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Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Oktober 2021
Stand: 2021/10
ZTV-ING Inhalt
Teil Abschnitt
1 Allgemeines 1 Grundsätzliches
2 Technische Bearbeitung
3 Prüfungen während der Ausführung
4 Gradiente und Ebenflächigkeit des Überbaus
2 Grundbau 1 Baugruben
2 Gründungen
3 Wasserhaltung
4 Stützkonstruktionen
3 Massivbau 1 Beton
2 Bauausführung
3 Bauwerksfugen
4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen
5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in Betonbauteilen
6 Mauerwerk
7 Verstärken von Betonbauteilen
4 Stahlbau, Stahlverbundbau 1 Stahlbau
2 Stahlverbundbau
3 Korrosionsschutz von Stahlbauten
4 Brückenseile
5 Korrosionsschutz von Brückenseilen
5 Tunnelbau 1 Geschlossene Bauweise
2 Offene Bauweise
3 Maschinelle Schildvortriebsverfahren
4 Betriebstechnische Ausstattung
5 Abdichtung
6 Bauverfahren 1 Traggerüste
2 Taktschiebeverfahren
3 Schutzeinrichtungen gegen Witterungseinflüsse
7 Brückenbeläge 1 Brückenbeläge auf Beton mit einer Dichtungsschicht
aus einer Polymerbitumen-Schweißbahn
2 Brückenbeläge auf Beton mit einer Dichtungsschicht
aus zwei Bitumen-Schweißbahnen
3 Brückenbeläge auf Beton mit einer Dichtungsschicht
aus Flüssigkunststoff
4 Brückenbeläge auf Stahl mit einem Dichtungssystem
5 Reaktionsharzgebundene Dünnbeläge auf Stahl
8 Bauwerksausstattung 1 Fahrbahnübergänge aus Stahl und aus Elastomer
2 Fahrbahnübergänge aus Asphalt
3 Lager und Gelenke
4 Rückhaltesysteme
5 Entwässerungen
6 Befestigungseinrichtungen und Unterfütterung
von Ankerplatten
9 Bauwerke 1 Verkehrszeichenbrücken
2 Bewegliche Brücken
3 Lärmschutzwände
4 Wellstahlbauwerke
5 Becken und Pumpenhäuser aus Beton
10 Anhang 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke
Stand: 2021/10
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 1
Allgemeines
Abschnitt 1
Grundsätzliches
Notifiziert gemäß der Richtlinie (EU) 2015/1535 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. Sep-
tember 2015 über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der technischen Vorschriften und der Vor-
schriften für die Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. 241 vom 17.9.2015, S. 1.).
Stand: 2017/02
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 1 Grundsätzliches
1 Geltungsbereich................................... 3
2 Qualitätssicherung .............................. 3
3 Ausführung ........................................... 6
4 Abrechnung .......................................... 6
2 Stand: 2017/02
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 1 Grundsätzliches
(7) Baustoffe und Baustoffgemische für den Bau ― das umweltgerechte Entsorgen des Probenma-
von Ingenieurbauten, die in einem anderen Mit- terials.
gliedstaat der Europäischen Union oder in der Tür- (5) Die Qualifizierung (Anerkennung bzw. Akkredi-
kei rechtmäßig hergestellt und/oder in Verkehr ge- tierung) von Konformitätsbewertungsstellen (KBS),
bracht wurden oder in einem EFTA-Staat, der Ver- die Produkte prüfen und/oder zertifizieren und/oder
tragspartei des EWR-Abkommens ist, rechtmäßig deren Herstellung überwachen erfolgt nach Tabel-
hergestellt wurden, werden in Deutschland zuge- le A 1.1.1.
lassen, wenn sie ein Schutzniveau dauerhaft ge-
währleisten, das dem in den ZTV-ING definierten (6) Soweit nachfolgend nicht anders geregelt,
Niveau entspricht. werden die Kosten für die Qualitätssicherung nicht
gesondert vergütet.
Stand: 2017/02 3
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 1 Grundsätzliches
2.3.1 Allgemeines
2.2.2 Grundprüfung, Eignungsprüfung bzw.
Erstprüfung (1) Das Einhalten der vereinbarten Anforderungen
an die Ausführung und an die fertige Leistung ist
(1) Grundprüfungen dienen zum Nachweis der
zu überwachen.
grundsätzlichen Eignung der Baustoffe, Baustoff-
systeme und Bauteile für den vorgesehenen Ver- (2) Die Überwachung der Ausführung besteht aus
wendungszweck. Art und Umfang der Grundprü- der Eigenüberwachung und – soweit in den jewei-
fungen und die Anforderungen an die Beschaffen- ligen Abschnitten der Teile 2 bis 9 vorgeschrie-
heit und Eigenschaften der Baustoffe, Baustoffsys- ben – der Fremdüberwachung.
teme und Bauteile sind in den jeweiligen Techni-
a) Prüfungen bei der Eigenüberwachung dienen
schen Lieferbedingungen (TL) festgelegt. Die Prü-
dazu festzustellen, ob die Lagerung und Verar-
fungen sind nach den jeweiligen Technischen
beitung der Baustoffe und Baustoffsysteme und
Prüfvorschriften (TP) durchzuführen.
die fertige Leistung den vertraglichen Anforde-
(2) Eignungsprüfungen bzw. Erstprüfungen dienen rungen entsprechen.
zum Nachweis der Eignung der Baustoffe, Bau-
b) Die Fremdüberwachung dient dazu festzustel-
stoffsysteme und Bauteile für den vorgesehenen
len, ob die personellen und ausstattungsmäßi-
Verwendungszweck entsprechend den vertragli-
gen Voraussetzungen für eine ordnungsgemä-
chen Anforderungen. Der Nachweis der Eignung
ße Eigenüberwachung gegeben sind und ob die
ist rechtzeitig vor Beginn der Arbeiten zu erbrin-
fertige Leistung den vertraglichen Anforderun-
gen.
gen entspricht.
(3) Soweit in den einzelnen Abschnitten nicht an-
(3) Der Auftragnehmer hat der Überwachungsstel-
ders geregelt, ersetzen die Grundprüfungen ge-
le rechtzeitig die Ausführungszeiten anzuzeigen
mäß den TL die Eignungsprüfungen.
und dies dem Auftraggeber nachzuweisen.
(4) Der Prüfbericht ist auf Verlangen vorzulegen.
2.3.2 Eigenüberwachung
2.2.3 Übereinstimmungsnachweis
(1) Art, Umfang und Häufigkeit der Eigenüberwa-
(1) Der Übereinstimmungsnachweis besteht aus chung sind in den jeweiligen Abschnitten der Teile
einer WPK und einer regelmäßigen Fremdüberwa- 2 bis 9 geregelt.
chung einschließlich einer Erstüberwachung. (2) Vor Beginn der Bauausführung sind das aus-
a) Die WPK dient dazu festzustellen, ob die Ei- führende und das überwachende Fachpersonal in
genschaften der Baustoffe, Baustoffsysteme die Ausführungsunterlagen einzuweisen.
oder Bauteile den vertraglichen Anforderungen (3) Während der Bauausführung sind die Auf-
entsprechen. zeichnungen und Auswertungen auf der Baustelle
b) Die Fremdüberwachung dient der Feststellung, vorzuhalten. Sie sind der Überwachungsstelle und
ob die personellen und ausstattungsmäßigen auf Verlangen auch dem Auftraggeber vorzulegen.
Voraussetzungen für eine ständige ordnungs- Die im Teil 1 Abschnitt 3 sowie in den jeweiligen
gemäße Herstellung und eine entsprechende Abschnitten der Teile 2 bis 9 dafür vorgesehenen
Formblätter sind zu verwenden.
WPK gegeben sind und ob die Bauprodukte
den an sie gestellten Anforderungen genügen. (4) Vor Abnahme der Baumaßnahme sind die
(2) Die Übereinstimmung der Baustoffe, Baustoff- Aufzeichnungen der Eigenüberwachung und die
systeme und Bauteile mit den jeweiligen Techni- Lieferscheine dem Auftraggeber zu übergeben. Zu
schen Spezifikationen ist für jedes Herstellwerk mit den Aufzeichnungen gehören die Bautagesberich-
te, Prüfprotokolle und Eigenüberwachungsberich-
einem Übereinstimmungszertifikat zu bestätigen.
te. Die Aufzeichnungen müssen mindestens fol-
(3) Art und Umfang der WPK und der Fremdüber- gende Angaben enthalten:
wachung und die Anforderungen an die Baustoffe
― Lieferwerk und Lieferschein,
sind in den zugehörigen Technischen Spezifikatio-
nen, z.B. Normen, Technische Lieferbedingungen ― Bezeichnung der Baustoffe,
festgelegt.
― Übereinstimmungszeichen,
― Chargennummer und Zuordnung zur Einbau-
fläche,
4 Stand: 2017/02
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 1 Grundsätzliches
― Vergleich von Art und Menge der bestellten und ― Zeichen und Anschrift der anerkannten Über-
gelieferten Baustoffe, wachungsstelle.
― Herstellungsdatum, Bezeichnung und Bauteil-
zuordnung der Probekörper bzw. der Rückstell- 2.3.4 Kontrollprüfungen
proben sowie der zugehörigen Prüfergebnisse,
(1) Kontrollprüfungen werden vom Auftraggeber
― Zeitabschnitte der einzelnen Arbeiten, veranlasst, um festzustellen, ob die Eigenschaften
der Baustoffe, Baustoffsysteme und der fertigen
― äußere Bedingungen, z.B. Klimadaten,
Leistung den vereinbarten Anforderungen entspre-
― besondere Vorkommnisse, chen. Ihre Ergebnisse werden der Abnahme und
der Abrechnung zugrunde gelegt. Der Auftragge-
― Art und Datum der Prüfungen sowie Ergebnisse
ber darf Rückstellproben nehmen.
und Vergleich mit den Anforderungen,
(2) Die Probenahmen sowie die Prüfungen, die
― ggf. Art und Dauer der Nachbehandlung,
auf der Baustelle erfolgen, werden in Anwesenheit
― Name und Unterschrift des für die Eigenüber- des Auftragnehmers durchgeführt. Sie finden auch
wachung Verantwortlichen. in Abwesenheit des Auftragnehmers statt, wenn
dieser den rechtzeitig bekantgegebenen Termin
nicht wahrnimmt.
2.3.3 Fremdüberwachung
(3) Sollen die Probenahmen, die versandfertige
(1) Soweit eine Fremdüberwachung der Ausfüh- Verpackung der Proben und das Schließen der
rung vorgesehen ist, hat diese durch hierfür aner- Probenahmestellen vom Auftragnehmer hilfsweise
kannte Überwachungs- bzw. Güteschutzgemein- durchgeführt werden, sind für diese Leistungen
schaften oder Überwachungsstellen zu erfolgen. gesonderte Positionen im Leistungsverzeichnis
(2) Der Auftragnehmer hat mit einer anerkannten vorzusehen. Den Versand der Proben und die Prü-
Überwachungs- bzw. Güteschutzgemeinschaft fungen veranlasst der Auftraggeber.
oder einer Überwachungsstelle einen Überwa- (4) Die Kontrollprüfungen sind in den jeweiligen
chungsvertrag abzuschließen. Das Recht des Auf- Abschnitten der Teile 2 bis 9 angegeben.
traggebers auf Einsicht in bzw. Auskunft über
sämtliche Unterlagen ist sicherzustellen. Der (5) Die Kosten der Kontrollprüfungen trägt der Auf-
Überwachungsvertrag ist dem Auftraggeber auf traggeber.
Verlangen vorzulegen.
(3) Die Bestätigung der Baustellenmeldung durch 2.3.5 Zusätzliche Kontrollprüfungen
den Fremdüberwacher ist dem Auftraggeber nach
Auftragserteilung unverzüglich zu übergeben. (1) Der Auftragnehmer darf zusätzliche Kontroll-
prüfungen verlangen, wenn er vermutet, dass das
(4) Jede Baustelle ist mindestens einmal zu über- Ergebnis einer Kontrollprüfung nicht kennzeich-
wachen. nend für die zugeordnete Leistung ist. Die Orte für
die Entnahme und die zuzuordnenden Teilleistun-
(5) Bei länger andauernden Baustellen sind weite-
gen bestimmen Auftragnehmer und Auftraggeber
re Überprüfungen in angemessenen Zeitabständen
gemeinsam.
durchzuführen. Die Häufigkeit ist in der Leistungs-
beschreibung vorzusehen. (2) Das Recht des Auftraggebers, nach eigenem
Ermessen weitere Kontrollprüfungen durchzufüh-
(6) Der Überwachungsbericht muss mindestens ren, bleibt unberührt.
folgende Angaben enthalten:
(3) Für die Abnahme und die Berechnung eventu-
― Bezeichnung von Baustelle, Auftragnehmer, Ei- eller Abzüge sind die Ergebnisse der zusätzlichen
genüberwachungsstelle und anerkannter Über- Kontrollprüfungen für die ihnen zugeordneten Teil-
wachungsstelle, leistungen maßgebend.
― Kurzbeschreibung der Baumaßnahme, (4) Die Kosten für die verlangten zusätzlichen
― Ergebnisse der Baustellenprüfung(en). Kontrollprüfungen trägt der Auftragnehmer.
Stand: 2017/02 5
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 1 Grundsätzliches
3 Ausführung
(1) Die Feststellungen über den Zustand fertigge-
stellter Teilleistungen sind in das Bautagebuch
einzutragen.
(2) Der Auftraggeber ist berechtigt, die Leistung
oder Teile der Leistung vorzeitig, d.h. vor dem sich
aus dem Vertrag ergebenden Zeitpunkt, in Benut-
zung zu nehmen. Der Auftraggeber hat dem Auf-
tragnehmer die Absicht einer solchen vorzeitigen
Benutzung mitzuteilen. Die erforderlichen Maß-
nahmen sind schriftlich zu vereinbaren.
4 Abrechnung
Die in der Leistungsbeschreibung vereinbarten Ab-
rechnungsregelungen werden ggf. durch zusätzli-
che Regelungen in den jeweiligen Abschnitten der
Teile 2 bis 9 ergänzt.
6 Stand: 2017/02
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 1 Grundsätzliches – Anhang A
Anhang A
Tabelle A 1.1.1: Anforderungen an Stellen, die Produkte prüfen und/oder zertifizieren und/oder deren Herstellung überwachen
4
Akkreditierung durch die DAkkS GmbH )
1 europäische Produktnorm harmonisiert
4
Notifizierung durch das DIBt )
Stand: 2017/02 7
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 1
Allgemeines
Abschnitt 2
Technische Bearbeitung
Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Ju-
ni 1998 über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der
Vorschriften für die Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt
durch die Richtlinie 2006/96/EG (ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geändert wurde, sind beachtet wor-
den.
Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung
3 Vermessung ......................................... 7
4 Bestandsunterlagen ............................ 7
4.1 Allgemeines ........................................... 7
4.2 Bestandsübersichtszeichnung ............... 7
4.3 Überarbeitung von Bestandsunterlagen 9
2 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung
Stand: 2017/10 3
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung
4 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung
(5) Sämtliche Ausführungsunterlagen für ein Bau- müssen übersichtlich und für sich prüffähig
teil oder einen Bauabschnitt sind gleichzeitig zur sein.
Prüfung einzureichen.
(5) Die Unterlagen nach Anhang A, Teil II müssen
(6) Erforderliche Standsicherheitsnachweise für nach Beendigung der Baumaßnahme nicht archi-
die Bemessung nach besonderen Einwirkungen viert werden.
sind gleichzeitig mit den Standsicherheitsnachwei-
(6) In der Leistungsbeschreibung ist die erforderli-
sen für die Verkehrslasten nach DIN EN 1991-2
che Anzahl der Exemplare der Standsicherheits-
zur Prüfung vorzulegen.
nachweise gemäß Anhang A anzugeben.
(7) Baubehelfe mit statisch-konstruktivem Einfluss
auf das endgültige Bauwerk sollen von dem für
2.3.2 Modellstatik
das Bauwerk beauftragten Prüfingenieur geprüft
werden. Die Durchführung von Modellversuchen als Ersatz
für oder Ergänzung von Standsicherheitsnachwei-
sen bedarf der Genehmigung des Auftraggebers.
2.3 Standsicherheitsnachweis
2.3.1 Allgemeines
2.4 Ausführungszeichnungen
(1) Standsicherheitsnachweise sind gemäß Nr. 5
2.4.1 Zusammenstellung der Ausführungs-
sowie den nachfolgenden Erläuterungen aufzustel-
zeichnungen
len.
(1) Ausführungszeichnungen sind stets zu liefern
(2) Es gelten die Richtlinien für das Aufstellen und
für:
Prüfen EDV-unterstützter Standsicherheitsnachweise
(Ri-EDV-AP 2001). ― die Baustelleneinrichtung,
(3) Alle Standsicherheitsnachweise sind in deut- ― die Bauzeiteneinteilung,
scher Sprache vorzulegen.
― das Absteck- und Höhenmaß sowie
(4) Die Dokumentation des Standsicherheits-
― die Bauwerksübersicht.
nachweises ist in zwei Teile zu gliedern:
― Im Teil I nach Anhang A sind alle erforderlichen (2) Je nach Art der auszuführenden Arbeiten und
Dokumentationen, einschließlich der maßgebli- der Baustoffe sind Zeichnungen unter Berücksich-
chen Ergebnisse gemäß Ri-EDV-AP 2001 für tigung der örtlichen Randbedingungen, erforderli-
die Standsicherheitsnachweise enthalten. Sie chenfalls mit Erläuterungsbericht mindestens zu
umfassen damit nur die Grundlagen, Aus- liefern für:
gangsdaten und Ergebnisse der Berechnungen ― Bauablauf mit Darstellung der einzelnen Bau-
sowie ergänzende Unterlagen zur Bauausfüh- zustände,
rung. Dieser Teil ist prüffähig in kürzester Fas-
sung so aufzustellen, dass der Standsicher- ― Abriss / Rückbau vorhandener Konstruktionen,
heitsnachweis für das Gesamtbauwerk unter ― Baugrube,
Einschluss der EDV-Berechnungen und aller
sonstigen technischen Unterlagen ein technisch ― Baugrubenverbau,
und rechnerisch geschlossenes Ganzes bildet. ― Gründungen,
Alle Ergebnisse sind übersichtlich und anschau-
lich in Grafiken und Tabellen zusammenzufas- ― Grundwasserabsenkung, Wasserhaltung,
sen (s.a. Ri-EDV-AP 2001). Für die maßgebli- ― Ramm-, Rüttel-, Bohr- und Verpressarbeiten,
chen Bemessungsstellen ist zusätzlich ein aus-
führlicher Ausdruck der EDV-Nachweise beizu- ― Bodenaustausch, Baugrundverbesserung
fügen. ― Trag-, Hilfs- und Schutzgerüste, Schutzeinrich-
― Im Teil II nach Anhang A sind alle für die Erstel- tungen,
lung der vollständigen Standsicherheitsnach- ― Verankerungen, Abfang- und / oder Auswech-
weise notwendigen EDV-Berechnungen für die selvorrichtungen,
Zustandsgrößen aller Einzel-Lastfälle und zu-
gehöriger Lastkombinationen aufzunehmen. ― Schalungen einschließlich Verlegung und Über-
Diese zur ordnungsgemäßen Erstellung des höhung,
Standsicherheitsnachweises erforderlichen ― Hilfsmaßnahmen zum Anheben, Absenken
Zwischenergebnisse dienen nur dem Aufsteller oder Verschieben von Bauteilen oder Bauwer-
und dem Prüfingenieur bei Vergleichsrechnun- ken,
gen zur Klärung von Ursachen bei eventuell
abweichenden Ergebnissen. Diese Unterlagen
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ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung
― Bewehrungen aus Beton- und / oder Spann- Auftraggebers. Eintragungen sind nur in den hier-
stahl einschließlich zugehöriger Stahllisten, für vorgesehenen Feldern vorzunehmen.
― Träger- bzw. Fertigteilverlegung, (5) Änderungen in Zeichnungen sind im Schriftfeld
entsprechend der zeitlichen Folge mit dem Index a,
― Betoniervorgänge (Betonierplan),
b usw., mit dem Datum der Änderung sowie mit ei-
― Werkstatt- und Montagevorgänge für Stahlbau- ner die Änderung betreffenden Erläuterung zu ver-
ten einschließlich zugehöriger Stücklisten, sehen.
― Schweißvorgänge (Schweißfolge, Schweiß- (6) Bei größeren Bauwerken hat die Zeichnung in
nahtprüfungen, Werkstoffwahl), der Nähe des Schriftfeldes eine schematische
Übersichtsskizze des Gesamtbauwerkes zu enthal-
― Lagerkonstruktionen einschließlich Einbauvor-
ten. Hierin sind die in der Zeichnung dargestellten
gang und Lagerversetzplan,
Bauwerksteile lagegerecht einzutragen und be-
― Pressenaufstellung zum Anheben, Absenken sonders kenntlich zu machen.
oder Verschieben des Über- und / oder Unter-
(7) Für behördliche Vermerke ist über dem Schrift-
baus, feld eine Fläche im Format DIN A 5 freizuhalten.
― Fahrbahnübergänge einschließlich Einbauvor- (8) Steht eine Zeichnung mit einer anderen in di-
gang,
rektem Zusammenhang, so ist hierauf bei den je-
― Korrosionsschutzmaßnahmen, weils zusammengehörigen Zeichnungen durch be-
sonderen Hinweis aufmerksam zu machen.
― Einzelheiten des Bauwerks und der Ausstat-
tung, wie z.B. Fugen, Abdichtungen, Entwässe- (9) Vervielfältigungen sind nach DIN 824 zu falten.
rungen, Kappen, Schutzeinrichtungen, Leitun- (10) Ausführungszeichnungen für die Bauwerks-
gen, Beleuchtungen, Verblendungen, Brü- übersicht müssen die unter Nr. 4.2 für Bestands-
ckenbesichtigungseinrichtungen, Lärmschutz,
übersichtszeichnungen geforderten Angaben ent-
verbleibende Einbauteile von Bauhilfsmaßnah-
halten.
men,
(11) Die Bewehrung im Bauteil ist vorzugsweise in
― Aufmaß von Imperfektionen, Ansichten und Schnitten maßstäblich darzustellen.
― Anordnung und Lage von Messpunkten für Die einzelnen Positionen sind im Maßstab heraus-
Kontrollmessungen nach DIN 4107 und zuziehen und vollständig zu bemaßen.
DIN 1076 und
(12) Die Zeichnungen für Beton- und / oder
― Ergebnisse von Messungen (z.B. Verlauf der Spannstahlbewehrung sind nach DIN EN
Luftgeschwindigkeit, -feuchtigkeit, -temperatur, ISO 3766 zu erstellen.
Verlauf der Bauwerkstemperatur, Verlauf von (13) Anweisungen und Erläuterungen für die Bau-
Setzungen, Durchfluss- sowie Wassermen- ausführung sowie Hinweise auf Richtlinien, Richt-
generfassung usw.) und Probebelastungen.
zeichnungen, Materialgüten usw. sind besonders
hervorzuheben.
2.4.2 Form und Inhalt (14) Die Schalungszeichnungen müssen sämtli-
(1) Für Form und Ausführung gelten DIN EN ISO che konstruktiven Einzelheiten und die geforderten
128-20 und DIN ISO 128-24, DIN EN ISO 3766, Materialgüten der einzelnen Bauteile enthalten. Sie
SN EN ISO 4066, DIN ISO 6428, DIN EN ISO sind so zu vermaßen, dass jedes auf der Baustelle
7200 sowie DIN EN ISO 5457 und DIN EN ISO erforderliche Maß entnommen werden kann. Außer
3098. den Schalmaßen sind die NHN-Höhen für die Kon-
struktion und das umliegende Gelände in ausrei-
(2) Die Ausführungszeichnungen müssen mikro- chender Anzahl sowie die verwendeten Messpunk-
verfilmbar sein. Hierbei gelten DIN 19052-1 bis -4 te und / oder Festpunkte und alle im Bauwerk ver-
und -6 sowie DIN 19053. bleibenden Einbauteile anzugeben.
(3) Die Ausführungszeichnungen müssen voll- (15) In den Bewehrungszeichnungen sind in Er-
ständig und in deutscher Sprache beschriftet sein. gänzung zu DIN EN 1992-1-1 auch die Haupt-
Die Schriftgröße von 3,5 mm sowie die Linienbreite schalmaße darzustellen. Die erforderliche Feuch-
der Liniengruppe 0,35 mm nach DIN ISO 128-24 tigkeitsklasse gemäß Teil 3 Abschnitt 1 Nr. 3.1 ist
dürfen nicht unterschritten werden. Die Blattgröße anzugeben. Die Größe von Betonieröffnungen und
der Zeichnungen wird durch das Format DIN A 0 Rüttelgassen ist besonders hervorzuheben.
begrenzt. Am oberen Rand der Zeichnungen ist
eine 50 cm lange Maßstableiste vorzusehen, so- (16) Für Bauteile mit hohem Bewehrungsgrad ist
fern sie nicht bereits im Schriftfeld enthalten ist. die gesamte Bewehrung im vergrößerten Maßstab
als Einzelheit darzustellen und durch Einbauan-
(4) Jede Zeichnung erhält an der rechten unteren weisungen zu erläutern.
Blattbegrenzung ein Schriftfeld nach Angabe des
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ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung
(17) Der Entwässerungsplan muss das gesamte tem Bauwerksdaten (ASB-ING) müssen zur ersten
Rohrnetz maßstäblich mit Gefälle und Vorflutver- Hauptprüfung nach DIN 1076 vorliegen.
hältnissen darstellen. Er muss die Einzelheiten und
(2) Als Bestandsunterlagen gelten u.a. Ausfüh-
Abmessungen wie z.B. Abläufe, Reinigungsöff-
rungsunterlagen, die entsprechend dem Prüf- und
nungen, Schlammfänge, Tropftüllen, Ausdeh-
Genehmigungsverfahren und der Bauausführung
nungsvorrichtungen, konstruktive Ausbildung der
berichtigt sind. Sie dürfen keine ungültig geworde-
Auflagerungen bzw. Aufhängungen, Befestigungs-
nen Teile enthalten. Prüf- und Genehmigungsver-
elemente, Formstücke und Werkstoffangaben ent-
merke sind zu übertragen. Die Übereinstimmung
halten.
mit der Ausführung ist vom Auftragnehmer auf den
(18) In Zeichnungen von Trag-, Hilfs- und Schutz- Vervielfältigungen zu bescheinigen. Diese Be-
gerüsten müssen vorgegebene Durchfahrtsöffnun- scheinigungen sind vor der Mikroverfilmung auf die
gen nach Lage und Größe einschließlich zugehöri- Originale zu übertragen.
gem Verkehrsraum und Schutzmaßnahmen dar-
(3) In Ergänzung zu den Unterlagen gemäß Ab-
gestellt werden.
satz (2) gehören zu den Bestandsunterlagen:
(19) Zur Kontrolle der Verformungen und Setzun-
― Inhaltsverzeichnisse für die Standsicherheits-
gen während des Betoniervorgangs sind in den
nachweise,
Zeichnungen von Traggerüsten leicht zugängliche
Messpunkte in ausreichender Anzahl darzustellen. ― Zeichnungsverzeichnisse,
― Stahllisten einschließlich Mengenberechnung für
3. Vermessung Stahl- und Spannbetonbauwerke oder –bauteile,
― Vorspann- und Auspressprotokolle,
(1) Der Auftragnehmer hat vom Baubeginn bis zur
Bauwerksabnahme unter sinngemäßer Anwen- ― Gütenachweise von Baustoffen, Abnahme-
dung der DIN 4107 und DIN 1076 Setzungs- und zeugnisse,
Verformungsmessungen durchzuführen. Für die
― allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen bzw.
Bewegungsbeobachtungen hat der Auftragnehmer
ein Messprogramm in dreifacher Ausfertigung europäische technische Zulassungen,
rechtzeitig vor Baubeginn zur Genehmigung vorzu- ― Vermessungsergebnisse (baubegleitende und
legen. Das Messprogramm muss alle maßgeben- Nullmessungen),
den Bauzustände berücksichtigen und Aufschluss
über Bewegungen in vertikaler und horizontaler ― Bauwerksdaten und Bauwerksbuch einschließ-
Richtung sowie Verkantungen geben. lich sämtlicher Unterlagen (Pläne in der Höhe
des Formates DIN A 4),
(2) Die Messungen sind insbesondere vor und
nach Lastwechseln vorzunehmen. Dem Fortschritt ― Bestandsübersichtszeichnung(en),
der Hinterfüllung ist dabei Rechnung zu tragen. ― Stücklisten einschließlich Mengen- und Be-
Traggerüste und sonstige Hilfskonstruktionen mit schichtungsflächenberechnung für stählerne
ihren Gründungen sowie etwaiger Baugrubenver- Bauwerke oder Bauteile und
bau sind in die Messungen einzubeziehen.
― Korrosionsschutzpläne.
(3) Der Auftragnehmer hat einen Vorschlag für die
Fortführung der Bauwerksvermessung in Abstim- (4) Zeichnungen sind dem Auftraggeber im Origi-
mung mit dem Auftraggeber spätestens bis zur nal, im PDF/A- und TIF-Format sowie zusätzlich im
Bauwerksabnahme zu liefern. Bei der Bau- DXF-Format zu übergeben.
werksabnahme ist dem Auftraggeber der Höhen- (5) Alle übrigen Unterlagen sind im Original und im
festpunkt zu übergeben. PDF/A-Format zu übergeben.
(4) Vor Ausführung der Abdichtungs- und Belags-
arbeiten hat der Auftragnehmer die Höhenlage der
4.2 Bestandsübersichtszeichnung
Fahrbahntafel durch ein Flächennivellement nach-
zuweisen (siehe Abschnitt 4 Nr. 2.3). (1) Darzustellen sind u.a. Ansichten, Längs- und
Querschnitte, sonstige Schnitte, Grundrisse und al-
le wesentlichen Einzelheiten. Mit zu erfassen sind
4. Bestandsunterlagen auch Bauteile und Einbauten, die nicht vom Auf-
tragnehmer erstellt wurden, jedoch im Bereich des
Bauwerkes vorhanden sind und zur Darstellung
4.1 Allgemeines der Bauwerksübersicht gehören. Dazu gehören
(1) Der Auftragnehmer hat dem Auftraggeber spä- auch im Boden und im Bauwerk verbleibende Teile
testens bei Vorlage der Schlussrechnung die Be- von Bauhilfsmaßnahmen.
standsunterlagen zu übergeben. Die Daten gemäß (2) Im Einzelnen müssen u.a. folgende Angaben
der Anweisung Straßeninformationsbank Teilsys- enthalten sein:
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ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung
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ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung
ginalzeichnungen dürfen nicht gefaltet werden und gen technischen Unterlagen ein technisch und
sind mit gelochten Einhängestreifen zu versehen. rechnerisch geschlossenes Ganzes bilden.
(4) Längsschnitte sind durch alle tragenden Kon- (2) Eine Aufteilung auf mehrere Aufsteller für ein-
struktionsteile zu führen. Widerlager und anschlie- zelne Bauteile oder Bauabschnitte ist nur zulässig,
ßende Flügel oder andere Stützbauwerke sind mit wenn deren Standsicherheitsnachweis jeweils ein
darzustellen. technisch und rechnerisch geschlossenes Ganzes
bildet.
(5) Bei veränderlichen Querschnitten sind die
kennzeichnenden Schnitte darzustellen. (3) Der Aufsteller ist für die technische und rech-
nerische Vollständigkeit und Richtigkeit des Stand-
(6) Der Grundriss muss eine Draufsicht auf das
sicherheitsnachweises als geschlossenes Ganzes
fertige Bauwerk einschließlich der Böschungen
verantwortlich.
und auf die Unterbauten enthalten.
(4) Der Standsicherheitsnachweis muss sämtliche
(7) Die Maßstäbe sind aus Tabelle 1.2.1 zu wäh-
tragenden Bauteile in allen maßgebenden Bau-
len.
und Endzuständen erfassen. Wesentliche Wech-
(8) Für den Grundriss ist derselbe Maßstab wie für selwirkungen zwischen Bauwerk, Baugrund und
die Längsschnitte zu wählen. Einzelheiten sind in Hinterfüllung sind zu berücksichtigen. Hierzu gehö-
geeignetem Maßstab darzustellen. ren sämtliche Montage- und Kontrollanweisungen
sowie Protokolle zur Gegenüberstellung von Soll-
Tabelle 1.2.1: Maßstäbe für Längs- und Querschnitte in Ab-
und Ist-Werten (Ausführungsanweisungen, Mess-
hängigkeit von den Bauwerksabmessungen programme) und die Angabe von zulässigen Tole-
ranzen, soweit sie Auswirkungen auf die Standsi-
Längsschnitt durch Gesamtbauwerk cherheit haben.
Stand: 2017/10 9
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung
(2) Der Standsicherheitsnachweis ist nach An- (11) Tabellenköpfe (Zeilen- und / oder Spaltenbe-
hang A zu gliedern in: zeichnungen) sind bei fortgesetzten Tabellen auf
jeder Seite zu wiederholen.
― Allgemeines,
― Bauteil 1 (z.B. Überbau),
― Bauteil 2 und weitere.
(3) Alle Bauteile sind in Kapitel gemäß Anhang A
weiter zu unterteilen. Jedes Kapitel ist mit einem
Inhaltsverzeichnis zu versehen.
(4) Dem Standsicherheitsnachweis muss ein ge-
drucktes Gesamtinhaltsverzeichnis vorangestellt
werden. Es enthält:
― Beschreibung des Gesamtbauwerkes, Allge-
meines zum Herstellungsprinzip,
― Technische Vorschriften, Gutachten, Literatur-
hinweise und Beschreibung der EDV-Programme
durch Programmkenndaten gemäß Anhang zur
Ri-EDV-AP-2001,
― Abweichungen von Regelwerken,
― Standardsachregister für alle Bauteile und
― Inhaltsverzeichnis der Bauteile nach Kapiteln
gegliedert.
(5) Das Gesamtinhaltsverzeichnis muss den aktu-
ellen Bearbeitungsstand widerspiegeln und ist
deshalb bei jeder Fortschreibung des Standsicher-
heitsnachweises zu aktualisieren.
(6) Dem Standsicherheitsnachweis ist zum Ab-
schluss der Technischen Bearbeitung zusätzlich
ein Standardsachregister gemäß Anhang B, Form-
blatt B 1.2.2 nachzuheften, dessen Bezifferungen
und Bezeichnungen verbindlich sind. Nicht benö-
tigte Ziffern des Standardsachregisters sind mit
„entfällt“ zu kennzeichnen.
(7) Jede Seite des Standsicherheitsnachweises ist
an den kurzen Rändern des DIN A4-Formates mit
Schriftfeldern gemäß Formblatt B 1.2.1 zu verse-
hen.
(8) Alle Seiten der Berechnung innerhalb eines je-
den Kapitels sind jeweils fortlaufend zu nummerie-
ren.
(9) Austauschseiten für bereits eingereichte Statik-
Seiten sind zusätzlich mit Buchstaben zu kenn-
zeichnen wie z.B. „Seite: 5 b“ und mit neuem Da-
tum zu versehen. Sollten Seiten ersatzlos entfal-
len, ist darauf auf der vorhergehenden Seite ein
Hinweis wie z. B. „Seiten 13 bis 18 entfallen“ auf-
zunehmen.
(10) Werden zusätzliche Seiten in die bereits vor-
handene Statik eingeschoben, so sind diese Sei-
ten mit der gleichen Seitennummer (Einschub-
Beginn) und mit einer durch Schrägstrich getrenn-
ten fortlaufenden Nr. (z.B. Seiten 5/1, 5/2 etc.) zu
versehen.
10 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang A
Stand: 2017/10
11
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang A
zugsweise graphisch darzustellen. Die Definition nen bauaufsichtlichen Zulassung sowie insbeson-
von Art und Orientierung der globalen und lokalen dere die grafische Darstellung der Spanngliedla-
Koordinaten für Rechen- und / oder Nachweisstel- gen und des Spannkraftverlaufs.
len ist anzugeben.
(3) Bei den veränderlichen Verkehrseinwirkungen
(3) Ergänzend zur allgemeinen Programmbe- sind die Einwirkungen infolge Rad- bzw. Achslas-
schreibung gemäß Kapitel 1.3 der Dokumentation ten und für die Flächenlast getrennt zu betrachten.
sind die aktuellen Eingabedaten übersichtlich zu-
(4) Weitere Einwirkungen gemäß DIN EN 1991
sammenzustellen.
sind hinzuzufügen, sofern diese Einwirkungen
(4) Das gewählte Spannverfahren sowie die Quer- nachweisrelevant sind, z.B. außergewöhnliche
schnittswerte und die Baustoffkennwerte vom Be- Einwirkungen, Ermüdungslastmodell.
ton, Betonstahl und Spannstahl sind einschließlich
(5) Es ist zweckmäßig, die einzelnen Lastfälle wie
deren Verlauf über das Bauwerk und / oder einzel-
folgt zu bezeichnen:
ne Bauteile anzugeben.
LF 1 Konstruktionseigenlast
(5) Die Querschnitte sind unter Angabe der Quer-
schnittswerte, wie die Fläche, das Flächenträg- LF 2 Ausbaulast
heitsmoment und die Lage des Schwerpunktes
sowie der Anordnung der Spannglieder grafisch LF 3 Vorspannung gesamt
darzustellen. Hierbei ist bei Plattenbalken die mit- LF 4 Vorspannung
wirkende Plattenbreite zu berücksichtigen. Als – statisch bestimmter Anteil
Querschnittswerte sind die Bruttoquerschnittswerte
für Stahlbetontragwerke und ideelle Querschnitts- LF 5 Vorspannung
werte für Spannbeton- und Verbundtragwerke an- – statisch unbestimmter Anteil
zugeben. LF 61, 62, 63 ff. wahrscheinliche Baugrund-
bewegungen
2.2 Einwirkungen LF 71, 72, 73 ff. mögliche Baugrund-
2.2.1 Charakteristische Werte der Einwirkun- bewegungen
gen LF 85 Temperatur (oben wärmer)
2.2.1.1 Ständige Einwirkungen (Eigenlast, Erd- LF 86 Temperatur (unten wärmer)
last / -druck)
LF 90, 91 ff. Windeinwirkungen
2.2.1.2 Vorspannung
LF 100 ff. Verkehrseinwirkungen getrennt
2.2.1.3 Veränderliche Einwirkungen für Rad- bzw. Achslasten und
2.2.1.3.1 Vertikale Verkehrslasten Flächenlasten
2.2.1.3.2 Temperatureinwirkungen
2.3 Schnitt-, Auflager- und Weggrößen
2.2.1.3.3 Wahrscheinliche und mögliche Bau-
grundbewegungen 2.3.1 Einzellastfälle (Aufstellung der einzelnen
Grundlastfälle)
2.2.1.3.4 Windeinwirkungen
2.3.1.1 Ständige Einwirkungen (Eigenlast, Erd-
2.2.1.3.5 Lasten aus Bremsen und Anfahren last / -druck)
2.2.1.3.6 Ggf. weitere Einwirkungen gemäß 2.3.1.2 Vorspannung, Kriechen, Schwinden und
DIN EN 1991 Relaxation
2.2.1.3.7 Ggf. weitere Einwirkungen außerhalb der 2.3.1.2.1 Vorspannung
DIN EN 1991, z.B. Erdbeben gemäß DIN
EN 1998 2.3.1.2.2 Kriechen, Schwinden und Relaxation
12 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang A
Stand: 2017/10 13
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang A
14 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang B
Formblatt B 1.2.1
Schriftfelder einer Seite eines Standsicherheitsnachweises
Baumaßnahme Bauwerksnummer (ASB)
Straßenbauverwaltung
Aufsteller Datum
Stand: 2017/10 15
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang B
Formblatt B 1.2.2
Standardsachregister für alle Bauteile
Baumaßnahme Bauwerksnummer (ASB)
Straßenbauverwaltung
Aufsteller Datum
Seite:
1. Allgemeines
2. Berechnungsgrundlagen
2.2.1 EDV-Berechnungen
16 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang B
Baumaßnahme Bauwerksnummer (ASB)
Straßenbauverwaltung
Aufsteller Datum
Seite:
3.1.1 Querschnittsskizzen für Nachweisstellen mit Kenngrö-
ßen für Baustoffe sowie geometrische Größen ein-
schließlich Erläuterungen zu Vereinfachungen
3.1.2 Verlauf von Kenngrößen für Baustoffe und der geomet-
rischen Größen über Bauwerks- bzw. Bauteillänge
3.2 Charakteristische Werte der Einwirkungen (z.B. Last-
bänder, Lastflächen, Spannkraftverlauf)
3.2.14.1 Bauzustände
3.2.14.2 Anpralllasten aus Fahrzeugen unter der Brücke
3.2.14.3 Anpralllasten aus Fahrzeugen auf der Brücke
3.2.15 Sonderfahrzeuge (z.B. Schwertransporte, Schienen-
fahrzeuge)
3.2.16 Lastmodelle für Ermüdungsberechnungen
3.3 Berücksichtigte Lastkombinationen
3.4 Sonstiges
Stand: 2017/10 17
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang B
Baumaßnahme Bauwerksnummer (ASB)
Straßenbauverwaltung
Aufsteller Datum
Seite:
5.1.1 Normalspannungsnachweise
5.1.2 Schubspannungsnachweise mit oder ohne Torsion
5.1.3 Mindestbewehrung (Robustheitsbewehrung)
5.1.4 Durchstanznachweise, Nachweis der Spaltzugbeweh-
rung
5.1.5 Traglast- und Stabilitätssicherheitsnachweise
5.1.6 Ermüdungsnachweise
5.1.7 Sonstige Spannungsnachweise (z.B. Verbund-
Haftspannung)
5.2 Nachweise in Grenzzuständen der Gebrauchs-
tauglichkeit
18 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang B
Baumaßnahme Bauwerksnummer (ASB)
Straßenbauverwaltung
Aufsteller Datum
Seite:
5.2.3 Begrenzung der Verformungen, verursachte Weggrö-
ßen der einzelnen Bauteile und / oder des Gesamtsys-
tems (z.B. Vergleich der auftretenden mit den ange-
nommenen bzw. zulässigen Weggrößen, Lehrge-
rüstverformungen)
5.2.4 Begrenzung der Schwingungen und dynamische
Einflüsse
5.3 Lagerung und Lager
5.4 Weitere Nachweise bei Stahlbrücken z.B. Verbin-
dungsmittel, Schweißnähte und Anschlüsse
5.5 Weitere Nachweise bei Verbundbrücken z.B. Verbund-
sicherung
5.6 Baugrund-Sicherheitsnachweise
5.6.1 Flach- und Flächengründungen
5.6.2 Pfahlgründungen
5.6.3 Verankerungen
5.6.4 Stützbauwerke
5.6.5 Hydraulisch verursachtes Versagen
5.6.6 Gesamtstandsicherheit
5.6.7 Lagesicherheitsnachweis an der Schnittstelle zwischen
Baugrund und Bauwerk (Gründungssohle)
5.7 Sonstige Nachweise
6. Ausführungsanweisungen (Betonier-, Spannanwei-
sung, Protokolle, besondere Maßnahmen z.B. zur
Verminderung der Rissbildung, Lehrgerüstmonta-
geanweisung, Soll-Ist-Vergleich usw.) und Messpro-
gramme
Stand: 2017/10 19
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung - Anhang B
Straßenbauverwaltung
Aufsteller Datum
Seite:
7.2 Darstellung der vorhandenen Bewehrung aus Spann-
stahl mit Angabe des Spannverfahrens, der Strang- und
Gliederanzahl, des Spanngliedtypes, der Querschnitts-
fläche, Anfang und Ende der einzelnen Stränge, Lage
und Anzahl der gekoppelten Glieder, Art der jeweiligen
Verankerung, Kenngrößen des Spannstahls
7.3 Materialverteilungsplan für Stahl- und / oder Stahlver-
bundkonstruktion
7.4 Mengenverteilungsplan mit Angabe der Baustoffkenn-
größen sowie bezogener Baustoffmengen [Beton
3 2 2
(m /m ); Bau-, Beton- bzw. Spannstahl (kg/m ),
3
(kg/lfdm), (kg/m )] sowohl für Über- als auch für Unter-
bauten und Stützbauwerke bzw. für alle maßgeblichen
Bauteile
7.5 Sonstiges
8.5 Sonstiges
20 Stand: 2017/10
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 1
Allgemeines
Abschnitt 3
Prüfungen während der Ausführung
Notifiziert gemäß der Richtlinie (EU) 2015/1535 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. September 2015
über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der
Informationsgesellschaft (ABl. 241 vom 17.9.2015, S. 1.).
Stand: 2018/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 3 Prüfungen während der Ausführung
Inhalt Seite
1 Allgemeines .......................................... 3
2 Bestimmung der äußeren
Bedingungen ........................................ 3
3 Bestimmung der Abreißfestigkeit ...... 3
3.1 Geräte und Hilfsmittel ............................ 3
3.2 Durchführung ......................................... 3
3.3 Auswertung ............................................ 3
4 Bestimmung der Rautiefe ................... 4
4.1 Anwendung ............................................ 4
4.2 Beschreibung des Verfahrens ............... 4
4.3 Geräte und Hilfsmittel ............................ 4
4.4 Durchführung ......................................... 4
4.5 Auswertung ............................................ 4
Formblatt B 1.3.2
Abreißfestigkeit ................................. 7
Formblatt B 1.3.3
Rautiefe............................................. 8
2 Stand:2018/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 3 Prüfungen während der Ausführung
Die folgenden Geräte und Hilfsmittel sind einzu- (4) Abrisse, die zu mehr als 25 % in der Klebe-
setzen: fuge erfolgen, bleiben bei der Auswertung unbe-
rücksichtigt, wenn das Ergebnis kleiner als die
― Transportables Zugprüfgerät mindestens der geforderte Abreißfestigkeit ist.
Klasse 2 nach DIN 51220, das es gestattet,
die Zugspannung mit konstanter Kraftan-
stiegsgeschwindigkeit stoßfrei und senkrecht
zur Prüffläche auf den Prüfstand zu übertra-
gen. Das Gerät muss zusammen mit dem
Stand: 2018/10 3
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 3 Prüfungen während der Ausführung
(3) Die Prüfung ist nach der Oberflächenvorbe- (3) Bei einer maximalen Rautiefe von 1,0 mm,
reitung und nach erfolgtem Nachweis der Abreiß- 1,5 mm bzw. 2,0 mm darf der Durchmesser in
festigkeit durchzuführen. Abhängigkeit vom Volumen die in der Tabelle
1.3.1 angegebenen Werte der Mindestdurch-
messer nicht unterschreiten.
4.2 Beschreibung des Verfahrens
(1) Eine definierte Sandmenge wird auf der zu Tabelle 1.3.1: Mindestdurchmesser dmin in Abhängigkeit
vom Volumen
prüfenden Oberfläche kreisförmig so verteilt,
dass die Vertiefungen gerade gefüllt sind. V [cm³]
4 Stand:2018/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 3 Prüfungen während der Ausführung - Anhang A
Anhang A
Taupunkttabelle
Luft-
tempe-
Taupunkttemperaturen in [°C] bei einer relativen Luftfeuchte von
ratur
[°C]
45 % 50 % 55 % 60 % 65 % 70 % 75 % 80 % 85 % 90 % 95 %
2 -7,8 -6,6 -5,4 -4,4 -3,2 -2,5 -1,8 -1,0 -0,3 0,5 1,2
4 -6,1 -4,9 -3,7 -2,6 -1,8 -0,9 -0,1 0,8 1,6 2,4 3,2
6 -4,5 -3,1 -2,1 -1,1 -0,1 0,9 1,9 2,7 3,6 4,5 5,4
8 -2,7 -1,6 -0,4 0,7 1,8 2,8 3,8 4,8 5,7 6,5 7,3
10 -1,3 0,0 1,3 2,5 3,7 4,8 5,8 6,8 7,7 8,5 9,3
11 -0,4 1,0 2,3 3,6 4,7 5,8 6,7 7,7 8,6 9,4 10,2
12 0,4 1,8 3,2 4,5 5,6 6,7 7,8 8,7 9,6 10,5 11,3
13 1,3 2,8 4,2 5,4 6,6 7,7 8,7 9,6 10,5 11,4 12,2
14 2,2 3,8 5,1 6,4 7,6 8,7 9,7 10,7 11,6 12,6 13,4
15 3,1 4,7 6,1 7,4 8,5 9,6 10,7 11,7 12,6 13,5 14,4
16 4,1 5,6 7,0 8,3 9,5 10,6 11,7 12,7 13,6 14,6 15,5
17 5,0 6,5 7,9 9,2 10,4 11,5 12,5 13,6 14,5 15,4 16,2
18 5,9 7,4 8,8 10,1 11,3 12,4 13,5 14,6 15,4 16,3 17,3
19 6,8 8,3 9,8 11,1 12,3 13,4 14,5 15,5 16,4 17,4 18,2
20 7,7 9,3 10,7 12,0 13,2 14,4 15,5 16,5 17,4 18,4 19,2
21 8,6 10,2 11,6 12,9 14,2 15,4 16,4 17,4 18,4 19,3 20,2
22 9,5 11,2 12,5 13,9 15,2 16,3 17,4 18,4 19,4 20,3 21,2
23 10,4 12,0 13,5 14,9 16,0 17,3 18,4 19,4 20,4 21,3 22,2
24 11,3 12,9 14,4 15,7 17,1 18,2 19,2 20,3 21,4 22,3 23,2
25 12,2 13,8 15,4 16,7 18,0 19,1 20,2 21,4 22,3 23,3 24,2
26 13,2 14,8 16,3 17,7 18,9 20,1 21,3 22,3 23,3 24,3 25,2
27 14,1 15,7 17,2 18,6 19,8 21,1 22,2 23,3 24,3 25,2 26,1
28 15,0 16,6 18,1 19,4 20,9 22,1 23,2 24,3 25,3 26,2 27,2
29 15,9 17,6 19,0 20,5 21,8 23,0 24,2 25,2 26,2 27,3 28,2
30 16,8 18,4 20,0 21,4 23,7 23,9 25,1 26,1 27,2 28,2 29,1
32 18,6 20,3 21,9 23,3 24,7 25,8 27,1 28,2 29,2 30,2 31,2
34 20,4 22,2 23,8 25,2 26,5 27,9 28,9 30,1 31,2 32,1 33,1
36 22,2 24,1 25,5 27,0 28,4 29,7 30,9 32,0 33,1 34,2 35,1
38 24,0 25,7 27,4 28,9 30,3 31,6 32,8 34,0 35,0 36,1 37,0
40 25,8 27,7 29,2 30,8 32,2 33,5 34,7 35,9 37,0 38,1 39,1
Die Taupunkttabelle gibt an, bei welchen Oberflächentemperaturen in Abhängigkeit von der Lufttemperatur
und der relativen Luftfeuchte Kondensat auftritt. So wird z.B. bei einer Lufttemperatur von 20 °C und einer
relativen Luftfeuchte von 70 % auf nichtsaugenden Oberflächen mit Oberflächentemperaturen unter
14,4 °C Kondensat auftreten.
Stand:2018/10
5
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 3 Prüfungen während der Ausführung - Anhang B
Formblatt B 1.3.1
Bauabschnitt
Auftraggeber Bauwerksname
Auftragnehmer oben
unten
6 Stand:2018/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 3 Prüfungen während der Ausführung - Anhang B
Formblatt B 1.3.2
Abreißfestigkeit Seite
Baumaßnahme Bauwerksname
Bauabschnitt oben
unten
Stand: 2018/10 7
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 3 Prüfungen während der Ausführung - Anhang B
Formblatt B 1.3.3
Bauabschnitt
Auftraggeber Bauwerksname
Auftragnehmer oben
unten
1
2
3
1
2
3
1
2
3
1
2
3
1
2
3
Bemerkungen
8 Stand:2018/10
Bundesministerium für Verkehr
und digitale Infrastruktur
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 1
Allgemeines
Abschnitt 4
Gradiente und Ebenflächigkeit des Überbaus
Notifiziert gemäß der Richtlinie (EU) 2015/1535 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. September
2015 über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der technischen Vorschriften und der Vorschriften für die
Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. 241 vom 17.9.2015, S. 1.).
Stand: 2021/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 4 Gradiente und Ebenflächigkeit des Überbaus
Inhalt Seite
1 Allgemeines ...................................... 3
1.1 Grundsätzliches .................................. 3
1.2 Begriffsbestimmungen.......................... 3
2 Stand: 2021/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 4 Gradiente und Ebenflächigkeit des Überbaus
3 Stand: 2021/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 4 Gradiente und Ebenflächigkeit des Überbaus
— An jeder Stelle muss der Ausrundungshalb- Betonvorbereitung u.a. durch insgesamt höchs-
messer mindestens 2500 m bei einer Messstre- tens 5 mm Fräsen gemäß Teil 3 Abschnitt 4 zu-
cke von 20 m betragen. Eine Aneinanderrei- lässig.
hung von Wannen und Kuppen mit ähnlichen
(3) Wenn bei Stahlbrücken der Ausgleich in einer
Abmessungen (Wellenbildung) ist nicht zuläs-
Lage unter Einhaltung der Grenzwerte für die Dicke
sig.
der Schutzschicht nicht möglich ist, ist ein Profilaus-
— Die Richtung und Größe des geforderten Quer- gleich auf dem Dichtungssystem aus Gussasphalt
gefälles ist beizubehalten. Als maximale Abwei- gemäß Teil 6 Abschnitt 4 vorzunehmen.
chung ist ± 0,2 % zulässig, wobei die Mindest-
(4) Richtarbeiten bei Stahlbrücken zur Herstellung
querneigung nicht unterschritten und die maxi-
der Ausgleichsgradiente sind nur mit ausdrücklicher
male Querneigung nicht überschritten werden
Zustimmung des Auftraggebers zulässig.
darf.
(5) Beim Neubau gehört das Planen und Herstellen
— Die Fahrbahnübergänge und die Bauwerksan-
der Ausgleichsgradiente zu den Leistungen des
schlussbereiche sind mindestens 20 m über die
Auftragnehmers. Die Kosten trägt der Auftragneh-
Überbauenden hinausreichend in die Gradien-
mer. Alle Mehr- und Folgekosten gemäß Absatz (2)
tenbetrachtung einzubeziehen.
– (4) sowie eines Mehreinbaus gehen zu Lasten des
(3) Die genehmigten Unterlagen zur Bestimmung Auftragnehmers.
der Ausgleichsgradiente sind Bestandsunterlagen
(6) Stellt bei Bestandsbauwerken der Auftraggeber
im Sinne von Abschnitt 2 Nr. 4.1 Absatz (3).
die Betonoberfläche bzw. die Stahloberfläche, sind
für das Planen und Herstellen der Ausgleichsgradi-
2.5 Ebenflächigkeit ente Ordnungszahlen in die Leistungsbeschreibung
Nach der Vorbereitung der Rohbau-Fahrbahnober- aufzunehmen.
fläche im Bestand und beim Neubau sowie bei Be- (7) Die Ausgleichsgradiente und die Ebenflächig-
stands-Betonfahrbahntafeln ggf. nach Instandset- keit sind auch bei Bestandsbauwerken nach den
zung gemäß Teil 3 Abschnitt 4 darf die Unebenheit Bedingungen der Nrn. 2.4 und 2.5 sowie Nr. 2.6 Ab-
der Beton- oder Stahloberfläche höchstens 10 mm sätze (1) bis (4) herzustellen.
bezogen auf eine Messstrecke von 4 m betragen.
(8) Lässt sich bei Bestandsbauwerk en die Aus-
Bei den Oberflächen der Kappen darf die Uneben- gleichsgradiente und die Ebenflächigkeit der Über-
heit der Oberfläche bezogen auf eine Messstrecke bauoberfläche nicht mehr nach den Bedingungen
von 4 m höchstens 4 mm betragen. des Absatzes (7) herstellen, bedarf die Herstellung
der Ausgleichsgradiente einer gesonderten Abwick-
2.6 Herstellen der Ausgleichsgradi- lung. Hierbei sind die erforderlichen Tragfähigkeits-
ente und der Ebenflächigkeit reserven zu beachten. Die Kosten trägt der Auftrag-
geber.
(1) Für das Herstellen der Ausgleichsgradiente und
der Ebenflächigkeit darf nur die Schutzschicht mit
herangezogen werden. Hierbei darf die Dicke der
2.7 Mangel
Schutzschicht die Grenzwerte für die Einbaudicken (1) Lässt sich beim Neubau die Ausgleichsgradi-
der Asphaltschichten bei Brückenbelägen auf Beton ente nicht mehr nach den Bedingungen der Nr. 2.6
gemäß Teil 6 Abschnitte 1 bis 3 und bei Stahlbrü- Absätze (2) bis (4) herstellen, gelten diese Abwei-
cken gemäß Teil 6 Abschnitt 4 an keiner Stelle über- chungen als Mangel und bedürfen einer gesonder-
bzw. unterschreiten. ten Abwicklung. Alle sich hieraus ergebenden Mehr-
und Folgekosten gehen zu Lasten des Auftragneh-
(2) Wenn bei Betonfahrbahnplatten der Ausgleich
in einer Lage unter Einhaltung der Grenzwerte für mers.
die Dicke der Schutzschicht nicht möglich ist, ist (2) Wird sowohl beim Neubau als auch bei Be-
nachfolgender Reihung vorzugehen: standsbauwerken die Ebenflächigkeit der Kappen-
oberfläche gemäß Nr. 2.5 nicht eingehalten, gilt
— ein Profilausgleich auf der Dichtungsschicht
aus Gussasphalt bei Abdichtungen gemäß Teil diese Abweichung als Mangel und bedarf einer ge-
sonderten Abwicklung.
6 Abschnitt 1 oder Teil 6 Abschnitt 3 oder aus
Walzasphalt bei Abdichtungen gemäß Teil 6
Abschnitt 2,
— Ausgleich mittels Betonersatz gemäß Teil 3 Ab-
schnitt 4.
— Ein Betonabtrag ist nicht zulässig. Nur bei Be-
standsbrücken ist bei der Belagserneuerung die
4 Stand: 2021/10
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 2
Grundbau
Abschnitt 1
Baugruben
Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 über ein Informati-
onsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der Informationsgesell-
schaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/96/EG (ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geändert
worden ist, sind beachtet worden.
Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 1 Baugruben
2 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 1 Baugruben
Stand: 2014/12 3
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 1 Baugruben
4 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 1 Baugruben
zu treffen, um ein Verdrehen der Träger infolge un- (2) Sofern die Bohrpfahlwände zu tragenden Bau-
terschiedlicher Belastung der Verbohlung zu ver- teilen des endgültigen Bauwerks werden, sind sie
meiden. entsprechend den Expositionsklassen, denen das
Bauteil zugeordnet ist, herzustellen.
(4) Bohlen zwischen Verbauträgern sind durch
Hartholzkeile mit Verspannung gegen den Boden (3) Die Bewehrungskörbe dürfen erst nach Sicht-
einzubauen. Die Keile sind durch aufgenagelte kontrolle durch den Auftraggeber vor Ort eingebaut
Leisten gegen Lösen in ihrer Lage zu sichern und werden.
regelmäßig zu überprüfen. Abweichend zur
(4) Der Auftragnehmer hat vor der Herstellung
DIN 4124 dürfen nur kantenscharf gesägte Bohlen
überschnittener Bohrpfahlwände einen Bohr-
eingesetzt werden. Die Bohlen müssen eine Min-
1 abfolgeplan aufzustellen, der mindestens folgende
destauflagerbreite von /5 der Trägerbreite aufwei-
Angaben enthalten muss:
sen.
– die Bezeichnung und die Durchmesser der
(5) Bei einer verankerten Trägerbohlwand ohne
Pfähle,
Gurtung ist zur Sicherung gegen Ankerausfall am
Kopf des Verbaus umlaufend ein Stahlzugband – die planmäßigen Einbindetiefen,
von mindestens 100 x 10 [mm] anzuschweißen.
– die Reihenfolge der Herstellung,
Diese Maßnahme ersetzt nicht den Nachweis
„Ausfall eines Ankers“. – die zulässige Betonfestigkeit der Primärpfähle
beim Herstellen der Sekundärpfähle und,
4.2.2 Stahlspundwände – die Sicherheitsmaßnahmen zur Absicherung of-
fener Bohrungen und noch nicht erhärteter
(1) Es gelten DIN EN 1993-5, DIN EN 10248 und
Pfähle.
DIN EN 12063.
(5) Die Bohrpfahlwände sind mit Bohrschablone
(2) In der Leistungsbeschreibung sind die
herzustellen.
Anforderungen an das Herstellungsverfahren in
Abhängigkeit von den örtlichen Randbedingungen (6) Vorwüchse sind zu beseitigen, wenn sie den
festzulegen. erforderlichen Lichtraum einschränken.
(3) Für das Einbringen der Spundbohlen ist ein (7) Eine höhere Festigkeitsklasse als C30/37 darf
geeignetes Führungssystem zu wählen, welches rechnerisch nicht in Ansatz gebracht werden.
ein Ausweichen der Spundbohle beim Einbringen
(8) Bei einer Suspensionsstützung hat der Auf-
verhindert. Dabei sind Lotabweichungen quer zur
tragnehmer den Nachweis über die Entsorgung
Spundwandachse von maximal 1,5 % der Bohlen-
der anfallenden Suspensionsreste zu erbringen.
länge zulässig. Werden beim Einbringen größere
Abweichungen festgestellt, sind die Spundbohlen
zu ziehen, neu auszurichten und erneut einzubrin- 4.2.4 Schlitzwände
gen.
(1) Es gelten DIN EN 1538 in Verbindung mit
(4) Auf eine Gurtung kann bei verankerten DIN 4126 und DIN 4127 sowie Teil 3 Abschnitt 1.
Spundwänden in Abstimmung mit dem Auftragge-
(2) Sofern Schlitzwände zu tragenden Bauteilen
ber verzichtet werden, wenn die einzelnen Ramm-
des endgültigen Bauwerks werden, sind sie ent-
elemente verankert und kraftschlüssig im Schloss
sprechend den Expositionsklassen, denen das
gerammt wurden und eine durchgehende, flächen-
Bauteil zugeordnet ist, herzustellen. In diesem Fall
hafte Tragwirkung nachgewiesen ist.
muss die Betondeckung cmin = 100 mm betragen.
(5) Der Nachweis einer einwandfreien Schloss-
(3) Eine mehrlagige Bewehrungsanordnung be-
verhakung ist durch installierte induktive Nähe-
darf der Zustimmung des Auftraggebers.
rungsschalter oder mechanische Federstifte zu er-
bringen. (4) Die Bewehrungskörbe dürfen erst nach Sicht-
kontrolle durch den Auftraggeber vor Ort eingebaut
(6) Die Hilfsmittel zum Einbringen der Spundboh-
werden.
len (z.B. Niederdruck- / Hochdruck-Spülen, Locke-
rungsbohrungen) sind statisch zu berücksichtigen. (5) Vor Baubeginn ist die Eignung der Rezeptur
Einbringhilfen sind nur bis maximal 1 m vor Errei- für die Stützflüssigkeit nachzuweisen. Der Nach-
chen der endgültigen Einbautiefe zulässig. weis ist dem Auftraggeber vorzulegen.
(6) Der Auftragnehmer hat vor der Herstellung ei-
4.2.3 Bohrpfahlwände nen Lamelleneinteilungsplan aufzustellen, der
mindestens folgende Angaben enthalten muss:
(1) Es gelten DIN EN 1536, DIN SPEC 18140 und
der Teil 3 Abschnitt 1. – die Bezeichnung und die Breite der Lamellen,
Stand: 2014/12 5
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 1 Baugruben
6 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 1 Baugruben
(6) Eine Überdicke der Spritzbetonschale von gegebene Menge des abzuleitenden Restwassers
20 % der Solldicke ist in die Leistung einzurech- einzuhalten und dessen Beschaffenheit nachzu-
nen. weisen.
(7) Ein Mehraushub bzw. Mehrausbruch bis zu ei-
3 2
nem Einzelvolumen von 0,01 m /m ist in die Leis- 7.3 Dichte Baugrubenwände
tung einzurechnen.
7.3.1 Allgemeines
6.4 Baugrubenaussteifung (1) Dichte Baugrubenwände können sowohl als
(1) Es gelten DIN EN 1992-1, DIN EN 1993-1, DIN Baubehelfe als auch im Ausnahmefall als Teil des
EN 1995-1 sowie der DIN-Fachbericht „Beton“. endgültigen Bauwerks dienen. Dies ist in der
Leistungsbeschreibung anzugeben.
(2) Zur Aufnahme von Horizontalkräften vorgese-
hene Verbände sind an die Baugrubenwände und (2) Die Baugrubenwände sind unter Berücksichti-
etwaige Mittelträgerreihen unverschieblich und gung der zulässigen Restwassermenge wasser-
kraftschlüssig anzuschließen. dicht herzustellen.
(3) Rundholzsteifen müssen geradwüchsig und (3) Auf die Dichtigkeit notwendiger Querschotte
ohne Drehwuchs sein. Hölzerne Steifen dürfen und deren Anschluss ist zu achten.
nicht gestoßen werden.
7.3.2 Stahlspundwände
7 Baugruben im Grundwasser (1) In der Leistungsbeschreibung ist anzugeben,
ob es in Abhängigkeit von der zulässigen Rest-
wassermenge erforderlich ist, eine zusätzliche
7.1 Allgemeines Schlossdichtung o.ä. einzusetzen.
(1) Zusätzlich zu Nr. 4 gelten die nachfolgenden
(2) Es sind Lotabweichungen quer zur Spund-
Regelungen.
wandachse von maximal 1 % der Bohlenlänge zu-
(2) Die Anforderungen an die Wasserhaltung sind lässig. Werden beim Einbringen größere Abwei-
in Abschnitt 3 geregelt. chungen festgestellt, sind die Spundbohlen zu zie-
hen, neu auszurichten und erneut einzubringen.
(3) In der Leistungsbeschreibung sind die Aufla-
gen aus der wasserrechtlichen Genehmigung und
die Ergebnisse der projektbezogenen Gutachten 7.3.3 Bohrpfahlwände
zu berücksichtigen. (1) Es sind nur Wände mit überschnittenen Bohr-
(4) Für mögliche Störfälle sind Anweisungen zur pfählen zulässig.
sofortigen Schadensbegrenzung auf der Baustelle (2) Bohrpfahlwände als dichte Baugrubenwände
vorzuhalten. Die Anweisungen sind vor Beginn der sind mit einem Pfahldurchmesser von mindestens
Baumaßnahme durch den Auftragnehmer zu er- 60 cm auszubilden.
stellen.
(3) Als allseitige Abweichung der Pfahlachsen von
der Lotrechten sind 0,5 % der Bohrpfahllänge zu-
7.2 Restwassermengen lässig.
(1) Durch Wände (z.B. an Fugen und Schlössern) (4) Die Herstellung hat mit Bohrlochverrohrung zu
oder Sohle zutretendes Restwasser bei technisch erfolgen.
dichten Baugruben muss abgeleitet werden. Die
Anforderungen an Beschaffenheit und Menge des (5) Die Überschneidung benachbarter Pfähle
abzuleitenden Restwassers sind in der Leistungs- muss an jeder Stelle mindestens 50 mm betragen.
beschreibung anzugeben. (6) Bei jeder einzelnen Pfahlbohrung ist vor dem
(2) Für die Behandlung und Ableitung bzw. Betonieren eine Lagekontrolle am Pfahlfuß mittels
Rückführung der Restwassermengen ist von der geeigneter Messeinrichtungen durchzuführen und
zuständigen Wasserbehörde vor Baubeginn eine zu protokollieren.
Genehmigung einzuholen. Die (7) Bei der Anordnung von mehreren unbewehrten
Verantwortlichkeiten hierzu sind in Abschnitt 3 Pfählen zwischen bewehrten Pfählen (z.B. 1+3-
geregelt. System) sind die unbewehrten Pfähle so anzuord-
(3) Wird das Bauverfahren vom Auftragnehmer nen, dass eine Stützlinie im Grundriss nachgewie-
gewählt, sind die in der Leistungsbeschreibung sen werden kann.
bzw. in der wasserrechtlichen Genehmigung vor-
Stand: 2014/12 7
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 1 Baugruben
(1) Es gelten die Nrn. 7.3.2 und 7.3.4 (2) bis (4). (2) Für die Bemessung verfestigter Bodenkörper
gilt DIN 4093.
(2) Spundbohlen sind zur Lagesicherung mit einer
Zwangsführung lotrecht in die Schlitze einzubauen. (3) Die Baugrubensohlen sind unter Berücksichti-
Es sind Maßnahmen zu treffen, um ein Versinken gung der zulässigen Restwassermenge wasser-
des Spundwandkopfes in der Dichtflüssigkeit zu dicht herzustellen.
verhindern. (4) Die den Berechnungen zugrunde gelegten
(3) Die Endschlösser der Spundwände sind gegen Druckverhältnisse sind inner- und außerhalb der
Beschädigung durch Schlitzwandgreifer und Ein- Baugrube durch Grundwasserstandsmessungen
dringen von Dichtmasse durch ein Schutzprofil, vor und während des Aushubs zu kontrollieren. In-
das vor dem Einbau der folgenden Bohle gezogen nerhalb der Baugrube ist der Grundwasserstand
wird, zu schützen. oberhalb der Dichtsohle zu erfassen.
8 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 1 Baugruben
(5) Die Wirksamkeit der Dichtsohle ist vor dem (4) Die Einhaltung der in den Genehmigungen
Aushub durch Probelenzung nachzuweisen. festgelegten Werte ist auf der Baustelle laufend zu
überprüfen und zu dokumentieren sowie dem Auf-
traggeber zu übergeben.
7.4.2 Unterwasserbetonsohle
(1) Unterwasserbetonsohlen dürfen für den Nach-
7.4.4 Hochliegende Injektionssohle
weis der Auftriebssicherheit des endgültigen Bau-
werks nicht herangezogen werden. (1) Die hochliegende Injektionssohle ist mit einer
Erdüberdeckung von mindestens 3 m Dicke bis zur
(2) Unterwasserbetonsohlen sind unbewehrt vor-
späteren Baugrubensohle herzustellen.
zusehen. Eine Dicke von 1 m darf nicht unterschrit-
ten werden. (2) Der erforderliche Verbund zwischen der Injek-
tionssohle und der Verankerung ist durch Eig-
(3) Bei einer Nutzung der Unterwasserbetonsohle
nungsversuche auf der Baustelle nachzuweisen.
als Gründungselement sind Maßnahmen zur Mini-
mierung von weichen Ablagerungen unterhalb der
Sohle in die Leistungsbeschreibung aufzunehmen. 8 Aushub, Rückbau sowie
(4) Der Anschlussbereich Sohle / Wand ist vor Ver- und Hinterfüllen
Einbringen des Unterwasserbetons zu reinigen,
durch Tauchereinsatz zu kontrollieren und zu pro-
tokollieren. 8.1 Aushub der Baugrube
(5) Der Beton ist im Kontraktorverfahren einzu- (1) Der Abtrag und die Lagerung des Oberbodens
bringen. müssen gesondert erfolgen. Abtrag und Lagerung
müssen so erfolgen, dass eine Verschlechterung
(6) Die erforderliche Dicke der Unterwasserbeton- des Bodenmaterials hinsichtlich Qualität und Zu-
sohle ist für den festgelegten Bemessungswasser- sammensetzung vermieden wird.
stand für die Bauzeit nachzuweisen.
(2) Sofern ein Wiedereinbau anfallender Böden
(7) Zwischen Aushubsohle und Soll-Unterfläche vorgesehen ist, muss geeignetes Material getrennt
Unterwasserbeton ist für herstellungsbedingte Un- gelagert werden. Eine Vermischung mit ver-
genauigkeiten ein Maß von 30 cm zu berücksichti- nässten, organischen oder nicht verdichtungsfähi-
gen (s. Bild 2.1.1). gen Böden ist auszuschließen. Bei bindigem oder
(8) Zwischen der Soll-Oberfläche des Unterwas- witterungsempfindlichem Bodenmaterial ist das
serbetons und der Unterfläche der Sohlkonstrukti- Niederschlagswasser durch geeignete Maßnah-
on ist für herstellungsbedingte Ungenauigkeiten men (z.B. Abwalzen mit angelegtem Gefälle, Foli-
ein Maß von 30 cm vorzusehen. Der so entstande- enabdeckung) abzuhalten.
ne Raum ist mit einer Ausgleichsschicht aus Kies
oder Einkornbeton zu verfüllen (s. Bild 2.1.1).
8.2 Rückbau der Baugruben-
(9) Die Ausgleichsschicht ist filterstabil auszufüh- sicherung
ren, im Randbereich gegen seitliches Ausweichen
zu sichern und muss eine flächige Dränwirkung si- (1) In der Leistungsbeschreibung ist anzugeben,
cherstellen. ob und in welchem Umfang Elemente der Baugru-
bensicherung im Untergrund verbleiben oder rück-
(10) Aufgesetzte Ankerkopfkonstruktionen sind in gebaut werden sollen.
der Ausgleichsschicht anzuordnen.
(2) Der Rückbau von Elementen der Baugrubensi-
cherung ist dem Auftraggeber rechtzeitig vor Be-
7.4.3 Tiefliegende Injektionssohle ginn anzuzeigen.
(1) Wegen der Herstellungsungenauigkeiten soll (3) Verbleibende Elemente sind einzumessen und
die Injektionssohle nicht mehr als 40 m unter der in die Bestandspläne aufzunehmen.
Bohrebene liegen.
(2) Bei Höhenabstufungen der Injektionssohle ist 8.3 Verfüllen der Baugrube / des
an der Versatzstelle ein Übergangsblock mit einer
Arbeitsraumes
Überlappungslänge, die mindestens der 2-fachen
Versatztiefe entspricht, auszuführen. (1) Die an das Material gestellten Qualitätsanfor-
derungen im Hinblick auf Art und Zusammenset-
(3) Für die Injektionssohle sind wasserrechtliche
zung sind vor Ausführung dem Auftraggeber nach-
Genehmigungen hinsichtlich der Zusammenset-
zuweisen.
zung der vorgesehenen Injektionsmaterialien er-
forderlich.
Stand: 2014/12 9
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 1 Baugruben
10 Stand: 2014/12
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 2
Grundbau
Abschnitt 2
Gründungen
Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 über ein Informa-
tionsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der Informationsge-
sellschaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/96/EG (ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geän-
dert worden ist, sind beachtet worden.
Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 2 Gründungen
Inhalt Seite
1 Allgemeines .......................................... 3
2 Flachgründungen ................................. 3
3 Tiefgründungen.................................... 3
3.1 Pfahlgründungen.................................... 3
3.1.1 Allgemeines ........................................... 3
3.1.2 Verdrängungspfähle............................... 3
3.1.3 Bohrpfähle .............................................. 4
3.1.4 Mikropfähle ............................................ 5
3.2 Gründungen auf Spundwänden ............. 5
4 Sondergründungen .............................. 6
5 Bodenersatz ......................................... 6
5.1 Allgemeines ........................................... 6
5.2 Bodenersatz mit nichtbindigem Boden .. 6
5.3 Bodenersatz mit Beton........................... 6
5.4 Unterfangungen ..................................... 6
6 Gründung auf verbessertem /
verfestigtem Baugrund........................ 6
6.1 Allgemeines ........................................... 6
6.2 Verdichtung ............................................ 6
6.2.1 Oberflächenverdichtung ......................... 6
6.2.2 Tiefenverdichtung .................................. 6
6.3 Verfestigung ........................................... 7
6.3.1 Allgemeines ........................................... 7
6.3.2 Verfestigung durch Bindemittel .............. 7
6.3.3 Verfestigung mittels
Düsenstrahlverfahren............................. 7
6.3.4 Verfestigung durch Injektionen und
Verdichtungsinjektionen ......................... 7
7 Überwachung der Bauausführung /
Qualitätssicherung .............................. 7
2 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 2 Gründungen
Stand: 2014/12 3
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4 Stand: 2014/12
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Stand: 2014/12 5
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 2 Gründungen
6 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 2 Gründungen
(7) Vom Auftragnehmer ist vor Baubeginn in Ab- (2) Die allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassun-
stimmung mit dem Auftraggeber ein Qualitätssi- gen für das Düsenstrahlverfahren sind dem Auf-
cherungsplan zum Nachweis des Baugrundver- traggeber vorzulegen.
besserungsfaktors festzulegen.
(8) Alle verfahrenstechnisch relevanten Parameter 6.3.4 Verfestigung durch Injektionen und
gemäß Qualitätssicherungsplan sind zu dokumen- Verdichtungsinjektionen
tieren und dem Auftraggeber zu übergeben.
(1) Es gilt DIN EN 12715.
(9) Vor Beginn der Baumaßnahme sind entspre-
(2) Die Umweltverträglichkeit und die Festigkeits-
chende Probefelder anzulegen, aus denen der Ab-
eigenschaften des Injektionsgutes sind vor Baube-
stand der Rüttelpunkte sowie zusätzlich bei der
ginn gemäß DIN EN 12715 durch den Auftrag-
Rüttelstopfverdichtung die Mengen des einzubau-
nehmer nachzuweisen.
enden Bodenmaterials abgeleitet werden können,
um den geforderten Baugrundverbesserungsfaktor (3) Für die Beurteilung der Umweltverträglichkeit
zu erreichen. von Silikatgelen ist vor Baubeginn eine allgemeine
bauaufsichtliche Zulassung vorzulegen.
(10) Bei der Verdichtung mit Fallplatten / Fall-
gewichten ist durch den Auftragnehmer durch An- (4) Durch den Auftragnehmer ist das Injektionser-
legung von Probefeldern der geplante Verdich- gebnis (z.B. Festigkeit, verfestigtes Volumen) mit-
tungsablauf zu prüfen und auf die jeweiligen örtli- tels Einzeluntersuchungen (z.B. Bohrungen) zu
chen Baugrundverhältnisse abzustimmen. überprüfen.
(11) Die Auswirkungen der Verdichtung mit Fall- (5) Vom Auftragnehmer ist dem Auftraggeber vor
platten / Fallgewichten auf das Umfeld sind mess- Baubeginn ein Plan über Lage, Abstand und Aus-
technisch zu begleiten und eine Beweissiche- richtung der Injektionsstellen vorzulegen.
rung / Zustandserfassung einzuleiten. Für die Be-
(6) Bei Verdichtungsinjektionen sind vor Baube-
weissicherung / Zustandserfassung gilt Abschnitt 1
ginn durch Anlegen von Probefeldern Druck und
Nr. 2.
Menge des einzupressenden Mörtels zu überprü-
(12) Das Arbeitsplanum muss mindestens 50 cm fen und der Abstand der entsprechenden Injekti-
über der planmäßigen Gründungsebene des Bau- onsstellen vorzugeben.
werkes und mindestens 50 cm über dem Grund-
wasserspiegel liegen.
7 Überwachung der
(13) Der Nachweis der geforderten Verdichtung ist Bauausführung /
durch den Auftragnehmer zu erbringen.
Qualitätssicherung
(14) Nach Abschluss der Tiefenverdichtung ist ei-
(1) Für Emissionen und sonstige Beeinträchtigun-
ne Oberflächenverdichtung vorzunehmen.
gen gilt Abschnitt 1 Nr. 2.
(2) In Abhängigkeit von den Randbedingungen
6.3 Verfestigung
können bei Pfählen Integritätsprüfungen erforder-
lich werden. Art und Umfang der Prüfungen sind in
6.3.1 Allgemeines der Leistungsbeschreibung festzulegen.
Für die Bemessung von verfestigten Bodenkörpern (3) Die Dokumentationen der Pfahlherstellung sind
gilt DIN 4093. dem Auftraggeber arbeitstäglich vorzulegen.
(4) Zur Beweissicherung können beim Einsatz von
6.3.2 Verfestigung durch Bindemittel Düsenstrahlverfahren und Verdichtungsinjektionen
bautechnische Zustandserfassungen nach Ab-
(1) Bodenverfestigungen unter Verwendung von
schnitt 1 Nr. 2 und Hebungskontrollen erforderlich
Kalk sind unterhalb der Gründungssohle von Inge-
werden. Dies ist in der Leistungsbeschreibung an-
nieurbauten nicht zulässig.
zugeben.
(2) Der Nachweis der Festigkeitserhöhung obliegt
dem Auftragnehmer durch Anlegung von Probefel-
dern und Probevermörtelungen.
Stand: 2014/12 7
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 2
Grundbau
Abschnitt 3
Wasserhaltung
Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 über ein Informati-
onsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der Informationsgesell-
schaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/96/EG (ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geändert
worden ist, sind beachtet worden.
Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 3 Wasserhaltung
Inhalt Seite
1 Allgemeines .......................................... 3
1.1 Grundsätzliches ..................................... 3
1.2 Begriffsbestimmungen ........................... 3
2 Grundlagen ........................................... 3
2.1 Örtliche Verhältnisse .............................. 3
2.2 Baugrund und Hydrogeologie ................ 3
2.3 Wasserrechtsverfahren .......................... 3
2.4 Ausführungsplanung von
Wasserhaltungen ................................... 4
2.5 Beweissicherung / Zustandserfassung .. 4
3 Wasserhaltungsverfahren ................... 4
3.1 Allgemeines ........................................... 4
3.2 Wasserhaltung mit Schwerkraft ............. 4
3.2.1 Offene Wasserhaltung ........................... 4
3.2.2 Geschlossene Wasserhaltung mit
Kleinbrunnen .......................................... 4
3.2.3 Geschlossene Wasserhaltung mit
Brunnen und Tauchpumpen .................. 4
3.3 Wasserhaltung mit Vakuum ................... 5
3.3.1 Vakuumflachbrunnen ............................. 5
3.3.2 Vakuumhorizontalbrunnen ..................... 5
3.3.3 Vakuumtiefbrunnen ................................ 5
3.4 Wasserhaltung zur Druckentlastung ...... 5
2 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 3 Wasserhaltung
1 Allgemeines 2 Grundlagen
(8) Der Sachverständige für Geotechnik muss (4) Die Durchführung von weitergehenden geo-
nachweislich fachkundig und erfahren auf dem technischen Untersuchungen, insbesondere zur
Gebiet der Bodenmechanik und des Grundbaus Wasserhaltung (Probeabsenkung, Laborversuche
sein. u.a.), die aufgrund des vom Auftragnehmer vorge-
sehenen oder gewählten Verfahrens erforderlich
werden, ist vom Auftragnehmer zu tragen und vom
1.2 Begriffsbestimmungen Auftraggeber zu genehmigen.
Für die Begriffsbestimmungen gilt das Merkblatt
über Wasserhaltungen bei Baugruben. 2.3 Wasserrechtsverfahren
(1) Das Wasserrechtsverfahren wird in der Regel
Stand: 2014/12 3
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 3 Wasserhaltung
vom Auftraggeber vor dem Ausschreibungsverfah- weissicherung, Dokumentation oder als Teil einer
ren durchgeführt. Beobachtungsmethode ist mit dem Auftraggeber
abzustimmen.
(2) Die Auflagen der wasserrechtlichen Genehmi-
gung, z.B. genehmigte Wasserentnahmen, Was-
sermengenmessung, Beweissicherung, Einsatz 3 Wasserhaltungsverfahren
von Beobachtungsmethoden, sind vom Auftrag-
nehmer bei der Ausführungsplanung der Wasser-
haltungen zu berücksichtigen. 3.1 Allgemeines
(1) Wasserhaltungsanlagen sind gegen Funkti-
2.4 Ausführungsplanung von Was- onsausfall zu schützen.
serhaltungen (2) Falls erforderlich ist der Umfang eines Probe-
(1) Die Planung von Wasserhaltungen ist von ei- betriebes der Wasserhaltungsanlage in der Leis-
nem nachweislich Fachkundigen im Auftrag des tungsbeschreibung festzulegen.
Auftragnehmers durchzuführen.
(2) Die Ausführungsplanung von Versickerungsan- 3.2 Wasserhaltung mit Schwerkraft
lagen ist gemäß Arbeitsblatt DWA-A 138 Planung,
Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung 3.2.1 Offene Wasserhaltung
von Niederschlagswasser vorzunehmen.
(1) Pumpensümpfe, Sickergräben und Dräns sind
(3) Die Ausführungsplanung von Maßnahmen zur außerhalb der Fundamentfläche anzuordnen.
Wasserhaltung muss das gewählte Verfahren und
alle Kenngrößen der Wasserhaltung, wie die zu (2) Die offene Wasserhaltung ist an allen Stellen
entnehmenden Wassermengen, Reichweite der des Wasserzutritts filterstabil zu betreiben.
Absenkung, Absenkung des Druckniveaus ein-
schließlich der Grundlagen zur Einleitung des 3.2.2 Geschlossene Wasserhaltung mit
Wassers nach Nr. 4, enthalten, die zur Durchfüh- Kleinbrunnen
rung der Beweissicherung und dem Einsatz von
Geomesssystemen für die Durchführung einer Be- Die Wasserhaltung mit Kleinbrunnen (Wellpoints)
obachtungsmethode benötigt werden. ist nach den Kriterien der Nrn. 3.3.1 (1) und
3.3.1 (3) herzustellen und durchzuführen.
(4) Die Ausführungsplanung ist rechtzeitig vor Be-
ginn der Baumaßnahme dem Auftraggeber vorzu-
legen. 3.2.3 Geschlossene Wasserhaltung mit
Brunnen und Tauchpumpen
(1) Der Auftragnehmer hat nach Beendigung der
2.5 Beweissicherung /
Bohrarbeiten unter Auswertung der Bohrergebnis-
Zustandserfassung se sämtlicher Brunnen die Protokolle zu den er-
(1) Die Beweissicherung zum Einfluss der Was- bohrten Schichten und Grundwasserständen ein-
serhaltung wird vom Auftraggeber bei Beauftra- schließlich des Brunnenausbaus vorzulegen.
gung und Umsetzung des Ausschreibungsentwur- (2) Zusätzlich zur Einhaltung des Restsandgehal-
fes festgelegt, veranlasst und beauftragt. tes hat der Auftragnehmer nachzuweisen, dass
(2) Entstehen durch die gewählte Wasserhaltung das Brunnenwasser keine mit bloßem Auge er-
des Auftragnehmers Veränderungen beim Auf- kennbare Trübung aufweist. Das Ergebnis ist in ei-
wand für die Beweissicherung nach dem Aus- nem Protokoll festzuhalten.
schreibungsentwurf, sind daraus entstehende (3) Zur Überprüfung der Gesamtfördermengen hat
Mehraufwendungen vom Auftragnehmer zu tragen. der Auftragnehmer geeichte oder kalibrierte Sys-
Der Auftragnehmer hat in Abstimmung mit dem teme zur Wassermengenerfassung zu verwenden.
Auftraggeber die erweiterte Beweissicherung zu Die Erfassung ist kontinuierlich vorzunehmen und
veranlassen. Die Ergebnisse der Beweissicherung aufzuzeichnen.
sind dem Auftraggeber vorzulegen. Der Umfang
der Beweissicherung umfasst den Einflussbereich (4) Es sind nur vollautomatisch gesteuerte Pum-
der Grundwasserabsenkung und –einleitung sowie pen zugelassen. Sie müssen bei Wasserandrang
die beweissichernde Erfassung der Grundwasser- eingeschaltet, nahezu dauernd voll beaufschlagt
stände innerhalb und außerhalb der Baugrube und laufen und kurz vor Trockenlaufen abschalten. Die
deren fortlaufende Dokumentation. Messung der für die Wasserhaltung verbrauchten
Energie muss über gesonderte Zähler erfolgen.
(3) Der Einsatz von Geomesssystemen zur Be-
4 Stand: 2014/12
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Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
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Teil 2
Grundbau
Abschnitt 4
Stützkonstruktionen
Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 über ein Informati-
onsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der Informationsgesell-
schaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/96/EG (ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geändert
worden ist, sind beachtet worden.
Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 4 Stützkonstruktionen
Inhalt Seite
1 Allgemeines ............................................. 3
1.1 Grundsätzliches ........................................ 3
1.2 Begriffsbestimmungen .............................. 3
2 Grundlagen .............................................. 4
2.1 Vorhandene bauliche Anlagen .................. 4
2.2 Beweissicherung / Zustandserfassung ..... 4
2.3 Emissionen und sonstige
Beeinträchtigungen ................................... 4
2.4 Baugrund und Standsicherheit ................. 4
3 Stützbauwerke......................................... 4
3.1 Gewichtsstützwände ................................. 4
3.1.1 Allgemeines .............................................. 4
3.1.2 Gestapelte Konstruktionen ....................... 4
3.2 Im Boden einbindende Wände ................. 4
3.2.1 Allgemeines .............................................. 4
3.2.2 Stahlspundwände ..................................... 4
3.2.3 Bohrpfahlwände ........................................ 5
3.2.4 Schlitzwände ............................................. 5
3.3 Zusammengesetzte Stützkonstruktionen.. 5
3.3.1 Allgemeines .............................................. 5
3.3.2 Bewehrte Erde .......................................... 5
3.3.3 Geokunststoffbewehrte Stütz-
konstruktionen ........................................... 5
4 Böschungssicherungen ......................... 5
4.1 Allgemeines .............................................. 5
4.2 Oberflächensicherungen ........................... 5
4.2.1 Futtermauern, Spritzbetonsicherungen .... 5
4.3 Sicherungselemente ................................. 6
4.3.1 Allgemeines .............................................. 6
4.3.2 Verankerungen und Elementwände ......... 6
4.3.3 Bodenvernagelungen ................................ 6
5 Überwachung der Bauausführung /
Qualitätssicherung ................................. 6
2 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 4 Stützkonstruktionen
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ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 4 Stützkonstruktionen
4 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 4 Stützkonstruktionen
(5) Die Spundwandschlösser können nach dem (5) Für die Auswahl und den lagenweise verdich-
Einbringen verschweißt werden, wenn besondere teten Einbau des Füllbodens gelten die Kriterien
Anforderungen an die statische Tragwirkung in des M SASE.
Längsrichtung, die Qualität von Ansichtsflächen
und/oder den Rückhalt von Wasser bestehen.
3.3.3 Geokunststoffbewehrte Stütz-
(6) Die Spundwände sind im Hinblick auf eine konstruktionen
mögliche Korrosion auszulegen. Bei Korrosionsbe-
lastung durch Luft, Boden, Grundwasser und ggf. (1) Es gelten die Technischen Lieferbedingungen
Gewässer ist Teil 4 Abschnitt 3 anzuwenden. Für für Geokunststoffe im Erdbau des Straßenbaues
Spundwände an Wasserbauwerken sind die Kor- (TL Geok E-StB).
rosionsschutzanforderungen der ZTV-W LB 218 (2) Werden Gabionen als Frontelemente verwen-
anzuwenden. Die Korrosionsschutzmaßnahmen det, gilt für die Gabionen Nr. 3.1.2.2.
sind in die Leistungsbeschreibung aufzunehmen.
(3) Der Füllboden ist nach den Kriterien der
(7) In der Leistungsbeschreibung ist anzugeben, Empfehlungen für den Entwurf und die
ob die Spundwände zum Schutz vor Tausalz- und Berechnung von Erdkörpern mit Bewehrungen aus
Brandeinwirkungen Vorsatzschalen erhalten sol- Geokunststoffen (EBGEO) auszuwählen und nach
len. den Vorgaben der ZTV E-StB lagenweise ver-
dichtet einzubauen.
3.2.3 Bohrpfahlwände (4) Der Einbau der Geokunststoffe ist in Über-
einstimmung mit dem Merkblatt über die An-
(1) Es gelten Abschnitt 1 Nr. 4 und Abschnitt 2
wendung von Geokunststoffen im Erdbau des
Nr. 3.
Straßenbaus (M Geok E) vorzunehmen.
(2) Abweichend zu Abschnitt 2 Nr. 3 können
(5) Die Nachweise in den Grenzzuständen der
einreihige Pfahlgruppen ausgeführt werden.
Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit sind nach
den EBGEO zu führen. Verformungen vorhande-
3.2.4 Schlitzwände ner Frontelemente und deren Auswirkung auf die
Konstruktion und den Baugrund sind zu
Es gilt Abschnitt 1 Nr. 4. berücksichtigen.
3.3 Zusammengesetzte
Stützkonstruktionen
4 Böschungssicherungen
4.2 Oberflächensicherungen
3.3.2 Bewehrte Erde
(1) Es ist das Merkblatt über Stützkonstruktionen 4.2.1 Futtermauern, Spritzbetonsicherungen
aus stahlbewehrten Erdkörpern (M SASE) zu
beachten. (1) Diese Art der Oberflächensicherung kann
zusätzlich mit Nägeln oder Ankern kombiniert
(2) Für die Bewehrung des Füllbodens sind werden. Die entsprechenden Anforderungen sind
gerippte, nach DIN EN ISO 1461 feuerverzinkte in die Leistungsbeschreibung aufzunehmen.
Stahlbänder zu verwenden. Die Schichtdicke der
Feuerverzinkung und die Dicke des Korrosions- (2) Bei Futtermauern ist die Entwässerung durch
zuschlages sind dem M SASE zu entnehmen. Es trockenes Versetzen der Steine sicherzustellen.
ist eine Gebrauchsdauer von 100 Jahren zugrunde Werden Fugen vermörtelt, sind Dränmatten oder
zu legen. Einkornbeton in einer Mindestdicke von 15 cm und
Dränrohre auszuführen. Bei Spritzbetonsiche-
(3) Die Bewehrungselemente sind mit Außen- rungen sind Entwässerungsöffnungen und ggf.
hautelementen, z.B. Stahlbetonplatten, Stahlgittern Entwässerungsbohrungen auszuführen.
oder -blechen zu verbinden.
(4) Massive Außenhautelemente sind auf einem
Streifenfundament zu gründen.
Stand: 2014/12 5
ZTV-ING - Teil 2 Grundbau - Abschnitt 4 Stützkonstruktionen
4.3 Sicherungselemente
4.3.1 Allgemeines
(1) Bei betonangreifenden Böden und Wässern
entsprechend DIN-Fachbericht „Beton“ bzw.
DIN 4030-1 sind mit dem Sachverständigen für
Geotechnik ggf. zusätzliche Untersuchungen und
Maßnahmen für die Erstellung der Leistungsbe-
schreibung festzulegen.
(2) Verankerte oder vernagelte Stützkonstruk-
tionen, die in die Geotechnische Kategorie 3 nach
DIN 1054 eingestuft sind, sind mit Messeinrichtun-
gen zur Überwachung der Bauwerksdeformationen
zu versehen. Die Messeinrichtungen sind in die
Leistungsbeschreibung aufzunehmen.
