Pfähle,
zurückgegriffen werden, wenn über das mechani-
(8) Der Auftragnehmer hat bei dem von ihm ge-
sche Verhalten des Baugrundes gesicherte Er-
wählten Bauverfahren vor Beginn der Gründungs-
kenntnisse vorliegen. Die Art des Tragfähigkeits-
arbeiten eine Zustandserfassung durchzuführen.
nachweises ist in der Leistungsbeschreibung fest-
Hierzu gilt Abschnitt 1 Nr. 2.
zulegen.
(9) Für die Ausführungsplanung sind der Rechen-
(4) Für Probebelastungen gelten die EA – Pfähle.
gang und die zugehörigen Lastannahmen im Ein-
vernehmen mit dem Auftraggeber festzulegen. (5) Einzelpfähle oder einreihige Pfahlgruppen un-
ter Widerlagern oder Stützen mit längsfesten La-
(10) In der Leistungsbeschreibung ist anzugeben
gern sind nur bei der integralen Bauweise zuge-
mit welcher Abgrabung (Tiefe und Ausdehnung)
lassen.
vor bestehenden Gründungen für die Standsicher-
heitsnachweise gerechnet werden muss. (6) Aus konstruktiven Gründen soll bei Verdrän-
gungs- und Bohrpfählen der Randüberstand der
(11) Der Sachverständige für Geotechnik muss
Pfahlkopfplatte über die Pfähle mindestens 30 cm
nachweislich fachkundig und erfahren auf dem
betragen. Die Pfahlkopfplatte soll mindestens
Gebiet der Bodenmechanik und des Grundbaus
60 cm dick sein.
sein.
(12) Sind bauwerksunverträgliche Verformungsdif-
3.1.2 Verdrängungspfähle
ferenzen zwischen Gründungen nicht auszuschlie-
ßen, ist eine messtechnische Kontrolle im Sinne (1) Die tatsächliche Lage und Richtung der Pfähle
der Beobachtungsmethode vorzusehen. Daraus zu sind aufzumessen.
erwartende zusätzliche Maßnahmen sind in der
Leistungsbeschreibung anzugeben. (2) Für die Bemessung der Verdrängungspfähle
sind unabhängig von den tatsächlichen Abwei-
chungen die nach DIN EN 12699 zulässigen Her-
2 Flachgründungen stellungsabweichungen zu berücksichtigen.
(1) Es gelten DIN EN 1992-2 sowie der DIN- (3) Beschädigte Pfahlköpfe dürfen nur mit Ge-
Fachbericht „Beton“. nehmigung des Auftraggebers abgeschnitten und

Stand: 2014/12 3
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 2 Gründungen

ersetzt werden. 1536 nachzuweisen.


(4) Bei vorgefertigten Verdrängungspfählen aus (7) Ortbetonpfähle sind mindestens 50 cm über
Stahlbeton müssen die Stahleinlagen der Pfähle Unterfläche Pfahlkopfplatte bzw. -balken zu beto-
mindestens 50 cm in das anschließende Bauteil nieren. Dieser Überstand ist nach Aushub der
einbinden. Der gesunde Beton des Pfahles muss Baugrube für die Pfahlkopfplatte bzw. den Pfahl-
mindestens 5 cm in die Pfahlkopfplatte einbinden. kopfbalken auf 5 cm zu kappen.
(5) Die Mindestdruckfestigkeit von vorgefertigten (8) Die Längsbewehrung ist gleichmäßig über den
Verdrängungspfählen aus Stahl- und Spannbeton Umfang zu verteilen. Zum sicheren Einhalten der
muss vor dem Transport einem Beton C20/25 bzw. Betondeckung und zur Lagesicherung der Längs-
vor dem Rammen C30/37 entsprechen. bewehrung sind mindestens folgende Maßnahmen
vorzusehen:
(6) Ortbetonverdrängungspfähle sind mindestens
50 cm über Unterfläche Pfahlkopfplatte bzw. – Im Abstand von höchstens 2,50 m sind jeweils
-balken zu betonieren. Dieser Überstand ist nach zwei Bandstahlringe 5 x 60 [mm] mit einem Ab-
Aushub der Baugrube für die Pfahlkopfplatte bzw. stand von 25 cm in der Bewehrung anzuordnen
den Pfahlkopfbalken bis auf 5 cm über Unterfläche und an diese Ringe entsprechende Bügel mit
Pfahlkopfplatte bzw. -balken zu kappen. einem Stabdurchmesser von 16 mm als Ab-
standhalter anzuschweißen. Bei maschineller
(7) Der Auftragnehmer hat dem Auftraggeber die
Herstellung des Bewehrungskorbes dürfen die
nach DIN EN SPEC 18538 zu führenden Herstell-
beiden Bandstahlringe durch einen Ring glei-
berichte spätestens am folgenden Arbeitstag zu
cher Steifigkeit und die Bügel durch abstandhal-
übergeben. Sollten die Bedingungen vereinbarter
tende Kufen ersetzt werden, deren Enden nach
Randkriterien nicht erfüllt werden, ist der Auftrag-
innen gebogen sind. Der Fuß des Bewehrungs-
geber hiervon zu unterrichten und es sind ihm Vor-
korbes ist aus gekreuztem Bandstahl
schläge für die weiteren Maßnahmen zu unterbrei-
5 x 60 [mm] mit einer Stahlplatte
ten.
200 x 200 x 5 [mm] herzustellen. Bei einem ver-
fahrensbedingten Einbau der Bewehrung nach
3.1.3 Bohrpfähle dem Betonieren muss die Fußausbildung des
Bewehrungskorbes modifiziert werden.
(1) Abweichend von DIN EN 1536 sind für die
Herstellung von Bohrpfählen maximal eine Exzent- – Soweit verfahrensbedingt nicht verhindert wer-
rizität von 0,05 x D (D = Pfahldurchmesser) und den kann, dass der Bewehrungskorb in den Un-
eine Neigungsabweichung von 0,015 m je Meter tergrund absinkt oder beim Ziehen des Bohr-
Pfahllänge gegenüber dem Sollwert zulässig. rohres mitgenommen wird, sind andere Lagesi-
cherungen vorzusehen.
(2) Für die Bemessung der Bohrpfähle sind unab-
hängig von den tatsächlichen Abweichungen die (9) Leerbohrungen sind beim Ziehen der Verroh-
vorgenannten Abweichungen zu berücksichtigen. rung bis Oberfläche Bohrplanum mit sandigem
Die lastverteilende Wirkung von Pfahlrostplatten Kies oder anderem geeigneten Material zu verfül-
o.Ä. darf gem. DIN SPEC 18140 berücksichtigt len und ggf. zu verdichten.
werden.
(10) Die Überprüfung der Pfahlaufstandsebene
(3) Eine höhere Festigkeitsklasse als C30/37 darf und der notwendigen Einbindelänge in den tragfä-
rechnerisch nicht in Ansatz gebracht werden. higen Baugrund erfolgt durch den Auftraggeber
und / oder seinen Sachverständigen für Geotech-
(4) Unverrohrte Bohrungen für Pfähle sind nur im
nik.
Fels und nur mit Zustimmung durch den Auftrag-
geber zugelassen. Der Bereich der (11) Der Termin für die Überprüfung der
Pfahlfußaufweitung ist hiervon ausgeschlossen. Pfahlaufstandsebene und der notwendigen
Einbindelänge in den tragfähigen Baugrund ist
(5) Pfahlfußaufweitungen sind in Abstimmung mit
vom Auftragnehmer mindestens zwei Werktage
dem Sachverständigen für Geotechnik in Hinblick
vorher zu benennen, damit der Sachverständige
auf die Bemessung und die Ausführung festzule-
für Geotechnik beteiligt werden kann. Hierfür hat
gen.
der Auftragnehmer nach Abstimmung mit dem Auf-
(6) Die Übereinstimmung der ausgeführten Pfähle traggeber die notwendigen Hilfseinrichtungen und
mit den Vorgaben in den Berechnungs- und Be- Arbeitskräfte zur Verfügung zu stellen.
messungsansätzen unter Berücksichtigung der
(12) Die für diese Überprüfung erforderlichen
angetroffenen Baugrundverhältnisse und / oder
Maßnahmen sind in der Leistungsbeschreibung
den Angaben im Geotechnischen Bericht hat der
anzugeben.
Auftragnehmer dem Auftraggeber durch Vorlage
der Baustellenaufzeichnungen gemäß DIN EN

