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Bundesanstalt für Straßenwesen

Register-Titel Inhaltsverzeichnis

Sammlung Brücken- und Ingenieurbau

Baudurchführung

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen
und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056


ZTV-ING

Das Regelwerk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die des Nach-
drucks, der Übersetzung, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der
Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen
bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten.

Quelle: VkBl. 2003, S. 161; VkBl 2006, Heft 14; VkBl 2007, Heft 24; VkBl 2010, S. 300

– Amtsblatt des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung der Bundesrepublik Deutschland –

Stand: Der regelmäßige Bezug des VERKEHRSBLATT


Die vorliegende Veröffentlichung entspricht in ihrer Form – Amtsblatt des Bundesministeriums für Verkehr, Bau
dem Stand zum Zeitpunkt der Auslieferung. und Stadtentwicklung wird daher zur Aktualisierung emp-
fohlen.
Eine notwendige Aktualisierung wird zunächst aus-
schließlich in dem regelmäßig 2 x monatlich erscheinen- Haftungsausschluss:
den VERKEHRSBLATT veröffentlicht. Eine Haftung, die über den Ersatz fehlerhafter Druckstücke
hinausgeht, ist ausgeschlossen.

Borgmann GmbH & Co KG


Schleefstraße 14 • D-44287 Dortmund • Tel. (0180) 534 01 40 • FAX (0180) 534 01 20
e-mail: info@verkehrsblatt.de • Internet: www.verkehrsblatt.de
Herstellung: Löer-Druck GmbH, Schleefstraße 14, D-44287 Dortmund
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 - Vers. 04/2010
BundesanstaltZTV-ING
für Straßenwesen

Baudurchführung

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung-Nr. S 1056 1


ZTV-ING
ZTV-ING

Aufbau und Gliederung der ZTV-ING


Die Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen
und Richtlinien für Ingenieurbauten (ZTV-ING) sind
in 10 Teile gegliedert. Jeder Teil beinhaltet ein
zusammenhängendes Sachgebiet bzw. eine Bau-
gruppe.
Die 10 Teile sind jeweils in einzelne Abschnitte un-
terteilt. Der Text jedes Abschnitts ist in der nächsten
Ebene mit Nummern in der Dezimalklassifikation
untergliedert. Die einzelnen Nummern werden in
durchnummerierte Absätze () unterteilt.
Zu zitieren ist beispielhaft wie folgt: Teil 1 Abschnitt 2
Nr. 2.4 Absatz (5) Satz 6. In Anhängen wird vor den
Text-, Bild, Tabellen- und Fomblatt-Nummern der
Buchstabe des Anhangs ergänzt.

2 Verkehrsblatt-Sammlung-Nr. S 1056 Stand: 12/07


Inhaltsverzeichnis

1 Allgemeines

2 Grundbau

3 Massivbau

4 Stahlbau, Stahl-
verbundbau

5 Tunnelbau

6 Bauverfahren

7 Brückenbeläge

8 Bauwerks-
ausstattung

9 Bauwerke
Sammlung-Nr. S 1056

10 Anhang
ZTV-ING Inhalt

Teil Abschnitt
1 Allgemeines 1 Grundsätzliches
2 Technische Bearbeitung
3 Prüfungen während der Ausführung
2 Grundbau 1 Baugruben
2 Gründungen
3 Wasserhaltung
4 Stützkonstruktionen
3 Massivbau 1 Beton
2 Bauausführung
3 Bauwerksfugen
4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen
5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in Betonbauteilen
6 Mauerwerk
4 Stahlbau, Stahlverbundbau 1 Stahlbau
2 Stahlverbundbau
3 Korrosionsschutz von Stahlbauten
4 Seile und Kabel
5 Korrosionsschutz von Seilen und Kabeln
5 Tunnelbau 1 Geschlossene Bauweise
2 Offene Bauweise
3 Maschinelle Schildvortriebsverfahren
4 Betriebstechnische Ausstattung
5 Abdichtung
6 Bauverfahren 1 Traggerüste
2 Taktschiebeverfahren
3 Schutzeinrichtungen gegen Witterungseinflüsse
7 Brückenbeläge 1 Brückenbeläge auf Beton mit einer Dichtungsschicht
aus einer Bitumen-Schweißbahn
2 Brückenbeläge auf Beton mit einer Dichtungsschicht
aus zwei Bitumen-Schweißbahnen
3 Brückenbeläge auf Beton mit einer Dichtungsschicht
aus Flüssigkunststoff
4 Brückenbeläge auf Stahl mit einem Dichtungssystem
5 Reaktionsharzgebundene Dünnbeläge auf Stahl
8 Bauwerksausstattung 1 Fahrbahnübergänge aus Stahl und aus Elastomer
2 Fahrbahnübergänge aus Asphalt
3 Lager und Gelenke
4 Absturzsicherungen
5 Entwässerungen
6 Befestigungseinrichtungen
9 Bauwerke 1 Verkehrszeichenbrücken
2 Bewegliche Brücken
3 Lärmschutzwände
4 Wellstahlbauwerke
10 Anhang 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke

Stand: 30.04.2010 Verkehrsblatt-Sammlung-Nr. S 1056 1


Reg.-Nr. 05.23 ARS 12/2010

Allgemeines Rundschreiben Straßenbau Nr. 12/2010

Sachgebiet 05.2: Brücken- und Ingenieurbau;


Grundlagen
Sachgebiet 16.2: Bauvertragsrecht und Verdingungswesen

Bonn, den 23. Juli 2010


S 17/7192.70/11-1249292

Oberste Straßenbaubehörden ben. Inzwischen wurden mehrere Abschnitte aktualisiert


der Länder und ergänzt. Die neue ZTV-ING – Ausgabe April 2010 –
ersetzt die ZTV-ING – Ausgabe Dezember 2007.
(2) Mit ARS Nr. 13/2007 erfolgte die gleichzeitige Fort-
nachrichtlich: schreibung der Regelwerke ZTV-ING, TL/TP-ING und
Bundesanstalt für Straßenwesen M-BÜ-ING. Zur Verbesserung der Übersichtlichkeit wird
die Fortschreibung der einzelnen Regelwerke zukünftig
Bundesrechnungshof jeweils durch ein getrenntes ARS bekannt gegeben. Inso-
fern wird hiermit das ARS Nr. 13/2007 vom 05.12.2007 für
DEGES Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und den Bereich der ZTV-ING aufgehoben und durch dieses
-bau GmbH ARS ersetzt. Die TL/TP-ING und das M-BÜ-ING werden
parallel dazu mit gesonderten ARS fortgeschrieben.
(3) Nachdem die ZTV-ING durch das ARS Nr. 14/2003
Betreff: Fortschreibung der Zusätzlichen neu strukturiert als Loseblattsammlung bekannt gegeben
Technischen Vertragsbedingungen wurde, wodurch sich die Struktur und Übersichtlichkeit
und Richtlinien für Ingenieurbauten sowie die Fortschreibung einzelner Abschnitte wesentlich
(ZTV-ING) verbessert hat, wird nun mit der Bereitstellung der ZTV-
ING im Internet ein weiterer wesentlicher Schritt zur zeit-
gemäßen und breiten Anwendung der ZTV-ING umgesetzt.
Bezug: Meine Allgemeinen Rundschreiben Straßen- Auf eine Bereitstellung in Papierform wird daher zukünftig
bau (ARS): verzichtet. Bis zur Fertigstellung einer entsprechenden
a) Nr. 8/2003 vom 7. März 2003 Internetplattform des BMVBS werden die ZTV-ING und
– S 25/38.55.00/25 Va 03 die Hinweise zu den ZTV-ING zur Vermeidung weiterer
Verzögerungen vorab auf der Homepage der BASt zum
b) Nr. 14/2003 vom 7. März 2003
kostenlosen Herunterladen bereitgestellt unter:
– S 25/70.13.01/31 Va 03
c) Nr. 13/2007 vom 5. Dezember 2007 www.bast.de / Publikationen / Regelwerke zum Download/
– S 18/7192.70/11-514157 Brücken- und Ingenieurbau
(4) Aus urheberrechtlichen Gründen sind davon zur Zeit
Anlagen: 1. Übersicht über den Stand der ZTV-ING allerdings die Abschnitte der ZTV-ING und der zugehörigen
– Ausgabe April 2010 TL/TP-ING ausgenommen, die von der Forschungsgesell-
schaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) bearbeitet
2. Liste der Hinweise zu den ZTV-ING werden.
– Stand 30. April 2010
Dies betrifft die folgenden Abschnitte der ZTV-ING:
3. Neue Hinweise zu den ZTV-ING
ZTV-ING 5-4 Tunnelbau –
Betriebstechnische Ausstattung
ZTV-ING 7-1 Brückenbeläge auf Beton und auf Stahl
A
bis 7-5
(1) Die Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen ZTV-ING 8-2 Bauwerksausstattung –
und Richtlinien für Ingenieurbauten ( ZTV-ING ) wurden mit Fahrbahnübergänge aus Asphalt.
ARS Nr. 14/2003 vom 07.03.2003 bekannt gegeben und
Diese können nur über die Homepage des FGSV-Verlages
zuletzt mit ARS Nr. 13/2007 vom 05.12.2007 fortgeschrie-
kostenpflichtig heruntergeladen werden.

Verkehrsblatt-Dokument Nr. S 1050 - Vers. 07/2010 1


ARS 12/2010 Reg.-Nr. 05.23

(5) Das ARS Nr. 14/2003 vom 07.03.2003 bleibt bezüg- C.


lich der grundlegenden Ausführungen zum Inhalt und zur (4) Soweit die „Hinweise zu den ZTV-ING“ für die Maß-
Handhabung der ZTV-ING weiterhin gültig. nahme zutreffend sind und vertragsrechtliche Bedeutung
(6) Die „Übersicht über den Stand der ZTV-ING – Ausgabe haben, sind entsprechende Textpassagen in die Vergabe-
April 2010“ (Anlage 1) und die „Liste der Hinweise zu den unterlagen aufzunehmen.
ZTV-ING – Stand 30. April 2010“ (Anlage 2) ersetzen die
bisher gültige Übersicht bzw. Liste.
(7) Die neuen Blätter „Hinweise zu den ZTV-ING“ (Anlage D.
3) sind entsprechend der „Liste der Hinweise zu den ZTV- (1) Ich bitte Sie, folgende Regelungen für den Geschäftsbe-
ING – Stand 30. April 2010“ soweit zutreffend bei der Pro- reich der Bundesfernstraßen einzuführen und – soweit zu-
jektbearbeitung und Ausschreibung zu berücksichtigen. treffend – zukünftigen Bauverträgen zugrunde zu legen:
(8) Die zum Sachgebiet 05 Brücken- und Ingenieurbau • Übersicht über den Stand der ZTV-ING – Ausgabe April
gehörenden ARS, die mit der Fortschreibung der ZTV-ING 2010
und den Hinweisen zu den ZTV-ING aufgehoben werden, • ZTV-ING – Ausgabe April 2010
werden mit gesondertem Schreiben mitgeteilt.
• Liste der Hinweise zu den ZTV-ING – Stand 30. April
2010
B. • entsprechende Hinweisblätter zu einzelnen Abschnitten
(1) Die Aktualisierung der ZTV-ING betrifft folgende Ab- der ZTV-ING
schnitte: (2) Einen Abdruck Ihres Einführungsschreibens erbitte ich
1-2 Allgemeines – Technische Bearbeitung für meine Akten. Im Interesse einer einheitlichen Regelung
würde ich es begrüßen, wenn für Bauvorhaben in Ihrem
3-1 Massivbau – Beton Zuständigkeitsbereich entsprechend verfahren wird.
3-4 Massivbau – Schutz und Instandsetzung von Beton- (3) Bei laufenden Bauverträgen bleibt jeweils die dem
bauteilen Bauvertrag zugrunde liegende Fassung der ZTV-ING bzw.
3-5 Massivbau – Füllen von Rissen und Hohlräumen in TL/TP-ING maßgebend, soweit im Einzelfall nichts anderes
Betonbauteilen vereinbart wird. Daher sind die bisherigen Fassungen der
7-2 Brückenbeläge – Brückenbeläge auf Beton mit einer ZTV-ING in geeigneter Weise zu archivieren.
Dichtungsschicht aus zwei Bitumen-Schweißbah- Dieses Allgemeine Rundschreiben Straßenbau wird im Ver-
nen kehrsblatt, Heft 15/2010 vom 15.08.2010 veröffentlicht.
7-4 Brückenbeläge – Brückenbeläge auf Stahl mit einem Bundesministerium für Verkehr,
Dichtungssystem Bau und Stadtentwicklung
Im Auftrag
8-1 Bauwerksausstattung – Fahrbahnübergänge aus Stahl
und aus Elastomer
Stefan Strick
8-3 Bauwerksausstattung – Lager und Gelenke
8-4 Bauwerksausstattung – Absturzsicherungen
8-5 Bauwerksausstattung – Entwässerungen
8-6 Bauwerksausstattung – Befestigungseinrichtungen
9-1 Bauwerke – Verkehrszeichenbrücken
10-1 Anhang – Normen und sonstige Technische Regel-
werke

(2) Diese Abschnitte sind in der „Übersicht über den


Stand der ZTV-ING“ (Anlage 1) mit dem Stand 04/2010
angegeben. Diese neue Übersicht und die betreffenden
Ergänzungs- und Austauschblätter dokumentieren zu-
sammen mit den als weiterhin gültig gekennzeichneten
Abschnitten den aktuellen Stand der ZTV-ING.
(3) Ebenso sind die neuen Hinweisblätter gemäß der „Liste
der Hinweise zu den ZTV-ING“ (Anlage 2) bei den entspre-
chenden Abschnitten der ZTV-ING zu beachten. Nicht mehr
in der Liste aufgeführte Hinweisblätter entfallen.

2 Verkehrsblatt-Dokument Nr. S 1050 - Vers. 07/2010


Reg.-Nr. 05.23 ARS 13/2007

Allgemeines Rundschreiben Straßenbau Nr. 13/2007

Sachgebiet 05.2: Brücken- und Ingenieurbau;


Grundlagen
Sachgebiet 16.2: Bauvertragsrecht und Verdingungswesen

Bonn, den 5. Dezember 2007


S 18/7192.70/11-775664

Oberste Straßenbaubehörden 4. Übersicht über den Stand der TL/TP-ING –


der Länder Ausgabe Dezember 2007
5. Übersicht über den Stand des M-BÜ-ING –
Ausgabe Dezember 2007
nachrichtlich:
6. Vorbemerkungen zum M-BÜ-ING –
Bundesanstalt für Straßenwesen Stand 05. Dezember 2007
7. Liste der im Zusammenhang mit der
Bundesrechnungshof
Fortschreibung der ZTV-ING
und der TL/TP-ING aufgehobenen ARS
DEGES Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und
-bau GmbH A
(1) Die Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen
und Richtlinien für Ingenieurbauten (ZTV-ING) wurden in
Betreff: Fortschreibung der Zusätzlichen
einigen Abschnitten aktualisiert und ergänzt. Die neue ZTV-
Technischen Vertragsbedingungen ING – Ausgabe Dezember 2007 ersetzt die ZTV-ING –
und Richtlinien für Ingenieurbauten Ausgabe Juli 2006, die mit ARS Nr. 17/2006 vom 07. Juli
(ZTV-ING), der Technischen Liefer- 2006 bekannt gegeben wurde. Das ARS Nr. 17/2006 vom
bedingungen und Technischen 07. Juli 2006 wird hiermit aufgehoben.
Prüfvorschriften für Ingenieur- (2) Das ARS 14/2003 vom 07. März 2003 mit der Be-
bauten (TL/TP-ING) und des Merk- kanntgabe der ZTV-ING – Ausgabe März 2003, bleibt be-
blattes für die Bauüberwachung züglich der grundlegenden Ausführungen zum Inhalt und
zur Handhabung der ZTV-ING weiterhin bestehen.
von Ingenieurbauten (M-BÜ-ING)
Die Anlagen 4. – 7. sind in der ZTV-ING nicht enthalten

(3) Die „Übersicht über den Stand der ZTV-ING – Ausga-


Bezug: Meine Allgemeinen Rundschreiben Straßen- be Dezember 2007“ (Anlage 1) und die „Liste der Hinwei-
bau (ARS): se zu den ZTV-ING – Stand 05. Dezember 2007“ (Anla-
ge 2) sind gegen die bisher gültige Übersicht bzw. Liste
a) Nr. 8/2003 vom 7. März 2003
auszutauschen.
– S 25/38.55.00/25 Va 03
(4) Die neuen grünen Blätter „Hinweise zu den ZTV-ING“
b) Nr. 14/2003 vom 7. März 2003
(Anlage 3) sind entsprechend der „Liste der Hinweise zu
– S 25/70.13.01/31 Va 03
den ZTV-ING – Stand 05. Dezember 2007“ einzuordnen
c) Nr. 17/2006 vom 17. Juli 2006 und bei der Projektbearbeitung und Ausschreibung zu be-
– S 18/7192.70/11-514157 rücksichtigen.
d) Nr. 4/2007 vom 8. März 2007
(5) Mit der „Übersicht über den Stand der TL/TP-ING –
– S 18/7192.70/11-632925
Ausgabe Dezember 2007“ (Anlage 4) werden sowohl Ein-
ordnungshinweise für die bestehenden TL und TP mit dem
Anlagen: 1. Übersicht über den Stand der ZTV-ING – jeweiligen Ausgabejahr wie auch die neu erarbeiteten TL
Ausgabe Dezember 2007 und TP – Ausgabe 2007 bekannt gegeben. Diese Übersicht
ist im Ordner TL/TP-ING abzuheften. Mit dieser Übersicht
2. Liste der Hinweise zu den ZTV-ING – gelten alle dort aufgeführten TL und TP als bekannt gege-
Stand 05. Dezember 2007
ben. Aufgrund des Umfanges der TL/TP-ING wurde hierfür
3. Neue Hinweise zu den ZTV-ING ein 2. Ordner mit Registerblättern für beide Ordner erstellt.

Verkehrsblatt-Dokument Nr. S 1050 - Vers. 12/07 1


ARS 13/2007 Reg.-Nr. 05.23

(6) Die „Übersicht über den Stand des M-BÜ-ING – Aus- (2) Diese Abschnitte sind in der „Übersicht über den Stand
gabe Dezember 2007“ ( Anlage 5 ) wurde an die geänder- der ZTV-ING“ (Anlage 1) mit dem Stand 12/2007 angege-
te Gliederung der ZTV-ING angepasst. Die bisher im ARS ben. Die neue Übersicht und die betreffenden Ergänzungs-
4/2007 vom 08. März 2007 enthaltenen Ausführungen zur und Austauschblätter sind in die ZTV-ING einzuordnen
Anwendung des M-BÜ-ING werden hiermit als „Vorbemer- bzw. dort auszutauschen. Aufgrund des Umfanges der ZTV-
kungen zum M-BÜ-ING“ (Anlage 6) in das Regelwerk über- ING wurde hierfür ein 2. Ordner erstellt.
nommen. Damit kann das ARS 04/2007 vom 08. März (3) Ebenso sind die neuen Hinweisblätter gemäß der „Li-
2007 aufgehoben werden. Ein geändertes Inhaltsverzeich- ste der Hinweise zu den ZTV-ING“ (Anlage 2) den ent-
nis mit entsprechenden Deckblättern zum M-BÜ-ING wur- sprechenden Abschnitten der ZTV-ING vorzuheften. Nicht
de erstellt. mehr in der Liste aufgeführte Hinweisblätter entfallen und
(7) Als Anlage 7 sind die zum Sachgebiet 05 Brücken- sind zu entfernen.
und Ingenieurbau gehörenden ARS aufgeführt, die mit der C
Fortschreibung der ZTV-ING und den Hinweisen zu den
ZTV-ING sowie der Fortschreibung der TL/TP-ING und (1) Soweit die „Hinweise zu den ZTV-ING“ vertrags-
der M-BÜ-ING mit Stand Dezember 2007 aufgehoben rechtliche Bedeutung haben, sind entsprechende Text-
werden. passagen in die Vergabeunterlagen aufzunehmen.

B
(1) Die Aktualisierung der ZTV-ING betrifft folgende Ab- D
schnitte: (1) Ich bitte Sie, folgende Regelungen für den Geschäfts-
1-1 Allgemeines – Grundsätzliches (überarbeitet) bereich der Bundesfernstraßen einzuführen und – soweit
zutreffend – zukünftigen Bauverträgen zugrunde zu legen:
2-1 Grundbau – Baugruben (überarbeitet)
• ZTV-ING – Ausgabe Dezember 2007
2-2 Grundbau – Gründungen (überarbeitet)
• Liste der Hinweise zu den ZTV-ING – Stand 5. Dezem-
2-3 Grundbau – Wasserhaltung (überarbeitet) ber 2007
2-4 Grundbau – Stützkonstruktionen (neu; incl. 9-5 alt) • entsprechende Hinweisblätter zu einzelnen Abschnit-
ten der ZTV-ING
3-4 Massivbau – Schutz und Instandsetzung von Beton-
bauteilen (überarbeitet) • Übersicht über den Stand der TL/TP-ING – Ausgabe
Dezember 2007
4-3 Stahlbau, Stahlverbundbau – Korrosionsschutz von
Stahlbauten (neu; Überführung ZTV-KOR-Stahlbau- • Übersicht über den Stand des M-BÜ-ING – Ausgabe
ten) Dezember 2007

4-4 Stahlbau, Stahlverbundbau – Seile und Kabel (neuer • Vorbemerkungen zum M-BÜ-ING – Stand 5. Dezember
Titel) 2007

4-5 Stahlbau, Stahlverbundbau – Korrosionsschutz von Damit gelten alle in den Übersichten zur ZTV-ING und zur
Seilen und Kabeln (neu; neues Deckblatt) TL/TP-ING mit Ausgabejahr enthaltenen Regelungen als
bekannt gegeben. Einen Abdruck Ihres Einführungsschrei-
5-1 Tunnelbau – Geschlossene Bauweise – mit RI-ZFP- bens erbitte ich für meine Akten. Im Interesse einer ein-
TU (überarbeitet) heitlichen Regelung würde ich es begrüßen, wenn für Bau-
5-2 Tunnelbau – Offene Bauweise (überarbeitet) vorhaben in Ihrem Zuständigkeitsbereich entsprechend
verfahren wird.
5-3 Tunnelbau – Maschinelle Schildvortriebsverfahren
(neu) (2) Bei laufenden Bauverträgen bleibt jeweils die dem
Bauvertrag zugrunde liegende Fassung der ZTV-ING bzw.
5-4 Tunnelbau – Betriebstechnische Ausstattung (neu) TL/TP-ING maßgebend, soweit im Einzelfall nichts ande-
5-5 Tunnelbau – Abdichtung (neu) res vereinbart wird.

9-2 Bauwerke – Bewegliche Brücken (neues Deckblatt; (3) Die gemäß der „Übersicht über den Stand der ZTV-
bisher 9-6) ING“ (Anlage 1) neu erstellten oder auszutauschenden
Abschnitte der ZTV-ING sind beim Verkehrsblatt-Verlag,
9-3 Bauwerke – Lärmschutzwände (neues Deckblatt; bis- Dortmund, zu beziehen. Dies gilt auch für die anderen,
her 9-2) hier genannten Regelwerke und Hinweise.
9-4 Bauwerke – Wellstahlbauwerke (neues Deckblatt, neu- Dieses Allgemeine Rundschreiben Straßenbau ist im
er Titel) Verkehrsblatt, Heft 24/2007 vom 31.12.2007 veröffentlicht.
9-5 Bauwerke – Holzbrücken (bisher 9-3; entfällt)
9-6 Bauwerke – Raumgitterwände und -wälle (bisher 9-5; Bundesministerium für Verkehr,
jetzt in 2-4) Bau und Stadtentwicklung
Im Auftrag
10-1 Anhang – Normen und sonstige Technische Regel-
werke (überarbeitet) Hahn

2 Verkehrsblatt-Dokument Nr. S 1050 - Vers. 12/07


Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten (ZTV-ING)

Übersicht über den Stand der ZTV-ING


Ausgabe April 2010

Teil: Abschnitt: Stand:


1 Allgemeines 1 Grundsätzliches
Seite 1 - 6 12/2007
2 Technische Bearbeitung
Seite 1 - 9 04/2010
3 Prüfungen während der Ausführung
Seite 1 - 8 07/2006

2 Grundbau 1 Baugruben
Seite 1 - 9 12/2007
2 Gründungen
Seite 1 - 7 12/2007
3 Wasserhaltung
Seite 1 - 5 12/2007
4 Stützkonstruktionen
Seite 1 - 6 12/2007

3 Massivbau 1 Beton
Seite 1 – 10 04/2010
2 Bauausführung
Seite 1 - 11 07/2006
3 Bauwerksfugen
Seite 1 - 4 01/2003
4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen
Seite 1 - 45 04/2010
5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in Beton-
bauteilen 04/2010
Seite 1 - 25
6 Mauerwerk
Seite 1 - 5 01/2003

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung S 1056 1


Teil: Abschnitt: Stand
4 Stahlbau, Stahlverbundbau 1 Stahlbau
Seite 1 - 6 01/2003
2 Stahlverbundbau
in Bearbeitung
3 Korrosionsschutz von Stahlbauten
Seite 1 - 82 12/2007
4 Seile und Kabel
in Bearbeitung
5 Korrosionsschutz von Seilen und Kabeln
in Bearbeitung

5 Tunnelbau 1 Geschlossene Bauweise 12/2007


Seite 1 – 34
2 Offene Bauweise 12/2007
Seite 1 - 14
3 Maschinelle Schildvortriebsverfahren 12/2007
Seite 1 - 19
4 Betriebstechnische Ausstattung 12/2007
Seite 1 - 8
5 Abdichtung 12/2007
Seite 1 - 13

6 Bauverfahren 1 Traggerüste
Seite 1 - 3 01/2003
2 Taktschiebeverfahren
Seite 1 - 4 01/2003
3 Schutzeinrichtungen gegen Witterungseinflüsse
Seite 1 - 4 01/2003

7 Brückenbeläge 1 Brückenbeläge auf Beton mit einer Dichtungs-


schicht aus einer Bitumen-Schweißbahn
Seite 1 - 22 01/2003
2 Brückenbeläge auf Beton mit einer Dichtungs-
schicht aus zwei Bitumen-Schweißbahnen
Seite 1 - 2 04/2010
3 Brückenbeläge auf Beton mit einer Dichtungs-
schicht aus Flüssigkunststoff
Seite 1 - 2 01/2003
4 Brückenbeläge auf Stahl mit einem Dichtungs-
system 04/2010
Seite 1 - 2
5 Reaktionsharzgebundene Dünnbeläge auf Stahl
Seite 1 - 20 01/2003

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung S 1056 2


Teil: Abschnitt: Stand
8 Bauwerksausstattung 1 Fahrbahnübergänge aus Stahl und aus Elastomer
Seite 1 - 7 04/2010
2 Fahrbahnübergänge aus Asphalt
Seite 1 - 19 01/2003
3 Lager und Gelenke
Seite 1 - 7 04/2010
4 Absturzsicherungen
Seite 1 - 6 04/2010
5 Entwässerungen
Seite 1 - 4 04/2010
6 Befestigungseinrichtungen
Seite 1 - 2 04/2010

9 Bauwerke 1 Verkehrszeichenbrücken
Seite 1 - 12 04/2010
2 Bewegliche Brücken
in Bearbeitung
3 Lärmschutzwände
Seite 1 - 2 12/2007
4 Wellstahlbauwerke
Seite 1 - 2 12/2007

10 Anhang 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke


Seite 1 – 21 04/2010

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung S 1056 3


Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Abteilung Straßenbau

Liste der Hinweise zu den ZTV-ING


Stand: 30. April 2010

Teil / Abschnitt der ZTV-ING: Stand:

1 Allgemeines
1 Grundsätzliches
Abruf der „Zusammenstellung der geprüften bzw. zertifizierten Stoffe, Stoffsysteme und 30.04.2010
Bauteile“ nach ZTV-ING

2 Technische Bearbeitung

3 Prüfungen während der Ausführung

2 Grundbau
1 Baugruben

2 Gründungen

3 Wasserhaltung

4 Stützkonstruktionen

3 Massivbau
1 Beton
Zuordnung von Beton nach alter und neuer Norm 07.03.2003
Anrechnung von Flugasche in Beton für Tunnelinnenschalen 07.07.2006

2 Bauausführung
Anwendung von europäischen techn. Zulassungen für Spannverfahren nach ETAG 013 07.07.2006
Weiterverarbeitung von Betonstahl vom Ring 30.04.2010

3 Bauwerksfugen

4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen


5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in Betonbauteilen

6 Mauerwerk

Verkehrsblatt-Sammlung S 1056
Stand 30.04.2010 Seite 1 von 3
4 Stahlbau, Stahlverbundbau
1 Stahlbau

2 Stahlverbundbau

3 Korrosionsschutz von Stahlbauten


Hinweise zur Anwendung von Blatt 97 und Blatt 99 der TL/TP-KOR-Stahlbauten 05.12.2007

Hinweise zur Ausführung von Korrosionsschutzarbeiten, Anforderungen an das Personal 30.04.2010

Hinweise und Änderungen zu den Technischen Lieferbedingungen und Technischen 30.04.2010


Prüfvorschriften für Beschichtungsstoffe für den Korrosionsschutz von Stahlbauten
(TL/TP-KOR-Stahlbauten)
Hinweise zum Anhang A und zum Anhang C 30.04.2010

4 Seile und Kabel


5 Korrosionsschutz von Seilen und Kabeln

5 Tunnelbau
1 Geschlossene Bauweise
Hinweise zu Planung, Entwurf und Ausführung 05.12.2007
Hinweise zu Anhang A - Richtlinie für die Anwendung der zerstörungsfreien Prüfung 05.12.2007
von Tunnelinnenschalen (RI-ZFP-TU)

2 Offene Bauweise
Hinweise zu Planung und Entwurf 05.12.2007

3 Maschinelle Schildvortriebsverfahren
Hinweise zu Planung und Entwurf 05.12.2007

4 Betriebstechnische Ausstattung

5 Abdichtung

6 Bauverfahren
1 Traggerüste

2 Taktschiebeverfahren

3 Schutzeinrichtungen gegen Witterungseinflüsse

Verkehrsblatt-Sammlung S 1056
Stand 30.04.2010 Seite 2 von 3
7 Brückenbeläge
1 Brückenbeläge auf Beton mit einer Dichtungsschicht aus einer Bitumen-
Schweißbahn
Hinweise zur Anwendung 07.03.2003
Hinweise für die Ausführung von Randanschlüssen der Abdichtung bei Betonbrücken 30.04.2010
gemäß Richtzeichnungen Dicht 20 bis Dicht 25

2 Brückenbeläge auf Beton mit einer Dichtungsschicht aus zwei Bitumen-


Schweißbahnen
Hinweise für die Ausführung von Randanschlüssen der Abdichtung bei Betonbrücken 30.04.2010
gemäß Richtzeichnungen Dicht 20 bis Dicht 25

3 Brückenbeläge auf Beton mit einer Dichtungsschicht aus Flüssigkunststoff


4 Brückenbeläge auf Stahl mit einem Dichtungssystem

5 Reaktionsharzgebundene Dünnbeläge auf Stahl


Hinweise zur Anwendung 07.03.2003

8 Bauwerksausstattung
1 Fahrbahnübergänge aus Stahl und aus Elastomer

2 Fahrbahnübergänge aus Asphalt


3 Lager und Gelenke
4 Absturzsicherungen
Regelungen zum Einsatz von Fahrzeug-Rückhaltesystemen auf Brücken 30.04.2010
und Ingenieurbauten

5 Entwässerungen
6 Befestigungseinrichtungen

9 Bauwerke
1 Verkehrszeichenbrücken
2 Bewegliche Brücken
3 Lärmschutzwände
4 Wellstahlbauwerke

10 Anhang
1 Normen und sonstige Technische Regelwerke

Verkehrsblatt-Sammlung S 1056
Stand 30.04.2010 Seite 3 von 3
Hinweise zu den ZTV-ING - Teil 1 - Abschnitt 1

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung


Abteilung Straßenbau

Stand: 30.04.2010

Teil 1 Allgemeines

Abschnitt 1 Grundsätzliches

Abruf der „Zusammenstellung der geprüften bzw. zertifizierten Stoffe, Stoff-


systeme und Bauteile“ nach den ZTV-ING

Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) führt


u. a. die „Zusammenstellungen und Verzeichnisse
der geprüften bzw. zertifizierten Stoffe, Stoffsyste-
me und Bauteile“ nach den ZTV-ING. Die Zusam-
menstellungen der anerkannten und durch ein
Ü-Zeichen bzw. CE gekennzeichneten Produkte
können über Internet abgerufen werden unter:
• http://www.bast.de
Qualitätsbewertung, Listen, Brücken- und
Ingenieurbau.
oder
• http://www.bast.de/cln_005/nn_42478/DE/
Qualitaetsbewertung/Listen/bruecken-
ingenieurbau/doku-brue-
ingb__node.html__nnn=true

Das Fax-On-DEMAND-System steht nicht mehr


zur Verfügung.

Stand: 30.04.2010 Verkehrsblatt-Sammlung S 1056 Seite 1


Hinweise zu den ZTV-ING - Teil 3 - Abschnitt 1

Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen


Abteilung Straßenbau, Straßenverkehr

S 25/70.13.01/31 Va 03 Stand: 07.03.2003

Teil 3 Massivbau
Abschnitt 1 Beton

Zuordnung von Beton nach alter und neuer Norm für die Nachgeltung der alten Regel-
werke

In den ZTV-K 96, 6.7 wird zwischen Beton für ande-


re Bauteile als Kappen und Betonschutzwände und
Beton für Kappen und Betonschutzwände mit Zuga-
be von Luftporenbildnern unterschieden.
Wird im Zuge der Nachgeltung Beton nach DIN
1045:1988-07 und ZTV-K, Ausgabe 1996 bestellt,
darf wie folgt verfahren werden:
• Anstelle von Beton für andere Bauteile als Kap-
pen und Betonschutzwände nach ZTV-K 96 darf
Beton der Expositionsklasse XF2 nach DIN-Fach-
bericht 100 und ZTV-ING, Teil 3, Abschnitt 1 ge-
liefert werden. Abweichend von DIN-Fachbericht
100 darf die Mindestdruckfestigkeitsklasse C30/
37 und der höchstzulässige w/z-Wert 0,50 betra-
gen.
• Anstelle von Beton für Kappen und Betonschutz-
wände nach ZTV-K 96 darf Beton der Expo-
sitionsklasse XF4 nach DIN-Fachbericht 100 und
ZTV-ING, Teil 3, Abschnitt 1 geliefert werden.
Abweichend von DIN-Fachbericht 100 darf die
Mindestdruckfestigkeitsklasse C25/30 betragen.
Aufgrund der veränderten Verantwortlichkeiten für die
Erstprüfung des Betons nach DIN-Fachbericht 100,
muss bei Verwendung von Beton nach neuer Norm
die Übergabe, der Einbau und die Nachbehandlung
des Betons nach DIN 1045-3:2001-07 und ZTV-ING,
Teil 3, Abschnitt 2 erfolgen.

Stand 03/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1050 1


Hinweise zu den ZTV-ING - Teil 3 - Abschnitt 1

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung


Abteilung Straßenbau, Straßenverkehr

S 18/7192.70/31-513958 Stand: 07.07.2006

Teil 3 Massivbau
Abschnitt 1 Beton

Zuordnung von Beton nach alter und neuer Norm für die Nachgeltung der alten Regel-
werke

In den ZTV-K 96, 6.7 wird zwischen Beton für ande- • Anstelle von Beton für Kappen und Betonschutz-
re Bauteile als Kappen und Betonschutzwände und wände nach ZTV-K 96 darf Beton der Expo-
Beton für Kappen und Betonschutzwände mit Zuga- sitionsklasse XF4 nach DIN-Fachbericht 100 und
be von Luftporenbildnern unterschieden. ZTV-ING, Teil 3, Abschnitt 1 geliefert werden.
Wird im Zuge der Nachgeltung Beton nach DIN Abweichend von DIN-Fachbericht 100 darf die
1045:1988-07 und ZTV-K, Ausgabe 1996 bestellt, Mindestdruckfestigkeitsklasse C25/30 betragen.
darf wie folgt verfahren werden: Aufgrund der veränderten Verantwortlichkeiten für die
• Anstelle von Beton für andere Bauteile als Kap- Erstprüfung des Betons nach DIN-Fachbericht 100,
pen und Betonschutzwände nach ZTV-K 96 darf muss bei Verwendung von Beton nach neuer Norm
Beton der Expositionsklasse XF2 nach DIN-Fach- die Übergabe, der Einbau und die Nachbehandlung
bericht 100 und ZTV-ING, Teil 3, Abschnitt 1 ge- des Betons nach DIN 1045-3:2001-07 und ZTV-ING,
liefert werden. Abweichend von DIN-Fachbericht Teil 3, Abschnitt 2 erfolgen.
100 darf die Mindestdruckfestigkeitsklasse C30/ Text unverändert Stand 07.03.2003
37 und der höchstzulässige w/z-Wert 0,50 betra-
gen.

Anrechnung von Flugasche in Beton für Tunnelinnenschalen in geschlossener Bau-


weise nach Teil 5, Abschnitt 1

Der Mindestzementgehalt bei Anrechung von Flug- Der Gehalt an Zement und Flugasche (z + f) darf
asche in der Expositionsklasse XF2 gemäß Nr. dabei den in DIN-Fachbericht 100, Tabelle F.2.2,
3.2, Absätze (7) bis (9) beträgt 270 kg/m3. Zeile 3 angegebenen Wert nicht unterschreiten.

Stand 07/06 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1050 1


Hinweise zu den ZTV-ING - Teil 3 - Abschnitt 2

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung


Abteilung Straßenbau, Straßenverkehr

S 118/7192.70/31-513945 Stand: 07.07.2006

Teil 3 Massivbau
Abschnitt 2 Bauausführung

Anwendung von europäischen technischen Zulassungen für Spannverfahren nach


ETAG 013
Für die Anwendung von Spannverfahren mit euro-
päischer technischer Zulassung (CE Kennzeichnung)
nach der europäischen technischen Zulassungs-
leitlinie ETAG 013 sind die jeweiligen nationalen An-
wendungszulassungen des Deutschen Instituts für
Bautechnik (DIBt) zu beachten.

Stand 07/06 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1050 1


Hinweise zu den ZTV-ING - Teil 3 - Abschnitt 2

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung


Abteilung Straßenbau

Stand: 30.04.2010

Teil 3 Massivbau

Abschnitt 2 Bauausführung

Weiterverarbeitung von Betonstahl vom Ring

(1) Es dürfen nur Betonstähle nach DIN 448, Teil


1 (Ausgabe September 1984) bzw. DIN 448, Teil 2
bis 7 (Ausgabe Juni 1986) oder mit allgemeiner
bauaufsichtlichen Zulassung für diesen Zweck
verwendet werden.
(2) Die Verarbeitung von Betonstahl vom Ring darf
nur durch Betriebe (Fertigteilwerke, Biegebetriebe)
vorgenommen werden, die einen Eignungsnach-
weis hierfür geführt haben und einer Eigen- und
Fremdüberwachung unterliegen.
(3) Die Fremdüberwachung wird durch diejenige
Prüfstelle durchgeführt, welche im Herstellerwerk
des Ringmaterials tätig ist.

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung S 1056 1


Hinweise zu den ZTV-ING Teil 4 Abschnitt 3

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung


Abteilung Straßenbau, Straßenverkehr

Stand: 05.12.2007

Teil 4 Stahlbau
Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten

Hinweise zur Anwendung von Blatt 97


u. Blatt 99 der TL/TP-KOR-Stahlbauten

Bei der Anwendung von Blatt 97 und Blatt 99 der


TL/TP-KOR-Stahlbauten ist folgendes zu beachten:
(1) Die Stoffe nach Blatt 97 „Beschichtungsstoffe auf
Epoxidharz- und Polyurethangrundlage, schnell-
härtend“ sind alternativ zu Stoffen nach den Blättern
87, 94 und 95 für niedrige Applikations- und Er-
härtungstemperaturen. Die Stoffe sind daher beson-
ders geeignet für Korrosionsschutzbeschichtungen,
die in den Fertigungseinrichtungen von Stahlbau-
firmen appliziert werden, weil die notwendige Verweil-
zeit der beschichteten Bauteile in der Fertigungs-
einrichtung/Halle geringer ist als bei den anderen
Stoffen.
(2) Die Stoffe nach den TL/TP-KOR-Stahlbauten,
Anhang E, TL-Blatt 99 „Pulver-Beschichtungsstoffe
auf feuerverzinktem Stahl“ sind als organische
Schutzschicht feuerverzinkter Bauteile (Duplex-
systeme) wie Geländer und Tragkonstruktionen von
Lärmschutzwänden vorgesehen.
(3) Die Blätter 97 und 99 der TL/TP-KOR-Stahlbau-
ten, Anhang E, sind im Internet über die Startseite
(Homepage) der BASt www.bast.de unter Qualitäts-
bewertung / Listen / Brücken- und Ingenieurbau ver-
öffentlicht.

Stand 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1050 1


Hinweise zu den ZTV-ING - Teil 4 - Abschnitt 3

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung


Abteilung Straßenbau

Stand: 30.04.2010

Teil 4 Stahlbau

Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten

Hinweise zur Ausführung von Korrosionsschutzarbeiten,


Anforderungen an das Personal

(1) Mit der Überführung der ZTV-KOR-  


Stahlbauten 2002 in den Teil 4 Abschnitt 3 der  
ZTV-ING wurden u. a. Änderungen bei den Anfor-
 
derungen an den Kolonnenführer verbunden, die
sich nicht unmittelbar umsetzen lassen konnten.  
Eine Übergangsphase war daher erforderlich. Der  
Stichtag, an dem die Übergangsphase endet ist  
der 31.12.2010.  
(2) Bis zum 31.12.2010 bleiben die Anforderungen  
der ZTV-KOR-Stahlbauten, Abschnitt 6.1, Ziffern  
(3) und (4) an die Qualifikation aller Personen, die  
mit Arbeiten zur Durchführung von Korrosions-  
schutzmaßnahmen an Brücken betraut werden,  
weiterhin gültig.
 
(3) Ab dem 01.01.2011 soll nur noch eine Be-  
scheinigung des Ausbildungsbeirates des Bundes-  
verbandes Korrosionsschutz e.V. (KOR-Schein)
als Qualifikationsnachweis für Kolonnenführer  
anerkannt werden. Bis zum 31.12.2010 wird den  
Auftraggebern empfohlen, beide Qualifikations-  
nachweise anzuerkennen – sowohl der bisher  
nach den ZTV-KOR-Stahlbauten, Abschnitt 6.1,  
Ziffer (4) erworbene Qualifikationsnachweis für das  
Führungspersonal als auch der KOR-Schein.
 
(4) Für Qualifikationsnachweise, die vor der Ein-  
führung der ZTV-ING Teil 4 Abschnitt 3 sowie die  
im Zeitraum zwischen der Einführung der ZTV-ING
Teil 4 Abschnitt 3 und dem Stichtag in Übereins-
 
timmung mit den ZTV-KOR-Stahlbauten, Ab-  
schnitt 6.1, Ziffer (4) erworben wurden, stellt der  
Ausbildungsbeirat auf Antrag einen KOR-Schein
aus.

Stand: 30.04.2010 Verkehrsblatt-Sammlung S 1056 Seite 1


Hinweise zu ZTV-ING - Teil 4 - Abschnitt 3

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung


Abteilung Straßenbau

Stand: 30.04.2010

Teil 4 Stahlbau

Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten

Hinweise und Änderungen zu den Technischen Lieferbedingungen und Techni-


schen Prüfvorschriften für Beschichtungsstoffe für den Korrosionsschutz von
Stahlbauten (TL/TP-KOR-Stahlbauten)
Bis zur Überarbeitung der TL/TP-KOR-Stahlbauten i) sicherzustellen, dass Zusammensetzung und
sind folgende Regelungen anzuwenden: Eigenschaften der Beschichtungsstoffe und der
Beschichtungssysteme den Anforderungen der
TL/TP-KOR-Stahlbauten, Nr. 4 TL/TP-KOR-Stahlbauten entsprechen

Hinweis zur Bezeichnung von Abnahmeprüfzeug- TL/TP-KOR-Stahlbauten, Nr. 5


nissen:
Hinweis zu Probenahme bei Abnahmeprüfun-
In Tabelle 1 ist das Abnahmeprüfzeugnis 3.1.B gen 3.2 und Wiederholungsprüfungen
durch das Abnahmeprüfzeugnis 3.1 und das Ab-
Für Probenahme bei Abnahmeprüfungen 3.2 und
nahmeprüfzeugnis 3.1.C durch das Abnahmeprüf-
Wiederholungsprüfungen sind zwei Möglichkeiten
zeugnis 3.2 zu ersetzen.
zulässig:
Hinweis zu den Grund- und Wiederholungsprüf- a) Der Beschichtungsstoffhersteller sendet die
zeugnissen: Prüfmuster in einem handhabbaren Originalge-
binde an das Prüfinstitut.
Ein Grundprüf- bzw. Wiederholungsprüfzeugnis
muss neben der Darstellung aller Ergebnisse eine b) Das Prüfmuster wird vom Qualitätsbeauftragten
Erklärung der PÜZ-Stelle beinhalten, ob alle An- des Beschichtungsstoffherstellers aus der be-
forderungen des jeweiligen TL-Blattes erfüllt sind treffenden Charge entnommen und in einem
oder nicht. Für den Fall, dass sie nicht erfüllt sind, handhabbaren Behältnis an das Prüfinstitut
soll aufgeführt werden, welche Anforderungen versendet. Bestandteil der Sendung muss das
nicht erfüllt wurden. eigenverantwortlich vom Qualitätsbeauftragten
angefertigte Probenahmeprotokoll (Datum,
Hinweis zum Zusammenstellen von Prüfzeugnis- Probenehmer, Ort der Probenahme, Chargen-
sen: nummer u.a.) sein.
Bei den Grund- und den Wiederholungsprüfungen
Hinweis zur Herstellung von Probenplatten
muss grundsätzlich immer das jeweilige Prüfprog-
ramm in seiner Gesamtheit für einen Prüfauftrag Es ist zulässig, dass ein Beschichtungsstoffhers-
durchgeführt werden. Eine Zusammenstellung ei- teller mit eigenem Personal in einer PÜZ-Stelle die
nes Prüfberichtes/Prüfzeugnisses aus mehreren Probenplatten für eine Prüfung herstellt. Die Pro-
Einzelprüfungen (die z.B. zu unterschiedlichen Zei- benplattenherstellung muss aber im Beisein von
ten, unterschiedlichen Aufträgen bzw. unter- Personal der PÜZ-Stelle erfolgen.
schiedlichen Zusammenhängen durchgeführt wur-
den) ist nicht zulässig. Hinweis zu Rückstellmustern
(I) Nach der Beendigung einer Prüfung sollen rest-
Hinweis zum Zertifizierungsvertrag:
liche Beschichtungsstoffe und Probenplatten min-
Es wird empfohlen, beim Abschluss eines Zertifi- destens 6 Mon. ab dem Ausstellen des Prüf-
zierungsvertrages in § 4 „Pflichten des Herstellers“ zeugnisses in der PÜZ-Stelle aufbewahrt werden.
unter Punkt 2. ergänzend folgende Bedingung ein-
(II) Das Rückstellen von Löse- und Verdünnungs-
zufügen:
mittel für eine eventuelle spätere Identitätsprüfung
ist grundsätzlich nicht erforderlich.

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung S 1056 1


Hinweise zu ZTV-ING - Teil 4 - Abschnitt 3
Hinweis zur Oberflächenbeschaffenheit von Stahl- TL/TP-KOR-Stahlbauten, Anhang E
blechen für Probenplatten:
Änderung zur Zusammensetzung von Löse- und
Bei der Herstellung von Probenplatten ist es zuläs-
Verdünnungsmittel:
sig, handelsübliche gestrahlte Stahlbleche mit ei-
ner Rautiefe (Rz) von mindestens 25 µm zu ver- Die Bestimmung der Art von Löse- und Verdün-
wenden. nungsmittel entfällt.

Probenplatten zur Ermittlung von Eigenschafts- Änderung zur Ermittlung von Eigenschaften im An-
kennwerten und Anforderungen im Trockenfilmzu- lieferungszustand:
stand:
(I) Die Bestimmung des Flammpunktes erfolgt
(I) Jede Prüfung ist an drei Probenplatten durch- nach DIN EN ISO 1523. Bei 2K-Beschichtungs-
zuführen. Alle Ergebnisse sind im Prüfbericht auf- stoffen ist die Prüfung an den Einzelkomponenten
zuführen. Eine Prüfung gilt als bestanden, wenn durchzuführen.
mindestens zwei Probenplatten alle Anforderungen
dieser Prüfung erfüllen. (II) Im Rahmen von Grund- und Wiederholungs-
prüfungen werden keine Viskositätsprüfungen
(II) Abreißprüfungen nach DIN EN ISO 4624 sind durchgeführt. Die Stoffhersteller sollen aber in der
an Probenplatten mit mindestens 3 mm Dicke jeweiligen Ausführungsanweisung (Technisches
durchzuführen. Datenblatt) Kennwerte für die Viskosität der jewei-
ligen einzelnen Stoffkomponenten angeben. Das
Hinweis zur Bestimmung der Löse- und Verdün- Prüfverfahren und die Prüfbedingungen sind dabei
nungsmittel: freigestellt, müssen aber mit den Kennwerten an-
gegeben werden.
Sofern die Bestimmung der Löse- und Verdün-
nungsmittel im Einzelfall nach besonderer Verein-
Änderung beim Blatt 93, 3.1 Trocknungszeit:
barung durchgeführt wird, ist mittels Gaschroma-
tographie nach D 3 zu verfahren. Der Trockengrad 6 wird durch den Trockengrad 4
ersetzt.
TL/TP-KOR-Stahlbauten, Anhang B
Änderung der Anforderungen an Abreißwerte bei
(I) Die Bestimmung des Aschegehaltes bei den lö-
Systemen auf Restrost:
semittelbasierenden Beschichtungsstoffen entfällt.
(I) Im Anhang E, Blatt 93, Eigenschaften im Tro-
(II) Die Bestimmung einzelner Pigmente im Pig-
ckenzustand unter 4.1, 4.2, 4.3 und 4.4 für das
mentgemisch entfällt.
System 1 wird der Abreißwert von 3 N/mm² durch
(III) Im Rahmen von Grund- und Wiederholungs- 1,5 N/mm² ersetzt.
prüfungen werden keine Viskositätsprüfungen
(II) Im Anhang E, Blatt 94, Eigenschaften im Tro-
durchgeführt.
ckenzustand unter 4.1, 4.2, 4.3 und 4.9 für das
(IV) Wiederholungsprüfungen bei den Blättern 87, System 1 wird der Abreißwert von 5 N/mm² durch
89, 94, 95 und 97 werden um die Prüfungen des 2,5 N/mm² ersetzt.
Verbundes 1 und 2 ergänzt.
Erweiterung des Prüfumfanges bei der Verbund 2
TL/TP-KOR-Stahlbauten, Anhang C Prüfung:
(I) Der 1. Satz „Die Pigmente dürfen nicht ...“ wird Die Prüfung des Verbundes 2 wird zusätzlich mit
gestrichen und durch folgenden Satz ersetzt: „Pig- einer Deckbeschichtung in RAL 5015 durchgeführt.
mente, die Blei- und oder Chrom VI- haltige Stoffe
enthalten, sind nicht zulässig“. Änderung bei Haftprüfung durch Kreuzschnitt:
(II) Unter 1 ist „Grade 1“ durch „Grad A“ zu erset- (I) Die Anforderung „keine Ablösung“ wird durch
zen. „Kreuzschnittkennwert kleiner oder gleich 1 nach
DIN EN ISO 16276-2“ ersetzt.
TL/TP-KOR-Stahlbauten, Anhang D
(II) Bei den Blättern 75, 81 und 91 wird „Prüfung
Der Anhang D wird vollständig durch den Text auf nach Anhang D Nr. 8.2“ durch „Nach 7 d bei
den Seiten 3 bis 10 ersetzt. Normbedingungen nach DIN EN 23270 Prüfung
nach D 8“ ersetzt.

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung S 1056 2


Hinweise zu ZTV-ING - Teil 4 - Abschnitt 3

TL/TP-KOR-Stahlbauten (5) Dazu wird ein Teil von Komponente A in ein


Zentrifugenglas genau eingewogen und mit einem
Anhang D geeigneten Lösemittel gelöst. Bei 50 ml Zentrie-
fungenglas wird für ca. 6 g von Komponente A ca.
Prüfverfahren 25 ml Lösemittel verwendet.
(6) Der abgetrennte Feststoffanteil (Pigment) wird
D1 Zusammensetzung im Zentrifugenbecher 3 h bei 105 °C getrocknet.
(7) Zur Bestimmung des Bindemittelanteils werden
D 1.1 Lösemittelbasierende Beschich- in Anlehnung an DIN EN ISO 3251 jeweils ca. 1 g
tungsstoffe nach den Blättern von Stammkomponente und Härter in ent-
75, 77, 81, 86, 87, 89 und 97 sprechende Probeschälchen genau eingewogen
und im Trockenschrank 3 h bei 105 °C getrocknet.
D 1.1.1 Kenndaten (8) Der Anteil an Bindemittel im Härter (BB) ist
Als Kenndaten werden die Massenanteile an Pig- gleich dem nichtflüchtigen Anteil, bei der Stamm-
menten / Füllstoffen, Binde- und Lösemitteln er- komponente ergibt er sich aus der Differenz zwi-
mittelt. schen nichtflüchtigem Anteil und Pigment.
BA = nfAA - PA
D 1.1.2 Ermittlung von Massenanteilen an Pig-
(9) Bei einkomponentigen Beschichtungsstoffen
menten / Füllstoffen, Binde- und Löse-
wird der Anteil an Pigment wie vorstehend be-
mitteln
schrieben durch Trennung mit Zentrifugieren be-
(1) Das Verfahren ist nur dann anzuwenden, wenn stimmt. Der Anteil an Bindemittel ergibt sich wie
in der untersuchten Einzelkomponente bei Tempe- oben aus der Differenz zwischen nichtflüchtigem
raturen bis zu 105°C keine flüchtigen Bindemittel- Anteil und Anteil an Pigment. Der Anteil an Löse-
bzw. Härterbestandteile enthalten sind. mittel ist gleich der Differenz zwischen Einwaage
und nichtflüchtigem Anteil. Die Bestimmung des
(2) Bei zwei Komponenten-Beschichtungsstoffen
nichtflüchtigen Anteils geschieht wie vorstehend
(2K-Stoffen) ist die Ermittlung der Zusammenset-
beschrieben.
zung an den Einzelkomponenten durchzuführen.
(3) In Stammkomponente (Komponente A) und D 1.2 Wasserbasierende Beschich-
Härter (Komponente B) werden die Massenanteile tungsstoffe nach den Blättern
[%] an Bindemittel und Pigment bestimmt und dar-
aus die Massenanteile an Bindemittel und Pigment
91 und 92
in der Mischung berechnet. Der Anteil an Löse-
mittel ergibt sich aus der Differenz zu 100 %. D 1.2.1 Kenndaten
tA

%
B t

tBtB

%
B

Als Kenndaten werden der nichtflüchtige Anteil und


A

∗ + ∗ der Aschegehalt ermittelt.


% Bindemittel Mischung =
A

+
tAt

% t
P B

D 1.2.2 Ermittlung des nichtflüchtigen Anteils


A


% Pigment Mischung = (1) Die Ermittlung des nichtflüchtigen Anteils (nfA)
A

+ ist in Anlehnung an DIN EN ISO 3251 durchzufüh-


ren.
tA Teile A
(2) Es wird 1 g ± 0,1 g des Beschichtungsstoffes in
tB Teile B einen Blechdeckel genau eingewogen und dann
mindestens 30 min abgedunstet.
%BA Massenanteil Bindemittel
in Komponente A (3) Danach wird die Probe 3 h bei 105 °C nach
DIN EN ISO 3251 im Trockenschrank getrocknet.
%BB Massenanteil Bindemittel
in Komponente B
D 1.2.3 Ermittlung des Aschegehalts
%PA Massenanteil Pigment
Die Veraschung wird 2 h bei 800°C in Anlehnung
in Komponente A
an DIN EN ISO 14680-2 durchgeführt.
(4) Die Bestimmung des Massenanteils an Pig-
ment in der Stammkomponente (%PA) geschieht
durch Trennen mittels Zentrifugieren gemäß
DIN EN ISO 14680-1.

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung S 1056 3


Hinweise zu ZTV-ING - Teil 4 - Abschnitt 3

D 1.3 Lösemittelarme Beschichtungs- Septums mit der Headspace-Vorrichtung das ent-


stoffe nach den Blättern 84, 93, nommene Lösemitteldampfvolumen gaschroma-
tographisch über eine Kapillarsäule getrennt. Das
94 und 95 Chromatogramm kann durch Vergleich mit dem
Chromatogramm der Grundprüfung die Identität
D 1.3.1 Kenndaten der Lösemittel sicherstellen, durch Ermittlung der
Als Kenndaten werden das Festkörpervolumen Flächen der Peaks und entsprechende Eichung
(FKV) und der nichtflüchtige Anteil ermittelt. (Aufstockmethode) können auch Lösemittel quali-
tativ und quantitativ bestimmt werden.
D 1.3.2 Ermittlung des Festkörpervolumens
(1) Das Festkörpervolumen errechnet sich nach ei-
D4 Verarbeitbarkeit
nem vereinfachten Verfahren: (1) Zur Überprüfung der Verarbeitbarkeit wird bei
den angegebenen Stoff- und Objekttemperaturen
100 % - nfA die Streich- und/oder Spritzfähigkeit geprüft. Krite-
FKV = 100% - ∗ ρB rien sind das Spritzbild, erreichbare Nass- und Tro-
ρ fA ckenschichtdicken sowie die Verlaufseigen-
schaften.
FKV Festkörpervolumen [%] (2) Es ist zulässig, die Verarbeitbarkeit im Rahmen
nfA nichtflüchtiger Anteil [Masse %] der Probenherstellung für weitere Prüfungen
durchzuführen. Dies ist im Prüfbericht zu vermer-
ρB Dichte des Beschichtungsstoff [g/ml] ken.
ρ fA Dichte des flüchtigen Anteils [g/ml]
D5 Ablaufneigung
(2) Die Dichte geht mit 0,87 g/ml in die Berech-
nungsformel ein.
D 5.1 Applikation mit dem Rakel
(3) Die Bestimmung der Dichte des Beschich-
tungsstoffes erfolgt nach DIN EN ISO 2811-1. (1) Der verarbeitungsfertige Beschichtungsstoff
(bei 2K-Stoffen gemischt) wird mit einem Rakel auf
D 1.3.3 Ermittlung des nichtflüchtigen eine blanke (frei von Walzhaut, Zunder, Fetten,
Anteils (nfA) Ölen, Überzügen, Beschichtungen und anderen
Verunreinigungen), nichtgestrahlte, waagerecht ge-
(1) Die Ermittlung des nichtflüchtigen Anteils ist in lagerte Probenplatte aufgetragen, die anschließend
Anlehnung an DIN EN ISO 3251 durchzuführen. senkrecht gestellt wird. Bei Verwendung eines Ra-
kels mit mehreren Rinnen wird das Blech mit der
(2) Es wird 1 g ± 0,1 g des Beschichtungsstoffes
dünnsten Schicht nach oben aufgestellt. Es wird
oder bei 2K-Stoffen der Mischung in einen Blech-
beurteilt, ab welcher Schichtdicke Ablaufer-
deckel genau eingewogen und dann mindestens
scheinungen (Läufer, Tränen, Gardinen) auftreten.
1 h abgedunstet.
Als Kennwert wird die Trockenschichtdicke ge-
(3) Danach wird die Probe 1 h bei 105 °C nach messen, wo diese Erscheinungen gerade noch
DIN EN ISO 3251 im Trockenschrank getrocknet. nicht auftreten. Die Schichtdickenmessung nach
DIN EN ISO 2808 erfolgt nach Erreichen des Tro-
D2 IR-Spektroskopie ckengrades 6 gemäß DIN 53150.
(2) Geeignete Rakel und die für die unterschiedli-
Von allen zu prüfenden Beschichtungsstoffen mit
chen Beschichtungsstoffe notwendigen Rinnen-
Ausnahme von Zinkstaub-Grundbeschichtungen
tiefen sind in DIN EN ISO 16862 angegeben.
sind IR-Spektren mittels ATR-Methode an der Be-
schichtung nach 7 d Lagerung bei Normbedingun- (3) Die Prüfung wird bei Normbedingungen nach
gen nach DIN EN 23279 aufzunehmen. Die DIN EN 23270 durchgeführt. 1 h nach Applikation
Schichtdicke der Beschichtung ist anwendungsbe- kann zur Erreichung des Trockengrades 6 die Pro-
zogen zu applizieren. be einer forcierten Trocknung (3 h bei 60 °C) un-
terworfen werden.
D3 GC-Analyse
D 5.2 Applikation durch Spritzauftrag
Die Bestimmung der Lösemittel erfolgt gaschro-
matographisch mit der Headspace-Technik. Dazu Der Beschichtungsstoff wird auf Spritzviskosität
wird der Beschichtungsstoff (bei 2K-Stoffen beide eingestellt und dann keilförmig mit von oben nach
Komponenten getrennt) in ein entsprechendes unten zunehmender Schichtdicke im Kreuzgang
Probefläschchen eingebracht, verschlossen, auf auf eine, blanke, nichtgestrahlte, senkrecht gela-
eine geeignete Temperatur über eine bestimmte gerte Probenplatte (Material wie oben, Konditionie-
Zeitdauer erhitzt und dann nach Durchstoßen des rung bei 23 °C) aufgetragen. Nach erfolgter Trock-

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung S 1056 4


Hinweise zu ZTV-ING - Teil 4 - Abschnitt 3
nung wie vorstehend wird die Schichtdicke unmit- D9 Beständigkeit gegen
telbar vor der Zone beginnender Unregelmäßig-
keiten (Läufer, Tränen, Gardinen) gemessen. Feuchtigkeit (kontinuier-
liche Kondensation)
D6 Verarbeitungszeit (Topfzeit) (1) Die Probeplatten werden bei Normbedingun-
(1) Stamm- und Härtungskomponente werden auf gen 7 d nach DIN EN 23270 konditioniert.
23 °C konditioniert und gemischt. (2) Die Probenplatten werden danach über die an-
(2) 250 g der Mischung werden in einen geeigne- gegebene Zeitdauer der Belastung durch konti-
ten Behälter gegeben. Der Behälter wird nach nuierliche Kondensation nach DIN EN ISO 6270-1
DIN EN ISO 9514 in einen wärmeisolierenden unterworfen.
Block eingesetzt und abgedeckt. (3) Dann werden die Probenplatten sofort abge-
(3) Die Verarbeitungszeit ist überschritten, wenn tupft und nach DIN EN ISO 4628-2 auf Blasengrad
die Verarbeitbarkeit nicht mehr gegeben oder stark beurteilt. Bei der Prüfung von Beschichtungsstoffen
eingeschränkt ist. Am einfachsten kann das durch der Blätter 75, 81 (System 2), 91, 93 (System 3),
Applikation mit dem Pinsel festgestellt werden. 94 (System 4), 95 (System 4) Blatt 97 (System 4)
und Blatt 99 wird unmittelbar nach der Belastung
die Prüfung auf Haftung nach D 8 durchgeführt.
D7 Überstreich- und
(4) Nach 24 h Konditionierung bei Normbedingun-
Überspritzbarkeit gen nach DIN EN 23270 wird auf Rostgrad (DIN
(1) Die Prüfung der Überstreichbarkeit ist im je- EN ISO 4628-3), Rissbildung (DIN EN ISO 4628-
weils vorgegebenen Schichtaufbau durchzuführen. 4), Abblättern (DIN EN ISO 4628-5) und die Haft-
Sowohl ein eisenglimmerhaltiger als auch ein ei- festigkeit wie folgt geprüft:
senglimmerfreier Deckbeschichtungsstoff ist je- ― Bei Sollschichtdicken des Beschichtungssys-
weils mit sich selbst zu überstreichen. tems bis zu 250 µm wird die Haftfestigkeit
(2) Die Überstreich- und/oder Überspritzbarkeit durch Gitterschnittkennwerte nach DIN EN
nach einer bestimmten Trocknungszeit ist möglich, ISO 2409 bestimmt. Werden bei handentros-
wenn es zu keinen Beschichtungsstörungen oder teten Flächen (St 2 nach DIN EN ISO 8501-1)
schädlichen Wechselwirkungen zwischen der zu Gitterschnittkennwerte größer als 1 ermittelt,
überbeschichtenden Schicht und dem für die Über- wird zusätzlich die Haftfestigkeit durch den Ab-
beschichtung verwendeten Beschichtungsstoff reißversuch nach DIN EN ISO 4624 bestimmt.
kommt. Störungen oder schädliche Wechsel- Beim Stempelabriss ist der Bruch in der Rest-
wirkungen können sich etwa durch starkes Anlö- rostschicht zulässig.
sen, Anquellen oder "Hochziehen" der zu überbe- ― Bei Sollschichtdicken des Beschichtungssys-
schichtenden Schicht, durch Oberflächenstörungen tems größer als 250 µm wird die Haftfestigkeit
(z.B. Runzelbildung, mangelnden Verlauf, Sche- durch Kreuzschnittkennwerte nach DIN EN
ckigkeit) oder durch Farbveränderungen äußern. ISO 16276-2 und den Abreißversuch nach
(3) Die Trocknung vor dem Überbeschichten er- DIN EN ISO 4624 bestimmt. Beim Stempelab-
folgt bei Normbedingungen nach DIN EN 23270. riss sind geringfügige Anteile an Adhäsions-
brüchen im Randbereich der Bruchfläche (bei
maximal 10 % der Gesamtfläche) zulässig.
D8 Prüfung der Haftung
durch Kreuzschnitt D 10 Beständigkeit gegen
(1) Es wird ein Kreuzschnitt nach DIN EN ISO Feuchtigkeit in Verbindung
16276-2 in der Beschichtung bis zum metallischen
Untergrund angebracht. Über den Kreuzschnitt mit Schwefeldioxid
wird ein 75 mm langer und 19 mm bis 25 mm brei- (1) Die Probenplatten werden bei Normbedingun-
ter Streifen aus Tesaband 4651 oder gleichwertig gen 7 d nach DIN EN 23270 konditioniert.
gelegt und mit einer 1 kg schweren Rolle (Länge
der Rolle der Größe der Probenplatte angepasst) (2) Die Probenplatten werden danach über die an-
ohne zusätzlichen Druck 10 mal überrollt. Das Ge- gegebene Zeitdauer der Belastung durch Feuch-
webeband wird unter einem Winkel von 45° ruck- tigkeit in Verbindung mit Schwefeldioxid nach
artig abgezogen. DIN EN ISO 3231, 1,0 l SO2 ausgesetzt.
(2) Die Beurteilung erfolgt auf Ablösung der Be- (3) Nach dem Belastungsende werden die Pro-
schichtung vom metallischen Untergrund oder auf benplatten sofort abgetupft und auf Blasengrad
Ablösungen (Enthaftungen) im Beschichtungssys- nach DIN EN ISO 4628-2 geprüft.
tem. (4) Nach 24 h Konditionierung bei Normbedingun-
gen nach DIN EN 23270 wird auf Rostgrad (DIN

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Hinweise zu ZTV-ING - Teil 4 - Abschnitt 3
EN ISO 4628-3), Rissbildung (DIN EN ISO 4628 4), D 13 Beständigkeit gegen
Abblättern (DIN EN ISO 4628-5) und die Haft-
festigkeit wie folgt geprüft: Salzsprühnebel
― Bei Sollschichtdicken des Beschichtungssys- (1) Die Probenplatten werden bei Normbedingun-
tems bis zu 250 µm wird die Haftfestigkeit gen 7 d nach DIN EN 23270 konditioniert.
durch Gitterschnittkennwerte nach DIN EN (2) Danach erhalten die Probenplatten eine Ritz-
ISO 2409 bestimmt. Werden bei handentros- verletzung in der Beschichtung bis zum metalli-
teten Flächen (St 2 nach DIN EN ISO 8501-1) schen Untergrund von 0,3 mm Breite und 100 mm
Gitterschnittkennwerte größer als 1 ermittelt, Länge. Der Ritz soll parallel zur Längsseite des
wird zusätzlich die Haftfestigkeit durch den Ab- Bleches verlaufen (Abstand 25 mm von jeder Seite
reißversuch nach DIN EN ISO 4624 bestimmt. der Probenplatte).
Beim Stempelabriss ist der Bruch in der Rest-
rostschicht zulässig. (3) Verzinkte Probenplatten erhalten keine Ritzver-
letzung.
― Bei Sollschichtdicken des Beschichtungssys-
tems größer als 250 µm wird die Haftfestigkeit (4) Die Probenplatten werden dann der Belastung
durch Kreuzschnittkennwerte nach DIN EN durch neutralen Salzsprühnebel nach DIN EN
ISO 16276-2 und den Abreißversuch nach ISO 9227 über einen bestimmten Zeitraum ausge-
DIN EN ISO 4624 bestimmt. Beim Stempelab- setzt.
riss sind geringfügige Anteile an Adhäsions- (5) Nach Belastungsende werden die Proben-
brüchen im Randbereich der Bruchfläche (ma- platten sofort abgetupft und auf Blasengrad nach
ximal 10 % der Gesamtfläche) zulässig. DIN EN ISO 4628-2 geprüft.
(6) Nach 24 h Konditionierung bei Normbedingun-
D 11 Beständigkeit gegen gen nach DIN EN 23270 wird auf Unterrostung an
Chemikalien (Eintauchen der Ritzverletzung, auf Rostgrad (DIN EN
in Chemikalien) ISO 4628-3), Rissbildung (DIN EN ISO 4628-4),
Abblättern (DIN EN ISO 4628-5) und die Haftfes-
(1) Die Probeplatten werden bei Normbedingun- tigkeit wie folgt geprüft:
gen 7 d nach DIN EN 23270 konditioniert.
― Bei Sollschichtdicken des Beschichtungssys-
(2) Die Probenplatten werden danach in Prüfflüs- tems bis zu 250 µm wird die Haftfestigkeit
sigkeiten gemäß DIN EN ISO 2812-1 168 h bei durch Gitterschnittkennwerte nach DIN EN
23 °C gelagert (Tauchverfahren). Bei den Prüfflüs- ISO 2409 bestimmt. Werden bei handentros-
sigkeiten handelt es sich nach DIN EN ISO 12944- teten Flächen (St 2 nach DIN EN ISO 8501-1)
6 um: Gitterschnittkennwerte größer als 1 ermittelt,
― NaOH, 10 % (m/m), in Wasser wird zusätzlich die Haftfestigkeit durch den Ab-
reißversuch nach DIN EN ISO 4624 bestimmt.
― H2SO4, 10 % (m/m), in Wasser und Beim Stempelabriss ist der Bruch in der Rest-
rostschicht zulässig.
― Testbenzin, Aromatengehalt 18 %
― Bei Sollschichtdicken des Beschichtungssys-
(3) Nach Belastungsende werden die Proben-
tems größer als 250 µm wird die Haftfestigkeit
platten sofort abgetupft und auf Blasengrad nach
durch Kreuzschnittkennwerte nach DIN EN
DIN EN ISO 4628-2 und sichtbare Veränderungen
ISO 16276-2 und den Abreißversuch nach
geprüft.
DIN EN ISO 4624 bestimmt. Beim Stempelab-
riss sind geringfügige Anteile an Adhäsions-
D 12 Beständigkeit gegen brüchen im Randbereich der Bruchfläche (ma-
Flüssigkeit (Eintauchen ximal 10 % der Gesamtfläche) zulässig.
in NaCl-Lösung) (7) Die Unterrostung an der Ritzverletzung darf
höchstens an einer Probenplatte und höchstens an
(1) Die Probenplatten werden bei Normbedingun- einer Stelle ausgehend vom Ritz 3 mm (einseitig)
gen 7 d nach DIN EN 23270 konditioniert. überschreiten. Die Breite des Ritzes geht in die
(2) Die Probenplatten werden danach gemäß DIN Breite der Unterrostung nicht ein. Dabei wird die
EN ISO 2812-2 in 5%iger wässriger NaCl-Lösung Enthaftung an der Ritzverletzung ohne Unterros-
bei 23 °C gelagert. tung nicht berücksichtigt.
(3) Die Belastungsdauer beträgt 3000 h.
(4) Nach Belastungsende werden die Proben-
platten sofort abgetupft und auf Blasengrad nach
DIN EN ISO 4628-2 und sichtbare Veränderungen
beurteilt.