4.3.3 Bodenvernagelungen
Es gilt Abschnitt 1 Nr. 6.
5 Überwachung der
Bauausführung /
Qualitätssicherung
Es gelten Abschnitt 1 Nr. 9 sowie Abschnitt 2 Nr. 7.
6 Stand: 2014/12
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 3
Massivbau
Abschnitt 1
Beton
Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 über
ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften für die
Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/96/EG
(ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geändert worden ist, sind beachtet worden.
Stand 2014/12
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 1 Beton
Inhalt Seite
2 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 1 Beton
(1) Es dürfen nur Gesteinskörnungen nach (2) Das Größtkorn der Gesteinskörnung ist unter
DIN EN 12620 und DIN EN 13055-1 verwendet Berücksichtigung der Betondeckung, der kleinsten
werden. Querschnittsabmessung und des kleinsten Ab-
standes der Bewehrungsstäbe auszuwählen.
(2) Für die Gesteinskörnung gilt zusätzlich folgen-
des: (3) Alle Bauwerke im Bereich der Bundesfernstra-
ßen sind der Feuchtigkeitsklasse WA gemäß der
― Der Anteil leichtgewichtiger organischer Verun- Richtlinie des Deutschen Ausschusses für Stahlbe-
reinigungen darf für die grobe Gesteinskörnung ton (DAfStb) „Vorbeugende Maßnahmen gegen
0,05 M.-% und für die feine Gesteinskörnung schädigende Alkalireaktion im Beton“ (Alkali-
0,25 M.-% nicht überschreiten. Richtlinie) zuzuordnen.
― Die Kornform von groben Gesteinkörnungen (4) Die Gesteinskörnung muss hinsichtlich des
muss für gebrochenes Korn mindestens der Ka- Frost-Tau-Widerstandes mindestens der Kategorie
tegorie SI20 entsprechen. F2 entsprechen.
― Die Kornzusammensetzung der groben Ge-
(5) Der Nachweis des Frost-Tau-Widerstandes in
steinskörnung muss enggestuft sein. Kornge-
der Expositionsklasse XF2 und XF4 gilt nur dann
mische und natürlich zusammengesetzte (nicht
als erbracht, wenn bei der Prüfung gemäß
aufbereitete) Gesteinskörnungen 0/8 dürfen
nicht verwendet werden. DIN EN 1367-6 (Natriumchloridverfahren) der
Masseverlust 8 M.-% nicht überschreitet.
Wenn die Eignung des Wassers zur Betonherstel- Die Festbetonprüfung kann mit dem Plattenverfah-
lung untersucht wurde, müssen die Ergebnisse ren oder dem CDF - Verfahren nach
dem Auftraggeber vorgelegt werden.
Stand:2014/12 3
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 1 Beton
DIN CEN/TS 12390-9 an gesägten Flächen durch- Verwendung anderer Zementarten bedarf der Zu-
geführt werden. stimmung des Auftraggebers.
(7) Höhere Abwitterungen als 500 g/m² können im (7) Die Anrechnung von Flugasche in der Exposi-
Einzelfall dann vereinbart werden, wenn ein aus- tionsklasse XF4 bedarf der Zustimmung des Auf-
reichender Frost-Tausalz-Widerstand in Expositi- traggebers.
onsklasse XF4 durch ergänzende Untersuchungen
(8) Silikastaub darf dem Beton nur in Form einer
bestätigt wird.
homogenen Suspension zugegeben werden. Aus-
genommen hiervon ist das Betontrockengemisch
3.2 Verwendung von Zusatzstoffen für Spritzbeton.
(1) Werden Spanngliedverankerungen verwendet, (9) Eine gleichzeitige Verwendung von Flugasche
bei denen der Spannstahl in direktem Kontakt zum und Silikastaub bedarf der Zustimmung des Auf-
Beton steht (z.B. Besen- und Fächerverankerun- traggebers. Dies bezieht sich auch auf Flugasche
gen), dürfen nur Betonzusatzstoffe nach DIN- und Silikastaub als Bestandteil des Zements.
Fachbericht „Beton“ Abschnitt 5.2.5.1 verwendet
werden.
3.3 Verwendung von Zusatzmitteln
(2) Insgesamt darf der Gehalt an Flugasche
(1) Aus einer Wirkungsgruppe darf nur ein Beton-
60 M.-% bezogen auf den Zementgehalt nicht
zusatzmittel verwendet werden.
überschreiten.
(2) Betonzusatzmittel mit Wirkstoffgruppen Sac-
(3) Die anrechenbare Flugaschemenge darf
charose und Hydroxycarbonsäure dürfen nicht
80 kg/m³ nicht überschreiten.
verwendet werden. Dies gilt auch für Mischproduk-
(4) Für Gründungsbauteile, wie z.B. Bohrpfähle, te, die diese Wirkstoffgruppe enthalten.
darf einem Beton mit CEM III/B Flugasche zuge-
(3) Verzögerungszeiten über 12 h sind mit dem
geben werden. Für weitere Anwendungsbereiche
Auftraggeber abzustimmen.
bedarf die Zugabe von Flugasche zu Beton mit
CEM III/B der Zustimmung des Auftraggebers. (4) Bei der Nachdosierung von Fließmittel darf der
Beton nicht so weit angesteift sein, dass die zum
(5) In Beton für Kappen (Expositionsklassen XF4
Zeitpunkt vor der Erstdosierung an der Baustelle
und XD3) darf Flugasche nicht angerechnet wer-
gemessene Ist-Konsistenz unterschritten wird. Auf
den.
der Baustelle ist dies durch Messung des Aus-
(6) Die Anrechnung von Flugasche in der Exposi- breitmaßes vor der Nachdosierung sicherzustellen.
tionsklasse XF2 darf bei Betonen mit CEM I und
CEM II/A-Zementen erfolgen. Die Anrechnung bei
1
Größtkorn Mittlerer Mindest-Luftgehalt ) in Vol.-% für Beton der Konsistenz
C1 C2 bzw. F2 und F3
≥ F4 )
3
[mm]
ohne FM oder BV C1 mit FM oder BV
2 2
8 5,5 6,5 ) 6,5 )
2 2
16 4,5 5,5 ) 5,5 )
2 2
32 4,0 5,0 ) 5,0 )
1
) Einzelwerte dürfen diese Anforderungen um höchstens 0,5 Vol.-% unterschreiten.
2
) Wenn bei der Erstprüfung nachgewiesen wird, dass die Grenzwerte für die Luftporenkennwerte am Festbeton entsprechend
Merkblatt eingehalten werden, gilt ein um 1% niedrigerer Mindestluftgehalt. Für diesen Nachweis darf der Luftgehalt des Frischbe-
tons bei einem Größtkorn von 8 mm 6,0 Vol.-%, von 16 mm 5,0 Vol.-% und von 32 mm 4,5 Vol.-% nicht
überschreiten.
3
) Bei der Ausbreitmaßklasse F6 sind die Luftporenkennwerte am Festbeton entsprechend Merkblatt nachzuweisen.
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ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 1 Beton
(5) Bei Verwendung von Luftporenbildern gilt das ergeben sich aus den Expositionsklassen nach
Merkblatt für die Herstellung und Verarbeitung von DIN-Fachbericht „Beton“.
Luftporenbeton der Forschungsgesellschaft für
(4) In der Expositionsklasse XF2 darf der w/z-Wert
Straßen- und Verkehrswesen. Für den Luftgehalt
0,50 nicht überschreiten.
im Frischbeton unmittelbar vor dem Einbau in das
Bauteil gilt Tabelle 3.1.1. Verluste von Luftporen (5) Abweichend von dem DIN-Fachbericht „Beton“
während des Förderns, insbesondere bei Pump- muss für Widerlager, Stützen, Pfeiler, Überbauten,
förderung, sind durch entsprechende Vorhaltema- Gründungen wie z.B. Bohrpfähle, Tunnelsohlen,
ße zu berücksichtigen. Zu deren Festlegungen Tunnelwände, Tunnelschalen, Trogsohlen und
sind ggf. bei den ersten Betonagen zusätzliche Trogwände in den Expositionsklassen XF2, XF3,
Luftgehaltsbestimmungen nach der Pumpe vorzu- XD2 oder XA2 – sofern ohne Luftporenbildner –
nehmen. die Mindestdruckfestigkeitsklasse C30/37 nach
28 d betragen.
(6) Fließmittel der Wirkstoffgruppen Polycarboxy-
lat und Polycarboxylaether dürfen nur mit den glei- (6) Abweichend vom DIN-Fachbericht „Beton“
chen Betonausgangsstoffen, mit denen die Erst- muss für Kappen in den Expositionsklassen XF4
prüfung durchgeführt wurde und nur in den Beton- und XD3 die Mindestdruckfestigkeitsklasse C25/30
temperaturbereichen, die in der Erstprüfung zu- nach 28 d und der maximale w/z-Wert 0,50 betra-
grunde lagen, verwendet werden. gen.
(7) Die Verwendung von CEM-II-M-Zementen
3.4 Betontemperatur nach DIN-Fachbericht „Beton“, Tabelle F.3.2 be-
darf der Zustimmung des Auftraggebers.
(1) Bei Tunnelinnenschalen von zweischalig aus-
geführten Tunneln in geschlossener Bauweise so- (8) Für Beton von Kappen dürfen Zemente
wie Tunnelwänden und –decken von Tunneln in of- CEM III nicht verwendet werden.
fener Bauweise darf die Frischbetontemperatur an (9) Für Beton von Betonschutzwänden dürfen als
der Einbaustelle 25 °C nicht überschreiten, sofern Zement CEM III nur Zemente CEM III/A mit höchs-
nicht durch andere Nachweise belegt wird, dass tens 50 M.-% Hüttensand-Massenanteil verwendet
eine höhere Frischbetontemperatur die angestreb- werden.
te Dauerhaftigkeit und Gebrauchstauglichkeit nicht
ungünstiger beeinflusst. Dies kann durch Tempera- (10) Portlandpuzzolanzement darf nur verwendet
tur- und Spannungsberechnungen auf Basis der werden, wenn der Hauptbestandteil Puzzolan
tatsächlichen Bauteilgeometrie und Bauteilbedin- Trass nach DIN 51043 ist.
gungen oder durch Temperaturmessungen an ver- (11) Für die Zugabe und die Anrechnung von
gleichbaren Bauteilen bzw. in der quasiadiabati- Flugasche und Silikastaub gilt Nr. 3.2 abweichend
schen Kalorimetrie nachgewiesen werden. von dem DIN-Fachbericht „Beton“.
(2) Die Frischbetontemperatur darf 30 °C nicht (12) Abweichend von dem DIN-Fachbericht „Be-
überschreiten. ton“ muss der Luftgehalt im Frischbeton an der
Einbaustelle die Anforderungen nach Tabelle 3.1.1
3.5 Chloridgehalt erfüllen.
Der höchstzulässige Chloridgehalt im Beton ist (13) Für die Zuordnung von Bauteilen zu den Ex-
durch die Einhaltung der Anforderungen an die positionsklassen bei Frosteinwirkung mit Tausalz-
Ausgangsstoffe nachzuweisen. einwirkung oder bei Tausalzeinwirkung gelten die
folgenden Festlegungen:
― Vorwiegend horizontale und direkt mit tausalz-
4 Anforderungen in Abhän- haltigem Wasser oder Schnee beaufschlagte
gigkeit von Expositions- Betonflächen sind den Expositionsklassen XF4
und XD3 zuzuordnen.
klassen
― Nicht vorwiegend horizontale Betonflächen im
(1) Alle Bauwerke im Bereich der Bundesfernstra-
Spritzwasserbereich sind den Expositionsklas-
ßen sind nach Nr. 3.1 Absatz (3) der Feuchtig- sen XF2 und XD2 zuzuordnen. Es müssen
keitsklasse WA zuzuordnen. konstruktive Maßnahmen zum Ableiten von
(2) Bauwerke, die im Sprühnebel- und Spritzwas- tausalzhaltigem Spritzwasser getroffen werden.
serbereich von Verkehrsflächen (Straßen, Rad- ― Betonflächen, die ausschließlich durch Sprüh-
und Gehwege) stehen, sind als tausalzbean- nebel beansprucht werden, wie z.B. Überbau-
sprucht anzusehen. ten oder Pfeiler und Widerlager unterhalb von
(3) Die Grenzwerte der Betonzusammensetzung hohen Talbrücken, sind den Expositionsklassen
Stand: 2014/12 5
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 1 Beton
6 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 1 Beton
― Auf dem Lieferschein wird gesondert angege- 8.2 Lieferschein für Transportbeton
ben, dass die Druckfestigkeitsklasse im Alter
von 56 d bestimmt wird. (1) Der Lieferschein für Transportbeton muss die
in der Tabelle 3.1.2 aufgeführten Angaben unver-
(3) Der Absatz (2) darf für Brückenkappen nicht schlüsselt und, soweit gefordert, automatisch aus-
angewendet werden. gedruckt enthalten.
(2) Die Zeilen 1 bis 12 der Tabelle 3.1.2 enthalten
7 Festlegung des Betons allgemeine Angaben, die Zeilen 13 bis 22 Angaben
aus der Erstprüfung oder Produktionskontrolle und
die Zeilen 23 bis 27 Einwaagen im Fahrzeug.
7.1 Beton nach Zusammensetzung
(3) Die Angaben in den Zeilen 23 bis 28 der Ta-
Beton nach Zusammensetzung bedarf der Zu- belle 3.1.2 dienen der Überprüfung
stimmung des Auftraggebers.
― der Vorgaben aus den Grenzwerten der Beton-
zusammensetzung bzw.
7.2 Beton nach Eigenschaften
― der Angaben gemäß Nr. 8.1 (2) sowie
(1) Alle sichtbar bleibenden Betonoberflächen sind
― der Zugabe der Gesteinskörnung in 2 bzw. 3
in Sichtbeton auszuführen (siehe Abschnitt 2).
Kornfraktionen.
(2) Für die Betonzusammensetzung enthält das
Merkblatt Sichtbeton des Deutschen Beton- und Bau-
technikverein E.V. entsprechende Empfehlungen. 8.3 Lieferschein für Beton von
Fertigteilen
Den Fertigteilen ist ein Versandlieferschein beizu-
8 Lieferung von Frischbeton fügen, der als Dokumentation über den verwende-
ten Beton die Angaben gemäß Tabelle 3.1.3 ent-
8.1 Angaben des Betonherstellers hält.
für den Verwender
(1) Der Auftragnehmer muss die Angaben nach 8.4 Konsistenz bei Lieferung
dem DIN-Fachbericht „Beton“, Abschnitt 7.2 a) bis (1) Eine planmäßig vorgesehene nachträgliche
g) beim Hersteller anfragen und mindestens zwei Wasserzugabe ist nur bei Beton für Ortbetonpfähle
Wochen vor dem Betonierbeginn dem Auftragge- erlaubt. Sie bedarf der Zustimmung des Auftrag-
ber vorlegen. gebers.
(2) Darüber hinaus muss in besonderen Fällen (2) Bei Übergabe des Betons muss die Frischbe-
(z.B. Sichtbeton, LP-Beton) der Auftragnehmer tonkonsistenz:
beim Hersteller folgende Angaben einholen und
― bei Festlegung einer Konsistenzklasse inner-
dem Auftraggeber mindestens zwei Wochen vor
Betonierbeginn vorlegen: halb der Grenzen der Konsistenzklasse oder
― bei Festlegung eines Zielwertes der Konsistenz
― Einwaage an Zement, Wasser, Zusatzmitteln,
Zusatzstoffen und Gesteinskörnungen – ge- innerhalb der festgelegten Grenzen
samt und getrennt nach Fraktionen – je m³ Be- liegen.
ton aus der laufenden Produktionskontrolle
oder der Erstprüfung sowie
― die zulässigen Variationen in der Betonzusam-
9 Produktionslenkung
mensetzung nach dem DIN-Fachbericht „Be-
ton“, Abschnitt 9.5. 9.1 Betonzusammensetzung und
(3) Über einen Wechsel des Zementwerkes, der Erstprüfung
Zementart, der Festigkeitsklasse des Zementes,
(1) Die Ergebnisse der Erstprüfung sind dem Auf-
der Herkunft (Gewinnungsstelle) der Gesteinskör-
traggeber 2 Wochen vor Beginn der
nung, der Betonzusatzmittel und/oder der Beton-
Betonierarbeiten vorzulegen. Die Erstprüfung darf
zusatzstoffe ist der Auftraggeber mindestens
bei Betonierbeginn nicht mehr als 3 Monate zu-
2 Wochen vor dem Betonierbeginn schriftlich zu in-
rückliegen, sofern nicht eine stetige Herstellung
formieren.
nachgewiesen wird, die nicht länger als 3 Monate
(4) Bei besonderen Baumaßnahmen können auch unterbrochen ist.
längere Fristen für die Vorlage festgelegt werden.
Stand: 2014/12 7
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 1 Beton
(2) Bei besonderen Baumaßnahmen können auch (3) Es sind zwei Versuche durchzuführen. Unter-
längere Fristen für die Vorlage vereinbart werden. scheiden sich die Ergebnisse beider Versuche um
mehr als 20 g, ist ein dritter Versuch notwendig.
Für die Beurteilung ist der arithmetische Mittelwert
9.2 Lagerung der Baustoffe aus zwei bzw. drei Versuchen maßgebend.
Eine Verschmutzung der Gesteinskörnung ist zu (4) Der Wassergehalt inklusive der Kernfeuchte in
verhindern. Der Boden der Boxen ist als feste Un- kg/m³ (wges) wird gemäß Gleichung (1) ermittelt:
terlage herzustellen.
(mf − mtr )
wges = ρb ∗ Gl. (2)
mf
9.3 Verfahren der Produktions-
lenkung mit
Der Wassergehalt der feinen Gesteinskörnung wges Wassergehalt der Probe inklusive der Kern
(Sand mit einem Größtkorn von weniger als 4 mm) feuchte [kg/m³]
ist kontinuierlich zu messen. Die ermittelten Was- mf Masse der eingewogenen Frischbetonpro-
sermengen sind bei der Wasserzugabe und im be vor der Prüfung [g]
Stoffraum entsprechend zu berücksichtigen.
mtr Masse der getrockneten und abgekühlten
Probe [g]
10 Prüfungen von Frisch- und ρb Frischbetonrohdichte [kg/m³]
Festbeton (5) Die Kernfeuchte der Gesteinskörnung muss
berücksichtigt werden.
10.1 Bestimmung des Wassergehalts
von Frischbeton 10.1.2 Bestimmung der Kernfeuchte
Der zur Berechnung des w/z-Wertes maßgebende (1) Das Verfahren eignet sich für die Bestimmung
Wassergehalt (w) ist der Wassergehalt des Frisch- der Kernfeuchte von dichter Gesteinskörnung nach
betons inklusive der Kernfeuchte (wges) abzüglich DIN EN 12620 mit Korngröße 2 mm und größer. Im
des Porenwassergehalts aus der Kernfeuchte der Allgemeinen ist deren Kernfeuchte größer als die
Gesteinskörnung (wp). von Gesteinskörnung mit Korngröße kleiner 2 mm.
𝐰 = 𝐰𝐠𝐞𝐬 − 𝐰𝐩 Gl. (1) Jede Lieferkörnung (Korngruppe) ist einzeln zu
prüfen.
mit (2) Eine Probemenge von rund 1000 g Gesteins-
w maßgebender Wassergehalt [kg/m³] körnung ist mindestens 24 h unter Wasser zu la-
gern. Anschließend sind die Gesteinskörner mit ei-
wges Wassergehalt der Probe inklusive der Kern- nem feuchten Tuch abzutupfen.
feuchte [kg/m³]
(3) Die so behandelte Gesteinskörnung ist auf ein
wp Masse des Porenwassers der Gesteins- 1-mm-Sieb mit Rand, z. B. aus dem Grundsiebsatz
körnung des Frischbetons [kg/m³] nach DIN EN 12620, zu schütten und durch einen
Luftstrom, der z. B. mit einem Fön oder Heizlüfter
10.1.1 Bestimmung des Wassergehalts durch erwärmt sein kann, solange von unten anzublasen,
Darren bis die Kornoberflächen augenscheinlich trocken
sind. Dabei soll die Gesteinskörnung nicht erwärmt
(1) Die Zeit zwischen Herstellung des Frischbe- werden. Danach ist die wassergesättigte oberflä-
tons und Prüfbeginn darf 1 h nicht überschreiten. chentrockene Gesteinskörnung (mgk) auf 1 g ge-
(2) Eine Probemenge (mf) von mindestens 5.000 g nau zu wiegen, nach dem in Nr. 10.1.1 (2) be-
Frischbeton ist in das Darrgefäß (z. B. eine Edel- schriebenen Verfahren zu darren und erneut auf
stahlschüssel) auf 1 g genau einzuwiegen und un- 1 g genau zu wiegen (mgtr). Der Unterschied beider
ter ständigem Rühren über einem Brenner rasch Wiegungen ist die Porenwassermenge der oberflä-
und scharf zu trocknen, bis keine Klumpen mehr chentrockenen Probe einer Korngruppe.
zu beobachten sind und kein Dampf mehr aufsteigt (4) Die Kernfeuchte der Gesteinskörnung (wk) ist
(Kontrolle mit Glasplatte). Die Wärme soll mög- nach Gleichung (2) zu berechnen.
lichst großflächig zugeführt werden, so dass die
Probe nach spätestens 20 min trocken ist. Die tro-
�mgk − mgtr �
ckene und abgekühlte Probe (mtr) ist auf 1 g genau wk,i = Gl.(3)
zu wiegen. Der entstandene Masseverlust ent- mgtr
spricht der Gesamtwassermenge der Probe. mit
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ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 1 Beton
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ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 1 Beton
1
) Bei Dosierung auf der Baustelle. Bei Fließbeton sind zusätzlich der Zeitpunkt der Fließmittelzugabe, die geschätzte Restmenge in
der Mischtrommel vor der Zugabe und die Konsistenz vor Zugabe des Fließmittels anzugeben.
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Tabelle 3.1.3: Angaben auf dem Lieferschein für Beton von Fertigteilen
Stand: 2014/12 11
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 3
Massivbau
Abschnitt 2
Bauausführung
Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 über
ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften für die
Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/96/EG
(ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geändert worden ist, sind beachtet worden.
Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 2 Bauausführung
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ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 2 Bauausführung
4 Traggerüste und
2.2 Öffnungen und Hohlräume
Schalungen
(1) Der Bauablauf ist so zu planen, dass Öffnun-
gen, die ein nachträgliches Zubetonieren erfor-
dern, vermieden werden. Unvermeidbare Öffnun- 4.1 Grundsätzliche Anforderungen
gen und deren nachträgliches Schließen sind in (1) für Traggerüste gilt Teil 6 Abschnitt 1.
den Ausführungsunterlagen im Detail darzustellen.
(2) Schalungen und Gerüste müssen so steif sein,
(2) Hohlräume müssen zugänglich und sollen be- dass die zulässigen Maßabweichungen des Bau-
gehbar sein. werks eingehalten werden.
(3) Verdrängungskörper sind nicht zugelassen.
4.2 Baustoffe
3 Ausführungsmanagement, (1) Es werden Schalung und Schalhaut aus Holz,
Dokumentation und Stahl sowie aus Tafeln, die ggf. mit Kunststoff be-
schichtet sind, zugelassen. Die Verwendung von
Bauleitung Schalung aus anderem Material (z.B. Hartfaser-
platten, Wellblechtafeln, Streckmetall, Stahlbeton-
3.1 Überwachungsklasse platten) ist nicht erlaubt.
(1) Es gilt aufgrund der in der DIN EN 13670 in (2) Für Sichtbeton ist saugende oder schwach
Verbindung mit DIN 1045-3, Anhang NA, Tabelle saugende Schalhaut gemäß DBV / VDB-Merkblatt
Sichtbeton zu verwenden.
Stand: 2014/12 3
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 2 Bauausführung
4 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 2 Bauausführung
(4) Betonkanten sind durch Dreikantleisten zu (8) Bei einer Brettschalung sind scharfkantige,
brechen. unbeschädigte, mindestens 8 cm und höchstens
12 cm breite Bretter zu verwenden. Ungehobelte
(5) Eine Verankerung der Schalung mit Rödel- Bretter müssen mindestens 24 mm, gehobelte
draht ist nicht zugelassen. Schalungsanker, die mindestens 22 mm dick sein. Rundungen sind mit
durchgehende Hohlräume hinterlassen, dürfen bei Riemchen zu schalen. Brettstöße sind gegenei-
drückendem Wasser nicht verwendet werden. Ver- nander zu versetzen.
ankerungslöcher sind sorgfältig mit Feinbeton im
(9) Tafelschalung muss in dem Raster ihrer Stöße
passenden Farbton sauber begrenzt oder mit ver- der Bauwerksform angepasst und ggf. auch in der
tieft eingeklebten zementgebundenen Stopfen Neigung nachgeschnitten werden. Ergänzungen
wasserundurchlässig zu schließen. Die vorgese- der Schalung durch Brettstreifen oder Zwickel sind
hene Ausführung ist mit dem Auftraggeber abzu- an Sichtflächen nicht zulässig. Als Schaltafeln dür-
stimmen. fen nur gleichartige steife Platten, als Sichtbeton-
vorsatzschalung nur gleichartige dünne Platten als
Stand: 2014/12 5
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 2 Bauausführung
Auflage auf einer steifen Unterschalung verwendet (4) Für Betonstahl in Ringen gelten DIN 488-3,
werden. DIN 488-6 und DIN 488-1.
(10) In Gesimsen sind Verankerungslöcher nicht
zugelassen. Für Gesimsflächen ist Schalung ohne 5.2 Biegen der Bewehrung
Längsfugen zu verwenden.
(1) Die Mindestwerte der Biegerollendurchmesser
(11) Sollen Brüstungen (h ≥ 25 cm über Oberkan- nach DIN EN 1992-2 sind zu beachten.
te Kappe) ohne Verankerungslöcher ausgeführt
werden, so ist dies in der Leistungsbeschreibung (2) Das Biegen ist so durchzuführen, dass sich ein
vorzusehen. konstanter Krümmungshalbmesser ergibt.
6 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 2 Bauausführung
Stand: 2014/12 7
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 2 Bauausführung
(8) Zwei Drittel der Spannglieder zur Abdeckung ― gegebenenfalls der Zeitpunkt des Ablassens
der maximalen Feldmomente sind über die be- des Traggerüstes während des Spannens,
nachbarten Auflagerlinien zu führen. ― an der Presse zu erreichende Spannkraft,
(9) Entlüftungs- bzw. Entwässerungsöffnungen ― Spannweg gemäß Ausführungsunterlagen,
sind mit geeigneten Formstücken anzuschließen.
― Höchstwert des Schlupfes und,
(10) Für den kleinsten zulässigen Krümmungs-
halbmesser der Spannglieder im Bauwerk sind die ― Anzahl, Art und Lage der Kopplungen.
Anforderungen gemäß DIN EN 1992-2 – jedoch (3) Die Manometer der Spannvorrichtungen müs-
mindestens der in der Zulassung angegebene sen den Druck unmittelbar an der Presse anzei-
Wert – einzuhalten. Bei Krümmungshalbmessern gen. Vor Beginn der Spannarbeiten sind sämtliche
unter 10 m an den Hochpunkten darf ein maxima- Spanngeräte unter Beachtung der Betriebsanlei-
ler Unterstützungsabstand von 80 cm nicht über- tung auf ihre Funktionsfähigkeit zu überprüfen. Der
schritten werden und die Hüllrohre sind in Halb- vorgesehene Beginn der Spannarbeiten ist der
schalen zu verlegen. Bauüberwachung rechtzeitig mitzuteilen.
(4) Zur Vermeidung von Schwind- und Tempera-
6.5 Vorspannen der Spannglieder turrissen ist zum frühestmöglichen Termin ein Teil
der Spannkraft aufzubringen.
(1) Vor Beginn des Betonierens muss der örtlichen ― Betonfestigkeit zum Zeitpunkt des Spannens,
Bauüberwachung die geprüfte und genehmigte ― Ergebnis der Funktionsprüfung der Spann-
Spannanweisung vorliegen. In der Spannanwei- geräte,
sung muss der Wirkungsgrad der Pressen ange-
geben werden, wenn die Spannkraft nicht direkt ― Luft- und Bauwerkstemperatur,
am Spannkraftaufnehmer gemessen wird. ― alle verwendeten Geräte (z.B. Spannstühle und
(2) Die Spannanweisung muss mindestens fol- Zusatzgeräte) einschließlich Dehnwegkorrektur
gende Angaben enthalten: entsprechend den technischen Anweisungen
des Zulassungsinhabers,
a) Spannglieder mit sofortigem Verbund
― alle Merkmale der Spanngeräte (z.B. Gerätetyp,
― Spannglieder und Spanngeräte, Gerätenummer, Prüfprotokoll, nutzbare Kolben-
― Reihenfolge, in der die einzelnen Spann- fläche),
glieder gespannt werden müssen, ― das am jeweiligen Spannglied eingesetzte
― Pressendruck oder Pressenkraft, die nicht Spanngerät,
überschritten werden dürfen, ― Zeitpunkt und Art des Absenkens der Tragge-
― am Ende des Spannvorgangs zu erwartende rüste,
Pressendrücke oder –kräfte, ― Unregelmäßigkeiten und besondere Vorkomm-
― größte zulässige Spannung der Spannglie- nisse,
der und Schlupf in den Verankerungen, ― gemessener Schlupf und
― Art und Reihenfolge, in der die einzelnen ― Reihenfolge, in der Spannglieder gespannt
Spannglieder abzulassen sind, wurden.
― die zum Zeitpunkt des Ablassens erforderli- Vorstehende Forderungen gelten auch beim Auf-
che Betonfestigkeit und bringen eines Teils der Spannkraft.
― Gebrauchstauglichkeit von wiederverwend- (6) Das Spannprotokoll ist unmittelbar nach dem
baren Ankerteilen. Spannen dem Auftraggeber zu übergeben.
b) Spannglieder mit nachträglichen Verbund (7) Überstehende Spannstahlenden dürfen erst
― Anzahl der Stäbe oder Drähte in den nach Durchführung des gesamten Spannvorgangs
einzelnen Spanngliedern, abgetrennt werden. Das Abtrennen darf nur mittels
Trennscheibe erfolgen.
― Betonfestigkeit, die vor Aufbringen der
Vorspannung erreicht sein muss, (8) Die Quervorspannung im Bereich der Arbeits-
fugen darf im zuerst betonierten Abschnitt auf eine
― Reihenfolge, in der die Spannglieder ge- Länge, die mindestens gleich der Länge der in
spannt werden müssen und Stellen, von Querrichtung auskragenden Platte ist, höchstens
denen aus gespannt werden sollte, jedoch zur Hälfte, aufgebracht werden. Die restli-
8 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 2 Bauausführung
Stand: 2014/12 9
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 2 Bauausführung
(5) Dem Auftraggeber sind Kopien der Überwa- Schalung, in engen Bereichen, bei Einbauteilen,
chungskontrolle zu übergeben. Fugeneinlagen und Bewehrungsanschlüssen er-
folgen. Unter Umständen empfiehlt sich ein Nach-
verdichten des Betons.
7 Betonieren
(4) Wird keine Arbeitsfuge vorgesehen, darf beim
Einbau in Lagen das Betonieren nur so lange un-
7.1 Arbeiten vor dem Betonieren terbrochen werden, bis die zuletzt eingebrachte
Betonschicht noch nicht erstarrt ist, so dass noch
Es ist ein Betonierplan aufzustellen, der dem Auf- eine gute und gleichmäßige Verbindung zwischen
traggeber zur Genehmigung vorzulegen ist. Der beiden Betonschichten möglich ist. Bei Verwen-
Betonierplan muss insbesondere Angaben über dung von Innenrüttlern muss die Rüttelflasche
den Beton, die Betonierfolge, den Einbau und die noch in die untere, bereits verdichtete Schicht ein-
Verdichtungsmaßnahmen sowie die Nachbehand- dringen.
lung enthalten. Die Anzahl der Erhärtungsprüfun-
gen im Rahmen der Eigenüberwachung bei z.B. (5) Beim Einbringen und Verdichten des Betons in
vom Auftragnehmer gewünschtem frühzeitigen der Nähe von Spanngliedern ist besonders darauf
Ausschalen, Vorspannen oder vorzeitiger Be- zu achten, dass diese nicht beschädigt oder in ih-
lastung eines Bauteiles ist vor dem Betonieren mit rer Lage verschoben werden.
dem Auftraggeber festzulegen. Die Anzahl ist im
Betonierplan zu vermerken.
7.4 Sichtflächen und Oberflächen
bearbeitung
7.2 Lieferung, Annahme und
(1) Alle sichtbar bleibenden geschalten Flächen
Transport von Beton sind als Sichtbeton der Sichtbetonklasse SB2 nach
(1) Im Luftporenbeton muss der vereinbarte Luft- DBV / VDZ-Merkblatt Sichtbeton auszuführen. Ab-
porengehalt bei Übergabe vorhanden sein. weichend zur Sichtbetonklasse SB2 gilt als Anfor-
derungen an die Ebenheit der Betonfläche E2 an-
(2) Die kontinuierliche Lieferung muss gewährleis- stelle der Ebenheit E1.
tet sein.
(2) Bei besonderen Anforderungen an die Gestal-
(3) Während der Betonlieferung muss eine Kom- tung der Sichtflächen ist in der Regel die Sichtbe-
munikationsmöglichkeit zwischen Baustelle, tonklasse SB3 zu vereinbaren. Dies ist in der Leis-
Mischwerk und Transportfahrzeug bestehen. tungsbeschreibung vorzusehen.
(4) Für das Fördern des Betons durch Pumpen ist (3) Es gelten zusätzlich zu (1) und (2) nachfolgen-
die Verwendung von Leichtmetallrohren (aus Alu- de Mindestanforderungen nach (4) bis (11).
minium) nicht zulässig.
(4) Für alle sichtbar bleibenden Betonflächen gel-
(5) Die Förderleitung ist so zu verlegen, dass der ten folgende Anforderungen:
Betonstrom innerhalb der Rohre nicht abreißt.
― fluchtgerechte, einheitliche, geschlossene,
(6) Bei Zugabe von Fließmittel auf der Baustelle ebene und porenarme Oberfläche ohne
und beim Nachdosieren von Fließmittel ist die Mörtelwülste und –grate,
Wirksamkeit bzw. die Zulässigkeit der Nachdosie-
rung nach Abschnitt 1 Nr. 3.3 Absatz (4) durch Be- ― kein Abmehlen oder Absanden der Oberfläche,
stimmung der Konsistenz vor und nach der Fließ- ― einheitliche Farbtönung aller Sichtflächen
mittelzugabe zu kontrollieren und zu dokumentie- einzelner Bauwerksteile,
ren. Die Häufigkeit ist mit dem Auftraggeber abzu-
stimmen und im Betonierplan festzulegen. ― Maßhaltigkeit und fehlerfreie Kanten der
Bauwerksteile und
(3) Der Beton ist so einzubringen und zu verdich- (7) Ist steinmetzmäßiges Bearbeiten vorgesehen,
ten, dass die Bewehrung dicht mit Beton umhüllt muss die Betondeckung gemäß DIN EN 1992-2
wird. Die Verdichtung muss möglichst vollständig bei feiner Bearbeitung um mindestens 2 cm ver-
und besonders sorgfältig in den Ecken, längs der größert werden. Die Zementhaut ist vollständig zu
10 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 2 Bauausführung
Stand: 2014/12 11
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 2 Bauausführung
≤ 20 ± h / 40
20 < h ≤ 100 ± 5 mm
> 100 ± 10 mm
12 Stand: 2014/12
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 3
Massivbau
Abschnitt 3
Bauwerksfugen
Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 über
ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften für die
Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/96/EG
(ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geändert wurde, sind beachtet worden.
Stand: 2012/12
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 3 Bauwerksfugen
Inhalt Seite
1 Allgemeines ............................................ 3
1.1 Grundsätzliches ........................................ 3
1.2 Begriffsbestimmungen .............................. 3
2 Arbeitsfugen ........................................... 3
2.1 Betonierfugen ........................................... 3
2.2 Sollrissfugen (Scheinfugen) ..................... 3
2.3 Koppelfugen ............................................. 3
3 Bewegungsfugen.................................... 3
4 Pressfugen .............................................. 3
2 Stand: 2012/12
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 3 Bauwerksfugen
Stand:2012/12 3
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 3 Bauwerksfugen
(5) Die Aufzeichnungen der Prüfung der Fugen- (3) Das Elastomer der Verbindung muss bei einer
bänder nach dem Ausschalen des Bauteils, das Prüfung nach Augenschein eine gleichmäßige
Ergebnis der Prüfung sowie ggf. getroffene Maß- Oberfläche haben und frei von Mängeln wie Ris-
nahmen zur Beseitigung von Mängeln sind dem sen, Falten und Poren sein.
Auftraggeber zu übergeben.
(4) Zur Überprüfung der inneren Beschaffenheit ist
die Probeverbindung mindestens dreimal parallel
5.2 Verbindungen von in Längsrichtung des Fugenbandes aufzuschnei-
den. Zeigt die Vulkanisationsstelle eine porige
Fugenbändern auf der Baustelle
Struktur, Fehlstellen und/oder lassen sich die Teile
(1) Alle Anker und Rippen der Fugenbänder müs- der Bandage ablösen, ist die Verbindung mangel-
sen in Anschluss- und Stoßbereichen durchlaufen haft.
und fachgerecht sowie wasserdicht gefügt werden. (5) Tritt eine mangelhafte Probeverbindung auf,
(2) Kleber, Klebebänder und ähnliche Hilfsstoffe dürfen weitere Baustellenverbindungen erst nach
für das Fügen von Fugenbändern sind unzulässig. Feststellung der Ursachen für die mangelhafte
Probeverbindung und nach Herstellung einer ein-
(3) Fugenbänder sind durch Vulkanisation mit wandfreien Probeverbindung ausgeführt werden.
beidseitiger Laschenverstärkung zu verbinden.
(4) Die Herstellung der Verbindung erfolgt nach
der Vulkanisier-Anleitung des Fugenbandherstel-
lers, die auf der Baustelle vorhanden und für den
Auftraggeber einsehbar sein muss.
(5) Die Verbindungen sind durch eine Fachkraft
des Fugenbandherstellers auszuführen. Ist dies in
begründeten Ausnahmefällen, die der Zustimmung
des Auftraggebers bedürfen, nicht möglich, muss
der Auftragnehmer den durch den Fugenbandher-
steller geschulten Mitarbeiter (Fügetechniker), der
die Verbindungen ausführt, schriftlich benennen.
Der Schulungsnachweis des Fügetechnikers für
die vorgesehene Fugenbandform (z. B. der „ESV“-
Schein für Elastomer-Fugenbänder) ist dem Auf-
traggeber vorzulegen.
(6) Für Verbindungen, die auf der Baustelle her-
gestellt werden, hat der Auftragnehmer im Beisein
des Auftraggebers eine Probeverbindung herzu-
stellen, die nach Nr. 5.3 durch die Bauüberwa-
chung auf ihre fachgerechte Beschaffenheit ge-
prüft wird. Die Ergebnisse der Prüfungen sind zu
protokollieren und das Protokoll ist dem Auftragge-
ber zu übergeben.
(7) Die Aufwendungen für die Herstellung von
Baustellenverbindungen sowie die Prüfung und
Abnahme sind Nebenleistungen zu Lasten des
Auftragnehmers, die in die entsprechenden Positi-
onen einzurechnen sind.
4 Stand: 2012/12
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 3
Massivbau
Abschnitt 4
Schutz und Instandsetzung
von Betonbauteilen
Notifiziert gemäß der Richtlinie (EU) 2015/1535 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. Sep-
tember 2015 über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der technischen Vorschriften und der Vor-
schriften für die Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. 241 vom 17.9.2015, S. 1.).
Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen
2 Stand: 2017/10
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4 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen
System, bestehend aus den beiden Komponenten Für die Funktion des Oberflächenschutzsystems
Graffitiprophylaxe und Reinigungstechnologie. maßgebenden Schichten.
Schicht zur Herstellung einer ebenen und profilge- Besteht aus mindestens zwei Grundbeschichtun-
rechten Oberfläche. gen und schützt die Bewehrung vor Korrosion,
wenn die Betondeckung durch den Betonersatz
(6) Beschichtung nicht ausreichend ist oder durch die stoffliche Zu-
Schicht auf der Oberfläche, die allen Unebenheiten sammensetzung des Betonersatzes kein Korrosi-
folgt bzw. Unebenheiten weitgehend ausgleicht. onsschutz gewährleistet ist.
Ersatz von fehlendem bzw. geschädigtem Beton. Zusatz in Form von Kunststoffdispersion, wasser-
dispergierbarem Kunststoffpulver oder wasser-
(8) Betonersatzsystem emulgierbarem Reaktionsharz.
Besteht aus Stoffen des Betonersatzes sowie ggf. (20) Lage
aus der Haftbrücke, dem Korrosionsschutz der
Bewehrung und dem Feinspachtel. Wird in einem Arbeitsgang hergestellt. Eine oder
mehrere Lagen gleicher Zusammensetzung bilden
(9) Betonunterlage eine Schicht.
Beton oder Betonersatzsysteme unter dem jeweils (21) Maximalschichtdicke dmax
herzustellenden Betonersatz- oder Oberflächen-
schutzsystem. Schichtdicke der hwO, die nicht überschritten wer-
den darf (Anforderungen z.B. an Wasserdampfdif-
fusionseigenschaften).
(22) Mindestschichtdicke dmin
Stand: 2017/10
5
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen
Trennung im Betongefüge und in Fugen. Es wird (2) Oberflächennahe Risse sind nach Nr. 2.4.6 zu
zwischen oberflächennahen Rissen und Trennris- behandeln. Alle anderen Risse sind nach Ab-
sen unterschieden: schnitt 5 zu behandeln.
― Oberflächennahe Risse erfassen nur geringe (3) Bei Betonfahrbahntafeln gilt dieser Abschnitt
Querschnittsteile und sind häufig netzartig aus- nur für die Instandsetzung der Betonoberfläche. Zu
gebildet. den Abdichtungsmaßnahmen für Betonfahrbahnta-
feln siehe Teil 7.
― Trennrisse erfassen wesentliche Teile des
Querschnitts (z.B. Zugzone, Steg) oder den Ge- (4) Die Anwendung erstreckt sich auch auf Beton-
samtquerschnitt. bauteile, die während des Aufbringens und Er-
härtens des Betonersatzsystems oder des Oberflä-
(28) Rückseitige Durchfeuchtung chenschutzsystems durch Verkehr dynamisch
Von der Rückseite des Bauteils zur instandzuset- beansprucht werden (XDYN). Insbesondere bei
zenden Bauteilfläche transportiertes Wasser. Betonersatz aus Beton bzw. Spritzbeton können
Verkehrsbeschränkungen erforderlich werden.
(29) Schicht
Besteht aus einer oder mehreren Lagen gleicher 1.3.2 Zuordnung der Bauteile
Zusammensetzung.
(1) Die Zuordnung von Bauteilen zu Einwirkungs-
(30) Sollschichtdicke ds klassen dient der projektspezifischen Festlegung
von Anforderungen an Baustoffe und Baustoffsys-
Aufgrund statistischer Annahmen über den Ver-
teme (Anhang G, Tabelle G.1)
brauch ermittelte Schichtdicke, die nach Ausfüh-
rung im Mittel mindestens erreicht werden muss. (2) Die Einwirkungsklasse XALL fasst alle Einwir-
(31) Spritzmörtel/-beton SRM/SRC kungen auf Bauteile zusammen, die nicht durch
die in Tabelle G.1 aufgeführten Einwirkungsklas-
Im Spritzverfahren aufzubringender Zementmörtel/ sen abgebildet werden. Die Einwirkungsklasse
-beton mit Kunststoffzusatz (Sprayable Repair XDYN berücksichtigt dynamische Beanspruchun-
Mortar/Sprayable Repair Concrete). gen bei Applikation unter Verkehr.
(32) Spritzwasserbereich (3) Die Einwirkungsbereiche werden unterschie-
den in Spritzwasserbereich, Sprühnebelbereich
Bereich, der mit Tausalzsole beaufschlagt werden
und sonstigen Bereich. Die Abgrenzung dieser Be-
kann.
reiche ist fließend. Bauwerksgeometrie und Lage
(33) Sprühnebelbereich der Bauteile zu den Fahrbahnen müssen beson-
ders berücksichtigt werden.
Bereich, der mit Tausalzsprühnebel, jedoch nicht
mit Spritzwasser, beaufschlagt werden kann. (4) Zum Spritzwasserbereich zählen z.B. Kappen,
Schutz- und Leiteinrichtungen und Teilbereiche
(34) Zementmörtel/-beton mit Kunststoffzusatz
von Trogwänden, Stützwänden, Widerlagerwän-
6 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen
den, Tunnelwänden, Stützen, Pfeilern, Pylonen samkeit besitzen und der ständigen Erhaltung
und Zügelgurten. Die Expositionsklasse des bedürfen.
Spritzwasserbereichs entspricht
(3) Ein Oberflächenschutz bei vorhandenen Bau-
― XF2 in Verbindung mit XD2 und XC4 oder werken ist unter Berücksichtigung der Gesamt-
situation eines Bauwerks vorzusehen,
― XF4 in Verbindung mit XD3 und XC4
― wenn die Risiken weitergehender Wasserauf-
nach DIN-Fachbericht „Beton“.
nahme und Schadstoffeindringung (Karbonati-
(5) Dem Sprühnebelbereich sind alle Bauteile sierung bzw. Chloridanreicherung) untersucht
zuzuordnen, die im Einwirkungsbereich des worden sind und keine anderen wirtschaftlichen
Tausalzsprühnebels, aber außerhalb des Spritz- Erhaltungsmaßnahmen ausgeführt werden kön-
wasserbereiches liegen. Zum Sprühnebelbereich nen oder
zählen z.B. Überbauten, Pfeiler und Widerlager
― bei bereichsweise instandgesetzten Bauteilen
auch unterhalb von hohen Talbrücken und Tunnel-
bzw. Bauwerken.
decken. Die Expositionsklasse des Sprühnebelbe-
reichs entspricht XF2 in Verbindung mit XD1 und Ist mit dem Auftrag von Graffiti zu rechnen, ist ein
XC4 nach DIN-Fachbericht „Beton“. Oberflächenschutz mit AGS-Eigenschaften vorzu-
sehen
(6) Bauteile, die weder im Spritzwasser- noch im
Sprühnebelbereich liegen, sind dem sonstigen Be- (4) Bei Anwendung von OS-Systemen auf Beton
reich zuzuordnen. Die Expositionsklasse dieses mit Hinweis auf Gefährdung durch Alkali-Zuschlag-
Bereichs entspricht XF2 in Verbindung mit XD1 Reaktion ist darauf zu achten, dass sich die Ver-
und XC3 nach DIN-Fachbericht „Beton“. Hierzu hältnisse im Bauteil nicht ungünstig verändern.
zählen z.B. lnnenflächen von Hohlpfeilern, Wider-
lagern und Hohlkästen.
1.4 Bestandsaufnahme
1.3.3 Betonersatzsysteme
1.4.1 Allgemeines
(1) Betonersatzsysteme dienen der Instandset-
zung geschädigter Betonbauteile, zur Herstellung Zur Beurteilung des Bauwerkszustandes sind in
von Ausgleichsschichten oder zum Füllen von Abhängigkeit von der Bauwerkssituation die jeweils
Fehlstellen im Beton. zutreffenden Kriterien, z.B. aus der Tabelle 3.4.1,
heranzuziehen. Dabei sind Prüfungen, Beobach-
(2) Der Baustoff für den Betonersatz kann be- tungen und Erfahrungen so einzusetzen, dass Ver-
stehen aus: kehrssicherheit, Tragfähigkeit, Gebrauchsfähigkeit
― Beton, und Dauerhaftigkeit beurteilt werden können. Um-
fang und Ausmaß der Untersuchungen richten sich
― Spritzbeton, nach Art und Größe der Schäden am Bauteil und
― Spritzmörtel / -beton SRM/SRC, nach der Bedeutung des Bauwerks.
(1) Bei der Planung von OS-Systemen ist zu be- (2) Bei geringen Schäden reicht in der Regel ein
achten, dass nur eine ausreichend dichte und di- Prüfbericht nach der Richtlinie zur einheitlichen
cke Betondeckung, bei Neubauten nach DIN-EN Erfassung, Bewertung, Aufzeichnung und Auswer-
1992-2 sowie bei Erhaltungsmaßnahmen aus alka- tung von Ergebnissen der Bauwerksprüfungen
lisch wirkenden Betonersatzsystemen nach diesem nach DIN 1076 (RI-EBW-PRÜF) aus.
Abschnitt, Gewähr für eine langfristige Dauerhaf-
tigkeit von Betonbauwerken bietet. 1.4.3 Schadensbeurteilung
(2) OS-Systeme sind nicht gleichwertig gegenüber Aufgrund der Prüfungen und des Schadensbildes
einer ausreichend dichten und dicken Betonde- sind:
ckung, weil sie nur eine zeitlich begrenzte Wirk-
Stand: 2017/10
7
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen
― Aussagen über die Ursachen der Schäden zu Es können weitere Anforderungen erforderlich
treffen, sein.
― die Notwendigkeit und die Zweckmäßigkeit (5) Es sind ggf. zusätzliche projektspezifische
einer Schutz- und Instandsetzungsmaßnahme Anforderungen nach TL/TP AGS-Beton und ZTV-
festzustellen und ING 5-1 zu berücksichtigen.
― Erfordernisse als Grundlage für ein material- (6) Durch Beschichtungen dürfen im Beton der zu
spezifisches Schutz- und Instandsetzungskon- schützenden Bauteile keine bauphysikalisch und /
zept zusammen zu stellen. oder chemisch ungünstigen Verhältnisse geschaf-
fen werden, die Folgeschäden verursachen kön-
nen.
1.5 Baugrundsätze
(1) Vor dem Aufbringen des Betonersatz- oder
1.6 Baustoffe und Baustoffsysteme
OS-Systems ist die Betonunterlage nach Nr. 2
vorzubereiten. (1) Die Anforderung an die Baustoffe und Bau-
stoffsysteme ergeben sich projektspezifisch bezo-
(2) Die Ebenheit der instandgesetzten Betonflä-
gen auf Einwirkung und Widerstand und sind vom
chen ist den umgebenden Bereichen anzupassen.
Auftragnehmer nachzuweisen. Es dürfen nur Bau-
(3) Durch die Instandsetzungs- und Schutzmaß- stoffe und Baustoffsysteme verwendet werden, die
nahmen darf die Funktionsfähigkeit von Bewe- unter den bauwerksspezifischen Einwirkungen und
gungsfugen nicht beeinträchtigt werden. Rahmenbedingungen geeignet sind.
(4) Bei Betonersatz- und OS-Systemen ist projekt- (2) Hinweise zur Festlegung der Expositions- und
spezifisch auf folgende Eigenschaften zu achten: Einwirkungsklassen hinsichtlich der Einwirkungen
auf das Bauwerk aus der Umgebung und dem
― ein der Betonunterlage angepasstes Festig- Betonuntergrund sind in Anhang G zusammenge-
keits- und Verformungsverhalten, stellt.
― einen abreiß- und scherfesten Verbund mit der
(3) Als Zugabewasser ist Trinkwasser zu verwen-
Betonunterlage bzw. der Schichten untereinan-
den.
der (ggf. auch unter dynamischer Be-
anspruchung), (4) Angaben über Baustoffe und Baustoffsysteme
können im Baustoff- bzw. Bieterangaben-
― keine Beeinträchtigung der Gebrauchsfähigkeit verzeichnis gefordert werden.
und der Dauerhaftigkeit der Betonunterlage,
(5) Die Merkmale des Baustoffs- bzw. Baustoffsys-
― einen hinreichender Frost- und Tausalzwider-
tems sind mit Bezug auf die projektspezifischen
stand gemäß den Anforderungen,
Anforderungen anzugeben. Die Leistungserklärung
― Schutz der Bewehrung gegen Korrosion (gilt gemäß Bauproduktenverordnung (BauPVO) ist Be-
nur für Betonersatzsysteme), standteil hiervon.
― Alterungs-, Volumen-, Alkali- und Wasserbe- (6) Der projektspezifische Nachweis der Ver-
ständigkeit sowie Wasserundurchlässigkeit und wendbarkeit und der projektspezifische Nachweis
Wasserdampfdurchlässigkeit und ggf. Bitumen- der Übereinstimmung gemäß Anhang F sind zu
beständigkeit, dokumentieren und dem AG vorzulegen.
― Verträglichkeit der verwendeten Baustoffe un-
tereinander,
― hemmende Wirkung gegen das Eindringen von
Schadgasen (z.B. CO2 und SO2),
― hinreichende Verträglichkeit mit vorhandenen
Betonersatz- und OS-Systemen,
― praxisgerechte Verarbeitungszeit, breite Klima-
spanne,
― baustellengerechte Verarbeitbarkeit, auch bei
Arbeiten in Zwangslagen (Überkopfarbeit),
― leichte Überarbeitbarkeit,
― geringe Verschmutzungsneigung,
― ausreichende Abriebfestigkeit bei dem System
OS-F.
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ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen
Tabelle 3.4.1: Beispiele für Untersuchungsmethoden und -kriterien zur Ermittlung des Ist-Zustandes eines Bauwerks
Physikalische und chemische Einwir- Messungen, Erkundungen Angabe über Art und Umfang der
kungen (z.B. von Temperatur, Feuch- Einwirkungen, Bewertung im Einzelfall
1.2 te, Frost, Tausalzen, Gasen, Ölen,
Fetten)
Einwirkung aus Betrieb (Reinigung, Auswertung von Protokollen, Häufigkeit und Art der Reinigung,
1.3 Wartung) (z.B. Streckenwartung) Reinigungsmittel, Bewertung im
Einzelfall
2.9 Fahrbahnübergänge
3 Baustoffeigenschaften
Druckfestigkeit Zerstörungsfreie Prüfung (Schmidt- Nennfestigkeit, Vergleich mit
Hammer). In begründeten Einzelfällen: geforderten Werten
3.1 Zerstörende Prüfung durch Entnahme
von Bohrkernen
Abreißfestigkeit gemäß DIN EN 1542 Geregeltes Abreißprüfgerät Vergleich mit geforderten Werten.
a) Oberfläche Falls nicht ausreichend, Überprüfung
3.2 b) ggf. tieferliegende Schichten (Pro- des Festigkeits- und Verformungsver-
filaufnahme) haltens
Korrosion der Bewehrung Inaugenscheinnahme, Endoskopie, Zur Bewertung sind sowohl die
Potenzialmessung Absolutwerte als auch die
gegenseitigen Abhängigkeiten der
einzelnen Baustoffeigenschaften in
3.3
ihrer Gesamtheit zu berück-
sichtigen. Grenzwerte einzelner
Baustoffeigenschaften werden
daher nicht angegeben.
Karbonatisierung Indikatorverfahren, z.B. Phenolphthalein
3.4 (Bruchfläche)
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― Entfernen von Beschichtungen und Nach- andere Betondeckung festgestellt, ist eine zusätz-
behandlungsfilmen sowie von Verunreinigun- liche Beurteilung – auch in statischer Hinsicht –
gen, erforderlich.
― Entfernen von Zementschlämmen und minder- (4) Es ist sicherzustellen, dass beim Abtragen
festen Schichten, keine Spannglieder beschädigt werden. Fehlstellen
im Bereich von Spanngliedern sind dem Auftrag-
― Abtragen von schadhaftem Beton / Betonersatz
geber unverzüglich zu melden. Die Beschädigung
sowie ggf. Freilegen von Bewehrung,
von Betonstahl ist zu vermeiden.
― Entfernen von Rostprodukten an freiliegender
(5) Bei Anzeichen auf mögliche Schädigungen der
Bewehrung und anderen Metallteilen,
Spannglieder sind eingehende Untersuchungen zu
― Säubern der Betonunterlage von Staub und veranlassen.
losen Teilen,
(6) Freigelegte Bewehrung darf nur mit Geneh-
― Entfernen von Wasser. migung des Auftraggebers entfernt werden.
(5) Die vorbereiteten Bereiche müssen eine ge- (7) Die Vorbreitungsarbeiten an der Betonunterla-
eignete Form haben, die einen einwandfreien Ein- ge sind so einzuplanen und durchzuführen, dass
bau und eine ausreichende Verdichtung gewähr- die Schichten des Betonersatzsystems oder des
leistet. OS-Systems unverzüglich nach Beendigung der
Vorbereitungsarbeiten auf die tragfähige Betonun-
(6) Der Auftragnehmer hat durch die Wahl geeig-
terlage aufgetragen werden können.
neter Verfahren und Geräte gemäß Tabelle 3.4.2
sicherzustellen, dass durch die Vorbereitung die (8) Die Beschädigung von Anschlussbereichen ist
Eigenschaften der Betonunterlage hinsichtlich zu vermeiden.
eines festen und dauerhaften Verbundes mit ei-
nem Betonersatz- oder OS-System nicht nachteilig
verändert werden. 2.4 Ausführung
2.4.1 Allgemeines
2.2 Anwendung
(1) Die Zweckmäßigkeit des ausgewählten Vorbe-
(1) Die Auswahl der geeigneten Vorbereitungs-
reitungsverfahrens ist zu Beginn der Ausführung
verfahren (siehe Nr. 2.4.2) richtet sich nach dem
an geeigneten Stellen durch die Bearbeitung von
Zustand der vorhandenen Betonoberfläche und
Probeflächen und bei Anwesenheit des Auftragge-
danach, wie die in den Nrn. 3 bis 8 aufgeführten
bers nachzuweisen, und die Abreißfestigkeit ist zu
Anforderungen an die Betonersatz- und OS-
bestimmen.
Systeme am besten erfüllt werden.
(2) Größe, Anzahl und Vergütung der Probeflä-
(2) Die Umweltverträglichkeit der gewählten Vor-
chen sind in der Leistungsbeschreibung anzuge-
bereitungsverfahren einschließlich der Entsorgung
ben.
von Abfällen ist zu gewährleisten.
(3) Die ordnungsgemäße Entsorgung der Abfälle
2.4.2 Vorbereitungsverfahren
ist vom Auftragnehmer nachzuweisen. Die Beseiti-
gung hat auf eine dafür zugelassene Deponie zu (1) Verfahren für die Vorbereitung von Betonun-
erfolgen. terlagen sind in der Tabelle 3.4.2 aufgeführt.
(4) Soll Bewehrung freigelegt werden, sind die Be- (2) Beim Vorbereiten der Betonunterlagen durch
arbeitungsabschnitte auch nach statischen Ge- Fräsen darf der Abtrag je Arbeitsgang höchstens
sichtspunkten festzulegen. 5 mm betragen.
(3) Wenn eine größere Abtragstiefe je Arbeitsgang
2.3 Baugrundsätze erforderlich ist, ist eine Musterfläche anzulegen, an
der die Anwendbarkeit des Verfahrens überprüft
(1) Ort, Umfang und Tiefe der Abtragsflächen werden kann.
bedürfen der Zustimmung des Auftraggebers und
sind durch Auftragnehmer und Auftraggeber ge-
meinsam festzulegen. 2.4.3 Behandlung der Bewehrung
(2) Mit dem Abtragen des geschädigten Betons (1) Kann ein hinreichend dichter Betonersatz nach
darf nur auf Anordnung des Auftraggebers begon- Nrn. 3, 4, 5 oder 6 mit ausreichender Betonde-
nen werden, und dies darf nur unter seiner Über- ckung bei der Instandsetzungsmaßnahme her-
wachung erfolgen. gestellt werden, ist keine zusätzliche Korrosions-
schutzmaßnahme durch Beschichten der Beweh-
(3) Wird geschädigter Beton über das vertraglich rung vorzunehmen.
festgelegte Maß hinaus abgetragen oder wird eine
12 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen
(2) Loser Rost an freiliegender oder durch Vorbe- 2.4.7 Säubern der Betonunterlage
reitungsarbeiten freigelegter Bewehrung ist zu
(1) Jede vorbereitete Betonunterlage ist un-
entfernen. Die Entrostung muss dem Oberflächen-
mittelbar vor dem Aufbringen einer nachfolgenden
vorbereitungsgrad Sa 2½ (ggf. PSa 2½) gemäß
Lage oder Schicht von Staub und losen Teilen zu
DIN EN ISO 12944-4 entsprechen.
säubern. Wasser ist zu entfernen.
(3) Wenn durch den Betonersatz eine Beton-
(2) Beim Absaugen mit Staubsaugern dürfen nur
deckung gemäß DIN-EN 1992-2 (cmin = 40 mm)
Industriesauger eingesetzt werden, die auch Flüs-
planmäßig nicht erreicht werden kann, ist ein Kor-
sigkeiten und grobe Teile aufnehmen können.
rosionsschutz der Bewehrung und ein geeignetes
OS-System nach Nr. 8 erforderlich. (3) Beim Abblasen mit Druckluft sind nur Bau-
kompressoren nach der Tabelle 3.4.2 zugelassen,
(4) Bei Verwendung von Epoxidharz darf der Be-
d.h. ölfrei mit Staubschutz.
ton damit nicht verunreinigt werden.
(5) Der erhärtete Korrosionsschutz muss dicht
sein und die Bewehrung vollständig umhüllen. 2.5 Prüfung der Abreißfestigkeit
(6) Das Aufbringen der nächsten Schicht darf erst (1) Die Abreißfestigkeit der Betonunterlage ist im
nach Aushärtung des Korrosionsschutzes erfolgen. Rahmen der Eigenüberwachung im Beisein des
Auftraggebers nach Teil 1 Abschnitt 3 zu ermitteln.
Die Ergebnisse sind dem Auftraggeber vorzulegen.
2.4.4 Behandlung freiliegender Einbauteile
(2) Auf Betonfahrbahnplatten sind nach der Vor-
Für Einbauteile sind in der Leistungsbeschreibung 2
bereitung je angefangene 1.000 m Einbaufläche
ggf. besondere Regelungen vorzusehen. neun Abreißversuche durchzuführen. Erfolgt die
Vorbereitung durch Stemmen, sind je angefangene
2.4.5 Behandlung von Bewegungsfugen 250 m2 Gesamtfläche sechs Abreißversuche
durchzuführen.
(1) An den Fugenflanken sind jegliche Verunreini-
gungen, schadhafter Beton und alte Fugenfüllun- (3) Auf anderen Betonunterlagen als Betonfahr-
gen restlos zu entfernen. bahnplatten sind nach der Vorbereitung je ange-
fangene 500 m2 Einzelfläche sechs Abreißversu-
(2) Ist die Breite der Fuge nicht ausreichend, sind che durchzuführen.
die Fugenflanken unter Beachtung der Betonde-
ckung parallel einzuschneiden. Die Fugenbreite ist (4) Die Prüfung der Abreißfestigkeit entfällt bei:
auf die zu erwartenden Bewegungen abzustim- ― einer Gesamteinbaufläche von höchstens
men. Sie muss jedoch mindestens 15 mm be- 50 m2 bei Leistungen nach den Nrn. 3 bis 7,
tragen. wenn sich die Gesamteinbaufläche aus meh-
reren Einzelflächen zusammensetzt,
2.4.6 Behandlung von Rissen ― einer Gesamteinbaufläche von Beschichtungen
(1) Nach der Vorbereitung ist die Betonunterlage von höchstens 250 m2,
erneut im Hinblick auf Risse zu untersuchen. Diese ― Hydrophobierungen.
sind zu dokumentieren.
(5) Die Abreißversuche sind gleichmäßig über die
(2) Einzelne oberflächennahe Risse bis ca. 0,2 Gesamteinbaufläche zu verteilen.
mm Breite sind im Allgemeinen unbedenklich und
brauchen nicht behandelt zu werden. Die Risstiefe (6) Die Abreißfestigkeit der Betonunterlage muss
kann, sofern sie aus den Rissursachen nicht ab- den Werten der Tabelle 3.4.3 entsprechen.
schätzbar ist, durch Kernbohrungen kleineren
Durchmessers ermittelt werden. Geht jedoch von
oberflächennahen Rissen eine weitergehende
Schädigung aus (z.B. Abbrechen der Rissränder),
sind die Risse nach Abschnitt 5 zu behandeln.
(3) Risse mit mehr als 0,2 mm Breite oder solche,
die größere Querschnittsteile erfassen, sind nach
Abschnitt 5 zu behandeln.
(4) Werden Risse festgestellt, die die Stand-
sicherheit des Bauwerks gefährden können, ist der
Auftraggeber zu benachrichtigen.
(5) Offene Arbeitsfugen sind wie Risse zu behan-
deln.
Stand: 2017/10 13
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1 Stemmen Hammer von Hand x x x örtlich, für kleine Flächen Beschädigungen des Strahlen
a) Betonstahls sind zu
Meißel vermeiden; besondere
Vorsicht bei Spannglie-
Meißel Pressluft x dern
oder elek- a)
trisch
Nadelpistole x x (x)
e)
2 Bürsten rotierende Stahlbürste x x (x) Anwendungsbereich ist Säubern
e) geräteabhängig
3 Fräsen Fräsmaschine für klein- x x x Abtragung auf waage- Abtrag Altbeschichtung Strahlen ein-
flächigen Abtrag i) i) i) rechten und schwach und Vorbereitung banda- schließlich unbe-
g) h) geneigten Oberflächen genartige Beschichtung handelt verbliebe-
g) a) Betonabtrag je Arbeits- ner kleinerer
Fräsmaschine für groß- gang ≤ 5 mm; höhen- Flächen
flächigen Abtrag gleiche Überlappungen
der Fräsbahnen ≤ 5 cm
4 Schleifen Schleifgerät x x geräteabhängig auf Säubern nach Zeile
waagrechten oder 7b
senkrechten Flächen
5 Staubfreies Gerät mit festen Strahl- x x x geräteabhängig auf Säubern/Aufnahme
Strahlen mitteln bei gleichzeitigem waagerechten oder der Kugeln
Absaugen; Kugelstrahlen senkrechten Flächen
6a Strahlen Druckluftstrahlen mit x x x unabhängig von der Staubschutz erforderlich; Säubern
festem Strahlmitteln Flächeneigung Gefahrstoffverordnung
beachten;
Druckluft ölfrei b)
Druckwasserstrahlen mit x x x
festem Strahlmitteln
6b Nebelstrahlen; Feucht- x x (x)
strahlen mit festen f) Druckluft ölfrei b)
Strahlmittel
6c Hochdruckwasserstrah- x x (x) (x)
len, mindestens 60 MPa c) f)
(600 bar)
6d Hochdruckwasserstrah- x x x x
len jk)
7a Säubern Abblasen mit Druckluft x vorzugsweise auf nicht Druckluft ölfrei b) Staub-
waagerechten Flächen schutz erforderlich
7b Absaugen mit Industrie- x Regelverfahren auf Verwendete Sauger
saugern großen waagerechten müssen Wasser und
Flächen grobe Teile aufnehmen
können
7c Wasserstrahlen, (x) x Entfernen von atmo-
Dampfstrahlen, d) sphärischen Verunreini-
Heißwasserstrahlen gungen auf der Betonun-
terlage
14 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen
Anwendungszweck
1 = Entfernen der Reste von Beschichtungen und Nach- c) Grad des Betonabtrags ist abhängig vom Strahldruck, der
behandlungsfilmen sowie von oberflächigen Verunrei- Wassermenge und der Düsengeometrie
nigungen d) Reste von Beschichtungen können nicht immer entfernt
2 = Entfernen von Zementschlämmen und minderfesten werden.
Schichten e) Nicht für zu beschichtende Bewehrung und andere Metall-
3 = Abtragen von schadhaftem Beton/Betonersatz sowie teile
Freilegen der Bewehrung f) Ggf. trocken nachstrahlen
4 = Entfernen von Rostprodukten an freiliegender Beweh- g) Der maximale Abtrag von ≤ 5 mm einzuhalten, da bei grö-
rung und anderen Metallteilen ßerem Abtrag eine tiefergehende Zerstörung des Betons
5 = Säubern der Betonunterlage von Wasser, Staub und wahrscheinlich ist.
losen Teilen h) Nicht zum Freilegen der Bewehrung.
i) Bei Fräsarbeiten mit Abtragstiefen > 5 mm je Arbeitsgang
Erläuterungen: sind Musterflächen anzulegen, an denen die Anwendbarkeit
a) Gefahr der tiefergreifenden Zerstörung des Betons des Verfahrens überprüft werden kann.
b) Ölfrei: Die eingesetzten Baukompressoren müssen j) siehe DBV Merkblatt „Hochwasserdruckstrahltechnik im Be-
Ölaus-scheider mit einem nachgewiesenen Wirkungs- tonbau“
grad von ≤ 0,01 mg/m3 Restölgehalt haben (Klasse 1
nach ISO 8573-1)
Tabelle 3.4.3: Geforderte Abreißfestigkeiten der Betonunter- 2.6 Bestimmung der Feuchte der
lage (Mindestwerte)
Betonunterlage
(1) Die Feuchte der Betonunterlage darf die in den
System Mittelwert Zulässiger
kleinster Angaben zur Ausführung angegebenen Grenzwer-
Einzelwert te nicht überschreiten.
[N/mm2] [N/mm2]
(2) Die Feuchte der Betonunterlage ist mit dem
CM-Gerät (siehe Anhang A) zu bestimmen.
1 Betonersatzsysteme 1,5 1,0
2a OS-B 0,8 0,5
2.7 Abrechnung
Oberflächenschutzsysteme *)
Stand: 2017/10 15
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3.5.3 Baustoffe
Alle erforderlichen Prüfzeugnisse und Zulassungen
sind rechtzeitig vor Beginn der Arbeiten dem Auf-
traggeber vorzulegen.
16 Stand: 2017/10
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(2) RM/RC- und Epoxidharz-Haftbrücken müssen (3) Schichtdicken von Spritzbeton sind der Tabelle
einer laufenden werkseigenen Produktionskon- 3.4.4 zu entnehmen.
trolle und Fremdüberwachung unterliegen.
(4) Bei Erhöhung der Betondeckung mit Schicht-
dicken von mindestens 5 cm ist eine verdübelte
3.6.3 Überwachung der Ausführung Bewehrung anzuordnen.
(1) Für Beton gilt Abschnitt 2. (5) Es darf nur Korrosionsschutz gemäß Nr. 5.3
verwendet werden.
(2) Die Anzahl der Probewürfel ist in Abhängigkeit
von Art und Umfang der Baumaßnahme in der Lei- (6) Kann durch den Betonersatz eine Beton-
stungsbeschreibung vorzusehen. deckung gemäß DIN-EN 1992-2 (cmin = 40 mm)
planmäßig nicht erreicht werden, soll ein Korrosi-
(3) Die Prüfung der Konsistenz ist bei jeder Mi-
onsschutz der Bewehrung und ein geeignetes OS-
schung bzw. Transportbetonlieferung durchzufüh- System nach Nr. 8 aufgebracht werden.
ren.
(4) Senkrechte Flächen und Unterseiten sind nach Tabelle 3.4.4: Schichtdicken von Spritzbeton
ausreichender Erhärtungszeit im Beisein des Auf-
traggebers zur Feststellung von Hohlstellen durch
Abklopfen zu überprüfen. Schicht-
Einsatzbereich
dicke [cm]
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18 Stand: 2017/10
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5.5.6 Spritzen
5.4 Baustoffe und Baustoffsysteme
(1) Die zulässigen Längen der Förderleitungen
Der Größtkorndurchmesser der Gesteinskörnung sind den Angaben zur Ausführung zu entnehmen.
muss auf die erforderliche Schichtdicke ab-
gestimmt sein und darf höchstens 1/3 der Schicht- (2) Die Spritzdüse ist so zu führen, dass ein gut
dicke und/oder höchstens 8 mm betragen. verdichteter Mörtel / Beton mit gleichmäßigem
Gefüge bei geringem Rückprall entsteht, Spritz-
schatten vermieden und ggf. freiliegende Stahlein-
lagen ausreichend umhüllt werden.
(3) Die Dicke der einzelnen Spritzlagen ist den
Angaben zur Ausführung zu entnehmen.
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auch unter dynamischer Beanspruchung erfolgen. sind dem Auftraggeber auf Verlangen die für die
jeweiligen Chargen maßgebenden Werksprüf-
(2) Es werden folgende Anwendungsfälle unter-
zeugnisse nach DIN EN 10204 vorzulegen. Der
schieden: Prüfumfang ergibt sich nach Anhang F.
― RC (2) Die Gebinde müssen nach Nr. 6.6.3 gekenn-
waagerechte und schwach geneigte Obersei- zeichnet und unbeschädigt sein. Die zulässige
ten, dynamisch beansprucht (z.B. befahrbare Lagerungsdauer darf nicht überschritten werden.
Flächen unter Belägen), Beim Mischen dürfen nur ganze Gebinde der Tro-
― RM ckenkomponente verwendet werden.
beliebige Lage der Auftragsfläche, dynamisch (3) An der Mischanlage ist die Mischanweisung
(z.B. Kappen, Brückenuntersichten) oder nicht gut lesbar anzubringen.
dynamisch (z.B. Stützwände, Widerlager) be-
ansprucht.
6.5.3 Betonunterlage
(3) In speziellen Anwendungsfällen können be-
sondere Anforderungen an das Betonersatzsystem (1) Bei Verwendung einer Epoxidharzhaftbrücke
gestellt werden, deren Einhaltung durch zusätzlich darf die Feuchte der Betonunterlage die in den
zu vereinbarende Prüfungen nachzuweisen ist. Angaben zur Ausführung angegebenen Grenz-
werte nicht überschreiten.
6.5.2 Baustoffe
(1) Vor Einbau des RM/RC-Betonersatzsystems
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7.5.2 Baustoffe
7.6.2 Überwachung der Stoffe und
(1) Vor Einbau des PRC-Betonersatzsystems sind Stoffsysteme
dem Auftraggeber auf Verlangen die für die jewei-
PRC-Betonersatzsysteme müssen einer laufenden
ligen Chargen maßgebenden Werksprüfzeugnisse
werkseigenen Produktionskontrolle und Fremd-
nach DIN EN 10204 vorzulegen. Der Prüfumfang
überwachung unterliegen.
ergibt sich nach Anhang F.
(2) Die Gebinde müssen nach Nr. 7.6.3 gekenn-
7.6.3 Überwachung der Ausführung
zeichnet und unbeschädigt sein. Die zulässige
Lagerungsdauer darf nicht überschritten werden. (1) Vor Einbau ist an den gelieferten Baustoffen
Beim Mischen dürfen nur ganze Gebinde verwen- vom Auftragnehmer im Rahmen der Eigenüberwa-
det werden. chung zusätzlich zu Nr. 1.8.3 folgendes zu prüfen:
(3) An der Mischanlage ist die Mischanweisung ― Übereinstimmung mit der Bestellung (Liefer-
gut lesbar anzubringen. schein und Verpackungsaufschrift),
― unbeschädigter Zustand der Verpackung,
7.5.3 Betonunterlage
― vorschriftsmäßige Lagerung,
Die Feuchte der Betonunterlage darf die in den
― Verfallsdatum bzw. Herstelldatum und zuläs-
Angaben zur Ausführung angegebenen Grenz-
sige Lagerungsdauer.
werte nicht überschreiten.
(2) Vor Beginn der Ausführung sind die Tempe-
raturen der Unterlage und der zu verwendenden
7.5.4 Äußere Bedingungen
Stoffe zu messen. Die Messungen sind während
PRC-Betonersatzsysteme dürfen nur verarbeitet der Ausführung zu wiederholen, wenn die gemes-
werden, wenn die Temperatur der Betonunterlage senen Werte in die Nähe der Grenzwerte gelan-
und die Temperatur der zu verwendenden Stoffe gen, die in den Angaben zur Ausführung festgelegt
jeweils mindestens 3 K höher sind als die Tau- sind.
punkttemperatur und wenn die Temperatur der
(3) Beim Mischen der Komponenten des PRC ist
Betonunterlage mindestens 8 °C beträgt.
die Einhaltung des in den Angaben zur Ausführung
angegebenen Mischungsverhältnisses zu kontrol-
7.5.5 Witterungsschutz lieren. Die ausreichende Homogenisierung der
fertigen Mischung ist zu überprüfen.
PRC-Betonersatzsysteme sind gemäß den Anga-
ben zur Ausführung ausreichend lange gegen (4) Die instand gesetzten Flächen sind nach aus-
Nässe zu schützen. reichender Erhärtungszeit im Beisein des Auftrag-
gebers zur Feststellung von Hohlstellen durch
Abklopfen zu überprüfen.
7.5.6 Trockenrohdichte
(5) Die Prüfung der Abreißfestigkeit ist je ange-
Die Trockenrohdichte ist an Bohrkernscheiben von fangene 50 m2 Gesamteinbaufläche mittels drei
mindestens 15 mm Dicke zu ermitteln. Sie darf den gleichmäßig über die Einbaufläche verteilter Ab-
Bezugswert in den Angaben zur Ausführung um reißversuche nach Teil 1 Abschnitt 3 durchzufüh-
nicht mehr als 0,04 kg/dm3 unterschreiten. ren. Die Prüfung hat im Beisein des Auftraggebers
zu erfolgen.
Stand: 2017/10 23
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(6) Die Trockenrohdichte ist jeweils an einem steme OS-D bis OS-F nicht zu verwenden, da
Bohrkern aus jedem Satz der Abreißfestig- durch rissüberbrückende Beschichtungen die Kon-
keitsprüfung, jedoch je Bauwerk an mindestens trolle vorhandener Risse (Hinweise auf Schä-
drei Bohrkernen, zu ermitteln. digungen) nur eingeschränkt möglich ist.
b) Folgende OS-Systeme sind für den vorbeugen-
7.6.4 Kontrollprüfungen den Oberflächenschutz bevorzugt anzuwenden:
Bei einer Baumaßnahme mit einer Gesamteinbau- ― Hydrophobierung (OS-A) oder
fläche von höchstens 10 m2 können die Kontroll-
― Beschichtung (OS-B oder OS-C).
prüfungen entfallen.
(3) Systeme mit ausreichender Wasserdampf-
durchlässigkeit sind zu bevorzugen.
8 Oberflächenschutzsysteme (4) Bauteile dürfen nicht allseitig mit Systemen
(OS) beschichtet werden, die keine ausreichende Was-
serdampfdurchlässigkeit aufweisen.
8.1 Allgemeines (5) In der Leistungsbeschreibung sind anzugeben:
(1) Es werden folgende Arten von OS-Systemen ― Systembezeichnung nach Tabelle 3.4.5,
unterschieden: ― Einwirkungsbereich von Tausalzen (nur bei
― Hydrophobierung (OS-A) und Systemen OS-C und OS-D) nach Nr. 1.3.2,
― Beschichtungen (OS-B bis OS-F). ― Nachweis der Anforderung an Funktionalität für
Anti-Graffiti-System.
(2) Wegen der zeitlich begrenzten Wirksamkeit
von OS-Systemen können diese nicht als gleich- 8.2.3 Farbpalette
wertig gegenüber einer ausreichend dichten und
dicken Betondeckung angesehen werden. Für die letzte Schicht von pigmentierten Be-
schichtungen sind nur folgende Farbtöne zu ver-
(3) Anhang F enthält Hinweise zur Zertifizierung wenden:
der Baustoffe und Baustoffsysteme.
– RAL 1024 (ockergelb),
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folgendes zu prüfen:
(5) Bei der Bestimmung der Schichtdicke über den
Verbrauch darf die ermittelte Schichtdicke d nicht ― Übereinstimmung mit der Bestellung (Liefer-
kleiner als die Sollschichtdicke ds und nicht größer schein und Verpackungsaufschrift),
als die Maximalschichtdicke dmax sein. Die Soll-
― unbeschädigter Zustand der Verpackung,
schichtdicke ds ergibt sich aus der Summe von
Mindestschichtdicke dmin und Schichtdickenzu- ― vorschriftsmäßige Lagerung,
schlag dz. Für dz sind pauschal 60 µm anzusetzen.
― Verfallsdatum bzw. Herstelldatum und zuläs-
sige Lagerungsdauer.
8.4.8 Abreißfestigkeit
(2) Müssen zur Herstellung des OS-Systems
(1) Die Abreißfestigkeit des OS-Systems muss Komponenten auf der Baustelle gemischt werden,
Tabelle 3.4.6 entsprechen. ist die Einhaltung des in den Angaben zur Ausfüh-
rung angegebenen Mischungsverhältnisses zu
(2) Bei OS-Systemen mit Feinspachtel ist der
kontrollieren. Die ausreichende Homogenisierung
Feinspachtel zusätzlich zu prüfen, und es sind die
der fertigen Mischung ist zu prüfen.
Werte der Tabelle 3.4.6 einzuhalten.
(3) Der Verbrauch an Stoffen zur Herstellung von
Tabelle 3.4.6: Abreißfestigkeiten (Mindestwerte) OS-Systemen ist für jeden Arbeitsabschnitt und
jede Schicht gemäß Formblatt D 3.4.1 zu protokol-
Mittelwert Kleinster lieren.
System [N/mm ]
2 Einzelwert
2
[N/mm ] (4) Die Prüfung der Schichtdicke ist im Beisein
des Auftraggebers zum jeweils frühestmöglichen
OS-A - - Zeitpunkt durchzuführen.
OS-B bis OS-D 0,8 0,5
(5) Bei dem System OS-B und ggf. OS-C ist die
OS-E 1,0 0,6 Dicke der hwO je Arbeitsabschnitt, mindestens
jedoch je abgeschlossener Tagesleistung, über die
OS-F 1,5 1,0
entsprechende Verbrauchsmenge nach Anhang D
Feinspachtel 1,3 0,8 zu bestimmen. Die mittlere Auftragsschichtdicke
muss gleich oder größer als die Sollschichtdicke
sein.
8.4.9 Witterungsschutz
(6) Die Dicke der hwO der Systeme OS-D bis OS-
2
OS-Systeme sind gemäß den Angaben zur Aus- F ist je angefangene 350 m , mindestens jedoch je
führung ausreichend lang gegen ungünstige Witte- abgeschlossene Tagesleistung, durch Messen der
rungseinflüsse zu schützen. Schichtdicke an mindestens 40 gleichmäßig über
die Fläche verteilten Stellen (bei Bohrkernentnah-
me an jeweils fünf Stellen von acht Bohrkernen)
8.5 Qualitätssicherung nach Anhang D zu ermitteln.
(7) Bei dem System OS-C ist in der Leistungsbe-
8.5.1 Nachweis der Verwendbarkeit und Nach- ,
schreibung festzulegen ob die Schichtdicke durch
weis der Übereinstimmung Messen (wie bei den Systemen OS-D bis OS-F)
Der projektspezifische Nachweis der Verwendbar- oder über die Verbrauchsmenge (wie bei dem
keit und der projektspezifische Nachweis der System OS-B) zu prüfen ist. Das Verfahren zur
Übereinstimmung sind gemäß Anhang F durchzu- Bestimmung der Schichtdicke der Systeme OS-D
führen. Die Ergebnisse des Nachweises der Ver- bis OS-F ist in der Leistungsbeschreibung festzu-
wendbarkeit und des Nachweises der Überein- legen.
stimmung sind anzugeben. (8) Bei Hydrophobierungen ist für Beschichtungs-
flächen von mindestens 500 m² in Abstimmung mit
2
8.5.2 Überwachung der Stoffe und Stoffsyste- dem Auftraggeber je angefangene 100 m behan-
me delter Fläche nach Ablauf der in den Angaben zur
Ausführung angegebenen Wartezeit die Qualität
OS-Systeme müssen einer laufenden werkseige- der Hydrophobierung im Beisein des Auftragge-
nen Produktionskontrolle und Fremdüberwachung bers an einer Messfläche zu prüfen. Messergeb-
unterliegen. nisse sind dem Auftraggeber zu übergeben.
(9) Die Prüfung der Qualität der Hydrophobierung
8.5.3 Überwachung der Ausführung kann nach Anhang B erfolgen. An der Messfläche
(1) Vor Aufbringen des OS-Systems ist an den sollte der Mittelwert der Messungen unter den
gleichen Messbedingungen den auf der Ver-
gelieferten Stoffen vom Auftragnehmer im Rahmen
gleichsfläche gemessenen Wert um nicht mehr als
der Eigenüberwachung zusätzlich zu Nr. 1.8.3
Stand: 2017/10 27
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen
25 % überschreiten.
8.5.4 Kontrollprüfungen
Die Prüfung der fertigen Beschichtungen erfolgt
nach Augenschein. Werden Abreißprüfungen
durchgeführt, sind je angefangene 350 m2 be-
schichteter Fläche an drei gleichmäßig über die
Einbaufläche verteilten Stellen Einzelprüfungen
der Abreißfestigkeit des fertigen OS-Systems nach
Teil 1 Abschnitt 3 durchzuführen.
28 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen - Anhang A
Anhang A
A3 Durchführung
Bestimmung der Betonfeuchte Die einzelnen Arbeitsschritte sind:
nach der Carbid-Methode ― Mit Hammer und Meißel Bruchstücke aus dem
(CM-Gerät) zu untersuchenden Beton bis zu einer Tiefe von
ca. 2 cm lösen (ca. 100 bis 150 g, vgl. Tabelle
A 3.4.1).
A1 Beschreibung des
― Mit Hammer die Bruchstücke in der Mörser-
Verfahrens schale zerkleinern (dabei einzelne Gesteins-
(1) Betonstücke werden in einer Mörserschale körner nicht zerschlagen).
zerkleinert, abgesiebt und abgewogen. Die Ein- ― Probenmaterial über Analysensieb absieben.
waage wird zusammen mit einer definierten Menge
Calciumcarbid (Glasampulle mit 5 g) in eine Druck- ― Erforderliche Einwaage (siehe Tabelle A 3.4.1)
flasche gegeben. Zusätzlich eingefüllte Stahlku- auf der elektronischen Waage abwiegen.
geln bewirken nach mehrmaligem, kräftigem ― Zuerst Stahlkugeln, dann die Einwaage verlust-
Schütteln der Druckflasche die Zerstörung der frei in die Druckflasche geben.
Glasampulle. Die Vermischung von Prüfgut und
Calciumcarbid ermöglicht die chemische Reaktion ― Unter leichter Neigung der Druckflasche eine
zwischen dem im Prüfgut vorhandenen Wasser Ampulle Calciumcarbid vorsichtig in die Flasche
und dem Calciumcarbid, so dass sich Acetylengas gleiten lassen.
bildet. Der entstehende Gasdruck ist abhängig ― Deckel mit Manometer auf die Flasche setzen
vom Feuchtegehalt des Probenmaterials und wird und mit Spannhebeln verschließen. Diese Vor-
am Manometer abgelesen. gänge sind zur Vermeidung von Feuchteverän-
(2) Der dem abgelesenen Druck zuzuordnende derungen zügig durchzuführen!
Feuchtegehalt in Gew.-% ist aus den Tabellen ― Glasampulle durch kräftiges kreisendes Schüt-
A 3.4.2 bis A 3.4.4 zu entnehmen. teln (mind. 1 min) der Druckflasche zertrüm-
(3) Die Werte aus den Tabellen A 3.4.2 bis A 3.4.4 mern.
sind in Verbindung mit Druckflaschen zu verwen-
― Das kräftige kreisende Schütteln ist alle 5 min
den, bei denen der Volumeninhalt 1 Liter ent-
bis zur Endablesung zu wiederholen.
spricht. Bei Verwendung von Druckflaschen mit
einem abweichenden Volumeninhalt ist das abwei- ― Aus den Tabellen A 3.4.2 bis A 3.4.4 den zum
chende Druckverhältnis zu berücksichtigen. abgelesenen Druck zugeordneten Feuchtege-
halt in Abhängigkeit von Einwaage und Größt-
korn ermitteln.
A2 Geräte und Hilfsmittel
― Nach Versuchende Druckflasche vorsichtig
Folgende Geräte und Hilfsmittel sind einzusetzen: öffnen (Achtung Druck!) und Acetylengas ent-
weichen lassen (Achtung! Kein offenes Feuer!).
― CM-Druckflasche mit Manometer,
― Inhalt vorsichtig ausschütten (Achtung! Ätzkalk
― Elektronische Waage (Wägegenauigkeit 0,1 g),
und Glassplitter!) und Flasche mit trockener
― Analysensieb mit 2 mm Maschenweite Flaschenbürste säubern.
(DIN ISO 565),
― Stahlkugeln mit trockenem Tuch reinigen. De-
― Mörserschale (mit Manschette gegen Weg- ckel mit Manometer an der Unterseite (Gum-
springen des Prüfgutes), midichtung) säubern.
― Stahlkugeln, Calciumcarbid-Ampullen, Stopp-
uhr, Tabelle A 3.4.1: Erforderliche Einwaage
Stand: 2017/10 29
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen - Anhang A
A4 Besondere Fehlerquellen
― Es können folgende Fehler auftreten:
― Temperatur der Druckflasche weicht stark von
der Umgebungstemperatur ab.
― Druckflasche ist nicht gasdicht verschlossen
(z.B. beschädigte Dichtung, Materialreste unter
der Gummidichtung).
― Calciumcarbid-Ampulle bereits vor dem Ein-
bringen undicht (hellbraune Verfärbung).
30 Stand: 2017/10
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*)
Tabelle A 3.4.2: Druck [bar] bei Einwaage 50 g Feuchtegehalt
Druck bei Größtkorn bis 4 mm nach 15 min nach 20 min nach 25 min [Gew.-%]
— — 0,330 1,0
— — 0,495 1,5
— — 0,655 2,0
— — 0,820 2,5
*)
Druck [bar] bei Einwaage 20 g
nach 15 min nach 20 min nach 25 min
— 0,380 0,390 3,0
— 0,500 0,510 3,5
— 0,615 0,625 4,0
— 0,735 0,745 4,5
— 0,855 0,865 5,0
— 0,970 0,980 5,5
— 1,090 1,100 6,0
— 1,325 1,335 7,0
*)
Druck [bar] bei Einwaage 10 g
nach 15 min nach 20 min nach 25 min
0,825 0,830 0,895 8,0
*)
Tabelle A 3.4.3: Druck [bar] bei Einwaage 50 g Feuchtegehalt
Druck bei Größtkorn bis 8 mm nach 15 min nach 20 min nach 25 min [Gew.-%]
— — 0,335 1,0
— — 0,510 1,5
— — 0,685 2,0
— — 0,860 2,5
*)
Druck [bar] bei Einwaage 20 g
nach 15 min nach 20 min nach 25 min
— 0,405 0,415 3,0
— 0,550 0,560 3,5
— 0,690 0,700 4,0
— 0,835 0,845 4,5
— 0,975 0,985 5,0
— 1,120 1,130 5,5
*)
Druck [bar] bei Einwaage 10 g
nach 15 min nach 20 min nach 25 min
0,475 0,480 0,485 5,5
0,530 0,535 0,540 6,0
*)
Tabelle A 3.4.4: Druck [bar] bei Einwaage 50 g Feuchtegehalt
Druck bei Größtkorn größer 8 mm nach 15 min nach 20 min nach 25 min [Gew.-%]
— — 0,340 1,0
— — 0,605 1,5
— — 0,870 2,0
— — 1,130 2,5
*)
Druck [bar] bei Einwaage 20 g
nach 15 min nach 20 min nach 25 min
— 0,580 0,585 3,0
— 0,750 0,755 3,5
— 0,915 0,925 4,0
— 1,085 1,095 4,5
— 1,255 1,270 5,0
*)
Druck [bar] bei Einwaage 10 g
nach 15 min nach 20 min nach 25 min
0,715 0,725 0,730 5,5
0,845 0,850 0,855 6,0
*)
1 bar entspricht 100 kPa
Stand: 2017/10 31
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen - An h an g B
32 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen - Anhang B
Formblatt B 3.4.1
Hydrophobierungsmessung Seite
Baumaßnahme Bauwerksnummer
(ASB)
Bauabschnitt
Auftraggeber Bauwerksname
Auftragnehmer oben
unten
Betoniert am................................................................................................................................. (nur Jahr und Monat)
Hydrophobiert am .................................................mit .....................................................................................(Produkt)
geprüft am............................................ durch .................................................Fa. ..........................................................
Geberlage senkrecht waagerecht Elektrolyt. Kalklauge Sonstiges
Wetterlage
In der letzten Woche vor der Prüfung ............... ............im allgemeinen trocken feucht ..............°C
Wetter bei der Prüfung .............................. im allgemeinen feucht trocken ..............°C
Betonoberfläche rau eben offenporig dicht
Lage Messort 1 ..........................................................................................................................................................
Lage Messort 2 ..........................................................................................................................................................
Lage Messort 3 ..........................................................................................................................................................
Lage Messort 4 ..........................................................................................................................................................
Messort 1 Messort 2
Kontrollwert vor .............nach der Prüfung.................... Kontrollwert vor .............nach der Prüfung....................
Messwert nach 15 min Messwert nach 15 min
................../......................./....................../......................... ................../......................./......................../.......................
Mittelwert nach 15 min ................................................... Mittelwert nach 15 min ...................................................
Messwert nach 60 min Messwert nach 60 min
................/......................../....................../.......................... ................../....................../......................../.......................
Mittelwert nach 60 min ……………………………………. Mittelwert nach 60 min …………………………………...
bestanden ja nein bestanden ja nein
Messort 3 Messort 4
Kontrollwert vor .............nach der Prüfung.................... Kontrollwert vor .............nach der Prüfung....................
Messwert nach 15 min Messwert nach 15 min
................../......................./....................../......................... ................../......................./......................../.......................
Mittelwert nach 15 min ................................................... Mittelwert nach 15 min ...................................................
Messwert nach 60 min Messwert nach 60 min
................/......................../....................../......................... ................../....................../......................../.......................
Mittelwert nach 60 min …………………………………… Mittelwert nach 60 min ……………………………………
bestanden ja nein bestanden ja nein
Stand: 2017/10 33
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonteilen - Anhang C
Formblatt C 3.4.1
Seite
Ausgeführte Schutz- und Instandsetzungsmaßnahmen
an Betonbauteilen
Baumaßnahme Bauwerksnummer
(ASB)
Straßenbau-
Verwaltung
Bauamt Bauwerksname
AM/SM oben
unten
Bauteil(e)
Schaden
Schadenursache
Auftragnehmer
Vorbereitung der
Unterlage
Betonersatzsystem
(einschl. evtl. Korrosions-
schutz der Bewehrung)
Baustoffe
Lieferfirma
Oberflächenschutzsystem
Baustoffe
Lieferfirma
Nachbehandlung
(Art, Material)
Ausführungszeit
Abnahmedatum
34 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen - Anhang D
D1 Anwendung
(1) Die nachfolgend beschriebenen Verfahren
dienen der Bestimmung der Schichtdicke der
hauptsächlich wirksamen Oberflächenschutz-
schichten (hwO) der Systeme OS-B bis OS-F ge-
mäß Tabelle 3.4.5.