4 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 2 Gründungen

3.1.4 Mikropfähle (5) Abweichend von der DIN EN 10248-2, gelten


die in Bild 2.2.1 aufgeführten Verhakungsmaße.
(1) Es dürfen nur verpresste Mikropfähle ausge-
führt werden. (6) Die Spundwände sind im Hinblick auf eine
mögliche Korrosion auszulegen. Bei Korrosionsbe-
(2) Die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung für
lastung durch Luft, Boden, Grundwasser und ggf.
das zur Anwendung kommende Pfahlsystem ist
Gewässer ist Teil 4 Abschnitt 3 anzuwenden. Die
dem Auftraggeber vorzulegen.
Korrosionsschutzmaßnahmen sind in der Leis-
(3) Der Einsatz des zur Ausführung kommenden tungsbeschreibung anzugeben.
Pfahlsystems sowie der Ansatz und die Aufnahme
(7) Für das Einbringen der Spundbohlen ist ein
möglicher Horizontalkräfte auf das Gründungssys-
geeignetes Führungssystem zu wählen, welches
tem sind auf der Basis des Geotechnischen Be-
ein Ausweichen der Spundbohle beim Einbringen
richtes in Abstimmung mit dem Sachverständigen
verhindert. Die Spundbohlen sind kraftschlüssig im
für Geotechnik festzulegen. Diese Angaben sind in
Schloss einzubringen. Dabei sind Lotabweichun-
der Leistungsbeschreibung festzulegen.
gen quer zur Spundwandachse von maximal 0,5 %
der Spundwandlänge zulässig. Werden beim Ein-
3.2 Gründungen auf Spundwänden bau größere Abweichungen festgestellt, sind die
Spundbohlen zu ziehen, neu auszurichten und er-
(1) Es gilt DIN EN 1993-5.
neut einzubringen.
(2) Bei einer Gründung auf Spundwänden ist die
(8) Die Bohlen sind in einem Zuge auf endgültige
Verträglichkeit von Spannungen und Verformun-
Tiefe einzubringen.
gen für Stahlbauteil und Stahlbetonbauteil durch
eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung oder (9) Die Wahl von Einbringhilfen hat in Abstimmung
einen statischen Nachweis zu belegen. mit dem Auftraggeber zu erfolgen.
(3) Eine ausreichend kraftschlüssige Einbindung (10) Die Spundwandeinbringung ist in Analogie zu
des Spundwandkopfes in das aufgehende Trag- den vorgefertigten Verdrängungspfählen zu proto-
glied ist durch druck- und schub- sowie zugfesten kollieren. Die Protokolle sind gemäß DIN SPEC
Verbund sicherzustellen. 18538 als großer Herstellbericht anzufertigen und
spätestens am folgenden Arbeitstag dem Auftrag-
(4) Die Spundwände sind nach DIN EN 12063
geber vorzulegen.
auszuführen. Dabei sind ungebrauchte Stahl-
spundbohlen nach DIN EN 10248 zu verwenden.

Bild 2.2.1: Beispiele bewährter Schlossformen von Spundbohlen (Maße in mm)

Stand: 2014/12 5
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 2 Gründungen

4 Sondergründungen 6 Gründung auf verbessertem


(1) Kombinierte Flach- und Tiefgründungen, / verfestigtem Baugrund
Senkkasten-, Druckluft- und Schwimmkastengrün-
dungen gehören in die Geotechnische Kategorie 3 6.1 Allgemeines
nach DIN EN 1997-1:2009-09 und DIN 1054.
Bei der Verbesserung und der Verfestigung des
(2) Für die Berechnung, Bemessung und kon- Baugrundes ist die Lastausbreitung in der Leis-
struktive Durchbildung gelten zusätzlich zu Nr. 1 tungsbeschreibung festzulegen.
DIN EN 1991, DIN EN 1992, DIN EN 1993 sowie
der DIN-Fachbericht „Beton“.
6.2 Verdichtung

5 Bodenersatz 6.2.1 Oberflächenverdichtung


(1) Zur Festlegung der Anforderungen in der Leis-
5.1 Allgemeines tungsbeschreibung wird auf das Merkblatt für die
(1) Boden darf nur mit Zustimmung des Auftrag- Verdichtung des Untergrundes und Unterbaues im
gebers ersetzt werden. Straßenbau hingewiesen.
(2) Die Eignung des Bodenersatzes ist vom Auf- (2) Der Nachweis der geforderten Verdichtung ist
tragnehmer nachzuweisen. durch den Auftragnehmer zu erbringen.

5.2 Bodenersatz mit nichtbindigem 6.2.2 Tiefenverdichtung


Boden (1) Die Verbesserung der Tragfähigkeit des Bau-
(1) Bodenersatz mit nichtbindigem Boden kann grundes kann mit Hilfe der Tiefenrüttlung, der Rüt-
nur flächenhaft ausgeführt werden. Die Eignung telstopfverdichtung oder von Fallplat-
des nichtbindigen Bodens ist vom Auftragnehmer ten / Fallgewichten erfolgen. Für die Tiefenrüttlung
durch mindestens eine Probe je angefangene und die Rüttelstopfverdichtung können Hinweise
3
500 m und beim Wechsel der Entnahmegrube für das Aufstellen der Leistungsbeschreibung DIN
nachzuweisen. EN 14731 entnommen werden. Hiervon abwei-
chend kann eine Tiefenrüttlung auch durch Auf-
(2) Der Bodenersatz ist an allen Seiten der Grün- satzrüttler erfolgen.
dungsfläche mit einem Überstand zur
Fundamentfläche auszuführen. Der Überstand (2) Bei der Tiefenverdichtung ist der Ablauf des
muss der Schichtdicke des Bodenersatzes ent- Verdichtungsverfahrens vom Auftragnehmer zu
sprechen. beschreiben und dem Auftraggeber vor Baubeginn
vorzulegen.
(3) Der Einbau des nichtbindigen Bodens hat la-
genweise zu erfolgen. (3) Über die Lage und Anzahl der Rüttelpunkte ist
vom Auftragnehmer ein Plan aufzustellen und dem
(4) Die Verdichtungsanforderungen des Bodener- Auftraggeber vorzulegen.
satzes müssen in der Leistungsbeschreibung an-
gegeben werden. (4) Die notwendigen Nachweise zur Feststellung
der Wirksamkeit möglicher Hilfsmaßnahmen bei
der Tiefenverdichtung (Luft- / Wasserspülung) sind
5.3 Bodenersatz mit Beton in der Leistungsbeschreibung anzugeben.
(1) Der Bodenersatz mit Beton muss in den sta- (5) Für das bei der Rüttelstopfverdichtung einzu-
tisch erforderlichen Grundriss- und Tiefenabmes- bauende Bodenmaterial sind vom Auftragnehmer
sungen ausgeführt werden. vor Baubeginn entsprechende Eignungsnachweise
(2) Die statischen Nachweise sind zusätzlich für vorzulegen.
die Unterfläche des Bodenersatzes zu führen. (6) In der Leistungsbeschreibung ist ein Bau-
grundverbesserungsfaktor anzugeben. Der Faktor
5.4 Unterfangungen drückt den Erfolg der Baugrundverbesserung, z.B.
unter Berücksichtigung von Steifemodul, Rei-
Es gilt DIN 4123. bungswinkel oder anderer Kenngrößen des ur-
sprünglichen und des verbesserten Baugrundes,
aus.