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Hinweise zu ZTV-ING - Teil 4 - Abschnitt 3

D 14 Verbund (2) Die Probenplatten mit Grund- und Zwischen-


beschichtung werden bei Normbedingungen 7 d
gemäß DIN EN 23270 konditioniert.
D 14.1 Verbund 1
(3) Danach werden sie 5 d mit Feuchtebelastung
(1) Als Verbund 1 wird die Prüfung der Haftung nach DIN EN ISO 11507 mit Lampen nach
der Zwischenbeschichtung auf bewitterter Grund- TYP II UV-A (340), Verfahren A, Bestrahlungs-
beschichtung bezeichnet. stärke 0,77 W/m² künstliche bewittert.
(2) Die Probenplatten mit Grundbeschichtung wer- (4) Dann wird eine Reinigung mit deionisiertem,
den bei Normbedingungen 7 d nach DIN EN 23270 60 °C warmen Wasser unter Verwendung eines
konditioniert. weichen Schwamms durchgeführt.
(3) Danach werden sie 5 d mit Feuchtebelastung (5) Nach 24 h Konditionierung bei Normbedingun-
nach DIN EN ISO 11507 mit Lampen nach gen gemäß DIN EN 23270 werden die Proben-
TYP II UV A (340), Verfahren A, Bestrahlungs- platten mit Deckbeschichtung überbeschichtet.
stärke 0,77 W/m² künstliche bewittert.
(6) Die Probenplatten werden dann bei Normbe-
(4) Dann wird eine Reinigung mit deionisiertem, dingungen 7 d nach DIN EN 23270 konditioniert.
60 °C warmen Wasser unter Verwendung eines
weichen Schwamms durchgeführt. (7) Danach werden die Probenplatten 720 h einem
Kondenswasser-Wechselklima nach DIN EN ISO
(5) Nach 24 h Konditionierung bei Normbedingun- 6270-2, AHT ausgesetzt.
gen gemäß DIN EN 23270 werden die Proben-
platten mit einer Zwischenbeschichtung überbe- (8) Dann erfolgt eine sofortige Bewertung des Bla-
schichtet. Nach 24 h Zwischentrocknung bei sengrades nach DIN EN ISO 4628-2.
Normbedingungen gemäß DIN EN 23270 erfolgt (9) Nach 24 h Konditionierung bei Normbedingun-
die Überbeschichtung mit einer Deckbeschichtung. gen gemäß DIN EN 23270 ist die Prüfung der Haf-
(6) Die Probenplatten werden dann bei Normbe- tung durch Kreuzschnitt gemäß D 8 durchzuführen
dingungen 7 d nach DIN EN 23270 konditioniert. und der Abreißversuch im Sandwichverfahren nach
DIN EN ISO 4624 vorzubereiten (Aufkleben der
(7) Danach werden die Probenplatten 720 h einem Stempeln). Die Stempel sind mit dem 2K-DP490-
Kondenswasser-Wechselklima nach DIN EN ISO Klebstoff der Fa. 3M oder einem gleichwertigen
6270-2, AHT ausgesetzt. Klebstoff aufzukleben und nach mindestens 24 h
(8) Dann erfolgt eine sofortige Bewertung des Bla- bei Normbedingungen gemäß DIN EN 23270 abzu-
sengrades nach DIN EN ISO 4628-2. reißen.
(9) Nach 24 h Konditionierung bei Normbedingun- (10) Beim Kreuzschnitt werden Kreuzschnitt-Kenn-
gen gemäß DIN EN 23270 ist die Prüfung der Haf- werte nach DIN EN ISO 16276-2 und beim Ab-
tung durch Kreuzschnitt gemäß D 8 durchzuführen reißversuch der Abreißwert ermittelt.
und der Abreißversuch im Sandwichverfahren nach (11) Folgende Anforderungen sind einzuhalten:
DIN EN ISO 4624 vorzubereiten (Aufkleben der
Stempeln). Die Stempel sind mit dem 2K-DP490- ― keine Blasen,
Klebstoff der Fa. 3M oder einem gleichwertigen ― Kreuzschnitt-Kennwert 0 oder 1 und
Klebstoff aufzukleben und nach mindestens 24 h
bei Normbedingungen gemäß DIN EN 23270 abzu- ― Abreißwert größer als 2,5 N/mm².
reißen.
(10) Beim Kreuzschnitt werden die Kreuzschnitt- D 15 Farbbeständigkeit
Kennwerte nach DIN EN ISO 16276-2 und beim
Abreißversuch der Abreißwert ermittelt. D 15.1 Vorbereitung von Probenplatten
(11) Folgende Anforderungen sind einzuhalten: (1) Der Beschichtungsstoff wird mit 100 µm Tro-
― keine Blasen, ckenschichtdicke auf ein angeschliffenen und mit
2K-EP-Grundbeschichtungsstoff (Stoff-Nr. 687.02)
― Kreuzschnitt-Kennwert 0 oder 1 und grundierten Stahlblechen appliziert (Abmessungen
der Bleche nach Typ des Bewitterungsgeräts).
― Abreißwert größer als 2,5 N/mm².
(2) Die Probenplatten sind dann 7 d bei Normbe-
D 14.2 Verbund 2 dingungen gemäß DIN EN 23270 zu konditionie-
ren.
(1) Als Verbund 2 wird die Prüfung der Haftung
der Deckbeschichtung auf bewitterter Zwischenbe-
schichtung bezeichnet.

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Hinweise zu ZTV-ING - Teil 4 - Abschnitt 3

D 15.2 Messbedingungen (4) Nach 24 h Konditionierung bei Normbedingun-


des Farbabstandes gen nach DIN EN 23270 wird auf Rostgrad
(DIN EN ISO 4628-3), Rissbildung (DIN EN
(1) Der Farbabstand zweier Proben ist spektral- ISO 4628-4), Abblättern (DIN EN ISO 4628-5) und
photometrisch nach DIN 5033-4 mit folgenden die Haftfestigkeit wie folgt geprüft:
Messparametern zu messen:
― Bei Sollschichtdicken des Beschichtungssys-
― Lichtart D 65, tems bis zu 250 µm wird die Haftfestigkeit
durch Gitterschnittkennwerte nach DIN EN
― Messgeometrie diffus/8°,
ISO 2409 bestimmt. Werden bei handentros-
― Messung ohne Glanzfalle, teten Flächen (St 2 nach DIN EN ISO 8501-1)
Gitterschnittkennwerte größer als 1 ermittelt,
― 10° Normalbeobachter.
wird zusätzlich die Haftfestigkeit durch den Ab-
(2) Der Farbabstand (ΔE*ab) ist nach DIN 6174 zu reißversuch nach DIN EN ISO 4624 bestimmt.
berechnen. Beim Stempelabriss ist der Bruch in der Rest-
rostschicht zulässig.
D 15.3 Farbabstand unbewittert / ― Bei Sollschichtdicken des Beschichtungssys-
RAL-Karte tems größer als 250 µm wird die Haftfestigkeit
durch Kreuzschnittkennwerte nach DIN
(1) Der Farbabstand ist zwischen der unbewitter-
EN ISO 16276-2 und den Abreißversuch nach
ten Probe und der RAL-Farbkarte (Farbregister
DIN EN ISO 4624 bestimmt. Beim Stempelab-
RAL 840 HR) zu bestimmen.
riss sind geringfügige Anteile an Adhäsions-
(2) Die Anforderungen an Farbabstände sind in brüchen im Randbereich der Bruchfläche (ma-
der Tabelle D 1 für 24 RAL-Farben enthalten. Für ximal 10 % der Gesamtfläche) zulässig.
weitere RAL-Farben sind bei Bedarf die zulässigen
Farbabstände gesondert zu vereinbaren. D 17 Wärmebelastbarkeit
D 15.4 Farbabstand D 17.1 Allgemeines
bewittert / unbewittert
Ziel der Wärmebeständigkeitsprüfung ist es, die
(1) Der Farbabstand ist zwischen der bewitterten Beständigkeit der Korrosionsschutzbeschichtungen
und der unbewitterten Probe zu bestimmen. auf der Unterseite von Fahrbahnblechen gegen die
(2) Die Bedingungen der Bewitterung sind wie beim Einbau der Abdichtung auftretende Wärme-
folgt: beanspruchung zu prüfen. Diese thermische Belas-
tung ist bei der Prüfung zu simulieren. Dazu wer-
― DIN EN ISO 11341, Zyklus A, Gleichauf mit den Probenplatten verwendet, die mit einer geeig-
Xenonbogenlampen, neten Prüfeinrichtung einer Wärmebeanspruchung
― Bestrahlungsstärke 550 W/m2 im Wellenlän- gemäß einer Temperatur-Zeitkurve (Bild D 1) aus-
genbereich zwischen 290 nm und 800 nm, da- gesetzt werden.
von 11 % zwischen 290 nm und 400 nm,
D 17.2 Herstellen der Probenplatten
― Schwarzstandardtemperatur 55 °C ± 2 °C,
(1) Zur Herstellung von Probenplatten sind Stahl-
― Bewitterungsdauer 2000 h. bleche der Abmessung 250 x 250 [mm] und einer
(3) Die Anforderungen an Farbabstände sind in Dicke von 3 mm bis 5 mm zu verwenden. Die Ble-
der Tabelle D 1 für 24 RAL-Farben enthalten. Für che sind bis zum Oberflächenvorbereitungsgrad
weitere RAL-Farben sind bei Bedarf die zulässigen von Sa 2½ zu strahlen und möglichst unmittelbar
Farbabstände gesondert zu vereinbaren. danach mit dem jeweiligen, zu prüfenden Be-
schichtungssystem einseitig zu beschichten. Die
einzelnen Schichten sind in der jeweiligen Schicht-
D 16 Langzeitbeständigkeit dicke aufzutragen. Das Auftragen der Zwischen-
(Freibewitterung) bzw. Deckbeschichtung soll jeweils 24 h nach dem
Auftragen der vorherigen Schicht erfolgen. Wäh-
(1) Die Probenplatten werden bei Normbedingun-
rend der Trocknung sind die Probenplatten bei
gen 7 d gemäß DIN EN 23270 konditioniert.
Normbedingungen nach DIN EN 23270 zu kondi-
(2) Danach erfolgt eine 12-monatige Freibewitte- tionieren. Nach Fertigstellung sind die Proben-
rung nach DIN EN ISO 2810 in Stadt- oder Indust- platten 7 d bei Normbedingungen nach DIN
rieklima. EN 23270 zu konditionieren.
(3) Nach Ende der Belastung werden die Proben-
platten sofort nach DIN EN ISO 4628-2 auf Bla-
sengrad beurteilt.

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung S 1056 8


Hinweise zu ZTV-ING - Teil 4 - Abschnitt 3
Tabelle D 1: Anforderungen an Farbabstände

zulässige Farbabstände ΔE*ab

Stoff-Nr. unbewitterte Probe


bewitterte Probe
zur RAL-Farbkarte
(für xy Bezeichnung RAL-Karte zur unbewitterten Proben
(Farbregister RAL 840 HR)
Blatt-Nr.
einsetzten) Wieder- Abnah- Wieder- Abname-
Grund- Grund-
holungs- meprü- holungs- prüfung
prüfung prüfung
prüfung fung 3.2 prüfung 3.2

6xy.75 braunbeige RAL 1011 ≤ 3,5 ≤ 4,5


6xy.76 patinagrün RAL 6000 ≤ 3,5 ≤ 4,5
6xy.77 tannengrün RAL 6009 ≤ 3,5 ≤ 4,5
6xy.78 grünbraun RAL 8000 ≤ 3,5 ≤ 4,5
6xy.79 kupferbraun RAL 8004 ≤ 3,5 ≤ 4,5
6xy.80 violettblau RAL 5000 ≤ 3,5 ≤ 4,5
6xy.81 enzianblau RAL 5010 ≤ 3,5 ≤ 4,5
6xy.82 himmelblau RAL 5015 ≤ 3,5 ≤ 3,5 ≤ 3,5 ≤ 3,5 ≤ 4,5 ≤ 4,5
6xy.83 verkehrsblau RAL 5017 ≤ 3,5 ≤ 4,5
6xy.84 wasserblau RAL 5021 ≤ 3,5 ≤ 4,5
6xy.85 gelborange RAL 2000 ≤ 3,5 ≤ 6,5
6xy.86 blutorange RAL 2002 ≤ 3,5 ≤ 6,5
6xy.87 feuerrot RAL 3000 ≤ 3,5 ≤ 6,5
6xy.88 rubinrot RAL 3003 ≤ 3,5 ≤ 6,5
6xy.89 orientrot RAL 3031 ≤ 3,5 ≤ 3,5 ≤ 3,5 ≤ 3,5 ≤ 6,5 ≤ 6,5
6xy.90 resedagrün RAL 6011 ≤ 3,5 ≤ 4,5
6xy.91 maigrün RAL 6017 ≤ 3,5 ≤ 4,5
6xy.93 silbergrau RAL 7001 ≤ 3,5 ≤ 4,5
6xy.94 kieselgrau RAL 7032 ≤ 1,5 ≤ 3,5
6xy.95 staubgrau RAL 7037 ≤ 1,5 ≤ 3,5
6xy.96 cremeweiß RAL 9001 ≤ 1,5 ≤ 3,5
6xy.97 grauweiß RAL 9002 ≤ 1,5 ≤ 3,5
6xy.98 signalweiß RAL 9003 ≤ 1,5 ≤ 3,5
6xy.99 reinweiß RAL 9010 ≤ 1,5 ≤ 3,5

(2) Je Prüfvariante sollen 3 Probenplatten her- (2) Die Probenplatten sollen auf der unbeschichte-
gestellt werden. 2 Probenplatten sollen wärmebe- ten Seite bestrahlt werden.
lastet werden. Eine Probeplatte dient dem wärme-
belastet / unbelastet Vergleich. D 17.4 Bewertung des Prüfergebnisses
(1) Nach der Wärmebelastung sind die Probenplat-
D 17.3 Prüfung
ten 24 h bei Normbedingungen nach DIN EN 23270
(1) Zum Nachstellen des Temperaturverlaufs ge- zu konditionieren und erst dann bewerten.
mäß der Temperatur-Zeitkurve sollte ein Infrarot-
(2) Zur Bewertung sind die beschichteten Flächen
Hochleistungsstrahlermodul mit programmierbarer
von wärmebelasteten Probenplatten visuell zu be-
Leistungssteuerung (Bild D 2) verwendet werden,
urteilen. Es dürfen keine Blasen oder sonstigen
wobei die Temperatur der Probenplatten auf der
sichtbaren Veränderungen im Vergleich zur unbe-
Beschichtungsseite der Regelparameter ist.
lasteten Probenplatte erkennbar sein.

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung S 1056 9


Hinweise zu ZTV-ING - Teil 4 - Abschnitt 3
(3) An der Beschichtung der belasteten Proben-
platten und der Vergleichsprobenplatte sind au-
ßerdem eine Gitterschnittprüfung nach DIN EN
ISO 2409 und/oder die Bestimmung der Abreißfes- 200

tigkeit nach DIN EN ISO 4642 durchzuführen.

Temperatur [°C]
150

(4) Sowohl der Gitterschnittkennwert darf Gt 2


nicht überschreiten, als auch der Abreißwert muss 100

mindestens 5 N/mm² bei höchstens 5 % Adhäsi-


onsbruch betragen. 50

D 18 Lagerbeständigkeit 1 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70

Zeit [min]
(1) Zur Überprüfung der Lagerbeständigkeit wer-
den die Beschichtungsstoffe in gut verschlossenen
Gebinden trocken bei Raumtemperatur (20°C bis Bild D 1: Temperatur-Zeitkurve für die Wärmebelastung
23°C) gelagert. Die Lagerung der Gebinde erfolgt
über Kopf (Deckel oder Verschluss des Gebindes
nach unten).
(2) Nach 6 Mon. Lagerzeit werden die Gebinde
geöffnet, der Inhalt gut homogenisiert und Trock-
nungszeit und Ablaufneigung überprüft. Durchfüh-
Proben
rung der Prüfung und Anforderungen/Kennwerte platten mit
unten
werden dem jeweiligen TL-Blatt entnommen. liegender
Beschich-
tung

Bild D 2: Schematische Darstellung der Bestrahlungs-


einrichtung

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung S 1056 10


Hinweise zu den ZTV-ING - Teil 4 - Abschnitt 3

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung


Abteilung Straßenbau

Stand: 30.4.2010

Teil 4 Stahlbau

Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten

Hinweise zum Anhang A und zum Anhang C

Bis zur Überarbeitung der ZTV-ING Teil 4 Ab-


schnitt 3 sind folgende Regelungen anzuwenden:
Anhang A, Tabelle A 4.3.2, Bauteil-Nr. 3.2
Die Beschichtungssysteme für das Bauteil 3.2
werden um ein Beschichtungssystem nach Blatt
95,(siehe Tabelle 1) ergänzt.
Anhang A, Tabelle A 4.3.2, Bauteil-Nr. 3.3.3
Die Sollschichtdicke vom Beschichtungssystem-
Nr. 1, Spritzverzinkung (zweischichtig) beträgt
40 µm.
Anhang A, Tabelle A 4.3.2, Bauteil-Nr. 3.4.2
Die Beschichtungssysteme für das Bauteil 3.4.2
werden um ein Beschichtungssystem nach Blatt 95
(siehe Tabelle 2) ergänzt.
Anhang A, Tabelle A 4.3.2, Bauteil-Nr 3.6.1
In der Spalte „sonstige Hinweise“ ist der Wert
0,75 mm durch 0,75 m zu ersetzen.
Anhang A, Bild A 4.3.4
Der Hinweis auf Bauart 1 und 3 entfällt.
Anhang A, Bild A 4.3.5
Die Beschreibung wird wie folgt um einen Hinweis
auf Bauart 1 und 3 ergänzt:
Alternativ kann auch die Grundbeschichtung über
die Grundierungsschicht (Bauart 1 und 3) gezogen
werden.
Anhang C
Der Anhang C wird um C 16 Planungshilfen für
Blatt 95 (siehe Seiten 3 und 4) ergänzt.

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung S 1056 Seite 1


Hinweise zu den ZTV-ING - Teil 4 - Abschnitt 3

Tabelle 1 : Auszug aus Tabelle A 4.3.2, Bauteil Nr. 3.2

Bauteil- zugrundegelegte Beschichtungssystem Soll- Oberflä- Stoffe nach sonstige


Nr. Korrosionsbelastung schicht- chenvorbe- TL/TP-KOR- Hinweise
dicke (μm) reitungsgrad Stahlbauten,
Nr. Anhang E, Blatt-Nr.

17 18
3.2 Lager, Lagerteile, Anker- und Futterplatten ) )

Spritzwasserbereich, 1 Spritzverzinkung 100 Sa 3 --


(Feuchte, Schmutz), 1 ZB EP 80 87
19
Freibewitterung: Kor- 1 DB EP ) 80 87
rosivitätskategorie bis
C 5-l und C 5-M 2 Spritzverzinkung 100 Sa 3 --
19
1 DB EP HS ) 150 94
20
)
3 Spritzverzinkung 100 Sa 3 --
1 ZB EP-Kombi 120 81
1 DB EP-Kombi 120 81

4 Spritzverzinkung 100 Sa 3 --
19
1 DB EP HS ) 150 95

5 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 ½ 87
21
1. ZB EP 80 PMa ) 87 7 20
) )
2. ZB EP 80 87
19 7
1 DB EP ) 80 87 )

6 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 ½ 87 20
1 ZB EP HS 150 PMa )
21
94/95 )
19
1 DB EP HS ) 80 94/95

Tabelle 2 : Auszug aus Tabelle A 4.3.2, Bauteil Nr. 3.4.2

Bauteil- zugrundegelegte Beschichtungssystem Soll- Oberflä- Stoffe nach sonstige


Nr. Korrosionsbelastung schicht- chenvorbe- TL/TP-KOR- Hinweise
Stahlbauten,
dicke (μm) reitungsgrad
Anhang E, Blatt-Nr.
Nr.

25
3.4.2 Übergangskonstruktionen, Fugenkonstruktionen )

starke mechanische 1 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 ½ 87 bei Eisenbahn-


Belastung, Spritz- 1. ZB EP 80 87 Brücken kann
wasserbereich, 2. ZB EP 80 87 eine ZB entfallen
(Feuchte, Schmutz), 3. ZB EP 80 87
Freibewitterung: Kor- 1 DB EP 80 87
rosivitätskategorie
C5-l und C5-M 2 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 ½ 87
1 ZB EP HS 150 94
1 DB EP HS 150 94

3 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 ½ 87 bei Eisenbahn-


1. ZB EP-Kombi 120 81 Brücken kann
2. ZB EP-Kombi 120 81 eine ZB entfallen
1 DB EP-Kombi 120 81

4 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 ½ 87
1 ZB EP HS 150 95
1 DB EP HS 150 95

Seite 2 Verkehrsblatt-Sammlung S 1056 Stand: 30.04.2010


Hinweise zu den ZTV-ING - Teil 4 - Abschnitt 3

C 16 Planungshilfen für Blatt 95


2K-Beschichtungsstoffe auf Epoxidharz- und Polyurethan-Grundlage, lösemittelarm (EP/PUR HS)

Allgemeine Stoffbeschreibung: Zweikomponentiger Beschichtungsstoff


Bindemittel: GB und ZB: Epoxidharz + Härter (EP)
DB: Polyacrylat mit Polyisocyanat gehärtet (PUR)
Pigmente: GB: Korrosionsschutzpigmente, Inhibitoren
ZB und DB: Eisenglimmer, Tönpigmente
Festkörperanteil (Vol. %): 1. GB mindestens 65 %, 2. GB mindestens 65 %, ZB mindestens 65 %,
DB mindestens 65 %
Lösemittelanteil: 1. GB maximal 25 %, 2. GB maximal 25 %, ZB maximal 25 %,
DB maximal 25 %
Verdünnungsmittel: Zugabe maximal 5 %
für EP: Stoff-Nr. 695.150
für PUR: Stoff-Nr. 695.151
Zusätzliche Hinweise: Bei der Applikation von Beschichtungsstoffen nach Blatt 95 muss die Objekttempe-
ratur mindestens 5 °C, jedoch mindestens 3 K über dem Taupunkt betragen.
Die Beschichtungsstoffe nach Blatt 95 sind zur Applikation auf einer Feuerverzin-
kung nur nach einer Oberflächenvorbereitung durch Sweep-Strahlen geeignet.
An besonders belasteten Flächen, z. B. Fahrbahnblechunterseiten ist eine zweite
Zwischenbeschichtung vorzusehen.
In Bereichen ohne UV-Einwirkung ist die Ausführung der EP-Deckbeschichtung
möglich.
Die Applikation durch Rollen ist nur in Sonderfällen erlaubt
(siehe Vorbemerkungen ZTV-ING 4-3, C1 (8)).

Tabelle C 4.3.16: Planungshilfen für Stoffe nach Blatt 95

Schutzsystem Mindest-
wartezeit
Anwendungsgebiet Sollschichtdicken Applikation bis zur Folge-
Oberflächen- [µm] beschichtung
Systemaufbau bei ca. 20 °C
vorbereitung
trocken nass

GB: 1. GB
Sa 2½ 80 130
2K-EP-
Aktivpigmente Spritzen
Stoff-Nr. 695.01/02 Streichen
16 h
80 130
2. GB und/oder
Kantenschutz
2K-EP-Aktivpigment
Stoff-Nr. 695.06

Erstschutz ab Werk Sa 2½ 70 100 Spritzen


2K-EP-Zinkstaub
Vollerneuerung auf Stoff-Nr.
der Baustelle 687.03/04/05
Sa 3 100 Spritzen keine
Spritzverzinkung

Be Mindestschichtdicke gemäß Schmelz- keine


Feuerverzinkung
, DIN EN ISO 1461 tauchen
DIN EN ISO 1461

auf nächster Seite fortgesetzt

Stand: 30.04.2010 Verkehrsblatt-Sammlung S 1056 Seite 3


Hinweise zu den ZTV-ING - Teil 4 - Abschnitt 3

noch Tabelle C 4.3.16: Planungshilfen für Stoffe nach Blatt 95

Schutzsystem Mindeswarte-
zeit bis zur
Anwendungsgebiet Sollschichtdicken Applikation Folgebe-
Oberflächen- [µm] schichtung bei
Systemaufbau ca. 20 °C
vorbereitung
trocken nass

ZB: 2K-EP-EG
Stoff-Nr. 695.12 80-150 130-230 Spritzen 24 h
bis 695.14 Streichen

DB: 2K-PUR-EG
Erstschutz ab Werk Stoff-Nr. 695.30
bis.695.74 je nach
Vollerneuerung auf Oberflä-
2K-PUR 80-150 130-230
der Baustelle chenzustand Spritzen
Stoff-Nr. 695.75
bis 695.99 und Ver- Streichen
(Farbtöne nach schmutzung Rollen
RAL) reinigen

2K-PUR nach
Blatt 87
mit/ohne EG 80 150
Stoff-Nr. 687.30
bis 687.99
GB: 1. GB: 2K-EP- PSa 2½ 80 150 Spritzen, 16 h
Zinkphosphat PSt 3 Streichen
Stoff-Nr. 687.02 oder
695.01/02
Beschichtung von 2. GB: 2K-EP-
Schweißstößen und Zinkphosphat
Ausbesserung der Stoff-Nr. 695.06
Werksbeschichtung
auf der Baustelle
ZB, DB: siehe oben

Seite 4 Verkehrsblatt-Sammlung S 1056 Stand: 30.04.2010


Hinweise zu den ZTV-ING Teil 5 Abschnitt 1

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung


Abteilung Straßenbau, Straßenverkehr

Stand: 05.12.2007

Teil 5 Tunnelbau
Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise

Hinweise zur Planung, Entwurf und


Ausführung

Bei der Anwendung ist folgendes zu beachten:


(1) Die grundsätzliche Planungsentscheidung Ein-
schnitt oder Tunnel, bzw. die Länge des Tunnels ist
in der Regel nach dem „Leitfaden für die Planungs-
entscheidung, Einschnitt oder Tunnel“, vorzunehmen,
den ich mit ARS Nr. 25/1998 eingeführt habe.
(2) Bei der Planung und Ausführung von Berg-
wasserdränagesystemen ist die „Richtlinie für
Bergwasserdränagesysteme von Straßentunneln
(RI-BWD-TU)“ zu beachten. Die Richtlinie steht als
Download unter www.bast.de zur Verfügung.
(3) Aufgrund der jeweiligen örtlichen und geologi-
schen Gegebenheiten können bei der Herstellung
von Tunnelbauwerken zusätzliche Maßnahmen (z.B.
Rohrschirmdecken, Injektionen, Vereisungen, Druck-
luftarbeiten) erforderlich werden. Solche Maßnahmen
sind in den ZTV-ING nicht geregelt. Es ist daher in
jedem Einzelfall zu prüfen, inwieweit weitere techni-
sche und vertragliche Regelungen erforderlich sind.
(4) Die Regelungen beziehen sich auf eine zwei-
schalige Bauweise von Straßentunneln in Spritz-
betonbauweise und einer bewehrten Innenschale.
Abweichende Bauweisen, wie z.B. einschalige Bau-
weise oder unbewehrte Innenschale sind im Einzel-
fall mit mir abzustimmen.
(5) Die Gestaltung der Tunnelportale bestimmt das
äußere Erscheinungsbild eines Tunnels und ist der
umgebenden Landschaft oder Bebauung möglichst
harmonisch anzupassen. Neben den technischen,
wirtschaftlichen und gestalterischen Anforderungen
sind auch die beleuchtungs- und lüftungstechnischen
Gesichtspunkte sowie die Anforderungen an den
Lärmschutz und die passiven Schutzeinrichtungen
im Portalbereich besonders zu beachten.

Stand 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1050 1


Hinweise zu den ZTV-ING Teil 5 Abschnitt 1

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung


Abteilung Straßenbau, Straßenverkehr

Stand: 05.12.2007

Teil 5 Tunnelbau
Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise

Spritzbetonbauweise
Hinweise zur Richtlinie für die Anwendung der zerstörungsfreien Prüfung von
Tunnelinnenschalen, Ausgabe 2007 (RI-ZFP-TU)

(1) Zur Gewährleistung und Kontrolle eines hohen Messlinien nach Angaben des Auftraggebers.
Qualitätsstandards bei Straßentunneln in ge- Abgerechnet wird je erfasste Messlinie.
schlossener Bauweise soll die Bauteildicke der Eine Messlinie in Tunnelquerrichtung.
Tunnelinnenschale mittels zerstörungsfreier Prüf-
verfahren nach Anhang A auf Fehlstellen bzw. Zerstörungsfreie Messungen durchführen
Minderdicken überprüft werden. Die Messungen des .......... St
AN im Rahmen der Eigenüberwachung sind in Ab- Zerstörungsfreie Messungen der Dicke der
schnitt 1 enthalten. Tunnelinnenschale nach dem Ultraschall- oder
(2) Um die Qualität der Untersuchungsergebnisse Impakt-Echo-Verfahren durchführen. Diese Lei-
sicherzustellen, dürfen mit der Durchführung der stung gilt für alle Querschnittstypen. Die Mess-
Messung nur die von der Bundesanstalt für Stra- ergebnisse sind nach den Vorgaben der An-
ßenwesen (BASt) geprüften Firmen beauftragt wer- wendungsrichtlinie (RI-ZFP-TU) grafisch zu do-
den. Art und Umfang dieser Überprüfung sind in An- kumentieren.
hang A beschrieben. Messlinien nach Angaben des Auftraggebers.
(3) Kontrollprüfungen: Abgerechnet wird je erfasste Messlinie.
Eine Messlinie je Block im Firstbereich in Tun-
Die folgenden Messungen sind Kontrollprüfungen nellängsrichtung.
des Auftraggebers und ergänzend zur Eigenüber-
wachung des Auftragnehmers als Kontrolle der ver- Zerstörungsfreie Messungen durchführen
tragsgemäßen Leistungen durchzuführen. Für die .......... St
Ausschreibung der Leistungen bitte ich folgenden Zerstörungsfreie Messungen der Dicke der
Ausschreibungstext in das Leistungsverzeichnis auf- Tunnelinnenschale nach dem Ultraschall- oder
zunehmen: Impakt-Echo-Verfahren durchführen. Diese Lei-
Hinweis zu den nachfolgenden Positionen: stung gilt für alle Querschnittstypen. Die
Messergebnisse sind nach den Vorgaben der
Die Messungen sind Kontrollprüfungen und wer- Anwendungsrichtlinie (RI-ZFP-TU) grafisch zu
den vom Auftraggeber separat angefordert. dokumentieren.
Zerstörungsfreie Messungen durchführen Messpunkte nach Angaben des Auftraggebers.
.......... St Abgerechnet wird je zusätzlich erfassten Mess-
Zerstörungsfreie Messungen der Dicke der punkt. Zusätzlicher Messpunkt zur Verdichtung
Tunnelinnenschale nach dem Ultraschall- oder des vorgegebenen Rasters.
Impakt-Echo-Verfahren durchführen. Diese Leis-
tung gilt für alle Querschnittstypen. Die Mess-
ergebnisse sind nach den Vorgaben der An-
wendungsrichtlinie (RI-ZFP-TU) grafisch zu do-
kumentieren.

Stand 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1050 1


Hinweise zu den ZTV-ING Teil 5 Abschnitt 2

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung


Abteilung Straßenbau, Straßenverkehr

Stand: 05.12.2007

Teil 5 Tunnelbau
Abschnitt 2 Offene Bauweise

Hinweise zu Planung und Entwurf

Bei der Anwendung ist folgendes zu beachten:


(1) Die grundsätzliche Planungsentscheidung Ein-
schnitt oder Tunnel, bzw. die Länge des Tunnels ist
in der Regel nach dem „Leitfaden für die Planungs-
entscheidung, Einschnitt oder Tunnel“, vorzunehmen,
den ich mit ARS Nr. 25/1998 eingeführt habe.
(2) Aufgrund der jeweiligen örtlichen und hydrogeo-
logischen Verhältnisse können bei der Herstellung
von Tunnelbauwerken in offener Bauweise zusätzli-
che Maßnahmen (z.B. Injektionen, Vereisungen,
Druckluftarbeiten) erforderlich werden. Solche Maß-
nahmen sind in den ZTV-ING nicht geregelt. Es ist
daher in jedem Einzelfall zu prüfen, inwieweit weite-
re technische und vertragliche Regelungen erforder-
lich sind.
(3) Als Regelbauweise ist eine Herstellung des
Tunnelbauwerks als geschlossenes oder sohloffenes
Rahmenbauwerk in der Ausführung als wasser-
undurchlässige Betonkonstruktion (WUB-KO) vorge-
sehen, das im Endzustand von den Baubehelfen
getrennt ist.
(4) Die Gestaltung der Tunnelportale bestimmt das
äußere Erscheinungsbild eines Tunnels und ist der
umgebenden Landschaft oder Bebauung möglichst
harmonisch anzupassen. Neben den technischen,
wirtschaftlichen und gestalterischen Anforderungen
sind auch die beleuchtungs- und lüftungstechnischen
Gesichtspunkte sowie die Anforderungen an den
Lärmschutz und die passiven Schutzeinrichtungen
im Portalbereich besonders zu beachten.

Stand 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1050 1


Hinweise zu den ZTV-ING Teil 5 Abschnitt 3

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung


Abteilung Straßenbau, Straßenverkehr

Stand: 05.12.2007

Teil 5 Tunnelbau
Abschnitt 3 Maschinelle Schildvortriebsverfahren

Hinweise zu Planung und Entwurf

Bei der Anwendung ist folgendes zu beachten:


(1) Die grundsätzliche Planungsentscheidung Ein-
schnitt oder Tunnel, bzw. die Länge des Tunnels ist
in der Regel nach dem „Leitfaden für die Planungs-
entscheidung, Einschnitt oder Tunnel“, vorzunehmen,
den ich mit ARS Nr. 25/1998 eingeführt habe.
(2) Die Regelungen beziehen sich auf 1- oder 2-
schalige Konstruktionen aus Stahlbetontübbingen,
die mittels maschineller Schildvortriebsverfahren
hergestellt werden.
(3) Aufgrund der jeweiligen örtlichen und geologi-
schen Gegebenheiten können bei der Herstellung
von Tunnelbauwerken zusätzliche Maßnahmen (z.B.
Rohrschirmdecken, Injektionen, Vereisungen) erfor-
derlich werden. Solche Maßnahmen sind in den ZTV-
ING nicht geregelt. Es ist daher in jedem Einzelfall
zu prüfen, inwieweit weitere technische und vertrag-
liche Regelungen erforderlich sind.
(4) Die Gestaltung der Tunnelportale bestimmt das
äußere Erscheinungsbild eines Tunnels und ist der
umgebenden Landschaft oder Bebauung möglichst
harmonisch anzupassen. Neben den technischen,
wirtschaftlichen und gestalterischen Anforderungen
sind auch die beleuchtungs- und lüftungstechnischen
Gesichtspunkte sowie die Anforderungen an den
Lärmschutz und die passiven Schutzeinrichtungen
im Portalbereich besonders zu beachten.

Stand 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1050 1


Hinweise zu den ZTV-ING - Teil 7 - Abschnitt 1

Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen


Abteilung Straßenbau, Straßenverkehr

S 25/70.13.01/31 Va 03 Stand: 07.03.2003

Teil 7 Brückenbeläge
Abschnitt 1 Brückenbeläge auf Beton mit einer Dichtungsschicht aus einer
Bitumen-Schweißbahn

Hinweise zur Anwendung


Bis zur Überarbeitung des Standardleistungska-
taloges für den Straßen- und Brückenbau, Leistungs-
bereich 124 „Schutz und Instandsetzung von Beton-
bauteilen“, Ausgabe 11/93, ist bei der Grundtext-Nr.
206 der Folgetext 3.1 und bei der Grundtext-Nr. 211
der Folgetext 2.1 nicht mehr anzuwenden.
In Einzelfällen können auch Brückenbeläge mit grö-
ßerer Dicke als der Regeldicke, evtl. durch Anord-
nung einer Zwischenschicht, vorgesehen werden
(analog Anhang A der ZTV-ING, Teil 7, Abschnitt 1).
Hierzu ist meine Zustimmung im Einzelfall erforder-
lich.
Die im Anhang A der ZTV-ING, Teil 7, Abschnitt 1
aufgeführten Bauweisen für die Herstellung eines
Fahrbahnbelages stellen den derzeitigen Kenntnis-
stand dar. Wenn weitere Kenntnisse über die Be-
währung dieser Bauweise vorliegen, wird, sofern dies
geboten erscheint, der Anhang A fortgeschrieben.
Hierzu bitte ich mir einen Erfahrungsbericht bis spä-
testens 31.12.2003 vorzulegen. Fehlanzeige ist er-
forderlich.
Offenporige Deckschichten auf Bauwerken sind u.a.
wegen der problematischen Entwässerung in der
Regel zu vermeiden. Die Anwendung ist auf Ausnah-
men zu beschränken und bedarf meiner Zustimmung
im Einzelfall.

Stand 03/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1050 1


Hinweise zu den ZTV-ING - Teil 7 - Abschnitt 1

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung


Abteilung Straßenbau

Stand: 30.04.2010

Teil 7 Brückenbeläge

Abschnitt 1 Beläge auf Beton mit einer Dichtungsschicht aus einer


Bitumen-Schweißbahn

Gilt auch für Beläge auf Beton mit einer Dichtungsschicht aus zweilagig aufgebrachten
Bitumendichtungsbahnen (Teil 7 Abschnitt 2)

Hinweise für die Ausführung von Randanschlüssen der Abdichtung bei Beton-
brücken gemäß Richtzeichnungen Dicht 20 bis Dicht 25

1 Allgemeines Möglichkeit des kompletten Ersatzes von Kappen-


mit Raumfugen und Fugenband durch eine fugen-
Diese Hinweise für die Ausführung von Randan-
lose Bauweise in Betracht zu ziehen.
schlüssen der Abdichtung bei Betonbrücken sind
Erläuterungen zu den Richtzeichnungen Dicht 20 Eine notwendige Instandsetzung von Kappen und
bis Dicht 25 des Bundesministeriums für Verkehr, Fahrbahnplatte erfolgt nach den ZTV-ING, Teil 3,
Bau- und Stadtentwicklung. Die Richtzeichnungen Abschnitt 4.
sind für die meisten in der Praxis auftretenden Fäl-
le anwendbar und stellen Standardlösungen dar. 3 Erläuterungen
Die notwendige Anpassung an die örtlichen Gege-
benheiten erfolgt im Rahmen der Entwurfsaufstel- 3.1 Bordstein- oder Kappenteilersatz
lung für eine Belagserneuerung.
Gemeinsames Merkmal ist ein Überlappungsstoß
Diese Hinweise sind aufgegliedert in: zwischen der vorhandenen Dichtungsschicht und
der Dichtungsschicht der Fahrbahn, der unter dem
Bordstein- oder Kappenteilersatz
neu herzustellenden Ortbetonschrammbord aus-
- Randanschlüsse, bei denen der vorhandene gebildet wird.
Bordstein oder der vordere Teil des Schramm-
bordes entfernt und ersetzt wird. Bei Kappen mit Bordstein wird dieser entfernt.
Bei geschädigtem Schrammbord wird dessen vor-
Schrammbordanschluss
derer Teil mittels Trennschnitt in erforderlicher
- Randanschlüsse, bei denen die vorhandene Breite abgetrennt, wobei die untere Bewehrungs-
Kappe erhalten bleibt. lage mit erfasst wird.
Der Fall des vollständigen Kappenersatzes ist Die vorhandene Dichtungsschicht muss möglichst
ausgenommen. Hier sind die Kriterien des Neu- unbeschädigt erhalten bleiben, damit ein Überlap-
baus anzuwenden. pungsstoß mit der anzuschließenden Dichtungs-
schicht der Fahrbahn ausgebildet werden kann.
2 Anwendungsgrenzen
Im Überlappungsstoß ist ein dauerhafter Verbund
Voraussetzung für die technisch und wirtschaftlich herzustellen.
einwandfreie Erneuerung eines schadhaften Fahr-
Der abgeschnittene Teil der Kappe oder der ent-
bahnbelages ist eine vorangehende sorgfältige
fernte Bordstein wird durch einen verankerten und
Bestandsaufnahme.
bewehrten Ortbeton-Schrammbord ersetzt. Die
Bei Kappen mit Raumfugen und Fugenband ist ein entstehende Arbeitsfuge ist auf der Oberseite
Kappenteilersatz wegen des Durchtrennens des nachträglich einzuschneiden und mit geeignetem
Fugenbandes nicht möglich, daher sind nur Lö- Material zu verfüllen.
sungen der Art Schrammbordanschluss zulässig.
Bei Kappen mit Querfugen besteht erhöhte Gefahr
des Eindringens von tausalzhaltigem Oberflä-
chenwasser durch schadhafte Fugen. Daher ist die

Stand: 30.04.2010 Verkehrsblatt-Sammlung S 1056 Seite 1


Hinweise zu den ZTV-ING - Teil 7 - Abschnitt 1

3.2 Schrammbordanschluss 3.2.2 Verwahrung unten


Die Randanschlüsse dieser Art umfassen Ausfüh- Der Anschluss der Dichtungsschicht der Fahrbahn
rungsbeispiele, bei denen keine Notwendigkeit be- nach den ZTV-ING, Teil 7, Abschnitt 1 oder 2 an
steht, die vorhandene Kappe zu verändern, d.h. die vorhandene Dichtungsschicht erfolgt in einer
ganz oder teilweise abzubrechen und zu erneuern. tief liegenden Nut oder einem keilförmigen Aus-
bruch im Kappenbeton.
Hier erfolgt der Anschluss der Dichtungsschicht
der Fahrbahn in einer hoch oder tief liegenden Die Nut wird maschinell mit einer geführten Säge
Verwahrung im Kappenbeton. unmittelbar oberhalb der vorhandenen Dichtungs-
schicht eingeschnitten, wobei der Schnitt waage-
3.2.1 Verwahrung oben recht oder leicht schräg geführt werden kann. Ver-
bleibende Betonreste werden von Hand entfernt.
Die Verwahrung des Abdichtungsstreifens aus
Flüssigkunststoff im Kappenbeton erfolgt in einer Zur Herstellung des keilförmigen Ausbruchs wird
hoch liegenden Nut. zuerst eine horizontale Nut eingeschnitten. Der
Ausbruch erfolgt von der Nut ausgehend durch
Die Grundierung ist auch in der Nut aufzubringen, Stemmen.
damit die Haftung der Dichtungsschicht aus Flüs-
sigkunststoff auf der Unterlage auch hier gleicher- Die vorhandene Dichtungsschicht unter der Kappe
maßen erreicht wird. muss unbeschädigt bleiben, um einen Überlap-
pungsstoß ausbilden zu können.
Um das Eindringen von Feuchtigkeit zwischen
Kappe und Dichtungsschicht aus Flüssigkunststoff Bei einer vorhandenen Kappenabdichtung aus
zu vermeiden, muss die Dichtungsschicht aus Asphaltmastix auf Trennschicht ist eine Ausfüh-
Flüssigkunststoff in der Verwahrung enden. Es ist rung mit hoch liegender Nut zu bevorzugen.
daher darauf zu achten, dass kein Material ober-
halb der Nut verbleibt.

Stand: 30.04.2010 Verkehrsblatt-Sammlung S 1056 Seite 2


Hinweise zu den ZTV-ING - Teil 7 - Abschnitt 2

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung


Abteilung Straßenbau

Stand: 30.04.2010

Teil 7 Brückenbeläge

Abschnitt 2 Beläge auf Beton mit einer Dichtungsschicht aus zweilagig


aufgebrachten Bitumendichtungsbahnen

Gilt auch für Beläge auf Beton mit einer Dichtungsschicht aus einer Bitumenschweiß-
bahn (Teil 7 Abschnitt 1)

Hinweise für die Ausführung von Randanschlüssen der Abdichtung bei Beton-
brücken gemäß Richtzeichnungen Dicht 20 bis Dicht 25

Siehe die Hinweise zu den ZTV-ING Teil 7 Ab-


schnitt 1.

Stand: 30.04.2010 Seite 1


Hinweise zu den ZTV-ING - Teil 7 - Abschnitt 5

Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen


Abteilung Straßenbau, Straßenverkehr

S 25/70.13.01/31 Va 03 Stand: 07.03.2003

Teil 7 Brückenbeläge
Abschnitt 5 Reaktionsharzgebundene Dünnbeläge auf Stahl

Hinweise zur Anwendung


Es dürfen nur reaktionsharzgebundene Dünnbeläge
verwendet werden, die in der bei der Bundesanstalt
für Straßenwesen (BASt) geführten „Zusammen-
stellung der geprüften Dünnbeläge nach den ZTV-
RHD-ST für die Anwendung auf Bauwerken und Bau-
teilen der Bundesverkehrswege“ aufgeführt sind.
Bei der Beurteilung der Eignung der Baustoffe ist
auch ihre sachgerechte Entfernung und geregelte
Verwertung oder Entsorgung zu berücksichtigen.

Stand 03/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1050 1


Hinweise zu den ZTV-ING - Teil 8 - Abschnitt 4

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung


Abteilung Straßenbau

Stand: 30.04.2010

Teil 8 Bauwerksausstattung

Abschnitt 4 Absturzsicherung

Nr. 4 Fahrzeug-Rückhaltesysteme

Regelungen zum Einsatz von Fahrzeug-Rückhaltesystemen auf Brücken und


Ingenieurbauten

Die folgenden Regelungen gelten für Schutzein- • Einsatzempfehlungen für Fahrzeug-Rückhalte-


richtungen (SE) und deren Übergangskonstruktio- systeme und
nen, die am Rand von Brücken und Ingenieurbau-
• Einsatzfreigabeverfahren für Fahrzeug-Rück-
ten und im Mittel- und Seitentrennstreifen auf Brü-
haltesysteme in Deutschland
cken vorgesehen sind.
Abweichend von Teil 8 Abschnitt 4 Nr. 1 Absatz (2) Für die Mindestabmessungen von Geländern gilt
gelten die DIN EN 1317 sowie die DIN-Fach- Tab. 8.4.1. Darüber hinaus gilt am Außenrand von
berichte 101 „Einwirkungen auf Brücken“, 102 „Be- Brücken bei Anordnung einer Schutzeinrichtung für
tonbrücken“, 103 „Stahlbrücken“, 104 „Stahlver- die Ermittlung der Höhe des Geländers einschließ-
bundbrücken“ und die Richtlinien für passiven lich Übersteigschutz:
Schutz an Straßen durch Fahrzeug-Rück-
haltesysteme (RPS). Für den Korrosionsschutz gilt hGel+Ü ≥ hSE + h – b – 0,05 ≥ hmin (I) 
Teil 4 Abschnitt 3. mit
Es sind die Anforderungen aus den RPS, dem hGel+Ü: mind. erforderliche Höhe des Geländers
Bauwerksentwurf und die jeweiligen produktspezi- einschließlich Übersteigschutz [m]
fischen Kenngrößen entsprechend der Einsatzfrei-
gabeliste (z.B. Horizontallastklasse A, B, C oder D hSE: Höhe der Schutzeinrichtung über OK Not-
nach DIN-Fachbericht 101, Vertikalkraft, Wir- gehweg [m]
kungsbereich usw.) zu berücksichtigen. Es dürfen
h: mind. erforderliche Geländerhöhe [m] am
nur Systeme verwendet werden, die in der Einsatz-
Brückenrand:
freigabeliste enthalten sind. Die Einsatzfreigabelis-
te wird von der Bundesanstalt für Straßenwesen bei Absturzhöhen < 12 m: 1,00 m
(BASt) geführt. Bis zur Veröffentlichung der Ein- bei Absturzhöhen ≥ 12 m: 1,10 m
satzfreigabeliste können nach DIN EN 1317 positiv
geprüfte Systeme auf Bauwerken einschließlich b: Abstand Hinterkante Schutzeinrichtung in
Kräftemessung und Kräfteauswertung verwendet Höhe OK SE – Vorderkante Geländer [m]
werden. Dabei sollte Folgendes beachtet werden hmin: Mindestgeländerhöhe nach Tab. 8.4.1
(www.bast.de):
Um die Höhe des Geländers zu begrenzen, sollten
• Liste der bei der BASt positiv geprüften Schutz- bei sonst gleicher Eignung möglichst niedrige
einrichtungen, Schutzeinrichtungen verwendet werden.
• Liste der bei der BASt positiv geprüften Über- Bei Anordnung von Schutzeinrichtungen der Auf-
gangskonstruktionen, haltestufe H2 auf Außenkappen sollte die Höhe
• Vollständige Prüfberichte (insbesondere wenn des Geländers maximal 1,20 m betragen.
die Anprallprüfung nicht von der BASt durchge-
hSE ≤ hGel – h + b + 0,05 (II)
führt wurde),
mit
• Vorläufige Einstufungsliste von Schutzeinrich-
tungen auf Bauwerken,

Stand 30.04.2010 Seite 1


Hinweise zu den ZTV-ING - Teil 8 - Abschnitt 4

hGel: gewählte Höhe des Geländers ≥ hmin


und ≤ 1,20 m
Bei Anordnung von Schutzeinrichtungen der Auf-
haltestufe H4b kann von der Höhenbegrenzung
des Geländers abgewichen werden und die erfor-
derliche Höhe des Geländers einschließlich Über-
steigschutz mit (I) ermittelt werden. Dies gilt auch
in begründeten Ausnahmefällen für H-2 Systeme,
wie z.B. bei beengten Verhältnissen mit geringer
Kappenbreite im Bestand.
Die Ausbildung des Übersteigschutzes erfolgt ge-
mäß Richtzeichnung Gel 16.
Die Regelbreite von Außenkappen beträgt mindes-
tens 2,05 m. Bei Straßenbrücken und anderen In-
genieurbauten mit einer Länge von ≥ 20 m zwi-
schen den Flügelenden ist der Handlauf von Ge-
ländern mit Drahtseil entsprechend den Anforde-
rungen in Teil 8 Abschnitt 4 Nr. 2 und Nr. 3 vorzu-
sehen.
Bei Neubauten ist eine Kappenanschlussbeweh-
rung von Ø14, a=20 cm vorzusehen. Die Mindest-
höhe der Kragplatte am Außenrand beträgt 25 cm.
Wird von diesen Regelungen abgewichen (z.B. bei
bestehenden Bauwerken) ist ein gesonderter stati-
scher Nachweis erforderlich.
Die Breite des Notgehwegs auf Außenkappen be-
trägt mindestens 75 cm, auf Mittelkappen und bei
Um- oder Ausbau bestehender Bauwerke ist eine
Verringerung unter Einhaltung einer Mindestbreite
von 50 cm möglich.
Bei der Befestigung von Schutzeinrichtungen auf
Beton ist zum Ausgleich von Unebenheiten eine
Ausgleichsschicht zwischen Betonoberfläche und
Ankerplatte aus Zementmörtel mit Kunststoffzusatz
(PCC) nach ZTV-ING Teil 3 Abschnitt 4, oder eine
wetterbeständige elastische Dichtungsplatte erfor-
derlich.

Stand: 30.04.2010 Seite 2


Reg.-Nr. 05.23 ARS 17/2006

Allgemeines Rundschreiben Straßenbau Nr. 17/2006


Sachgebiet 05.2: Brücken- und Ingenieurbau;
Grundlagen
Sachgebiet 16.2: Bauvertragsrecht und Verdingungswesen;
Vergabe- und Vertragsunterlagen

Bonn, den 7. Juli 2006


S 18/7192.70/11-514157
Oberste Straßenbaubehörden
der Länder
Dieses Allgemeine Rundschreiben
wurde mit ARS 13/2007 aufgehoben

nachrichtlich: (2) Das ARS 14/2003 vom 07. März 2003 mit der Be-
Bundesanstalt für Straßenwesen kanntgabe der ZTV-ING, Ausgabe März 2003, bleibt be-
züglich der grundlegenden Ausführungen zum Inhalt und
Bundesrechnungshof zur Handhabung weiterhin bestehen. Die „Übersicht über
den Stand der ZTV-ING“ (Anlage 1) und die „Liste der
DEGES Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und Hinweise zu den ZTV-ING“ (Anlage 2) werden durch neue
-bau GmbH Blätter mit dem Stand 07. Juli 2006 ersetzt.
(3) Zeitgleich mit der aktualisierten Fassung der ZTV-ING,
Ausgabe Juli 2006, wird mit dem gesonderten ARS 16/
Betreff: Fortschreibung der Zusätzlichen 2006 der fortgeschriebene DIN-Fachbericht 100 „Beton“,
Technischen Vertragsbedingungen 2. Auflage, Ausgabe 2005, bekannt gegeben. Dieser wur-
und Richtlinien für Ingenieurbauten de bei der Aktualisierung der ZTV-ING, Ausgage Juli 2006,
berücksichtigt. Er wird durch die ZTV-ING teilweise er-
(ZTV-ING)
gänzt.

Bezug: a) Allgemeines Rundschreiben Straßenbau


Nr. 8/2003 vom 07.03.2003 B.
– S 25/38.55.00/25 Va 03 – (1) Die Aktualisierung der ZTV-ING betrifft folgende Ab-
b) Allgemeines Rundschreiben Straßenbau schnitte:
Nr. 14/2003 vom 07.03.2003
1-1 Allgemeines – Grundsätzliches
– S 25/70.13.01/31 Va 03 –
1-3 Allgemeines – Prüfungen während der Ausführung
3-1 Massivbau – Beton
Anlagen: 1. Übersicht über den Stand der ZTV-ING,
Ausgabe Juli 2006 3-2 Massivbau - Bauausführung
8-1 Bauwerksausstattung – Fahrbahnübergänge aus
2. Liste der Hinweise zu den ZTV-ING,
Stahl und aus Elastomer
Stand 07. Juli 2006
8-5 Bauwerksausstattung – Entwässerung
Hinweise zu den ZTV-ING
10-1 Anhang – Normen und sonstige Technische
Regelwerke
(2) Diese Abschnitte sind in der „Übersicht über den Stand
der ZTV-ING“ (Anlage 1) mit dem Stand 07/2006 angege-
A.
ben. Die neue Übersicht und die betreffenden Abschnitte
(1) Die Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen sind in den ZTV-ING auszutauschen.
und Richtlinien für Ingenieurbauten (ZTV-ING) wurden in
(3) Ebenso sind die neuen Hinweisblätter gemäß der „Li-
einigen Abschnitten aktualisiert. Mit den neuen Abschnit-
ste der Hinweise zu den ZTV-ING“ (Anlage 2) den ent-
ten ersetzen die ZTV-ING als Ausgabe Juli 2006 die Aus-
sprechenden Abschnitten der ZTV-ING vorzuheften. Nicht
gabe März 2003, die mit ARS Nr. 14/2003 im Zuge der
mehr in der Liste aufgeführte Hinweisblätter entfallen und
Umstellung auf europäische Regelwerke im Geschäftsbe-
sind zu entfernen.
reich des Bundes eingeführt wurde.

Verkehrsblatt-Dokument Nr. S 1050 - Vers. 07/06 1


ARS 17/2006 Reg.-Nr. 05.23

C.
(1) Soweit die „Hinweise zu den ZTV-ING“ vertrags-
rechtliche Bedeutung haben, sind entsprechende Text-
passagen in die Vergabeunterlagen aufzunehmen.

D.
(1) Ich bitte Sie, die ZTV-ING, Ausgabe Juli 2006, zusam-
men mit den „Hinweisen zu den ZTV-ING“ für den Ge-
schäftsbereich der Bundesfernstraßen einzuführen und
zukünftigen Bauverträgen zugrunde zu legen. Einen Ab-
druck Ihres Einführungsschreibens erbitte ich für meine
Akten. Im Interesse einer einheitlichen Regelung würde
ich es begrüßen, wenn für Bauvorhaben in Ihrem Zustän-
digkeitsbereich entsprechend verfahren wird.
(2) Bei laufenden Bauverträgen bleibt jeweils die dem
Bauvertrag zugrunde liegende Fassung der ZTV-ING maß-
gebend, soweit im Einzelfall nichts anderes vereinbart wird.
(3) Die Austauschblätter gemäß der „Übersicht über den
Stand der ZTV-ING“ (Anlage 1) und die Hinweisblätter
gemäß der „Liste der Hinweise zu den ZTV-ING“ (Anlage
2) sind beim Verkehrsblatt-Verlag, Dortmund, zu bezie-
hen.
(4) Dieses Allgemeine Rundschreiben Straßenbau ist im
Verkehrsblatt, Heft 14/2006 vom 30.07.2006 veröffentlicht.
Bundesministerium für Verkehr
Bau und Stadtentwicklung
Im Auftrag

Claus-Dieter Stolle

2 Verkehrsblatt-Dokument Nr. S 1050 - Vers. 07/06


Reg.-Nr. 05.23 ARS 14/2003

Allgemeines Rundschreiben Straßenbau Nr. 14/2003

Sachgebiet 05.2: Brücken- und Ingenieurbau;


Grundlagen
Sachgebiet 16.2: Bauvertragsrecht und Verdingungswesen;
Vergabe- und Vertragsunterlagen

Bonn, den 7. März 2003


S 25/70.13.01/31 Va 03

Oberste Straßenbaubehörden
der Länder
A
(1) Mit meinem Allgemeinen Rundschreiben Straßenbau
nachrichtlich: Nr. 8/2003 vom 07. März 2003 habe ich die Umstellung
auf europäische Regelungen im Brücken- und Ingenieur-
Bundesanstalt für Straßenwesen
bau bekannt gegeben.
Bundesrechnungshof (2) In den „Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingun-
gen und Richtlinien für Ingenieurbauten (ZTV-ING)“ sollen
DEGES Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und alle bisherigen ZTV als Loseblatt-Sammlung zusammen-
-bau GmbH gefasst werden. (Anhang 1)
(3) Die ZTV-ING wurden auf Beschluss des Bund/Länder-
Hauptausschusses Brücken- und Ingenieurbau im Unter-
Betreff: Zusätzliche Technische Vertrags- ausschuss Baudurchführung erarbeitet und unter Mitwir-
bedingungen und Richtlinien für kung der ZTV-ING-Geschäftsstelle der Bundesanstalt für
Ingenieurbauten (ZTV-ING), Straßenwesen (BASt) zusammengestellt.
Ausgabe März 2003 (4) Die einzelnen Abschnitte der ZTV-ING wurden von
Arbeitsgruppen erstellt, denen Vertreter der Straßenbau-
Bezug: Meine Allgemeinen Rundschreiben Straßen- verwaltungen der Länder, der Bundesanstalt für Straßen-
bau (ARS): wesen (BASt) und weiterer Verwaltungen sowie der Berei-
che Planung, Bauausführung und Forschung angehören.
a) Nr. 8/2003 vom 7. März 2003
Dabei wurden sowohl die technischen Entwicklungen und
– S 25/38.55.00/25 Va 03
Erfahrungen aus der Bau- und Prüfpraxis berücksichtigt
b) Nr. 14/2001 vom 5. März 2001 wie auch die Stellungnahmen von Straßenbauverwaltungen
– S 25/38.54.01-00/17 Va 01 und Fachöffentlichkeit behandelt.
c) Nr. 14/1999 vom 17. Juni 1999 (5) Teil 7, Abschnitte 1 bis 5 und Teil 8, Abschnitt 2 wer-
– S 25/38.54.01-00/62 Va 99
den von Arbeitskreisen der Forschungsgesellschaft für
d) Nr. 27/1995 vom 19. September 1995 Straßen- und Verkehrswesen e.V. (FGSV) bearbeitet und
– StB 25/38.55.01-00/110 Va 95 mit Erlaubnis der FGSV in die ZTV-ING einbezogen. Alle
anderen Abschnitte werden von Arbeitsgruppen der BASt
bearbeitet.
Anhang: 1. Zuordnung der bisherigen ZTV zu den
ZTV-ING, Ausgabe März 2003 (6) Die einzelnen Abschnitte der ZTV-ING enthalten so-
wohl vertragliche Regelungen für die Lieferung, Prüfung,
2. Handhabung der ZTV-ING bei der Einfüh-
Bauausführung, Abnahme und Abrechnung wie auch Richt-
rung, Ergänzung und Fortschreibung
linien für die Planung, Ausschreibung, Bauvorbereitung,
Baudurchführung und Bauüberwachung.
Anlagen: 1. Übersicht über den Stand der ZTV-ING
(7) Die Technischen Lieferbedingungen und Technischen
2. Liste der Hinweise zu den ZTV-ING Prüfvorschriften für Ingenieurbauten (TL/TP) werden in ei-
Hinweise zu den ZTV-ING nem gesonderten Ordner als TL/TP-ING zusammengefasst.

Verkehrsblatt-Dokument Nr. S 1050 - Vers. 03/03 1


ARS 14/2003 Reg.-Nr. 05.23

(8) Die ZTV-ING sind im Wesentlichen eine Zusammen- (2) Ich bitte Sie, die ZTV-ING, Ausgabe März 2003, zu-
fassung der bisherigen ZTV mit Neugliederung und An- sammen mit den Anlagen 1 und 2 sowie den „Hinweisen
passung an die europäischen Regelungen für Berechnung zu den ZTV-ING“ unter Beachtung der in meinem Allge-
und Bemessung nach den DIN-Fachberichten 101 bis 104 meinen Rundschreiben Straßenbau Nr. 8/2003 vom 7. März
und Anpassung an europäische Bauproduktnormen. Für 2003 bekannt gegebenen Stichtagregelung und den Hin-
die ursprünglichen ZTV sind die Verpflichtungen aus den weisen zur Fortführung der Erfahrungssammlung für den
jeweils gültigen EG-Informationsrichtlinien des Europäi- Geschäftsbereich der Bundesfernstraßen einzuführen. Ei-
schen Parlaments und des Rates über ein Informations- nen Abdruck Ihres Einführungsschreibens erbitte ich für
verfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen meine Akten. Im Interesse einer einheitlichen Regelung
Vertragsbedingungen mit deren Einführung bereits beach- würde ich es begrüßen, wenn für Bauvorhaben in Ihrem
tet worden. Zuständigkeitsbereich entsprechend verfahren wird.
(3) Die ZTV-ING sind beim Verkehrsblatt-Verlag, Dort-
B
mund, zu beziehen.
(1) Die ZTV-ING werden als Loseblattsammlung geführt.
(4) Dieses Allgemeine Rundschreiben Straßenbau ist im
Sie bestehen aus 10 Teilen, die z.Zt. in insgesamt 42
Verkehrsblatt, Heft 6/2003 vom 31. März 2003, veröffent-
Abschnitte unterteilt sind. Im Teil 1 sind die allgemein gül-
licht.
tigen Regelungen, wie z.B. Öffnungsklausel, Qualitätssi-
cherung, zusammen gefasst. In Teil 10 werden alle mit- Bundesministerium für Verkehr,
geltenden Regelwerke aufgeführt. Bau- und Wohnungswesen
Im Auftrag
(2) Jedes Blatt der ZTV-ING ist mit Monat und Jahr der
Ausgabe versehen. Hahn
(3) Der aktuelle Stand der ZTV-ING wird jeweils durch die
„Übersicht über den Stand der ZTV-ING“ (Anlage 1) doku-
mentiert. Diese Übersicht wird bei jeder Fortschreibung
der ZTV-ING aktualisiert.
(4) Zu einzelnen Abschnitten der ZTV-ING wurden ergän-
zende „Hinweise zu den ZTV-ING“ erarbeitet. Diese sind
in der „Liste der Hinweise zu den ZTV-ING“ (Anlage 2)
zusammengestellt und werden jeweils bei Änderungen und
Fortschreibungen durch ARS aktualisiert.
(5) Die als Anlage 2 beigefügte „Liste der Hinweise zu
den ZTV-ING“ sowie die beigefügten „Hinweise zu den
ZTV-ING“ bleiben Bestandteil des ARS, sind aber den ein-
zelnen Abschnitten der ZTV-ING vorzuheften.
(6) Die Handhabung der ZTV-ING und der zugehörigen
„Hinweise zu den ZTV-ING“ bei künftigen Änderungen oder
Fortschreibungen ist in Anhang 2 näher erläutert.

C
Zur Anwendung der ZTV-ING weise ich auf folgende Punkte
hin:
(1) Die jeweils geltende Ausgabe der ZTV-ING ergibt sich
aus dem Ausgabedatum der „Übersicht über den Stand
der ZTV-ING“ (Anlage 1). Diese Übersicht ist Bestandteil
der ZTV-ING und dort als Vorblatt abzuheften. Die ZTV-
ING sind immer unter Nennung des Ausgabedatums der
„Übersicht über den Stand der ZTV-ING“ in die Vergabe-
unterlagen aufzunehmen.
(2) Soweit die „Hinweise zu den ZTV-ING“ vertragsrecht-
liche Bedeutung haben, sind entsprechende Textpassagen
in die Vergabeunterlagen aufzunehmen.

D
(1) Die folgenden Allgemeinen Rundschreiben Straßen-
bau sind mit der Umstellung der Regelwerke überholt und
werden mit Stichtag 1. Mai 2003 aufgehoben: ARS Nr. 14/
2001, ARS Nr. 14/1999 und ARS Nr. 27/1995.

2 Verkehrsblatt-Dokument Nr. S 1050 - Vers. 03/03


Reg.-Nr. 05.23 ARS 14/2003

Anhang 1 zum Allgemeinen Rundschreiben Straßenbau Nr. 14/2003 vom 7. März 2003

Zuordnung der bisherigen ZTV zu den ZTV-ING, Ausgabe März 2003:


ZTV-ING Herkunft, Verweis
Teil Abschnitt
1 Grundsätzliches
1 Geltungsbereich bisher ZTV-K 0 Allgemeines
2 Güteüberwachung bisher ZTV-K 14 Überwachung, weitere Abschnitte
3 Abrechnung
4 Abnahme und Mängelansprüche bisher ZTV-K 15 Gewährleistung
2 Technische Bearbeitung
bisher ZTV-K 1.1 Allgemeines
1.2 Prüf- und Genehmigungsverfahren
1 Ausführungsunterlagen
1.3 Standsicherheitsnachweise
1.4 Ausführungszeichnungen
1 Allgemeines
2 Vermessung bisher ZTV-K 1.6 Vermessung
3 Gradiente und Ebenflächigkeit bisher ZTV-K 13 Gradientengenauigkeit u. Ebenflächigkeit
4 Bestandsunterlagen bisher ZTV-K 1.5 Bestandsunterlagen, ARS 21/93 und ARS 17/99
3 Prüfungen während der Ausführung
1 Allgemeines
2 Bestimmung der äußeren Bedingungen bisher ZTV-BEL-B, ZTV-SIB, ZTV-RISS
3 Bestimmung der Abreißfestigkeit bisher ZTV-SIB, Anhang 2
4 Bestimmung der Rautiefe bisher ZTV-SIB, Anhang 4
Anhang A Taupunkttabelle bisher ZTV-SIB, Anhang 10
1 Baugruben bisher ZTV-K 2 Baugruben
2 Grundbau 2 Gründungen bisher ZTV-K 5 Gründungen
3 Wasserhaltung bisher ZTV-K 3 Wasserhaltung
1 Beton bisher ZTV-K 6 Beton, Stahlbeton und Spannbeton.
2 Bauausführung
3 Bauwerksfugen bisher ZTV-K 11.2 Bauwerksfugen
3 Massivbau
4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen bisher ZTV-SIB
5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in Betonbauteilen bisher ZTV-RISS
6 Mauerwerk bisher ZTV-K 7 Mauerwerk
Stahlbau, 1 Stahlbau bisher ZTV-K 8 Stahlbau
Stahl- 2 Stahlverbundbau
4
verbund- 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten bis auf Weiteres gelten die ZTV-KOR-Stahlbauten
bau 4 Korrosionsschutz von Seilen und Kabeln bis auf Weiteres gelten die RKS Seile
1 Geschlossene Bauweise bisher ZTV-Tunnel, Teil 1
2 Offene Bauweise bisher ZTV-Tunnel, Teil 2
5 Tunnelbau 3 Maschinelle Vortriebsverfahren
4 Ausstattung bis auf Weiteres gelten die RABT
5 Abdichtung
1 Traggerüste bisher ZTV-K 12.1 Traggerüste
Bau-
6 2 Taktschiebeverfahren bisher ZTV-K 12.2 Taktschiebeverfahren
verfahren
3 Schutzeinrichtungen gegen Witterungseinflüsse bisher ZTV-SIB, Anhang 7
Brückenbeläge auf Beton mit einer Dichtungsschicht
1 bisher ZTV-BEL-B, Teil 1
aus einer Bitumen-Schweißbahn
Brückenbeläge auf Beton mit einer Dichtungsschicht
2 bis auf Weiteres gelten die ZTV-BEL-B, Teil 2
Brücken- aus zweilagig aufgebrachten Bitumendichtungsbahnen
7 Brückenbeläge auf Beton mit einer Dichtungsschicht
beläge 3
aus Flüssigkunststoff
bis auf Weiteres gelten die ZTV-BEL-B, Teil 3
4 Brückenbeläge auf Stahl mit einem Dichtungssystem bis auf Weiteres gelten die ZTV-BEL-ST
5 Reaktionsharzgebundene Dünnbeläge auf Stahl bisher ZTV-RHD-ST
1 Fahrbahnübergänge aus Stahl und aus Elastomer bisher ZTV-K 9.3 Übergänge
2 Fahrbahnübergänge aus Asphalt bisher ZTV-BEL-FÜ
Bauwerks- 3 Lager und Gelenke bisher ZTV-K 9.1 Lager, 9.2 Gelenke
8
ausstattung 4 Absturzsicherungen bisher ZTV-K 9.4 Geländer
5 Entwässerungen bisher ZTV-K 4 Entwässerungen
6 Befestigungseinrichtungen bisher ZTV-K 9.5 Tragende Befestigungsmittel im Beton
1 Verkehrszeichenbrücken bisher ZTV-VZB
2 Lärmschutzwände bis auf Weiteres gelten die ZTV-Lsw
3 Holzbrücken
9 Bauwerke bis auf Weiteres gelten die Bedingungen für die Anwendung von
4 Wellstahlrohre
Wellstahlrohren.
bis auf Weiteres gilt das Merkblatt für den Entwurf und die Her-
5 Raumgitterwände und -wälle
stellung von Raumgitterwänden und -wällen
6 Bewegliche Brücken
10 Anhang 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke Anhang

Verkehrsblatt-Dokument Nr. S 1050 - Vers. 03/03 1


Reg.-Nr. 05.23 ARS 14/2003

Anhang 2 zum Allgemeinen Rundschreiben Straßenbau Nr. 14/2003 vom 7. März 2003

Handhabung der ZTV-ING bei der Einführung, Ergänzung und Fortschreibung:

(1) Das jeweilige Allgemeine Rundschreiben Straßenbau wird in den Ordner „Allgemeine Rundschreiben Straßenbau
(ARS)“ (grauer Ordner) eingeordnet.
(2) Die „Übersicht über den Stand der ZTV-ING“ (Anlage 1) wird in den Ordner „ZTV-ING“ einsortiert. Sie ist Bestandteil
der ZTV-ING.
(3) Die „Liste der Hinweise zu den ZTV-ING“ (Anlage 2) und die „Hinweise zu den ZTV-ING“ werden ebenfalls in den
Ordner „ZTV-ING“ einsortiert. Sie werden aber nicht Bestandteil der ZTV-ING und sind deshalb farblich grün abgehoben.
Sie werden somit auch nicht Vertragsbestandteil.
(4) Soweit die „Hinweise zu den ZTV-ING“ ergänzende vertragliche Regelungen enthalten, sind entsprechende Text-
passagen in die Vergabeunterlagen aufzunehmen.
(5) Die Handhabung der ZTV-ING bei Änderungen oder Ergänzungen durch weitere „Hinweise zu den ZTV-ING“ bzw. bei
der Fortschreibung der ZTV-ING sind den nachfolgenden Darstellungen zu entnehmen.

Verkehrsblatt-Dokument Nr. S 1050 - Vers. 03/03 1


Reg.-Nr. 05.23 ARS 14/2003

zu Anhang 2 zum Allgemeinen Rundschreiben Straßenbau Nr. 14/2003 vom 7. März 2003

Einführung der ZTV-ING mit ARS:

07.03.2003 Einsortierung in die ZTV-ING


07.03.2003

ARS 14/2003 07.03.2003

Einführung Übersicht
der über den
Stand der Liste
ZTV-ING Hinweise
ZTV-ING der Hinweise
zu den zu den
ZTV-ING ZTV-ING

Teil 1
Abschnitt 1
Anlage 1 zum ARS 14/2003

Anlage 2 zum ARS 14/2003


ZTV-ING Teil 1 Abschnitt 1
Die Einführung der ZTV-ING erfolgt mit ARS 14/2003. ZTV-ING Teil 1 Abschnitt 2
Dieses ARS enthält neben der formalen Bekanntmachung ZTV-ING Teil 1 Abschnitt 3
Anmerkungen zu Inhalt und Handhabung sowie als Anlagen:
- die Übersicht über den Stand der ZTV-ING, ZTV-ING Teil n Abschnitt x
- die Liste der Hinweise zu den ZTV-ING sowie
- Hinweise zu den ZTV-ING.

1. Änderungen oder Ergänzungen


durch weitere „Hinweise zu den ZTV-ING“ mit ARS

xx.09.2003 Das ARS 14/2003 bleibt bestehen

ARS X/2003
xx.09.2003
Änderungen
oder Ergänzungen Übersicht
durch Hinweise über den
zu den ZTV-ING Stand der Liste
ZTV-ING der Hinweise Hinweise
ZTV-ING Teil 2 Abschnitt 1 zu den zu den
ZTV-ING Teil 3 Abschnitt 3 ZTV-ING ZTV-ING
(unverändert)
ZTV-ING Teil 5 Abschnitt 2
Teil 2
Abschnitt 1

Anlage zum ARS X/2003


ZTV-ING Teil 2 Abschnitt 1
Die 1. Änderungen oder Ergänzungen durch weitere ZTV-ING Teil 3 Abschnitt 3
„Hinweise zu den ZTV-ING“ erfolgen mit ARS X/2003. ZTV-ING Teil n Abschnitt x
Dieses ARS enthält neben der formalen Bekanntmachung
der Ergänzungen oder Änderungen als Anlagen:
- die aktualisierte Liste der Hinweise zu den ZTV-ING sowie
- die neuen Hinweise zu den ZTV-ING.
Die Übersicht über den Stand der ZTV-ING bleibt unverändert.

Verkehrsblatt-Dokument Nr. S 1050 - Vers. 03/03 1


Reg.-Nr. 05.23 ARS 14/2003

Weitere Änderungen oder Ergänzungen


durch „Hinweise zu den ZTV-ING“ mit ARS

yy.12.2003 Das ARS 14/2003 bleibt bestehen

ARS Y/2003
yy.12.2003
Änderungen Übersicht
oder Ergänzungen über den
durch Hinweise Stand der
zu den ZTV-ING ZTV-ING Liste
der Hinweise Hinweise
ZTV-ING Teil 2 Abschnitt 3 zu den zu den
ZTV-ING Teil 4 Abschnitt 3
(unverändert) ZTV-ING ZTV-ING
ZTV-ING Teil 5 Abschnitt 2
Teil 2
Abschnitt 3
ARS X/2003
wird ersetzt Anlage zum ARS Y/2003
ZTV-ING Teil 2 Abschnitt 3
Weitere Änderungen oder Ergänzungen durch ZTV-ING Teil 4 Abschnitt 3
„Hinweise zu den ZTV-ING“ erfolgen jeweils durch ein ZTV-ING Teil n Abschnitt x
neues ARS als Ersatz des letzten ARS zu den ZTV-ING.
Dieses ARS enthält neben der formalen Bekanntmachung der Ergänzungen oder Änderungen als
Anlagen wieder:
- die aktualisierte Liste der Hinweise zu den ZTV-ING sowie
- die neuen Hinweise zu den ZTV-ING.
Die Übersicht über den Stand der ZTV-ING bleibt unverändert.