(2) Die Angaben beziehen sich immer auf die
Trockenschichtdicke der hwO. Die Kontrolle der
Schichtdicken auf der Baustelle erfolgt je nach
System entweder nach Verbrauch oder durch di-
rekte Messung.
D 2.1 Allgemeines
(1) Die Messung der Trockenschichtdicke bedingt
eine örtlich begrenzte Zerstörung der Oberflächen- Bild D 3.4.1: Schichtdickenprüfgerät der Bundesanstalt für
schutzschicht. Es können folgende Verfahren an- Materialforschung und –prüfung (BAM)
gewendet werden:
― Differenzdickenmessung in Anlehnung an D 2.3 Keilschnitt-Verfahren
DIN 50933, Die Oberflächenschutzschicht wird mit einer
― Keilschnitt-Verfahren nach DIN 50986, Schneidvorrichtung unter einem vorgegebenen
Winkel eingeschnitten, die Projektion der Schnitt-
― Messung an Bohrkernen. flanke mit einem Messmikroskop gemessen und
die Schichtdicke trigonometrisch berechnet. Die
(2) Die Mindest- bzw. Maximalschichtdicken der
Durchführung erfolgt nach DIN 50986.
hwO ergeben sich für jedes OS-System nach un-
terschiedlichen Kriterien. Die Dicken sind im Rah-
men der der Prüfungen zum Nachweis der Ver- D 2.4 Messung an Bohrkernen
wendbarkeit von der Konformitätsbewertungstelle
festzulegen. Die Messung an Bohrkernen erfolgen an 8 gleich-
mäßig über die Fläche entnommenen Bohrkernen
(Durchmesser höchstens 50 mm). Durch den Bohr-
D 2.2 Differenzdickenmessung vorgang örtlich eingetretene Veränderungen der
Schichtdicke sind zu beachten und ggf. durch ge-
(1) Die Messung erfolgt durch Durchstechen der eignete Maßnahmen zu entfernen. Die Schichtdi-
Oberflächenschutzschicht mit einer Messsonde. cke wird an fünf gleichmäßig verteilten Stellen mit
(2) Das Messverfahren muss eine Messgenauig- Hilfe einer Messlupe oder eines Messmikroskops
keit von 10 µm erlauben. Geeignet ist z.B. ein im bestimmt.
Bild D 3.4.1 dargestelltes Schichtdickenprüfgerät.
(3) Das Gerät ist vor jeder Messreihe auf einer D 2.5 Auswertung
ebenen Glasplatte zu justieren. Die Messung ist
Jede Prüfung ist entsprechend Formblatt D 3.4.2,
senkrecht zur Beschichtungsoberfläche durchzu-
Formblatt D 3.4.3 bzw. Formblatt D 3.4.4 auszu-
führen. Mit hervorstehender Nadelspitze ist das
werten.
Gerät mit mäßigem Druck in die Oberflächen-
schutzschicht bis zu einem spürbaren Widerstand
einzustechen. Anschließend wird die kreisförmige
Stand: 2017/10 35
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen - Anhang D
M v ∗ FV ∗ 10
d= [µm].
ρ fl ∗ A
D 3.2 Auswertung
(1) Jede Prüfung ist entsprechend Formblatt
D 3.4.5 auszuwerten.
(2) Die Sollschichtdicke ergibt sich aus:
ds = dmin + dz [µm].
Für dz sind pauschal 60 µm einzusetzen.
36 Stand: 2017/10
Formblatt D 3.4.1
Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen - Anhang D
Seite
Dokumentation von Verbrauchs- bzw. Einbaumengen von Oberflächenschutzsystemen (OS)
Bauwerksnummer (ASB) Baumaßnahme
Bauabschnitt Bauteil
Auftragnehmer Auftraggeber
Datum Bauteil zugeordnete Chargen-Nr. Länge Breite Fläche Einbaugewicht Unterschriften
Einbaufläche des Stoffes [m] [m] [m²] Schicht bzw. [kg] [kg/m²] Auftragnehmer Auftraggeber
Lage 1)
1
) H = Hydrophobierung OS (1) = hauptsächlich wirksame Oberflächenschutzschicht 1. Lage / Schicht
FS = Feinspachtel OS (2) = hauptsächlich wirksame Oberflächenschutzschicht 2. Lage / Schicht
G = Grundierung D = Deckversiegelung
37
Formblatt D 3.4.2
Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen - Anhang D
Bestimmung der Schichtdicke der hauptsächlich wirksamen Oberflächenschutzschicht (hwO) Seite
durch Differenzdickenmessung
Bauwerksnummer (ASB) Baumaßnahme
Bauabschnitt Bauteil
Auftragnehmer Auftraggeber
5 10
b b
4 24
2 7 12 17 22 27 32 37
5 25
5
b
3 8 13 18 23 28 33 38
Größe der zugeordneten Prüffläche 6 26
5
4 9 14 19 24 29 34 39
b
7 27
Länge l m 5 10 15 20 25 30 35 40
b b
10 5
8 28
Breite b m 9 29
Fläche m2 l l l l l l l l l
10 30
16 8 8 8 8 8 8 8 16
Prüfgerät 11 31
l
12 32
Eine Prüfung je angefangene 350 m2 13 33
mindestens jedoch je Tagesleistung 14 34
Prüfung Nr. Name des Prüfgutes Beauftragte Firma 15 35
16 36
Prüfungsdatum 17 37
18 38
Fertigstellungsdatum
19 39
des Prüfgutes
20 40
Unterschriften Summe (1-20) Summe (21-40)
1
) Zutreffendes ankreuzen Soll
a: dmax ≥ d ≥ dmin Gesamtsumme a ≥ 38
b: dmin > d ≥ 0,7 * dmin Gesamtsumme b≤2
------------------------------------------- ------------------------------------------- ----------------------------------------------- c: d < 0,7 * dmin Gesamtsumme c=0
Prüfer Auftragnehmer Auftraggeber d: d > dmax Gesamtsumme d=0
38
Formblatt D 3.4.3
Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen - Anhang D
Bestimmung der Schichtdicke der hauptsächlich wirksamen Oberflächenschutzschicht (hwO) Seite
mit dem Keilschnittverfahren
Bauwerksnummer (ASB) Baumaßnahme
Bauabschnitt Bauteil
Auftragnehmer Auftraggeber
Lage der zugeordneten Prüffläche Lage der einzelnen Messstellen je Prüfung siehe Formblatt 3.4.2 1 21
(ggfs. in Zeichnung eintragen) 2 22
3 23
4 24
5 25
Größe der zugeordneten Prüffläche 6 26
7 27
Länge l m 8 28
Breite b m 9 29
Fläche m2 10 30
Prüfgerät 11 31
12 32
13 33
14 34
Prüfung Nr. Name des Prüfgutes Beauftragte Firma 15 35
16 36
Prüfungsdatum 17 37
18 38
Fertigstellungsdatum
19 39
des Prüfgutes
20 40
Unterschriften Summe (1-20) Summe (21-40)
1
) Zutreffendes ankreuzen Soll
a: dmax ≥ d ≥ dmin Gesamtsumme a ≥ 38
b: dmin > d ≥ 0,7 * dmin Gesamtsumme b≤2
------------------------------------------- ------------------------------------------- -----------------------------------------------
c: d < 0,7 * dmin Gesamtsumme c=0
Prüfer Auftragnehmer Auftraggeber
d: d > dmax Gesamtsumme d=0
39
Formblatt D 3.4.4
Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen - Anhang D
Bestimmung der Schichtdicke der hauptsächlich wirksamen Oberflächenschutzschicht (hwO) Seite
an Bohrkernen
Bauwerksnummer (ASB) Baumaßnahme
Bauabschnitt Bauteil
Auftragnehmer Auftraggeber
Oberflächenschutzsystem Messwerte und Auswertung
Mindestschichtdicke dmin = µm
Auswertung1) Auswertung1)
OS- 0,7 * dmin = µm Mess-
stellen
Schicht-
dicke
Mess-
stellen
Schicht-
dicke
Maximalschichtdicke dmax = µm d [µm] a b c d d [µm] a b c d
Bohrkern V
Bohrkern I
(ggfs. in Zeichnung eintragen) 2 2
3 3
4
b
I IV VII
4 4
4
b
III VI
5 5
b
4
II V VIII
Größe der zugeordneten Prüffläche 1 1
Bohrkern VI
4
b
Bohrkern II
2 2
Länge l m
l l l l l l 3 3
Breite b m 6 6 6 6 6 6
Fläche m2 l 4 4
5 5
Prüfgerät 1 1
Je Bohrkern fünf Messungen gleichmäßig verteilt an der Mantelfläche
Bohrkern VII
Bohrkern III
2 2
Eine Prüfung je angefangene 350 m2 3 3
mindestens jedoch je Tagesleistung
4 4
Prüfung Nr. Name des Prüfgutes Beauftragte Firma 5 5
1 1
Bohrkern VIII
Bohrkern IV
Prüfungsdatum
2 2
Fertigstellungsdatum 3 3
des Prüfgutes 4 4
5 5
1)
Unterschriften Zutreffendes ankreuzen Soll
a: dmax ≥ d ≥ dmin ∑ a ≥ 38
b: d ≥ 0,7 * dmin ∑b≤2
-------------------------------------------- ------------------------------------------- -------------------------------------------- c: d < 0,7 * dmin ∑c=0
Prüfer Auftragnehmer Auftraggeber d > dmax ∑d=0
40
d:
Formblatt D 3.4.5
Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen - Anhang D
Bestimmung der Schichtdicke der hauptsächlich wirksamen Oberflächenschutzschicht (hwO) Seite
über die Verbrauchsmenge
Bauwerksnummer (ASB) Baumaßnahme
Bauabschnitt Bauteil
Auftragnehmer Auftraggeber
Oberflächenschutzsystem Mindestschichtdicke dmin= µm Sollschichtdicke
Maximalschichtdicke dmax= µm ds = dmin + dz = µm
µm
OS- (Sofern die Angaben zur Ausführung keine Angaben zum Zuschlag dz
enthalten, ist dz = 60 µm anzusetzen.)
dz = 60
6
Name des Prüfgutes Beauftragte Firma
7
Unterschriften
....................................................................... ........................................................................... ..............................................................
Prüfer Auftragnehmer Auftraggeber
41
Formblatt E 3.4.1
Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen - Anhang E
Seite
Frischmörtelrohdichte SRM/SRC
Bauwerksnummer (ASB) Baumaßnahme
Bauabschnitt Bauteil
Auftragnehmer Auftraggeber
Prüfdatum
Prüfgut
zugeordnete Fläche
1
2
3
Unterschriften
Seite
Prüfung am Frischmörtel RM/RC
Bauwerksnummer (ASB) Baumaßnahme
Bauabschnitt Bauteil
Auftragnehmer Auftraggeber
RM/RC Prüfdatum
Mischungsverhältnis Trockenkomponente : Wasser = 1 : _ _ _
Material Mischdauer _ _ _ sec
Hersteller Ausbreitmaß mit Hubtisch gemäß DIN 18555; Ausbreittisch nach DIN EN 1015-3 (Glasplatte d = 30 cm)
15 Hubschläge
Konsistenz
Häufigkeit: 1 x je Arbeitstag;
Abweichungen vom Bezugswert der Angaben zur Ausführung höchstens 15%
Messung nach dem Druckausgleichsverfahren nach DIN 18555 (LP-Topf); Prüfgerät mit Druckkammer
Chargen-Nr. Luftgehalt und 1 dm³ Probenbehälter; Verdichtung im Vibrationsverfahren; Häufigkeit: 1x je Arbeitstag
Abweichungen vom Bezugswert der Angaben zur Ausführung höchstens 2% absolut bzw. 50% relativ
Prüfdatum Konsistenz [mm] Luftgehalt [Vol.-%]
Mischung
Nr. 1 zulässig 1 zulässig
Ist Soll ) Abweichungen Ist Soll ) Abweichungen
≤ 15% ≤ 2% abs. / ≤ 50% rel.
1
zugeordnete Fläche 2
3
Unterschriften
Prüfer Auftragnehmer Auftraggeber
1
) Sollwert gemäß Angaben zur Ausführung
43
Formblatt E 3.4.3
Stand:2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen - Anhang E
Seite
Bestimmung der Trockenrohdichte SRM/SRC, RM/RC, PRC
Bauwerksnummer (ASB) Baumaßnahme
Bauabschnitt Bauteil
Auftragnehmer Auftraggeber
SRM/SRC, RM/RC,
Prüfdatum
PRC
Prüfgut Bemerkungen
PRC 2
Nicht betroffene Produkte
3
streichen
Unterschriften
Prüfer Auftragnehmer Auftraggeber
1
) Sollwert gemäß Angaben zur Ausführung
44
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen – Anhang F
(5) Ebenso ist zu prüfen, ob eine werkseigene (2) Die „Angaben zur Ausführung“ in der prüffähi-
Produktionskontrolle stattgefunden hat. Andernfalls gen Bescheinigung einer entsprechend Art. 30
1)
darf der Baustoff nicht verwendet werden. BauPVO qualifizierten Stelle werden regelmäßig
als gleichwertige Alternative anerkannt, sofern
diese den Anforderungen der Leistungsbeschrei-
F2 Nachweis der Übereinstimmung bung vollumfänglich genügen.
(1) Der Nachweis der Einhaltung der geforderten 1)
Produktmerkmale im Hinblick auf den Nachweis Für Deutschland ist das Deutsche Institut für Bautech-
der Übereinstimmung muss projektspezifisch durch nik (DIBt) die nach Art. 30 BauPVO für alle Produktberei-
che benannte technische Bewertungsstelle.
den Auftragnehmer erfolgen. Sofern der Auftrag-
nehmer selbst nicht über entsprechende Prüfein-
richtungen und Voraussetzungen verfügt, muss er
Stand: 2017/10 45
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen – Anhang G
1)
Beispiele
Klassenbezeichnung Beschreibung der Umgebung
(informativ)
1 Einwirkungen aus der Umgebung
XALL Einwirkungen auf das Bauwerk bzw. Bauteil Alle Bauteile
mit Auswirkungen auf das Instandsetzungssys-
tem und dessen Verbund zum instand zu set-
zenden Bauteil, welche nicht durch die nach-
folgenden Expositionsklassen abgebildet wer-
den; bewehrungskorrosionsfördernde Stoffe
aus dem Instandsetzungssystem
Anmerkung: Expositionsklasse ist immer anzu-
setzen.
X0 Für Beton ohne Bewehrung oder eingebettetes
Metall: alle Umgebungsbedingungen, ausge-
nommen Frostangriff, Verschleiß oder chemi-
scher Angriff
Bewehrungskorrosion, ausgelöst durch Karbonatisie-
rung
XC1 Trocken oder ständig nass
XC2 Nass, selten trocken
s. DIN-Fachbericht „Beton“
Expositionsklassen nach DIN-Fachbericht „Beton“
46 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen – Anhang G
Mittelbarer Spritzwasserbereich, z. B.
Teilbereiche von Trog-, Tunnel-, Stütz-
und Widerlagerwänden, Stützen, Pfei-
ler soweit am Fuß das Wasser durch
konstruktive Maßnahmen abgeleitet
wird.
Stand: 2017/10
47
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen – Anhang G
48 Stand: 2017/10
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 3
Massivbau
Abschnitt 5
Füllen von Rissen und Hohlräumen
in Betonbauteilen
Notifiziert gemäß der Richtlinie (EU) 2015/1535 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. Sep-
tember 2015 über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der technischen Vorschriften und der Vorschrif-
ten für die Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. 241 vom 17.9.2015, S. 1.).
Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in Betonbauteilen
2 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in Betonbauteilen
Stand: 2017/10 3
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in Betonbauteilen
Abstand der Rissufer senkrecht zum Rissverlauf. (2) Eine Injektion von Hohlräumen setzt für den
Rissfüllstoff die Durchgängigkeit des Schadensbe-
(20) Rissbreitenänderung reichs im Betongefüge voraus.
Die Rissbreiten können sich über die Zeit ändern. (3) Durch Vergießen können mit geeignetem Riss-
Wiederkehrende Änderungen können füllstoff Risse in oberflächennahen Bereichen und
― kurzzeitig (z.B. infolge von Verkehrslasten), Trennrisse gefüllt werden. Mit dieser Füllart lassen
sich Risse auf waagerechten bzw. wenig geneig-
― täglich (z.B. infolge von Sonneneinstrahlung), ten Flächen von oben füllen.
― langzeitig (z.B. jahreszeitlich meteorologisch (4) Der Einsatz von Injektionsschläuchen ist eine
bedingt) Vorsorgemaßnahme. Sie ersetzt in keinem Fall die
fachgerechte Ausbildung von Arbeitsfugen
auftreten.
und / oder Anordnung von Fugendichtungsbändern
(21) Rissflanken oder -blechen. Der Injektionschlauch darf als vor-
beugende Maßnahme nur zur Behebung etwaiger
Die Begrenzungsflächen des Risses.
Mängel in kritischen Betonierbereichen vorgesehen
(22) Rissufer werden. Der Rissfüllstoff wird im Regelfall erst bei
4 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in Betonbauteilen
Stand: 2017/10 5
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in Betonbauteilen
6 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in Betonbauteilen
(8) Die Bohrkerne mit Durchmessern von 50 mm zugesicherten Eigenschaften der Füllung für das
oder kleiner sind aus charakteristischen Bereichen Bauwerk oder Bauteil (z.B. nach dem Ausmaß der
der gefüllten Risse zu entnehmen. Ihre Anzahl und Undichtheiten).
Länge richten sich nach dem Umfang der Maßnah-
me und der Bedeutung der Erfüllung der vertraglich
Tabelle 3.5.1: Art, Umfang und Häufigkeit der Eigenüberwachung der Ausführung
Prüfungen
Risszonen
Vorbereitung der
gemäß Angaben zur Ausführung bei jedem Riss
Ausführung Packer, Abstand
Verdämmung
Einhaltung der Rissfüllstoff spezifi-
Rissmerkmale schen Anwendungsbedingungen nach Bedarf
Anwendungsbedingungen
Witterungs-
Ausführungsbedingungen mehrmals täglich
bedingungen
Bauteil- gemäß Angaben zur Ausführung
bei jedem Riss
temperaturen
Füllen Durchführung kontinuierlich
Protokolle und
nach Abschluss
Aufzeichnung Berichte gemäß vollständig und nachvollziehbar
der Arbeiten
Anhang B
8 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in Betonbauteilen
(1) Unterliegen die behandelten Flächen einer di- (6) Wegen der vergleichsweise geringen Steifigkeit
rekten Verkehrsbelastung, ist der Zustand der von EP soll EP-I bei Hohlräumen im Beton nur dann
Oberfläche vor der Belastung zu dokumentieren. eingesetzt werden, wenn diese klein sind. Die stoff-
spezifischen Anwendungsbedingungen für Risse
(2) Für nur aufwändig zugängliche Bereiche sind in sind sinngemäß einzuhalten.
der Leistungsbeschreibung Regelungen über Teilab-
nahmen vorzusehen.
6.3 Ausführung
(1) Risse und Hohlräume sind vollständig zu füllen.
6 Kraftschlüssiges Füllen mit
polymeren Rissfüllstoffen (2) Die niedrigste Anwendungstemperatur beträgt
8 °C.
durch Injektion F-I(P)
(3) Allseitig zugängliche Risse sind allseitig zu ver-
dämmen. Der Riss ist mit Packern zu bestücken und
6.1 Allgemeines zu injizieren. Bei Bauwerken mit kurzzeitigen oder
täglichen Rissbreitenänderungen muss die Ver-
(1) Zur Injektion zum kraftschlüssigen Verbinden dämmung mit einem hierfür in den Angaben zur
von Rissflanken und Füllen von Hohlräumen mit Ausführung vorgesehenen Stoff erfolgen.
polymeren Rissfüllstoffen dürfen nur kalthärtende,
zweikomponentige und lösemittelfreie Harze einge- (4) Treten bei EP-I nennenswerte Unterbrechun-
setzt werden (Epoxidharz EP-I). gen auf, die auf ein vom Auftragnehmer zu vertre-
tendes Versagen der Verdämmung zurückzuführen
(2) Für einkomponentige Injektion sind nur Origi- sind, kann der Auftraggeber weitere Injektionsarbei-
nalgebinde mit ca. 1 kg Inhalt zulässig. ten bis zur Beseitigung der Ursachen untersagen.
Die Folgekosten trägt der Auftragnehmer.
(3) Die Mischgenauigkeit beträgt 4 %.
(5) Soll auf eine Verdämmung verzichtet werden,
(4) Die Festigkeitseigenschaften der durch EP-I ist dies in der Leistungsbeschreibung vorzusehen.
hergestellten Verbindungen werden durch den
Bauwerksbeton bestimmt (siehe Nr. A 1.3). (6) Bei größeren täglichen Rissbreitenänderungen
(Überschreitung der für kurzzeitige Rissbreiten-
änderungen angegebenen Anforderungen nach
6.2 Anwendung Nr. 6.2) ist der Injektionszeitpunkt so zu wählen,
dass eine Nachinjektion bei den größten Rissbrei-
(1) Die EP-I ist bei Trennrissen und bei oberflä-
ten erfolgen kann (siehe Nr. A 2).
chennahen Rissen geeignet, wobei der Rissverlauf
beliebig sein kann. Die folgenden Anforderungen
sind unabhängig voneinander einzuhalten: 6.4 Prüfungen
– Die Mindest-Rissbreite beträgt 0,10 mm. (1) Der projektspezifische Nachweis der Verwend-
barkeit und der projektspezifische Nachweis der
– Für kurzzeitige Rissbreitenänderungen sind
Übereinstimmung müssen gemäß Anhang E erfol-
∆w ≤ 0,10 * w bzw. ∆ w ≤ 0,03 mm einzuhalten.
gen. Die Ergebnisse des Nachweises der Ver-
Der kleinere Wert ist maßgebend.
wendbarkeit und des Nachweises der Überein-
– Die zulässigen täglichen Rissbreitenänderun- stimmung sind anzugeben.
gen sind abhängig von der Festigkeitsentwick-
(2) Der projektspezifische Nachweis der Ver-
lung des Epoxidharzes. Die täglichen Rissbrei-
wendbarkeit bezüglich des Injektionsverfahrens
tenänderungen sind nicht begrenzt, wenn die
Stand: 2017/10 9
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in Betonbauteilen
10 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in Betonbauteilen
(3) Die Kontrollprüfungen dienen der Feststellung – Keine Versprödung bei Wasserzutritt vor oder
der Vollständigkeit (Füllgrad) und der Kraftschlüs- nach Ablauf der Reaktion.
sigkeit der Füllung. – Ausreichende Haftfestigkeit an Rissflanken mit
beliebigen Feuchtigkeitszuständen.
8 Dehnbares Füllen mit polyme- – Ausreichende Dehnbarkeit zwischen den Riss-
flanken.
ren Rissfüllstoffen durch
Injektion D-I(P) – Keine aus dem ausgehärteten Harz entwei-
chenden Bestandteile, z.B. Weichmacher.
(2) Es ist darauf zu achten, dass das SPUR zur
8.1 Allgemeines vorübergehenden Verminderung der Wasserzufuhr
(1) Zur Injektion zum begrenzt dehnbaren Verbin- bei unter Druck wasserführenden Rissen außer den
den von Rissflanken und zum abdichtenden Füllen in Nr. A 3.1 genannten Eigenschaften die folgenden
von Hohlräumen mit polymeren Rissfüllstoffen aufweist:
dürfen nur zweikomponentige PUR eingesetzt – Sehr kurze Reaktionszeiten bei Wasserzutritt.
werden (PUR-I).
– Feinzellige Schaumbildung mit starker Volu-
(2) Zur vorübergehenden Verminderung einer un-
menvergrößerung.
ter Druck stehenden Wasserzufuhr gemäß Tabelle
A 3.5.2 kann der Einsatz von einem schnellschäu-
menden PUR (SPUR) erforderlich werden. 8.4 Ausführung
(3) Das zum Injektionsverfahren gehörende SPUR (1) Die PUR-I ist zur Erleichterung der optischen
ist kein dehnbarer Rissfüllstoff und hat auch keine Füllkontrolle i. d. R. ohne Verdämmung über Bohr-
dauerhaft abdichtende Wirkung. packer auszuführen. Ein etwaiges Verdämmen ist
Stand: 2017/10 11
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in Betonbauteilen
12 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in Betonbauteilen
(2) Die produktspezifische Mindestrissbreite ist zu nachschneiden). Die Einzelheiten der Ausführung
beachten. der EP-V, ZL-V und ZS-V und die Maßnahmen zur
Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes
(3) Die Flächen müssen annähernd horizontal
der Bauteiloberfläche sind in der Leistungsbe-
ausgerichtet sein.
schreibung vorzusehen.
(4) Die niedrigste Anwendungstemperatur für EP-V
(10) Bei der Anwendung der ZL-V und ZS-V sind
beträgt 8 °C und für ZL-V bzw. ZS-V 5 °C.
trockene Risse gemäß den Angaben zur Ausfüh-
(5) Die Flanken von Rissen und Hohlräumen müs- rung vorzubehandeln. Bei der Ausführung einer
sen so beschaffen sein, dass eine ausreichende Hohlraumfüllung muss Wasser aus einer unmittel-
Flankenhaftung sichergestellt werden kann. bar vorher durchgeführten Vornässung der Risse
entwichen sein.
(6) Risse sind vor dem Vergießen mit geeigneten
Verfahren (z.B. Industriesaugern) zu säubern.
(7) Das Säubern ist in der Leistungsbeschreibung 9.4 Prüfungen
vorzusehen. (1) Umfang und Häufigkeit der Fremdüberwachung
(8) Zur Erzielung der erforderlichen Fülltiefe muss der Ausführung sind in der Leistungsbeschreibung
innerhalb der von der Bauwerkstemperatur abhän- vorzusehen.
gigen Verarbeitbarkeitsdauer des Rissfüllstoffes für (2) Im Rahmen einer Kontrollprüfung kann die
eine ausreichende Zufuhr des Rissfüllstoffes zum Fülltiefe zuverlässig nur durch zerstörende Prüfun-
Riss gesorgt werden. Auf die Möglichkeit einer Ent- gen festgestellt werden und ist daher auf begründete
lüftung des Risses ist zu achten. Fälle zu beschränken.
(9) Beim drucklosen Füllen durch Vergießen kann
ein Füllstoffreservoir, z. B. durch Einschneiden
einer Nut oder Anordnung temporärer Barrieren
beidseitig der Rissflanken, erzeugt werden. Bei
breiteren Rissen können auf der Bauteiloberfläche
parallel zum Rissverlauf Maßnahmen zur Erzielung
eines ständigen Rissfüllstoffvorrates getroffen wer-
den (z.B. Risse entsprechend dem Rissverlauf
Stand: 2017/10 13
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in
Betonbauteilen - Anhang A
(4) Hohlräume im Beton können gemäß Teil 3 Ab- (2) Falls vorangegangene Maßnahmen nicht zum
schnitt 4 erfasst und dokumentiert werden. Zur Be- Erfolg geführt haben, ist zu prüfen, auf welche Ur-
schränkung von Kernbohrungen auf ein Mindestmaß sachen dies zurückzuführen ist.
an Kerndurchmesser wird auf die Möglichkeit von (3) Konnten die Rissfüllstoff spezifischen Anwen-
endoskopischen Untersuchungen in Bohrlöchern dungsbedingungen nicht eingehalten werden, sind
kleineren Durchmessers hingewiesen. Art und gleichartige neue Maßnahmen nur in besonderen
Umfang der Untersuchungen sollten sich nach den Fällen angebracht. So kann eine Wiederholung von
Anwendungszielen der Füllung gemäß Nr. A 2 rich- PUR-I zur Erreichung besserer Füllgrade begrün-
ten. det sein; durch eine erneute Injektion mit ZS kön-
nen schließlich auch bei nochmaligem Aufreißen
der gefüllten Risse so geringe Rissbreiten erzielt
A 1.3 Rissursachen werden, dass sie den Anforderungen an den Kor-
(1) Eine sachgerechte Entscheidung über In- rosionsschutz der Bewehrung und auch an überwie-
standsetzungsmaßnahmen setzt die Kenntnis der gende Dichtheit des Bauteils (Selbstheilen der Risse
Schadensursachen voraus. Für das Füllen von mit geringer Breite) genügen.
Rissen ist in Abhängigkeit vom Verfahren im Hin- (4) Als wiederkehrende Rissursachen sind solche
blick auf die Dauerhaftigkeit der Maßnahme Fol- Einwirkungen auf das Bauteil zu betrachten, die zur
gendes zu beachten: erneuten Überschreitung der Zugfestigkeit des Be-
– EP-V (Instandsetzungsverfahren F-V (P)), ZL- tons in der Umgebung kraftschlüssig injizierter Ris-
V, ZS-V (Instandsetzungsverfahren F-V (H)) se führen.
14 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in
Betonbauteilen – Anhang A
Auf der gut vorbereiteten Betonoberfläche dünn (2) Eine Bewertung der Risse kann nach der
aufgestrichene Gipsmarken bilden nach dem Richtlinie zur einheitlichen Erfassung, Bewertung,
Reißen sehr glatte Risse, deren Breite mit der Aufzeichnung und Auswertung von Ergebnissen
Risslupe gut ablesbar ist. Durch mehrfache Ab- der Bauwerksprüfungen nach DIN 1076 (RI-EBW-
lesungen mit einer Genauigkeit von 0,01 mm PRÜF) durchgeführt werden.
lassen sich langsame Rissbreitenänderungen (3) Für die Beurteilung von Hohlräumen im Beton
u U. auch langzeitig verfolgen. und deren Bedeutung für das Bauwerk gelten auch
– Labormethoden die Hinweise in Abschnitt 4.
Diese auf mechanischem oder elektrischem (4) Bei der Erfassung von Rissmerkmalen ist mit
Prinzip beruhenden Methoden können nur von besonderer Sorgfalt zu verfahren, um eine qualifi-
entsprechend geschultem und erfahrenem Per- zierte Beurteilung der Notwendigkeit und der Art
sonal angewandt werden. Hierbei können auch des Füllens vornehmen zu können.
sehr kurzzeitig eintretende Änderungen mit ei- (5) Die wichtigsten Rissmerkmale (Rissbreite und
ner Genauigkeit von 0,001 mm registriert wer- Rissbreitenänderungen) sind bei Bauwerken im
den. Freien witterungsbedingten Änderungen unterwor-
(3) Bei Überbauten von Massivbrücken entstehen fen. Die Erfassung dieser Merkmale muss daher
tägliche Rissbreitenänderungen, u.a. in Abhängig- mindestens mit der Angabe folgender weiterer
keit von der Sonneneinstrahlung. Größte Änderun- Daten verbunden sein:
gen sind bei Sonnenschein in den Sommer- – Datum, Uhrzeit,
monaten zu erwarten, nicht jedoch bei starker Be-
wölkung und hohen Lufttemperaturen. Bei statisch – Witterungsbedingungen, d.h. Lufttemperatur,
unbestimmten Systemen tritt das tägliche Minimum Bewölkung, Regen, auch an den Vortagen,
der Rissbreite von 7 bis 9 Uhr und das Maximum – Bauteiltemperatur im maßgebenden, d.h. die
von 19 bis 21 Uhr auf. Beim Maximum der Rissbreite Rissmerkmale beeinflussenden Bereich (Die
verursacht auch der Verkehr die Extremwerte der Temperatur ist vor Beginn der Injektionsarbeiten
kurzzeitigen Rissbreitenänderungen. nicht nur auf der Bauteiloberfläche, sondern auch
(4) Risse in Bauwerken mit behinderter Verfor- im Bauteilinneren etwa 4 cm unter der Bauteil-
mung, z.B. Tunnelbauwerke haben ihre maximale oberfläche zu messen.).
Rissbreite in der kalten Jahreszeit bei niedrigen (6) Bei der Beobachtung von Tagesrissbreitenän-
Temperaturen. derungen müssen die entsprechenden Angaben
mehrmals täglich erfasst werden. Bei verkehrsbe-
A 1.5 Bohrkernentnahmen dingten Rissbreitenänderungen kann eine Charakte-
risierung des Verkehrs zur besseren Bewertung
An Bohrkernen lassen sich Rissart, Zustand der der Ergebnisse erforderlich sein. Die Messzeit-
Risse und der Rissflanken sowie vorangegangene räume sollten so gewählt werden, dass aus den
Maßnahmen feststellen. Ihre Entnahme stellt stets Ergebnissen ausreichende Rückschlüsse auf die
eine Störung dar und sollte daher auf Ausnahme- kurzzeitigen und täglichen Rissbreitenänderungen
fälle beschränkt bleiben. Eine Bohrkernentnahme zum Zeitpunkt der vorgesehenen Füllung möglich
kann häufig durch Betrachtung aller einwirkenden sind.
Einflüsse ersetzt werden.
Stand: 2017/10 15
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in
Betonbauteilen - Anhang A
(1) Das Füllen von Rissen ist vorzusehen, wenn – geringer reaktionsbedingter Volumen schwund,
eines oder mehrere der folgenden Ziele erreicht – ausreichende Haftfestigkeit am Betongefüge
werden müssen: (Rissflanke),
– Hemmen oder Verhindern des Zutritts von kor- – ausreichende Eigenfestigkeit ,
rosionsfördernden Stoffen in Betonbauteile
durch Risse (Schließen). – hohe Alterungsbeständigkeit,
(7) Die in Tabelle A 3.5.2 definierten Anwen- – ausreichender Querschnitt und Durchlässigkeit
dungsbereiche gelten sinngemäß für Injektionen des Injektionskanals und der Austrittsöffnungen
von Hohlräumen im Beton. nach dem Betonieren,
Hinsichtlich des Rissfüllstoffs ist auf Folgendes zu – Robustheit der Schläuche und des Befesti-
achten: gungssystems beim Einbau des Schlauches
sowie beim Einbau des Konstruktionsbetons,
– füllartangepasste Viskosität,
– Aufschwimmsicherheit beim Betonieren.
– gute Verarbeitbarkeit innerhalb füllartabhängig
definierter Grenzen,
16 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in
Betonbauteilen – Anhang A
Stand: 2017/10 17
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in
Betonbauteilen - Anhang A
Tabelle A 3.5.1: Feuchtezustand von Rissen, Rissufern und Tabelle A 3.5.2: Anwendungsbereiche der Rissfüllstoffe
Rissflanken Füllarten und Verfahren
Anwen-
Begriff Merkmal Füllziel dungs- Einwirkung auf den Füllbereich
– Wasserzutritt nicht möglich, bereich
– Beeinflussung des Rissbe-
reiches durch Wasser nicht trocken
a
feucht nass
fließendes
b
feststellbar, Wasser
1 DY DP WT
trocken ) WF
– Wasserzutritt möglich, jedoch
DY
seit ausreichend langer Zeit
ausschließbar, Schutz gegen
das Eindrin-
– Rissufer/-flanken optisch fest- gen von Stof- F-I (P) F-I (P)c -- --
2
stellbar trocken. ) fen / Erhalt F-I (H) F-I (H) F-I (H) F-I (H)
oder Wieder- D-I (P) D-I (P) D-I (P) D-I (P)
– Farbtonveränderung im Riss- herstellung
Schließen
bereich durch Wasser, jedoch (Begren-
der Passivität
kein Wasseraustritt, zung der
– Anzeichen von Wasseraustritt Rissbreite Schutz gegen
durch das Eindrin-
feucht in der unmittelbar zurück- Füllen) gen von Stoff-
DP liegenden Zeit (z. B. Aussin- d
en / Erhalt
F-V (P) -- -- --
F-V (H) F-V (H) -- --
terungen, Kalkfahnen), oder Wieder-
– Rissufer/-flanken optisch fest- herstellung
d
2 der Passivität
stellbar feucht oder mattfeucht. )
Schutz gegen
– Wasser in feinen Tröpfchen das Eindrin-
nass gen von Stof- --
im Rissbereich erkennbar, F-I (P) F-I (P)c --
fen / Regulie-
WT Abdichten F-I (H) F-I (H) F-I (H) --
– Wasser perlt aus dem Riss. rung des
D-I (P) D-I (P) D-I (P) D-I (P)
Wasserhaus-
halts des
unter Druck – Zusammenhängender Wasser- Betons
wasserführend
film tritt aus dem Riss aus. kraft-
WF Verstärkung F-I (P) F-I (P)
c
-- --
schlüssi-
1 ges Ver-
des Beton- F-I (H)e F-I (H)e F-I (H)e F-I (H)e
) Beton mit umgebungsbedingter Ausgleichsfeuchte binden
tragwerks
2
) Beurteilung der Rissflanken an Trockenbohrkernen
Beachtung
konstruktiver
Randbedin-
gungen bei
begrenzt zwangbean-
dehnbares spruchten D-I (P) D-I (P) D-I (P) D-I (P)
Verbinden Bauwerken
(Beibehaltung
Steifigkeits-
verhälnisse im
Zustand II)
a
Flanken von Rissen und inneren Oberflächen von Hohlräumen
müssen ggf. gemäß Angaben zur Ausführung vorgenässt werden
b
Zusammen mit Maßnahmen zur Druckminderung (z. B. Entlas-
tungsbohrungen, Wasserhaltung) und rückseitigem Abdichten
(SPUR)
c
F-I (P) mit explizit nachgewiesener Feuchteverträglichkeit
d
Füllgrad muss durch Bohrkernentnahme nachgewiesen werden.
e
gilt auch für Hohlräume
18 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in
Betonbauteilen - Anhang A
Tabelle A 3.5.3: Hinweise zu Verwendungsbedingungen für Rissfüllstoffe
Kriterien Verwendungsbedingungen
Verbinden von Rissflanken Kraftschlüssig (F) Dehnbar (D)
a a
Füllstoff-Füllart F-I (P) / F-V (P) F-I (H) / F-V (H) D-I (P)
Rissart Trennriss, Biegeriss, ober- Trennriss, Biegeriss, ober- Trennriss, Biegeriss
flächennaher Riss flächennaher Riss
Hohlraum - ja ja
Rissursache bekannt, nicht wiederkehrend bekannt, wiederkehrend
vorangegangene Maßnahmen nicht zulässig bei vorange- nicht zulässig bei vorangegan- zulässig bei vorangegangener Füllung mit
gangener Füllung mit P gener Füllung mit P P oder H
XSTAT statisch mitwirkend ja ja nein
XBW2 flächige Durchströmung nein ja ja
XDYN vgl. XCR Δw HFR u. Δw LFR nicht zulässig zulässig
b c
XCR Feuchtezustand DY / DP DY / DP / WT DY / DP / WT / WF
d
Niedrigste Bauteiltemperatur 8 °C 5 °C 5 °C
Bei Bauteilen mit Bewehrung oder sonstigen ein- ja ja ja
gebetteten Metallen
Injizierbarkeitsklasse nach DIN EN 1504-5 1/2/3/5/8 3/5/8 1/2/3/5/8
XCR Rissbreite w [mm] ≥ 0,1 / ≥ 0,2 / ≥ 0,3 ≥ 0,3 / ≥ 0,5 / ≥ 0,8 ≥ 0,1 / ≥ 0,2 / ≥ 0,3
bei Injektion ≥ 0,5 / ≥ 0,8
beim Vergießen gemäß ≥ 0,2 ≥ 0,5 / ≥ 0,8 --
DIN EN 1504-5
Rissbreitenänderung Δw HFR Δw ≤ 0,10∙w ≤ 0,03 [mm], nicht zulässig zulässig
während der Erhärtungs- der kleinere von beiden
phase Werten ist maßgebend
Δw LFR abhängig von der Festig- nicht zulässig zulässig
keitsentwicklung
während der Nutzungs- Δw LFR keine bei geforderter Kraft- keine bei geforderter Kraft- Mindestanforderung: w ≥ 0,3 mm: Δw ≤
Δw CON 0,1∙w (s. Teil 2, Anhang B, Angaben zur
c
phase schlüssigkeit schlüssigkeit
Δw HFR Ausführung)
Erneute Rissbildung während der wneu Die Auswahl des Rissfüllstoffes ist in Abhängigkeit von der Rissbreite, den zu erwartenden Rissbreitenänderungen infolge
Nutzungsphase für das Füllziel Einwirkungen (insbesondere Temperatur und veränderliche Lasten) zu treffen. Es ist zu beachten, dass beim kraftschlüssi-
gen Verbinden bei wiederkehrender Rissursache Neurissbildungen an anderer Stelle des Bauteils oder am gefüllten Riss
„Schließen (Begrenzung der Riss- möglich sind. Bei dehnbaren Rissfüllstoffen kann die aufnehmbare Dehnbarkeit überschritten werden. Das Füllziel „Schlie-
breite durch Füllen)“ ßen kann dennoch erfüllt werden, sofern die zulässigen Rissbreiten zur Sicherstellung des Korrosionsschutzes eingehalten
werden. Die Maßnahmen sind so zu planen, dass das Füllen von Rissen bei möglichst großer Rissbreite ausgeführt werden
kann.
Der Sachkundige Planer muss die Unbedenklichkeit von Rissen stets objektspezifisch bewerten. Dies gilt auch für die
Beurteilung von nach einer Instandsetzung gegebenenfalls erneut auftretenden Rissen.
a
Die Leistungsfähigkeit der kraftschlüssigen Verbindung mit hydraulischem Bindemittel ist nur bedingt, siehe Leistungsbeschreibung des Herstellers
b
F-I (P) mit explizit nachgewiesener Feuchteverträglichkeit
c
Flanken von Rissen und inneren Oberflächen von Hohlräumen müssen gegebenenfalls gemäß Angaben zur Ausführung vorgenässt werden
d
bei explizitem Nachweis ist die Verwendung auch bei niedrigen Bauteiltemperaturen möglich
Stand: 2017/10 19
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in
Betonbauteilen - Anhang A
8 Beurteilung der Ris- Inaugenscheinnahme, Er- Unterscheidung gemäß Definition, ggf. Ab-
sursache bzw. Hohl- kundungen einschl. Herstel- schätzung der Wahrscheinlichkeit wiederkeh-
raumursache lungsbedingungen, Verwer- render Rissursachen
tung der Ergebnisse von
Zeile 1 bis 4, ggf. Berech-
nungen
1
) Bohrkernentnahme nur in Ausnahmefällen und mit geringem Durchmesser (50 mm)
2
) Ermittlung des Feuchtegehaltes durch Inaugenscheinnahme oder mit Labormethoden
3
) Angabe der Bauteiltemperatur ist notwendig, sofern die Witterungsbedingungen keine
Rückschlüsse zulassen (z.B. Straßentunnel o. ä.)
4
) gemessen auf der Bauteiloberfläche
20 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in
Betonbauteilen - Anhang B
Formblatt B.3.5.1
Bauabschnitt
Auftraggeber Bauwerksname
oben
Auftragnehmer
unten
Füllart EP-I PUR-I ZL-I ZS-I EP-V ZL-V ZS-V
Bauteil(e)
B e g i n n .... ..... ...... ..... ..... ..... ..... ...... ..... ..... ... Ende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . der Arbeiten
Datum.................................... ... ... Unterschrift ............ ..... ..... .... ... ....... .... ..... ..... ..... ..... .... ..... ..... ...
(Auf tragnehm er)
Zusätzliche Anlagen
Kontrollprüfungen
Anhang C (Anlage zum Bauwerksbuch)
Leistungserklärung
Stand: 2017/10 21
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in
Betonbauteilen - Anhang B
Formblatt B 3.5.2
Bauabschnitt
Auftraggeber Bauwerksname
oben
Auftragnehmer
unten
Füllart EP-I PUR-I ZL-I ZS-I EP-V ZL-V ZS-V
Ausführendes Unternehmen
Bauleiter ………………………………………………………………………………………………………………………………
sachkundige Fachkraft z.B. Kolonnenführer
……………………………………………………………………………………………………………………...
Einweisung des Personals am …………………… durch ……………………………………………………………………..
Angaben zur Ausführung Standard nach Vereinbarung
Unterlagen
Auszug Bauwerksprüfung
Angaben zu
Rissart
Beschreibung der Rissverläufe Darstellung der Rissverläufe
Rissbreiten Zustand der Risse
Rissbreitenänderung ( kurzzeitig täglich langzeitig)
vorangegangene Maßnahmen Zugänglich
Besonders vereinbarte Ausführungsbedingungen (Nr. 2.3.1)
Eigenüberwachung
Durchführung durch …………………………………………………………………………………………………………………
Messort(e) ………………………………………………………….………………………………………………………………….
Geräte
Thermometer Ausrüstung gemäß Angaben zur Ausführung vollständig
Hygrothermograph Lagerung der Stoffe gemäß Angaben zur Ausführung
Fremdüberwachung
Überwachende Stelle ………………………………………………………………………………………………………………..
Instandsetzung
Stoff …………………………………………………………………………………………………………………………………………..
Reperaturstoff für Verdämmung ………………………………………………………………………………………………………..
......................................................................................................................................................................................................
22 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in
Betonbauteilen - Anhang B
Formblatt B 3.5.3
Tagesprotokoll Seite
Bauwerksnummer
Baumaßnahme
(ASB)
Bauabschnitt
Auftraggeber Bauwerksname
oben
Auftragnehmer
unten
Füllart EP-I PUR-I ZL-I ZS-I EP-V ZL-V ZS-V
Ausgeführte Tätigkeiten
Vorbereitung Füllen Nacharbeiten
Umfang der Maßnahme Rissfüllstoff ca. ……………………….. kg
Meteorologische Daten
…………………. Uhr …………………. Uhr …………………. Uhr
klar
leicht bewölkt
stark bewölkt
Regen
Lufttemperatur ºc …………………… ………………….. ………………….
Luftfeuchte % ............................ ………………….. ………………….
Nr. der zugehörigen Messstreifen ……………………………………………………………………………………….
…………………………………………………………………………………………………………………………………..
Angaben zum Verkehr ………………………………………………………………………………………………………
..................................................................................................................................................................................
Lagerung
Erläuterung / Abweichung von Vorgaben / besondere Vorkommnisse
Stand: 2017/10
23
Formblatt B 3.5.4
24
Riss-Protokoll-Nr. Seite
Bauwerksnummer Baumaßnahme
Füllart EP-I PUR-I ZL-I ZS-I EP-V ZL-V ZS-V Nr. des Tagesprotokolls ..…..….……..
Bauteile …………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………….
Riss- Riss- Bauteil- Prüfung der Beginn Ende Nr. des Packers Verbrauch Bemerkungen 3)
Nr. breite temperatur Vorbereitung Uhr Uhr [ kg]
[mm] [ °c] 1 2
) ) Injektion 2)
Betonbauteilen - Anhang B
Nachinjektion 2)
Stand: 2017/10
Gesehen (Auftraggeber)
Datum Auftragnehmer
1 2 3
) Untergrund, Verdämmung, Packer ) Bestätigung der Ausführung durch Ankreuzen ) Besondere Vorkommnisse und Prüfungen (Aushändigung = A, Rückstellprobe = R)
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in
Betonbauteilen - Anhang C
Auftraggeber Bauwerksname
oben
Auftragnehmer
unten
Bauteil(e)
Schaden
Schadensursache
Injektionsgerät
Bezeichnung
Rissfüllstoff
(Produktname)1)
Chargen-Nr.
Hersteller /
Abfüller
Ausführungszeit
Kosten
A b n a h m e ... ..... ..... ..... ..... ... ..... ...... ..... ... Ablauf der Gewährleistung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1
)
Stand: 2017/10 25
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in
Betonbauteilen - Anhang D
Anhang D
Anordnung der Packer in Standardfällen bei einer vorgegebenen Fülltiefe bis max. 600 mm
d: Bauteildicke,
r: Abstand der Packer 1),
t: Wirkzone eines Packers
1)
Der mittlere Abstand r darf in beiden Fällen nur unwesentlich überschritten werden.
2)
Injektionsrichtung: von unten nach oben, Nutzung der Packer nacheinander jeweils nach Austritt des Rissfüllstoffes aus dem
vorhergehenden Füllvorgang.
26 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in
Betonbauteilen - Anhang E
Anhang E
die Prüfungen zum Nachweis der Übereinstim-
E1 Nachweis der Verwendbarkeit mung durch eine hierfür nachweislich geeignete
Prüfstelle erbringen lassen.
(1) Der Nachweis der Einhaltung der geforderten
Produktmerkmale im Hinblick auf den Nachweis (2) Als Nachweis der Übereinstimmung wird die
der Verwendbarkeit muss projektspezifisch durch prüffähige Bescheinigung einer entsprechend Art.
1)
den Auftragnehmer an der zur Verwendung vorge- 30 BauPVO qualifizierten Stelle regelmäßig als
sehenen Charge erfolgen. Sofern der Auftragneh- gleichwertige Alternative anerkannt, sofern diese
mer selbst nicht über entsprechende Prüfeinrich- den Anforderungen der Leistungsbeschreibung
tungen und Voraussetzungen verfügt, muss er die vollumfänglich genügt.
Prüfungen zum Nachweis der Verwendbarkeit (3) Der Sachkundige Planer prüft, ob eine Diffe-
durch eine hierfür nachweislich geeignete Prüfstel- renzierung zwischen Art und Umfang eines Nach-
le erbringen lassen. weises der Übereinstimmung generell und Annah-
(2) Als Nachweis der Verwendbarkeit wird eine meprüfungen für die Baustelle zulässig sind. Ent-
prüffähige Bescheinigung einer entsprechend Art. sprechende Regelungen in die Leistungsbeschrei-
1)
30 BauPVO qualifizierten Stelle regelmäßig als bung aufnehmen.
gleichwertige Alternative anerkannt, sofern dieser (4) Die Übereinstimmung der Baustoffe und Bau-
den Anforderungen der Leistungsbeschreibung stoffsysteme mit dem im Rahmen des Nachweises
vollumfänglich genügt. der Verwendbarkeit untersuchten und bewerteten
(3) Der Umfang der Prüfungen zum Nachweis der Baustoffen und Baustoffsystemen ist vom Auftrag-
Verwendbarkeit ergibt sich aus der Überprüfung nehmer vor und während der Bauausführung
der für den vorgesehenen Verwendungszweck durch einen Nachweis der Übereinstimmung ge-
erforderlichen projektspezifischen Merkmale, die mäß Leistungsbeschreibung sicher zu stellen und
der sachkundige Planer festlegt. Diese Merkmale durch entsprechende Übereinstimmungsbestäti-
sind in die Leistungsbeschreibung mit aufzuneh- gungen zu dokumentieren.
men, vollständig zu überprüfen und zu dokumen-
tieren. E3 Angaben zur Ausführung
(4) Der Auftragnehmer muss dem Auftraggeber (1) Für Baustoffe und Baustoffsysteme sind vom
die vollständige Dokumentation der projektspezifi- Auftragnehmer verbindliche „Angaben zur Ausfüh-
sche Prüfungen zum Nachweis der Verwendbar- rung“ des Herstellers vorzulegen, welche in Aufbau
keit und zum Nachweis der Übereinstimmung vor und Inhalt den Anforderungen der Leistungsbe-
Einbau der Produkte vorlegen und die Produkte schreibung genügen müssen. Die Bereitstellung
vom Auftraggeber für den Einbau freigeben lassen. dieser durch den Auftragnehmer ist vertraglich zu
(5) Ebenso ist zu prüfen, ob eine werkseigene vereinbaren.
Produktionskontrolle stattgefunden hat. Andernfalls (2) Die „Angaben zur Ausführung“ in der prüffähi-
darf der Baustoff nicht verwendet werden. gen Bescheinigung einer entsprechend Art. 30
1)
BauPVO qualifizierten Stelle werden regelmäßig
E2 Nachweis der Übereinstimmung als gleichwertige Alternative anerkannt, sofern
diese den Anforderungen der Leistungsbeschrei-
(1) Der Nachweis der Einhaltung der geforderten bung vollumfänglich genügen.
Produktmerkmale im Hinblick auf den Nachweis
der Übereinstimmung muss projektspezifisch durch
den Auftragnehmer erfolgen. Sofern der Auftrag- 1)
Für Deutschland ist das Deutsche Institut für
nehmer selbst nicht über entsprechende Prüfein-
Bautechnik (DIBt) die nach Art. 30 BauPVO für alle
richtungen und Voraussetzungen verfügt, muss er Produktbereiche benannte technische Bewertungsstelle.
Stand: 2017/10 27
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in
Betonbauteilen - Anhang F
1)
Beispiele
Klassenbezeichnung Beschreibung der Umgebung
(informativ)
1 Einwirkungen aus der Umgebung
XALL Einwirkungen auf das Bauwerk bzw. Bauteil Alle Bauteile
mit Auswirkungen auf das Instandsetzungs-
system und dessen Verbund zum instand zu
setzenden Bauteil, welche nicht durch die
nachfolgenden Expositionsklassen abgebildet
werden; bewehrungskorrosionsfördernde
Stoffe aus dem Instandsetzungssystem
Anmerkung: Expositionsklasse ist immer an-
zusetzen.
2 Einwirkungen aus dem Betonuntergrund
XCR Risse
2)
W mit Rissbreite w in mm
∆w mit Rissbreitenänderung ∆w in mm
LFR − zyklisch niedrigfrequent z. B. aus Tempera-
tur, Wasserstandsänderung (LFR: low fre- Brücke
quent)
HFR − zyklisch hochfrequent z. B. aus Verkehr
(HFR: high frequent)
CON
− kontinuierliche Rissbreitenänderung, z. B. Rissbildung durch Stützensenkung
aus Schwinden, Setzungen (CON: conti-
nuous)
DY mit Feuchtezustand “trocken“: Innenbauteil
− Wasserzutritt nicht möglich
− Beeinflussung des Riss-
/Hohlraumbereiches durch Wasser nicht
feststellbar bzw. seit ausreichend langer
Zeit ausschließbar
DP mit Feuchtezustand “feucht“: frei bewitterte Bauteile;
− Farbtonveränderung im Riss- oder Hohl- erdberührte Bauteile
raumbereich durch Wasser, jedoch kein
Wasseraustritt
− Anzeichen auf Wasseraustritt in der unmit-
telbar zurückliegenden Zeit (z. B. Aussinte-
rungen, Kalkfahnen)
− Riss oder Hohlraum erkennbar feucht oder
matt-feucht (beurteilt an Trockenbohrker-
nen)
WT mit Feuchtezustand “nass (drucklos gefüllt)“:
− Wasser in feinen Tröpfchen im Rissbereich
erkennbar
− Wasser perlt aus dem Riss
28 Stand: 2017/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in
Betonbauteilen - Anhang F
WF − mit Feuchtezustand “fließendes Wasser
(druckwasserführend)“
− Zusammenhängender Wasserstrom tritt aus
dem Riss aus
XDYN Dynamische Beanspruchung bei Applikation Brücke unter Verkehr;
1)
Diese Beispiele gelten für die überwiegende Beanspruchung während der Nutzungsdauer. Abweichende Umge-
bungsbedingungen während der Bauzeit oder Nutzung (z.B. Trockenlegung) führen erfahrungsgemäß nicht zu
Schäden.
2)
Aufgenommen und ausgewertet nach DBV-Merkblatt „Begrenzung der Rissbildung im Stahlbeton- und Spannbe-
tonbau“
Stand: 2017/10 29
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 3
Massivbau
Abschnitt 6
Mauerwerk
Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 über
ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften für die
Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/96/EG
(ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geändert wurde, sind beachtet worden.
Stand: 2012/12
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 6 Mauerwerk
Inhalt Seite
1 Allgemeines .......................................... 3
2 Mauerwerk aus künstlichen Steinen .. 3
3 Mauerwerk aus Natursteinen ............. 3
3.1 Material .................................................. 3
3.2 Abmessungen ........................................ 3
3.3 Steinbearbeitung .................................... 3
3.3.1 Allgemeines ........................................... 3
3.3.2 Bruchrau ................................................ 4
3.3.3 Bossiert .................................................. 4
3.3.4 Gespitzt .................................................. 4
3.3.5 Scharriert ............................................... 4
3.3.6 Gebeilt oder geflächt .............................. 4
3.4 Fugeneinteilung ..................................... 4
3.5 Versetzen ............................................... 4
3.6 Verfugen ................................................ 5
4 Anti-Graffiti-Systeme ........................... 5
2 Stand: 2012/12
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 6 Mauerwerk
Stand: 2012/12:
3
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 6 Mauerwerk
4 Stand: 2012/12
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 6 Mauerwerk
3.6 Verfugen
(1) Bei Schichtenmauerwerk sind alle Fugen in
den Sichtflächen 4 cm tief auszukratzen sowie mit
Mörtel nach DIN EN 998-2 in Verbindung mit der
Restnorm DIN V 18580 oder in Verbindung mit
DIN V 20000-412 und einem Farbmuster, dem der
Auftraggeber zugestimmt hat, sorgfältig zu verfu-
gen. Der Fugenmörtel soll in getrocknetem Zu-
stand im Allgemeinen heller sein als die Steine.
Zum Einfärben sind Zugaben von Kalk (Kalk-
Zement-Mörtel), sonst nur zementechte Farben zu
verwenden.
(2) Der Fugenmörtel ist kräftig in die Fuge einzu-
drücken. Anschließend ist der überschüssige Mör-
tel im Allgemeinen mit einem Holzspan abzustrei-
fen, so dass die Fugensichtfläche rau bleibt. Ein
Fugeisen darf zum Glätten der Fugensichtflächen
nur mit Zustimmung des Auftraggebers verwendet
werden.
4 Anti-Graffiti-Systeme
(1) Die Art der Anti-Graffiti-Systeme (AGS) gemäß
TL/TP AGS – Beton (AGS 1-2 oder AGS 2), ist in
der Leistungsbeschreibung vorzusehen.
(2) Es dürfen nur AGS verwendet werden, die in
der „Liste der geprüften Anti-Graffiti-Systeme
(AGS)“ bei der Bundesanstalt für Straßenwesen
geführt sind.
(3) Die Verjährungsfrist für Mängelansprüche be-
trägt für AGS 1-2 zwei Jahre und für AGS 2 ein
Jahr.
Stand: 2012/12:
5
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Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
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Teil 3
Massivbau
Abschnitt 7
Verstärken von Betonbauteilen
Notifiziert gemäß der Richtlinie (EU) 2015/1535 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. September 2015
über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der
Informationsgesellschaft (ABl. 241 vom 17.9.2015, S. 1.).
Stand: 2018/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 7 Verstärken von Betonbauteilen
2 Stand: 2018/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 7 Verstärken von Betonbauteilen
Stand: 2018/10 3
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 7 Verstärken von Betonbauteilen
4 Stand: 2018/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 7 Verstärken von Betonbauteilen
bohrung ein zu messen und die planmäßigen Ein- 4 Verstärkung mit Stabspann-
und Austrittsstellen des Spanngliedes zu markie-
ren. gliedern oder Schublaschen
(2) Bei Verkantung der Bohrungen über 2 % (je aus Stahl
nach Reserve in den Umlenkelementen) ist die
Kernbohrung durch Nachbohren zu korrigieren. 4.1 Allgemeines
Beide Vermessungsdurchgänge sind zu dokumen-
tieren und in die Eigenüberwachungsunterlagen Stabspannglieder oder Schublaschen aus Stahl
aufzunehmen. können als zusätzliche Querkraft- oder Torsions-
bewehrung eingesetzt werden.
(3) Die Umlenkelemente sind so auszuführen,
dass beim Austritt aus dem Betonquerschnitt das
Spannglied nicht anliegt. Im Bedarfsfall ist das 4.2 Bauprodukte
Umlenkelement so zu verlängern, dass bis zum
Abhebepunkt dieses eine nachgewiesene Unter- (1) Es sind Spannverfahren mit Allgemeiner
stützung erfährt. bauaufsichtlicher Zulassung oder mit Europäischer
technischer Zulassung in Verbindung mit einer
(4) Durchführungen an vorhandenen Querträgern Allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung bzw. mit
sind aufgrund der notwendigen Begrenzung der Europäisch technischer Bewertung in Verbindung
Durchdringungsdurchmesser als Umlenkungen mit mit einer Allgemeinen Bauartgenehmigung zu ver-
Umlenkelementen auszuführen. wenden.
(5) In Einzelfällen kann auf die Spanngliedunter-
(2) Es sind glatte Stäbe mit Feingewinde zu ver-
stützungen (bei Abständen > 35 m) gemäß dem
wenden.
Nachweis der Verwendbarkeit verzichtet werden.
Dies ist in der Baubeschreibung anzugeben. Bei (3) Für Stahl-Schublaschen ist ein Korrosions-
festgestellten signifikanten Schwingungen sind schutz nach Teil 4 Abschnitt 3 zu verwenden.
Spanngliedunterstützungen nachzurüsten.
4.3 Ausführung
3.3.4 Ankerblöcke zur Verankerung der
Spannglieder (1) Die Ortung der vorhandenen Spannglieder ist
gemäß Nr. 2 Absatz (1) durchzuführen.
(1) Für das nachträgliche Herstellen der An-
schlussbewehrung sind Systeme mit einer Allge- (2) Das Vorspannen der Stabspannglieder muss
meinen bauaufsichtlichen Zulassung zu verwen- paarweise beidseitig vom Steg und synchron erfol-
den, die den Anwendungsbereich für dynamische gen.
Belastung einschließt. Die Bohrungen sind unter (3) Bei Spanngliedern ohne Verbund ist der Dau-
Beachtung der Lage der Spannglieder mit Ham- erkorrosionsschutz mit dauerhaft anhaftendem,
merbohrgerät mit Abschaltautomatik herzustellen. elastischem Korrosionsschutzmaterial (z.B.
(2) Für die Ausführung der Quervorspannung bei Schrumpfschlauch) gemäß dem Nachweis der
anbetonierten Ankerblöcken gilt Nr. 4.3. Verwendung auszuführen.
(3) Für die Injektion von Stabspanngliedern mit (4) An den zugänglichen Verankerungspunkten
Verbund muss vor der Injektion das Injektionsvo- der Spannglieder ist ein Korrosionsschutz für hohe
lumen vor Ort bestimmt und mit dem theoretischen mechanische Beanspruchungen vorzusehen, z.B.
Hohlraum auf Plausibilität geprüft werden. Die gemäß Bauteil-Nr. 3.4 der Tabelle A 4.3.2.
Injektion muss im Vakuum-Injektionsverfahren mit (5) Am Spannanker ist ein ausreichender Über-
Messung des Injektionsvolumens ausgeführt wer- stand des Stabes für ein mögliches Nachspannen
den. Nur bei nicht abdichtbarer Umgebung kann oder Ablassen vorzusehen.
mit Zustimmung des Auftraggebers auf eine
Durchlaufinjektion zurückgegriffen werden. Bei (6) Frei zugängliche Verankerungen der Stab-
einem Unterdruck von weniger als 20 hPa sind die spannglieder sind mit einer Schutzvorrichtung ge-
Injektionskanäle abzudichten. mäß dem Nachweis der Verwendbarkeit gegen
Herausschießen zu sichern.
(7) Alle Ankerplatten müssen, sofern diese nicht
im Neu-Beton versetzt werden, mit Mörtel nach
Teil 8 Abschnitt 6 unterfüttert werden. Die Fläche
der Unterfütterung ist entsprechend Teil 3 Ab-
schnitt 3 aufzurauen. Beim Anschluss der Veran-
kerung an eine Kernbohrung ist der innere An-
schlussbereich luftdicht gegen die Ankerplatten-
aussparung sowie die Innenwand der Kernbohrung
abzudichten.
Stand: 2018/10 5
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 7 Verstärken von Betonbauteilen
6 Stand: 2018/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 7 Verstärken von Betonbauteilen
(1) Der zu verstärkende Tragwerksabschnitt ist (4) Die Verbundfuge ist mehrere Tage feucht zu
durch geeignete Verfahren auf vorhandene Fehl- halten, freies Wasser darf nicht auf der Oberfläche
stellen (Hohlstellen, loses Material) zu untersu- stehen. Vor dem Betonieren ist eine mattfeuchte
chen. Oberfläche erforderlich.
(2) Der Ausgleich von Unebenheiten und die (5) Für das nachträgliche Herstellen der An-
Reprofilierung von Fehlstellen müssen gemäß der schlussbewehrung sind Systeme mit einer Allge-
Allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung erfolgen. meinen bauaufsichtlichen Zulassung zu verwen-
den, die den Anwendungsbereich für dynamische
(3) Die Schlitze müssen mit der erforderlichen Belastung einschließt. Die Bohrungen sind unter
Schlitztiefe in die Betondeckung eingelassen wer- Beachtung der Lage der Bewehrung und der
den ohne die vorhandene Bewehrung zu beschä- Spannglieder mit Hammerbohrgerät mit Abschalt-
digen. Hierzu ist die vorhandene Bewehrung vor automatik herzustellen.
Beginn der Arbeiten zu orten und das Maß der
Betondeckung zu überprüfen.
(4) Die Herstellung der Schlitze darf nur mittels
Betonsägen erfolgen. Die Betonsäge muss von
einer geeigneten Maschine geführt werden, eine
Ausführung mit der Hand ist nicht zulässig.
(5) Die eingeklebten CFK-Lamellen sind bei UV-
Strahlung durch einen Schutzanstrich gemäß All-
gemeiner bauaufsichtlicher Zulassung zu schüt-
zen.
Stand: 2018/10 7
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Teil 4
Stahlbau, Stahlverbundbau
Abschnitt 1
Stahlbau
Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 über
ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften für die
Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/96/EG
(ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geändert wurde, sind beachtet worden.
Stand: 2012/12
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 1 Stahlbau
Inhalt Seite
1 Allgemeines .............................................. 3
2 Werkstoffe ................................................. 3
3 Konstruktion ............................................. 4
4 Schweißverbindungen ............................. 5
5 Fertigung ................................................... 6
6 Montage ..................................................... 7
7 Traggerüste und Baubehelfe ................... 7
8 Dokumentation ......................................... 7
2 Stand: 2012/12
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 1 Stahlbau
(1) Der Teil 4 Abschnitt 1 gilt nur in Verbindung mit erf. Zusatzangaben Empfehlung
dem Teil 1 Allgemeines.
5.6.3 Umfassende Details incl. Unterleg-
(2) Dieser Abschnitt gilt für Stahlbauten und für für den Einsatz von scheiben
Stahlbauteile des Stahlverbundbaus. Isolierelementen
(3) Für den Brückenbau gilt DIN EN 1993-2 und
5.6.4 Festigkeitsklassen von Es dürfen nur
für den sonstigen konstruktiven Ingenieurbau
Schrauben und Mut- feuerverzinkte
DIN EN 1993-1 mit den entsprechenden Teilen.
Für wetterfeste (WT-) Stähle gilt die Richtlinie 007 tern und Oberflächen- HV-Verbin-
des Deutschen Ausschuss für Stahlbau (DASt- behandlungszustände dungen mit
Ri 007) und für schmelztauchverzinkte Bauteile bei Garnituren für beidseitigen
DASt-Ri 022. planmäßig vorge- Unterleg-
spannte Schrauben- scheiben ver-
(4) Für die Ausführung gilt DIN EN 1090. Für tra- verbindungen wendet wer-
gende Bauteile von Brücken gilt Ausführungsklas- den.
se EXC 3 sowohl für die Werkstatt als auch für die
Baustelle. Für sonstige Bauteile gilt Ausführungs- 8.4 Bereich von Kontakt- Beschichtung
klasse EXC 2. flächen in planmäßig gemäß
vorgespannten Ver- Abschnitt 3
(5) Sämtliche Stahlbauarbeiten im Werk und auf
der Baustelle dürfen nur von Firmen ausgeführt bindungen
werden, die über eine gültige Bescheinigung nach 9.4.1 Bezugstemperatur für Die Bezugs-
DIN EN 1090 (Schweißzertifikat und EG-Zertifikat) das Ausrichten und temperatur be-
in der jeweils erforderlichen Ausführungsklasse Vermessen des Stahl- trägt 10°C.
verfügen. Für Bauteile der Ausführungsklasse tragwerks
EXC 3 muss die Schweißaufsichtsperson über um-
fassende technische Kenntnisse (C) nach EN ISO
14731 verfügen. 2 Werkstoffe
(6) Für die Bemessung der Unterbauten und La- (1) Es gelten DIN EN 10025-1 bis -5, DIN EN
ger kann eine vorgezogene Berechnung der Aufla- 10210 und DIN EN 10219.
gerkräfte und der Lagerwege vereinbart werden,
wobei für die Lasten aus Konstruktionseigenge- (2) Es dürfen nur Stähle der Festigkeitsklassen
wicht eine Schwankung von ±10 % zu berücksich- S235, S355 und S460 verwendet werden.
tigen ist. Hierfür ist eine angemessene Frist anzu-
setzen. Die Ergebnisse der vorgezogenen Berech- (3) Als Hohlprofile für tragende Bauteile sind nur
nung dürfen gegenüber der endgültigen Berech- warmgefertigte Hohlprofile gemäß DIN EN 10210
nung nur für den Lastfall Konstruktionseigenge- zu verwenden. Hohlprofile mit einer Wanddicke
wicht bis zu 10 % abweichen. Außerdem sind die von ≥ 30 mm sind nur im Lieferzustand NH oder
Höhenlage der Unterkante der Lagerkonstruktion NLH, normalisierend geglüht, erlaubt.
sowie die Lastangriffspunkte und -richtungen an- (4) Für Baustahl mit Blechdicken bis 80 mm sind
zugeben. die Nennwerte für Streckgrenze und Zugfestigkeit
(7) Bei der Ausschreibung ist ein angemessener gemäß Tabelle 3.1 von DIN EN 1993-1-1 anzuset-
Zuschlag für den möglichen Unterschied zwischen zen. Für größere Blechdicken sind die Werte der
Netto- und Abrechnungsgewicht zu berücksichti- jeweiligen Produktnorm zu entnehmen.
gen.
(5) Für tragende Bauteile von Brücken dürfen
(8 Für die Abrechnung können andere Methoden Stähle der Gütegruppen JR und J0 nicht verwen-
als in VOB Teil C (DIN 18335) beschrieben z.B. die det werden.
Nettoflächenmethode in den Vertragsunterlagen
vereinbart werden. (6) Für tragende Bauteile von Brücken gelten die
technischen Lieferbedingungen der Deutschen
(9) Beim Bauwerksentwurf ist zu untersuchen, ob Bahn, Deutsche Bahn Standard (DBS) 918 002-02
Unterschiede zwischen Bauzustand und Endzu- unter Beachtung der nachfolgenden Regeln (7)
stand bestehen, die Auswirkungen auf den Materi- bis (9).
alaufwand haben. Ein erforderlicher Mehraufwand
ist bei der Ausschreibung zu berücksichtigen. Die (7) Für tragende Bauteile von Brücken sind vom
Stahlmassenermittlung muss unter Berücksichti- Auftragnehmer Abnahmeprüfzeugnisse 3.2 nach
gung der Bauzustände erfolgen. DIN EN 10204 vorzulegen. Der Abnahmebeauf-
tragte des Bestellers gemäß DIN EN 10204 muss
(10) Es gelten die weiteren Anforderungen ent-
sprechend Tabelle 4.1.1. eine vom Auftraggeber anerkannte Prüfstelle sein.
Stand: 2012/12 3
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 1 Stahlbau
(8) Sofern sich aus der Materialverwendung weite- ― chemische Zusammensetzung mittels Schmel-
re technisch notwendige Materialeigenschaften, zenanalyse für die 15 Elemente C, Si, Mn, P, S,
wie z.B. verbesserte Eigenschaften in Dickenrich- Al, N, Cr, Cu, Mo, Ni, Nb, Ti, V, B
tung (Z-Güte), Eignung zum Schmelztauchverzin-
― Kohlenstoffäquivalent CEV,
ken, Kaltverformbarkeit oder der Nachweis von
Zugfestigkeit und Kerbschlagarbeit auch in Quer- ― Ergebnisse Zugversuch (Streckgrenze, Zugfes-
richtung ergeben, sind diese Eigenschaften in den tigkeit, Bruchdehnung),
Abnahmeprüfzeugnissen anzugeben.
― Ergebnisse Kerbschlagbiegeversuch,
(9) Das Prüfprogramm für die Abnahmeprüfzeug-
― Baumann-Abdrücke,
nisse 3.2 ist dem Auftraggeber vor der Materialbe-
stellung vorzulegen. ― Ultraschallprüfung (bei Werkstoffdicke größer
(10) Mit Zustimmung des Auftraggebers ist in 10 mm bei Ermüdungsbeanspruchung oder bei
Ausnahmefällen bei kleinen Mengen (z.B. bei In- Verwendung von Blechen mit Z-Güte),
standsetzungen und kleinen Fußgängerbrücken) ― Aufschweißbiegeversuch nach SEP 1390 für
ein Abnahmeprüfzeugnis 3.1 mit zusätzlicher Ma- Nenndicken ab 30 mm, bis Stahlgüte S355
terialbeprobung ausreichend. Die zusätzliche Ma-
terialbeprobung muss alle für ein Abnahmeprüf- ― Konformitätserklärung über CE-Kennzeichnung
zeugnis 3.2 erforderlichen Prüfungen umfassen. des Ausstellers und
Prüfungen für bereits im Abnahmeprüfzeugnis 3.1 ― Erklärung des Ausstellers über die Erfüllung der
angegebene Eigenschaften sind zu wiederholen. vertraglich formulierten Anforderungen.
Die Prüfungen dürfen nur durch eine vom Auftrag-
geber anerkannte Prüfstelle durchgeführt werden.
3 Konstruktion
(11) Für sekundäre Konstruktionselemente von
Brücken und andere konstruktive Ingenieurbauten (1) Es gilt DIN EN ISO 12944-3.
sind die Prüfzeugnisse gemäß DIN EN 1090-2 er- (2) Aussteifungen, Verstärkungs- und Ausrüs-
forderlich. tungsteile sind nach innen zu legen. Das gilt auch
(12) Die Abnahmeprüfzeugnisse sind dem Auf- für Dickenabstufungen von Deck- und Untergurt-
blechen.
traggeber vor Beginn der Fertigung vorzulegen.
(3) Montage- und Transporthilfen, z.B. Montage-
(13) Die Aufwendungen für die Abnahmeprüf-
öffnungen, Montageschotts und Anbauhilfen be-
zeugnisse einschließlich der erforderlichen Werk-
dürfen der Zustimmung des Auftraggebers. Sie
stoffprüfungen gehören zur Leistung des Auftrag-
sind in den Ausführungszeichnungen darzustellen
nehmers und werden nicht gesondert vergütet.
und in der statischen Berechnung hinsichtlich
(14) Die Abnahmeprüfzeugnisse 3.1 und 3.2 für Kerbwirkung, Querschnittsschwächung und sonsti-
tragende Bauteile müssen die folgenden Angaben gen Einflüssen zu prüfen. Sie dürfen nur mit Zu-
enthalten (siehe auch DBS 918 002): stimmung des Auftraggebers im Bauwerk verblei-
― Bezeichnung / Titel z.B. Abnahmeprüfzeugnis ben.
3.2 nach DIN EN 10204, (4) Bei Straßenbrücken dürfen die Mindestabmes-
― Aussteller des Zeugnisses, sungen nach Tabelle 4.1.2 ergänzend zu DIN EN
1993-2 nicht unterschritten werden.
― Besteller,
(5) Für Geh- und Radwegbrücken gelten die Min-
― Hersteller mit Angabe des Walzwerkes, destabmessungen von DIN EN 1993-2.
― Erzeugnis, (6) Überbau und Kammerwand sind so steif aus-
zubilden, dass die Differenz der gegenseitigen ver-
― Werkstoff (Stahlsorte),
tikalen Verschiebungen der Fugenufer unter häufi-
― Norm mit Ausgabedatum, gen Lasten nach DIN EN 1991-2 höchstens 5 mm
beträgt. Dieses Maß ist nachzuweisen.
― Schmelzennummer,
(7) In luftdicht verschweißten Hohlkästen ist ein
― Probennummer, Korrosionsschutz entsprechend Teil 4 Abschnitt 3
― Lieferzustand, nicht erforderlich. Ein Abrostungszuschlag ist nicht
anzusetzen. Eine Prüfung der Dichtheit sollte in
― Abmessungen des Walzproduktes, der Regel durchgeführt werden. Zur Dichtheitsprü-
― Maßprüfung und Sichtkontrolle für äußere Be- fung der Schweißnähte wird ein Überdruck von 0,2
schaffenheit, bar im Innern des Hohlkastens erzeugt. Hierzu
sind in den Tiefpunkten Bohrungen vorzusehen,
die nach der Dichtheitsprüfung mit Schraubenstop-
4 Stand: 2012/12
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 1 Stahlbau
Abmessung Prüfum-
Bauteil Aus- fang Fer-
[mm]
nut- tigung
1 U-Stähle 120 (Höhe) Schweißnahtart
zungs bzw.
2 I-Stähle 140 (Höhe) grad Baustelle
für EXC 3
Zwischenlängsträger, ein- querverlaufende durchge-
3 8 (Dicke)
wandige Rippen schweißte und teilweise
U≥
durchgeschweißte Nähte in 50%
Stege und Gurte von Voll- 0,5
zugbeanspruchten Stumpf-
4 wandhauptträgern ≤ 1,50 m 10 (Dicke)
Konstruktionshöhe stößen
U<
Stege und Gurte von Voll- 25%
0,5
5 wandhauptträgern ≥ 1,50 m 12 (Dicke)
Konstruktionshöhe querverlaufende durchge-
schweißte und teilweise
Stege, Gurte und Bodenble- durchgeschweißte Nähte in
6 10 (Dicke) alle 20%
che von Hohlkastenträgern ausschließlich druck- oder
schubbeanspruchten
Bleche von Fachwerkstäben Stumpfstößen
7 8 (Dicke)
mit Hohlquerschnitten querverlaufende durchge-
schweißte und teilweise
Seiten- und Deckbleche alle 30%
nicht durchgeschweißte
8 sonstiger Bauteile mit Hohl- 5 (Dicke)
querschnitten Nähte in einem T-Stoß
Längsbeanspruchte durch-
9 Abdeckbleche 5 (Dicke)
geschweißte Stumpfnähte alle 20%
Schrammborde und Schot- bei Stumpf- und T-Stößen
10 14 (Dicke)
terbegrenzungen
Längsbeanspruchte teil-
weise durchgeschweißte
11 Rohre 6 (Wanddicke) alle 10%
Nähte bei Stumpf- und T-
Stößen
Kehlnähte an Haupttra-
(8) Ein dichter Abschluss der Fertigungsschüsse
gelementen
von luftdicht verschweißten Konstruktionen wäh-
rend der Montage ist nicht erforderlich, wenn si- a > 12 mm oder t > 20 mm alle 20%
chergestellt ist, dass keine direkte Benetzung der
Oberflächen mit Wasser möglich ist. Tauwasser- a ≤ 12 mm oder t ≤ 20 mm alle 10%
bildung kann dabei vernachlässigt werden. Ggf. ist
eine Grundbeschichtung zu applizieren.
(2) Die eingesetzten Schweißer müssen die
(9) Eingedrungenes Wasser ist vor dem endgülti-
Schweißerprüfung nach DIN EN 287-1 und die Be-
gen Schließen der Hohlräume zu entfernen. diener eine Bedienerprüfung nach DIN EN 1418
10) In luftdicht verschweißten Konstruktionen sol- erfolgreich abgelegt haben. Eine entsprechende
len, soweit die Abmessungen das erlauben, Zu- Prüfbescheinigung ist vorzulegen. Der Einsatzbe-
gangsmöglichkeiten für Bauwerksprüfungen aus reich des Schweißers / Bedieners in der Fertigung
besonderem Anlass vorgesehen werden, z.B. ver- muss dem Geltungsbereich der vorliegenden Prüf-
schweißte Einstiegsöffnungen. Die Mindestabmes- bescheinigung entsprechen. Der Schweißbetrieb
sungen der Öffnungen betragen b d = 60 80 ist verpflichtet, sich über Arbeitsproben zu verge-
[cm]. wissern, dass der Schweißer / Bedieners die an
das Bauteil gestellten Qualitätsanforderungen er-
Stand: 2012/12 5
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 1 Stahlbau
füllen kann. Ein Nachweis über die Ergebnisse der (12) Einwandige Steifen sind umlaufend anzu-
Arbeitsproben ist dem Auftraggeber auf Anforde- schweißen.
rung vorzulegen.
(13) Unterbrochene Nähte dürfen nicht ausgeführt
(3) Die Ausführung von Schweißarbeiten ist gene- werden.
rell erst zugelassen, wenn die durch die verant-
(14) Bei Luft- und / oder Bauwerkstemperaturen
wortliche Schweißaufsichtsperson freigegebenen
unter 0° C darf nur mit Einverständnis des Auftrag-
WPS-Schweißanweisungen (WPS = welding pro-
gebers und unter besonderen Maßnahmen ge-
cedure specification) auf der Baustelle bzw. in der
schweißt werden.
Werkstatt vorliegen. Die WPS muss den Bezug zu
einer Qualifizierung gemäß. DIN EN ISO 15613
oder DIN EN ISO 15614-1 aufweisen. 5 Fertigung
(4) Bei Schweißverbindungen an tragenden Bau- (1) Neben der Eigenüberwachung des Auftrag-
teilen sind die Anforderungen der Bewertungs- nehmers ist vom Auftraggeber eine zusätzliche
gruppe DIN EN ISO 5817 B unter Beachtung von Fertigungsüberwachung der Herstellung der Stahl-
DIN EN 1993-2 einzuhalten. Bei untergeordneten konstruktion und des Korrosionsschutzes im Werk
Bauteilen (sekundären Konstruktionselementen, und auf der Baustelle erforderlich.
siehe DIN EN 1993-2) ist Bewertungsgruppe DIN
EN ISO 5817 C ausreichend. Systematische, sich (2) Die Fertigungstermine sind dem Auftraggeber
ständig wiederholende Unregelmäßigkeiten sind so frühzeitig anzugeben, dass die Kontrollen der
unzulässig. laufenden Fertigung und die Endkontrollen der
Stahlbauteile vor dem Verladen durchgeführt wer-
(5) Für die Prüfung von Schweißverbindungen im den können.
Stahlbrückenbau mit Röntgen- und Gammastrah-
len ist DIN EN 1435 maßgebend. Die Durchstrah- (3) Vor Auslieferung von Konstruktionsteilen auf
lungsfilmbilder müssen der Bildgüteklasse B nach die Baustelle ist durch den Auftragnehmer eine
DIN EN 462-3 entsprechen. Die Anforderungen schriftliche Übereinstimmungserklärung in Form
richten sich nach Prüfklasse B der DIN EN 1435. einer Herstellererklärung abzugeben. Darin muss
die Einhaltung der zugrunde liegenden techni-
(6) Ultraschallprüfungen sind nach DIN EN ISO
11666 durchzuführen. Die Anforderungen richten schen Vorschriften und die Übereinstimmung mit
sich nach der Prüfklasse B. Die Zuordnung der Er- den Ausführungsunterlagen bestätigt werden. Es
gebnisse in die Bewertungsgruppe der DIN EN ist zu bestätigen, dass:
ISO 5817 ist nach DIN EN ISO 11666, DIN EN ISO ― die anzuwendenden Vorschriften eingehalten
23279 und DIN EN ISO 17640 durchzuführen. wurden,
(7) Nach dem Entfernen von angeschweißten ― die Fertigung nach den geprüften und geneh-
Montagehilfen ist eine Oberflächenrissprüfung migten Ausführungsplänen erfolgte,
durch den Aufragnehmer durchzuführen. Diese
Leistung wird nicht besonders vergütet. ― alle Materialprüfzeugnisse vorliegen,
(8) Stumpfnähte von Blechen dürfen nur mit Zu- ― die Schweißnahtprüfung nach dem Schweiß-
stimmung des Auftraggebers auf stählerner Wur- nahtprüfplan durchgeführt wurde und die do-
zelunterlage geschweißt werden. kumentierten Ergebnisse den Anforderungen
(9) In Sonderfällen, z.B. beim Schlussblech unzu- entsprechen und
gänglicher Hohlkästen, ist das Schweißen auf ― der Korrosionsschutz fach- und normgerecht
stählerner Wurzelunterlage unumgänglich. Diese appliziert wurde und die Protokollierung im
Schweißnähte sind nach Möglichkeit in weniger Rahmen der Eigenüberwachung erfolgte.
hoch ausgelasteten Querschnittsbereichen anzu-
ordnen. (4) Die Übereinstimmungserklärung ist Vorausset-
zung für eine Lieferfreigabe durch den Auftragge-
(10) Stegblechstöße und Querstöße von Gurtla- ber.
mellen sind generell voll zu verschweißen. Längs-
stöße breiter Gurtplatten dürfen dem Beanspru- (5) Die Bauwerke sind maßgenau zu fertigen. To-
chungsverlauf entsprechend durch doppelte Y- leranzen der verschiedenen Bauteile, Werkzeuge
Nähte verschweißt werden. und der Baubehelfe sind so aufeinander abzu-
stimmen, dass die Qualitäts- und Funktionsanfor-
(11) Die tatsächliche Spaltbreite geschweißter
Baustellenstöße darf nicht mehr als 3 mm von der derungen während des Bau- und Endzustandes
in der Ausführungszeichnung vorgesehenen ab- gewährleistet sind. Die geometrischen Abweichun-
weichen. Darüber hinaus ist eine Abstimmung mit gen dürfen die in DIN EN 1090-2 angegebenen
dem Auftraggeber notwendig. Ein Höhenversatz ist Grenzwerte für die grundlegenden bzw. ergänzen-
zu verhindern. den Toleranzen nicht überschreiten. Die Einhal-
tung der zulässigen Werte ist durch Aufmaß zu
6 Stand: 2012/12
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 1 Stahlbau
protokollieren. Umfang, Art und Zeitpunkt der Mes- Ausführung der stahlbaumäßigen Baubehelfskon-
sungen sind mit dem Auftraggeber abzustimmen. struktionen ab, sollte die zusätzliche Fertigungs-
Die Ergebnisse sind übersichtlich darzustellen und überwachung der Stahlkonstruktionen durch den
den zulässigen Werten gegenüberzustellen. Gra- Auftraggeber gemäß 5 (1) auf diese Baubehelfe
vierende Abweichungen sind hervorzuheben. Die erweitert werden. In diesen Fällen sollte auch für
Protokolle der Messungen und Auswertungen sind stahlbaumäßige Baubehelfe zur Errichtung von
dem Auftraggeber fortlaufend zu übergeben. Die Massiv- und Verbundbrücken eine zusätzliche Fer-
Anforderungen an die Toleranzen gelten für die tigungsüberwachung durch den Auftraggeber er-
Werksfertigung und für die Baustelle. folgen.
Stand: 2012/12 7
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 1 Stahlbau
8 Stand: 2012/12
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 4
Stahlbau, Stahlverbundbau
Abschnitt 2
Stahlverbundbau
Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 über
ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften für die
Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/96/EG
(ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geändert wurde, sind beachtet worden.
Stand: 2012/12
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 2 Stahlverbundbau
Inhalt Seite
1 Allgemeines ....................................... 3
2 Werkstoffe .......................................... 3
2.1 Stahl .................................................... 3
2.2 Kopfbolzen .......................................... 3
2.3 Beton ................................................... 3
3 Ausführung ........................................ 3
4 Hinweise für Entwurf und
Konstruktion ...................................... 3
5 Verbundbauweisen ........................... 4
5.1 Einteilige Überbauten .......................... 4
5.2 Verbundfertigteilbauweise ................... 4
5.3 Vorgespannte Verbundträger .............. 4
5.4 Fahrbahnplatten mit Betonfertigteil und
Ortbetonergänzung ............................. 4
5.5 Ergänzende Regelungen für
Fahrbahnplatten .................................. 4
5.6 Regelungen für Verbundbrücken mit
Betonauflagerquerträgern ................... 5
2 Stand: 2012/12
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 2 Stahlverbundbau
2.2 Kopfbolzen
4 Hinweise für Entwurf
(1) Es sind Kopfbolzen der Stahlsorte und Konstruktion
S235J2+C450 nach DIN EN SO 13918 zu verwen-
den. (1) Die Bemessung wird durch die Bauzustände
beeinflusst. Die Entwurfsbearbeitung beinhaltet die
(2) Müssen Kopfbolzendübel in begründeten Fäl-
Ausarbeitung einer qualitätssichernden und wirt-
len auf der Baustelle nach DIN EN ISO 4063 mit
schaftlichen Baufolge mit Festlegungen zu den
dem Schweißprozess 111, 135 oder 136 aufge-
einzusetzenden Baubehelfen. Die Festlegungen zu
schweißt werden, sind diese über den vollen Bol-
Bauzuständen und Baubehelfen sind in der Leis-
zenquerschnitt anzuschließen. Eine in Bolzenmitte
tungsbeschreibung zu berücksichtigen.
nicht angeschlossene Bolzenquerschnittsfläche
von 10 % ist zulässig, wenn der Schweißnahtquer- (2) Das Herstellungsverfahren der Betonfahr-
schnitt nach außen entsprechend vergrößert wird. bahnplatte ist unter Berücksichtigung der DIN EN
Vor Beginn der Arbeiten ist eine Arbeitsprobe her- 1994-2 in der Entwurfsplanung festzulegen. Lage
zustellen und anhand einer Sicht- und Biegeprü- und Länge der Betonierabschnitte sowie die Beto-
fung in Anlehnung an DIN EN ISO 14555 durch die nierreihenfolge sind in der Leistungsbeschreibung
Schweißaufsichtsperson zu bewerten. vorzugeben.
(3) Nach Auftragserteilung sind zu Beginn der
2.3 Beton Ausführungsbearbeitung die statischen Systeme,
Rechenmethoden und Nachweisverfahren frühzei-
(1) Für die Massivbauteile des Stahlverbundbaus
tig zur Prüfung einzureichen und vor der endgülti-
ist ergänzend der Teil 3 Abschnitt 1 anzuwenden.
gen Abfassung der statischen Berechnung mit
(2) Bei Brückenbauwerken, bei denen der E- dem Auftraggeber abzustimmen. Dies gilt auch für
Modul des Betons großen Einfluss auf die Verfor- die statisch relevanten Bauzustände sowie den
mungen und die Spannungsverteilung hat, soll in Einsatz von Baubehelfen.
der Tragwerksplanung ein realitätsnaher Ansatz
(4) Die Abhebesicherheit der Fahrbahnplatten auf
des E-Moduls vorgegeben werden. In diesem Fall
torsionssteifen Kästen ist rechnerisch nachzuwei-
ist rechtzeitig vor Betonierbeginn durch Prüfungen
sen.
nach DIN 1048-5 nachzuweisen, dass der E-Modul
des Betons maximal 10 % von dem vorgegebenen
Rechenwert abweicht. Die Zusammensetzung des
Stand: 2012/12 3
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 2 Stahlverbundbau
Verbundträger mit durch planmäßig eingeprägte b) Der Stababstand der Längs- und Querbeweh-
Verformungen vorgespannten Betongurten sind rung darf 10 cm nicht unterschreiten und in den
entsprechend den Regelungen ihrer Zulassung äußeren Lagen 15 cm nicht überschreiten.
einzusetzen. c) Bei Fahrbahnplatten, die in Längs- und Quer-
richtung schlaff bewehrt sind, sind die folgen-
5.4 Fahrbahnplatten mit Betonfertig- den Bedingungen einzuhalten:
teilen und Ortbetonergänzung
- In Querrichtung ist je Querschnittsseite eine
(1) Für den Verbund zwischen Betonfertigteilen einlagige Bewehrung mit Ø* ≤ 20 mm anzu-
und Ortbetonergänzung darf nur Betonstabstahl ordnen, und der Bewehrungsquerschnitt darf
der Stahlsorte B500B nach DIN 488-1 verwendet je Lage 1 % des Betonquerschnitts nicht
werden. überschreiten. In Bereichen mit örtlich er-
(2) Für Fertigteile mit Ortbetonergänzung sind die höhten Beanspruchungen (z.B. in Auflager-
folgenden Regelungen zu beachten: und Querträgerbereichen sowie zur Abde-
ckung der Längsschubkräfte im Gurtan-
- Die Ortbetonergänzung muss im Fahrbahnbe- schnitt) und bei der unten liegenden Beweh-
reich mindestens 20 cm und im Kappenbereich rung im Feldbereich zwischen den Hauptträ-
mindestens 15 cm betragen. gern darf der Stabdurchmesser Ø* jedoch
maximal 25 mm und der Bewehrungsquer-
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ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 2 Stahlverbundbau
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Abschnitt 3
Korrosionsschutz von Stahlbauten
Notifiziert gemäß der Richtlinie (EU) 2015/1535 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. September 2015
über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der
Informationsgesellschaft (ABl. 241 vom 17.9.2015, S. 1.).
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2 Stand: 2021/03
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Allseitige Einrüstung des Arbeitsbereiches mit dich- Auftreffen eines Strahlmittels mit hoher kinetischer
ten und festen Böden sowie Wänden und Decken Energie auf die vorzubereitende Oberfläche
aus dichten, zerreißfesten Planen mit Stoßüberde- (15) Strahlgut
ckungen und Anschlüssen zum Bauwerk
Zu strahlender Gegenstand
(4) Abschirmung
(16) Strahlmittel
Röhrenartige Abplanung
Stoff, der zum Strahlen benutzt wird
(5) Ausbesserung
(17) Strahlschutt
Wiederherstellen des Korrosionsschutzes durch
Aufbringen geeigneter Korrosionsschutzsysteme Bei der mechanischen Oberflächenvorbereitung an-
an kleinflächigen Fehlstellen fallende Rückstände aus Altbeschichtungen, Rost
und verbrauchtem Strahlmittel. Strahlschutte, die
(6) Einhausung bei Anwendung mineralischer Strahlmittel entste-
Allseitig staubdichte Einrüstung des Arbeitsberei- hen, werden als „Strahlschutt mineralisch“ und sol-
ches mit festen Böden, Wänden und Decken und che bei Anwendung metallischer Strahlmittel als
staubdichten Anschlüssen zum Bauwerk „Strahlschutt metallisch“ bezeichnet. Hierunter sind
sinngemäß auch anfallende Rückstände aus
(7) Kontrollfläche Handentrostung und maschineller Entrostung zu
Repräsentativer und genau definierter Bereich ei- verstehen
nes Bauteiles, der mit dem ausgeschriebenen Kor- (18) Teilerneuerung
rosionsschutzsystem unter Aufsicht des Auftragge-
bers und des Auftragnehmers innerhalb des laufen- Wiederherstellen des Korrosionsschutzes durch
den Beschichtungsprozesses beschichtet wird. Das Aufbringen geeigneter Beschichtungssysteme an
Anlegen von Kontrollflächen ist eine Bauüberwa- Fehlstellen und Aufbringen von mindestens einer
chungsmaßnahme. Kontrollflächen dienen als Re- ganzflächigen Deckbeschichtung
ferenzfläche zur Ursachenklärung bei etwaigen (19) Vollerneuerung
Mängeln am Korrosionsschutz (siehe B 4.3.6)
Restloses Entfernen der alten Beschichtung und
Aufbringen eines neuen Beschichtungssystems.