6 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 2 Gründungen

(7) Vom Auftragnehmer ist vor Baubeginn in Ab- (2) Die allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassun-
stimmung mit dem Auftraggeber ein Qualitätssi- gen für das Düsenstrahlverfahren sind dem Auf-
cherungsplan zum Nachweis des Baugrundver- traggeber vorzulegen.
besserungsfaktors festzulegen.
(8) Alle verfahrenstechnisch relevanten Parameter 6.3.4 Verfestigung durch Injektionen und
gemäß Qualitätssicherungsplan sind zu dokumen- Verdichtungsinjektionen
tieren und dem Auftraggeber zu übergeben.
(1) Es gilt DIN EN 12715.
(9) Vor Beginn der Baumaßnahme sind entspre-
(2) Die Umweltverträglichkeit und die Festigkeits-
chende Probefelder anzulegen, aus denen der Ab-
eigenschaften des Injektionsgutes sind vor Baube-
stand der Rüttelpunkte sowie zusätzlich bei der
ginn gemäß DIN EN 12715 durch den Auftrag-
Rüttelstopfverdichtung die Mengen des einzubau-
nehmer nachzuweisen.
enden Bodenmaterials abgeleitet werden können,
um den geforderten Baugrundverbesserungsfaktor (3) Für die Beurteilung der Umweltverträglichkeit
zu erreichen. von Silikatgelen ist vor Baubeginn eine allgemeine
bauaufsichtliche Zulassung vorzulegen.
(10) Bei der Verdichtung mit Fallplatten / Fall-
gewichten ist durch den Auftragnehmer durch An- (4) Durch den Auftragnehmer ist das Injektionser-
legung von Probefeldern der geplante Verdich- gebnis (z.B. Festigkeit, verfestigtes Volumen) mit-
tungsablauf zu prüfen und auf die jeweiligen örtli- tels Einzeluntersuchungen (z.B. Bohrungen) zu
chen Baugrundverhältnisse abzustimmen. überprüfen.
(11) Die Auswirkungen der Verdichtung mit Fall- (5) Vom Auftragnehmer ist dem Auftraggeber vor
platten / Fallgewichten auf das Umfeld sind mess- Baubeginn ein Plan über Lage, Abstand und Aus-
technisch zu begleiten und eine Beweissiche- richtung der Injektionsstellen vorzulegen.
rung / Zustandserfassung einzuleiten. Für die Be-
(6) Bei Verdichtungsinjektionen sind vor Baube-
weissicherung / Zustandserfassung gilt Abschnitt 1
ginn durch Anlegen von Probefeldern Druck und
Nr. 2.
Menge des einzupressenden Mörtels zu überprü-
(12) Das Arbeitsplanum muss mindestens 50 cm fen und der Abstand der entsprechenden Injekti-
über der planmäßigen Gründungsebene des Bau- onsstellen vorzugeben.
werkes und mindestens 50 cm über dem Grund-
wasserspiegel liegen.
7 Überwachung der
(13) Der Nachweis der geforderten Verdichtung ist Bauausführung /
durch den Auftragnehmer zu erbringen.
Qualitätssicherung
(14) Nach Abschluss der Tiefenverdichtung ist ei-
(1) Für Emissionen und sonstige Beeinträchtigun-
ne Oberflächenverdichtung vorzunehmen.
gen gilt Abschnitt 1 Nr. 2.
(2) In Abhängigkeit von den Randbedingungen
6.3 Verfestigung
können bei Pfählen Integritätsprüfungen erforder-
lich werden. Art und Umfang der Prüfungen sind in
6.3.1 Allgemeines der Leistungsbeschreibung festzulegen.
Für die Bemessung von verfestigten Bodenkörpern (3) Die Dokumentationen der Pfahlherstellung sind
gilt DIN 4093. dem Auftraggeber arbeitstäglich vorzulegen.
(4) Zur Beweissicherung können beim Einsatz von
6.3.2 Verfestigung durch Bindemittel Düsenstrahlverfahren und Verdichtungsinjektionen
bautechnische Zustandserfassungen nach Ab-
(1) Bodenverfestigungen unter Verwendung von
schnitt 1 Nr. 2 und Hebungskontrollen erforderlich
Kalk sind unterhalb der Gründungssohle von Inge-
werden. Dies ist in der Leistungsbeschreibung an-
nieurbauten nicht zulässig.
zugeben.
(2) Der Nachweis der Festigkeitserhöhung obliegt
dem Auftragnehmer durch Anlegung von Probefel-
dern und Probevermörtelungen.

6.3.3 Verfestigung mittels Düsenstrahl-


verfahren
(1) Für Bodenvermörtelungen mit dem Düsen-
strahlverfahren gilt DIN EN 12716.

Stand: 2014/12 7
Bundesanstalt für Straßenwesen

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 2
Grundbau

Abschnitt 3
Wasserhaltung

Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 über ein Informati-
onsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der Informationsgesell-
schaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/96/EG (ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geändert
worden ist, sind beachtet worden.

Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 3 Wasserhaltung

Inhalt Seite

1 Allgemeines .......................................... 3
1.1 Grundsätzliches ..................................... 3
1.2 Begriffsbestimmungen ........................... 3

2 Grundlagen ........................................... 3
2.1 Örtliche Verhältnisse .............................. 3
2.2 Baugrund und Hydrogeologie ................ 3
2.3 Wasserrechtsverfahren .......................... 3
2.4 Ausführungsplanung von
Wasserhaltungen ................................... 4
2.5 Beweissicherung / Zustandserfassung .. 4

3 Wasserhaltungsverfahren ................... 4
3.1 Allgemeines ........................................... 4
3.2 Wasserhaltung mit Schwerkraft ............. 4
3.2.1 Offene Wasserhaltung ........................... 4
3.2.2 Geschlossene Wasserhaltung mit
Kleinbrunnen .......................................... 4
3.2.3 Geschlossene Wasserhaltung mit
Brunnen und Tauchpumpen .................. 4
3.3 Wasserhaltung mit Vakuum ................... 5
3.3.1 Vakuumflachbrunnen ............................. 5
3.3.2 Vakuumhorizontalbrunnen ..................... 5
3.3.3 Vakuumtiefbrunnen ................................ 5
3.4 Wasserhaltung zur Druckentlastung ...... 5

4 Einleitung von Wasser ........................ 5


4.1 Allgemeines ........................................... 5
4.2 Einleitung in Gewässer .......................... 5
4.3 Einleitung ins Grundwasser durch
Versickerung .......................................... 5

5 Rückbau von Anlagen zur


Wasserhaltung ..................................... 5

2 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 3 Wasserhaltung

1 Allgemeines 2 Grundlagen

1.1 Grundsätzliches 2.1 Örtliche Verhältnisse


(1) Der Teil 2 Abschnitt 3 gilt nur in Verbindung mit Die örtlichen Verhältnisse, wie Topographie, Be-
dem Teil 1 Allgemeines. bauung, denkmalgeschützte Bebauung u.a., sind
im Geotechnischen Bericht nach DIN 4020 beson-
(2) Es gelten DIN EN 1997-1:2009-09 und DIN
ders zu beachten, wenn Wasserverhältnisse er-
1054 sowie DIN EN 1997-2 und DIN 4020.
wartet oder erkundet werden, die für die Herstel-
(3) In der Leistungsbeschreibung ist anzugeben, lung eines Bauwerkes einen dauerhaften oder
in welche Geotechnische Kategorie die Wasserhal- temporären Eingriff in die Grundwasserverhältnis-
tung einzuordnen ist. se erwarten lassen. Diese sind in der Leistungsbe-
schreibung anzugeben.
(4) Die Wasserhaltung umfasst alle Maßnahmen
für das vollständige und sichere Abhalten, Ent-
spannen, Fassen und Ableiten sowohl des Grund- 2.2 Baugrund und Hydrogeologie
und Sickerwassers als auch des oberirdisch zuflie-
ßenden Wassers, insbesondere alle Maßnahmen (1) Die Ergebnisse der geotechnischen Erkun-
zum Trockenhalten der Baugrube, einschließlich dung sind in einem Geotechnischen Bericht nach
der Wiedereinleitung in Gewässer oder ins Grund- DIN 4020 mit speziellen Untersuchungen zur Was-
wasser durch Versickerung. Dazu gehören: serdurchlässigkeit des Bodens und zur Reichweite
der Absenkung sowie Empfehlungen zur Ausfüh-
– die Ausführungsplanung, rung der Wasserhaltung darzustellen. Diese wer-
– die Herstellung, den vom Sachverständigen für Geotechnik ermit-
telt und mit der Leistungsbeschreibung zur Verfü-
– der Betrieb und gung gestellt.
– der Rückbau (2) Die Erkundung der hydrogeologischen Ver-
der erforderlichen Anlagen. hältnisse ist auf das gesamte Einflussgebiet der
Wasserhaltung zu beziehen, insbesondere sind
(5) Maßnahmen gegen Hochwasser sind in die Vegetation, Wasseraustritte, Quellen, Wasser-
Leistungsbeschreibung aufzunehmen. standsganglinien von Gewässern und Grundwas-
(6) Die vom Auftraggeber zur Verfügung gestellten ser, vorhandene Wasserentnahmen (Trinkwasser-
Angaben zur Wasserhaltung aus dem Geotechni- gewinnungsgebiete, Heilquellen, sonstige Brun-
schen Bericht gelten nur für den Ausschreibungs- nen) sowie Altlasten u.a., in die Erkundung und
entwurf und nur für das dort genannte Wasserhal- Bewertung einzubeziehen. Die Ermittlung der hyd-
tungsverfahren sowie die dort genannten Reich- rogeologischen Verhältnisse erfolgt durch den
weiten und Absenktiefen. Bei Änderungsvorschlä- Sachverständigen für Geotechnik bzw. den Auf-
gen oder Nebenangeboten ist vom Auftragnehmer traggeber und ist in die Leistungsbeschreibung
die Gleichwertigkeit durch einen Sachverständigen aufzunehmen.
für Geotechnik nachzuweisen. Erforderliche Ände- (3) Die Beschaffenheit des Grundwassers ist im
rungen des Wasserrechtsverfahrens sowie weitere Hinblick auf die für die Wasserhaltungsdauer er-
erforderliche Genehmigungen sind Sache des Auf- forderliche Funktionsfähigkeit der Wasserhal-
tragnehmers. tungsanlage (z.B. Verhinderung von Versinter-
(7) Die zur Wasserhaltung errichteten Anlagen ungen und Verockerungen) und im Hinblick auf die
dürfen nur mit Zustimmung des Auftraggebers in Einleitung (z.B. Verunreinigungen) zu untersuchen.
und außer Betrieb gesetzt, entfernt oder in ihrem Die Ergebnisse sind in die Leistungsbeschreibung
Bestand geändert werden. aufzunehmen.