Fortschreibung der ZTV-ING mit ARS:

zz.01.2004 Das ARS 14/2003 bleibt bestehen


zz.01.2004
ARS Z/2004
zz.01.2004
Fortschreibung Übersicht
der ZTV-ING über den
Stand der
ZTV-ING Liste
der Hinweise Hinweise
zu den zu den
ZTV-ING Teil 5 Abschnitt 3 ZTV-ING ZTV-ING
ZTV-ING Teil 5 Abschnitt 4
(aktualisiert) Teil 5
Anlage 1 zum ARS Z/2004 Abschnitt 3
ARS Y/2003
wird ersetzt Anlage 2 zum ARS Z/2004
ZTV-ING Teil 5 Abschnitt 3
Auch bei einer Fortschreibung der ZTV-ING ZTV-ING Teil 5 Abschnitt 4
bleibt das ARS 14/2003 grundsätzlich weiterhin gültig. ZTV-ING Teil n Abschnitt x
Mit Ersatz des ARS Y/2003 durch das neue ARS Z/2004
wird aber jetzt auch die Übersicht über den Stand der ZTV-ING aktualisiert.
Dieses ARS enthält neben der formalen Bekanntmachung der Fortschreibung der ZTV-ING
(bzw. einzelner, ggf auch neuer Abschnitte der ZTV-ING ) als Anlagen wieder:
- die aktualisierte Übersicht über den Stand der ZTV-ING,
- die aktualisierte Liste der Hinweise zu den ZTV-ING und
- die neuen Hinweise zu den ZTV-ING.
Damit gibt es zu den gesamten ZTV-ING grundsätzlich nur 2 parallel geltende ARS !
1. das ARS 14/2003 vom 07.03.2003 zur Einführung und allgemeinen Handhabung sowie
2. das jeweils letzte ARS xx/200x mit den letzten Ergänzungen oder Änderungen. 2

Verkehrsblatt-Dokument Nr. S 1050 - Vers. 03/03 2


3
Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen


ZTV-ING Teil 1 Allgemeines Abschnitt 1 Grundsätzliches

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 1
Allgemeines

Abschnitt 1
Grundsätzliches

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 1 Allgemeines Abschnitt 1 Grundsätzliches

Inhalt Seite

1 Geltungsbereich ....................................... 3
2 Qualitätssicherung .................................. 3
2.1 Grundsätze ................................................ 3
2.2 Überwachung der Baustoffe, Baustoff-
systeme und Bauteile................................. 3
2.2.1 Allgemeines ............................................... 3
2.2.2 Grundprüfung, Eignungsprüfung bzw.
Erstprüfung ................................................ 3
2.2.3 Übereinstimmungsnachweis ...................... 4
2.3 Überwachung der Ausführung und
Prüfung der fertigen Leistung .................... 4
2.3.1 Allgemeines ............................................... 4
2.3.2 Eigenüberwachung .................................... 4
2.3.3 Fremdüberwachung ................................... 4
2.3.4 Kontrollprüfungen ...................................... 5
2.3.5 Zusätzliche Kontrollprüfungen ................... 5
2.3.6 Schiedsuntersuchungen ............................ 5
2.4 Überwachungs- und Zutrittsrechte ............. 5
3 Ausführung ............................................... 6
4 Abrechnung .............................................. 6
5 Abnahme und Mängelansprüche ........... 6
5.1 Abnahme.................................................... 6
5.2 Mängelansprüche ...................................... 6

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 1 Allgemeines Abschnitt 1 Grundsätzliches

1 Geltungsbereich (3) Die bei der Qualitätssicherung durchzuführenden


Prüfungen werden unterschieden nach
(1) Die Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingun-
a) Grundprüfung, Eignungsprüfung bzw. Erstprüfung
gen und Richtlinien für Ingenieurbauten (ZTV-ING)
gelten für den Bau und die Erhaltung von Inge- b) Prüfungen für den Übereinstimmungsnachweis
nieurbauwerken nach DIN 1076, jedoch nicht für für Baustoffe, Baustoffsysteme und Bauteile
Wasserbauwerke wie z.B. Schleusen, Hebewerke, – als werkseigene Produktionskontrolle (WPK),
Wehre und Düker. Sie sind darauf abgestellt, dass
– als Fremdüberwachung,
die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistun-
gen Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingun- c) Prüfungen für die Überwachung der Ausführung
gen für Bauleistungen Bestandteil des Bauvertrages und der fertigen Leistung
sind. – als Eigenüberwachung,
(2) Die mit rechtem Randstrich gekennzeichneten – als Fremdüberwachung,
Absätze sind Zusätzliche Technische Vertragsbedin-
d) Kontrollprüfungen.
gungen im Sinne von § 1 Nr. 2.d) VOB/B-DIN 1961,
wenn die ZTV-ING Bestandteile des Bauvertrages (4) Die Prüfungen umfassen
sind. – die Probenahmen und Kennzeichnung,
(3) Die im Text kursiv gedruckten und nicht mit rech- – das Schließen der Probenahmestellen,
tem Randstrich gekennzeichneten Absätze sind – das Lagern der Proben,
Richtlinien. Sie sind vom Auftraggeber bei der Auf-
– das versandfertige Verpacken der Proben,
stellung der Leistungsbeschreibung sowie bei der
Überwachung und Abnahme der Bauleistungen zu – den Transport der Proben zur Prüfstelle,
beachten. – das Vorhalten der Prüfgeräte einschließlich Zu-
(4) Die in den ZTV-ING genannten Normen und son- behör und Hilfsmittel,
stigen Technischen Regelwerke sind im Teil 10 Ab- – das Durchführen der Prüfung,
schnitt 1 zusammengestellt. – das Abfassen des Prüfberichtes bzw. des Grund-
(5) Der Teil 1 Allgemeines gilt für alle nach den ZTV- prüfberichtes,
ING ausgeschriebenen Baumaßnahmen. Er wird je – das Lagern der Rückstellproben,
nach Art der Baumaßnahme ergänzt durch die Ver- – das umweltgerechte Entsorgen des Proben-
tragsbedingungen in den jeweiligen Abschnitten der materials.
Teile 2 bis 9. Abweichende Regelungen in den Tei-
len 2 bis 9 haben Vorrang. (5) Die Prüfstellen und Überwachungsstellen müs-
(6) Produkte aus anderen Mitgliedstaaten der Euro- sen anerkannt sein.
päischen Union oder der Türkei oder Ursprungswa- (6) Soweit nachfolgend nicht anders geregelt, wer-
ren aus anderen Vertragsstaaten des Abkommens den die Kosten für die Qualitätssicherung nicht ge-
über den Europäischen Wirtschaftsraum, die diesem sondert vergütet.
Regelwerk nicht entsprechen, werden einschließlich
der im Herstellerstaat durchgeführten Prüfungen und
Überwachungen als gleichwertig behandelt, wenn mit 2.2 Überwachung der Baustoffe,
ihnen das geforderte Schutzniveau – Sicherheit, Ge- Baustoffsysteme und Bauteile
sundheit und Gebrauchstauglichkeit – gleicherma-
ßen dauerhaft erreicht wird. 2.2.1 Allgemeines
Die Qualitätssicherug der Baustoffe, Baustoffsysteme
2 Qualitätssicherung und Bauteile erfolgt durch eine Grundprüfung, Eig-
nungsprüfung bzw. Erstprüfung und einen Überein-
2.1 Grundsätze stimmungsnachweis nach Maßgabe der DIN
18200.
(1) Das Einhalten der festgelegten Anforderungen
an die Herstellung und Verarbeitung von Baustof-
2.2.2 Grundprüfung, Eignungsprüfung bzw.
fen, Baustoffsystemen und Bauteilen und an die fer-
Erstprüfung
tige Leistung ist zu überwachen.
(2) Die nachfolgenden Regelungen können in den (1) Grundprüfungen dienen zum Nachweis der
jeweiligen Abschnitten der Teile 2 bis 9, z.B. aufgrund grundsätzlichen Eignung der Baustoffe, Baustoff-
der Bestimmungen zur Umsetzung harmonisierter systeme und Bauteile für den vorgesehenen Verwen-
technischer Spezifikationen, eingeschränkt oder ge- dungszweck. Art und Umfang der Grundprüfungen
ändert sein. und die Anforderungen an die Beschaffenheit und
Eigenschaften der Baustoffe, Baustoffsysteme und

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 3


ZTV-ING Teil 1 Allgemeines Abschnitt 1 Grundsätzliches

Bauteile sind in den jeweiligen Technischen Liefer- die fertige Leistung den vertraglichen Anforderun-
bedingungen (TL) festgelegt. Die Prüfungen sind gen entsprechen.
nach den jeweiligen Technischen Prüfvorschriften b) Die Fremdüberwachung dient dazu festzustellen,
(TP) durchzuführen. ob die personellen und ausstattungsmäßigen
(2) Eignungsprüfungen bzw. Erstprüfungen dienen Voraussetzungen für eine ordnungsgemäße
zum Nachweis der Eignung der Baustoffe, Baustoff- Eigenüberwachung gegeben sind und ob die fer-
systeme und Bauteile für den vorgesehenen Verwen- tige Leistung den vertraglichen Anforderungen
dungszweck entsprechend den vertraglichen Anfor- entspricht.
derungen. Der Nachweis der Eignung ist rechtzeitig (3) Der Auftragnehmer hat der Überwachungsstelle
vor Beginn der Arbeiten zu erbringen. rechtzeitig die Ausführungszeiten anzuzeigen und
(3) Soweit in den einzelnen Abschnitten nicht anders dies dem Auftraggeber nachzuweisen.
geregelt, ersetzen die Grundprüfungen gemäß den
TL die Eignungsprüfungen. 2.3.2 Eigenüberwachung
(4) Der Prüfbericht ist auf Verlangen vorzulegen.
(1) Art, Umfang und Häufigkeit der Eigenüber-
wachung sind in den jeweiligen Abschnitten der Tei-
2.2.3 Übereinstimmungsnachweis le 2 bis 9 geregelt.
(1) Der Übereinstimmungsnachweis besteht aus ei- (2) Vor Beginn der Bauausführung ist das ausfüh-
ner WPK und einer regelmäßigen Fremdüber- rende und das überwachende Fachpersonal in die
wachung einschließlich einer Erstüberwachung. Ausführungsunterlagen einzuweisen.
a) Die WPK dient dazu festzustellen, ob die Eigen- (3) Während der Bauausführung sind die Aufzeich-
schaften der Baustoffe, Baustoffsysteme oder nungen und Auswertungen auf der Baustelle vorzu-
Bauteile den vertraglichen Anforderungen ent- halten. Sie sind der Überwachungsstelle und auf
sprechen. Verlangen auch dem Auftraggeber vorzulegen. Die
b) Die Fremdüberwachung dient der Feststellung, im Teil 1 Abschnitt 3 sowie in den jeweiligen Abschnit-
ob die personellen und ausstattungsmäßigen Vor- ten der Teile 2 bis 9 dafür vorgesehenen Formblätter
aussetzungen für eine ständige ordnungsgemä- sind zu verwenden.
ße Herstellung und eine entsprechende WPK ge- (4) Vor Abnahme der Baumaßnahme sind die Auf-
geben sind und ob die Bauprodukte den an sie zeichnungen der Eigenüberwachung und die Liefer-
gestellten Anforderungen genügen. scheine dem Auftraggeber zu übergeben. Zu den
(2) Die Übereinstimmung der Baustoffe, Baustoff- Aufzeichnungen gehören die Bautagesberichte, Prüf-
systeme und Bauteile mit den jeweiligen Technischen protokolle und Eigenüberwachungsberichte. Die
Spezifikationen ist für jedes Herstellwerk mit einem Aufzeichnungen müssen mindestens folgende An-
Übereinstimmungszertifikat zu bestätigen. gaben enthalten:
– Lieferwerk und Lieferschein,
(3) Art und Umfang der WPK und der Fremdüber-
wachung und die Anforderungen an die Baustoffe – Bezeichnung der Baustoffe,
sind in den zugehörigen Technischen Spezifikatio- – Übereinstimmungszeichen,
nen (z.B. Normen, Technische Lieferbedingungen) – Chargennummer und Zuordnung zur Einbaufläche,
festgelegt.
– Vergleich von Art und Menge der bestellten und
gelieferten Baustoffe,
2.3 Überwachung der Ausführung – Herstellungsdatum, Bezeichnung und Bauteilzu-
und Prüfung der fertigen Leistung ordnung der Probekörper bzw. der Rückstell-
proben sowie der zugehörigen Prüfergebnisse,
2.3.1 Allgemeines – Zeitabschnitte der einzelnen Arbeiten ,
(1) Das Einhalten der vereinbarten Anforderungen – äußere Bedingungen, z.B. Klimadaten,
an die Ausführung und an die fertige Leistung ist zu – besondere Vorkommnisse,
überwachen.
– Art und Datum der Prüfungen sowie Ergebnisse
(2) Die Überwachung der Ausführung besteht aus und Vergleich mit den Anforderungen,
der Eigenüberwachung und – soweit in den jeweili-
– ggf. Art und Dauer der Nachbehandlung,
gen Abschnitten der Teile 2 bis 9 vorgeschrieben –
der Fremdüberwachung. – Name und Unterschrift des für die Eigenüber-
wachung Verantwortlichen.
a) Prüfungen bei der Eigenüberwachung dienen
dazu festzustellen, ob die Lagerung und Verar-
beitung der Baustoffe und Baustoffsysteme und

4 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 1 Allgemeines Abschnitt 1 Grundsätzliches

2.3.3 Fremdüberwachung (3) Sollen die Probenahmen, die versandfertige Ver-


packung der Proben und das Schließen der Pro-
(1) Soweit eine Fremdüberwachung der Ausführung
benahmestellen vom Auftragnehmer hilfsweise
vorgesehen ist, hat diese durch hierfür anerkannte
durchgeführt werden, sind für diese Leistungen ge-
Überwachungs- bzw. Güteschutzgemeinschaften
sonderte Positionen im Leistungsverzeichnis vorzu-
oder Überwachungsstellen zu erfolgen.
sehen. Den Versand der Proben und die Prüfungen
(2) Der Auftragnehmer hat mit einer anerkannten veranlasst der Auftraggeber.
Überwachungs- bzw. Güteschutzgemeinschaft oder
(4) Die Kontrollprüfungen sind in den jeweiligen Ab-
einer Überwachungsstelle einen Überwachungs-
schnitten der Teile 2 bis 9 angegeben.
vertrag abzuschließen. Das Recht des Auftraggebers
auf Einsicht in bzw. Auskunft über sämtliche Unter- (5) Die Kosten der Kontrollprüfungen trägt der Auf-
lagen ist sicherzustellen. Der Überwachungsvertrag traggeber.
ist dem Auftraggeber auf Verlangen vorzulegen.
(3) Die Bestätigung der Baustellenmeldung durch 2.3.5 Zusätzliche Kontrollprüfungen
den Fremdüberwacher ist dem Auftraggeber nach (1) Der Auftragnehmer darf zusätzliche Kontroll-
Auftragserteilung unverzüglich zu übergeben. prüfungen verlangen, wenn er vermutet, dass das
(4) Jede Baustelle ist mindestens einmal zu über- Ergebnis einer Kontrollprüfung nicht kennzeichnend
wachen. für die zugeordnete Leistung ist. Die Orte für die Ent-
(5) Bei länger andauernden Baustellen sind weitere nahme und die zuzuordnenden Teilleistungen bestim-
Überprüfungen in angemessenen Zeitabständen men Auftragnehmer und Auftraggeber gemeinsam.
durchzuführen. Die Häufigkeit ist in der Leistungs- (2) Das Recht des Auftraggebers, nach eigenem
beschreibung vorzusehen. Ermessen weitere Kontrollprüfungen durchzuführen,
(6) Der Überwachungsbericht muss mindestens fol- bleibt unberührt.
gende Angaben enthalten: (3) Für die Abnahme und die Berechnung eventuel-
– Bezeichnung von Baustelle, Auftragnehmer, ler Abzüge sind die Ergebnisse der zusätzlichen Kon-
Eigenüberwachungsstelle und anerkannter Über- trollprüfungen für die ihnen zugeordneten Teilleistun-
wachungsstelle, gen maßgebend.

– Kurzbeschreibung der Baumaßnahme, (4) Die Kosten für die verlangten zusätzlichen Kon-
trollprüfungen trägt der Auftragnehmer.
– Ergebnisse der Baustellenprüfung(en).
(7) Der Überwachungsbericht ist dem Auftraggeber 2.3.6 Schiedsuntersuchungen
unverzüglich zu übergeben.
(1) Eine Schiedsuntersuchung ist die Wiederholung
(8) Auf der Baustelle ist ein Kennzeichnungsschild einer Kontrollprüfung, an deren sachgerechter Durch-
deutlich sichtbar anzubringen, das auf die Überwa- führung begründete Zweifel des Auftraggebers oder
chung hinweist. Es muss mindestens folgende An- des Auftragnehmers (z.B. aufgrund eigener Unter-
gaben enthalten: suchungen) bestehen. Sie ist auf Antrag eines Ver-
– „Überwacht nach den ZTV-ING“, tragspartners durch eine anerkannte Prüfstelle vor-
– Zeichen und Anschrift der anerkannten Überwa- zunehmen, die nicht die Kontrollprüfung durchgeführt
chungsstelle. hat. Ihr Ergebnis tritt an die Stelle des ursprüngli-
chen Prüfungsergebnisses.

2.3.4 Kontrollprüfungen (2) Die Kosten der Schiedsuntersuchung zuzüglich


aller Nebenkosten trägt derjenige, zu dessen Ungun-
(1) Kontrollprüfungen werden vom Auftraggeber ver- sten das Ergebnis ausfällt.
anlasst, um festzustellen, ob die Eigenschaften der
Baustoffe, Baustoffsysteme und der fertigen Leistung
den vereinbarten Anforderungen entsprechen. Ihre 2.4 Überwachungs- und Zutritts-
Ergebnisse werden der Abnahme und der Abrech- rechte
nung zugrunde gelegt. Der Auftraggeber darf Rück-
stellproben nehmen. (1) Die Überwachungs- und Zutrittsrechte des Auf-
traggebers gemäß § 4 Nr. 1.(2) VOB/B erstrecken
(2) Die Probenahmen sowie die Prüfungen, die auf
der Baustelle erfolgen, werden in Anwesenheit des sich auch auf Betriebsstätten der Nachunternehmer
Auftragnehmers durchgeführt. Sie finden auch in Ab- und auf Herstell- bzw. Lieferwerke (z.B. Fertigteile,
wesenheit des Auftragnehmers statt, wenn dieser den Stahlbauteile). Der Auftragnehmer hat mit den Nach-
rechtzeitig bekantgegebenen Termin nicht wahr- unternehmern und Herstell- bzw. Lieferbetrieben ent-
nimmt. sprechende Vereinbarungen zugunsten des Auftrag-
gebers zu treffen.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 5


ZTV-ING Teil 1 Allgemeines Abschnitt 1 Grundsätzliches

(2) Der Auftraggeber hat das Recht der Einsichtnah-


me in bzw. auf Auskunft über sämtliche Unterlagen
im Zusammenhang mit der Fremdüberwachung.

3 Ausführung
(1) Die Feststellungen über den Zustand fertigge-
stellter Teilleistungen sind in das Bautagebuch ein-
zutragen.
(2) Der Auftraggeber ist berechtigt, die Leistung oder
Teile der Leistung vorzeitig, d.h. vor dem sich aus
dem Vertrag ergebenden Zeitpunkt, in Benutzung zu
nehmen. Der Auftraggeber hat dem Auftragnehmer
die Absicht einer solchen vorzeitigen Benutzung mit-
zuteilen. Die erforderlichen Maßnahmen sind schrift-
lich zu vereinbaren.

4 Abrechnung
Die in der Leistungsbeschreibung vereinbarten Ab-
rechnungsregelungen werden ggf. durch zusätzliche
Regelungen in den jeweiligen Abschnitten der Teile
2 bis 9 ergänzt.

5 Abnahme und Mängelan-


sprüche
5.1 Abnahme
(1) Werden bei der Abnahme Über- bzw. Unter-
schreitungen der in den jeweiligen Abschnitten der
Teile 2 bis 9 angegebenen Grenzwerte festgestellt,
so gilt jede unzulässige Über- oder Unterschreitung
jeweils als ein Mangel.

5.2 Mängelansprüche
Die Verjährungsfrist für die Mängelansprüche be-
trägt 5 Jahre.

6 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 1
Allgemeines

Abschnitt 2
Technische Bearbeitung

Stand: 04/10
ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung

Inhalt Seite

1 Ausführungsunterlagen ...................... 3
1.1 Allgemeines ........................................... 3
1.2 Prüf- und Genehmigungsverfahren ....... 3
1.3 Standsicherheitsnachweis ..................... 3
1.3.1 Allgemeines ........................................... 3
1.3.2 Modellstatik ............................................ 4
1.4 Ausführungszeichnungen ...................... 4
1.4.1 Zusammenstellung der Ausführungs-
zeichnungen........................................... 4
1.4.3 Form und Inhalt ...................................... 4

2 Vermessung ......................................... 5

3 Gradiente und Ebenflächigkeit ........... 6


3.1 Begriffsbestimmungen ........................... 6
3.2 Bedingungen für die Sollgradiente......... 6
3.3 Ermittlung der Rohbauisthöhen ............. 6
3.4 Bedingungen für die Ausgleichs-
gradiente ................................................ 6
3.5 Ebenflächigkeit....................................... 6
3.6 Herstellen der Ausgleichsgradiente
und der Ebenflächigkeit ......................... 6
3.7 Mangel ................................................... 7

4 Bestandsunterlagen ............................ 7
4.1 Allgemeines ........................................... 7
4.2 Bestandsübersichtszeichnung ............... 7
4.3 Überarbeitung von Bestandsunterlagen 9

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung

1 Ausführungsunterlagen unterlagen auch eine Aufstellung über die finan-


zielle Auswirkung der Änderung vorzulegen.
1.1 Allgemeines (8) Das Inhaltsverzeichnis des Standsicherheits-
nachweises sowie ein Verzeichnis der Ausfüh-
(1) Für die Anforderungen an die Ausführungsun-
rungszeichnungen sind vom Auftragnehmer ent-
terlagen gelten DIN 1045-3, DIN 1052, DIN 4124,
sprechend dem Baufortschritt auf dem jeweils
DIN EN 1537, DIN 4421, DIN 18800-1 und die
neuesten Stand zu halten und dem Auftraggeber
DIN-Fachberichte „Beton“, „Betonbrücken“, „Stahl-
sowie ggf. dem Prüfingenieur in angemessenen
brücken“ und „Verbundbrücken“ sowie die in den
Zeitabständen unaufgefordert zu übergeben.
nachfolgenden Abschnitten der Teile 2 bis 9 ge-
stellten Anforderungen. (9) Der Auftragnehmer ist dafür verantwortlich,
dass geänderte oder auszutauschende Ausfüh-
(2) Spätestens 10 Tage nach der Auftragsertei-
rungsunterlagen dem Auftraggeber jeweils nach-
lung sind vom Auftragnehmer ein im Brücken- und
weislich übermittelt werden.
Ingenieurbau erfahrener und mit entsprechenden
Vollmachten ausgestatteter Ingenieur als Koordi-
nator für die statische und konstruktive Bearbei- 1.2 Prüf- und Genehmigungs-
tung sowie dessen ständiger Vertreter zu benen- verfahren
nen. Der Koordinator für die statische und kons-
truktive Bearbeitung ist gegenüber dem Auftragge- (1) Überträgt der Auftraggeber die Prüfung der
ber verantwortlich für die vertrags-, sach- und ter- Ausführungsunterlagen einem Prüfingenieur, sind
mingerechte sowie vollständige Ausarbeitung der den Bauvertrag beeinflussende Vereinbarungen
Ausführungsunterlagen, für deren Übergabe an zwischen dem Auftragnehmer und dem Prüfinge-
den Auftraggeber, insbesondere aber für das Zu- nieur ohne schriftliche Zustimmung des Auftragge-
sammenwirken mit der Baustelle und den Nachun- bers nicht statthaft.
ternehmern und die Abstimmung der Unterlagen (2) Vom Auftragnehmer geänderte Ausführungs-
verschiedener Bearbeiter. Dazu zählt auch die unterlagen sind stets erneut zu prüfen und zu ge-
durchgängig gleiche Benennung bzw. Bezeich- nehmigen.
nung aller Bauteile und Konstruktionselemente in
allen einzelnen Bearbeitungsschritten. (3) Die Kosten der Prüfung der Standsicherheits-
nachweise sowie der Ausführungszeichnungen
(3) Jeder Wechsel der vom Auftragnehmer bei trägt der Auftraggeber. Er behält sich jedoch vor,
Angebotsabgabe benannten Bearbeitungsstellen Kosten, die infolge mangelhafter Ausarbeitung der
und/oder des Koordinators für die statische und Ausführungsunterlagen für erhöhten Prüfaufwand
konstruktive Bearbeitung oder dessen Vertreters entstehen, dem Auftragnehmer in Rechnung zu
sowie die Hinzuziehung weiterer Bearbeitungsstel- stellen oder die ordnungsgemäße Ausarbeitung
len bedarf der Zustimmung des Auftraggebers. einem vom Auftraggeber bestimmten Ingenieurbü-
(4) Alle Originale der Ausführungsunterlagen sind ro zu Lasten des Auftragnehmers zu übertragen,
vom Auftragnehmer, vom Koordinator für die stati- wenn der Auftragnehmer nach Ablauf einer vom
sche und konstruktive Bearbeitung und vom jewei- Auftraggeber gesetzten angemessenen Frist keine
ligen Verfasser rechtsverbindlich zu unterzeichnen. brauchbaren Unterlagen liefert.

(5) Änderungen in Ausführungsunterlagen sind (4) Sämtliche Ausführungsunterlagen für ein Bau-
vom Aufsteller und vom Koordinator für die stati- teil oder einen Bauabschnitt sind gleichzeitig zur
sche und konstruktive Bearbeitung rechtsverbind- Prüfung einzureichen.
lich für den Auftragnehmer zu unterschreiben. (5) Erforderliche Standsicherheitsberechnungen
(6) Der Auftragnehmer hat die technische Bearbei- für die Bemessung nach besonderen Lasten sind
tung in Anpassung an den Bauzeitenplan – unter gleichzeitig mit den Standsicherheitsnachweisen
Berücksichtigung des Prüf- und Genehmigungsver- für die Verkehrslasten nach DIN-Fachbericht „Ein-
fahrens – mit dem erforderlichen zeitlichen Vorlauf wirkungen auf Brücken“ zur Prüfung vorzulegen.
durchzuführen. Erkennt er, dass die laut Bauzei-
tenplan vorgesehenen Bearbeitungstermine nicht 1.3 Standsicherheitsnachweis
eingehalten werden können, so muss er dies dem
Auftraggeber unverzüglich schriftlich mitteilen.
1.3.1 Allgemeines
(7) Für die Genehmigung von Änderungen der
Abmessungen und/oder der technischen Einzelhei- (1) Standsicherheitsnachweise sind nach Heft
ten des dem Vertrag zugrunde liegenden Bauent- 504/1987 „Standsicherheitsnachweise für Kunst-
wurfes durch den Auftragnehmer ist dem Auftrag- bauten: Anforderungen an den Inhalt, den Umfang
geber spätestens bei Übergabe der Ausführungs-

Stand:04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 3


ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung

und die Form“ der Schriftenreihe Forschung, Stra- ʊ Bewehrungen aus Beton- und / oder Spann-
ßenbau und Straßenverkehrstechnik zu führen. stahl einschließlich zugehöriger Stahllisten,
(2) Anstelle der dort angeführten Vorläufigen Rich- ʊ Träger- bzw. Fertigteilverlegung,
tlinien für das Aufstellen und Prüfen elektronischer
ʊ Betoniervorgänge (Betonierfolge, Betonprüfun-
Standsicherheitsberechnungen gelten die Richtli-
gen, Nachbehandlung),
nien für das Aufstellen und Prüfen EDV-unter-stützter
Standsicherheitsnachweise (Ri-EDV-AP 2001). ʊ Werkstatt- und Montagevorgänge für Stahlbau-
ten einschließlich zugehöriger Stücklisten,
(3) Alle Standsicherheitsnachweise sind in deut-
scher Sprache vorzulegen. ʊ Schweißvorgänge (Schweißfolge, Schweiß-
nahtprüfungen, Werkstoffwahl),
1.3.2 Modellstatik ʊ Lagerkonstruktionen einschließlich Einbauvor-
gang,
Die Durchführung von Modellversuchen als Ersatz
für oder Ergänzung von Standsicherheitsnachwei- ʊ Pressenaufstellung zum Anheben, Absenken
sen bedarf der Genehmigung des Auftraggebers. oder Verschieben des Über- und / oder Unter-
baus,
1.4 Ausführungszeichnungen ʊ Fahrbahnübergänge einschließlich Einbauvor-
gang,
1.4.1 Zusammenstellung der Ausführungs- ʊ Korrosionsschutzmaßnahmen,
zeichnungen
ʊ Einzelheiten des Bauwerks und der Ausstattung
(1) Ausführungszeichnungen sind stets zu liefern (z.B. Fugenanordnung und Fugenausbildung,
für Abdichtungen, Entwässerungen, Gesimskap-
pen, Schutzeinrichtungen, Geländer, Schlepp-
ʊ Baustelleneinrichtung,
platten, Leitungen, Beleuchtungen, Berüh-
ʊ Bauzeiteneinteilung, rungsschutz, Verblendungen, Brückenbesichti-
gungseinrichtungen, Lärmschutz),
ʊ Absteck- und Höhenmaß,
ʊ Aufmaß von Imperfektionen,
ʊ Bauwerksübersicht.
ʊ Anordnung und Lage von Messpunkten für
(2) Je nach Art der auszuführenden Arbeiten und
Kontrollmessungen nach DIN 4107 und
der Baustoffe sind Zeichnungen mit Darstellung
DIN 1076,
ggf. angrenzender Bebauung und sonstiger Anla-
gen, erforderlichenfalls mit Erläuterungsbericht, ʊ Ergebnisse von Messungen (z.B. Verlauf der
insbesondere zu liefern für Luftgeschwindigkeit, -feuchtigkeit, -temperatur,
Verlauf der Bauwerkstemperatur, Verlauf von
ʊ Bauablauf mit Darstellung der einzelnen Bau-
Setzungen, Durchfluss- sowie Wassermengen-
zustände,
erfassung usw.) und Probebelastungen.
ʊ Gründungen,
ʊ Grundwasserabsenkung, Wasserhaltung, 1.4.3 Form und Inhalt
ʊ Baugrubenverbau, (1) Für Form und Ausführung gelten DIN EN ISO
128-20 und DIN ISO 128-24, DIN ISO 3766,
ʊ Ramm-, Bohr- und Verpressarbeiten,
DIN ISO 4066, DIN ISO 6428, DIN 6771-1 und -2
ʊ Bodenaushub, sowie DIN EN ISO 5457 und DIN EN ISO 3098.
ʊ Bodenaustausch, Baugrundverbesserung, Bau- (2) Die Ausführungszeichnungen müssen mikro-
grundverfestigung, Tiefenrüttlung, verfilmbar sein. Hierbei gelten DIN 19052-1 bis -4
und -6 sowie DIN 19053.
ʊ Trag-, Hilfs- und Schutzgerüste, Schutzeinrich-
tungen, (3) Die Ausführungszeichnungen müssen voll-
ständig und in deutscher Sprache beschriftet sein.
ʊ Verankerungen, Abfang- und/oder Auswechsel-
Die Schriftgröße von 3,5 mm sowie die Linienbreite
vorrichtungen,
der Liniengruppe 0,35mm nach DIN ISO 128-24
ʊ Schalungen einschließlich Verlegung und Über- dürfen nicht unterschritten werden. Die Blattgröße
höhung, der Zeichnungen wird durch das Format DIN A 0
begrenzt. Am oberen Rand der Zeichnungen ist
ʊ Hilfsmaßnahmen zum Anheben, Absenken
ausreichend Platz für die Mitverfilmung einer 50 cm
oder Verschieben von Bauteilen oder Bauwer-
ken,

4 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung

langen Maßstableiste freizuhalten, sofern eine tonbrücken“ auch die Hauptschalmaße darzustel-
Maßstableiste nicht bereits im Schriftfeld enthalten len sowie Lage und Größe von Betonier- und Rüt-
ist. tellücken besonders hervorzuheben.
(4) Jede Zeichnung erhält an de rechten unteren (16) Für Bauteile mit hohem Bewehrungsgrad ist
Blattbegrenzung ein Schriftfeld nach Angabe des die Betonstahl- und Spannstahlbewehrung ge-
Auftraggebers. Eintragungen sind nur in den hier- meinsam im vergrößerten Maßstab als Einzelheit
für vorgesehenen Feldern vorzunehmen. darzustellen und durch Einbauanweisungen zu er-
läutern.
(5) Änderungen in Zeichnungen sind im Schriftfeld
entsprechend der zeitlichen Folge mit dem Index a, (17) Der Entwässerungsplan muss das Rohrnetz
b usw., mit dem Datum der Änderung sowie mit ei- (Sammel-, Längs-, Quer- und Fallleitungen) maß-
ner die Änderung betreffenden Erläuterung zu ver- stäblich mit Gefälle und Vorflutverhältnissen dar-
sehen. stellen. Er muss die Einzelheiten und Abmessun-
gen wie z.B. Abläufe, Reinigungsöffnungen,
(6) Bei größeren Bauwerken hat die Zeichnung in
Schlammfänge, Ausdehnungsvorrichtungen, kons-
der Nähe des Schriftfeldes eine schematische
truktive Ausbildung der Auflagerungen bzw. Auf-
Übersichtsskizze des Gesamtbauwerkes zu enthal-
hängungen, Befestigungselemente, Formstücke
ten. Hierin sind die in der Zeichnung dargestellten
und Werkstoffangaben enthalten.
Bauwerksteile lagegerecht einzutragen und be-
sonders kenntlich zu machen. (18) in Zeichnungen von Trag-, Hilfs- und Schutz-
gerüsten müssen vorgegebene Durchfahrtsöffnun-
(7) Für behördliche Vermerke ist über dem Schrift-
gen nach Lage und Größe einschließlich zugehöri-
feld eine Fläche im Format DIN A 5 freizuhalten.
gem Verkehrsraum und Schutzmaßnahmen dar-
(8) Steht eine Zeichnung mit einer anderen in di- gestellt werden.
rektem Zusammenhang, so ist hierauf bei den je-
weils zusammengehörigen Zeichnungen durch be-
sonderen Hinweis aufmerksam zu machen.
2 Vermessung
(1) Der Auftragnehmer hat vom Baubeginn bis zur
(9) Vervielfältigungen sind nach DIN 824 zu falten.
Bauwerksabnahme unter sinngemäßer Anwen-
(10) Ausführungszeichnungen für die Bauwerks- dung der DIN 4107 und DIN 1076 Setzungs- und
übersicht müssen sinngemäß alle die unter Nr. 4.2 Verformungsmessungen durchzuführen. Für die
für Bestandsübersichtszeichnungen geforderten Bewegungsbeobachtungen hat der Auftragnehmer
Angaben enthalten. ein Messprogramm in dreifacher Ausfertigung
rechtzeitig vor Baubeginn zur Genehmigung vorzu-
(11) Die Bewehrung im Bauteil, vorzugsweise in
legen. Das Messprogramm muss alle maßgeben-
Ansichten und Schnitten, ist maßstäblich darzustel-
den Bauzustände berücksichtigen und Aufschluss
len. Die einzelnen Positionen sind im Maßstab he-
über Bewegungen in vertikaler und horizontaler
rauszuziehen und vollständig zu bemaßen.
Richtung sowie Verkantungen geben.
(12) Die Zeichnungen für Beton- und/oder Spann-
(2) Die Messungen sind insbesondere vor und
stahlbewehrung sind nach DIN ISO 3766 zu erstel-
nach Lastwechseln vorzunehmen. Dem Fortschritt
len.
der Hinterfüllung ist dabei Rechnung zu tragen.
(13) Anweisungen und Erläuterungen für die Bau- Traggerüste und sonstige Hilfskonstruktionen mit
ausführung sowie Hinweise auf Richtlinien, Richt- ihren Gründungen sowie etwaiger Baugrubenver-
zeichnungen, Materialgüten usw. sind besonders bau sind in die Messungen einzubeziehen.
hervorzuheben.
(3) Der Auftragnehmer hat Vorschläge für die Fort-
(14) Die Schalungszeichnungen müssen sämtli- führung der Bauwerksvermessung spätestens bis
che konstruktiven Einzelheiten und die geforderten zur Bauwerksabnahme dem Auftraggeber zu über-
Materialgüten oder einzelnen Bauteile enthalten. geben. Bei der Bauwerksabnahme ist dem Auf-
Sie sind so zu vermaßen, dass jedes auf der Bau- traggeber der Höhenfestpunkt zu übergeben.
stelle erforderliche Maß entnommen werden kann.
(4) Vor Ausführung der Abdichtungs- und Belags-
Außer den Schalmaßen sind die NN-Höhen bzw.
arbeiten hat der Auftragnehmer die Höhenlage der
HN-Höhen für die Konstruktion und das umliegen-
Fahrbahntafel durch ein Flächennivellement nach-
de Gelände in ausreichender Anzahl sowie die
zuweisen (siehe Nr. 3.3).
verwendeten Messpunkte und / oder Festpunkte
anzugeben.
(15) In den Bewehrungszeichnungen sind in Er-
gänzung zu DIN 1045-3 und DIN-Fachbericht „Be-

Stand:04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 5


ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung

3 Gradiente und L = Stützweite des zugehörigen Überbaufeldes [cm]


Ebenflächigkeit x = Abstand der betrachteten Stelle vom Auflager-
punkt [cm].

3.1 Begriffsbestimmungen (2) Die Ausgleichsgradiente muss alle folgenden


Bedingungen erfüllen:
(1) Sollgradiente
ʊ Sie muss statisch und fahrdynamisch unbe-
Planmäßig vorgegebene Gradiente der fertigen denklich sein, Lichtraumprofile müssen stets
Fahrbahn. freigehalten werden.
(2) Rohbausollgradiente ʊ Die einwandfreie Entwässerung muss gewähr-
Sollgradiente abzüglich Solldicke von Dichtungs-, leistet sein.
Schutz- und Deckschicht. ʊ An jeder Stelle muss der Ausrundungshalb-
(3) Rohbauistgradiente messer mindestens 2500 m bei einer Messstre-
cke von 20 m betragen. Eine Aneinanderrei-
Vorhandene Gradiente des Überbaus vor Aufbrin- hung von Wannen und Kuppen mit ähnlichen
gung von ständigen Lasten (z.B. Belag, Kappen). Abmessungen (Wellenbildung) ist nicht zuläs-
(4) Ausgleichsgradiente sig.

Unter Berücksichtigung der Rohbauistgradiente ʊ Die Richtung des geforderten Quergefälles ist
bestmögliche Angleichung an die Sollgradiente. beizubehalten. Als Abweichung ist maximal
+ 0,2 % zulässig.

3.2 Bedingungen für die ʊ Die Bauwerksanschlussbereiche sind in die


Gradientenbetrachtung einzubeziehen.
Sollgradiente
(3) Die Ausgleichsgradiente muss vor dem Auf-
Die Sollgradiente muss unter voller ständiger Last
bringen der Kappen ermittelt werden.
zum Zeitpunkt t = ’ unter Berücksichtigung der
noch zu erwartenden Setzungen bei einer Bau-
werkstemperatur von 10 °C und bei einer gleich- 3.5 Ebenflächigkeit
mäßigen Temperaturverteilung im Überbau einge-
Die örtliche Abweichung der Rohbauisthöhe, be-
halten werden.
zogen auf eine Messstrecke von 4 m, darf bei
Fahrbahntafeln höchstens 1 cm, bei Oberflächen
3.3 Ermittlung der Rohbauisthöhen der Kappen höchstens 4 mm betragen.
Die Rohbauisthöhen sind vom Auftragnehmer vor
der Kappen- oder Gesimsherstellung durch ein 3.6 Herstellen der Ausgleichsgra-
Netznivellement zu ermitteln. Hierzu werden vom diente und der Ebenflächigkeit
Auftraggeber vor Beginn der Vermessungsarbeiten
die notwendigen Rastermaße festgelegt, wobei (1) Für das Herstellen der Ausgleichsgradiente
das Raster die Gradiente mit erfassen muss. Die und der Ebenflächigkeit darf nur die Schutzschicht
Rasterpunkte sind vom Auftragnehmer wetterfest mit herangezogen werden. Hierbei darf die Dicke
zu kennzeichnen. der Schutzschicht in einzelnen Punkten 6,5 cm
nicht über- und 2,5 cm nicht unterschreiten. Ist die
Schutzschicht Gegenstand der Leistungsbeschrei-
3.4 Bedingungen für die bung, wird der Mehreinbau nicht vergütet. Beträgt
Ausgleichsgradiente die mittlere eingebaute Dicke weniger als die ver-
traglich vereinbarte, wird die Vergütung im Ver-
(1) Bleibt die Abweichung der Rohbauistgradiente
hältnis der eingebauten zur vertraglichen Dicke
von der Rohbausollgradiente unter Berücksichti-
abgemindert. Diese Regelung gilt bis zu einer mitt-
gung der Verformung aus noch nicht aufgebrach-
leren Mindereinbaudicke von 0,7 cm. Darüber hi-
ten ständigen Lasten sowie aus Kriechen und
nausgehende Mindereinbaudicken gelten als Man-
Schwinden in einem Abweichungsbereich, der sich
gel und bedürfen einer besonderen Regelung. Ist
aus der nachstehenden Formel errechnet, hat der
die Schutzschicht nicht Gegenstand der Leis-
Auftragnehmer dem Auftraggeber eine Ausgleichs-
tungsbeschreibung, gehen alle sich aus der Aus-
gradiente vorzuschlagen.
gleichsgradiente ergebenden Mehr- und Folgekos-
hx = + [ 1 + L * ȟ / 625 ]; ȟ = ( 1 – x / L ) * x / L ten zu Lasten des Auftragnehmers.
Es bedeuten: (2) Sollte ein Abtrag des Betons nicht zu umgehen
sein, so hat der Auftragnehmer nachzuweisen,
hx = Ordinate des Abweichungsbereiches [cm]

6 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung

dass nur Mehrdicken abgetragen werden und die ʊ Stücklisten einschließlich Mengen- und Be-
vertraglich vorgeschriebene Betondeckung der schichtungsflächenberechnung für stählerne
Bewehrung gewährleistet ist. Umfang und Verfah- Bauwerke oder Bauteile,
ren des Abtragens sind vorher mit dem Auftragge- ʊ Korrosionsschutzpläne,
ber festzulegen.
ʊ Kurzdokumentation für Tunnel (Teil 5 Abschnitt 1
(3) Anschließend sind die bearbeiteten Flächen Nr. 12.4 und Abschnitt 2 Nr. 11).
gemäß Teil 3 Abschnitt 4 bzw. Teil 7 Abschnitte 1
bis 3 zu behandeln. Unter dem Fahrbahnbelag und
den Kappen muss der Abfluss des Sickerwassers 4.2 Bestandsübersichtszeichnung
zu den Öffnungen der Abläufe und zu den Tropftül- (1) Als Bestandsübersichtszeichnung gilt eine auf-
len gewährleistet sein. grund der endgültigen Ausführung und den örtli-
(4) Das Herstellen der Ausgleichsgradiente gehört chen Gegebenheiten hergestellte Übersichtszeich-
zu den Leistungen des Auftragnehmers. Die Kos- nung.
ten trägt der Auftragnehmer. (2) Darzustellen sind u.a. Ansichten, Längs- und
Querschnitte, sonstige Schnitte, Grundrisse und al-
le wesentlichen Einzelheiten. Mit zu erfassen sind
3.7 Mangel auch Bauteile und Einbauten, die nicht vom Auf-
Lassen sich die Ausgleichsgradiente und die tragnehmer erstellt wurden, jedoch im Bereich des
Ebenflächigkeit nicht mehr nach den Bedingungen Bauwerkes vorhanden sind und zur Darstellung
der Nr. 3.4 und 3.6 herstellen, gelten diese Abwei- der Bauwerksübersicht gehören. Dazu gehören
chungen als Mangel und bedürfen einer gesonder- auch im Boden und im Bauwerk verbleibende Teile
ten Abwicklung. von Bauhilfsmaßnahmen.
(3) Im Einzelnen müssen u.a. folgende Angaben
4 Bestandsunterlagen enthalten sein.
a) Lagebezeichnungen
4.1 Allgemeines Nordpfeil, Kilometrierung der Kreuzungsstation,
Kreuzungswinkel, Lage und Richtung der über-
(1) Der Auftragnehmer hat dem Auftraggeber spä-
brückten Gleise, Straßen, Leitungen, Gewässer
testens bei Vorlage der Schlussrechnung die Be-
usw., Namen von benachbarten Ortschaften,
standsunterlagen zu übergeben. Die Bauwerksda-
Benennung der Gewässer, Gleis- und/oder
ten müssen zur ersten Hauptprüfung vor der Ab-
Straßenbezeichnungen.
nahme vorliegen.
b) Geometrische Verhältnisse
(2) Als Bestandsunterlagern gelten u.a. Ausfüh-
rungsunterlagen, die entsprechend dem Prüf- und Lichte Höhe, Bauhöhen, lichte Weiten, Stütz-
Genehmigungsverfahren und der Bauausführung weiten; Trassierungselemente im Grund- und
berichtigt sind. Sie dürfen keine ungültig geworde- Aufriss mit NN- bzw. HN-Achsangaben, Gleis-
nen Teile enthalten. Prüf- und Genehmigungsver- abstände; Querprofile mit Darstellung der Licht-
merke sind in die Originale zu übertragen. Die raumprofile einschließlich der Lage des un-
Übereinstimmung mit der Ausführung ist vom Auf- günstigsten Punktes im Grund- und Aufriss un-
tragnehmer auf den Vervielfältigungen zu beschei- ter Berücksichtigung von Durchbiegungen und
nigen. Diese Bescheinigungen sind vor der Mikro- Setzungen; Querneigungen; Maß zwischen
verfilmung auf die Originale zu übertragen. Schienen- bzw. Straßenoberkante und Unter-
kante des Überbaus an der ungünstigsten Stel-
(3) In Ergänzung zu den Unterlagen gemäß Ab-
le; NN- bzw. HN-Höhen an den wichtigsten
satz (2) gehören zu den Bestandsunterlagen:
Bauwerkspunkten.
ʊ Inhaltsverzeichnisse für die Standsicherheits-
c) Baugrund und Gründungen
nachweise,
ʊ Darstellung der Baugrunduntersuchungen
ʊ Zeichnungsverzeichnisse,
nach DIN 4023 einschließlich Lage der Bau-
ʊ Stahllisten einschließlich Mengenberechnung für grundaufschlüsse im Grundriss so wie der
Stahl- und Spannbetonbauwerke oder –bauteile, NN- bzw. HN-Höhen des angetroffenen
Grundwasserspiegels mit Ablesedatum.
ʊ Bauwerksdaten und Bauwerksbuch einschließ-
lich sämtlicher Unterlagen (Pläne in der Höhe ʊ Verlauf des Geländes vor und nach Ausfüh-
des Formates DIN A 4), rung des Bauwerks,
ʊ Bestandsübersichtszeichnung(en),

Stand:04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 7


ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung

ʊ bei Baugrundverbesserungen oder Boden- m) Entwässerungsanlagen mit Neigungsverhält-


austausch die ausgeführte Dicke und die nissen und Anschlüssen an bestehende Lei-
Stoffe einzelner Schichten sowie deren tungen oder Vorfluter
räumliche Ausdehnung,
n) Absturzsicherungen
ʊ bei Flach- und Brunnengründungen die
o) Ausrüstungen für die Unterhaltung und Instand-
Gründungskoten und die rechnerisch größte
setzung der Bauwerke
Bodenpressung in der Aufstandsebene,
p) Sonstige Ausrüstungen (z.B. Verkehrszeichen,
ʊ bei Pfahlgründungen das System, die Pfahl-
Verkehrszeichenbrücken, Fahrleitungsmaste,
durchmesser oder die Querschnittsflächen,
Lärmschutzeinrichtungen, Leitwerke, Beleuch-
die größten und kleinsten Längen, die Nei-
tungen)
gung, die Einbindelänge in den tragfähigen
Untergrund, die Höhenkoten der Unterkan- (4) Bestandsübersichtszeichnungen sind mittels
ten der Pfahlkopfplatten, die Pfahlbelastungen, CAD-System herzustellen und dem Auftraggeber
im Original und als DXF-Datei zu übergeben. An-
ʊ bei Spundwänden das System, die Profilbe-
sonsten gilt für die Form Nr. 1.4.2 sinngemäß. Ori-
zeichnung, Verlauf der Höhenkoten der
ginalzeichnungen dürfen nicht gefaltet werden und
Wandkrone, die größte und kleinste Bohlen-
sind mit gelochten Einhängestreifen zu versehen.
länge, die vorhandene Einbindelänge in den
tragfähigen Untergrund,
Tabelle 1.2.1: Maßstäbe für Längs- und Querschnitte in Ab
ʊ bei Verankerungen das System, die zulässi- hängigkeit von den Bauwerksabmessungen
ge Tragkraft, die Höhenlage der Ankerköpfe,
die Neigung sowie die größten und kleinsten Längsschnitt durch Gesamtbauwerk
Ankerlängen.
Bauwerkslänge [m] Maßstab
d) Gewässer
< 100 1 : 100
Fließrichtung, maßgebende Wasserstände, 100 bis 200 1 : 200
Querprofile, Schifffahrtsöffnungen, Ufer- und > 200 1 : 250
Sohlbefestigungen.
Querschnitte durch Überbauten
e) Leitungen und Widerlagerflügel
Kabel und Leitungen im bzw. am Bauwerk und Breite zwischen
in unmittelbarer Nähe nach Art, Lage, Abmes- den Geländern [m] Maßstab
sungen sowie Betreiber und/oder Eigentümer.
< 20 1 : 50
f) Messpunkte > 20 1 : 100
Lage der verbleibenden Messpunkte im Grund-
und Aufriss wie die zugehörigen Festpunkte.
(5) Längsschnitte sind durch alle tragenden Kons-
g) Geometrische Größen truktionsteile zu führen. Widerlager und anschlie-
Wesentliche geometrische Größen des Bau- ßende Flügel oder andere Stützbauwerke sind mit
werks und aller wesentlichen Konstruktionsteile. darzustellen.

h) Art der Baustoffe mit Baustoffgüten, Festigkeits- (6) Bei veränderlichen Querschnitten sind die
klassen und Expositionsklassen kennzeichnenden Schnitte darzustellen.

i) Bezeichnung der Spannverfahren und der zu- (7) Der Grundriss muss eine Draufsicht auf das
lässigen Spannkraft (getrennt nach Bauteil und fertige Bauwerk einschließlich der Böschungen
Tragrichtung) und auf die Unterbauten enthalten.

j) Tragfähigkeit (8) Die Maßstäbe sind aus Tabelle 1.2.1 zu wäh-


len.
Verkehrslasten nach DIN-Fachbericht „Einwir-
kungen auf Brücken“ und besondere Lastmo- (9) Für den Grundriss ist im Allgemeinen derselbe
delle. Maßstab wie für die Längsschnitte zu wählen. Ein-
zelheiten sind in geeignetem Maßstab darzustel-
k) Abdichtungen, Korrosionsschutz, Beläge und len.
Fugen nach Art und Lage
l) Lager mit Lage der Pressenansatzpunkte, Ge-
lenke, Fahrbahnübergänge, jeweils mit Angabe
des Systems und des Fabrikates; Angaben
über maximale und minimale Dilatationen
und / oder Drehwinkel

8 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


ZTV-ING - Teil 1 Allgemeines - Abschnitt 2 Technische Bearbeitung

4.3 Überarbeitung von


Bestandsunterlagen
Nach Maßnahmen an bestehenden Bauwerken (z.B.
Instandsetzungen, Verstärkungen, Umbauten)
müssen die Bestandsunterlagen angepasst wer-
den. Es ist zu prüfen, inwieweit die Unterlagen
nach Nr. 4.1 ergänzt bzw. ersetzt werden müssen.
Alle Maßnahmen sind im Bauwerksbuch zu doku-
mentieren.

Stand:04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 9


Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen


ZTV-ING Teil 1 Allgemeines Abschnitt 3 Prüfungen während der Ausführung

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 1
Allgemeines

Abschnitt 3
Prüfungen während der Ausführung

Stand: 07/06 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 1 Allgemeines Abschnitt 3 Prüfungen während der Ausführung

Inhalt Seite

1 Allgemeines .............................................. 3
2 Bestimmung der äußeren Bedingungen .... 3
3 Bestimmung der Abreißfestigkeit .......... 3
3.1 Geräte und Hilfsmittel ................................ 3
3.2 Durchführung ............................................. 3
3.3 Auswertung ................................................ 3
4 Bestimmung der Rautiefe ....................... 3
4.1 Anwendung ................................................ 3
4.2 Beschreibung des Verfahrens .................... 4
4.3 Geräte und Hilfsmittel ................................ 4
4.4 Durchführung ............................................. 4
4.5 Auswertung ................................................ 4

Anhang A Taupunkttabelle ................................. 5


Anhang B Formblatt B 1.3.1
Äußere Bedingungen ........................ 6
Formblatt B 1.3.2
Abreißfestigkeit ................................. 7
Formblatt B 1.3.3
Rautiefe ............................................ 8

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 07/06


ZTV-ING Teil 1 Allgemeines Abschnitt 3 Prüfungen während der Ausführung

1 Allgemeines Das Gerät muss zusammen mit dem Zugkolben


kalibriert sein. Die zugehörige Betriebsanleitung
Im Rahmen der Überwachung der Ausführung und und das Kalibrierdiagramm müssen auf der Bau-
der Prüfung der fertigen Leistung sind Prüfungen stelle vorliegen.
durchzuführen, für deren Durchführung und deren
– Prüfstempel mit einem Durchmesser von 50 mm.
dabei einzuhaltende Prüfbedingungen einheitliche
Die Dicke der Prüfplatte muss überall größer als
Anweisungen festgelegt sind. Die Prüfungen können
25 mm sein.
sowohl im Rahmen der Eigenüberwachung des Auf-
tragnehmers als auch bei Kontrollprüfungen des – Thermometer zum Messen der Temperatur des
Auftraggebers erforderlich werden. Zur Vereinfa- Prüfgutes.
chung der Handhabung und zur leichteren Auffind-
barkeit werden in diesem Abschnitt die Prüfungen 3.2 Durchführung
aufgeführt, die in mehreren Abschnitten gefordert
werden. Die Anwendungen werden in den jeweili- (1) Die Prüfung ist gemäß DIN EN 1542 durchzu-
gen Abschnitten festgelegt. führen.
(2) Bei einem Bauteil müssen derselbe Prüfer und
2 Bestimmung der äußeren dasselbe Zugprüfgerät eingesetzt werden. Ausnah-
men bedürfen einer besonderen Regelung.
Bedingungen (3) Bei der Bestimmung der Abreißfestigkeit von
(1) Für das Feststellen der äußeren Bedingungen Betonunterlagen und harten Schichten sind die Prüf-
sind vom Auftragnehmer folgende oder gleichwerti- flächen mit dem Kernbohrgerät etwa 10 mm tief senk-
ge Messgeräte vorzuhalten: recht zur Oberfläche nass in die Betonunterlage vor-
– Hygrothermograph, zubohren. Es ist darauf zu achten, dass keine Be-
wehrung beschädigt wird. Ggf. muss die Lage der
– Digitalthermometer, Bewehrung vorher festgestellt werden, und zwar
– Digitalhygrometer. zerstörungsfrei. Die Gesamtbohrtiefe darf nicht grö-
(2) Vor Beginn sowie während der Ausführung der ßer als 50 mm sein. Der Durchmesser der gebohr-
Arbeiten mit Reaktionsharzen sind die Temperatu- ten Prüffläche muss 50 mm betragen.
ren (4) Die Kraftanstiegsgeschwindigkeit beträgt bei Prü-
– der Luft, fungen von

– der Unterlage, – Betonunterlagen und harten Schichten 100 N/s,

– der Stoffe – elastischen und thermoplastischen Schichten 300 N/s.

sowie die Luftfeuchte festzustellen. (5) Die Temperatur der zu prüfenden Schicht muss
mindestens 5°C betragen. Die Temperatur ist zu
(3) Die Taupunkttemperatur der Luft ist gemäß der messen und zu protokollieren.
Tabelle A 1.3.1 zu bestimmen.
(4) Die Messwerte sind gemäß Formblatt B 1.3.1 zu 3.3 Auswertung
protokollieren.
(1) Über jede Abreißprüfung ist ein Protokoll gemäß
(5) Die Anzahl der Messungen sind häufiger zu wie-
Formblatt B 1.3.2 anzufertigen.
derholen, wenn die Temperaturen in die Nähe der
Grenzwerte gelangen. (2) Die Abreißfestigkeit ist auf 0,1 N/mm2 anzugeben.
(3) Der Bruchverlauf ist anzugeben. Bei wechseln-
3 Bestimmung der Abreiß- dem Bruchverlauf sind die jeweiligen Flächenanteile
auf 10 % genau abzuschätzen.
festigkeit
(4) Abrisse, die zu mehr als 25 % in der Klebefuge
erfolgen, bleiben bei der Auswertung unberücksich-
3.1 Geräte und Hilfsmittel tigt, wenn das Ergebnis kleiner als die geforderte Ab-
reißfestigkeit ist.
Die folgenden Geräte und Hilfsmittel sind einzuset-
zen:
– Transportables Zugprüfgerät mindestens der 4 Bestimmung der Rautiefe
Klasse 2 nach DIN 51220, das es gestattet, die
Zugspannung mit annähernd konstanter Kraftan- 4.1 Anwendung
stiegsgeschwindigkeit stoßfrei und senkrecht zur
Prüffläche auf den Prüfstand zu übertragen. (1) Die Rautiefe ist nach dem Sandflächenverfahren
zu bestimmen [1].

Stand: 07/06 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 3


ZTV-ING Teil 1 Allgemeines Abschnitt 3 Prüfungen während der Ausführung

(2) Das Verfahren dient der Bestimmung der Rau- (3) Bei einer maximalen Rautiefe von 1,0 mm, 1,5 mm
tiefe auf der Oberseite von horizontalen Betonunter- bzw. 2,0 mm darf der Durchmesser in Abhängigkeit
lagen, Betonersatzsystemen und ggf. alten Ober- vom Volumen die in Tabelle 1.3.1 angegebenen
flächenschutzsystemen. Werte der Mindestdurchmesser nicht unterschreiten.
(3) Die Prüfung ist nach der Oberflächenvorberei-
tung und nach erfolgtem Nachweis der Abreißfestig- Tabelle 1.3.1: Mindestdurchmesser dmin in Abhängigkeit vom Vo-
lumen
keit durchzuführen.
V [cm3]
4.2 Beschreibung des Verfahrens
25 30 35 40 45 50
(1) Eine definierte Sandmenge wird auf der zu prü-
fenden Oberfläche kreisförmig so verteilt, dass die Rt = 1,0 mm dmin [cm] 18 20 21 23 24 25
Vertiefungen gerade gefüllt sind. Rt = 1,5 mm dmin [cm] 15 16 17 18 20 21
(2) Die Rautiefe ist definiert als die Höhe des ge-
Rt = 2,0 mm dmin [cm] 13 14 15 16 17 18
dachten zylindrischen Körpers mit dem Kreisdurch-
messer und dem Sandvolumen.
[1] Kaufmann, N: Das Sandflächenverfahren.
4.3 Geräte und Hilfsmittel Straßenbautechnik 24 (1971), Nr. 3, S. 131-135
Die folgenden Geräte und Hilfsmittel sind einzuset-
zen:
– Gefäß mit bekanntem Hohlraumgehalt zwischen
25 cm3 und 50 cm3 (Schnapsglas: 2 cl = 20 cm3),
– Trockener Quarzsand, Körnung 0,1-0,5 mm,
– Runde Hartholzscheibe (Durchmesser: 5 cm,
Dicke 1 cm) mit einem als Griff dienenden Zap-
fen in der Mitte der Oberseite,
– Zollstock/Meterstab.

4.4 Durchführung
(1) Bei der Durchführung ist folgendermaßen vor-
zugehen:
– Das Gefäß wird mit Quarzsand gefüllt, und der
Inhalt wird auf die trockene und saubere Oberflä-
che geschüttet.
– Der Sand wird mit der Scheibe durch spiralför-
mig sich erweiternde Kreisbewegungen in die Ver-
tiefungen der Oberfläche ohne Druck eingerie-
ben.
– Der Durchmesser des Kreises wird gemessen.
(2) Bei der Auswahl der Stellen für die Einzel-
prüfungen sind örtliche Unstetigkeiten nicht zu be-
rücksichtigen.

4.5 Auswertung
(1) Die Messwerte und die einer Prüfung zugeord-
neten Flächen sind nach Größe und Lage gemäß
Formblatt B 1.3.3 zu protokollieren.
(2) Die Rautiefe Rt [mm] ergibt sich mit dem Sand-
volumen V [cm3] und dem Durchmesser d [cm] des
etwa kreisförmig verteilten Sandes zu:
Rt = 40 * V / (π * d2)

4 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 07/06


ZTV-ING Teil 1 Teil
ZTV-ING Allgemeines Abschnitt
1 Allgemeines 3 Prüfungen
Abschnitt während
3 Prüfungen der Ausführung
während Anhang A
der Ausführung

Anhang A
Taupunkttabelle

Tabelle A 1.3.1: Taupunkttabelle

Luft-
tempe-
ratur Taupunkttemperaturen in [°C] bei einer relativen Luftfeuchte von
[°C]
45 % 50 % 55 % 60 % 65 % 70 % 75 % 80 % 85 % 90 % 95 %
2 -7,8 -6,6 -5,4 -4,4 -3,2 -2,5 -1,8 -1,0 -0,3 0,5 1,2
4 -6,1 -4,9 -3,7 -2,6 -1,8 -0,9 -0,1 0,8 1,6 2,4 3,2
6 -4,5 -3,1 -2,1 -1,1 -0,1 0,9 1,9 2,7 3,6 4,5 5,4
8 -2,7 -1,6 -0,4 0,7 1,8 2,8 3,8 4,8 5,7 6,5 7,3
10 -1,3 0,0 1,3 2,5 3,7 4,8 5,8 6,8 7,7 8,5 9,3
11 -0,4 1,0 2,3 3,6 4,7 5,8 6,7 7,7 8,6 9,4 10,2
12 0,4 1,8 3,2 4,5 5,6 6,7 7,8 8,7 9,6 10,5 11,3
13 1,3 2,8 4,2 5,4 6,6 7,7 8,7 9,6 10,5 11,4 12,2
14 2,2 3,8 5,1 6,4 7,6 8,7 9,7 10,7 11,6 12,6 13,4
15 3,1 4,7 6,1 7,4 8,5 9,6 10,7 11,7 12,6 13,5 14,4
16 4,1 5,6 7,0 8,3 9,5 10,6 11,7 12,7 13,6 14,6 15,5
17 5,0 6,5 7,9 9,2 10,4 11,5 12,5 13,6 14,5 15,4 16,2
18 5,9 7,4 8,8 10,1 11,3 12,4 13,5 14,6 15,4 16,3 17,3
19 6,8 8,3 9,8 11,1 12,3 13,4 14,5 15,5 16,4 17,4 18,2
20 7,7 9,3 10,7 12,0 13,2 14,4 15,5 16,5 17,4 18,4 19,2
21 8,6 10,2 11,6 12,9 14,2 15,4 16,4 17,4 18,4 19,3 20,2
22 9,5 11,2 12,5 13,9 15,2 16,3 17,4 18,4 19,4 20,3 21,2
23 10,4 12,0 13,5 14,9 16,0 17,3 18,4 19,4 20,4 21,3 22,2
24 11,3 12,9 14,4 15,7 17,1 18,2 19,2 20,3 21,4 22,3 23,2
25 12,2 13,8 15,4 16,7 18,0 19,1 20,2 21,4 22,3 23,3 24,2
26 13,2 14,8 16,3 17,7 18,9 20,1 21,3 22,3 23,3 24,3 25,2
27 14,1 15,7 17,2 18,6 19,8 21,1 22,2 23,3 24,3 25,2 26,1
28 15,0 16,6 18,1 19,4 20,9 22,1 23,2 24,3 25,3 26,2 27,2
29 15,9 17,6 19,0 20,5 21,8 23,0 24,2 25,2 26,2 27,3 28,2
30 16,8 18,4 20,0 21,4 23,7 23,9 25,1 26,1 27,2 28,2 29,1
32 18,6 20,3 21,9 23,3 24,7 25,8 27,1 28,2 29,2 30,2 31,2
34 20,4 22,2 23,8 25,2 26,5 27,9 28,9 30,1 31,2 32,1 33,1
36 22,2 24,1 25,5 27,0 28,4 29,7 30,9 32,0 33,1 34,2 35,1
38 24,0 25,7 27,4 28,9 30,3 31,6 32,8 34,0 35,0 36,1 37,0
40 25,8 27,7 29,2 30,8 32,2 33,5 34,7 35,9 37,0 38,1 39,1

Die Taupunkttabelle gibt an, bei welchen Oberflächentemperaturen in Abhängigkeit von der Lufttemperatur
und der relativen Luftfeuchte Kondensat auftritt. So wird z.B. bei einer Lufttemperatur von 20 °C und einer
relativen Luftfeuchte von 70% auf nichtsaugenden Oberflächen mit Oberflächentemperaturen unter 14,4 °C
Kondensat auftreten.

Stand: 07/06 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 5


ZTV-ING
ZTV-ING
Teil 1 Teil
Allgemeines
1 Allgemeines
Abschnitt
Abschnitt
3 Prüfungen
3 Prüfungen
während
während
der Ausführung
der Ausführung
Anhang B

Formblatt B 1.3.1

Äußere Bedingungen Seite

Baumaßnahme Bauwerksnummer
(ASB)

Bauabschnitt

Auftraggeber
Bauwerksname

Auftragnehmer oben

unten

Datum/ Bauteil 1 Lufttemperatur Unterschrift des


Uhrzeit 2 Taupunkttemperatur Auftragnehmers
3 Objekttemperatur
4 relative Luftfeuchte
1 °C
2 °C
3 °C
4 %
1 °C
2 °C
3 °C
4 %
1 °C
2 °C
3 °C
4 %
1 °C
2 °C
3 °C
4 %

Bemerkungen

6 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 07/06


ZTV-ING Teil 1 Teil
ZTV-ING Allgemeines Abschnitt
1 Allgemeines 3 Prüfungen
Abschnitt während
3 Prüfungen der Ausführung
während Anhang B
der Ausführung

Formblatt B 1.3.2

Abreißfestigkeit Seite
Produkt / Systembezeichnung Bauwerksnummer (ASB)

Baumaßnahme Bauwerksname

Bauabschnitt oben

unten

Herstellungsdatum der Schichten Prüfungsdatum

Zugeordnete Prüffläche Angaben zum Prüfgerät Geprüft wird


Betonunterlage
Geräte Typ-Nr. vorbereitet
Messbereich unvorbereitet
Prüfstempeldurchmesser mm Betonersatzsystem
Prüfstempelfläche mm2 Grundierung/ Versiegelung/
Kratzspachtelung
Angaben zur Prüfung Oberflächenschutzsystem
Dichtungsschicht
Bohrtiefe mm Dünnbelag
Klebstoff Haftschicht
Lastanstiegsgeschwindigkeit
Kraftanstiegsgeschwindigkeit [N/s] Schweißbahn
.... 20 100 Dichtungssystem
50 300 Korrosionsschutzsystem

Temp. d. Abreiß- Abreißfestigkeit Versagensart [% der Bruchfläche]


Nr. Schichten kraft Einzelwert Mittelwert Kohäsionsversagen Adhäsionsversagen
[°C] [N] [N/mm2] [N/mm2] A B C D Y Z A/B B/C C/D D/Y Y/Z

Unterschriften Bezeichnung der


Schichten
A=
B=
C=
D=
Prüfer/ Firma Auftragnehmer Auftraggeber Y = Kleber
Z= Stempel

Stand: 07/06 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 7


ZTV-ING Teil 1Teil
ZTV-ING Allgemeines Abschnitt
1 Allgemeines 3 Prüfungen
Abschnitt während
3 Prüfungen der Ausführung
während Anhang B
der Ausführung

Formblatt B 1.3.3

Kontrollprüfung Rautiefe Seite

Eigenüberwachung

Baumaßnahme Bauwerksnummer
(ASB)

Bauabschnitt

Auftraggeber Bauwerksname

Auftragnehmer oben

unten

Datum Bauteil/ Einzelwerte Mittlere Unterschrift des


zugeordnete Prüffläche der Rautiefe Rautiefe Auftragnehmers
Rt [mm] Rtm [mm]

1
2
3
1
2
3
1
2
3
1
2
3
1
2
3
Bemerkungen

8 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 07/06


Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen


ZTV-ING Teil 2 Grundbau Abschnitt 1 Baugruben

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 2
Grundbau

Abschnitt 1
Baugruben

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 2 Grundbau Abschnitt 1 Baugruben

Inhalt Seite Seite

1 Allgemeines .............................................. 3 8.4 Bauwerkshinterfüllung ............................... 9


2 Grundlagen ............................................... 3 9 Überwachung der Bauausführung /
2.1 Vorhandene bauliche Anlagen ................... 3 Qualitätssicherung .................................. 9

2.2 Beweissicherung / Zustandserfassung ...... 3


2.3 Emissionen und sonstige
Beeinträchtigungen .................................... 3
2.4 Baugrund und Standsicherheit .................. 4
3 Geböschte Baugruben ............................ 4
4 Baugruben mit Verbau ............................. 4
4.1 Allgemeines ............................................... 4
4.2 Baugrubenwände ....................................... 4
4.2.1 Trägerbohlwände ....................................... 4
4.2.2 Stahlspundwände ...................................... 4
4.2.3 Bohrpfahlwände ......................................... 5
4.2.4 Schlitzwände .............................................. 5
4.2.5 Kombination von Verbauarten ................... 5
5 Baugrubensohle / Planum ....................... 5
6 Verankerung, Vernagelung und
Aussteifung .............................................. 6
6.1 Verpressanker ............................................ 6
6.2 Vernagelung ............................................... 6
6.3 Baugrubenaussteifung ............................... 6
7 Baugruben im Grundwasser ................... 6
7.1 Allgemeines ............................................... 6
7.2 Restwassermengen ................................... 6
7.3 Dichte Baugrubenwände ........................... 7
7.3.1 Allgemeines ............................................... 7
7.3.2 Stahlspundwände ...................................... 7
7.3.3 Bohrpfahlwände ......................................... 7
7.3.4 Schlitzwände .............................................. 7
7.3.5 Dichtwände mit eingehängter
Spundwand ................................................ 7
7.4 Dichte Baugrubensohlen ........................... 7
7.4.1 Allgemeines ............................................... 7
7.4.2 Unterwasserbetonsohle ............................. 7
7.4.3 Tiefliegende Injektionssohle ....................... 8
7.4.4 Hochliegende Injektionssohle .................... 8
8 Aushub, Rückbau und Verfüllen
der Baugrube ............................................ 8
8.1 Aushub der Baugrube ................................ 8
8.2 Rückbau der Baugrube .............................. 8
8.3 Verfüllen der Baugrube / des
Arbeitsraumes ............................................ 8

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 2 Grundbau Abschnitt 1 Baugruben

1 Allgemeines (3) Vor Beginn der Baumaßnahmen werden vom


Auftraggeber Art und Umfang der Beweissicherung
(1) Der Teil 2 Abschnitt 1 gilt nur in Verbindung mit festgelegt und der Beweissicherer benannt.
dem Teil 1 Allgemeines.
(4) Führt der Auftraggeber die Zustandserfassung
(2) Es gelten DIN 1054, DIN 4020, DIN 4084, vor Beginn der Baumaßnahmen durch, werden die
DIN 4085, DIN 4123 und DIN 4124 sowie die Zu- Ergebnisse dem Auftragnehmer mit der Leistungs-
sätzlichen Technischen Vertragsbedingungen und beschreibung übergeben.
Richtlinien für Erdarbeiten im Straßenbau
(5) Der Auftragnehmer übernimmt unter Anerken-
(ZTV E-StB) und die Empfehlungen des Arbeitskrei-
nung der Ergebnisse diese Zustandserfassung mit
ses „Baugruben“ (EAB).
der Maßgabe, sie während der Baumaßnahme fort-
(3) Für Wasserhaltungsmaßnahmen gilt der Ab- zuschreiben.
schnitt 3.
(6) Ist der Auftragnehmer mit der Beweissicherung
(4) Mit der Vorerkundung, Erkundung, Planung, beauftragt, hat er im Einvernehmen mit dem Auftrag-
Berechnung und Herstellung dürfen nur solche Per- geber einen unabhängigen Sachverständigen für die
sonen verantwortlich betraut werden, die gründliche Durchführung dieser Maßnahmen einzuschalten. Vor
Fachkenntnisse und praktische Erfahrungen in der Beginn der Baumaßnahmen sind dem Auftraggeber
Geotechnik nachweisen können. Art und Umfang der Beweissicherung zur Zustim-
(5) Der Fachplaner für Geotechnik/Sachverständi- mung vorzulegen. Die Ergebnisse der Zustandser-
ge für Geotechnik muss nachweislich fachkundig und fassungen sind dem Auftraggeber zeitnah zur Aner-
erfahren auf dem Gebiet der Geotechnik sein. kennung vorzulegen.
(7) Die von den Beweissicherungsmaßnahmen Be-
2 Grundlagen troffenen sind vom Auftragnehmer in Abstimmung mit
dem Auftraggeber rechtzeitig vor Durchführung zu
benachrichtigen.
2.1 Vorhandene bauliche Anlagen
(8) Nach Beendigung der Bauarbeiten ist eine ab-
(1) Vor Beginn der Bauarbeiten ist die exakte Lage schließende Zustandserfassung durchzuführen und
der betroffenen baulichen Anlagen durch den Auf- die vollständige Beweissicherung dem Auftraggeber
tragnehmer zu überprüfen. zu übergeben.
(2) Bei der Herstellung und Vorhaltung der Baugru- (9) Treten durch das vom Auftragnehmer gewählte
ben dürfen keine für diese baulichen Anlagen unver- Bauverfahren Schäden an benachbarten Bauten
träglichen Verformungen auftreten. oder andere schädliche Auswirkungen auf, ist der
(3) Die Größe der verträglichen Verformungen und Auftraggeber hiervon unverzüglich zu informieren.
ggf. erforderliche Sicherungsmaßnahmen sind in die Der Auftragnehmer muss umgehend geeignete Maß-
Leistungsbeschreibung aufzunehmen. nahmen einleiten.
(4) Soweit Ver- und Entsorgungseinrichtungen die
Baugrubengrundrissfläche durchlaufen oder im un- 2.3 Emissionen und sonstige
mittelbaren Einflussbereich der Baugrubenwände Beeinträchtigungen
und der Verankerung dieser liegen, sind vor Baube-
ginn die notwendigen Maßnahmen (z.B. Umverle- (1) Für die Beurteilung von Erschütterungen gilt
gungen von Leitungen, Behelfsbrücken) auszufüh- DIN 4150.
ren. (2) Die Einhaltung der zulässigen Emissionsgrenz-
(5) Art und Umfang der notwendigen Maßnahmen werte ist durch den Auftragnehmer nachzuweisen.
sind in die Leistungsbeschreibung aufzunehmen. Bedingt der Bauablauf stärkere Emissionen als die
gesetzlichen Regelungen bzw. einschlägige Normen
erlauben, ist ein Emissionsschutzkonzept vorzule-
2.2 Beweissicherung / gen.
Zustandserfassung (3) Die Zugänglichkeit von Ver- und Entsorgungs-
(1) Die Beweissicherung gliedert sich in Zustands- einrichtungen ist im Rahmen des Baubetriebes zu
erfassungen vor Beginn, während und nach Ab- gewährleisten.
schluss der Baumaßnahmen. (4) Die Art und der Umfang der Reinigung der Ver-
(2) Für Gebäude und sonstige Anlagen, Ver- und kehrswege sind in der Leistungsbeschreibung fest-
Entsorgungsleitungen sowie schützenswerte Vege- zulegen.
tation im Einflussbereich der Baumaßnahmen ist
rechtzeitig vor Baubeginn eine Zustandserfassung
durchzuführen.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 3


ZTV-ING Teil 2 Grundbau Abschnitt 1 Baugruben

2.4 Baugrund und Standsicherheit nehmer Abweichungen bei der Herstellung der Bau-
grubenwand zu berücksichtigen. Die daraus resul-
(1) Durch geotechnische Untersuchungen nach tierenden Mehrmengen gehen zu Lasten des Auf-
DIN 4020 sind die für die Bauaufgabe maßgeben- tragnehmers.
den Baugrundeigenschaften zu ermitteln. Die cha-
rakteristischen Werte von Bodenkenngrößen sind (5) Die herstellungsbedingten Abweichungen und
unter Berücksichtigung von DIN 1054 und DIN 4020 die sich durch die Beanspruchung bei der jeweiligen
festzulegen. Verbauart ergebenen Verformungen sind bei der
Festlegung der lichten geometrischen Baugruben-
(2) Vor Beginn der Aushubarbeiten ist die Standsi- abmessungen zu berücksichtigen.
cherheit der geplanten Baugrube gemäß DIN 4124
zu belegen. Erforderliche rechnerische Standsicher-
heitsnachweise und Ausführungspläne sind dem 4.2 Baugrubenwände
Auftraggeber in prüffähiger Form vorzulegen.
(3) Die Prüfung erfolgt durch den Auftraggeber oder 4.2.1 Trägerbohlwände
durch einen von ihm beauftragten Prüfingenieur. (1) Trägerbohlwände können vertikal oder auch ge-
(4) In Fällen, in denen die Prüfung durch den Auf- neigt als sogenannter „liegender“ Verbau ausgeführt
tragnehmer erfolgen soll, ist dies in die Leistungs- werden.
beschreibung aufzunehmen. (2) Die Stahlträger sind grundsätzlich mit gleichem
(5) Werden die Ausführungsunterlagen in geprüfter Abstand einzubauen.
Form gefordert, bedarf die Wahl des Prüfingenieurs (3) Bei ungleichen Abständen der Träger sind be-
der Zustimmung des Auftraggebers. Die Prüfkosten sondere Maßnahmen zu treffen, um ein Verdrehen
trägt der Auftragnehmer. der Träger infolge unterschiedlicher Belastung der
Verbohlung zu vermeiden.
3 Geböschte Baugruben (4) Bohlen zwischen Verbauträgern sind durch Hart-
holzkeile mit Verspannung gegen den Boden einzu-
(1) Bei der Herstellung der Böschung ist eine Ge- bauen. Die Keile sind durch aufgenagelte Leisten
fährdung durch abrutschende Massen auszuschlie- gegen Lösen in ihrer Lage zu sichern und regelmä-
ßen. Beim Aushub entstandene Überhänge durch ßig zu überprüfen. Abweichend zur DIN 4124 dürfen
Bauwerksreste, Steine oder Felsbrocken sind sofort nur kantenscharf gesägte Bohlen eingesetzt werden.
zu beseitigen. Steine und Felsreste, die sich aus der Die Bohlen müssen eine Mindestauflagerbreite von
Böschung lösen können, sind regelmäßig zu kon- 1/5 der Trägerbreite aufweisen.
trollieren, wenn erforderlich zu sichern oder zu
beräumen. (5) Bei einer verankerten Trägerbohlwand ohne
Gurtung ist zur Sicherung gegen Ankerausfall am
(2) Baugrubenböschungen sind vor Witterungsein- Kopf des Verbaus umlaufend ein Stahlzugband von
flüssen (Erosion durch Niederschläge, Austrocknung mindestens 100 x 10 mm anzuschweißen. Diese
usw.) zu schützen. Austretendes Schichtenwasser Maßnahme ersetzt nicht den Nachweis „Ausfall ei-
und sich auf den Böschungsflächen sammelndes nes Ankers“.
Oberflächenwasser sind schadlos abzuleiten.
(3) Für die Baugrubensohle gilt Nr. 5. 4.2.2 Stahlspundwände
(1) Es gelten DIN EN 10248 und DIN EN 12063.
4 Baugruben mit Verbau (2) In der Leistungsbeschreibung sind die Anforde-
rungen an das Herstellungsverfahren in Abhängig-
4.1 Allgemeines keit von den örtlichen Randbedingungen festzulegen.
(1) Die nachfolgenden Nrn. behandeln Baugruben (3) Für das Einbringen der Spundbohlen ist ein ge-
ohne Grundwasser. eignetes Führungssystem zu wählen, welches ein
Ausweichen der Spundbohle beim Einbringen ver-
(2) Die Ausführung der Baugruben kann in der Bau- hindert. Dabei sind Lotabweichungen quer zur
weise mit Arbeitsraum oder in der Bauweise ohne Spundwandachse von maximal 1,5 % der Bohlen-
Arbeitsraum erfolgen. länge zulässig. Bei größeren Abweichungen sind die
(3) Wird ein Bauwerk unmittelbar gegen die Bau- Spundbohlen zu ziehen, neu auszurichten und er-
grubenwände betoniert, ist durch geeignete Maßnah- neut einzubringen.
men eine zwängungsarme Bewegung des Bauwerks (4) Auf eine Gurtung kann bei verankerten Spund-
zu ermöglichen (z.B. durch Trennfolien). wänden in Abstimmung mit dem Auftraggeber ver-
(4) Wird das Bauwerk ohne Arbeitsraum direkt ge- zichtet werden, wenn die einzelnen Rammelemente
gen die Baugrubenwand betoniert, hat der Auftrag- verankert und kraftschlüssig im Schloss gerammt

4 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 2 Grundbau Abschnitt 1 Baugruben

wurden und eine durchgehende, flächenhafte Trag- (2) Bei Bezugnahme der DIN EN 1538 auf die ENV
wirkung nachgewiesen ist. 206, ENV 1991, ENV 1992 und ENV 1994 sind die
(5) Der Nachweis kann durch eine einwandfreie DIN-Fachberichte „Beton“, „Einwirkungen auf Brü-
Schlossverhakung, z.B. durch installierte induktive cken“, „Betonbrücken“ und „Verbundbrücken“ anzu-
Näherungsschalter oder mechanische Federstifte, wenden.
erbracht werden. (3) Sofern Schlitzwände zu tragenden Bauteilen des
(6) Die Hilfsmittel zum Einbringen der Spundbohlen endgültigen Bauwerks werden, sind sie entsprechend
(z.B. Niederdruck-/Hochdruck-Spülen) sind statisch den Expositionsklassen, denen das Bauteil zugeord-
zu berücksichtigen. Spülhilfen sind bis maximal 1 m net ist, herzustellen. In diesem Fall muss die Beton-
vor Erreichen der endgültigen Einbautiefe zulässig. deckung 10 cm betragen.
(4) Die Bewehrungskörbe dürfen erst nach Sicht-
4.2.3 Bohrpfahlwände kontrolle durch den Auftraggeber vor Ort eingebaut
werden.
(1) Es gelten DIN EN 1536, DIN-Fachbericht „Bohr-
(5) Vor Baubeginn ist die Eignung der Rezeptur für
pfähle“ und der Teil 3 Abschnitt 1.
die Stützflüssigkeit nachzuweisen. Der Nachweis ist
(2) Bei Bezugnahme der DIN EN 1536 auf die ENV dem Auftraggeber vorzulegen.
206, ENV 1991-1, ENV 1992-1-1 und ENV 1994-1-1
sind die DIN-Fachberichte „Beton“, „Einwirkungen auf (6) Der Auftragnehmer hat vor der Herstellung ei-
Brücken“, „Betonbrücken“ und „Verbundbrücken“ nen Lamelleneinteilungsplan aufzustellen, der min-
anzuwenden. destens folgende Angaben enthalten muss:
– die Bezeichnung und die Breite der Lamellen,
(3) Sofern die Bohrpfahlwände zu tragenden Bau-
teilen des endgültigen Bauwerks werden, sind sie – die planmäßigen Einbindetiefen,
entsprechend den Expositionsklassen, denen das – die Reihenfolge der Herstellung,
Bauteil zugeordnet ist, herzustellen.
– das zulässige Alter der Vorgängerlamelle,
(4) Die Bewehrungskörbe dürfen erst nach Sicht-
kontrolle durch den Auftraggeber vor Ort eingebaut – die Maßnahmen zur Absicherung von offenen
werden. oder noch nicht erhärteten Lamellen.