Stand: 2021/03 3
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten
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3.4 Besondere Aspekte der Instand- (4) Beschichtungsstoffe, die einer mechanischen
setzung Belastung im Wasser ausgesetzt sind, müssen den
Anforderungen der Zusätzlichen Technischen Ver-
(1) Bei Ausbesserungen und Teilerneuerungen der tragsbedingungen - Wasserbau (ZTV-W) für Korro-
Beschichtung ist das Oberflächenvorbereitungsver- sionsschutz im Stahlwasserbau (Leistungsbereich
fahren objekt- und zustandsbezogen festzulegen 218) entsprechen.
(RI-ERH-KOR).
(5) Für Bauteile in Binnengewässern sind Systeme
(2) Bei einer Teil- oder Vollerneuerung sollte die I und im Meerwasser Systeme II gemäß den Listen
Oberfläche im Zuge der Planung der Maßnahme der zugelassenen Beschichtungssysteme der Bun-
auf mögliche Salzbelastungen untersucht werden. desanstalt für Wasserbau (BAW) zu verwenden.
Die Ergebnisse sind der Ausschreibung beizufügen.
Bei hohen Salzbelastungen ist ein zusätzliches Wa- (6) Wenn aufgrund örtlicher Gegebenheiten oder
schen der Oberflächen vor dem Strahlen erforder- besonderer Auflagen nur eine hand- (P St 3) oder
lich und in die Leistungsbeschreibung aufzuneh- eine maschinelle Entrostung (P Ma) möglich ist,
men. dürfen für Teilerneuerungen und Ausbesserungen
der Altbeschichtung nur Beschichtungsstoffe nach
(3) Bei älteren Bauwerken kann das Entfernen vor- den Blättern 93 oder 94 der TL KOR – Stahlbauten,
handener Walzhaut, sowie das Vorliegen von Ver- Anhang A verwendet werden.
seifungsprodukten oder Rostnarben unter der Alt-
beschichtung erhöhten Aufwand erfordern. Falls er- (7) Es wird empfohlen, eisenglimmerhaltige Farben
forderlich ist dies in der Leistungsbeschreibung an- (DB-Farben) zu verwenden. Dies gilt insbesondere
zugeben. bei Erstschutzmaßnahmen, bei denen die Deckbe-
schichtung auf der Baustelle appliziert wird.
(8) Werden besondere Anforderungen an die Farb-
4 Beschichtungsstoffe und Kor- genauigkeit und die Farbbeständigkeit der eisen-
rosionsschutzsysteme glimmerfreien Deckbeschichtungsstoffe (RAL-
Farben) gestellt, sind diese zwischen Auftraggeber
und Auftragnehmer zu vereinbaren und nachzuwei-
4.1 Allgemeines sen.
Bei Verwendung von Großgebinden muss die Ent- (9) Sollen bei eisenglimmerfreien Deckbeschich-
nahme von 2-komponentigen Beschichtungsstoffen tungen auch andere als in der TL KOR – Stahlbau-
über eine Dosieranlage, Zweikomponentenspritz- ten genannte Farben verwendet werden, sind für
anlage oder mit einer Waage mit einer Genauigkeit die Farbgenauigkeit und die Farbbeständigkeit ent-
von mindestens 1 % erfolgen. Es sind die Einzelmi- sprechende Regelungen in die Leistungsbeschrei-
schungen und die dosierte Gesamtmenge zu doku- bung aufzunehmen.
mentieren.
(10) Die Messung der Farbgenauigkeit und die Prü-
fung der Farbbeständigkeit sind gemäß den TP
4.2 Beschichtungsstoffe KOR – Stahlbauten, 6.2.5 durchzuführen. Die Prüf-
(1) Es sind Beschichtungsstoffe nach den dauer beträgt mindestens 15 Wochen.
TL KOR – Stahlbauten, Anhang A oder für Bahn- (11) Zur Verbesserung der Deckkraft von hellen
brücken nach DBS 918 084 zu verwenden, die in Deckbeschichtungen wird empfohlen, die letzte
der von der Bundesanstalt für Straßenwesen ge- Zwischenbeschichtung in heller Farbe vorzusehen.
führten „BASt-Zusammenstellung der geprüften Be-
schichtungsstoffe für die Anwendung an Bauwerken (12) Die Deckkraft (Deckfähigkeit) ist bei Deckbe-
und Bauteilen der Bundesverkehrswege“ enthalten schichtungen bei einer Trockenschichtdicke von
sind. 80 µm bei hellen oder brillanten Farben z.B. weiß,
orange und rot häufig nicht ausreichend. Hier emp-
(2) Beschichtungsstoffe gemäß den TL KOR – fiehlt es sich, abweichend vom Anhang A zwei der-
Stahlbauten, Anhang B sind innovative Beschich- artige Deckbeschichtungen aufzutragen oder eine
tungsstoffe. Für die Anwendung ist eine bauauf- zusätzliche Zwischenbeschichtung zur Unterstüt-
sichtliche Zustimmung im Einzelfall erforderlich. zung der Deckkraft entsprechend farblich zu gestal-
(3) Sollen in Ausnahmefällen Beschichtungsstoffe ten.
verwendet werden, die nicht in den TL KOR – Stahl-
bauten oder dem DBS 918 084 genannt sind, muss 4.3 Korrosionsschutzsysteme
ihre Eignung für den vorgesehenen Verwendungs-
4.3.1 Allgemeines
zweck nachgewiesen werden. Für die Anwendung
ist eine bauaufsichtliche Zustimmung im Einzelfall (1) Es sind die Korrosionsschutzsysteme nach An-
erforderlich. hang A zu verwenden.
6 Stand: 2021/03
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Stand: 2021/03 7
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Eignungsvermerk Korrosionsschutzsysteme
4.3.5 Kontaktflächen von geschraubten Ver- (3) Bereiche der Baustellenschweißstöße sind ge-
bindungen mäß Nr. 5.5 zu behandeln.
(1) Kontaktflächen von geschraubten Verbindun- (4) Die Nahtstelle zwischen einem Beschichtungs-
gen sind zu beschichten. system und einem reaktionsharzgebundenen
Dünnbelag (RHD-Belag) nach Teil 7 Abschnitt 5,
(2) Bei nicht vorgespannten Verbindungen sind die
bzw. einer Abdichtung nach Teil 7 Abschnitt 4 ist
Kontaktflächen aller zu verbindenden Bauteile mit
nach Bild A 4.3.2 bzw. Bild A 4.3.3 zu gestalten.
dem Beschichtungssystem der übrigen Flächen zu
schützen. (5) Bei Beschichtungssystemen nach den Blättern
87, 94 und 97 der TL KOR – Stahlbauten ist die
(3) Für vorgespannte Verbindungen sind die Kon-
Verträglichkeit des Beschichtungssystems mit
taktflächen gemäß Tabelle 4.3.1 zu beschichten.
RHD-Belägen gegeben.
Sollen andere Beschichtungssysteme verwendet
werden, muss ihre Eignung nachgewiesen werden. (6) In anderen Fällen als in 4.3.6 (5) beschrieben,
ist die Verträglichkeit sicherzustellen.
(4) Für Reibflächen von gleitfesten Verbindungen
darf die Trockenschichtdicke der Beschichtung
40 µm nicht unterschreiten und 80 µm nicht über-
schreiten. 5 Ausführung der Korrosions-
schutzarbeiten
4.3.6 Dünnbeläge und reaktionsharzgebun-
dene Mörtelbeschichtungen
5.1 Allgemeines
(1) Für begeh- und befahrbare Flächen dürfen nur
Dünnbeläge verwendet werden, die den Anforde- (1) Der Auftragnehmer hat Schäden an der Stahl-
konstruktion sowie Schweißnahtrisse, lose Verbin-
rungen der TL-RHD-ST entsprechen und in der bei
dungsmittel, Querschnittsschwächungen u. a., die
der BASt geführten „Zusammenstellung der geprüf-
ten Dünnbeläge nach den ZTV-ING Teil 7 Abschnitt bei der Oberflächenvorbereitung festgestellt wer-
5 (ZTV-RHD-ST) für die Anwendung an Bauwerken den, dem Auftraggeber umgehend mitzuteilen.
und Bauteilen der Bundesverkehrswege“ enthalten (2) Korrosionsschutzmaßnahmen dürfen nur nach
sind. vom Auftraggeber genehmigten Korrosionsschutz-
plänen ausgeführt werden. Diese müssen am jewei-
(2) Für Dünnbeläge und Mörtelbeschichtungen un-
ter einem Schotterbett gelten die TL-RHD-ST, Teil ligen Ausführungsort (Werk und / oder Baustelle)
7 Abschnitt 5 sowie der DBS 918 084. vorliegen.
8 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten
(3) Die Technischen Datenblätter, Sicherheitsda- (14) Zur Applikation von Grundbeschichtungen ist
tenblätter und Prüfbescheinigungen gemäß Berufs- Rollen nicht zulässig. Bei Zwischen- und Deckbe-
genossenschaftlicher Regel BGR 500, Abschnitt 2, schichtungen ist dieses Verfahren nur dann erlaubt,
Kapitel 2.24 müssen für alle Strahlmittel am jeweili- wenn es gemäß der Ausführungsanweisung zuläs-
gen Ausführungsort (Werk oder Baustelle) vorlie- sig ist.
gen.
(15) Bei einer Applikation mit der Rolle sind für jede
(4) Die Technischen Datenblätter, Sicherheitsda- Schicht zwei Arbeitsgänge jeweils im Kreuzgang mit
tenblätter und Ausführungsanweisungen des Stoff- Einhaltung der Überarbeitungszeiten erforderlich,
herstellers gemäß den TL KOR – Stahlbauten müs- um eine gegenüber dem Spritzauftrag vergleich-
sen für alle Stoffe des jeweiligen Beschichtungssys- bare Qualität der Beschichtung zu erreichen. Mit der
tems am jeweiligen Ausführungsort (Werk oder Rolle nicht erreichbare Flächen sind mit dem Pinsel
Baustelle) vorliegen. zu beschichten.
(5) Wird die Deckbeschichtung auf der Baustelle (16) Bei Duplexsystemen (Feuer- oder Spritzver-
appliziert, ist der Zeitpunkt dafür zusätzlich geson- zinkung) darf nur die Deckbeschichtung durch Rol-
dert festzulegen, z.B. nach Herstellung der Fahr- len appliziert werden.
bahnplatte (bei Verbundbrücken) oder nach voll-
(17) Eine thermische Belastung der Korrosions-
ständig abgeschlossener Montage der Stahlkon-
schutzbeschichtung (z.B. beim Belagseinbau) darf
struktion, und in der Leistungsbeschreibung anzu-
frühestens 14 d nach ihrer Fertigstellung erfolgen.
geben.
Soll aus zwingenden Gründen dieser Zeitraum un-
(6) Schichten, die werkseitig überbeschichtet wer- terschritten werden, so ist im Vorfeld die Wärmebe-
den, dürfen nicht zwischenbewittert werden. lastbarkeit des Beschichtungssystems durch eine
Eignungsprüfung nachzuweisen (TP KOR-
(7) Beschichtungsstoffe sind unmittelbar vor und –
Stahlbauten, 6.2.7). 7 d dürfen aber nicht unter-
falls erforderlich - auch während der Verarbeitung
schritten werden.
durch maschinelles Aufrühren zu homogenisieren.
Durch den Verarbeiter dürfen keine Veränderun- (18) Das Erscheinungsbild der Deckbeschichtung
gen, z.B. durch Zusätze vorgenommen werden. Vis- muss deckend und in einheitlicher Farbe (Farbton,
kositätsnachstellungen sind nur mit der Zustim- Helligkeit und Sättigung) sein.
mung des Auftraggebers und des Stoffherstellers
(19) Die Gleichmäßigkeit und die Farbeinheitlich-
zulässig. Angaben über Art und Menge des Verdün-
keit der Beschichtungsoberfläche müssen geson-
nungsmittels oder anderer Zusätze sind anzuge-
dert vereinbart werden.
ben. Richtwerte sind dem Technischen Datenblatt
des Stoffherstellers bzw. der Ausführungsanwei- (20) Fehlstellen in der Beschichtung, Runzeln, Kra-
sung zu entnehmen. ter, Blasen, Abblätterungen und Risse sind nicht zu-
lässig.
(8) Jede Einzelschicht darf nur dann aufgetragen
werden, wenn die Oberfläche durch den Auftragge-
ber freigegeben wurde. Zur besseren Kontrolle 5.2 Anforderungen an das Personal
müssen sich die einzelnen Schichten farblich deut- (1) Die Arbeiten dürfen nur von Personal (ein-
lich voneinander unterscheiden. schließlich des Bauleiters) ausgeführt werden, das
(9) Auf vorbereitete Oberflächen ist umgehend die über die erforderlichen Qualifikationen verfügt.
Grundbeschichtung aufzutragen. Nachweise sind beizubringen.
(10) Die Angaben zu Mindest- und Höchstwartezeit (2) Bei Korrosionsschutzarbeiten muss der Kolon-
bis zum Überbeschichten sind der Ausführungsan- nenführer nachweislich eine Prüfung bestanden ha-
weisung des Stoffherstellers zu entnehmen. Es ist ben. Dies ist:
grundsätzlich verboten, nass in nass zu arbeiten. — bei inländischen Bietern durch eine Bescheini-
Ausnahmen sind in den Anhängen A und C gere- gung des Ausbildungsbeirates beim Bundes-
gelt. verband Korrosionsschutz e.V. (KOR-Schein),
(11) Die Messwerte der Eigenüberwachungsprü- — bei ausländischen Bietern durch einen gleich-
fungen im Rahmen der Ausführung sind in Prüfpro- wertigen Qualifikationsnachweis
tokolle gemäß Anhang B einzutragen.
zu belegen. Im Abstand von höchstens 5 Jahren ist
(12) Das Applikationsverfahren ist für alle Schich- eine Nachschulung nach den Vorgaben des Ausbil-
ten des Korrosionsschutzsystems in der Leistungs- dungsbeirates durchzuführen.
beschreibung anzugeben.
(3) Der Kolonnenführer muss während der Ausfüh-
(13) Bei der Beschichtung größerer Flächen ist in rung der Arbeiten ständig an der Arbeitsstelle anwe-
der Regel auch bei auf der Baustelle zu applizieren- send sein.
den Schichten eine Applikation durch Airless-Sprit-
zen dem Rollen vorzuziehen.
Stand: 2021/03 9
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten
(4) Als Nachweis der Qualifikation für das übrige (4) Beim Beschichten von Bauteilen mit Dünnbelä-
Personal können z.B. ein erfolgreich absolvierter gen oder Mörtelbeschichtungen im Werk ist der Be-
Grundlehrgang Korrosionsschutz (Mindestdauer 2 reich der Baustellenschweißstöße gemäß Bild A
Wochen), für den Strahler ein Strahlerlehrgang 4.3.5 wie folgt zu behandeln:
(Mindestdauer 1 Woche) und für den Beschichter
— Schweißnahtbereiche sind gemäß Bild A 4.3.5
ein Beschichtungslehrgang (Mindestdauer 1 Wo-
beidseitig der Schweißkante abzukleben.
che) herangezogen werden.
— Die Abklebung ist vor dem Erhärten der Dünn-
5.3 Verarbeitungsbedingungen beläge oder Mörtelbeschichtungen restlos zu
entfernen.
(1) Zwischen der Objekt- und der Taupunkttempe-
ratur der umgebenden Luft ist ein Sicherheitsab- — Der freigehaltene Bereich ist mechanisch zu
stand von mindestens 3 K einzuhalten. säubern und ohne weitere Vorbereitung mit ei-
ner geeigneten Grundbeschichtung, z.B. ge-
(2) Die Mindestobjekttemperatur gemäß Anhang C mäß den TL-Blättern 93 oder 94, temporär zu
(Planungshilfen für die TL-Blätter) ist einzuhalten. schützen, um Rostfahnen während der Bauzeit
(3) Protokolle sind dem Anhang B zu entnehmen. zu vermeiden.
— Nach dem Verschweißen und vor dem Aufbrin-
5.4 Lagerungsbedingungen und - gen der endgültigen Beschichtung ist im ausge-
dauer sparten Bereich der vereinbarte Oberflächen-
vorbereitungsgrad wiederherzustellen. Dabei
Beschichtungsstoffe sind entsprechend den Anga- sind die vorhandenen Beschichtungsränder auf
ben der Ausführungsanweisung des Stoffherstellers 50 mm Breite z.B. durch Strahlen abzuschrä-
zu lagern. Der Auftragnehmer hat entsprechende gen und aufzurauen.
Vorkehrungen zu treffen und die erforderlichen Ge-
räte und Einrichtungen vorzuhalten. (5) Bei Wärmeeinflusszonen von mehr als 200 mm
ist die Breite des von der Zwischen- und Deckbe-
5.5 Baustellenschweißstöße schichtung bzw. des Dünnbelages oder der Mörtel-
beschichtung freizuhaltenden und vor dem endgül-
(1) Beim Beschichten von Bauteilen im Werk ist der tigen Beschichten abzustrahlenden Bereichs anzu-
Bereich der Baustellenschweißstöße gemäß Bild A passen und in den Ausführungsunterlagen darzu-
4.3.4 wie folgt zu behandeln: stellen.
— Schweißnahtbereiche sind gemäß Bild A 4.3.4
beidseitig der Schweißnahtkante abzukleben. 5.6 Kontrollflächen
— Die Grundbeschichtung ist in Sollschichtdicke (1) Kontrollflächen sind vorzusehen:
bis an die Abklebekante heranzuführen (Abkle- — unabhängig von der Objektgröße bei Bauwer-
bung im Schweißnahtbereich belassen). ken und in Bauwerksbereichen, bei denen eine
— Die erste Zwischenbeschichtung ist nur bis Instandsetzung der Korrosionsschutzbeschich-
250 mm von der Schweißnahtkante aufzubrin- tung im Rahmen der Gewährleistung mit hohen
gen. Weitere Schichten sind jeweils um 50 mm Begleitkosten (z.B. für Rüstungen, Umwelt-
vom Rand der vorherigen abzusetzen. schutzmaßnahmen) oder mit nennenswerten
Betriebsbehinderungen verbunden ist.
(2) Auf der Baustelle ist die Abklebung vor dem
Schweißen restlos zu entfernen. Nach dem — bei Bauwerken mit mehr als 1000 m² Beschich-
Schweißvorgang ist dieser Bereich mechanisch zu tungsfläche.
säubern und ohne weitere Vorbereitung mit einer (2) Für Kontrollflächen an Brücken sind Flächen
geeigneten Grundbeschichtung, z.B. gemäß den festzulegen, die für die örtlichen Korrosionsbelas-
TL-Blättern 93 oder 94, temporär zu schützen, um tungen charakteristisch sind und für die Wahl des
Rostfahnen während der Bauzeit zu vermeiden. Vor Beschichtungssystems ausschlaggebend waren,
dem endgültigen Beschichten ist im ausgesparten z.B. Bereiche über der Fahrbahn von tausalzbehan-
Bereich der vereinbarte Oberflächenvorbereitungs- delten Straßen. Anzahl und Lage der Kontrollflä-
grad wieder herzustellen. chen sind in der Leistungsbeschreibung anzuge-
(3) Sofern die Grundbeschichtung des Beschich- ben.
tungssystems aus Zinkstaub-Beschichtungsstoffen (3) Die Anzahl der Kontrollflächen bezogen auf die
besteht, sind für den ausgesparten Bereich zwei Größe des Bauwerks ist der Tabelle 4.3.2 zu ent-
Zinkphosphat-Grundbeschichtungen je 80 µm zu nehmen.
verwenden.
(4) Kontrollflächen sind nach Art, Größe und Lage
im Korrosionsschutzplan und am Bauwerk zu kenn-
zeichnen.
10 Stand: 2021/03
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Tabelle 4.3.2 Anzahl und Gesamtfläche der Kontrollflä- 6.2 Schutzmaßnahmen bei
chen
Strahlarbeiten
Größe Gesamtfläche
des Bauwerks Anzahl an der 6.2.1 Allgemeines
(beschichtete Kontrollflä- Kontrollflächen Die zum Schutz der Umgebung vor anfallendem
Fläche) chen (Höchstwert) Strahlschutt und Strahlstaub zu treffenden Maßnah-
[m²] [m²]
men sind je nach Strahlverfahren und Strahlmittel in
1000 bis 5 000 1 10
der Leistungsbeschreibung wie folgt zu berücksich-
tigen:
5 000 bis 10 000 2 20
— Bei trockenem Abstrahlen schadstoffhaltiger
10 000 bis 25 000 3 30 Beschichtungen mit Mehrwegstrahlmitteln be-
25 000 bis 50 000 4 40 darf es einer allseitig geschlossenen und dich-
ten Einhausung.
über 50 000 5 50
— Bei trockenem Abstrahlen unter Verwendung
von Einwegstrahlmitteln ist mindestens eine
(5) Der Auftraggeber ist über den Zeitpunkt des An-
allseitig dichte Abplanung erforderlich. Bei be-
legens der Kontrollflächen rechtzeitig zu unterrich-
sonders schutzwürdiger Umgebung, z.B.
ten. Das Kontrollflächenprotokoll ist nach Anhang B
Trinkwasserschutzgebiet, kann – je nach Art
zu führen.
des anfallenden Strahlschuttes – auch eine
(6) Für die Auswertung der Kontrollflächen sind die dichte Einhausung des zu bearbeitenden Bau-
Formblätter des Anhangs B zu verwenden. teiles notwendig werden.
— Nassstrahlen erlaubt geringere Anforderungen
5.7 Kennzeichnungen an die Dichtigkeit der Einhausung; die Wasser-
(1) Bei Brücken sind die wesentlichen Merkmale zugabe muss jedoch so dosiert werden, dass
des Korrosionsschutzsystems gemäß dem Muster die Umgebung von Strahlstaub in schädlichem
nach Anhang B so am Bauwerk anzubringen, dass Ausmaß freigehalten wird. Es ist zumindest
sie gut lesbar sind. eine röhren- oder trogartige Abschirmung des
Strahlbereiches in ausreichender Länge vorzu-
(2) Die Querträger bzw. Querschotte einer Stahl- sehen. Es sind Vorkehrungen zur Erfassung,
brücke sind nach Angabe des Auftraggebers zu Behandlung und Entsorgung des Abwassers
nummerieren. Diese Kennzeichnungen sind so am und der abgefilterten Schadstoffe zu treffen.
bzw. im Bauwerk anzubringen, dass sie von den Be- Wegen Flugrostbildung ist trockenes Nach-
fahranlagen, Begeheinrichtungen und mobilen Brü- strahlen erforderlich und in der Leistungsbe-
ckenbesichtigungsgeräten aus ablesbar sind. schreibung anzugeben. Trockenes Nachstrah-
len ist nur im Schutz einer Abschirmung zuläs-
sig.
6 Schutzmaßnahmen bei der
— Strahlen, Reinigen oder Waschen mit Wasser
Ausführung gemäß DIN EN ISO 12944-4 ohne Strahlmittel-
zusatz erfordert die gleichen Vorkehrungen
6.1 Allgemeines wie Nassstrahlen. Das Abwasser darf nicht in
(1) Für die Schutzeinrichtungen gilt Teil 6 Ab- die Umgebung gelangen.
schnitt 3. — Kugelstrahlen darf nur auf der Oberseite hori-
(2) Für Oberflächenvorbereitungs- und Beschich- zontaler oder geringfügig geneigter Flächen
tungsarbeiten sind Schutzmaßnahmen auszufüh- angewendet werden. Bei diesem Verfahren
ren, um Schädigungen von Personen, Umwelt, Ver- kann auf eine Einhausung verzichtet werden.
kehrsanlagen, Anlagen Dritter usw. zu vermeiden Senkrechte Flächen sind mit Vakuum- oder
und um den Schutz der Korrosionsschutzmaßnah- Saugkopfstrahlen nachzuarbeiten.
men selbst sicherzustellen. Abplanungen und Ein- — Vakuum- und Saugkopfstrahlen erfordern
hausungen müssen so dicht sein, dass die Umwelt keine besonderen Schutzmaßnahmen. Es ist
nicht beeinträchtigt wird. nur für kleine und nicht gegliederte Flächen ge-
(3) Bei der Entfernung von mit Gefahrstoffen (Teer, eignet.
Asbest, Blei, usw.) belasteten Beschichtungen sind
besondere Maßnahmen in der Leistungsbeschrei- 6.2.2 Anforderungen an Einrüstungen
bung vorzusehen.
(1) Art, Anzahl und Grenzabmessungen der Ein-
rüstungen sind auf das Bearbeitungsverfahren, das
Stand: 2021/03 11
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten
Objekt, die örtlichen Bedingungen und die Bearbei- (13) Verbleibende Spalten (z.B. an Durchdringun-
tungszeit abzustimmen. gen) sind dicht auszuschäumen oder mit anderen
Mitteln gleicher Wirksamkeit abzudichten.
(2) Arbeits-, Schutz- und Traggerüste einschließ-
lich der erforderlichen Einrüstungen sind so auszu- (14) Die Ausbildung der Dichtungsanschlüsse zum
bilden, dass die zulässige Beanspruchung der Bau- Bauwerk muss sich nach dem vorgegebenen Luft-
werksteile durch die Zusatzlasten aus der Einrüs- haushalt und der Konstruktion des Bauwerks rich-
tung nicht überschritten und die Standsicherheit des ten. Geeignete Dichtungselemente sind z.B.
Bauwerkes nicht gefährdet wird. Klemmleisten, Magnetgummileisten, aufblasbare
Gummileisten und Ausschäumungen.
(3) Bei der Durchführung von Strahl- und Beschich-
tungsarbeiten innerhalb der Einrüstung sind zum (15) Wegen des hohen Verschleißes infolge be-
Schutz vor Staubablagerungen auf bereits bearbei- trieblicher Einwirkungen (z.B. Begehen, Strahlvor-
teten Teilflächen geeignete Zwischenabschottun- gang, Transportvorgänge) sowie bei häufigem Um-
gen (z.B. Kammern) auszuführen. Dabei sind für die setzen sind die Bau- und Maschinenteile der Einrüs-
Strahlbereiche Absaugeinrichtungen einzusetzen. tungen so auszulegen oder so rechtzeitig zu erset-
zen, dass Beeinträchtigungen der Schutzwirkung
(4) Zur Entstaubung und zur Entfernung schädli-
über die gesamte Vorhaltezeit nicht auftreten.
cher Bestandteile aus der Raumluft ist eine ausrei-
chende Luftumwälzung und Abfilterung des Innen-
raumvolumens erforderlich. Die Absaugöffnungen 6.3 Schutzmaßnahmen bei der
sind gleichmäßig verteilt so anzuordnen, dass Applikation
starke Verwirbelungen vermieden werden. Beim Streichen und Rollen sind Vorkehrungen ge-
(5) Böden, Decken und Wände der Einrüstungen gen abtropfende Beschichtungsstoffe zu treffen,
sind dicht auszubilden. beim Spritzen zusätzlich gegen die Ausbreitung von
Spritznebel.
(6) Soweit Böden nicht aus durchgehend ver-
schweißten, tragfähigen, ebenen Blechen beste-
hen, sind sie dreilagig auszuführen. Die untere Lage 7 Entsorgung von Strahlschutt
ist als tragendes Element auszubilden (z.B. aus
Bohlen oder Platten). Die mittlere Lage hat die (1) Bei Korrosionsschutzmaßnahmen anfallende
Funktion einer Dichtungslage (z.B. aus Folien oder Strahlmittelrückstände (Strahlschutte) sind Abfälle
Planen). Die obere Lage ist als ebene Arbeitsfläche im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG).
auszubilden (z.B. aus Hartfaserplatten oder dünnen (2) Hinweise zur Entsorgung von Strahlschutt sind
Blechen). im Anhang D enthalten.
(7) Wenn die Dichtungslage des Bodens so reiß- (3) Bei Instandsetzungsmaßnahmen vor Ort ist der
fest ist, dass sie weder durch den Baubetrieb noch Auftraggeber im Sinne des KrWG der Abfallerzeu-
durch die Strahlschuttaufnahme (z.B. mit Schau- ger.
feln) beschädigt werden kann, darf auf die obere,
Lage (Arbeitsfläche) verzichtet werden. Dies bedarf (4) Bei Neubaumaßnahmen und bei Instandset-
der Zustimmung des Auftraggebers. zungsmaßnahmen von ausgebauten Bauteilen im
Werk ist der Auftragnehmer im Sinne des KrWG der
(8) Die Anforderungen an die Reißfestigkeit der Abfallerzeuger des Strahlschuttes.
Dichtungslage erfüllt z.B. eine PVC-Folie mit einer
Dicke von mindestens 0,80 mm, deren Stöße (5) Der Abfallerzeuger trägt bis zur endgültigen und
durchgehend verschweißt oder verklebt sind. ordnungsgemäßen Entsorgung des Strahlschuttes
die Verantwortung, auch wenn Dritte mit der Erfül-
(9) Wände und Decken von Einhausungen sind als lung der Pflichten beauftragt werden.
feste und witterungsbeständige Verkleidung herzu-
stellen. (6) Die Entsorgung des Strahlschuttes darf erst
nach Vorliegen der entsprechenden Nachweise er-
(10) Wände und Decken von Abplanungen oder folgen.
Abschirmungen müssen zerreißfest sein und mit
Stoßüberdeckungen hergestellt werden. (7) Der Strahlschutt ist abhängig vom Schadstoff-
gehalt den Abfallschlüsseln 120 116* (gefährlicher
(11) Stoßdichtungen sind durch Verschweißen, Abfall) oder 120 117 (nicht gefährlicher Abfall) ge-
Verkleben, als Reiß- oder Klettverschluss herzustel- mäß der Verordnung über das Europäische Abfall-
len. verzeichnis (Abfallverzeichnis-Verordnung-AVV)
(12) Die Verschleißfestigkeit der Materialien ist ins- zuzuordnen.
besondere auf die zu erwartende Beanspruchung (8) Sofort nach Beginn der Strahlarbeiten ist vom
im Strahlbereich abzustimmen. Auftragnehmer eine repräsentative Strahlschutt-
probe zu entnehmen und daran eine Deklarations-
12 Stand: 2021/03
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Stand: 2021/03 13
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8.2 Überwachung der Ausführung (9) Zerstörende Messungen bedürfen der Zustim-
mung des Auftraggebers. Die zerstörte Beschich-
8.2.1 Eigenüberwachung tung ist instand zu setzen. Eine gesonderte Vergü-
tung erfolgt nicht.
(1) Bei der Eigenüberwachung sind die Oberflä-
chenvorbereitung, die Applikationsbedingungen
und die Schichtdicken jeder Schicht zu prüfen und 8.2.2 Kontrollprüfungen
zu protokollieren. (1) Der Umfang und die Einzelheiten der Durchfüh-
(2) Für die Prüfprotokolle sind die im Anhang B bei- rung der Kontrollprüfungen richten sich nach dem
gefügten Formblätter zu verwenden. Die verwende- Anhang E. Die Ergebnisse sind zu dokumentieren.
ten Messgeräte sind anzugeben. Dies gilt auch für Korrosionsschutzarbeiten im
Werk.
(3) Die Bestimmung der äußeren Bedingungen
nach Teil 1 Abschnitt 3 hat in örtlich erforderlichem (2) Bei den Beschichtungsstoffen sollen sich die
Umfang, jedoch mindestens zweimal täglich zu er- Kontrollprüfungen insbesondere auf die Überprü-
folgen. fung der angelieferten Stoffe durch Vergleich mit
(4) Der Umfang der Schichtdickenmessungen rich- den vertraglichen Angaben, auf das Vorhandensein
tet sich nach der Größe der Beschichtungsfläche des Übereinstimmungszeichens auf der Verpa-
gemäß Tabelle 4.3.3. ckung der Stoffe, auf die visuelle Prüfung ihres An-
lieferungszustandes im Gebinde sowie auf die Ver-
(5) Für die Messung der Trockenschichtdicke gilt arbeitbarkeit unter den jeweils vorliegenden örtli-
die DIN EN ISO 2808. Zur Messung von Trocken- chen Bedingungen erstrecken.
schichtdicke auf Stahl sind Geräte einzusetzen, die
mit magnetinduktiven Verfahren arbeiten. Die Mes- (3) Eine Rückstellprobe des angelieferten unbe-
sergebnisse sind auszudrucken. nutzten Strahlmittels ist zu entnehmen und dem
Auftraggeber zu übergeben.
(6) Unzulässige Abweichungen der Trocken-
schichtdicke von der Sollschichtdicke gemäß
Nr. 4.3.1 sind dem Auftraggeber umgehend anzu- 9 Abnahme
zeigen und in Abstimmung mit dem Auftraggeber zu
korrigieren. Die Dokumentation der Korrosionsschutzmaß-
nahme gemäß Anhang B ist dem Auftraggeber
(7) Vor jedem Messeinsatz sind die Geräte nach rechtzeitig vor der Abnahme auszuhändigen.
den Angaben des Geräteherstellers auf glatter
Stahlplatte zu kalibrieren.
(8) Die Prüfung der Rauheit ist gemäß 10 Mängelansprüche
DIN EN ISO 8503-2 oder -5 durchzuführen. Bei Ausbesserungen und Teilerneuerungen sind die
Mängelansprüche im Einzelfall im Bauvertrag zu re-
geln.
20 000 bis 50 000 m2 200 bis 250 m2 10 m2 20 Messungen 2 000 bis 4 000
2 2
50 000 bis 100 000 m 250 bis 300 m 4 000 bis 6 667
2 2
100 000 bis 150 000 m 300 bis 350 m 6 667 bis 8 570
2 2
150 000 bis 200 000 m 350 bis 400 m 8 570 bis 10 000
14 Stand: 2021/03
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Anhang A
Anhang A
Korrosionsschutzsysteme
Kurzzeichen Bindemittel
ASI Alkalisilikat
ESI Ethylsilikat
EP Epoxidharz
EP-Kombi Epoxidharz-Kombination
PUR Polyurethan
Stand: 2021/03 15
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Anhang A
A2 Korrosionsschutzsysteme
(Erläuterungen der Bauteilnummern in den Bildern A 4.3.2 bis A 4.3.16)
1 2 3 4 5 6 7
16 Stand: 2021/03
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Anhang A
1 2 3 4 5 6 7
Im Inneren von begehbaren Hohlkästen sind zur Erleichterung der Kontrollen helle Farben
z.B. RAL 9002 zu wählen.
2 GB EP-Zn 80 Sa 2½ 87/97
nicht definiert ZB EP HS 80 94
DB PUR 80 94
Stand: 2021/03 17
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Anhang A
1 2 3 4 5 6 7
1.3.3 Innenflächen von luftdicht verschweißten, nicht begehbaren Hohlkästen kein Korrosions-
schutz erforderlich,
siehe
Nr. 1.4 (2)
1.3.4 Innenflächen von luftdicht verschweißten Hohlkästen, die eine Zugänglichkeit grundsätzlich nicht ausschließen
(bedingte Begehbarkeit)
18 Stand: 2021/03
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Anhang A
1 2 3 4 5 6 7
3 GB EP-Zn 80 Sa 2½ 87/97
ZB EP HS 150 94
DB EP HS 150 94
Bei höherer Nutzungsdauer sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich; z.B. Abrostungszuschläge oder Verwendung von
korrosionsbeständigen Materialien (DIN EN ISO 12944-2 und 3).
a) 1 GB EP-Zn 80 Sa 2½ 87/97
Freibewitterung: ZB EP 80 87/97
Korrosivitätskategorie DB PUR 80 87/97
bis C3 2 GB EP HS 80 Sa 2½ 94
ZB EP HS 120 94
DB PUR/PUR HS 80 87/97/94
3 GB 1K-PUR-Zn 80 Sa 2½ 89
ZB 1K-PUR 80 89
DB PUR 80 89/87/97
4 GB EP-Zn 80 Sa 2½ 87/97
ZB 1K HS 100 93
DB 1K HS 100 93
b) 1 Spritzverzinkung 100 Sa 3 --
Spritzwasserbereich, 1. ZB EP 80 87/97
Stein- / Splittanprall 2. ZB EP 80 87/97
DB PUR 80 87/97
und / oder
Freibewitterung: 2 Feuerverzinkung Sweep- --
Korrosivitätskategorie ZB EP 80 Strahlen 87/97
bis C5 DB PUR 80 87/97
3 Feuerverzinkung — --
ZB 1K HS 100 93
DB 1K HS 100 93
Stand: 2021/03 19
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Anhang A
1 2 3 4 5 6 7
2.3 Wellstahlbauwerke
2 Feuerverzinkung Sweep-
ZB EP-Kombi 120 Strahlen 81
DB PUR 80 87
20 Stand: 2021/03
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Anhang A
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a) 1 Feuerverzinkung — --
in geschlossenen
Räumen 2 Feuerverzinkung Sweep- -- falls Farbgebung ge-
ZB 1K HS 80 Strahlen 93 fordert
DB 1K HS 80 93
4 GB 1K HS 80 Sa 2½ 93
DB 1K HS 80 93
b) 1 Feuerverzinkung Sweep-
Freibewitterung: ZB 1K HS 80 Strahlen 93
Korrosivitätskategorie DB 1K HS 80 93
bis C3
2 Feuerverzinkung — wv AY-DB sind
ZB wv AY auf Zn 120 911) schmutzempfindlich
DB wv AY 80 911)
c) 1 Feuerverzinkung Sweep- --
Spritzwasserbereich, ZB EP 80 Strahlen 87/97
Splittanprall DB PUR 80 87/97
und / oder 2 Feuerverzinkung Sweep- --
Freibewitterung: ZB EP HS 120 Strahlen 94
Korrosivitätskategorie DB PUR/PUR HS 80 87/97/94
bis C5
3 Feuerverzinkung — --
ZB wv AY auf Zn 120 911)
DB PUR 80 87/97
1
) nur unter werkstattähnlichen Bedingungen verarbeiten
Stand: 2021/03 21
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22 Stand: 2021/03
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Anhang A
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7 Alternativ dürfen für die Innenbeschichtungen von Rohren und für die Güteüberwa-
Formstücken Beschichtungssysteme gemäß DIN EN 877 verwen- chung gilt
det werden. Die Sollschichtdicke darf jedoch 130 mm nicht unter- DIN EN 877,
schreiten. Für die Außenbeschichtung von Formstücken darf alter- Anhang D
nativ eine GB nach DIN EN 877 mit einer Sollschichtdicke von
80 mm in Verbindung mit einer DB nach Blatt 87/97 verwendet wer-
den. Die Verträglichkeit und die Haftung zwischen GB und DB sind
zu gewährleisten.
8 Für die Ausführung von Rohrleitungen aus nicht rostendem Stahl ist
die Werkstoff-Nr. 1.4571 (nach DIN EN 10088) mit einer Mindest-
wandstärke von 2 mm zugrunde zu legen. Die Einbauvorschriften
der Hersteller sind dabei zu beachten.
Auf das Strahlen als Oberflächenvorbereitung kann in Sonderfällen verzichtet werden, wenn die Oberfläche frei von Rost,
losen Bestandteilen, Schmutz, Öl, Fett und Feuchtigkeit ist. Dies trifft bei geglühten Rohren gemäß DIN 30674-3, Abs. 4.1
zu. Bei nicht geglühten Rohren reicht dazu unmittelbar nach der Herstellung eine mechanische Oberflächenvorbereitung
durch Schleifen und Bürsten in Verbindung mit der sofort daran anschließenden Applikation der Beschichtung aus.
Bei Gefahr erhöhter Kondenswasserbildung oder bei Vorgaben bezüglich der Farbgebung ist für Rohre und Formstücke
außen eine zusätzliche Deckbeschichtung entsprechend des TL-Blattes nach Spalte 6 anzuordnen.
Stand: 2021/03 23
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Anhang A
1 2 3 4 5 6 7
Außer der o.g. Beschichtungsstoffe dürfen auch bei nachgewiesener Eignung lösemittelreduzierte Stoffe im Heißverfah-
ren appliziert werden.
3.4.3 Verankerung:
- einbetonierte Flächen
- ein Randstreifen von ca. 5 cm mit einer GB,
- sonst ohne besonderen Schutz,
- sonst wie 3.4.2
24 Stand: 2021/03
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Anhang A
1 2 3 4 5 6 7
3.6.3 Lärmschutzelemente aus Aluminium, einschl. Trag- und Unterkonstruktionen von Lärmschutzbekleidungen
Spritzwasserbereich, 1 DB Polyesterpulver- 60 chromatie- Gütesicherung nach
Stein- / Splittanprall oder ren oder mit den Qualitätsrichtli-
oder Freibewitterung: PUR-Flüssigbe- einem nien GSB AL 631 der
Korrosivitätskategorie schichtung mit forcierter gleichwerti- Qualitätsgemein-
bis C5 Trocknung gen schaft GSB internati-
chromat- onal e.V.
freien Ver- Die Applikation der
fahren vor- Beschichtungsstoffe
bereiten darf erst nach dem
Umformen (Rollfor-
2 zweischichtige Polvyi- 25 men, Abkanten, etc.)
nylidenfluorid (PVdF)- erfolgen. Beschädigte
Einbrennbeschichtung Stellen sind mit PUR-
nach DIN EN 1396 Nassbeschichtung
auszubessern.
Die Ausbesserung
beschädigter Stellen
ist mit dem Bandbe-
schichter abzustim-
men.
3 ZB EP- 50 Baustellenbeschich-
Flüssigbeschichtung tung
DB PUR- 50
Flüssigbeschichtung
Stand: 2021/03 25
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26 Stand: 2021/03
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Anhang A
1 2 3 4 5 6 7
c) 1 Feuerverzinkung Sweep-
wie b), jedoch ZB EP/EP HS 120 Strahlen 87/97/94
Spritzwasserbereich, DB PUR/PUR HS 120 87/97/94
Freibewitterung: 2 GB EP-Zn 80 Sa 2½ 87/97
Korrosivitätskategorie ZB EP/EP HS 120 87/97/94
bis C5 DB PUR/PUR HS 120 87/97/94
3.8.2 Besichtigungswagenschienen: nur Lauffläche
Für Lauffläche 1 Feuerverzinkung — Übrige Flächen mit
maßgebend: ZB, DB wie
Raddruck aus Be- angrenzende Bauteile
sichtigungswagen
2 Nichtrostender Stahl — Befestigung durch
Kleben, Schrauben,
oder Schweißen
(siehe auch
DIN 12944-3). Werk-
stoff-Nr. 1.4401 oder
1.4571 nach
DIN EN 10088, üb-
rige Flächen wie an-
grenzende Bauteile
4 Brückengeräte
4.1 Festbrückengeräte (z.B. D-Brücken, Bailey-Brücken)
Spritzwasserbereich, 1 GB EP-Zn 80 Sa 2½ 87/97
hohe mechanische ZB EP HS 120 94
Belastung, DB EP HS 120 94
Freibewitterung:
Korrosivitätskategorie
bis C5.
Jeweils geringe Ein-
satzdauer (Schutz-
dauer: kurz) 2 GB EP-Zn 80 Sa 2½ 87/97
ZB EP 80 87/97
DB EP 80 87/97
Stand: 2021/03 27
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1 2 3 4 5 6 7
Es ist die GB zu verwenden, die für die angrenzenden Bauteile vorgesehen ist.
Die Trockenschichtdicke darf 125 µm nicht überschreiten. Oberflächenvorbereitungsgrad: Sa 2½
Zusätzlicher Schutz anderer Schweißnähte als Baustellenschweißnähte nur in besonderen Fällen. Die Sollschichtdicke
des Korrosionsschutzes von 80 µm dient nur dem Ausgleich einer Kantenflucht, sie ist nicht zusätzlich in die Gesamt-
schichtdicke des Korrosionsschutzsystems einzurechnen.
5.2.2 Baustellenschweißstöße
nicht definiert 1 GB 40-80 nach dem 93/94 vor dem Schweißen:
(temporärer Schutz (je nach Schweißen Entfernen der im
nach Stand- mechani- Werk aufgebrachten
dem Schweißen) dauer) sche Reini- Abklebung (Nr. 5. 5)
gung im
Schweiß-
nahtbereich
28 Stand: 2021/03
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Anhang A
1 2 3 4 5 6 7
Bei einer Fahrbahnplatte mit Dickenversatz am Rande des Obergurtes gemäß Bild A 4.3.14 ist bei Instandsetzungen am
Rand des Flansches eine dauerelastisch verfüllte Fuge auszubilden. Die elastischen Dichtungsstoffe müssen mit der an-
gegrenzten Korrosionsschutzbeschichtung verträglich und im Bedarfsfall überbeschichtbar sein. Beim Neubau soll am
Rand des Flansches als Regellösung keine Fuge gemäß Detail ausgebildet werden. Es ist aber zulässig, so zu verfahren.
Bei Verbundträgern mit Stahlbetonfertigteilplatten ist das vollständige Beschichtungssystem bis zum ersten Verbundmittel
weiterzuführen. Anstelle der Deckbeschichtung kann jedoch eine zusätzliche Zwischenbeschichtung aufgetragen werden.
5.4.2 Berührungsflächen zwischen Stahl und Festbeton, z.B. nachträglich einzubauende Fuß- oder Ankerplatten;
siehe Bild A 4.3.15
Stand: 2021/03 29
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Anhang A
1 2 3 4 5 6 7
2 Spritzverzinkung 100 Sa 3
ZB EP 80 87/97
DB PUR 80 87/97
6.3 Lichtmaste
wie 6.2 1 wie 6.2, siehe Korrosionsschutzvorschriften der Versorgungsträger
6.4 Oberleitungsmaste
1 siehe Regelungen der Verkehrsbetriebe
30 Stand: 2021/03
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Anhang A
A3 Bilder
Erläuterungen zur Bauteilnummern gemäß Tabelle A 4.3.2 (Beispiele) sowie schematische Darstellungen
von ausgewählten Details
Stand: 2021/03 31
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Anhang A
Bild A 4.3.2: Nahtstelle Korrosionsschutzsystem-RHD Belag nach ZTV-ING Teil 7 Abschnitt 5 (schematische Darstellung)
Bild A 4.3.3: Nahtstelle Korrosionsschutzsystem-Abdichtung nach ZTV-ING Teil 7 Abschnitt 4 (schematische Darstellung)
32 Stand: 2021/03
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Anhang A
Bild A 4.3.4: Schematische Darstellung der Gestaltung der Korrosionsschutzbeschichtung im Bereich von Baustellenschweißstö-
ßen bei Wärmeeinflusszonen von höchstens 200 mm Breite. Bei breiteren Wärmeeinflusszonen ist 5.5 (6) zu beach-
ten
Bild A 4.3.5: Schematische Darstellung der Gestaltung von Dünnbelägen und Mörtelbeschichtungen im Bereich von Baustellen-
schweißstößen bei Wärmeeinflusszonen von höchstens 200 mm Breite. Bei breiteren Wärmeeinflusszonen ist 5.5 (6)
zu beachten
Stand: 2021/03 33
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Anhang A
Bild A 4.3.7: Idealisierter Querschnitt durch einen genieteten Buckelblechüberbau mit Schotterbett
34 Stand: 2021/03
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Anhang A
Stand: 2021/03 35
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Anhang A
36 Stand: 2021/03
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Anhang A
Stand: 2021/03 37
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Anhang A
38 Stand: 2021/03
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Anhang B
Anhang B
Prüfprotokolle
Formblatt B 4.3.1
Bauabschnitt
Auftraggeber Bauwerksname
Prüfstelle oben
TL-Blatt unten
Längsansicht
Systemskizze: mit Teilflächenzuordnung
Draufsicht oder Querverweis auf andere Unterlagen
Querschnitt
Bemerkung:
Stand: 2021/03 39
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Anhang B
Formblatt B 4.3.2
Bemerkungen
(besondere
Seite
14
Erscheinungen,
Unregelmäßigkeiten
Vorbereitungsgrad/
Strahlmittel
13
(Datum)
(Normbezeichnung,
Handelsname)
12
Chargen Nr.
11
Farbton
Prüfprotokoll für den Korrosionsschutz Applikationsbedingungen
(Ort)
Beschichtungsstoff
(Stoff-Nr.) 10
Taupunkt [°C]
9
Baumaßnahme
(Auftraggeber)
Auftraggeber
Bauteil
Relative Luftfeuchte
8
[%]
Bauteil
7
Temperatur [°C]
Luft
6
(Datum)
Wetterbedingungen
5
□)
Applikationsverfahren
4
Baustelle
Arbeitsvorgang
(z.B.
(Ort)
Oberflächenvorberei-
Messgeräte (für Spalte 6-9):
tung,
Bauwerksnummer (ASB)
Datum /
(Auftragnehmer)
2
Uhrzeit
Auftragnehmer
Unterschriften:
Bauteil
1
(Teilflächen Nr.)
40 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang B
Formblatt B 4.3.3
Bauabschnitt
Auftraggeber Bauwerksname
Prüfstelle oben
TL-Blatt unten
a) nach Vorgabe des Auftraggebers □ b) nach Tabelle 4.3.3: (20 Messungen je Teilfläche) □
Messwerte:
Bemerkungen:
Stand: 2021/03 41
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang B
Formblatt B.4.3.4
Bauabschnitt
Auftraggeber Bauwerksname
Prüfstelle oben
TL-Blatt unten
Unternehmen Verantwortlicher
Oberflächenvorbereitung:
Beschichtungsarbeiten:
Stofflieferant:
Kontrollfläche:
Größe in m2
Lage und Bezeichnung
zusätzliche Angaben:
Oberflächenvorbereitung:
Oberflächenvorbereitungsgrad (Angaben nach DIN EN ISO 8501-1 und 2):
□ Sa 1 □ Sa 2 □ Sa 2½ □ Sa 3 □ St 2 □ St 3
□ P Sa 2 □ P Sa 2½ □ P Sa 3 □ P Ma □ P St 2 □ P St 3
weitere Angaben zum Vorbereitungsverfahren und zum Vorbereitungsgrad:
Bemerkung
(Unterschrift Auftraggeber)
(Ort) (Datum)
(Unterschrift Auftragnehmer
42 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang B
Formblatt B.4.3.5
Bauwerksnummer
Baumaßnahme
(ASB)
Bauabschnitt
Auftraggeber Bauwerksname
Prüfstelle oben
TL-Blatt unten
Arbeitsgang 1 2 3 4 5
Beschichtungsstoff-Nr.
Hersteller
Bezeichnung
Farbton
Applikationsverfahren
Lufttemperatur °C
relative Luftfeuchte %
Oberflächentemperatur °C
Taupunkt °C
Witterung (Beschreibung)
Verdünner (Art und Menge)
Nassschichtdicke µm 1)
Messgerät
Trockenschichtdicke 2)
Messgerät
Datum
Uhrzeit
Beschichtungsort 2)
Beschichtungsunternehmen
Bemerkung
1
) Mittelwert, Einzelwerte in Formblatt B 4.3.3
2
) z.B. Werk oder Baustelle
Stand: 2021/03 43
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang B
Formblatt B.4.3.6
2 Teilbeschichtung
z.B. Grundbeschichtung.
Zwischenbeschichtung, wie 1 sinngemäß
Deckbeschichtung und/ o-
der deren Kombination
3.2 nur auf übrigen Flächen, Die mangelfreien Kontrollflächen sprechen dafür, dass
nicht auf Kontrollflächen A die Mängel bei der Vorbereitung der vorhandenen Teil-
3 Folgebeschichtung beschichtung oder bei der Folgebeschichtung verursacht
und B
auf von Dritten aufge- wurden.
brachten Schichten, auch
bei Teilerneuerung
Die mangelfreie Kontrollfläche B spricht dafür, dass die
3.3 auf übrigen Flächen und Mängel z.B. von nicht einwandfreier Vorbereitung der
auf den Kontrollflächen A, Stahloberfläche (z.B. Walzhaut, Flugrost nicht entfernt)
nicht jedoch auf den Kon- oder von ungeeigneter vorhergegangener Teilbeschich-
trollflächen B tung oder Unverträglichkeit der Stoffe von Teil- und
Folgebeschichtungen verursacht wurden.
1
) Unvermeidbare stoffbedingte Veränderungen des Glanzgrades und des Farbtons einer Beschichtung gelten nicht als Man-
gel, außer wenn dies besonders vereinbart wurde.
2
) Kontrollfläche A: Auf der vorhandenen Teilbeschichtung wird nach deren vertragsgemäßer Vorbereitung die vorgesehene
Folgebeschichtung aufgebracht.
3
) Kontrollfläche B: Nach Entfernen der vorhandenen Teilbeschichtung und Herstellen des ursprünglich vorgesehenen Ober-
flächenvorbereitungsgrades der Stahloberfläche wird das vollständige Korrosionsschutzsystem aufgebracht, wobei zu-
nächst eine der entfernten Beschichtung gleichwertige Teilbeschichtung aufzubringen ist
44 Stand: 2021/03
Kennzeichnung des Korrosionsschutzes am Bauwerk Seite
Stand: 2021/03
Bauwerksnummer (ASB) Baumaßnahme
Formblatt B.4.3.7
Bauteil
Bauabschnitt (Werk □ Baustelle □)
Auftragnehmer Auftraggeber
Stoffhersteller
Stoffbezeichnung
des Stoffherstel-
lers
Ausführender
45
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang B
Formblatt B 4.3.8
Bauwerksnummer
Baumaßnahme
(ASB)
Bauabschnitt
Auftraggeber Bauwerksname
oben
Prüfstelle
unten
Altbeschichtung
Fertigstellung: Ausführungsfirma:
Stoffhersteller:
Bezeichnung des Beschichtungssystems: Oberflächenvorbereitungsgrad:
Systemaufbau 1. GB 2. GB 1. ZB 2. ZB DB
Stoff-Nummer
Schichtdicke (mm)
Applikation Werk
Applikation Baustelle
Schichtdicken (mm)
Haftfestigkeit und Verbund (Gt):
Abreißwerte (MPa):
Rostgrade (Ri): Kanten:
Weitere Mängel (z.B. Blasen, Abblätterungen, Risse):
Teilerneuerung
Fertigstellung: Ausführungsfirma:
Ablauf der Gewährleistung: Stoffhersteller:
Oberflächenvorbereitung an Schadstellen: an Altbeschichtung:
1. GB 2. GB/1. ZB 2. ZB 1. ZB 2. ZB DB
Stoff-Nummer
Schichtdicke (mm)
Applikationsverfahren
Applikationsbedingungen:
Die Maßnahme ist aufzugliedern und der Umfang durch Ankreuzen der Bereiche/Bauteile anzugeben. Die Beschichtungsflächen
sind gesondert auszuweisen. Gegebenenfalls ist für die genannten Bereiche/Bauteile je ein Formular auszufüllen
46 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang C
Anhang C
Planungshilfen
Stand: 2021/03 47
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang C
Neues Blatt
Für die Erprobung der Praxistauglichkeit bei der Anwendung an Bauwerken und Bauteilen ist eine
Zustimmung im Einzelfall einzuholen.
kalthärtende Epoxidharze
EP-Beschichtungsstoffe
(überwiegender Anteil), dem Hersteller überlassen
(gemäß DIN EN ISO 12944-5)
Kombinationsharze sind zulässig
48 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang C
Aufbau A
Blatt 50 Spritzen
GB 650.02 100 Sa 2 16 h
2K-EP Streichen
im Werk
Blatt 50 Spritzen
DB 650.97 100
2K-EP/PUR Streichen
Aufbau B
auf der Baustelle P Sa2
Blatt 50
GB 650.02 100 P Ma Streichen 16 h
- Beschichtung 2K-EP
PSt3
von Schweiß-
stößen
- Ausbesserung Blatt 50
DB 650.97 100 Streichen
der Werks- 2K-EP/PUR
beschichtung
Hinweise:
– Objekttemperatur mindestens 5°C, jedoch mindestens 3 K über dem Taupunkt
Stand: 2021/03 49
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang C
Mindestwar-
Systemaufbau OV je nach
tezeit
Oberflächenzustand
Anwendungsgebiet Applikation bis zur
NDFT und Verschmutzung
Schicht Bezeichnung Stoff-Nr. Folgeschicht
[µm] jedoch mindestens
bei ca. 20°C
- Fahrbahnblech- Aufbau A
oberseiten
Blatt 87 687.03 Spritzen
GB 80 Sa 2½ 16 h
- Wellstahlbau- 2K-EP-Zn 687.04 Streichen
werke und an-
dere erdberührte Blatt 81
Stahlflächen wie: ggf. KS 80 Streichen 16 h
2K-EP-Kombi
Pfähle, Stützen,
Spundwände
120 Spritzen
ZB Blatt 81
- nicht mehr zu- - Streichen 16 h
gängliche und 1. ZB 2K-EP-Kombi 681.11 150 Rollen
681.12
nicht mehr er-
ggf. 681.94
reichbare Flä- Spritzen
Blatt 81 681.97
chen 120 Streichen 16 h
2. ZB 2K-EP-Kombi
- Innenbeschich- Rollen
tungen von Ent-
wässerungsrin- Blatt 81
2K-EP-Kombi 120
gen und Entwäs-
Spritzen
serungsrohren oder
DB Streichen
Blatt 87
- Lager- und Blatt 87 Rollen
alle Stoff- 80
Lagerteile 2K-PUR
Nrn. für DB
- Fahrbahnab-
schlüsse Aufbau B
Hinweise:
- beim Beschichten Objekttemperatur mindestens 5°C, jedoch mindestens 3 K über dem Taupunkt,
- bei direkter Sonneneinstrahlung ist mit einer starken Kreidung von Deckbeschichtungen nach Blatt 81 zu rechnen,
- Stoffe nach Blatt 81 sind nicht geeignet:
- für trinkwasserberührte Flächen,
- auf Feuerverzinkung ohne Oberflächenvorbereitung durch Sweep-Strahlen
- bei längerer Einwirkung von Ölen und Fetten.
50 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang C
Mindestwar-
Systemaufbau OV je nach
tezeit
Oberflächenzustand
Anwendungsgebiet Applikation bis zur
NDFT und Verschmutzung
Schicht Bezeichnung Stoff-Nr. Folgeschicht
[µm] jedoch mindestens
bei ca. 20°C
Reibflächen von
gleitfesten Blatt 85 Sa 2½ Spritzen
GB 685.03 60
geschraubten ASI-Zn grob (G) Streichen
Verbindungen
Hinweise:
– bei direkter Bewitterung müssen die Randfugen der GV-Verbindungen gegen das Eindringen von Feuchtigkeit
(mit geeigneten Fugendichtmaterialien) abgedichtet werden,
– Trockenschichtdicke darf 40 µm nicht unterschreiten und 80 µm nicht überschreiten,
– Objekttemperatur mindestens 10°C, jedoch mindestens 3 K über dem Taupunkt,
– keine Überarbeitung mit anderen Beschichtungsstoffen,
– nach dem Beschichten bis zur Montage Mindestwartezeit 24 h
– Stoffe nach Blatt 85 sind nicht geeignet:
– als GB für andere TL-Stoffe
Stand: 2021/03 51
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang C
Mindestwar-
Systemaufbau OV je nach
tezeit
Oberflächenzustand
Anwendungsgebiet Applikation bis zur
NDFT und Verschmutzung
Schicht Bezeichnung Stoff-Nr. Folgeschicht
[µm] jedoch mindestens
bei ca. 20°C
Aufbau A
Einschichtiger
Korrosionsschutz
für:
- Kleinhilfsbrücken,
Blatt 86 Spritzen
- Hilfsbrücken, GB 686.03 100 Sa 2½ 24
ESI-Zn Streichen
Pfeilergerät u. a.,
- Bauteile mit tem-
porären
Einsatz
Aufbau B
Reibflächen von
gleitfesten Blatt 86 Spritzen
GB 686.03 60 Sa 2½
geschraubten ESI-Zn Streichen
Verbindungen
Hinweise:
– Objekttemperatur mindestens 5°C, jedoch mindestens 3 K über dem Taupunkt,
– unzureichende Durchhärtung (Verkieselung) bei Trockenschichtdicken größer als 120 µm kann zu Trennbrüchen
in der Beschichtung führen,
– Stoff-Nr. 686.03 entspricht der Gleitflächenklasse C mit einer Haftreibungszahl von 0,3. Soll eine höhere Haftrei-
bungszahl angesetzt werden, ist dies im Rahmen der Grund- bzw. Wiederholungsprüfung gemäß TL KOR-
Stahlbauten zu bestimmen.
– für Reibflächen von gleitfesten Verbindungen:
Trockenschichtdicke darf 40 µm nicht unterschreiten und 80 µm nicht überschreiten,
– um eine Sollschichtdicke von 100 µm beim einschichtigen Korrosionsschutz zu erreichen, sind unter Umständen
zwei Arbeitsgänge Nass in Nass erforderlich,
– Stoff Nr. 686.03 benötigt Feuchtigkeit zur Silikatbildung; bei niedriger Luftfeuchte und/oder Folgebeschichtung
nach ca. 30 min mit Wasser besprühen
– ESI-Zn ist nach 5 h stapelbar
– bei direkter Bewitterung müssen die Randfugen der GV-Verbindungen gegen das Eindringen von Feuchtigkeit
(mit geeigneten Fugendichtmaterialien) abgedichtet werden,
– zur Vermeidung größerer Vorspannverluste Schichtdicke nicht über 60 µm,
– Stoffe nach Blatt 86 sind nicht geeignet:
– für Trockenschichtdicken größer 120 µm
52 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang C
Mindestwar-
Systemaufbau OV je nach
tezeit
Oberflächenzustand
Anwendungsgebiet Applikation bis zur
NDFT und Verschmutzung
Schicht Bezeichnung Stoff-Nr. Folgeschicht
[µm] jedoch mindestens
bei ca. 20°C
Aufbau A
Spritzen
ZB Blatt 87
80 Streichen 16 h
1. ZB 2K-EP-EG Rollen
687.12
687.13
ggf.
687.14 Spritzen
Blatt 87
2. ZB 2K-EP-EG 80 Streichen 16 h
Rollen
Aufbau B
Stand: 2021/03 53
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang C
Mindestwar-
Systemaufbau OV je nach
tezeit
Oberflächenzustand
Anwendungsgebiet Applikation bis zur
NDFT und Verschmutzung
Schicht Bezeichnung Stoff-Nr. Folgeschicht
[µm] jedoch mindestens
bei ca. 20°C
Aufbau C
Aufbau D
Aufbau E
Hinweise:
– Objekttemperatur mindestens 5°C, jedoch mindestens 3 K über dem Taupunkt,
– an stark belasteten Flächen, z.B. Untersichten: zwei ZB,
– wenn keine UV-Einwirkung erfolgt, z.B. im Inneren von begehbaren Hohlkästen, ist DB auch in EP zulässig,
– bei Vollerneuerung ist /sind die Zwischenbeschichtungen in 2K-EP auszuführen
– alternativ sind Deckbeschichtungen nach Blatt 97 zulässig (siehe 4.3.1 (3))
– Stoffe nach Blatt 87 sind nicht geeignet:
– auf Feuerverzinkung ohne Oberflächenvorbereitung durch Sweep-Strahlen.
54 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang C
Mindestwar-
Systemaufbau OV je nach
tezeit
Oberflächenzustand
Anwendungsgebiet Applikation bis zur
NDFT und Verschmutzung
Schicht Bezeichnung Stoff-Nr. Folgeschicht
[µm] jedoch mindestens
bei ca. 20°C
Aufbau A
Vollerneuerung Blatt 89
auf der Baustelle KS 80 Streichen 5h
1K-PUR–EG
689.12 Spritzen
ZB Blatt 89 80 Streichen 5h
1. ZB 1K-PUR–EG 689.13
689.14 Rollen
ggf.
Spritzen
Blatt 89
2. ZB 1K-PUR–EG 80 Streichen 5h
Rollen
Aufbau B
Hinweise:
– Objekttemperatur mindestens 5°C, jedoch mindestens 3 K über dem Taupunkt,
– an stark belasteten Flächen, z.B. Untersichten: zwei ZB,
– Reinigen der Spritzgeräte nur mit besonderer Verdünnung.
Stand: 2021/03 55
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang C
Neues Blatt
Für die Erprobung der Praxistauglichkeit bei der Anwendung an Bauwerken und Bauteilen ist eine
Zustimmung im Einzelfall einzuholen.
Mindestwar-
Systemaufbau OV je nach
tezeit
Oberflächenzustand
Anwendungsgebiet Applikation bis zur
NDFT und Verschmutzung
Schicht Bezeichnung Stoff-Nr. Folgeschicht
[µm] jedoch mindestens
bei ca. 20°C
Aufbau A
Aufbau B
56 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang C
Mindestwar-
Systemaufbau OV je nach
tezeit
Oberflächenzustand
Anwendungsgebiet Applikation bis zur
NDFT und Verschmutzung
Schicht Bezeichnung Stoff-Nr. Folgeschicht
[µm] jedoch mindestens
bei ca. 20°C
Aufbau C
Erstschutz ab so schnell
Feuerverzinkung nach DIN EN ISO 1461 – t Zn k
Werk als Alterna- wie möglich
tive zu den Blät-
tern 81/87/94/97
auf Feuerverzin-
kung mit Sweep- Blatt 90 690.2.xy Spritzen
ZB 80 keine 16 h
Strahlen bei: 2K-EP-EG DB-Farben Streichen
- Geländern
- Stützkonstruktion Blatt 90 690.2.xy
von Lärmschutz- 2K-EP alle Farben
bekleidung
oder oder
- Berührungsflä-
Spritzen
chen zwischen
DB Blatt 87 Blatt 87 80 Streichen
Stahl und Beton
2K-PUR 2K-PUR Rollen
- Verkehrszeichen- alle Stoff-
brücken Nrn. für DB
Hinweise:
– Objekttemperatur mindestens 3°C, jedoch mindestens 3 K über dem Taupunkt,
– Das Beschichten soll vorzugsweise im Verzinkungsbetrieb vorgenommen werden. Die Zwischenbeschichtung ist
innerhalb von 3 Tagen nach der Verzinkung zu applizieren. Eine Lagerung der unbeschichteten Bauteile ist nur in
geschlossenen Hallen zulässig. Der Transport der verzinkten Stahlteile zum Beschichten ist ausschließlich in ge-
schlossenen Transportmitteln durchzuführen,
– Voraussetzungen für eine gute Haftung von Beschichtungen nach Blatt 90 auf nicht gesweepter Feuerverzinkung
sind:
- trockene, fettfreie, saubere Oberflächen ohne sichtbare Zinkreaktionsprodukte (Weißrost usw.)
- keine Feuchtigkeitsbelastung bei der Lagerung der verzinkten Stahlteile.
Können diese Bedingungen nicht eingehalten werden, ist je nach Oberflächenzustand und Verschmutzung die
Oberfläche zu reinigen und bei sichtbaren Zinkreaktionsprodukten eine Oberflächenvorbereitung der Feuerver-
zinkung durch Sweep-Strahlen durchzuführen.
Stand: 2021/03 57
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang C
Mindestwar-
Systemaufbau OV je nach
tezeit
Oberflächenzustand
Anwendungsgebiet Applikation bis zur
NDFT und Verschmutzung
Schicht Bezeichnung Stoff-Nr. Folgeschicht
[µm] jedoch mindestens
bei ca. 20°C
Hinweise:
– Applikationsfenster beachten:
Temperaturen zwischen 17°C und 25°C, relative Luftfeuchte zwischen 40 % und 70 %,
– auf ausreichende Luftbewegung achten,
– Stoffe nach Blatt 91 sind nicht geeignet:
– bei langanhaltender Wassereinwirkung,
– bei hoher mechanischer Beanspruchung, z.B. Gitterroste,
– bei Tausalzeinwirkung (ohne DB nach Blatt 87),
– bei chemischer Beanspruchung.
58 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang C
Mindestwar-
Systemaufbau OV je nach
tezeit
Oberflächenzustand
Anwendungsgebiet Applikation bis zur
NDFT und Verschmutzung
Schicht Bezeichnung Stoff-Nr. Folgeschicht
[µm] jedoch mindestens
bei ca. 20°C
Aufbau A
Blatt 92
ggf. KS Blatt 92 80 Streichen 6h
wv AY-EG
alle Stoff-
Nrn. für Spritzen
Blatt 92 ZB und DB
ZB 80 Streichen 6h
wv AY-EG EG-haltig Rollen
Blatt 92 Spritzen
Blatt 92
DB alle Stoff- 80 Streichen
wv AY
Nrn. für DB Rollen
Aufbau B
Blatt 92 Spritzen
Blatt 92 Streichen
DB alle Stoff- 100
wv AY Rollen
Nrn. für DB
Hinweise:
– Applikationsfenster beachten:
Temperaturen zwischen 17°C und 25°C, relative Luftfeuchte zwischen 40 % und 70 %,
– auf ausreichende Luftbewegung achten,
– Stoffe nach Blatt 92 sind nicht geeignet:
– bei hoher mechanischer Beanspruchung, z.B. Gitterroste,
– bei chemischer Belastung.
Stand: 2021/03 59
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang C
Mindestwar-
Systemaufbau OV je nach
tezeit
Oberflächenzustand
Anwendungsgebiet Applikation bis zur
NDFT und Verschmutzung
Schicht Bezeichnung Stoff-Nr. Folgeschicht
[µm] jedoch mindestens
bei ca. 20°C
Aufbau A
Vollerneuerung GB Blatt 87
687.03 Sa 2½
auf der Baustelle 2K-EP-Zn 16 h
687.04
oder oder
Spritzen
80 16 h
1. GB Blatt 93 Streichen
Sa 2½
1K-HS- 693.01 P Sa 2½
Aktivpigment 693.02 P St 3
Spritzen
80 16 h
2. GB Blatt 93 Streichen
und/oder 1K-HS- 693.06
KS Aktivpigment 80 Streichen 16 h
693.12 80 Spritzen
ZB Blatt 93 693.13 - Streichen 16 h
1K-HS-EG 693.14 120 Rollen
Blatt 93 80 Spritzen
Blatt 93
DB alle Stoff- - Streichen
1K-HS
Nrn. für DB 120 Rollen
Aufbau B
60 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang C
Mindestwar-
Systemaufbau OV je nach
tezeit
Oberflächenzustand
Anwendungsgebiet Applikation bis zur
NDFT und Verschmutzung
Schicht Bezeichnung Stoff-Nr. Folgeschicht
[µm] jedoch mindestens
bei ca. 20°C
Aufbau C
Aufbau D
Hinweise:
– Objekttemperatur mindestens 5°C, jedoch mindestens 3 K über dem Taupunkt,
– an stark belasteten Flächen, z.B. Untersichten: zwei ZB,
– geringe Farbbeständigkeit von Deckbeschichtungen bei Bewitterung,
– bei Überarbeitung von Altbeschichtungen Gefahr des Hochziehens der Altbeschichtung
(Probebeschichtung erforderlich),
– Stoffe nach Blatt 93 sind nicht geeignet:
– bei hoher mechanischer Beanspruchung,
– bei chemischer Belastung,
– auf Feuerverzinkung ohne Vorbereitung durch Sweep-Strahlen.
Stand: 2021/03 61
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang C
Mindestwar-
Systemaufbau OV je nach
tezeit
Oberflächenzustand
Anwendungsgebiet Applikation bis zur
NDFT und Verschmutzung
Schicht Bezeichnung Stoff-Nr. Folgeschicht
[µm] jedoch mindestens
bei ca. 20°C
Aufbau A
2. GB Blatt 94 Spritzen
und/oder 2K-EP- 80 16 h
Streichen
KS Aktivpigment 694.06
80 Streichen 16 h
694.12 80 Spritzen
ZB Blatt 94 694.13 - Streichen 24 h
2K-EP-EG 694.14 150 Rollen
Blättern
Blätter bei bewitterter Spritzen
94 und 87
DB 94 und 87 80 EP-ZB Streichen
alle Stoff-Nrn.
2K-PUR siehe 3.3 (3) Rollen
für DB
Aufbau B
Blatt 94 P Sa 2½ Spritzen
Beschichtung von 80
1. GB 2K-EP- 694.02 P St 3 Streichen 16 h
Schweißstößen
Aktivpigment
und Ausbesse-
rung der Werks- Blatt 94
Spritzen
beschichtung auf 2. GB 2K-EP- 694.06 80 16 h
Streichen
der Baustelle Aktivpigment
62 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang C
Mindestwar-
Systemaufbau OV je nach
tezeit
Oberflächenzustand
Anwendungsgebiet Applikation bis zur
NDFT und Verschmutzung
Schicht Bezeichnung Stoff-Nr. Folgeschicht
[µm] jedoch mindestens
bei ca. 20°C
Aufbau C
Aufbau D
Hinweise:
– Objekttemperatur mindestens 5°C, jedoch mindestens 3 K über dem Taupunkt,
– an stark belasteten Flächen, z.B. Untersichten Sollschichtdicke der ZB 150 µm,
– bei Überarbeitung von Altbeschichtungen Gefahr des Hochziehens der Altbeschichtung
(Probebeschichtung erforderlich),
– bei fehlender UV-Einwirkung DB auch in EP zulässig,
– Stoffe nach Blatt 94 sind nicht geeignet:
– auf Feuerverzinkung ohne Oberflächenvorbereitung durch Sweep-Strahlen.
Stand: 2021/03 63
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang C
Mindestwar-
Systemaufbau OV je nach
tezeit
Oberflächenzustand
Anwendungsgebiet Applikation bis zur
NDFT und Verschmutzung
Schicht Bezeichnung Stoff-Nr. Folgeschicht
[µm] jedoch mindestens
bei ca. 20°C
Aufbau A
695.12 80 Spritzen
Blatt 95
ZB 695.13 - Streichen 24 h
2K-EP-EG
695.14 150 Rollen
Blatt 95
Blatt 95 80 Spritzen
alle Stoff-
DB 2K-EP-EG oder - Streichen
Nrn. für
2K-PUR 150 Rollen
ZB und DB
Aufbau B
Aufbau C
Thermisches Spritzen
100 Sa 3 Spritzen
nach DIN EN ISO 2063 mit Versiegelung
64 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang C
Hinweise:
– Objekttemperatur mindestens 5°C, jedoch mindestens 3 K über dem Taupunkt,
– bei fehlender UV-Einwirkung DB auch in EP zulässig,
– Stoffe nach Blatt 95 sind nicht geeignet:
– auf Feuerverzinkung ohne Oberflächenvorbereitung durch Sweep-Strahlen.
Stand: 2021/03 65
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang C
Mindestwar-
Systemaufbau OV je nach
tezeit
Oberflächenzustand
Anwendungsgebiet Applikation bis zur
NDFT und Verschmutzung
Schicht Bezeichnung Stoff-Nr. Folgeschicht
[µm] jedoch mindestens
bei ca. 20°C
Aufbau A
697.12 Spritzen
ZB Blatt 97 697.13 80 Streichen 8h
1. ZB 2K-EP-EG 697.14 Rollen
ggf.
697.12 Spritzen
Blatt 97
2. ZB 2K-EP-EG 697.13 80 Streichen 8h
697.14 Rollen
Blatt 97 Spritzen
Blatt 97
DB alle Stoff- 80 Streichen
2K-PUR
Nrn. für DB Rollen
Aufbau B
66 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang C
Mindestwar-
Systemaufbau OV je nach
tezeit
Oberflächenzustand
Anwendungsgebiet Applikation bis zur
NDFT und Verschmutzung
Schicht Bezeichnung Stoff-Nr. Folgeschicht
[µm] jedoch mindestens
bei ca. 20°C
Aufbau C
Aufbau D
Aufbau E
Hinweise:
– Objekttemperatur mindestens 3°C, jedoch mindestens 3 K über dem Taupunkt,
– an stark belasteten Flächen, z.B. Untersichten: zwei ZB,
– bei fehlender UV-Einwirkung DB auch in EP zulässig,
– alternativ sind Deckbeschichtungen nach Blatt 87 zulässig (siehe 4.3.1 (3))
– Stoffe nach Blatt 97 sind nicht geeignet:
– auf Feuerverzinkung ohne Oberflächenvorbereitung durch Sweep-Strahlen.
Stand: 2021/03 67
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang C
Neues Blatt
Für die Erprobung der Praxistauglichkeit bei der Anwendung an Bauwerken und Bauteilen ist eine
Zustimmung im Einzelfall einzuholen.
C 15.1 Anwendung und Zweck Das System der Stoffnummern findet innerhalb dieses
Blattes wie folgt Anwendung. Die Stoffe für Grundbe-
schichtung (GB) erhalten als Stoff-Nr. 100.1. Entspre-
Das im Rahmen dieses Blattes beschriebene Beschich- chend werden die Stoff-Nr. mit dem Präfix 100.2 für Zwi-
tungssystem ist eine konsequente Weiterentwicklung der schenbeschichtung (ZB) sowie 100.3 für Deckbeschich-
Beschichtungssysteme nach den Blättern 87, 94 und 97. tungen (DB) stehen. Die ZB und DB sind im Farbwechsel
Besonders die Forderungen nach nachhaltigen Produk- zu verwenden.
ten, Verfahren und Anwendungen haben zu der Überle-
gung geführt, dass eine Verlängerung der geplanten In-
standsetzungssintervalle von Stahlbauten auf 50 Jahre C 15.3 Beschichtungssystem
(entspricht 35-40 Jahre Schutzdauer) der beste Ansatz Das Beschichtungssystem besteht mindestens aus drei
zur Ressourcenschonung darstellt. Nach Ablauf des In- Schichten und wird vom Hersteller gemäß der Tabelle
standsetzungsintervalls ist eine Vollerneuerung zu erwar- C4.3.15 festgelegt. Die vervollständigte Tabelle ist in die
ten. Abgeleitet von den bereits vorliegenden Erfahrungen Ausführungsanweisung zu übernehmen. Die Sollschicht-
mit Beschichtungssystemen auf der Basis von Epoxid- dicke darf 400 µm nicht unterschreiten. Werden eisen-
harz- und Polyurethanbindemitteln wurde deshalb ein er- glimmerfreie Deckbeschichtungen angeboten, so sind
weiterter Anforderungskatalog für dieses Blatt entwickelt. diese zur Prüfung im System einzureichen.
Das System gilt für:
C 15.2 Vorgaben
· Werksbeschichtung,
Im Sinne der zu erwartenden Umweltgesetzgebung muss
der VOC-Gehalt der Beschichtungsstoffe geringgehalten · Vollerneuerung,
werden (maximal 200 g/m ² pro angegebenes Beschich- · Überbeschichten der bewitterten Zwischenbe-
tungssystem ohne Kantenschutz). Die gesamte Emission schichtung,
bei der Applikation eines m² des Beschichtungssystems · Schweißstöße sowie für Ausbessern von
wird theoretisch berechnet und bei der Listung pro Be- Transport- und Montageschäden.
schichtungssystem in g VOC pro m² Beschichtung ange- Der Oberflächenvorbereitungsgrad muss mindestens
geben. Die VOC-Angaben werden nach der Decopaint- Sa 2½ bzw. P Sa 2½ mittel (G) gemäß DIN EN ISO
Richtlinie (2004/42/EU) bestimmt. 12944 und DIN EN ISO 8503-1 und -2 betragen.
Tabelle C 4.3.15: Bezeichnungen und Stoff-Nr. der Stoffe nach Blatt 100
optional
100.2.2 2K-EP oder 2K-PUR Anzahl der Schich-
2. Zwischenbeschichtung (2. ZB)
ten und ihre NDFT
xy siehe TL KOR- nach Angaben des
Deckbeschichtung (1. DB) 100.3.xy Stahlbauten, Tabelle D 2K-PUR Beschichtungs-
1 für DB-Farben und stoffherstellers
Tabelle D 2 für RAL-
ggf. 2. Deckbeschichtung (2 DB.) 100.3.xy 2K-PUR
Farben
mindestens 400
µm (ohne KS)
68 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang C
Mindestwar-
Systemaufbau OV je nach
tezeit
Oberflächenzustand
Anwendungsgebiet Applikation bis zur
NDFT und Verschmutzung
Schicht Bezeichnung Stoff-Nr. Folgeschicht
[µm] jedoch mindestens
bei ca. 20°C
Aufbau A
1 1
Blatt 100 ) ) Spritzen
DB 100.3.xy
2K-PUR Streichen
Aufbau B
1
) nach Angaben des Beschichtungsstoffherstellers
Hinweise:
– Objekttemperatur mindestens 5°C, jedoch mindestens 3 K über dem Taupunkt
Stand: 2021/03 69
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang D
Anhang D
Entsorgung von Strahlschutt
70 Stand: 2021/03
ZTV-ING – Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau – Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten
Anhang D
D 4.1.1 Vorbemerkung
Die Verwertungsmöglichkeiten werden durch den
Markt geregelt. Das Verwertungsverfahren bzw. die
Verwertungsfirma sind jeweils im Einzelfall festzule-
gen (nach Nr. 7).
D 4.1.3 Mehrwegstrahlmittel
(1) Strahlschutte aus Mehrwegstrahlmitteln sind in
der Regel dem Abfallschlüssel 120 116* zuzuord-
nen und damit als „gefährlicher Abfall“ einzustufen.
(2) Strahlschutte aus metallischen Mehrwegstrahl-
mitteln können durch Verhüttung verwertet werden.
Wegen technisch aufwendiger Strahltechnik ist die
Entnahme einer repräsentativen Strahlschuttprobe
vor Ausführung der Maßnahme nicht möglich. Der
Entsorgungsnachweis kann daher erst nach Beginn
der Strahlarbeiten geführt werden.
(3) Als mineralisches Mehrwegstrahlmittel wird vor-
zugsweise Elektrokorund verwendet. Der anfal-
lende Strahlschutt kann z.B. durch Zusatz geeigne-
ter Chemikalien von den Schadstoffen befreit und
der verbleibende Mineralstoff nach Siebung bei der
Schleifmittelherstellung verwertet werden.
D 4.2 Beseitigung
(1) Die Grundpflichten und Anforderungen der Ab-
fallbeseitigung sind in den §§ 15 und 16 des KrWG
geregelt.
(2) In Abhängigkeit von den im Strahlschutt enthal-
tenen Schadstoffen (Art und Menge) gemäß Dekla-
Stand: 2021/03 71
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang D
Tabelle D 4.3.1: Zuordnung der Schutzsysteme zu Strahlschuttgruppen mit voraussichtlichen Abfallschlüssel für Planungszwecke
(siehe D 2 (2))
Strahlschutt-
gruppe/
Charakterisierung der Schutzsysteme Bemerkungen
voraussichtlicher
Abfallschlüssel
72 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang D
Strahlschutt-
gruppe/
Charakterisierung der Schutzsysteme Bemerkungen
voraussichtlicher
Abfallschlüssel
Fortsetzung Stoff-Nr. 672.01/05 als GB mit Bleimennige nach den TL 918 300, Blatt 72, Aus-
gabe 1976
Stoff-Nr. 672.07 als Fugendichtung mit Bleimennige nach den Applikation von Bleimen-
TL 918 300, Blatt 72, Ausgabe 1985 nige auf der Basis von Al-
kyd oder Öl bis 1991, auf
3 Stoff-Nr. 672.11(12) bis 672.52(74) als DB mit Eisenglimmer nach den der Basis EP bis 1985
TL 918 300 Blatt 72 , Ausgabe 1976 bzw.1980
120 116* Beschichtungen auf Alkydharzbasis KmGA und KfGA nach der RoSt, DV 807 der
DR, Ausgabe 1984
Beschichtungen auf der Basis von EP-Bleimennige als GB sowie EP- und
PUR-Eisenglimmer als DB
Stoff-Nr. 687.01/05 als GB mit Bleimennige nach den TL 918 300, Blatt 87,
Ausgabe 1975
Stoff -Nr. 687.11/12/21/22/23/24/31/32/33/34/41/42/43/44/51/52 als DB mit
EP-Eisenglimmer nach den TL 918 300, Blatt 87,
Ausgabe 1980
Stoff-Nr. 687.30/31/50/51/52/53/60/61/62/63/71/72/73/74 als DB mit PUR-
Eisenglimmer nach den TL 918 300, Blatt 87,
Ausgabe 1980
Stand: 2021/03 73
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang D
Strahlschutt-
gruppe/
Charakterisierung der Schutzsysteme Bemerkungen
voraussichtlicher
Abfallschlüssel
74 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang D
Strahlschutt-
gruppe/
Charakterisierung der Schutzsysteme Bemerkungen
voraussichtlicher
Abfallschlüssel
Stand: 2021/03 75
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang D
Strahlschutt-
gruppe/
Charakterisierung der Schutzsysteme Bemerkungen
voraussichtlicher
Abfallschlüssel
76 Stand: 2021/03
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Anhang D
Tabelle D 4.3.2: Voraussichtliche Ergebnisse von Eluatanalyse in unterschiedlichen Stahlschutt-Gruppen bei der Verwendung von
mineralischen Strahlmitteln. Die zu ermittelnden Kennwerte der Strahlschuttprobe sind mit dem Entsorgungsbetrieb
abzustimmen.
Strahlschutt-Gruppen
Kennwerte
1 2 3 4 5
pH-Wert 7,2 ± 0,2
Leitfähigkeit µS/cm < 42
Filtrattrockenrückstand < 34
AOX 0,02
mg/l
CSB < 35
TOC < 13
Cyanid, gesamt
< 0,01
Cyanid, leicht freisetzbar
Fluorid 0,01
Stand: 2021/03 77
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang D
Strahlschutt-Gruppen
Kennwerte
6 7 8 9 10
(
pH-Wert 7,2 ± 0,2
Leitfähigkeit µS/cm < 42
Filtrattrockenrückstand < 34
AOX 0,02
mg/l
CSB < 35
TOC < 13
Cyanid, gesamt
< 0,01
Cyanid, leicht freisetzbar
Fluorid 0,01
Chlorid < 1,0
78 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang D
Strahlschutt-Gruppen
Kennwerte
11 12 13 14 15
pH-Wert 7,2 ± 0,2
Leitfähigkeit µS/cm < 42
Filtrattrockenrückstand < 42
AOX 0,02
mg/l
CSB < 35
TOC <13
Cyanid, gesamt
< 0,01
Cyanid, leicht freisetzbar
Fluorid 0,01
Chlorid < 1,0
1
) anzunehmen bei Beschichtungsstoffen mit Modifizierungsmitteln seit 1995
2
) möglich bei Beschichtungsstoffen mit Modifizierungsmitteln bis 1995
Stand: 2021/03 79
80
Kennwerte Strahlschuttgruppen
1 2 3 4
Trockenrückstand 100
Masse %
Glührückstand des > 99,5
Trockenrückstandes
Mineralölkohlenwasserstoffe < 50
Schwefel, gesamt < 300 < 3500 < 300 < 3500 < 300 < 3500 < 300 < 3500
Aluminium ca. 200000 2) ca. 25000 2) ca. 200000 ) ca. 25000 2) ca. 2000002) ca. 25000 2) ca. 2000002) ca. 250002)
Anhang D
Antimon < 3,3 < 300 < 3,3 < 300 < 3,3 < 300 < 3,3 < 300
Arsen < 6,5 < 73 < 6,5 < 73 < 6,5 < 73 < 6,5 < 73
Barium < 1400 < 230 < 1400 < 230 < 1400 < 230 < 1400 < 230
Blei mg/kg TS 1) < 150 < 3200 < 13000 < 16000 < 2800 < 5800
< 4300 4) < 7400 4)
< 2300 5) < 5400 5)
Cadmium < 4,5 < 31 < 4,5 < 31 < 4,5 < 31 < 4,5 < 31
Chrom < 170 < 290 < 170 < 290 < 170 < 290 < 170 < 290
Kupfer < 250 < 7000 < 250 < 7000 < 250 < 7000 < 250 < 7000
Nickel < 280 < 220 < 280 < 220 < 280 < 220 < 280 < 220
Quecksilber < 0,2 < 0,2 < 0,2 < 0,2 < 0,2 < 0,2 < 0,2 < 0,2
Zink < 230 < 12000 < 230 < 12000 < 230 < 12000 < 230 < 12000
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Zinn < 10 < 1800 < 10 < 1800 < 10 < 1800 < 10 < 1800
von Schmelzkammerschlacke (MSK) und Kupferhüttenschlacke (MCU) als Strahlmittel. Die zu ermittelnden Kenn-
Voraussichtliche Ergebnisse der Feststoffanalysen bei unterschiedlichen Stahlschutt-Gruppen bei der Verwendung
Stand: 2021/03
Kennwerte Strahlschuttgruppen
5 6 7 8
Stand: 2021/03
Trockenrückstand 100
Masse %
noch Tabelle D 4.3.3
EOX < 17
Schwefel, gesamt < 300 < 3500 < 300 < 3500 < 300 < 3500 < 300 < 3500
Aluminium ca. 200000 2) ca. 25000 2) ca. 200000 ) ca. 25000 2) ca. 2000002) ca. 25000 2) ca. 2000002) ca. 250002)
Anhang D
Antimon < 3,3 < 300 < 3,3 < 300 < 3,3 < 300 < 3,3 < 300
Arsen < 6,5 < 73 < 6,5 < 73 < 6,5 < 73 < 6,5 < 73
Barium < 1400 < 230 < 1400 < 230 < 1400 < 230 < 1400 < 230
Blei mg/kg TS 1) < 2800 < 5800 < 2300 < 5400 < 11000 3) < 14000 3)
< 150 < 3200
2800 4) 5800 5)
Cadmium < 4,5 < 31 < 4,5 < 31 < 4,5 < 31 < 4,5 < 31
Chrom < 170 < 290 < 170 < 290 < 170 < 290 < 170 < 290
Kupfer < 250 < 7000 < 250 < 7000 < 250 < 7000 < 250 < 7000
Nickel < 280 < 220 < 280 < 220 < 280 < 220 < 280 < 220
Quecksilber < 0,2 < 0,2 < 0,2 < 0,2 < 0,2 < 0,2 < 0,2 < 0,2
Zink < 230 < 12000 < 230 < 12000 < 230 < 12000 < 230 < 12000
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Zinn < 10 < 1800 < 10 < 1800 < 10 < 1800 < 10 < 1800
81
82
Kennwerte Strahlschuttgruppen
9 10 11 12
Trockenrückstand 100
Masse %
noch Tabelle D 4.3.3
Extrahierbare Stoffe mg/kg TS 1) < 1040 < 470 < 470 < 10408 < 470 < 1040
EOX < 250 < 17 < 17 < 250 8 < 17 < 250 8
Schwefel, gesamt < 300 < 3500 < 300 < 3500 < 300 < 3500 < 300 < 3500
Aluminium ca. 200000 2) ca. 25000 2) ca. 200000 ) ca. 25000 2) ca. 2000002) ca. 25000 2) ca. 2000002) ca. 250002)
Anhang D
Antimon < 3,3 < 300 < 3,3 < 300 < 3,3 < 300 < 3,3 < 300
Arsen < 6,5 < 73 < 6,5 < 73 < 6,5 < 73 < 6,5 < 73
Barium < 1400 < 230 < 1400 < 230 < 1400 < 230 < 1400 < 230
Blei mg/kg TS 1)
< 150 < 3200 < 150 < 3200 < 150 < 3200 < 3200 < 3200
Cadmium < 4,5 < 31 < 4,5 < 31 < 4,5 < 31 < 4,5 < 31
Chrom < 170 < 290 < 170 < 290 3007) 420 7) < 170 < 290
Kupfer < 250 < 7000 < 250 < 7000 < 250 < 7000 < 250 < 7000
Nickel < 280 < 220 < 280 < 220 < 280 < 220 < 280 < 220
Quecksilber < 0,2 < 0,2 < 0,2 < 0,2 < 0,2 < 0,2 < 0,2 < 0,2
Zink < 800 < 12400 < 800 < 12400 < 800 < 12400 < 12400 < 12400
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Zinn < 10 < 1800 < 10 < 1800 < 10 < 1800 < 10 < 1800
Stand: 2021/03
7
6
5
4
3
2
1
)
)
)
)
)
)
)
Kennwerte Strahlschuttgruppen
13 14 15
Stand: 2021/03
Trockenrückstand 100
Masse %
Chrom gesamt
noch Tabelle D 4.3.3
Öl-Bleimennige
EP-Bleimennige
AK-Bleimennige
Glührückstand des > 99,5
Trockenrückstand
Trockenrückstandes
Mineralölkohlenwasserstoffe < 50
Extrahierbare Stoffe mg/kg TS 1) < 2300 < 470 < 470 < 2300
< 1040 8) < 1040 8)
EOX < 17 < 17 < 17 < 17 < 17
< 250 8)
Summe PAK (EPA) < 0,15 9) < 0,15 9) < 0,15 < 0,15 9), 12)
< 620 11) < 620 11) < 620 11)
< 1100 10)
Chrom (VI) < 0,5
9
8
Schwefel, gesamt < 300 < 3500 < 300 < 3500 < 300 < 3500
)
)
12
11
10
)
)
)
Anhang D
Aluminium ca. 200000 2) ca. 25000 2) ca. 200000 ) ca. 25000 2) ca. 2000002) ca. 25000 2)
Antimon < 3,3 < 300 < 3,3 < 300 < 3,3 < 300
Arsen < 6,5 < 73 < 6,5 < 73 < 6,5 < 73
83
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang E
Anhang E
Richtlinien für Kontrollprüfungen
84 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang E
Tabelle E 4.3.1: Erforderliche Prüftätigkeiten im Zusammen- Tabelle E 4.3.2: Erforderliche Prüftätigkeiten im Zusammen-
hang mit der Oberflächenvorbereitung hang mit der Applikation jeder Schicht
Stand: 2021/03 85
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang E
1.1 Zugänglichkeit der zu be- Kontrollen vor Ort ausreichende Sicherheit, DIN EN ISO 12944-7
handelnden Oberflächen, gute Arbeitsbedingungen
ausreichende Lichtverhält-
nisse
1.2 rechtzeitige Bereitstellung entsprechend den Angaben in der DIN EN ISO 12944-1,
notwendigen Wetterschut- Leistungs-Beschreibung oder allge- DIN EN ISO 12944-4,
zes (Zelte, Beheizung, Be- mein gültigen gesetzlichen Bestim- DIN EN ISO 12944-7
lüftung) mungen
2. Strahlmittel
2.1 Übereinstimmung Vergleich entsprechend der Angabe des Auf- 3.2, 5.1
tragnehmers
3.1 Übereinstimmung mit der Vergleich entsprechend der Bestellung TL/TP ING 4-3
Bestellung
3.3 Hautbildung, Bodensatz visuell im Allgemeinen keine Hautbildung DIN EN ISO 12944-7
zulässig, möglicher Bodensatz
3.4 Aufrührbarkeit maschinelles oder me- muss weich und leicht aufrührbar
bei Absetzneigung chanisches Aufrühren, sein
mehrfaches Umschütten
zur Homogenisierung
3.5 Verarbeitbarkeit unter den Arbeitsprobe ausnahmsweise notwendige Visko- DIN EN ISO 12944-7,
gegebenen Baustellenbe- sitätsnachstellungen nur mit Zu-
dingungen im vorgeschrie- stimmung des AG nach Anweisung TL KOR - Stahlbauen
benen Applikationsverfah- des Herstellers
ren
4.1 Entfernung artfremder Ver- visuell; mittels geeigneter DIN EN ISO 12944-4,
unreinigungen Reinigungsverfahren
(z.B. Staub, Feuchtigkeit,
Salze, Öle, Fette, Beton- ggf. Untersuchung DIN/TR 55684
schlämme)
4.1.1 Staub Staubtest nicht mehr als Klasse 2 DIN EN ISO 8502-3
(Staubmenge m0, m1 oder m2, DIN/TR 55684
Partikelgröße G0, G1 oder G2)
4.1.2 Lösliche Salze ggf. Wischtest, Verfahren Salzbelastung nicht mehr als DIN/TR 55684,
mit selbstklebender Zelle, 80 mg/m²
alternative Verfahren DIN EN ISO 8502-6
4.2 Entfernung arteigener visuell; ggf. Vergleich Oberflächenvorbereitungsgrad DIN EN ISO 12944-4
Schichten, mit fotografischen entsprechend Forderung
z.B. Walzhaut, Rost Vergleichsmustern der Leistungsbeschreibung
4.3 Rauheit der gestrahlten Sichtvergleich oder Ab- Rauheit: DIN EN ISO 8503-1
Oberfläche druckverfahren mittel (Grit) DIN EN ISO 8503-2
(z.B., ISO- DIN EN ISO 8503-5
Vergleichsmuster oder
Abdruckverfahren)
86 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang E
5.1 Einhaltung der im Regel- Messung der relativen nach Herstellerangaben DIN EN ISO 12944-7
werk und vom Hersteller an- Luftfeuchte und der Luft- sowie
gegebenen Verarbeitungs- und Oberflächentempera- Ausführungsanweisung
bedingungen tur (digitaleThermometer,
Taupunkthygrometer)
5.2 Vermeidung von Objekttemperatur: DIN EN ISO 12944-7
Kondenswasser mindestens 3 K über Taupunkt der
umgebenden Luft
6.1 fachgerechte Anwendung Beobachtung vor Ort, Kreuzgang beim Beschichten; 4.3 und 5.1 sowie
des vorgeschriebenen Ap- Aufbereiten des applika- richtiger Düsenabstand beim DIN EN ISO 12944-7
plikationsverfahrens; evtl. tionsfähigen Beschich- Spritzen, keine Knolle für normale
Vorbeschichten von Kan- tungsstoffes (wie Mi- Bauteile, Rollen nur, wenn in der
ten, Schrauben, Niete und schungsverhältnis und Leistungsbeschreibung vorgese-
besonders schwer zugäng- Mischzeit) hen
licher Oberflächenteile Kanten vorstreichen
6.4 Verhalten der Beschichtung visuell guter Verlauf, kein Ablaufen, keine DIN EN ISO 12944-7
bei richtiger Verarbeitung in Runzel- und Blasenbildung sowie
der vorgesehenen Schichtdi- Ausführungsanweisung
cke
6.5 Einhaltung der vorgeschrie- Nassschichtdickenprü- je nach Bindemittelart und Lösemit- Anhang C sowie
benen Nassschichtdicken fung telgehalt 1,5 – 2,5-faches der spä- DIN EN ISO 12944-7
(„Kamm“ oder „Rolle“) teren Trockenschichtdicke nach
Herstellerangaben bzw. nach An-
hang C
7.2 zulässige Lufttemperatur, rel. Luft- nach Herstellerangaben DIN EN ISO 12944-7
Verarbeitungsbedingungen feuchte, Taupunkt, Ausführungsanweisung
Oberflächentemperatur
(digitale Thermometer,
Hygrometer)
7.3 Einhaltung aller Bedingun- Alle für ein fachgerechtes Erbringen der Leistung notwendigen Voraussetzungen und Bedin-
gen der obengenannten Zif- gungen müssen auch beim Anlegen der Kontrollfläche vorliegen.
fern 1-5
Stand: 2021/03 87
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang E
8. Fertige Beschichtungen
8.1 Einheitlichkeit und Aussehen visuell gleichmäßiger Auftrag, einheitli- DIN EN ISO 12944-7
cher Farbton, keine Läufer, Run-
zeln, Blasen, Poren, Fehlstellen,
Einschlüsse
8.2 Einhaltung der geforderten Soll- Messungen der Trocken- Sollschichtdicken nach Leistungs- 4.3.1, 8.2.2 und
schichtdicken schichtdicken mit Gerä- beschreibung Anhang A sowie
ten, die nach magnetin- DIN EN ISO 12944-5,
duktiven Verfahren arbei- DIN EN ISO 12944-7
ten und die Ergebnisse
direkt dokumentieren
8.3 Haftung und Verbund Gitterschnitt- ggf. gleich gute Ergebnisse wie auf DIN EN ISO 16276-2,
(i. a. nur, soweit Kreuzschnittprüfung Kontrollflächen / Probenplatten; DIN EN ISO 16276-1
Anlass zu Zweifeln besteht) Abreißmethode keine Verbundstörungen
88 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang F
Anhang F
Erläuterung von Abkürzungen
Tabelle F 4.3.1: Erläuterung von Abkürzungen
Abkürzung Erläuterung
1K Einkomponenten-Beschichtungsstoff
2K Zweikomponenten-Beschichtungsstoff
AfA Ausführungsanweisung
ASI Alkalisilikat
DB Deckbeschichtung
EP Epoxidharz
EP-Kombi Epoxidharz-Kombination
ESI Ethylsilikat
KS Kantenschutz
OV Oberflächenvorbereitung
PUR Polyurethan
Stand: 2021/03 89
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten -
Anhang F
Abkürzung Erläuterung
ZB Zwischenbeschichtung
90 Stand: 2021/03
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 4
Stahlbau, Stahlverbundbau
Abschnitt 4
Brückenseile
Notifiziert gemäß der Richtlinie (EU) 2015/1535 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. Sep-
tember 2015 über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der technischen Vorschriften und der Vor-
schriften für die Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. 241 vom 17.9.2015, S. 1.).