(8) Der Sachverständige für Geotechnik muss (4) Die Durchführung von weitergehenden geo-
nachweislich fachkundig und erfahren auf dem technischen Untersuchungen, insbesondere zur
Gebiet der Bodenmechanik und des Grundbaus Wasserhaltung (Probeabsenkung, Laborversuche
sein. u.a.), die aufgrund des vom Auftragnehmer vorge-
sehenen oder gewählten Verfahrens erforderlich
werden, ist vom Auftragnehmer zu tragen und vom
1.2 Begriffsbestimmungen Auftraggeber zu genehmigen.
Für die Begriffsbestimmungen gilt das Merkblatt
über Wasserhaltungen bei Baugruben. 2.3 Wasserrechtsverfahren
(1) Das Wasserrechtsverfahren wird in der Regel

Stand: 2014/12 3
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 3 Wasserhaltung

vom Auftraggeber vor dem Ausschreibungsverfah- weissicherung, Dokumentation oder als Teil einer
ren durchgeführt. Beobachtungsmethode ist mit dem Auftraggeber
abzustimmen.
(2) Die Auflagen der wasserrechtlichen Genehmi-
gung, z.B. genehmigte Wasserentnahmen, Was-
sermengenmessung, Beweissicherung, Einsatz 3 Wasserhaltungsverfahren
von Beobachtungsmethoden, sind vom Auftrag-
nehmer bei der Ausführungsplanung der Wasser-
haltungen zu berücksichtigen. 3.1 Allgemeines
(1) Wasserhaltungsanlagen sind gegen Funkti-
2.4 Ausführungsplanung von Was- onsausfall zu schützen.
serhaltungen (2) Falls erforderlich ist der Umfang eines Probe-
(1) Die Planung von Wasserhaltungen ist von ei- betriebes der Wasserhaltungsanlage in der Leis-
nem nachweislich Fachkundigen im Auftrag des tungsbeschreibung festzulegen.
Auftragnehmers durchzuführen.
(2) Die Ausführungsplanung von Versickerungsan- 3.2 Wasserhaltung mit Schwerkraft
lagen ist gemäß Arbeitsblatt DWA-A 138 Planung,
Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung 3.2.1 Offene Wasserhaltung
von Niederschlagswasser vorzunehmen.
(1) Pumpensümpfe, Sickergräben und Dräns sind
(3) Die Ausführungsplanung von Maßnahmen zur außerhalb der Fundamentfläche anzuordnen.
Wasserhaltung muss das gewählte Verfahren und
alle Kenngrößen der Wasserhaltung, wie die zu (2) Die offene Wasserhaltung ist an allen Stellen
entnehmenden Wassermengen, Reichweite der des Wasserzutritts filterstabil zu betreiben.
Absenkung, Absenkung des Druckniveaus ein-
schließlich der Grundlagen zur Einleitung des 3.2.2 Geschlossene Wasserhaltung mit
Wassers nach Nr. 4, enthalten, die zur Durchfüh- Kleinbrunnen
rung der Beweissicherung und dem Einsatz von
Geomesssystemen für die Durchführung einer Be- Die Wasserhaltung mit Kleinbrunnen (Wellpoints)
obachtungsmethode benötigt werden. ist nach den Kriterien der Nrn. 3.3.1 (1) und
3.3.1 (3) herzustellen und durchzuführen.
(4) Die Ausführungsplanung ist rechtzeitig vor Be-
ginn der Baumaßnahme dem Auftraggeber vorzu-
legen. 3.2.3 Geschlossene Wasserhaltung mit
Brunnen und Tauchpumpen
(1) Der Auftragnehmer hat nach Beendigung der
2.5 Beweissicherung /
Bohrarbeiten unter Auswertung der Bohrergebnis-
Zustandserfassung se sämtlicher Brunnen die Protokolle zu den er-
(1) Die Beweissicherung zum Einfluss der Was- bohrten Schichten und Grundwasserständen ein-
serhaltung wird vom Auftraggeber bei Beauftra- schließlich des Brunnenausbaus vorzulegen.
gung und Umsetzung des Ausschreibungsentwur- (2) Zusätzlich zur Einhaltung des Restsandgehal-
fes festgelegt, veranlasst und beauftragt. tes hat der Auftragnehmer nachzuweisen, dass
(2) Entstehen durch die gewählte Wasserhaltung das Brunnenwasser keine mit bloßem Auge er-
des Auftragnehmers Veränderungen beim Auf- kennbare Trübung aufweist. Das Ergebnis ist in ei-
wand für die Beweissicherung nach dem Aus- nem Protokoll festzuhalten.
schreibungsentwurf, sind daraus entstehende (3) Zur Überprüfung der Gesamtfördermengen hat
Mehraufwendungen vom Auftragnehmer zu tragen. der Auftragnehmer geeichte oder kalibrierte Sys-
Der Auftragnehmer hat in Abstimmung mit dem teme zur Wassermengenerfassung zu verwenden.
Auftraggeber die erweiterte Beweissicherung zu Die Erfassung ist kontinuierlich vorzunehmen und
veranlassen. Die Ergebnisse der Beweissicherung aufzuzeichnen.
sind dem Auftraggeber vorzulegen. Der Umfang
der Beweissicherung umfasst den Einflussbereich (4) Es sind nur vollautomatisch gesteuerte Pum-
der Grundwasserabsenkung und –einleitung sowie pen zugelassen. Sie müssen bei Wasserandrang
die beweissichernde Erfassung der Grundwasser- eingeschaltet, nahezu dauernd voll beaufschlagt
stände innerhalb und außerhalb der Baugrube und laufen und kurz vor Trockenlaufen abschalten. Die
deren fortlaufende Dokumentation. Messung der für die Wasserhaltung verbrauchten
Energie muss über gesonderte Zähler erfolgen.
(3) Der Einsatz von Geomesssystemen zur Be-

4 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 3 Wasserhaltung

(5) Betriebsstörungen sind dem Auftraggeber un- 4 Einleitung von Wasser


verzüglich mitzuteilen.

3.3 Wasserhaltung mit Vakuum 4.1 Allgemeines


Die Einleitung oder Versickerung von Wasser
3.3.1 Vakuumflachbrunnen muss der wasserrechtlichen Genehmigung ent-
sprechen.
(1) Die Herstellung der Vakuumflachbrunnen und
die Wahl des Einbringverfahrens, z.B. Einspülen,
Einsetzen in Bohrlöcher, liegen in der Verantwor- 4.2 Einleitung in Gewässer
tung des Auftragnehmers. Die Art der Einbringung
Die Vorbehandlung des einzuleitenden Wassers,
ist dem Auftraggeber vor Beginn der Arbeiten mit-
z.B. Reinigung oder Sandfang, ist in die Leis-
zuteilen.
tungsbeschreibung aufzunehmen.
(2) Vom Auftragnehmer sind alle für die Funktions-
fähigkeit der Vakuumanlage erforderlichen Leis-
tungen, z.B. Abdichtung am Kopf und ggf. auch im 4.3 Einleitung ins Grundwasser
Umfeld bei Vakuumverlusten, zu erbringen. durch Versickerung
(3) Die Vakuumanlage ist so auszulegen und zu (1) Für Bau und Betrieb von Versickerungsanla-
betreiben, dass jeder Brunnen einzeln abgeschal- gen gilt das Arbeitsblatt DWA-A 138.
tet werden kann. (2) Gefördertes Wasser ist soweit von der Bau-
(4) Die Vakuumflachbrunnen sind filterstabil her- grube entfernt zu versickern, dass ein Rückfluss
zustellen. (hydraulischer Kurzschluss) ausgeschlossen ist. Ist
ein Rückfluss unvermeidbar, ist dieser bei der Be-
messung der Versickerungsanlage zu berücksich-
3.3.2 Vakuumhorizontalbrunnen tigen.
Es gelten die Festlegungen nach Nr. 3.3.1. (3) Die Versickerung muss schadlos für die Nach-
barbebauung oder sonstige Anlagen sowie für die
3.3.3 Vakuumtiefbrunnen Ökologie erfolgen.
Vom Auftragnehmer sind alle zur Herstellung und (4) Die Versickerung muss für die Dauer des Be-
Funktionsfähigkeit der Vakuumanlage erforderli- triebes unter Berücksichtung der chemischen und
chen Leistungen zu erbringen. Hierzu gehören: biologischen Beschaffenheit des Wassers ausrei-
chend bemessen sein.
– die Abdichtung von Brunnenanlage und ggf.
auch Umfeld gegen Lufteinzug,
– die Abdichtung von Steigleitungen, Messein- 5 Rückbau von Anlagen zur
richtungen und Elektroinstallationen gegen Un- Wasserhaltung
terdruck und
(1) Die Anlagen zur Wasserhaltung sind so zurück
– die Ausführung spezieller Leistungen für die zu bauen, dass keine Veränderung der geotechni-
Wirksamkeit in geschichteten Böden. schen und hydrogeologischen Situation entsteht
und dass kein Festigkeitsverlust des Baugrundes
auftritt.
3.4 Wasserhaltung zur
Druckentlastung (2) Brunnen, Pumpensümpfe, Sickergräben und
Dräns sind, soweit diese ausnahmsweise im Be-
Ist eine Wasserhaltung zur Druckentlastung Be- reich des späteren Baukörpers liegen, nach Been-
standteil eines vom Auftragnehmer gewählten Ver- digung der Wasserhaltung hohlraumfrei und kraft-
fahrens oder Nebenangebotes ist vom Auftrag- schlüssig zu verfüllen.
nehmer nachzuweisen, dass durch eine Druckent-
lastung tiefer liegende Grundwässer nicht negativ
beeinflusst werden und das Spannungsniveau für
den Baugrund einschließlich der darin oder darauf
gegründeten Bauteile verträglich ist.