(5) Der Auftragnehmer hat vor der Herstellung über- (7) Der Auftragnehmer hat den Nachweis über die
schnittener Bohrpfahlwände einen Bohrfolgeplan Entsorgung der anfallenden Suspensionsreste zu
aufzustellen, der mindestens folgende Angaben ent- erbringen.
halten muss:
4.2.5 Kombination von Verbauarten
– die Bezeichnung und die Durchmesser der Pfäh-
le, Bei der Kombination von Verbauarten sind die vor-
genannten Regelungen sinngemäß anzuwenden.
– die planmäßigen Einbindetiefen,
– die Reihenfolge der Herstellung,
5 Baugrubensohle / Planum
– die zulässige Betonfestigkeit der Primärpfähle
beim Herstellen der Sekundärpfähle, (1) Bei bindigem Boden und bei Böden, die bei
Wasser- und/oder Luftzutritt aufweichen oder zerfal-
– die Sicherheitsmaßnahmen zur Absicherung of- len, ist eine mindestens 50 cm dicke Schutzschicht
fener Bohrungen und noch nicht erhärteter Pfäh- in der Baugrube zu belassen. Diese Schutzschicht
le. ist in geeigneter Weise, ggf. von Hand, und abschnitt-
(6) Die Bohrpfahlwände sind mit Bohrschablone weise unmittelbar vor dem Herstellen des Grün-
herzustellen. dungsbauteils auszuheben. Das freigelegte Planum
(7) Vorwüchse sind zu beseitigen, wenn sie den er- ist unmittelbar durch die Aufbringung der Trag-
forderlichen Lichtraum einschränken. konstruktion (Sauberkeitsschicht aus Beton oder Fil-
ter-/Dränschicht oder Tragschicht) zu schützen.
(8) Eine höhere Festigkeitsklasse als C30/37 darf
rechnerisch nicht in Ansatz gebracht werden. (2) Bei verdichtungsfähigen Böden sind Auflocke-
rungen durch ein geeignetes Verdichtungsverfahren
(9) Bei einer Suspensionsstützung hat der Auftrag- zu beseitigen. Falls sich die Auflockerungen durch
nehmer den Nachweis über die Entsorgung der an- Verdichten nicht beheben lassen, kann der Auftrag-
fallenden Suspensionsreste zu erbringen. geber den Ersatz des Bodens durch Beton oder ein
geeignetes Ersatzmaterial verlangen.
4.2.4 Schlitzwände
(3) Bei feinkörnigen, wassergesättigten Böden ist ein
(1) Es gelten DIN EN 1538 in Verbindung mit Befahren der Baugrubensohle und des Planums nicht
DIN 4126 und DIN 4127 sowie Teil 3 Abschnitt 1. zulässig.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 5


ZTV-ING Teil 2 Grundbau Abschnitt 1 Baugruben

(4) Wenn die planmäßige Gründungssohle tiefer als (5) Abhängig vom Umfang des Wasserandrangs
die tatsächlich angetroffene Felsoberfläche liegt, darf sind zwischen Boden/Fels und Spritzbetonschale flä-
der Fels nur mit Zustimmung des Auftraggebers ab- chenhaft angeordnete Dränmatten/Dränstreifen bzw.
gebaut werden. filterstabil ummantelte Dränrohre zur Ableitung von
(5) Der Termin für die Überprüfung der Baugruben- Oberflächen- und Sickerwasser einzubauen. Zur
sohle ist vom Auftragnehmer so rechtzeitig zu be- Ableitung des mit diesen Elementen gesammelten
nennen, dass ein Fachplaner für Geotechnik/Sach- Wassers sind Durchlauföffnungen durch die Spritz-
verständiger für Geotechnik beteiligt werden kann. betonschale zu führen.
Hierfür hat der Auftragnehmer die Baugrube erfor- (6) In die Leistung einzurechnen ist eine durch das
derlichenfalls wasserfrei zu halten und die notwen- Herstellungsverfahren bedingte Überdicke der Spritz-
digen Hilfseinrichtungen und Arbeitskräfte zur Ver- betonschale von 20 % der Solldicke und der aufgrund
fügung zu stellen. der geotechnischen Situation unvermeidbare Mehr-
aushub bzw. Mehrausbruch bis zu einem Einzel-
volumen von 0,01 m3/m2.
6 Verankerung, Vernagelung
und Aussteifung 6.3 Baugrubenaussteifung
(1) Es gelten die DIN-Fachberichte „Beton“, „Beton-
6.1 Verpressanker brücken“ und „Stahlbrücken“ sowie DIN 1052.
(1) Für die Herstellung und Prüfung gilt DIN 4125. (2) Zur Aufnahme von Horizontalkräften vorgesehe-
Zusätzlich sind die Regelungen des informativen ne Verbände sind an die Baugrubenwände und et-
Anhanges G der DIN 1054 anzuwenden. waige Mittelträgerreihen unverschieblich und kraft-
schlüssig anzuschließen.
(2) Die allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen
für die Ankerköpfe und für die Anker sind dem Auf- (3) Rundholzsteifen müssen geradwüchsig und ohne
traggeber vorzulegen. Drehwuchs sein. Hölzerne Steifen dürfen nicht ge-
stoßen werden.
(3) Genehmigt der Auftraggeber die Ausführung ei-
ner in der Leistungsbeschreibung nicht vorgesehe-
nen Rückverankerung, hat der Auftragnehmer hier- 7 Baugruben im Grundwasser
für die schriftliche Zustimmung der betroffenen
Grundstückseigentümer dem Auftraggeber vor Bau- 7.1 Allgemeines
beginn vorzulegen.
(1) Zusätzlich zu Nr. 4 gelten die nachfolgenden
(4) Der Lastfall „Ausfall eines Ankers“ ist nachzu- Regelungen.
weisen. Hierbei sind für die erdstatischen Nachwei-
se die Teilsicherheitsbeiwerte gemäß Lastfall 3 nach (2) Die Anforderungen an die Wasserhaltung sind
DIN 1054 einzuhalten. in Abschnitt 3 geregelt.
(5) Der Verpresskörperüberstand ist auf maximal (3) In der Leistungsbeschreibung sind die Auflagen
1 m zu begrenzen. aus der wasserrechtlichen Genehmigung und die
Ergebnisse der projektbezogenen Gutachten zu be-
(6) Bei Verwendung von Mikropfählen statt Verpress- rücksichtigen.
ankern kann der Auftraggeber Abnahmeprüfungen
für jeden Pfahl entsprechend den Regelungen für (4) Wegen des besonderen Risikos beim Bauen im
Verpressanker fordern. Grundwasser sind für mögliche Störfälle Anweisun-
gen zur sofortigen Schadensbegrenzung auf der
Baustelle vorzuhalten.
6.2 Vernagelung
(1) Es gilt prEN 14490. 7.2 Restwassermengen
(2) Die allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen (1) Restwasser tritt der technisch dichten Baugrube
für Nägel sind dem Auftraggeber vorzulegen. z.B. durch Fugen und Schlösser zu und muss abge-
(3) Der Aushub (freie Standhöhe bis zur Aufbringung leitet werden. Die Anforderungen an Beschaffenheit
der Spritzbetonschale und/oder Vernagelung) darf und Menge des abzuleitenden Restwassers sind in
nur in der Höhe erfolgen, dass kein Herausrollen, die Leistungsbeschreibung aufzunehmen.
Ausfließen oder ein Ausbruch von Boden und Fels (2) Für die Behandlung und Ableitung bzw. Rück-
auftreten kann. führung der Restwassermengen ist von der zustän-
(4) Die ggf. erforderliche Spritzbetonschale (Flä- digen Wasserbehörde vor Baubeginn eine Geneh-
chensicherung) ist unmittelbar nach dem Freilegen migung einzuholen. Die Verantwortlichkeiten hierzu
aufzubringen. Für deren Ausführung gilt DIN 18551. sind in Abschnitt 3 geregelt.

6 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 2 Grundbau Abschnitt 1 Baugruben

(3) Wird das Bauverfahren vom Auftragnehmer ge- (2) Als allseitige Abweichung von der Lotrechten sind
wählt, sind die in der Leistungsbeschreibung vorge- 0,5 % der Schlitzwandhöhe zulässig.
gebene Menge und die Beschaffenheit des abzulei- (3) Bei jeder Lamelle ist eine Lagekontrolle durch
tenden Restwassers nachzuweisen und einzuhalten. ein Geomesssystem (z.B. Inklinometermessung)
durchzuführen und zu protokollieren.
7.3 Dichte Baugrubenwände (4) Die Überschneidung der Lamellen in der Schlitz-
wandsohle muss mindestens 20 cm betragen.
7.3.1 Allgemeines (5) Arbeitsfugen sind wasserdicht auszuführen.
(1) Dichte Baugrubenwände können sowohl als Bau- Nachverpressmöglichkeiten sind vorzusehen.
behelfe als auch im Ausnahmefall als Teil des end-
gültigen Bauwerks dienen. 7.3.5 Dichtwände mit eingehängter
(2) Auf die Dichtigkeit notwendiger Querschotte und Spundwand
deren Anschluss ist besonders zu achten. (1) Es gelten die Nrn. 7.3.2 und 7.3.4.
(2) Spundbohlen sind zur Lagesicherung mit einer
7.3.2 Stahlspundwände Zwangsführung lotrecht in die Schlitze einzubauen.
(1) Die Stahlspundwände sind wasserdicht herzu- Es sind Maßnahmen zu treffen, um ein Versinken
stellen. des Spundwandkopfes in der Dichtflüssigkeit zu ver-
hindern.
(2) In Abhängigkeit von der zulässigen Restwasser-
menge kann es erforderlich sein, zusätzlich Schloss- (3) Die Endschlösser der Spundwände sind gegen
dichtungen o.ä. einzusetzen. Beschädigung durch Schlitzwandgreifer und Eindrin-
gen von Dichtmasse durch ein Schutzprofil, das vor
(3) Es sind Lotabweichungen quer zur Spundwand-
dem Einbau der folgenden Bohle gezogen wird, zu
achse von maximal 1 % der Bohlenlänge zulässig.
schützen.
Bei größeren Abweichungen sind die Spundbohlen
zu ziehen, neu auszurichten und erneut einzubrin- (4) Zur Vermeidung von Gefügestörungen der be-
gen. reits abgebundenen Dichtmasse sind die Spund-
bohlen erschütterungsarm einzubringen.
7.3.3 Bohrpfahlwände
(1) Es sind nur Wände mit überschnittenen Bohr-
7.4 Dichte Baugrubensohlen
pfählen zulässig.
7.4.1 Allgemeines
(2) Bohrpfahlwände als dichte Baugrubenwände
sind mit einem Pfahldurchmesser von mindestens (1) Dichte Baugrubensohlen können durch den Un-
60 cm auszubilden. tergrund selbst (natürliche Dichtsohle) oder durch
den Einbau einer entsprechenden Konstruktion er-
(3) Als allseitige Abweichung der Pfahlachsen von reicht werden, insbesondere durch
der Lotrechten sind 0,5 % der Bohrpfahllänge zuläs-
sig. – eine Unterwasserbetonsohle,

(4) Die Herstellung hat mit Bohrlochverrohrung zu – eine Injektionssohle (hoch- oder tiefliegend) und
erfolgen. – Sonderbauverfahren, wie z.B. Vereisung.
(5) Die Überschneidung benachbarter Pfähle muss (2) Die den Berechnungen zugrunde gelegten
an jeder Stelle mindestens 50 mm betragen. Druckverhältnisse sind inner- und außerhalb der
(6) Bei jeder einzelnen Pfahlbohrung ist vor dem Baugrube durch Grundwasserstandsmessungen vor
Betonieren eine Lagekontrolle am Pfahlfuß mittels und während des Aushubs zu kontrollieren. Inner-
geeigneter Messeinrichtungen durchzuführen und zu halb der Baugrube ist der Grundwasserstand ober-
protokollieren. halb der Dichtsohle zu erfassen.

(7) Bei der Anordnung von mehreren unbewehrten (3) Die Wirksamkeit der Dichtsohle ist vor dem Aus-
Pfählen zwischen bewehrten Pfählen (z.B. 1+3 Sys- hub durch Probelenzung nachzuweisen.
tem) sind die unbewehrten Pfähle im Grundriss in
einer Stützlinie (gewölbeartig) anzuordnen. 7.4.2 Unterwasserbetonsohle
(1) Unterwasserbetonsohlen sind in der Regel
7.3.4 Schlitzwände unbewehrt vorzusehen.
(1) Schlitzwände sind mit einer Nenndicke von min- (2) Der Beton ist im Kontraktorverfahren einzubrin-
destens 60 cm auszubilden. gen.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 7


ZTV-ING Teil 2 Grundbau Abschnitt 1 Baugruben

(3) Die erforderliche Dicke der Unterwasserbeton- 8 Aushub, Rückbau und


sohle ist für den festgelegten Bemessungswasser-
stand für die Bauzeit nachzuweisen. Verfüllen der Baugrube
(4) Zwischen der Oberkante des Unterwasserbetons
und der Unterkante der Sauberkeitsschicht ist eine
8.1 Aushub der Baugrube
Ausgleichsschicht aus Kies von mindestens 20 cm (1) Für Bodenarbeiten innerhalb der durchwurzelten
Dicke vorzusehen. Die Ausgleichsschicht ist filter- Bodenschicht gelten die Zusätzlichen Technischen
stabil auszuführen und im Randbereich gegen seitli- Vertragsbedingungen und Richtlinien für Land-
ches Ausweichen zu sichern. schaftsbauarbeiten im Straßenbau (ZTV La-StB).
(5) Der Anschlussbereich Sohle/Wand ist vor Ein- (2) Der Abtrag und die Lagerung des Oberbodens
bringen des Unterwasserbetons zu kontrollieren (ggf. müssen gesondert erfolgen. Abtrag und Lagerung
durch Tauchereinsatz). sollen so erfolgen, dass eine Verschlechterung des
(6) Unterwasserbetonsohlen dürfen für den Nach- Bodenmaterials hinsichtlich Qualität und Zusammen-
weis der Auftriebssicherheit des endgültigen Bau- setzung vermieden wird.
werks in der Regel nicht herangezogen werden.
8.2 Rückbau der Baugrube
7.4.3 Tiefliegende Injektionssohle (1) In der Leistungsbeschreibung ist anzugeben, ob
(1) Das Verfahren sieht die Herstellung einer wasser- und in welchem Umfang Elemente der Baugruben-
undurchlässigen Schicht aus Zement- und/oder sicherung im Untergrund verbleiben oder rückgebaut
Kunststoffsuspension (Weichgel) in Lockergestein werden sollen.
vor, damit der darüber verbleibende Erdkörper dem (2) Der Rückbau von Elementen der Baugruben-
darunter angreifenden Grundwasserdruck entgegen- sicherung ist dem Auftraggeber rechtzeitig vor Be-
wirken kann. ginn anzuzeigen.
(2) Wegen der Herstellungsungenauigkeiten sollte (3) Verbleibende Elemente sind einzumessen und
die Injektionssohle nicht mehr als 40 m unter der in die Bestandspläne aufzunehmen.
Bohrebene liegen.
(4) Bei verbleibenden Baugrubensicherungen ist
(3) Bei Höhenabstufungen der Injektionssohle ist an eine dauerhafte Beeinflussung des Grundwassers
der Versatzstelle ein Übergangsblock mit einer zu verhindern.
Überlappungslänge, die mindestens der 2-fachen
Versatztiefe entspricht, auszuführen. 8.3 Verfüllen der Baugrube /
(4) Für die Injektionssohle sind wasserrechtliche des Arbeitsraumes
Genehmigungen hinsichtlich der Zusammensetzung
der vorgesehenen Injektionsmaterialien erforderlich. (1) Die an das Material gestellten Qualitätsanfor-
derungen im Hinblick auf Art und Zusammensetzung
(5) Die Einhaltung der in den Genehmigungen fest- sind vor Ausführung dem Auftraggeber nachzuwei-
gelegten Werte ist auf der Baustelle laufend zu über- sen.
prüfen und zu dokumentieren.
(2) Bei der Verwendung von gebrochenem Material
darf dessen Einbau nicht zu Schäden an der vor-
7.4.4 Hochliegende Injektionssohle
handenen Bauwerksabdichtung und -dränage füh-
(1) Die wie die tiefliegende Injektionssohle herge- ren.
stellte Dichtungsschicht (kein Weichgel) wird anstel- (3) In Verbindung mit den Verdichtungsanforderun-
le der Erdauflast durch Zuganker oder -pfähle ge- gen und den dafür benötigten Verdichtungsgeräten
gen den Auftrieb gesichert. Dies hat den Vorteil, dass ist der Verdichtungserddruck nach DIN 4085 nach-
die Baugrubenwände nicht so tief einbinden müs- zuweisen. Dabei sind insbesondere die verschiede-
sen. nen Bauzustände zu beachten (z.B. einseitige Ver-
(2) Die hochliegende Injektionssohle ist mit einer füllung).
Erdüberdeckung von mindestens 1 m Dicke bis zur (4) Sofern ein Wiedereinbau beim Aushub anfallen-
späteren Baugrubensohle herzustellen. der Böden vorgesehen ist, muss geeignetes Materi-
(3) Der erforderliche Verbund zwischen der Injek- al getrennt gelagert werden. Eine Vermischung mit
tionssohle und der Verankerung ist durch Eignungs- vernässten, organischen oder nicht verdichtungs-
versuche auf der Baustelle nachzuweisen. fähigen Böden ist auszuschließen. Bei bindigem oder
witterungsempfindlichem Bodenmaterial ist das
Niederschlagswasser durch geeignete Maßnahmen
(z.B. Abwalzen mit Gefälle, Folienabdeckung) abzu-
halten.

8 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 2 Grundbau Abschnitt 1 Baugruben

(5) Organische, quellfähige oder vernässte Böden


dürfen nicht verwendet werden.
(6) Durch unsachgemäße Zwischenlagerung un-
brauchbar gewordenes Bodenmaterial hat der Auf-
tragnehmer zu beseitigen und durch brauchbares
Verfüllmaterial zu ersetzen. Die Kosten gehen zu
Lasten des Auftragnehmers.
(7) Bei der Wiederherstellung des Geländes gelten
die ZTV La-StB.

8.4 Bauwerkshinterfüllung
(1) Es gilt das Merkblatt über den Einfluss der Hinter-
füllung auf Bauwerke.
(2) Bei verankerten Wänden ist das Spannen bzw.
Entlasten der Anker auf die Hinterfüllarbeiten abzu-
stimmen. Die entsprechenden Einwirkungskombina-
tionen sind bei den Standsicherheitsnachweisen zu
berücksichtigen.

9 Überwachung der Bauaus-


führung / Qualitätssicherung
(1) Während der Bauausführung hat regelmäßig
eine Beobachtung und ggf. auch messtechnische
Kontrolle der Baugrubensicherung durch den Auftrag-
nehmer im Hinblick auf Übereinstimmung mit der
Ausführungsplanung zu erfolgen. Bei Nichtüberein-
stimmung ist umgehend der Auftraggeber zu infor-
mieren und vom Auftragnehmer ein entsprechender
Änderungsplan dem Auftraggeber vorzulegen.
(2) Zur Beurteilung der Bauwerks-Boden-Wechsel-
wirkung können besondere Messeinrichtungen im
Sinne eines Geomessprogramms erforderlich wer-
den (Präzisionsnivellement, Alignement, Inklino-
meter, Druckmessdosen u.a.).

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 9


Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen


ZTV-ING Teil 2 Grundbau Abschnitt 2 Gründungen

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 2
Grundbau

Abschnitt 2
Gründungen

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 2 Grundbau Abschnitt 2 Gründungen

Inhalt Seite

1 Allgemeines .............................................. 3
2 Flachgründungen ..................................... 3
3 Tiefgründungen ........................................ 3
3.1 Allgemeines ............................................... 3
3.2 Pfahlgründungen ....................................... 3
3.2.1 Allgemeines ............................................... 3
3.2.2 Verdrängungspfähle ................................... 3
3.2.3 Bohrpfähle.................................................. 4
3.2.4 Mikropfähle ................................................ 5
3.3 Gründungen auf Spundwänden ................. 5
4 Sondergründungen .................................. 5
5 Bodenersatz ............................................. 5
5.1 Allgemeines ............................................... 5
5.2 Bodenersatz mit nichtbindigem Boden ...... 6
5.3 Bodenersatz mit Beton............................... 6
5.4 Unterfangungen ......................................... 6
6 Gründung auf verbessertem /
verfestigtem Baugrund ............................ 6
6.1 Verdichtung ................................................ 6
6.1.1 Oberflächen- und Tiefenverdichtung .......... 6
6.1.2 Dynamische Intensivverdichtung
und Sprengverdichtung .............................. 6
6.2 Verfestigung ............................................... 7
6.2.1 Allgemeines ............................................... 7
6.2.2 Verfestigung durch Bindemittel .................. 7
6.2.3 Verfestigung durch Injektionen
und Verdichtungsinjektionen ...................... 7
7 Überwachung der Bauausführung /
Qualitätssicherung .................................. 7

2 Verkehrsblatt-Sammlung-Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 2 Grundbau Abschnitt 2 Gründungen

1 Allgemeines 3 Tiefgründungen
(1) Der Teil 2 Abschnitt 2 gilt nur in Verbindung mit
dem Teil 1 Allgemeines. 3.1 Allgemeines
(2) Es gelten DIN 1054, DIN 4020, DIN 4123, (1) Es gelten die DIN EN 1536 in Verbindung mit
DIN 4124 sowie die Zusätzlichen Technischen Ver- dem DIN-Fachbericht „Bohrpfähle“, DIN EN 12699,
tragsbedingungen und Richtlinien für Erdarbeiten im DIN EN 12794 und DIN EN 14199.
Straßenbau (ZTV E-StB) und die Empfehlungen des (2) Bei Bezug in den vorgenanten Normen auf
Arbeitskreises „Baugruben“ (EAB). EN 206, EN 1991-1, EN 1992, EN 1993 und
(3) Vor Beginn der Baumaßnahme wird durch den EN 1994-1-1 sind die DIN-Fachberichte „Beton“, „Ein-
Auftraggeber festgelegt, in welche Geotechnische wirkungen auf Brücken“, „Betonbrücken“, „Stahl-
Kategorie die Bauwerksgründung einzuordnen ist. brücken“ und „Verbundbrücken“ anzuwenden.
(4) Das Merkblatt über den Einfluss der Hinterfüllung (3) Die Empfehlungen des Arbeitskreises „Pfähle“
auf Bauwerke ist zu beachten. (EA – Pfähle) sind zu beachten.
(5) Die vom Auftraggeber zur Verfügung gestellten
Angaben zur Gründung aus dem Geotechnischen 3.2 Pfahlgründungen
Bericht gelten nur für den Verwaltungsentwurf und
nur für die dort genannte Gründungsart und Grün- 3.2.1 Allgemeines
dungstiefe. Bei Änderungsvorschlägen oder Neben- (1) Die Tragfähigkeit der Pfähle ist anhand von Pfahl-
angeboten ist vom Auftragnehmer die Gleichwertig- probebelastungen oder von Probebelastungen un-
keit durch einen Fachplaner für Geotechnik/Sach- ter vergleichbaren Verhältnissen nachzuweisen, bzw.
verständigen für Geotechnik nachzuweisen. es kann auf die Erfahrungswerte der DIN 1054 zu-
(6) Der Auftragnehmer hat bei dem von ihm gewähl- rückgegriffen werden, wenn über das mechanische
ten Bauverfahren vor Beginn der Gründungsarbeiten Verhalten des Baugrundes gesicherte Erkenntnisse
eine Zustandserfassung durchzuführen. Hierzu gilt vorliegen. Die Art des Tragfähigkeitsnachweises ist
Abschnitt 1 Nr. 2. in der Leistungsbeschreibung festzulegen.
(7) Für die Ausführungsplanung sind der Rechen- (2) Für Probebelastungen gelten die EA – Pfähle.
gang und die zugehörigen Lastannahmen im Ein- (3) Einzelpfähle oder einreihige Pfahlgruppen unter
vernehmen mit dem Auftraggeber festzulegen. Widerlagern oder Stützen mit längsfesten Lagern
(8) Bei Ausschachtungen an Bauwerken ist in der sind mit Ausnahme bei der integralen Bauweise nicht
Leistungsbeschreibung anzugeben, mit welcher Ab- zugelassen.
grabung (Tiefe und Ausdehnung) vor der bestehen-
den Gründung für die Standsicherheitsnachweise 3.2.2 Verdrängungspfähle
gerechnet werden muss.
(1) Die tatsächliche Lage und Richtung der Pfähle
(9) Der Fachplaner für Geotechnik/Sachverständi-
sind aufzumessen. Der Einfluss der Abweichungen
ge für Geotechnik muss nachweislich fachkundig und
von der Solllage ist statisch nachzuweisen.
erfahren auf dem Gebiet der Geotechnik sein.
(2) Beschädigte Pfahlköpfe dürfen nur mit Geneh-
migung des Auftraggebers abgeschnitten und ersetzt
2 Flachgründungen werden.
(1) Es gelten die DIN-Fachberichte „Beton“, „Einwir- (3) Bei vorgefertigten Verdrängungspfählen aus
kungen auf Brücken“ und „Betonbrücken“. Stahlbeton müssen die Stahleinlagen der Pfähle
(2) Der Termin für die Überprüfung der Gründungs- mindestens 50 cm in das anschließende Bauteil ein-
sohle ist vom Auftragnehmer so rechtzeitig zu be- binden. Der gesunde Beton des Pfahles muss min-
nennen, dass ein Fachplaner für Geotechnik/Sach- destens 5 cm in die Pfahlkopfplatte einbinden.
verständiger für Geotechnik beteiligt werden kann. (4) Bei vorgefertigten Verdrängungspfählen aus Stahl-
Hierfür hat der Auftragnehmer die Gründungssohle und Spannbeton müssen die Beanspruchungen aus
erforderlichenfalls wasserfrei zu halten und die not- Transport und Lagerung berücksichtigt werden.
wendigen Hilfseinrichtungen und Arbeitskräfte zur (5) Der Auftragnehmer hat die nach DIN EN 12699
Verfügung zu stellen. zu führenden Herstellprotokolle dem Auftraggeber
(3) Bei zu erwartenden Setzungsdifferenzen zwi- spätestens am folgenden Arbeitstag zu übergeben.
schen Gründungen ist ggf. eine Vorbelastung, eine Sollten die Bedingungen vereinbarter Randkriterien
messtechnische Setzungskontrolle oder eine Nach- nicht erfüllt werden, ist der Auftraggeber hiervon zu
richtung bzw. Nachrichtmöglichkeit des Überbaues unterrichten und es sind ihm Vorschläge für die wei-
vorzusehen. teren Maßnahmen zu unterbreiten.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 3


ZTV-ING Teil 2 Grundbau Abschnitt 2 Gründungen

3.2.3 Bohrpfähle seinen Fachplaner für Geotechnik/Sachverständigen


für Geotechnik.
(1) Abweichend von DIN EN 1536 sind für die Her-
stellung von Bohrpfählen maximal eine Exzentrizität (8) Die Pfähle müssen einschließlich der Einbindung
von 0,05 x D (D = Pfahldurchmesser) und eine in das anschließende Bauteil aus einwandfreiem
Neigungsabweichung von 0,015 m je Meter Pfahl- dichten Beton bestehen. Ein Entmischen des einge-
länge gegenüber dem Sollwert zulässig. brachten Betons und ein Abreißen der Frischbeton-
säule im Grundwasser sind zu verhindern.
(2) Für die Bemessung der Bohrpfähle sind unab-
hängig von den tatsächlichen Abweichungen die (9) Ortbetonpfähle sind mindestens 50 cm über
vorgenannten Abweichungen zu berücksichtigen. Unterfläche Pfahlkopfplatte bzw. -balken zu betonie-
ren. Dieser Überstand ist nach Aushub der Baugru-
(3) Eine höhere Festigkeitsklasse als C30/37 darf
be für die Pfahlkopfplatte bzw. den Pfahlkopfbalken
rechnerisch nicht in Ansatz gebracht werden.
auf 5 cm genau zu kappen.
(4) Unverrohrte Bohrungen für Pfähle sind nur im
(10) Der Randüberstand der Pfahlkopfplatte über die
Fels und nur mit Zustimmung durch den Auftragge-
Pfähle muss mindestens 30 cm betragen. An der
ber zugelassen.
Unterseite der Pfahlkopfplatte müssen alle Pfähle
(5) Pfahlfuß- und Pfahlschaftaufweitungen sind in einen lichten Abstand von mindestens 60 cm haben.
Abstimmung mit dem Fachplaner für Geotechnik/ Die Pfahlkopfplatte muss mindestens 60 cm dick sein.
Sachverständigen für Geotechnik im Hinblick auf die (11) Die Längsbewehrung ist gleichmäßig über den
Bemessung festzulegen. Umfang zu verteilen. Zum sicheren Einhalten der
(6) Die Übereinstimmung der ausgeführten Pfähle Betondeckung und zur Lagesicherung der Längs-
mit den Vorgaben in den Berechnungs- und Bemes- bewehrung sind mindestens folgende Maßnahmen
sungsansätzen unter Berücksichtigung der angetrof- vorzusehen:
fenen Baugrundverhältnisse und/oder den Angaben – Im Abstand von höchstens 2,50 m sind jeweils
im Geotechnischen Bericht hat der Auftragnehmer zwei Bandstahlringe 5/60 mm mit einem Abstand
dem Auftraggeber durch Vorlage der Baustellenauf- von 25 cm in der Bewehrung anzuordnen und an
zeichnungen gemäß DIN EN 1536 nachzuweisen. diese Ringe entsprechende Bügel mit einem Stab-
(7) Die Überprüfung der Pfahlaufstandsebene und durchmesser von 16 mm als Abstandhalter an-
der notwendigen Einbindelänge in den tragfähigen zuschweißen. Bei maschineller Herstellung des
Baugrund erfolgt durch den Auftraggeber und/oder Bewehrungskorbes dürfen die beiden Bandstahl-

Bild 2.2.1: Beispiele bewährter Schlossformen von Spundbohlen (Maße in mm)

4 Verkehrsblatt-Sammlung-Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 2 Grundbau Abschnitt 2 Gründungen

ringe durch einen Ring gleicher Steifigkeit und die (4) Spundbohlen aus den Stahlsorten S 320 GP, S
Bügel durch abstandhaltende Kufen ersetzt wer- 390 GP und S 430 GP dürfen nur verwendet wer-
den, deren Enden nach innen gebogen sind. Der den, wenn dafür allgemeine bauaufsichtliche Zulas-
Fuß des Bewehrungskorbes ist aus gekreuzten sungen des Deutschen Institutes für Bautechnik vor-
Bandstahleisen 5/60 mm mit einer Stahlplatte liegen.
200/200/5 mm herzustellen. (5) In Abänderung der DIN EN 10248-2, Tabelle 15
– Soweit verfahrensbedingt nicht verhindert werden gelten die in Bild 2.2.1 aufgeführten Verhakungs-
kann, dass der Bewehrungskorb in den Unter- maße.
grund absinkt oder beim Ziehen des Bohrrohres (6) Die Spundwände sind im Hinblick auf eine mög-
mitgenommen wird, sind andere Lagesicherun- liche Korrosion auszulegen. Bei Korrosionsbelastung
gen vorzusehen. durch Luft, Boden, Grundwasser und ggf. Gewässer
(12) Leerbohrungen sind beim Ziehen der Verroh- ist Teil 4 Abschnitt 3 anzuwenden. Die Korrosions-
rung bis Oberfläche Bohrplanum mit sandigem Kies schutzmaßnahmen sind in die Leistungsbeschrei-
oder anderem geeigneten Material zu verfüllen und bung aufzunehmen.
ggf. zu verdichten. (7) Für das Einbringen der Spundbohlen ist ein ge-
(13) Der Termin für die Überprüfung der Pfahlauf- eignetes Führungssystem zu wählen, welches ein
standsebene und der notwendigen Einbindelänge in Ausweichen der Spundbohle beim Einbringen ver-
den tragfähigen Baugrund ist vom Auftragnehmer so hindert. Die Spundbohlen sind kraftschlüssig im
rechtzeitig zu benennen, dass der Fachplaner für Schloss zu rammen. Dabei sind Lotabweichungen
Geotechnik/Sachverständige für Geotechnik betei- quer zur Spundwandachse von maximal 0,5 % der
ligt werden kann. Hierfür hat der Auftragnehmer nach Spundwandlänge zulässig. Bei größeren Abweichun-
Abstimmung mit dem Auftraggeber diese Bereiche gen sind die Spundbohlen zu ziehen, neu auszurich-
erforderlichenfalls grundwasserfrei zu halten und die ten und erneut einzubringen.
notwendigen Hilfseinrichtungen und Arbeitskräfte zur (8) Die Bohlen sind in einem Zuge auf endgültige
Verfügung zu stellen. Tiefe einzubringen.
(9) Die Wahl von Einbringhilfen hat in Abstimmung
3.2.4 Mikropfähle mit dem Auftraggeber zu erfolgen.
(1) Es dürfen nur verpresste Mikropfähle ausgeführt (10) Die Spundwandeinbringung ist in Analogie zu
werden. den vorgefertigten Verdrängungspfählen zu proto-
(2) Die allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen kollieren. Die Herstellprotokolle sind gemäß
für Mikropfähle sind dem Auftraggeber vorzulegen. DIN EN 12699, Tabellen 2 und 3 anzufertigen und
Vom Auftragnehmer ist anzugeben, welcher Art der spätestens am folgenden Arbeitstag dem Auftragge-
Herstellung, des Lastabtrages und der Bemessung ber vorzulegen.
das von ihm gewählte Pfahlsystem laut Zulassung
genügen muss.
4 Sondergründungen
(3) Der Ansatz und die Aufnahme möglicher Hori-
zontalkräfte durch die Mikropfähle ist auf der Basis (1) Kombinierte Flach- und Tiefgründungen, Senk-
des Geotechnischen Berichtes in Abstimmung mit kasten-, Druckluft- und Schwimmkastengründungen
dem Fachplaner für Geotechnik/Sachverständigen gehören in die Geotechnische Kategorie 3 nach DIN
für Geotechnik festzulegen. 1054.
(2) Für die Berechnung, Bemessung und konstruk-
3.3 Gründungen auf Spundwänden tive Durchbildung gelten zusätzlich zu Nr. 1 die DIN-
Fachberichte „Beton“, „Einwirkungen auf Brücken“,
(1) Bei einer Gründung auf Spundwänden ist die „Betonbrücken“ und „Stahlbrücken“.
Verträglichkeit von Spannungen und Verformungen
für Stahlbauteil und Stahlbetonbauteil durch eine all-
gemeine bauaufsichtliche Zulassung oder einen sta- 5 Bodenersatz
tischen Nachweis zu belegen.
(2) Eine ausreichend kraftschlüssige Einbindung des
5.1 Allgemeines
Spundwandkopfes in das aufgehende Tragglied ist (1) Boden darf nur mit Zustimmung des Auftragge-
durch druck- und schub- sowie zugfesten Verbund bers ersetzt werden.
sicherzustellen. (2) Die Eignung des Bodenersatzes ist vom Auftrag-
(3) Die Spundwände sind nach DIN EN 12063 aus- nehmer nachzuweisen.
zuführen. Dabei sind ungebrauchte Stahlspund- (3) Die Aushubsohle ist vor Einbringen des Boden-
bohlen nach DIN EN 10248 zu verwenden. ersatzes auf die Einhaltung der Berechnungs- bzw.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 5


ZTV-ING Teil 2 Grundbau Abschnitt 2 Gründungen

Bemessungsansätze und/oder der Angaben im stopfverdichtung erfolgen. Hinweise zu den Verfah-


Geotechnischen Bericht zu überprüfen. Bei Ersatz ren der Tiefenverdichtung können dem Merkblatt für
unter Wasser sind hierfür geeignete Maßnahmen die Untergrundverbesserung durch Tiefenrüttler ent-
vorzusehen. nommen werden.
(4) Bei der Tiefenverdichtung ist der Ablauf des Ver-
5.2 Bodenersatz mit nichtbindigem dichtungsverfahrens vom Auftragnehmer zu be-
Boden schreiben und dem Auftraggeber vor Baubeginn vor-
zulegen.
(1) Bodenersatz mit nichtbindigem Boden kann nur
(5) Bei der Verbesserung des Baugrundes mit Hilfe
flächenhaft ausgeführt werden. Die Eignung des
der Tiefenverdichtung ist die Lastausbreitung zu be-
nichtbindigen Bodens ist vom Auftragnehmer durch
achten.
mindestens eine Probe je angefangene 500 m3 oder
beim Wechsel der Entnahmegrube nachzuweisen. (6) Das Arbeitsplanum muss mindestens 50 cm über
der planmäßigen Gründungsebene des Bauwerkes
(2) Der Bodenersatz ist an allen Seiten der Grün-
und mindestens 50 cm über dem Grundwasserspie-
dungsfläche mit einem Überstand zur Fundament-
gel liegen.
fläche auszuführen. Der Überstand muss der Schicht-
dicke des Bodenersatzes entsprechen. (7) Über die Lage und Anzahl der Rüttelpunkte ist
vom Auftragnehmer ein Plan aufzustellen und dem
(3) Der Einbau des nichtbindigen Bodens hat lagen-
Auftraggeber vorzulegen.
weise zu erfolgen.
(8) Die notwendigen Nachweise zur Feststellung der
(4) Die Verdichtungsanforderungen des Bodener-
Wirksamkeit möglicher Hilfsmaßnahmen bei der
satzes müssen in der Leistungsbeschreibung ange-
Tiefenverdichtung (Luft-/Wasserspülung) sind in der
geben werden.
Leistungsbeschreibung anzugeben.
(9) Für das bei der Rüttelstopfverdichtung einzubau-
5.3 Bodenersatz mit Beton ende Bodenmaterial sind vom Auftragnehmer vor
(1) Der Bodenersatz mit Beton kann flächenhaft und Baubeginn entsprechende Eignungsnachweise vor-
punktuell (pfeilerförmig) ausgeführt werden. zulegen.
(2) Der Bodenersatz mit Beton muss in den statisch (10) In der Leistungsbeschreibung ist ein Baugrund-
erforderlichen Grundriss- und Tiefenabmessungen verbesserungsfaktor anzugeben. Der Faktor drückt
ausgeführt werden. den Erfolg der Baugrundverbesserung unter Berück-
sichtigung von Steifemodul bzw. Reibungswinkel des
(3) Bei großen Horizontalkräften ist in den statischen
ursprünglichen und des verbesserten Baugrundes
Nachweisen der Kräfteverlauf vom Fundament über
aus.
dem Bodenersatz aus Beton bis in den Untergrund
zu verfolgen. (11) Vom Auftragnehmer ist vor Baubeginn in Ab-
stimmung mit dem Auftraggeber ein Messprogramm
zum Nachweis des Baugrundverbesserungsfaktors
5.4 Unterfangungen festzulegen.
Es gilt DIN 4123. (12) Vor Beginn der Baumaßnahme sind entspre-
chende Probefelder anzulegen, aus denen der Ab-
6 Gründung auf verbesser- stand der Rüttelpunkte sowie zusätzlich bei der
Rüttelstopfverdichtung die Mengen des einzubauen-
tem/ verfestigtem Baugrund den Bodenmaterials abgeleitet werden können, um
den geforderten Baugrundverbesserungsfaktor zu
6.1 Verdichtung erreichen.
(13) Alle verfahrenstechnischen Parameter sind je
6.1.1 Oberflächen- und Tiefenverdichtung
Rüttelpunkt zu dokumentieren und dem Auftragge-
(1) Die Oberflächenverdichtung des anstehenden ber zeitnah zu übergeben.
Baugrundes kann mit unterschiedlichen Walzen und (14) Nach Abschluss der Tiefenverdichtung ist eine
Rüttlern erfolgen, um die in der Leistungsbeschrei- Oberflächenverdichtung vorzunehmen.
bung vorgegebenen Verdichtungsanforderungen
(Verdichtungsgrad, ggf. Luftporenanteil) zu erreichen.
6.1.2 Dynamische Intensivverdichtung und
(2) Der Nachweis der geforderten Verdichtung ist Sprengverdichtung
durch den Auftragnehmer zu erbringen.
(1) Bei der dynamischen Intensivverdichtung/
(3) Die Verbesserung der Tragfähigkeit von Böden Sprengverdichtung ist durch den Auftragnehmer
kann auch mit Hilfe der Tiefenrüttlung oder der Rüttel- grundsätzlich durch Anlegung von Probefeldern der

6 Verkehrsblatt-Sammlung-Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 2 Grundbau Abschnitt 2 Gründungen

geplante Verdichtungsablauf zu prüfen und auf die 7 Überwachung der Bauaus-


jeweiligen örtlichen Baugrundverhältnisse abzustim-
men. führung / Qualitätssicherung
(2) Die Auswirkungen der dynamischen Intensiv- (1) Für Emissionen und sonstige Beeinträchtigun-
verdichtung bzw. der Sprengverdichtung auf das gen gilt Abschnitt 1 Nr. 2.
Umfeld sind messtechnisch zu begleiten und eine (2) In Abhängigkeit von den Randbedingungen kön-
Beweissicherung/Zustandserfassung einzuleiten. Für nen bei Pfählen Integritätsprüfungen erforderlich
die Beweissicherung/Zustandserfassung gilt Ab- werden. Art und Umfang der Prüfungen sind in der
schnitt 1 Nr. 2. Leistungsbeschreibung festzulegen.
(3) Die Arbeitsebene für die durchzuführenden Ar- (3) Die Dokumentationen der Pfahlherstellung sind
beiten muss oberhalb der Gründungsebene bzw. des dem Auftraggeber arbeitstäglich vorzulegen.
Grundwasserspiegels liegen.
(4) Zur Beweissicherung können beim Einsatz von
(4) Nach Abschluss der dynamischen Intensiv- bzw. Düsenstrahlverfahren und Verdichtungsinjektionen
der Sprengverdichtung ist eine Oberflächenverdich- bautechnische Zustandserfassungen nach Ab-
tung vorzunehmen. schnitt 1 Nr. 2 und Hebungskontrollen erforderlich
werden.
6.2 Verfestigung

6.2.1 Allgemeines
Bei der Verfestigung des Bodens verbleibt dieser im
Gründungsbereich. Er wird durch Zugabe von hy-
draulischen Bindemitteln oder durch Injektion geeig-
neter chemischer Substanzen verfestigt.

6.2.2 Verfestigung durch Bindemittel


(1) Bodenverfestigungen unter Verwendung von
Kalk sind unterhalb der Gründungssohle von Inge-
nieurbauwerken nicht zulässig.
(2) Der Nachweis der Festigkeitserhöhung obliegt
dem Auftragnehmer durch Anlegung von Probe-
feldern und Probevermörtelungen.
(3) Für Bodenvermörtelungen mit dem Düsenstrahl-
verfahren gilt DIN EN 12716.

6.2.3 Verfestigung durch Injektionen und


Verdichtungsinjektionen
(1) Es gilt DIN EN 12715.
(2) Die Umweltverträglichkeit und die Festigkeits-
eigenschaften des Injektionsgutes sind gemäß
DIN EN 12715 durch den Auftragnehmer nachzuwei-
sen.
(3) Durch den Auftragnehmer ist das Injektions-
ergebnis (z.B. Festigkeit, verfestigtes Volumen) mit-
tels Einzeluntersuchungen (z.B. Bohrungen) zu über-
prüfen.
(4) Vom Auftragnehmer ist dem Auftraggeber vor
Baubeginn ein Plan über Lage, Abstand und Aus-
richtung der Injektionsstellen vorzulegen.
(5) Bei Verdichtungsinjektionen sind durch Anlegen
von Probefeldern Druck und Menge des einzupres-
senden Mörtels zu überprüfen und der Abstand der
entsprechenden Injektionsstellen vorzugeben.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 7


Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen


ZTV-ING Teil 2 Grundbau Abschnitt 3 Wasserhaltung

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 2
Grundbau

Abschnitt 3
Wasserhaltung

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 2 Grundbau Abschnitt 3 Wasserhaltung

Inhalt Seite

1 Allgemeines .............................................. 3
2 Grundlagen ............................................... 3
2.1 Örtliche Verhältnisse .................................. 3
2.2 Baugrund und Hydrogeologie .................... 3
2.3 Wasserrechtsverfahren .............................. 3
2.4 Ausführungsplanung von
Wasserhaltungen ....................................... 3
2.5 Beweissicherung / Zustandserfassung ...... 4
3 Wasserhaltungsverfahren ....................... 4
3.1 Allgemeines ............................................... 4
3.2 Wasserhaltung mit Schwerkraft ................. 4
3.2.1 Offene Wasserhaltung ............................... 4
3.2.2 Geschlossene Wasserhaltung mit
Kleinbrunnen .............................................. 4
3.2.3 Geschlossene Wasserhaltung mit
Brunnen und Tauchpumpen ....................... 4
3.3 Wasserhaltung mit Vakuum ....................... 4
3.3.1 Vakuumflachbrunnen ................................. 4
3.3.2 Vakuumhorizontalbrunnen ......................... 4
3.3.3 Vakuumtiefbrunnen .................................... 4
3.4 Wasserhaltung zur Druckentlastung .......... 5
4 Einleitung von Wasser ............................ 5
4.1 Allgemeines ............................................... 5
4.2 Einleitung in Gewässer .............................. 5
4.3 Einleitung ins Grundwasser durch
Versickerung .............................................. 5
5 Rückbau von Anlagen zur
Wasserhaltung ......................................... 5

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 2 Grundbau Abschnitt 3 Wasserhaltung

1 Allgemeines Wasseraustritte, Quellen, Wasserstandsganglinien


von Gewässern und Grundwasser, vorhandene
(1) Der Teil 2 Abschnitt 3 gilt nur in Verbindung mit Wasserentnahmen (Trinkwassergewinnungsgebiete,
dem Teil 1 Allgemeines. Heilquellen, sonstige Brunnen) sowie Altlasten u.a.,
(2) Es gelten DIN 1054, DIN 4020 und das Merk- in die Erkundung und Bewertung einzubeziehen. Die
blatt über Wasserhaltungen bei Baugruben mit den Ermittlung der hydrogeologischen Verhältnisse er-
dort verwendeten Begriffsbestimmungen. folgt durch den Auftraggeber.
(3) Die Wasserhaltung umfasst alle Maßnahmen für (3) Die Beschaffenheit des Grundwassers ist im Hin-
das vollständige und sichere Abhalten, Entspannen, blick auf die für die Wasserhaltungsdauer erforderli-
Fassen und Ableiten sowohl des Grund- und Sicker- che Funktionsfähigkeit der Wasserhaltungsanlage
wassers als auch des oberirdisch zufließenden Was- (z.B. Verhinderung von Versinterungen und Ver-
sers, insbesondere alle Maßnahmen zum Trocken- ockerungen) und im Hinblick auf die Einleitung (z.B.
halten der Baugrube, einschließlich der Wiederein- Verunreinigungen) zu untersuchen.
leitung in Gewässer oder ins Grundwasser durch (4) Die Durchführung von weitergehenden geotech-
Versickerung. Dazu gehören: nischen Untersuchungen, insbesondere zur Wasser-
– die Ausführungsplanung, haltung (Probeabsenkung, Laborversuche u.a.), die
– die Herstellung, aufgrund des vom Auftragnehmer vorgesehenen
oder gewählten Verfahrens erforderlich werden, ist
– der Betrieb und vom Auftragnehmer zu tragen und vom Auftragge-
– der Rückbau ber zu genehmigen.
der erforderlichen Anlagen.
(4) Maßnahmen gegen Hochwasser sind in die 2.3 Wasserrechtsverfahren
Leistungsbeschreibung aufzunehmen. (1) Das Wasserrechtsverfahren wird in der Regel
(5) Die zur Wasserhaltung errichteten Anlagen dür- vom Auftraggeber vor Auftragsvergabe an den Auf-
fen nur mit Zustimmung des Auftraggebers in und tragnehmer durchgeführt.
außer Betrieb gesetzt, entfernt oder in ihrem Bestand (2) Die Auflagen der wasserrechtlichen Genehmi-
geändert werden. gung (z.B. genehmigte Wasserentnahmen, Wasser-
(6) Der Fachplaner für Geotechnik/Sachverständi- mengenmessung, Beweissicherung, Einsatz von
ge für Geotechnik muss nachweislich fachkundig und Beobachtungsmethoden u.a.) sind vom Auftrag-
erfahren auf dem Gebiet der Geotechnik sein. nehmer bei der Ausführungsplanung der Wasser-
haltungen zu berücksichtigen.
2 Grundlagen
2.4 Ausführungsplanung von
2.1 Örtliche Verhältnisse Wasserhaltungen
Die örtlichen Verhältnisse, wie Topographie, Bebau- (1) Die Planung von Wasserhaltungen ist von einem
ung, denkmalgeschützte Bebauung u.a., sind im Fachplaner für Geotechnik/Sachverständigen für
Geotechnischen Bericht besonders zu beachten, Geotechnik im Auftrag des Auftragnehmers durch-
wenn Wasserverhältnisse erwartet oder erkundet zuführen.
werden, die für die Herstellung eines Bauwerkes ei- (2) Die Ausführungsplanung von Versickerungsan-
nen dauerhaften oder temporären Eingriff in die lagen ist gemäß Arbeitsblatt DWA-A 138 Planung,
Grundwasserverhältnisse erwarten lassen. Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von
Niederschlagswasser vorzunehmen.
2.2 Baugrund und Hydrogeologie (3) Die Ausführungsplanung von Maßnahmen zur
Wasserhaltung muss das gewählte Verfahren und
(1) Die Ergebnisse der geotechnischen Erkundung
alle Kenngrößen der Wasserhaltung, wie die zu ent-
sind in einem Geotechnischen Bericht mit speziel-
nehmenden Wassermengen, Reichweite der Absen-
len Untersuchungen zur Wasserdurchlässigkeit des
kung, Absenkung des Druckniveaus einschließlich
Bodens und zur Reichweite der Absenkung sowie
der Grundlagen zur Einleitung des Wassers nach
Empfehlungen zur Ausführung der Wasserhaltung
Nr. 4, enthalten, die zur Durchführung der Beweissi-
darzustellen. Diese werden vom Auftraggeber dem
cherung und dem Einsatz von Geomesssystemen
Auftragnehmer für die Angebotsbearbeitung zur Ver-
für die Durchführung einer Beobachtungsmethode
fügung gestellt.
benötigt werden.
(2) Die Erkundung der hydrogeologischen Verhält-
(4) Die Ausführungsplanung ist rechtzeitig vor Be-
nisse ist auf das gesamte Einflussgebiet der Wasser-
ginn der Baumaßnahme dem Auftraggeber vorzule-
haltung zu beziehen, insbesondere sind Vegetation,
gen.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 3


ZTV-ING Teil 2 Grundbau Abschnitt 3 Wasserhaltung

2.5 Beweissicherung / (2) Nach der Herstellung des ersten Brunnens sind
Zustandserfassung durch eine Probeabsenkung die Zahl, Tiefe und die
Abstände der vorgesehenen Brunnen zu überprü-
(1) Die Beweissicherung zum Einfluss der Wasser- fen und mit dem Auftraggeber abzustimmen.
haltung wird vom Auftraggeber bei Beauftragung und
(3) Der Auftragnehmer hat nachzuweisen, dass das
Umsetzung des Verwaltungsentwurfes festgelegt,
Brunnenwasser nach dem Probebetrieb frei von
veranlasst und beauftragt.
Bodenteilchen ist. Das Ergebnis ist in einem Proto-
(2) Bei Umsetzung eines vom Auftragnehmer ge- koll festzuhalten.
wählten Verfahrens oder Nebenangebotes, in das die
(4) Zur Überprüfung der Gesamtfördermengen hat
Wasserhaltung eingebunden ist, hat der Auftrag-
der Auftragnehmer geeichte oder kalibrierte Syste-
nehmer in Abstimmung mit dem Auftraggeber die
me zur Wassermengenerfassung zu verwenden. Die
Beweissicherung von einem Fachplaner für Geo-
Erfassung ist kontinuierlich vorzunehmen und auf-
technik/Sachverständigen für Geotechnik zu veran-
zuzeichnen.
lassen und die Aufwendungen hierfür zu tragen. Die
Ergebnisse der Beweissicherung sind dem Auftrag- (5) Wenn in der Leistungsbeschreibung die Abrech-
geber vorzulegen. Der Umfang der Beweissicherung nung nach kWh oder m3 vorgesehen ist, sind nur
umfasst den Einflussbereich der Grundwasserabsen- vollautomatisch gesteuerte Pumpen zugelassen. Sie
kung und -einleitung sowie die beweissichernde Er- müssen bei Wasserandrang eingeschaltet, nahezu
fassung der Grundwasserstände innerhalb und au- dauernd voll beaufschlagt laufen und kurz vor Tro-
ßerhalb der Baugrube und deren fortlaufende Doku- ckenlaufen abschalten. Die Messung der für die
mentation. Wasserhaltung verbrauchten Energie muss über
gesonderte Zähler erfolgen, die in einem verschließ-
(3) Der Einsatz von Geomesssystemen zur Beweis-
baren Verteilerschrank unterzubringen sind.
sicherung, Dokumentation oder als Teil einer Beob-
achtungsmethode ist mit dem Auftraggeber abzustim- (6) Betriebsstörungen sind dem Auftraggeber unver-
men. züglich mitzuteilen.

3 Wasserhaltungsverfahren 3.3 Wasserhaltung mit Vakuum

3.1 Allgemeines 3.3.1 Vakuumflachbrunnen


(1) Die Herstellung der Vakuumflachbrunnen und die
Wasserhaltungsanlagen sind gegen Funktionsaus-
Wahl des Einbringverfahrens (Einspülen, Einsetzen
fall zu schützen.
in Bohrlöcher o.a.) liegen in der Verantwortung des
Auftragnehmers. Die Art der Einbringung ist dem
3.2 Wasserhaltung mit Schwerkraft Auftraggeber vor Beginn der Arbeiten zur Kenntnis
zu geben.
3.2.1 Offene Wasserhaltung
(2) Vom Auftragnehmer sind alle für die Funktions-
(1) Pumpensümpfe, Sickergräben und Dräns sind fähigkeit der Vakuumanlage erforderlichen Leistun-
außerhalb der Fundamentfläche anzuordnen. gen (Abdichtung am Kopf und ggf. auch im Umfeld
(2) Die offene Wasserhaltung ist an allen Stellen des bei Vakuumverlusten u.a.) zu erbringen.
Wasserzutritts filterstabil zu betreiben. (3) Die Vakuumanlage ist so auszulegen und zu
betreiben, dass jeder Brunnen einzeln abgeschaltet
3.2.2 Geschlossene Wasserhaltung mit werden kann.
Kleinbrunnen (4) Die Vakuumflachbrunnen sind filterstabil herzu-
Die Wasserhaltung mit Kleinbrunnen (Wellpoints) ist stellen.
nach den Kriterien Nrn. 3.3.1 (1) und 3.3.1 (3) her-
zustellen und durchzuführen. 3.3.2 Vakuumhorizontalbrunnen
Es gelten die Festlegungen nach Nr. 3.3.1.
3.2.3 Geschlossene Wasserhaltung mit
Brunnen und Tauchpumpen
3.3.3 Vakuumtiefbrunnen
(1) Der Auftragnehmer hat im Sinne der Qualitätssi-
cherung nach Beendigung der Bohrarbeiten unter Vom Auftragnehmer sind alle zur Herstellung und
Auswertung der Bohrergebnisse sämtlicher Brunnen Funktionsfähigkeit der Vakuumanlage erforderlichen
die Protokolle zu den erbohrten Schichten und Leistungen zu erbringen. Hierzu gehören:
Grundwasserständen einschließlich des Brunnen- – die Abdichtung von Brunnenanlage und ggf. auch
ausbaus vorzulegen. Umfeld gegen Lufteinzug,

4 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 2 Grundbau Abschnitt 3 Wasserhaltung

– die Abdichtung von Steigleitungen, Messein- (4) Die Versickerung muss für die Dauer des Be-
richtungen und Elektroinstallationen gegen Un- triebes unter Berücksichtung der chemischen und
terdruck, biologischen Beschaffenheit des Wassers ausrei-
– die Ausführung spezieller Leistungen für die chend bemessen sein.
Wirkungsfähigkeit in geschichteten Böden.
5 Rückbau von Anlagen zur
3.4 Wasserhaltung zur Wasserhaltung
Druckentlastung
(1) Die Anlagen zur Wasserhaltung sind so zurück
(1) Durch eine Wasserhaltung zur Druckentlastung zu bauen, dass keine Veränderung der geotechni-
wird der Grundwasserspiegel abgesenkt bzw. des- schen und hydrogeologischen Situation entsteht und
sen Druckhöhe verringert. Die Wasserhaltung kann dass kein Festigkeitsverlust des Baugrundes auftritt.
durch Brunnen oder Dränung erfolgen, die vertikal, (2) Brunnen, Pumpensümpfe, Sickergräben und
horizontal oder auch schräg eingebaut werden kön- Dräns sind, soweit diese ausnahmsweise im Bereich
nen. des späteren Baukörpers liegen, nach Beendigung
(2) Die Druckentlastung ist in den Planungs- der Wasserhaltung zu verfüllen oder zu verpressen.
grundlagen und im Wasserrechtsverfahren zu be-
rücksichtigen.
(3) Es ist nachzuweisen, dass durch die Druck-
entlastung tiefer liegende Grundwässer nicht nega-
tiv beeinflusst werden und das Spannungsniveau für
den Baugrund einschließlich der darin oder darauf
gegründeten Bauteile verträglich ist.
(4) Sofern ein vom Auftragnehmer gewähltes Ver-
fahren oder ein Nebenangebot, in das die Wasser-
haltung eingebunden ist, umgesetzt wird, sind die
unter Nr. 3.4.1 (3) aufgeführten Nachweise vom Auf-
tragnehmer zu führen.

4 Einleitung von Wasser


4.1 Allgemeines
Die Einleitung oder Versickerung von Wasser muss
der wasserrechtlichen Genehmigung entsprechen.

4.2 Einleitung in Gewässer


Die Vorbehandlung des einzuleitenden Wassers
(Reinigung, Sandfang o.a.) ist in die Leistungs-
beschreibung aufzunehmen.

4.3 Einleitung ins Grundwasser


durch Versickerung
(1) Für Bau und Betrieb von Versickerungsanlagen
gilt das Arbeitsblatt DWA-A 138.
(2) Gefördertes Wasser ist soweit von der Baugru-
be entfernt zu versickern, dass ein Rückfluss (hy-
draulischer Kurzschluss) ausgeschlossen ist. Ist ein
Rückfluss unvermeidbar, ist dieser bei der Bemes-
sung der Versickerungsanlage zu berücksichtigen.
(3) Die Versickerung muss schadlos für die Nach-
barbebauung oder sonstige Anlagen sowie für die
Ökologie erfolgen.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 5


Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen


ZTV-ING Teil 2 Grundbau Abschnitt 4 Stützkonstruktionen

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 2
Grundbau

Abschnitt 4
Stützkonstruktionen

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 2 Grundbau Abschnitt 4 Stützkonstruktionen

Inhalt Seite

1 Allgemeines .............................................. 3
1.1 Grundsätzliches ......................................... 3
1.2 Begriffsbestimmungen ............................... 3
2 Grundlagen ............................................... 3
2.1 Vorhandene bauliche Anlagen ................... 3
2.2 Beweissicherung / Zustandserfassung ...... 3
2.3 Emissionen und sonstige
Beeinträchtigungen .................................... 3
2.4 Baugrund und Standsicherheit .................. 3
3 Stützmauern ............................................. 4
3.1 Allgemeines ............................................... 4
3.2 Winkelstützmauern .................................... 4
3.3 Schwergewichtsmauern ............................. 4
4 Stützwände ............................................... 4
4.1 Allgemeines ............................................... 4
4.2 Stahlspundwände ...................................... 4
4.3 Bohrpfahlwände ......................................... 4
4.4 Schlitzwände .............................................. 4
5 Verbundkonstruktionen und
sonstige Konstruktionen ......................... 4
5.1 Allgemeines ............................................... 4
5.2 Gestapelte Konstruktionen ........................ 4
5.2.1 Gabionen, Blockschichtungen,
Betonelemente ........................................... 4
5.2.2 Raumgitterkonstruktionen .......................... 5
5.3 Rückverhängte Konstruktionen .................. 5
5.3.1 Allgemeines ............................................... 5
5.3.2 Bewehrte Erde ........................................... 5
5.3.3 Geokunststoffbewehrte
Stützkonstruktionen ................................... 5
5.4 Futtermauern und
Spritzbetonsicherungen ............................. 5
6 Ankerwände und
Bodenvernagelungen .............................. 6
6.1 Allgemeines ............................................... 6
6.2 Verankerungen und Ankerwände ............... 6
6.3 Bodenvernagelungen ................................. 6
7 Überwachung der Bauausführung /
Qualitätssicherung .................................. 6

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 2 Grundbau Abschnitt 4 Stützkonstruktionen

1 Allgemeines (5) Schlitzwände


sind Ortbetonschlitzwände nach DIN EN 1538, die
1.1 Grundsätzliches statische und ggf. auch abdichtende Funktionen be-
sitzen.
(1) Der Teil 2 Abschnitt 4 gilt nur in Verbindung mit
dem Teil 1 Allgemeines. (6) Verbundkonstruktionen
(2) Dieser Abschnitt beschreibt ausschließlich sol- umfassen Bauwerke, welche durch eine gemeinsa-
che Konstruktionen, welche der dauerhaften Siche- me Tragwirkung von Fertigteilelementen und einzu-
rung von Geländesprüngen dienen. Temporäre Kon- bauendem oder einzufüllendem Boden eine stütz-
struktionen werden im Abschnitt 1 behandelt. mauerähnliche Ableitung der Erddruckkräfte über die
Sohle in den Baugrund ermöglichen.
(3) Es gelten DIN 1054, DIN 4020, die DIN-Fach-
berichte „Beton“, „Einwirkungen auf Brücken“, „Be- (7) Raumgitterkonstruktionen
tonbrücken“ und „Stahlbrücken“, die Zusätzlichen bestehen aus gestapelten Stahlbeton-Fertigteilele-
Technischen Vertragsbedingungen und Richtlinien für menten, die ein räumliches Gitter bilden, welches mit
Erdarbeiten im Straßenbau (ZTV E-StB) und hinsicht- Boden gefüllt wird. Die Fertigteilelemente können
lich der konstruktiven Ausbildung und der Berech- zusätzlich rückverankert sein.
nungs- und Bemessungsansätze die Anforderungen (8) Rückverhängte Konstruktionen
des Merkblattes über den Einfluss der Hinterfüllung
auf Bauwerke. sind mit einer Außenhaut versehene, künstlich auf-
gebaute, bewehrte Erdkörper, die aus Zuggliedern
(4) Für den Beton gelten Teil 3 Abschnitte 1 und 2. (i.d.R. Gitter, Bänder, Stäbe aus Kunststoff oder
(5) Die Stützkonstruktionen sind so anzuordnen bzw. Stahl) und dem einzubauenden Füllboden bestehen.
auszuführen, dass sie durch tausalzhaltige Sprüh- Die Zugglieder sind nicht vorgespannt.
nebel, aggressive Böden und Wässer, Vandalismus (9) Anker
sowie Fahrzeuganprall und Brand nicht beschädigt
werden. sind vorgespannte Elemente, die unabhängig von
einer Baugrundverformung über den Verpresskörper
(6) Für die optische Gestaltung von Stützkonstruk- Zugkräfte in den Baugrund einleiten.
tionen sind die Empfehlungen für die landschafts-
gerechte Gestaltung von Stützbauwerken zu beach- (10) Nägel
ten. sind nicht vorgespannte Elemente zur Bodenbeweh-
(7) Der Fachplaner für Geotechnik/Sachverständi- rung, welche bei Baugrundverformung Zugkräfte
ge für Geotechnik muss nachweislich fachkundig und aufnehmen. Anstehender Boden, vermörtelte Nägel
erfahren auf dem Gebiet der Geotechnik sein. und ggf. Spritzbetonaußenhaut bilden dabei ein Ver-
bundtragwerk.

1.2 Begriffsbestimmungen
2 Grundlagen
(1) Stützmauern
sind Konstruktionen, welche auf Grund ihrer Form 2.1 Vorhandene bauliche Anlagen
und Abmessungen in der Lage sind, Erddruckkräfte
über die Gründungselemente in den Baugrund ab- Es gilt Abschnitt 1 Nr. 2.
zugeben.
(2) Winkelstützmauern 2.2 Beweissicherung / Zustands-
bestehen aus einem vertikalen Schenkel (Stützmau- erfassung
er) und aus einem horizontalen Schenkel (Funda- Es gilt Abschnitt 1 Nr. 2.
ment, Sporn oder Konsole). Der horizontale Schen-
kel dient der Aktivierung des Bodengewichtes.
2.3 Emissionen und sonstige
(3) Schwergewichtsmauern
Beeinträchtigungen
sichern einen Geländesprung allein durch ihr Eigen-
gewicht. Es gilt Abschnitt 1 Nr. 2.

(4) Stützwände
2.4 Baugrund und Standsicherheit
sind Konstruktionen, die Erddruckkräfte und ggf.
Wasserdruckkräfte über Querkräfte und Biege- Es gilt Abschnitt 1 Nr. 2.4 (1) bis (3).
momente in den Baugrund und/oder Steifen oder
Anker ableiten.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 3


ZTV-ING Teil 2 Grundbau Abschnitt 4 Stützkonstruktionen

3 Stützmauern (6) Die Spundwandschlösser können nach dem Ein-


bringen verschweißt werden, wenn besondere An-
forderungen an die statische Tragwirkung in Längs-
3.1 Allgemeines
richtung, die Qualität von Ansichtsflächen und/oder
(1) Stützmauern sind mit einer dauerhaft wirksamen den Rückhalt von Wasser bestehen.
Dränung auszustatten. Das auf der Böschung anfal- (7) Die Spundwände sind im Hinblick auf eine mög-
lende Oberflächenwasser ist an der Mauerkrone zu liche Korrosion auszulegen. Bei Korrosionsbelastung
fassen und in regelmäßigen Abständen schadlos durch Luft, Boden, Grundwasser und ggf. Gewässer
abzuleiten. Dränrohre müssen für Kontrollen und ist Teil 4 Abschnitt 3 anzuwenden. Für Spundwände
Reinigungen zugänglich sein sowie den daraus re- an Wasserbauwerken sind die Korrosionsschutzan-
sultierenden Beanspruchungen standhalten. forderungen der ZTV-W LB 218 anzuwenden. Die
(2) Bei Ausführungen in Ortbeton sind entsprechen- Korrosionsschutzmaßnahmen sind in die Leistungs-
de Dehnungsfugen vorzusehen. beschreibung aufzunehmen.
(3) Betonierunterbrechungen innerhalb der Mauer (8) Zum Schutz vor Tausalz- und Brandeinwirkungen
sind nicht zulässig. Arbeitsfugen sind nur im Über- sind Spundwände gegebenenfalls mit Vorsatz-
gangsbereich Fundament - Wand zugelassen. schalen auszustatten.

3.2 Winkelstützmauern 4.3 Bohrpfahlwände


Winkelstützmauern sind so zu konstruieren und zu (1) Bohrpfahlwände können je nach statischer oder
bemessen, dass der Eingriff ins anstehende Gelän- konstruktiver Erfordernis, tangierend, überschnitten
de möglichst gering bleibt. Dies ist besonders bei oder aufgelöst ausgeführt werden.
geneigtem Gelände zu beachten. (2) Es gelten Abschnitt 1 Nr. 4 und Abschnitt 2 Nr. 3.
(3) Abweichend zu Abschnitt 2 Nr. 3 können einrei-
3.3 Schwergewichtsmauern hige Pfahlgruppen ausgeführt werden.
Zur Minimierung der Eingriffe in das anstehende Ge-
lände kann eine talseitige Fundamentverbreiterung 4.4 Schlitzwände
(Talsporn) angeordnet werden.
Es gilt Abschnitt 1 Nr. 4.