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2 Stand: 2017/02
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Stand: 2017/02 3
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 4 Brückenseile
untenliegenden Verankerungen kein Wasser an- (4) Die Lieferanten für die Seile und die zum Seil
sammeln kann. gehörenden Komponenten sind im Qualitätsplan
anzugeben.
(5) Die Verankerung der Seile ist so auszuführen,
dass während der gesamten Nutzungsdauer keine (5) Die Werkstoffe, die technischen Regeln für die
korrosiven Stoffe und schädlichen Chemikalien Fertigung, z.B. Normen oder Technische Lieferbe-
eindringen können. dingungen und die erforderlichen Prüfbescheini-
gungen sind für alle Komponenten der Seile anzu-
(6) Die Festlegung der Seillängen muss in der
geben.
statischen Berechnung erfolgen. Die Bezugstem-
peratur beträgt 10 °C. (6) Die Einhaltung aller Qualitätssicherungsmaß-
nahmen ist zu dokumentieren und die Dokumenta-
(7) Die Möglichkeit des Nachspannens und Ab-
tion dem Auftraggeber zu übergeben.
lassens der Seilkraft im fertig gestellten Bauwerk
muss gegeben sein. (7) Der Qualitätsplan ist im Laufe des Projektes
vom Auftragnehmer fortzuschreiben.
(8) Die Zugänglichkeit der Seile muss auf ihrer
gesamten freien Länge für die Bauwerksprüfung (8) Die Einhaltung des Qualitätsplans ist vom
und eventuelle Instandsetzungsarbeiten gewähr- Auftraggeber durch fachlich qualifiziertes Personal
leistet sein. zu prüfen und zu dokumentieren.
(9) Zum Blitzschutz der Schrägseile in Betonkon-
struktionen sind die Verankerungen im Pylon mit 1.4.2 Prüfungen
einem Ableiter zu verbinden.
(1) Bei allen Prüfungen sind Art und Umfang, das
(10)Sofern das Auftreten von unzulässigen Regelwerk für die Durchführung, das Kriterium
Schwingungen nicht durch rechnerischen Nach- zum Bestehen der Prüfung und die erforderliche
weis ausgeschlossen werden kann, müssen die Prüfbescheinigung anzugeben.
Schrägseile den nachträglichen Einbau von Dämp-
fungselementen, Abspannungen oder Seilkopp- (2) Bei Prüfungen, die der Fremdüberwachung
lungen ermöglichen. Entsprechende Anschluss- unterliegen, ist die fremdüberwachende Stelle im
stellen sind vorzusehen. Falls erforderlich sind Qualitätsplan anzugeben.
Messungen zur Entscheidung über den Einsatz (3) Abnahmeprüfzeugnisse 3.2 nach DIN EN
von Schwingungsdämpfern durchzuführen und 10204 dürfen nur von einer vom Auftraggeber
auszuwerten. Bei Schwingungsamplituden bis f = anerkannten fremdüberwachenden Stelle ausge-
LSeil / 1700 ist sowohl hinsichtlich der optischen stellt werden.
Wirkung als auch der Ermüdungsbeanspruchung
der Einbau von Dämpfern nicht notwendig.
1.4.3 Arbeits- und Spannanweisung
(1) Für jedes Bauvorhaben ist eine detaillierte
1.4 Qualitätssicherung Anweisung zur Montage und zum Spannen der
Seile zu erstellen.
1.4.1 Qualitätsplan (2) Das Spannen der Seile darf nur mit kalibrier-
(1) Vor Beginn der Fertigung ist dem Auftraggeber ten Spannpressen erfolgen. Entsprechende
ein vom Auftragnehmer aufgestellter projektspezi- Kalibriernachweise sind dem Auftraggeber vor
fischer Qualitätsplan zur Genehmigung vorzule- dem Spannen vorzulegen.
gen. (3) Für jede Baustelle ist ein verantwortlicher
(2) Der Qualitätsplan muss sämtliche für die Seile Fachbauleiter und dessen Stellvertreter für die
einer Brücke auszuführenden Qualitätssiche- Montage und das Spannen zu benennen.
rungsmaßnahmen enthalten. Er beinhaltet auch (4) Die Arbeits- und Spannanweisung muss dem
den Korrosionsschutz der Seile gemäß Ab- ausführenden Personal vom verantwortlichen
schnitt 5. Qualitätssicherungsmaßnahmen sind Fachbauleiter vor Beginn der Arbeiten erläutert
insbesondere: werden. Sie muss bei der Ausführung der Arbeiten
— die Prüfungen und Kontrollen im Rahmen der an den Seilen einsehbar auf der Baustelle vorhan-
Eigen- und Fremdüberwachung, den sein.
— die Arbeits- und Spannanweisung einschließ- (5) Folgende Angaben müssen mindestens in der
lich der Formblätter für die Dokumentation und Arbeits- und Spannanweisung enthalten sein:
— das Prüfhandbuch. — Allgemeine Angaben über das Bauwerk und
die verwendeten Seile,
(3) Die jeweils Verantwortlichen für die einzelnen
Qualitätssicherungsmaßnahmen sind im Quali- — Angabe aller bei der Montage zu beachtenden
tätsplan anzugeben. Ausführungsunterlagen einschließlich der Ar-
4 Stand: 2017/02
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 4 Brückenseile
beitsanweisung für den Korrosionsschutz nach — der Qualitätsplan des Seilherstellers zu Trans-
Abschnitt 5, port, Lagerung und Montage der Seile und
— Verweise auf die erforderliche Entnahme von — ggf. die Allgemeinen bauaufsichtlichen Zulas-
Materialproben während der Montage, sungen.
— Angabe der erforderlichen Kontrollmessungen (5) Die Dokumentationen der Fertigungsüberwa-
zur Überprüfung der Bauwerksgeometrie vor, chung einschließlich aller Prüfzeugnisse müssen
während und nach dem Einbau der Seile, dem Auftraggeber vor dem jeweiligen Einbau der
Komponenten des Seils vorgelegt werden.
— Beschreibung des Vorgehens zur Korrektur
von unzulässigen Abweichungen der Lage der (6) Die Montage und das Spannen der Seile sind
Verankerungen, zu dokumentieren. Dabei sind die sich mit dem
Einbau sowie dem Spannen ergebenden Bauzu-
— Angabe der erforderlichen Messungen zur
stände im Hinblick auf die Einhaltung der geomet-
Überprüfung der Seilkräfte und der Seil-
rischen Vorgaben, der Entwicklung der Seilkräfte
schwingungen während und nach dem Seil-
sowie der konstruktiven Randbedingungen ein-
einbau,
schließlich der Toleranzen zu überwachen.
— Beschreibung der Spannarbeiten einschließ-
(7) Zur Beurteilung des Schwingungsverhaltens
lich eines Musters für die Spannprotokolle, in
der Brückenseile kann ein baubegleitendes Mess-
denen mindestens die Angabe der Spannkräf-
programm mit Soll-Ist-Vergleichen notwendig sein.
te, –wege und –stufen sowie deren Soll-Ist-
Vergleich enthalten ist und (8) Die maßgeblichen Referenzdaten des Trag-
werks und aller Seile im Hinblick auf zukünftige
— Beschreibung von temporären Maßnahmen
Prüfungen sind bei der ersten Hauptprüfung nach
zum Schutz der Seile vor Witterungseinflüssen
DIN 1076 zu ermitteln (Nullmessung). Abweichun-
und Beschädigungen während der Bauzeit.
gen vom Soll sind in das Bauwerksbuch aufzu-
nehmen.
1.4.4 Anforderungen an das Personal
Die Technische Abteilung des Seil-Lieferanten 1.4.6 Prüfhandbuch
muss über einen Ingenieur mit mindestens fünf
(1) Alle zur Prüfung und Wartung der Seile erfor-
Jahren Berufserfahrung mit Brückenseilen verfü-
derlichen Maßnahmen und deren Häufigkeit müs-
gen. Maßgebende technische Fachkräfte sollten
sen in einem Prüfhandbuch dokumentiert werden.
mindestens drei Jahre Berufserfahrung mit Brü-
ckenseilen besitzen. (2) Das Prüfhandbuch ist vom Auftragnehmer in
Abstimmung mit dem Lieferanten der Seile und
dem Auftraggeber zu erstellen. Es ist rechtzeitig
1.4.5 Überwachung und Dokumentation
vor der 1. Hauptprüfung an den Auftraggeber zu
(1) Der Beginn der Seilherstellung ist dem Auf- übergeben. Es muss mindestens folgende Anga-
traggeber mindestens 14 Tage im Voraus anzu- ben enthalten:
zeigen.
— die allgemeinen Angaben über das Bauwerk
(2) Die Seilherstellung wird durch den Auftragge- und die Seile,
ber oder eine von ihm beauftragte Stelle über-
— den Zeitrahmen der Bauwerksprüfungen,
wacht.
— Art und Umfang der Prüfungen und Überwa-
(3) Die Dokumentation dieser Überwachung ist
chungen im Rahmen der Bauwerksprüfung
dem Bauwerksbuch hinzuzufügen.
nach DIN 1076 in Anlehnung an die entspre-
(4) Während der Ausführung sind mindestens chende Prüfmatrix gemäß Anhang A,
folgende Unterlagen auf der Baustelle vorzuhalten
— Art und Umfang der Dokumentation von Prü-
und zu beachten: fungen und Überwachungen,
— die Lieferscheine mit mindestens der Angabe — die Wartungsarbeiten an den Seilen und ihren
der Auftragsnummer, Typenbezeichnung,
Komponenten,
Zeichnungsnummer und gelieferte Menge so-
wie des Lieferdatums und der Chargennum- — die Angaben zur Öffnung und zum Verschlie-
mern bzw. Seilnummern, ßen von Abdeckungen und Dichtungen zum
Zweck der Prüfung und
— die Kalibriernachweise für die Spanngeräte,
— die Angaben zum Betrieb vorhandener oder
— die Ausführungspläne, beizustellender Gerüste und Befahrgeräte.
— die Arbeits- und Spannanweisungen,
(3) Das Prüfhandbuch ist Bestandteil des Quali-
— die Spannprotokolle, tätsplans und somit ebenfalls in den Planlauf zur
Stand: 2017/02 5
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 4 Brückenseile
2 Besondere Anforderungen
2.4 Qualitätssicherung
an VVS
2.4.1 Qualitätsplan
2.1 Grundsätzliches
(1) Bei der Erstellung des Qualitätsplans für VVS
Es dürfen nur VVS verwendet werden, die den sind neben den allgemeinen Anforderungen ge-
Anforderungen der TL/TP VVS entsprechen. mäß Nr. 1.4.1 die folgenden Aspekte besonders
zu beachten:
2.2 Begriffsbestimmungen — die Produktion der Seile einschließlich Auslie-
ferung an die Baustelle und
(1) Seilverfüllmittel — die Korrosionsschutzbeschichtung der Seile
Viskos eingestellte Stoffe für die Verfüllung der auf der freien Länge.
Drahtzwischenräume im VVS. (2) Die projektspezifischen Ausführungsunterla-
gen für die Werksfertigung sind anzugeben. In
(2) Vergussmittel ihnen müssen mindestens die Materialbezeich-
Zinklegierung für das Vergießen von VVS in den nungen, Seillänge, Seildurchmesser, Seilaufbau,
Verankerungen. Schlaglänge der Außendrahtlage und Ausbildung
der Endverankerungen enthalten sein.
(3) Vergusshülse
Teil der Verankerung für den Seilverguss. 2.4.2 Prüfungen
(1) Der Qualitätsplan muss mindestens die Über-
wachungsanforderungen der TL/TP VVS, des
Abschnitts 5 enthalten.
6 Stand: 2017/02
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 4 Brückenseile
(2) An mindestens einem Probestück je Seil- (2) Das Personal der einbauenden Firma muss
durchmesser und Originalverankerung sind Zug- über Erfahrung mit dem einzubauenden VVS ver-
versuche nach TL/TP VVS durchzuführen. fügen oder durch den Lieferanten des VVS bzw.
den Fachbauleiter geschult werden.
(3) Zur Prüfung des Ermüdungswiderstands sind
Dauerschwingversuche gemäß TL/TP VVS durch- (3) Unregelmäßigkeiten am Seil dürfen nur unter
zuführen. Anleitung eines qualifizierten Mitarbeiters des
Seilherstellers beseitigt werden.
(4) Die notwendige Anzahl der durchzuführenden
Versuche nach (2) und (3) ist in der Leistungsbe-
schreibung anzugeben und als eigene Position ins 2.4.5 Überwachung und Dokumentation
Leistungsverzeichnis aufzunehmen. Sie richtet
sich nach den bauwerksspezifischen Gegebenhei- (1) In Ergänzung zu den allgemein gültigen Vor-
ten. In der Regel ist für jeden Seildurchmesser ein gaben nach Nr. 1.4.5 sind die bauart- bzw. pro-
Versuch durchzuführen. Unter Berücksichtigung jektspezifischen Auflagen aus den TL/TP VVS zu
des gesamten Lieferumfangs kann die Anzahl beachten.
geändert werden. (2) Die später nicht mehr ohne Weiteres zugängli-
(5) Dauerschwingversuche können entfallen, chen Komponenten der VVS, z.B. im Bereich der
wenn entsprechende Versuche unter vergleichba- Verankerungen, innerhalb von Ein- und Durchfüh-
ren Bedingungen bereits mit hinreichenden Er- rungen und an nicht demontierbaren Schellen sind
gebnissen durchgeführt wurden. Die Gleichwertig- im Zuge der Bauausführung gemäß Qualitätsplan
keit ist vor Auftragsvergabe zu belegen. zu überwachen, zu prüfen und abzunehmen.
(6) In der Leistungsbeschreibung ist anzugeben, (3) Die Dokumentation für das Bauwerksbuch
ob Nebenangebote bezüglich der Reduzierung umfasst unter anderem:
von Prüfungen gemäß (4) und (5) zugelassen — die Aufzeichnungen der projektspezifischen
werden. Produktionsprotokolle für Seile und
Vergusshülsen gemäß TL/TP VVS,
2.4.3 Arbeits- und Spannanweisung — die Arbeits- und die Spannanweisung,
Die Arbeits- und Spannanweisung für den Einbau — die Auswertung von Messungen,
der VVS muss zusätzlich zu den Anforderungen
— die Aufzeichnungen über Transport-, Lage-
nach Nr. 1.4.3 mindestens folgende Angaben ent-
rungs- und Einbaubedingungen, evtl. festge-
halten:
stellte Abweichungen vom Soll und außerge-
a) eine Beschreibung des VVS und seiner Einzel- wöhnliche Ereignisse wie z.B. Reparaturen,
teile, z.B. Verankerung, Seilkopplung, Dämp-
fer, — die Ergebnisse der Abnahmen,
b) eine detaillierte Beschreibung der Seilmontage — den Korrosionsschutzplan nach Abschnitt 5 und
unter Berücksichtigung des Korrosionsschut- — die Dokumentation der Korrosionsschutzarbei-
zes nach Abschnitt 5 einschließlich aller not- ten nach Abschnitt 5.
wendigen Maßnahmen zur Vermeidung von
Schäden am Seil während des Einbaus und
c) die Vorgehensweise beim Auftreten von Unre-
3 Besondere Anforderungen
gelmäßigkeiten wie z.B.: an LBS
— Drahtbrüche,
— Herausspringen von Drähten aus dem 3.1 Grundsätzliches
Seilverband, Es dürfen nur LBS verwendet werden, die über
— Schäden am werksseitigen Korrosions- eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung verfü-
schutz und gen. Die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung
für LBS besteht aus einer Zulassung für das
— Austritt von Seilverfüllmittel. Schrägseilsystem und einer Zulassung für die
Schrägseillitze.
2.4.4 Anforderungen an das Personal
(1) Der Fachbauleiter für die Seilmontage muss 3.2 Begriffsbestimmungen
über eine mehrjährige Baustellenerfahrung mit der (1) Verrohrung
Montage von seilverspannten Konstruktionen ver-
fügen. Ummantelung des gesamten Schrägseillitzenbün-
dels zum Schutz gegen mechanische und klimati-
sche Einflüsse, bestehend u.a. aus dem Hüllrohr.
Stand: 2017/02 7
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 4 Brückenseile
8 Stand: 2017/02
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 4 Brückenseile
3.4.6 Prüfhandbuch
Stand: 2017/02 9
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 4 Brückenseile - Anhang A
Anhang A A 2 VVS
Die EP, die HP und die SP sollen die in Tabelle
Hinweise zur Überwachung und 4.4.1 genannten Untersuchungen umfassen, sind
jedoch nicht auf diese beschränkt.
Prüfung von Seilen im Rahmen
der Bauwerksprüfung
A 3 LBS
Die EP, die HP und die SP sollen die in Tabelle
A 1 Allgemeines 4.4.2 genannten Untersuchungen umfassen, sind
(1) Während der Nutzungsdauer des Tragwerks jedoch nicht auf diese beschränkt.
müssen die Seile in regelmäßigen Abständen ent-
sprechend DIN 1076 geprüft und überwacht wer-
den.
(2) Das Prüfprogramm der Einfachen Prüfung
(EP) und der Hauptprüfung (HP) ist anhand der
Tabellen A 4.4.1 für VVS und A 4.4.2 für LBS pro-
jektspezifisch festzulegen.
(3) Das Prüfprogramm der Sonderprüfung (SP) ist
dem speziellen Anlass anzupassen.
(4) Sofern bei Prüfungen und Wartungsmaßnah-
men Eingriffe in konstruktive Komponenten der
Seile oder der Brücke notwendig sind, sind die
jeweiligen Arbeiten von qualifiziertem Personal
vorzunehmen.
(5) Zusätzlich zu den nach DIN 1076 erforderli-
chen Untersuchungen sind bei der 1. HP die fol-
genden Kontrollmessungen durchzuführen:
— Überprüfung der Ausrichtung und Lage der
Verankerungen im Überbau und in den Pylo-
nen und
— Kontrolle der tatsächlichen Seilkräfte über
Ermittlung der Eigenfrequenzen.
(6) Nach Seilaustausch, umfangreichen Umbauten
oder Instandsetzungsarbeiten ist eine HP oder SP
durchzuführen.
(7) In Abhängigkeit von den Prüfergebnissen ist
die Prüfmatrix anzupassen.
(8) Bei HP und SP sind Abdeckungen, Manschet-
ten, Dichtungen und reversible Dichtstoffe zu ent-
fernen und nach der Prüfung wieder sachgerecht
anzubringen.
10 Stand: 2017/02
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 4 Brückenseile - Anhang A
Tabelle A 4.4.1: Prüfmatrix für VVS (der Prüfumfang wird projektspezifisch festgelegt)
Stand: 2017/02 11
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 4 Brückenseile - Anhang A
Tabelle A 4.4.2: Prüfmatrix für LBS (der Prüfumfang wird projektspezifisch festgelegt)
Anlage zum Prüfhandbuch; Prüfmatrix für LBS Prüfung und Überwachung nach
DIN 1076
lfd Prüfverfahren Prüfmittel einfache Haupt- Sonder-
Nr. (Beispiele) Prüfung prüfung prüfung
(EP) (HP) (SP)
1 visuelle Prüfung der freien Länge optisch (Fernglas)
und Verankerungen sowie der X
Kopplungen und Dämpfer
2 Besichtigung der Verankerung und Zugangssystem,
der Verrohrung am Überbau und Inaugenscheinnah- X
am Pylon me, Werkzeug
3 Kondenswasserprüfung durch Zugangssystem,
X
Entwässerungsrohr Endoskop
4 Dämpferanschluss (PE-Einlage) Zugangssystem ,
X
Werkzeug
5 Vermessung Überbau und Pylon geodätische Messge-
X
(Gradiente) räte
6 handnahe Prüfung der Verrohrung Zugangssystem,
Inaugenscheinnah-
X
me,
Kamerabefahrung
7 Seilschwingungen mit Frequenz- Frequenzmessgerät
X
messung zur Seilkraftbestimmung
8 Magnetinduktive Seilprüfung Prüfgerät zur Streu-
X
feld -/ Flussmessung
9 Prüfung der Verankerungskörper Öffnung der
X
Ankerabdeckungen
10 Lift-off-Messung (Spannanker) Zugangssystem,
Monopresse, Hyd- X
raulikpumpe
11 Ultraschallprüfung der Litzendrähte Ultraschallprüfgerät,
im Bereich der Verankerung im Zugangssystem, X
Überbau und Pylon Prüfbehelfe
12 endoskopische Besichtigung der Zugangssystem,
X
Bauteile im Bündelungselement Endoskop
13 Litzenaustausch mit Ausbau der Zugangssystem,
Bündelungselemente Monopresse, X
Hydraulikpumpe
14 ggf. weitere/andere Prüfverfahren gemäß Prüf-
X X X
anweisung
12 Stand: 2017/02
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 4 Brückenseile - Anhang B
(6) Die Beauftragung des DIBt erfolgt durch den — Konstruktion von Führungen und Bündelungs-
Auftraggeber. Die Kosten für die Erstellung des elementen,
Gutachtens sowie für Versuchsdurchführung und — Ausbildung von Kopplungen oder externen
Überwachung sind durch den Auftragnehmer zu Schwingungsdämpfern,
tragen und im Nebenangebot auszuweisen.
— prinzipielle Montagebeschreibung mit Angaben
(7) Die Eignungsprüfungen und Fremdüberwa- zum Spannvorgang und zum Nachspannen
chung des Produkts dürfen nur durch vom Auftrag-
geber und dem DIBt anerkannte Überwachungs- — Konzept zur Bauwerksprüfung und Erhaltung
stellen erfolgen. der LBS,
Stand: 2017/02 13
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14 Stand: 2017/02
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Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
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Stahlbau, Stahlverbundbau
Abschnitt 5
Korrosionsschutz von Brückenseilen
Notifiziert gemäß der Richtlinie (EU) 2015/1535 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. Sep-
tember 2015 über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der technischen Vorschriften und der Vor-
schriften für die Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. 241 vom 17.9.2015, S. 1.).
Stand: 2017/02
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Inhalt Seite
2 Stand: 2017/02
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Stand: 2017/02 3
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(5) Der Korrosionsschutzplan und die Ausfüh- Tabelle 4.5.1: Schutzsystem für VVS nach TL/TP VVS
rungsanweisungen gehören zu den Bestandsun-
terlagen. Anzahl Sollschicht-
der Lagen dicke pro
1.6 Dokumentation Lage
4 Stand: 2017/02
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 5 Korrosionsschutz von Brückenseilen
genden Beschichtung nachgewiesen wurde (siehe (2) Es sind mindestens an zwei Seilen in Berei-
TL- und TP-KOR-VVS). chen typischer Beanspruchung Kontrollflächen
rund um das Seil bis in eine Höhe von 15 m über
(5) Vor dem Aufbringen der GB ist die Oberfläche
Fahrbahnoberkante anzulegen und zu kennzeich-
durch Sweep-Strahlen gemäß DIN EN ISO
nen.
12944-4 vorzubereiten. Maximal dürfen 10 µm des
Zinküberzuges abgetragen werden.
2.4.4 Kennzeichnung
(6) Vor dem Aufbringen von Folgebeschichtungen
sind Verunreinigungen zu entfernen. Die wesentlichen Merkmale des Korrosionsschutz-
systems gemäß Formblatt A 4.5.1 sind in Abstim-
mung mit dem Auftraggeber am Bauwerk dauer-
2.4 Ausführung der Korrosions- haft anzubringen.
schutzarbeiten
2.5 Prüfungen
2.4.1 Allgemeines
(1) Die Korrosionsschutzarbeiten sind unter 2.5.1 Abnahmeprüfungen
Beachtung des Abschnittes 3 und der
DIN EN ISO 12944-7 auszuführen, soweit hier (1) Der Auftragnehmer hat für Beschichtungs-,
nichts anderes geregelt ist. Dicht- und Injizierstoffe vor Anwendung dem Auf-
traggeber ein Abnahmeprüfzeugnis 3.2 in Anleh-
(2) Alle Beschichtungen sind im Streichverfahren nung an DIN EN 10204 vorzulegen.
aufzubringen. Abweichungen bedürfen der Zu-
stimmung des Auftraggebers. (2) Der „Abnahmebeauftragte des Bestellers“ für
Abnahmeprüfzeugnisse 3.2 nach DIN EN 10204
(3) Beim Aufbringen der Grundbeschichtungen ist wird vom Auftraggeber benannt.
zum Ausfüllen der Zwickel zwischen den Einzel-
drähten eines Seiles der Pinsel in Schlagrichtung
der Drahtlage zu führen. 2.5.2 Eigenüberwachung
(4) Dichtstoffe sind nur auf zumindest grundbe- (1) Die Zinkschichtdicke der Seiloberfläche ist vor
schichtete Oberflächen aufzutragen. den Beschichtungsarbeiten gemäß DIN EN ISO
2178 in Formblatt A 4.5.2 zu dokumentieren, um
bei der späteren Kontrolle der Beschichtungen ei-
2.4.2 Verarbeitungsbedingungen nen Mittelwert berücksichtigen zu können.
(1) Korrosionsschutzarbeiten sind im Schutze ei- (2) Die Ausführung des Korrosionsschutzes ist
ner Einhausung oder Abplanung auszuführen. gemäß Formblatt A 4.5.3 zu dokumentieren.
(2) Ggf. kann die Einhausung oder die Abplanung (3) Die Applikationsbedingungen sind kontinuier-
abschnittsweise erfolgen. lich mit kalibrierten Geräten zu messen und aufzu-
(3) Bei auf den Seilen verfahrbaren Einhausungen zeichnen. Die Kalibriernachweise sind dem Auf-
ist vor Ausführung der Arbeiten nachzuweisen, traggeber vorzulegen. Entsprechend den klimati-
dass die bereits aufgebrachte Beschichtung nicht schen Verhältnissen ist bei Bedarf der Messum-
beschädigt wird. fang zu vergrößern, um sicherzustellen, dass die
Applikationsbedingungen eingehalten werden. Die
(4) Fertiggestellte Beschichtungen sind bis zu ei- Dokumentation hat entsprechend Formblatt A 4.5.4
ner ausreichenden Durchhärtung vor äußeren Ein- zu erfolgen.
flüssen zu schützen.
(4) Nach Applikation jeder einzelnen Schicht ist
(5) Nach dem Einbringen von Dichtstoffen ist die vom Auftragnehmer eine Schichtdickenmessung
Dichtstoffoberfläche zu glätten. Es dürfen keine durchzuführen. Bei Seilen sind pro 5 m Seillänge
Hilfsmittel zum Glätten verwendet werden, die auf drei Schichtdickenmessungen, verteilt über den
dem Dichtstoff einen Film hinterlassen oder die Umfang, durchzuführen. Die Ergebnisse sind im
Haftung an den Fugenflanken beeinträchtigen Formblatt A 4.5.2 festzuhalten. Die Prüfprotokolle
können. sind dem Auftraggeber auszuhändigen.
(5) Zerstörende Prüfungen bedürfen der Zustim-
2.4.3 Kontrollflächen mung des Auftraggebers. Die zerstörte Beschich-
(1) Am Korrosionsschutz der Seile sind Kontroll- tung ist instandzusetzen. Eine gesonderte Vergü-
flächen nach den Grundsätzen des Abschnittes 3 tung erfolgt nicht.
anzulegen.
Stand: 2017/02 5
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6 Stand: 2017/02
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Oberflächenvorbereitung nach DIN EN ISO (3) Sofern dauerhafte Kabelspreizungen aus stati-
12944-4 zu verwenden. Nass- und Feuchtstrahlen schen oder konstruktiven Zwängen nicht möglich
sowie Druckwasserstrahlen und Flammstrahlen sind, sollten die Hohlräume in den Kabeln injiziert
sind nicht zulässig. und die Zwickel zwischen den Seilen an den Au-
ßenseiten des Kabels abgedichtet werden. Hierfür
(2) Durch Bürsten entstehende Zinkspäne sind
sind die Dicht- und Injizierstoffe gemäß TL- und
durch Nachbehandlung, z.B. mit Schmirgelpapier
TP-KOR-VVS geeignet. Sofern auch eine
von der Oberfläche zu entfernen.
Kabelinjizierung nicht möglich ist oder eine bereits
(3) Die Vorbereitung von beschichteten feuerver- vorhandene Injizierung nicht mehr funktionstaug-
zinkten Oberflächen, muss möglichst schonend er- lich ist, dürfen die Zwickel zwischen den Seilen an
folgen. Die Eignung der Strahlparameter ist in Ab- der Kabelunterseite nicht abgedichtet werden, um
stimmung mit dem Auftraggeber am Objekt nach- eventuell eingedrungener Feuchtigkeit die Mög-
zuweisen. lichkeit zum Entweichen zu geben.
(4) Beim Strahlen sind Strahlmittel einzusetzen, (4) Soweit die Oberflächen der Einzelseile für Kor-
die eine geringe Aufrauung der Oberfläche erzeu- rosionsschutzarbeiten zugänglich sind, gelten die
gen. Die Korngröße darf höchstens 1 mm betra- vorhergehenden Regelungen für VVS sinngemäß.
gen. Arrondiertes Korn kann verwendet werden.
(5) Nach Applikation jeder einzelnen Schicht ist
Ferritische Strahlmittel sind nicht zugelassen.
vom Auftragnehmer eine Schichtdickenmessung
(5) Schlecht haftende Teile alter Beschichtungen durchzuführen. Bei Kabeln ist pro 5 m Länge auf
auf feuerverzinktem Untergrund sind durch Bürsten jedem freiliegenden Seil eine Messung durchzu-
zu entfernen. Soweit dies nicht möglich ist, ist führen. Die Ergebnisse sind im Formblatt A 4.5.2
Strahlen so anzuwenden, dass der Zinküberzug festzuhalten. Die Prüfprotokolle sind dem Auftrag-
weitgehend erhalten bleibt. geber auszuhändigen.
(6) Bei Kabeln, für die Korrosionsschutzerneue-
4.3.3 Nichtverzinkte Oberflächen rungen oder -teilerneuerungen erforderlich sind, ist
zu prüfen, ob die Zugänglichkeit für spätere War-
Sind alte Beschichtungen oder Verkittungen / tungen auf der freien Seil- oder Kabellänge durch
Dichtstoffe von nicht verzinkten Oberflächen ganz entsprechende bauliche Maßnahmen verbessert
zu entfernen, muss der Oberflächenvorbereitungs- werden kann, z.B. durch Ausstattung des Bauwer-
grad Sa 2 ½ erreicht werden. kes mit entsprechenden Zugängen, die Spreizung
der Seile eines Kabels zur Schaffung von Zugäng-
4.4 Ausführung der Korrosions- lichkeit zum Einzelseil, die konstruktive Verbesse-
rung der Seileinleitungen, der Seilumlenkungen
schutzarbeiten und der Anschlüsse von Seilschellen und Schwin-
(1) Kleinflächige Instandsetzungen bzw. Ausbes- gungsdämpfern.
serungen sind von der Einhausung gemäß Nr
2.4.2 ausgenommen.
(2) Abgedichtete Fugen sind so zu bearbeiten,
dass eine dauerhafte Überarbeitung mit neuen
Dichtstoffen möglich ist.
4.5 Kabel
(1) Die Ausführung von Kabeln entspricht bei
Schrägseilbrücken nicht mehr dem aktuellen Stand
der Technik und ist deshalb beim Neubau nicht
mehr vorzusehen. Für die Haupttragseile von Hän-
gebrücken sind Kabel in der Regel notwendig. Sie
werden in diesem Regelwerk aber nicht mit erfasst.
(2) Für die Instandsetzung des Korrosionsschut-
zes von Kabeln sind auf den jeweiligen Einzelfall
abgestimmte Lösungen zu erarbeiten. Dabei soll-
ten grundsätzlich dauerhafte Kabelspreizungen in
Betracht gezogen werden, um die Zugänglichkeit
der einzelnen Seile für Korrosionsschutzarbeiten
und die Bauwerksprüfung zu verbessern.
Stand: 2017/02 7
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 5 Korrosionsschutz von Brückenseilen
Anhang A
Formblatt A 4.5.1
Kennzeichnung des Korrosionsschutzes der Seile und Kabel Seite
Baumaßnahme Bauwerksnummer
(ASB)
Bauabschnitt
Auftraggeber Bauwerksname
Auftragnehmer oben
unten
Oberflächenvorbereitung:
1. GB
2. GB
Abdichten
Injizieren
1. ZB
2. ZB
3. ZB
DB
*)
*)
8 Stand: 2017/02
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 5 Korrosionsschutz von Brückenseilen
Anhang A
Formblatt A 4.5.2
Schichtdicken-Protokoll für VVS Seite
Baumaßnahme Bauwerksnummer
(ASB)
Bauabschnitt
Auftraggeber Bauwerksname
Auftragnehmer oben
unten
Prüfstelle
Korrosionsschutzplan-Nr.
Zinkschichtdicke µm
Grundbeschichtung (insgesamt) Sollschichtdicke*) µm
Sollschichtdicke bis incl. 1. Zwischenbeschichtung
Sollschichtdicke bis incl. 2. Zwischenbeschichtung
Sollschichtdicke bis incl. 3. Zwischenbeschichtung (ggf)
Gesamtbeschichtung Sollschichtdicke*) µm
1 2 3
gesehen:
*) ohne Zinkschichtdicke
Zutreffendes bitte ankreuzen
Stand: 2017/02 9
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 5 Korrosionsschutz von Brückenseilen
Anhang A
Formblatt A 4.5.3
Seite
Prüfprotokolle und Kennzeichnung
Baumaßnahme Bauwerksnummer
(ASB)
Bauabschnitt
Auftraggeber Bauwerksname
Auftragnehmer oben
unten
Prüfer/Prüfstelle
Stofflieferant: ...............................................................................................................................
10 Stand: 2017/02
Prüfprotokoll für VVS
Stand: 2017/02
Messgeräte (Spalte 6-9):
Formblatt A 4.5.4
Seilabschnitt Daum/ Arbeitsvor- Verfahren Wetter- Temperatur rel. Luft- Taupunkt Strahlmittel/ Farbton Chargen Bemerkung
oder Armatu- Uhrzeit gang (z.B. (z.B. für Ober- bedin- [°C] feuchte [°C] Beschich- Nr. (z.B. Reinheits-
ren (lfd. m) Oberflächen- flächenvorbe- gungen Luft / Seil [%] tungsstoff (Güte- grad, besondere
vorbereitung reitung, Appli- (Bezeich- überwa- Erscheinungen,
GB, ZB, DB) nung/ chung) Unregelmäßig-
kation)
Stoff-Nr.) keiten)
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13
Anhang A
11
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 5 Korrosionsschutz von Brückenseilen
Anhang B
12 Stand: 2017/02
ZTV-ING - Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau - Abschnitt 5 Korrosionsschutz von Brückenseilen
Anhang B
Stand: 2017/02 13
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 5
Tunnelbau
Abschnitt 1
Geschlossene Bauweise
Notifiziert gemäß der Richtlinie (EU) 2015/1535 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. September 2015
über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der
Informationsgesellschaft (ABl. 241 vom 17.9.2015, S. 1.).
Stand: 2018/01
ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise
2 Stand: 2018/01
ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise
Stand: 2018/01 3
ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise
1 Allgemeines 2 Geotechnische
Untersuchungen
1.1 Grundsätzliches
(1) Der Teil 5 Abschnitt 1 gilt nur in Verbindung mit
2.1 Allgemeines
dem Teil 1 Allgemeines. (1) Es gelten DIN EN 1997-1:2009-09,
DIN EN 1997-2, DIN 1054 und DIN 4020.
(2) Für die Planung von Straßentunneln sind die
Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von (2) Die Gebirgserkundung umfasst das Beschaf-
Straßentunneln (RABT) zu beachten. fen aller geologischen und geotechnischen Infor-
mationen und Kenntnisse über das Gebirge, in
dem ein Tunnel geplant und gebaut wird.
1.2 Geltungsbereich
(3) Tunnel sind in der Regel der geotechnischen
(1) Dieser Abschnitt gilt für die bautechnische
Kategorie 3 nach DIN 1054 zuzuordnen. Darüber
Ausführung neuer sowie für die Erhaltung beste-
hinaus können ergänzende Untersuchungen erfor-
hender Straßentunnel. Es werden Regelungen für
derlich sein. Insbesondere bei Tunneln mit Berg-
Tunnel in geschlossener Bauweise behandelt, die
wasserdränagesystemen sind chemische Wasser-
in Spritzbetonbauweise erstellt werden.
analysen mit Einbeziehung versinterungs-
(2) Für die Herstellung von kleinen Querschnitten relevanter Messgrößen nach den Vorgaben der
sind die Regelungen sinngemäß anzuwenden. Richtlinie für Bergwasserdränagesysteme von
Straßentunneln (RI-BWD-TU) durchzuführen.
1.3 Begriffsbestimmungen (4) Die Gebirgserkundung beginnt mit den allge-
meinen regional-geologischen Informationen und
(1) Unter einer wasserundurchlässigen Betonkon-
führt schrittweise hin zu den speziellen Untersu-
struktion (WUB-KO) wird ein Tunnel- oder Trog-
chungen im unmittelbaren Baubereich des Tun-
bauwerk aus Beton mit hohem Wassereindringwi-
nels. Die Ergebnisse der aktuellen Untersuchung
derstand verstanden, bei dem die Betonkonstrukti-
dienen als Grundlage für die folgenden und für die
on die lastabtragende Funktion und die Abdichtung
fachliche Bestätigung oder Korrektur vorhergehen-
übernimmt.
der Untersuchungsschritte.
(2) Zusätzlich gelten die Begriffsbestimmungen
(5) Für die Abfolge der Untersuchungen ist nach-
aus den einschlägigen DIN-Normen. Ausführliche
stehende Vorgehensweise zweckmäßig:
Begriffsbestimmungen enthalten die DIN 1076 und
die ASB-ING. – Zunächst sind die allgemeinen Informationen
auszuwerten. Aus der Auswertung ergeben sich
die geologischen und hydrogeologischen Rah-
1.4 Anforderungen an die Beteiligten
menbedingungen des Baubereiches als Grund-
(1) Mit der Vorerkundung, Planung, Berechnung, lagen für die Festlegung der Aufschlussverfah-
Prüfung, Herstellung und Erhaltung dürfen nur sol- ren.
che Personen verantwortlich betraut werden, die
– Durch die direkten meist stichprobenhaften
umfassende Fachkenntnisse und praktische Erfah-
Aufschlussverfahren werden die Aussagen der
rung im Tunnelbau nachweisen können.
allgemeinen Informationen überprüft und der
(2) Zur Bauleitung und Arbeitsaufsicht dürfen nur geologische Aufbau im unmittelbaren Baube-
Führungskräfte eingesetzt werden, die bereits bei reich erkundet.
entsprechenden Tunnelbauarbeiten nachweislich
– Die indirekten Verfahren werden in die vorbe-
tätig waren und umfassende Kenntnis für die ord-
schriebenen Erkundungen eingefügt, um die
nungsgemäße Ausführung derartiger Arbeiten be-
Ergebnisse der direkten Verfahren zu ergän-
sitzen. Beide haben durch nachprüfbare Referen-
zen.
zen nachzuweisen, dass sie in den letzten fünf
Jahren umfangreiche Erfahrungen bei vergleichba- (6) Die geotechnischen Untersuchungen werden
ren Bauleistungen gesammelt haben. in der Regel wie folgt gegliedert:
– Untersuchungen in der Planungsphase,
– baubegleitende Untersuchungen und
– Untersuchungen nach Fertigstellung.
4 Stand: 2018/01
ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise
2.2.1 Allgemeines
2.2.3 Geotechnischer / Tunnelbautechnischer
Durch Voruntersuchungen ist zu prüfen, ob das Bericht
geplante Bauvorhaben an dem vorgesehenen
Standort unter Beachtung der geotechnischen und (1) Der geotechnische Bericht nach DIN 4020 in
wirtschaftlichen Belange durchführbar ist. Durch Verbindung mit dem tunnelbautechnischen Bericht
weitere Untersuchungen sind anschließend die bildet die Grundlage für die Planung, die Aus-
Gebirgsverhältnisse näher zu erkunden. Die Er- schreibung und die Bauausführung des Tunnels. In
gebnisse der geotechnischen Untersuchungen ihm werden die Untersuchungsergebnisse zu-
sind in einem geotechnischen Bericht nach sammengestellt und bewertet sowie Annahmen
DIN 4020 auszuwerten und zusammenzustellen. und Empfehlungen dargestellt. Über die gesamte
Darauf aufbauend ist der tunnelbautechnische Be- Tunnellänge hinweg sind Bereiche gleichbleiben-
richt zu erstellen. der Gebirgscharakteristik festzulegen. Die hierfür
gewählten geologischen Entscheidungskriterien
sind zu erläutern.
2.2.2 Untersuchungsschritte
(2) Der tunnelbautechnische Bericht bewertet den
(1) Die Untersuchungen in der Planungsphase Baugrund in tunnelbautechnischer Hinsicht. Hierzu
umfassen folgende Schritte: gehören im Wesentlichen Angaben zu möglichen
– regional-geologische Untersuchungen, Vortriebsverfahren, die Definition von Vortriebs-
klassen und mechanischen Gebirgsmodellen mit
– objektnahe Untersuchungen und Bezug auf die Homogenbereiche, Hinweise auf
– Untersuchungen im Trassenbereich. zweckmäßige Berechnungsmodelle einschließlich
entsprechender charakteristischer Baugrundkenn-
(2) Die regional-geologischen Untersuchungen werte und Angaben zu den hydrologischen Ver-
geben einen überschlägigen Einblick in die geolo- hältnissen beim Vortrieb.
gische und die geotechnische Situation des weite-
ren Baubereichs. Hierzu verhelfen die Auswertun- (3) Wegen der überwiegend stichprobenhaften
gen von geologischen Karten und deren Erläute- geotechnischen Untersuchungen im Tunnelbau
rungen, von hydrologischen Karten, von Luftbildern sind die für das ingenieurgeologische Gesamtbild
sowie die morphologische Interpretation und die vorgenommenen Extra- und Interpolationen, statis-
Auswertung von Erfahrungen über nahe gelegene tischen Ansätze, Korrelationen und Vereinfachun-
und ähnliche Bauwerke. gen zu erläutern und zu begründen. In der Regel
ist die Angabe von wahrscheinlichen und mögli-
(3) Die Empfehlungen zu Schutzmaßnahmen bei chen Kenngrößen erforderlich. Zur Festlegung von
Tunnelvortrieben in asbestbelasteten Gesteinen Rechenwerten sind die charakteristischen Werte
des Deutschen Ausschusses für Unterirdisches anzugeben.
Bauen (DAUB) sind zu beachten.
(4) Die Streuung der Ergebnisse bei physikali-
(4) Die objektnahen Untersuchungen sind Erkun- schen Untersuchungen ist anzugeben. Werden Er-
dungen in unmittelbarer Nähe des geplanten Bau- fahrungswerte aus ähnlichen Baumaßnahmen
werks. Zu ihnen gehören die Aufnahme und Beur- übernommen, sind sie hinsichtlich ihrer Übertrag-
teilung aller im näheren Objektbereich zugängli- barkeit zu prüfen und gegebenenfalls mit einem
chen geologischen und hydrogeologischen Auf- Sicherheitszuschlag zu versehen.
schlüsse wie Einschnitte, Geländesprünge, Bau-
gruben, Steinbrüche, Erosionsrinnen, Quellen, (5) Zur Festlegung der Bemessungswasserstände
Wasserläufe, Sumpfstellen, Versickerungsberei- sind die charakteristischen Werte der Wasserstän-
che, gegebenenfalls vorhandene Pegel und Karst- de und ggf. die zugehörigen Wasserstandsgangli-
erscheinungen. nien anzugeben. Auf vorhandene Grundwas-
serströmungen und auf mögliche Veränderungen
(5) Die Untersuchungen im Trassenbereich des des Grundwasserhaushalts und der Grundwasser-
Tunnels erfolgen durch Kernbohrungen, orientierte ströme während der Herstellung und der Nutzung
Bohrungen und Bohrlochsondierungen, geophysi- des Tunnels ist hinzuweisen. Darüber hinaus ist
kalische Untersuchungen sowie gebirgs- und ge- die Beschaffenheit des Grundwassers anzugeben.
steinsphysikalische Untersuchungen als Grundlage
für Standsicherheitsnachweise. In Bereichen, in
denen Grundwasser zu erwarten ist, sind Kernboh-
rungen frühzeitig zu Grundwassermessstellen für
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den, sind das gewählte mechanische Gebirgsmo- – die zulässige Näherung für die Untersuchung
dell und das Berechnungsmodell zu überprüfen der Ortsbrust sowie der Ausbruchs- und Aus-
und ggf. zu ändern. bauzustände (dreidimensionale oder ebene
Modelle, Berücksichtigung der Ortsbrustent-
Sommer Winter spannung, Differenzierung der Bauzustände)
und
– die Berücksichtigung komplizierter Geometrien
beinhalten.
Portalbereich 35°C -25°C
3.3.3 Grenzzustand der Tragfähigkeit
(1) Die nichtlinearen Abhängigkeiten erfordern
Nachweise, bei denen die Bandbreiten der in die
Rechnung eingehenden Ansätze wie z.B. für den
Primärzustand, die Gebirgskennwerte, die Einwir-
kungen und die Werkstofffestigkeiten von Anfang
an zu berücksichtigen sind.
(2) Mit einer vorangehenden Parameteranalyse ist
zu ermitteln, wie stark die Versagenskriterien auf
Änderung der einzelnen Einflussgrößen reagieren.
Zu den Einflussgrößen gehören auch das Berech-
nungsverfahren selbst und das mechanische Ge-
Tunnel bis 1000 m 25°C -15°C
birgsmodell.
vom Portal
(3) Die Festlegung der maßgebenden Parameter
erfolgt gemeinsam durch den Auftraggeber und
Auftragnehmer.
(4) Die Ergebnisse der Berechnungen sind zu er-
gänzen durch gesamtheitliche Sicherheitsbetrach-
tungen, die mindestens
– die Güte und Dichte der ingenieurgeologischen
und felsmechanischen Untersuchungen,
– die Realitätsnähe der angesetzten oder aus der
Auswertung von Labor- und Feldmessungen
Tunnel ab 1000 m 25°C -10°C bestimmten Stoffwerte des Gebirges,
vom Portal
– die Wahl des Berechnungsmodells, die Simula-
tionsgenauigkeit der Ausbruchs- und Ausbau-
phasen,
– die im Berechnungsverfahren enthaltenen An-
nahmen,
Bild 5.1.1: Temperaturen an den inneren Bauteiloberflächen
bzw. Straßenoberflächen – die Aussagekraft der Kriterien, auf die die rech-
nerische Sicherheit bezogen wird (z.B. Span-
(9) Für das mechanische Gebirgsmodell und das nungen, Verformungen oder Bruchgrenzfälle),
Berechnungsmodell sind Rahmenbedingungen in – die Aussagekraft der messtechnischen Über-
der Leistungsbeschreibung vorzugeben, die u.a.: wachung und
– die zulässige Näherung für die Stoffgesetze des – eine kurzfristige Anpassungsfähigkeit der ge-
Gebirges und des Ausbaus (lineares oder nicht- wählten Bauverfahren
lineares Spannungs-Verformungs-Verhalten bis
zum Bruch, Bruchkriterien, Fließregeln, Zeitab- berücksichtigen müssen.
hängigkeit), (5) Zusätzlich zu dem Gesamtnachweis des Trag-
– die Näherung für die Berücksichtigung von In- systems Gebirge, Sicherung und Innenschale wer-
homogenitäten, Anisotropien, Störungen des den, von der jeweiligen Situation abhängig, unter
Trennflächengefüges (quasi-homogenes Konti- anderem folgende Einzelnachweise erforderlich:
nuum, explizite Nachbildung), – Nachweis der Standsicherheit der Ortsbrust,
Stand: 2018/01 9
ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise
– Nachweis der freien Stützweite hinter der Orts- – bei der Berechnung mit Steifigkeiten im Zu-
brust, stand II mit ψ2 = 1,0 oder
– Nachweis der Schalenlängskraftaufnahme im – bei der Berechnung mit Steifigkeiten im Zu-
Kalotten- und Strossenfußbereich, stand I mit ψ2 = 0,5
– Nachweis der Ausbaubögen, auch in Verbin- zu rechnen.
dung mit Vorpfändlanzen, Verzugsdielen oder
(2) Sonderlasten wie z.B. Temperaturbeanspru-
Rohrschirmen,
chungen im Brandfall, Beanspruchungen aus kurz-
– Nachweis der Anker (Tragkraft, Länge, Anzahl), zeitigen unplanmäßigen Überflutungen sind für die
Rissbreitenbeschränkung nicht zu berücksichtigen.
– Grundbruchnachweise (Grundbruch zur Gelän-
deoberfläche, Grundbruch am Kalottenfuß),
3.3.4.3 Stahlspannung im Rissquerschnitt
– Gleitkeilnachweise und
(1) Die Stahlspannung im Rissquerschnitt ist mit
– Abschätzung der Verformung im Gebirge, ggf. der häufigen Lastfallkombination gemäß
an der Geländeoberfläche. DIN EN 1991-2 zu ermitteln.
(6) Bei stärker verformbaren Tunnelwandungen (2) Bei nichtlinearen Berechnungen sind die Las-
sind die Verschiebungen in den Gleichgewichtsbe- ten aus den Einwirkungen zu überlagern und als
dingungen zu berücksichtigen. Kombinationslastfall auf das statische System an-
(7) Für den Nachweis im Grenzzustand der Trag- zusetzen.
fähigkeit sind ungünstige Einwirkungen aus Tem-
peratur mit den Kombinationsbeiwerten nach 3.3.4.4 Nachweise der Rissbreite
DIN EN 1991-2 zu multiplizieren. Abweichend von
DIN EN 1991-2 sind die Temperatureinwirkungen (1) Der Rechenwert der Rissbreite ist nach
mit dem Teilsicherheitsbeiwert γ = 1,0 anzusetzen. DIN EN 1992-2 zu ermitteln.
(2) Der Rechenwert für die zulässige Rissbreite
3.3.4 Grenzzustand der Gebrauchs- beträgt 0,20 mm.
tauglichkeit (3) Bei WUB-KO beträgt der Rechenwert für die
zulässige Rissbreite bergseits grundsätzlich
3.3.4.1 Allgemeines 0,15 mm.
(1) Die ständigen Lasten sind mit ihren charakte- (4) Der Nachweis der Rissbreitenbeschränkung
ristischen Werten anzusetzen. aus Lastfall Zwang infolge abschnittsweiser Her-
stellung und abfließender Hydratationswärme ist
(2) Die veränderlichen Einwirkungen aus Verkehr nach DIN EN 1992-2 zu führen.
sind für die häufige Kombination mit den Kombina-
tionsbeiwerten gemäß DIN EN 1990 für den häufig
wirkenden Lastanteil zu multiplizieren. 3.4 Messungen während der
(3) In Sonderfällen, in denen die Verkehrslast mit Bauausführung
großer Wahrscheinlichkeit in voller Höhe auftritt, ist
der Kombinationsbeiwert in der Leistungsbeschrei- 3.4.1 Messtechnische Überwachung
bung festzulegen. (1) Zur Kontrolle der Standsicherheit des Tunnels,
(4) Für die Einhaltung der zu ermittelnden rechne- benachbarter Bauwerke und der Verformungen an
rischen Rissbreite ist der Einbau der errechneten der Geländeoberfläche sind vortriebsbegleitende
Bewehrung nur eine Bedingung. Genauso wichtig Messungen am Bauwerk und in dessen Umge-
sind konstruktive Maßnahmen wie z.B. die Ver- bung durchzuführen. An benachbarten Bauwerken
meidung großer Querschnittsänderungen, beton- sind Erschütterungsmessungen und Setzungs-
technologische Maßnahmen, z.B. Wahl des Ze- messungen durchzuführen.
mentes sowie der Betonrezeptur und bautechni- (2) Das zur Kontrolle der Standsicherheit erforder-
sche Maßnahmen wie z.B. der Betoneinbau ein- liche Messprogramm ist in der Leistungsbeschrei-
schließlich der Nachbehandlung. bung vorzusehen. Die Planung des Messpro-
gramms soll unter Beachtung der ingenieurgeolo-
3.3.4.2 Rissverhalten infolge Einwirkungen aus gischen, boden- und felsmechanischen sowie tun-
Zwang nelbautechnischen und baubetrieblichen Bedin-
gungen erfolgen.
(1) Sofern für die Zwangsbeanspruchung aus
Temperatureinwirkungen kein genauerer Nachweis (3) Zur Begrenzung unverträglicher Baugrund-
geführt wird, ist und Bauwerksverformungen sind für das obertägi-
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ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise
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Stand: 2018/01 13
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– Die Betonzusammensetzung ist so zu wählen, (3) Der Alkaligehalt des Spritzbetons ist zu mini-
dass sie ein Betonieren hinter einer Gewölbe- mieren. Das Gesamt-Na2-O-Äquivalent muss unter
schalung gewährleistet. Dabei ist insbesondere 1,5 M.-% bezogen auf die Zementmasse liegen. Es
auf Fließeigenschaften und Blutungsneigung dürfen nur alkalifreie Beschleuniger verwendet
des Frischbetons zu achten. werden. Das bedeutet, dass das Na2-O-Äquivalent
des Beschleunigers unter 1,0 M.-% bezogen auf
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ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise
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Bild 5.1.2: Darstellung der Vortriebsklassen und der erforderlichen Sicherung, Querschnitt (Beispiel)
Stand: 2018/01
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Bild 5.1.3: Darstellung der Vortriebsklassen und der erforderlichen Sicherung, Längsschnitt (Beispiel)
Stand: 2018/01
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ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise
(8) Wird im Bereich der Sohle eine Ausgleichs- stellen und separat statisch nachzuweisen. Die
schicht aus Ortbeton ausgeführt und erfüllt diese Tragkörper einschließlich der Bewehrung sind ins-
die Ebenheitsanforderungen des Abdichtungsträ- besondere für den Betoniervorgang unverschieb-
gers, gilt diese als Abdichtungsträger. lich herzustellen.
2
(2) Als Bewehrung sind mindestens 3,9 cm /m je
7 Innenschale Seite und Richtung einzulegen.
(3) Das Nennmaß der Betondeckung der Stahlein-
7.1 Allgemeines lagen der Innenschale beträgt zur Tunnelinnensei-
(1) Die Innenschale ist bewehrt vorzusehen. Für te cnom = 60 mm und zur Bergseite cnom = 60 mm.
die Ausführung unbewehrter Innenschalen ist eine Das Mindestmaß beträgt cmin = 50 mm bzw 45 mm.
Zustimmung im Einzelfall erforderlich.
(4) Als Abstandhalter sind linienförmige, kippsi-
(2) Für die Ausführung der Innenschale als WUB- chere Abstützungen aus Beton zu verwenden.
KO gelten zusätzlich die Regelungen der Nr. 8.3. Punktförmige Abstandhalter sind nicht zugelassen.
Die Abstandhalter sind unverschieblich so anzu-
ordnen, dass die Abdichtung weder im Bau- noch
7.2 Anforderungen an die im Endzustand verletzt wird. Nahe der Abdichtung
Konstruktion liegende Stabenden sind mit Schutzkappen zu
versehen.
7.2.1 Abmessungen und Maßtoleranzen
(5) Arbeiten, welche die Abdichtung beschädigen
(1) Die Mindestdicke der bewehrten Innenschale können wie z.B. Schweiß- und Trennarbeiten von
beträgt 35 cm. Metall, sind nur unter entsprechenden Schutzvor-
(2) Die Dicke der Innenschale ist wie folgt zu be- kehrungen mit besonderer brandschutztechnischer
grenzen: Aufsicht und nur in Abstimmung mit dem Auftrag-
geber zulässig.
hmax ≤ hsoll + 30 cm bzw. ≤ 1,5 hsoll
Der kleinere Wert von hmax ist maßgebend. 7.2.3 Blocklängen
Es bedeuten: Die Blocklängen sind abhängig vom Grundrissra-
hmax maximale Dicke der Innenschale dius und von der Querschnittsgröße. Sie liegen in
der Regel zwischen 7,50 m und 12,50 m. Bei Aus-
hsoll Solldicke der Innenschale führung als WUB-KO dürfen sie 10 m nicht über-
(3) Überprofil ist zuvor mit Spritzbeton auszuglei- schreiten.
chen.
(4) Die Anforderungen gemäß Nr. 6.6 hinsichtlich 7.2.4 Fugen
Unebenheit und Mindestradius des Abdichtungs- (1) Die Arbeitsfuge zwischen Sohle und aufge-
trägers sind zu beachten. hendem Innengewölbe ist unterhalb der Oberkante
(5) Das vorgesehene Lichtraumprofil ist einzuhal- der Notgehwege anzuordnen.
ten. Der Auftragnehmer hat das tatsächliche Profil (2) Blockfugen sind in der Regel als Pressfugen
jedes Innenschalenblockes vermessungstechnisch mit luftseitiger trapezförmiger Nut bzw. gebroche-
aufzunehmen und die Protokolle dem Auftraggeber ner Kante auszubilden. Im Portalbereich sind in der
vor der Abnahme vorzulegen. Es sind jeweils drei Regel Raumfugen vorzusehen.
Messquerschnitte pro Block unmittelbar neben den
Blockfugen sowie in Blockmitte aufzunehmen. (3) Die Stirnflächen von Pressfugen sind auf voller
Breite eben auszubilden und mit einem 2-maligen
(6) Unebenheiten der Betonoberflächen bis bituminösen Trennanstrich zu versehen.
± 2 cm, bezogen auf 10 m Länge, sind zulässig.
(4) Zu den Einzelheiten der Fugenabdichtung sie-
(7) Versätze zwischen den Blöcken dürfen nicht he Nr. 8 und Abschnitt 5.
mehr als 1 cm betragen.
Stand: 2018/01
21
ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise
bracht werden. Die Schütthöhendifferenz darf auf dung der Sperranker der außenliegenden Fugen-
einer Seite in Längsrichtung 0,70 m nicht überstei- bänder unter Verwendung der Entlüftungs- bzw.
gen. Bei größeren Einbringhöhen sind Hosenrohre Nachverpressschläuche bzw. -rohre im Bereich der
mit Einfülltrichtern zu verwenden. Das Einbringen Blockfugen gemäß Abschnitt 5 durchzuführen. Der
des Betons von unten nach oben unter Druck ist Verpressdruck darf 0,2 MPa nicht überschreiten.
zulässig. Die Verdichtung ist mit hochtourigen In-
nenrüttlern und / oder mit Außenschalungsrüttlern
7.3.4 Prüfung der Innenschalendicke
nach DIN 4235 durchzuführen. Die Solllage der
Bewehrung ist beim Betoniervorgang laufend zu (1) Die Innenschalendicke ist vor der First-
kontrollieren. spaltverpressung mittels eines zerstörungsfreien
Prüfverfahrens entsprechend der Richtlinie für Zer-
(2) Der obere Teil des Gewölbes wird über Stut-
störungsfreie Prüfverfahren von Tunnelinnenscha-
zen in der Firste betoniert. Zur Sicherstellung der
len (RI-ZFP-TU) zu überprüfen und in einem Mess-
vollständigen Füllung sind zum Abschluss des Be-
bericht zu dokumentieren (siehe Anhang A).
toniervorgangs die Betonierstutzen in der Firste
nacheinander, beginnend am tieferliegenden Blo- (2) Im Rahmen der Eigenüberwachung des Auf-
ckende, mit Beton zu beaufschlagen und der Be- tragnehmers sind folgende Leistungen zu erbrin-
ton mit Außenschalungsrüttlern zu verdichten. Aus- gen:
reichende Entlüftungsmöglichkeiten und Kontroll-
− Durchführung zerstörungsfreier Messungen
möglichkeiten im Firstbereich sind vorzusehen.
der Tunnelinnenschale nach dem Ultraschall-
Hierzu können die Nachverpresseinrichtungen des
oder Impakt-Echo-Verfahren. Diese Leistung
Schalwagens dienen.
gilt für alle Querschnittstypen. Die Messergeb-
(3) Der Firstbereich ist nach Abschluss der Beto- nisse sind nach den Vorgaben des Anhangs A
nage und des Setzens des Betons frisch in frisch grafisch zu dokumentieren.
über in Abhängigkeit von der Blocklänge mindes-
− Das Messraster ist entsprechend den Angaben
tens vier Nachverpresseinrichtungen des Schal-
in Anhang A vorzunehmen.
wagens oder die Betonierstutzen mit Zementmörtel
zu verfüllen. Ausreichende Entlüftungsmöglichkei- − Werden bei diesen Messungen Minderdicken
ten und Kontrollmöglichkeiten im Firstbereich sind gemäß Anhang A festgestellt, ist das Messras-
vorzusehen. Die Nachverpress-einrichtungen des ter weiter zu verdichten. Anschließend sind die
Schalwagens sind nach jeder Beaufschlagung frei- festgestellten Hohlräume entsprechend 7.3.5
zuspülen. zu verfüllen bzw. zu verpressen. Der Erfolg der
Verpressarbeiten ist durch Wiederholungs-
(4) Bei fallender Betonage oder Lückenschluss
messungen zu belegen.
zwischen zwei Vorläuferblöcken fehlen Entlüf-
tungs- und direkte Beobachtungsmöglichkeiten an (3) Zur Kalibrierung der zerstörungsfreien Mess-
der Stirnschalung. Die vollständige Betonage des verfahren ist wie in Anhang A beschrieben vorzu-
Blockes zum Nachbarblock ist nachzuweisen. gehen.
(5) Es ist die Frischbetontemperatur gemäß Teil 3 (4) Die nach Absatz (1) ermittelten Innenschalen-
Abschnitt 1 einzuhalten. dicken sind den vermessungstechnischen Auf-
nahmen der Spritzbetonaußenschale (vgl. Nr.
7.3.2 Nachbehandlung 6.5.2) und des tatsächlichen Profils der Innenscha-
le nach Nr. 7.2.1 vom Auftragnehmer gegenüber-
(1) Das Konzept über die Art und den Umfang der zustellen. Das Ergebnis ist zu dokumentieren.
Nachbehandlung des Betons ist dem Auftraggeber
mindestens sechs Wochen vor Beginn der Beto-
nierarbeiten vorzulegen. 7.3.5 Firstspaltverpressung
(2) Im Bereich des Regelquerschnittes der Haupt- (1) Der nach dem Betonieren der Innenschale und
röhre ist zur Nachbehandlung des Betons hinter der ggf. durchgeführten Verfüllung nach Absatz (3)
dem Schalwagen ein Nachbehandlungswagen verbleibende Hohlraum in der Firste ist frühestens
mitzuziehen, der drei Blöcke abdeckt (siehe Nr. 56 d nach dem Betonieren des betreffenden Blo-
5.1.3). ckes durch Kontaktinjektionen mit Zementmörtel
oder -suspension mit maximal 0,3 MPa zu ver-
pressen. Das vorgesehene Material ist mit dem
7.3.3 Verpressung im Blockfugenbereich Auftraggeber abzustimmen.
In der Blockfuge ist im Firstbereich zum Abschluss (2) Die Firstspaltverpressung ist vor dem Wieder-
des Betoniervorgangs in jedem Fall eine planmä- anstieg des Bergwassers auszuführen.
ßige Nachverpressung mit Füllgütern gemäß
Nr. 7.3.5 frisch in frisch zur vollständigen Einbin-
22 Stand: 2018/01
ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise
(3) Werden nach Nr. 7.3.4 Hohlräume von mehr (3) Die Abdichtungssysteme sind in Abschnitt 5
als 4 cm Tiefe festgestellt, sind diese vor der Tabelle 5.5.3 geregelt.
planmäßigen Firstspaltverpressung mit einem,
schwindarmen Verpressmaterial gemäß Teil 3 Ab-
8.2 Abdichtung mit KDB
schnitt 5 zu verfüllen.
Für die Abdichtung von Tunnelbauwerken mit KDB
(4) Der Abstand der Packer (Einfüllstutzen) in der
gilt Abschnitt 5.
Firstlinie darf 3 m nicht überschreiten, wobei die
äußeren Packer 1 m von den Blockfugen entfernt
anzubringen sind. Als Einfüllstutzen dienen die 8.3 Innenschale als WUB-KO
Öffnungen der Nachverpresseinrichtungen gemäß
Nr. 7.3.1 (3). Art und Menge des verwendeten 8.3.1 Allgemeines
Füllgutes ist je Packer zu protokollieren.
(1) Bei Konstruktionen ohne Abdichtung gemäß
(5) Verpressöffnungen sind zu verfüllen. Die Ver- Abschnitt 5 ist die Innenschale als WUB-KO her-
füllungen sind gegen Herabfallen zu sichern. zustellen.
(6) Alle Aufwendungen für die Firstspaltver- (2) Ist die Aggressivität des Grundwassers größer
pressung werden nicht gesondert vergütet. als „chemisch mäßig angreifend“ nach DIN 4030
ist eine Abdichtung gemäß Abschnitt 5 vorzuse-
hen.
7.3.6 Prüfungen der Betondeckung
(3) Innenschalen als WUB-KO ohne zusätzliche
Im Rahmen der Eigenüberwachung des Auftrag- Abdichtung sind nur anzuwenden, wenn der äuße-
nehmers ist die Betondeckung der Innenschale
re Wasserdruck 25 m WS (0,25 MPa) nicht über-
unmittelbar nach Abschluss der Nachbehandlung
schreitet.
für die ersten fünf Blöcke und bei Querschnitts-
wechseln systematisch (Messraster 2 m in Längs-
richtung und 1 m in Ringrichtung) aufzunehmen. 8.3.2 Konstruktive Ausbildung
Darüber hinaus ist jeder 5. Block an drei Quer-
schnitten im Abstand von 1 m in Ringrichtung zu (1) Zur Vermeidung der Schwindbehinderung sind
überprüfen. Hierbei sind sowohl Unterschreitungen ein Abdichtungsträger gemäß Nr. 6.6 und eine
als auch Überschreitungen zu erfassen und zu do- Trennschicht aus Folie oder Vlies zwischen Spritz-
kumentieren. Diese Messungen sind unverzüglich beton und Innenschale vorzusehen.
auszuwerten und dem Auftraggeber vorzulegen. (2) Die Mindestdicke der Innenschale als WUB-
KO beträgt 40 cm.
7.3.7 Rissverpressung (3) Das Nennmaß der Betondeckung der Stahlein-
Alle Risse mit Rissbreiten von mehr als 0,20 mm lagen der Innenschale beträgt zur Tunnelinnensei-
sowie alle wasserführenden Risse sind nach Teil 3 te cnom = 60 mm und zur Bergseite cnom = 60 mm.
Abschnitt 5 zu füllen. Diese Leistungen werden Das Mindestmaß beträgt cmin = 50 mm bzw.
nicht gesondert vergütet. 45 mm.
(4) Bei einer Innenschale als WUB-KO ist mindes-
8 Schutzmaßnahmen gegen tens Dichtigkeitsklasse 2 (siehe Abschnitt 5 Tabel-
le 5.5.1) einzuhalten.
Wasser
(5) Es darf kein Wasser über die Blockfugen aus-
8.1 Allgemeines treten. Bei Wasserzutritten über die Blockfugen, ist
die Dichtigkeitsklasse 2 nicht erreicht.
(1) Für das Bauwerk im Endzustand können
Schutzmaßnahmen gegen Bergwasser durch eine (6) Die Flächen, gegen die betoniert wird, müssen
Abdichtung zwischen der Außenschale und der In- frei von Wasseransammlungen oder fließendem
nenschale (Regelbauweise) oder durch die Aus- Wasser sein.
führung der Innenschale als WUB-KO getroffen
werden. (7) Bei der Verlegung der Bewehrung für die
Innenschale ist zu gewährleisten, dass kein
(2) Hinsichtlich der Dichtigkeitsanforderungen sind Verbund zwischen Spritzbetonaußenschale und
die Dichtigkeitsklassen gemäß Abschnitt 5 Tabel- Innenschale entsteht.
le 5.5.1 zu beachten.
Stand: 2018/01
23
ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise
8.3.3 Zusätzliche Anforderungen für WUB-KO (6) Arbeitsfugen sind mit mindestens 30 cm brei-
ten ungefetteten Fugenblechen mit einer Mindest-
(1) Die Zemente sind so auszuwählen, dass die
dicke von 2 mm auszuführen, die durchgehend zu
Temperaturerhöhung des Betons im Bauwerk ge-
verschweißen sind sowie der Materialgüte
ring bleibt.
S 235 JR entsprechen. Diese Fugenbleche sind
(2) Die Wassereindringtiefe darf höchstens 30 mm mit den Stahllaschen des innenliegenden
betragen. Der Wassereindringwiderstand ist nach Elastomerfugenbandes zu verschweißen.
DIN EN 12390-8 zu bestimmen.
(3) Das Größtkorn ist auf 16 mm zu begrenzen 9 Tunnelentwässerung
(4) Wasserabweisende Dichtungsmittel sind nicht
zulässig. 9.1 Allgemeines
(5) Die Ausschalfrist und die für das Ausschalen (1) Es ist grundsätzlich zwischen der Wasserablei-
der Innenschale erforderliche Betonfestigkeit sind tung während der Bauzeit und der Entwässerung
vom Auftragnehmer entsprechend seinem vorge- nach Fertigstellung des Bauwerks zu unterschei-
sehenen Bauablauf zu wählen und durch statische den.
Nachweise vor dem Betonieren zu belegen. (2) Alle anfallenden Wässer und andere Flüssig-
(6) In der Erstprüfung ist der Nachweis der Spalt- keiten müssen gesammelt und vor Einleitung in ei-
zugfestigkeit nach 28 d an drei Zylindern nen Vorfluter je nach Verschmutzungsgrad in ei-
(d / h = 150 / 300 [mm]) durchzuführen. nem Absetzbecken, einem Leichtflüssigkeitsab-
scheider und / oder in einer Neutralisationsanlage
(7) Bei der Probeentnahme sind Frischbetontem- entsprechend den wasserrechtlichen Vorgaben
peratur, Ausbreitmaß und der Luftgehalt im Frisch- und Auflagen behandelt werden.
beton zu bestimmen und zu protokollieren.
(3) Für die Entsorgung der Wässer ist ein den ört-
lichen Randbedingungen entsprechendes Konzept
8.3.4 Fugen durch den Auftragnehmer aufzustellen und dem
(1) Der Abstand der Blockfugen darf 10 m nicht Auftraggeber zusammen mit dem Baustellenein-
überschreiten. richtungsplan zu übergeben.
(2) Im Portalbereich empfiehlt sich eine Verkür- (4) Für die Planung und Ausführung von Berg-
zung der Blockfugenabstände. wasserdränagesystemen ist die Richtlinie für
Bergwasserdränagesysteme von Straßentunneln
(3) Die Fugenabdichtung der Blockfugen erfolgt (RI-BWD-TU) zu beachten.
mit innenliegenden Elastomerfugenbändern. Die
Fugenbandbreite muss mindestens 350 mm betra-
gen. 9.2 Maßnahmen zur Wasserableitung
während der Bauzeit
(4) Das innenliegende Blockfugenband ist mit
beidseitig anvulkanisierten Stahllaschen und Injek- (1) Während der Bauzeit eines Tunnels können
tionsmöglichkeiten zu versehen. Die Injektionsstel- folgende Wässer anfallen:
len sind so anzuordnen, dass sie auch nach dem – Bergwasser,
Innenausbau leicht zugänglich sind. Die Injekti-
onsmöglichkeiten sind nur bei Undichtigkeiten zu – Brauchwasser und
verpressen. Das Injektionsmaterial und die Injekti- – Niederschlagswasser.
on werden nicht gesondert vergütet.
(2) Die unterschiedlichen Maßnahmen der Was-
(5) Bei Blockfugen sind die Baustellenstöße der serableitung bei steigendem bzw. fallendem Vor-
Fugenbänder auf eine Mindestanzahl zu be- trieb sind zu beachten.
schränken. Die Fugenbänder dürfen nur durch
Vulkanisieren miteinander verbunden werden. (3) In der Leistungsbeschreibung ist aufgrund der
hydrogeologischen Untersuchungen eine Grenz-
wassermenge für das voraussichtlich anfallende
Bergwasser anzugeben.
(4) Während der Baudurchführung sind die Menge
und die chemische Beschaffenheit des anfallenden
Bergwassers zu ermitteln und zu protokollieren.
(5) Örtlich stärker austretendes Bergwasser ist
durch besondere Maßnahmen zu fassen und ab-
24 Stand:2018/01
ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise
zuleiten wie z.B. durch Abschlauchen oder mit tel sind die Einbaubarkeit und eine verstärkte Qua-
Drainmatten. litätssicherung nachzuweisen. Zusätzlich sind bei
Verzicht auf ein Bindemittel Elektroschweißmuffen
für die Verbindung der Dränagerohre zu verwen-
9.3 Entwässerungsanlagen den.
9.3.1 Allgemeines (2) Geotextilien sind nicht zugelassen.
(1) Folgende Wässer und andere Flüssigkeiten, (3) Es ist ein Mindestdurchmesser der Leitungen
sind nach Herstellen des Tunnels über die Ent- von DN 200 vorzusehen. Die Dränagerohre
wässerung abzuleiten: müssen eine Mindestringsteifigkeit von 8 kN/m²
(SN 8) nach ISO 9969 im geschlitzten Zustand
– Bergwasser, soweit der Tunnel nicht druckwas-
besitzen. Die Leitungen müssen eine Schlitzbreite
serhaltend ausgebildet wird,
von 5 mm oder 6 mm und eine Wassereintritts-
2
– Niederschlagswasser, fläche von mindestens 100 cm /m Rohr, verteilt
über 220° des Rohrumfangs, aufweisen. Das
– Waschwasser,
Material und das Einbauverfahren der Filterschicht
– Löschwasser und sowie deren Stabilität sind auf die Größe der
Zutrittsöffnungen abzustimmen.
– andere Flüssigkeiten wie z.B. Mineralöle und
Chemikalien, die aus dem Transportgut von (4) Die Verbindung der Rohre muss mit Doppel-
Fahrzeugen stammen. steckmuffen oder alternativ mit Elektroschweißmuf-
fen erfolgen. Die erforderliche Einstecktiefe sowie
(2) In der Regel ist eine getrennte Ableitung des
der Rohrscheitel der Dränagerohre sind deutlich
Berg- und Fahrbahnwassers vorzusehen. Vor Ein-
und dauerhaft zu kennzeichnen.
leitung der Wässer und Flüssigkeiten in die Vorflut
ist eine Rückhalteeinrichtung vorzusehen, die (5) Zum Inspizieren und Spülen der Leitungen
Schadflüssigkeiten auffängt. sind im Abstand von 70 m bis 100 m Revisions-
schächte vorzusehen.
9.3.2 Bemessung der Entwässerungsanlagen (6) Abdeckungen für die Revisionsschächte der
Ulmendränagen sowie die zugehörigen Ver-
(1) Gradiente, Querneigung und Fläche der Fahr-
schraubungen sind in nicht rostendem Stahl mit
bahn sowie die hydrogeologischen Verhältnisse im
der Werkstoff-Nr. 1.4571 auszuführen. Die
Tunnelbereich bestimmen maßgebend die Bemes-
Schachtabdeckungen müssen verriegelbar und
sung der Entwässerungsanlagen. Zusätzlich sind
tagwasserdicht sein.
die in den RABT angegebenen Bemessungsgrö-
ßen zu berücksichtigen. (7) Schachtabdeckungen sind in der Klasse B 125
auszuführen.
(2) Sämtliche Entwässerungsanlagen sind im Ein-
zelnen aufgrund einer hydraulischen Berechnung (8) Werden die Schachtabdeckungen planmäßig
zu dimensionieren. befahren, ist eine höhere Klasse in der Leistungs-
beschreibung vorzusehen.
(3) Die Bemessung der Gewässerschutzanlagen
(Regenrückhaltebecken, Leichtflüssigkeitsabschei- (9) Bei Tunnelquerschnitten mit geschlossener
der usw.) erfolgt in Anlehnung an die Richtlinien für Sohle ist zur Ableitung eventuell anfallender Si-
bautechnische Maßnahmen an Straßen in Was- ckerwässer eine Dränageleitung im Tiefpunkt der
sergewinnungsgebieten (RiStWag) in Verbindung Sohle vorzusehen (siehe Nr. 11.1).
mit dem vorgesehenen Entsorgungskonzept.
(10) Nach Abschluss der Rohbauarbeiten sind im
Rahmen einer Erstinspektion sämtliche Bergwas-
9.3.3 Bauliche Ausbildung des ser-Dränageleitungen mit einer Kamera zu befah-
Bergwasserdränagesystems ren und versinterungsrelevante Daten in den Revi-
(1) Die Dränageleitungen zur Ableitung des Berg- sionsschächten zu erfassen. Die Dokumentation
wassers sind beiderseits des Tunnels am Ulmen- und Auswertung der Kamerabefahrung und der
fuß sowie außermittig im Sohlbereich anzuordnen. Untersuchungen in den Revisionsschächten muss
Die Leitungen sind mit glatter und ebener Innenflä- nach den Vorgaben der RI-BWD-TU erfolgen. Die
che auszubilden und in einer versinterungsarmen Ergebnisse der Kamerabefahrung und der Unter-
Filterschicht aus Filterkies der Körnung 16/32 zu suchungen in den Revisionsschächten sind zu-
verlegen. Gesteinskörnungen aus Kalkstein und sammenzustellen und zu dokumentieren. Diese
Dolomit sind nicht zulässig. Die Filterschicht ist ge- Leistungen werden nicht gesondert vergütet.
3
bunden mit 100 kg/m CEM III oder auch unge-
bunden herzustellen. Bei Verzicht auf ein Bindemit-
Stand: 2018/01
25
ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise
(2) Aus Brandschutzgründen muss die Schlitzrin- – keine bleibenden Verformungen der Konstrukti-
ne hinter jeder Abzweigung zur Hauptleitung eine on entstehen, die die Gebrauchstauglichkeit
Abschottung erhalten. Das Mindestsohlgefälle der des Tunnels einschränken und
Schlitzrinne beträgt 0,5 %. – die Dichtigkeit weitgehend gewährleistet bleibt.
(3) Der Mindestdurchmesser der Längsentwässe-
rungsleitung beträgt 300 mm, die Mindestlängs- 10.2 Thermische Einwirkungen
neigung 0,5 %.
(1) Für die brandschutztechnische Bemessung
(4) Die Schachtabdeckungen (Klasse D400) sind von Straßentunneln ist eine Brandbelastung mit
tagwasserdicht und verriegelbar auszuführen. dem in Bild 5.1.4 angegebenen Temperatur-Zeit-
(5) Die Schachtöffnungen sind in Fahrstreifenmitte Verlauf zugrunde zu legen.
anzuordnen, um ein ständiges Überrollen zu ver- (2) Für Straßentunnel, bei denen ein lokales Ver-
hindern. sagen infolge Brand mit einer hohen Wahrschein-
lichkeit zu einem Verlust des Bauwerks bzw. zum
9.3.5 Hebe- und Gewässerschutzanlagen Verlust der Tragfähigkeit eines angrenzenden
Bauwerkes führen kann, sind die Anforderungen
(1) Zur Abführung der in einem geeigneten Tief- an den baulichen Brandschutz gesondert festzule-
punkt des Tunnels gesammelten Wässer und an- gen. Hierzu gehören z.B. Tunnel mit geringer
deren Flüssigkeiten gibt es die Möglichkeiten: Überdeckung unter Gewässern. In der Regel ist
– des Absaugens der in einem Schacht gesam- hierbei die Vollbrandphase von 25 auf 55 min. zu
melten Wässer und anderen Flüssigkeiten verlängern.
durch einen Saugwagen mit anschließendem
Transport zur Kläranlage und 10.3 Brandschutzmaßnahmen für die
– einer fest installierten Einrichtung (Hebeanlage Konstruktion
mit Pumpen und Druckleitungen, Rückhaltebe-
cken mit Leichtflüssigkeitsabscheider). 10.3.1 Allgemeines
(2) Für Ausstattung und Betrieb der Hebe- und Der erforderliche bauliche Brandschutz ist durch
Gewässerschutzanlagen gilt Folgendes: konstruktive Maßnahmen gemäß den nachfolgen-
den Absätzen oder in Ausnahmefällen mit Hilfe
– Zugänge und Schachtöffnungen sind zur Ver-
rechnerischer Nachweisverfahren sicherzustellen.
meidung von Verkehrsbeschränkungen bei
Wartungsarbeiten möglichst außerhalb der
durchgehenden Fahrstreifen anzuordnen. 10.3.2 Konstruktive Maßnahmen
– Hohlräume sind bei Aufenthalt von Personen (1) Die konstruktiven Maßnahmen sind darauf ab-
ständig zu belüften. zustellen, dass die tragende Bewehrung im Brand-
fall nicht über 300 °C erwärmt wird. Dies wird
– Innenwände und Sohlflächen erhalten zum
durch Einhaltung einer ausreichenden Betonde-
Schutz gegen aggressive Wässer und Flüssig-
ckung nach Nr. 7.2.2 oder Nr. 8.3.2 und Herstel-
keiten eine Beschichtung.
lung der Innenschale und Zwischendecken aus
PP-Faserbeton gemäß Anhang B sichergestellt.
Die Maßnahmen für den baulichen Brandschutz
bei Instandsetzungsmaßnahmen sind im Einzelfall
festzulegen.
26 Stand: 2018/01
ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise
1400
1200
1000
Temperatur [°C]
800
600
400
200
0
0 5 20 30 40 60 80 100 120 140 160
Branddauer [min]
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ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise
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ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise
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ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise
(4) Die Länge eines begehbaren Rettungsstollens ebenheiten der Innenflächen bis +/-5cm, bezogen
mit nur einem Portal darf 1.500 m nicht überschrei- auf 1m Länge, sind zugelassen.
ten.
(12) Im Zuge der Nachbehandlung der zweiten
Schicht ist durch geeignete Maßnahmen ein vor-
12.2 1-schalige Konstruktion zeitiges Austrocknen des Betons zu verhindern.
(1) Rettungsstollen können als 1-schalige Spritz- Das Konzept über die Art und den Umfang der
betonkonstruktion (Verbundkonstruktion) oder als Nachbehandlung des Betons ist dem Auftraggeber
2-schalige Konstruktion mit einer Innenschale aus mindestens 6 Wochen vor Beginn der Spritzarbei-
Ortbeton ausgeführt werden. ten vorzulegen.
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ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise
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ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise - Anhang A
(2) Die Kalibrierung der Messverfahren erfolgt (5) Bild A 5.1.2 zeigt das Ergebnis einer Dicken-
über die Ausbreitungsgeschwindigkeit neben den messung mit Ultraschall-Echo an einem Betonbau-
Nachverpressöffnungen für die Firstspaltverpres- teil. Dargestellt ist das gleichgerichtete Empfangs-
sung. Die Betondicke der Innenschale wird in den signal über der Tiefe (A-Bild). Man erkennt das
Rückwandecho an der deutlichen Amplitude bei
32 Stand: 2018/01
ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise - Anhang A
einer Tiefe von ca. 300 mm. Dies entspricht hier einer konstruktiv bedingten Trennschicht, z.B.
der Dicke des Bauteils. Kunststoffdichtungsbahn und einer Ablösung bzw.
Hohlstelle ist ohne zusätzliche Informationen und
weiter gehender Auswertungen nicht möglich. Eine
detaillierte Beschreibung des Verfahrens enthält
[5, 7].
(3) Dieses Verfahren kann bei der Überprüfung
der Solldicke von Tunnelinnenschalen mit einer
Dicke bis zu 80 cm, in einzelnen Fällen auch bei
größeren Dicken, angewendet werden [1,2,7].
(4) Die maximal erreichbare Bauteildicke steht in
Abhängigkeit von der zu prüfenden Materialstruk-
tur und des Frequenzbereichs des angeregten
Körperschalls. Dieser lässt sich durch Auswahl ei-
nes für die jeweilige Prüfsituation geeigneten Im-
paktors (z.B. Kugelgröße) steuern.
(5) Eine spezielle Vorbereitung der Oberfläche ist
Bild A 5.1.1: Messprinzip Ultraschall-Echo [3, 9]
bei den im Tunnelbau üblichen Oberflächenrauhei-
ten (geschalte Oberfläche) in der Regel nicht er-
forderlich.
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ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise - Anhang A
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ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise - Anhang A
aufgeführt, die die Einsetzbarkeit der Echo- keit) die Solldicke unterschreiten, sind deutlich
Verfahren bei der Bestimmung der Dicke von Tun- hervorzuheben.
nelinnenschalen erschweren können:
(2) Zu der üblichen grafischen Darstellung der
– Die Dicke der zu untersuchenden Innenschale Messergebnisse der Messverfahren in Form von
muss bei Verwendung von Ultraschall-Echo we- Isolinien oder zusätzlichen B-Bildern, sind die ge-
sentlich größer als die Wellenlänge (λ) sein. Für messenen Dicken der Tunnelinnenschale je Mess-
Impakt-Echo muss die Bauteildicke größer als punkt für jeden Block in tabellarischer Form darzu-
λ / 2 sein. Diese Anforderung ist bei der hier be- stellen.
schriebenen Anwendung in der Regel eingehal-
ten [5, 7]. A 4.2 Messbericht und Bewertung
– Bei Betonen mit einem Größtkorn größer 32 mm, (1) In dem nach Abschluss der Messungen durch
bei Bauteildicken größer als 0,80 m sowie bei den Auftragnehmer vorzulegenden Messbericht ist
sehr dichter Bewehrung oder hohem Luftporen- zu bestätigen, dass die Messungen in Überein-
gehalt des zu untersuchenden Bauteils sollten stimmung mit der Richtlinie und den dort enthalte-
Vorversuche zur Klärung der Einsetzbarkeit nen Empfehlungen / Vorgaben erfolgten. Auf Ab-
durchgeführt werden. weichungen ist dabei besonders einzugehen.
– Der Einsatz von Echo-Verfahren ermöglicht die (2) Die Ausbreitungsgeschwindigkeit und die Art
Bestimmung des Abstandes von der Oberfläche der Kalibrierung sind anzugeben.
der Tunnelinnenschale bis zur ersten Grenz-
(3) Der Messbericht sollte mindestens folgende
schicht. Diese Grenzschicht kann die Kunststoff-
Angaben enthalten:
dichtungsbahn, eine Ablösung oder eine sonsti-
ge Fehlstelle sein. Eine Interpretation der Signa- – Datum, Ort, Temperatur im Untersuchungs-
le im Hinblick auf spezifische Fehlstellenarten ist zeitraum (soweit für das verwendete Verfahren
in der Regel nicht möglich. Dies trifft vor allem relevant).
bei Messungen nach Injektion zu, wenn kein fes-
– Kurzbeschreibung des Untersuchungsobjektes
ter Verbund zwischen Injektionsmörtel und Tun-
und des Untersuchungsziels.
nelinnenschale vorhanden ist. Hier könnte bei-
spielsweise durch Vornässen des Untergrundes – Relevante und verfügbare Informationen über
oder eine Änderung des Injektionsgutes der Ver- den Aufbau und Zustand des untersuchten Ob-
bund zur Tunnelinnenschale verbessert werden. jektes sollten in die Dokumentation aufgenom-
men werden, oder es sollte darauf hingewiesen
– Wie jede Messung ist auch die Bestimmung der
werden, wo diese Informationen vorliegen. Hier-
Tunnelinnenschalendicke mit zerstörungsfreien
zu zählen unter anderem Betonrezeptur, Größt-
Prüfverfahren mit Messunsicherheiten behaftet.
korn, Bauteiloberfläche, Bewehrung, Schichtauf-
Erfahrungsgemäß liegt die Gesamtunsicherheit
bau, soweit diese Angaben für die Interpretation
bei 2- 5 %. Zur genaueren Ermittlung der
der Messergebnisse erforderlich sind.