Stand: 2014/12 5
Bundesanstalt für Straßenwesen

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 2
Grundbau

Abschnitt 4
Stützkonstruktionen

Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 über ein Informati-
onsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der Informationsgesell-
schaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/96/EG (ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geändert
worden ist, sind beachtet worden.

Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 4 Stützkonstruktionen

Inhalt Seite

1 Allgemeines ............................................. 3
1.1 Grundsätzliches ........................................ 3
1.2 Begriffsbestimmungen .............................. 3
2 Grundlagen .............................................. 4
2.1 Vorhandene bauliche Anlagen .................. 4
2.2 Beweissicherung / Zustandserfassung ..... 4
2.3 Emissionen und sonstige
Beeinträchtigungen ................................... 4
2.4 Baugrund und Standsicherheit ................. 4
3 Stützbauwerke......................................... 4
3.1 Gewichtsstützwände ................................. 4
3.1.1 Allgemeines .............................................. 4
3.1.2 Gestapelte Konstruktionen ....................... 4
3.2 Im Boden einbindende Wände ................. 4
3.2.1 Allgemeines .............................................. 4
3.2.2 Stahlspundwände ..................................... 4
3.2.3 Bohrpfahlwände ........................................ 5
3.2.4 Schlitzwände ............................................. 5
3.3 Zusammengesetzte Stützkonstruktionen.. 5
3.3.1 Allgemeines .............................................. 5
3.3.2 Bewehrte Erde .......................................... 5
3.3.3 Geokunststoffbewehrte Stütz-
konstruktionen ........................................... 5
4 Böschungssicherungen ......................... 5
4.1 Allgemeines .............................................. 5
4.2 Oberflächensicherungen ........................... 5
4.2.1 Futtermauern, Spritzbetonsicherungen .... 5
4.3 Sicherungselemente ................................. 6
4.3.1 Allgemeines .............................................. 6
4.3.2 Verankerungen und Elementwände ......... 6
4.3.3 Bodenvernagelungen ................................ 6
5 Überwachung der Bauausführung /
Qualitätssicherung ................................. 6

2 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 4 Stützkonstruktionen

1 Allgemeines (2) Stützbauwerke


Sind Gewichtsstützwände, im Boden einbindende
Wände und zusammengesetzte Stützkonstruk-
1.1 Grundsätzliches tionen. Hierzu siehe DIN EN 1997-1:2009-09.
(1) Der Teil 2 Abschnitt 4 gilt nur in Verbindung (3) Böschungssicherungen
mit dem Teil 1 Allgemeines.
Bestehen aus einer Oberflächensicherung,
(2) Dieser Abschnitt beschreibt ausschließlich Sicherungselementen oder ggf. einer Kombination
solche Konstruktionen, welche der dauerhaften von beiden.
Sicherung von Geländesprüngen dienen. Tempo-
räre Konstruktionen werden im Abschnitt 1 be- (4) Oberflächensicherung
handelt. Die Sicherung dient dem Schutz der ansonsten
(3) Es gelten DIN EN 1997-1:2009-09 und DIN standsicheren Böschung vor Witterung und
1054, DIN 1997-2 und DIN 4020, DIN EN 1991-2, Erosion. Sie ist nicht in der Lage, außer ihrem
DIN EN 1992-2, DIN EN 1993-2 sowie der DIN- Eigengewicht weitere waagerechte oder
Fachbericht „Beton“. senkrechte Kräfte in den Baugrund zu übertragen.
(4) Weiterhin gelten die Zusätzlichen Technischen (5) Sicherungselemente
Vertragsbedingungen und Richtlinien für Erd- Sicherungen, die in der Lage sind, waagerechte
arbeiten im Straßenbau (ZTV E-StB). oder senkrechte Kräfte in den Baugrund zu
(5) Für den Beton gelten Teil 3 Abschnitte 1 übertragen.
und 2. (6) Gestapelte Konstruktionen
(6) Für die konstruktive Ausbildung sowie die Sind Gewichtsstützwände. Sie bestehen aus
Berechnungs- und Bemessungsansätze wird auf übereinander gestapelten bzw. geschichteten
das Merkblatt über den Einfluss der Hinterfüllung Einzelelementen. Sie können auf der Erdseite
auf Bauwerke hingewiesen. ohne oder mit Rückverhängung ausgeführt
(7) In der Leistungsbeschreibung ist anzugeben, werden.
in welche Geotechnische Kategorie die Stütz- (7) Elementwände
konstruktion einzuordnen ist.
Werden in Böschungen aus vorübergehend
(8) Die vom Auftraggeber zur Verfügung standsicherem Boden oder Fels hergestellt, in dem
gestellten Angaben zur Stützkonstruktion aus dem der Aushub zur Tiefe und zur Breite hin
Geotechnischen Bericht gelten nur für den abschnittsweise durchgeführt und ggf. mit
Ausschreibungsentwurf nur für das dort genannte Spritzbeton gesichert wird. Zur Aufnahme des
Bauverfahren. Bei Änderungsvorschlägen oder Erddruckes werden rückverankerte Wandelemente
Nebenangeboten ist vom Auftragnehmer die aus Stahlbeton hergestellt. Je nach Anordnung der
Gleichwertigkeit durch einen Sachverständigen für Wandelemente können aufgelöste oder
Geotechnik nachzuweisen. geschlossene Elementwände ausgeführt werden.
(9) Bei der Ausführung der Stützkonstruktionen (8) Anker
sind tausalzhaltige Sprühnebel, aggressive Böden
und Wässer, Vandalismus sowie Fahrzeuganprall Sind vorgespannte bzw. selbstspannende
und Brand zu berücksichtigen. Die entsprechen- Elemente, die über den Verpress- bzw. Ver-
den Angaben sind die Leistungsbeschreibung ankerungskörper Zugkräfte in den Baugrund
aufzunehmen. einleiten.
(10) Der Sachverständige für Geotechnik muss (9) Nägel
nachweislich fachkundig und erfahren auf dem
Sind nicht vorgespannte Elemente zur Boden-
Gebiet der Bodenmechanik und des Grundbaus
bewehrung, welche infolge Baugrundverformung
sein.
über die gesamte Nagellänge Zugkräfte abtragen.
Anstehender Boden, vermörtelte Nägel und ggf.
1.2 Begriffsbestimmungen Spritzbetonsicherung bilden dabei ein Verbund-
tragwerk.
(1) Stützkonstruktionen
Sind bauliche Anlagen zur dauernden Sicherung
eines Geländesprungs, einer Böschung oder eines
Hanges. Stützkonstruktion ist der Oberbegriff für
„Stützbauwerke“ und „Böschungssicherungen“.

Stand: 2014/12 3
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 4 Stützkonstruktionen

2 Grundlagen sein. Die Kantenlänge bzw. die Korngröße ist auf


die Maschenweite der Körbe abzustimmen. Für die
Prüfung der Dauerhaftigkeit des Gesteinsmaterials
2.1 Vorhandene bauliche Anlagen gilt DIN EN 13242. Die Körbe sind nach dem
Grundsatz der Hohlraumminimierung zu verfüllen
Es gilt Abschnitt 1 Nr. 2. und sicher zu verschließen.
(5) Die Fugen der Bauelemente sind, mit Aus-
2.2 Beweissicherung / Zustands- nahme von am Einbauort gefüllten Gabionen, ver-
erfassung setzt anzuordnen.
Es gilt Abschnitt 1 Nr. 2. (6) Die Kipp- und Gleitnachweise sind für die
Sohlfuge und alle maßgebenden Lagerfugen zu
führen.
2.3 Emissionen und sonstige
(7) Die Gründung muss tragfähig und frostsicher
Beeinträchtigungen erfolgen.
Es gilt Abschnitt 1 Nr. 2.
3.1.2.3 Raumgitterkonstruktionen
2.4 Baugrund und Standsicherheit (1) Es gilt das Merkblatt für Raumgitterkonstrukti-
Es gilt Abschnitt 1 Nr. 2.4 (1) bis (4). onen.
(2) Raumgitterkonstruktionen sind auf einem sta-
tisch nachgewiesenen Fundament frostsicher zu
3 Stützbauwerke gründen.
(3) Die Betondeckung für die Fertigteilelemente
3.1 Gewichtsstützwände beträgt cmin = 40 mm und cnom = 45 mm.
(4) Wirken Verkehrslasten auf die Raumgitterkon-
3.1.1 Allgemeines struktion ein, sind die Fertigteilelemente mit einer
Mindestabmessung von 20 cm und einem Min-
Betonierunterbrechungen innerhalb der Wand sind
destdurchmesser der Bewehrung von 10 mm aus-
nicht zulässig. Arbeitsfugen sind nur im
zuführen.
Übergangsbereich Fundament - Wand zugelassen.
(5) Für Auswahl, Einbau und Verdichtung des
Verfüll- und Hinterfüllbodens gelten die ZTV E-StB.
3.1.2 Gestapelte Konstruktionen