4 Stützwände
5 Verbundkonstruktionen und
4.1 Allgemeines sonstige Konstruktionen
(1) Es gelten die Empfehlungen des Arbeitskreises
„Baugruben“ (EAB).
5.1 Allgemeines
(2) Es sind Konstruktionen anzustreben, die ohne Die Standsicherheit dieser Stützkonstruktionen wird
dauerhafte Abstützung (Steifen und Anker) auskom- wesentlich von deren Hinterfüllung beeinflusst.
men. Sind dauerhafte Abstützungen notwendig, sind Materialauswahl und Verdichtung sind besonders
nicht vorgespannte Verankerungen zu bevorzugen. sorgfältig vorzunehmen.
(3) Für verankerte Stützwände gilt Abschnitt 1 Nr. 6.
5.2 Gestapelte Konstruktionen
4.2 Stahlspundwände 5.2.1 Gabionen, Blockschichtungen, Beton-
(1) Es gilt Abschnitt 1 Nr. 4. elemente
(2) Kanaldielen dürfen nicht eingesetzt werden. (1) Es gilt das Merkblatt über Stützkonstruktionen
(3) Es dürfen nur ungebrauchte Spundbohlen ver- aus Betonelementen, Blockschichtungen und Ga-
wendet werden. bionen.
(4) Spundbohlen aus den Stahlsorten S 320 GP, (2) Es sind nur Gabionen aus Drahtgitterbehältern
S 390 GP und S 430 GP dürfen nur verwendet wer- zugelassen.
den, wenn dafür allgemeine bauaufsichtliche Zulas- (3) Die verwendeten Natursteinblöcke und Beton-
sungen des Deutschen Institutes für Bautechnik vor- elemente müssen frost- und witterungsbeständig
liegen. sein.
(5) In Abänderung der DIN EN 10248-2, Tabelle 15 (4) Die Gabionenfüllung muss ein enggestuftes, Kör-
gelten die in Abschnitt 2 Nr. 3 aufgeführten Verha- nungsband mit möglichst hohem Steinanteil aufwei-
kungsmaße. sen, sowie witterungs- und frostbeständig sein. Die

4 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 2 Grundbau Abschnitt 4 Stützkonstruktionen

Kantenlänge bzw. die Korngröße ist auf die Maschen- (5) Beim Einbau von Stahlzuggliedern ist die Korro-
weite der Körbe abzustimmen. Für die Prüfung der sionswahrscheinlichkeit nach DIN 50929-3 zu prü-
Dauerhaftigkeit des Gesteinsmaterials gilt EN 13242. fen.
Die Körbe sind nach dem Grundsatz der Hohlraum-
minimierung zu verfüllen und sicher zu verschließen. 5.3.3 Geokunststoffbewehrte Stützkonstruk-
(5) Die Fugen der Bauelemente sind versetzt anzu- tionen
ordnen.
(1) Bei geokunststoffbewehrten Stützkonstruktionen
(6) Die Kipp- und Gleitnachweise sind für die Sohl- werden Geokunststoffe als Zugglieder und i.d.R.
fuge und alle maßgebenden Lagerfugen zu führen. auch für die Außenhaut verwendet.
(7) Die Gründung muss tragfähig und frostsicher (2) Es gelten die Technischen Lieferbedingungen für
erfolgen. Geokunststoffe im Erdbau des Straßenbaues (TL
Geok E-StB).
5.2.2 Raumgitterkonstruktionen (3) Der Füllboden ist nach den Kriterien der Emp-
(1) Es gilt das Merkblatt für Raumgitterkonstrukti- fehlungen für den Entwurf und die Berechnung von
onen. Erdkörpern mit Bewehrungen aus Geokunststoffen
(EBGEO) auszuwählen und nach den Vorgaben der
(2) Raumgitterkonstruktionen sind auf einem statisch
ZTV E-StB lagenweise verdichtet einzubauen.
nachgewiesenen Fundament frostsicher zu gründen.
(4) Der Einbau der Geokunststoffe ist in Überein-
(3) Das Mindestmaß der Betondeckung für die Fer-
stimmung mit dem Merkblatt über die Anwendung
tigteilelemente beträgt min c = 4 cm.
von Geokunststoffen im Erdbau des Straßenbaus
(4) Wirken Verkehrslasten auf die Raumgitterkon- vorzunehmen.
struktion ein, sind die Fertigteilelemente mit einer
Mindestabmessung von 20 cm und einem Mindest- (5) Die Nachweise in den Grenzzuständen der Trag-
durchmesser der Bewehrung von 10 mm auszufüh- fähigkeit und Gebrauchstauglichkeit sind nach den
ren. EBGEO zu führen. Verformungen vorhandener Front-
elemente und deren Auswirkung auf die Konstrukti-
(5) Staudruck aus Hangwasser ist durch eine dau- on und den Baugrund sind zu berücksichtigen.
erhaft wirksame Dränung zu verhindern. Dränrohre
müssen für Kontrollen und Reinigungen zugänglich (6) Ergänzende Hinweise enthalten das Merkblatt
sein sowie den daraus resultierenden Beanspruchun- über die Anwendung von Geokunststoffen im Erdbau
gen standhalten. des Straßenbaus und die EBGEO.

(6) Für Auswahl, Einbau und Verdichtung des Verfüll-


und Hinterfüllbodens gelten die ZTV E-StB. 5.4 Futtermauern und
Spritzbetonsicherungen
5.3 Rückverhängte Konstruktionen (1) Futtermauern und Spritzbetonsicherungen sol-
len das (insbesondere frost- und witterungsbeding-
5.3.1 Allgemeines te) Ablösen von Teilen einer ansonsten standsiche-
Es gilt DIN EN 14475. ren Böschung verhindern. Diese Art der Oberflächen-
sicherung kann zusätzlich mit Nägeln oder Ankern
kombiniert werden.
5.3.2 Bewehrte Erde
(2) Eine dauerhaft wirksame Entwässerung der
(1) Beim Verfahren Bewehrte Erde werden Stahlbän-
Rückseite ist zwingend vorzusehen.
der als Zugglieder verwendet.
(3) Bei Futtermauern wird die Entwässerung i.d.R.
(2) Die Bewehrungselemente sind mit böschungs-
durch trockenes Versetzen der Steine erreicht.
seitigen Anschlusselementen (Stahlbetonplatten,
Vermörtelte Fugen erfordern Dränmatten oder Ein-
Stahlgitter etc.) als Außenhaut zu verbinden.
kornbeton in einer Mindestdicke von 15 cm und
(3) Die Aufstandsfläche des bewehrten Erdkörpers Dränrohre. Bei Spritzbetonsicherungen sind Ent-
ist unter Berücksichtigung der Anforderungen der wässerungsöffnungen und ggf. Entwässerungs-
ZTV E-StB an bewehrte Stützkonstruktionen vorzu- bohrungen auszuführen.
bereiten. Die böschungsseitigen Anschlusselemente
sind auf einem unbewehrten Streifenfundament zu
gründen.
(4) Der Füllboden muss wasserdurchlässig und wit-
terungsbeständig sein und ist lagenweise verdichtet
einzubauen, wobei die Außenhaut nicht durch zu
hohen Verdichtungsdruck beansprucht werden darf.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 5


ZTV-ING Teil 2 Grundbau Abschnitt 4 Stützkonstruktionen

6 Ankerwände und
Bodenvernagelungen
6.1 Allgemeines
(1) Bei betonangreifenden Böden und Wässern
entsprechend DIN-Fachbericht „Beton“ bzw.
DIN 4030-1 sind mit dem Sachverständigem für
Geotechnik/Fachplaner für Geotechnik ggf. zusätz-
liche Untersuchungen und Maßnahmen festzulegen.
(2) Es sind geeignete Entwässerungssysteme vor-
zusehen, die einen Aufstau von Wasser dauerhaft
unterbinden.
(3) Verankerte oder vernagelte Stützkonstruktionen,
die in die Geotechnische Kategorie 3 nach DIN 4020
eingestuft sind, sind mit Messeinrichtungen zur Über-
wachung der Bauwerksdeformationen zu versehen.
Die Messeinrichtungen sind in die Leistungsbeschrei-
bung aufzunehmen.

6.2 Verankerungen und Ankerwände


(1) Ankerwände können als geschlossene oder auf-
gelöste Ankerwand ausgeführt werden.
(2) Für Ankersysteme gilt Abschnitt 1 Nr. 6.
(3) Die Ausführung der Ankerköpfe muss den Ein-
satz einer Spannpresse bei der Bauwerksprüfung
ermöglichen.

6.3 Bodenvernagelungen
Es gilt Abschnitt 1 Nr. 6.

7 Überwachung der Bauaus-


führung / Qualitätssicherung
Es gelten Abschnitt 1 Nr. 9 sowie Abschnitt 2 Nr. 7.

6 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 3
Massivbau

Abschnitt 1
Beton

Stand:04/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 1 Beton

Inhalt Seite

1 Allgemeines .......................................... 3

2 Anforderungen an die
Ausgangsstoffe .................................... 3
2.1 Gesteinskörnungen ................................ 3
2.2 Zemente ................................................. 3
2.3 Zugabewasser ....................................... 3
2.4 Zusatzstoffe ........................................... 3
2.5 Zusatzmittel............................................ 3

3 Anforderungen an die Betonzu-


sammensetzung ................................... 3
3.1 Verwendung von Gesteinskörnungen.... 3
3.2 Verwendung von Zusatzstoffen ............. 4
3.3 Verwendung von Zusatzmitteln ............. 4
3.4 Betontemperatur .................................... 5
3.5 Chloridgehalt .......................................... 5

4 Anforderungen in Abhängigkeit
von Expositionsklassen ...................... 5

5 Anforderungen an den Frischbeton... 6

6 Anforderungen an den Festbeton ...... 6

7 Festlegung des Betons ....................... 7


7.1 Beton nach Zusammensetzung ............. 7
7.2 Beton nach Eigenschaften ..................... 7

8 Lieferung von Frischbeton ................. 7


8.1 Angaben des Betonherstellers für den
Verwender.............................................. 7
8.2 Lieferschein für Transportbeton ............. 7
8.3 Lieferschein für Beton von Fertigteilen .. 7
8.4 Konsistenz bei Lieferung ....................... 7

9 Produktionslenkung ............................ 8
9.1 Betonzusammensetzung und
Erstprüfung ............................................ 8
9.2 Lagerung der Baustoffe ......................... 8
9.3 Verfahren der Produktionslenkung ........ 8

10 Prüfungen von Frisch- und


Festbeton .............................................. 8
10.1 Bestimmung des Wassergehalts
durch Darren .......................................... 8
10.2 Prüfung des
Wassereindringwiderstands ................... 8

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 1 Beton

1 Allgemeines 2.4 Zusatzstoffe


(1) Der Teil 3 Abschnitt 1 gilt nur in Verbindung mit Für nicht genormte Betonzusatzstoffe ist dem Auf-
dem Teil 1 Allgemeines. traggeber die allgemeine bauaufsichtliche Zulas-
sung vorzulegen.
(2) Es gilt DIN-Fachbericht „Beton“, in dem
DIN EN 206-1 und die in DIN 1045-2 festgelegten
Änderungen und Ergänzungen zusammengefasst 2.5 Zusatzmittel
sind.
Für nicht genormte Zusatzmittel ist dem Auftrag-
(3) Bei Bezugnahme auf DIN 1045-1 in dem DIN- geber die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung
Fachbericht „Beton“ ist stattdessen der DIN- vorzulegen.
Fachbericht „Betonbrücken“ anzuwenden.
(4) Hochfester Beton und selbstverdichtender Be- 3 Anforderungen an die
ton dürfen nur mit Zustimmung des Auftraggebers
verwendet werden. Betonzusammensetzung
(5) Für Beton für Fertigteile gelten DIN-Fach-
bericht „Beton“ und DIN 1045-4. 3.1 Verwendung von Gesteins-
körnungen
2 Anforderungen an die (1) Die Gesteinskörnungen bis einschließlich
8 mm Größtkorn sind in mindestens zwei getrenn-
Ausgangsstoffe ten Korngruppen, Gesteinskörnungen größer als
8 mm Größtkorn in mindestens drei getrennten
2.1 Gesteinskörnungen Korngruppen zuzugeben.

(1) Es dürfen nur Gesteinskörnungen nach (2) Das Größtkorn der Gesteinskörnung ist unter
DIN EN 12620 und DIN EN 13055-1 verwendet Berücksichtigung der Betondeckung, der kleinsten
werden. Querschnittsabmessung und des kleinsten Ab-
standes der Bewehrungsstäbe auszuwählen.
(2) Für die Gesteinskörnung gilt zusätzlich folgen-
des: (3) Ergänzend zur Richtlinie des Deutschen Aus-
schusses für Stahlbeton (DAfStb) „Vorbeugende
ʊ Der Anteil leichtgewichtiger organischer Verun- Maßnahmen gegen schädigende Alkalireaktion im
reinigungen darf für die grobe Gesteinskörnung Beton“ (Alkali-Richtlinie) sind alle Bauwerke im Be-
0,05 M.-% und für die feine Gesteinskörnung reich von Bundesfernstraßen der Feuchtigkeits-
0,25 M.-% nicht überschreiten. klasse WA zuzuordnen.
ʊ Die Kornform von groben Gesteinkörnungen (4) Die Gesteinskörnung muss hinsichtlich des
muss für gebrochenes Korn mindestens der Ka- Frost-Tau-Widerstandes mindestens der Kategorie
tegorie SI20 entsprechen. F2 entsprechen.
ʊ Die Kornzusammensetzung der groben Ge-
(5) Der Nachweis des Frost-Tau-Widerstandes in
steinskörnung muss enggestuft sein. Kornge-
der Expositionsklasse XF2 und XF4 gilt nur dann
mische und natürlich zusammengesetzte (nicht
als erbracht, wenn bei der Prüfung gemäß
aufbereitete) Gesteinskörnungen 0/8 dürfen
nicht verwendet werden. DIN EN 1367-6 (Natriumchloridverfahren) der
Masseverlust 8 M.-% nicht überschreitet.

2.2 Zemente (6) Grobe Gesteinskörnung, deren Masseverlust


bei der Prüfung gemäß DIN EN 1367-6 8 M.-%
(1) Für nicht genormte Zemente ist dem Auftrag- überschreitet, kann in den Expositionsklassen XF2
geber die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung und XF4 nur eingesetzt werden, wenn im Beton-
vorzulegen. versuch nach DIN V 18004
(2) Es sind Zemente nach DIN EN 197-1, ʊ die Abwitterung 500 g/m² nicht überschreitet
DIN EN 197-4, DIN 1164-10 oder DIN 1164-11 zu und
verwenden.
ʊ die visuelle Prüfung der Prüfoberfläche keine
Hinweise auf Verwitterung mehrerer Gestein-
2.3 Zugabewasser körner gibt.

Wenn die Eignung des Wassers zur Betonherstel- Die Festbetonprüfung kann mit dem Plattenverfah-
lung untersucht wurde, müssen die Ergebnisse ren oder dem CDF - Verfahren nach
dem Auftraggeber vorgelegt werden.

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 3


ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 1 Beton

DIN CEN/TS 12390-9 an gesägten Flächen durch- wenn in einer Eignungsprüfung nachgewiesen
geführt werden. wird, dass
(7) Höhere Abwitterungen als 500 g/m² können im ʊ der Sättigungswert des Flugaschebetons 85%
Einzelfall dann vereinbart werden, wenn ein aus- nicht überschreitet und
reichender Frost-Tausalz-Widerstand in Expositi- ʊ der Sättigungswert des Flugaschebetons klei-
onsklasse XF4 durch ergänzende Untersuchungen ner ist, als der entsprechende Wert des Refe-
bestätigt wird. renzbetons.
Der Sättigungswert ist die kapillare Wasserauf-
3.2 Verwendung von Zusatzstoffen nahme nach 24 h bezogen auf die Wasserauf-
(1) Werden Spanngliedverankerungen verwendet, nahme unter Druck von 150 bar gemäß Heft 422
bei denen der Spannstahl in direktem Kontakt zum des Deutschen Ausschuss für Stahlbeton. Die
Beton steht (z.B. Besen- und Fächerverankerun- Wasseraufnahme ist dabei an flachen Probekör-
gen), dürfen nur Betonzusatzstoffe nach DIN- pern mit einer Höhe von 30 (± 2) mm und einer
Fachbericht „Beton“ Abschnitt 5.2.5.1 verwendet Grundfläche von mindestens 300 cm² zu bestim-
werden. men. Die Probekörper des Flugaschebetons und
des Referenzbetons müssen gleiche Form und
(2) Insgesamt darf der Gehalt an Flugasche Abmessungen haben. Als Nachweiszeitpunkt ist
60 M.-% bezogen auf den Zementgehalt, nicht das Bemessungsalter anzusetzen.
überschreiten.
(11) Die Eignungsprüfung zur Anrechnung von
(3) Die anrechenbare Flugaschemenge darf Flugasche nach Absatz (10) ist mit den Ausgangs-
80 kg/m³ nicht überschreiten. stoffen durchzuführen, die im Bauteil zur Anwen-
(4) Für Gründungsbauteile, wie z.B. Bohrpfähle, dung kommen. Der Flugaschebeton und der Refe-
darf einem Beton mit CEM III/B Flugasche zuge- renzbeton sind mit identischen Ausgangsstoffen
geben werden. Für weitere Anwendungsbereiche Zement, Gesteinskörnung und Betonzusatzmittel
bedarf die Zugabe von Flugasche zu Beton mit für die Expositionsklassen XD2 und XF2 herzustel-
CEM III/B der Zustimmung des Auftraggebers. len. Im Flugaschebeton darf die Flugaschemenge f
nach Absatz (3) mit kf = 0,40 auf den Wasserze-
(5) In Beton für Kappen (Expositionsklassen XF4 mentwert w/zeq = (w/(z+0,4 f)) angerechnet wer-
und XD3) darf Flugasche nicht angerechnet wer- den.
den.
(12) Die Eignungsprüfung nach den Absätzen (10)
(6) Die Anrechnung von Flugasche in der Exposi- und (11) ist dem Auftraggeber mit der Erstprüfung
tionsklasse XF2 darf bei Betonen mit CEM I und vorzulegen. Aus dem Lieferschein muss die Über-
CEM II/A-Zementen erfolgen. Die Anrechnung bei einstimmung des Betons mit dieser Eignungsprü-
Verwendung anderer Zementarten bedarf der Zu- fung eindeutig hervorgehen.
stimmung des Auftraggebers.
(7) Die Anrechnung von Flugasche in der Exposi- 3.3 Verwendung von Zusatzmitteln
tionsklasse XF4 bedarf der Zustimmung des Auf-
traggebers. (1) Aus einer Wirkungsgruppe darf nur ein Beton-
zusatzmittel verwendet werden.
(8) Silikastaub darf dem Beton nur in Form einer
homogenen Suspension zugegeben werden. Aus- (2) Betonzusatzmittel mit Wirkstoffgruppen Sac-
genommen hiervon ist das Betontrockengemisch charose und Hydroxycarbonsäure dürfen nicht
für Spritzbeton. verwendet werden. Dies gilt auch für Mischproduk-
te, die diese Wirkstoffgruppe enthalten.
(9) Eine gleichzeitige Verwendung von Flugasche
und Silikastaub bedarf der Zustimmung des Auf- (3) Verzögerungszeiten über 12 h sind mit dem
traggebers. Dies bezieht sich auch auf Flugasche Auftraggeber abzustimmen.
und Silikastaub als Bestandteil des Zements. (4) Bei Nachdosierung von Fließmittel darf der Be-
(10) In Beton von Tunnelinnenschalen nach Teil 5 ton nicht so weit angesteift sein, dass die zum
Abschnitt 1 darf abweichend von DIN-Fachbericht Zeitpunkt vor der Erstdosierung an der Baustelle
„Beton“ in der Expositionsklasse XF2 Flugasche gemessene Ist-Konsistenz unterschritten wird. Auf
mit dem k-Wert-Ansatz auf den Mindestzementge- der Baustelle ist dies durch Messung des Aus-
halt und Wasserzementwert angerechnet werden, breitmaßes vor der Nachdosierung sicherzustellen.

4 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 1 Beton

Tabelle 3.1.1: Luftgehalt des Frischbetons

Größtkorn Mittlerer Mindest-Luftgehalt 1) in Vol.-% für Beton der Konsistenz


C1 C2 bzw. F2 und F3
[mm] • F4 3)
ohne FM oder BV C1 mit FM oder BV
8 5,5 6,5 2) 6,5 2)
16 4,5 5,5 2) 5,5 2)
32 4,0 5,0 2) 5,0 2)
1
) Einzelwerte dürfen diese Anforderungen um höchstens 0,5 Vol.-% unterschreiten.
2
) Wenn bei der Erstprüfung nachgewiesen wird, dass die Grenzwerte für die Luftporenkennwerte am Festbeton entsprechend
Merkblatt eingehalten werden, gilt ein um 1% niedrigerer Mindestluftgehalt. Für diesen Nachweis darf der Luftgehalt des Frischbe-
tons bei einem Größtkorn von 8 mm 6,0 Vol.-%, von 16 mm 5,0 Vol.-% und von 32 mm 4,5 Vol.-% nicht
überschreiten.
3
) Bei der Ausbreitmaßklasse F6 sind die Luftporenkennwerte am Festbeton entsprechend Merkblatt nachzuweisen.

(5) Bei Verwendung von Luftporenbildern gilt das 4 Anforderungen in Abhän-


Merkblatt für die Herstellung und Verarbeitung von
Luftporenbeton der Forschungsgesellschaft für gigkeit von Expositions-
Straßen- und Verkehrswesen. Für den Luftgehalt klassen
im Frischbeton unmittelbar vor dem Einbau in das
(1) Bauwerke, die im Sprühnebel- und Spritzwas-
Bauteil gilt Tabelle 3.1.1. Verluste von Luftporen
serbereich von Verkehrsflächen (Straßen, Rad-
während des Förderns, insbesondere bei Pump-
und Gehwege) stehen, sind als tausalzbeans-
förderung, sind durch entsprechende Vorhaltema-
prucht anzusehen.
ße zu berücksichtigen. Zu deren Festlegungen
sind ggf. bei den ersten Betonagen zusätzliche (2) Die Grenzwerte der Betonzusammensetzung
Luftgehaltsbestimmungen nach der Pumpe vorzu- ergeben sich aus den Expositionsklassen nach
nehmen. DIN-Fachbericht „Beton“.
(6) Fließmittel der Wirkstoffgruppen Polycarboxy- (3) In der Expositionsklasse XF2 darf der w/z-Wert
lat und Polycarboxylaether dürfen nur mit den glei- 0,50 nicht überschreiten.
chen Betonausgangsstoffen, mit denen die Erst-
(4) Abweichend von dem DIN-Fachbericht „Beton“
prüfung durchgeführt wurde und nur in den Beton-
muss für Widerlager, Stützen, Pfeiler, Überbauten,
temperaturbereichen, die in der Erstprüfung zu-
Gründungen wie z.B. Bohrpfähle, Tunnelsohlen,
grunde lagen, verwendet werden.
Tunnelwände, Tunnelschalen, Trogsohlen und
Trogwände in den Expositionsklassen XF2, XF3,
3.4 Betontemperatur XD2 oder XA2 – sofern ohne Luftporenbildner –
die Mindestdruckfestigkeitsklasse C30/37 nach
Bei Tunnelinnenschalen von zweischalig ausge- 28 d betragen.
führten Tunneln in geschlossener Bauweise sowie
Tunnelwänden und –decken von Tunneln in offe- (5) Abweichend von dem DIN-Fachbericht „Beton“
ner Bauweise darf die Frischbetontemperatur an muss für Kappen in den Expositionsklassen XF4
der Einbaustelle 25°C nicht überschreiten, sofern und XD3 die Mindestdruckfestigkeitsklasse C25/30
nicht andere Nachweise geführt werden. nach 28 d und der maximale w/z-Wert 0,50 betra-
gen.

3.5 Chloridgehalt (6) Die Verwendung von CEM-II-M-Zementen


nach DIN-Fachbericht „Beton“, Tabelle F.3.2 be-
Der höchstzulässige Chloridgehalt im Beton ist darf der Zustimmung des Auftraggebers.
durch die Einhaltung der Anforderungen an die
Ausgangsstoffe nachzuweisen. (7) Für Beton von Kappen und Betonschutzwän-
den dürfen als Zemente CEM III nur Zemente
CEM III/A mit einem Hüttensand-Massenanteil von
höchstens 50 M.-% verwendet werden.
(8) Portlandpuzzolanzement darf nur verwendet
werden, wenn der Hauptbestandteil Puzzolan

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 5


ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 1 Beton

Trass nach DIN 51043 ist. (12) Bei partieller Freilegung von Gründungsbau-
teilen muss die Frostbeanspruchung mit Expositi-
(9) Für die Zugabe und die Anrechnung von Flug-
onsklasse XF2 berücksichtigt werden.
asche und Silikastaub gilt Nr. 3.2 abweichend von
dem DIN-Fachbericht „Beton“. (13) Die Längen der Einfahrtbereiche von Tunneln
sind im Einzelfall festzulegen.
(10) Abweichend von dem DIN-Fachbericht „Be-
ton“ muss der Luftgehalt im Frischbeton an der
Einbaustelle die Anforderungen nach Tabelle 3.1.1 5 Anforderungen an den
erfüllen.
Frischbeton
(11) Für die Zuordnung von Bauteilen zu den Ex-
positionsklassen bei Frost- und Tausalzeinwirkun- (1) Soll der Wassergehalt zur Bestimmung des
gen gelten die folgenden Festlegungen: w/z-Wertes am Frischbeton ermittelt werden, muss
er durch Darren nach Nr. 10.1 bestimmt werden.
ʊ Vorwiegend horizontale und direkt mit tausalz-
haltigem Wasser oder Schnee beaufschlagte (2) Fließmittel darf grundsätzlich nur Beton der
Betonflächen sind den Expositionsklassen XF4 Konsistenzklasse F2 oder steifer bzw. C2 oder
und XD3 zuzuordnen. steifer zugegeben werden. Frischbeton der Konsis-
tenzklasse F3 bzw. C3 darf Fließmittel nur dann
ʊ Nicht vorwiegend horizontale Betonflächen im zugegeben werden, wenn diese Konsistenzklasse
Spritzwasserbereich sind den Expositionsklas-
durch verflüssigende Zusatzmittel eingestellt wur-
sen XF2 und XD2 zuzuordnen. Es müssen
de.
konstruktive Maßnahmen zum Ableiten von
tausalzhaltigem Spritzwasser getroffen werden. (3) Betone mit sehr fließfähiger Konsistenz der
ʊ Betonflächen, die ausschließlich durch Sprüh- Ausbreitmaßklasse F6 dürfen nur mit Zustimmung
nebel beansprucht werden, wie z.B. Überbau- des Auftraggebers verwendet werden.
ten oder Pfeiler und Widerlager unterhalb von
hohen Talbrücken, sind den Expositionsklassen
XF2 und XD1 zuzuordnen.
6 Anforderungen an den
ʊ Betonschutzwände sind aufgrund der besonde-
Festbeton
ren Beanspruchung durch Verkehr den Exposi- (1) Die Betondruckfestigkeit zur Ermittlung der
tionsklassen XF4 und XD3 zuzuordnen. Druckfestigkeitsklasse wird, falls Absatz (2) nicht
ʊ Gründungen sind der Expositionsklasse XD2 zur Anwendung kommt, im Alter von 28 d be-
zuzuordnen. stimmt.

ʊ Trogsohlen, in denen die Fahrbahn auf einem (2) Für Bauteile, deren kleinste Abmessung min-
Aufbau nach der Richtlinie für die Standardisie- destens 0,60 m beträgt und bei denen Zwang und
rung der Oberbaus von Verkehrsflächen (RStO) Eigenspannungen aus abfließender Hydratations-
verlegt wird, und Tunnelsohlen sind der Exposi- wärme zu berücksichtigen sind, darf in Anlehnung
tionsklasse XD2 zuzuordnen, wenn sie als wei- an die DAfStb-Richtlinie „Massige Bauteile aus Be-
ße Wanne ausgeführt werden. Bei außenlie- ton“ der Nachweis der Druckfestigkeitsklasse im
gender Folienabdichtung sind sie der Expositi- Alter von 56 d geführt werden und in den Expositi-
onsklasse XD1 zuzuordnen. onsklassen XD2, XD3, XF2, XF3 oder XA2 – so-
fern ohne Luftporen – die Mindestdruckfestigkeits-
ʊ Tunnelinnenschalen von zweischalig ausge-
klasse C30/37 betragen, wenn die nachfolgenden
führten Tunneln in geschlossener Bauweise
sowie Tunnelwände und -decken von Tunneln Bedingungen erfüllt werden:
in offener Bauweise, die nicht mit Wasserdruck ʊ Das über 28 d hinausgehende Prüfalter wird in
beaufschlagt sind oder mit außenliegender Fo- der Bemessung nach DIN-Fachbericht „Beton-
lie ausgeführt werden, sind den Expositions- brücken“ oder DIN-Fachbericht „Verbundbrü-
klassen XF2 und XD1 zuzuordnen. Tunnelwän- cken“ berücksichtigt.
de von Tunneln in offener Bauweise, die als
wasserundurchlässige Betonkonstruktion aus- ʊ Die Festigkeitsentwicklung r = ƒcm,2/ƒcm,28 des
geführt werden, sind den Expositionsklassen Betons ist langsam oder sehr langsam
XF2 und XD2 zuzuordnen. (r < 0,30).

ʊ Die Einfahrtbereiche von Tunneln in geschlos- ʊ In Bauteilen der Expositionsklassen XF2 muss
sener Bauweise und in offener Bauweise sind entweder CEM III/A oder CEM III/B oder einer
den Expositionsklassen XF2 und XD2 zuzuord- der Zemente CEM I oder CEM II/A in Kombina-
nen. tion mit Flugasche als Betonzusatzstoff ver-
wendet werden, wobei der Mindestflugasche-
Für andere Einwirkungen aus der Umgebung gilt gehalt 20 M.-% von (z + f) beträgt. Dabei ist für
DIN-Fachbericht „Beton“. die Anrechnung der Flugasche als Betonzu-

6 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 1 Beton

satzstoff Nr. 3.2 zu beachten. Der Mindestze- (2) Darüber hinaus muss in besonderen Fällen
mentgehalt (z + f) muss 300 kg/m³ betragen. (z.B. Sichtbeton, LP-Beton) der Auftragnehmer
ʊ In Bauteilen ohne Frostangriff mit oder ohne beim Hersteller folgende Angaben einholen und
Tausalz muss entweder CEM III/A, CEM III/B, dem Auftraggeber mindestens zwei Wochen vor
CEM II/B-V oder ein anderer Zement in Kombi- Betonierbeginn vorlegen:
nation mit Flugasche als Betonzusatzstoff ver- ʊ Einwaage an Zement, Wasser, Zusatzmitteln,
wendet werden, wobei der Mindestflugasche- Zusatzstoffen und Gesteinskörnungen – ge-
gehalt 20 M.-% von (z + f) beträgt. Dabei ist für samt und getrennt nach Fraktionen – je m³ Be-
die Anrechnung der Flugasche als Betonzu- ton aus der laufenden Produktionskontrolle
satzstoff Nr. 3.2 zu beachten. Der Mindestze- oder der Erstprüfung sowie
mentgehalt (z + f) muss 300 kg/m³ betragen.
ʊ die zulässigen Variationen in der Betonzusam-
ʊ Im Betonierplan nach Abschnitt 2 wird angege- mensetzung nach dem DIN-Fachbericht „Be-
ben, wie das über 28 d hinausgehende Prüfal- ton“, Abschnitt 9.5.
ter im Hinblick auf Ausschalfristen, Nachbe-
handlungsdauer und Bauablauf berücksichtigt (3) Über einen Wechsel des Zementwerkes, der
wird. Zementart, der Festigkeitsklasse des Zementes,
der Herkunft (Gewinnungsstelle) der Gesteinskör-
ʊ Der Auftragnehmer fragt die Angaben zum nung, der Betonzusatzmittel und/oder der Beton-
Prüfalter des Betons sowie die Auswirkung des zusatzstoffe ist der Auftraggeber mindestens
über 28 d hinausgehenden Prüfalters auf Bau-
2 Wochen vor dem Betonierbeginn schriftlich zu in-
ablauf, Nachbehandlungsdauer und Dauerhaf-
formieren.
tigkeit beim Hersteller an und legt sie zusam-
men mit den Angaben nach Nr. 8.1, Absätze (1) (4) Bei besonderen Baumaßnahmen können auch
und (2) mindestens zwei Wochen vor Betonier- längere Fristen für die Vorlage festgelegt werden.
beginn dem Auftraggeber vor.
ʊ Auf dem Lieferschein wird gesondert angege- 8.2 Lieferschein für Transportbeton
ben, dass die Druckfestigkeitsklasse im Alter
von 56 d bestimmt wird. (1) Der Lieferschein für Transportbeton muss die
in der Tabelle 3.1.2 aufgeführten Angaben unver-
(3) Der Absatz (2) darf für Brückenkappen nicht
schlüsselt und, soweit gefordert, automatisch aus-
angewendet werden.
gedruckt enthalten.
(2) Die Zeilen 1 bis 12 der Tabelle 3.1.2 enthalten
7 Festlegung des Betons allgemeine Angaben, die Zeilen 13 bis 22 Angaben
aus der Erstprüfung oder Produktionskontrolle und
die Zeilen 23 bis 27 Einwaagen im Fahrzeug.
7.1 Beton nach Zusammensetzung (3) Die Angaben in den Zeilen 23 bis 28 der Ta-
Beton nach Zusammensetzung bedarf der Zu- belle 3.1.2 dienen der Überprüfung
stimmung des Auftraggebers.
ʊ der Vorgaben aus den Grenzwerten der Beton-
zusammensetzung bzw.
7.2 Beton nach Eigenschaften ʊ der Angaben gemäß Nr. 8.1 (2) sowie
(1) Alle sichtbar bleibenden Betonoberflächen sind ʊ der Zugabe der Gesteinskörnung in 2 bzw. 3
in Sichtbeton auszuführen (siehe Abschnitt 2). Kornfraktionen.
(2) Für die Betonzusammensetzung enthält das
Merkblatt Sichtbeton des Deutschen Beton- und Bau- 8.3 Lieferschein für Beton von
technikverein E.V. entsprechende Empfehlungen.
Fertigteilen
Den Fertigteilen ist ein Versandlieferschein beizu-
8 Lieferung von Frischbeton fügen, der als Dokumentation über den verwende-
ten Beton die Angaben gemäß Tabelle 3.1.3
enthält.
8.1 Angaben des Betonherstellers
für den Verwender
(1) Der Auftragnehmer muss die Angaben nach
8.4 Konsistenz bei Lieferung
dem DIN-Fachbericht „Beton“, Abschnitt 7.2 a) bis (1) Eine planmäßig vorgesehene nachträgliche
g) beim Hersteller anfragen und mindestens zwei Wasserzugabe ist nur bei Beton für Ortbetonpfähle
Wochen vor dem Betonierbeginn dem Auftragge- erlaubt. Sie bedarf der Zustimmung des Auftrag-
ber vorlegen. gebers.

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 7


ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 1 Beton

(2) Bei Übergabe des Betons muss die Frischbe- ckene und abgekühlte Probe ist zu wiegen. Der
tonkonsistenz: entstandene Masseverlust entspricht der Gesamt-
wassermenge der Probe.
ʊ bei Festlegung einer Konsistenzklasse inner-
halb der Grenzen der Konsistenzklasse oder (3) Es sind zwei Versuche durchzuführen. Unter-
ʊ bei Festlegung eines Zielwertes der Konsistenz scheiden sich die Ergebnisse beider Versuche um
innerhalb der festgelegten Grenzen mehr als 20 g, ist ein dritter Versuch notwendig.
Für die Beurteilung ist der arithmetische Mittelwert
liegen. aus zwei bzw. drei Versuchen maßgebend.
(4) Die Kernfeuchte der Zuschläge muss berück-
9 Produktionslenkung sichtigt werden.

9.1 Betonzusammensetzung und 10.2 Prüfung des Wassereindring-


Erstprüfung widerstands
(1) Die Ergebnisse der Erstprüfung sind dem Auf- Wenn der Wassereindringwiderstand von Beton für
traggeber 2 Wochen vor Beginn der Betonierarbei- wasserundurchlässige Betonkonstruktionen ge-
ten vorzulegen. Die Erstprüfung darf bei Betonier- prüft werden soll, ist die Prüfung nach Teil 5 Ab-
beginn nicht mehr als 3 Monate zurückliegen, so- schnitt 2 durchzuführen.
fern nicht eine stetige Herstellung nachgewiesen
wird, die nicht länger als 3 Monate unterbrochen
ist.
(2) Bei besonderen Baumaßnahmen können auch
längere Fristen für die Vorlage vereinbart werden.

9.2 Lagerung der Baustoffe


Eine Verschmutzung der Gesteinskörnung ist zu
verhindern. Der Boden der Boxen ist als feste Un-
terlage herzustellen.

9.3 Verfahren der Produktions-


lenkung
Der Wassergehalt der feinen Gesteinskörnung
(Sand mit einem Größtkorn von weniger als 4 mm)
ist kontinuierlich zu messen. Die ermittelten Was-
sermengen sind bei der Wasserzugabe und im
Stoffraum entsprechend zu berücksichtigen.

10 Prüfungen von Frisch- und


Festbeton

10.1 Bestimmung des Wassergehalts


durch Darren
(1) Die Zeit zwischen Herstellung des Frischbe-
tons und Prüfbeginn darf 1 h nicht überschreiten.
(2) Eine Probemenge von mindestens 5.000 g
Frischbeton ist in das Darrgefäß auf 1 g genau
einzuwägen und unter ständigem Rühren rasch
und scharf zu trocknen, bis keine Klumpen mehr
zu beobachten sind und kein Dampf mehr aufsteigt
(Kontrolle mit Glasplatte). Die Wärme soll mög-
lichst großflächig zugeführt werden, so dass die
Probe nach spätestens 20 min trocken ist. Die tro-

8 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 1 Beton

Tabelle 3.1.2: Angaben auf dem Lieferschein für Transportbeton

Lfd. Angaben auf dem Lieferschein Auto- Vordruck bzw.


Nr. matischer handschrift-
Ausdruck licher Eintrag

1 Name, Anschrift und Telefonnummer des Transportbetonwerkes x


2 Lieferscheinnummer x
3 Datum und Uhrzeit des Beladens x
4 Kennzeichnung des Lieferfahrzeuges x
5 Name des Käufers x
6 Bezeichnung und Ort der Baustelle x
Einzelheiten oder Verweise auf die Festlegung, z.B. Codenummer,
7 x x
Bestellnummer
Bauaufsichtliches Übereinstimmungszeichen unter Angabe von
8 x
DIN EN 206-1, DIN 1045-2 und ZTV-ING
9 Name und Zeichen der Zertifizierungsstelle x
10 Uhrzeit des Eintreffens des Betons auf der Baustelle x
11 Uhrzeit des Beginns des Entladens x
12 Uhrzeit des Beendens des Entladens x
13 Betonfestigkeitsklasse und ggf. abweichendes Prüfalter (56 d) x
14 Expositionsklasse(n) und Feuchtigkeitsklasse x
15 Festigkeitsentwicklung x
Art der Verwendung des Betons (unbewehrter Beton, Stahlbeton,
16 x
Spannbeton)
17 Konsistenzklasse oder Zielwert der Konsistenz x
18 Herkunft, Art und Festigkeitsklasse des Zements x
19 Herkunft und Art der Zusatzmittel und Zusatzstoffe x x1)
20 Zusätzliche Anforderungen, z.B. verlängerte Verarbeitungszeit x
21 Nennwert des Größtkorns der Gesteinskörnung x
22 Rohdichteklasse bei Leicht- oder Schwerbeton x
23 Einwaage je Kornfraktion x
24 Einwaage Zement x
25 Einwaage Zusatzstoff x
26 Einwaage Wasser (Zugabewasser + Eigenfeuchte) x
27 Einwaage Zusatzmittel x x1 )
28 Gesamtmenge Beton im Fahrzeug x

1
) Bei Dosierung auf der Baustelle. Bei Fließbeton sind zusätzlich der Zeitpunkt der Fließmittelzugabe, die geschätzte Restmenge in
der Mischtrommel vor der Zugabe und die Konsistenz vor Zugabe des Fließmittels anzugeben.

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 9


Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen


ZTV-ING Teil 3 Massivbau Abschnitt 2 Bauausführung

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 3
Massivbau

Abschnitt 2
Bauausführung

Stand: 07/06 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 3 Massivbau Abschnitt 2 Bauausführung

Inhalt Seite Seite

1 Allgemeines ............................................... 3 7.2 Befördern des Betons zur Baustelle ........... 9


2 Bauliche Durchbildung ............................. 3 7.3 Oberflächenbearbeitung ............................. 9
2.1 Mindestabmessungen für Bauteildicken ..... 3 7.4 Nachbehandlung und Schutz .................... 10
2.2 Öffnungen ................................................... 3 7.4.1 Allgemeines .............................................. 10
2.3 Spannstahlbewehrung ................................ 3 7.4.2 Nachbehandlungsmittel ............................ 10
2.3.1 Allgemeines ................................................ 3 7.4.3 Nachbehandlungsdauer ............................ 10
2.3.2 Konstruktive Anforderungen ........................ 3 7.5 Anti-Graffiti-Systeme ................................. 10
2.3.3 Vorspannen ................................................. 5 8 Maßabweichungen .................................. 10
3 Dokumentation und Bauleitung ............... 5 8.1 Maßabweichungen für die
3.1 Projektbeschreibung ................................... 5 Tragsicherheit ........................................... 10
3.2 Umfang der bautechnischen Unterlagen .... 5 8.2 Maßabweichungen für die
Betondeckung ........................................... 10
4 Gerüste, Schalungen und Einbauteile .... 5
9 Überwachung .......................................... 11
4.1 Allgemeine Anforderungen .......................... 5
9.1 Allgemeines .............................................. 11
4.2 Gerüste ....................................................... 5
9.2 Überwachung des Vorspannens ............... 11
4.3 Schalungen ................................................. 5
9.3 Überwachung des Betonierens ................. 11
4.3.1 Allgemeine Anforderungen .......................... 5
4.3.2 Schalung für sichtbar bleibende
Betonflächen ............................................... 5
4.3.3 Schalung für erdberührte oder nicht
sichtbar bleibende Betonflächen ................. 6
4.4 Einbauteile .................................................. 6
4.5 Trennmittel .................................................. 6
4.6 Ausrüsten und Ausschalen ......................... 6
5 Bewehren ................................................... 6
5.1 Allgemeine Anforderungen .......................... 6
5.2 Biegen der Bewehrung ............................... 6
5.3 Schweißen von Betonstahl ......................... 6
5.4 Bewehrungsstöße ....................................... 7
5.5 Einbau der Bewehrung ............................... 7
6 Vorspannen ............................................... 7
6.1 Allgemeines ................................................ 7
6.2 Herstellung der Spannglieder ..................... 7
6.3 Einbau der Spannglieder ............................ 7
6.3.1 Allgemeines ................................................ 7
6.3.2 Spannglieder mit nachträglichem
Verbund ....................................................... 7
6.4 Vorspannen der Spannglieder .................... 7
6.4.1 Allgemeines ................................................ 7
6.4.2 Spannglieder mit nachträglichem
Verbund ....................................................... 8
6.5 Korrosionsschutz ........................................ 8
6.5.1 Allgemeines ................................................ 8
6.5.2 Einpressmörtel ............................................ 8
6.5.3 Einpressen von Zementmörtel .................... 8
7 Betonieren ................................................. 9
7.1 Allgemeines ................................................ 9

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 07/06


ZTV-ING Teil 3 Massivbau Abschnitt 2 Bauausführung

1 Allgemeines betonkonstruktionen nicht belastet werden. Ist eine


Belastung unvermeidbar (z.B. beim Absenken des
(1) Der Teil 3 Abschnitt 2 gilt nur in Verbindung mit Traggerüstes), ist ein genauer Riss- und Bruch-
dem Teil 1 Allgemeines. sicherheitsnachweis zu führen.

(2) Es gilt DIN 1045-3. Sie gilt auch für Bauwerke (4) Der für den Endzustand festgelegte Vorspann-
und Bauteile, die nach DIN-Fachbericht „Betonbrü- grad gilt für alle Bauzustände.
cken“ entworfen und bemessen werden.
2.3.2 Konstruktive Anforderungen
(3) Bei Bezugnahme in DIN 1045-3 auf DIN 1045-1
ist statt dessen der DIN-Fachbericht „Betonbrücken“ (1) Spanngliedstützbügel sind durch Quer- und Dia-
bzw. der DIN-Fachbericht „Verbundbrücken“ anzu- gonalstäbe so auszusteifen, dass sie bei Montage
wenden. der Spannglieder und beim Betonieren mit Sicher-
heit nicht ausweichen können. Die Durchmesser sind
(4) Für Fertigteile gilt DIN-Fachbericht „Betonbrü-
in Abhängigkeit von der Höhe der Bündellage nach
cken“
Tabelle 3.2.1 zu wählen.
(5) Die folgenden Regelungen gelten auch für die
Betonbauteile des Stahlverbundbaus.
Tabelle 3.2.1: Mindestdurchmesser der Spanngliedstützbügel
(6) Die folgenden Regelungen dienen auch der Qua-
litätssicherung der Bauausführung. Ein besonderer
Qualitätssicherungsplan für die Verarbeitung von Höhe der obersten Mindestdurchmesser
Beton ist im Regelfall nicht erforderlich. In besonde- Bündellage über der Spannglied-
ren Fällen, z.B. für die Verarbeitung von besonde- Schalungsboden [m] stützbügel [mm]
ren Betonen oder die Ausführung besonders schwie- ≤ 1,0 16
riger Bauwerke, kann es jedoch sinnvoll sein, einen
Qualitätssicherungsplan zu fordern. Das Erfordernis > 1,0 20
ist dann in der Leistungsbeschreibung vorzusehen.
(2) Die Ankerwendeln müssen zentrisch und unver-
schieblich befestigt sein.
2 Bauliche Durchbildung
(3) Für den kleinsten zulässigen Krümmungshalb-
2.1 Mindestabmessungen für messer der Spannglieder im Bauwerk sind die An-
forderungen gemäß DIN-Fachbericht „Betonbrücken“
Bauteildicken – jedoch mindestens der in der Zulassung angege-
Es gelten die Mindestabmessungen für Bauteildicken bene Wert – einzuhalten. Bei Krümmungshalbmes-
nach Tabelle 3.2.2. sern unter 10 m an den Hochpunkten darf ein maxi-
maler Unterstützungsabstand von 80 cm nicht über-
schritten werden, und die Hüllrohre sind in Halb-
2.2 Öffnungen
schalen zu verlegen.
Der Bauablauf ist so zu planen, dass Öffnungen, die (4) Die Verbindungsmittel der Spanngliedunter-
ein nachträgliches Zubetonieren erfordern, vermie- stützung sind im Spannbewehrungsplan anzugeben.
den werden. Unvermeidbare Öffnungen und deren
nachträgliches Schließen sind in den Ausführungs- (5) Für die Quervorspannung von Fahrbahnplatten
unterlagen im Detail darzustellen. sind nur Spannglieder ohne Verbund zu verwenden.
Die Spannglieder sind an den Plattenenden zu ver-
ankern. Die Endverankerungen sind so auszubilden,
2.3 Spannstahlbewehrung dass ein späteres beidseitiges Nachspannen mög-
lich ist. Teile der Verankerung dürfen nicht in den
2.3.1 Allgemeines Kappenbeton eingreifen.
(1) Auf dem Lieferzeugnis des Spannstahles ist die (6) Der Überstand des Tragwerks von der Auflager-
Abweichung der Spannstahlquerschnitte vom Nenn- linie bis zu den Außenflächen der Verankerungen
wert zu bescheinigen. Abweichungen von mehr als muss so groß gewählt werden, dass im Bereich der
± 2 % vom Nennwert sind vor Beginn der Spann- Auflagerlinie bereits eine gleichmäßige Eintragung
arbeiten dem Auftraggeber mitzuteilen und bei der der Spannkräfte in den Stegen gegeben ist. Bei
Dehnwegberechnung zu berücksichtigen. Wendel- oder Fächerverankerung gilt die theoreti-
(2) Liegt die Abweichung innerhalb der Toleranz von sche Einleitungsstelle als Spanngliedende.
± 2 %, reicht dies als pauschale Angabe auf dem (7) Zwei Drittel der Spannglieder zur Abdeckung der
Lieferzeugnis aus. maximalen Feldmomente sind über die benachbar-
(3) Bevor der Verbund wirksam ist, dürfen Spann- ten Auflagerlinien zu führen.

Stand: 07/06 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 3


ZTV-ING Teil 3 Massivbau Abschnitt 2 Bauausführung

Tabelle 3.2.2: Mindestabmessungen für Bauteildicken

Unterbauten Sauberkeitsschicht (Unterbeton) 10 cm


Kammerwände an der Einspannstelle 30 cm
Wände und Rippen:
– Wandhöhen ≤ 1,50 m unten und oben 30 cm
– Wandhöhen ≥ 4,00 m unten 50 cm, oben 30 cm
Zwischenwerte sind geradlinig zu interpolieren.
Hohlpfeilerwände außen 30 cm,
innen 20 cm
Aussteifende horizontale Scheiben und Platten 15 cm
Überbauten, Fahrbahnplatten und Platten über Fertigteilen 20 cm
nicht erdbe- (Dies gilt auch für die Ortbetonergänzungen über
rührt Fertigteilplatten bei Stahlverbundbrücken.)
Fertigteilplatten für Ortbetonergänzungen 10 cm
Kragplatten am Außenrand bei Quervorspannung 23 cm
Untere Platten von Hohlkästen und Plattenbalken, 18 cm
Kragplatten am Außenrand ohne Quervorspannung
Flansche von Trägern 15 cm
Obergurtflansche von Fertigteilen im Verbund
mit Ortbetonplatte:
– im Bauzustand am Rand 10 cm
– im Bauzustand am Anschnitt 12 cm
Untergurtflansche von Fertigteilen am Außenrand 20 cm
Stege bei Hohlkästen und Plattenbalken *):
– Konstruktionshöhe ≤ 1,00 m 30 cm
– Konstruktionshöhe ≥ 4,00 m 50 cm

Überbauten Stege bei: Hohlkästen *) Plattenbalken *)


nicht erdbe- – Konstruktionshöhe ≤ 1,00 m 30 cm 30 cm
rührt, extern
– Konstruktionshöhe ≥ 4,00 m 40 cm 50 cm
vorgespannt

Überbauten, Rahmen, Gewölbe, Überbauten mit Überschüttung:


erdberührt – Ortbeton, Fertigteile 30 cm
– werkmäßig hergestellte Fertigteile 25 cm
– werkmäßig hergestellte Fertigteile für Durchlässe
mit lichten Weiten < 2,00 m 20 cm
Stützwände Wandhöhe über Fundament *):
– < 1,50 m bei Einwirken von Verkehrslasten nach DIN-
Fachbericht „Einwirkungen auf Brücken“ bzw. DS 804
oder bei ansteigendem Gelände unten und oben 30 cm
– ≥ 1,50 m unten und oben 30 cm
– ≥ 4,00 m unten 50 cm, oben 30 cm
*) Bei werkmäßig hergestellten Fertigteilen kann die Bauteildicke um 5 cm verringert werden.
Zwischenwerte sind geradlinig zu interpolieren.

4 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 07/06


ZTV-ING Teil 3 Massivbau Abschnitt 2 Bauausführung

2.3.3 Vorspannen Festlegungen einzubauen. Bei der Bemessung des


Gerüsts müssen durch Vorspannung bewirkte Ver-
Die Quervorspannung im Bereich der Arbeitsfugen
formungen und Verschiebungen berücksichtigt wer-
darf im zuerst betonierten Abschnitt auf eine Länge,
den.
die mindestens gleich der Länge der in Querrichtung
auskragenden Platte ist, höchstens jedoch zur Hälf- (2) Für etwaige erforderliche Schalungsüber-
te, aufgebracht werden. Die restliche Quervorspan- höhungen gelten die Angaben des Tragwerkplaners
nung in diesem Bereich erfolgt erst mit der Quervor- für Bauwerk und Gerüst.
spannung des nachfolgenden Abschnitts.
4.3 Schalungen
3 Dokumentation und
4.3.1 Allgemeine Anforderungen
Bauleitung
(1) Die Anordnung der Schalungen muss den ord-
nungsgemäßen Einbau von Bewehrung und Spann-
3.1 Projektbeschreibung
gliedern sowie das ordnungsgemäße Verdichten des
Im Regelfall gilt aufgrund der in der DIN 1045-3, Ta- Betons ermöglichen.
belle 3 getroffenen Zuordnung für die Überwachung (2) Die Schalung muss so beschaffen sein, dass der
der Ausführung die Überwachungsklasse 2. Für in Beton beim Ausschalen weder erschüttert noch be-
der Ausführung besonders schwieriger Bauwerke
schädigt wird.
(z.B. große Talbrücken im Taktschiebeverfahren)
kann es jedoch auch erforderlich werden, bei niedri- (3) Es wird Schalung aus Holz, Stahl sowie aus Ta-
geren Festigkeiten als C55/67 einen erhöhten Über- feln, die ggf. mit Kunststoff beschichtet sind, zuge-
wachungsaufwand nach Überwachungsklasse 3 zu lassen. Die Verwendung von Schalung aus ande-
fordern. Das Erfordernis ist dann in der Leistungs- rem Material (z.B. Hartfaserplatten, Wellblechtafeln,
beschreibung vorzusehen. Streckmetall, Stahlbetonplatten) ist nicht zugelassen.
(4) Betonkanten sind durch Dreikantleisten zu bre-
3.2 Umfang der bautechnischen chen.
Unterlagen (5) Eine Verankerung der Schalung mit Rödeldraht
ist nicht zugelassen. Schalungsanker, die durchge-
(1) Das vorgesehene Bauverfahren und mögliche hende Hohlräume hinterlassen, dürfen bei drücken-
Auswirkungen auf den Bauablaufplan sind anzugeben. dem Wasser nicht verwendet werden. Veranke-
(2) Je ein Abdruck der Zulassungsbescheide für rungslöcher sind sorgfältig mit Feinbeton im passen-
Spannstahl und Spannverfahren sind der örtlichen den Farbton sauber begrenzt oder mit vertieft einge-
Bauüberwachung des Auftraggebers unaufgefordert klebten zementgebundenen Stopfen wasserundurch-
vor Beginn der Arbeiten auszuhändigen. Je eine wei- lässig zu schließen. Die vorgesehene Ausführung ist
tere Ausfertigung ist dem Standsicherheitsnachweis mit dem Auftraggeber abzustimmen.
bei der Vorlage zur Prüfung beizufügen.
(6) Verbleibende Ankerteile müssen mindestens
(3) Die Protokolle über die Eigenüberwachung bzw. 4 cm unter der Betonoberfläche in kegelförmigen
werkseigene Produktionskontrolle über Spannstahl Aussparungen enden. Abstandhalter aus Holz sind
und Zubehörteile, wie z.B. Verankerungen, sind dem nicht zugelassen.
Auftraggeber rechtzeitig zu übergeben. Die Proto-
(7) Vor dem Betonieren sind die Schalung und ihre
kolle über die Fremdüberwachung sind auf Anforde-
Verankerung vom Auftragnehmer auf ihre Funktions-
rung vorzulegen.
fähigkeit zu kontrollieren. Während des Betonierens
sind sie ständig zu beobachten, damit bei einem et-
4 Gerüste, Schalungen und waigen Nachgeben sofort Gegenmaßnahmen getrof-
Einbauteile fen werden können.

4.1 Allgemeine Anforderungen 4.3.2 Schalung für sichtbar bleibende Beton-


flächen
Schalungen und Gerüste müssen so steif sein, dass
die zulässigen Maßabweichungen des Bauwerks (1) Bei besonderen Anforderungen an die Gestal-
eingehalten werden. tung ist die Anordnung und Ausbildung der Scha-
lung an Sichtflächen (z.B. Richtung der Schalbret-
ter, Stöße, Stoßdichtungen, Schalungsklappen und
4.2 Gerüste -öffnungen) schematisch darzustellen. Die Erstellung
(1) Lager der Gerüste sind von sachkundigem Per- des Planes ist in diesen Fällen in der Leistungsbe-
sonal in Übereinstimmung mit den Zeichnungen und schreibung vorzusehen.

Stand: 07/06 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 5


ZTV-ING Teil 3 Massivbau Abschnitt 2 Bauausführung

(2) Die Schalung ist bis 30 cm unter Geländeober- (3) Nicht mit Kunststoff beschichtete neue Schalung
fläche herzustellen. für Sichtflächen ist vor dem ersten Gebrauch mit
(3) An sichtbar bleibenden Betonflächen sind Anker Zementschlämme zu behandeln, zu reinigen und
nach einem regelmäßigen Raster anzuordnen. Ihre mindestens zweimal mit Trennmittel zu streichen oder
Anzahl ist durch geeignete Ausbildung der Schalung zu spritzen.
möglichst zu beschränken.
(4) Verleimtes Holz ist bei Brettschalung nicht zu- 4.6 Ausrüsten und Ausschalen
gelassen. (1) Die Ergebnisse der Erhärtungs- oder Reifegrad-
(5) Bei einer Brettschalung sind scharfkantige, un- prüfungen sind dem Auftraggeber fortlaufend zu über-
beschädigte, mindestens 8 cm und höchstens 12 cm geben.
breite Bretter zu verwenden. Ungehobelte Bretter (2) Schalung mit einspringenden Flächen ist sobald
müssen mindestens 24 mm, gehobelte mindestens wie möglich zu entfernen, wobei die Festigkeit des
22 mm dick sein. Rundungen sind mit Riemchen zu Betons zu berücksichtigen ist.
schalen. Brettstöße sind gegeneinander zu verset-
zen.
(6) Tafelschalung muss in dem Raster ihrer Stöße
5 Bewehren
der Bauwerksform angepasst und ggf. auch in der
5.1 Allgemeine Anforderungen
Neigung nachgeschnitten werden. Ergänzungen der
Schalung durch Brettstreifen oder Zwickel sind an (1) Montagebewehrung darf nicht auf die statische
Sichtflächen nicht zulässig. Als Schaltafeln dürfen nur Bewehrung angerechnet werden.
gleichartige steife Platten, als Sichtbetonvorsatz- (2) Kosten für Überlängen, Muffenstöße und Schwei-
schalung nur gleichartige dünne Platten als Auflage ßungen werden nicht gesondert vergütet.
auf einer steifen Unterschalung verwendet werden.
(3) Beton- und Spannstahl müssen die Anforderun-
(7) In Gesimsen sind Verankerungslöcher nicht zu- gen von DIN-Fachbericht „Betonbrücken“ erfüllen
gelassen. Für Gesimsflächen ist Schalung ohne oder über eine allgemeine bauaufsichtliche Zulas-
Längsfugen zu verwenden. sung verfügen.

4.3.3 Schalung für erdberührte oder nicht


sichtbar bleibende Betonflächen
5.2 Biegen der Bewehrung
Das Biegen ist so durchzuführen, dass sich ein kon-
(1) Später hinterfüllte oder nachträglich verblende-
stanter Krümmungshalbmesser ergibt.
te Flächen und Innenflächen dürfen mit ungehobel-
ten Brettern oder Schaltafeln hergestellt werden.
(2) Die Schalung ist restlos zu entfernen. Das gilt 5.3 Schweißen von Betonstahl
auch für Schalung in Hohlräumen und für Schalung (1) Schweißverbindungen dürfen nur von geschul-
aus Hartschaumstoff oder ähnlichem Material zwi- tem Personal hergestellt und überprüft werden.
schen Überbauende und Kammerwand oder Schür-
(2) Geschweißte Stöße dürfen mit dem Nennquer-
zen.
schnitt des (kleineren) gestoßenen Stabes in Rech-
nung gestellt werden. Die von der nicht vorwiegend
4.4 Einbauteile ruhenden Belastung verursachte Schwingbreite der
Stahlspannung darf nicht mehr als 58 N/mm2 betra-
Die Verwendung von Einbauteilen aus Leichtmetall
gen.
(z.B. Aluminium) ist nicht zulässig.
(3) Bei übereinander liegenden Stäben von Über-
lappungsstößen sind diese im Bereich der Stoß-
4.5 Trennmittel enden (≈l0/3) für die Kraft aller gestoßenen Stäbe zu
(1) Es dürfen nur bewährte Trennmittel (Schalungs- bemessen. Die Bügelschenkel sind mit der Veranke-
öle usw.) verwendet werden, die keine Flecken am rungslänge nach DIN-Fachbericht „Betonbrücken“
Beton hinterlassen. Sie dürfen sich auch nicht nach- oder nach den Regeln für Bügel nach DIN-Fachbe-
teilig auf nachfolgend vorgesehene Oberflächen- richt „Betonbrücken“ im Bauteilinneren zu verankern.
schutzsysteme auswirken. In allen anderen Überlappungsstößen genügt eine
konstruktive Querbewehrung.
(2) Damit Bewehrungsstähle und Spannglieder nicht
verunreinigt werden, ist Holzschalung mit einem (4) Heftschweißungen sind nicht zulässig.
Trennmittel so rechtzeitig zu behandeln, dass die- (5) Bewehrungsstäbe dürfen nicht in Krümmungen
ses bis zum Verlegen der Bewehrung in das Holz oder im Bereich von Krümmungen geschweißt wer-
eingedrungen ist. den.

6 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 07/06


ZTV-ING Teil 3 Massivbau Abschnitt 2 Bauausführung

(6) Schweißarbeiten innerhalb der Schalung sind nur 6.3 Einbau der Spannglieder
bei Einhaltung besonderer Schutzmaßnahmen für
Schalung und Bewehrung zulässig. 6.3.1 Allgemeines
Je Steg ist mindestens eine Rüttellücke anzuordnen.
5.4 Bewehrungsstöße Mehr als 3 Spannglieder dürfen nicht ohne Rüttel-
(1) Die Länge und Lage von Übergreifungsstößen lücke nebeneinander verlegt werden. Die Breite der
müssen der Bemessung und den Bewehrungszeich- Rüttellücke muss mindestens 10 cm betragen. Bei
nungen entsprechen. Wenn die auf die Baustelle Trägern mit mehr als 2 m Höhe oder bei mehrlagiger
gelieferten Stablängen den Bewehrungszeichnungen Anordnung der Spannglieder muss die Breite zusätz-
nicht entsprechen, dürfen Änderungen nur mit Ge- lich auf den Durchmesser der Fallrohre bzw. des
nehmigung des Tragwerksplaners oder der überwa- Pumpenschlauches abgestimmt sein.
chenden Stelle vorgenommen werden.
6.3.2 Spannglieder mit nachträglichem
(2) Es dürfen nur solche mechanischen Verbin-
Verbund
dungsmittel, wie z.B. Muffen, verwendet werden, für
die eine bauaufsichtliche Zulassung gemäß den An- Entlüftungs- bzw. Entwässerungsöffnungen sind mit
wendungen der DIN-Fachberichte „Betonbrücken“ geeigneten Formstücken anzuschließen.
und „Verbundbrücken“ vorliegt.
6.4 Vorspannen der Spannglieder
5.5 Einbau der Bewehrung
6.4.1 Allgemeines
(1) Als Abstandhalter sollen nur solche aus Beton
verwendet werden. Sie müssen alkalibeständig sein (1) Vor Beginn des Betonierens muss der örtlichen
und eine minimale, dem Gewicht der Bewehrung Bauüberwachung die geprüfte und genehmigte
angepaßte punktförmige Abstützung an der Scha- Spannanweisung vorliegen. In der Spannanweisung
lung aufweisen sowie an der Bewehrung befestigt muss der Wirkungsgrad der Pressen angegeben
sein. Anzahl, Anordnung und Art der Abstandhalter werden, wenn die Spannkraft nicht direkt am Spann-
sind auf den Bewehrungszeichnungen anzugeben. kraftaufnehmer gemessen wird.
Es sind mindestens 4 Abstandhalter je Quadratme- (2) Die Spannanweisung muss mindestens folgen-
ter einzulegen. de Angaben enthalten:
(2) Eingebaute Bewehrung darf nach dem Ausrich- a) Spannglieder mit sofortigem Verbund
ten nur über lastverteilende Bohlen betreten werden. – Spannglieder und Spanngeräte,
(3) Die Kontrolle der Bewehrung ist mindestens 3 – Reihenfolge, in der die einzelnen Spannglieder
Arbeitstage vor Beginn des Betonierens bei der Bau- gespannt werden müssen,
überwachung des Auftraggebers zu beantragen.
– Pressendruck oder Pressenkraft, die nicht
(4) Treten infolge zu kurz angesetzter Fristen für die überschritten werden dürfen,
Kontrolle und Mängelbeseitigungen Verzögerungen
– am Ende des Spannvorgangs zu erwartende
beim Bauablauf ein, werden diese nicht für eine Frist-
Pressendrücke oder -kräfte,
verlängerung anerkannt. Ebenso können hieraus kei-
ne Mehrforderungen abgeleitet werden. Dies gilt auch – größte zulässige Spannung der Spannglieder
für vorgezogene Teilkontrollen. und Schlupf in den Verankerungen,
– Art und Reihenfolge, in der die einzelnen
6 Vorspannen Spannglieder abzulassen sind,
– die zum Zeitpunkt des Ablassens erforderli-
6.1 Allgemeines che Betonfestigkeit,

Spannstahl und Verankerungen bzw. Spannglieder – Gebrauchstauglichkeit von wiederverwend-


einschließlich Kopplungen müssen durch ein Ü-Zei- baren Ankerteilen.
chen gekennzeichnet sein. b) Spannglieder mit nachträglichem Verbund
– Anzahl der Stäbe oder Drähte in den einzel-
6.2 Herstellung der Spannglieder nen Spanngliedern,

Werden Spannglieder unter Baustellenbedingungen – Betonfestigkeit, die vor Aufbringen der Vor-
hergestellt, ist der Spannstahl so zu liefern, dass die- spannung erreicht sein muss,
ser umgehend verarbeitet werden kann. – Reihenfolge, in der die Spannglieder gespannt
werden müssen und Stellen, von denen aus
gespannt werden sollte,

Stand: 07/06 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 7


ZTV-ING Teil 3 Massivbau Abschnitt 2 Bauausführung

– gegebenenfalls der Zeitpunkt des Ablassens (2) Die endgültige Vorspannung darf nur aufgebracht
des Traggerüstes während des Spannens, werden, wenn unverzüglich Zementmörtel einge-
– an der Presse zu erreichende Spannkraft, presst werden kann. Unvorhergesehene Ereignisse,
die ein Einpressen verhindern, sind dem Auftragge-
– Spannweg gemäß Ausführungsunterlagen, ber sofort mitzuteilen.
– Höchstwert des Schlupfes,
(3) Maßnahmen für den Korrosionsschutz nicht ver-
– Anzahl, Art und Lage der Kopplungen. presster Spannglieder für das Vorspannen bei Beton-
(3) Die Manometer der Spannvorrichtungen müssen temperaturen unter 5 °C (wie z.B. Sicherstellen ei-
den Druck unmittelbar an der Presse anzeigen. Vor ner geeigneten Bauwerkstemperatur durch Schutz-
Beginn der Spannarbeiten sind sämtliche Spann- maßnahmen) sind mit dem Auftraggeber abzustim-
geräte unter Beachtung der Betriebsanleitung auf ihre men.
Funktionsfähigkeit zu überprüfen. Der vorgesehene
Beginn der Spannarbeiten ist der Bauüberwachung 6.5 Korrosionsschutz
rechtzeitig mitzuteilen.
(4) Zur Vermeidung von Schwind- und Temperatur- 6.5.1 Allgemeines
rissen ist zum frühestmöglichen Termin ein Teil der
(1) Spannglieder in Hüllrohren oder in Spannkanälen
Spannkraft aufzubringen.
von Beton, Kopplungen und Ankerkörper müssen
(5) In das Spannprotokoll sind u.a. einzutragen: gegen Korrosion geschützt werden.
– Betonfestigkeit zum Zeitpunkt des Spannens, (2) Abweichend von DIN 1045-3 muss der tempo-
– Ergebnis der Funktionsprüfung der Spanngeräte, räre Korrosionsschutz mit besonderen Maßnahmen
– Luft- und Bauwerkstemperatur, sichergestellt werden, wenn die Zeitspanne zwischen
Herstellung der Spannglieder (Lieferung von Fertig-
– alle verwendeten Geräte (z.B. Spannstühle und spanngliedern auf die Baustelle oder Verrohren des
Zusatzgeräte) einschließlich Dehnwegkorrektur Spannstahles auf der Baustelle) und Einpressen 6
entsprechend den technischen Anweisungen des Wochen überschreitet.
Zulassungsinhabers,
(3) Wird bei Spanngliedern mit sofortigem Verbund
– alle Merkmale der Spanngeräte (z.B. Gerätetyp,
als Korrosionsschutzmaßnahme ein Schutzmittel ver-
Gerätenummer, Prüfprotokolle, nutzbare Kolben-
wendet, darf dieses den Verbund nicht beeinträchti-
fläche),
gen und keine schädliche Wirkung auf den Stahl oder
– das am jeweiligen Spannglied eingesetzte Spann- Beton haben.
gerät,
(4) Bei Spanngliedern mit nachträglichem Verbund
– Zeitpunkt und Art des Absenkens der Traggerüste, ist die Zeitspanne zwischen Herstellen des Spann-
– Unregelmäßigkeiten und besondere Vorkomm- gliedes und Einpressen des Zementmörtels eng zu
nisse, begrenzen. Im Regelfall ist nach dem Vorspannen
– gemessener Schlupf, unverzüglich Zementmörtel in die Spannkanäle und
Verankerungsbereiche einzupressen.
– Reihenfolge, in der die Spannglieder gespannt
wurden. (5) Vor dem Einpressen müssen die Hüllrohre frei
von Eis sein.
Vorstehende Forderungen gelten auch beim Aufbrin-
gen eines Teils der Spannkraft.
6.5.2 Einpressmörtel
(6) Das Spannprotokoll ist unmittelbar nach dem
Spannen dem Auftraggeber zu übergeben. Das Fließvermögen des Einpressmörtels nach DIN
EN 447 ist mit dem Eintauchversuch nach DIN EN
(7) Überstehende Spannstahlenden dürfen erst nach
445 zu prüfen.
Durchführung des gesamten Spannvorgangs abge-
trennt werden. Das Abtrennen darf nur mittels Trenn-
6.5.3 Einpressen von Zementmörtel
scheibe erfolgen.
(1) Die Arbeitsanweisung für das Einpressen ist ge-
6.4.2 Spannglieder mit nachträglichem mäß der Richtlinie zur Überwachung des Herstellens
Verbund und Einpressens von Zementmörtel in Spannkanäle
des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) aufzu-
(1) Muss infolge einer Unregelmäßigkeit (z.B. grö- stellen. Die Arbeitsanweisung muss vor Beginn des
ßerer Schlupf als in der Zulassung festgelegt) der Spanngliedeinbaus auf der Baustelle vorliegen.
Spannvorgang wiederholt werden, müssen die ver-
wendeten Keile durch ungebrauchte ersetzt werden, (2) Vor dem Einpressen muss sichergestellt werden
falls der Zulassungsbescheid nicht ausdrücklich eine – dass betriebsbereite Geräte zur Verfügung ste-
andere Regelung vorsieht. hen (einschließlich einer Einpresspumpe auf Ab-

8 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 07/06


ZTV-ING Teil 3 Massivbau Abschnitt 2 Bauausführung

ruf, um Unterbrechungen des kontinuierlichen teils ist vor dem Betonieren mit dem Auftraggeber
Einpressens des Mörtels zu verhindern), festzulegen. Die Anzahl ist im Betonierplan zu ver-
– eine ununterbrochene Versorgung mit Druck- merken.
wasser und Druckluft, (2) Für alle sichtbar bleibenden Betonflächen gelten
– ein ausreichender Vorrat aller erforderlichen Stof- folgende Anforderungen:
fe, um z.B. Überlauf zu berücksichtigen, – fluchtgerechte, einheitliche, geschlossene, ebe-
– dass die Spannkanäle frei sind von schädlichen ne und porenarme Oberfläche ohne Mörtelwülste
Stoffen (z.B. Wasser, Eis), und -grate,

– dass in Zweifelsfällen Verpressversuche an re- – kein Abmehlen oder Absanden der Oberfläche,
präsentativen Spannkanälen vorab durchgeführt – einheitliche Farbtönung aller Sichtflächen einzel-
worden sind, ner Bauwerksteile,
– dass der Mörtelfluss ungehindert erfolgen kann. – Maßhaltigkeit und fehlerfreie Kanten der Bau-
werksteile,
(3) Die Arbeitsanweisung für das Einpressen muss
– zweckmäßige, unauffällige Anordnung und ein-
– die Eigenschaften der Geräte und des Einpress- wandfreie Ausführung von Arbeitsfugen.
materials,
– die Reihenfolge der Ausblas- und Waschvor- 7.2 Befördern des Betons zur Bau-
gänge,
stelle
– die Reihenfolge der Verpressvorgänge und Prü-
fungen am Einpressmörtel (Fließvermögen, Ent- (1) Im Luftporenbeton muss der vereinbarte Luft-
mischungen), porengehalt bei Übergabe vorhanden sein.
– die für jede Verpressung vorzubereitende Men- (2) Die kontinuierliche Lieferung muss gewährleistet
ge an Einpressmörtel, sein.
– Vorkehrungen zur Reinhaltung der Spannkanäle, (3) Während der Betonlieferung muss eine Kom-
munikationsmöglichkeit zwischen Baustelle, Misch-
– Anweisungen für Störfälle und schädliche klima- werk und Transportfahrzeug bestehen.
tische Bedingungen,
– Festlegungen für ein erforderlichenfalls zusätzli-
7.3 Oberflächenbearbeitung
ches Verpressen.
enthalten. (1) Nichtgeschalte horizontale Flächen von Überbau-
ten, Trögen und Kappen sind mit Oberflächenrüttlern
(4) Das Fließvermögen ist ergänzend zur DIN EN abzuziehen.
446 mindestens bei den ersten 3 ausgepressten
(2) Ist steinmetzmäßiges Bearbeiten vorgesehen,
Spannkanälen am Austrittsende zu prüfen, und das
muss die Betondeckung gemäß DIN-Fachbericht
Ergebnis ist im Protokoll festzuhalten. Unterschei-
„Betonbrücken“ bei feiner Bearbeitung um minde-
den sich die Spannglieder um mehr als 100 % in
stens 2 cm vergrößert werden. Die Zementhaut ist
ihrer Länge oder in dem zu verpressenden Quer-
vollständig zu beseitigen, und das Grobkorn ist auf-
schnitt, ist eine Prüfung an diesen Spanngliedern
zuschlagen. Der Zeitpunkt der Bearbeitung ist auf die
im oben genannten Umfang zu wiederholen.
Erhärtung des Betons abzustimmen.
(5) Dem Auftraggeber sind Kopien der Überwa-
(3) Die Betonkanten einschließlich ihrer Abfasung
chungsprotokolle zu übergeben.
sind vor dem steinmetzmäßigen Bearbeiten der Flä-
chen durch Scharrierschlag zu sichern. Die Schar-
7 Betonieren rierschläge sind rechtwinklig zur Oberfläche und so
dicht zu setzen, dass die Zementhaut dazwischen
7.1 Allgemeines entfernt wird.
(4) Falls ein Nacharbeiten der Betonflächen erfor-
(1) Es ist ein Betonierplan aufzustellen, der dem Auf-
derlich wird, ist die Art der Nachbesserung im Ein-
traggeber zur Genehmigung vorzulegen ist. Der
vernehmen mit dem Auftraggeber festzulegen.
Betonierplan muss insbesondere Angaben über den
Beton, die Betonierfolge, den Einbau und die Ver- (5) Bei Spannbetonbauteilen ist ausgetretener Ein-
dichtungsmaßnahmen sowie die Nachbehandlung pressmörtel restlos zu entfernen.
enthalten. Die Anzahl der Erhärtungsprüfungen im (6) Aus Betonflächen herausragende Metallstücke
Rahmen der Eigenüberwachung bei z.B. vom Auf- und Entlüftungsröhrchen sind bis 3 cm unter der
tragnehmer gewünschtem frühzeitigen Ausschalen, Oberfläche sorgfältig zu entfernen, und die verblei-
Vorspannen oder vorzeitiger Belastung eines Bau- benden Öffnungen sind mit geeignetem Mörtel zu

Stand: 07/06 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 9


ZTV-ING Teil 3 Massivbau Abschnitt 2 Bauausführung

schließen. Unter Fahrbahnabdichtungen dürfen sie 8 Maßabweichungen


mit der Oberkante des Betons abschließen.
8.1 Maßabweichungen für die Trag-
7.4 Nachbehandlung und Schutz sicherheit
7.4.1 Allgemeines (1) Mit Ausnahme der Betondeckung können in Ab-
hängigkeit vom Nennmaß l der Abmessungen des
(1) Der Beton ist im Zuge der Nachbehandlung durch Betonquerschnitts (Gesamtdicke eines Balkens oder
geeignete Maßnahmen vor einem übermäßigen Ver- einer Platte, Breite eines Balkens oder Steges, seit-
dunsten von Wasser über die Betonoberfläche zu liche Abmessungen einer Stütze) folgende Maß-
schützen. Dabei sind schädigende Temperatur- und abweichungen (Grenzabmaß) ∆l als zulässig ange-
Windeinflüsse besonders zu berücksichtigen. Der sehen werden:
Nachbehandlungsumfang und die Nachbehandlungs-
dauer sind so auszulegen, dass die Temperatur- für I ≤ 150 mm: ∆l = ± 3 mm
differenz im Bauteil möglichst gering gehalten wird. für I = 400 mm: ∆l = ± 10 mm
(2) Eine Nachbehandlung gemäß DIN 1045-3, für I ≥ 2500 mm: ∆l = ± 20 mm
8.7.2(2) ist nicht zugelassen. Zwischenwerte dürfen linear interpoliert werden
(2) Für die zulässigen Maßabweichungen beim Ver-
7.4.2 Nachbehandlungsmittel
legen der einzelnen Spannglieder gelten die Werte
(1) Für geschalte Betonoberflächen sind Nachbe- der Tabellen 3.2.3 und 3.2.4.
handlungsmittel nicht zugelassen.
(2) An horizontalen Betonoberflächen dürfen Nach- Tabelle 3.2.3: Zulässige Maßabweichungen in Richtung der Bau-
behandlungsmittel des Typs BH oder BM gemäß den teilhöhe
Technischen Lieferbedingungen für flüssige Beton-
nachbehandlungsmittel (TL NBM-StB) eingesetzt Bauteilhöhe d0 [cm] Maßabweichung
werden.
≤ 20 ± d0 / 40
(3) Nachbehandlungsmittel sind grundsätzlich nicht
zulässig in Arbeitsfugen und bei Oberflächen, die be- 20 < d0 ≤ 100 ± 5 mm
schichtet werden sollen. > 100 ± 10 mm

7.4.3 Nachbehandlungsdauer
(1) Gegen Frosteinwirkung sind Schutzmaßnahmen Tabelle 3.2.4: Zulässige Maßabweichung in Richtung der Bau-
so lange zu treffen, bis eine Würfeldruckfestigkeit des teilbreite (senkrecht zur Tragrichtung)
Betons von mindestens 5 N/mm2 erreicht ist.
Bauteilbreite b [cm] Maßabweichung
(2) Abweichend von DIN 1045-3 muss der Beton bei
Umweltbedingungen, die den Expositionsklassen
XC3, XC4, XF, XD und XA entsprechen, so lange Balken ≤ 20 ± 5 mm
nachbehandelt werden, bis die Festigkeit des
20 < b ≤ 100 ± 10 mm
oberflächennahen Betons 70 % der charakteristi-
schen Festigkeit des verwendeten Betons erreicht Platten
hat. Ohne einen genauen Nachweis sind die Werte und Balken > 100 ± 20 mm
der DIN 1045-3, Tabelle 2 zu verdoppeln.