Messunsicherheit siehe [8].
– Übersichtspläne mit Angabe der Messpunkte,
A 4 Dokumentation der Messspuren, des Messrasters einschließlich
der Lage von Einbauten.
Auf festgestellte Minderdicken und sonstige Ano-
malien ist im Messbericht einzugehen, wobei auch – Angaben zum Messgerät (Hersteller, Gerätetyp,
Empfehlungen für das weitere Vorgehen und even- Baujahr, Geräteeinstellungen, Frequenz, Samp-
tuell zusätzlich erforderliche Untersuchungen ge- lingrate).
geben werden sollen. Die Auswertung der Messer- – Angabe der einzelnen Schritte zur Messda-
gebnisse soll anhand eines Beispiels verdeutlicht tenauswertung (Datenverarbeitungsschritte).
werden.
– Darstellung der Ergebnisse wie in Nr. A 4.1 be-
A 4.1 Auswertung und Darstellung schrieben.
(1) Zu jedem Punkt des Messrasters aus der Mes- – Zusammenfassung der Ergebnisse mit Angabe
sung ist die Dicke der Tunnelinnenschale zu ermit- der Bereiche mit Minderdicken bzw. sonstige Be-
teln. Es ist eine graphische Darstellung für jeden funde; weiteres Vorgehen, eventuell notwendige
Tunnelblock erforderlich, wie in Bild A 5.1.6 bei- zusätzliche Untersuchungen, Schlussfolgerun-
spielhaft dargestellt. Bereiche in denen die Mess- gen.
werte (ohne Berücksichtigung der Messgenauig-
Stand: 2018/01
35
ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise - Anhang A
Bild A 5.1.5: Beipiel für ein Messraster einer Tunnelröhre mit zwei Richtungsfahrbahnen [9, 10]
Bild A 5.1.6: Dickenbestimmung einer Tunnelinnenschale mit Impakt-Echo-Verfahren, Minderdicken im Firstbereich [9, 10]
36 Stand: 2018/01
ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise - Anhang A
A 6 Anerkennung
(1) Um die Qualität der Untersuchungsergebnisse
sicherzustellen, dürfen mit der Durchführung der
Messungen nur die durch die BASt anerkannten
Firmen beauftragt werden. Die Anerkennung ist an
die in ihr genannten Personen gebunden.
(2) Werden die Forderungen der RI-ZFP-TU nicht
eingehalten, kann die Anerkennung durch die
BASt wieder entzogen werden.
(3) Das Anerkennungsverfahren muss nach
fünf Jahren wiederholt werden. Dies kann durch
die Vorlage eines Prüfberichtes im Sinne der RI-
ZFP-TU aus diesem Zeitraum oder durch eine er-
neute Prüfung gemäß Nr.: A 6.3 erfolgen.
A 6.1 Gerät
(1) Die Eignung der Messgeräte, die für die
durchzuführende Messaufgabe eingesetzt werden,
ist durch Vorlage detaillierter technischer Doku-
mentationen nachzuweisen.
(2) Wenn der Messgerätetyp sich ändert, muss
die Anerkennung neu erworben werden.
Stand:2018/01
37
ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise - Anhang A
Stand: 2018/01
38
ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise - Anhang B
unabhängigen Konformitätsbewertungsstelle
Anhang B (KBS) zu erfolgen. Die Qualifizierung der KBS hat
nach Teil 1 Abschnitt 1, Tabelle A 1.1.1, Zeile 1 zu
Verwendung von PP-Faserbeton erfolgen. Die Ergebnisse sind dem Auftraggeber
spätestens sechs Wochen vor Betonierbeginn vor-
für den baulichen Brandschutz im zulegen.
Tunnelbau (3) Bei der Herstellung der PP-Fasern ist eine
werkseigene Produktionskontrolle einzurichten.
B1 Allgemeines Die gemäß DIN EN 14889-2 für das ACVP-System
„1“ dargelegten Maßnahmen sind durchzuführen.
Die Ergebnisse sind zu protokollieren und für eine
B 1.1 Grundsätzliches Zeit von 5 Jahren aufzubewahren. Die Ergebnisse
Der Beton wird unter Verwendung von mono- sind der Fremdüberwachungsstelle vorzulegen.
filamentigen (Einzelfasern) Mikro-Polypropylen- (4) Durch eine Fremdüberwachung hat gemäß
fasern (PP-Fasern) nach DIN EN 14889-2 herge- DIN EN 14889-2 für das ACVP-System „1“ eine
stellt. Erstprüfung der PP-Faser sowie eine Erstinspekti-
on des Werkes und der werkseigenen Produkti-
B 1.2 Begriffsbestimmungen onskontrolle zu erfolgen. Weiterhin muss die
werkseigene Produktionskontrolle mindestens
zweimal jährlich überwacht, beurteilt und aner-
PP-Fasern
kannt werden. Als Fremdüberwacher sind unab-
Polypropylenfasern gemäß DIN EN 14889-2 (Klas- hängige KBS einzusetzen. Die Qualifizierung der
se I a, Monofilamente) KBS hat nach Teil 1 Abschnitt 1, Tabelle A 1.1.1,
Zeile 1 zu erfolgen. Die Ergebnisse der Fremd-
Monofilament überwachung sind dem Auftraggeber vorzulegen.
Einzelfaser, Durchmesser von 0,016 bis 0,020 mm (5) Die PP-Fasern können herstellungsbedingt ei-
Mikro-PP-Fasern nen Wassergehalt aufweisen. Der Wassergehalt
ist mittels Trocknung (Trockenschrank bei 105 °C)
Polypropylenfasern gemäß DIN EN 14889-2 mit zu bestimmen und bei der Zugabe der PP-Fasern
den Maßen: Länge 6 mm, Durchmesser 0,016 bis im Frischbeton zu berücksichtigen.
0,020 mm
PP-Faserbeton B3 Konstruktive Maßnahmen
Beton nach ZTV-ING mit 2,0 kg/m³ Mikro-PP- (1) Wird bei der Herstellung von PP-Faserbeton
Fasern (Frischbeton) von der Menge und Geometrie der PP-Fasern ab-
gewichen, ist der Nachweis eines erhöhten
B2 Verwendung von PP-Fasern Brandwiderstands des PP-Faserbetons durch
Brandversuche an zwei Probekörpern zu führen.
im Beton Die Wirksamkeit zur Verbesserung des Brand- und
(1) Es dürfen nur PP-Fasern verwendet werden, Abplatzverhaltens des zur Anwendung kommen-
die sich gleichmäßig im Beton verteilen lassen. den PP-Faserbetons ist durch einen statisch belas-
teten Brandversuch an einem großmaßstäblichen
(2) PP-Fasern nach DIN EN 14889-2 der Klasse
Ia sind nur dann für den erhöhten baulichen Probekörper gemäß Bild B 5.1.1 und Bild B 5.1.2
Brandschutz geeignet, wenn ihre grundsätzliche unter Berücksichtigung der Temperatur-Zeit-Kurve
Wirksamkeit zur Verbesserung des Brand- und nach Bild 5.1.4 nachzuweisen. Vor der Brandprü-
Abplatzverhaltens durch eine allgemeine bauauf- fung muss der Probekörper mindestens 90 Tage
sichtliche Zulassung (abZ) nachgewiesen wurde. trocken, frostfrei und ohne Wärmebehandlung ge-
Alternativ kann der Nachweis der Wirksamkeit der lagert werden. Die Versuchsdurchführung ist in
Mi-kropropylenfasern zur Verbesserung des Heft B73 Brand- und Abplatzverhalten von Faser-
Brandverhaltens - analog zur Vorgehensweise im beton in Straßentunneln (Schriftenreihe der BASt)
Rahmen der abZ - anhand von kleinmaßstäblichen beschrieben.
Probekörpern aus einem Beton der Festigkeits-
(2) Die Durchführung der Brandversuche hat an
klasse C50/60 mit einer Zugabemenge von 1
einer akkreditierten und unabhängigen Konformi-
kg/m³ Beton unter Temperaturbeanspruchung in
Anlehnung an die Einheits-Temperatur-Kurve tätsbewertungsstelle (KBS) zu erfolgen. Hinsicht-
(ETK) erfolgen. Die Durchführung und Beurteilung lich der Bewertung der Ergebnisse der Brandver-
dieser Versuche hat an einer akkreditierten und suche bedarf es einer gutachterlichen Begleitung
durch eine vom Auftraggeber anerkannten Stelle.
Stand: 2018/01
39
ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise - Anhang B
Die Bewehrungsführung und die mechanische Be- Die darin gemachten Angaben sind anhand von
anspruchung der Brandprüfkörper sind in Anleh- Versuchen festzulegen. Die nachträgliche zu zu-
nung an das spätere Bauwerk zu wählen. gebende Fließmittelmenge ist in Abhängigkeit der
Chargengröße und Mischzeit anzugeben.
B4 Anforderungen an den Frischbe- (4) Im Betonwerk ist die Konformität des tatsächli-
chen PP-Fasergehaltes im Frischbeton gemäß Nr.
ton mit PP-Fasern B 7 (3) nachzuweisen. Die Bewertung der Konfor-
(1) Bei der Verwendung von PP-Fasern ist die mität für den tatsächlichen PP-Fasergehalt ist für
Bestimmung der Blutneigung mit dem Eimerver- jede verwendete PP-Faserbetonsorte mindestens
fahren gemäß dem Merkblatt „Besondere Eigen- je 200 m³ PP-Faserbeton oder zweimal pro Pro-
schaften zur Prüfung von Frischbeton“ des Deut- duktionswoche durchzuführen. Dabei ist diejenige
schen Beton- und Bautechnik-Vereins (DBV) Anforderung, welche die größte Anzahl an Proben
durchzuführen. Als Abnahmekriterien für die Blut- ergibt, maßgebend.
wassermenge gelten die Angaben in Tabelle 1 des
(5) Wenn der Konformitätsnachweis des PP-
Merkblatts. Fasergehaltes am Frischbeton durch den Herstel-
(2) Bei der Verwendung von PP-Fasern ist der ler nicht geführt werden kann, ist die Bestimmung
Nachweis des tatsächlichen PP-Fasergehaltes im des PP-Faserrückgewinnungsgrads am Festbeton
Frischbeton gemäß Nr. B 7 (3) zu führen. an einem separat hergestellten Probekörper (Wür-
fel mit einer Kantenlänge von 150 mm) gemäß
(3) Für den Fall einer erforderlichen Nachdosie- DIN EN 12390-2 nach Nr. B 7 (4) durchzuführen.
rung von Fließmittel auf der Baustelle hat der Her-
steller des PP-Faserbetons eine temperaturab-
hängige Nachdosierungstabelle bereitzustellen.
Bild B 5.1.1 Schematischer Versuchsaufbau des Brandversuchs für die geschlossene Bauweise
Stand: 2018/01
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ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise - Anhang B
Bild B 5.1.2 Schematischer Versuchsaufbau des Brandversuchs für die offene Bauweise
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Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 5
Tunnelbau
Abschnitt 2
Offene Bauweise
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über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der
Informationsgesellschaft (ABl. 241 vom 17.9.2015, S. 1.).
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4 Stand: 2018/01
ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 2 Offene Bauweise
Geotechnische Untersuchungen nach der Baufer- Die Überschüttung, später zu erwartende Verände-
tigstellung können erforderlich werden, wenn nach- rungen des Geländes und Abgrabungen sind mit ih-
trägliche Veränderungen der geologisch- rer statischen Wirkung zu berücksichtigen.
hydrologischen Verhältnisse zu erwarten sind. Pe-
gel oder sonstige Messeinrichtungen sind dann so 3.2.1.3 Wasserdruck und Auftrieb
auszubilden, dass die Funktionsfähigkeit und Zu-
gänglichkeit auf Dauer gewährleistet sind. (1) Als Wasserdruck sind die Lasten des ruhenden
oder des strömenden Grundwassers entsprechend
dem zu erwartenden ungünstigsten Grundwasser-
3 Standsicherheitsnachweise stand als Bemessungswasserstand anzusetzen.
Die Änderung der Potentialverhältnisse durch Bau-
3.1 Allgemeines zustände und durch das fertige Bauwerk ist zu be-
rücksichtigen.
(1) Es gelten DIN EN 1991-2, DIN EN 1992-2,
DIN EN 1997-1:2009-09, DIN 1054 und DIN 4085. (2) Der Lastfall „minimaler Grundwasserstand“ ist
zu untersuchen.
(2) Das Merkblatt über den Einfluss der Hinter-
füllung auf Bauwerke und die Empfehlungen des (3) Für den Nachweis der Auftriebssicherheit ist in
Arbeitskreises Baugruben (EAB) sind zu beachten. der Leistungsbeschreibung anzugeben, inwieweit
z.B. Einbauten, Schutzbeton sowie Überschüttung
(3) Die Standsicherheitsnachweise müssen voll- des Bauwerks anzusetzen sind.
ständige Angaben über die Bau- und Endzustände
in übersichtlicher und prüfbarer Form enthalten, (4) Wird der Straßenoberbau im Bauwerk durchge-
und zwar insbesondere über: führt, kann dieser bis Unterkante Deckschicht als
ständige Last angesetzt werden. Für den Bauzu-
– Geometrie des Bauwerks, stand ist der Lastfall „ohne Straßenoberbau“ mit
– Einwirkungen, dem Bemessungswasserstand für die Bauzeit
nachzuweisen.
– Baustoffe / Baustoffkennwerte,
(5) Für den späteren Austausch des Straßenober-
– statische Systeme und Rechenverfahren, baus ist der Lastfall „ohne Straßenoberbau“ nach
– Baugrund, Hinterfüllung und Überschüttung mit zuweisen. Dieser ist als Bemessungssituation BS-A
Ermittlung der Beanspruchungen und Verfor- mit den Teilsicherheitsbeiwerten gemäß DIN 1054
mungen, anzusetzen.
Stand: 2018/01 5
TV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 2 Offene Bauweise
3.2.1.4 Einwirkungen aus Schwinden und sers befindet. Liegt das Bauteil im Grundwasser, ist
Kriechen die Temperatur von 10 °C an der Außenseite des
Bauteils anzusetzen.
Einwirkungen aus Schwinden und Kriechen sind
nach DIN EN 1992-2 zu berücksichtigen, wenn sie
ungünstig wirken.
SOMMER WINTER
6 Stand: 2018/01
ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 2 Offene Bauweise
vorgesehen, sind hierfür Temperaturansätze aufzu- unnachgiebig gegründeten Bauwerken und engen
stellen und rechnerisch zu berücksichtigen. Arbeitsräumen, in denen sich der verdichtete Hint-
erfüllboden nur wenig oder gar nicht entspannen
kann, ist mit dem Verdichtungserddruck zu rech-
2,00 m nen.
(2) Im Lastfall „Kleinster Erddruck“ ist der halbe ak-
35°C tive Erddruck anzusetzen.
SOMMER 35°C
10°C TROG (3) Bei der Bauweise ohne Arbeitsraum wird für die
0 WINTER -25°C
Bemessung der Wände im Lastfall „Größter
-25°C
Straßenoberbau Erddruck“ der Erdruhedruck und im Lastfall „Kleins-
35°C 0 -25°C
ter Erddruck“ der Erddruck mit Null angesetzt.
GW
(4) Bei der Bemessung der Decken- und Sohlplatte
für die maximalen Feldmomente ist als zugehöriger
Erddruck auf die Wände der „Kleinste Erddruck“
10°C anzusetzen.
(5) Die über den Tunnelquerschnitt verteilte Sohl-
Bild 5.2.2: Temperaturverlauf im Querschnitt spannung kann unter Berücksichtigung der Verträg-
lichkeit der Verformungen von Bauwerk und Bau-
3.2.3 Sonstige Lasten grund ermittelt werden. Als Mindestdruckordinate
ist 0,3 * σm anzusetzen, wobei σm die konstant über
(1) Zusätzliche Lasten aus sonstigen beteiligten den Querschnitt verteilte Normalspannung ist.
Verkehrsträgern und ggf. Lasten aus Überbau-
ungen sind in der Leistungsbeschreibung anzu- (6) Für den Nachweis im Grenzzustand der Trag-
geben. fähigkeit sind ungünstige Einwirkungen aus Tempe-
ratur mit den Kombinationsbeiwerten nach DIN EN
(2) Zu den vorübergehenden Belastungen wäh- 1990 zu multiplizieren. Dabei ist für Temperatur-
rend der Bauzeit gehören die zeitweilig wirkende einwirkungen abweichend von der Tabelle A2.1 in
Lasten aus Baugeräten, Rüstungen, Baustoffen DIN EN 1990 für Ψ0 = 0,8 anstatt Ψ0 = 0,6 anzuset-
und Bauwerksteilen. zen. Abweichend von DIN EN 1990 sind die Tem-
(3) Für Tunnel mit einem lichten Querschnitt von peratureinwirkungen mit dem Teilsicherheitsbeiwert
50 m² und mehr sind die Bekleidungen für die Ein- γ = 1,0 anzusetzen.
wirkungen aus Druck und Sog mit 0,5 kN/m² zu
bemessen. Bei Tunneln mit geringerem Querschnitt 3.3.3 Grenzzustand der Gebrauchs-
erhöht sich der Sog. Bei einem lichten Querschnitt tauglichkeit
2 2
von 43 m und weniger beträgt er 0,8 kN/m . Zwi-
schenwerte sind linear zu interpolieren. 3.3.3.1 Allgemeines
(4) Für Brandeinwirkungen gilt Nr. 10. Es gilt Abschnitt 1 Nr. 3.3.4.1
Stand: 2018/01 7
TV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 2 Offene Bauweise
– bei Berechnung mit Steifigkeiten im Zustand I (2) Bei WUB-KO in drückendem Wasser ist zusätz-
und Berücksichtigung des Schnittgrößenabbaus lich der Rechenwert für die zulässige Rissbreite auf
infolge Kriechen der Kombinationsbeiwert mit der Druckwasserseite mit 0,15 mm anzusetzen.
ψ2 = 0,5
anzusetzen. 3.3.3.6 Bewehrung aus Lastfall Zwang infolge ab-
schnittsweiser Herstellung und Hydratati-
(3) Wenn die Stahlspannungen aus Temperatur
onswärme
(aus Temperaturunterschied ∆T und unterschiedli-
chen Temperaturen in den Schwerpunkten ∆TS) Der Nachweis der Rissbreitenbeschränkung ist
zum Nachweis der Rissbreite angesetzt werden nach DIN EN 1992-2 zu führen.
müssen (siehe Nr. 3.3.3.3), können die Schnittgrö-
ßen, sofern kein genauerer Nachweis geführt wird,
3.4 Messungen während der
– bei der Berechnung mit Steifigkeiten im Zustand Bauausführung
II mit ψ2 = 1,0 oder
(1) Die Dimensionierung eines Rechteckquer-
– bei der Berechnung mit Steifigkeiten im Zustand schnittes erfordert in der Regel keine ergänzenden
I mit ψ2 = 0,5 Überprüfungen auf der Grundlage von Messungen.
ermittelt werden. (2) Messprogramme sind ggf. für folgende Fälle
(4) Sonderlasten wie z.B. Temperaturbeanspru- aufzustellen und in der Leistungsbeschreibung vor-
chungen im Brandfall, Beanspruchungen aus kurz- zusehen:
zeitigen unplanmäßigen Überflutungen sind für die – für die Grundwasserbeobachtung und für beglei-
Rissbreitenbeschränkung nicht zu berücksichtigen. tende Setzungsmessungen,
– zur Überprüfung der Rechenansätze für Bau-
3.3.3.3 Stahlspannung im Rissquerschnitt grubenwände bzw. bei Baugrubensicherungen,
(1) Die Stahlspannung im Rissquerschnitt ist mit die mittels der Beobachtungsmethode dimensi-
der häufigen Lastfallkombination gemäß DIN EN oniert werden,
1991-2 zu ermitteln. – für Verformungsmessungen bei seitlich gebette-
(2) Bei nichtlinearen Berechnungen sind die Lasten ten Gewölbeprofilen,
aus den Einwirkungen zu überlagern und als Kom- – für die Beobachtung naher Bebauung und die
binationslastfall auf das statische System anzuset- Überwachung von Baugrubenwänden im Be-
zen. reich naher Bebauung,
(3) Stahlspannungen aus ∆T und ∆Ts sind bei der – für Messungen an Ankern und Pfählen, die über
Ermittlung der Rissbreite nach Nr. 3.3.3.4 nur zu die erforderlichen Eignungs- und Abnahmeprü-
berücksichtigen, wenn σs kleiner als σsr ist. fungen hinausgehen und
Es bedeuten: – für Messungen des Temperaturverlaufs in der
σs Stahlspannung im Rissquerschnitt im Wand bei Innenkühlung zur Überprüfung der
Zustand II Ansätze.
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ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 2 Offene Bauweise
– Anzahl der vorgesehenen Arbeitskräfte und Ge- (2) Traggerüste und Schalwagen sind mit Spindeln
räte und oder hydraulischen Pressen auszurüsten. Für den
Betoniervorgang müssen diese Vorrichtungen me-
– Finanzbedarf im Verlauf der Bauzeit. chanisch blockierbar sein.
(2) Der Bauablaufplan ist gemäß dem aktuellen (3) Zur Kontrolle der Verformungen und Setzungen
Bauablauf fortzuschreiben. während des Betoniervorgangs sind leicht zugäng-
liche Messpunkte in ausreichender Anzahl vorzu-
4.3.4 Baustelleneinrichtungsplan sehen.
Der Auftragnehmer hat dem Auftraggeber vor Bau- (4) Die Ausführungsunterlagen (Standsicherheits-
beginn einen Baustelleneinrichtungsplan zur Zu- nachweise, Ausführungspläne) für Schalwagen
stimmung vorzulegen. In diesem Plan sind mindes- müssen folgende ergänzende Angaben enthalten:
tens darzustellen: – Art, Anzahl, Anordnung und Leistung der
– die gesamte Baustelleneinrichtung wie Lager, Rüttler sowie
Werkstätten, Unterkünfte, sanitäre Anlagen,
– Anordnung der Messpunkte.
Stand: 2018/01 9
TV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 2 Offene Bauweise
(2) Spätestens mit der Vorlage der Ergebnisse aus Verbleibende Fugeneinlagen müssen formstabil
den Erstprüfungen sind auch die Transportdauer und feuchtigkeitsunempfindlich sein und der Bau-
des Betons, die Art des Beförderns und Einbrin- stoffklasse A nach DIN 4102 entsprechen. Werden
gens sowie die vorgesehene Verdichtungsart und kunstharzgebundene Mineralfaserplatten verwen-
die zu erwartende Wärmeentwicklung anzugeben. det, gilt DIN 18165-1.
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tens 10 cm oberhalb der Sohle bzw. des Funda- 7.5 Konstruktionen in chemisch stark
mentes anzuordnen. angreifender Umgebung
(4) Die Mindestbewehrung beträgt je Seite und Bei chemisch stark angreifender Umgebung nach
Richtung 0,15 % des Betonquerschnitts, jedoch DIN 4030 infolge von Sicker- oder Druckwasser
2
nicht mehr als 9 cm /m je Seite und Richtung (längs sind Konstruktionen mit Abdichtung mit einer Kun-
und quer). stoffdichtungsbahn (KDB) vorzusehen.
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11 Innenausbau
14 Stand: 2018/01
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Stand: 2018/01
4
ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 3 Maschinelle Schildvortriebsverfahren
– Kontamination des Baugrundes und den bodenmechanischen Kennwerte sind dem ge-
otechnischen Bericht zu entnehmen.
– Deponierbarkeit.
(2) Bereits bekannte künftige Geländeaufhöhun-
gen oder -abgrabungen sind zu berücksichtigen.
3 Standsicherheitsnachweise
(3) Bei zweischaligen Konstruktionen ist die äuße-
re Tübbingschale für den Endzustand nur auf
3.1 Allgemeines Erddruck zu bemessen.
(1) Es gelten DIN EN 1991-2, DIN EN 1992-2, DIN (4) Die Wechselwirkungen zwischen Gebirge und
EN 1997-1:2009-09 und DIN 1054. Ausbau, welche die Spannungs- und Verfor-
(2) Die Standsicherheitsnachweise umfassen die mungszustände von Gebirge und Ausbau beim
Tragfähigkeits- und Gebrauchstauglichkeitsnach- Tunnelbau bestimmen, z.B. Quellen, Schwellen
weise. und Kriechen des Gebirges sowie Einwirkungen
aus Erdfallschloten, Karsterscheinungen und Stö-
(3) Die Standsicherheitsnachweise müssen aus- rungszonen, sind hinsichtlich Art und Größe nach-
reichende Angaben über die Bau- und Endzustän- vollziehbar herzuleiten und zu begründen.
de in übersichtlicher und prüfbarer Form enthalten.
Hierzu zählen insbesondere:
3.2.1.3 Wasserdruck und Auftrieb
– Geometrie des Bauwerks,
(1) Es ist zu überprüfen, ob die tatsächlichen
– Lastannahmen, Wichten von den Angaben der DIN EN 1997-
– Baustoffe / Baustoffkennwerte, 1:2009-09 und DIN 1054 abweichen, z.B. Beweh-
rungsgrad, Aussparungen.
– statische Systeme / Berechnungsmodelle / Be-
rechnungsverfahren, (2) Als Wasserdruck sind die Kräfte des ruhenden
oder strömenden Wassers entsprechend dem
– Baugrundaufbau und -kenngrößen, höchsten zu erwartenden Wasserstand anzuset-
– Ermittlung der Beanspruchungen und Verfor- zen. Die Änderung der Potentialverhältnisse durch
mungen, Bauzustände und durch das fertige Bauwerk ist zu
berücksichtigen.
– Bauverfahren und Bauzustände unter Berück-
sichtigung der Verformungen, (3) Es ist auch die Bemessungssituation „minima-
ler Grundwasserstand“ zu untersuchen.
– Sicherheitsbeiwerte,
(4) In der Leistungsbeschreibung ist für den
– Standsicherheit, Gebrauchstauglichkeit und Nachweis der Auftriebssicherheit anzugeben, in-
Verformungen des Bauwerks mit Einzelnach- wieweit z.B. Einbauten, Sohlauffüllung, Überschüt-
weisen für alle tragenden Bauteile. tungen und Abgrabungen anzusetzen sind.
(4) Die Standsicherheitsnachweise der Ortsbrust (5) Wird der Straßenoberbau im Bauwerk durch-
sind in Nr. 6.3 geregelt. geführt, kann dieser bis Unterkante Deckschicht
(5) Hinweise zu den Standsicherheitsnachweisen als ständige Last angesetzt werden. Für den Bau-
im Lockergestein enthalten unter anderem die zustand ist die Bemessungssituation „ohne Stra-
Empfehlungen zur Berechnung von Tunneln im ßenoberbau“ mit dem Bemessungswasserstand für
Lockergestein der Deutschen Gesellschaft für die Bauzeit nachzuweisen.
Geotechnik e.V. (DGGT). (6) Für den späteren Austausch des Straßenober-
baus ist die Bemessungssituation „ohne Straßen-
3.2 Einwirkungen oberbau“ nachzuweisen. Diese ist als Bemes-
sungssituation BS-A mit den Teilsicherheitsbeiwer-
3.2.1 Ständige Lasten ten gemäß DIN 1054 anzusetzen.
(7) Bei zweischaligen Konstruktionen ist der Was-
3.2.1.1 Eigenlasten serdruck für den Endzustand nur für die Innen-
Als Eigenlasten gelten das Eigengewicht des Aus- schale anzusetzen.
baus und die Gewichte der übrigen eingebrachten
Bauteile. 3.2.1.4 Einwirkungen aus Schwinden und Kriechen
Bei zweischaligen Konstruktionen sind Einwirkun-
3.2.1.2 Erddruck, Gebirgsdruck gen aus Schwinden und Kriechen nach DIN EN
(1) Die Bodeneigenlasten sowie die anzusetzen- 1992-2 zu berücksichtigen, wenn sie ungünstig
wirken.
Stand: 2018/01 5
ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 3 Maschinelle Schildvortriebsverfahren
3.2.1.5 Dauernd wirkende Lasten auf der (4) Falls erforderlich, ist auch der Sonderlastfall
Geländeoberfläche „Innendruck im Tunnel“. z.B. gefluteter Tunnel zu
untersuchen.
Dauernd wirkende Lasten auf der Geländeoberflä-
che sind zu berücksichtigen. Hierzu zählen auch (5) Für Brandeinwirkung gilt Nr. 10.
dauernd wirkende Lasten aus vorhersehbaren
Veränderungen an der Geländeoberfläche.
3.3 Nachweise und Bemessung
3.2.1.6 Einwirkungen aus benachbarten
Tunnelröhren 3.3.1 Allgemeines
Einwirkungen aus benachbarten Tunnelröhren sind (1) Für Bereiche des Baugrunds mit jeweils
für alle Bauzustände und für den Endzustand zu gleichbleibenden boden- und felsmechanischen
berücksichtigen. Hierzu zählen auch Einflüsse aus Eigenschaften (Homogenbereiche) ist jeweils ein
einer beabsichtigten späteren Herstellung benach- mechanisches Modell zu erarbeiten, das die fol-
barter Tunnelröhren. genden Elemente erfasst:
– Struktureller Aufbau, Klüftung, Schichtung,
3.2.2 Veränderliche Lasten – Verformbarkeit und Festigkeit des Locker- bzw.
Festgesteins,
3.2.2.1 Verkehrslasten – Primärspannungen,
Es gilt Abschnitt 1 Nr. 3.2.2.1 – Wasserstände und Durchlässigkeit des Bau-
grunds, Grundwasserströmungsverhalten und
3.2.2.2 Temperatureinwirkungen – Einwirkungen aus Baugrundverbesserungen
(1) Die Ansätze für gleichmäßige und ungleich- wie z.B. Injektionen, Rüttelstopfsäulen, Dräna-
mäßige Temperaturänderungen der Tunnelaus- ge, Gefrierverfahren.
kleidung während der Bauphase sind im Einzelfall (2) Die erforderlichen boden- und felsmechani-
nach den Betriebsbedingungen und Bauzuständen schen Kennwerte sind dem geotechnischen Be-
des Tunnels festzulegen. richt zu entnehmen.
(2) Für den Endzustand gelten die Angaben in (3) Neben den Belastungsfällen im Endzustand
Abschnitt 1 Nr. 3.2.2.2. sind auch andere Zustände, wie z.B. diejenigen
unmittelbar hinter der Vortriebsmaschine, zu unter-
3.2.3 Sonstige Lasten suchen.
– Temporäre Belastungen während der Bauzeit, (1) Aufgrund der geotechnischen Untersuchungen
z.B. Vortriebslasten aus Pressenkräften, Nach- ist ein mechanisches Gebirgs- und Berechnungs-
läuferlasten, Auftriebslasten, Verpressdrücke modell entsprechend Abschnitt 1 Nr. 3.3.2 aufzu-
aus Ringspaltverfüllung und stellen.
– Druck und Sog auf die Tunnelauskleidung, sie- (2) Die Standsicherheitsnachweise sind nach dem
he Abschnitt 1 Nr. 3.2.3. Bettungsmodulverfahren (elastisch gebetteter
Stabzug) oder auf der Grundlage von Kontinuum-
(2) Bei den Vortriebslasten aus Pressenkräften modellen zu führen.
sind die maximal installierte Pressenkraft und die
Betriebspressenkraft zu unterscheiden. Die maxi- (3) Beim Bettungsmodulverfahren muss der An-
mal installierte Pressenkraft ist die Kraft, die auf- satz der tangentialen Bettung und der tangentialen
grund der Auslegung der Pressen und Hydraulik Lastanteile die geotechnischen und baubetriebli-
maximal möglich ist. Die Betriebspressenkraft ist chen Randbedingungen berücksichtigen, z.B. die
im Regelfall geringer und ist die beim Vortrieb ma- Eigenschaften der Ringspaltverpressung. Die
ximal aktivierbare Kraft. Summe der vertikal auf den Tunnel wirkenden Las-
ten ist als entgegengerichtete Gleichlast auf die
(3) Bei der Unterquerung von Gewässern sind Sohle anzusetzen, um eine Translation des Tun-
mögliche Auskolkungen zu berücksichtigen. Wei- nels zu vermeiden.
terhin sind bei schiffbaren Gewässern die Wrack-
last für das jeweils zutreffende Bemessungsschiff, (4) Bei der Verwendung von Kontinuummodellen
Ankerwurf sowie Baggertoleranzen zu berücksich- sind der Ausbau und der umgebende Baugrund
tigen. durch diskrete Elemente abzubilden, deren me-
Stand: 2018/01
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ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 3 Maschinelle Schildvortriebsverfahren
chanisches Verhalten den jeweiligen Baustoffen mensionieren, dass durch die auftretenden Ver-
bzw. Baugrundverhältnissen entspricht. Die Aus- formungen die Funktionsfähigkeit der Dichtungs-
wirkungen der natürlichen Streubreite der Bau- profile nicht beeinträchtigt wird.
grundparameter und der Einflussgrößen aus dem
Vortriebsgeschehen sind zu berücksichtigen.
3.3.5 Grenzzustand der Gebrauchs-
tauglichkeit
3.3.3 Schnittgrößenermittlung
Zur Sicherstellung einer ausreichenden Dichtigkeit
(1) Die Ermittlung der Schnittgrößen erfolgt nach und Dauerhaftigkeit ist ein Rissbreitennachweis
dem Bettungsmodulverfahren oder nach dem Kon- nach DIN EN 1992-2 zu führen. Für den Nachweis
tinuummodell. Bei Anwendung des Kontinuum- sind die rechnerischen Rissbreiten nach Nr. 8 an-
modells sind für die maßgebenden Querschnitte zu zusetzen.
Kontrollzwecken Vergleichsberechnungen mit ei-
nem vereinfachten Berechnungsmodell durchzu-
führen. 3.4 Messungen während der
Bauausführung
(2) Die Momenten-Verdrehungsbeziehung der
Längsfugen ist unter Berücksichtigung der Fugen- (1) Die Herstellung des Tunnelbauwerkes ist
geometrie und der Betonsteifigkeit, sowie der in durch eine messtechnische Überwachung zu be-
den Längsfugen wirkenden Normalkraft anzuset- gleiten. Diese umfasst
zen. – die Kontrolle der Achse, der Gradiente und des
(3) Sofern eine Querkraftkopplung benachbarter Tunnelquerschnitts zur Überprüfung des
Tübbingringe vorhanden ist, ist sie statisch zu be- Lichtraumprofils (Lage- und Höhenmessungen)
rücksichtigen. während des Vortriebs,
(4) Die gegenseitige Beeinflussung benachbarter – ein untertägiges Messprogramm zur Überwa-
Tunnelröhren ist bei einem Achsabstand kleiner 2D chung von Konvergenzen und Deformationen,
zu untersuchen. – ein obertägiges Messprogramm zur Überwa-
chung von Setzungen und Verformungen (Ni-
3.3.4 Grenzzustand der Tragfähigkeit vellement-, Extensometermessungen),
(1) Die Sicherheit der Tunnelröhre gegen Auftrieb – ein Messprogramm zur Überwachung von Ver-
ist für alle relevanten Lastfallkombinationen nach formungen des Tunnelringes in Folge bauver-
DIN EN 1997-1:2009-09 und DIN 1054 nachzu- fahrenstechnischer Einflüsse, wie z.B.
weisen. Ringspaltverpressung, Maschinensteuerung
(Konvergenz- und Deformationsmessungen),
(2) Die Kraftdurchleitung in den Längsfugen und
die Kraftübertragung in den Ringfugen sind nach- – ein Messprogramm zur Überwachung dichtig-
zuweisen. keitsrelevanter Differenzverformungen (Ver-
satz- und Fugenspaltmessungen) und
(3) Bei der Bemessung der Stahlbetontübbinge
auf die für den Vortrieb erforderlichen Pressenkräf- – eine Maschinensteuerung (siehe Nr. 6.4).
te ist nachzuweisen, dass die Flächenpressung in (2) Zur Begrenzung unverträglicher Baugrund-
den Kraftübertragungsflächen zwischen den Rin- und Bauwerksverformungen sind für das obertägi-
gen die maximal zulässige Teilflächenbelastung ge Messprogramm Prognose-, Warn- und Alarm-
nach DIN EN 1992-2 nicht überschreitet. Hierbei ist werte festzulegen.
die Betriebspressenkraft als Gebrauchszustand
anzusetzen. (3) Das erforderliche Messprogramm ist in der
Leistungsbeschreibung festzulegen. Werden bei
(4) Soll die maximal installierte Pressenkraft aus- der Schildfahrt besonders setzungsgefährdete Ob-
genutzt werden, sind die Sicherheitsbeiwerte mit jekte, z.B. Bauwerke oder Verkehrswege unterfah-
dem Auftraggeber abzustimmen. Die hierbei zu- ren so sind regelmäßige Messungen und die Über-
sätzlich auftretenden Spaltzugspannungen sind tragung der Messergebnisse in den Steuerstand
durch Bewehrung abzudecken. der TVM vorzusehen.
(5) Neben der Betrachtung der Teilflächenpres- (4) Der Zeitpunkt des Einbaus der Messeinrich-
sung ist die Wirkung der Pressenkräfte an einem tungen und der Durchführung der Nullmessung
Einzelsegment zu untersuchen (Scheibenbean- sind so früh wie möglich mit dem Auftraggeber ab-
spruchung). Imperfektionen sind dabei zu berück- zustimmen.
sichtigen.
(5) Die Messpunkte an der Geländeoberkante sind
(6) Darüber hinaus sind die Tübbinge so zu di- so rechtzeitig zu installieren, dass die Nullmessung
Stand: 2018/01 7
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4.3.5 Pflichtenheft
(1) Der Auftragnehmer hat zur Darstellung der
notwendigen Ausstattung und Einrichtungen der
Vortriebsmaschine ein Pflichtenheft vor Fertigung
der Maschine dem Auftraggeber zu übergeben. Es
hat zur Aufgabe, die Vortriebsmaschine auf die
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5.3.1 Schildmantel
5.1 Allgemeines
Der Schildmantel ist für die maximal auftretenden
(1) Die Wahl der Tunnelvortriebsmaschine richtet Beanspruchungen auszulegen. Dabei sind auch
sich nach den geotechnischen Verhältnissen in verfahrenstechnische Einflüsse zu berücksichtigen.
Verbindung mit dem Trassen- und Gradienten- Hierfür ist eine Statik vorzulegen.
verlauf der aufzufahrenden Strecke.
(2) Die Regelungen zur Maschinentechnik gelten 5.3.2 Schildschwanzdichtung
für Einsätze mit Vollschnittabbau.
Die Schildschwanzdichtung muss segmentweise
auswechselbar sein. Bei einfach wirkender Schild-
5.2 Abbausystem schwanzdichtung ist eine unabhängig arbeitende
Notdichtung auszuführen, die gegen mechanische
5.2.1 Konzeption Beschädigungen geschützt ist. Bei Konstruktion
der Schildschwanzdichtung mit Bürsten sind min-
(1) Die Abbauwerkzeuge müssen einen schonen- destens zwei Kammern herzustellen.
den Abbau der zu erwartenden Baugrundformatio-
nen sicherstellen. Dabei ist das Durchfahren von
Kunstbauten und verfestigten Böden, z.B. in den 5.3.3 Ringspaltverpressung
Start- und Zielbereichen, zu berücksichtigen. (1) Der Ringspalt zwischen Tübbingaußenlaibung
(2) Es sind eine Werkzeuggüte und ein Werk- und umgebendem Baugrund ist kontinuierlich mit
zeugdesign zu wählen, die zu einer Minimierung dem Vortrieb durch Verpresskanäle im Schild-
des Verschleißes der Abbauwerkzeuge führt. Die schwanz zu verpressen.
gegenseitige Beeinflussung der unterschiedlichen (2) Die Einrichtung zur Ringspaltverpressung
Werkzeuge und der dadurch bedingte Verschleiß muss eine gleichmäßige Verteilung des Verpress-
ist zu berücksichtigen. mörtels und ein vollständiges Verpressen durch
(3) Das Abbausystem ist strömungsgünstig aus- mehrere über den Schildumfang verteilte Ver-
zubilden. Eine mögliche Verklebungsgefahr ist zu pressstellen ermöglichen. Durch entsprechende
beachten. Gegebenenfalls sind zusätzliche Ein- Überwachungs- und Steuerungsvorrichtungen ist
bauten vorzusehen, z.B. Zentrumsschneider, Be- eine druckgesteuerte und volumenkontrollierte
düsungen, Agitatoren. Verpressung sicherzustellen.
(3) Beim Festgesteinsvortrieb sind auch alternati-
5.2.2 Lockergesteinsvortrieb ve Verfahren möglich, z.B. Verblasen mit Perlkies.
(1) Der Schneidradantrieb muss zwei Arbeitsdreh-
richtungen ermöglichen, worauf der Werkzeugbe- 5.4 Vortriebspressen
satz auszurichten ist. Es muss ein Verschieben in Die Vortriebspressen sind so zu dimensionieren,
Achsrichtung möglich sein. Die Drehzahl des dass die notwendigen Vortriebskräfte sowie Stütz-
Schneidrades muss stufenlos veränderbar sein. druckkräfte erzeugt werden können. Anzahl und
(2) Je nach den geotechnischen Verhältnissen Anordnung der Vortriebspressen und die Tübbing-
kann ein Kippen des Schneidrades erforderlich konstruktion sind aufeinander abzustimmen.
werden. Dies ist in die Leistungsbeschreibung auf-
zunehmen. 5.5 Tübbingversetzeinrichtung
(1) Für die Montage der Tübbingringe ist eine Ver-
5.2.3 Festgesteinsvortrieb setzeinrichtung mit Dreh- und Fahrantrieb vorzu-
(1) Der Bohrkopf muss eine Arbeitsdrehrichtung sehen. Zur Positionierung der Tübbinge muss eine
und eine gegenläufige Drehrichtung, als passive in alle Richtungen schwenkbare Einrichtung instal-
Drehrichtung, ermöglichen. Die Drehzahl des liert werden.
Bohrkopfes muss mindestens in zwei Stufen ver- (2) Die Einrichtung muss ruckfreie und ruhige Be-
änderbar sein. wegungen und einen passgenauen Einbau der
(2) Je nach den geotechnischen Verhältnissen Tübbinge ermöglichen.
kann ein Verschieben in Achsrichtung und ein Ver- (3) Die Versetzeinrichtung muss in der Lage sein,
kippen oder das horizontale / vertikale Verschie- einen Tübbingring auch im Bereich der Schild-
ben des Bohrkopfes erforderlich werden. Dies ist in schwanzdichtung aus- und einzubauen.
die Leistungsbeschreibung aufzunehmen.
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ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 3 Maschinelle Schildvortriebsverfahren
baubegleitend der aktuelle Wasserdruck, die Sus- mit den dabei vorgesehenen Stützmedien nach-
pensionseigenschaften, die Bodenabfuhr und die zuweisen.
Baugrundverformungen durch den Auftragnehmer
zu kontrollieren. In Abhängigkeit von den gemes-
6.3.2.2 Erddruckstützung
senen Baugrundverformungen sind die Eigen-
schaften des Stützmediums und der Stützdruck (1) Als stützendes Medium wird ein fließfähiger
vortriebsbegleitend anzupassen. und kompressibler Erdbrei verwendet, der aus dem
gelösten Boden vermischt mit zugegebenen Kondi-
(5) Um die geforderten Sicherheiten zu erfüllen,
tionierungsmitteln besteht und während des Vor-
können zusätzliche bautechnische Maßnahmen er-
triebs in der Abbaukammer unter definiertem Druck
forderlich werden, wie z.B. Baugrundertüchtigung,
zu halten ist.
Aufschüttung, Grundwasserabsenkung, Grund-
wasserentspannung, Vereisung. (2) Es gilt Nr. 6.3.2.1 entsprechend. Es ist eine
Regeltoleranz von ± 30 kN/m zu berücksichtigen.
2
6.3.2 Arten der Ortsbruststützung (3) Neben der vollen Erdbreistützung ist auch eine
Teilstützung mit Erdbrei ggf. zusammen mit ande-
(1) Es werden folgende Arten der Ortsbruststüt-
ren Stützmedien möglich.
zung unterschieden:
– Flüssigkeitsstützung,
6.3.2.3 Druckluftstützung
– Erddruckstützung und
(1) Die Stützung der Ortsbrust mit Druckluft ist nur
– Druckluftstützung. im Ausnahmefall anzuwenden.
(2) Unterschiedliche Phasen des Baubetriebs, z.B. (2) Bei Einstiegen mit Druckluft, z.B. für Inspektio-
Vortrieb oder Inspektion erfordern unter Umstän- nen ist eine Membranwirkung an der Ortsbrust
den unterschiedliche Arten der Stützung. herbeizuführen und aufrecht zu erhalten. Bei er-
höhten Druckluftverlusten sind Sondermaßnahmen
(3) Sicherungsplatten dürfen beim Standsicher-
einzuleiten, z.B. Verbesserung bzw. Erneuerung
heitsnachweis der Ortsbruststützung nicht berück-
der Membranwirkung durch Aufsprühen von Sus-
sichtigt werden.
pension oder Überführung in den Betriebszustand
Suspensionsstützung ohne/mit Ausführung einer
6.3.2.1 Flüssigkeitsstützung Baugrundverbesserung.
(1) Als Stützmedium werden in Abhängigkeit von (3) Der Luftdruck und der Luftverbrauch sind lau-
der Kohäsion des Baugrunds Suspensionen unter- fend zu messen und zu überwachen. Bei signifi-
schiedlicher Dichte oder Wasser verwendet. Wäh- kanten Änderungen der Werte sind Sondermaß-
rend des Vortriebs ist die Abbaukammer stets voll- nahmen entsprechend Absatz (2) zu ergreifen oder
ständig mit Flüssigkeit gefüllt und unter definiertem der Einstieg ist zu beenden.
Druck zu halten.
(4) Bei Stützung durch Druckluft ist die Standsi-
(2) Neben der vollen Flüssigkeitsstützung ist auch cherheit der Ortsbrust entsprechend Nr. 6.3.2.1
eine Teilstützung ggf. zusammen mit anderen Absatz (4) nachzuweisen. Dabei muss der Was-
Stützmedien möglich. serdruck im tiefsten Punkt der druckluftgestützten
Ortsbrust mit γ = 1,05-facher Sicherheit durch die
(3) Die innere Standsicherheit der Ortsbrust ist
entsprechende Luftdruckordinate gehalten werden.
analog DIN 4126 nachzuweisen.
(5) Die Sicherheit gegen Aufbruch des Überde-
(4) Die Sicherheit gegen Instabilität der Ortsbrust
ckungsbodens (Ausbläsersicherheit) ist nach
ist nachzuweisen, wobei die Teilsicherheiten für
Nr. 6.3.2.1 nachzuweisen.
Wasserdruck mit γG = 1,05 und für Erddruck mit
γG = 1,5 anzusetzen sind. Zudem ist eine Regelto- (6) Bei allen Drucklufteinstiegen ist dem Auftrag-
leranz von ± 10 kN/m zu berücksichtigen.
2
geber ein Einzelnachweis vorzulegen.
(5) Die Sicherheit gegen Aufbruch des Überde-
ckungsbodens ist nachzuweisen, wobei die günsti- 6.4 Überwachung und Steuerung
gen ständigen Einwirkungen (Erd- und Wasserei-
genlast) mit γG,stb = 0,9 eingehen und für die Bau- 6.4.1 Fahrt der Vortriebsmaschine
grundwichten die unteren Werte anzusetzen sind.
(1) Zur Einhaltung der vorgesehenen Trasse und
Hierbei ist der unter Absatz (4) ermittelte Stütz-
Gradiente ist die Vortriebsmaschine mittels Steuer-
druck zu berücksichtigen.
leitsystem zu betreiben. Der Fehlerkreis um die
(6) Die Betriebszustände Teil- oder Vollabsen- Soll-Achse beträgt im Radius max. 100 mm
kung, z.B. für Werkzeugwechsel sind gesondert (Schildfahrttoleranz).
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Stand: 2018/01 13
ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 3 Maschinelle Schildvortriebsverfahren
(4) Bei Ausbildung einer zusätzlich abgedichteten (2) Die Betonzusammensetzung ist auf die Verar-
oder wasserundurchlässig ausgeführten Innen- beitbarkeit abzustimmen. Dabei sind die Bauteil-
schale ist Abschnitt 1 Nrn. 5 und 7 zu beachten. abmessungen, die Bewehrungsanordnung, das
vorgesehene Betonierverfahren und die Erzielung
(5) Zur Herstellung der Anprallwände sind die Re-
eines dauerhaften Betons zu berücksichtigen.
gelungen des Abschnitts 1 Nrn. 5 und 7 sinnge-
mäß anzuwenden. (3) Alle für die Erstellung des Bauwerks vorgese-
henen Betonzusammensetzungen sind dem Auf-
traggeber mindestens sechs Wochen vor Beto-
Dichtungsrahmen nierbeginn vorzulegen.
Tübbingschale
7.2.2.1 Eigenschaften
(1) Tübbinge für 1-schalige Konstruktionen sind
Anprallwand mindestens aus Beton der Festigkeitsklasse
C35/45 herzustellen.
(2) Bei 2-schaligen Konstruktionen ist für die Tüb-
binge mindestens eine Festigkeitsklasse C25/30
einzuhalten.
(3) Für das Anheben aus der Schalung ist eine
Mindestdruckfestigkeit von 15 N/mm² einzuhalten.
Stand: 2018/01
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ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 3 Maschinelle Schildvortriebsverfahren
7.2.4 Konstruktion im Fugenbereich (2) Der Tübbing ist wie folgt zu vermessen:
(1) Im Regelfall werden die Ringfugen eben oder – Räumliche Vermessung des ersten Tübbings
mit Nut-Feder- oder Topf-Nocke-Konstruktionen aus jeder Schalung und
ausgeführt.
– Vermessung eines Probetübbingringes vor Be-
(2) Die Ringfuge ist so auszubilden, dass eine de- ginn der Serienfertigung aus jedem Schalungs-
finierte Kraftübertragung gewährleistet ist. satz.
(3) Außerhalb der Kraftübertragungsflächen soll Die Ergebnisse sind dem Auftraggeber zu übergeben.
der Ringfugenspalt dauerhaft 2 bis 3 mm betragen.
(3) Das Vermessungsprogramm für die Kontrolle
(4) Die Längsfugen werden bei einschaligen Tüb- der Maßhaltigkeit der Tübbinge ist vom Auftrag-
bingkonstruktionen in der Regel eben und bei nehmer in Abstimmung mit dem Auftraggeber auf-
zweischaligen Konstruktionen eben oder gekrümmt zustellen.
ausgebildet.
(4) Vor Beginn der Serienfertigung sind mit dem
(5) Ein zulässiger Montageversatz von 15 mm Beton, der Schalung und den Verdichtungsgeräten
zwischen zwei Tübbingen ist zu berücksichtigen. mindestens zwei Proberinge herzustellen, um die
Eignung der Anlage nachzuweisen. Durch den Zu-
sammenbau der übereinanderliegenden Proberin-
7.2.5 Toleranzen und Kontrollmessungen
ge ist die Passgenauigkeit der Fugenkonstruktio-
nen und der Verbindungsmittel per Sichtkontrolle
7.2.5.1 Toleranzen zu überprüfen.
Für das fertige Tübbingelement und den Probe-
tübbingring sind die Toleranzen nach Tabelle 5.3.1 7.2.5.3 Oberflächenbeschaffenheit
bzw. Bild 5.3.3 einzuhalten.
Die Betonoberfläche der Nut zur Aufnahme des
Dichtungsprofils muss eben und hohlraumfrei (lun-
Tabelle 5.3.1: Herstellungstoleranzen am fertigen Tübbing- kerfrei) sein.
element 1-schaliger Konstruktionen
7.3 Ringbau
Position Toleranzen
Stand: 2018/01 15
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und Nischen sind dauerhafte Verschraubungen (4) Es ist die Dichtigkeitsklasse 2 einzuhalten.
vorzusehen, wenn sie für eine statisch nachgewie-
(5) Bei den Tübbingen beträgt der Rechenwert für
sene Kraftübertragung benötigt werden. Es sind
die zulässige Rissbreite 0,20 mm. In drückendem
Schrauben mit der Werkstoff-Nr. 1.4529 oder
Wasser ist auf der Druckwasserseite eine Rissbrei-
1.4547 nach DIN EN ISO 3506 sowie nach DIN EN
te von 0,15 mm einzuhalten.
10088 zu verwenden.
(5) Der Fugenversatz zwischen zwei Tübbingen
8.2.2 Anforderungen an den Dichtungs-
darf 10 mm nicht überschreiten.
rahmen / an das Dichtungsprofil
Für den Eignungsnachweis und die Lieferung des
7.3.3 Ringspaltverpressung Dichtungsrahmens / des Dichtungsprofils gelten
(1) Zur endgültigen Bettung des Tübbingausbaus die Technischen Lieferbedingungen und Techni-
ist eine Ringspaltverpressung durchzuführen. Es schen Prüfvorschriften für Dichtungsprofile (TL/TP
gilt Nr. 5.3.3. DP).
(2) Die Eignung des Verpressmaterials ist durch
Versuche gegenüber dem Auftraggeber nachzu- 8.3 2-schalige Konstruktionen
weisen. Die Versuche und die Anforderungen an
das Verpressmaterial sind in der Leistungsbe- 8.3.1 Konstruktionsgrundsätze
schreibung festzulegen. Es können Schutzmaßnahmen gegen Wasser
durch folgende Maßnahmen getroffen werden:
8 Schutzmaßnahmen gegen – Abdichtung mit einer Kunststoffdichtungsbahn
Wasser (KDB) zwischen dem Tübbingausbau und der
Innenschale des Tunnels oder durch
8.1 Allgemeines – Ausführung der Innenschale als wasserun-
(1) Für die Abdichtung von Tunneln gegen von durchlässige Betonkonstruktion (WUB-KO).
außen drückendes Wasser ist zwischen 1- und 2-
schaligen Konstruktionen zu unterscheiden. 8.3.2 Abdichtung mit KDB
(2) Hinsichtlich der Dichtigkeitsanforderungen sind (1) Die Abdichtung mit KDB ist generell bei „che-
die Dichtigkeitsklassen gemäß Abschnitt 5 Tabelle misch stark angreifendem“ Wasser nach DIN 4030
5.5.1 zu beachten. vorzusehen. Dabei ist sinngemäß nach Abschnitt 5
zu verfahren.
8.2 1-schalige Konstruktionen (2) Es ist die Dichtigkeitsklasse 1 einzuhalten.
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11.4 Lärmschutzbekleidungen
Es gilt Abschnitt 1 Nr.11.3.
11.7 Querschläge
Bei der Konstruktion der Querschläge sind die be-
triebstechnischen Einrichtungen zu berücksichti-
gen.
12 Bauwerksunterlagen und
Dokumentation
Es gilt Abschnitt 1 Nr. 13.
Stand: 2018/01
20
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 5
Tunnelbau
Abschnitt 4
Betriebstechnische Ausstattung
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für Ingenieurbauten
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Abschnitt 5
Abdichtung
Notifiziert gemäß der Richtlinie (EU) 2015/1535 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. September 2015
über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der
Informationsgesellschaft (ABl. 241 vom 17.9.2015, S. 1.).
Stand: 2018/01
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5 Ausführungstechnische
Anforderungen ................................... 12
5.1 Offene Bauweise.................................. 12
5.1.1 Verlegen der Kunststoffdichtungs-
bahnen ................................................. 12
2 Stand: 2018/01
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4.1.1 Offene Bauweise Die KDB müssen den Anforderungen der Techni-
schen Lieferbedingungen und Technischen Prüf-
(1) Die Abdichtung besteht aus der KDB und einer vorschriften für Kunstoffdichtungsbahnen und zu-
bodenseitigen sowie bauwerkseitigen Schutz- gehörige Profilbänder (TL/TP KDB) genügen.
schicht.
(2) Als zusätzliche Einbauteile sind Profilbänder 4.2.2 Offene Bauweise
und sonstige abdichtungswirksame Hilfsmaßnah-
men zu verwenden. Die KDB müssen in der Sohle bauwerksseitig und
im Wand- und Deckenbereich bodenseitig eine
Signalbeschichtung aufweisen, die Beschädigun-
gen beim Verlegen oder bei nachfolgenden Arbei-
ten erkennen lässt.
Stand: 2018/01 7
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in den Absätzen (2) und (3) näher beschrieben. tens 3 m betragen. Die Anordnung der Verpress-
Die Elemente des Prüf- und Injektionssystems sind einrichtungen im Feldbereich ist Bild 5.5.4 (siehe
zusätzlich zu den Öffnungen für die planmäßige Element 4) zu entnehmen.
Firstspaltverpressung nach Abschnitt 1 vorzuse-
(4) Dem Auftragnehmer ist es freigestellt im Ul-
hen.
menbereich auf eigene Kosten zusätzliche
(2) Auf jeder Seite der Blockfuge sind im Firstbe- Verpressschläuche anzuordnen. Die Anzahl der
reich ein und im Ulmenbereich zwei radial einge- zusätzlichen Schalwagendurchführungen ist auf
baute Verpressschläuche für eine eventuell erfor- vier zu begrenzen.
derliche Nachdichtung des Schottfugenbandes in
(5) Alle Entlüftungs- und (Nach-) Verpress-
den fugenfernen Sperrankerzwischenraum zu füh-
schläuche des Prüf- und Injektionssystems sind so
ren. Die Anordnung der Verpresseinrichtungen im
zu konstruieren, dass sie beim Einbringen des Be-
Bereich der Blockfugen ist Bild 5.5.4, Bild 5.5.5
tons nicht ihre Lage verändern, damit eine Be-
und Bild 5.5.6 (jeweils Element 3) zu entnehmen.
schädigung der KDB vermieden wird.
(3) Die durch die Schottfugenbänder begrenzten
(6) Im Fall einer Undichtigkeit der Abdichtung
Felder sind mit radial eingebauten Verpress-
muss durch das Prüf- und Injektionssystem sowohl
schläuchen für eine eventuell erforderliche Nach-
die Möglichkeit des Wasseraustritts als auch der
dichtung auszustatten. Die Verpressschläuche sind
Verpressung bzw. Injektion gegeben sein.
gegen Verschließen beim Betonieren und bei der
Firstspaltverpressung (siehe Abschnitt 1) zu schüt- (7) Füllstoffe für die Nachverpressung bzw. Injek-
zen. Der gegenseitige Abstand der Verpress- tion und ihre Verwendung sind in Teil 3 Abschnitt 5
schläuche in Längs- und Ringrichtung darf höchs- geregelt.
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ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 5 Abdichtung
Tabelle 5.5.4: Schutzschichtarten in Abhängigkeit vom Einbauort der Schutzschicht für Tunnel in offener Bauweise
Kunststoffschutzbahnen X X X X
Geotextilien / Dränmatten X X X X
1
Schutzmauerwerk X X )
1
) nur in Ausnahmefällen
a
h
e b i
r
f1 f
c d
p g
a b p c d n e f f1 g h i r
[mm] [mm] [mm] [mm] [mm] [-] [mm] [mm] [mm] [mm] [mm] [mm] [mm]
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ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 5 Abdichtung
Bild 5.5.4: Entlüftungs- und Nachverpresseinrichtungen sowie Prüf- und Injektionssystem bei wasserdruckhaltender Abdichtung,
Tunnel in geschlossener Bauweise
Stand: 2018/01 11
ZTV-ING -Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 5 Abdichtung
5 Ausführungstechnische
Anforderungen
5.2.1 Allgemeines
(1) Es ist ein Abdichtungsträger als separate
Schicht herzustellen (siehe Abschnitt 1).
(2) Die KDB sind lose zu verlegen und durch
Schweißen zu einer Gesamtfläche zu fügen.
(3) Bei einer Rundumabdichtung gegen drücken-
des Wasser ist an jeder Blockfuge eine Abschot-
tung vorzusehen. Hierzu sind in der Blockfuge an
die KDB umlaufend außenliegende Fugenbänder
(Schottfugenbänder) zu schweißen, die in die In-
nenschale einbetoniert werden.
Bild 5.5.6: Entlüftungs- und Nachverpresseinrichtungen im Be- 5.2.2 Einbau der Schutzschicht
reich der Blockfugen, Abwicklung
(1) Das Geotextil ist mit geeigneten Befestigungs-
elementen / -mitteln zu befestigen.
12 Stand: 2018/01
ZTV-ING - Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 5 Abdichtung
Stand: 2018/01 13
ZTV-ING -Teil 5 Tunnelbau - Abschnitt 5 Abdichtung
14 Stand: 2018/01
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werden können, z.B. Innenschale, gilt dies nicht als c) Datenblätter der Abdichtungselemente und Be-
Abnahme im Sinn der VOB/B. schreibung der Einbauteile,
d) Nachweise der Eigenüberwachung der Bauaus-
6.2.2 Baustoffeingangsprüfungen führung:
(1) Der Auftragnehmer muss erforderliche Bau- – CE-Dokumente,
stoffeingangsprüfungen bei einer für die erforderli-
– Ergebnisse der Eignungsprüfung und der
chen Prüfungen akkreditierten und unabhängigen
FÜ-P bzw. der Baustoffeingangsprüfungen
Konformitätsbewertungsstelle (KBS) durchführen
gemäß TL/TP KDB und TL/TP SD ein-
lassen. Die Qualifizierung der KBS hat nach ZTV-
schließlich Prüfberichte und Übereinstim-
ING Teil 1 Abschnitt 1, Tabelle A 1.1.1, Zeile 1 zu
mungszertifikat,
erfolgen.
– Verlegebestandsplan (Fügenahtplan),
(2) Die Proben für die Baustoffeingangsprüfungen
werden auf Veranlassung des Auftragnehmers – Ergebnisse der Fügenahtprüfungen
durch den Überwacher der Bauausführung des
– Einbaudaten bzw. Einbauzeitraum und
KDB-Dichtungssystems (siehe Nr. 6.3) bzw. durch
die örtliche Bauüberwachung entnommen. Die Pro- – Protokolle planmäßiger und bedarfsweiser,
benahme erfolgt bei Anlieferung auf der Baustelle auch nachträglicher Verpressvorgänge,
oder alternativ im Herstellerwerk aus der für das
e) Ergebnisse der Kontrollprüfungen und
Projekt zur Auslieferung bereitliegenden Charge.
f) Fotos wichtiger Bauzustände.
(3) Der Auftragnehmer muss dem Auftraggeber die
Prüfberichte der Baustoffeingangsprüfungen vor
Einbau der Produkte vorlegen und die Produkte 7 Abrechnung und Vergütung
vom Auftraggeber für den Einbau freigeben lassen.
(1) Abdichtungsträger, KDB, Dränschicht und
Schutzschicht werden einzeln nach der Fläche ab-
6.3 Überwachung der Bauausführung gerechnet. Profilbänder werden nach der Länge
des KDB-Dichtungssystems abgerechnet.
durch den Auftraggeber
(2) Die Fläche wird ermittelt aus dem theoretischen
Für die Ausführung abdichtungstechnisch an- äußeren Umfang der Innenschale multipliziert mit
spruchsvoller Tunnel, z.B. Tunnel mit wasserdruck- der Länge in Tunnelachse. Öffnungen, Nischen und
haltender Rundumabdichtung mit anstehendem Aussparungen mit einer bis zu 2,50 m² großen Flä-
Wasserdruck von mehr als 10 m WS, ist eine be- che werden übermessen.
sondere Überwachung der Abdichtungsarbeiten
durch eine entsprechend qualifizierte Stelle vorzu- (3) Die Maßnahmen und Aufwendungen zum Her-
sehen. Die Anforderungen an die Qualifizierung der stellen der gebrauchsfertigen und funktionsfähigen
Stelle und die Aufgaben finden sich z.B. in den Abdichtung, z.B. Verlegewagen, Verankerung der
Empfehlungen zu Dichtungssystemen im Tunnel- Bahnen, Schweißen der Bahnen untereinander
bau (EAG-EDT) des Arbeitskreises 5.1 Kunststoffe bzw. mit den Profilbändern, Prüfung auf Dichtigkeit,
in der Geotechnik und im Wasserbau der DGGT. werden nicht gesondert vergütet.
Bei entsprechender Qualifikation kann die unab- (4) Profilbänder und Verstärkungsstreifen sind als
hängige Überwachung der Abdichtungsarbeiten gesonderte Positionen in der Leistungsbeschrei-
auch von der örtlichen Bauüberwachung übernom- bung vorzusehen.
men werden.
(5) Die Kosten für die Baustoffeingangsprüfungen
trägt der Auftragnehmer.
6.4 Dokumentation der Ausführung
Die projektbezogene Dokumentation ist vom AN
dem AG fortlaufend und als Schlussdokument zu
übergeben. Sie muss mindestens nachfolgende
Punkte aufweisen:
a) Beschreibung und Erläuterung des Bauverfah-
rens und des Bauablaufes der Abdichtungsar-
beiten,
b) Bezeichnung der verwendeten Werkstoffe, Pro-
dukte, Einbauteile und Baubehelfe,
Stand: 2018/01 15
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 6
Bauverfahren
Abschnitt 1
Traggerüste
Notifiziert gemäß der Richtlinie (EU) 2015/1535 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. September 2015 über ein
Informationsverfahren auf dem Gebiet der technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der Informationsgesellschaft
(ABl. 241 vom 17.9.2015, S. 1.).
Stand: 2018/10
ZTV-ING - Teil 6 Bauverfahren - Abschnitt 1 Traggerüste
Inhalt Seite
1 Allgemeines ............................................. 3
1.1 Grundsätzliches ........................................ 3
1.2 Begriffsbestimmungen .............................. 3
2 Ausführungsunterlagen ......................... 3
3 Gründung ................................................. 3
4 Grundsätze für Entwurf und bauliche
Durchbildung ........................................... 4
5 Prüfung und Überwachung .................... 4
6 Bestimmungen für die Baustelle ........... 4
7 Maßnahmen im Bereich von Verkehrs-
wegen und baulichen Anlagen .............. 5
Anhang A Formblatt A 6.1.1
Ausführungsprotokoll .......................... 6
Formblatt A 6.1.2
Überwachungsbericht ......................... 7
2 Stand: 2018/10
ZTV-ING - Teil 6 Bauverfahren - Abschnitt 1 Traggerüste
Stand:2018/10 3
ZTV-ING - Teil 6 Bauverfahren - Abschnitt 1 Traggerüste
4 Stand: 2018/10
ZTV-ING - Teil 6 Bauverfahren - Abschnitt 1 Traggerüste
Stand:2018/10 5
ZTV-ING - Teil 6 Bauverfahren - Abschnitt 1 Traggerüste - Anhang A
Formblatt A 6.1.1
Baumaßnahme Bauwerksnummer
(ASB)
Bauteil / Traggerüst / Bauabschnitt
Auftraggeber Bauwerksname
Auftragnehmer oben
unten
Aufbaufirma Traggerüstkonstruktion
Fachkundige Ingenieure
Koordinator
Es wird bestätigt:
1. Die Ausführung des Traggerüstes stimmt mit den genehmigten Ausführungsunterlagen überein. Abweichungen sind
begründet und belegt.
2. Die eingebauten Teile sind nach sorgfältiger Sichtkontrolle unbeschädigt. Es ist ein einwandfreier Kraftschluss in
den Verbindungselementen vorhanden.
3. Alle Schweißarbeiten wurden von Betrieben durchgeführt, die ein EG- und Schweißzertifikat nach DIN EN 1090 für
mindestens Ausführungsklasse 2 (EXC 2) besitzen.
4. Die der Bemessung zugrundegelegten Baugrundverhältnisse stimmen mit den bei der Ausführung angetroffenen
überein.
Besondere Vorkommnisse während der Montage, z.B.
− Ausführung von Teilen, die auf Zeichnungen nicht eindeutig oder abweichend dargestellt worden sind )
1
− Schwierigkeiten, die Traggerüstgeometrie (z.B. Achsmaße, Gradiente, Sollhöhen) zu erfüllen und deren Korrektur )
1
Unterschriften
…………. ……………………………………………...
2
(Trag-)Gerüst Fachkundiger Ingenieur des AN/Nachunternehmers )
…………… ……………………………………………...
2
Schalung Fachkundiger Ingenieur des AN/Nachunternehmers )
Gesehen
…………. ……………………………………………..
2
Gründung Fachkundiger Ingenieur des AN/Nachunternehmers ) …………………………………………...
Ort Datum
…………………………………………..… …………………………………………...
2
Auftragnehmer (AN) ) 2
Auftraggeber (AG) )
6 Stand: 2018/10
ZTV-ING - Teil 6 Bauverfahren - Abschnitt 1 Traggerüste - Anhang A
Formblatt A 6.1.2
Baumaßnahme Bauwerksnummer
(ASB)
Bauteil / Traggerüst / Bauabschnitt
Auftraggeber Bauwerksname
Auftragnehmer oben
unten
Aufsteller Ausführungsplanung Traggerüst
Aufbaufirma Traggerüstkonstruktion
Fachkundige Ingenieure
Koordinator
Prüfingenieur
1)
Bei der abschließenden stichprobenweisen Überwachung der Bauausführung wurden keine Mängel fest-
gestellt, die Anlass zu Bedenken gegen die Zustimmung zur Benutzung des Traggerüstes geben.
Die Überwachung entbindet den besonders ausgebildeten fachkundigen Ingenieur, den verantwortlichen
Koordinator und den Bauleiter nicht von der Verantwortung für die sachgemäße und richtige Ausführung
unter Beachtung der technischen Baubestimmungen, der bauaufsichtlichen Forderungen und der Unfall-
verhütungsvorschriften.
Das Ausführungsprotokoll gemäß ZTV-ING Teil 6 Abschnitt 1 Formblatt A 6.1.1 liegt vor.
ja
Ergebnis der Überwachung ist
keine Mängel
Unterschriften
AN Prüfingenieur/Vertreter Gesehen
Stand:2018/10 7
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 6
Bauverfahren
Abschnitt 2
Taktschiebeverfahren
Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 über
ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften für die
Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/96/EG
(ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geändert wurde, sind beachtet worden.
Stand: 2012/12
ZTV-ING - Teil 6 Bauverfahren - Abschnitt 2 Taktschiebeverfahren
Inhalt Seite
1 Allgemeines .......................................... 3
2 Spanngliedführung .............................. 3
3 Verschiebelager ................................... 3
4 Führungslager ...................................... 3
7 Stabilitätsnachweis der
Unterbauten .......................................... 3
8 Bauungenauigkeiten............................ 3
10 Korrekturmöglichkeiten, Beseitigung
von Schadensfällen ............................. 4
11 Arbeitsanweisung ................................ 4
2 Stand: 2012/12
ZTV-ING - Teil 6 Bauverfahren - Abschnitt 2 Taktschiebeverfahren
Stand: 2012/12 3
ZTV-ING - Teil 6 Bauverfahren - Abschnitt 2 Taktschiebeverfahren
(2) Die Werte sind entsprechend zu erhöhen, (2) Der Abstand Unterkante Hüllrohr bis Unterkan-
wenn eine Vermessungsgenauigkeit von ± 1,0 mm te Überbau muss im Bereich der Auflagerbahn
bzw. eine relative Genauigkeit in Querrichtung von mindestens 15 cm betragen.
+ 0,5 mm sowie eine maximale Fertigungstoleranz
(3) Die Verschiebeplatten sind mit einem horizon-
aus Betonierlast von ± 1,0 mm nicht einwandfrei
talen Randabstand von mindestens 5 cm von Au-
gewährleistet werden können.
ßenkante Bügelbewehrung des Überbausteges
(3) Die Höhenlage der Verschiebelager ist laufend einzulegen. Eine ausreichend genaue Lage der
zu überprüfen. Abweichungen zur Solllage von Verschiebeplatten ist durch konstruktive Maßnah-
mehr als 3 mm sind unverzüglich auszugleichen. men zu gewährleisten.
(4) Im Bereich der Fertigung und von dazu be-
nachbarten Unterstützungen dürfen die vertikalen 10 Korrekturmöglichkeiten,
rechnerischen Bauungenauigkeiten in Längsrich-
tung auf bis zu ± 0,3 cm und die Höhendifferenz in Beseitigung von Schadens-
Querrichtung auf 0,3 cm reduziert werden. Abwei- fällen
chungen der Höhenlage der Verschiebelager von
der Solllage von mehr als 1,5 mm müssen unver- (1) Für den Austausch von Verschiebelagern oder
züglich ausgeglichen werden. deren Einzelteilen sind entsprechende Geräte vor-
zuhalten. Hierfür sind Pressenansatzpunkte einzu-
(5) Die aus den vorstehenden Verformungslastfäl- planen und die Anhebemaße bei der Bemessung
len ermittelten Schnittgrößen sind den übrigen der Überbauten zu berücksichtigen.
Bemessungslastfällen in ungünstigsten Kombinati-
onen zu überlagern. (2) Die Möglichkeit für ein Zurückfahren oder
Querverschieben des Überbaus ist bei der Bemes-
(6) Für Bauungenauigkeiten im Bereich der Lager- sung der Unterbauten zu berücksichtigen.
flächen ist eine fiktive örtliche Verdrehung der Auf-
lagerflächen des Überbaus gegenüber denen der
Lager in Längs- und Querrichtung von ± 1 0/00 an- 11 Arbeitsanweisung
zunehmen. Die daraus resultierenden örtlich er-
höhten Auflagerpressungen sind bei der Bemes- (1) Es ist eine Arbeitsanweisung zu erstellen, aus
sung der Lager-Lasteinleitungsbereiche zu be- der alle notwendigen Kontroll- und Korrekturmaß-
rücksichtigen bzw. durch entsprechende konstruk- nahmen hervorgehen. Dies gilt auch für die Kon-
tive Maßnahmen zu vermeiden. Kleinere unver- trolle der Pfeilerauslenkungen und die Überwa-
meidliche örtliche Unebenheiten der Betonunter- chung der erreichten Fertigungsgenauigkeit.
seite des Überbaus und der Gleitflächen der Ver- (2) Diese Anweisung ist dem Auftraggeber vorzu-
schiebelager (siehe Nr. 5) sind durch entsprechend legen.
elastische Ausbildung der Verschiebeplatten aus-
zugleichen. (3) Alle Kontrollmessungen sowie besondere Vor-
kommnisse sind zu protokollieren.
(7) Baugrundbewegungen, die nicht unverzüglich
ausgeglichen werden, sind zusätzlich zu berück-
sichtigen. Dies gilt auch für den Bereich der Ferti- 12 Anwesenheit des Bauleiters
gungsanlage.
Der verantwortliche Bauleiter muss jeden Ver-
(8) Bauungenauigkeiten sind rechnerisch wie schiebevorgang persönlich überwachen und hat
Zwängungen aus wahrscheinlicher Baugrundbe- das Taktschiebepersonal nachweislich in die Auf-
wegung zu berücksichtigen. Ein Abbau der gaben einzuweisen.
Zwangschnittgrößen durch Kriechen darf bis zur
Beendigung des Verschiebevorganges nicht be-
rücksichtigt werden.
4 Stand: 2012/12
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 6
Bauverfahren
Abschnitt 3
Schutzeinrichtungen
gegen Witterungseinflüsse
Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 über
ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften für die
Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/96/EG
(ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geändert wurde, sind beachtet worden.
Stand: 2012/12
ZTV-ING - Teil 6 Bauverfahren - Abschnitt 3 Schutzeinrichtungen gegen Witterungseinflüsse
Inhalt Seite
1 Allgemeines ............................................ 3
2 Anwendungsgrundsätze........................ 3
3 Anforderungen........................................ 3
2 Stand: 2012/12
ZTV-ING - Teil 6 Bauverfahren - Abschnitt 3 Schutzeinrichtungen gegen Witterungseinflüsse
(3) Die Schutzeinrichtungen gegen Witterungsein- (11) Der Innenraum ist so zu beleuchten, dass ein
flüsse einschließlich zusätzlicher Maßnahmen zur geordneter Arbeitsablauf sichergestellt ist.
Verkehrssicherung sind in gesonderten Leistungs- (12) Für ausreichende Belüftung ist zu sorgen. Die
positionen auszuweisen. Belüftung darf nicht zu einer mangelhaften Ausfüh-
rung führen.
3 Anforderungen (13 Ein Herabtropfen von Kondensatwasser auf
die zu behandelnden Flächen ist zu verhindern.
(1) Schutzeinrichtungen gegen Witterungseinflüs-
se sind so zu planen und auszuführen, dass ihre (14) Eine geeignete Maßnahme gegen Konden-
Standsicherheit und Verkehrssicherheit jederzeit satbildung kann z.B. eine doppelwandige Dach-
gewährleistet sind, die zulässigen Beanspruchun- haut sein. Bei einer evtl. Beheizung ist zu beach-
gen der betroffenen Bauwerksteile nicht überschrit- ten, dass dadurch die Kondensatbildung gefördert
ten werden und eine einfache und schnelle Monta- werden kann.
ge und Umsetzbarkeit möglich sind.
(15) Alle Konstruktionen sind auf lastverteilende
(2) Für Wind und Schneelasten gilt DIN EN 13782. Unterlagen abzusetzen.
(3) Art, Anzahl und Abmessungen der Schutzein- (16) Verfahrbare Konstruktionen sind mit leicht-
richtungen gegen Witterungseinflüsse sind auf das gängigen Rollen auszustatten, für deren Führung
Objekt, die vorgesehene Ausführung, die örtlichen und Lastverteilung U-Profile oder Schienen vorzu-
und verkehrlichen Bedingungen und die Bearbei- sehen sind. Die Rollen müssen feststellbar sein.
tungszeit abzustimmen, wobei insbesondere
(17) Die Schutzeinrichtungen dürfen nicht in den
― die vorgesehene Tagesleistung, Lichtraum von unter Betrieb befindlichen Ver-
kehrsanlagen reichen. Die Sicherheitsbestimmun-
― die temperaturbedingten Standzeiten, wie z.B.
gen für Arbeiten im Bereich von Oberleitungsanla-
Aufheiz- und Aushärtezeit,
gen und sonstigen elektrischen Freileitungen sind
― die Gesamtbauzeit, zu beachten.
― die verkehrlichen Randbedingungen, (18) Sofern es die Führung und Sicherung des
Verkehrs und der Schutz der Schutzeinrichtungen
― die Umsetzbarkeit der Schutzeinrichtungen ge-
gegen Witterungseinflüsse erfordern, sind gegen
gen Witterungseinflüsse
Anfahrunfälle passive Schutzeinrichtungen vorzu-
zu beachten sind. sehen.
(4) Die lichten Innenraummaße sind auf die unter (19) Der ordnungsgemäße Zustand passiver
bzw. in den Schutzeinrichtungen gegen Witte- Schutzeinrichtungen und sonstiger zusätzlicher
rungseinflüsse auszuführenden Arbeiten abzu- Maßnahmen zur Verkehrssicherung ist auch wäh-
rend der arbeitsfreien Zeiten sicherzustellen.
Stand: 2012/12 3
ZTV-ING - Teil 6 Bauverfahren - Abschnitt 3 Schutzeinrichtungen gegen Witterungseinflüsse
4 Stand: 2012/12
Bundesministerium für Verkehr
und digitale Infrastruktur
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 7
Brückenbeläge
Abschnitt 1
Brückenbeläge auf Beton mit einer
Dichtungsschicht aus einer
Polymerbitumen-Schweißbahn
Stand: 2021/10
ZTV-ING - Teil 7 Brückenbeläge - Abschnitt 1 Brückenbeläge auf Beton mit einer
Dichtungsschicht aus einer Polymerbitumen-Schweißbahn
2 Stand: 2021/10
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 7
Brückenbeläge
Abschnitt 2
Brückenbeläge auf Beton mit einer
Dichtungsschicht aus zwei
Bitumen-Schweißbahnen
Stand: 04/10
ZTV-ING - Teil 7 Brückenbeläge - Abschnitt 2 Brückenbeläge auf Beton
mit einer Dichtungsschicht aus zwei Bitumen-Schweißbahnen
2 Stand: 04/10
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 7
Brückenbeläge
Abschnitt 3
Brückenbeläge auf Beton mit einer
Dichtungsschicht aus Flüssigkunststoff
Stand: 01/03
ZTV-ING - Teil 7 Brückenbeläge - Abschnitt 3 Brückenbeläge auf Beton mit einer
Dichtungsschicht aus Flüssigkunststoff
2 Stand: 01/03
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 7
Brückenbeläge
Abschnitt 4
Brückenbeläge auf Stahl
mit einem Dichtungssystem
Stand: 04/10
ZTV-ING - Teil 7 Brückenbeläge - Abschnitt 4 Brückenbeläge auf Stahl mit einem Dichtungssystem
2 Stand: 04/10
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 7
Brückenbeläge
Abschnitt 5
Reaktionsharzgebundene Dünnbeläge
auf Stahl
Stand: 01/03
ZTV-ING - Teil 7 Brückenbeläge - Abschnitt 5 Reaktionsharzgebundene Dünnbeläge auf Stahl
2 Stand: 01/03
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 8
Bauwerksausstattung
Abschnitt 1
Fahrbahnübergänge
aus Stahl und aus Elastomer
Notifiziert gemäß der Richtlinie (EU) 2015/1535 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. September
2015 über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der technischen Vorschriften und der Vorschriften für die
Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. 241 vom 17.9.2015, S. 1.).
Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 1 Fahrbahnübergänge aus Stahl
und aus Elastomer
Inhalt Seite
1 Allgemeines............................................ 3
1.1 Grundsätzliches ....................................... 3
1.2 Begriffsbestimmungen.............................. 3
2 Eignung von Fahrbahnübergängen ...... 3
2.1 Grundsätzliches ....................................... 3
2.2 Werkstoffe ............................................... 4
3 Übergang Fahrbahnübergang /
Bauwerk .................................................. 4
3.1 Fahrbahnoberfläche ................................. 4
3.2 Kappenanschluss..................................... 4
3.3 Verankerungen ........................................ 4
3.4 Abdichtungsanschluss ............................. 5
4 Zugänglichkeit........................................ 5
5 Einbau .................................................... 5
5.1 Grundsätzliches ....................................... 5
5.2 Einbauprotokolle ...................................... 5
5.3 Qualifikationsnachweise ........................... 6
6 Ausführungsunterlagen ......................... 6
2 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 1 Fahrbahnübergänge aus
Stahl und aus Elastomer
Stand: 2021/03 3
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 1 Fahrbahnübergänge aus Stahl
und aus Elastomer
hat keinen Anspruch auf eine Fertigungsüberwa- (3) Die Ebenheitsbedingungen der Fahrbahnober-
chung durch den Auftraggeber. Die Fertigungsüber- fläche nach den Zusätzlichen Technischen Ver-
wachung gehört zur Bauüberwachung von Bautei- tragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von
len. Verkehrsflächenbefestigungen aus Asphalt (ZTV
Asphalt-StB) sind kontinuierlich über den Fahrbahn-
(9) Sofern eine zusätzliche Fertigungsüberwa- übergang hinweg einzuhalten.
chung durch den Auftraggeber vorgesehen wird,
sind die Fertigungstermine 10 Werktage vor Auslie- (4) Stauwasserbildung vor und hinter den Fahr-
ferung dem Auftraggeber anzugeben. bahnübergängen ist durch geeignete Maßnahmen
zu verhindern.
(10) Vor Einbau von Konstruktionsteilen auf der
Baustelle ist durch den Auftragnehmer eine Herstel- (5) Die Durchbiegung der Endquerträger unter den
lererklärung abzugeben. Darin muss die Einhaltung charakteristischen Werten der veränderlichen Las-
der zugrunde liegenden technischen Vorschriften ten darf höchstens 5 mm betragen.
und die Übereinstimmung mit den Ausführungsun- (6) Eventuell werden für die Dimensionierung der
terlagen bestätigt werden, siehe Formblatt 8.1.1. Fahrbahnübergänge weitergehende Forderungen
(11) Die Herstellererklärung ist Voraussetzung für zur konstruktionsbedingten Einhaltung der Durch-
eine Lieferfreigabe durch den Auftraggeber. biegungsbegrenzungen gemäß TL/TP FÜ gestellt.
(7) Dichtprofile, die nicht direkt befahren werden
2.2 Werkstoffe dürfen, müssen in jeder Stellung des Fahrbahn-
überganges mindestens 5 mm unter der Oberseite
(1) Für die Werkstoffe wird die Vorlage eines Ab-
der benachbarten Stahlprofile liegen.
nahmeprüfzeugnisses 3.1 nach DIN EN 10204 ver-
langt, sofern dies in den TL/TP FÜ nicht anders ge- (8) Werden Fahrbahnübergänge in Straßen mit
regelt wird. starkem Längsgefälle (s > 5 %) eingesetzt, darf die
durch das Öffnen und Schließen entstehende Ge-
(2) Für tragende Bauteile dürfen Stähle der Güte-
fälleänderung Ds höchstens ± 2 % betragen. Erfor-
gruppen JR und J0 nicht verwendet werden. Bei
derlichenfalls ist durch Verbreiterung der befahre-
einbetonierten Teilen und Gehwegkonstruktionen
nen Oberfläche des FÜ die Gefälleänderung auf
dürfen Stähle der Gütegruppen JR und J0 verwen-
den genannten Wert zu beschränken.
det werden, sofern die Anforderungen an die Zähig-
keit aus DIN EN 1993-1-10 erfüllt werden.
3.2 Kappenanschluss
(3) Für planmäßig vorgespannte Schraubenverbin-
dungen, die von den Regelungen in DIN EN 1090- Da zwischen Randkonstruktionen und Kappen
2 abweichen, ist eine Verfahrensprüfung Bestand- kleine Bewegungen in der Größenordnung von we-
teil der Regelprüfung. Die für die Ausführung und nigen Millimetern auftreten können, ist hier eine
Überwachung notwendigen Maßnahmen sind in ei- Vergussfuge anzuordnen und entsprechend mit ge-
ner Arbeitsanweisung zu dokumentieren. eignetem Material abzudichten. Bei Bestandsbau-
werken mit dünnen Kragarmen und/oder aufgeleg-
ten Kappen ohne Gesimsanschlussbewehrung ist
3 Übergang Fahrbahnüber- durch geeignete konstruktive Maßnahmen sicher-
zustellen, dass auftretende Bewegungen zwischen
gang / Bauwerk Randprofilen, Kappenbeton und Überbau aufge-
nommen werden können. Dies ist in der Leistungs-
3.1 Fahrbahnoberfläche beschreibung aufzunehmen.
(1) Fahrbahnübergänge sind auf die Einbauhöhen
der Fahrbahnoberfläche und die Bewegungsrich- 3.3 Verankerungen
tung der Lager auszurichten. Die relevanten Werte (1) Zur Verankerung im Konstruktionsbeton sind
der Schiefe, der Längs- und Querneigungen und durchgehende Aussparungen von mindestens 300
der Verformungen des Bauwerks infolge Tempera- mm Breite in FÜ-Längsrichtung, im Fahrbahnbe-
tur, Kriechen, Schwinden, Verkehrslasten und ggf. reich von 250 mm Höhe und im Gehwegbereich von
Setzungen sowie die Enddrehwinkel der Überbau- 150 mm Höhe vorzusehen. Die Mindestbetonfestig-
ten sind zu berücksichtigen. keitsklasse im Anschlussbereich ist C 30/37. Fahr-
(2) Der anschließende Belag ist ohne Überhöhung bahnübergänge dürfen nicht in aufbetonierten Tei-
auszuführen. Im Fahrbahnbelag vor und hinter dem len, z.B. Kappen, verankert werden.
Fahrbahnübergang müssen Maßnahmen zur Ver- (2) Sowohl der Beton der unmittelbar angrenzen-
meidung von Deformationen getroffen werden, z.B. den Bauteile (z.B. Kammerwände, Endquerträger,
in Form von mit Epoxidharzmörtel gefüllten Stütz- Konsolen) als auch der Füllbeton der Aus-sparun-
rippen mit 45° Schrägstellung zur Fahrtrichtung. gen müssen der Expositionsklasse des Überbaus
entsprechen.
4 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 1 Fahrbahnübergänge aus Stahl
und aus Elastomer
(3) Zur Unterbringung der Randkonstruktionen und (4) Die Einbauanweisung muss mindestens fol-
eventueller Tragkonstruktionen von Fahrbahnüber- gende Angaben enthalten:
gängen in Fahrbahnplatten ist auf eine ausrei-
chende Plattendicke über die gesamte Brücken- - Voreinstellung der Spaltweiten bzw. der Ab-
breite zu achten. Die Betonabmessungen unter den stände der Randprofile (z.B. Mattenübergänge)
Randkonstruktionen müssen den statisch-konstruk- und deren Markierung. Der zur Einbauzeit herr-
tiven Erfordernissen entsprechen. schende Verformungszustand des Bauwerkes
aus Kriechen, Schwinden, Setzungen und Bau-
(4) Die Anschlussbewehrung ist aus B 500B ent- werkstemperatur ist zu berücksichtigen; ggf. ist
sprechend DIN 488-1 auszuführen, Mindestabmes- die werksseitig vorgenommene Voreinstellung
sung D = 16 mm, a ≤ 200 mm in Fahrbahn und Geh- zu korrigieren.
und Radweg.
- Hilfsabstützung und endgültige Abstützung,
(5) Bei Anschlüssen von FÜ an Stahlüberbauten ist
die Ermüdungsfestigkeit der Verbindungen und der - Zeitpunkt des Lösens der Voreinstellung,
lastaufnehmenden Konstruktion nachzuweisen. An- - Zeitpunkt des Betonierens.
schlussnähte sind grundsätzlich als umlaufende
Kehlnähte oder Stumpfnähte außer bei Ausklinkun- (5) Für den Zeitraum von der Anlieferung bis zum
gen ≤ 18 mm auszuführen. Bauende ist der FÜ durch den Auftragnehmer vor
Beschädigungen zu schützen. Vergussfugen dür-
3.4 Abdichtungsanschluss fen nicht durch nachträgliches Schneiden herge-
stellt werden.
Der Abdichtungsanschluss ist entsprechend Teil 7
(6) Fahrbahnübergänge dürfen nur in der Form ein-
Abschnitt 1, 3.5 bzw. Teil 7 Abschnitt 2, 2.5 bzw.
gebaut werden, wie sie das Herstellerwerk verlas-
Teil 7 Abschnitt 3 Nr. 5.7 auszuführen. Bei Flüssig-
sen haben, wobei die Form entsprechend zu doku-
kunststoff kommt nur eine Grundbeschichtung zum
mentieren ist. Nachträgliche Anpassungen an die
Einsatz.
Geometrie des Endquerträgers oder der Fahrbahn-
oberfläche auf der Baustelle, die nicht in der Ein-
4 Zugänglichkeit bauanweisung beschrieben sind, sind unzulässig.
Bei Brücken mit Fahrbahnübergängen mit Entwäs- (7) Drei Monate nach Verkehrsübergabe sind
serungseinrichtung oder mehrprofiligen Fahrbahn- sämtliche dynamisch belasteten Schraubverbin-
übergängen sind die Widerlager mit einem War- dungen von Fachkräften des Herstellers unter Ver-
tungsgang auszustatten. wendung der zugehörigen Verfahrensanweisung zu
überprüfen und ggf. entsprechende Maßnahmen zu
5 Einbau ergreifen. Dies ist zu protokollieren. Das Protokoll
ist dem Auftraggeber zu übergeben. Auf die Über-
prüfung kann verzichtet werden, wenn durch die
5.1 Grundsätzliches Ausführung der Verbindung sichergestellt wird,
(1) Der Einbau darf nur unter der Anleitung erfah- dass der Vorspannkraftverlust auf maximal 10% be-
rener Fachkräfte des Herstellers vorgenommen schränkt bleibt und im Verlauf der Regelprü-
werden. fung/Prüfung im Einzelfall keine abweichenden For-
derungen gestellt werden.
(2) Vor dem Einbau des Fahrbahnübergangs ist
dem Auftraggeber das die Herstellererklärung nach (8) Die ggf. notwendige Überprüfung nach (7) und
Formblatt A 8.1.1 vorzulegen. die evtl. erforderlichen Verkehrssperrungen sind in
die Leistungsbeschreibung aufzunehmen.
(3) Die Herstellererklärung zur Einbaufreigabe
muss u.a. folgende Angaben und Bestätigungen
enthalten: 5.2 Einbauprotokolle
- Maßhaltigkeit der Komponenten und des Fahr- (1) Das Einbetonieren der Fahrbahnübergänge be-
bahnübergangs, darf der Freigabe durch den Auftraggeber.
(2) Vor dem Einbau des Fahrbahnübergangs ist
- vertragsgemäße Ausführung des Korrosions-
dem Auftraggeber die Herstellererklärung nach
schutzes einschließlich der Schichtdicken- und
Formblatt A 8.1.1 zu übergeben.
Haftfestigkeitsnachweise bei Beschichtungssys-
temen, (3) Nach dem Einbau des Fahrbahnübergangs ist
dem Auftraggeber das Herstellererklärung nach
- Aufbringung und Kontrolle der Vorspannung Formblatt A 8.1.2 zu übergeben.
von Schraubenverbindungen gemäß DIN EN
1090-2, DIN EN 1993-1-8/NA und ggf. Verfah- (4) Nach dem Einbau des Fahrbahnübergangs ist
rensanweisung. dem Auftraggeber der Überwachungsbericht der
- Einhaltung der Ausführungstoleranzen
Stand: 2021/03
5
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 1 Fahrbahnübergänge aus Stahl
und aus Elastomer
5.3 Qualifikationsnachweise
(1) Der Hersteller von Fahrbahnübergängen muss
über eine gültige Bescheinigung nach DIN EN 1090
(Schweißzertifikat und EG-Zertifikat) in der Ausfüh-
rungsklasse EXC 3 verfügen. Die Schweißauf-
sichtsperson muss über umfassende technische
Kenntnisse (C) nach DIN EN ISO 14731 verfügen.