3.1.2.1 Allgemeines 3.2 Im Boden einbindende Wände


Die Standsicherheit dieser Konstruktionen wird
wesentlich vom Hinterfüll-, Ver- und ggf. Füllmate- 3.2.1 Allgemeines
rial beeinflusst. Materialauswahl und Einbau sind (1) Es gelten die Empfehlungen des Arbeits-
daher besonders sorgfältig vorzunehmen. Die ent- kreises „Baugruben“ (EAB).
sprechenden Angaben sind in der Leistungsbe-
schreibung anzugeben. (2) Es sind Konstruktionen anzustreben, die ohne
dauerhafte Abstützung (Steifen und Anker)
auskommen. Sind dauerhafte Abstützungen not-
3.1.2.2 Gabionen, Blockschichtungen, wendig, sind nicht vorgespannte Verankerungen
Betonelemente zu bevorzugen.
(1) Es gilt das Merkblatt über Stützkonstruktionen (3) Für verankerte Wände gilt Abschnitt 1 Nr. 6.
aus Betonelementen, Blockschichtungen und
Gabionen.
3.2.2 Stahlspundwände
(2) Es sind nur Gabionen aus Drahtgitterbehältern
zugelassen. Die sichtbare Höhe der Gabionen- (1) Es gilt Abschnitt 1 Nr. 4.
konstruktion ist auf 6 m begrenzt. (2) Kanaldielen dürfen nicht eingesetzt werden.
(3) Die verwendeten Natursteinblöcke und Beton- (3) Es dürfen nur ungebrauchte Spundbohlen
elemente müssen frost- und witterungsbeständig verwendet werden.
sein.
(4) In Abänderung der DIN EN 10248-2, Tabelle
(4) Die Gabionenfüllung muss ein enggestuftes, 15 gelten die in Abschnitt 2 Nr. 3 aufgeführten
Körnungsband mit möglichst hohem Steinanteil Verhakungsmaße.
aufweisen, sowie witterungs- und frostbeständig

4 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 4 Stützkonstruktionen

(5) Die Spundwandschlösser können nach dem (5) Für die Auswahl und den lagenweise verdich-
Einbringen verschweißt werden, wenn besondere teten Einbau des Füllbodens gelten die Kriterien
Anforderungen an die statische Tragwirkung in des M SASE.
Längsrichtung, die Qualität von Ansichtsflächen
und/oder den Rückhalt von Wasser bestehen.
3.3.3 Geokunststoffbewehrte Stütz-
(6) Die Spundwände sind im Hinblick auf eine konstruktionen
mögliche Korrosion auszulegen. Bei Korrosionsbe-
lastung durch Luft, Boden, Grundwasser und ggf. (1) Es gelten die Technischen Lieferbedingungen
Gewässer ist Teil 4 Abschnitt 3 anzuwenden. Für für Geokunststoffe im Erdbau des Straßenbaues
Spundwände an Wasserbauwerken sind die Kor- (TL Geok E-StB).
rosionsschutzanforderungen der ZTV-W LB 218 (2) Werden Gabionen als Frontelemente verwen-
anzuwenden. Die Korrosionsschutzmaßnahmen det, gilt für die Gabionen Nr. 3.1.2.2.
sind in die Leistungsbeschreibung aufzunehmen.
(3) Der Füllboden ist nach den Kriterien der
(7) In der Leistungsbeschreibung ist anzugeben, Empfehlungen für den Entwurf und die
ob die Spundwände zum Schutz vor Tausalz- und Berechnung von Erdkörpern mit Bewehrungen aus
Brandeinwirkungen Vorsatzschalen erhalten sol- Geokunststoffen (EBGEO) auszuwählen und nach
len. den Vorgaben der ZTV E-StB lagenweise ver-
dichtet einzubauen.
3.2.3 Bohrpfahlwände (4) Der Einbau der Geokunststoffe ist in Über-
einstimmung mit dem Merkblatt über die An-
(1) Es gelten Abschnitt 1 Nr. 4 und Abschnitt 2
wendung von Geokunststoffen im Erdbau des
Nr. 3.
Straßenbaus (M Geok E) vorzunehmen.
(2) Abweichend zu Abschnitt 2 Nr. 3 können
(5) Die Nachweise in den Grenzzuständen der
einreihige Pfahlgruppen ausgeführt werden.
Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit sind nach
den EBGEO zu führen. Verformungen vorhande-
3.2.4 Schlitzwände ner Frontelemente und deren Auswirkung auf die
Konstruktion und den Baugrund sind zu
Es gilt Abschnitt 1 Nr. 4. berücksichtigen.

3.3 Zusammengesetzte
Stützkonstruktionen
4 Böschungssicherungen

3.3.1 Allgemeines 4.1 Allgemeines


(1) Es gilt DIN EN 14475. Um einen Aufstau von Wasser dauerhaft zu
vermeiden, ist eine wirksame Entwässerung
(2) Für die Herstellung der Aufstandsfläche des vorzusehen.
bewehrten Erdkörpers gilt Abschnitt 1 Nr. 5.

4.2 Oberflächensicherungen
3.3.2 Bewehrte Erde
(1) Es ist das Merkblatt über Stützkonstruktionen 4.2.1 Futtermauern, Spritzbetonsicherungen
aus stahlbewehrten Erdkörpern (M SASE) zu
beachten. (1) Diese Art der Oberflächensicherung kann
zusätzlich mit Nägeln oder Ankern kombiniert
(2) Für die Bewehrung des Füllbodens sind werden. Die entsprechenden Anforderungen sind
gerippte, nach DIN EN ISO 1461 feuerverzinkte in die Leistungsbeschreibung aufzunehmen.
Stahlbänder zu verwenden. Die Schichtdicke der
Feuerverzinkung und die Dicke des Korrosions- (2) Bei Futtermauern ist die Entwässerung durch
zuschlages sind dem M SASE zu entnehmen. Es trockenes Versetzen der Steine sicherzustellen.
ist eine Gebrauchsdauer von 100 Jahren zugrunde Werden Fugen vermörtelt, sind Dränmatten oder
zu legen. Einkornbeton in einer Mindestdicke von 15 cm und
Dränrohre auszuführen. Bei Spritzbetonsiche-
(3) Die Bewehrungselemente sind mit Außen- rungen sind Entwässerungsöffnungen und ggf.
hautelementen, z.B. Stahlbetonplatten, Stahlgittern Entwässerungsbohrungen auszuführen.
oder -blechen zu verbinden.
(4) Massive Außenhautelemente sind auf einem
Streifenfundament zu gründen.

Stand: 2014/12 5
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 4 Stützkonstruktionen

4.3 Sicherungselemente

4.3.1 Allgemeines
(1) Bei betonangreifenden Böden und Wässern
entsprechend DIN-Fachbericht „Beton“ bzw.
DIN 4030-1 sind mit dem Sachverständigen für
Geotechnik ggf. zusätzliche Untersuchungen und
Maßnahmen für die Erstellung der Leistungsbe-
schreibung festzulegen.
(2) Verankerte oder vernagelte Stützkonstruk-
tionen, die in die Geotechnische Kategorie 3 nach
DIN 1054 eingestuft sind, sind mit Messeinrichtun-
gen zur Überwachung der Bauwerksdeformationen
zu versehen. Die Messeinrichtungen sind in die
Leistungsbeschreibung aufzunehmen.

4.3.2 Verankerungen und Elementwände


(1) Für Ankersysteme gilt Abschnitt 1 Nr. 6.
(2) Die Ausführung der Ankerköpfe muss den
Einsatz einer Spannpresse bei der Bauwerks-
prüfung ermöglichen.

4.3.3 Bodenvernagelungen
Es gilt Abschnitt 1 Nr. 6.

5 Überwachung der
Bauausführung /
Qualitätssicherung
Es gelten Abschnitt 1 Nr. 9 sowie Abschnitt 2 Nr. 7.

6 Stand: 2014/12
Bundesanstalt für Straßenwesen

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 3
Massivbau

Abschnitt 1
Beton

Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 über
ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften für die
Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/96/EG
(ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geändert worden ist, sind beachtet worden.