8.2 Maßabweichungen für die


7.5 Anti-Graffiti-Systeme
Betondeckung
(1) Die Art der Anti-Graffiti-Systeme (AGS), perma-
nent, semipermanent oder temporär, ist in der Leis- (1) Für die Maßabweichungen der Betondeckung gilt
tungsbeschreibung vorzusehen. DIN- Fachbericht „Betonbrücken“.

(2) Es dürfen nur AGS verwendet werden, die im (2) Zur Erfüllung der Anforderungen an die Eben-
„Verzeichnis der geprüften Anti-Graffiti-Systeme flächigkeit der Kappenoberfläche gemäß Teil 1 Ab-
(AGS)“ bei der Bundesanstalt für Straßenwesen ge- schnitt 2 beträgt das Vorhaltemaß der Betondeckung
führt sind. an den nicht betonberührten Flächen von Brücken-
kappen 10 mm. Das Nennmaß der Betondeckung
(3) Die Verjährungsfrist für Mängelansprüche beträgt des Betonstahls beträgt dann nom c = 50 mm.
für permanente AGS 2 Jahre, für semipermanente
und temporäre AGS 1 Jahr. (3) Die Schrammbordhöhe darf, abweichend von der

10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 07/06


ZTV-ING Teil 3 Massivbau Abschnitt 2 Bauausführung

Richtlinie für passive Schutzeinrichtungen an Stra-


ßen (RPS), 7,5 cm betragen.

9 Überwachung
9.1 Allgemeines
(1) Soll der Frost-Tausalz-Widerstand eines Betons
überprüft werden, ist die Prüfung in der Leistungs-
beschreibung vorzusehen.
(2) Grundsätzlich kann der Frost-Tausalz-Wider-
stand nur an einem Beton der Expositionsklasse XF4
geprüft werden. Die Prüfung kann nur an gesondert
hergestellten Probekörpern durchgeführt werden.
(3) Zur Prüfung des Frost-Tausalz-Widerstandes von
Betonen der Expositionsklasse XF4 ist das CDF-Ver-
fahren nach der E DIN EN 12390-9, einzusetzen.
Die Abwitterung nach 28 Frost-Tau-Wechseln darf
für einen Beton mit ausreichendem Frost-Tausalz-
Widerstand nicht größer als 1500 g/m2 sein.
(4) Die Prüfung darf nur von Prüfstellen durchgeführt
werden, die über ausreichende Erfahrung mit dem
CDF-Verfahren verfügen.

9.2 Überwachung des Vorspannens


(1) Der Fachbauleiter hat die Verlege-, Spann- und
Einpressarbeiten ständig zu überwachen. Der Auf-
steller der statischen Berechnung muss auf Verlan-
gen des Auftraggebers zu den Verlege- und Spann-
arbeiten auf der Baustelle hinzugezogen werden.
(2) Dem Auftraggeber sind Kopien der Überwa-
chungsprotokolle zu übergeben.

9.3 Überwachung des Betonierens


(1) Bei Verwendung von Beton der Überwachungs-
klassen 2 und 3 hat der Auftragnehmer dem Auftrag-
geber rechtzeitig nachzuweisen, dass die Baustelle
einer dafür anerkannten Überwachungsstelle gemel-
det ist.
(2) Beton für die Expositionsklasse XF1 ist stets in
die Überwachungsklasse 2 einzuordnen.
(3) Für jeden verwendeten Beton ist die Druckfestig-
keit an mindestens 3 Probekörpern zu bestimmen.
Dies gilt auch für die Lieferung geringer Mengen.

Stand: 07/06 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 11


Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen


ZTV-ING Teil 3 Massivbau Abschnitt 3 Bauwerksfugen

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 3
Massivbau

Abschnitt 3
Bauwerksfugen

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 3 Massivbau Abschnitt 3 Bauwerksfugen

Inhalt Seite

1 Allgemeines .................................................. 3
2 Arbeitsfugen ................................................. 3
3 Raumfugen ................................................... 3
4 Scheinfugen ................................................. 3
5 Pressfugen ................................................... 3
6 Koppelfugen ................................................. 3
7 Anforderungen an Fugenbänder ................ 3
7.1 Allgemeines ................................................... 3
7.2 Verbindungen von Fugenbändern
auf der Baustelle ............................................ 3
7.3 Gütesicherung bei auf der Baustelle
hergestellten Verbindungen von Elastomer-
Fugenbändern ................................................ 4

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


ZTV-ING Teil 3 Massivbau Abschnitt 3 Bauwerksfugen

1 Allgemeines (2) Liegen die Fugenbänder innen, sind längs der


Fugenränder Leisten in die Schalung einzulegen. An
(1) Der Teil 3 Abschnitt 3 gilt nur in Verbindung mit der Luftseite sind Dreiecksleisten einzulegen.
dem Teil 1 Allgemeines.
(2) Vor dem Aufstellen der Standsicherheitsbe- 6 Koppelfugen
rechnung sind dem Auftraggeber Fugenpläne ein-
zureichen. Koppelfugen sind wie Arbeitsfugen gemäß Nr. 2 zu
(3) Werden zur Ausbildung von Fugen Hartschaum- behandeln und zusätzlich ausreichend zu verzahnen.
einlagen verwendet, sind diese durch widerstands-
fähige Platten, gegen die sich die Abstandshalter der 7 Anforderungen an Fugen-
Bewehrung ohne Eindrücke abstützen können, ab-
zudecken. Bei Bewegungsfugen sind Schalungs- bänder
hilfen restlos zu entfernen.
(4) Weichfaserplatten sind als Fugeneinlagen nicht
7.1 Allgemeines
zugelassen. (1) Es sind grundsätzlich Elastomer-Fugenbänder
(5) Fugeneinlagen müssen mit den angrenzenden nach DIN 7865 zu verwenden. Fugenbänder aus
Fugenbändern materialverträglich sein. thermoplastischen Kunststoffen nach DIN 18541 kön-
nen nur als Fugenabschlussbänder (Typ FA) einge-
setzt werden.
2 Arbeitsfugen (2) Die Werkstoffeigenschaften von Elastomer-Fu-
(1) Arbeitsfugen müssen mit Schalungsfugen über- genbändern müssen mindestens DIN 7865-2, die von
einstimmen. Für die Behandlung der Arbeitsfugen gilt Fugenabschlussbändern aus thermoplastischen
DIN 1045-3. Der Beton ist so aufzurauen, dass die Kunststoffen mindestens DIN 18541 -2 entsprechen.
Kuppen der groben Zuschlagskörner frei liegen. Sinn- (3) Die Prüfzeugnisse und Bescheinigungen der
gemäß gelten diese Bestimmungen auch für Eigenüberwachung bzw. werkseigenen Produktions-
unplanmäßige Arbeitsfugen, die z.B. durch Witte- kontrolle und der Fremdüberwachung sind dem Auf-
rungseinflüsse oder Geräteausfall entstehen. traggeber nach Auftragserteilung unaufgefordert vor-
(2) Nach dem Umsetzen ist der die Arbeitsfuge über- zulegen.
greifende Teil der Schalung so fest und dicht an den
(4) Innenliegende Fugenbänder sind in ihrer Lage
erhärteten Beton anzupressen, dass Verunreinigun-
auf die konstruktiven Erfordernisse der Bewehrungs-
gen und sonstige Beeinträchtigungen der Sicht-
führung abzustimmen und so zu befestigen, dass sie
flächen vermieden werden.
sich nicht verschieben können. Außenliegende Fu-
genbänder sind vor Beschädigungen, z.B. beim
3 Raumfugen Hinterfüllen, zu schützen.
Raumfugen sind mit genügend druckfesten und
feuchtigkeitsunempfindlichen Einlagen herzustellen. 7.2 Verbindungen von Fugen-
bändern auf der Baustelle
4 Scheinfugen (1) Auf der Baustelle sind nur rechtwinklige, stumpf
(1) Scheinfugen sind hinsichtlich der Bewehrungs- gestoßene Verbindungen nach den Herstellerricht-
führung wie Betongelenke auszuführen. Der Beton- linien auszuführen. Verschneidungen, wie Ecken,
querschnitt ist um mindestens ein Drittel zu schwächen. T-Stücke und Kreuzungen, sind werkseitig herzu-
(2) Als Fugeneinlagen sind feuchtigkeitsunempfind- stellen.
liche Einlagen zu verwenden. (2) Alle Anker und Rippen der Fugenbänder müs-
(3) Bei schwindbehinderten Bauteilen mit Beton- sen in Anschluss- und Stoßbereichen durchlaufen
dicken bis zu 1 m ist ein Abstand von Scheinfugen und fachgerecht sowie wasserdicht gefügt werden.
zwischen 5 m und 8 m, bei größeren Betondicken (3) Kleber, Klebebänder und ähnliche Hilfsstoffe für
zwischen 4 m und 6 m einzuhalten. Bei nicht schwind- das Fügen von Fugenbändern sind unzulässig.
behinderten Bauteilen können größere Fugenab-
(4) Elastomer-Fugenbänder sind durch Vulkanisa-
stände vorgesehen werden.
tion mit beidseitiger Laschenverstärkung zu verbin-
den.
5 Pressfugen
(5) Die Herstellung einer Verbindung erfolgt nach der
(1) Pressfugen sind je nach Beanspruchung mit Ver- Vulkanisier-Anleitung des Fugenbandherstellers, die
zahnung oder ebenflächig auszuführen. Die erhär- auf der Baustelle vorhanden und für den Auftragge-
tete Betonfläche erhält einen Bitumenanstrich. ber einsehbar sein muss.

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 3


ZTV-ING Teil 3 Massivbau Abschnitt 3 Bauwerksfugen

(6) Die Verbindungen sind durch einen Monteur des


Fugenbandherstellers auszuführen. Ist dies in be-
gründeten Ausnahmefällen, die der Zustimmung des
Auftraggebers bedürfen, nicht möglich, muss der Auf-
tragnehmer den Mitarbeiter (Vulkaniseur), der die
Verbindungen ausführt, schriftlich benennen. Der
Vulkaniseur ist durch den Fugenbandhersteller ein-
zuweisen. Die Einweisung ist dem Auftraggeber
schriftlich nachzuweisen und darf nicht länger als 2
Jahre zurückliegen.
(7) Für Verbindungen, die auf der Baustelle hergestellt
werden, hat der Auftragnehmer im Beisein des Auf-
traggebers eine Gütesicherung nach Nr. 7.3 durchzu-
führen. Die Ergebnisse der Prüfungen sind zu proto-
kollieren und dem Auftraggeber zu übergeben.
(8) Die Aufwendungen für die Herstellung von Bau-
stellenverbindungen sowie ihre Prüfung und Abnah-
me gehören zur Leistung des Auftragnehmers. Die
Kosten trägt der Auftragnehmer.
(9) Fugenbänder aus thermoplastischen Kunststof-
fen sind durch thermisches Schweißen miteinander
zu verbinden. Für die schweißtechnische Ausführung
sind DIN 1910-3, die Merkblätter des Deutschen
Vereins für Schweißtechnik e.V. sowie die Herstel-
lerrichtlinien zu beachten.
(10) Im Hinblick auf die Vielfalt der eingesetzten
Weichmacher muss die Verträglichkeit der zu ver-
bindenden Fugenbänder aus thermoplastischen
Kunststoffen unterschiedlichen Typs oder verschie-
dener Hersteller nachgewiesen sein.

7.3 Gütesicherung bei auf der Bau-


stelle hergestellten Verbindun-
gen von Elastomer-Fugenbändern
(1) Vor der Herstellung einer Verbindung hat der Vul-
kaniseur auf der Baustelle im Beisein des Auftrag-
gebers eine Probeverbindung anzufertigen. Mit der
Probeverbindung werden die Vorgehensweise, die
Geräte und die Hilfsstoffe überprüft. Die Probe-
verbindung ist auf ihre äußere und innere Beschaf-
fenheit hin zu überprüfen. Das Elastomer der Ver-
bindung muss bei einer Prüfung nach Augenschein
eine gleichmäßige Oberfläche haben und frei von
Mängeln, wie Rissen, Falten und Poren, sein.
(2) Zur Überprüfung der inneren Beschaffenheit ist
die Probeverbindung mindestens dreimal parallel in
Längsrichtung des Fugenbandes aufzuschneiden.
Zeigt die Vulkanisationsstelle eine porige Struktur,
Fehlstellen und/oder lassen sich Teile der Bandage
ablösen, ist die Verbindung mangelhaft.
(3) Tritt eine mangelhafte Probeverbindung auf, dür-
fen weitere Baustellenverbindungen erst nach Fest-
stellung der Ursachen für die mangelhafte Probe-
verbindung und nach Herstellung einer einwandfreien
Probeverbindung ausgeführt werden.

4 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 3
Massivbau

Abschnitt 4
Schutz und Instandsetzung
von Betonbauteilen

Stand: 04/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen

Inhalt Seite Seite

1 Allgemeines .......................................... 5 2.4.3 Behandlung der Bewehrung ................. 12


2.4.4 Behandlung freiliegender Einbauteile... 12
1.1 Grundsätzliches ..................................... 5
2.4.5 Behandlung von Bewegungsfugen....... 12
1.2 Begriffsbestimmungen ........................... 5
2.4.6 Behandlung von Rissen........................ 12
1.3 Anwendung ............................................ 6
2.4.7 Säubern der Betonunterlage ................ 12
1.3.1 Allgemeines ........................................... 6
2.5 Prüfung der Abreißfestigkeit ................. 14
1.3.2 Zuordnung der Bauteile ......................... 6
2.6 Bestimmung der Feuchte der
1.3.3 Betonersatzsysteme .............................. 7 Betonunterlage ..................................... 14
1.3.4 Oberflächenschutzsysteme ................... 7
2.7 Abrechnung .......................................... 14
1.4 Bestandsaufnahme ................................ 7 2.8 Freigabe der Betonunterlage ................ 14
1.4.1 Allgemeines ........................................... 7
3 Beton.................................................... 14
1.4.2 Umfang .................................................. 7
1.4.3 Schadensbeurteilung ............................. 7 3.1 Allgemeines .......................................... 14
1.5 Baugrundsätze ....................................... 7 3.2  Anwendung ........................................... 14
1.6 Baustoffe und Baustoffsysteme ............. 9 3.3 Baugrundsätze ..................................... 15
1.7 Ausführung............................................. 9 3.3.1 Allgemeines .......................................... 15
1.7.1 Allgemeines ........................................... 9 3.3.2 Vorbereitung der Betonunterlage ......... 15
1.7.2 Anforderungen an Unternehmen und 3.4 Baustoffe und Baustoffsysteme ............ 15
Personal ................................................. 9
3.5 Ausführung ........................................... 15
1.7.3 Angaben zur Ausführung ..................... 10
3.5.1 Allgemeines .......................................... 15
1.7.4 Bearbeitungsabschnitte ....................... 10
3.5.2 Betonunterlage ..................................... 15
1.7.5 Äußere Bedingungen ........................... 10
3.5.3 Baustoffe .............................................. 15
1.7.6 Nachbehandlung .................................. 10
3.5.4 Einbau................................................... 15
1.7.7 Dokumentation ..................................... 10
3.5.5 Nachbehandlung .................................. 15
1.8 Qualitätssicherung ............................... 10
3.6 Qualitätssicherung ................................ 15
1.8.1 Erstprüfung/Eignungsprüfung/
3.6.1 Erstprüfung/Grundprüfung .................... 15
Grundprüfung ....................................... 10
3.6.2 Überwachung der Stoffherstellung ....... 15
1.8.2 Überwachung der Stoffherstellung ...... 10
3.6.3 Überwachung der Ausführung .............. 15
1.8.3 Überwachung der Ausführung ............. 10
1.8.4 Kontrollprüfungen................................. 10 4 Spritzbeton .......................................... 16
1.8.5 Zusätzliche Kontrollprüfungen ............. 11
4.1 Allgemeines .......................................... 16
1.9 Abrechnung.......................................... 11
4.2 Anwendung ........................................... 16
2 Vorbereitung der Betonunterlage .... 11 4.3 Baugrundsätze ..................................... 16
4.4 Baustoffe und Baustoffsysteme ............ 16
2.1 Allgemeines ......................................... 11
4.5 Ausführung ........................................... 16
2.2 Anwendung .......................................... 11
4.5.1 Allgemeines .......................................... 16
2.3 Baugrundsätze ..................................... 11
4.5.2 Anforderungen an das Personal ........... 17
2.4 Ausführung........................................... 12
4.5.3 Baustoffe .............................................. 17
2.4.1 Allgemeines ......................................... 12
4.5.4 Betonunterlage ..................................... 17
2.4.2 Vorbereitungsverfahren ....................... 12
 4.5.5 Einbau................................................... 17

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen

Seite Seite
4.5.6 Nachbehandlung...................................17 6.5.3 Betonunterlage ..................................... 20
4.5.7 Abreißfestigkeit .....................................17 6.5.4 Äußere Bedingungen ........................... 20
4.6 Qualitätssicherung ................................17 6.5.5 Konsistenz ............................................ 20
4.6.1 Eignungsprüfung...................................17 6.5.6 Luftgehalt .............................................. 20
4.6.2 Überwachung des Bereitstellungs- 6.5.7 Nachbehandlung .................................. 20
gemisches .............................................17
6.5.8 Trockenrohdichte .................................. 21
4.6.3 Überwachung der Ausführung ..............17
6.5.9 Abreißfestigkeit ..................................... 21
5 Spritzmörtel/-beton mit 6.6 Qualitätssicherung ................................ 21
Kunststoffzusatz (SPCC) ...................17
6.6.1 Grundprüfung ....................................... 21
5.1 Allgemeines ..........................................17 6.6.2 Überwachung der Stoffe und
Stoffsysteme ......................................... 21
5.2 Anwendung ...........................................18
6.6.3 Überwachung der Ausführung ............. 21
5.3 Baugrundsätze ......................................18
6.6.4 Kontrollprüfungen ................................. 21
5.4 Baustoffe und Baustoffsysteme ............18
5.5 Ausführung ...........................................18 7 Reaktionsharzmörtel /
Reaktionsharzbeton (PC)................... 21
5.5.1 Anforderungen an das Personal ...........18
5.5.2 Baustoffe ...............................................18 7.1 Allgemeines .......................................... 21
5.5.3 Betonunterlage .....................................18 7.2 Anwendung........................................... 21
5.5.4 Einbau der Bewehrung .........................18 7.3 Baugrundsätze ..................................... 22
5.5.5 Schalung ...............................................18 7.4 Baustoffe und Baustoffsysteme ........... 22
5.5.6 Spritzen .................................................18 7.5 Ausführung ........................................... 22
5.5.7 Frischmörtelrohdichte ...........................18 7.5.1 Allgemeines .......................................... 22
5.5.8 Nachbehandlung...................................19 7.5.2 Baustoffe .............................................. 22
5.5.9 Trockenrohdichte ..................................19 7.5.3 Betonunterlage ..................................... 22
5.5.10 Abreißfestigkeit .....................................19 7.5.4 Äußere Bedingungen ........................... 22
5.6 Qualitätssicherung ................................19 7.5.5 Witterungsschutz .................................. 22
5.6.1 Grundprüfung ........................................19 7.5.6 Trockenrohdichte .................................. 22
5.6.2 Überwachung der Stoffe und 7.5.7  Abreißfestigkeit ..................................... 22
Stoffsysteme .........................................19
7.6 Qualitätssicherung ................................ 22
5.6.3 Überwachung der Ausführung ..............19
7.6.1 Grundprüfung ....................................... 22
5.6.4 Kontrollprüfungen .................................19
7.6.2 Überwachung der Stoffe und
Stoffsysteme ......................................... 22
6 Zementmörtel/Beton mit
Kunststoffzusatz (PCC) ......................19 7.6.3 Überwachung der Ausführung ............. 22
7.6.4 Kontrollprüfungen ................................. 23
6.1 Allgemeines ..........................................19
6.2 Anwendung ...........................................19 8 Oberflächenschutzsysteme (OS) ...... 23
6.3 Baugrundsätze ......................................20
8.1 Allgemeines .......................................... 23
6.4 Baustoffe und Baustoffsysteme ............20
8.2 Anwendung........................................... 23
6.5 Ausführung ...........................................20
8.2.1 Allgemeines .......................................... 23
6.5.1 Allgemeines ..........................................20
8.2.2 Auswahl ................................................ 23
6.5.2 Baustoffe ...............................................20
8.2.3 Farbpalette ........................................... 25


Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 3


ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen

Seite Seite
8.3 Baustoffe und Baustoffsysteme ........... 25 Formblatt D 3.4.4
Bestimmung der Schichtdicke
8.4 Ausführung........................................... 25
der hauptsächlich wirksamen
8.4.1 Allgemeines ......................................... 25 Oberflächenschicht (hwO) an
Bohrkernen ................................. 36
8.4.2 Baustoffe .............................................. 25
Formblatt D 3.4.5
8.4.3 Betonunterlage..................................... 25 Bestimmung der Schichtdicke
8.4.5 Einbauteile ........................................... 25 der hauptsächlich wirksamen
Oberflächenschicht (hwO) über
8.4.6 Hydrophobierung (OS-A) ..................... 25 die Verbrauchsmenge ................ 37
8.4.7 Schichtdicke (OS-B bis OS-F) ............. 25 Anhang E Formblatt E 3.4.1
8.4.8 Abreißfestigkeit .................................... 26 Frischmörtelrohdichte
SPCC ......................................... 38
8.4.9 Witterungsschutz ................................. 26
Formblatt E 3.4.2
8.5 Qualitätssicherung ............................... 26 Prüfung am Frischmörtel
8.5.1 Überwachung der Ausführung ............. 26 PCC ............................................ 39
8.5.2 Kontrollprüfungen................................. 27 Formblatt E 3.4.3
Bestimmung der Trockenrohdichte
SPCC, PCC, PC ......................... 40
Anhang A Bestimmung der Betonfeuchte Anhang F Hinweise zur Zertifizierung ......... 44
nach der Carbid-Methode
(CM-Gerät)................................. 28

Anhang B Bestimmung der Qualität von


Hydrophobierungen ................... 31
Formblatt B 3.4.1
Hydrophobierungsmessung....... 32

Anhang C Formblatt C 3.4.1


Ausgeführte Schutz- und
Instandsetzungsmaßnahmen
an Betonbauteilen ...................... 33

Anhang D Bestimmung der Schichtdicken


von Oberflächenschutz-
systemen ................................... 34
Formblatt D 3.4.1
Dokumentation von Verbrauchs-
bzw. Einbaumengen von Ober-
flächenschutzsystemen (OS)..... 33
Formblatt D 3.4.2
Bestimmung der Schichtdicke
der hauptsächlich wirksamen
Oberflächenschutzschicht (hwO)
durch Differenzdickenmessung . 34
Formblatt D 3.4.3
Bestimmung der Schichtdicke
der hauptsächlich wirksamen
Oberflächenschicht (hwO) mit
dem Keilschnittverfahren ........... 35

4 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen

1 Allgemeines (11) Feinspachtel


Dient dem Porenschluss sowie dem Glätten der
Oberfläche und wird in ein bis zwei Lagen aufgeb-
1.1 Grundsätzliches racht. Er kann Bestandteil des Betonersatz- oder
(1) Der Teil 3 Abschnitt 4 gilt nur in Verbindung mit des Oberflächenschutzsystems sein.
dem Teil 1 Allgemeines. (12) Grundierung
(2) Die Grenzwerte und Toleranzen beinhalten Ggf. erforderliche Zwischenschicht für den Einbau
sowohl die Streuungen bei der Probennahme und von Oberflächenschutzschichten.
die Vertrauensbereiche der Prüfverfahren als auch
die arbeitsbedingten Ungleichmäßigkeiten, soweit (13) Haftbrücke
im Einzelfall keine andere Regelung getroffen ist. Zwischenschicht zur Verbesserung der Haftung
(3) Die Nrn. 1 und 2 gelten für alle Arten von Be- des Betonersatzes.
tonersatz- und Oberflächenschutzsystemen. In (14) Hauptsächlich wirksame Oberflächen-
den Nrn. 3 bis 8 werden jeweils ergänzende An- schutzschicht (hwO)
gaben gemacht.
Für die Funktion des Oberflächenschutzsystems
maßgebenden Schichten.
1.2 Begriffsbestimmungen
(15) Hydrophobierung
(1) Abreißfestigkeit
Nichtfilmbildender, wasserabweisender Oberflä-
Im Abreißversuch ermittelte Zugfestigkeit innerhalb chenschutz.
der Betonunterlage, des Betonersatz- oder des
Oberflächenschutzsystems bzw. Haftzugfestigkeit (16) Kohäsionsbruch
zwischen diesen Schichten. Bruch innerhalb einer Schicht.
(2) Adhäsionsbruch (17) Korrosionsschutz der Bewehrung
Bruch zwischen zwei Schichten. Besteht aus mindestens zwei Grundbeschichtun-
(3) Arbeitsfuge gen und schützt die Bewehrung vor Korrosion,
wenn die Betondeckung durch den Betonersatz
Ansatzstelle durch Arbeitsunterbrechung im Beton- nicht ausreichend ist oder durch die stoffliche Zu-
ersatz- oder Oberflächenschutzsystem. sammensetzung des Betonersatzes kein Korrosi-
(4) Ausgleichsschicht onsschutz gewährleistet ist.

Schicht zur Herstellung einer ebenen und profilge- (18) Kunststoffzusatz


rechten Oberfläche. Zusatz in Form von Kunststoffdispersion, wasser-
(5) Beschichtung dispergierbarem Kunststoffpulver oder wasser-
emulgierbarem Reaktionsharz.
Schicht auf der Oberfläche, die allen Unebenheiten
folgt bzw. Unebenheiten weitgehend ausgleicht. (19) Lage

(6) Betonersatz Wird in einem Arbeitsgang hergestellt. Eine oder


mehrere Lagen gleicher Zusammensetzung bilden
Ersatz von fehlendem bzw. geschädigtem Beton. eine Schicht.
(7) Betonersatzsystem (20) Maximalschichtdicke dmax
Besteht aus Stoffen des Betonersatzes sowie ggf. Schichtdicke der hwO, die nicht überschritten wer-
aus der Haftbrücke, dem Korrosionsschutz und den darf (Anforderungen z.B. an Wasserdampfdif-
dem Feinspachtel. fusionseigenschaften).
(8) Betonunterlage (21) Mindestschichtdicke dmin
Beton oder Betonersatzsysteme unter dem jeweils
Schichtdicke der hwO, die nicht unterschritten
herzustellenden Betonersatz- oder Oberflächen- werden darf (Anforderungen z.B. an CO2-
schutzsystem.
Diffusionswiderstand, Rissüberbrückungseigen-
(9) Charge schaften).
In einem Arbeitsgang hergestellte Einheit. (22) Oberflächennaher Beton
(10) Einbauten Beton in Bereichen bis unter die Bewehrung.
Teile (z.B. Fahrbahnübergänge, Entwässerungs- (23) Oberflächenschutz
einrichtungen), die mit der Betonunterlage fest Maßnahmen zum Schutz der Betonoberfläche
verbunden sind.

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 5


ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen

durch Hydrophobierung oder Beschichtung. 1.3 Anwendung


(24) Oberflächenschutzsystem (OS-System)
Besteht aus den Stoffen der einzelnen Schichten 1.3.1 Allgemeines
des Oberflächenschutzes. Es beinhaltet ggf. den (1) Dieser Abschnitt bezieht sich auf den oberflä-
Feinspachtel. chennahen Beton. Eine weitergehende Anwen-
(25) Polymer Concrete (PC) dung ist möglich. Erforderlichenfalls sind gesonder-
te Untersuchungen, z.B. Standsicherheitsnachwei-
Mörtel/ Beton aus Gesteinskörnungen und Reakti- se, Nachweise über den Verbund bzw. die Mitwir-
onsharzen als Bindemittel. (Reaktionsharzmör- kung des Betonersatzes, durchzuführen.
tel/Reaktionsharzbeton).
(2) Oberflächennahe Risse sind nach Nr. 2.4.6 zu
(26) Polymer Cement Concrete (PCC) behandeln. Alle anderen Risse sind nach Ab-
Zementmörtel/Beton mit Kunststoffzusatz. schnitt 5 zu behandeln.

(27) Riss (3) Bei Betonfahrbahntafeln gilt dieser Abschnitt


nur für die Instandsetzung der Betonoberfläche .Zu
Trennung im Betongefüge und in Fugen. Es wird den Abdichtungsmaßnahmen für Betonfahrbahnta-
zwischen oberflächennahen Rissen und Trennris- feln siehe Teil 7.
sen unterschieden:
(4) Die Anwendung erstreckt sich auch auf Beton-
ʊ Oberflächennahe Risse erfassen nur geringe bauteile, die während des Aufbringens und Er-
Querschnittsteile und sind häufig netzartig aus- härtens des Betonersatzsystems oder des Oberflä-
gebildet. chenschutzsystems durch Verkehr dynamisch
ʊ Trennrisse erfassen wesentliche Teile des beansprucht werden. Insbesondere bei Be-
Querschnitts (z.B. Zugzone, Steg) oder den Ge- tonersatz aus Beton bzw. Spritzbeton können Ver-
samtquerschnitt. kehrsbeschränkungen erforderlich werden.

(28) Rückseitige Durchfeuchtung


1.3.2 Zuordnung der Bauteile
Von der Rückseite des Bauteils zur instandzuset-
zenden Bauteilfläche transportiertes Wasser. (1) Die Einwirkungsbereiche werden unterschie-
den in Spritzwasserbereich, Sprühnebelbereich
(29) Schicht und sonstigen Bereich. Die Abgrenzung dieser Be-
Besteht aus einer oder mehreren Lagen gleicher reiche ist fließend. Bauwerksgeometrie und Lage
Zusammensetzung. der Bauteile zu den Fahrbahnen müssen beson-
ders berücksichtigt werden.
(30) Sollschichtdicke ds
(2) Zum Spritzwasserbereich zählen z.B. Kappen,
Aufgrund statistischer Annahmen über den Ver- Schutz- und Leiteinrichtungen und Teilbereiche
brauch ermittelte Schichtdicke, die nach Ausfüh- von Trogwänden, Stützwänden, Widerlagerwän-
rung im Mittel mindestens erreicht werden muss. den, Tunnelwänden, Stützen, Pfeilern, Pylonen
und Zügelgurten. Die Expositionsklasse des
(31) Sprayed Polymer Cement Concrete
Spritzwasserbereichs entspricht
(SPCC)
ʊ XF2 in Verbindung mit XD2 und XC4 oder
Im Spritzverfahren aufzubringender Zementmörtel/
Beton mit Kunststoffzusatz. ʊ XF4 in Verbindung mit XD3 und XC4
(32) Spritzwasserbereich nach DIN-Fachbericht „Beton“.
Bereich, der mit Tausalzsole beaufschlagt werden (3) Dem Sprühnebelbereich sind alle Bauteile
kann. zuzuordnen, die im Einwirkungsbereich des Tau-
salzsprühnebels, aber außerhalb des Spritzwas-
(33) Sprühnebelbereich
serbereiches liegen. Zum Sprühnebelbereich zäh-
Bereich, der mit Tausalzsprühnebel, jedoch nicht len z.B. Überbauten, Pfeiler und Widerlager auch
mit Spritzwasser, beaufschlagt werden kann. unterhalb von hohen Talbrücken und Tunnelde-
cken. Die Expositionsklasse des Sprühnebelbe-
(34) Wirkstoffgehalt reichs entspricht XF2 in Verbindung mit XD1 und
Wirksamer Anteil einer Hydrophobierung. XC4 nach DIN-Fachbericht „Beton“.
(35) Wirkstoffmenge (4) Bauteile, die weder im Spritzwasser- noch im
Sprühnebelbereich liegen, sind dem sonstigen Be-
Auf die Betonunterlage aufgebrachte Menge des reich zuzuordnen. Die Expositionsklasse dieses
wirksamen Anteils einer Hydrophobierung. Bereichs entspricht XF2 in Verbindung mit XD1
und XC3 nach DIN-Fachbericht „Beton“. Hierzu
zählen z.B. lnnenflächen von Hohlpfeilern, Wider-

6 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen

lagern und Hohlkästen. zutreffenden Kriterien, z.B. aus der Tabelle 3.4.1,
heranzuziehen. Dabei sind Prüfungen, Beobach-
tungen und Erfahrungen so einzusetzen, dass Ver-
1.3.3 Betonersatzsysteme
kehrssicherheit, Tragfähigkeit, Gebrauchsfähigkeit
(1) Betonersatzsysteme dienen der Instandset- und Dauerhaftigkeit beurteilt werden können. Um-
zung geschädigter Betonbauteile, zur Herstellung fang und Ausmaß der Untersuchungen richten sich
von Ausgleichsschichten oder zum Füllen von nach Art und Größe der Schäden am Bauteil und
Fehlstellen im Beton. nach der Bedeutung des Bauwerks.
(2) Der Baustoff für den Betonersatz kann be-
stehen aus: 1.4.2 Umfang
ʊ Beton, (1) Bei Schäden größeren Ausmaßes muss die
Bestandsaufnahme mindestens umfassen:
ʊ Spritzbeton,
ʊ Art und Zweck des Bauwerks, Schäden, Bau-
ʊ Spritzmörtel/-beton mit Kunststoffzusatz jahr, Bestandszeichnungen, zwischenzeitliche
(SPCC), Veränderungen sowie
ʊ Zementmörtel/Beton mit Kunststoffzusatz
ʊ Bezeichnung und Lage der betroffenen Bau-
(PCC) oder teile, Bewehrung, Baustoffe, Abmessungen und
ʊ Reaktionsharzmörtel/Reaktionsharzbeton (PC). Schadensbild
(2) Bei geringen Schäden reicht in der Regel ein
1.3.4 Oberflächenschutzsysteme Prüfbericht nach der Richtlinie zur einheitlichen
Erfassung, Bewertung, Aufzeichnung und Auswer-
(1) Bei der Planung von OS-Systemen ist zu be- tung von Ergebnissen der Bauwerksprüfungen
achten, dass nur eine ausreichend dichte und di- nach DIN 1076 (RI-EBW-PRÜF) aus.
cke Betondeckung, bei Neubauten nach DIN-
Fachbericht „Betonbrücken“ sowie bei Erhal-
tungsmaßnahmen aus alkalisch wirkenden Beton- 1.4.3 Schadensbeurteilung
ersatzsystemen nach diesem Abschnitt, Gewähr
Aufgrund der Prüfungen und des Schadensbildes
für eine langfristige Dauerhaftigkeit von Betonbau- sind:
werken bietet.
ʊ Aussagen über die Ursachen der Schäden zu
(2) OS-Systeme sind nicht gleichwertig gegenüber
treffen,
einer ausreichend dichten und dicken Betonde-
ckung, weil sie nur eine zeitlich begrenzte Wirk- ʊ die Notwendigkeit und die Zweckmäßigkeit
samkeit besitzen und der ständigen Erhaltung einer Schutz- und Instandsetzungsmaßnahme
bedürfen. festzustellen und
(3) Ein Oberflächenschutz bei vorhandenen Bau- ʊ Erfordernisse als Grundlage für ein material-
werken ist unter Berücksichtigung der Gesamt- spezifisches Schutz- und Instandsetzungskon-
situation eines Bauwerks vorzusehen, zept zusammen zu stellen.
ʊ wenn die Risiken weitergehender Wasserauf-
nahme und Schadstoffeindringung (Karbonati- 1.5 Baugrundsätze
sierung bzw. Chloridanreicherung) untersucht
worden sind und keine anderen wirtschaftlichen (1) Vor dem Aufbringen des Betonersatz- oder
Erhaltungsmaßnahmen ausgeführt werden kön- OS-Systems ist die Betonunterlage nach Nr. 2
nen oder vorzubereiten.

ʊ bei bereichsweise instandgesetzten Bauteilen (2) Die Ebenheit der instandgesetzten Betonflä-
bzw. Bauwerken. chen ist den umgebenden Bereichen anzupassen.

(4) Bei Anwendung von OS-Systemen auf Beton (3) Durch die Instandsetzungs- und Schutzmaß-
mit Hinweis auf Gefährdung durch Alkali-Zuschlag- nahmen darf die Funktionsfähigkeit von Bewe-
Reaktion ist darauf zu achten, dass sich die Ver- gungsfugen nicht beeinträchtigt werden.
hältnisse im Bauteil nicht ungünstig verändern.

1.4 Bestandsaufnahme

1.4.1 Allgemeines
Zur Beurteilung des Bauwerkszustandes sind in
Abhängigkeit von der Bauwerkssituation die jeweils

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 7


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Tabelle 3.4.1: Beispiele für Untersuchungsmethoden und -kriterien zur Ermittlung des Ist-Zustandes eines Bauwerks

Kriterien zur Beschreibung des Ist- Untersuchungsmethoden, Untersuchungsergebnisse und


Zustandes Hilfsmittel Bewertung
1 Umgebungs- und Nutzungsbedingungen
Mechanische Einwirkungen (z.B. Inaugenscheinnahme Bewertung im Einzelfall
1.1 Fahrzeuganprall, Überlastung)

Physikalische und chemische Einwir- Messungen, Erkundungen Angabe über Art und Umfang der
kungen (z.B. von Temperatur, Feuch- Einwirkungen, Bewertung im Einzelfall
1.2 te, Frost, Tausalzen, Gasen, Ölen,
Fetten)
Einwirkung aus Betrieb (Reinigung, Auswertung von Protokollen, Häufigkeit und Art der Reinigung,
1.3 Wartung) (z.B. Streckenwartung) Reinigungsmittel, Bewertung im
Einzelfall

Zugänglichkeit Örtlich Feststellungen Bewertung im Einzelfall (Hinweis


auf Zugänglichkeit und/oder Unzugäng-
1.4 lichkeiten, evtl. Geräte und Beleuch-
tung)

2 Bauwerks- und Bauteileigenschaften


Trag- und Verformungseigenschaften Vermessung, Schwingungsmessungen, Bewertung im Einzelfall
2.1 Nachrechnung, Probebelastung

2.2 Brückenklasse, Statische Systeme Bauwerksbuch, Bauwerksakten Bewertung im Einzelfall


Herstellungsbedingungen (z.B. Witte- Bautagebuch, Wetteramt, Bewertung im Einzelfall
2.3 rung, Besonderheiten) Bauwerksakten

Optischer Eindruck Inaugenscheinnahme, Lokalisierung und Ausmaß,


(z.B. Abplatzung, Risse, Rostfahnen, Rissaufnahme (z.B. mit Risslupe) Bewertung im Einzelfall
2.4 Ausblühungen, Verschmutzungen,
Absandungen)
Gefüge (Hohlstellen, Fehlstellen) Inaugenscheinnahme, Abklopfen, Lokalisierung und Ausmaß,
2.5 Endoskopie, Ultraschall, Radar, Bewertung im Einzelfall
Impakt-Echo
Betondeckung Magnetisches Verfahren, Wirbelstrom- Bewertung durch Vergleich mit Teil 3
2.6 verfahren, Radar, Anbohren Abschnitt 1

2.7 Verformung, Zwang, Pressungen Messungen und Berechnungen Bewertung im Einzelfall


Entwässerung, Abdichtung, Belag, Inaugenscheinnahme, Abklopfen, Bewertung nach dem Zustand und
2.8 Fugen ggf. Öffnen und/oder Messen dem Grad der Funktionsfähigkeit

2.9 Fahrbahnübergänge

3 Baustoffeigenschaften
Druckfestigkeit Zerstörungsfreie Prüfung (Schmidt- Nennfestigkeit, Vergleich mit
Hammer). In begründeten Einzelfällen: geforderten Werten
3.1 Zerstörende Prüfung durch Entnahme
von Bohrkernen
Abreißfestigkeit gemäß DIN EN 1542 Geregeltes Abreißprüfgerät Vergleich mit geforderten Werten.
a) Oberfläche Falls nicht ausreichend, Überprüfung
3.2 b) ggf. tieferliegende Schichten (Profil- des Festigkeits- und Verformungsver-
aufnahme) haltens
Korrosion der Bewehrung Inaugenscheinnahme, Endoskopie, Zur Bewertung sind sowohl die
Potenzialmessung Absolutwerte als auch die
gegenseitigen Abhängigkeiten der
einzelnen Baustoffeigenschaften in
3.3
ihrer Gesamtheit zu berück-
sichtigen. Grenzwerte einzelner
Baustoffeigenschaften werden
daher nicht angegeben.
Karbonatisierung Indikatorverfahren, z.B. Phenolphthalein
3.4 (Bruchfläche)

Chloridbelastung Indikatorverfahren (Bruchfläche),


3.5 chemische Analyse

8 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


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1.7 Ausführung
(4) Betonersatz- und OS-Systeme müssen folgen-
de Eigenschaften haben:
1.7.1 Allgemeines
ʊ ein der Betonunterlage angepasstes Festig-
keits- und Verformungsverhalten, (1) Schutz- und lnstandsetzungsmaßnahmen sind
terminlich so einzuplanen, dass sie bei günstiger
ʊ einen abreiß- und scherfesten Verbund mit der
Witterung durchgeführt werden können.
Betonunterlage bzw. der Schichten untereinan-
der (ggf. auch unter dynamischer Be- (2) Müssen Schutz- und Instandsetzungsarbeiten
anspruchung), bei ungünstigen Witterungsbedingungen aus-
geführt werden, sind witterungsbedingte Schutz-
ʊ keine Beeinträchtigung der Gebrauchsfähigkeit
einrichtungen nach Teil 6 Abschnitt 3 vorzusehen.
und der Dauerhaftigkeit der Betonunterlage,
(3) Schutz- und Instandsetzungsarbeiten dürfen
ʊ einen hinreichender Frost- und Tausalzwider-
nur innerhalb materialbedingter Grenzwerte ausge-
stand gemäß den Anforderungen,
führt werden.
ʊ Schutz der Bewehrung gegen Korrosion (gilt
nur für Betonersatzsysteme),
1.7.2 Anforderungen an Unternehmen und
ʊ Alterungs-, Volumen-, Alkali- und Wasserbe- Personal
ständigkeit sowie Wasserundurchlässigkeit und
(1) Die Arbeiten dürfen nur von Arbeitskolonnen
Wasserdampfdurchlässigkeit und ggf. Bitumen-
ausgeführt werden, die über die erforderliche Qua-
beständigkeit,
lifikation verfügen.
ʊ Verträglichkeit der verwendeten Baustoffe un-
(2) Bei Arbeiten mit Kunststoffen oder kunst-
tereinander,
stoffmodifizierten Baustoffen muss eine von Auf-
ʊ hemmende Wirkung gegen das Eindringen von tragnehmer benannte sachkundige Fachkraft, z.B.
Schadgasen (z.B. CO2 und SO2), der Kolonnenführer, nachweislich eine Prüfung
über den Umgang mit diesen Baustoffen erfolg-
ʊ hinreichende Verträglichkeit mit vorhandenen
reich abgelegt haben. Dies ist:
Betonersatz- und OS-Systemen,
ʊ bei inländischen Bietern durch eine Beschei-
ʊ praxisgerechte Verarbeitungszeit, breite Klima-
nigung des Ausbildungsbeirats „Schutz und In-
spanne,
standsetzung im Betonbau“ beim Deutschen
ʊ baustellengerechte Verarbeitbarkeit, auch bei Beton- und Bautechnik-Verein E.V. (SIVV-
Arbeiten in Zwangslagen (Überkopfarbeit), Schein),
ʊ leichte Überarbeitbarkeit, ʊ bei ausländischen Bietern durch einen gleich-
wertigen Qualifikationsnachweis
ʊ geringe Verschmutzungsneigung,
zu belegen.
ʊ ausreichende Abriebfestigkeit bei dem System
OS-F. (3) Eine Nachschulung ist im Abstand von höch-
stens drei Jahren entsprechend den Vorgaben des
(5) Durch Beschichtungen dürfen im Beton der zu Ausbildungsbeirates „Schutz und Instandsetzung
schützenden Bauteile keine bauphysikalisch und / im Betonbau“ durchzuführen.
oder chemisch ungünstigen Verhältnisse geschaf-
fen werden, die Folgeschäden verursachen kön- (4) Wird als Betonersatz Spritzbeton oder Spritz-
nen. beton mit Kunststoffzusatz verwendet, sind die
zusätzlichen Anforderungen an den Düsenführer
nach den Nrn. 4.5.2 bzw. 5.5.1 zu beachten.
1.6 Baustoffe und Baustoffsysteme
(5) Die sachkundige Fachkraft muss während der
(1) Die Eignung der Baustoffe und Baustoffsy- Ausführung der Arbeiten ständig an der Arbeits-
steme ist vom Auftragnehmer nachzuweisen. stelle anwesend sein.
(2) Als Zugabewasser ist Trinkwasser zu verwenden. (6) Bei besonders schwierigen oder wichtigen Ar-
(3) Es dürfen nur Stoffe und Stoffsysteme ver- beiten kann es erforderlich sein, zusätzliche Quali-
wendet werden, die in der bei der Bundesanstalt fikationsnachweise für die sachkundige Fachkraft
für Straßenwesen (BASt) geführten Zusammen- und das Personal in Form von Referenzen über
stellung der zertifizierten Stoffe und Stoffsysteme entsprechende ausgeführte Arbeiten oder in Form
aufgeführt sind. von Nachweisen über besondere handwerkliche
Schulungen zu fordern.
(4) Angaben über Baustoffe und Baustoffsysteme
sind im Baustoff- bzw. Bieterangabenverzeichnis
zu fordern.

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1.7.3 Angaben zur Ausführung 1.8 Qualitätssicherung


Die Instandsetzung mit SPCC-, PCC-, PC- und
OS-Systemen muss nach den Angaben zur Aus- 1.8.1 Erstprüfung / Eignungsprüfung /
führung im allgemeinen bauaufsichtlichen Prüf- Grundprüfung
zeugnis (abP) bzw. gemäß DIN V 18026, An- (1) Für Beton ist eine Erstprüfung nach Ab-
hang A erfolgen. schnitt 1 durchzuführen.
(2) Für Spritzbeton ist eine Eignungsprüfung nach
1.7.4 Bearbeitungsabschnitte DIN 18551 durchzuführen.
Bearbeitungsabschnitte sind so zu wählen, dass (3) Für SPCC, PCC und PC ist die Grundprüfung
eine mit den Angaben zur Ausführung überein- nach den zugehörigen Technischen Lieferbedin-
stimmende Durchführung der Arbeit sichergestellt gungen (TL) und Technischen Prüfvorschriften
ist. (TP) durchzuführen.
(4) Für OS-Systeme ist eine Erstprüfung nach
1.7.5 Äußere Bedingungen DIN V 18026 durchzuführen.
(1) Betonersatz- und OS-Systeme dürfen nur in-
nerhalb der in den Angaben zur Ausführung und / 1.8.2 Überwachung der Stoffherstellung
oder DIN-Normen angegebenen Grenzwerte für
Temperatur und Feuchte von Luft, Betonunterlage Die Überwachung für die Herstellung der Stoffe für
und Baustoff aufgebracht werden. Dies gilt auch die Betonersatz- und OS-Systeme erfolgt bei
für einzelne Arbeitsgänge zur Herstellung von Tei- ʊ Beton nach Abschnitt 1,
len der Betonersatz- und OS-Systeme.
ʊ Spritzbeton nach DIN 18551,
(2) Der Auftragnehmer hat die Messwerte im
Rahmen der Eigenüberwachung zu protokollieren ʊ SPCC, PCC und PC nach den zugehörigen TL,
und sie dem Auftraggeber zu übergeben. ʊ OS-System nach DIN V 18026.
(3) Zur Aufnahme der Messwerte sind vom Auf-
tragnehmer die Geräte gemäß Teil 1 Abschnitt 3 1.8.3 Überwachung der Ausführung
auf der Baustelle vorzuhalten.
(1) Art, Umfang und Häufigkeit der Eigenüberwa-
(4) Lufttemperatur und relative Luftfeuchte sind chung sind in den Nrn. 2 bis 8 geregelt.
während der Ausführung kontinuierlich aufzuzeich-
nen. Die Messungen sind danach so lange fortzu- (2) Da bei kleineren Schutz- und Instandset-
führen, wie die Stoffe des Betonersatz- bzw. OS- zungsmaßnahmen ggf. der Aufwand für die Eigen-
Systems durch Witterungseinflüsse geschädigt überwachung nicht in einem wirtschaftlichen Ver-
werden können. hältnis zu der auszuführenden Leistung steht, kann
in solchen Fällen die Eigenüberwachung, abge-
(5) Vor Beginn der Ausführung ist die Temperatur stimmt auf die jeweilige Maßnahme, in der Häufig-
der Betonunterlage bzw. der bereits eingebauten keit bzw. in der Art der Prüfung reduziert werden.
Schichten des Betonersatz- bzw. OS-Systems Dies ist in der Leistungsbeschreibung vorzusehen.
– bei Schichtarbeit und Wetteränderung auch
mehrmals täglich – zu kontrollieren. (3) Für die Ausführung ist eine Fremdüberwa-
chung vorzusehen. Der Auftragnehmer hat der
fremdüberwachenden Stelle rechtzeitig die Aus-
1.7.6 Nachbehandlung führungszeiten anzuzeigen und dies dem Auftrag-
(1) Mit der Nachbehandlung ist so rechtzeitig zu geber nachzuweisen.
beginnen, dass die geforderten Eigenschaften des (4) Bei zeitlich kurzen Schutz- und Instandset-
Instandsetzungssystems uneingeschränkt erreicht zungsmaßnahmen kann von einer Fremdüber-
werden. wachung abgesehen werden. Dies ist in der Lei-
(2) Sofern für die einzelnen Betonersatz- und OS- stungsbeschreibung vorzusehen.
Systeme nichts Anderes geregelt ist, gelten die
Angaben zur Ausführung. 1.8.4 Kontrollprüfungen
(3) Nachbehandlungsmittel sind nicht zugelassen. Kontrollprüfungen werden vom Auftraggeber in Ab-
hängigkeit von Bedeutung und Umfang der Bau-
1.7.7 Dokumentation maßnahme durchgeführt, ggf. im Zusammenhang
mit der Überwachung der Ausführung.
Entsprechend der Ausführung sind das Bau-
werksbuch (siehe Anhang C) und die vorhandenen
Bestandsunterlagen zu aktualisieren.

10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


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1.8.5 Zusätzliche Kontrollprüfungen sowie ggf. Freilegen von Bewehrung,


Die den Ergebnissen aus zusätzlichen Kontroll- ʊ Entfernen von Rostprodukten an freiliegender
prüfungen zuzuordnenden Teilflächen sind von Bewehrung und anderen Metallteilen,
Auftragnehmer und Auftraggeber vorher gemein-
ʊ Säubern der Betonunterlage von Staub und
sam festzulegen. Die einer zusätzlichen Kontroll-
losen Teilen,
prüfung zuzuordnende Summe der Teilflächen soll
nicht kleiner als 20% der Fläche sein, die der ur- ʊ Entfernen von Wasser.
sprünglichen Kontrollprüfung zugeordnet war.
(5) Die vorbereiteten Bereiche müssen eine ge-
eignete Form haben, die einen einwandfreien Ein-
1.9 Abrechnung bau und eine ausreichende Verdichtung gewähr-
leistet.
(1) In der Leistungsbeschreibung ist vorzusehen,
ob die Abrechnung nach Einbaufläche, Gewicht, (6) Der Auftragnehmer hat durch die Wahl geeig-
Dicke, Bestandszeichnungen und/oder örtlichen neter Verfahren und Geräte sicherzustellen, dass
Aufmaßen erfolgen soll. durch die Vorbereitungsarbeiten die Eigenschaften
der Betonunterlage nicht nachteilig verändert wer-
(2) Bei Abrechnung nach Fläche werden dem den.
Aufmaß und der Abrechnung bei Maßnahmen
nach den Nrn. 2 bis 7 die tatsächlich bearbeiteten
Flächen mit ihren mittleren Tiefen bzw. mittleren 2.2 Anwendung
Dicken zugrunde gelegt.
(1) Die Auswahl der geeigneten Vorbereitungs-
verfahren (siehe Nr. 2.4.2) richtet sich nach dem
2 Vorbereitung der Zustand der vorhandenen Betonoberfläche und
danach, wie die in den Nrn. 3 bis 8 aufgeführten
Betonunterlage Anforderungen an die Betonersatz- und OS-
Systeme am besten erfüllt werden.
2.1 Allgemeines (2) Die Umweltverträglichkeit der gewählten Vor-
bereitungsverfahren einschließlich der Entsorgung
(1) Die Betonunterlage ist so vorzubereiten, dass von Abfällen ist zu gewährleisten.
zwischen dem aufzubringenden Betonersatz- oder
OS-System und der Betonunterlage ein fester und (3) Die ordnungsgemäße Entsorgung der Abfälle
dauerhafter Verbund erzielt wird. Hierzu muss die ist vom Auftragnehmer nachzuweisen. Die Beseiti-
Betonunterlage gleichmäßig fest und frei von tren- gung hat auf eine dafür zugelassene Deponie zu
nenden Substanzen, scharfen Schalungskanten erfolgen.
und Graten sein.
(4) Soll Bewehrung freigelegt werden, sind die Be-
(2) Die instand zu setzenden Bereiche sind mit arbeitungsabschnitte auch nach statischen Ge-
gerade verlaufenden Kanten zu begrenzen. Die sichtspunkten festzulegen.
Ausbruchufer sind bis in eine Tiefe von etwa
10 mm annähernd rechtwinklig zur Bauteiloberflä-
che und im weiteren Verlauf schräg unter etwa 45° 2.3 Baugrundsätze
auszuführen. (1) Ort, Umfang und Tiefe der Abtragsflächen
(3) Die Vorbereitung der Betonunterlage, auf wel- bedürfen der Zustimmung des Auftraggebers und
che die Betonersatzsysteme aufgebracht werden sind durch Auftragnehmer und Auftraggeber ge-
sollen, muss eine raue Oberfläche ergeben. Das meinsam festzulegen.
fest eingebettete grobe Gesteinskorn muss kuppe- (2) Mit dem Abtragen des geschädigten Betons
nartig frei liegen. Weitere Anforderungen sind in darf nur auf Anordnung des Auftraggebers begon-
den Nrn. 3 bis 8 für die jeweiligen Betonersatz- und nen werden, und dies darf nur unter seiner Über-
OS-Systeme aufgeführt. wachung erfolgen.
(4) Die Vorbereitung der Betonunterlage für das (3) Wird geschädigter Beton über das vertraglich
Aufbringen von Betonersatz- oder OS-Systemen festgelegte Maß hinaus abgetragen oder wird eine
besteht aus: andere Betondeckung festgestellt, ist eine zusätz-
ʊ Entfernen von Beschichtungen und Nach- liche Beurteilung – auch in statischer Hinsicht –
behandlungsfilmen sowie von Verunreinigun- erforderlich.
gen, (4) Es ist sicherzustellen, dass beim Abtragen
ʊ Entfernen von Zementschlämmen und minder- keine Spannglieder beschädigt werden. Fehlstellen
festen Schichten, im Bereich von Spanngliedern sind dem Auftrag-
geber unverzüglich zu melden. Die Beschädigung
ʊ Abtragen von schadhaftem Beton / Betonersatz von Betonstahl ist zu vermeiden.

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 11


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(5) Bei Anzeichen auf mögliche Schädigungen der (4) Bei Verwendung von Epoxidharz darf der Be-
Spannglieder sind eingehende Untersuchungen zu ton damit nicht verunreinigt werden.
veranlassen.
(5) Der erhärtete Korrosionsschutz muss dicht
(6) Freigelegte Bewehrung darf nur mit Geneh- sein und die Bewehrung vollständig umhüllen.
migung des Auftraggebers entfernt werden.
(6) Das Aufbringen der nächsten Schicht darf erst
(7) Die Vorbreitungsarbeiten an der Betonunterla- nach Aushärtung des Korrosionsschutzes erfolgen.
ge sind so einzuplanen und durchzuführen, dass
die Schichten des Betonersatzsystems oder des
OS-Systems unverzüglich nach Beendigung der 2.4.4 Behandlung freiliegender Einbauteile
Vorbereitungsarbeiten auf die tragfähige Betonun- Für Einbauteile sind in der Leistungsbeschreibung
terlage aufgetragen werden können. ggf. besondere Regelungen vorzusehen.
(8) Die Beschädigung von Anschlussbereichen ist
zu vermeiden. 2.4.5 Behandlung von Bewegungsfugen
(1) An den Fugenflanken sind jegliche Verunreini-
2.4 Ausführung gungen, schadhafter Beton und alte Fugenfüllun-
gen restlos zu entfernen.
2.4.1 Allgemeines (2) Ist die Breite der Fuge nicht ausreichend, sind
die Fugenflanken unter Beachtung der Betonde-
(1) Die Zweckmäßigkeit des ausgewählten Vorbe- ckung parallel einzuschneiden. Die Fugenbreite ist
reitungsverfahrens ist zu Beginn der Ausführung auf die zu erwartenden Bewegungen abzustim-
an geeigneten Stellen durch die Bearbeitung von men. Sie muss jedoch mindestens 15 mm be-
Probeflächen und bei Anwesenheit des Auftragge- tragen.
bers nachzuweisen, und die Abreißfestigkeit ist zu
bestimmen.
2.4.6 Behandlung von Rissen
(2) Größe, Anzahl und Vergütung der Probeflä-
chen sind in der Leistungsbeschreibung anzuge- (1) Nach der Vorbereitung ist die Betonunterlage
ben. erneut im Hinblick auf Risse zu untersuchen. Diese
sind zu dokumentieren.
2.4.2 Vorbereitungsverfahren (2) Einzelne oberflächennahe Risse bis ca.
0,2 mm Breite sind im Allgemeinen unbedenklich
(1) Verfahren für die Vorbereitung von Betonun- und brauchen nicht behandelt zu werden. Die
terlagen sind in der Tabelle 3.4.2 aufgeführt. Risstiefe kann, sofern sie aus den Rissursachen
(2) Beim Vorbereiten der Betonunterlagen durch nicht abschätzbar ist, durch Kernbohrungen kleine-
Fräsen darf der Abtrag je Arbeitsgang höchstens ren Durchmessers ermittelt werden. Geht jedoch
5 mm betragen. von oberflächennahen Rissen eine weitergehende
Schädigung aus (z.B. Abbrechen der Rissränder),
sind die Risse nach Abschnitt 5 zu behandeln.
2.4.3 Behandlung der Bewehrung
(3) Risse mit mehr als 0,2 mm Breite oder solche,
(1) Kann ein hinreichend dichter Betonersatz nach die größere Querschnittsteile erfassen, sind nach
Nrn. 3, 4, 5 oder 6 mit ausreichender Betonde- Abschnitt 5 zu behandeln.
ckung bei der Instandsetzungsmaßnahme her-
gestellt werden, ist keine zusätzliche Korrosions- (4) Werden Risse festgestellt, die die Standsi-
schutzmaßnahme durch Beschichten der Beweh- cherheit des Bauwerks gefährden können, ist der
rung vorzunehmen. Auftraggeber zu benachrichtigen.

(2) Loser Rost an freiliegender oder durch Vorbe- (5) Offene Arbeitsfugen sind wie Risse zu behan-
reitungsarbeiten freigelegter Bewehrung ist zu deln.
entfernen.
(3) Lässt sich ein hinreichend dichter Betonersatz 2.4.7 Säubern der Betonunterlage
mit ausreichender Betondeckung nicht herstellen, (1) Jede vorbereitete Betonunterlage ist unmittel-
ist die Bewehrung unmittelbar nach vorausgegan- bar vor dem Aufbringen einer nachfolgenden Lage
gener Entrostung mit einem Korrosionsschutz zu oder Schicht von Staub und losen Teilen zu säu-
beschichten. In der Regel ist ein mineralischer bern. Wasser ist zu entfernen.
Korrosionsschutz aufzubringen. Die Entrostung
muss dem Oberflächenvorbereitungsgrad Sa 2½ (2) Beim Absaugen mit Staubsaugern dürfen nur
(ggf. PSa 2½) gemäß DIN EN ISO 12944-4 ent- Industriesauger eingesetzt werden, die auch Flüs-
sprechen. sigkeiten und grobe Teile aufnehmen können.

12 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


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Tabelle 3.4.2: Verfahren für die Vorbereitung von Oberflächen

Verfahren Anwendungszweck Anwendungsbereich Anforderungen Mindest-


umfang der Nach-
bearbeitung
Art Gerät, Material, Stoff 1 2 3 4 5

1 Stemmen Hammer von Hand x x x örtlich, für kleine Flächen Beschädigungen des Strahlen
Betonstahls sind zu
Meißel vermeiden; besondere
Vorsicht bei Spannglie-
Meißel Pressluft a) dern
oder elek-
trisch

Nadelpistole x x (x)
g)
2 Bürsten rotierende Stahlbürste x x (x) Anwendungsbereich ist Säubern
g) geräteabhängig
3 Fräsen Walzen-Fräse x x x großflächige Abtragung Betonabtrag je Arbeits- Strahlen ein-
(z.B. Feinfräse mit 5 mm k) k) auf waagerechten Ober- gang ” 5 mm; höhen- schließlich unbe-
Meißelabstand oder l) flächen gleiche Überlappungen handelt verbliebe-
Diamantfräse) der Fräsbahnen ” 5 cm; ner kleinerer
Einsatz eines elektroni- Flächen
schen Messgerätes
4 Schleifen Schleifgerät x x örtlich, für kleine Flächen Säubern
5 Flamm- Gerät zur thermischen x x waagerechte und senk- Gemäß DIN 32539, aber Säubern nach
strahlen und mechanischen rechte Flächen mit Geschwindigkeit • mechanischer
Behandlung b) 1,0 m/min und mechani- Belastung
schen Vortrieb
6 Staubfreies Gerät mit festen Strahl- x x (x) x geräteabhängig auf
Strahlen mittel bei gleichzeitigem c) waagerechten und/oder
Absaugen senkrechten Flächen
7a Strahlen Druckluftstrahlen mit x x (x) x waagerechte und senk- Staubschutz erforderlich; Säubern
festem Strahlmittel c) rechte Flächen Gefahrstoffverordnung
beachten;
Druckluft ölfrei d)
7b Nebelstrahlen x x (x) (x) waagerechte und senk- Staubschutz kann entfal- Säubern
c) h) rechte Fläche len
7c Druckstrahlen mit Was- x x (x) (x) waagerechte und senk- Druckluft ölfrei d) Säubern
ser-Sand-Gemisch und c) h) rechte Flächen
Feuchtstrahlen
7d Druckwasserstrahlen x x (x) (x) waagerechte und senk- Säubern
(• 80 MPa) e) h) rechte Flächen
8a Säubern Abblasen mit Druckluft x vorzugsweise auf nicht Druckluft ölfrei d) Staub-
waagerechten Flächen schutz erforderlich
8b Absaugen mit Industrie- x Regelverfahren auf Verwendete Sauger
saugern großen waagerechten müssen Wasser und
Flächen grobe Teile aufnehmen
können
8c Wasserstrahlen, Dampf- (x) x
strahlen, Heißwasser- Entfernen von atmos-
f)
strahlen phärischen Verunreini-
gungen auf der Betonun-
terlage

Anwendungszweck c) Der Grad des Betonabtrags ist abhängig vom Druck und
1 = Entfernen der Reste von Beschichtungen und Nach- von der Art und Menge des Strahlmittels
behandlungsfilmen sowie von oberflächigen Verunrei- d) Ölfrei: Die eingesetzten Baukompressoren müssen Ölaus-
nigungen scheider mit einem nachgewiesenen Wirkungsgrad von
2 = Entfernen von Zementschlämmen und minderfesten höchstens 0,01 ppm Restölgehalt haben.
Schichten e) Der Grad des Betonabtrags ist druckabhängig.
3 = Abtragen von schadhaftem Beton/Betonersatz sowie f) Die Reste von Beschichtungen können nicht immer entfernt
Freilegen der Bewehrung
werden.
4 = Entfernen von Rostprodukten an freiliegender Beweh-
g) Nicht für zu beschichtende Bewehrung und andere Metall-
rung und anderen Metallteilen teile
5 = Säubern der Betonunterlage von Wasser, Staub und h) Ggf. trocken nachstrahlen
losen Teilen
k) Der Abtrag von höchstens 5 mm ist unbedingt einzuhalten,
Erläuterungen: da bei größerem Abtrag eine tiefergehende Zerstörung des
a) Gefahr der tiefergreifenden Zerstörung des Betons Betons wahrscheinlich ist.
b) Die thermisch geschädigten Bereiche des Betons sind l) Nicht zum Freilegen der Bewehrung
zu entfernen.

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(3) Beim Abblasen mit Druckluft sind nur Bau- (7) Werden Einzelwerte unterhalb des zulässigen
kompressoren nach der Tabelle 3.4.2 zugelassen, kleinsten Einzelwertes gefunden, ist durch mindes-
d.h. ölfrei mit Staubschutz. tens zwei Einzelprüfungen in örtlicher Nähe (Ent-
fernung bis zu 1 m) festzustellen, ob es sich um
Ausreißer handelt. Sind die zusätzlichen Werte
2.5 Prüfung der Abreißfestigkeit einwandfrei, wird der zunächst gefundene Wert
(1) Die Abreißfestigkeit der Betonunterlage ist im verworfen. Sind die zusätzlichen Werte ebenfalls
Rahmen der Eigenüberwachung im Beisein des kleiner als der zulässige kleinste Einzelwert, ist
Auftraggebers nach Teil 1 Abschnitt 3 zu ermitteln. durch ein geeignetes Flächenraster der fehlerhafte
Die Ergebnisse sind dem Auftraggeber vorzulegen. Bereich einzugrenzen.

(2) Auf Betonfahrbahnplatten sind nach der Vor- (8) Die Bewertung der Ergebnisse hat nach Teil 1
bereitung je angefangene 1.000 m2 Einbaufläche Abschnitt 3 zu erfolgen. Der Auftraggeber ent-
neun Abreißversuche durchzuführen. Erfolgt die scheidet über das weitere Vorgehen.
Vorbereitung durch Stemmen, sind je angefangene
250 m2 Gesamtfläche sechs Abreißversuche 2.6 Bestimmung der Feuchte der
durchzuführen.
Betonunterlage
(3) Auf anderen Betonunterlagen als Betonfahr-
bahnplatten sind nach der Vorbereitung je ange- (1) Die Feuchte der Betonunterlage darf die in den
fangene 500 m2 Einzelfläche sechs Abreißversu- Angaben zur Ausführung angegebenen Grenzwer-
che durchzuführen. te nicht überschreiten.

(4) Die Prüfung der Abreißfestigkeit entfällt bei: (2) Die Feuchte der Betonunterlage ist mit dem
CM-Gerät (siehe Anhang A) zu bestimmen.
ʊ einer Gesamteinbaufläche von höchstens
50 m2 bei Leistungen nach den Nrn. 3 bis 7,
wenn sich die Gesamteinbaufläche aus meh- 2.7 Abrechnung
reren Einzelflächen zusammensetzt, (1) Für die Vorbereitung der Betonunterlage ist die
ʊ einer Gesamteinbaufläche von Beschichtungen Abrechnungseinheit m2 vorzusehen.
von höchstens 250 m2, (2) Für das Vorbereiten von Bewegungsfugen,
ʊ Hydrophobierungen. offenen Arbeitsfugen und Rissen ist die Abrech-
nungseinheit m vorzusehen.
(5) Die Abreißversuche sind gleichmäßig über die
Gesamteinbaufläche zu verteilen. (3) Für einen evtl. erforderlichen Korrosionsschutz
der Bewehrung und anderer Metallteile kann auch
(6) Die Abreißfestigkeit der Betonunterlage muss die Abrechnung auf Nachweis vorgesehen werden.
den Werten der Tabelle 3.4.3 entsprechen.

Tabelle 3.4.3: Geforderte Abreißfestigkeiten der Betonunter- 2.8 Freigabe der Betonunterlage
lage (Mindestwerte)
Mit dem Aufbringen des vorgesehenen Betoner-
satz- oder OS-Systems darf erst nach Freigabe der
System Mittelwert Zulässiger vorbereiteten Fläche durch den Auftraggeber be-
kleinster gonnen werden.
Einzelwert
2 2
ȏN/mm Ȑ ȏN/mm Ȑ

1 Betonersatzsysteme 1,5 1,0


3 Beton
2a OS-B 0,8 0,5
3.1 Allgemeines
Oberflächenschutzsysteme *)

2b OS-D 1,0 0,6


(System ohne Der Baustoff ist Beton nach Abschnitt 1.
Feinspachtel)

2c OS-C, OS-D, 1,3 0,8 3.2 Anwendung


OS-E
(Systeme mit (1) Mit Beton können Instandsetzungen innerhalb
Feinspachtel)
aller Bereiche gemäß Nr. 1.3.2 ausgeführt werden,
sofern die Einbaudicke mindestens 5 cm beträgt.
2d OS-F 1,5 1,0
(2) An Betonunterseiten und auf stark geneigten
Flächen ist wegen der ungünstigen Einbaumög-
*) Systembezeichnung siehe Nr. 8 lichkeiten in der Regel der Einsatz von Betoner-
satzsystemen nach Nrn. 4, 5, 6 oder 7 angebracht.

14 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


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3.3 Baugrundsätze und/oder Verdübelung mit dem alten Beton not-


wendig wird, ist im Einzelfall zu entscheiden.

3.3.1 Allgemeines (3) Es ist eine Haftbrücke aus dickflüssigem Ze-


mentmörtel, aus PCC oder aus Epoxidharz aufzu-
(1) Die Schichtdicke beträgt mindestens 5 cm. bringen.
(2) Kann durch den Betonersatz eine Betonde- (4) Sofern die Ausbildung der freiliegenden Be-
ckung gemäß DIN-Fachbericht „Betonbrücken“ wehrung den Auftrag einer Haftbrücke verhindert,
(min c = 4,0 cm) planmäßig nicht erreicht werden, ist die Betonunterlage vor dem Einbau des Betons
soll ein Korrosionsschutz der Bewehrung und ein gemäß (5) vorzuässen.
geeignetes OS-System nach Nr. 8 aufgebracht
werden. (5) Die Betonunterlage muss vor dem Aufbringen
einer Haftbrücke aus Zementmörtel oder aus PCC
(beginnend etwa 24 h vorher) vorgenässt werden.
3.3.2 Vorbereitung der Betonunterlage Sie muss zur Zeit des Aufbringens der Haftbrücke
Die Vorbereitung der Betonunterlage erfolgt ge- matt feucht sein.
mäß Nr. 2. (6) Eine Haftbrücke aus Zementmörtel ist einzu-
bürsten.
3.4 Baustoffe und Baustoffsysteme (7) Das Auftragen von PCC oder Epoxidharz hat
nach den Angaben zur Ausführung gemäß TL BE-
(1) PCC- und Epoxidharz-Haftbrücken müssen PCC zu erfolgen.
den Technischen Lieferbedingungen für Beton-
ersatzsysteme aus Zementmörtel/Beton mit (8) Der Beton ist auf die noch frische Haftbrücke
Kunststoffzusatz (PCC) (TL BE-PCC) entsprechen. einzubauen, d.h. sie darf oberflächlich nicht ange-
trocknet sein. Die Bearbeitungsabschnitte sind
(2) Haftbrücken aus Zementmörtel müssen aus entsprechend zu wählen.
Wasser und zu gleichen Gewichtsteilen aus Ze-
menten gemäß Abschnitt 1 und Sand 0/2 mm
bestehen. 3.5.5 Nachbehandlung
(1) Für die Dauerhaftigkeit des Betonersatzes ist
3.5 Ausführung eine sorgfältige Nachbehandlung unerlässlich.
(2) Der Beton ist gemäß Abschnitt 2 nachzube-
3.5.1 Allgemeines handeln, jedoch mindestens 5 d.