(2) Für den Einbau von Fahrbahnübergängen in
Betonbauteilen ist für die Schweißnähte Ausfüh-
rungsklasse EXC 2 nach DIN EN 1090-2 erforder-
lich. Bei Anschlüssen an Stahlbrücken gilt (1).
(3) Für das Verschweißen tragfähiger Verbindun-
gen zwischen der Bewehrung und der Randkon-
struktion benötigt der Hersteller den Eignungsnach-
weis zum Schweißen von Betonstahl nach DIN EN
ISO 17660.
6 Ausführungsunterlagen
(1) Für einen eventuell erforderlichen Austausch
der Brückenlager unter dem Fahrbahnübergang
muss der Überbau inklusive komplettem eingebau-
tem Fahrbahnübergang um mindestens 10 mm be-
zogen auf die unbelasteten Lager angehoben wer-
den können. In den Ausführungszeichnungen sind
alle erforderlichen Angaben zu machen, wenn hier-
für besondere Maßnahmen am Fahrbahnübergang
erforderlich sind.
(2) Die zulässige Lage und Ausführung des
Baustellenstoßes muss für den Fall der Auswech-
selung des Fahrbahnübergangs in der Ausfüh-
rungszeichnung dargestellt werden.
(3) Die Berücksichtigung festgelegter Baustellen-
verkehrsführungen und die daraus resultierende
Ausführung des Fahrbahnübergangs sind in den
Ausführungsplänen zu dokumentieren.
(4) Die vorgelegten Ausführungszeichnungen
müssen alle für die Anwendung des Fahrbahnüber-
gangs erforderlichen Einzelheiten und Vermaßun-
gen enthalten. Daneben müssen die Fahrbahn, de-
ren Aufbau und Oberflächenniveau, der Dehnweg,
die Voreinstellung, die angrenzenden Stahl- und
Betonbauteile, die Ankerschlaufen, die Verguss-
fuge zwischen Randprofil und Fahrbahn / Stahlbe-
tonkappe maßstäblich dargestellt und vollständig
vermaßt enthalten sein.
6 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 1 Fahrbahnübergänge aus Stahl
und aus Elastomer - Anhang A
Formblatt A 8.1.1
Herstellererklärung für Fahrbahnübergänge (vor dem Einbau) ___. Ausfertigung
Baumaßnahme Bauwerksnummer
(ASB)
Auftraggeber
Auftragnehmer Bauwerksname
Auftrags-Nr. Zeichnungs-Nr.
Einbauort (Widerlager, Achse) Datum der Anlieferung
Fachkraft (Name): anwesend am:
Zeichnungs-Nr.
Es wird bestätigt:
1. Die Anforderungen der anzuwendenden Regelwerke und Vorschriften wurden eingehalten.
2. Alle Schweißarbeiten wurden von Betrieben durchgeführt, die ein EG- und Schweißzertifikat nach
DIN EN 1090-2 für mindestens Ausführungsklasse 3 (EXC 3) besitzen.
3. Die Ausführungsbedingungen und Regeln zur Gütesicherung wurden eingehalten.
4. Die Fertigung der Fahrbahnübergangskonstruktion stimmt mit den für die Ausführung freigegebe-
nen Ausführungsunterlagen überein.
5. Die zulässigen Herstellungstoleranzen wurden nicht überschritten.
6. An Werkstoffe, Bauteile und Bauarten gestellte Anforderungen wurden durch die Werkseigene
Produktionskontrolle und die fremdüberwachende Stelle überprüft. Ja ²) Nein 2)
7. Das Regelheft mit Zustimmungsvermerk des BMVI bzw. die Zustimmung im
Einzelfall ist vorhanden
8 Materialprüfzeugnisse (Abnahmeprüfzeugnis 3.1 bzw. Werkszeugnis 2.2 nach
DIN EN 10204 sind vorhanden
9 Einbauanweisung vorhanden und vollständig
10 Arbeitsanweisung und Verfahrensprüfung für planmäßig vorgespannte Schrau-
ben, die von den Regelungen der DIN EN 1090-2 abweichen, sind vorhanden
11 Arbeitsanweisung für Baustellenstöße ist vorhanden.
12 Bauteile wurden ordnungsgemäß abgeladen, gelagert und abgedeckt
13 Bauteile sind (nach sorgfältiger Sichtkontrolle) unbeschädigt und sauber
14 Arretierung fest und planmäßig
15 Voreinstellung planmäßig
16 Höhenkontrolle gemäß Gradiente/Ausgleichsgradiente erfolgt
17 Schutzelemente nach ZTV-ING 8-1 Nr. 5.1 (5) vollständig und ordnungsgemäß
angebracht.
Korrosionsschutz ist vertragsgemäß ausgeführt, unbeschädigt und vollständig
vorhanden
Fußnoten: 1) Wenn mehr als zwei Fahrbahnübergänge: fortlaufende Nr. 2
) Zutreffendes ankreuzen
Besondere Vorkommnisse mit Begründung der getroffenen Maßnahmen, z. B.
- Abweichungen zu den Anforderungen der Abschnitte 2 bis 6 und 9 der TL/TP FÜ
- Fertigung von Bauteilen, die von den genehmigten Ausführungsunterlagen abweichen
- Geometrische Anpassungen
- Weitere besondere Vorkommnisse
Stand: 2021/03
7
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 1 Fahrbahnübergänge aus Stahl
und aus Elastomer - Anhang A
Bemerkungen / Hinweise
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Datum
Unterschrift Auftraggeber
Durchschrift an: Auftragnehmer Auftraggeber Prüfingenieur Fremdüberwachende Stelle
8 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 1 Fahrbahnübergänge aus Stahl
und aus Elastomer - Anhang A
Formblatt A 8.1.2
Herstellererklärung Fahrbahnübergänge (nach dem Einbau) ___. Ausfertigung
Baumaßnahme Bauwerksnummer
(ASB)
Auftraggeber
Auftragnehmer Bauwerksname
Stand: 2021/03
9
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 1 Fahrbahnübergänge aus Stahl
und aus Elastomer - Anhang A
Bemerkungen / Hinweise
Aufgestellt:
Ort Ort
Datum Datum
Gesehen:
Ort
Datum
Unterschrift Auftraggeber
Durchschrift an: Auftragnehmer Auftraggeber Prüfingenieur Fremdüber-
wachende Stelle
10 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 1 Fahrbahnübergänge aus Stahl
und aus Elastomer - Anhang A
Formblatt A 8.1.3
Überwachungsbericht der fremdüberwachenden Stelle ___. Ausfertigung
Baumaßnahme Bauwerksnummer
(ASB)
Auftraggeber
Auftragnehmer Bauwerksname
Bemerkungen / Hinweise
Stand: 2021/03
11
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 1 Fahrbahnübergänge aus Stahl
und aus Elastomer - Anhang A
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Ort Ort
Datum Datum
12 Stand: 2021/03
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 8
Bauwerksausstattung
Abschnitt 2
Fahrbahnübergänge aus Asphalt
Stand: 01/03
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 2 Fahrbahnübergänge aus Asphalt
2 Stand: 01/03
Bundesministerium für Verkehr und
digitale Infrastruktur
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 8
Bauwerksausstattung
Abschnitt 3
Lager und Gelenke
Notifiziert gemäß der Richtlinie (EU) 2015/1535 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. September 2015
über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der
Informationsgesellschaft (ABl. 241 vom 17.9.2015, S. 1.).
Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 3 Lager und Gelenke
Inhalt Seite
1 Allgemeines............................................ 3
1.1 Grundsätzliches ....................................... 3
1.2 Begriffsbestimmungen.............................. 3
2 Lager....................................................... 3
2.1 Grundsätzliches ....................................... 3
2.2 Anforderungen ......................................... 3
2.3 Planung, Bemessung ............................... 4
2.4 Einbau ..................................................... 4
3 Gelenke................................................... 4
4 Gütesicherung........................................ 4
2 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 3 Lager und Gelenke
1 Allgemeines (5) Für Lager nach DIN EN 1337 oder mit ETA ist
das System 1 zur Bewertung und Überprüfung der
Leistungsbeständigkeit der Bauproduktenverord-
1.1 Grundsätzliches nung (EU-BauPVO) Anhang V anzuwenden.
(1) Der Teil 8 Abschnitt 3 gilt nur in Verbindung (6) Es dürfen grundsätzlich zur Abtragung von
mit dem Teil 1 Allgemeines. Vertikallasten nur Punktkipplager wie Elastomer-
lager, Topflager und Kalottenlager verwendet wer-
1.2 Begriffsbestimmungen den.
Stand: 2021/03 3
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 3 Lager und Gelenke
(8) Für die Auswahl der Stahlsorten gilt DIN EN (6) Bei der Ermittlung der vertikalen Gesamtver-
1993-2. Für die Materialgüten ist dem Auftragge- formung für den Nachweis der Verdrehungsgrenz-
ber die Fremdüberwachung unter Beachtung des bedingung nach DIN EN 1337-3:2005-07 ist für
Konformitätsnachweisverfahrens nach Deutsche verankerte Lager Fz,d/A‘ unabhängig von dem er-
Bahn Standard (DBS) 918 002-2 Abschnitt 4 rechneten Wert mit mindestens 3 N/mm² anzuset-
nachzuweisen. Bei Überschreiten der Blechdicken zen. Als verankerte Lager in diesem Sinne gelten
gemäß Tabelle 2.1 in DIN EN 1993-1-10 sind auch Elastomerlager mit einseitiger Dübelschei-
bruchmechanische Nachweise nach Abschnitt 2.4 bensicherung.
dieser Norm bzw. unter Anwendung der Vorge-
(7) Die minimale wirksame Lagertemperatur ist
hensweisen im Gutachten “Bruchmechanische Un-
mit -24 °C und die maximale wirksame Lagertem-
tersuchungen für die Stahlsortenwahl für Brücken-
peratur mit 37 °C anzunehmen.
lager” der Europäischen Kommission bzw. der
Vereinigung der Hersteller von Fahrbahn- (8) Für einen Überbau ist die Verwendung ver-
übergängen und Lagern für Bauwerke“ (VHFL) zu schiedener Lagerarten für Vertikallasten in einer
führen. Lagerachse zu vermeiden. Im technisch begründe-
ten Ausnahmefall ist dies nur möglich, wenn die
unterschiedliche Steifigkeit und Verformung der
2.3 Planung, Bemessung verschiedenartigen Lager erfasst sind.
(1) Es ist ein Lagerversetzplan zu erstellen, der al-
(9) Bei elastischer Lagerung erhält der Überbau
le Angaben, die für den Einbau und einen mögli-
auf jedem Widerlager an einem Lager Führungen
chen Austausch der Lager erforderlich sind, ent-
in Längsrichtung. Auf diese kann verzichtet wer-
hält.
den, wenn nachfolgende Bedingungen erfüllt sind:
(2) Für Lagerwechsel ist eine Anhebeanweisung
― Dehnlänge weniger als 15 m, gemessen vom
aufzustellen und zur Prüfung vorzulegen. Die Auf-
Verformungsruhepunkt bis zum Überbauende
nahme der Horizontalkräfte im angehobenen Zu-
und
stand, insbesondere beim Ausbau der festen La-
ger, ist nachzuweisen und durch geeignete Maß- ― Brückenschiefe größer als 80 gon.
nahmen sicherzustellen.
(3) Unter- und Überbauten sind so zu dimensio- 2.4 Einbau
nieren, dass bei jeder Lagerstellung die Hubpres-
sen auf den Unterbauten abgesetzt werden kön- (1) Grundlage des Lagereinbaus ist die Einbau-
nen. Bei Einsatz von Lagern mit angenommenen anweisung des Lagerherstellers und / oder des
Nutzungsdauern von mindestens 50 Jahren kön- Bauwerksplaners. Der Lagereinbau darf nur durch
nen temporäre Pressenansatzpunkte unter der Vo- eine Fachkraft für Lager im Bauwesen durchge-
raussetzung, dass deren Befestigung am Bauwerk führt werden:
ohne Eingriffe am Bestand erfolgen kann, zum ― Die Fachkraft für Lagereinbau muss dazu den
Einsatz kommen. Lehrgang A oder einen Wiederholungslehrgang
(4) Bei horizontal elastischer Lagerung oder bei C des Lagerschulungsprogramms der Vereini-
Anordnung mehrerer Festpunktpfeiler ist der Ge- gung der Hersteller von (Bauwerks-)Lagern und
samtruhepunkt mittels Grenzbetrachtung aller Fahrbahnübergängen (VHFL) und der Material-
maßgebenden Steifigkeiten zu ermitteln. prüfungsanstalt der Universität Stuttgart
(MPAS) erfolgreich absolviert haben.
(5) Bei der Bemessung der Bauwerke sind zur
Bestimmung der Horizontalkräfte infolge Verschie- ― Die erfolgreiche Teilnahme an diesen Lehrgän-
bungen an Gleitlagern die Vertikalkräfte der maß- gen berechtigt den Teilnehmer / die Teilnehme-
gebenden Einwirkungskombination und der von rin zum regelkonformen Einbau von Bauwerks-
der Lagerart abhängige Reibbeiwert, welcher der lagern auf der Grundlage der Einbauanweisung
Normenreihe DIN EN 1337 oder Allgemeinen des Lagerherstellers oder Planers.
Bauaufsichtlichen Zulassungen (abZ) bzw. Euro-
päischen Technischen Bewertungen (ETA) zu ent- (2) Die Lager sind mit Stellschrauben in die gefor-
nehmen ist, zu berücksichtigen. Vereinfachend derte Lage zu bringen.
darf der Reibbeiwert einheitlich bei einer Pressung (3) Für das Untergießen von Lagern gilt die
von einem Drittel des charakteristischen Wertes „Richtlinie Herstellung und Verwendung von ze-
herangezogen werden. Für PTFE-Gleitlager nach mentgebundenem Vergussbeton und Vergussmör-
DIN EN 1337 beträgt der Reibbeiwert 3%. Beim tel“ des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton.
Nachweis der Montagezustände darf die Lagerrei- Die Mörtel müssen mindestens der Schwindmaß-
bung nicht zur Erhöhung der Sicherheit berück- klasse SKVM III und der Frühfestigkeitsklasse B
sichtigt werden. entsprechen.
4 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 3 Lager und Gelenke
(4) Die Verwendung von speziellen Kunst- (4) Der Nachweis der Gütesicherung wird gegen-
stoffmörteln zum Ausgleich von Passungenauig- über dem Auftraggeber bzw. der Bauaufsichtsbe-
keiten beim Einbau von Lagern an der Stahlkon- hörde durch das Übereinstimmungszeichen (Ü-
struktion von Brücken, z.B. Metall Polymer, ist bei Zeichen) erbracht.
Neubauten nicht zulässig. Zur Herstellung der
Ebenheitsanforderungen sind die Oberflächen der
entsprechenden Bauteile des Lagers bzw. der
Keilplatte erforderlichenfalls mechanisch zu bear-
beiten.
(5) Bei Instandsetzungsmaßnahmen dürfen diese
Kunststoffmörtel nur verwendet werden, wenn ein
Verwendbarkeitsnachweis, z.B. in Form einer all-
gemeinen bauaufsichtlichen Zulassung (abZ) vor-
liegt. Die Anwendbarkeit ist bereits bei der Aufstel-
lung des Instandsetzungsentwurfs zu untersuchen
und bei der Ausschreibung zu berücksichtigen.
(6) Die Vorlage der vollständig ausgefüllten La-
gerprotokolle ist Voraussetzung für die erste
Hauptprüfung. Die Protokolle sind vier Wochen
vorher dem Auftraggeber zu übergeben.
(7) Beim Anheben von Überbauten sind Pressen
mit Stellring und Kalottenkopf und erforderlichen-
falls mit Gleitteil zu verwenden.
(8) Die Pressenaufstell- und ansatzpunkte sind
am Bauwerk dauerhaft zu markieren.
(9) Klaffende Fugen zwischen Lagerplatten und
dem Elastomerblock eines Elastomerlagers sind
unzulässig. D.h., die Resultierende muss innerhalb
des Kerns liegen.
3 Gelenke
(1) Für Betongelenke gilt Teil 3 Abschnitte 1 und
2.
(2) Für den gelenkigen Anschluss des Überbaus
an das Widerlager ist nichtrostender Stahl mindes-
tens der Werkstoffnummer 1.4401 zu verwenden.
Die Bewehrung ist dabei gekreuzt einzubauen.
4 Gütesicherung
(1) Die Qualitätssicherung erfolgt nach Teil 1,
Abschnitt 2 unter Beachtung der bauweisenspe-
zifischen Regelungen für Brückenlager nach EN
1337 bzw. der abZ für die Lagerausstattung.
(2) Die Einhaltung aller festgelegten Anforderun-
gen an die Werkstoffe, Bauteile und Bauarten ist
bei deren Herstellung durch Eigen- und Fremd-
überwachung zu überprüfen. Darüber hinaus hat
der Auftraggeber das Recht, zusätzliche Kontroll-
prüfungen zu veranlassen.
(3) Das System des Übereinstimmungsnachwei-
ses entspricht dem System 1 gemäß EU-BauPVO.
Stand: 2021/03 5
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 3 Lager und Gelenke - Anhang A
Formblatt A 8.3.1
Seite
Lagerprotokoll
Baumaßnahme Bauwerksnummer
(ASB)
Auftraggeber
Auftragnehmer Bauwerksname
Hersteller
nach Zulassungs-Nr. 1)
Lagerart
1
nach DIN EN 1337, Teil )
6 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 3 Lager und Gelenke - Anhang A
Seite
Lagerprotokoll
Baumaßnahme Bauwerksnummer
(ASB)
Auftraggeber
Auftragnehmer Bauwerksname
Ort Ort
Datum Datum
Auftragnehmer Auftraggeber
Stand: 2021/03 7
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 3 Lager und Gelenke - Anhang B
Anhang B
Typenschild
Befestigung: dauerhaft und gut sichtbar auf Anker- bzw. Lagerplatte mit
Zylinderschrauben DIN EN ISO 4762-M6x10.
8 Stand: 2021/03
Bundesministerium für Verkehr und
digitale Infrastruktur
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 8
Bauwerksausstattung
Abschnitt 4
Rückhaltesysteme
Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 über ein Informati-
onsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der Informationsgesell-
schaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/96/EG (ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geändert
worden ist, sind beachtet worden.
Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 4 Rückhaltesysteme
Inhalt Seite
1 Allgemeines ........................................... 3
2 Fußgänger- Rückhaltesysteme ............. 3
2.1 Allgemeines............................................. 3
2.2 Geländer aus Stahl .................................. 3
2.2.1 Abmessungen und Querschnitte .............. 3
2.2.2 Werkstoffe ............................................... 3
2.2.3 Statische Anforderungen und konstruktive
Einzelheiten............................................. 3
2.2.4 Korrosionsschutz ..................................... 4
2.3 Geländer aus Aluminium.......................... 5
2.3.1 Allgemeines............................................. 5
2.3.2 Abmessungen und Querschnitte .............. 5
2.3.3 Werkstoffe ............................................... 5
2.3.4 Weitere statische Anforderungen und
konstruktive Einzelheiten ......................... 5
2.3.5 Korrosionsschutz von Aluminiumteilen ..... 5
2.3.6 Kennzeichnung........................................ 6
2.4 Ausführung und Herstellung von
Geländern ............................................... 6
3 Fahrzeug-Rückhaltesysteme ................ 6
3.1 Allgemeines............................................. 6
3.1.1 Geltungsbereich ...................................... 6
3.1.2 Begriffsbestimmungen ............................. 6
3.2 Anforderungen......................................... 6
3.3 Entwurf und Planung ............................... 7
3.4 Bemessung ............................................. 8
3.5 Ausführung .............................................. 8
2 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 4 Rückhaltesysteme
Stand: 2021/03 3
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 4 Rückhaltesysteme
(6) Das Spiel b der Anschlagkonstruktion für Be- der Schweißnaht am Pfostenschuh bei einer Ver-
wegungen aus Temperatur, Kriechen und Schwin- ankerung des Geländers mittels Pfostenschuh und
den ist wie folgt zu bestimmen: Fußplatte, nicht zulässig. Pfosten und Füllstäbe
sind ungestoßen auszuführen.
b = I0 * (1,0 + 0,01 * t) [mm]
(11) Kanten sind abzurunden.
Es bedeuten:
I0 Abstand zwischen Anschlagkonstruktion und 2.2.4 Korrosionsschutz
Bewegungsnullpunkt des Überbaus [m]
(1) Stahlgeländer und Geländererhöhungen erhal-
t Temperatur des Überbaus beim Einbau [°C] ten ein Korrosionsschutzsystem mit Feuer-
(7) Bei zusätzlichen Bewegungen ist b entspre- verzinkung gemäß Teil 4 Abschnitt 3.
chend zu vergrößern. (2) Die Geländer sind feuerverzinkungsgerecht
(8) Pfosten und Füllstäbe werden in der Regel lot- gemäß DIN EN ISO 12944-3 und
recht gesetzt. Bis zu einer Längsneigung von 1 % DIN EN ISO 14713-2, Anhang A herzustellen. Ins-
können sie auch rechtwinklig zur Neigung aufge- besondere sind die bei geschlossenen Hohlprofilen
stellt werden. und Rohren erforderlichen Öffnungen für das Ent-
weichen von Luftblasen und das Ablaufen des
(9) Die Füllstäbe sind unten und oben mit Kehl- schmelzflüssigen Zinkes mit der Verzinkerei abzu-
nähten (a = 4 mm) anzuschließen. stimmen und so anzuordnen, dass nach Montage
(10) Sofern geschweißte Stöße in Handläufen, des Geländers kein Oberflächenwasser eindringen
Holmen und Fußholmen angeordnet werden, sind kann.
sie über den gesamten Querschnitt voll zu ver- (3) Rohrgeländer in Böschungen erhalten eine
schweißen und glatt zu schleifen. Unterbrochene Feuerverzinkung nach DIN EN ISO 1461.
Schweißnähte sind nicht zugelassen. Das Schwei-
ßen an verzinkten Geländern ist, abgesehen von
Geländerhöhen
bei Absturzhöhen < 12,00 m ≥ 1000 mm
bei Absturzhöhen > 12,00 m ≥ 1100 mm
jedoch bei Radwegen und Geh- und Radwegen1) ≥ 1300 mm
Pfostenabstände
bei Füllstab- und Holmgeländern und bei Geländern mit Drahtgitterfüllung 2000 bis 2500 mm
bei Kurzpfosten-Füllstabgeländern ≤ 2000 mm
bei Rohrgeländern 1500 bis 2000 mm
Handlaufbreite
bei Straßen- und Wegbrücken ≥ 120 mm
bei Geh- und Radwegbrücken ≥ 80 mm
bei Rohrgeländern an Betriebswegen ≥ 60,3 mm
Lichter Abstand der Füllstäbe ≤ 120 mm
Abstand zwischen Achse des Pfosten und der Fuge oder des Flügelendes ≥ 250 mm
1
) Geländerhöhen von ≥ 1,20 m stellen im Bestand keine Nutzungseinschränkung für den Radverkehr dar.
4 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 4 Rückhaltesysteme
Stand: 2021/03 5
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 4 Rückhaltesysteme
Handlauf bei Straßen- und Wegbrücken: b > 120 mm, h > 55 mm, d > 4 mm
bei Geh- und Radwegbrücken: b > 90 mm, h > 45 mm, d > 2,5 mm
Holm b > 60 mm, h > 40 mm, d > 2,5 mm
6 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 4 Rückhaltesysteme
Rückhaltesystemen in Deutschland (hier insbe- (5) Bei sonst gleicher Eignung sollten Schutzein-
sondere die ergänzenden Anforderungen an richtungen ohne Mitwirkung des Geländers ge-
Schutzeinrichtungen für den Einsatz auf Ingeni- wählt werden.
eurbauwerken) zu berücksichtigen. Die Produkte
(6) Die Breite des Notgehwegs auf Außenkappen
müssen die für das jeweilige Bauwerk relevanten
beträgt mindestens 75 cm, auf Mittelkappen und
Kriterien für den Einsatz von Fahrzeug-
bei Um- oder Ausbau bestehender Bauwerke darf
Rückhaltesystemen erfüllen.
eine Breite von 50 cm nicht unterschritten werden.
(7) Für die Mindestabmessungen von Geländern
3.3 Entwurf und Planung gilt Tab. 8.4.1. Darüber hinaus gilt am Außenrand
(1) Es wird empfohlen schon im frühen Entwurfs- von Brücken bei Anordnung einer Schutzeinrich-
stadium die grundsätzlichen Anforderungen an die tung für die Ermittlung der Höhe des Geländers
einzusetzenden Schutzeinrichtungen (Aufhalte- einschließlich Übersteigschutz:
stufe, Wirkungsbereich, Einsatzort etc.) festzule-
gen und diese Informationen in den Planungspro- hGel+Ü ≥ hSE + h – b – 0,05 ≥ hmin Gl. (I)
zess einzubinden. Dabei ist ebenso der Einfluss
der vor und hinter dem Bauwerk auf der Strecke mit
verwendeten Schutzeinrichtungen zu berücksichti- hGel+Ü: mind. erforderliche Höhe des Geländers
gen. einschließlich Übersteigschutz [m]
(2) In der Leistungsbeschreibung sind unter ande- hSE: Höhe der Schutzeinrichtung über OK Not-
rem folgende Kriterien zu berücksichtigen : gehweg [m]
— Erforderliche Aufhaltestufe (N2, H1, H2 oder h: mind. erforderliche Geländerhöhe [m] am
H4b), die jeweils höchste Aufhaltestufe ist über Brückenrand:
die gesamte Bauwerkslänge je Seite anzuwen-
den, bei Absturzhöhen < 12 m: 1,00 m
— max Klasse des Wirkungsbereiches (W1 bis bei Absturzhöhen ≥ 12 m: 1,10 m
W8), b: Abstand Hinterkante Schutzeinrichtung in
— Anprallheftigkeitsstufe und / oder Bauart Höhe OK SE – Vorderkante Geländer [m]
(Stahl / Beton), hmin: Mindestgeländerhöhe nach Tab. 8.4.1 [m]
— max Klasse der Horizontalkraft nach DIN EN (8) Um die Höhe des Geländers zu begrenzen,
1991-2 (Klasse A bis D) und die max mögliche sollen bei sonst gleicher Eignung möglichst niedri-
Lastangriffshöhe der Horizontalkraft, ge Schutzeinrichtungen verwendet werden.
— max möglicher Erhöhungsfaktor der einwirken- (9) Bei Anordnung von Schutzeinrichtungen der
den Vertikalkraft, Aufhaltestufe H2 auf Außenkappen wird die Höhe
— max Höhe der Schutzeinrichtung, des Geländers auf 1,20 m begrenzt.
— SE mit oder ohne Mitwirkung des Geländers, hSE ≤ hGel – h + b + 0,05 Gl. (II)
— Angaben zur max / min möglichen Dilatation
und mit
— Angaben zur SE auf der Strecke (ggf. erforder- hGel: gewählte Höhe des Geländers ≥ hmin und
liche Übergangskonstruktion beachten). ≤ 1,20 m
(3) Die Regelbreite von Außenkappen mit Schutz- (10) Bei Anordnung von Schutzeinrichtungen der
einrichtung beträgt mindestens 2,05 m. Aufhaltestufe H4b kann von der Höhenbegrenzung
des Geländers abgewichen werden und die erfor-
(4) Die Breite von Mittelkappen richtet sich in ers- derliche Höhe des Geländers einschließlich
ter Linie nach den Richtlinien für die Anlage von Übersteigschutz mit Gl. (I) ermittelt werden. Dies
Autobahnen RAA, den Richtlinien für die Anlage gilt auch in begründeten Ausnahmefällen für H2
von Landstraßen RAL, den Richtlinien für die An- Systeme, wie z.B. bei beengten Verhältnissen mit
lage von Stadtstraßen RASt und örtlichen Beson- geringer Kappenbreite im Bestand.
derheiten. Zu beachten ist dabei auch die Linien-
führung in Lage und Höhe, sowie die Entwicklung (11) Die Ausbildung des Übersteigschutzes kann
der Querneigung (Höhensprung im Bereich der gemäß Richtzeichnung Gel 16 erfolgen.
Mittelkappen), was zu Einschränkungen bei der (12) Für die Schrammbordhöhe und die Nutzbreite
Auswahl geeigneter SE und / oder zu größeren der Kappe auf Brücken, für die gemäß RPS keine
Mittelstreifenbreiten führen kann und damit ggf. Schutzeinrichtung erforderlich ist, gelten die Ab-
auch Auswirkungen auf die Trassierung hat. messungen in Tabelle 8.4.4.
Stand: 2021/03 7
ZTV ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 4 Rückhaltesysteme
Tabelle 8.4.4: Schrammbordhöhe und Nutzbreite der Kappe (4) Die Befestigung auf Stahl ist im Einzelfall zu
auf Brücken ohne Schutzeinrichtung
betrachten und ist in der Leistungsbeschreibung
Vzul Schrammbord- Nutzbreite der festzulegen.
[km/h] höhe [cm] Kappe [m] (5) Freiliegende Gewindebolzen der Fußveranke-
≤ 50 15 ≥ 1,00 rung dürfen nicht mehr als 15 mm über die Muttern
herausragen.
> 50 7,5 ≥ 1,25
(6) Schutzeinrichtungen aus Beton sind durch
Verankerungen in ihrer Lage zu sichern.
(13) Bei Wirtschaftswegbrücken beträgt bei einer
Schrammbordhöhe von 20 cm die Nutzbreite der (7) Die Bohrlöcher von Ankern und Schrauben
Kappe 50 cm. sind dauerhaft zu verschließen. Die Vergussmasse
muss frost- und tausalzbeständig sein.
(14) In begründeten Ausnahmefällen kann die Ab-
wägung zwischen Belangen der Verkehrssicherheit (8) Der Korrosionsschutz der Verankerung ist ge-
und anderen Belangen abweichende Lösungen er- mäß TLP FRS2) feuerverzinkt auszuführen. Alter-
forderlich machen. Für diese Fälle sind Lösungen nativ ist eine Beschichtung, geprüft für Korrosivi-
anzustreben, die im Sinne der RPS und den hier tätskategorie C5-I, Schutzdauer mittel nach
getroffenen Regelungen das unter den vorhande- DIN EN ISO 12944-6 und ISO 3231 oder die Aus-
nen Randbedingungen bestmögliche Schutzniveau führung in nicht rostendem Stahl der Stahlsorte A4
erzielen. bzw. A5, Werkstoff-Nr. 1.4571 bzw. 1.4401 mög-
lich.
3.4 Bemessung (9) Bei der Befestigung von Schutzeinrichtungen
auf Beton ist zum Ausgleich von Unebenheiten ei-
(1) Die Aufnahme der gemäß den Technischen ne, im Mittel maximal 5 mm dicke, Ausgleichs-
Kriterien für den Einsatz von Fahrzeug- schicht zwischen Betonoberfläche und Ankerplatte
Rückhaltesystemen ermittelten Anpralllasten durch aus Zementmörtel RM oder Reaktionsharzmörtel
das Bauwerk (Kragarmbemessung) muss mit einer PRC/PRM nach Teil 3 Abschnitt 4, oder eine wet-
statischen Berechnung nachgewiesen werden terbeständige, elastische Dichtungsplatte erforder-
(DIN EN 1991-2, 4.7.3.3 (1)). lich. Die erforderliche Mindesteinbindetiefe der
(2) Bei Neubauten ist eine Kappenanschlussbe- Verbundanker im Kappenbeton bleibt davon unbe-
wehrung von Ø14, a = 20 cm vorzusehen. Die rührt. Beim Einsatz von RM, PRC/PRM muss der
Mindesthöhe der Kragplatte am Außenrand beträgt Größtkorndurchmesser der Gesteinskörnung auf
25 cm. Wird von diesen Regelungen abgewichen die Schichtdicke abgestimmt sein und den Anfor-
(z.B. bei bestehenden Bauwerken) ist ein geson- derungen in Teil 3 Abschnitt 4, 6.4 bzw. 7.4 ent-
derter statischer Nachweis gemäß DIN EN 1991-2, sprechen.
4.7.3.3 (2) erforderlich. (10) Im Bereich von Fahrbahnübergängen nach
den Abschnitten 1 und 2 sind Dilatationsstöße in
die Schutzeinrichtung einzubauen.
3.5 Ausführung
(1) Sofern hier keine Regelungen getroffen sind,
sind die ZTV FRS (Zusätzliche Technische Ver-
tragsbedingungen und Richtlinien für Fahrzeug-
Rückhaltesysteme) zu beachten.
(2) Fahrzeug-Rückhaltesysteme einschließlich
Verankerung sind nur wie geprüft und zertifiziert
gemäß Einbauanleitung einzusetzen.
(3) Die Befestigung auf Beton erfolgt mit Ver-
bundankern, vorgefertigten Ankerkonstruktionen
oder Betonschrauben mit Bohrlochvergussmasse
für ungerissenen Beton (≥ M12) mit einer Einbinde-
tiefe ≤ 13 cm (Betondeckung mindestens 2 cm).
Die Anker müssen eine Zulassung des Deutschen
Instituts für Bautechnik (DIBt) oder eine Europäi-
sche Technische Bewertung (ETA) besitzen und
durch die Zertifizierung des Fahrzeug-
Rückhaltesystems eingeschlossen sein. Die Ver-
wendung von Stahlspreizankern ist nicht zulässig. 2
) Bis zur Einführung der TLP FRS gilt: Der Korrosionsschutz
der Verankerung ist gemäß DIN EN ISO 1461 feuerverzinkt
auszuführen.
8 Stand: 2021/03
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 8
Bauwerksausstattung
Abschnitt 5
Entwässerungen
Notifiziert gemäß der Richtlinie (EU) 2015/1535 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. September 2015
über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der
Informationsgesellschaft (ABl. 241 vom 17.9.2015, S. 1.).
Stand: 2018/10
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 5 Entwässerungen
Inhalt Seite
1 Allgemeines .......................................... 3
2 Leitungen und Abläufe ........................ 3
2.1 Leitungen ............................................... 3
2.2 Abläufe ................................................... 3
2.3 Werkstoffe für Rohre und Formstücke,
Schraubverschlüsse, Befestigungen
und Abläufe ............................................ 4
2 Stand: 2018/10
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 5 Entwässerungen
(2) Die Regelnennweite von Sammelleitungen be- (12) Für den Einsatz von Hochdruckspülgeräten
trägt DN 200. Sind nicht mehr als drei Abläufe an- ist am tiefgelegenen Ende der Längsleitung und
zuschließen, darf die Nennweite bei günstigem ggf. an Zwischenpunkten eine Reinigungsöffnung
Rohrgefälle auch DN 150 betragen. Das Gefälle ist für die Einführung des Spülschlauches anzuord-
in der Regel mit mindestens 2 % auszubilden. nen.
(3) Sammelleitungen sind mindestens für eine (13) In Hohlkästen sind an allen Tiefpunkten Öff-
Regenspende von 115 l/(s * ha) und 15 min Dauer nungen von 150 mm Durchmesser mit Vogel-
zu bemessen. Die Fließgeschwindigkeit soll zwi- schutzgittern vorzusehen.
schen 1 m/s und 3 m/s liegen und darf bei einer (14) Auflagerbänke dürfen nicht in die
Regenspende von 15 l/(s * ha) und 15 min Dauer Hinterfüllung des Widerlagers entwässert werden.
nicht kleiner als 0,5 m/s sein.
(15) Abdeckungen von Fallrohr-Nischen müssen
(4) Die Regelnennweite von Querleitungen beträgt zur Kontrolle und Wartung der Rohrleitungen ab-
DN 150. Das Gefälle ist in der Regel mit mindes- nehmbar sein.
tens 5 % auszubilden.
(5) Querleitungen münden von oben in Längslei- 2.2 Abläufe
tungen ein. Hierzu sind Abzweige mit Einlaufwin-
keln von höchstens 45° zu verwenden. (1) Für je 400 m² Einzugsfläche ist mindestens ein
Ablauf anzuordnen.
(6) Die Nennweite von Fallleitungen ist mindes-
tens gleich derjenigen der Längsleitungen zu wäh- (2) Die Abstände der Abläufe sind nach folgenden
len. Am Kopf- und Fusspunkt und an nicht ver- Formeln zu wählen:
meidbaren Krümmungen sind Revisionsmöglich- 0,40
L = (155 * qf – 132) * s / B für Straßenablauf der
keiten vorzusehen. Abmessungen 300 x 500 mm²,
(7) Richtungsänderungen in Quer- und Fallleitun- 0,48
L = (185 * qf – 170) * s / B für Straßenablauf der
gen dürfen nur mit Bogenstücken mit Öffnungswin- Abmessungen 500 x 500 mm²,
keln von höchstens 45° erstellt werden. Größere
Stand: 2018/10 3
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 5 Entwässerungen
4 Stand: 2018/10
Bundesministerium für Verkehr und
digitale Infrastruktur
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 8
Bauwerksausstattung
Abschnitt 6
Befestigungseinrichtungen und
Unterfütterung von Ankerplatten
Notifiziert gemäß der Richtlinie (EU) 2015/1535 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. September 2015
über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der
Informationsgesellschaft (ABl. 241 vom 17.9.2015, S. 1.).
Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 6 Befestigungseinrichtungen und
Unterfütterung von Ankerplatten
Inhalt Seite
1 Allgemeines ........................................... 3
1.1 Grundsätzliches....................................... 3
1.2 Begriffsbestimmungen ............................. 3
2 Bauarten und Bauprodukte ................... 3
2.1 Befestigungsmittel ................................... 3
2.2 Unterfütterung von Ankerplatten .............. 4
2 Stand: 2021/03
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 6 Befestigungseinrichtungen und
Unterfütterung von Ankerplatten
Stand: 2021/03 3
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 6 Befestigungseinrichtungen
und Unterfütterung von Ankerplatten
te oder Sicherungselemente mit allgemeiner bau- bericht „Beton“ und Teil 3 Abschnitt 1 sowie
aufsichtlicher Zulassung bzw. mit Europäischer DIN EN 13670, DIN 1045-3 und Teil 3 Abschnitt 2
Technischer Zulassung / Europäischer Techni- auszuführen. Die Tragfähigkeit dieser Mörtelfugen
scher Bewertung (ETA) zu verwenden. ist nach DIN EN 1992-2 nachzuweisen. Für
schwindarmen Beton dürfen in Abhängigkeit vom
Größtkorn der Gesteinskörnung der Gesamtwas-
2.2 Unterfütterung von sergehalt folgende Werte nicht überschritten wer-
Ankerplatten den:
(1) Fugen unterhalb von Fußplatten sind mit ge- ― Größtkorn 8 mm: Gesamtwassergehalt
eignetem Mörtel zu verfüllen. Bei Fußplatten bis zu ≤ 175 dm³/m³,
einer Größe von ca. 80 x 80 [cm] und einer Fugen- ― Größtkorn 16 mm: Gesamtwassergehalt
dicke d ≥ 15 mm und d ≤ 50 mm sind Verguss- ≤ 160 dm³/m³ und
mörtel gemäß der Richtlinie „Herstellung und Ver- ― Größtkorn 32 mm: Gesamtwassergehalt
wendung von zementgebundenem Vergussbeton ≤ 155 dm³/m³.
und Vergussmörtel“ des Deutschen Ausschuss für
Stahlbeton (DAfStb) einzusetzen, die ergänzend
die Anforderungen gemäß den Absätzen (2) bis (4)
erfüllen müssen. Bei Fußplatten bis zu einer Größe
von ca. 30 x 30 [cm] und einer Fugendicke
d ≥ 15 mm und d ≤ 50 mm können auch RM gem.
Teil 3 Abschnitt 4 als Stopfmörtel verwendet wer-
den.
(2) Für Ausgangstoffe, Zusammensetzung, Her-
stellung und Verwendung von Vergussbeton oder
–mörtel gelten sinngemäß die Festlegungen von
DIN Fachbericht „Beton“ für die Expositionsklassen
XD3, XF4 und die Feuchtigkeitsklasse WA, sofern
in der in Absatz (1) genannten DAfStb-Richtlinie
und im Folgenden nichts anderes festgelegt wird.
(3) Es sind folgende Zemente zu verwenden:
― Portlandzement CEM I oder
― Portlandkompositzemente CEM II/A-LL,
CEM II/A-S, CEM II/A-V, CEM II/A-T.
(4) Es sind Gesteinskörnungen für die Expositi-
onsklasse XF4 zu verwenden, die ergänzend zu
DIN-Fachbericht „Beton“ die Anforderungen nach
Teil 3 Abschnitt 1 Nr. 2.1 und Nr. 3.1 Absätze (4)
bis (7) erfüllen.
(5) Auf den Nachweis des Luftgehalts im Ver-
gussbeton oder -mörtel für die Expositionsklasse
XF4 darf verzichtet werden, wenn in der Prüfung
des Betons mit dem CDF-Verfahren die Abwitte-
rung im Mittel 1500 g/m² und im Einzelwert 1700
g/m² nicht überschreitet. Dieser Nachweis ist nach
dem Merkblatt „Frostprüfung von Beton“ der Bun-
desanstalt für Wasserbau (BAW) für das Nach-
weisalter von 28 d zu führen.
(6) Der Vergussmörtel muss der Fließmaßklasse
f3, und der Schwindklasse SKVM I, der Verguss-
beton der Ausfließmaßklasse a3 und der Schwind-
klasse SKVB I gemäß der DAfStb Richtlinie in
Absatz (1) genügen.
(7) Es ist Vergussmörtel oder -beton der Frühfes-
tigkeitsklasse C zu verwenden.
(8) Mörtelfugen, deren Dicke 50 mm überschrei-
tet, sind mit schwindarmem Beton nach DIN Fach-
4 Stand: 2021/03
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 9
Bauwerke
Abschnitt 1
Verkehrszeichenbrücken
Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 über
ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften für die
Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/96/EG
(ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geändert worden ist, sind beachtet worden.
Stand: 2012/12
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 1 Verkehrszeichenbrücken
4 Abmessungen ......................................... 4
2 Stand: 2012/12
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 1 Verkehrszeichenbrücken
(4) Die konstruktiven Anforderungen dieses Ab- Verkehrszeichen auf einem Trägerblech ein-
schnitts sollen auch bei entsprechenden Konstruk- schließlich der Blechaussteifung und des Randpro-
tionen, die neben dem Verkehrsraum stehen, be- fils.
achtet werden. (6) Schilder / Zeichengeber
(5) Dieser Abschnitt kann auch bei einfachen Sammelbegriff für Schilder, Signalgeber, innenbe-
handelsüblichen Masten (Auslegermaste oder leuchtete Verkehrszeichen und Wechselverkehrs-
Peitschenmaste), an denen nur kleine Schilder, zeichengeber.
Signalgeber oder Wechselverkehrszeichengeber
über dem Verkehrsraum befestigt sind, angewen- (7) Signalgeber
det werden. Derartige Konstruktionen sind keine Gerät, mit dem ein Lichtzeichen dargeboten wird.
Ingenieurbauwerke im Sinne der DIN 1076. Über
die Abgrenzung ist ggf. im Einzelfall zu entschei- (8) Verkehrsraum
den. Raum über der befestigten Fahrbahn einschließlich
(6) VZB sind als vorwiegend nicht ruhend belaste- der befahrbaren Entwässerungsrinnen und befes-
te Tragwerke einzustufen. Dies ist zur Gewährleis- tigten Seitenstreifen.
tung der Dauerhaftigkeit insbesondere bei der (9) Verkehrszeichen
konstruktiven Durchbildung zu berücksichtigen. Die
Bemessung kann, soweit nachfolgend keine Ein- Verkehrszeichen nach § 39 (1) StVO.
schränkungen enthalten sind (siehe Nr. 7.6) mit (10) Verkehrszeichenbrücken (VZB)
statisch wirkenden Ersatzlasten durchgeführt wer-
den. Tragkonstruktionen, an denen Schilder / Zeichen-
geber über dem Verkehrsraum befestigt werden.
(7) Die Annahmen für Windlasten nach Nr. 6.2 Zu den VZB zählen auch entsprechende Tragkon-
sind für alle Schilder / Zeichengeber und Verkehrs- struktionen mit einseitiger oder beidseitiger Aus-
zeichenträger über oder neben dem Verkehrsraum kragung.
vorzusehen, soweit hierfür statische Nachweise zu
führen sind. (11) Verkehrszeichenträger
(8) Die Beanspruchungen infolge Lkw-Durch- VZB und andere Tragkonstruktionen für Schil-
fahrten sind durch die Windersatzlasten abge- der / Zeichengeber.
deckt. (12) Wechselverkehrszeichen
(9) Die Kraglänge von Kragträgern darf 12 m nicht Verkehrszeichen, das bei Bedarf gezeigt, geändert
überschreiten. oder aufgehoben werden kann.
(13) Wechselverkehrszeichengeber
1.2 Begriffsbestimmungen
Gerät, mit dem ein Wechselverkehrszeichen dar-
(1) Befestigungselemente geboten wird.
Bauteile zur Befestigung von Schildern / Zeichen-
gebern und Beleuchtungseinrichtungen an Ver- 2 Baugrundsätze
kehrszeichenträgern.
(1) In der Regel sollen Ortbetonsockel vorgesehen
werden.
Stand: 2012/12 3
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 1 Verkehrszeichenbrücken
(2) Zum Schutz vor Fahrzeuganprall sind bei ― EN AW-6082 T6 (EN AW-AlSi1MgMn),
v > 50 km/h Ortbetonsockel entsprechend
― EN AW-5083 H111 (EN AW-AlMg4,5Mn0,7)
DIN EN 1991-1-7 mit einer Höhe von mindestens
und
80 cm über Fahrbahn vorzusehen, wobei deren
Stirnseiten halbkreisförmig auszurunden sind. ― EN AW-5086 H 24 (EN AW-AlMg4).
(3) Für die VZB sind Nachweise nach Nr. 7 ein- (6) Für Anbauteile wie Geländer und Leitern darf
schließlich der Gründungen, der Betonsockel, der auch EN AW-6060 T66 (EN AWAlMgSi) verwendet
Verankerungen, der Besichtigungseinrichtungen werden.
und der Befestigungselemente zu führen. Für die
(7) Bei Tragkonstruktionen aus Aluminium ist als
Konstruktion sind Ausführungszeichnungen gemäß
Werkstoff für die Fußplatten der Stiele nur EN AW-
Teil 1 Abschnitt 2 anzufertigen.
5083 H111 nach DIN EN 573-3 zugelassen.
(4) Als Werkstoff für die Tragkonstruktion ist Stahl
(8) Für Schraubverbindungen sind feuerverzinkte
oder Aluminium zu verwenden.
Schrauben der Güte 5.6 nach DIN EN ISO 898
(5) Für die VZB sind Rahmenkonstruktionen mit oder Schrauben aus nicht rostendem Stahl der
Vollwand- oder Vierendeelträgern vorzusehen. Stahlsorte A4 bzw. A5 nach DIN EN ISO 3506 zu
Dabei sind Hohlprofile oder Bauteile mit Hohlquer- verwenden. Für die Sicherung der Schraubverbin-
schnitt zu verwenden. Die Ecken sind abzurunden. dungen gilt Teil 8 Abschnitt 6. In den biegesteifen
Eckverbindungen Riegel / Stiel und an Stößen im
(6) Die Riegel-Stiel-Verbindung ist biegesteif aus-
Riegel / Stiel sind jedoch voll vorgespannte, feuer-
zubilden. Die Schrauben der Rahmenecken sind
verzinkte Schraubverbindungen der Güte 10.9
so anzuordnen, dass sie bei den Bauwerksprüfun-
nach DIN EN ISO 898 auszuführen. Für die Veran-
gen zugänglich und handnah prüfbar sind. Es ist
kerungen am Fußpunkt sind feuerverzinkte Anker-
eine kerbarme Ausbildung der Konstruktion auszu-
schrauben der Güte 5.6 nach DIN EN ISO 898 zu
führen.
verwenden.
(7) Riegel bzw. Kragträger sind zu überhöhen,
siehe Nr. 7.5.
4 Abmessungen
(8) Auf der Baustelle sind zur Montage der Trag-
(1) Die Richtlinien für die Anlage von Autobahnen
konstruktion Schraubenverbindungen zu verwen-
(RAA), Landstraßen (RAL) bzw. Stadtstraßen
den.
(RASt) und die Richtlinien für passiven Schutz an
(9) Baustellenschweißnähte sind nicht zugelas- Straßen durch Fahrzeugrückhaltesysteme (RPS)
sen. sind zu beachten.
(2) Bei Neubaumaßnahmen soll der lichte Abstand
3 Bau- und Werkstoffe zum Rand der befestigten Fläche um einen Zu-
schlag von 10 cm zur erforderlichen lichten Weite
(1) Für den Beton der Fundamente bzw. den Be-
vergrößert werden.
tonsockel gelten die Anforderungen nach Teil 3
Abschnitt 1. (3) Die lichte Durchfahrtshöhe muss mindestens
5,0 m auch gegenüber der Schildersatzfläche be-
(2) Für den Mörtel zwischen Fußplatte und Fun-
tragen, soweit nicht beim Auswechseln von Schil-
dament gilt Teil 8 Abschnitt 6.
dern / Zeichengebern von bestehenden VZB das
(3) Für Tragkonstruktionen und Befestigungsele- vorhandene Maß beibehalten werden muss. Der
mente aus Stahl muss die Stahlgüte entsprechend Abstand ist rechnerisch zu ermitteln, dabei sind die
den auftretenden Beanspruchungen und Einsatz- maßgeblichen Abmessungen der tatsächlichen
bedingungen gewählt werden. Als Mindestanforde- Schildfläche oder der Schildersatzfläche zu be-
rung gilt für den Werkstoff S 235 die Stahlgüte JR , rücksichtigen.
Werkstoff Nr. 1.0038, und für den Werkstoff S 355
J2 + N (für Bleche), S 355 J2 + AR (für Profile),
Werkstoff Nr. 1.0577 gemäß DIN EN 10025-2. 5 Konstruktion und
(4) Für Rohre sind mindestens die Werkstoffe Ausstattung
S 235 JRH, Werkstoff Nr. 1.0039 oder S 355 J2H,
Werkstoff Nr. 1.0576 nach DIN EN 10210 und DIN 5.1 Allgemeines
EN 10219 zu verwenden.
(1) Den Verdingungsunterlagen ist eine Entwurfs-
(5) Für Tragkonstruktionen aus Aluminium dürfen zeichnung beizufügen, in der die Gründungen, die
nur folgende Werkstoffe nach DIN EN 573-3 ver- Betonsockel, die Tragkonstruktion und die Ausstat-
wendet werden:
4 Stand: 2012/12
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 1 Verkehrszeichenbrücken
tung mit den Hauptabmessungen und den Materia- ― Eingeschweißte Schotte einschließlich Monta-
lien dargestellt sind. geschotte sind nach Betriebsfestigkeitsgrund-
sätzen unter Vermeidung von Spannungsspit-
(2) Die bauliche Durchbildung der Konstruktion ist
zen zu konstruieren.
auf einfache Erhaltung und auf gute Zugänglichkeit
für Bauwerksprüfungen und Erhaltungsarbeiten ― Die Zahl der Schweißnähte quer zur Span-
abzustellen. nungsrichtung ist gering zu halten.
(3) Aussteifungen und Verstärkungsteile sind ― Einkerbungen sind auszuschleifen.
möglichst nach innen zu legen. Dies gilt sinnge-
mäß auch für Materialdickenabstufungen. Scharfe
Kanten sind zu brechen. 5.2 Baugruben, Gründungen und
(4) Unterbrochene Schweißnähte sind unzulässig. Betonsockel
(5) Die Mindestblechdicke für die Wandbleche ei- (1) Es gelten Teil 2 Abschnitte 1 und 2 sowie
ner Tragkonstruktion aus Aluminium oder aus Teil 3 Abschnitte 1 und 2.
Stahl beträgt 6 mm. (2) Fundamente bzw. Betonsockel sind bei orts-
(6) Für die Wandbleche einer Tragkonstruktion festen VZB aus Ortbeton herzustellen.
aus Stahl darf das Verhältnis von (3) Der Abstand zwischen Oberkante Beton und
Einzelbeulfeldbreite zu Blechdicke zur Begrenzung Gelände muss an jeder Stelle mindestens 25 cm
der Verformung beim Verzinken höchstens 70 be- betragen.
tragen.
(7) In Tiefpunkten sind Entwässerungsöffnungen 5.3 Fußpunktverankerungen
mit 30 mm Durchmesser anzuordnen. Entwässe-
rungsöffnungen sind gegen Vogeleinflug zu si- (1) Es sind Ankerkonstruktionen zu verwenden,
chern. die vorgefertigt und einbetoniert werden. Die Ver-
ankerungsmuttern sind gegen Lösen durch
(8) An den Enden der Riegel und Kragarme sowie Konterung zu sichern.
bei Rahmenkonstruktionen in Feldmitte sind Ent-
wässerungsöffnungen mit 30 mm Durchmesser (2) Die Schraubenverbindung kann durch eine
anzuordnen. Schotte und Aussteifungsbleche einteilige Kappe und mit einer säurefreien Korrosi-
müssen einen Wasserabfluss ermöglichen. onsschutzpaste geschützt werden.
(9) Zum Abtropfen ist ein Stutzen mit einem Über- (3) Die Fuge unter der Fußplatte der Stiele ist mit
stand von 15 mm vorzusehen. einem Mörtel nach Nr. 3 kraftschlüssig und hohl-
raumfrei zu verfüllen (Dicke 30 bis 50 mm). Die
(10) Am Fußpunkt der Stiele sind zwei einander Mörtelschicht ist ohne Überstand bis mindestens
gegenüberliegende halbkreisförmige Entwässe- 3 cm unter Unterkante der Fußplatte abzuschrä-
rungsöffnungen mit r = 15 mm anzuordnen. Öff- gen.
nungen in der Fußplatte müssen mit einem umlau-
fenden Aufkantungsblech h = 30 mm wasserdicht (4) Das Lochspiel der Ankerschrauben in der
angeschweißt werden. Fußplatte darf 2 mm nicht überschreiten oder es
sind Knaggen anzuordnen.
(11) Über allen vertikalen Öffnungen sind Abtropf-
bleche vorzusehen.
5.4 Verbindung zwischen Riegel
(12) Bei der Formgebung der Tragkonstruktion
sind die Spannungsamplituden infolge Windlasten
und Stiel
konstruktiv zu berücksichtigen. Die Formgebung (1) Es sind mindestens sechs Schrauben M16 an-
muss so erfolgen, dass örtliche Spannungsspitzen zuordnen. Bei innenliegenden Verschraubungen
gering gehalten werden. Dabei sind u.a. folgende sind die Öffnungen in den Schotten auf die Riegel-
Regeln zu beachten: Stiel-Verbindungen abzustimmen.
― Einspringende Ecken von Blechöffnungen sind (2) In den Schotten des Riegel-Stiel-Knotens sind
mit einem Mindestradius von 30 mm Öffnungen mit einem Durchmesser von mindes-
auszurunden. tens 120 mm vorzusehen.
― Kehlnähte von angeschweißten Bauteilen (z.B. (3) Der Riegel-Stiel-Anschluss ist so auszubilden,
Schotte) sind rundum zu schweißen. Einseitige dass der Riegel vollflächig aufliegt. Von einer voll-
Kehlnähte sind nicht zulässig. Bei einseitiger flächigen Verbindung kann ausgegangen werden,
Zugänglichkeit sind HY- bzw. HV-Nähte auszu- wenn ein Spaltmaß von 1 mm an keiner Stelle
führen.
Stand: 2012/12 5
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 1 Verkehrszeichenbrücken
überschritten wird und das Spaltmaß über wenigs- schnitt 3, und werden außen zusätzlich nach Teil 4
tens 2/3 der Grundfläche kleiner als 0,5 mm ist. Abschnitt 3 beschichtet. Die Befestigungselemente
erhalten mindestens eine Feuerverzinkung.
(4) Riegel-Stiel-Verbindungen müssen so ausge-
bildet sein, dass auch unter Berücksichtigung der (5) Öffnungen für die Feuerverzinkung sind so an-
Toleranzen bei der Montage eine zwängungsfreie zuordnen, dass im Gebrauchszustand die Entwäs-
Verbindung gewährleistet wird. Die Konstruktion serung der Tiefpunkte gemäß Nr. 5.1 gewährleistet
muss im statischen Modell realistisch abgebildet ist.
werden, so dass alle übertragbaren Kräfte und
(6) Alle Schotte und Aussteifungsbleche sind so
Momente in der Berechnung ermittelt und Aussa-
auszuführen, dass im Zinkbad auch eine ord-
gen hinsichtlich der Tragfähigkeit und Dauerhaftig-
nungsgemäße Verzinkung der Innenseiten erfol-
keit (siehe Nr. 7.6) der einzelnen Verbindungsele-
gen kann.
mente gemacht werden können.
(7) Alle Beschädigungen der Feuerverzinkung
sind vor Aufbringung weiterer Beschichtungen
5.5 Befestigungselemente bzw. vor der Auslieferung der Konstruktion auf die
(1) Die Halterungen für Schilder / Zeichengeber Baustelle durch thermisches Spritzen von Zink
sind als verformungsarme Rahmenkonstruktionen nach DIN EN 22063 mit einer Sollschichtdicke von
auszubilden. Die Verbindung mit der Tragkonstruk- 100 μm auszubessern. Die angrenzenden Flächen
tion ist so zu gestalten, dass ggf. später notwendi- sind dabei durch Abkleben zu schützen. Für die
ge Umbeschilderungen vorgenommen werden Beseitigungen von Beschädigungen der Beschich-
können, ohne die Tragkonstruktion zu ändern. Die tung nach der Auslieferung auf die Baustelle ist ein
Schilder sind gegen Abrutschen konstruktiv zu si- System nach Teil 4 Abschnitt 3 zu wählen.
chern.
(8) Alle Schraubenverbindungen an beschichteten
(2) In der Leistungsbeschreibung ist anzugeben, Teilen sind zum Schutz der Beschichtung mit Un-
ob Spannbänder aus Stahl zugelassen werden sol- terlegscheiben (beidseitig) auszuführen. Am Fuß-
len. punkt kann auf die Unterlegscheibe unter der Fuß-
platte verzichtet werden.
(3) Die Befestigungselemente sind mit einer sol-
chen Maßgenauigkeit herzustellen, dass das an- (9) Ist das Sweep-Strahlen zur Oberflächenvorbe-
gesetzte statische System gewährleistet wird. Zur reitung nicht ausführbar, muss für die Beschich-
Lasteintragung zwischen Riegel und Halterung tung der Nachweis einer ausreichenden Haftfestig-
sind elastische Distanzstücke oder ein umlaufen- keit auf feuerverzinkter Oberfläche erbracht wer-
des elastisches Distanzband anzuordnen, damit den (Eignungsprüfung nach Teil 4 Abschnitt 3). Bei
keine örtliche Überbeanspruchung von Bauteilen Bestellungen der Stückverzinkung ist die Bezeich-
und keine Schädigung des Korrosionsschutzes nung DIN EN ISO 1461 Beiblatt 1 zu verwenden.
auftreten. Sie sind gegen Herausfallen dauerhaft
mechanisch zu sichern. Klebungen allein sind nicht
5.7 Kabelführung
zulässig.
(1) Es ist abzuwägen, ob für mögliche Nachrüs-
(4) Alle Schrauben außer voll vorgespannten HV-
tungen in allen Stielen und Riegeln Leerrohre ein-
Schrauben sind gegen selbständiges Lösen zu si-
schließlich Einziehdraht für Kabel sowie Riegelöff-
chern, z.B. durch Konterung mit Sicherungsmutter
nungen vorgesehen werden sollen. Die erforderli-
oder durch zugelassene Sicherungssysteme. Es
chen Leerrohrabmessungen und Krümmungsradi-
gilt Teil 8 Abschnitt 6.
en sind vorzugeben.
(2) Sind Kabelführungen vorgesehen, gelten fol-
5.6 Korrosionsschutz gende Regelungen:
(1) In der Leistungsbeschreibung ist das Korrosi-
― Die Leerrohre im Fundament bzw. Betonsockel
onsschutzsystem anzugeben.
sind mindestens 50 mm über die Oberkante der
(2) Die Beschichtungen sind vollständig im Werk Fußplatte der Tragkonstruktion zu führen.
aufzubringen.
― Die seitliche Einführung in das Fundament bzw.
(3) Die Flächen sind so auszubilden, dass Wasser den Betonsockel ist wasserdicht zu schließen.
ungehindert abfließen kann. Dazu sind ggf. die
― In den Schotten und Aussteifungsblechen sind
Schweißnähte plan zu schleifen.
Öffnungen so vorzusehen, dass die Leerrohre
(4) Die Stahlteile erhalten eine Feuerverzinkung ohne Knicke durchgeführt werden können.
nach DIN EN ISO 1461 unter Berücksichtigung der
― Am Eckpunkt zwischen Stiel und Riegel sind
„DASt-Richtlinie 022 – Feuerverzinken von tragen-
die Besichtigungsöffnungen so anzuordnen,
den Stahlkonstruktionen“, siehe auch Teil 4 Ab-
6 Stand: 2012/12
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 1 Verkehrszeichenbrücken
Stand: 2012/12 7
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 1 Verkehrszeichenbrücken
Die angegebenen Ersatzlasten enthalten auch (7) Die rechnerische Windangriffsfläche ist die An-
die Eigenlasten der jeweiligen Befestigungs- sichtsfläche der VZB, einschließlich der Flächen
elemente. nach Nr. 6.1. Konstruktionsteile im Windschatten
erhalten keine Windlasten.
Die Ersatzfläche und die Exzentrizität sind fiktive (8) Die Ersatzflächen sind so anzunehmen, dass
Werte, die der Ausführungsplanung zu Grunde zu sich für den jeweiligen Nachweis die ungünstigste
legen sind. Beanspruchung ergibt.
(3) Die Ersatzflächen für Zeile 2 der Tabelle 9.1.1 (9) Für bestehende Fachwerkkonstruktionen sind
sind als durchgehendes Band über der befestigten bei Nachrechnungen die Regelungen der DIN EN
Fahrbahn anzusetzen. Hiervon ist dann abzuwei- 1991-1-4 anzuwenden.
chen, wenn Teilbeschilderungen in bestimmten
Nachweisfällen ungünstigere Beanspruchungen (10) Parallel zur Schilderebene ist in der Riegel-
ergeben. Bei Tragkonstruktionen mit beidseitiger achse horizontal eine Windersatzlast W anzuset-
Auskragung gehört hierzu auch die Beschilderung zen. Sie beträgt in der Windzone I:
nur einer Auskragung. ― WI =12 kN bei VZB mit Besichtigungssteg und
(4) Die horizontale und vertikale Anordnung der ― WI = 8 kN bei VZB ohne Besichtigungssteg.
Schilder / Zeichengeber ist in der Leistungsbe-
schreibung vorzugeben. (11) Für andere Windzonen sind die Werte der
Windersatzlast proportional zu den Werten für den
(5) Die Breite der Ersatzfläche des Ausfahrtspfeils Winddruck w zu erhöhen.
beträgt 5 m.
8 Stand: 2012/12
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Stand: 2012/12 9
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– Riegel vertikal IR/200 (2) Der Nachweis der Sicherheit gegen Abheben
und Umkippen ist zusätzlich zu den Nachweisen
– Riegel horizontal IR/200 zu führen, die in den Bemessungsnormen für den
– Kragarm vertikal (ohne Stielverformung) IK/200 Gebrauchszustand und / oder den rechnerischen
Bruchzustand gefordert sind. Er ist erbracht, wenn
– Kragarm horizontal (es sind alle Ver- in den untersuchten Fugen die aufnehmbaren
formungsanteile zu berücksichtigen) l/100 Schnittgrößen, ermäßigt durch Division mit den
Es bedeuten: Widerstands-Teilsicherheitsbeiwerten, mindestens
gleich denen sind, die sich aus den mit den Last-
hS Stiellänge Teilsicherheitsbeiwerten vervielfachten Lasten er-
lR Riegellänge geben.
lK Kragarmlänge
l = hS + lK
7.7 Bodenpressungen
Es gilt DIN EN 1997-1 und DIN 1054. Darüber hin-
(2) Vorgespannte Stöße dürfen sich unter den
aus ist nachzuweisen, dass unter halben Windlas-
Einwirkungen nicht öffnen.
ten keine klaffende Bodenfuge auftritt.
(3) Wird die Tragsicherheit von Tragkonstruktio-
nen aus Stahl nach den Verfahren elastisch-
plastisch oder plastisch-plastisch nachgewiesen, 8 Herstellung
ist zusätzlich die Einhaltung des Grenzzustands (1) Für die Ausführung von VZB in Stahl ist Teil 4
„Beginn des Fließens" unter Gebrauchslasten Abschnitt 1 und DIN EN 1090-2 zugrundezulegen.
nachzuweisen.
(2) Für die Ausführung von VZB in Aluminium
DIN EN 1090-3 zugrundezulegen.
7.4 Überhöhung
(3) In die Leistungsbeschreibung ist aufzuneh-
Die Durchbiegung des Riegels bzw. des Kragträ- men, in welchem Umfang Sperrungen des Ver-
gers aus den vertikalen Eigenlasten nach Nr. 6.1 kehrsweges zum Zwecke der Herstellung der VZB
ist durch Überhöhung auszugleichen. Eine verblei- zugelassen werden und ob der Auftragnehmer ei-
bende Überhöhung von lR/500 bzw. lK/250 ist ein- nen Verkehrszeichenplan zu erstellen hat.
zurechnen.
(4) Die Verkehrssicherheit ist während der Her-
stellung der Gründungen bzw. der Betonsockel
7.5 Nachweis der Betriebsfestigkeit und während der Montage der Tragkonstruktion
(1) Für Ankerschrauben (SL-Verbindungen), Rie- vom Auftragnehmer zu gewährleisten.
gel-Stiel-Verbindungen (SLV-Verbindungen) und (5) Vom Auftragnehmer sind sämtliche Maße für
Befestigungselemente ist der Nachweis der Be- Fundamente, Brückenlängen und dgl. zu überprü-
triebsfestigkeit zu führen. Als Δσ ist die Spannung fen.
infolge 30 % der ungünstigsten maximalen Wind-
lasten anzusetzen. Die zulässige Spannungs- (6) Der Auftragnehmer hat vor der Montage der
schwingbreite ist der Ermüdungsfestigkeitskurve Tragkonstruktion Lage und Höhe der Anker-
der zugehörigen Kerbgruppe bei der Spannungs- schrauben des Fußpunktes zur Kontrolle der Ein-
spielzahl n = 1,5 ∗ 107 zu entnehmen. Der Nach- haltung der zulässigen Abweichungen
weis erfolgt nach DIN EN 1993-1-9. Der Betriebs- aufzumessen und das Ergebnis dem Auftraggeber
festigkeitsnachweis bei vorgespannten Schrauben vorzulegen.
hinsichtlich Scherbeanspruchung kann entfallen. (7) Die maximalen Abweichungen der Anker-
schrauben des Fußpunktes in Lage und Höhe sind
10 Stand: 2012/12
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 1 Verkehrszeichenbrücken
durch den Auftragnehmer vorzugeben, statisch (10) Die Befähigung zur Herstellung ist mit dem
nachzuweisen und auf der Ausführungszeichnung Angebot durch Vorlage eines gültigen EG-
anzugeben. Zertifikats gem. DIN EN 1090-1 für mind. Ausfüh-
rungsklasse EXC2 nachzuweisen.
(8) Die Zusätzlichen Technischen Vertragsbedin-
gungen und Richtlinien für die Sicherung von Ar- (11) Schweißnähte müssen grundsätzlich der Be-
beitsstellen an Straßen (ZTV-SA) sind zu beach- wertungsgruppe B für Stahl nach DIN EN
ten. ISO 5817 bzw. für Aluminium DIN EN ISO 10042
entsprechen. Wenn Schweißnähte technisch nicht
(9) Die Montage der Tragkonstruktion muss durch
in Bewertungsgruppe B ausführbar sind, ist durch
einen Vertreter des Herstellers überwacht werden.
Einordnung in die Bewertungsgruppe C die Bean-
spruchung auf 75 % der zulässigen Werte zu be-
9 Qualitätssicherung grenzen. Diese Einordnung bedarf der Zustim-
(1) Für die Prüfungen und die Überwachung des mung des Auftraggebers und muss in den Ausfüh-
Betons und des Betonstahles gilt Teil 3 Abschnitte rungsplänen gekennzeichnet sein.
1 und 2.
(2) In der Leistungsbeschreibung ist anzugeben, 10 Vermessung
ob eine Fremdüberwachung auf der Baustelle er- Die vorgegebenen Randabstände und Durch-
forderlich ist. fahrtshöhen sind durch Vermessung nachzuwei-
(2) Der Fertigstellungstermin der Tragkonstruktion sen und in der Bestandsübersichtzeichnung zu do-
ist dem Auftraggeber so frühzeitig anzugeben, kumentieren.
dass die Fertigungsüberwachung vor dem Aufbrin-
gen des Korrosionsschutzes vorgenommen wer-
den kann.
(3) Für die Werkstoffe Stahl bzw. Aluminium der
Tragkonstruktion ist nach DIN EN 10204 das Ab-
nahmeprüfzeugnis 3.2 oder Abnahmeprüfzeugnis
3.1 in Verbindung mit einer Materialbescheinigung
einer anerkannten Stelle einschließlich
Materialbeprobung erforderlich. Diese sind im
Rahmen der Fertigungsüberwachung dem Auf-
traggeber vor Beginn der Fertigung vorzulegen.
(4) Dem Auftraggeber sind rechtzeitig die Ausfüh-
rungsunterlagen gemäß Teil 1 zur Prüfung und
Genehmigung vorzulegen.
(5) Für die statisch konstruktive Prüfung ist ein
vom Auftraggeber zu benennender Prüfingenieur
zu beauftragen, soweit die Prüfung nicht vom
Straßenbaulastträger selbst durchgeführt wird.
(6) Die fachtechnische Durchführung soll von der
für den Ingenieurbau zuständigen Abteilung des
Auftraggebers erfolgen.
(7) Die Fertigungsüberwachung der Tragkonstruk-
tion und des Korrosionsschutzes im Werk und die
Überwachung der Montage werden durch eine
Überwachungsstelle des Auftraggebers oder durch
eine vom Auftraggeber beauftragte qualifizierte
Überwachungsstelle durchgeführt.
(8) Für das Schweißen der Tragkonstruktion aus
Stahl gilt die Ausführungsklasse EXC2 nach DIN
EN 1090-2.
(9) Für das Schweißen der Tragkonstruktion aus
Aluminium gilt die Ausführungsklasse EXC2 nach
DIN EN 1090-3
Stand: 2012/12 11
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 9
Bauwerke
Abschnitt 2
Bewegliche Brücken
Notifiziert gemäß der Richtlinie (EU) 2015/1535 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. September 2015
über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der
Informationsgesellschaft (ABl. 241 vom 17.9.2015, S. 1.).
Stand: 2019/04
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken
2 Stand: 2019/04
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken
Inhalt Seite
10.3 Antriebstechnik .................................. 19
10.3.1 Antriebsmotoren.................................. 19
10.3.2 Seiltriebe, Seilrollen und Seiltrommeln 20
10.4 Elektrotechnik und Steuerung.............. 20
11 Prüfung der technischen Unterlagen 20
11.1 Allgemeines ........................................ 20
11.2 Bautechnische Prüfung des beweglichen
Überbaus ............................................ 20
11.3 Prüfung der technischen Ausrüstung .. 20
11.4 Prüfung der Risikobeurteilung ............. 21
12 Baudurchführung .............................. 21
12.1 Bauleitung ........................................... 21
12.2 Messungen ......................................... 21
12.3 Montage.............................................. 21
12.4 Bauvertrag .......................................... 21
12.5 Inbetriebsetzung ................................. 21
12.6 Probebetrieb ....................................... 21
12.7 Funktionsprüfung ................................ 22
12.8 Erste Hauptprüfung ............................. 22
12.9 Abnahmen .......................................... 22
13 Betriebshandbuch, Wartung,
Einweisung, Prüfung......................... 22
14 Mängelansprüche.............................. 22
Anhang A Windstärkenskala nach Beaufort .... 24
Anhang B Hinweise zur Antriebstechnik,
Elektrotechnik und Steuerung......... 25
Anhang C Hinweise zu
Verkehrssicherungsanlagen,
Beleuchtung und Bedienung........... 30
Anhang D Ersatzteile ...................................... 32
Stand: 2019/04 3
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken
1 Allgemeines (12) Für die Verkehrs- und Endlage einer bewegli-
chen Brücke gelten ergänzend die DIN EN 1990,
DIN EN 1991, DIN EN 1992-2 und DIN EN 1993-2.
1.1 Grundsätzliches
(13) Die Regelungen zum Maschinenbau sind
(1) Der Teil 9 Abschnitt 2 gilt nur in Verbindung mit auch auf Lagerungen und Verriegelungen der be-
dem Teil 1 Allgemeines. weglichen Brücke oder von Brückenteilen anzu-
wenden. Die Beanspruchungen der Verankerun-
(2) An der Planung und Ausführung beweglicher
gen der maschinellen Ausrüstung sind als Be-
Brücken sind außer den Ingenieuren des Bauinge-
standteile des Maschinenbaus vorzugeben. Die
nieurwesens auch die des Maschinenbaus, der
Nachweisführung der Verankerungen erfolgt im
Elektrotechnik und ggf. der Technischen Gebäu-
Rahmen der bautechnischen Nachweise.
deausrüstung (TGA) zu beteiligen.
(14) Die Regelungen zur Antriebstechnik sind auf
(3) Es ist ein Brandschutzkonzept aufzustellen.
mechanische und hydraulische Komponenten an-
(4) Bereits in der Planungsphase ist eine Risiko- zuwenden, welche zum Betrieb des beweglichen
beurteilung nach der „Richtlinie 2006/42/EG des Überbaus erforderlich sind.
Europäischen Parlaments und des Rates über Ma-
(15) Die Regelungen zur Elektrotechnik und Steu-
schinen und zur Änderung der Richtlinie 95/16/EG
erung, Verkehrssicherungsanlagen und Brücken-
(EG-Maschinenrichtlinie)“ (MRL) zu erstellen.
beleuchtung sind auf die Komponenten anzuwen-
(5) In der Ausführungsphase ist die Risikobeurtei- den, welche zum Betrieb des beweglichen Über-
lung durch den Auftragnehmer fortzuschreiben. baus erforderlich sind.
Dazu sind u.a. die folgenden Unterlagen vorzule-
(16) Die Regelungen zur TGA sind für die Be-
gen:
dienstände und Betriebsräume anzuwenden.
― Gefahrenanalyse,
(17) Die Mindestanforderungen für die Wartungs-
― fortgeschriebene Risikobeurteilung, anweisung sind in der Leistungsbeschreibung auf-
zunehmen.
― Technische Dokumentation,
― Bedienungsanleitung.
1.2 Begriffsbestimmungen
(6) Das CE-Zeichen für die Brückenanlage ist
(1) Automatikbetrieb
durch den Hersteller zu vergeben. Der Hersteller
im Sinne der Maschinenrichtlinie ist der Auftrag- Die Steuerung des Betriebs erfolgt über SPS in ei-
nehmer. nem automatischen Ablauf unter Einhaltung der
Sicherheitsketten.
(7) Anderslautende Zuständigkeiten sind im Bau-
vertrag anzugeben. (2) Bedienungsanleitung
(8) Die beweglichen Teile der Brücke, die Antrieb- Sie beschreibt den korrekten Umgang mit der An-
selemente und die Steuerungstechnik sind im Sin- lage und ist durch den Auftragnehmer in Kurz- und
ne der Maschinenrichtlinie unter dem Begriff Ma- Langform zu erstellen.
schine zu subsumieren.
(3) Bedienungsanweisung
(9) Für die Leistungen
Sie regelt die Anwendung der Bedienungsanlei-
― Schulung des Bedienpersonals, tung und ist durch den Betreiber zu erstellen.
― Schulung des Wartungspersonals und (4) Betriebshalt
― Ersatzteillisten Kontrollierte Beendigung der Bewegung.
sind gesonderte Positionen in der Leistungsbe- (5) Bewegliche Brücke
schreibung vorzusehen.
Kreuzungsbauwerk zur Überführung eines Ver-
(10) Für Bedienstände und Betriebsgebäude so- kehrsweges (Straße, Weg, Eisenbahnstrecke) mit
wie die technische Gebäudeausrüstung sind die einem beweglichen Überbau, durch den der Ver-
jeweiligen Vorschriften zu beachten, z.B. Arbeits- kehr auf der Wasserstraße freigegeben oder ge-
stättenverordnung, Brandschutzverordnung, Ener- sperrt wird.
gieeinsparverordnung usw. Die Ver- und Entsor- (6) Beweglicher Überbau
gung, die Zuwegung sowie die Rettungswege usw.
müssen gegeben sein. Umfasst sind alle beweglichen Teile der Brücke.
4 Stand: 2019/04
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken
(7) Endlage (18) Verkehrslage
Die Brücke ist vollständig geöffnet, d.h. für die Die Brücke ist geschlossen, d.h. für den überführ-
Wasserstraße freigegeben. ten Verkehr freigegeben.
(8) Feste Bauteile (19) Wartungsanweisung
Umfasst sind alle festen Teile der Brücke, wie z.B. Anweisung, in der die regelmäßig wiederkehren-
Gründungskörper, Widerlager, Brückenpfeiler (Un- den Handlungen zur Pflege und Kontrolle der be-
terbau) und feste Überbauten. Dazu gehören auch weglichen Brücke insbesondere auch zum Ersatz
Gebäude für Bedienstände und Betriebsräume. der Verschleißteile erläutert sind.
(9) Halbautomatikbetrieb (20) Wartungsbetrieb / Reparaturbetrieb
Die Steuerung des Betriebs erfolgt in Einzelschrit- Die Steuerung des Betriebs erfolgt in Einzelschrit-
ten, die Sicherheitsketten sind einzuhalten. ten gemäß dem Ablaufdiagramm für den Halbau-
tomatikbetrieb. Die Einzelschritte sind unter Beach-
(10) Handbetrieb tung der Vorgaben gemäß Bedienungsanleitung
Der Betrieb erfolgt mittels mechanischer, elektri- nach Quittierung überbrückbar.
scher oder hydraulischer Einrichtungen über Sicht-
kontrolle (Handpumpe, Notablassen, Handkurbel,
Schalter).
2 Brückentypen
(11) Lager
2.1 Klappbrücke
Sie bestehen aus dem Lagerkörper, den unmit-
telbar am Lagerkörper befindlichen Stahlteilen, ab- Der bewegliche Überbau wird zur Freigabe der
dichtenden und abdeckenden Bauteilen sowie al- Wasserstraße um eine horizontale Achse gedreht.
len für die Wartung und Inspektion erforderlichen
Bauteilen wie z.B. Schmierleitungen und Ab- 2.1.1 Klappbrücke ohne Gegengewicht
drückschrauben.
Es ist kein Gegengewicht zur Reduzierung der An-
(12) Notbedienung triebskräfte vorhanden.
Um die kurzfristige Verfügbarkeit der Anlage bei
Ausfall des Steuerungssystems zu gewährleisten, 2.1.2 Klappbrücke mit tiefliegendem
ist eine Notbedienung vorzusehen. Gegengewicht
(13) Not-Halt Das Gegengewicht ermöglicht geringere Antriebs-
Kontrollierte Beendigung der Bewegung durch Be- kräfte (siehe Bild 9.2.1).
tätigung des Not-Halt-Tasters.
2.1.3 Waagebalkenklappbrücke
(14) Not-Aus
Die Antriebskräfte werden durch das am Waage-
Unkontrollierte Beendigung der Bewegung durch
balken befindliche Gegengewicht reduziert. Der
Unterbrechung der Stromversorgung, siehe auch
Waagebalken ist mit der Brückenklappe über Zug-
8.4.3 (5).
stangen verbunden (siehe Bild 9.2.2).
(15) Maschinenbau
Umfasst sind alle Bauteile, die zur Lagerung, Be- 2.1.4 Roll-Klappbrücke
wegung und Sicherung der Brücke erforderlich
Zur Öffnung wird die Brückenkonstruktion auf einer
sind.
Rollbahn bewegt (siehe Bild 9.2.3).
(16) SPS-Programm
Das Programm über Steuerungsabläufe in der 2.1.5 Ausführungsarten von Überbauten
speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) um-
Folgende Ausführungsarten sind zu unterscheiden:
fasst Automatikbetrieb, Halbautomatikbetrieb und
Wartungsbetrieb. ― einteilig (Es befinden sich alle Fahrbahnen auf
einem beweglichen Überbau.),
(17) Technische Ausrüstung
― zweiteilig (Für jede Fahrbahn ist ein bewegli-
Die Gesamtheit aller am Bewegungsvorgang betei-
cher Überbau vorhanden.),
ligten technischen Komponenten. Diese bestehen
aus Komponenten des Maschinenbaus, der An- ― einflügelig (Der bewegliche Überbau besteht
triebstechnik sowie der Elektrotechnik und der aus einem Flügel.) und
Steuerung. Dazu gehören auch Verkehrssiche-
rungsanlagen und die Brückenbeleuchtung.
Stand: 2019/04 5
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken
― zweiflügelig (Der bewegliche Überbau besteht ― symmetrisch (Es werden eine oder zwei Durch-
aus zwei Flügeln, die in der Verkehrslage in der fahrtsöffnungen freigegeben.) und
Regel in der Mitte verbunden sind. Die Verbin-
― asymmetrisch (Es wird eine Durchfahrtsöffnung
dung kann zur Übertragung von Querkräften
freigegeben.).
und Momenten oder nur zur Übertragung von
Querkräften ausgebildet werden.).
2.3 Hubbrücke
2.2 Drehbrücke Der bewegliche Überbau wird zur Freigabe des
Schiffsverkehrs an Hubtürmen vertikal angehoben
(1) Der bewegliche Überbau wird zur Freigabe der
(siehe Bild 9.2.5).
Wasserstraße um eine vertikale Achse gedreht
(siehe Bild 9.2.4).
(2) Folgende Ausführungsarten sind zu unter-
scheiden:
1 Verkehrslage
2 Endlage
3 Bewegungsvorgang Öffnen
4 Gegengewicht
5 Brückendrehlager
6 Spitzenverriegelung
7 Verriegelung Endlage
1 Verkehrslage
2 Endlage
3 Bewegungsvorgang Öffnen
4 Gegengewicht
5 Brückendrehlager
6 Spitzenverriegelung
7 Verriegelung
8 Pylon (Portal)
9 Waagebalken
10 Zugstange
11 Federbalken (optional)
12 Zugstangendrehlager Brückenklappe
13 Waagebalkendrehlager
14 Zugstangendrehlager Waagebalken
6 Stand: 2019/04
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken
1 Verkehrslage
2 während des Bewegungsvorgangs
3 Bewegungsvorgang Öffnen
4 Gegengewicht
5 Kreissektor
6 Rollbahn
7 Spitzenverriegelung
1 Verkehrslage
2 Endlage
3 Bewegungsvorgang Öffnen
a) Anheben
b) Drehen
4 Gegengewicht
5 vertikale Drehachse
6 Spitzenverriegelung
7 Verriegelung Endlage
1 Beweglicher Überbau
2 Endlage
3 Bewegungsvorgang Öffnen
4 Gegengewicht
5 Maschinenhaus
6 Seiltrommel
7 Seile
8 Portal
Stand: 2019/04 7
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken
― ein Sicherheitsabstand von 30 cm sowie (15) Zur Brückenbeleuchtung gehören die im Brü-
ckenbereich befindliche Straßen- und Wegebe-
― der Gefährdungsraum der Wasserstraße leuchtung, die Dalbenbeleuchtung und die für die
Schifffahrt erforderlichen Brückenanstrahlungen.
zu berücksichtigen.
(16) Weitere Beleuchtung bedarf einer gesonder-
(3) Bei Bedienung der Brücke aus einem bau- ten Regelung. Diese ist in der Leistungsbeschrei-
werksnahen Bedienstand ist dieser so anzuord- bung aufzunehmen.
nen, dass alle Bewegungsvorgänge vom Brü-
ckenwärter möglichst direkt beobachtet werden (17) In der Planungsphase ist die Vorrangigkeit
können. der sich kreuzenden Verkehrswege festzulegen.
(4) Um der Forderung nach möglichst geringen zu (18) Alle Kabel, Leitungen und Schläuche in frei
bewegenden Massen gerecht zu werden, ist der zugänglichen Bereichen sind vor Manipulation oder
bewegliche Teil der Brücke in der Regel als Stahl- Sabotage zu schützen.
konstruktion auszuführen.
(19) Die Anzahl der täglich zu erwartenden Öff-
(5) Bei Ausführung von Fahrbahntafeln mit Dünn- nungen ist in der Leistungsbeschreibung anzuge-
belag muss die Deckblechdicke mindestens ben.
16 mm betragen.
(20) Als zulässige Höchstgeschwindigkeit für den
(6) Antriebsart und Verriegelungen sind auch un- Straßenverkehr sind grundsätzlich 50 km/h anzu-
ter Beachtung der zu erwartenden Relativver- setzen. Bei höheren Geschwindigkeiten sind
schiebungen der Bauwerksteile festzulegen. In der Schutzeinrichtungen vorzusehen. Die Regelungen
Regel ist für die Endlage im Wartungs- bzw. Repa- der RPS sind zu berücksichtigen.
raturbetrieb eine mechanische Verriegelung vorzu-
sehen.
4 Betriebsanforderungen
(7) Die Antriebselemente dürfen nicht durch Fahr-
zeugüberfahrt beansprucht werden.
4.1 Bewegungsvorgang
(8) Alle Lager und Gelenke sind unter Beachtung
von Nutzungsdauer, Wartung und Auswechselbar- (1) Die Aktionszeit eines beweglichen Überbaus
keit auszubilden. An den Drehlagern sind Nach- umfasst die Dauer
schmiereinrichtungen vorzusehen. Die Notlaufei-
― des Öffnungsvorganges,
genschaften dieser Lager sind durch Herstelleran-
gaben zu belegen. Ein Auswechseln der Lager und ― der Benutzung der freigegebenen Wasserstra-
Gelenke muss möglich sein. ße und
(9) Es ist ein mit dem Auftraggeber abgestimmtes ― des Schließvorganges.
Demontagekonzept für den beweglichen Überbau
(2) Der Öffnungsvorgang beginnt mit der Ver-
aufzustellen.
kehrssperrung des überführten Verkehrsweges
(10) Für die Demontage von Zugstangen sind An- und endet mit der Freigabe der Wasserstraße.
schlagvorrichtungen vorzusehen.
8 Stand: 2019/04
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken
(3) Der Schließvorgang beginnt mit der Sperrung vierung und Bestätigung des Einzelschrittes einge-
der Wasserstraße und endet mit der Freigabe des leitet werden.
überführten Verkehrsweges.
(3) Die Brückenfernsteuerung bedarf einer geson-
(4) Die Zeit zum Öffnen oder Schließen (ohne derten Regelung.
Verkehrssperrung und Freigabe) der Brücke sollte
im Automatikbetrieb nicht mehr als 90 s betragen.
Die Zeit ist in Abhängigkeit der Bauwerksabmes- 4.5 Brückenwärter
sungen, der zu bewegenden Massen, Witterungs- Die Aufgaben des Brückenwärters sind in der Be-
bedingungen und sinnvoller Antriebsleistungen dienungsanweisung verbindlich anzugeben. Vom
festzulegen. Brückenwärter darüber hinaus zu erledigende War-
tungsarbeiten müssen in der Wartungsanweisung
festgelegt werden.
4.2 Witterungsbedingungen
(1) Die für den Betrieb der Wasserstraße gültigen
Regelungen gelten auch für die bewegliche Brü- 4.6 Bedienstände und
cke. Betriebsräume
(2) Das Öffnen oder Schließen der Brücke sollte (1) Der Bewegungsvorgang muss von einem wit-
nur bis Windstärke 9 (s. Anhang A) erfolgen. terungsgeschützt angeordneten Bedienstand aus
gesteuert und überwacht werden.
(3) Die Temperaturbereiche der DIN EN 1991-1-5
für die Lastannahmen gelten auch für den beweg- (2) Weitere Anschlussmöglichkeiten für mobile
lichen Überbau. Steuereinheiten, vorzugsweise für Wartungsarbei-
ten, sollten auf beiden Seiten der Wasserstraße
(4) Die Temperaturbereiche für die Technische und im Betriebsraum angeordnet werden.
Ausrüstung sind DIN 19704 zu entnehmen.
(3) Die visuelle Überwachung der Verkehrswege
(5) Abweichende Regelungen sind im Bauvertrag und der Brückenbewegung ist durch die Lage der
zu vereinbaren. Bedienstände und ggf. durch Überwachungsein-
(6) Schnee und Eis auf dem beweglichen Überbau richtungen wie Kameras oder Spiegel zu gewähr-
sind für Belastung und Betrieb zu berücksichtigen, leisten.
sofern keine Sonderregelungen (Räumung, Gitter- (4) Die Betriebsräume enthalten maschinelle und
roste usw.) getroffen werden. elektrische Einrichtungen und einen Zusatzbedien-
stand.
4.3 Betriebsarten (5) Alle Bedienstände und Betriebsräume sind mit
Die Betriebsarten sind zu unterscheiden nach: Not-Halt-Tastern zu versehen. Bedienstände und
Betriebsräume müssen untereinander über
― der Anzahl der Antriebe (ein Antrieb, mehrere Sprechanlagen oder durch geeignete Kommunika-
Antriebe mit Berücksichtigung des Schräg- bzw. tionseinrichtungen erreichbar sein.
Ungleichlaufs),
(6) In den Bedienständen und Betriebsräumen
― der Steuerung des Bewegungsablaufes (Auto- sind bei Neubauten Doppelböden zur Aufnahme
matik-, Halbautomatik-, Hand- und Wartungsbe- von Kabeln und Leitungen vorzusehen, deren Hö-
trieb). he mindestens 30 cm beträgt.
(7) Es ist die Arbeitsstättenverordnung zu beach-
4.4 Bedienung der Brücke ten.
(1) Für die Bedienung der Brücke und Eingriffe in (8) Bedienstände / Betriebsräume sind vor unbe-
die Steuerung sind mindestens die Zugriffsebenen: fugtem Bedienen und Betreten zu schützen.
― Automatikbetrieb / Halbautomatikbetrieb,
― Handbetrieb / Wartung und 4.7 Zugänglichkeit
― Änderung der Parameter bzw. des (1) Zu allen für den Bewegungsvorgang erforderli-
Steuerungsprogramms chen Bauteilen und Ausrüstungsgegenständen ist
die Zugänglichkeit durch Podeste und Laufstege
vorzusehen. zu ermöglichen.
(2) Der gesamte Bedienungsablauf ist in Einzel- (2) Die Besichtigungsstege sind mit gesicherten
schritten anzugeben. Zusammenhängend oder Gitterrosten nach DIN 24537, z.B. Maschenweite
einzeln ablaufende Schritte dürfen nur durch Akti- ca. 10 x 20 [mm] oder mit gleichwertigen Konstruk-
tionen, z.B. mit gesicherten und rutschhemmenden
Stand: 2019/04 9
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken
Blechprofilrosten oder GFK-Gitterroste (Bewer- ― Anordnung und Konstruktion von Komponenten
tungsgruppe der Rutschgefahr R12) zu versehen. des Maschinenbaus, der Antriebstechnik sowie
der Elektrotechnik und Steuerung,
(3) Alle begehbaren Bereiche müssen mit Be-
leuchtung ausgestattet sein. ― Montagehilfsmittel und Konstruktionen zum
Austausch von Komponenten des Maschinen-
baus und der Antriebstechnik,
4.8 Redundanz
― Prüfbescheinigungen nach DIN EN 10204,
(1) Bei der Steuerung des Bewegungsvorganges
durch Brückenwärter sind Teile, die häufig ausfal- ― Schweißnahtangaben,
len können und deren Austauschzeit für den Be- ― Angaben zur Zugänglichkeit,
trieb der Brücke nicht akzeptabel ist, z.B. Endla-
gensensoren oder Endschalter, doppelt anzuord- ― Angaben zu den maßgeblichen Nutzungsbe-
nen. dingungen und
(2) Bei einer Fernsteuerung gelten höhere Anfor- ― Angaben zur mechanischen Bearbeitung (Pas-
derungen. sungen, Rauheiten, Toleranzen).
10 Stand: 2019/04
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken
(2) Für hydraulische Antriebe sind zusätzlich zu (4) Art und Umfang von Simulationen sind gege-
liefern: benenfalls in der Leistungsbeschreibung festzule-
gen.
― Hydraulische Berechnungen,
― Volumenstrom-Weg-Diagramme,
5.6 Verkehrssicherungsanlagen
― Hydraulikschaltpläne,
(1) Unter Verkehrssicherungsanlagen von beweg-
― Verlegepläne der Hydraulikleitungen, lichen Brücken sind Straßenverkehrszeichen,
Schranken, Signalanlagen und Dalbenkennzeich-
― Tank- und Aggregatzeichnung,
nungen zu verstehen, nicht jedoch Leitwerke. Wei-
― Zylinder- und Ventilblockzeichnungen und terhin gehören dazu die Windmessanlage und
Überwachungseinrichtungen wie Kameras und
― detaillierte Funktions- und Ablaufbeschreibung.
Spiegel.
(2) Hinweise zu Verkehrssicherungsanlagen ent-
5.5 Elektrotechnik und Steuerung hält der Anhang C.
(1) Neben den in Nr. 5.1 genannten Unterlagen (3) Technische Unterlagen für die Verkehrssiche-
sind u.a. folgende Unterlagen für die Elektrotech-
rungsanlagen sind nach den Vorschriften des Auf-
nik zusätzlich zu liefern:
traggebers und des Baulastträgers der Wasser-
― Aufstellung einer Leistungsbilanz, straße zu liefern. Dazu gehören neben den in
Nr. 5.1 genannten Unterlagen mindestens:
― Berechnung der Kabel- u. Leitungsquer-
schnitte, Netzberechnung ― Berechnungen zur Standsicherheit und Nut-
zungsdauer mit Datenblättern und Prüfbeschei-
― Installations-, Schalt-, Stromlauf- und Klemm- nigungen,
pläne einschließlich Kabelverzeichnissen und
Gerätestücklisten für Elektroarbeiten, ― Dokumentation der durch die Brückensteuerung
zu berücksichtigenden Programme und
― Pläne zu Erdung und Potenzialausgleich, Blitz-
schutzkonzept (innerer und äußerer Blitzschutz) ― Ersatzteillisten.