Stand 2014/12
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 1 Beton

Inhalt Seite

1 Allgemeines .......................................... 3 10.1.2 Bestimmung der Kernfeuchte ................. 8


2 Anforderungen an die 10.2 Prüfung des Wassereindring-
Ausgangsstoffe .................................... 3 widerstands ............................................ 9
2.1 Gesteinskörnungen ................................ 3 10.3 Prüfung des Frost-Tausalz-
Widerstands ............................................ 9
2.2 Zemente ................................................. 3
2.3 Zugabewasser ....................................... 3
2.4 Zusatzstoffe ........................................... 3
2.5 Zusatzmittel ............................................ 3
3 Anforderungen an die
Betonzusammensetzung .................... 3
3.1 Verwendung von Gesteins-
körnungen .............................................. 3
3.2 Verwendung von Zusatzstoffen ............. 4
3.3 Verwendung von Zusatzmitteln ............. 4
3.4 Betontemperatur .................................... 5
3.5 Chloridgehalt .......................................... 5
4 Anforderungen in Abhängigkeit
von Expositionsklassen ...................... 5
5 Anforderungen an den Frischbeton... 6
6 Anforderungen an den Festbeton ..... 6
7 Festlegung des Betons ....................... 7
7.1 Beton nach Zusammensetzung ............. 7
7.2 Beton nach Eigenschaften ..................... 7
8 Lieferung von Frischbeton ................. 7
8.1 Angaben des Betonherstellers für
den Verwender ....................................... 7
8.2 Lieferschein für Transportbeton ............. 7
8.3 Lieferschein für Beton von
Fertigteilen ............................................. 7
8.4 Konsistenz bei Lieferung ....................... 7
9 Produktionslenkung ............................ 7
9.1 Betonzusammensetzung
und Erstprüfung ..................................... 7
9.2 Lagerung der Baustoffe ......................... 8
9.3 Verfahren der Produktions-
lenkung .................................................. 8
10 Prüfungen von Frisch-
und Festbeton ...................................... 8
10.1 Bestimmung des Wassergehalts
von Frischbeton ..................................... 8
10.1.1 Bestimmung des Wassergehalts
durch Darren .......................................... 8

2 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 1 Beton

1 Allgemeines 2.4 Zusatzstoffe


(1) Der Teil 3 Abschnitt 1 gilt nur in Verbindung mit Für nicht genormte Betonzusatzstoffe ist dem Auf-
dem Teil 1 Allgemeines. traggeber die allgemeine bauaufsichtliche Zulas-
sung vorzulegen.
(2) Es gilt DIN-Fachbericht „Beton“, in dem
DIN EN 206-1 und die in DIN 1045-2 festgelegten
Änderungen und Ergänzungen zusammengefasst 2.5 Zusatzmittel
sind.
Für nicht genormte Zusatzmittel ist dem Auftrag-
(3) Bei Bezugnahme auf DIN 1045-1 in dem DIN- geber die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung
Fachbericht „Beton“ ist stattdessen DIN EN 1992- vorzulegen.
1-1 und DIN EN 1992-2 anzuwenden.
(4) Hochfester Beton und selbstverdichtender Be- 3 Anforderungen an die
ton dürfen nur mit Zustimmung des Auftraggebers
verwendet werden.
Betonzusammensetzung
(5) Für Beton für Fertigteile gelten DIN EN 1992-2
und DIN 1045-4. 3.1 Verwendung von Gesteins-
körnungen
2 Anforderungen an die (1) Die Gesteinskörnungen bis einschließlich
8 mm Größtkorn sind in mindestens zwei getrenn-
Ausgangsstoffe ten Korngruppen, Gesteinskörnungen größer als
8 mm Größtkorn in mindestens drei getrennten
2.1 Gesteinskörnungen Korngruppen zuzugeben.

(1) Es dürfen nur Gesteinskörnungen nach (2) Das Größtkorn der Gesteinskörnung ist unter
DIN EN 12620 und DIN EN 13055-1 verwendet Berücksichtigung der Betondeckung, der kleinsten
werden. Querschnittsabmessung und des kleinsten Ab-
standes der Bewehrungsstäbe auszuwählen.
(2) Für die Gesteinskörnung gilt zusätzlich folgen-
des: (3) Alle Bauwerke im Bereich der Bundesfernstra-
ßen sind der Feuchtigkeitsklasse WA gemäß der
― Der Anteil leichtgewichtiger organischer Verun- Richtlinie des Deutschen Ausschusses für Stahlbe-
reinigungen darf für die grobe Gesteinskörnung ton (DAfStb) „Vorbeugende Maßnahmen gegen
0,05 M.-% und für die feine Gesteinskörnung schädigende Alkalireaktion im Beton“ (Alkali-
0,25 M.-% nicht überschreiten. Richtlinie) zuzuordnen.
― Die Kornform von groben Gesteinkörnungen (4) Die Gesteinskörnung muss hinsichtlich des
muss für gebrochenes Korn mindestens der Ka- Frost-Tau-Widerstandes mindestens der Kategorie
tegorie SI20 entsprechen. F2 entsprechen.
― Die Kornzusammensetzung der groben Ge-
(5) Der Nachweis des Frost-Tau-Widerstandes in
steinskörnung muss enggestuft sein. Kornge-
der Expositionsklasse XF2 und XF4 gilt nur dann
mische und natürlich zusammengesetzte (nicht
als erbracht, wenn bei der Prüfung gemäß
aufbereitete) Gesteinskörnungen 0/8 dürfen
nicht verwendet werden. DIN EN 1367-6 (Natriumchloridverfahren) der
Masseverlust 8 M.-% nicht überschreitet.

2.2 Zemente (6) Grobe Gesteinskörnung, deren Masseverlust


bei der Prüfung gemäß DIN EN 1367-6 8 M.-%
(1) Für nicht genormte Zemente ist dem Auftrag- überschreitet, kann in den Expositionsklassen XF2
geber die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung und XF4 nur eingesetzt werden, wenn im Beton-
vorzulegen. versuch nach DIN V 18004
(2) Es sind Zemente nach DIN EN 197-1, ― die Abwitterung 500 g/m² nicht überschreitet
DIN EN 197-4, DIN 1164-10 oder DIN 1164-11 zu und
verwenden.
― die visuelle Prüfung der Prüfoberfläche keine
Hinweise auf Verwitterung mehrerer Gesteins-
2.3 Zugabewasser körner gibt.

Wenn die Eignung des Wassers zur Betonherstel- Die Festbetonprüfung kann mit dem Plattenverfah-
lung untersucht wurde, müssen die Ergebnisse ren oder dem CDF - Verfahren nach
dem Auftraggeber vorgelegt werden.

Stand:2014/12 3
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 1 Beton

DIN CEN/TS 12390-9 an gesägten Flächen durch- Verwendung anderer Zementarten bedarf der Zu-
geführt werden. stimmung des Auftraggebers.
(7) Höhere Abwitterungen als 500 g/m² können im (7) Die Anrechnung von Flugasche in der Exposi-
Einzelfall dann vereinbart werden, wenn ein aus- tionsklasse XF4 bedarf der Zustimmung des Auf-
reichender Frost-Tausalz-Widerstand in Expositi- traggebers.
onsklasse XF4 durch ergänzende Untersuchungen
(8) Silikastaub darf dem Beton nur in Form einer
bestätigt wird.
homogenen Suspension zugegeben werden. Aus-
genommen hiervon ist das Betontrockengemisch
3.2 Verwendung von Zusatzstoffen für Spritzbeton.
(1) Werden Spanngliedverankerungen verwendet, (9) Eine gleichzeitige Verwendung von Flugasche
bei denen der Spannstahl in direktem Kontakt zum und Silikastaub bedarf der Zustimmung des Auf-
Beton steht (z.B. Besen- und Fächerverankerun- traggebers. Dies bezieht sich auch auf Flugasche
gen), dürfen nur Betonzusatzstoffe nach DIN- und Silikastaub als Bestandteil des Zements.
Fachbericht „Beton“ Abschnitt 5.2.5.1 verwendet
werden.
3.3 Verwendung von Zusatzmitteln
(2) Insgesamt darf der Gehalt an Flugasche
(1) Aus einer Wirkungsgruppe darf nur ein Beton-
60 M.-% bezogen auf den Zementgehalt nicht
zusatzmittel verwendet werden.
überschreiten.
(2) Betonzusatzmittel mit Wirkstoffgruppen Sac-
(3) Die anrechenbare Flugaschemenge darf
charose und Hydroxycarbonsäure dürfen nicht
80 kg/m³ nicht überschreiten.
verwendet werden. Dies gilt auch für Mischproduk-
(4) Für Gründungsbauteile, wie z.B. Bohrpfähle, te, die diese Wirkstoffgruppe enthalten.
darf einem Beton mit CEM III/B Flugasche zuge-
(3) Verzögerungszeiten über 12 h sind mit dem
geben werden. Für weitere Anwendungsbereiche
Auftraggeber abzustimmen.
bedarf die Zugabe von Flugasche zu Beton mit
CEM III/B der Zustimmung des Auftraggebers. (4) Bei der Nachdosierung von Fließmittel darf der
Beton nicht so weit angesteift sein, dass die zum
(5) In Beton für Kappen (Expositionsklassen XF4
Zeitpunkt vor der Erstdosierung an der Baustelle
und XD3) darf Flugasche nicht angerechnet wer-
gemessene Ist-Konsistenz unterschritten wird. Auf
den.
der Baustelle ist dies durch Messung des Aus-
(6) Die Anrechnung von Flugasche in der Exposi- breitmaßes vor der Nachdosierung sicherzustellen.
tionsklasse XF2 darf bei Betonen mit CEM I und
CEM II/A-Zementen erfolgen. Die Anrechnung bei