(1) Bei Sichtbetonflächen ist die Oberflächen-


struktur der Instandsetzungsbereiche der umge- 3.6 Qualitätssicherung
benden Betonoberfläche anzupassen.
(2) Betonkanten sind durch Dreikantleisten zu 3.6.1 Erstprüfung/Grundprüfung
brechen.
(1) Die Erstprüfung ist nach Abschnitt 1 durchzu-
führen.
3.5.2 Betonunterlage
(2) Die Grundprüfung für PCC- und Epoxidharz-
Freiliegende Bewehrung ist nach Nr. 2.4.3 zu be- Haftbrücken ist gemäß TL BE-PCC durchzuführen.
handeln.
3.6.2 Überwachung der Stoffherstellung
3.5.3 Baustoffe
(1) Für Beton gilt Abschnitt 1.
Alle erforderlichen Prüfzeugnisse und Zulassungen
(2) PCC- und Epoxidharz-Haftbrücken müssen
sind rechtzeitig vor Beginn der Arbeiten dem Auf-
einer laufenden werkseigenen Produktionskontrolle
traggeber vorzulegen.
und Fremdüberwachung gemäß TL BE-PCC unter-
liegen.
3.5.4 Einbau
(1) Insbesondere an senkrechten und stark ge- 3.6.3 Überwachung der Ausführung
neigten Flächen muss die Schalung ausgesteift
(1) Für Beton gilt Abschnitt 2.
und dicht sein. Die Fuge zwischen Schalung und
altem Beton ist besonders abzudichten. (2) Die Anzahl der Probewürfel ist in Abhängigkeit
von Art und Umfang der Baumaßnahme in der Lei-
(2) Ob im Betonersatz aus statischen oder kon-
stungsbeschreibung vorzusehen.
struktiven Gründen eine zusätzliche Bewehrung

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 15


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(3) Die Prüfung der Konsistenz ist bei jeder Mi- soll ein Korrosionsschutz der Bewehrung und ein
schung bzw. Transportbetonlieferung durchzuführen. geeignetes OS-System nach Nr. 8 aufgebracht
werden.
(4) Senkrechte Flächen und Unterseiten sind nach
ausreichender Erhärtungszeit im Beisein des Auf-
traggebers zur Feststellung von Hohlstellen durch Tabelle 3.4.4: Schichtdicken von Spritzbeton
Abklopfen zu überprüfen.
Einsatzbereich Schicht-
dicke [cm]
4 Spritzbeton
Ersatz von fehlendem oder geschädig-
• 3,0
tem Beton
4.1 Allgemeines
(1) Spritzbeton ist Beton nach DIN 18551. Erhöhung der Betondeckung der Beweh-
rung bei Bauteilen mit nicht vorwiegend
(2) Bei Einsatz im Spritzwasser- und Sprühnebel- • 5,0
ruhender Belastung
bereich muss der Spritzbeton mindestens die An- (z.B. Brückenüberbauten)
forderungen der Expositionsklassen XF2 und XD2
erfüllen. Für die Betonzusammensetzung gilt Ab- Erhöhung der Betondeckung der Beweh-
schnitt 1. rung bei Bauteilen mit vorwiegend ru- • 3,0
hender Belastung (z.B. Unterbauten von
(3) Eine Haftbrücke ist nicht erforderlich. Brücken, Stützwänden)

4.2 Anwendung
4.4 Baustoffe und Baustoffsysteme
(1) Spritzbeton kann als Betonersatz nach Nr. 1.3
(1) Es ist Zement nach DIN EN 197-1 oder nach
bei allen Betonbauteilen verwendet werden, mit
DIN 1164 zu verwenden, wobei die Anwendungs-
Ausnahme von waagerechten oder schwach ge-
bereiche nach DIN-Fachbericht „Beton“ zu be-
neigten Flächen, die von oben angespritzt werden
achten sind.
müssten (z.B. Oberseiten von Fahrbahnplatten der
Brücken). (2) Es ist Gesteinskörnung nach DIN EN 12620
und DIN V 20000-103 zu verwenden. Darüber
(2) Bei Bauteilen, die nicht vorwiegend ruhend
hinaus gilt Abschnitt 1, Nr. 3.1. Für Schichtdicken
beansprucht werden, sind bei der Instandsetzung
von weniger als 5 cm ist Gesteinskörnung mit ei-
Verkehrsbeschränkungen (in der Regel LKW-
nem Größtkorn bis zu 8 mm zu verwenden, bei
Fahrverbot) zu veranlassen oder es sind beson-
Schichtdicken von mindestens 5 cm darf das
dere Eignungsprüfungen durchzuführen.
Größtkorn bis zu 16 mm betragen.
(3) Die Dicke der einzelnen Spritzlagen beträgt im
4.3 Baugrundsätze Allgemeinen 2 cm bis 5 cm, mindestens jedoch
(1) Es können sowohl Nass- als auch Trocken- das 3-fache des Größtkorns.
spritzverfahren angewendet werden. (4) Die Verwendung von Betonzusatzstoffen
(2) Rückprall darf in keinem Fall als Bestandteil und -mitteln bedarf der vorherigen Zustimmung
des Bereitstellungsgemisches wiederverwendet des Auftraggebers.
werden. Die ordnungsgemäße Entsorgung des
Rückpralls ist vom Auftragnehmer nachzuweisen.
4.5 Ausführung
(3) Schichtdicken von Spritzbeton sind der Tabelle
3.4.4 zu entnehmen. 4.5.1 Allgemeines
(4) Bei Erhöhung der Betondeckung mit Schicht- (1) Spritzbeton darf nur aufgebracht werden, wenn
dicken von mindestens 5 cm ist eine verdübelte die Temperatur der Auftragsfläche mindestens 3 C
Bewehrung anzuordnen. beträgt.
(5) Es darf nur Korrosionsschutz nach den Tech- (2) Sind während der Ausführung Luft- und Bau-
nischen Lieferbedingungen für im Spritzverfahren teiltemperaturen unter 3 C zu erwarten, sind die
aufzubringende Betonersatzsysteme aus Ze- Arbeiten einzustellen oder besondere Maßnahmen
mentmörtel/Beton mit Kunststoffzusatz (SPCC) zu ergreifen, die ein Absinken der Temperaturen
(TL BE-SPCC) verwendet werden. unter diese Grenzwerte verhindern.
(6) Kann durch den Betonersatz eine Beton- (3) Werden Spritzbetonarbeiten bei heißer Witte-
deckung gemäß DIN-Fachbericht „Betonbrücken“ rung durchgeführt, sind Vorkehrungen zu treffen,
(min c = 4,0 cm) planmäßig nicht erreicht werden, damit die Temperatur der Betonunterlage 25°C

16 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


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nicht überschreitet. 1,0 N/mm2 an keiner Stelle der Einbaufläche un-


terschritten werden dürfen.
4.5.2 Anforderungen an das Personal (2) Werden Einzelwerte von weniger als
1,0 N/mm2 gefunden, ist durch mindestens zwei
Es dürfen nur Düsenführer eingesetzt werden, die
Einzelprüfungen in örtlicher Nähe (Entfernung bis
eine Prüfung erfolgreich abgelegt haben. Als
zu 1 m) festzustellen, ob es sich um einen Ausrei-
Nachweis der Qualifikation des Düsenführers gilt
ßer handelt. Sind die zusätzlichen Werte einwand-
bei inländischen Bietern die Bescheinigung des
frei, wird der zunächst gefundene Wert verworfen.
Ausbildungsbeirats „Schutz und Instandsetzung im
Bleibt der Wert bestehen, ist durch ein geeignetes
Betonbau“ beim Deutschen Beton- und Bautech-
Flächenraster der fehlerhafte Bereich einzugren-
nik-Verein E.V. (sog. Düsenführerschein), bei aus-
zen.
ländischen Bietern ein gleichwertiger Qualifika-
tionsnachweis. (3) Die Bewertung der Ergebnisse hat nach Teil 1
Abschnitt 3 zu erfolgen. Der Auftraggeber ent-
scheidet über das weitere Vorgehen.
4.5.3 Baustoffe
Alle erforderlichen Nachweise sind rechtzeitig vor
Beginn der Arbeiten dem Auftraggeber vorzulegen. 4.6 Qualitätssicherung

4.5.4 Betonunterlage 4.6.1 Eignungsprüfung

(1) Freiliegende Bewehrung ist nach Nr. 2.4.3 zu (1) Die Eignungsprüfung ist nach DIN 18551
behandeln. durchzuführen.

(2) Die Betonunterlage ist vor dem Aufbringen des (2) Bei Änderungen der Ausgangsstoffe oder der
Spritzbetons gemäß Nr. 3.5.4 vorzunässen. Zusammensetzung des Spritzbetons, der Spritz-
einrichtung oder der maßgeblichen Baustellenver-
(3) Durch geeignete Maßnahmen ist sicherzustel- hältnisse während des Bauablaufs sind neue Eig-
len, dass bereits vorbereitete Flächen vor Auftrag nungsprüfungen durchzuführen.
des Spritzbetons nicht wieder verunreinigt werden.
Dies gilt insbesondere im Hinblick auf Einflüsse
aus Spritzarbeiten in benachbarten Arbeitsab- 4.6.2 Überwachung des Bereitstellungs-
schnitten. gemisches
Das Bereitstellungsgemisch muss einer laufenden
4.5.5 Einbau werkseigenen Produktionskontrolle und Fremd-
überwachung gemäß DIN 18551 unterliegen.
(1) Die Bewehrung ist so zu befestigen, dass sie
ihre Lage beibehält und beim Spritzen wenig fe-
dert. 4.6.3 Überwachung der Ausführung

(2) Bei größeren zeitlichen Abständen zwischen (1) Die Ausführung muss einer Eigen- und Fremd-
den einzelnen Spritzlagen sind temporäre, in der überwachung gemäß DIN 18551 unterliegen.
Regel wasserzuführende, Nachbehandlungsmaß- (2) Die fertiggestellten Flächen sind nach ausrei-
nahmen durchzuführen. Ein Helligkeitsumschlag chender Erhärtungszeit im Beisein des Auftragge-
der jeweiligen Spritzbetonoberfläche von dunkel bers zur Feststellung von Hohlstellen durch Ab-
nach hell infolge Austrocknung darf zu keinem klopfen zu überprüfen.
Zeitpunkt auftreten.
(3) Die Prüfung der Abreißfestigkeit ist je ange-
fangene 250 m2 Gesamteinbaufläche mittels fünf
4.5.6 Nachbehandlung gleichmäßig über die Einbaufläche verteilter Ab-
(1) Für die Dauerhaftigkeit des Betonersatzes ist reißversuche nach Teil 1 Abschnitt 3 durchzufüh-
eine sorgfältige Nachbehandlung unerlässlich. ren. Die Prüfung muss im Beisein des Auftragge-
bers erfolgen.
(2) Die Spritzbetonflächen sind unmittelbar nach
der Herstellung gemäß Abschnitt 2 Nr. 7.4.3 nach-
zubehandeln, jedoch mindestens 5 d. 5 Spritzmörtel/-beton mit
Kunststoffzusatz (SPCC)
4.5.7 Abreißfestigkeit
(1) Die Abreißfestigkeit zwischen der Betonunter- 5.1 Allgemeines
lage und dem Spritzbeton muss im Mittel minde-
stens 1,5 N/mm2 betragen, wobei Einzelwerte von (1) SPCC-Betonersatzsysteme bestehen aus dem
Betonersatz und ggf. dem Korrosionsschutz. Eine

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Haftbrücke ist nicht erforderlich. jeweiligen Chargen maßgebenden Werksprüf-


zeugnisse nach DIN EN 10204 vorzulegen.
(2) Ein SPCC-Betonersatzsystem darf nur mit zu-
gehöriger und für den vorgesehenen Verwen- (2) Die Gebinde müssen nach TL BE-SPCC ge-
dungszweck geeigneter Spritzanlage angewendet kennzeichnet und unbeschädigt sein. Die zulässige
werden. Lagerungsdauer darf nicht überschritten werden.
Beim Mischen dürfen nur ganze Gebinde der Tro-
ckenkomponente verwendet werden. Wenn die
5.2 Anwendung Flüssigkomponente beim Nassspritzverfahren nicht
(1) SPCC kann als Betonersatz innerhalb aller in ganzen Gebinden zugegeben wird, sind geeig-
Bereiche gemäß Nr. 1.3.2 verwendet werden, mit nete Dosiereinrichtungen zum Abfüllen zu verwen-
Ausnahme von waagerechten oder schwach ge- den.
neigten Flächen, die von oben gespritzt werden (3) An der Mischanlage ist die Mischanweisung
müssten (z.B. Oberseiten von Fahrbahnplatten der gut lesbar anzubringen.
Brücken).
(2) In speziellen Anwendungsfällen können be- 5.5.3 Betonunterlage
sondere Anforderungen an das Betonersatzsystem
gestellt werden, deren Einhaltung durch zusätzlich (1) Freiliegende Bewehrung ist nach Nr. 2.4.3 zu
zu vereinbarende Prüfungen nachzuweisen ist. behandeln.
(2) Die Betonunterlage ist vor dem Aufbringen des
5.3 Baugrundsätze SPCC gemäß Nr. 3.5.4 vorzunässen.
(3) Durch geeignete Maßnahmen ist sicherzustel-
(1) Es können sowohl Nass- als auch Trocken-
len, dass bereits vorbereitete Flächen vor Auftrag
spritzverfahren entsprechend der Grundprüfung
des SPCC nicht wieder verunreinigt werden. Dies
nach TL BE-SPCC angewendet werden.
gilt insbesondere im Hinblick auf Einflüsse aus
(2) Rückprall darf in keinem Fall als Bestandteil Spritzarbeiten in benachbarten Arbeitsabschnitten.
des Bereitstellungsgemisches wiederverwendet
werden. Die ordnungsgemäße Entsorgung des
Rückpralls ist vom Auftragnehmer nachzuweisen. 5.5.4 Einbau der Bewehrung

(3) Die Schichtdicke beträgt mindestens 1 cm und Die Bewehrung ist so zu befestigen, dass sie ihre
höchstens 5 cm. Lage beibehält und beim Spritzen wenig federt.

(4) Kann durch den Betonersatz eine Beton-


deckung gemäß DIN-Fachbericht „Betonbrücken“ 5.5.5 Schalung
(min c = 4,0 cm) planmäßig nicht erreicht werden, Ist eine Schalung erforderlich, muss sie so ausge-
soll ein Korrosionsschutz der Bewehrung und ein bildet werden, dass sie nicht federt und sich beim
geeignetes OS-System nach Nr. 8 aufgebracht Spritzen kein Rückprall innerhalb der Schalung
werden. festsetzen kann.

5.4 Baustoffe und Baustoffsysteme 5.5.6 Spritzen


(1) Die Baustoffe und Baustoffsysteme müssen (1) Die zulässigen Längen der Förderleitungen
den TL BE-SPCC entsprechen. sind den Angaben zur Ausführung zu entnehmen.
(2) Der Größtkorndurchmesser der Gesteinskör- (2) Die Spritzdüse ist so zu führen, dass ein gut
nung muss auf die erforderliche Schichtdicke ab- verdichteter Mörtel/Beton mit gleichmäßigem Ge-
gestimmt sein und darf höchstens 1/3 der Schicht- füge bei geringem Rückprall entsteht, Spritzschat-
dicke und/oder höchstens 8 mm betragen. ten vermieden und ggf. freiliegende Stahleinlagen
ausreichend umhüllt werden.

5.5 Ausführung (3) Die Dicke der einzelnen Spritzlagen ist den
Angaben zur Ausführung zu entnehmen.

5.5.1 Anforderungen an das Personal


5.5.7 Frischmörtelrohdichte
Es gilt Nr. 4.5.2
Die Frischmörtelrohdichte darf den Bezugswert
in den Angaben zur Ausführung höchstens um
5.5.2 Baustoffe 0,07 kg/dm3 über- oder unterschreiten.
(1) Vor Einbau des SPCC-Betonersatzsystems
sind dem Auftraggeber auf Verlangen die für die

18 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


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5.5.8 Nachbehandlung Grenzwerte gelangen, die in den Angaben zur


Ausführung festgelegt sind.
(1) Für die Dauerhaftigkeit des Betonersatzes ist
eine sorgfältige Nachbehandlung unerlässlich. (4) Beim Nassspritzverfahren ist beim Mischen der
Komponenten die Einhaltung des in den Angaben
(2) Die Nachbehandlung ist nach Art und Dauer
zur Ausführung angegebenen Mischungsver-
entsprechend den Angaben des Stoffherstellers in
hältnisses zu kontrollieren. Die ausreichende Ho-
den Angaben zur Ausführung unter Beachtung der
mogenisierung der fertigen Mischung und die
jeweiligen Umgebungsbedingungen, mindestens
gleichmäßige Förderung sind zu überprüfen.
jedoch 3 d, durchzuführen.
(5) Beim Trockenspritzverfahren sind die gleich-
mäßige Zusammensetzung des SPCC und die
5.5.9 Trockenrohdichte Förderung zur Auftragsfläche zu überprüfen.
Die Trockenrohdichte ist an drei Bohrkernscheiben (6) Die fertig gestellten Flächen sind nach ausrei-
von mindestens 15 mm Dicke zu ermitteln. Sie darf chender Erhärtungszeit im Beisein des Auftragge-
den Bezugswert in den Angaben zur Ausführung bers zur Feststellung von Hohlstellen durch Ab-
um nicht mehr als 0,04 kg/dm3 unterschreiten. klopfen zu überprüfen.
(7) Die Prüfung der Abreißfestigkeit ist je ange-
5.5.10 Abreißfestigkeit fangene 250 m2 Gesamteinbaufläche mittels fünf
Es gilt Nr. 4.5.7 sinngemäß. gleichmäßig über die Einbaufläche verteilter Ab-
reißversuche nach Teil 1 Abschnitt 3 durchzufüh-
ren. Die Prüfung hat im Beisein des Auftraggebers
5.6 Qualitätssicherung zu erfolgen.
(8) Die Trockenrohdichte ist jeweils an einem
5.6.1 Grundprüfung Bohrkern aus jedem Satz der Abreißfestig-
keitsprüfung, jedoch je Bauwerk an mindestens
Die Grundprüfung ist nach TL BE-SPCC durchzu-
drei Bohrkernen, zu ermitteln.
führen.

5.6.4 Kontrollprüfungen
5.6.2 Überwachung der Stoffe und
Stoffsysteme Bei einer Baumaßnahme mit einer Gesamteinbau-
fläche von höchstens 50 m2 können die Kontroll-
SPCC-Betonersatzsysteme müssen einer laufen-
prüfungen entfallen.
den werkseigenen Produktionskontrolle und
Fremdüberwachung gemäß TL BE-SPCC unterlie-
gen.
6 Zementmörtel/Beton mit
Kunststoffzusatz (PCC)
5.6.3 Überwachung der Ausführung
(1) Vor Einbau ist an den gelieferten Baustoffen
vom Auftragnehmer im Rahmen der Eigenüberwa- 6.1 Allgemeines
chung zusätzlich zu Nr. 1.8.3 folgendes zu prüfen: (1) PCC-Betonersatzsysteme bestehen aus dem
ʊ Übereinstimmung mit der Bestellung (Liefer- Betonersatz und in der Regel aus der Haftbrücke
schein und Verpackungsaufschrift), sowie ggf. dem Korrosionsschutz und dem Fein-
spachtel.
ʊ unbeschädigter Zustand der Verpackung,
(2) Als PCC-Betonersatzsysteme dürfen nur sol-
ʊ vorschriftsmäßige Lagerung, che verwendet werden, die für den vorgesehenen
Verwendungszweck geeignet sind.
ʊ Verfallsdatum bzw. Herstelldatum und zuläs-
sige Lagerungsdauer,
ʊ Ü-Zeichen. 6.2 Anwendung
(2) Die Frischmörtelrohdichte ist je angefangene (1) Mit PCC-Betonersatzsystemen können In-
100 m2 Einbaufläche, mindestens jedoch einmal je standsetzungen innerhalb aller Bereiche gemäß
Arbeitstag, mit an der Einbaustelle hergestellten Nr. 1.3.2 ausgeführt werden. Der Einbau kann
Proben gemäß TL BE-SPCC zu ermitteln. auch unter dynamischer Beanspruchung erfolgen.
(3) Vor Beginn der Ausführung sind die Tempera- (2) Es werden folgende Anwendungsfälle unter-
turen der Unterlage zu messen. Die Messungen schieden:
sind während der Ausführung zu wiederholen, ʊ PCC I
wenn die gemessenen Werte in die Nähe der
waagerechte und schwach geneigte Obersei-

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 19


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ten, dynamisch beansprucht (z.B. befahrbare (2) Die Gebinde müssen nach TL BE-PCC ge-
Flächen unter Belägen), kennzeichnet und unbeschädigt sein. Die zuläs-
sige Lagerungsdauer darf nicht überschritten wer-
ʊ PCC II den. Beim Mischen dürfen nur ganze Gebinde der
beliebige Lage der Auftragsfläche, dynamisch Trockenkomponente verwendet werden. Wenn die
(z.B. Kappen, Brückenuntersichten) oder nicht Flüssigkomponente nicht in ganzen Gebinden
dynamisch (z.B. Stützwände, Widerlager) be- zugegeben wird, sind geeignete Dosiereinrichtun-
ansprucht. gen zum Abfüllen zu verwenden.
(3) In speziellen Anwendungsfällen können be- (3) An der Mischanlage ist die Mischanweisung
sondere Anforderungen an das Betonersatzsystem gut lesbar anzubringen.
gestellt werden, deren Einhaltung durch zusätzlich
zu vereinbarende Prüfungen nachzuweisen ist.
6.5.3 Betonunterlage

6.3 Baugrundsätze (1) Bei Verwendung einer Epoxidharzhaftbrücke


darf die Feuchte der Betonunterlage die in den
(1) Die Schichtdicke beträgt mindestens 1 cm und Angaben zur Ausführung angegebenen Grenz-
höchstens 5 cm. werte nicht überschreiten.
(2) In besonderen Fällen (z.B. bei tieferen Aus- (2) Bei Verwendung einer PCC-Haftbrücke ist die
bruchstellen) kann die Schichtdicke bis zu 10 cm Betonunterlage vor dem Aufbringen der Haftbrücke
betragen. gemäß Nr. 3.5.4 vorzunässen.
(3) Wenn durch den Betonersatz eine Beton-
deckung gemäß DIN-Fachbericht „Betonbrücken“ 6.5.4 Äußere Bedingungen
(min c = 4,0 cm) planmäßig nicht erreicht werden
kann, ist ein Korrosionsschutz der Bewehrung und Epoxidharzhaftbrücken dürfen nur verarbeitet wer-
ein geeignetes OS-System nach Nr. 8 erforderlich. den, wenn die Temperatur der Betonunterlage und
die Temperatur der zu verwendenden Stoffe je-
weils mindestens 3 K höher sind als die Taupunkt-
6.4 Baustoffe und Baustoffsysteme temperatur und wenn die Temperatur der Betonun-
terlage mindestens 8 °C beträgt.
(1) Die Baustoffe und Baustoffsysteme müssen
den TL BE-PCC entsprechen.
6.5.5 Konsistenz
(2) Der Größtkorndurchmesser der Gesteinskör-
nung muss auf die erforderliche Schichtdicke ab- Die Konsistenz ist nach TL BE-PCC zu ermitteln.
gestimmt sein und darf höchstens 1/3 der Schicht- Das Ausbreitmaß darf nicht mehr als 15% vom
dicke und/oder höchstens 8 mm betragen. zugehörigen Bezugswert der Angaben zur Ausfüh-
rung abweichen.

6.5 Ausführung
6.5.6 Luftgehalt

6.5.1 Allgemeines (1) Der Luftgehalt des Frischmörtels ist gemäß


TL BE-PCC zu ermitteln.
(1) Bei Verwendung einer Haftbrücke muss der
Betonersatz auf die noch frische Haftbrücke auf- (2) Der Luftgehalt darf nicht mehr als 2 % absolut
getragen werden. Die Haftbrücke darf oberflächlich bzw. 50 % relativ (der kleinere Toleranzbereich ist
nicht angetrocknet sein. maßgebend) vom Bezugswert der Angaben zur
Ausführung abweichen.
(2) Bei Sichtbetonflächen ist die Oberflächen-
struktur der Instandsetzungsbereiche der umge-
benden Betonoberfläche anzupassen. 6.5.7 Nachbehandlung

(3) Kanten sind durch Dreikantleisten zu brechen. (1) Für die Dauerhaftigkeit des Betonersatzes ist
eine sorgfältige Nachbehandlung unerlässlich.
(4) Die Verdichtung hat bei PCC I in der Regel mit
maschinellen Verdichtungsgeräten zu erfolgen. (2) Die Nachbehandlung ist nach Art und Dauer
entsprechend den Angaben des Stoffherstellers in
den Angaben zur Ausführung unter Beachtung der
6.5.2 Baustoffe jeweiligen Umgebungsbedingungen, jedoch min-
(1) Vor Einbau des PCC-Betonersatzsystems sind destens 3 d, durchzuführen.
dem Auftraggeber auf Verlangen die für die jewei-
ligen Chargen maßgebenden Werksprüfzeugnisse
nach DIN EN 10204 vorzulegen.

20 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


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6.5.8 Trockenrohdichte reichender Erhärtungszeit im Beisein des Auftrag-


gebers zur Feststellung von Hohlstellen durch
Die Trockenrohdichte ist an drei Bohrkernscheiben
Abklopfen zu überprüfen.
von mindestens 15 mm Dicke zu ermitteln. Sie darf
den Bezugswert in den Angaben zur Ausführung (7) Die Prüfung der Abreißfestigkeit ist je ange-
um nicht mehr als 0,04 kg/dm3 unterschreiten. fangene 250 m2 Gesamteinbaufläche mittels fünf
gleichmäßig über die Einbaufläche verteilter Ab-
reißversuche nach Teil 1 Abschnitt 3 durchzufüh-
6.5.9 Abreißfestigkeit ren. Die Prüfung hat im Beisein des Auftraggebers
Es gilt Nr. 4.5.7 sinngemäß. zu erfolgen.
(8) Die Trockenrohdichte ist jeweils an einem
6.6 Qualitätssicherung Bohrkern aus jedem Satz der Abreißfestig-
keitsprüfung, jedoch je Bauwerk an mindestens
drei Bohrkernen, zu ermitteln.
6.6.1 Grundprüfung
Die Grundprüfung ist nach TL BE-PCC durch- 6.6.4 Kontrollprüfungen
zuführen.
Bei einer Baumaßnahme mit einer Gesamteinbau-
fläche von höchstens 50 m2 können die Kontroll-
6.6.2 Überwachung der Stoffe und prüfungen entfallen.
Stoffsysteme
PCC-Betonersatzsysteme müssen einer laufenden
werkseigenen Produktionskontrolle und Fremd-
7 Reaktionsharzmörtel / Reak-
überwachung gemäß TL BE-PCC unterliegen. tionsharzbeton (PC)

6.6.3 Überwachung der Ausführung 7.1 Allgemeines


(1) Vor Einbau ist an den gelieferten Baustoffen (1) PC-Betonersatzsysteme bestehen aus dem
vom Auftragnehmer im Rahmen der Eigenüberwa- Betonersatz, der Haftbrücke und ggf. dem Korrosi-
chung zusätzlich zu Nr. 1.8.3 folgendes zu prüfen: onsschutz.
ʊ Übereinstimmung mit der Bestellung (Liefer- (2) Als PC-Betonersatzsysteme dürfen nur solche
schein und Verpackungsaufschrift), verwendet werden, die für den vorgesehenen Ver-
ʊ unbeschädigter Zustand der Verpackung, wendungszweck geeignet sind.

ʊ vorschriftsmäßige Lagerung,
7.2 Anwendung
ʊ Verfallsdatum bzw. Herstelldatum und zuläs-
sige Lagerungsdauer. (1) PC-Betonersatzsysteme sollen nur in Aus-
nahmefällen und nur bei kleinen Flächen (nicht
(2) Bei Verwendung einer Epoxidharzhaftbrücke größer als etwa 1 m2) angewendet werden, wenn
ist vom Auftragnehmer zur Bestimmung der Feuch- bei lnstandsetzungsmaßnahmen hydraulisch er-
te der Betonunterlage ein CM-Gerät mit Zubehör härtende Betonersatzsysteme ausgeschlossen
vorzuhalten. werden müssen (z.B. aus Zeitgründen und bei zu
(3) Vom Frischmörtel / -beton sind je Arbeitstag geringer Schichtdicke).
eine Konsistenzprüfung und eine Prüfung des (2) Mit PC-Betonersatzsystemen können Instand-
Luftgehalts gemäß TL BE-PCC durchzuführen. setzungen innerhalb aller Bereiche gemäß
(4) Vor Beginn der Ausführung sind die Tempera- Nr. 1.3.2 ausgeführt werden. Der Einbau kann
turen der Unterlage und der zu verwendenden auch unter dynamischer Beanspruchung erfolgen.
Stoffe zu messen. Die Messungen sind während (3) Es werden folgende Anwendungsfälle unter-
der Ausführung zu wiederholen, wenn die gemes- schieden:
senen Werte in die Nähe der Grenzwerte gelan-
gen, die in den Angaben zur Ausführung festgelegt ʊ PC I
sind. waagerechte und schwach geneigte Obersei-
ten, dynamisch beansprucht (z.B. befahrbare
(5) Beim Mischen der Komponenten des PCC ist Flächen unter Belägen),
die Einhaltung des in den Angaben zur Ausführung
angegebenen Mischungsverhältnisses zu kontrol- ʊ PC II
lieren. Die ausreichende Homogenisierung der beliebige Lage der Auftragsfläche, dynamisch
fertigen Mischung ist zu überprüfen. (z.B. Kappen, Brückenuntersichten) oder nicht
dynamisch (z.B. Stützwände, Widerlager) be-
(6) Die instand gesetzten Flächen sind nach aus-

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 21


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ansprucht. 7.5.5 Witterungsschutz


PC-Betonersatzsysteme sind gemäß den Angaben
7.3 Baugrundsätze zur Ausführung ausreichend lange gegen Nässe
zu schützen.
PC-Betonersatzsysteme können in Schichtdicken
ab 5 mm ausgeführt werden.
7.5.6 Trockenrohdichte

7.4 Baustoffe und Baustoffsysteme Die Trockenrohdichte ist an Bohrkernscheiben von


mindestens 15 mm Dicke nach den TL BE-PC zu
(1) Die Baustoffe und Baustoffsysteme müssen ermitteln. Sie darf den Bezugswert in den Angaben
den Technischen Lieferbedingungen für Betoner- zur Ausführung um nicht mehr als 0,04 kg/dm3
satzsysteme aus Reaktionsharzmörtel / Reak- unterschreiten.
tionsharzbeton (PC) (TL BE-PC) entsprechen.
(2) Der Größtkorndurchmesser der Gesteinskör- 7.5.7 Abreißfestigkeit
nung darf höchstens 1/3 der Schichtdicke und/oder
höchstens 8 mm betragen. Es gilt Nr. 4.5.7 sinngemäß.

7.5 Ausführung 7.6 Qualitätssicherung

7.5.1 Allgemeines 7.6.1 Grundprüfung

(1) Der Betonersatz ist auf die noch frische Haft- Die Grundprüfung ist nach TL BE-PC durch-
brücke aufzubringen. zuführen.

(2) Bei Sichtbetonflächen ist die Oberflächen-


struktur der Instandsetzungsbereiche der umge- 7.6.2 Überwachung der Stoffe und
benden Betonoberfläche anzupassen. Stoffsysteme

(3) Kanten sind durch Dreikantleisten zu brechen. PC-Betonersatzsysteme müssen einer laufenden
werkseigenen Produktionskontrolle und Fremd-
überwachung gemäß TL BE-PC unterliegen.
7.5.2 Baustoffe
(1) Vor Einbau des PC-Betonersatzsystems sind 7.6.3 Überwachung der Ausführung
dem Auftraggeber auf Verlangen die für die jewei-
ligen Chargen maßgebenden Werksprüfzeugnisse (1) Vor Einbau ist an den gelieferten Baustoffen
nach DIN EN 10204 vorzulegen. vom Auftragnehmer im Rahmen der Eigenüberwa-
chung zusätzlich zu Nr. 1.8.3 folgendes zu prüfen:
(2) Die Gebinde müssen nach TL BE-PC gekenn-
zeichnet und unbeschädigt sein. Die zulässige ʊ Übereinstimmung mit der Bestellung (Liefer-
Lagerungsdauer darf nicht überschritten werden. schein und Verpackungsaufschrift),
Beim Mischen dürfen nur ganze Gebinde verwen- ʊ unbeschädigter Zustand der Verpackung,
det werden.
ʊ vorschriftsmäßige Lagerung,
(3) An der Mischanlage ist die Mischanweisung
gut lesbar anzubringen. ʊ Verfallsdatum bzw. Herstelldatum und zuläs-
sige Lagerungsdauer.

7.5.3 Betonunterlage (2) Vor Beginn der Ausführung sind die Tempe-
raturen der Unterlage und der zu verwendenden
Die Feuchte der Betonunterlage darf die in den Stoffe zu messen. Die Messungen sind während
Angaben zur Ausführung angegebenen Grenz- der Ausführung zu wiederholen, wenn die gemes-
werte nicht überschreiten. senen Werte in die Nähe der Grenzwerte gelan-
gen, die in den Angaben zur Ausführung festgelegt
7.5.4 Äußere Bedingungen sind.

PC-Betonersatzsysteme dürfen nur verarbeitet (3) Beim Mischen der Komponenten des PC ist
werden, wenn die Temperatur der Betonunterlage die Einhaltung des in den Angaben zur Ausführung
und die Temperatur der verwendeten Stoffe jeweils angegebenen Mischungsverhältnisses zu kontrol-
mindestens 3 K höher sind als die Taupunkttempe- lieren. Die ausreichende Homogenisierung der
ratur und wenn die Temperatur der Betonunterlage fertigen Mischung ist zu überprüfen.
mindestens 8 °C beträgt. (4) Die instand gesetzten Flächen sind nach aus-
reichender Erhärtungszeit im Beisein des Auftrag-

22 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen

gebers zur Feststellung von Hohlstellen durch ʊ mechanische Beanspruchung,


Abklopfen zu überprüfen.
ʊ Wasserdampfdurchlässigkeit,
(5) Die Prüfung der Abreißfestigkeit ist je ange-
ʊ Rissüberbrückung.
fangene 50 m2 Gesamteinbaufläche mittels drei
gleichmäßig über die Einbaufläche verteilter Ab- (2) Bei der Auswahl von OS-Systemen ist folgen-
reißversuche nach Teil 1 Abschnitt 3 durchzufüh- des zu beachten:
ren. Die Prüfung hat im Beisein des Auftraggebers
a) Für Brückenuntersichten sind in der Regel Sy-
zu erfolgen.
steme OS-D bis OS-F nicht zu verwenden, da
(6) Die Trockenrohdichte ist jeweils an einem durch rissüberbrückende Beschichtungen die Kon-
Bohrkern aus jedem Satz der Abreißfestig- trolle vorhandener Risse (Hinweise auf Schä-
keitsprüfung, jedoch je Bauwerk an mindestens digungen) nur eingeschränkt möglich ist.
drei Bohrkernen, zu ermitteln.
b) Folgende OS-Systeme sind für den vorbeugen-
den Oberflächenschutz bevorzugt anzuwenden:
7.6.4 Kontrollprüfungen
ʊ Hydrophobierung (OS-A) oder
Bei einer Baumaßnahme mit einer Gesamteinbau-
ʊ Beschichtung (OS-B oder OS-C).
fläche von höchstens 10 m2 können die Kontroll-
prüfungen entfallen. (3) Systeme mit ausreichender Wasserdampf-
durchlässigkeit sind zu bevorzugen.

8 Oberflächenschutzsysteme (4) Bauteile dürfen nicht allseitig mit Systemen


beschichtet werden, die keine ausreichende Was-
(OS) serdampfdurchlässigkeit aufweisen.
(5) In der Leistungsbeschreibung sind anzugeben:
8.1 Allgemeines ʊ Systembezeichnung nach Tabelle 3.4.5,
(1) Es werden folgende Arten von OS-Systemen
ʊ Einwirkungsbereich von Tausalzen (nur bei
unterschieden:
Systemen OS-C und OS-D) nach Nr. 1.3.2.
ʊ Hydrophobierung (OS-A) und
ʊ Beschichtungen (OS-B bis OS-F).
(2) Wegen der zeitlich begrenzten Wirksamkeit
von OS-Systemen können diese nicht als gleich-
wertig gegenüber einer ausreichend dichten und
dicken Betondeckung angesehen werden.
(3) Anhang F enthält Hinweise zur Zertifizierung
der Baustoffe und Baustoffsysteme.

8.2 Anwendung

8.2.1 Allgemeines
(1) Es dürfen nur die in Tabelle 3.4.5 beschriebe-
nen OS-Systeme für die jeweils zugeordneten
Anwendungsbereiche verwendet werden.
(2) Ist mit einer Feuchteanreicherung hinter einer
vorgesehenen Beschichtung zu rechnen, ist durch
gesonderte Untersuchungen festzustellen, ob der
Einsatz eines OS-Systems sinnvoll ist.

8.2.2 Auswahl
(1) Bei der Auswahl von OS-Systemen sind ins-
besondere folgende Kriterien zu beachten:
ʊ Funktion des Bauteils,
ʊ Einwirkungsbereich von Tausalzen,

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 23


7
System- 7 7 7 OS-D I (OS 5b) ) 7 7

24
OS-A (OS 1) ) OS-B (OS 2) ) OS-C (OS 4) ) 7 OS-E (OS 9) ) OS-F (OS 11) )
bezeichnung OS-D II (OS 5a) )
Kurzbe- Hydrophobierung Beschichtung für nicht Beschichtung mit erhöh- Beschichtung mit mindes- Beschichtung mit erhöhter Beschichtung mit erhöhter Rissüber-
schreibung begeh- und befahrba- ter Dichtigkeit für nicht tens geringer Rissüber- Rissüberbrückungsfähigkeit brückungsfähigkeit für begeh- und
1
re Flächen begeh- und befahrbare brückungsfähigkeit ) für für nicht begeh- und befahr- befahr-bare Flächen
Flächen nicht begeh- und befahr- bare Flächen
bare Flächen

Anwen- Bedingter Feuchte- Freibewitterte Beton- Freibewitterte Freibewitterte Betonflä- Freibewitterte Betonflächen. Freibewitterte Betonflächen. Geeig-
dungsberei- schutz bei freibe- flächen mit ausrei- Betonflächen chen. Geeignet für Bau- Geeignet für Bauteile mit net für Bauteile mit oberflächen-
che witterten Betonflä- chendem Wasserab- teile mit oberflächenna- oberflächennahen Rissen nahen Rissen und/oder Trennrissen
1
chen, z.B. Brü- fluss hen Rissen ) und/oder Trennrissen und planmäßiger mechanischer
2
cken-kappen Beanspruchung )
Tabelle 3.4.5: Oberflächenschutzsysteme

Bindemittel- Silan Polymerdispersion I. Polymer/Zement- Polyurethan Polyurethan,


gruppen Siloxan Mischpolimerisat (gelöst) Gemisch 2-K Polymethylmethacrylat 2-K Polymethylmethacrylat,
der hwO Polyurethan II. Polymerdispersion mod. Epoxidharze mod. Epoxidharze,
Wasseremulgierte Epoxidharze Polymerdispersion jeweils Aufbau a) oder b)
Für Hydrophobierung Silan/Siloxan
3 3
Aufbau Hydrophobierung 1. Hydrophobierung 1. Feinspachtel ) I. 1. Feinspachtel ) a)
3
Keine filmbilden- 2. Ggf. Grundierung 2. Ggf. Grundierung 1. Ggf. Feinspachtel ) 2. I.d.R. Grundierung 1. Grundierung
den Formulierun- 3. Mindestens zwei Mindestens zwei 2. Mind. zwei elast- 3. Mind. zwei elastische 2. Elastische füllstofffreie Ober-
gen zulässig Oberflächenschutz- Oberflächenschutz- sche Oberflächenschutzschich- flächenschutzschicht,
4
schichten (hwO) chichten (hwO) Oberflächenschutz- ten (hwO) ) nicht abgstreut (hwO)
schichten (hwO) 4. Ggf. Deckschicht 3. Verschleißfeste, gleichmäßig
5
II. gefüllte Deckschicht ),
3)
1. Feinspachtel abgestreut (hwO)
6
2. I.d.R. Grundierung 4. Ggf. Deckversiegelung )
3. Mindestens zwei
Oberflächenschutz b)

Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056


schichten (hwO) 1. Grundierung
4. Ggf. Deckschicht 2. Verschleißfeste, gleichmäßig
gefüllte Oberflächen-
5
schutzschicht ) , abgestreut
(hwO)
3. Deckversiegelung
4. Ggf. Abstreuung und zweite
5. Deckversiegelung

1
) Mit entsprechendem Nachweis auch für Bauwerke mit Trennrissen.
2
) Bei starkem innerstädtischen Fußgängerverkehr bestehen erhöhte Anforderungen an den Verschleiß (ggf. Abstreuung aus Korund oder Chromerzschlacke erforderlich)
3
) Dispersionsspachtel u.a. erfordern eine gesondert zu vereinbarende Prüfung.
4
) Bei Spritzauftrag mehrlagig auch in einem Arbeitsgang
5
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen

) Nur durch Abstreuen gefüllte Schicht ist nur bei gelegentlichem Begang zulässig
6
) Systeme mit Deckversiegelung sind ohne Versiegelung komplett zu prüfen, Griffigkeit, Verschleiß und Rissüberdeckung zusätzlich mit Versiegelung
7
) Bezeichnung der OS-Systeme gemäß DAfStb-Richtlinie Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen

Stand: 04/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen

8.2.3 Farbpalette Abnahmeprüfzeugnis an Proben aus jeder zweiten


Charge durchzuführen.
(1) Für pigmentierte Beschichtungen sind nur
anorganische Pigmente zu verwenden. (4) Bei einer Beschichtungsfläche von weniger als
5000 m2 kann auf ein Abnahmeprüfzeugnis 3.2
(2) Für die letzte Schicht von pigmentierten Be-
nach DIN EN 10204 verzichtet werden.
schichtungen sind nur folgende Farbtöne zu ver-
wenden:
8.4.3 Betonunterlage
– RAL 1024 (ockergelb),
(1) Die Oberflächenbeschaffenheit der Betonun-
– RAL 3009 (oxidrot),
terlage muss das Aufbringen einer geschlossenen
– RAL 6011 (resedagrün), annähernd gleichmäßigen und fest haftenden
Schicht ermöglichen.
– RAL 7023 (betongrau),
(2) Die Feuchte der Betonunterlage darf die in den
– RAL 7032 (kieselgrau),
Angaben zur Ausführung angegebenen Grenzwer-
– RAL 9010 (reinweiß). te nicht überschreiten.
(3) Sind zum Aufbringen des OS-Systems Anfor-
8.3 Baustoffe und Baustoffsysteme derungen an die Rautiefe gestellt, ist die Rautiefe
bei waagerechten Oberseiten nach Teil 1 Ab-
(1) Für OS-Systeme dürfen nur Baustoffe und schnitt 3 zu bestimmen, bei senkrechten Flächen
Baustoffsysteme verwendet werden, die das CE- und Unterseiten z.B. durch Vergleichsmuster.
Zeichen gemäß DIN EN 1504-2 und ein Ü-Zeichen
gemäß DIN 18026 tragen.
8.4.4 Äußere Bedingungen
(2) Hinweise zur Zertifizierung werden in An-
hang F gegeben. (1) OS-Systeme dürfen nur aufgebracht werden,
wenn die Temperatur der Betonunterlage und die
Temperatur der verwendeten Stoffe jeweils minde-
8.4 Ausführung stens 3 K höher sind als die Taupunkttemperatur
und wenn die Temperatur der Betonunterlage min-
destens 8 °C beträgt.
8.4.1 Allgemeines
(2) Bei flüssigen Hydrophobierungen darf die
(1) Der Auftragnehmer hat dem Auftraggeber den Temperatur der Betonunterlage 8°C nicht unter-
Beginn und die Fertigstellung jedes Auftragens schreiten und 25 °C nicht überschreiten.
einer Hydrophobierung sowie jeder Lage einer Be-
schichtung anzuzeigen. Der Auftraggeber behält
sich das Recht vor, jede Lage oder Schicht einzeln 8.4.5 Einbauteile
freizugeben. Einbauteile (z.B. Fugenbänder, Fugenverguss)
(2) Sollen vor Beginn der Ausführung von OS- dürfen nicht durch Bestandteile der OS-Systeme
Systemen am Bauwerk, neben den in Nr. 8.4.6 beschädigt oder in ihren Eigenschaften verändert
geforderten, Vergleichsflächen angelegt werden werden.
(insbesondere bei OS-Systemen ohne Feinspach-
tel), ist dies in der Leistungsbeschreibung vorzu- 8.4.6 Hydrophobierung (OS-A)
sehen.
(1) Flüssige Hydrophobierungen sind flutend, in
der Regel in mehreren Arbeitsgängen, aufzubrin-
8.4.2 Baustoffe gen.
(1) Der Auftragnehmer muss für alle Stoffe vor (2) Für Bauwerke mit einer Beschichtungsfläche
deren Applikation auf der Baustelle dem Auf- von mindestens 500 m² sind vor der Hydrophobie-
traggeber ein Abnahmeprüfzeugnis 3.2 nach- rung am Bauwerk in Abstimmung mit dem Auftrag-
DIN EN 10204 vorlegen. Der Prüfumfang ist in der geber Vergleichsflächen festzulegen und im Bei-
DIN V 18026 festgelegt. An der Liefercharge sind sein des Auftraggebers zu hydrophobieren. Die
die Prüfungen A bis D durchzuführen. Die Anforde- Qualität der Hydrophobierung ist zu prüfen.
rungen sind in der DIN V 18026 festgelegt.
(3) An den hydrophobierten Vergleichsflächen
(2) Das Abnahmeprüfzeugnis ist von einem von kann die Qualität der Hydrophobierungen entspre-
der Fertigungsabteilung unabhängigen Abnahme- chend Anhang B bestimmt werden.
beauftragten auszustellen und muss von einer
anerkannten Prüfstelle bestätigt werden.
8.4.7 Schichtdicke (OS-B bis OS-F)
(3) Werden mehrere Chargen für den vorgesehe-
(1) Die Mindestschichtdicke dmin und die Maximal-
nen Zweck gefertigt, sind die Prüfungen für das

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 25


ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen

schichtdicke dmax der hwO werden je nach System folgendes zu prüfen:


nach DIN V 18026 angegeben.
ʊ Übereinstimmung mit der Bestellung (Liefer-
(2) Um die Mindestschichtdicke sicher zu erzielen, schein und Verpackungsaufschrift),
sind für die Untergrundrauheiten, Materialeigen-
ʊ unbeschädigter Zustand der Verpackung,
schaften und Verarbeitungsverfahren Materialzu-
schläge notwendig. ʊ vorschriftsmäßige Lagerung,
(3) Bei Bestimmung der Schichtdicke durch Mes- ʊ Verfallsdatum bzw. Herstelldatum und zuläs-
sung ist die Mindestschichtdicke der hwO bei 95 % sige Lagerungsdauer.
der Messwerte zu erreichen. 5 % der Messwerte
(2) Müssen zur Herstellung des OS-Systems
dürfen Minderdicken von bis zu 0,7 dmin aufweisen.
Die Maximalschichtdicke darf an keiner Stelle Komponenten auf der Baustelle gemischt werden,
überschritten werden. ist die Einhaltung des in den Angaben zur Ausfüh-
rung angegebenen Mischungsverhältnisses zu
(4) Die bei der Messung entstandenen Fehlstellen kontrollieren. Die ausreichende Homogenisierung
sind zu überarbeiten. der fertigen Mischung ist zu prüfen.
(5) Bei der Bestimmung der Schichtdicke über den (3) Der Verbrauch an Stoffen zur Herstellung von
Verbrauch darf die ermittelte Schichtdicke d nicht OS-Systemen ist für jeden Arbeitsabschnitt und
kleiner als die Sollschichtdicke ds und nicht größer jede Schicht gemäß Formblatt D 3.4.1 zu protokol-
als die Maximalschichtdicke dmax sein. Die Soll- lieren.
schichtdicke ds ergibt sich aus der Summe von
Mindestschichtdicke dmin und Schichtdickenzu- (4) Die Prüfung der Schichtdicke ist im Beisein
des Auftraggebers zum jeweils frühestmöglichen
schlag dz. Für dz sind pauschal 60 μm anzusetzen.
Zeitpunkt durchzuführen.
(5) Bei dem System OS-B und ggf. OS-C ist die
8.4.8 Abreißfestigkeit
Dicke der hwO je Arbeitsabschnitt, mindestens
(1) Die Abreißfestigkeit des OS-Systems muss jedoch je abgeschlossener Tagesleistung, über die
Tabelle 3.4.6 entsprechen. entsprechende Verbrauchsmenge nach Anhang D
zu bestimmen. Die mittlere Auftragsschichtdicke
(2) Bei OS-Systemen mit Feinspachtel ist der
muss gleich oder größer als die Sollschichtdicke
Feinspachtel zusätzlich zu prüfen, und es sind die
sein.
Werte der Tabelle 3.4.6 einzuhalten.
(6) Die Dicke der hwO der Systeme OS-D bis OS-
Tabelle 3.4.6: Abreißfestigkeiten (Mindestwerte)
F ist je angefangene 350 m2, mindestens jedoch je
abgeschlossene Tagesleistung, durch Messen der
Schichtdicke an mindestens 40 gleichmäßig über
Mittelwert Kleinster die Fläche verteilten Stellen (bei Bohrkernentnah-
System [N/mm2] Einzelwert me an jeweils fünf Stellen von acht Bohrkernen)
[N/mm2]
nach Anhang D zu ermitteln.
OS-A - - (7) Bei dem System OS-C ist in der Leistungsbe-
OS-B bis OS-D 0,8 0,5 schreibung festzulegen, ob die Schichtdicke durch
Messen (wie bei den Systemen OS-D bis OS-F)
OS-E 1,0 0,6 oder über die Verbrauchsmenge (wie bei dem
OS-F 1,5 1,0 System OS-B) zu prüfen ist. Das Verfahren zur
Bestimmung der Schichtdicke der Systeme OS-D
Feinspachtel 1,3 0,8
bis OS-F ist in der Leistungsbeschreibung festzu-
legen.
8.4.9 Witterungsschutz (8) Bei Hydrophobierungen ist für Beschichtungs-
flächen von mindestens 500 m² in Abstimmung mit
OS-Systeme sind gemäß den Angaben zur Aus-
dem Auftraggeber je angefangene 100 m2 behan-
führung ausreichend lang gegen ungünstige Witte-
delter Fläche nach Ablauf der in den Angaben zur
rungseinflüsse zu schützen.
Ausführung angegebenen Wartezeit die Qualität
der Hydrophobierung im Beisein des Auftragge-
8.5 Qualitätssicherung bers an einer Messfläche zu prüfen. Messergeb-
nisse sind dem Auftraggeber zu übergeben.

8.5.1 Überwachung der Ausführung (9) Die Prüfung der Qualität der Hydrophobierung
kann nach Anhang B erfolgen. An der Messfläche
(1) Vor Aufbringen des OS-Systems ist an den sollte der Mittelwert der Messungen unter den
gelieferten Stoffen vom Auftragnehmer im Rahmen gleichen Messbedingungen den auf der Ver-
der Eigenüberwachung zusätzlich zu Nr. 1.8.3 gleichsfläche gemessenen Wert um nicht mehr als

26 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen

25 % überschreiten.

(10) Die Prüfung der Abreißfestigkeit des Fein-


spachtels ist im Beisein des Auftraggebers je an-
gefangene 350 m2 Gesamteinbaufläche an einem
Satz aus drei gleichmäßig über die Einbaufläche
verteilten Stellen nach Teil 1 Abschnitt 3 durch-
zuführen.

8.5.2 Kontrollprüfungen
Die Prüfung der fertigen Beschichtungen erfolgt
nach Augenschein. Werden Abreißprüfungen
durchgeführt, sind je angefangene 350 m2 be-
schichteter Fläche an drei gleichmäßig über die
Einbaufläche verteilten Stellen Einzelprüfungen
der Abreißfestigkeit des fertigen OS-Systems nach
Teil 1 Abschnitt 3 durchzuführen.

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 27


ZTV-ING Teil 3Teil
ZTV-ING Massivbau Abschnitt
3 Massivbau 4 Schutz
Abschnitt und Instandsetzung
4 Schutz von Betonbauteilen
und Instandsetzung Anhang A
von Betonbauteilen

Anhang A ca. 2 cm lösen (ca. 100 bis 150 g, vgl. Tabelle


A 3.4.1).
ʊ Mit Hammer die Bruchstücke in der Mörser-
Bestimmung der Betonfeuchte schale zerkleinern (dabei einzelne Gesteins-
nach der Carbid-Methode körner nicht zerschlagen).
(CM-Gerät) ʊ Probenmaterial über Analysensieb absieben.
ʊ Erforderliche Einwaage (siehe Tabelle A 3.4.1)
A1 Beschreibung des auf der elektronischen Waage abwiegen.
Verfahrens ʊ Zuerst Stahlkugeln, dann die Einwaage verlust-
frei in die Druckflasche geben.
(1) Betonstücke werden in einer Mörserschale
zerkleinert, abgesiebt und abgewogen. Die Ein- ʊ Unter leichter Neigung der Druckflasche eine
waage wird zusammen mit einer definierten Menge Ampulle Calciumcarbid vorsichtig in die Flasche
Calciumcarbid (Glasampulle mit 5 g) in eine Druck- gleiten lassen.
flasche gegeben. Zusätzlich eingefüllte Stahlku- ʊ Deckel mit Manometer auf die Flasche setzen
geln bewirken nach mehrmaligem, kräftigem und mit Spannhebeln verschließen. Diese Vor-
Schütteln der Druckflasche die Zerstörung der gänge sind zur Vermeidung von Feuchteverän-
Glasampulle. Die Vermischung von Prüfgut und derungen zügig durchzuführen!
Calciumcarbid ermöglicht die chemische Reaktion
zwischen dem im Prüfgut vorhandenen Wasser ʊ Glasampulle durch kräftiges kreisendes Schüt-
und dem Calciumcarbid, so dass sich Acetylengas teln (mind. 1 min) der Druckflasche zertrüm-
bildet. Der entstehende Gasdruck ist abhängig mern.
vom Feuchtegehalt des Probenmaterials und wird
ʊ Das kräftige kreisende Schütteln ist alle 5 min
am Manometer abgelesen.
bis zur Endablesung zu wiederholen.
(2) Der dem abgelesenen Druck zuzuordnende
ʊ Aus den Tabellen A 3.4.2 bis A 3.4.4 den zum
Feuchtegehalt in Gew.-% ist aus den Tabellen
abgelesenen Druck zugeordneten Feuchtege-
A 3.4.2 bis A 3.4.4 zu entnehmen.
halt in Abhängigkeit von Einwaage und Größt-
(3) Die Werte aus den Tabellen A 3.4.2 bis A 3.4.4 korn ermitteln.
sind in Verbindung mit Druckflaschen zu verwen-
ʊ Nach Versuchende Druckflasche vorsichtig
den, bei denen der Volumeninhalt 1 Liter ent-
öffnen (Achtung Druck!) und Acetylengas ent-
spricht. Bei Verwendung von Druckflaschen mit
weichen lassen (Achtung! Kein offenes Feuer!).
einem abweichenden Volumeninhalt ist das abwei-
chende Druckverhältnis zu berücksichtigen. ʊ Inhalt vorsichtig ausschütten (Achtung! Ätzkalk
und Glassplitter!) und Flasche mit trockener
Flaschenbürste säubern.
A2 Geräte und Hilfsmittel
ʊ Stahlkugeln mit trockenem Tuch reinigen. De-
Folgende Geräte und Hilfsmittel sind einzusetzen: ckel mit Manometer an der Unterseite (Gummi-
dichtung) säubern.
ʊ CM-Druckflasche mit Manometer,
ʊ Elektronische Waage (Wägegenauigkeit 0,1 g),
Tabelle A 3.4.1: Erforderliche Einwaage
ʊ Analysensieb mit 2 mm Maschenweite
(DIN ISO 565), Geschätzter Erforderliche Einwaage
ʊ Mörserschale (mit Manschette gegen Weg- Feuchtegehalt [g]
springen des Prüfgutes), Größtkorn Größtkorn
[Gew.-%] Bis 4 mm > 4 mm
ʊ Stahlkugeln, Calciumcarbid-Ampullen, Stopp-
uhr, 1,0 bis 2,5 50 50
3,0 bis 5,0 20 20
ʊ Hammer und Meißel und
5,5 bis 7,0 20 10
ʊ sonstiges Zubehör.
>7,0 10 10

A3 Durchführung A4 Besondere Fehlerquellen


Die einzelnen Arbeitsschritte sind:
ʊ Es können folgende Fehler auftreten:
ʊ Mit Hammer und Meißel Bruchstücke aus dem
ʊ Temperatur der Druckflasche weicht stark von
zu untersuchenden Beton bis zu einer Tiefe von
der Umgebungstemperatur ab.

28 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen - Anhang A
ʊ Druckflasche ist nicht gasdicht verschlossen
(z.B. beschädigte Dichtung, Materialreste unter
der Gummidichtung).
ʊ Calciumcarbid-Ampulle bereits vor dem Ein-
bringen undicht (hellbraune Verfärbung).

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 29


ZTV-ING Teil 3 Teil
ZTV-ING Massivbau Abschnitt
3 Massivbau 4 Schutz
Abschnitt und Instandsetzung
4 Schutz von Betonbauteilen
und Instandsetzung Anhang A
von Betonbauteilen

Tabelle A 3.4.2: Druck ȏbarȐ bei Einwaage 50 g Feuchtegehalt


Druck bei Größkorn bis 4 mm nach 15 min nach 20 min nach 25 min ȏGew.-%Ȑ
— — 0,330 1,0
— — 0,495 1,5
— — 0,655 2,0
— — 0,820 2,5
Druck ȏbarȐ bei Einwaage 20 g
nach 15 min nach 20 min nach 25 min
— 0,380 0,390 3,0
— 0,500 0,510 3,5
— 0,615 0,625 4,0
— 0,735 0,745 4,5
— 0,855 0,865 5,0
— 0,970 0,980 5,5
— 1,090 1,100 6,0
— 1,325 1,335 7,0
Druck ȏbarȐ bei Einwaage 10 g
nach 15 min nach 20 min nach 25 min
0,825 0,830 0,895 8,0

Tabelle A 3.4.3: Druck ȏbarȐ bei Einwaage 50 g Feuchtegehalt


Druck bei Größkorn bis 8 mm nach 15 min nach 20 min nach 25 min ȏGew.-%Ȑ
— — 0,335 1,0
— — 0,510 1,5
— — 0,685 2,0
— — 0,860 2,5
Druck ȏbarȐ bei Einwaage 20 g
nach 15 min nach 20 min nach 25 min
— 0,405 0,415 3,0
— 0,550 0,560 3,5
— 0,690 0,700 4,0
— 0,835 0,845 4,5
— 0,975 0,985 5,0
— 1,120 1,130 5,5
Druck ȏbarȐ bei Einwaage 10 g
nach 15 min nach 20 min nach 25 min
0,475 0,480 0,485 5,5
0,530 0,535 0,540 6,0

Tabelle A 3.4.4: Druck ȏbarȐ bei Einwaage 50 g Feuchtegehalt


Druck bei Größkorn größer 8 mm nach 15 min nach 20 min nach 25 min ȏGew.-%Ȑ
— — 0,340 1,0
— — 0,605 1,5
— — 0,870 2,0
— — 1,130 2,5
Druck ȏbarȐ bei Einwaage 20 g
nach 15 min nach 20 min nach 25 min
— 0,580 0,585 3,0
— 0,750 0,755 3,5
— 0,915 0,925 4,0
— 1,085 1,095 4,5
— 1,255 1,270 5,0
Druck ȏbarȐ bei Einwaage 10 g
nach 15 min nach 20 min nach 25 min
0,715 0,725 0,730 5,5
0,845 0,850 0,855 6,0

30 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen - Anhang B

Anhang B ʊ Reinigung der Betonoberfläche im Bereich der


Messfläche mit einer Waschlösung etwa inner-
halb einer Minute. Danach sofortiges und sorg-
Bestimmung der Qualität von fältiges Abspülen der Waschlösung und Ab-
trocknen mit Zellstoff.
Hydrophobierungen
ʊ Ausreichendes Füllen der Geber mit Elektrolyt-
flüssigkeit, Kontrolle der Messkette und kor-
B1 Anwendung rektes Aufsetzen bzw. Anbringen der Geber.
Das Verfahren kann an waagerechten, geneigten ʊ Durchführung der Messung. Während der Mes-
und vertikalen Flächen angewendet werden. sung dürfen die Geber weder angefasst noch
bewegt werden. Die Ablesung der Messwerte
hat nach 15 bzw. 60 min zu erfolgen. Die
B2 Beschreibung des Messdaten sind auf dem beigefügten Formblatt
Verfahrens B 3.4.1 zu protokollieren.
(1) Dem Messverfahren liegt das physikalische ʊ Die Einzelmesswerte werden nach 15 min ab-
Prinzip des Stromtransports in elektrolytischen gelesen, und es wird der Mittelwert berechnet.
Lösungen zugrunde. Überschreitet der Mittelwert nicht den Grenz-
(2) Zur Messung werden spezielle Messgeber auf wert für 15 min, ist die Messung abgeschlossen.
der Betonoberfläche angebracht, die unter defi-
ʊ Wird der Grenzwert für 15 min überschritten,
nierten Bedingungen Elektrolytflüssigkeit (in der
Regel Kalkwasser) an den Beton abgeben. Die Art sind die Messwerte nach 60 min aufzunehmen
der Geber und ihre Anbringung richtet sich nach und es ist der Mittelwert zu berechnen.
der Lage der Betonfläche im Raum (Oberseite,
Unterseite, vertikale Fläche).
B5 Auswertung
(3) Durchbricht die Elektrolytflüssigkeit die hydro-
phobierte Schicht des Betons, fließt ein Strom, der (1) Die Messungen sind auf dem Formblatt
mit dem Messgerät aufgenommen wird. Die aufge- B 3.4.1 auszuwerten. Dazu sind die je Messfläche
nommenen Messwerte hängen nur von der Größe aufgenommenen vier Messwerte der Einzelmes-
und Anzahl der in der hydrophobierten Zone im sungen sowie der daraus berechnete Mittelwert
Bereich der Messflächen enthaltenen Fehlstellen einzutragen.
ab. Messwerte sowie Lage und Form der ggf. zu-
(2) Der berechnete Mittelwert ist dem einzuhal-
sätzlich ermittelten Messwert-Zeit-Kurve sind cha-
rakteristisch für die Hydrophobierungsqualität. tenden Grenzwert gegenüberzustellen.
(3) Der einzuhaltende Grenzwert nach 15 min ist:
B3 Hydrophobierungs- ʊ 150 bei waagerechter Lage der Geber (recht-
eckige Geber) oder
prüfgerät
ʊ 300 bei senkrechter Lage der Geber (runde
(1) Zum Hydrophobierungsprüfgerät gehören je-
Geber).
weils mindestens vier Messgeber für waagerechte
und vertikale Flächen sowie sonstiges Zubehör zur (4) Überschreitet der berechnete Mittelwert den
Reinigung der Betonoberfläche, zum Anbringen Grenzwert nach 15 min nicht, ist die Messung ab-
der Geber und zur Durchführung der Messungen. geschlossen und die ausreichende Qualität der
(2) Bezugsquellen für das Gerät können bei der Hydrophobierung nachgewiesen.
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) erfragt
(5) Wird der Grenzwert überschritten, sind die
werden.
Messwerte 60 min nach Beginn der Messung auf-
zunehmen. Der einzuhaltende Grenzwert nach
B4 Durchführung 60 min ist:
Die Prüfung hat mit jeweils vier Gebern auf einer ʊ 230 bei waagerechter Lage der Geber (recht-
vorbereiteten Messfläche von 40 x 40 [cm] und eckige Geber) oder
entsprechend der Betriebsanleitung für das Hydro- ʊ 460 bei senkrechter Lage der Geber (runde
phobierungsprüfgerät zu erfolgen. Dabei ist insbe- Geber).
sondere zu beachten:
(6) Überschreitet der berechnete Mittelwert den
Grenzwert nach 60 min nicht, ist die ausreichende
Qualität der Hydrophobierung nachgewiesen

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 31


ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen - Anhang B

Formblatt B 3.4.1

Hydrophobierungsmessung Seite

Baumaßnahme Bauwerksnummer
(ASB)

Bauabschnitt

Auftraggeber Bauwerksname

Auftragnehmer oben
unten
Betoniert am................................................................................................................................. (nur Jahr und Monat)
Hydrophobiert am .................................................mit .....................................................................................(Produkt)
geprüft am............................................ durch .................................................Fa. ..........................................................
Geberlage senkrecht waagerecht Elektrolyt. Kalklauge Sonstiges
Wetterlage
In der letzten Woche vor der Prüfung ............... ............im allgemeinen trocken feucht ..............°C
Wetter bei der Prüfung .............................. im allgemeinen feucht trocken ..............°C
Betonoberfläche rau eben offenporig dicht
Lage Messort 1 ..........................................................................................................................................................
Lage Messort 2 ..........................................................................................................................................................
Lage Messort 3 ..........................................................................................................................................................
Lage Messort 4 ..........................................................................................................................................................

Messort 1 Messort 2
Kontrollwert vor .............nach der Prüfung.................... Kontrollwert vor .............nach der Prüfung....................
Messwert nach 15 min Messwert nach 15 min
................../......................./....................../......................... ................../......................./......................../.......................
Mittelwert nach 15 min ................................................... Mittelwert nach 15 min ...................................................
Messwert nach 60 min Messwert nach 60 min
................/......................../....................../.......................... ................../....................../......................../.......................
Mittelwert nach 60 min ……………………………………. Mittelwert nach 60 min …………………………………...
bestanden ja nein bestanden ja nein
Messort 3 Messort 4
Kontrollwert vor .............nach der Prüfung.................... Kontrollwert vor .............nach der Prüfung....................
Messwert nach 15 min Messwert nach 15 min
................../......................./....................../......................... ................../......................./......................../.......................
Mittelwert nach 15 min ................................................... Mittelwert nach 15 min ...................................................
Messwert nach 60 min Messwert nach 60 min
................/......................../....................../......................... ................../....................../......................../.......................
Mittelwert nach 60 min …………………………………… Mittelwert nach 60 min ……………………………………
bestanden ja nein bestanden ja nein

Forderung aus 8.5.1 (9) Beispiel


Mittelwert Vergleichsfläche ............... Mittelwert Vergleichsfläche = 180
Zuschlag 25% ............... Zuschlag 25% = 45
Bezugswert (Mittelwert der Messfläche) ............... Bezugswert (Mittelwert der Messfläche) ” 225

32 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen - Anhang C

Formblatt C 3.4.1
Seite
Ausgeführte Schutz- und Instandsetzungsmaßnahmen
an Betonbauteilen
Baumaßnahme Bauwerksnummer
(ASB)

Straßenbau-
Verwaltung

Bauamt Bauwerksname

AM/SM oben

unten

Bauteil(e)

Schaden
Schadenursache

Auftragnehmer

Vorbereitung der
Unterlage

Betonersatzsystem
(einschl. evtl. Korrosions-
schutz)
Baustoffe
Lieferfirma
Oberflächenschutzsystem
Baustoffe
Lieferfirma
Nachbehandlung
(Art, Material)

Ausführungszeit

Besonderheiten bei der Aus-


führung

Abnahmedatum

Anlagen Fotos Pläne

Auftragnehmer Datum Auftraggeber

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 33


ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen - Anhang D

Anhang D Oberflächenschutzschicht gesetzt und die Schicht-


dicke an der Messuhr abgelesen.

Bestimmung der Schichtdicken


von Oberflächenschutzsystemen

D1 Anwendung
(1) Die nachfolgend beschriebenen Verfahren
dienen der Bestimmung der Schichtdicke der
hauptsächlich wirksamen Oberflächenschutz-
schichten (hwO) der Systeme OS-B bis OS-F ge-
mäß Tabelle 3.4.5.
(2) Die Angaben beziehen sich immer auf die
Trockenschichtdicke der hwO. Die Kontrolle der
Schichtdicken auf der Baustelle erfolgt je nach
System entweder nach Verbrauch oder durch di-
rekte Messung.

D2 Bestimmung der Trocken-


schichtdicke durch Mes-
sung

D 2.1 Allgemeines
(1) Die Messung der Trockenschichtdicke bedingt Bild D 3.4.1: Schichtdickenprüfgerät der Bundesanstalt für
eine örtlich begrenzte Zerstörung der Oberflächen- Materialforschung und –prüfung (BAM)
schutzschicht. Es können folgende Verfahren an-
gewendet werden:
D 2.3 Keilschnitt-Verfahren
ʊ Differenzdickenmessung in Anlehnung an
Die Oberflächenschutzschicht wird mit einer
DIN 50933, Schneidvorrichtung unter einem vorgegebenen
ʊ Keilschnitt-Verfahren nach DIN 50986, Winkel eingeschnitten, die Projektion der Schnitt-
flanke mit einem Messmikroskop gemessen und
ʊ Messung an Bohrkernen. die Schichtdicke trigonometrisch berechnet. Die
Durchführung erfolgt nach DIN 50986.
(2) Die Mindest- bzw. Maximalschichtdicken der
hwO ergeben sich für jedes OS-System nach un-
terschiedlichen Kriterien. Die Dicken sind im Rah- D 2.4 Messung an Bohrkernen
men der Grundprüfung von der Prüfstelle festzule-
gen. Die Messung an Bohrkernen erfolgen an 8 gleich-
mäßig über die Fläche entnommenen Bohrkernen
(Durchmesser höchstens 50 mm). Durch den Bohr-
D 2.2 Differenzdickenmessung vorgang örtlich eingetretene Veränderungen der
Schichtdicke sind zu beachten und ggf. durch ge-
(1) Die Messung erfolgt durch Durchstechen der eignete Maßnahmen zu entfernen. Die Schichtdi-
Oberflächenschutzschicht mit einer Messsonde. cke wird an fünf gleichmäßig verteilten Stellen mit
(2) Das Messverfahren muss eine Messgenauig- Hilfe einer Messlupe oder eines Messmikroskops
keit von 10 μm erlauben. Geeignet ist z.B. ein im bestimmt.
Bild D 3.4.1 dargestelltes Schichtdickenprüfgerät.
(3) Das Gerät ist vor jeder Messreihe auf einer D 2.5 Auswertung
ebenen Glasplatte zu justieren. Die Messung ist
Jede Prüfung ist entsprechend Formblatt D 3.4.2,
senkrecht zur Beschichtungsoberfläche durchzu-
Formblatt D 3.4.3 bzw. Formblatt D 3.4.4 auszu-
führen. Mit hervorstehender Nadelspitze ist das
werten.
Gerät mit mäßigem Druck in die Oberflächen-
schutzschicht bis zu einem spürbaren Widerstand
einzustechen. Anschließend wird die kreisförmige
Aufstandsfläche des Gerätes vorsichtig auf die

34 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen - Anhang D

D3 Bestimmung der Schicht-


dicke über die Ver-
brauchsmenge

D 3.1 Beschreibung und Durchfüh-


rung des Verfahrens
(1) Über die Verbrauchsmenge kann nur eine
über die Fläche gemittelte Schichtdicke bestimmt
werden. Aussagen über die Gleichmäßigkeit der
Schichtdicke sind nicht möglich.
(2) Zu ermitteln ist die zu einer bestimmten Fläche
A [m2] (z.B. Tagesleistung) zugehörige Ver-
brauchsmenge Mv [kg]. Mit den in den Angaben
zur Ausführung enthaltenen Angaben über die
Dichte des flüssigen Stoffes pfl, [g/cm3] und dem
Festkörpervolumen FV [%] ergibt sich die mittlere
Auftragsschichtdicke d [μm] zu

M v FV 10
d= [μm].
p fl A

D 3.2 Auswertung
(1) Jede Prüfung ist entsprechend Formblatt
D 3.4.5 auszuwerten.
(2) Die Sollschichtdicke ergibt sich aus:
ds = dmin + dz [μm].
Für dz sind pauschal 60 μm einzusetzen.