― Bedienungsanleitung und
― Technische Dokumentation nach DIN EN 60204-1
5.7 Brückenbeleuchtung
/ VDE 0113 Teil 1. Die folgenden technischen Unterlagen sind neben
den in Nr. 5.1 genannten Unterlagen für die Brü-
(2) Für die Steuerung sind mindestens die folgen-
ckenbeleuchtung zu liefern:
den technischen Unterlagen zu liefern:
― Beleuchtungsstärkeberechnungen und Leucht-
― Funktionsplan (FUP) nach DIN EN 60848,
dichtenberechnung,
― Funktionsbeschreibung, Programmablaufplan
― Berechnungen zur Standsicherheit, auch für
mit Querverweisen und Liste der einstellbaren
Zustände während des Bewegungsvorgangs
Werte,
und
― Bedienungsanleitung mit Monitorbildern für die
― Ersatzteillisten.
Zugriffsebenen,
― Stör- und Fehlerlisten,
5.8 Technische Gebäudeausrüstung
― Ablaufprotokolle über Funktionsprüfungen, Pro-
bebetrieb und technische Abnahmen, (1) Unter der Technischen Gebäudeausrüstung
(TGA) von beweglichen Brücken sind u.a. die Hau-
― die den Prozessablauf und die Steuerungsab- stechnik, die Gebäudeautomation, der Brand-
läufe verarbeitenden Programme, schutz und Lufttechnische-, Abwasser-, Wasser-
― Nachweis über die Erfüllung der Forderungen und Wärmeversorgungsanlagen zu verstehen.
aus der Risikobeurteilung sowie (2) Technische Unterlagen für die TGA sind nach
― Validierung und Verifikation der Steuerungs- Nr. 5.1 zu liefern.
technischen Anlage (Hard- und Software ge-
mäß MRL); sie sind bis zum Probebetrieb vor- 5.9 Bestandsunterlagen
zulegen.
(1) Neben den überarbeiteten (gleichgestellten)
(3) Die den Prozessablauf und die Steuerungsab- Fertigungsunterlagen mit der tatsächlich ausge-
läufe verarbeitenden Programme sind zur Doku- führten Leistung einschl. aller vor Ort vorgenom-
mentation zu übergeben.
menen Änderungen sind auch mindestens folgen-
Stand: 2019/04 11
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken
de Dokumente als Bestandsunterlagen zu erstel- nummer auch der Hersteller mit Adresse und Tele-
len: fonnummer anzugeben.
― Prüfprotokoll der Erstprüfung aller ausgeführten
Geräte, Baugruppen, Anlagenteile gem. VDE, 6 Werkstoffe und Bauteile
DGUV Vorschrift 3,
― Kurzbeschreibung der elektrotechnischen Anla-
ge, Bedienungsanleitungen, Betriebs- und War-
6.1 Allgemeines
tungsanleitungen, Reparaturanleitungen, Funk- (1) Für das Grundmaterial aller tragenden Stahl-,
tionsbeschreibungen, Kurzanleitung für die Be- Maschinen- und Antriebsbauteile sind ausschließ-
dienung jeder Bedienstelle, lich Werkstoffe mit dem Abnahmeprüfzeugnis 3.2
― SPS-Programm mit Symbolik auf CD/DVD, nach DIN EN 10204 zu verwenden. Für die Ver-
bindungsmittel aller tragenden Stahl-, Maschinen-
― Datenblätter aller eingesetzten Geräte (sowie und Antriebsbauteile sind Werkstoffe mit einem
Gerätehandbücher und Montageanleitungen, Abnahmeprüfzeugnis 3.1 oder 3.2 nach DIN EN
Parameterlisten), 10204 zu verwenden.
― Inbetriebsetzungsprotokoll, (2) Für die Toleranzen im Stahlbau gilt die Tole-
― Protokoll Probebetrieb, ranzklasse 2 nach DIN EN 1090-2.
12 Stand: 2019/04
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken
6.2 Stahlkonstruktionen
(1) Für nicht rostende Stähle sind die in den Tabel- 6.5 Beschichtungen
len 9.2.1 und 9.2.2 genannten Werkstoffe oder
(1) Der Korrosionsschutz ist nach Teil 4 Abschnitt
gleichwertige Werkstoffe zu verwenden.
3 auszuführen.
(2) Im Bauvertrag ist zu vereinbaren, ob bei luft-
(2) Für reaktionsharzgebundene Dünnbeläge gilt
dicht geschweißten Konstruktionen eine Dicht-
Teil 7 Abschnitt 5.
heitsprüfung durchzuführen ist.
(3) Zugangsmöglichkeiten für Bauwerksprüfungen
aus besonderem Anlass sind zu regeln. 6.6 Vergussmörtel
Es gilt Teil 8 Abschnitt 6.
6.3 Maschinenkonstruktionen
(1) Für die Werkstoffe der Maschinenteile sind die 7 Betriebsstoffe
Werkstoffkonstanten und die Kennwerte der Fes-
tigkeitseigenschaften aus den Werkstoffnormen für 7.1 Hydrauliköl für Antriebe
nicht rostende Stähle, z.B. aus Tabelle 1 und 2 der
DIN 19704-1 zu entnehmen. Bei nicht genormten (1) Das verwendete Hydrauliköl muss mindestens
Werkstoffen sind diese Angaben durch die Fremd- WGK 1 gemäß Verwaltungsvorschrift wasser-
überwachung zu bescheinigen. gefährdende Stoffe (VwVwS) entsprechen.
(2) Die Abhängigkeit der Werkstoffeigenschaften (2) Die Inhaltsstoffe des Hydrauliköls, die Grenz-
von der Bauteildicke sowie der Beeinflussung wertangaben der Fließgeschwindigkeiten und die
durch eine Wärmebehandlung oder durch die Um- Temperaturen sind vom Auftragnehmer anzuge-
welttemperaturen am Einsatzort sind zu berück- ben.
sichtigen. (3) Die Verträglichkeit des Hydrauliköls muss für al-
le kontaktgefährdeten Bauteile und Betriebsmittel
6.4 Elektrische Ausrüstung gegeben sein.
Stand: 2019/04 13
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken
Festlegungen in DIN EN 1991-1 und DIN EN 1991- (6) Für die Ermittlung der Dehnwege von Schie-
2. nenübergängen bei Eisenbahnbrücken sind die
charakteristischen Werte mit einem konstanten
Temperaturanteil von -30°C und +60°C gemäß RiL
8.2 Ständige Einwirkungen 824 zu berücksichtigen.
(1) Ständige Einwirkungen bestehen aus dem Ei-
(7) Der vertikal linear veränderliche Anteil bei stäh-
gengewicht des Tragwerks und den Ausbaulasten. lernen Brücken ist mit deltaTMheat = 18 K und del-
Zu den Ausbaulasten gehören z.B. taTMcool = 13 K anzunehmen. Der Beiwert ksur für
― Treppen, Podeste und Laufstege, oben wärmer als unten bei einem Dünnbelag von
10 mm beträgt 1,5 und für unten wärmer als oben
― Fahrbahnbeläge, 0,7 (gilt auch für den Bewegungszustand).
― Entwässerungseinrichtungen, (8) Der horizontale Temperaturunterschied ist in
― Schutzeinrichtungen, Beschilderungen, Be- der Regel mit 5 K zwischen den äußeren Rändern
leuchtung, der Brücke unabhängig von der Brückenbreite an-
zusetzen. In Abhängigkeit von der Ausrichtung
― maschinelle, antriebstechnische und elektrische (Sonneneinstrahlung), der Bauart, z.B. Trog- oder
Ausrüstung einschließlich aller Leitungen und Deckbrücke, ein- oder zweiflügelig und den Be-
Kabel, triebsanforderungen ist der Wert auf maximal 20 K
― ständig vorhandene Betriebsmittel (z.B. Hydrau- zu erhöhen (gilt auch für den Bewegungszustand).
liköl, Kühlmittel, Löschwasser) und (9) Der Eisdruck auf die Gründungsbauwerke ist in
Abstimmung mit der zuständigen Wasser- und
― ständig vorhandene Ballast- und Tariergewichte.
Schifffahrtsverwaltung für die Verkehrslage und
(2) Die Eigenlasten und ihre Schwerpunkte sind verriegelte Endlage anzusetzen. Werden keine An-
aus den Ausführungsplänen und den Stücklisten zu gaben festgelegt, gilt die DIN 19704. In der Leis-
ermitteln und zu dokumentieren. tungsbeschreibung sind die Einwirkungen auf die
festen Bauwerke anzugeben.
(3) Bei Instandsetzungen / Umbauten ist die Er-
mittlung der Eigenlasten und ihrer Schwerpunkte
sowie deren Auswirkungen auf die Lager- und An- 8.4 Einwirkungen im Bewegungs-
triebskräfte fortzuschreiben. zustand
(4) Bei beweglichen Brücken sind keine zusätzli-
8.4.1 Ständige Einwirkungen im Bewegungs-
chen Lasten für den Mehreinbau von Fahrbahnbe-
zustand
lag oder zum Ausgleich von Ungenauigkeiten bei
der Bestimmung der Eigenlast anzusetzen. (1) Für den Bewegungszustand und die nicht ver-
riegelte Endlage sind die nachfolgenden zusätzli-
chen Einwirkungen und Bemessungsregeln zu be-
8.3 Veränderliche Einwirkungen in rücksichtigen:
der Verkehrs- und Endlage
― Herstellungs- und Montageungenauigkeiten,
(1) Betriebliche Ausstattungen (Treppen, Podeste
und Laufstege) sind wie eine Gewichtslast wirkend ― Verschiebungen und Verdrehungen der Grün-
für eine vertikal wirkende Einzellast von 3 kN in un- dungsbauwerke,
günstigster Stellung oder eine Flächenlast von 2,5 ― Einwirkungen aus Auftrieb, z.B. bei Eintauchen
kN/m² auszulegen. Geländer für betriebliche Aus- des Gegengewichtes in das zu überbrückende
stattungen sind für eine horizontal wirkende Linien- Gewässer und
last von mindestens ±0,5 kN/m in Oberkante Ge-
länder zu bemessen. ― auf das Tragwerk wirkende Einwirkungen aus
Antrieben (siehe Nr. 9.1).
(2) Müssen Podeste vorübergehend größere Las-
ten aufnehmen, sind sie entsprechend auszulegen. (2) Die Massenkräfte infolge Beschleunigung und
Verzögerung bewegter Tragwerksteile müssen be-
(3) In der verriegelten Endlage ist eine Abminde- rücksichtigt werden. Ist der Betragswert kleiner als
rung der Windlasten nach DIN EN 1991-1-4/NA.N.2 0,2 m/s², bezogen auf den Schwerpunkt des be-
(3) zulässig. trachteten Tragwerksteils, dürfen die daraus fol-
(4) Für Temperatureinwirkungen gilt DIN EN 1991- genden Einwirkungen vernachlässigt werden. Der
1-5. Bewegungsablauf ist so zu gestalten, dass an kei-
ner Stelle der Betragswert 0,5 m/s² überschritten
(5) Für stählerne Brücken sind dementsprechend wird.
als Eingangswert für den konstanten Temperatur-
anteil Temin = -27°C und Temax = +53°C anzusetzen.
14 Stand: 2019/04
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken
(12) Einwirkungen aus Schnee sind in der Regel 8.4.5 Nachweis der Tragfähigkeit
mit einer lotrecht wirkenden Last von 0,2 kN/m² an-
(1) Die Bemessungswerte der Einwirkungen sind
zusetzen. Diese Last beinhaltet auch eine anzuset-
gemäß Tabelle 9.2.3 unter Berücksichtigung der
zende Eislast.
Teilsicherheitsbeiwerte gF und Kombinationsbeiwer-
(13) Sofern aufgrund der Lage des Bauwerks oder te y zu ermitteln.
der Betriebsbedingungen mit höheren Einwirkungen
(2) Für Stahl beträgt der Teilsicherheitsbeiwert der
zu rechnen ist, ist die Last zu erhöhen und in der
Widerstandsgröße gM = 1,1. Für Anschlüsse gilt
Leistungsbeschreibung anzugeben.
DIN EN 1993-2.
(3) Die Spannungs- und Stabilitätsnachweise sind
8.4.3 Außergewöhnliche Einwirkungen
mit den angegebenen Teilsicherheitsbeiwerten
(1) Einwirkungen aus dem Blockieren von Gelen- nach dem Verfahren Elastisch-Elastisch zu führen.
ken der Antriebstechnik, z.B. Drehgelenke, Verrie-
(4) Der Betriebsfestigkeitsnachweis ist unter Be-
gelungsbolzen, Zentriereinrichtungen sind mit den
achtung der Angaben in Tabelle 9.2.3, Spalte 1a zu
vom Hersteller angegebenen Höchstwerten zu be-
führen.
rücksichtigen.
(5) Massenkräfte, die in der Nutzungsdauer mit
(2) Einwirkungen aus Reibung an statischen und
weniger als 2 * 104 Lastwechseln auftreten, brau-
nur selten bewegten kinematischen Gelenken sind
chen beim Betriebsfestigkeitsnachweis nicht be-
zu berücksichtigen (bei statischen Gelenken treten
rücksichtigt zu werden.
Drehungen nur infolge von elastischen und tempe-
raturbedingten Formänderungen auf, z.B. Feder-
balken-Lager. 8.4.6 Nachweis der Gebrauchstauglichkeit
(3) Bewegungsbehinderungen durch Hindernisse Der Gebrauchstauglichkeitsnachweis ist mit den
oder Verklemmungen sind in der Größe zu berück- Teilsicherheitsbeiwerten gF = 1,0 und gM = 1,0 sowie
sichtigen, wie sie durch Überwachungseinrichtun- den Kombinationsbeiwerten y = 1,0 zu führen.
gen, z.B. Drucküberwachungen der Antriebstechnik
begrenzt werden.
9 Nachweise für die
(4) Einwirkungen aus Schiffsverkehr sind in Ab-
stimmung mit der zuständigen Wasser- und Schiff-
Maschinenkonstruktion
fahrtsverwaltung gemäß DIN EN 1991-1-7 zu be-
rücksichtigen. Die Bemessung des Überbaus auf 9.1 Einwirkungen
Schiffsstoß ist jedoch nicht erforderlich, wenn im
geschlossenen Zustand kein Schiffsverkehr unter (1) Für die Beanspruchung der Maschinenbauteile
der Brücke durch Binnenschiffe bzw. Seeschiffe gelten dieselben Einwirkungen und Einwirkungs-
stattfindet (gilt auch für die Verkehrslage). In der kombinationen wie für die Tragkonstruktion (siehe
Leistungsbeschreibung sind die Einwirkungen aus Tab. 9.2.3).
Schiffsanprall anzugeben. (2) Die sich durch die Antriebe ergebenden größt-
(5) Die beim Not-Aus auftretenden Beanspru- möglichen Beanspruchungen sind zu berücksichti-
chungen sind bei hydraulischen Antrieben durch gen.
die Einstellung der Druckbegrenzungsventile, bei (3) Die Einwirkungen der Antriebe sind durch die
mechanischen Antrieben durch die Einstellung der größtmögliche Kraftübertragung des Antriebes
Bremsen oder andere geeignete Maßnahmen zu selbst oder durch deren kontrollierte Begrenzung
begrenzen. gegeben. Eine mögliche Rückwirkung der größt-
möglichen Kraftübertragung ist zu berücksichtigen.
8.4.4 Herstellungs-, Montage-, Auswiege- und Diese sind über die im Kraftfluss befindlichen Ma-
Reparaturzustände schinen- und Stahlbauteile hinweg über die Veran-
kerungselemente bis in den Massivbau hinein wei-
Herstellungs-, Montage-, Auswiege- und Repara- ter zu verfolgen.
turzustände sind in den Technischen Unterlagen
ausführlich zu beschreiben und rechnerisch zu be-
rücksichtigen. Es sind alle auftretenden Beanspru-
chungen, realen Auflagerbedingungen und evtl.
vorhandene Abspannungen zu berücksichtigen.
16 Stand: 2019/04
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken
Tabelle 9.2.3: Teilsicherheitsbeiwerte und Kombinationen für den Nachweis der Tragfähigkeit der Stahlkonstruktionen für Bewe-
gungszustände und nicht verriegelte Endlage
vorüber
ständig rüber- außergewöhnlich Montage
gehend
Einwir-
Einwirkung Nummer
kungsart y® 1,0 0,9 0,8 0,75 1,0 0,8
1a
gF ¯
4 4 4 4 4 4 4
3 1b ) 2) 3a ) 3b ) 4) 5a ) 5b )
)
Konstruktionsgewicht + Å Å Å Å Å Å Å
8.2 (1) 1,35
Ausbaulasten + Å Å Å Å Å Å Å
Herstellungs- und Monta- 8.4.1 (1)
+
Å Å Å Å Å Å Å
geungenauigkeiten
Form- und Lageänderun- 8.4.1 (4)
+
Å Å Å Å Å
gen
Massenkräfte aus planmä- 8.4.1 (2) Å Å
ßigen Bewegungsvorgän- +/- Å
ständig gen
Auftrieb 8.4.1 (1) + Å Å Å Å Å
Antriebskräfte 8.4.1 (1)
1,35
+/- Å Å Å
Schräglauf 8.4.1 (3) +/- Å Å Å Å
Reibung 8.4.1 (4) Å Å Å Å
Puffer 8.4.2 (7) +/-
Zentrierung 8.4.2 (11)
Verkehrseinwirkungen auf 8.3 (1) Å Å Å Å
Treppen, Podesten und
Laufstegen
Wind 8.4.2 (1) – (6) +/- Å Å Å
2
)
Å
Temperatur 8.3 (4)-(8) Å Å Å Å
veränder- Schnee, Eis 8.4.2 (12) Å Å Å Å
lich Eisdruck 8.3 (9) Å Å Å Å
Nicht-ständige dynamische 8.4.5 (5)
Einwirkungen, )
1 Å
1,35
Erhöhte Lagerreibung 8.4.3 (1)-(2) Å
Bewegungsbehinderungen, 8.4.3 (3)
Å
Einzylinderbetrieb*) 8.4.1 (4)
außer-
gewöhn-
Schiffsstoß 8.4.3 (4) Å
lich Herstellungs-, Montage-, 8.4.4
Auswiege- und Reparatur- Å Å
zustände
Montage 1,35
1 4
) für Lastspielzahlen n < 2 * 10
2
) schädigungsgleiches Einstufenkollektiv mit 1/3 der Windlast im Betrieb
3
) Nachweis der Betriebsfestigkeit:
(+): Einwirkung stets vorhanden mit dem betragsmäßig größten Wert
(+/-): Wechsel zwischen den Extremwerten
) Die jeweils in den Spalten mit (Å) gekennzeichneten Einwirkungen sind zu kombinieren (Verknüpfung durch und bzw. oder)
4
(4) Massenkräfte sind aus den tatsächlich durch (5) Der Störfall, z.B. der Ausfall eines Zylinders bei
die Antriebe bewirkten Bewegungsvorgängen zu zwei vorhandenen Zylindern, ist zu berücksichti-
ermitteln. Dies gilt auch für die Vorgänge Be- gen.
triebshalt, Not-Halt und Not-Aus (siehe Nr. 1.2 Ab-
sätze (15) bis (17)). 9.2 Antriebsleistung
(1) Die erforderliche Antriebsleistung ist aus den
maßgebenden Kombinationen der Einwirkungen
Stand: 2019/04 17
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken
unter Berücksichtigung der erforderlichen Bewe- (3) Die Spannungs- und Stabilitätsnachweise sind
gungszeiten zu ermitteln. nach DIN 19704-1 zu führen.
(2) In der Leistungsbeschreibung ist anzugeben, (4) Der Betriebsfestigkeitsnachweis ist nach
ob Handantriebe vorzusehen sind. DIN 19704-1 zu führen.
(3) Handantriebe sind so auszulegen, dass die
Dauerleistung 80 Nm/s nicht überschritten wird. 9.5 Nachweis der Gebrauchstaug-
Die Handkraft sollte hierbei etwa 80 bis 100 N je lichkeit
Person betragen. Sie darf 250 N nicht überschrei-
ten. Gebrauchstauglichkeitsnachweise (z.B. Verfor-
mungsbeschränkungen hinsichtlich Nutzungsdau-
er und Verschleiß) sind mit den Teilsicherheitsbe-
9.3 Betriebsdrücke ölhydraulischer iwerten gF = 1,0 und gM = 1,0 sowie den Kombinati-
Antriebe onsbeiwerten y = 1,0 zu führen.
Die Betriebsdrücke sind nach DIN 19704-1 zu er-
mitteln. 10 Berechnung und
Konstruktion
9.4 Nachweis der Tragfähigkeit
(1) Der Nachweis der Tragfähigkeit ist mit den 10.1 Beweglicher Überbau
Einwirkungen nach Nr. 9.1 unter Beachtung der
Teilsicherheitsbeiwerte gF gemäß Tabelle 9.2.4 zu 10.1.1 Fahrbahnübergänge
führen.
(1) Für Fahrbahnübergänge sind die in Tabelle
9.2.5 angegebenen Spaltmaße einzuhalten.
Tabelle 9.2.4: Teilsicherheitsbeiwerte gF für die Einwirkungen
auf die Maschinenkonstruktionen der Antriebe (2) Ab einem Spaltmaß e3 > 70 mm ist grundsätz-
lich ein Schleppblech anzuordnen.
Nr. Einwirkung gF
10.1.2 Gewichtsausgleich
Antriebsmomente bei mechanischen Antrie-
1 1,35
ben, durch Zusatzeinrichtungen begrenzt (1) Zur Entlastung der Antriebe für den Bewe-
2 Bremsmoment im Betrieb, Betriebshalt 1,35 gungsvorgang können Gegengewichte angeordnet
Rechnerischer Betriebsdruck im Hydraulik- werden.
system im Betriebsfall, bezogen auf die Ein-
3
stellwerte der Druckbegrenzungsventile DV1
1,35 (2) Bei den Gegengewichten ist für die Zeit nach
und DV2 der Verkehrsübergabe die Möglichkeit vorzuse-
hen, dass zum Gewichtsausgleich Raum in einer
Antriebsmomente bei Ersatz- und Handan-
4 1,35 Größe von mindestens 10 % des Gegengewichtes
trieben
vorhanden ist. Die Größe ist in der Leistungsbe-
5 Bremsmoment bei Not-Halt 1,2
schreibung festzulegen.
6 Bremsmoment bei Not-Aus 1,1
7 Motorkippmoment 1,1 10.1.3 Tariergewichte
Maximaler Betriebsdruck im Hydrauliksys-
8 tem im Störfall, bezogen auf den Einstellwert
1,1 (1) Es sind Möglichkeiten zur Anordnung von Ta-
des Druckbegrenzungsventile DV1 und DV2 riergewichten zu berücksichtigen.
(2) Bei Klappbrücken ist die Anordnung von Ta-
(2) Der Teilsicherheitsbeiwert der Wider- riergewichten auch an der Klappenspitze vorzuse-
standsgrößen beträgt gM = 1,1. Werden keine Ge- hen.
brauchstauglichkeitsnachweise geführt, ist für die
Ermittlung der Widerstandsgrößen der Maschi-
nenbauteile der Teilsicherheitsbeiwert gM = 1,5 an-
zusetzen.
18 Stand: 2019/04
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken
Draufsicht
e1 e2 e3 e4
Fahrbahn ≤ 70
≤ 10 ≤ 20 ≤ 10
Geh- und Radweg ≤ 40
10.2 Maschinenbau (2) Die Stellung des Riegels muss in den Kontroll-
ständen angezeigt werden.
10.2.1 Rauheiten
Tabelle 9.2.6: Größtwerte der Rauheiten
(1) Die Rauheiten sind nach DIN EN ISO 1302 zu
ermitteln. Mitten- Gemittelte
Oberfläche rauheiten Rautiefe
(2) Die in Tabelle 9.2.6 angegebenen Rauheits-
Ra [μm] Rz [μm]
werte dürfen nicht überschritten werden.
Bolzen, Achsen 0,8 10
10.2.2 Gelenklager Bohrungen 3,2 25
(1) Die Schmierung der Lager ist für eine mittlere Planflächen für Lagerdeckel 3,2 25
Nutzungsdauer von 35 Jahren sicherzustellen. Anlegeflächen von Dichtungen 3,2 25
(2) Wartungsfreie Lager im Sinne des Maschi- Schleifflächen von Dichtungen 0,8 10
nenbaues sind mit Nachschmiermöglichkeiten
Sonstige bearbeitete Flächen 12,5 40
auszustatten.
(3) Lager sind mindestens nach Bild 9.2.8 abzu-
dichten. 10.3 Antriebstechnik
(4) Die mittleren Flächenpressungen im Lagerme-
10.3.1 Antriebsmotoren
tall sind bei zu erwartenden Außermittigkeiten auf
30% der nominalen maximalen Belastbarkeit zu (1) Die Antriebsmotoren sind für einen S4-Betrieb
begrenzen. nach VDE 0520 und das aus den Beanspruchun-
gen ermittelte 1,2-fache Drehmoment auszulegen.
10.2.3 Puffer
(2) Hinweise zur Antriebstechnik enthält der An-
Puffer dürfen mit Ausnahme von Rückstellkräften hang B.
keine planmäßigen Einwirkungen aus Verkehr
(3) Der Leistungsbereich ist hinsichtlich der Dau-
aufnehmen.
erhaftigkeit, Wirtschaftlichkeit und Ersatzteilbe-
schaffung in der Entwurfsphase anzugeben.
10.2.4 Verriegelungen
(1) Verriegelungen sollen ohne Zwang ein- und
ausgefahren werden können.
Stand: 2019/04 19
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken
Legende
1 wartungsfreies Gelenklager
mit Lippendichtung
2 Innendichtung
3 Fettkammer
4 statische Dichtung
5 Abdeckungsring
6 Außendichtung
7 Haltering
8 statische Dichtung
9 abnehmbarer Distanzring
Seiltrommeln ³ 32
11.2 Bautechnische Prüfung des be-
weglichen Überbaus
Der Prüfingenieur für die statisch-konstruktive Prü-
fung der beweglichen Brücke hat auch die Nach-
10.4 Elektrotechnik und Steuerung weise für die Verkehrs- und Endlagen zu prüfen.
(1) Für die Steuerung und Überwachung von be-
weglichen Brücken ist ein offenes nicht firmenspe- 11.3 Prüfung der technischen
zifisches Bussystem zu verwenden. Ausrüstung
(2) Hinweise zur Elektrotechnik und Steuerung Der Sachverständige für die technische Ausrüs-
enthält der Anhang B. tung prüft die Unterlagen des Maschinenbaus, der
20 Stand: 2019/04
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken
Stand: 2019/04 21
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken
22 Stand: 2019/04
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken
USV-Anlage, Puffer,
Steuer- / Regelungsanlagen, Verriegelungen,
Sensoren, Niederhalter,
Lichtzeichen, Antriebspumpen,
Wechselverkehrszeichen, Verkabelungen,
Kameras, Schrankenanlagen
Sprechanlage Leuchten.
Stand: 2019/04 23
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken - Anhang A
Anhang A
Wind- Windgeschwindigkeit
Bezeichnung des Windes Auswirkung des Windes
stärke [m/s]
0 Windstille 0 – 0,2 Rauch steigt senkrecht empor
1 leiser Zug 0,3 - 1,5 Windrichtung an leicht gekräuseltem Rauch erkennbar
2 leichter Zug 1,6 - 3,3 Wind bewegt Blätter, Luftzug im Gesicht spürbar
3 schwache Brise 3,4 - 5,4 Wind bewegt dünne Zweige, leichte Flagge wird gestreckt
4 mäßige Brise 5,5 - 7,9 Wind bewegt kleinere Äste, weht Staub und Papierfetzen auf
5 frischer Wind 8,0 - 10,7 Wind bewegt kleine Bäume, Schaumkämme auf Binnenseen
6 starker Wind 10,8 - 13,8 Wind bewegt starke Äste, pfeift an Telegrafendrähten
7 steifer Wind 13,9 - 17,1 Wind bewegt mittelgroße Bäume, behindert beim Gehen
8 stürmischer Wind 17,2 - 20,7 Wind bricht Zweige, erschwert das Gehen
9 Sturm 20,8 - 24,4 Sturm verursacht an Häusern kleinere Schäden
10 starker, voller Sturm 24,5 - 28,4 Sturm entwurzelt Bäume
11 schwerer, heftiger Sturm 28,5 - 32,6 Schwere Sturmschäden
12 Orkan 32,7 - 36,9 Verwüstung, schwerste Schäden; an Land selten
13 37,0 - 41,4
14 41,5 - 46,1
Nur auf dem Meer und an Küsten;
15 Wirbelstürme 46,2 - 50,9
Verheerende Zerstörungen
16 51,0 - 56,0
17 56,0 – 61,2
24 Stand: 2019/04
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken - Anhang B
Stand: 2019/04 25
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken - Anhang B
B2 Elektrotechnik und Steuerung setzen, die bei Stromausfall die Versorgung der
kritischen Verbraucher (s. (9) ohne Umschaltlü-
B 2.1 Allgemeines cken versorgen. Prozessleit- und SPS-Systeme
sind vor dem Leerlaufen des Akkus in einen gesi-
(1) Die Stromversorgung muss eine hohe Verfüg- cherten Zustand herunterzufahren und Betriebs-
barkeit sicherstellen. zustände abzuspeichern.
(2) Mit dem Stromlieferanten sind die Blindstrom- (6) Die Leistung der USV muss mindestens
kompensation und die Vertragsbedingungen der 2000 VA betragen und über eine Kurzschlussleis-
Stromlieferung zu klären. Mit dem Netzbetreiber tung verfügen, die eine sichere Auslösung der
sind die folgenden Bedingungen in der Planungs- höchsten Verbraucherabsicherung gewährleistet,
phase zu klären: ohne dass die übrigen Verbraucher beeinflusst
― Art der Einspeisung, werden.
― Übergabestellen, (7) Die USV braucht nicht für einen Halblast-
Parallelbetrieb ausgelegt zu werden.
― technische Anschlussbedingungen,
(8) Als Batterien sind wartungsfreie wieder auf-
― Gestaltung, Einrichtung und Erhaltung der An- ladbare Akkumulatoren nach DIN EN 60896-11 zu
schlussanlagen und verwenden. Sie müssen eine Brauchbarkeitsdauer
― Vertragsbedingungen der Stromlieferung und von mindestens 10 Jahren, bezogen auf eine
der Blindstromkompensation. 80 %ige Restkapazität, aufweisen. Ihre Haltbarkeit
muss mindestens 450 Ladezyklen betragen.
(3) Die Anschlussleistung ergibt sich aus der Leis-
tungsbilanz. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass in (9) Die USV-Anlage muss für den Leistungsbedarf
der Regel nicht alle elektrischen Verbraucher der folgenden Verbraucher ausgelegt werden:
gleichzeitig betrieben werden. ― Prozessleitsystem,
B 2.2 Einspeisung ― Notbeleuchtung, mindestens eine Leuchte je
Raum,
(1) Die Einspeisung hat bis zu einem Strombedarf
von 200 A aus dem Niederspannungsnetz und bei ― Verkehrssicherungsanlagen, z.B. Rotlicht und
größerem Strombedarf aus dem Mittelspannungs- Schrankenbaumbeleuchtung,
netz zu erfolgen.
― Kommunikations- und Messeinrichtungen
(2) Die Versorgung mit Niederspannung kann sowie
durch eine Stichleitung erfolgen. Bei Ausfall dieser
― Automatisierungsgeräte.
Leitung ist die Stromversorgung durch:
(10) Die Kompensation ist in Abstimmung mit und
― ein Notstromaggregat oder
nach den Anforderungen des Energieversor-
― einen Anschluss mit Umschaltmöglichkeit für gungsunternehmen (EVU) auszulegen. Die techni-
eine externe Stromersatzversorgung oder schen Anschlussbestimmungen (TAB) des Ener-
gieversorgers sind zu beachten.
― einen Handantrieb, ggf. unterstützt durch ein
batteriebetriebenes Gerät B 2.3 Erdung, Blitzschutz und
sicherzustellen. Potentialausgleich
(3) Die Versorgung mit Mittelspannung sollte (1) Die Brückenanlage ist nach VDE 0185 gegen
durch eine Ringleitung erfolgen. Bei Ausfall dieser Blitzeinschläge zu sichern. Hierzu gehören der
Leitung ist die Stromversorgung durch einen An- Grobschutz (Typ 1) für die Sicherung der Einspei-
schluss mit Umschaltmöglichkeit für eine externe sung und der Mittelschutz (Typ 2) für die Steue-
Stromersatzversorgung oder einen Handantrieb, rung.
ggf. unterstützt durch ein batteriebetriebenes Ge- (2) Damit keine Überspannungen in die Schaltan-
rät sicherzustellen. lage eingetragen werden können, sind Kabel und
(4) Einspeisungs- und Verbrauchsgrößen sind Leitungen von im Freien angeordneten Bauteilen
aufzuzeichnen. in ihrer unmittelbaren Nähe, z.B. im Sammel-
klemmkasten und in einem besonderen Abschnitt
(5) Die Funktion der Verkehrssicherungsanlagen des Schaltschrankes gegen Überspannung zu si-
ist durch eine unterbrechungsfreie Stromversor- chern. Diese Absicherung kann entfallen, wenn die
gung mit Batterien sicherzustellen. Sie ist bei ei- zu schützenden Bauteile durch geerdete Abde-
nem fest installierten Notstromaggregat für 1 h und ckungen (Blitzschutz) geschützt sind.
sonst für 8 h auszulegen. Es sind online-unter-
brechungsfreie Stromversorgungen (USV) einzu-
26 Stand: 2019/04
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken - Anhang B
(3) Die Überspannungsableiter sind in den Strom- ― Messsystem 1 für die Steuerung des Brücken-
laufplänen zu verzeichnen. antriebes einschließlich Endlagenschalter zum
Abschalten der Antriebe und
(4) Erdung und Potenzialausgleiche sind an allen
Lagern und Gelenken sowie den Brückenpfeilern ― Messsystem 2 für die Signalisierung der Brü-
anzuordnen. Die Maßnahmen, einschließlich der ckenlagen, geöffnet bzw. geschlossen, unter
Blitzschutzmaßnahmen, sind in einem Erdungs- Einbeziehung von Verriegelungen (ausge-
plan festzuhalten. nommen Ampeln und Schranken). Die Signali-
sierung muss mit Sensoren erfolgen, die unab-
(5) Geländer, Lichtmaste, Lager, Gelenke und
hängig vom Messsystem 1 sind.
andere Einbauteile sind in Anlehnung an die
Richtzeichnungen für Ingenieurbauten zu erden. (2) Das Messsystem 1 ist stets redundant auszu-
legen. Die Komponenten des Messsystems 2 dür-
B 2.4 Kabel und Leitungen fen 1-fach ausgelegt werden, wenn das Bewegen
des Brückenteiles über die planmäßige End- bzw.
(1) Für die Verlegung im Erdreich und zur Über-
Verkehrslage nicht zu Sach- oder Personenschä-
tragung von mehr als 1 kW Leistung sind Kabel zu
den führen kann und dies im Rahmen der Gefah-
verwenden.
renanalyse für ausreichend befunden worden ist.
(2) Freiliegende Leitungen müssen beständig sein
(3) Die Forderung nach redundanter Auslegung
gegen UV-Bestrahlung, Lösungsmittel und
bezieht sich auf alle Komponenten der Messsys-
Tausalz.
teme.
(3) Die Kabel müssen vom Typ NYY sein. Für die
(4) End- und Positionsmelder müssen über eine
Anlagen der Haustechnik dürfen in Innenbereichen
Öffner- und Schließerfunktion verfügen und auf
NYM-Leitungen verwendet werden, sofern der Ge-
Plausibilität überwacht werden. Gleichwertige si-
räteanschluss keine höherwertige Verkabelung
chere Systeme sind zulässig.
bzw. Leitungsverlegung erfordert.
(5) Die Stop-Kategorien werden wie folgt definiert:
(4) Signalkabel müssen vom Typ A2Y sein.
― die Stop-Kategorie 0 umfasst alle Zustände, die
(5) Steuerleitungen sind mit einem Polyurethan-
als Not-Aus bezeichnet werden,
Mantelwerkstoff zu isolieren. Die Adern von Lei-
tungen müssen nummeriert werden. ― die Stop-Kategorie 1 umfasst alle Zustände, die
als Not-Halt bezeichnet werden und
(6) Alle Adern, einschließlich der nicht genutzten
Adern, müssen Klemmen zugeführt werden. ― die Stop-Kategorie 2 umfasst alle Zustände der
planmäßigen Betriebshalte.
(7) Alle Kabelverschraubungen sind mindestens
in der Schutzart IP 65 und mit integrierter Zugent- (6) Not-Halt-Taster sind in allen Bedienständen,
lastung auszuführen. Betriebsräumen und an Orten, an denen eine Ge-
fährdung von Personen auftreten kann, anzuord-
(8) Öffnungen für Kabeldurchführungen in Ge-
nen.
schossdecken und raumabschließenden Wänden
sind widerstandsfähig gegen Brandeinwirkung (7) Unterbrechungen des Bewegungsvorganges
mindestens entsprechend der Feuerwiderstands- dürfen nicht zu ungewollten Bewegungen der Brü-
klasse des Gebäudeelementes zu verschließen. cke oder zum Ausfall einer Sicherheitskette füh-
Diese Verschlüsse müssen auch für nachträgliche ren. Das erneute Starten des Bewegungsvorgan-
Kabelverlegungen geeignet sein. ges nach einer Unterbrechung darf nur erfolgen,
wenn das Vorhandensein der Startbedingungen
(9) Kabel und Leitungen sind gegen mechanische
durch das Steuerungsprogramm bestätigt worden
Beschädigung zu schützen.
ist. Das erneute Starten des Bewegungsvorgangs
(10) An Einführungen in Gebäuden und an Dehn- muss in diesem Fall durch den Bediener erfolgen.
fugen sind Kabel und Leitungen so zu verlegen,
(8) Bei einer Abweichung der Brückenbewegung
dass sie Setzungen und Verschiebungen schadlos
von den Sollwerten muss die Bewegung automa-
folgen können.
tisch korrigiert oder zum Stillstand gebracht wer-
(11) Kabeleinführungen in Gebäuden sind was- den.
serdicht herzustellen.
(9) Die zulässige Abweichung von der planmä-
B 2.5 Elektrische Ausrüstung ßigen Brückenbewegung ist systemabhängig fest-
zulegen.
(1) Es sind zwei die Brückenbewegung überwa-
chende Messsysteme anzuordnen: (10) Bremsen sind so auszulegen, dass sie stets
durch Unterbrechungen der Stromversorgung
wirksam werden. Die für das Lösen und das Ein-
Stand: 2019/04 27
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken - Anhang B
fallen der Bremsen notwendigen Kontakte der Speicherinhalt beim Auslesen bleibt bestehen), so
Stromversorgung sind zur Absicherung gegen dass der Auftraggeber immer rechtzeitig den Spei-
Verschweißen der Kontakte stets zweifach, in Rei- cher auslesen kann, um eine Historie anzulegen.
he geschaltet, auszulegen. Eine Schnittstelle zum Auslesen der Daten ist vor-
zusehen.
B 2.6 Steuerung
(10) Bagatellstörungen sind Störungen, deren
(1) Die hauptsächlichen Abfolgen von Steue- Umgehung mit vertretbarem Aufwand durch die
rungsschritten sind als Diagramm des Steue- Brückenwärter organisiert werden kann (z.B.
rungsablaufes an den Bedienständen anzuordnen. Nichtschließen einer Schranke wird ersetzt durch
Der normale Ablauf des Steuerungsablaufs (Au- Aufstellung einer temporären Absperrung).
tomatikbetrieb) soll als Blockdiagramm dargestellt
(11) Bagatellstörungen dürfen nach Beseitigung
werden und an den Bedienständen vorliegen
des daraus folgenden gefährlichen Zustandes
(2) Die für den Bewegungsablauf maßgebenden durch Quittieren dieser Störung umgangen wer-
Parameter der Prozessleitung sind dem Programm den, so dass die nächsten Schritte der Steuerung
der SPS in einer Parameterliste voranzustellen. eingeleitet werden können.
(3) Es sind alle Prozessdaten zu erfassen. (12) Die durch Quittierung zu überbrückenden
Störungen sind in Abstimmung mit dem Auf-
(4) Weitere Messwerte sind vom Auftraggeber
traggeber festzulegen.
festzulegen.
(13) Die der Sicherheit dienenden Stromkreise
(5) Die zu erfassenden Daten müssen gespei-
sind nach DIN EN 60204-1 auszuführen. Dazu ge-
chert werden. Die Löschung dieser Daten darf nur
hören u.a.:
nach den Angaben der Wartungsanweisung vor-
genommen werden. ― Rotlichtsignale
(6) Es kann die Möglichkeit zum Anschluss an ei- ― Endlagenmeldungen und
ne Fernbedienung ohne Erweiterung der beste-
― Halteeinrichtungen, die bei Betätigung von Not-
henden Anlage (z.B. kein neuer Prozessor) vorge-
Aus oder Not-Halt, oder Betriebshalt die Stel-
sehen werden.
lung des beweglichen Brückenteils sichern.
(7) Für die Steuerung und Überwachung von Be-
(14) Die Funktionen Not-Halt und Betriebshalt
weglichen Brücken gilt beispielhaft in Abhängig-
einschl. Kontaktvervielfachungen und Kontakt-
keit von der Brückengröße das in Bild B 9.2.1 dar-
übergaben der Endlagen an nicht zum Brückenan-
gestellte Funktionsschema. Für die Steuerung gel-
trieb gehörende Steuerungssysteme sind mit Ge-
ten sinngemäß die Regeln der Richtlinien für die
räten gemäß DIN EN 62061 in SIL 3 (Safety Integ-
Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln
rity Level) bzw. nach DIN EN ISO 13849-1 in der
(RABT). Dabei ist zu beachten, dass bei bewegli-
PLe (Performance Level, e = niedrigste Ausfall-
chen Brücken im Allgemeinen nur ein Leitsystem
wahrscheinlichkeit) zu realisieren.
und eine Steuerungseinheit erforderlich sind.
(15) Die Kontakte sind unabhängig von der Da-
(8) Der Eingriff in die Prozesssteuerung darf nur
tenübertragung durch BUS-Systeme vorzusehen.
durch Sachkundige erfolgen.
(16) Es dürfen zu keinem Zeitpunkt mehrere Be-
(9) Bei einem Ringspeicher muss vor dem ersten
triebsorte gleichzeitig aktiv sein. Das Umschalten
Überschreiben des Speichers eine Meldung zur In-
der Betriebsorte darf nur vom aktiven Betriebsort
formation an den Bediener ausgegeben werden,
erfolgen. Der aktive Betriebsort muss an allen Be-
so dass das Sichern des Speichers noch rechtzei-
triebsorten angezeigt werden.
tig erfolgen kann. Für diesen Fall ist ein Merker in
der Steuerung vorzusehen, der vor dem nächsten
Überschreiben warnt (Merker zu einem Datum,
28 Stand: 2019/04
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken - Anhang B
Bild B 9.2.1: Funktionsschema für die Steuerung und Überwachung von beweglichen Brücken (Prozesssteuerung)
Stand: 2019/04 29
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken - Anhang C
Anhang C
Hinweise zu Verkehrssicherungs-
anlagen, Beleuchtung und Be-
dienung
C1 Verkehrssicherungsanlagen
(1) Für alle beweglichen Brücken ist eine ver-
kehrstechnische Mindestausstattung in Abhängig-
keit der verkehrlichen, baulichen und örtlichen Ge-
gebenheiten vorzusehen, die mit der örtlich zu-
ständigen Straßenverkehrsbehörde abzustimmen
ist. Sie besteht aus einer stationären Beschilde-
rung vor und hinter dem beweglichen Überbau mit
den Verkehrszeichen (s. Bild C 9.2.1)
― Geschwindigkeitsbeschränkung (Z 274 StVO)
im Bedarfsfall,
― Überholverbot (Z 276 StVO),
― Ende der Streckenverbote (Z 282 StVO),
― Lichtzeichenanlage (Z 131 StVO) (siehe ober-
halb Ampelwarnschild 200 m: gelbes Blinklicht)
― zweifeldrigen Wechsellichtzeichen (WLZ) Rot / Bild C 9.2.1: Verkehrszeichen – Systemskizze -
(ohne Schifffahrtssignale)
Gelb auf Höhe der Sperrschranken,
― gelbem Blinklicht, das bei Aktivierung der WLZ
eingeschaltet wird, (5) Die Sperrschranken bei Geh- und Radwegen
sind zur Verkürzung der Räumzeiten, unter Be-
― Wechselverkehrszeichen (WVZ) (Z 274-53 rücksichtigung der baulichen und örtlichen Gege-
StVO) und benheiten, so dicht wie möglich zum beweglichen
― Sperrschranken. Überbau anzuordnen.
(2) Bei einer örtlich oder verkehrlich bedingten (6) Sperrschranken sind jeweils für den ungüns-
besonderen Gefahrenlage im Zusammenhang mit tigsten Lastfall für vertikale oder horizontale Holm-
einer „beweglichen Brücke“ ist ein Gefahrzeichen lasten von 0,5 kN/m zu bemessen.
gemäß § 39 Abs. 8 StVO und zugehöriger VwV- (7) Sperrschranken sind unter Beachtung des
StVO anzuordnen. seitlichen Sicherheitsraumes anzuordnen. War-
(3) Der Brückenwärter muss den Verkehrsraum tungsarbeiten müssen ohne Behinderung des Ver-
zwischen den Sperrschranken lückenlos einsehen kehrs möglich sein. Die Schrankenbäume sind mit
können. Bei eingeschränkter Sichtweite sind Ka- fünf roten Baumleuchten auszustatten. In Höhe
merasysteme einzusetzen. Bei Dunkelheit bzw. der Sperrschranken sind akustische Signalgeber
schlechten Sichtverhältnissen ist der Verkehrs- anzuordnen. Die Schrankenbäume dürfen sich bei
raum im Bereich der Sperrschranken zu beleuch- Störungen (z.B. Stromausfall, Wind) nicht selbst-
ten. ständig bewegen. Eine Notbedienung der Sperr-
schranken muss möglich sein. Bei Rad- und Fuß-
(4) Auf Höhe der Sperrschranken sind Lautspre- gängerverkehr sind die Schrankenbäume mit Be-
cher anzuordnen, welche die Information der Ver- hang auszustatten. Die elektrische Steuerung ist
kehrsteilnehmer über Durchsagen gewährleisten. nach EN IEC 62061 in SIL bzw. nach
Die Lautsprecher sollen sowohl einzeln als auch DIN EN ISO 13849-1 in PL entsprechend zu reali-
gruppenweise betrieben werden können. sieren und anhand der durchzuführenden Risiko-
beurteilung festzulegen. DIN EN 12453 und DIN
EN 12445 sind zu beachten.
(8) Die Beschilderung der Wasserstraße ein-
schließlich Radarerkennung ist in Abstimmung mit
der Wasserstraßenverwaltung anzuordnen.
30 Stand: 2019/04
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken - Anhang C
C2 Brückenbeleuchtung
(1) Bewegliche Brücken sind im Straßenbereich
zu beleuchten. Die Anforderungen der DIN 13201-1
sind einzuhalten.
(2) Dies gilt insbesondere für Adaptationsstrecken
und Haltesichtweiten.
(3) Es sind die für kreuzende Verkehrswege gel-
tenden Bestimmungen sinngemäß anzuwenden.
C3 Bedienung
Die Brückenwärter sind für jedes Bauwerk na-
mentlich zu benennen. Die Befähigung für die ver-
langten Tätigkeiten kann nur durch eine vom Be-
treiber der Brückenanlage festgelegte Ausbildung
erlangt werden.
Stand: 2019/04 31
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 2 Bewegliche Brücken - Anhang D
Anhang D
Ersatzteile
(1) Art und Umfang von Ersatzteilen sowie die da-
zu benötigten besonderen Werkzeuge sind anzu-
geben.
(2) Die in Tabelle D 9.2.1 angegebene mittlere
Nutzungsdauer der Technischen Ausrüstung ist zu
berücksichtigen.
Jahre 10 20 35
Gewerke
Maschinenbau
* Gelenklager X
* Puffer X
* Zentrierung X
* Verriegelung X
* Niederhalter X
Antriebstechnik
* Antriebsmotoren X
* Antriebspumpe X
* Hydraulischer Antrieb X
* Elektro-Mech. Antrieb X
* Einspeisung X
* USV-Anlage X
* Verkabelung X
* Steuer-/Regelungsanlage X
* Sensoren X
Verkehrssicherungsanlagen
* Lichtzeichen X
* Wechselverkehrszeichen X
* Schrankenanlagen X
* Kameras X
* Sprechanlage X
Brückenbeleuchtung
* Leuchten X
* Vorschaltgeräte X
32 Stand: 2019/04
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 9
Bauwerke
Abschnitt 3
Lärmschutzwände
Stand:12/07
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 3 Lärmschutzwände
Stand: 12/07
2
Bundesanstalt für Straßenwesen
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 9
Bauwerke
Abschnitt 4
Wellstahlbauwerke
Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 über ein Informati-
onsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der Informationsgesell-
schaft (ABl. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/96/EG (ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geändert
worden ist, sind beachtet worden.
Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 4 Wellstahlbauwerke
2 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 4 Wellstahlbauwerke
Stand: 2014/12 3
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 4 Wellstahlbauwerke
(2) Das Eigengewicht des Wellstahlbauwerkes (8) Als Teilsicherheitsbeiwert ist γQ = 1,35 zu ver-
wird vernachlässigt. wenden.
(3) Als lotrechte Last aus ständig vorhandenen (9) Mit diesem Lastansatz sind bei mindestens
Bodenmassen ist die volle Auflast zwei Fahrstreifen für Überdeckungen hü ≥ 1,40 m
die Einwirkung der Verkehrslasten nach MLC
pB,k = γB,k ∗ hü 50/50-100 (STANAG 2021) mit erfasst. Für alle
anderen Fälle sind gesonderte Nachweise zu füh-
mit γB,k ≥ 20 kN/m³
ren.
anzusetzen. Auch bei hoher Überdeckung dürfen
Lastabminderungen nicht berücksichtigt werden.
3.5 Bemessungsscheiteldruck
(4) Als Teilsicherheitsbeiwert ist γG = 1,35 anzu-
setzen. (1) Bei hoher Überdeckung (hü > 2,60 m) gilt:
ps,d = γG ∗ pB,k + γQ ∗ pv,k,
3.3 Einwirkungen während der ps,d = 1,35 ∗ pB,k + 1,35 ∗ pv,k.
Bauausführung (2) Bei geringer Überdeckung (hü ≤ 2,60 m) gilt:
(1) Es gilt DIN EN 1991-1-6.
ps,d = 1,10 (γG ∗ pB,k + γQ ∗ pv,k),
(2) Ein Überfahren des Bauwerkes ist nur für den
ps,d = 1,10 (1,35 ∗ pB,k + 1,35 ∗ pv,k).
Einbau der gebundenen Schichten des Oberbaus
bei Einhaltung der für den Endzustand statisch
erforderlichen Mindestüberdeckung hü,min vermin- 4 Bemessung
dert um max. 30 cm Bearbeitungstiefe und einer
Achslast von max. 120 kN durch die Bemessung
abgedeckt. 4.1 Allgemeines
(3) In allen anderen Fällen sind die vorhandene (1) Grundlage der Bemessung von Wellstahlbau-
Überdeckung und die Achslasten bzw. Gewichte werken ist die Veröffentlichung des Institutes für
der realen Fahrzeuge statisch zu berücksichtigen. Statik und Stahlbau der Technischen Hochschule
Die ermittelte Mindestüberdeckung darf nicht durch Darmstadt, Heft 10, 1970, „Theoretische und expe-
Fahrspurbildung unterschritten werden. rimentelle Untersuchungen zu den Traglastprob-
lemen biegeweicher, in die Erde eingebetteter
Rohre“ von K. Klöppel und D. Glock (Klöp-
3.4 Einwirkungen infolge Verkehr
pel / Glock).
(1) Es gilt DIN EN 1991-2.
(2) Das Bemessungsverfahren ist für den Neubau
(2) Die vertikalen Verkehrslasten sind nach von Wellstahlbauwerken anzuwenden. Es ist sinn-
DIN EN 1991-2 für das Lastmodell 1 anzusetzen. gemäß auch für die Instandsetzung von bestehen-
den Bauwerken mittels Einziehen eines Wellstahl-
(3) Die Lastausbreitung der auf OK Fahrbahn
bauwerkes anzuwenden.
anzusetzenden Verkehrslasten erfolgt unter einem
Winkel von 30 ° zur Vertikalen.
(4) Die gleichmäßig verteilten Lasten qik (UDL- 4.2 Zuordnung der Querschnitts-
System) sind quer zur Fahrtrichtung zu verteilen. formen
(5) Die Lasten Qik der Doppelachsen (Tandem- (1) Die Traglastgrenzen sind unter Berücksichti-
System TS) sind für jeden Fahrstreifen durch eine gung der Querschnitte in Anhang A nachzuweisen.
gleichmäßig verteilte Last qieq mit rechteckiger (2) Querschnitte, die von Kreis- und Maulprofilen
Aufstandsfläche von 3 m Breite und 5 m Länge zu abweichen, sind für die Traglastberechnung den in
4 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 4 Wellstahlbauwerke
Tabelle 9.4.1 angegebenen Querschnittsformen (4) Mit dem Teilsicherheitsbeiwert γR,v = 1,40 für
nach Klöppel / Glock zuzuordnen. den Widerstand des Wellstahlbauwerkes und
γQ = 1,35 für die veränderlichen Einwirkungen in-
Tabelle 9.4.1: Zuordnung abweichender Querschnitte zu den folge Verkehr ist nachzuweisen:
Querschnittsformen nach Klöppel / Glock
potr ,k − γ B ,k ∗ hü
γ Q ∗ q1 ≤ .
Nachweise γ R ,v
Durchschlagen und Grund- und Biege-
Querschnitte 4.4.2 Sohlbereich
Schraubenverbindung bruch
Ellipsenprofil K K
Unterfüh-
M K
4.4.2.1 Allgemeines
rungsprofil
Bei einem Verhältnis h/s < 0,7 ist die Sicherheit
Bogenprofil K M
gegen Grundbruch im Ulmenbereich und gegen
K: Kreisprofil, M: Maulprofil
Aufbruch der Sohle nachzuweisen.
Stand: 2014/12 5
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 4 Wellstahlbauwerke
(2) Die Traglasten NR,k mittig gedrückter Stöße Mpl,k = 1,24 ∗ fy,k ∗ W el
sind durch Versuche einer hierfür nach Landes-
bauordnung oder dem Bauproduktengesetz aner- und den Teilsicherheitsbeiwerten γM = 1,10 und
kannten Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungs- γG = 1,35 ist nachzuweisen:
stelle (PÜZ-Stelle) zu ermitteln und auszuwerten.
M pl,k
(3) Die Durchführung der Versuche ist vor Beginn MH ∗γ G ≤ .
mit der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) γM
abzustimmen.
(4) Falls der Nachweis nicht erbracht werden
(4) Die Auswertung der Versuche ist nach kann, sind baubegleitende Messungen durchzu-
DIN EN 1990, Anhang D vorzunehmen. führen und ab einer gewissen Scheitelhebung eine
Scheitelauflast aufzubringen. Scheitelhebung und
(5) Mit dem Teilsicherheitsbeiwert γM2 = 1,25 ist -auflast sind vom Aufsteller der Tragwerksplanung
der Nachweis vorzugeben.
NR,k (5) Kann der Abstand a zwischen Bauwerkswan-
Nd ≤ .
γ M2 dung und Böschungsoberfläche nicht eingehalten
zu führen. werden, so ist den dann vorliegenden Grabenbe-
dingungen durch Ansatz eines höheren Erddruck-
beiwertes Rechnung zu tragen.
4.6 Biegebruch beim Hinterfüllen
(1) Wenn zwischen Bauwerkswandung und Bö- 4.7 Bereich der Schrägschnitte
schungsoberfläche bzw. Verbau stets ein Abstand
a ≥ h/3 eingehalten wird (s. Bild 9.4.2), darf mit (1) Im Bereich der Schrägschnitte kann die Blech-
einem Erddruckbeiwert K = 0,40 gerechnet wer- dicke ohne besonderen Nachweis beibehalten
den. werden, wenn die Böschungsneigung nicht flacher
als 1:1,5 und der Bauwerksabschlusswinkel
(2) Mit K = 0,40 ergeben sich nach Klöppel/Glock β ≥ 85° sowie die Spannweite des Bauwerkes
die einwirkenden, maximalen Biegemomente MH s < 5 m sind.
für:
(2) In anderen Fällen ist ein gesonderter Standsi-
— Kreisprofile MH = 1,20 ∗ r1³ (kNm/m) und cherheitsnachweis nach Nr. B 6 zu führen.
— Maulprofile MH = 0,42 ∗ r1³ (kNm/m).
(3) Mit dem plastischen Moment des gewellten
Stahlblechs:
6 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 4 Wellstahlbauwerke
— ein Randabstand e2 ≥ 1,5 ∗ d0 (4) Die Aussparungen sind nach Beendigung der
Montage mit Vergussbeton / -mörtel zu verfüllen.
einzuhalten. Die Oberfläche ist zur Sickerwasserabführung mit
(4) Die Schraubenlöcher können durch Stanzen einem Quergefälle zu versehen.
hergestellt werden. Für die tragende Längsver-
schraubung ist ein Lochspiel von maximal 3 mm 5.4 Mehrfachanlagen
zulässig. Zur Erleichterung der Montage darf die
Umfangsverschraubung mit Langloch ausgeführt Der Abstand zwischen den Außenseiten nebenei-
werden. nander liegender Wellstahlbauwerke muss b > s/4
sein, mindestens jedoch b > 1,0 m. Bei „s“ handelt
(5) Es dürfen Schrauben mit durchgehendem es sich um die Spannweite des größeren zweier
Gewinde verwendet werden. Auf Unterlegscheiben benachbarter Bauwerke.
kann verzichtet werden. Die Schraubenköpfe und
Muttern sind an die Form der Wellung anzupassen,
damit ein formschlüssiger Sitz gewährleistet wird 5.5 Instandsetzung bestehender
(s. Bild 9.4.3). Bauwerke
(6) Die Schaftlänge der Schrauben ist in Abhän- Bei einer Instandsetzung durch Einziehen eines
gigkeit von den Blechdicken so zu bestimmen, Wellstahlbauwerkes ist ein Ringraum von mindes-
dass nach dem Anziehen der Mutter noch mindes- tens 15 cm einzuhalten. Dieser Ringraum ist mit
tens ein voller Gewindegang aus der Mutter her- geeignetem Material, z.B. Dämmer, Zementmörtel,
ausragt. Die Muttern sind innen anzuordnen, um ohne Vorspannung hohlraumfrei zu verfüllen.
ein späteres Nachziehen zu ermöglichen.
Stand: 2014/12 7
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 4 Wellstahlbauwerke
8 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 4 Wellstahlbauwerke
(4) Unter der Bauwerkssohle ist eine nicht frost- (14) Sollen höhere Werte für den Reibungswinkel
empfindliche Ausgleichsschicht von mind. 30 cm (ϕk‘ > 30 °) und / oder den Steifemodul
Dicke mit einem maximalen Größtkorn von 32 mm (Es,k > 40 MN/m²) angesetzt werden, muss nach-
vorzusehen, die bei Felsuntergrund auf gewiesen werden, dass diese mit dem Boden und
mind. 50 cm Dicke zu vergrößern ist. dem Einbauverfahren erreicht werden.
(5) Für verkehrsführende Bauwerke ist bei
bindigem Untergrund oder Felsuntergrund, im äu- 7.5 Baubegleitende Messungen und
ßeren Bettungsbereich beidseits des Bauwerkes Scheitelauflast
eine dauerhaft wirksame Dränung auszuführen
(s. Bild 9.4.4). (1) Währe0nd des Einbaus ist bis zum Erreichen
der Mindestüberdeckung hü,min die Verformung des
(6) Die Dränrohre müssen für Kontrollen und Rei- Bauwerkes laufend zu überwachen.
nigungen zugänglich sein und den Anforderungen
gemäß Teil 5 Abschnitt 1, Nr. 5.2.7 entsprechen. (2) Zur Sicherstellung der Gebrauchstauglichkeit
dürfen die einbaubedingten Verschiebungen in
(7) Das Sohlbett ist ab einer Spannweite s ≥ 5 m jeder Richtung 0,015 ∗ s nicht überschreiten. Die
nach Herstellerangabe vorzuprofilieren. Die Bau- Messungen sind bei Bauwerken mit Spannweiten
werkszwickel sind durch Stopfen und Stampfen s > 5 m vom Auftragnehmer zu protokollieren. Eine
von Hand oder durch Flaschenrüttler einwandfrei Durchschrift der Protokolle ist dem Auftraggeber zu
zu verfüllen. Abweichend von den ZTV E-StB ist übergeben.
auch Einschlämmen zulässig, sofern grobkörniger
Stand: 2014/12 9
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 4 Wellstahlbauwerke
(3) Zusätzlich ist bei Bauwerken mit Spannweiten (3) Für den im Ausnahmefall vorgesehenen verti-
s > 5 m sicherzustellen, dass Zusammenbau, kalen Bauwerksabschluss ist eine selbsttragende
Hinterfüllen und Überschütten bis zum Erreichen Stirnwand vorzusehen.
der Mindestüberdeckung hü,min von einem fachkun-
digen Vertreter des Herstellers ständig überwacht
werden. 8.3 Innenausbau
(4) Kann der Nachweis „Biegebruch bei Hinterfül- (1) Bei Wellstahlbauwerken mit planmäßiger Was-
len“ nicht erfüllt werden, ist ab einer gewissen serführung sind Schäden am Korrosionsschutz
Scheitelhebung eine Scheitelauflast aufzubringen. durch Geschiebeführung durch geeigneten Innen-
Die zulässige Scheitelhebung und die erforderliche ausbau auszuschließen. Dabei sollte berücksichtigt
Scheitelauflast sind vom fachkundigen Vertreter werden, dass Bauwerk und Innenausbau sich un-
des Herstellers vor Ort in Abstimmung mit dem abhängig voneinander verformen können.
Auftraggeber vorzugeben. (2) Die Bauwerkssohle muss tiefer als die Bach-
sohle liegen.
8 Komplettierung (3) Die Ausführung des Innenausbaus sollte in der
Regel erst nach vollständiger Überschüttung vor-
genommen werden. Der Zeitpunkt ist in der Leis-
8.1 Abdichtung tungsbeschreibung festzulegen.
(1) Ist bei verkehrsführenden Bauwerken eine Ab-
dichtung mit Kunststoffdichtungsbahnen vorgese- 8.4 Ausstattung
hen, sind die Anforderungen in der Leistungsbe-
schreibung vorzugeben. (1) In der Leistungsbeschreibung sind an beiden
Bauwerksenden um den Schrägschnittbereich
(2) Bei Wellstahlbauwerken mit planmäßiger Was- geeignete Absturzsicherungen, z.B. Rohrgeländer,
serführung oder anderen nicht begehbaren Bau- vorzusehen.
werken erübrigt sich eine Abdichtung.
(2) Die Notwendigkeit von Böschungstreppen ist
(3) In Abhängigkeit von der Einbaulage der Kunst- zu prüfen.
stoffdichtungsbahnen zum Bauwerk sind textile
oder mineralische Stütz- bzw. Schutzschichten
auszuführen. 9 Ausführungs- und Be-
(4) Die Verlegung der Kunststoffdichtungsbahnen standsunterlagen
ist nach den Vorgaben des Herstellers vorzuneh-
men. (1) Ausführungs- und Bestandszeichnungen müs-
sen über den Teil 1 Abschnitt 2 hinaus folgende
(5) Die Standsicherheit der Böschung ist unter Angaben enthalten:
Berücksichtigung des Reibungsverhaltens des
Abdichtungssystems nachzuweisen. — Bezeichnung der Böden,
— erforderlicher Steifemodul Es,k und erforderli-
cher Reibungswinkel ϕk‘,
8.2 Einbindung der Bauwerksenden
— Bereich, in dem diese einzuhalten sind und
8.2.1 Sohlbereich — hierzu erforderliche Proctordichte.
Bei Wellstahlbauwerken mit planmäßiger Wasser- (2) Ausführungszeichnungen müssen zusätzlich
führung ist an beiden Enden bis in frostfreie Tiefe eine Einbauvorschrift des Herstellers der Stahl-
ein Kolkschutz zur Unterläufigkeitssicherung vor- blechelemente beinhalten.
zusehen.
8.2.2 Böschungsbereich
(1) Als Abschluss im Böschungsbereich ist im
Regelfall der Böschungsschrägschnitt in die Leis-
tungsbeschreibung aufzunehmen.
(2) Sofern die geometrischen Voraussetzungen
der Nr. 4.7 eingehalten sind, kann die Einfassung,
z.B. aus Naturstein, rein konstruktiv vorgenommen
werden. Aus Gründen der Verkehrssicherheit ist
eine Einfassung aus Steinen zu verankern.
10 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 4 Wellstahlbauwerke - Anhang A
betragen.
Es bedeuten:
E = Elastizitätsmodul des Stahls [MN/m²],
I = Trägheitsmoment des gewellten Stahl-
4 Bild A 9.4.2: Querschnitt Maulprofil
bleches [m /m],
r1 = Scheitelradius [m],
A 2.4 Unterführungsprofil (α1 > 180°)
ks,k = charakteristischer Wert des Bettungsmoduls
im Bettungsbereich B: Folgende Grenzradienverhältnisse müssen einge-
halten werden:
E s ,k r3 r
k s,k = 0,5 ∗ [MN/m³]
r1 ≤ 3,5 und 2 ≥ 0,2 .
r1 r1
mit
Es,k = charakteristischer Wert des Steifemoduls im
Bettungsbereich B [MN/m²].
A 2 Querschnittskenngrößen
A 2.1 Allgemeines
Alle Maßangaben beziehen sich auf die neutrale
Achse (s. Bild 9.4.1).
Bild A 9.4.3: Querschnitt Unterführungsprofil
A 2.2 Kreisprofil
A 2.5 Ellipsenprofil
(1) Folgender Verhältniswert muss eingehalten
werden:
h−s
≤ 0,10 .
h+s
(2) Für die statische Berechnung ist als Scheitel-
radius
r1 + r2
r1 =
2
Stand: 2014/12 11
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke – Abschnitt 4 Wellstahlbauwerke - Anhang A
A 3 Lichtraumabmessungen
Wegen möglicher Verformungen und Ausfüh-
rungsungenauigkeiten sind die Lichtraum-
abmessungen um mindestens 0,03 * s zu vergrö-
ßern.
12 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 4 Wellstahlbauwerke - Anhang B
Anhang B k s ,k = 0,5 ⋅
E s ,k
(MN/m³)
r1
p SD,k EI
= f
k s,k ∗ r1 k s,k ∗ r1
4
mit
EI Biegesteifigkeit des gewellten Stahlbleches
(MNm²/m),
ks,k charakteristischer Wert des Bettungs-
moduls im Bettungsbereich B gemäß
Bild 9.4.4:
Stand: 2014/12 13
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 4 Wellstahlbauwerke - Anhang B
r
1
N = p1 · r1 = p2 · r2 = p3 ·
r3
r 2
p1 = ps,k
3
r
p p p3
2 E
r1 ∗ r2
(1) Der Grundbruchwiderstand des Bodens ergibt p1C,k = 0,375 ∗ k s,k ∗
sich aus folgender Beziehung: r3
p2Gr,k = ck‘∗ Nc + p3 ∗ Nd + γB,k ∗ b ∗ Nb mit
14 Stand: 2014/12
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 4 Wellstahlbauwerke - Anhang B
mit a b Querschnitte
Es,k charakteristischer Wert des 0,0777 0,9 für Bogenprofile
Steifemoduls im Bettungsbereich B
0,1257 1,53 für Maulprofile
(s. Bild 9.4.4) (MN/m²), für
0,157 1,92 für Unterführungsprofile K = 0,33
r1 Scheitelradius (m).
γB,k = 20 kN/m³
(2) Die einwirkende kritische Normalkraft ist ge- für Kreis- und Ellipsen-
0,195 2,36
profile
mäß Bild B 9.4.8 zu ermitteln.
Stand: 2014/12 15
16
pSD,k
-
ks,k · r1
r1
r1
Kreisprofile ψΒ = 2,36
0,10
Kreisprofile ψΒ = 1,57
Maulprofile ψΒ = 2,36
0,05 Maulprofile ψΒ = 1,57
EI
-
ks,k · r41
Stand: 2014/12
Bild B 9.4.4: Kritischer Scheiteldruck für das Durchschlagen von Kreis- und Maulprofilen
kN
pogr,k
Stand: 2014/12
m2
600
r1
r1
400
1
hü = r1 ; ϕ 'k = 3 0 °
2
300
1
hü = r1 ; ϕ 'k = 3 5 °
3
200 1
hü = r1 ; ϕ 'k = 3 0 °
3
100
0 r1 m
0 1 2 3 4 5
17
kN
∆po,k
m2
r1
Stand: 2014/12
r1 m
kN
∆po,k
m2
r1
r1 m
19
ND,k
-
ks,k · r21
r1
r1
Kreisprofile ψΒ = 1,57
0,10
Maulprofile ψΒ = 2,36
Maulprofile ψΒ = 1,57
0,05
EI
Stand: 2014/12
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 9
Bauwerke
Abschnitt 5
Becken und Pumpenhäuser aus Beton
Notifiziert gemäß der Richtlinie (EU) 2015/1535 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. September 2015
über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der
Informationsgesellschaft (ABl. 241 vom 17.9.2015, S. 1.).
Stand: 2018/10
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 5 Becken und Pumpenhäuser aus Beton
Inhalt Seite
1 Allgemeines ............................................. 3
1.1 Grundsätzliches ........................................ 3
1.2 Geltungsbereich ........................................ 3
1.3 Begriffsbestimmungen .............................. 3
2 Konstruktion ............................................ 3
2.1 Bauweisen von Betonbecken ................... 3
2.2 Grundsätzliches ........................................ 3
2.2.1 Regenrückhaltebecken ............................. 3
2.2.2 Regenwasserbehandlungsanlagen .......... 3
2.2.3 Havariebecken .......................................... 3
2.2.4 Pumpenhäuser .......................................... 3
2.3 Konstruktionsdetails .................................. 3
2.3.1 Regenrückhaltebecken ............................. 3
2.3.2 Havariebecken .......................................... 4
2.3.3 Pumpenhäuser .......................................... 4
2.3.4 Wände ....................................................... 4
2.3.5 Bauwerksdecken....................................... 4
2.3.6 Beckensohle ............................................. 5
2.3.7 Einstiegsschächte in geschlossene
Becken ...................................................... 5
2.3.8 Rohranschlüsse ........................................ 5
2.3.9 Sicherungsmaßnahmen ............................ 5
2.3.10 Einstiegs- und Ausstiegsöffnungen .......... 5
2.4 Bemessung ............................................... 6
2.4.1 Festlegungen für Bemessung und
Konstruktion .............................................. 6
2.4.2 Fugenanordnung....................................... 6
2.4.3 Festlegungen von Lastansätzen für
Verkehr und Temperatur ........................... 6
3 Baustoffe ................................................. 6
4 Dichtheit ................................................... 7
5 Ausstattung ............................................. 7
5.1 Allgemeines .............................................. 7
5.2 Pumpwerke und Hebeanlagen ................. 7
5.3 Erdungs- bzw. Blitzschutzanlage .............. 7
6 Betrieb ...................................................... 7
6.1 Allgemeines .............................................. 7
6.2 Explosionsgefährdete Bereiche ................ 7
6.3 Verkehrswege in Pumpenhäusern ............ 7
7 Dokumentation ........................................ 8
2 Stand: 2018/10
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 5 Becken und Pumpenhäuser aus Beton
Stand: 2018/10 3
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 5 Becken und Pumpenhäuser aus Beton
(4) Die Becken sind so zu gestalten, dass sie (6) Bei Regenrückhaltebecken mit Hochwasser-
leicht und sicher zu reinigen sind. überläufen sind vor den Überläufen Tauchwände
anzuordnen, deren Unterkante wenigstens 0,40 m
unter der Überlaufschwelle liegen muss.
(7) Tauchwände und -schürzen, Überfallkanten,
und andere Einbauteile sind in nichtrostendem
4 Stand: 2018/10
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 5 Becken und Pumpenhäuser aus Beton
Stahl Werkstoff-Nr. 1.4401, 1.4529, 1.4571 auszu- (4) Trennbauwerk, Beckenüberlauf und Drossel-
führen. bauwerk sind nach Möglichkeit mit der Speicher-
kammer zu einem Baukörper zu vereinen. Aus
statischen Gründen ist dabei eine gemeinsame
2.3.5 Bauwerksdecken
Gründungsebene anzustreben.
(1) Inspektionsöffnungen müssen insbesondere
(5) Die Konstruktion ist für den Endzustand von
den betrieblichen Belangen der Belüftung, Inspek-
den Baubehelfen zu trennen.
tion und Reinigung entsprechen. Ihr Querschnitt
muss auf die zur Anwendung gelangenden Geräte (6) Dauerhafte Verankerungen zur Auftriebssiche-
und Hilfsmittel abgestimmt werden. rung der Beckensohle dürfen grundsätzlich nicht
vorgesehen werden.
(2) Bei geschlossenen Becken unter Grünflächen
ist eine Erdüberdeckung von 80 cm oder mehr (7) Die Beckensohle soll zur leichteren Reinigung
anzustreben, um Anpflanzungen zu ermöglichen. und Beräumung mit Gefälle angelegt werden.
(3) Die Becken müssen mit ortsfesten Ausstiegs-
2.3.7 Einstiegsschächte in geschlossene
möglichkeiten versehen sein, sodass alle Stellen
Becken
der Beckensohle gefahrlos gewartet und gereinigt
werden können. (1) Hinsichtlich der konstruktiven Ausbildung der
Schächte wird auf das Merkblatt der Abwasser-
(4) Ausstiege müssen durchgehend von der Be-
technische Vereinigung und des Deutschen Ver-
ckensohle bis zur Beckendecke reichen.
bandes für Wasserwirtschaft und Kulturbau ATV-
(5) Einstiegs- und Arbeitsöffnungen müssen stets DVWK-A 157 hingewiesen.
gut zugänglich und die Abdeckungen leicht zu
(2) Schächte sind in der Regel außerhalb der
öffnen sein. Sie müssen abschließbar und von
Fahrbahn anzuordnen. Ist es unvermeidlich einen
einer Person zu öffnen sein. Zur Beseitigung von
Schacht in die Fahrbahn einzubauen, soll dieser
Verstopfungen am Ablauf ist über dem Ablauf eine
nicht in den Rollspuren liegen.
Arbeitsöffnung anzuordnen.
(3) Befahrbare Schachtabdeckungen sind in der
(6) Geschlossene Becken sind mit ausreichend
Klasse D 400 auszuführen.
bemessenen Belichtungs- und Entlüftungsöffnun-
gen zu versehen. Dieses kann auf natürliche Art
2.3.8 Rohranschlüsse
und Weise durch Gitterrostöffnungen,
Abluftkamine oder aufklappbare Belichtungsöff- (1) Es sind bei Rohren mit Nennweiten bis
nungen geschehen. DN 1200 die Abwasserkanäle und -leitungen dop-
pelgelenkig anzuschließen.
(7) Die Deckenoberseite muss zur Vermeidung
von stehendem Wasser mit mindestens (2) Bei Rohren mit Nennweiten größer DN 1200
2% Gefälle hergestellt werden. kann auf Doppelgelenkigkeit verzichtet werden.
(8) Bei Überführung von Verkehrswegen mit einer
2.3.9 Sicherungsmaßnahmen
Überdeckung von weniger als 1,00 m ist für die
Oberfläche des Bauwerks eine Abdichtung gemäß (1) Bei offenen Becken in der Nähe von Straßen
Teil 7 Abschnitte 1 bis 3 und eine 10 cm starke ist die Notwendigkeit einer Absturzsicherung für
Schutzbetonschicht vorzusehen. Kraftfahrzeuge nach den Richtlinien für passiven
Schutz an Straßen durch Fahrzeug-Rückhalte-
2.3.6 Beckensohle systeme (RPS) zu prüfen.
(1) Eine Ausführung der Beckensohle in Vakuum- (2) Alle Becken sind mit Ausstiegshilfen zu verse-
beton oder ein Bearbeiten ebener Flächen mit hen. Ausstiegshilfen können als Leiter oder als
Flügelglättern schafft ausreichend glatte Oberflä- Treppe ausgebildet werden und müssen mindes-
chen. Eine Beschichtung oder Ausfliesung der tens 1 m unter und 0,80 m über die Wasserober-
Betonsohle ist nicht erforderlich. fläche reichen.
(2) Zur Verminderung der Schwindbehinderung ist (3) Beckenanlagen sind mit einem Zaun einzufrie-
in der Regel zwischen Beckensohle und Sauber- den.
keitsschicht eine Gleitschicht vorzusehen, z.B. als
(4) Offene Becken sind zusätzlich mit einem Ge-
mindestens 2-lagige Kunststofffolie (jeweils min-
destens 0,2 mm) auf ebener, geglätteter Sauber- länder zu versehen.
keitsschicht.
2.3.10 Einstiegs- und Ausstiegsöffnungen
(3) Die Anforderung an die Ebenheit der Sauber-
keitsschicht ist nach DIN 18202, Tabelle 3, Zeile 3 (1) Die lichte Weite von Öffnungen muss mindes-
vorzusehen. tens 0,8 m betragen.
Stand: 2018/10 5
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 5 Becken und Pumpenhäuser aus Beton
(2) Becken müssen in jedem für sich abgeschlos- 2.4.3 Festlegungen von Lastansätzen für
senen Beckenteil an günstigen Stellen mit fest Verkehr und Temperatur
eingebauten Notausstiegen ausgerüstet sein.
2.4.3.1 Verkehr
2.4 Bemessung (1) Wird neben einem geplanten Becken ein öf-
fentlicher Verkehrsweg angelegt, ist der für die
2.4.1 Festlegungen für Bemessung und Hinterfüllung an Brücken normative Verkehrslast-
Konstruktion ansatz (DIN EN 1991-2) anzuwenden.
(1) Die Bemessung der tragenden Konstruktion (2) Wird neben dem geplanten Becken lediglich
erfolgt für die Grenzzustände der Tragfähigkeit und eine sonstige befestigte Verkehrsfläche angelegt,
Gebrauchstauglichkeit. Die Tragfähigkeit wird ne- ist das Tandemsystem-Fahrzeug des Fahrstreifens
ben den ständigen und vorübergehenden Einwir- Nr.1 mit 780 kN Gesamtlast in ungünstiger Stel-
kungen hauptsächlich durch die Temperatureinwir- lung bezogen auf eine Grundfläche von 3 m x 5 m
kungen, aber auch durch die Bemessungssituatio- anzusetzen (von der Lastverteilung gem. DIN EN
nen im Reinigungsfall oder Instandsetzungsfall 1991 darf Gebrauch gemacht werden).
bestimmt: (3) Werden keine benachbarten Verkehrsflächen
leeres Becken und volle äußere Erdanschüt- hergestellt, ist mindestens die Last eines Reini-
tung unter Berücksichtigung einer Verkehrs- gungsfahrzeugs auf der Hinterfüllung zu berück-
auflast infolge Reinigungsfahrzeug (Becken- sichtigen. Zu diesem Zweck sollte mindestens ein
reinigung) und üblicher Saug-/ Spülwagen mit 30 t Gesamtge-
wicht bezogen auf eine Grundfläche von 3 m x 5
volle Wasserfüllung innen und Abgrabung von m zum Ansatz gebracht werden (von der Lastver-
mindestens 1 m Tiefe ab OK Beckenrand bzw. teilung gem. DIN EN 1991 darf Gebrauch gemacht
Beckendecke von außen. werden).
(2) Die Sicherstellung der Auftriebssicherheit (4) Zusätzlich ist zu überprüfen, ob der Lastansatz
muss sowohl für den Bau- als auch für den Endzu- von flächendeckenden 10 kN/m² (als ständige
stand nachgewiesen werden. Einwirkung gemäß DIN 1054, zu Abschnitt 9.5.1
(3) Insbesondere sind für die Ortbetonbauweise A(10)) ggf. ungünstigere Bemessungsergebnisse
folgende Regelungen zu beachten: liefert. Der ungünstigste der beiden Lastansätze ist
maßgebend.
Die Regelungen aus Teil 5 Abschnitt 2 sind
sinngemäß anzuwenden,
2.4.3.2 Temperatur
Bemessung und Konstruktion des Bauwerkes
Für die Nachweise temperaturbedingter Zwangs-
als wasserundurchlässige Betonkonstruktion
beanspruchung sind die Lastansätze gemäß Teil 5
der Dichtigkeitsklasse 2 nach Teil 5 Ab-
Abschnitt 2 Nr. 3.2.6 und der DAfStb-Richtlinie
schnitt 2 Nr. 8,
„Betonbau beim Umgang mit wassergefährdenden
Bemessung und Konstruktion (Bewehrungs- Stoffen“, Abschnitt 4.3.3 anzuwenden. Der un-
führung) nach DIN EN 1992-2 und Teil 5 Ab- günstigere der beiden Lastansätze ist maßgebend.
schnitt 2,
die zulässige rechnerische Rissbreite beträgt
0,20 mm und 3 Baustoffe
die Mindestdruckfestigkeitsklasse für den (1) Für die Herstellung, Verarbeitung und Nach-
Konstruktionsbeton beträgt C 30/37. behandlung des Betons gilt Teil 3 Abschnitt 1 und
Abschnitt 2.
2.4.2 Fugenanordnung
(2) Für alle Bauteile von Becken ist ein Beton der
(1) Becken sind nach Möglichkeit ohne Raum- Expositionsklassen XC4 + XF4 + XD2 + XA2 mit
oder Pressfugen auszuführen. der Mindestdruckfestigkeitsklasse C 30/37 zu ver-
(2) Fugenbänder von Bauwerken sind aus Elas- wenden.
tomeren entsprechend Teil 3 Abschnitt 3 herzustel- (3) Sollten äußere Einwirkungen höhere Klassen
len. erfordern, sind diese entsprechend anzuwenden.
(3) Sind Arbeitsfugen mit Fugenblechen erforder- (4) Zur Begrenzung der Hydratationswärme- und
lich, ist für die Innenseite von Ecken des Bauwerks Festigkeitsentwicklung ist ein Beton langsamer
Folgendes zu beachten: Die Bewehrungsstäbe, die Festigkeitsentwicklung mit r ≤ 0,30 zu verwenden.
innenseitig auf das Fugenblech zulaufen, dürfen Der Nachweis der Druckfestigkeitsklasse darf im
nicht abgeschnitten, sondern müssen abgebogen Alter von 56 Tagen geführt werden. Dabei sind die
und verankert werden. Festlegungen von Teil 3 Abschnitt 1 Nr. 6 Abs. (2)
6 Stand: 2018/10
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 5 Becken und Pumpenhäuser aus Beton
und Teil 3 Abschnitt 2 Nr. 9.2 Abs. (4) zu beach- 5.2 Pumpwerke und Hebeanlagen
ten.
Auf die DIN EN 752 und das ATV-DVWK-A 134
(5) Der Beton muss wasserundurchlässig sein. "Planung und Bau von Abwasserpumpanlagen"
Bei der Prüfung der Wassereindringtiefe nach DIN wird hingewiesen.
EN 12390-8 darf die größte Wassereindringtiefe
30 mm nicht überschreiten. 5.3 Erdungs- bzw. Blitzschutzanlage
(6) Die Anforderungen an die Betondeckung von (1) Becken mit installierten Elektroanlagen (z. B.
DIN 1992-2 sind zu beachten. Danach beträgt die
Schiebern) sind mit einer Erdung und Potential-
Mindestbetondeckung an nicht erdberührten Ober-
ausgleich gemäß DIN EN 62305 auszustatten.
flächen cmin = 40 mm und an erdberührten Oberflä-
Diese wird durch einen Elektroplaner einschließlich
chen cmin = 50 mm. Das Nennmaß cnom beträgt an der Elektroinstallation geplant, beim Bau über-
der nicht erdberührten Oberfläche cnom = 45 mm wacht und abgenommen.
und an der erdberührten Oberfläche c nom = 55 mm
der Beton. Für die durch Tausalz und andere (2) Bei Becken ohne Elektroinstallation ist eine
Schadstoffe belastete Beckeninnenseite sind die Erdung grundsätzlich nicht notwendig. Hier ist im
Betondeckungen wie für erdberührte Bauteile zu Einzelfall über eine Erdung als Blitzschutz zu ent-
verwenden. scheiden.
(7) Alle Einbauteile müssen der Baustoffklasse A (3) Blitzschutz ist erforderlich, wenn das Becken
nach DIN 4102 entsprechen. aus dem Erdreich ragt und zum Beispiel ein Ge-
länder hat.
4 Dichtheit 6 Betrieb
(1) In Wasserschutzgebieten und noch nicht förm-
lich festgesetzten Wassergewinnungsgebieten für 6.1 Allgemeines
die öffentliche Trinkwasserversorgung sind die Alle Bauteile müssen für die Überwachung,
jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen und die handnahe Prüfung und Erhaltung zugänglich und
RiStWag zu beachten. prüfbar sein.
(2) Die Prüfung der Dichtheit des Beckens erfolgt
nach DWA M 176 (Schächte / Kanäle nach 6.2 Explosionsgefährdete Bereiche
DIN EN 1610). (1) Umschlossene Räume von abwassertechni-
(3) Die Dichtheitsprüfung beginnt frühestens 28 schen Anlagen und oberirdische Räume von Ab-
Tage nach Ende der Betonage. wasserbehandlungsanlagen müssen so gebaut
und ausgerüstet sein, dass Gefahren durch gefähr-
(4) Die Standzeit des Wassers beträgt mindestens liche explosionsfähige Atmosphäre vermieden
17 Tage. werden.
(5) Bei der Kontrolle der Dichtheit ist besonderes (2) Die Vorgaben der ATEX Betriebsrichtlinie
Augenmerk auf die Übergänge von der Bodenplat- 1999/92/EG (ATmosphères Explosibles) zum Ar-
te zu den Wänden, die Arbeits- und Bewegungsfu- beitsschutz (Benennung Explosionsgefährdeter
gen und die Rohrdurchführungen zu lenken. Bereiche) sind zu beachten.
(6) Die Dauer der Dichtigkeitsprüfung ist bei der (3) Aus arbeitsschutzrechtlichen Gründen ist ein
Bauzeit zu beachten. Explosionsschutz-Gutachten erforderlich.
(7) Die Dichtigkeitsprüfungen sind von einem qua-
lifizierten Fachbüro auszuschreiben und zu über- 6.3 Verkehrswege in Pumpen-
wachen. häusern
(1) Zum Erreichen von Arbeitsstellen und War-
5 Ausstattung tungsplätzen müssen entsprechend den betriebli-
chen Anforderungen Verkehrswege angelegt sein.
5.1 Allgemeines Sie sind ausreichend zu beleuchten und müssen
von Stolperstellen frei sein und auch im nassen
(1) Ausstattungsgegenstände wie Drosseleinrich- Zustand sicher begangen werden können. Durch-
tungen, Rechen, Schwimm- und Seilzugbrücken, gänge von Verkehrswegen müssen mindestens
ortsfeste Leiter, Metallroste, usw. sind nach den 2 m hoch und 0,8 m breit sein. Werden sie zur
einschlägigen Regelwerken der DWA zu planen Lastenbeförderung benutzt, müssen sie mindes-
und einzubauen. tens 1,25 m breit sein.
(2) Die gültigen Unfallverhütungsvorschriften sind (2) Verkehrswege und Durchfahrten auf abwas-
zu beachten. sertechnischen Anlagen müssen so angelegt sein,
Stand: 2018/10 7
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 5 Becken und Pumpenhäuser aus Beton
7 Dokumentation
(1) Für jedes Becken oder Pumpenhaus sind
Bauwerksunterlagen nach DIN 1076 aufzustellen.
Hierzu gehören die Bauwerksakte und das Bau-
werksbuch.
(2) Mit dem Aufstellen der Bauwerksakte ist be-
reits während der Bauausführung zu beginnen.
(3) Im Bauwerksbuch sind die wichtigsten Daten
des Beckens entsprechend der Anweisung Stra-
ßeninformationsbank – Teilsystem Bauwerksdaten
(ASB–ING) zusammenzustellen. Hierzu gehört
auch eine Bauwerksskizze mit Darstellung des
Beckens im Längsschnitt und Grundriss sowie der
maßgebenden Querschnitte.
(4) Das Bauwerksbuch ist zur ersten Hauptprü-
fung nach DIN 1076 vor Abnahme des Regen-
rückhalte- bzw. Havariebeckens vorzulegen.
(5) Um einen geordneten Betrieb und die Wirk-
samkeit einer Behandlungsanlage sicherzustellen,
ist ein an die Erfordernisse der einzelnen Anlage
angepasstes Betriebsbuch nach RiStWag erforder-
lich.
(6) Ein Prüfhandbuch nach RI-EBW-PRÜF ist für
geschlossene Becken, Pumpenhäuser und Leicht-
flüssigkeitsabscheider anzulegen. Für die Bau-
werksprüfung sind besondere Prüfungsanweisun-
gen anzugeben und Hinweise über die nach Fer-
tigstellung durchzuführenden Kontrollmessungen
aufzunehmen.
(7) Das Prüfhandbuch ist als Anlage zum Bau-
werksbuch zu führen.
(8) Das Prüfhandbuch soll über die üblichen An-
forderungen hinaus Vorgaben zur Prüfung von
Betriebswegen, Türen, Abdeckungen und Leitern
enthalten.
(9) Pumpenhäuser sind visuell auf Feuchtigkeits-
zutritt zu prüfen. Auch unterhalb eines ggf. vor-
handenen Doppelbodens.
8 Stand: 2018/10
Bundesministerium für Verkehr
und digitale Infrastruktur
Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten
ZTV-ING
Teil 10
Anhang
Abschnitt 1
Normen und sonstige
Technische Regelwerke
Stand: 2021/10
ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke
Inhalt Seite
1 Normen .......................................... 3
3 Technische Lieferbedingungen
und Technische Prüfvorschriften .... 21
5 Bezugsquellen............................... 28
2 Stand: 2021/10
ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke
1 Normen 1)
Stand: 2021/10 3
ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke
4 Stand: 2021/10
ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke
Stand: 2021/10 5
ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke
6 Stand: 2021/10
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Stand: 2021/10 7
ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke
8 Stand: 2021/10
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Stand: 2021/10 9
ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke
10 Stand: 2021/10
ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke
Stand: 2021/10 11
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12 Stand: 2021/10
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Stand: 2021/10 13
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14 Stand: 2021/10
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Stand: 2021/10 15
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16 Stand: 2021/10
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Stand: 2021/10 17
ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke
18 Stand: 2021/10
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Stand: 2021/10 19
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Stand: 2021/10 21
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22 Stand: 2021/10
ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke
Stand: 2021/10 23
ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke
24 Stand: 2021/10
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Stand: 2021/10 25
ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke
26 Stand: 2021/10
ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke
Stand: 2021/10 27
ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke
5 Bezugsquellen
1
) Beuth-Verlag GmbH, Burggrafenstr. 6, 10787 Berlin
2
) DB Systemtechnik, Normenmanagement, Ruschestr. 104, 10365 Berlin
3
) Verkehrsblatt-Verlag, Schleefstraße 14, 44287 Dortmund
4
) FGSV Verlag GmbH, Wesselinger Str. 17, 50999 Köln
5
) Deutsche Gesellschaft für Geotechnik e.V., Gutenbergstr. 43, 45128 Essen
6
) Stahlbau-Verlagsgesellschaft mbH, Sohnstraße 65, 40237 Düsseldorf
7
) Bundesvereinigung der Prüfingenieure für Baustatik, Jungfernstieg 42, 20354 Hamburg
8
) Lammerich-Design und Typo-Druck, Irmtrudisstraße 1B, 53111 Bonn
9
) Deutscher Ausschuss für Stahlbeton (DAfStb), Burggrafenstr. 6, 10787 Berlin
10
) Deutsches Institut für Bautechnik (DIBt), Kolonnenstr. 30 L, 10829 Berlin
11
) Bundesanstalt für Wasserbau (BAW), Kußmaulstr. 17, 76187 Karlsruhe oder www.baw.de
12
) Gütegemeinschaft für Stückbeschichtung von Bauteilen e.V. (GSB), Franziskanergasse 6,
73525 Schwäbisch Gmünd
13
) Verlag Stahleisen, Sohnstraße 65, 40237 Düsseldorf
14
) Verlag für Schweißen und verwandte Verfahren, DVS-Verlag GmbH, Postfach 10 19 65,
40010 Düsseldorf
15
) Deutsche Bahn AG, TZF 62, Richelstraße 3, 80634 München
16
) Wirtschaftsverlag NW, Verlag für neue Wissenschaft GmbH, Bürgermeister Smidt-Str. 74,
27568 Bremerhaven
17
) Drucksachenstelle der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Mitte, Am Waterlooplatz 5,
30169 Hannover
18
) Bundesanstalt für Straßenwesen, Postfach 10 01 50, 51401 Bergisch Gladbach
19
) Institut für angewandtes Feuerverzinken GmbH, Sohnstraße 70, 40237 Düsseldorf
20
) Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.,
Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef
21
) Wilhelm Ernst & Sohn, Verlag für Architektur und technische Wissenschaften
GmbH & Co. KG, Rotherstraße 21, 10245 Berlin
22
) Internet-Seite der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
23
) Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein e.V., Kurfürstenstr. 129, 10785 Berlin
24
) Deutscher Ausschuss für unterirdisches Bauen e.V., Mathias-Brüggen-Str. 41, 50827 Köln
25
) GSB International e.V., Am Bonneshof 5, 40474 Düsseldorf
26
) Österreichische Bautechnik Vereinigung, Karlgasse 5, 1040 Wien
27
) EU Server, frei zugänglich
28 Stand: 2021/10