Tabelle 3.1.1: Luftgehalt des Frischbetons

1
Größtkorn Mittlerer Mindest-Luftgehalt ) in Vol.-% für Beton der Konsistenz
C1 C2 bzw. F2 und F3
≥ F4 )
3
[mm]
ohne FM oder BV C1 mit FM oder BV
2 2
8 5,5 6,5 ) 6,5 )
2 2
16 4,5 5,5 ) 5,5 )
2 2
32 4,0 5,0 ) 5,0 )
1
) Einzelwerte dürfen diese Anforderungen um höchstens 0,5 Vol.-% unterschreiten.
2
) Wenn bei der Erstprüfung nachgewiesen wird, dass die Grenzwerte für die Luftporenkennwerte am Festbeton entsprechend
Merkblatt eingehalten werden, gilt ein um 1% niedrigerer Mindestluftgehalt. Für diesen Nachweis darf der Luftgehalt des Frischbe-
tons bei einem Größtkorn von 8 mm 6,0 Vol.-%, von 16 mm 5,0 Vol.-% und von 32 mm 4,5 Vol.-% nicht
überschreiten.
3
) Bei der Ausbreitmaßklasse F6 sind die Luftporenkennwerte am Festbeton entsprechend Merkblatt nachzuweisen.

4 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 1 Beton

(5) Bei Verwendung von Luftporenbildern gilt das ergeben sich aus den Expositionsklassen nach
Merkblatt für die Herstellung und Verarbeitung von DIN-Fachbericht „Beton“.
Luftporenbeton der Forschungsgesellschaft für
(4) In der Expositionsklasse XF2 darf der w/z-Wert
Straßen- und Verkehrswesen. Für den Luftgehalt
0,50 nicht überschreiten.
im Frischbeton unmittelbar vor dem Einbau in das
Bauteil gilt Tabelle 3.1.1. Verluste von Luftporen (5) Abweichend von dem DIN-Fachbericht „Beton“
während des Förderns, insbesondere bei Pump- muss für Widerlager, Stützen, Pfeiler, Überbauten,
förderung, sind durch entsprechende Vorhaltema- Gründungen wie z.B. Bohrpfähle, Tunnelsohlen,
ße zu berücksichtigen. Zu deren Festlegungen Tunnelwände, Tunnelschalen, Trogsohlen und
sind ggf. bei den ersten Betonagen zusätzliche Trogwände in den Expositionsklassen XF2, XF3,
Luftgehaltsbestimmungen nach der Pumpe vorzu- XD2 oder XA2 – sofern ohne Luftporenbildner –
nehmen. die Mindestdruckfestigkeitsklasse C30/37 nach
28 d betragen.
(6) Fließmittel der Wirkstoffgruppen Polycarboxy-
lat und Polycarboxylaether dürfen nur mit den glei- (6) Abweichend vom DIN-Fachbericht „Beton“
chen Betonausgangsstoffen, mit denen die Erst- muss für Kappen in den Expositionsklassen XF4
prüfung durchgeführt wurde und nur in den Beton- und XD3 die Mindestdruckfestigkeitsklasse C25/30
temperaturbereichen, die in der Erstprüfung zu- nach 28 d und der maximale w/z-Wert 0,50 betra-
grunde lagen, verwendet werden. gen.
(7) Die Verwendung von CEM-II-M-Zementen
3.4 Betontemperatur nach DIN-Fachbericht „Beton“, Tabelle F.3.2 be-
darf der Zustimmung des Auftraggebers.
(1) Bei Tunnelinnenschalen von zweischalig aus-
geführten Tunneln in geschlossener Bauweise so- (8) Für Beton von Kappen dürfen Zemente
wie Tunnelwänden und –decken von Tunneln in of- CEM III nicht verwendet werden.
fener Bauweise darf die Frischbetontemperatur an (9) Für Beton von Betonschutzwänden dürfen als
der Einbaustelle 25 °C nicht überschreiten, sofern Zement CEM III nur Zemente CEM III/A mit höchs-
nicht durch andere Nachweise belegt wird, dass tens 50 M.-% Hüttensand-Massenanteil verwendet
eine höhere Frischbetontemperatur die angestreb- werden.
te Dauerhaftigkeit und Gebrauchstauglichkeit nicht
ungünstiger beeinflusst. Dies kann durch Tempera- (10) Portlandpuzzolanzement darf nur verwendet
tur- und Spannungsberechnungen auf Basis der werden, wenn der Hauptbestandteil Puzzolan
tatsächlichen Bauteilgeometrie und Bauteilbedin- Trass nach DIN 51043 ist.
gungen oder durch Temperaturmessungen an ver- (11) Für die Zugabe und die Anrechnung von
gleichbaren Bauteilen bzw. in der quasiadiabati- Flugasche und Silikastaub gilt Nr. 3.2 abweichend
schen Kalorimetrie nachgewiesen werden. von dem DIN-Fachbericht „Beton“.
(2) Die Frischbetontemperatur darf 30 °C nicht (12) Abweichend von dem DIN-Fachbericht „Be-
überschreiten. ton“ muss der Luftgehalt im Frischbeton an der
Einbaustelle die Anforderungen nach Tabelle 3.1.1
3.5 Chloridgehalt erfüllen.

Der höchstzulässige Chloridgehalt im Beton ist (13) Für die Zuordnung von Bauteilen zu den Ex-
durch die Einhaltung der Anforderungen an die positionsklassen bei Frosteinwirkung mit Tausalz-
Ausgangsstoffe nachzuweisen. einwirkung oder bei Tausalzeinwirkung gelten die
folgenden Festlegungen:
― Vorwiegend horizontale und direkt mit tausalz-
4 Anforderungen in Abhän- haltigem Wasser oder Schnee beaufschlagte
gigkeit von Expositions- Betonflächen sind den Expositionsklassen XF4
und XD3 zuzuordnen.
klassen
― Nicht vorwiegend horizontale Betonflächen im
(1) Alle Bauwerke im Bereich der Bundesfernstra-
Spritzwasserbereich sind den Expositionsklas-
ßen sind nach Nr. 3.1 Absatz (3) der Feuchtig- sen XF2 und XD2 zuzuordnen. Es müssen
keitsklasse WA zuzuordnen. konstruktive Maßnahmen zum Ableiten von
(2) Bauwerke, die im Sprühnebel- und Spritzwas- tausalzhaltigem Spritzwasser getroffen werden.
serbereich von Verkehrsflächen (Straßen, Rad- ― Betonflächen, die ausschließlich durch Sprüh-
und Gehwege) stehen, sind als tausalzbean- nebel beansprucht werden, wie z.B. Überbau-
sprucht anzusehen. ten oder Pfeiler und Widerlager unterhalb von
(3) Die Grenzwerte der Betonzusammensetzung hohen Talbrücken, sind den Expositionsklassen

Stand: 2014/12 5
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 1 Beton

XF2 und XD1 zuzuordnen. 6 Anforderungen an den


― Betonschutzwände sind aufgrund der besonde- Festbeton
ren Beanspruchung durch Verkehr den Exposi-
tionsklassen XF4 und XD3 zuzuordnen. (1) Die Betondruckfestigkeit zur Ermittlung der
Druckfestigkeitsklasse wird, falls Absatz (2) nicht
― Gründungen sind der Expositionsklasse XD2 zur Anwendung kommt, im Alter von 28 d be-
zuzuordnen.
stimmt.
― Trogsohlen, in denen die Fahrbahn auf einem
(2) Für Bauteile, deren kleinste Abmessung min-
Aufbau nach der Richtlinie für die Standardisie-
destens 0,60 m beträgt und bei denen Zwang und
rung der Oberbaus von Verkehrsflächen (RStO)
verlegt wird, und Tunnelsohlen sind der Exposi- Eigenspannungen aus abfließender Hydratations-
tionsklasse XD2 zuzuordnen, wenn sie als wei- wärme zu berücksichtigen sind, darf in Anlehnung
ße Wanne ausgeführt werden. Bei außenlie- an die DAfStb-Richtlinie „Massige Bauteile aus Be-
gender Folienabdichtung sind sie der Expositi- ton“ der Nachweis der Druckfestigkeitsklasse im
onsklasse XD1 zuzuordnen. Alter von 56 d geführt werden und in den Expositi-
onsklassen XD2, XD3, XF2, XF3 oder XA2 – so-
― Tunnelin