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 35


36
Formblatt D 3.4.1
Seite
Dokumentation von Verbrauchs- bzw. Einbaumengen von Oberflächenschutzsystemen (OS)
Bauwerksnummer (ASB) Baumaßnahme
Bauabschnitt Bauteil
Auftragnehmer Auftraggeber
Datum Bauteil zugeordnete Chargen-Nr. Länge Breite Fläche Einbaugewicht Unterschriften
Einbaufläche des Stoffes [m] [m] [m²] Schicht bzw. [kg] [kg/m²] Auftragnehmer Auftraggeber
Lage 1)

Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056


) H = Hydrophobierung OS (1) = hauptsächlich wirksame Oberflächenschutzschicht 1. Lage / Schicht
1
FS = Feinspachtel OS (2) = hauptsächlich wirksame Oberflächenschutzschicht 2. Lage / Schicht
G = Grundierung D = Deckversiegelung

Stand: 04/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen - Anhang D
Formblatt D 3.4.2

Bestimmung der Schichtdicke der hauptsächlich wirksamen Oberflächenschutzschicht (hwO) Seite

Stand: 04/10
durch Differenzdickenmessung
Bauwerksnummer (ASB) Baumaßnahme
Bauabschnitt Bauteil
Auftragnehmer Auftraggeber

Oberflächenschutzsystem Messwerte und Auswertung


Mindestschichtdicke dmin = Pm
1 1
0,7 * dmin = Pm Schicht- Auswertung ) Schicht- Auswertung )
OS- Mess- Mess-
dicke dicke
Maximalschichtdicke dmax = Pm stellen stellen
d [Pm] a b c d d [Pm] a b c d

Lage der zugeordneten Prüffläche Lage der einzelnen Messstellen je Prüfung 1 21


(ggfs. in Zeichnung eintragen) 2 22
3 23
1 6 11 16 21 26 31 36
4 24

5 10
b b
2 7 12 17 22 27 32 37
5 25

5
b
3 8 13 18 23 28 33 38
Größe der zugeordneten Prüffläche 6 26

5
b
4 9 14 19 24 29 34 39
7 27
Länge l m 5 10 15 20 25 30 35 40
8 28

b b
10 5
Breite b m 9 29
2
Fläche m l l l l l l l l l
16 8 8 8 8 8 8 8 16 10 30
Prüfgerät l
11 31

Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056


12 32
2
Eine Prüfung je angefangene 350 m 13 33
mindestens jedoch je Tagesleistung 14 34
Prüfung Nr. Name des Prüfgutes Beauftragte Firma 15 35
16 36
Prüfungsdatum 17 37
18 38
Fertigstellungsdatum
19 39
des Prüfgutes
20 40
Unterschriften Summe (1-20) Summe (21-40)
1
) Zutreffendes ankreuzen Soll
a: dmax t d t dmin Gesamtsumme a t 38
b: dmin > d t 0,7 * dmin Gesamtsumme bd2
------------------------------------------- ------------------------------------------- ----------------------------------------------- c: d  0,7 * dmin Gesamtsumme c=0
Prüfer Auftragnehmer Auftraggeber d: d ! dmax Gesamtsumme d=0

37
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen - Anhang D
38
Formblatt D 3.4.3

Bestimmung der Schichtdicke der hauptsächlich wirksamen Oberflächenschutzschicht (hwO) Seite


mit dem Keilschnittverfahren
Bauwerksnummer (ASB) Baumaßnahme
Bauabschnitt Bauteil
Auftragnehmer Auftraggeber

Oberflächenschutzsystem Messwerte und Auswertung


Mindestschichtdicke dmin = Pm
1 1
Schicht- Auswertung ) Schicht- Auswertung )
OS- 0,7 * dmin = Pm Mess- Mess-
dicke dicke
Maximalschichtdicke dmax = Pm stellen stellen
d [Pm] a b c d d [Pm] a b c d

Lage der zugeordneten Prüffläche Lage der einzelnen Messstellen je Prüfung siehe Formblatt 3.4.2 1 21
(ggfs. in Zeichnung eintragen) 2 22
Į tan Į 3 23
45° 1 4 24
26,6° 0,5 5 25
21,8° 0,4 6 26
Größe der zugeordneten Prüffläche 5,7° 0,1
7 27
Länge l m 4,3° 0,075
8 28
Breite b m d = a * tan Į 9 29
2
Fläche m a Projektion der Schnittkante 10 30
Į Schnittwinkel 11 31
Prüfgerät
12 32

Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056


Eine Prüfung je angefangenen 350 m² 13 33
mindestens jedoch je Tagesleistung 14 34
Prüfung Nr. Name des Prüfgutes Beauftragte Firma 15 35
16 36
Prüfungsdatum 17 37
18 38
Fertigstellungsdatum
19 39
des Prüfgutes
20 40
Unterschriften Summe (1-20) Summe (21-40)
1
) Zutreffendes ankreuzen Soll
a: dmax t d t dmin Gesamtsumme a t 38
b: dmin > d t 0,7 * dmin Gesamtsumme bd2
------------------------------------------- ------------------------------------------- -----------------------------------------------
c: d  0,7 * dmin Gesamtsumme c=0
Prüfer Auftragnehmer Auftraggeber
d: d ! dmax Gesamtsumme d=0
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen - Anhang D

Stand: 04/10
Formblatt D 3.4.4

Bestimmung der Schichtdicke der hauptsächlich wirksamen Oberflächenschutzschicht (hwO) Seite

Stand: 04/10
an Bohrkernen
Bauwerksnummer (ASB) Baumaßnahme
Bauabschnitt Bauteil
Auftragnehmer Auftraggeber
Oberflächenschutzsystem Messwerte und Auswertung
Mindestschichtdicke dmin = Pm
1 1
Schicht- Auswertung ) Schicht- Auswertung )
OS- 0,7 * dmin = Pm Mess- Mess-
dicke dicke
Maximalschichtdicke dmax = Pm stellen stellen
d [Pm] a b c d d [Pm] a b c d

Lage der zugeordneten Prüffläche Lage der einzelnen Bohrkerne je Prüfung 1 1


(ggfs. in Zeichnung eintragen) 2 2
3 3

4
b
I IV VII
4 4

Bohrkern I
Bohrkern V

4
b
III VI
5 5

b
4
II V VIII
Größe der zugeordneten Prüffläche 1 1

4
b
2 2
Länge l m
l l l l l l 3 3
Breite b m 6 6 6 6 6 6
2 4 4
l

Bohrkern II
Fläche m
Bohrkern VI

5 5

Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056


Prüfgerät 1 1
Je Bohrkern fünf Messungen gleichmäßig verteilt an der Mantelfläche
2 2
2
Eine Prüfung je angefangene 350 m 3 3
mindestens jedoch je Tagesleistung
4 4
Bohrkern III
Bohrkern VII

Prüfung Nr. Name des Prüfgutes Beauftragte Firma 5 5


1 1
Prüfungsdatum
2 2
Fertigstellungsdatum 3 3
des Prüfgutes 4 4
Bohrkern IV
Bohrkern VIII

5 5
1)
Unterschriften Zutreffendes ankreuzen Soll
a: dmax t d t dmin ¦ a t 38
b: d t 0,7 * dmin ¦bd2
-------------------------------------------- ------------------------------------------- -------------------------------------------- c: d  0,7 * dmin ¦c=0
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen - Anhang D

39
Prüfer Auftragnehmer Auftraggeber d: d ! dmax ¦d=0
40
Formblatt D 3.4.5

Bestimmung der Schichtdicke der hauptsächlich wirksamen Oberflächenschutzschicht (hwO) Seite


über die Verbrauchsmenge
Bauwerksnummer (ASB) Baumaßnahme
Bauabschnitt Bauteil
Auftragnehmer Auftraggeber
Oberflächenschutzsystem Mindestschichtdicke dmin = Pm Sollschichtdicke
Mindestschichtdicke dmax = Pm ds = dmin + dz = Pm
(Sofern die Angaben zur Ausführung keine Angaben zum Zuschlag dz dz = 60 Pm
OS- enthalten, ist dz = 60 Pm anzusetzen.)

Lage der zugeordneten Prüffläche Festkörpervolumen FV= % Eine Prüfung je Arbeitsabschnitt,


FV * 10
(ggf. in Zeichnung eintragen) Dichte des flüssigen Stoffes Ufl = g/cm³ = mindestens jedoch je Tages-
Ufl
(entsprechend Angaben zur Ausführung) leistung

Mv * FV * 10 Mittlere Auftragsschichtdicke d [Pm]


d= [Pm] t ds
A * Ufl
Mv Verbrauchsmenge [kg] Nr. Mv A Mv/A d
A zugehörige Fläche [m²]
Größe und Daten der zugeordneten Prüfflächen

Prüfung Länge Breite Fläche Fertigstellungsdatum des


Prüfdatum
Nr. [m] [m] [m²] Prüfgutes

Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056


2

6
Name des Prüfgutes Beauftragte Firma
7

Unterschriften
....................................................................... ........................................................................... ..............................................................
Prüfer Auftragnehmer Auftraggeber

Stand: 04/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen - Anhang D
Formblatt E 3.4.1
Seite

Stand: 04/10
Frischmörtelrohdichte SPCC
Bauwerksnummer Baumaßnahme
Bauabschnitt Bauteil
Auftragnehmer Auftraggeber
Prüfdatum
Prüfgut
zugeordnete Fläche

Hersteller Durchführung an gespritzten Proben; Spritzpfanne 46 cm * 46 cm * 4 cm

Chargen-Nr. Häufigkeit: mindestens 1x je Arbeitstag; 1 Prüftag je angefangene 100 m²


Über- oder Unterschreitung des Bezugwertes der Angaben zur Ausführung höchstens 0,07 kg/dm³

Prüfdatum Gewicht Spritzpfanne Rohdichte [kg/dm³]


Mischung Mörtel-
leer voll zulässig
Nr. Volumen gewicht
[kg] [kg] Ist Soll Abweichungen ± 0,07 kg/dm³
[dm³] [kg]

Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056


2
3

Soll ± 0,07 kg/dm³

Unterschriften

Prüfer Auftragnehmer Auftraggeber

41
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen - Anhang E
42
Formblatt E 3.4.2
Seite
Prüfung am Frischmörtel PCC
Bauwerksnummer (ASB) Baumaßnahme
Bauabschnitt Bauteil
Auftragnehmer Auftraggeber
PCC Prüfdatum
Mischungsverhältnis Trockenkomponente : Wasser = 1 : _ _ _
Material Mischdauer _ _ _ sec
Hersteller Ausbreitmaß mit Hubtisch gemäß DIN 18555; Ausbreittisch nach DIN EN 1015-3 (Glasplatte d = 30 cm)
15 Hubschläge
Konsistenz
Häufigkeit: 3x je Arbeitstag;
Abweichungen vom Bezugswert der Angaben zur Ausführung höchstens 15%
Messung nach dem Druckausgleichsverfahren nach DIN 18555 (LP-Topf); Prüfgerät mit Druckkammer
Chargen-Nr. Luftgehalt und 1 dm³ Probenbehälter; Verdichtung im Vibrationsverfahren; Häufigkeit: 3x je Arbeitstag
Abweichungen vom Bezugswert der Angaben zur Ausführung höchstens 2% absolut bzw. 50% relativ
Prüfdatum Konsistenz [mm] Luftgehalt [Vol.-%]
Mischung
Nr. zulässig zulässig
Ist Soll 1) Abweichungen Ist Soll 1) Abweichungen
” 15% ” 2% abs. / ” 50% rel.
1
2

Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056


zugeordnete Fläche
3

Unterschriften
Prüfer Auftragnehmer Auftraggeber

1
) Sollwert gemäß Angaben zur Ausführung
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen - Anhang E

Stand: 04/10
Formblatt E 3.4.3
Seite

Stand: 04/10
Bestimmung der Trockenrohdichte SPCC, PCC, PC
Bauwerksnummer (ASB) Baumaßnahme
Bauabschnitt Bauteil
Auftragnehmer Auftraggeber
SPCC, PCC, PC Prüfdatum

Prüfgut Bemerkungen

Hersteller Mörteltemperatur / Untergrundtemperatur


Chargen-Nr.
Prüfung an SPCC, PCC, PC
zugeordnete Fläche Durchführung nach DIN 52170
r t = mt / V Trocknung bei 110°C bis zur Gewichtskonstanz, Volumenbestimmung durch Tauchwägung
Proben: Scheiben aus Bohrkernen der Abreißprüfung, Durchmesser = 50 mm, Dicke mindestens 15 mm
Häufigkeit: 1x je Satz Abreißprüfung, mindestens 3x je Bauwerk
Unterschreitung des Bezugswertes aus den Angaben zur Ausführung höchstens 0,04 kg/dm³
Prüfdatum Trockenrohdichte [kg/dm3]
Mischung Volumen Masse
Nr. [dm³] [kg] Ist Soll 1) Abweichungen Unterschreitung ” 0,04 kg/dm³
SPCC

Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056


PCC 1

PC 2
Nicht betroffene Produkte
streichen
3

Unterschriften
Prüfer Auftragnehmer Auftraggeber

1
) Sollwert gemäß Angaben zur Ausführung

43
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen - Anhang E
ZTV-ING Teil 3Teil
ZTV-ING Massivbau Abschnitt
3 Massivbau 4 Schutz
Abschnitt und Instandsetzung
4 Schutz von Betonbauteilen
und Instandsetzung Anhang F
von Betonbauteilen

Anhang F ʊ Gefahrenkennzeichnung gemäß Sicherheitsda-


tenblatt.

Hinweise zur Zertifizierung F2 Oberflächenschutzsysteme


F1 Allgemeines F 2.1 Zusammensetzung der Stoffe
(1) Siehe F 1.1
F 1.1 Zusammensetzung der Stoffe
(2) Es sind nur anorganische Pigmente zu ver-
(1) Alle Stoffe müssen mindestens 6 Monate la- wenden.
gerfähig sein.
(3) Für den Feinspachtel und OS-D I müssen Ze-
(2) Die vom Hersteller angegebene Sollfüllmenge ment nach DIN EN 197 und Gesteinskörnung nach
darf um nicht mehr als 3 % über- oder unterschrit- DIN EN 12620 verwendet werden.
ten werden.
(4) Verschleißschichten von OS-F-Systemen müs-
sen geeignete Füllstoffe und anorganische Ab-
F 1.2 Lieferform und Verpackung streumaterialien enthalten.
(1) Alle Stoffe sind werksmäßig abgepackt und in
eindeutig gekennzeichneten Verpackungseinhei- F 2.2 Lieferform und Verpackung
ten zu liefern.
Siehe F 1.2
(2) Die Stoffe müssen so verpackt sein, dass
schädigende äußere Einflüsse bis zur Verarbeitung
verhindert werden. F 2.3 Angaben auf der Verpackung
(3) Die Lieferung muss in aufeinander abgestimm- bzw. dem Beipackzettel
ten Gebinden erfolgen, deren Inhalt in einem Ar- (1) Siehe F 1.3
beitsgang gemischt werden kann.
(2) Die Stoffe sind durch zusätzliche Angaben auf
(4) Großgebinde dürfen verwendet werden, wenn der Verpackung zu kennzeichnen:
mit einer Dosiereinrichtung die Entnahme aufei-
nander abgestimmter Teilmengen sicher gestellt ʊ Hinweis auf die Angaben zur Ausführung,
ist. ʊ zu verwendende Feinspachtel und
ʊ Größtkorn bei OS-D.
F 1.3 Angaben auf der Verpackung
bzw. dem Beipackzettel F 2.4 Prüfungen
In Übereinstimmung mit der EN 1504 und
(1) Soll der Feinspachtel im Verbund mit einem
DIN V 18026 ist auf der Verpackung anzugeben:
PCC verwendet werden, ist zusätzlich die Ver-
ʊ Bezeichnung des Instandsetzungssystems, bundkörperprüfung auf Abreißfestigkeit nach Tem-
peratur-Wechsel-Beanspruchung durchzuführen.
ʊ Handelsname des Instandsetzungssystems und
seiner Komponenten, (2) Abweichend von DIN V 18026 hat die
Applikation bei Tmin = 8 °C für die Prüfungen der
ʊ Name und Anschrift des Herstellers,
Haftzugfestigkeit und Gitterschnittkennwert nach
ʊ Angabe des Herstellerwerkes, Temperaturwechsel- und Frost-Tausalz-Bean-
spruchung im Vergleich zur unbehandelten Probe
ʊ Chargennummer, Herstelldatum und Lage- zu erfolgen und anschließend sind nach der
rungsdauer oder Verfallsdatum, Applikation der letzten Lage / Schicht die Probe-
ʊ Hinweis auf Lagerungsbedingungen, körper 2 d bei Tmin = 8°C und anschließend 12 d
im Laborklima vor der Witterungsprüfung zu
ʊ Sollfüllmenge in kg bzw. l, lagern.
ʊ bei mehrkomponentigen Stoffen, Angabe der (3) Die Prüfung erfolgt jeweils für das System mit
zugehörigen Komponente(n) und des Mi- dem Farbton RAL 7032 – kieselgrau.
schungsverhältnisses (ggf. min./max. Flüssig-
keitszugabemenge), (4) Systeme mit Deckversiegelung sind ohne Ver-
siegelung zu prüfen. Griffigkeit, Verschleiß und
ʊ besondere Verarbeitungsbedingungen,
ʊ Grenztemperaturen und ggf. Grenzfeuchte für
die Verarbeitung und

44
32 Stand: 04/10
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 4 Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen - Anhang F
Rissüberbrückung sind zusätzlich mit Versiegelung
zu prüfen.

F 2.5 Aufnahme in die Zusammenstel-


lung der zertifizierten Oberflä-
chenschutzsysteme
Zur Aufnahme in die bei der BASt zu führende
„Zusammenstellung der zertifizierten Oberflächen-
schutzsysteme" ist vom Hersteller:
ʊ eine Kopie des Übereinstimmungszertifikates,
gemäß DIN V 18026,
ʊ die ausgefüllte Anlage A, gemäß DIN V 18026
und
ʊ die ausgefüllte Anlage B, gemäß DIN V 18026
einzureichen.

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 45


Bundesanstalt für Straßenwesen

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 3
Massivbau

Abschnitt 5
Füllen von Rissen und Hohlräumen
in Betonbauteilen

Stand: 04/10
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in Betonbauteilen

Inhalt Seite Seite


8.2 Anwendung ................................................10
1 Allgemeines ............................................... 3
8.3 Polyurethan ................................................10
1.1 Grundsätzliches........................................... 3 8.4 Ausführung .................................................11
1.2 Begriffsbestimmungen ................................ 3 8.5 Prüfungen ..................................................11

2 Bauprodukte und Bauarten ...................... 4 9 Tränkung (T) ............................................ 11


2.1 Baugrundsätze ............................................ 4 9.1 Allgemeines ...............................................11
2.2 Rissfüllstoff .................................................. 4 9.2 Anwendung ................................................11
2.3 Ausführung .................................................. 5 9.3 Ausführung .................................................11
2.3.1 Allgemeines ................................................. 5 9.4 Prüfungen ..................................................12
2.3.2 Anforderungen an Unternehmen und
Personal ...................................................... 5
Anhang A Erläuterungen zum Füllen von
2.3.3 Angaben zur Ausführung ............................. 5 Rissen und Hohlräumen ................. 13
2.3.4 Grundsätzliches zur Ausführung von
Injektionsarbeiten ........................................ 5 Anhang B Formblatt B 3.5.1
Sammelblatt Abschlussbericht........ 18
2.3.5 Abschlussbericht ......................................... 6
Formblatt B 3.5.2
3 Qualitätssicherung .................................... 6 Allgemeine Angaben ....................... 19
3.1 Allgemeines ................................................. 6 Formblatt B 3.5.3
Tagesprotokoll ................................ 20
3.2 Baustoffe, Baustoffsysteme und Bauteile ... 6
Formblatt B 3.5.4
3.3 Überwachung der Ausführung .................... 6 Riss-Protokoll-Nr. ............................ 21
3.3.1 Eigenüberwachung ...................................... 6 Anhang C Formblatt C 3.5.1
3.3.2 Überwachung durch eine anerkannte Ausgeführte Füllungen von Rissen in
Überwachungsstelle .................................... 7 Betonbauteilen
(Anlage zum Bauwerksbuch) .......... 22
3.3.3 Kontrollprüfungen ........................................ 7
Anhang D Anordnung von Packern ................. 23
4 Abrechnung ............................................... 8
Anhang E Hinweise zur Zertifizierung ............. 24
5 Abnahme .................................................... 8

6 Injektion mit Epoxidharz (EP-I) ................ 8


6.1 Allgemeines ................................................. 8
6.2 Anwendung ................................................. 8
6.3 Ausführung .................................................. 9
6.4 Prüfungen .................................................... 9

7 Injektion mit Zementleim (ZL-I) oder


Zementsuspension (ZS-I) ......................... 9
7.1 Allgemeines ................................................. 9
7.2 Anwendung ................................................. 9
7.3 Zementleim und Zementsuspension ......... 10
7.4 Ausführung ................................................ 10
7.5 Prüfungen .................................................. 10

8 Injektion mit Polyurethan (PUR-I) .......... 10


8.1 Allgemeines ............................................... 10

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


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1 Allgemeines Komponente C: ggf. weitere Zusatzmittel


– Zementsuspension (ZS)
Komponente A: Feinstzement, Zusatzstoffe
1.1 Grundsätzliches Komponente B: Wasser, ggf. demineralisiert,
(1) Der Teil 3 Abschnitt 5 gilt nur in Verbindung ggf. Zusatzmittel
mit dem Teil 1 Allgemeines. Komponente C: ggf. weitere Zusatzmittel
(2) Oberflächennahe, vor allem netzartige, größe- ʊ Polyurethan (PUR)
re Flächen erfassende Risse, können bei Rissbrei- Komponente A: polyolhaltig
ten bis ca. 0,2 mm auch nach Teil 3, Abschnitt 4 Komponente B: isocyanathaltig
behandelt werden.
(8) Hohlräume
(3) Dieser Abschnitt kann je nach Stoff spezifi-
schen Anwendungsbedingungen auch für das Verursacht durch mangelhafte Verdichtung, Entmi-
Füllen von Rissen in Betonbauteilen angewendet schung (Grobkornanreicherungen) und/oder Aus-
werden, die während der Ausführung der Arbeiten waschungen im Betongefüge.
aus Verkehr dynamisch beansprucht werden. Im (9) Injektion (I)
Einzelfall können Verkehrsbeschränkungen erfor-
derlich sein. Füllen von Rissen und Hohlräumen unter Druck über
Packer.

1.2 Begriffsbestimmungen (10) Injektionsdruck

(1) Arbeitsabschnitt Nennwert des Förderdrucks, mit dem der Rissfüllstoff


zum Packer gefördert wird.
In einem Arbeitsabschnitt wird eine gleichartige
Arbeit von einer Kolonne nach gleicher Vorge- (11) Injektionsgerät
hensweise ohne nennenswerte Unterbrechung Gerät zum Füllen von Rissen. Für eine einkompo-
durchgeführt. nentige Injektion besteht es aus Druckerzeuger,
(2) Angaben zur Ausführung Materialbehälter, Transportschlauch und An-
schlussteil zum Packer. Für eine zweikomponenti-
Verbindliche Anweisung für die Ausführung der ge Injektion kommen Dosier- und Mischeinrichtung
Arbeiten gemäß der DIN V 18028, Anhang A. hinzu.
(3) Begrenzt dehnfähige Verbindung/Füllung (12) Injektionsschlauch
Ist eine dehnfähige Verbindung deren Verfor- Mit Austrittsöffnungen versehener Schlauch, der der
mungseigenschaften vom Rissfüllstoff bestimmt Förderung und Injektion von Rissfüllstoff in Arbeits-
werden. fugen dient.
(4) Einkomponentige Injektion (13) Injektionsverfahren
Der aus den Komponenten fertig gemischte Riss- Umfasst
füllstoff wird vom Injektionsgerät unter Druck zum
Packer gefördert. ʊ Injektionsgerät,

(5) Feinstzement ʊ ggf. Anlage(n) zur Herstellung des Rissfüllstof-


fes als Stoffgemisch,
Zement hergestellt mit 95 % Korngrößenanteilen
d 16 μm. ʊ Packer, ggf. Injektionsschlauch,

(6) Füllart ʊ ggf. Verdämmung.

Es wird zwischen Injektion (I) und Tränkung (T) (14) Kraftschlüssige Verbindung/Füllung
unterschieden. Eine zug- und druckfeste Verbindung mit vom Riss-
(7) Rissfüllstoff (Füllgut) füllstoff abhängigen Festigkeitseigenschaften.

Stoffgemisch zum Füllen von Rissen und Hohl- (15) Packer


räumen in Betonbauteilen, in der Regel bestehend Übergangsstück zwischen Injektionsgerät und Bauteil,
aus: befestigt auf der Bauteiloberfläche (Klebepacker) oder
ʊ Epoxidharz (EP) in Bohrlöchern (Bohrpacker), mit Ventil versehen.
Komponente A: Harz (16) Riss, Rissarten
Komponente B: Härter
Trennung im Betongefüge und in Fugen. Es wird
ʊ Zementleim (ZL) zwischen oberflächennahen Rissen und Trennrissen
Komponente A: Zement, Zusatzstoffe unterschieden:
Komponente B: Wasser, ggf. demineralisiert,
ggf. Zusatzmittel ʊ Oberflächennahe Risse erfassen nur geringe

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Querschnittsteile und sind häufig netzartig aus- reichs im Betongefüge voraus.


gebildet.
(3) Durch Tränkung können mit geeignetem Riss-
ʊ Trennrisse erfassen wesentliche Teile des füllstoff Risse in oberflächennahen Bereichen gefüllt
Querschnitts (z.B. Zugzone, Steg) oder den werden. Mit dieser Füllart lassen sich Risse auf
Gesamtquerschnitt. waagerechten bzw. wenig geneigten Flächen von
oben schließen.
(17) Rissbreite
(4) Der Einsatz von Injektionsschläuchen ist eine
Abstand der Rissufer senkrecht zum Rissverlauf.
Vorsorgemaßnahme. Sie ersetzt in keinem Fall die
(18) Rissbreitenänderung fachgerechte Ausbildung von Arbeitsfugen
und / oder Anordnung von Fugendichtungsbändern
Die Rissbreiten können sich über die Zeit ändern.
oder -blechen. Der Injektionschlauch darf als vor-
Wiederkehrende Änderungen können
beugende Maßnahme nur zur Behebung etwaiger
ʊ kurzzeitig (z.B. infolge von Verkehrslasten), Mängel in kritischen Betonierbereichen vorgesehen
werden. Der Rissfüllstoff wird im Regelfall erst bei
ʊ täglich (z.B. infolge von Sonneneinstrahlung), einer auftretenden Undichtheit injiziert.
ʊ langzeitig (z.B. jahreszeitlich meteorologisch (5) Der Injektionsschlauch ist Bestandteil des In-
bedingt) jektionsverfahrens. Es dürfen nur Injektionsschläu-
auftreten. che verwendet werden, deren Eignung durch eine
hierfür anerkannte Prüfstelle nachgewiesen ist.
(19) Rissflanken
(6) Zur Abdichtung von Arbeitsfugen mit Injekti-
Die Begrenzungsflächen des Risses. onsschläuchen dürfen nur die Rissfüllstoffe EP,
(20) Rissufer PUR und ZS eingesetzt werden.
Die Schnittlinie von Bauteiloberfläche und der
Rissflanke. 2.2 Rissfüllstoff
(21) Rissursachen (1) Es dürfen nur Rissfüllstoffe und zugehörige
Injektionssysteme nach Nrn. 6 bis 9 verwendet wer-
Beanspruchungen aus Lasten, Zwang und/oder
den, die der DIN V 18028 entsprechen und die in
Eigenspannungen, welche zur Überschreitung der
der von der Bundesanstalt für Straßenwesen
örtlichen Zugfestigkeit des Betons führen.
(BASt) geführten Zusammenstellung der zertifizier-
(22) Tränkung (T) ten Rissfüllstoffe und zugehörigen Injektionsverfah-
ren enthalten sind.
Füllen von Rissen ohne Druck.
(2) Der Auftragnehmer muss für alle Stoffe vor
(23) Verdämmung
deren Applikation auf der Baustelle dem Auf-
Abdichtung von Rissen auf der vorbereiteten Bau- traggeber ein Abnahmeprüfzeugnis 3.2 nach
teiloberfläche, die das Auslaufen von Rissfüllstoff DIN EN 10204 vorlegen. Der Prüfumfang und die
verhindert. Anforderungen sind in der DIN V 18028 festgelegt.
Die zulässigen Abweichungen sind in der
(24) Zustand von Rissen/Rissufern/Rissflanken
DIN V 18028, festgelegt.
Angaben über Feuchte, Verschmutzungen
(3) Das Abnahmeprüfzeugnis ist von einem von
und/oder Aussinterungen im Riss.
der Fertigungsabteilung unabhängigen Abnahme-
(25) Zweikomponentige Injektion beauftragten auszustellen und muss von einer
anerkannten Prüfstelle bestätigt werden.
Die Einzelkomponenten des Rissfüllstoffes werden
in einem an den Packer unmittelbar angeschlos- (4) Werden mehrere Chargen für den vorgesehe-
senen Mischkopf gemischt. nen Zweck gefertigt, sind die Prüfungen für das
Abnahmeprüfzeugnis an Proben aus jeder zweiten
Charge durchzuführen.
2 Bauprodukte und Bauarten (5) Für Bauwerke mit einer Risslänge unter
1000 m kann auf ein Abnahmeprüfzeugnis 3.2
2.1 Baugrundsätze nach DIN EN 10204 verzichtet werden.

(1) Die Füllart und der verwendete Rissfüllstoff (6) Angaben über Baustoffe sowie über Hilfsstoffe
sind abhängig von Mindestrissbreiten auf der Bau- und Hilfsmittel sind im Baustoff- bzw. Bieterangaben-
teiloberfläche. Beim Füllen von Hohlräumen gilt verzeichnis zu fordern.
diese Bedingung sinngemäß.
(2) Eine Injektion von Hohlräumen setzt für den
Rissfüllstoff die Durchgängigkeit des Schadensbe-

4 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


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2.3 Ausführung Arbeiten oder in Form von Nachweisen über be-


sondere fachgewerkliche Schulungen zu fordern.
Dies ist in der Leistungsbeschreibung anzugeben.
2.3.1 Allgemeines
(1) Vor Beginn der Bauausführung hat der Auf- 2.3.3 Angaben zur Ausführung
tragnehmer das ausführende und überwachende
Fachpersonal in die Angaben zur Ausführung ein- Das Füllen von Rissen und Hohlräumen muss nach
zuweisen. den Angaben zur Ausführung gemäß DIN V 18028
erfolgen.
(2) Bei der Vorbereitung der Betonunterlage für das
Verdämmen und die Wiederherstellung des ur-
sprünglichen Zustandes von oberflächennahem 2.3.4 Grundsätzliches zur Ausführung von
beschädigtem Beton gelten die Regelungen im Injektionsarbeiten
Abschnitt 4. (1) Das Füllen von Rissen ist so durchzuführen,
(3) Der Feuchtezustand ist gemäß Tabelle A 3.5.1 dass das Entweichen von Wasser und/oder Luft im
zu benennen und hinsichtlich des zulässigen An- Zuge der Injektion sichergestellt ist.
wendungsbereiches gemäß Tabelle A 3.5.2 unmit- (2) Die Anordnung von Packern richtet sich nach
telbar vor der Ausführung zu überprüfen. Anhang D. Größere Abstände als nach Anhang D
(4) Müssen die Arbeiten bei ungünstigen Witter- sind nicht zulässig.
ungsbedingungen ausgeführt werden, sind Schutz- (3) An dickeren Bauteilen mit wesentlich größeren
einrichtungen gemäß Teil 6 Abschnitt 3 vorzuse- erforderlichen Wirkungszonen der Packer, als es
hen. dem Grenzwert gemäß Anhang D entspricht, ist bei
(5) Die Injektionsstelle muss zugänglich sein. Verwendung der Klebepacker nur Rissfüllstoff mit
einer den längeren erforderlichen Injektionszeiten
(6) Das Füllen von Rissen und Hohlräumen darf entsprechenden Temperatur abhängigen Verar-
nur innerhalb Rissfüllstoff spezifischer Anwen- beitbarkeitsdauer einzusetzen. Ggf. sind bau-
dungsbedingungen ausgeführt werden, deren Ein- werksspezifische Eignungsprüfungen durchzufüh-
haltung durch Messungen zu kontrollieren ist. ren.
(4) Die Anordnung von Packern zum Füllen von
2.3.2 Anforderungen an Unternehmen und Hohlräumen richtet sich nach der Geometrie der
Personal Schadstelle. Sie kann in Anlehnung an Anhang D
(1) Bei Arbeiten mit Kunststoffen oder Kunststoff festgelegt werden. Bei Gefügeschäden mit nicht
modifizierten Baustoffen muss eine vom Auftrag- bestimmbarer Verteilung im Beton sind die Packer
nehmer benannte, sachkundige Fachkraft z.B. der in einem der Schadensart entsprechend gewählten
Kolonnenführer nachweislich eine Prüfung über Raster anzuordnen.
den Umgang mit diesen Baustoffen erfolgreich (5) Bei der Verwendung von Bohrpackern ist si-
abgelegt haben. Dies ist: cherzustellen, dass tragende Bewehrung durch die
ʊ bei inländischen Bietern durch eine Beschei- Herstellung von Bohrlöchern nicht beschädigt wird.
nigung des Ausbildungsbeirats „Schutz und In- Bei Injektion von dickwandigen Bauteilen über
standsetzung im Betonbau“ beim Deutschen Bohrpacker sind diese in Bohrlöchern zu befesti-
Beton- und Bautechnik-Verein E.V. (SIVV- gen, die die Rissflanke, von der Bauteiloberfläche
Schein) gemessen, in unterschiedlichen Tiefen kreuzen. Die
Anordnung der Bohrpacker richtet sich dann sinn-
ʊ bei ausländischen Bietern durch einen gleich- gemäß nach Anhang D. Die Wirksamkeit von
wertigen Qualifikationsnachweis Bohrpackern mit größerem Durchmesser als
zu belegen. 14 mm zur Vergrößerung der Wirkzone ist in Bau-
werks spezifischen Eignungsprüfungen nachzu-
(2) Ein Nachweis der Einweisung in das angewen- weisen. Bei Bohrlöchern ist die Durchgängigkeit
dete Injektionsverfahren ist vorzulegen. des Bohrlochs ggf. durch Reinigungsmaßnahmen
(3) Die sachkundige Fachkraft muss während der sicherzustellen.
Ausführung der Arbeiten ständig an der Arbeitsstel- (6) Verbleibende Teile von Bohrpackern müssen
le anwesend sein. aus nichtrostenden Werkstoffen bestehen. Diese
(4) Bei besonders schwierigen oder für die Dauer- Anforderung gilt auch für Klebepacker, sofern sie
haftigkeit des Bauteils wichtigen Arbeiten, insbe- nach Abschluss der Arbeiten auf der Bauteilober-
sondere bei Spannbetonbauwerken und statisch fläche verbleiben sollen.
relevanten Arbeiten, kann es erforderlich sein, (7) Das Entfernen von Bohrpackern ist vertraglich
zusätzliche Qualifikationsnachweise für die sach- zu vereinbaren. Die Bohrpacker müssen hierfür aus-
kundige Fachkraft und weiteres Personal in Form gebildet sein (z.B. Sollbruchstellen).
von Referenzen über entsprechende ausgeführte

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(8) Falls eine Verdämmung auf der Bauteiloberfläche ʊ Bericht(e) der Überwachung der Ausführung
vorgesehen ist, muss sie so sorgfältig erfolgen, durch eine anerkannte Überwachungsstelle,
dass die Injektion ohne Unterbrechungen infolge
ʊ falls erforderlich, Angaben zum Verkehr,
von Leckagen durchgeführt werden kann. Geeignete
schnellhärtende Reparaturmaterialien für Leckstel- ʊ besondere Vorkommnisse.
len müssen stets vorgehalten werden.
(9) Falls das Entfernen der Verdämmung vorgese-
hen ist, muss die Verdämmung unter Vermeidung 3 Qualitätssicherung
von größeren Beschädigungen der ursprünglichen
Oberflächenstruktur des Bauteils erfolgen. Beschä-
digungen infolge unsachgemäßer Entfernung sind 3.1 Allgemeines
auf Kosten des Auftragnehmers zu beseitigen. Die in diesem Abschnitt und in DIN V 18028 ange-
(10) Eine Wiederherstellung des ursprünglichen gebenen Grenzwerte und Toleranzen beinhalten
Zustandes der Bauteiloberfläche ist, sofern erforder- sowohl die Streuungen bei der Probenahme und die
lich, in der Leistungsbeschreibung vorzusehen. Vertrauensbereiche der Prüfverfahren als auch die
arbeitsbedingten Ungleichmäßigkeiten, soweit im
(11) Der Injektionsdruck ist Rissfüllstoff spezifisch Einzelfall keine andere Regelung getroffen ist.
und Füllart spezifisch gemäß den Angaben zur
Ausführung zu begrenzen.
3.2 Baustoffe, Baustoffsysteme
(12) Bei einkomponentigen Injektionen dürfen
Teilmengen aus einem Gebinde nicht verwendet und Bauteile
werden. Gemischte Gebindeinhalte dürfen zur In- (1) Der Übereinstimmungsnachweis erfolgt gemäß
jektion und Nachinjektion nur innerhalb der tempe- DIN V 18028.
raturbedingten Gebindeverarbeitbarkeitsdauer ein-
gesetzt werden. Eine Beeinflussung der Gebinde- (2) Das Übereinstimmungszertifikat wird gemäß
verarbeitbarkeitsdauer durch Kühlung ist bei hohen DIN V 18028 ausgestellt. Die Ausstellung erfolgt
Lufttemperaturen zulässig. durch eine von der BASt anerkannte Zertifizie-
rungsstelle.
(13) Innerhalb einer für den verwendeten Rissfüll-
stoff in den Angaben zur Ausführung angegebenen (3) Hinweise zur Zertifizierung werden im An-
Verarbeitbarkeitsdauer ist über alle vorhandenen hang E gegeben.
Packer eine Nachinjektion vorzunehmen.
(14) Die Verlegung des Injektionsschlauches er- 3.3 Überwachung der Ausführung
folgt gemäß den Angaben zur Ausführung.
3.3.1 Eigenüberwachung
2.3.5 Abschlussbericht
(1) Art, Umfang und Häufigkeit der Eigen-
(1) Nach Abschluss der Arbeiten hat der Auftrag- überwachung der Ausführung regelt Tabelle 3.5.1.
nehmer einen Abschlussbericht gemäß Form-
(2) Zur Aufnahme aller im Rahmen der Eigen-
blatt B 3.5.1 zu erstellen. Dieser muss mindestens
überwachung zu erfassenden Messwerte sind die
ʊ eine Übersicht über Füllart, Rissfüllstoffdaten, erforderlichen Geräte vom Auftragnehmer auf der
Gesamtverbrauch, Baustelle vorzuhalten. Hierzu gehört insbesondere
ein Digital-Thermometer.
ʊ die Ergebnisse der Eigenüberwachungs- und ggf.
Kontrollprüfungen sowie (3) Je nach Umfang der Arbeiten und Bedeutung
des Füllens der Risse für das Bauwerk ist in die
ʊ Angaben zur Ausführung umfassen.
Aufzeichnungen gemäß Teil 1 Abschnitt 1 die Men-
(2) Soweit vom Auftraggeber, in Abhängigkeit vom ge und die Chargennummer des tatsächlich in die
Umfang der Arbeiten und von der Bedeutung des Risse und Hohlräume gefüllten Rissfüllstoffes so-
Füllens für das Bauwerk, nicht auf eine Erfassung wie ggf. die Zuordnung der Chargennummer zum
ausdrücklich verzichtet wurde, ist in dem Ab- jeweiligen Riss oder zum Bauteilabschnitt, aufzu-
schlussbericht Folgendes aufzunehmen: nehmen.
ʊ Darstellung der gefüllten Risse und Bauteilab- (4) Über die Arbeiten hat der Auftragnehmer im
schnitte mit Angabe des Fülldatums und Ver- Rahmen seiner Eigenüberwachung täglich Auf-
brauchsmengen, zeichnungen und Protokolle unter Verwendung der
Formblätter nach Anhang B anzufertigen, die ggf.
ʊ Übersicht über die Witterungsverhältnisse und durch Fotografien zu ergänzen sind. Alle Aufzeich-
Bauwerkstemperaturen, ggf. Zusammenstellung nungen und Protokolle sind für den Auftragnehmer
der täglichen max. und min. Temperaturen, An- von der sachkundigen Fachkraft nach Nr. 2.3.2 zu
gaben zur Wetterlage, unterzeichnen.

6 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


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(5) Da bei kleineren Injektionsarbeiten der Auf- 3.3.2 Überwachung durch eine anerkannte
wand für die Eigenüberwachungen ggf. nicht im Überwachungsstelle
wirtschaftlichen Verhältnis zu der auszuführenden
Für die Ausführung ist eine Fremdüberwachung
Leistung steht, können die Eigenüberwachungs-
vorzusehen. Der Auftragnehmer hat der fremd-
prüfungen, abgestimmt auf die jeweilige Maßnah-
überwachenden Stelle rechtzeitig die Ausführungs-
me, in der Häufigkeit bzw. in der Art der Prüfungen,
zeiten anzuzeigen und dies dem Auftraggeber
reduziert werden. Die reduzierten Eigenüberwa-
nachzuweisen.
chungsprüfungen sind in der Leistungsbeschrei-
bung festzulegen.

Tabelle 3.5.1: Art, Umfang und Häufigkeit der Eigenüberwachung der Ausführung

Prüfungen
Gegenstand, Vorgang Einzelheiten Anforderungen Häufigkeit
Rissfüllstoff jede Lieferung
Verdämmstoffe Lieferung DIN V 18028 bzw. jede Ver-
Packer packungseinheit
Bedingungen gemäß den Angaben nach jeder
Hilfsstoffe Lagerung zur Ausführung bzw. sonstigen Lieferung bzw.
Hilfsmittel
Vorschriften nach Festlegung

Angaben zur
liegt vor
Ausführung
Bautechnische Unterlagen vor Beginn der
Protokolle, Art der Leistungsbeschreibung Arbeiten
Aufzeichnung
Vollständigkeit
gemäß Angaben zur Ausführung vor Beginn der
Technische Ausrüstung Arbeiten, dann
Funktionskontrolle nach Angaben zur
Ausführung
Risszonen
Vorbereitung der bei jedem Riss
Ausführung Packer, Abstand gemäß Angaben zur Ausführung
Verdämmung
Einhaltung der Rissfüllstoff spezifi-
Rissmerkmale nach Bedarf
schen Anwendungsbedingungen
Ausführungsbedingungen Witterungs-
mehrmals täglich
bedingungen
Bauteil- gemäß Angaben zur Ausführung
bei jedem Riss
temperaturen
Füllen Durchführung kontinuierlich
Protokolle und
nach Abschluss
Aufzeichnung Berichte gemäß vollständig und nachvollziehbar
der Arbeiten
Anhang B

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3.3.3 Kontrollprüfungen 4 Abrechnung


(1) Die Kontrollprüfungen dienen der Feststellung (1) Beim Füllen von Hohlräumen ist die Abrech-
der nung in getrennten Positionen für die Injektion (z.B.
ʊ Vollständigkeit, Anordnung, Anzahl und Länge der Bohrlöcher; mit
und ohne Verdämmung; Instandsetzung der Be-
– Flüssigkeitsdichtheit und tonoberfläche usw.) und für die injizierte Rissfüll-
– Kraftschlüssigkeit stoffmenge vorzunehmen.
der Füllung. (2) Sofern keine andere Regelung getroffen wur-
de, ist die für den einzelnen Riss gemessene größ-
(2) Die Vollständigkeit der Füllung gilt als nachge- te Rissbreite der Abrechnung des gesamten Ris-
wiesen, wenn Bohrkerne mit einem Füllgrad von min- ses zugrunde zu legen.
destens 80 % gefüllt sind. Dies wird an Schnittflä-
chen von in Scheiben geschnittenen Bohrkernen
oder an in der Rissebene gespaltenen Bohrkernen 5 Abnahme
sichtbar gemacht. Systembedingte Poren sind hier-
bei als gefüllt zu werten. (1) Unterliegen die behandelten Flächen einer di-
rekten Verkehrsbelastung, ist der Zustand der
(3) Die Flüssigkeitsdichtheit von gefüllten Rissen Oberfläche vor der Belastung zu dokumentieren.
und Hohlräumen kann optisch festgestellt werden.
(2) Für nur aufwändig zugängliche Bereiche sind in
(4) Die Kraftschlüssigkeit der Füllung kann bei der Leistungsbeschreibung Regelungen über Teilab-
Rissen, die vorher nennenswerte Rissbreitenände- nahmen vorzusehen.
rungen aufwiesen, durch Wegänderungsmessung
nach Aushärten des Rissfüllstoffes zerstörungsfrei
festgestellt werden. Die zu wählende Messmethode 6 Injektion mit Epoxidharz
ist in Tabelle A 3.5.3 beschrieben. Der Messzeit-
raum ist abhängig von der Art der Rissbreitenände-
(EP-I)
rungen.
(5) Die Kraftschlüssigkeit der Füllung ist nachge- 6.1 Allgemeines
wiesen, wenn im Bereich der gefüllten Risse keine (1) Zur Injektion mit EP zum kraftschlüssigen Ver-
Wegänderungen auftreten, die die Dehnfähigkeit binden von Rissflanken und Füllen von Hohlräumen
des Betons überschreiten. In nicht einsehbaren dürfen nur kalthärtende, zweikomponentige und
Bereichen kann ein Nachweis erforderlich werden. lösemittelfreie Harze, die in der Zusammenstellung
Die Verformungseigenschaften des gerissenen der zertifizierten Epoxidharze und Injektionsverfah-
oder ungerissenen Betons sind dabei zu beachten. ren enthalten sind, eingesetzt werden.
Zu dieser Feststellung ist u. U. eine Vergleichsmes-
sung am ursprünglich ungerissenen Beton erfor- (2) Die Festigkeitseigenschaften der durch EP-I
derlich. hergestellten Verbindungen werden durch den
Bauwerksbeton bestimmt (siehe Nr. A 1.3).
(6) Zerstörende Prüfungen sollten nur in Ausnah-
mefällen vorgesehen werden.
(7) Die Vollständigkeit der Füllung und Qualität des 6.2 Anwendung
Rissfüllstoffes im Beton können nur durch Entnah- (1) Die EP-I ist bei Trennrissen und bei oberflä-
me von Bohrkernen festgestellt werden. Eine sol- chennahen Rissen geeignet, wobei der Rissverlauf
che Kontrollprüfung sollte daher nur in begründe- beliebig sein kann. Die folgenden Anforderungen
ten Fällen (z.B. bei Unregelmäßigkeiten während sind unabhängig voneinander einzuhalten:
der Ausführung oder bei wiederholt festgestellten
Undichtheiten, bei optisch von außen erkennbaren – Die Mindest-Rissbreite beträgt 0,10 mm.
Mängeln in der Füllung oder bei fehlender Kraft-
– Für kurzzeitige Rissbreitenänderungen sind
schlüssigkeit) durchgeführt werden.
¨w ” 0,10 * w bzw. ¨w ” 0,03 mm einzuhalten.
(8) Die Bohrkerne mit Durchmessern von 50 mm Der kleinere Wert ist maßgebend.
oder kleiner sind aus charakteristischen Bereichen
– Die zulässigen täglichen Rissbreitenänderun-
der gefüllten Risse zu entnehmen. Ihre Anzahl und
gen sind abhängig von der Festigkeitsentwick-
Länge richten sich nach dem Umfang der Maßnah-
lung des Epoxidharzes. Die täglichen Rissbrei-
me und der Bedeutung der Erfüllung der vertraglich
tenänderungen sind nicht begrenzt, wenn die
zugesicherten Eigenschaften der Füllung für das
Festigkeitsentwicklung innerhalb von 10 h
Bauwerk oder Bauteil (z.B. nach dem Ausmaß der
3,0 MPa überschreitet und eine Nachinjektion bei
Undichtheiten).
der größten Rissbreite erfolgt.
(2) Bei der Anwendung von EP-I müssen alle Risse
ab einer Rissbreite von 0,05 mm voll gefüllt sein.

8 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


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(3) Für Risse, die in wesentlichen Bereichen des 7 Injektion mit Zementleim
Rissverlaufes eine Rissbreite unter 0,10 mm haben,
ist die Wirksamkeit von EP-I durch eine Erstprüfung
(ZL-I) oder Zement-
nicht nachgewiesen. suspension (ZS-I)
(4) Nach Aushärtung von Epoxidharz sind wieder-
holte Füllungen nicht mehr erfolgreich möglich. 7.1 Allgemeines
(5) Für Risse in Arbeitsfugen siehe Nr. A 2 Ab- (1) Zur Injektion mit ZL und ZS zum kraftschlüssi-
satz (4). gen Verbinden von Rissflanken und Füllen von
(6) Wegen der vergleichsweise geringen Steifigkeit Hohlräumen dürfen nur Füllgutgemische ver-
von EP soll EP-I bei Hohlräumen im Beton nur dann wendet werden, die in der Zusammenstellung der
eingesetzt werden, wenn diese klein sind. Die Stoff zertifizierten Zementleime bzw. Zementsuspensio-
spezifischen Anwendungsbedingungen für Risse nen und Injektionsverfahren enthalten sind.
sind sinngemäß einzuhalten. (2) Die Festigkeit der durch ZL-I und ZS-I herges-
tellten Verbindungen wird in der Regel durch die
Festigkeit der Zementleime oder -suspensionen
6.3 Ausführung
bestimmt (siehe Nr. A 1.3). Die Festigkeitseigenschaf-
(1) Risse und Hohlräume sind vollständig zu füllen. ten der ZL oder ZS sind der jeweiligen Anwendung
(2) Die niedrigste Anwendungstemperatur beträgt entsprechend zu fordern.
8 °C.
(3) Allseitig zugängliche Risse sind allseitig zu ver- 7.2 Anwendung
dämmen. Der Riss ist mit Packern zu bestücken und (1) Die ZL-I ist ausschließlich geeignet bei Trenn-
zu injizieren. Bei Bauwerken mit kurzzeitigen oder rissen. ZS-I ist geeignet bei Trennrissen und ober-
täglichen Rissbreitenänderungen muss die Ver- flächennahen Rissen, wobei der Rissverlauf belie-
dämmung mit einem hierfür in den Angaben zur big sein kann. Die Rissfüllstoff spezifischen An-
Ausführung vorgesehenen Stoff erfolgen. wendungsbedingungen für ZL oder ZS zum Füllen
(4) Treten bei EP-I nennenswerte Unterbrechun- von Rissen gemäß der DIN V 18028 und die fol-
gen auf, die auf ein vom Auftragnehmer zu vertre- genden Anforderungen sind während der Ausfüh-
tendes Versagen der Verdämmung zurückzuführen rung zu prüfen und einzuhalten:
sind, kann der Auftraggeber weitere Injektionsarbei- – Die Mindest-Rissbreite auf der Bauteiloberfläche
ten bis zur Beseitigung der Ursachen untersagen. beträgt bei ZL-I 0,80 mm und bei ZS-I 0,25 mm.
Die Folgekosten trägt der Auftragnehmer.
– Bei der Anwendung von ZL-I müssen Bereiche
(5) Soll auf eine Verdämmung verzichtet werden, des Rissverlaufs ab einer Rissbreite im Gefüge (an
ist dies in der Leistungsbeschreibung vorzusehen. der Risswurzel) von 0,20 mm, bei einer Anwen-
(6) Bei größeren täglichen Rissbreitenänderungen dung von ZS-I ab einer Rissbreite von 0,05 mm
(Überschreitung der für kurzzeitige Rissbreiten- gemäß der DIN V 18028 voll gefüllt sein.
änderungen angegebenen Anforderungen nach (2) Für Risse, die in wesentlichen Bereichen des
Nr. 6.2) ist der Injektionszeitpunkt so zu wählen, Rissverlaufes bei ZL-I eine Rissbreite unter 0,80 mm
dass eine Nachinjektion bei den größten Rissbrei- und bei ZS-I unter 0,25 mm haben, ist die Wirksam-
ten erfolgen kann (siehe Nr. A 2). keit durch eine Erstprüfung nicht nachgewiesen.
Bei einer besonders sorgfältigen Vorbehandlung
6.4 Prüfungen der Risse (mit Vornässung) und einer besonders
sorgfältigen Injektion können auch Risse ab einer
(1) Die Erstprüfungen müssen gemäß der Rissbreite von 0,20 mm mit ZS-I voll gefüllt wer-
DIN V 18028 erfolgen. Die Ergebnisse der Erstprü- den.
fung sind anzugeben.
(3) Nach vorangegangenen Füllungen mit Kunst-
(2) Die Kontrollprüfungen dienen der Feststellung stoffen in Rissen und Hohlräumen ist ZL-I oder ZS-I
der Kraftschlüssigkeit und der Vollständigkeit (Füll- nicht zulässig.
grad) der Füllung.
(4) Eine Wiederholung der Füllung mit ZL-I oder ZS-I
als Bindemittel ist möglich.
(5) Die ZL-I oder ZS-I kann bei kurzzeitigen Riss-
breitenänderungen und während der Erhärtungs-
phase bei täglichen Rissbreitenänderungen nicht
eingesetzt werden.
(6) Bei Anwendung von ZL-I und ZS-I zum Füllen
von durchgängigen Hohlräumen gelten die Füll-

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 9


ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in Betonbauteilen

grenzen für die Hohlraumabmessungen gemäß DIN V 18028 erfolgen. Die Ergebnisse sind anzu-
Absatz (1) sinngemäß. geben.
(2) Die Kontrollprüfungen dienen der Feststellung
7.3 Zementleim und der Vollständigkeit (Füllgrad) und der Kraftschlüs-
Zementsuspension sigkeit der Füllung.

(1) Die ZL und ZS müssen außer den in Nr. A 3.1


genannten die folgenden Eigenschaften aufwei- 8 Injektion mit Polyurethan
sen: (PUR-I)
– den Anwendungsbedingungen entsprechende
Mahlfeinheit und Kornverteilung des Zements und
aller verwendeten wasserunlöslichen Zusatzstoffe 8.1 Allgemeines
und Zusatzmittel, (1) Zur Injektion mit PUR zum begrenzt dehnfähi-
– Unempfindlichkeit gegenüber dem Feuchtezu- gen Verbinden von Rissflanken und zum abdich-
stand der Rissflanke und des Betongefüges. tenden Füllen von Hohlräumen dürfen nur zwei-
komponentige PUR, die in der Zusammenstellung
(2) Zur Herstellung von ZL und ZS müssen Rühr- der zertifizierten Polyurethane und Injektions-
werke eingesetzt werden, die das zur Erzielung der verfahren enthalten sind, eingesetzt werden.
geforderten Mischungsstabilität notwendige Auf-
schließen aller Bestandteile gewährleisten. (2) Zur vorübergehenden Verminderung einer un-
ter Druck stehenden Wasserzufuhr gemäß Tabelle
(3) Die Injektionsfähigkeit des Zementleims bzw. A 3.5.2 kann der Einsatz von einem schnellschäu-
der Zementsuspension während der Verarbeitbar- menden PUR (SPUR) erforderlich werden.
keitsdauer muss durch geeignete Maßnahmen
(Umwälzen, Filtern, Begrenzen der Zementleim- (3) Das zum Injektionsverfahren gehörende SPUR
bzw. der Feinstzementsuspensions-Temperatur) in ist kein dehnfähiger Rissfüllstoff und hat auch keine
entsprechenden Anlagen oder im Injektionsgerät, dauerhaft abdichtende Wirkung.
aufrecht erhalten werden.
8.2 Anwendung
7.4 Ausführung (1) Die PUR-I ist ausschließlich geeignet bei
(1) Risse und Hohlräume sind vollständig zu fül- Trennrissen, wobei der Rissverlauf beliebig sein
len. kann. Die Polyurethane spezifischen Anwen-
dungsbedingungen zum Füllen von Rissen gemäß
(2) Die niedrigste Anwendungstemperatur be- der DIN V 18028 und die Anforderungen sind wäh-
trägt 5 °C. rend der Ausführung gemäß Nr. 2.3.1 zu prüfen
(3) Bei Injektionen von Hohlräumen kann eine voll- und einzuhalten.
flächige Verdämmung des Bauteils, z.B. durch (2) Die Dehnfähigkeit des im Riss ausgehärteten
Spritzmörtel bzw. -beton oder Spritzmörtel bzw. PUR muss bei Rissbreiten zwischen 0,30 mm und
-beton mit Kunststoffzusatz gemäß Teil 3 Ab- 0,50 mm mindestens 5,0 % und bei Rissbreiten
schnitt 4 erforderlich sein. über 0,50 mm mindestens 10,0 % betragen. Dies
(4) Die Injektion erfolgt über Klebe- oder Bohrpacker. gilt bei mittleren Bauwerkstemperaturen von ca.
Diese müssen so ausgebildet sein, dass eine Ent- 15 °C.
mischung von ZL oder ZS während der Injektion nicht (3) Die Dehnfähigkeit von PUR ist begrenzt. Die
eintritt und dass deren Austreten nach Abschluss Rissfüllstoff abhängigen Dehnfähigkeiten sind in
der Arbeiten verhindert wird. den Angaben zur Ausführung enthalten. Sie sind
(5) Herkömmliche Packer mit Kugelrückschlagven- bei niedrigeren Bauwerkstemperaturen deutlich
til erfüllen die vorgenannten Bedingungen in der geringer.
Regel nicht. (4) Für Rissbreiten unter 0,30 mm sind die zugehö-
(6) Bei der Anwendung der ZL-I und ZS-I sind rigen Dehnfähigkeiten in der Erstprüfung des In-
trockene Risse gemäß den Angaben zur Ausfüh- jektionsverfahrens nicht nachgewiesen.
rung vorzubehandeln. Bei der Ausführung einer (5) Aus kurzzeitigen oder langzeitigen Rissbreiten-
Hohlrauminjektion muss Wasser aus einer unmit- änderungen ergeben sich keine Anforderungen. Eine
telbar vorher durchgeführten Vornässung der Risse wiederholte Injektion der Risse ist mit PUR möglich.
entwichen sein.

8.3 Polyurethan
7.5 Prüfungen
(1) Das PUR muss außer den in Nr. A 3.1 genann-
(1) Die Erstprüfungen müssen gemäß ten die folgenden Eigenschaften aufweisen:

10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


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– Bereits bei geringem Wasserzutritt zum noch (8) Bei größeren erforderlichen Harzmengen kön-
nicht reagierten Harzgemisch soll eine Poren- nen mit Zustimmung des Auftraggebers Geräte für
bildung mit einer Zellwandstruktur entstehen, die zweikomponentige Injektion eingesetzt werden,
welche die Dichtheitskriterien erfüllt. die dokumentieren, dass das Mischungsverhältnis
der Einzelkomponenten bei verschiedenen Witte-
– Keine Versprödung bei Wasserzutritt vor oder
rungsverhältnissen gewährleistet ist.
nach Ablauf der Reaktion.
(9) Für eine erneute Injektion von undicht gewor-
– Ausreichende Haftfestigkeit an Rissflanken mit
denen Rissen und Hohlräumen sind neue Bohrpa-
beliebigen Feuchtigkeitszuständen.
cker zu setzen.
– Ausreichende Dehnfähigkeit zwischen den
Rissflanken.
8.5 Prüfungen
– Keine aus dem ausgehärteten Harz entwei-
chenden Bestandteile, z.B. Weichmacher. (1) Die Erstprüfungen müssen gemäß der
DIN V 18028 erfolgen. Die Ergebnisse der Erstprü-
(2) Das SPUR muss zur vorübergehenden Vermin- fung sind anzugeben.
derung der Wasserzufuhr bei unter Druck wasser-
führenden Rissen außer den in Nr. A 3.1 genannten (2) Die Kontrollprüfungen dienen der Feststellung
Eigenschaften die folgenden aufweisen: der Vollständigkeit (Füllgrad) und der Flüssigkeits-
dichtheit der Füllung.
– Sehr kurze Reaktionszeiten bei Wasserzutritt.
– Feinzellige Schaumbildung mit starker Volu- 9 Tränkung (T)
menvergrößerung.

8.4 Ausführung 9.1 Allgemeines


Zur Tränkung von Rissen mit EP dürfen nur EP nach
(1) Die PUR-I ist zur Erleichterung der optischen
Nr. 6 eingesetzt werden. Zur Tränkung von Rissen
Füllkontrolle ohne Verdämmung über Bohrpacker
mit ZL oder ZS dürfen nur die ZL oder ZS nach Nr. 7
auszuführen.
eingesetzt werden.
(2) Risse und Hohlräume sind vollständig zu füllen.
Sie müssen gegen Flüssigkeiten dicht sein. Wegen
der begrenzten Dehnfähigkeit von PUR sind die In- 9.2 Anwendung
jektionsarbeiten unter Beachtung der Polyurethan (1) Es gelten folgende Rissfüllstoff spezifischen
abhängigen Temperaturgrenzen zum Zeitpunkt der Anwendungsbedingungen:
größten Rissbreiten auszuführen (siehe Nr. A 1.4).
– Die Tränkung darf nur von oben auf annähernd
(3) Die niedrigste Anwendungstemperatur beträgt horizontalen Flächen erfolgen.
6 °C. Eine niedrigere Anwendungstemperatur ist
ggf. gemäß den Angaben zur Ausführung möglich. – Die Mindestrissbreite beträgt bei der EP-T ca.
0,20 mm, bei der ZS-T ca. 0,40 mm und bei der
(4) Das Injektionsgerät muss die in Nr. A 3.2 defi- ZL-T ca. 0,80 mm.
nierten Eigenschaften haben und für die einfache
Verarbeitung der erforderlichen Harzmengen ge- ʊ Eine wiederholte Tränkung ist nicht zulässig.
eignet sein. Wird PUR-I einkomponentig ausgeführt,
ist der Zutritt von Luftfeuchte zum fertiggemischten (2) Durch Tränkung können nur oberflächennahe
PUR während der Verarbeitung wirksam zu ver- Bereiche von Rissen gefüllt werden. Die ursprüngli-
hindern. che Tragfähigkeit des ungerissenen Querschnitts
wird daher nur teilweise wiederhergestellt, was bei
(5) Ein etwaiges Verdämmen ist in der Leistungs- der Beurteilung einer erneuten Rissbildung zu be-
beschreibung zu vereinbaren. rücksichtigen ist. Aus gleichem Grunde stellt die
Tränkung bereits bei geringen Rissbreitenänderun-
(6) Wird bei unter Druck wasserführenden Rissen
gen in der Regel keine geeignete Maßnahme dar.
eine vorangehende Füllung mit SPUR gemäß Nr. 8.3
erforderlich, ist diese auf die zur Herabsetzung des (3) Zum Tränken in Abhängigkeit vom Feuchtezu-
Wasserzutritts erforderlichen Rissabschnitte zu be- stand siehe Tabellen A 3.5.1 und A 3.5.2.
grenzen, um mit PUR optimale Füllgrade zu errei-
chen.
9.3 Ausführung
(7) Eine Vorinjektion mit SPUR ist nur auf begrün-
dete Ausnahmefälle zu begrenzen. Der Einsatz von (1) Die Risse müssen mindestens bis zu einer Tiefe
SPUR ist nur im hinteren Drittel des Bauteilquer- von 5 mm bzw. bis zur 15-fachen Rissbreite (der
schnitts zulässig. Die PUR-I hat unmittelbar an- kleinere Wert ist maßgebend) getränkt sein.
schließend über zusätzliche Bohrpacker zu erfol- (2) Die niedrigste Anwendungstemperatur für EP-T
gen. beträgt 8 °C und für ZL-T bzw. ZS-T 5 °C.

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 11


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(3) Risse sind vor der Tränkung mit geeigneten


Verfahren (z.B. Industriesaugern) zu säubern.
(4) Das Säubern ist in der Leistungsbeschreibung
vorzusehen.
(5) Zur Erzielung der erforderlichen Fülltiefe muss
innerhalb der von der Bauwerkstemperatur abhän-
gigen Verarbeitbarkeitsdauer des Rissfüllstoffes für
eine ausreichende Zufuhr des Rissfüllstoffes zum
Riss gesorgt werden. Auf die Möglichkeit einer Ent-
lüftung des Risses ist zu achten.
(6) Bei breiteren Rissen können auf der Bauteil-
oberfläche parallel zum Rissverlauf Maßnahmen zur
Erzielung eines ständigen Rissfüllstoffvorrates ge-
troffen werden (z.B. Risse entsprechend dem
Rissverlauf nachschneiden). Die Einzelheiten der
Ausführung der EP-T, ZL-T und ZS-T und die Maß-
nahmen zur Wiederherstellung des ursprünglichen
Zustandes der Bauteiloberfläche sind in der Leis-
tungsbeschreibung vorzusehen.
(7) Bei der Anwendung der ZL-T und ZS-T sind
trockene Risse gemäß den Angaben zur Ausfüh-
rung vorzubehandeln. Bei der Ausführung einer
Hohlraumfüllung muss Wasser aus einer unmittel-
bar vorher durchgeführten Vornässung der Risse
entwichen sein.

9.4 Prüfungen
(1) Umfang und Häufigkeit der Fremdüberwachung
der Ausführung sind in der Leistungsbeschreibung
vorzusehen.
(2) Im Rahmen einer Kontrollprüfung kann die
Fülltiefe zuverlässig nur durch zerstörende Prüfun-
gen festgestellt werden und ist daher auf begründete
Fälle zu beschränken.

12 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in
Betonbauteilen - Anhang A

Anhang A kein vollständiges Füllen der Risse, so dass


bereits wesentlich geringere Beanspruchungen
als diejenigen, die zur Rissbildung geführt ha-
Erläuterungen zum Füllen von ben zum erneuten Aufreißen des Querschnitts
führen.
Rissen und Hohlräumen
– EP-I
Auch einwandfrei injizierte Tragwerksabschnit-
A1 Bestandsaufnahme te können nur Beanspruchungen bis in die Grö-
ßenordnung der ursprünglich rissverursachen-
A 1.1 Allgemeines den Beanspruchungen ertragen. Beim Füllen
von gerissenen Arbeitsfugen muss stets von
(1) Risse sind zu erfassen und zu dokumentieren. einer geringeren Zugfestigkeit des instandge-
(2) Unter Einbeziehung der wahrscheinlichen setzten gegenüber dem ungestörten Quer-
Rissursachen sind besonders die zum Zeitpunkt der schnittsbereich ausgegangen werden. Die
Ausführung zu erwartenden Rissbreitenänderungen Auswirkungen von noch zu erwartenden Be-
und zugehörigen Bauwerkstemperaturen abzu- anspruchungen müssen in Kenntnis dieser Ei-
schätzen. genschaften beurteilt werden.
– PUR-I
A 1.2 Umfang
Die begrenzte Dehnfähigkeit der mit PUR ge-
(1) Umfang der Untersuchungen und Art der Do- füllten Risse ist abhängig von der Rissbreite
kumentation richten sich nach Rissbild und Bedeu- und Bauteiltemperatur. Die in Nr. 8.2 enthalte-
tung der Risse für das Bauwerk. nen Angaben sind Mindestanforderungen; die
aktuellen Dehnfähigkeiten sind den Angaben zur
(2) Bei Rissbildungen geringeren Ausmaßes
Ausführung zu entnehmen. Noch zu erwartende
reicht in der Regel ein Prüfbericht nach DIN 1076
Rissbreitenänderungen müssen dementspre-
aus.
chend sorgfältig abgeschätzt werden.
(3) Bei Rissbildungen größeren Ausmaßes oder
– ZL-I, ZS-I
bei Rissen mit erheblicher Bedeutung für Tragfä-
higkeit, Gebrauchsfähigkeit oder Dauerhaftigkeit Während die Zugfestigkeit von Verbindungen, die
des Bauwerks oder Bauteils, z.B. bei Überbauten mit EP-I hergestellt werden, vorwiegend durch die
von Spannbetonbrücken, muss die Bestandsauf- Qualität des Bauwerksbetons bestimmt wird,
nahme alle relevanten Merkmale von Tabelle A hängt diese bei Injektion mit Zementleim und
3.5.3 umfassen. Darüber hinaus kann die Erfassung Zementsuspension in der Regel maßgebend von
von weiteren Einzelheiten, z.B. besonderen, lage- den Eigenschaften des Rissfüllstoffes ab; diese
bedingten Witterungseinflüssen, Angaben zum sind für den jeweiligen Anwendungsfall den An-
Verkehrsaufkommen und zur Verkehrsentwicklung, gaben zur Ausführung der einzelnen Verfahren
erforderlich sein. zu entnehmen.
(4) Hohlräume im Beton können gemäß Teil 3 Ab- (2) Falls vorangegangene Maßnahmen nicht zum
schnitt 4 erfasst und dokumentiert werden. Zur Be- Erfolg geführt haben, ist zu prüfen, auf welche Ur-
schränkung von Kernbohrungen auf ein Mindestmaß sachen dies zurückzuführen ist.
an Kerndurchmesser wird auf die Möglichkeit von
(3) Konnten die Rissfüllstoff spezifischen Anwen-
endoskopischen Untersuchungen in Bohrlöchern
dungsbedingungen nicht eingehalten werden, sind
kleineren Durchmessers hingewiesen. Art und
gleichartige neue Maßnahmen nur in besonderen
Umfang der Untersuchungen sollten sich nach den
Fällen angebracht. So kann eine Wiederholung von
Anwendungszielen der Füllung gemäß Nr. A 2 rich-
PUR-I zur Erreichung besserer Füllgrade begrün-
ten.
det sein; durch eine erneute Injektion mit ZS kön-
nen schließlich auch bei nochmaligem Aufreißen
A 1.3 Rissursachen der gefüllten Risse so geringe Rissbreiten erzielt
werden, dass sie den Anforderungen an den Kor-
(1) Eine sachgerechte Entscheidung über In- rosionsschutz der Bewehrung und auch an überwie-
standsetzungsmaßnahmen setzt die Kenntnis der gende Dichtheit des Bauteils (Selbstheilen der Risse
Schadensursachen voraus. Für das Füllen von mit geringer Breite) genügen.
Rissen ist in Abhängigkeit vom Verfahren im Hinb-
lick auf die Dauerhaftigkeit der Maßnahme Folgen- (4) Als wiederkehrende Rissursachen sind solche
des zu beachten: Einwirkungen auf das Bauteil zu betrachten, die zur
erneuten Überschreitung der Zugfestigkeit des Be-
– EP-T, ZL-T, ZS-T tons in der Umgebung kraftschlüssig injizierter Ris-
Diese Verfahren gewährleisten im Allgemeinen se führen

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 13


ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in
Betonbauteilen - Anhang A

A 1.4 Messung von Rissbreiten und A 1.6 Schadensbeurteilung


Rissbreitenänderungen (1) Der Einfluss von Rissen in Betonbauteilen auf
(1) Rissbreiten sollten mit einer Genauigkeit von Tragfähigkeit, Gebrauchsfähigkeit und Dauerhaf-
0,10 mm angegeben werden. Hierzu genügt es in tigkeit ist auf der Grundlage von Beobachtungen,
der Regel, einen optischen Vergleich der Rissbreite Prüfungen, statischen Berechnungen und Erfah-
mit der Breite einer kalibrierten Linie, z.B. eines rungen zu beurteilen. Aufgrund dieser Beurteilung,
Linienbreitenmaßstabs, durchzuführen. Die Benut- zusammen mit den aus den Bauwerksakten und
zung einer Risslupe setzt bei Betonbauteilen Er- dem Bauwerksbuch hervorgehenden Angaben
fahrung voraus. und Daten, ist über die Ursache der Rissbildungen,
die Notwendigkeit, die Ziele und die Art des Füllens
(2) Die zu Rissbreitenänderungen gehörenden von Rissen gemäß Tabelle A 3.5.1 und ggf. über
Wegänderungen lassen sich u.a. mit folgenden das Risiko des Entstehens neuer Risse eine Aus-
Methoden erfassen: sage zu treffen. Für die Ausführung der Arbeiten
– Risslupe sind ggf. besondere Hinweise zu geben.

Auf der gut vorbereiteten Betonoberfläche dünn (2) Eine Bewertung der Risse kann nach der
aufgestrichene Gipsmarken bilden nach dem Richtlinie zur einheitlichen Erfassung, Bewertung,
Reißen sehr glatte Risse, deren Breite mit der Aufzeichnung und Auswertung von Ergebnissen
Risslupe gut ablesbar ist. Durch mehrfache Ab- der Bauwerksprüfungen nach DIN 1076 (RI-EBW-
lesungen mit einer Genauigkeit von 0,01 mm PRÜF) durchgeführt werden.
lassen sich langsame Rissbreitenänderungen (3) Für die Beurteilung von Hohlräumen im Beton
u U. auch langzeitig verfolgen. und deren Bedeutung für das Bauwerk gelten auch
– Labormethoden die Hinweise in Abschnitt 4.

Diese auf mechanischem oder elektrischem (4) Bei der Erfassung von Rissmerkmalen ist mit
Prinzip beruhenden Methoden können nur von besonderer Sorgfalt zu verfahren, um eine qualifi-
entsprechend geschultem und erfahrenem Per- zierte Beurteilung der Notwendigkeit und der Art
sonal angewandt werden. Hierbei können auch des Füllens vornehmen zu können.
sehr kurzzeitig eintretende Änderungen mit ei- (5) Die wichtigsten Rissmerkmale (Rissbreite und
ner Genauigkeit von 0,001 mm registriert wer- Rissbreitenänderungen) sind bei Bauwerken im
den. Freien witterungsbedingten Änderungen unterwor-
(3) Bei Überbauten von Massivbrücken entstehen fen. Die Erfassung dieser Merkmale muss daher
tägliche Rissbreitenänderungen, u.a. in Abhängig- mindestens mit der Angabe folgender weiterer
keit von der Sonneneinstrahlung. Größte Änderun- Daten verbunden sein:
gen sind bei Sonnenschein in den Sommer- – Datum, Uhrzeit,
monaten zu erwarten, nicht jedoch bei starker Be-
wölkung und hohen Lufttemperaturen. Bei statisch – Witterungsbedingungen, d.h. Lufttemperatur,
unbestimmten Systemen tritt das tägliche Minimum Bewölkung, Regen, auch an den Vortagen,
der Rissbreite von 7 bis 9 Uhr und das Maximum – Bauteiltemperatur im maßgebenden, d.h. die
von 19 bis 21 Uhr auf. Beim Maximum der Rissbreite Rissmerkmale beeinflussenden Bereich (Die
verursacht auch der Verkehr die Extremwerte der Temperatur ist vor Beginn der Injektionsarbeiten
kurzzeitigen Rissbreitenänderungen. nicht nur auf der Bauteiloberfläche, sondern auch
(4) Risse in Bauwerken mit behinderter Verfor- im Bauteilinneren etwa 4 cm unter der Bauteil-
mung (z.B. Tunnelbauwerke) haben ihre maximale oberfläche zu messen.).
Rissbreite in der kalten Jahreszeit bei niedrigen (6) Bei der Beobachtung von Tagesrissbreitenän-
Temperaturen. derungen müssen die entsprechenden Angaben
mehrmals täglich erfasst werden. Bei verkehrsbe-
A 1.5 Bohrkernentnahmen dingten Rissbreitenänderungen kann eine Charakte-
risierung des Verkehrs zur besseren Bewertung
An Bohrkernen lassen sich Rissart, Zustand der der Ergebnisse erforderlich sein. Die Messzeit-
Risse und der Rissflanken sowie vorangegangene räume sollten so gewählt werden, dass aus den
Maßnahmen feststellen. Ihre Entnahme stellt stets Ergebnissen ausreichende Rückschlüsse auf die
eine Störung dar und sollte daher auf Ausnahme- kurzzeitigen und täglichen Rissbreitenänderungen
fälle beschränkt bleiben. Eine Bohrkernentnahme zum Zeitpunkt der vorgesehenen Füllung möglich
kann häufig durch Betrachtung aller einwirkenden sind.
Einflüsse ersetzt werden.

A 2 Anwendung
(1) Das Füllen von Rissen ist vorzusehen, wenn

14 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


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Betonbauteilen – Anhang A

eines oder mehrere der folgenden Ziele erreicht – ausreichende Eigenfestigkeit ,


werden müssen:
– hohe Alterungsbeständigkeit,
– Hemmen oder Verhindern des Zutritts von kor-
– nicht korrosionsfördernd,
rosionsfördernden Stoffen in Betonbauteile
durch Risse (Schließen). – Verträglichkeit mit allen Stoffen, mit denen es
in Berührung kommt.
– Beseitigen von rissebedingten Undichtheiten
des Betonbauteils (Abdichten).
– Herstellen einer zug- und druckfesten Verbindung A 3.2 Injektionsgerät
beider Rissflanken (kraftschlüssige Verbindung). (1) Injektionsgeräte für einkomponentige und für
– Herstellen einer begrenzt dehnfähigen Verbin- zweikomponentige Injektionen sollen folgende Ei-
dung beider Rissflanken (begrenzt dehnfähige genschaften haben:
Verbindung). – einfache Bedienung, einfache Überprüfbarkeit
(2) Kraftschlüssiges und dehnfähiges Verbinden der Funktionsfähigkeit,
der Rissflanken beinhaltet das Schließen und Ab- – geringe Störanfälligkeit,
dichten der Risse.
– regelbarer bzw. begrenzbarer Druck im von der
(3) Das Herstellen einer kraftschlüssigen Verbin- Füllart abhängigen Arbeitsbereich des Injekti-
dung und einer begrenzt dehnfähigen Verbindung onsgerätes,
schließen sich im allgemeinen gegenseitig aus.
Festigkeit und Dehnfähigkeit der Verbindungen – einfache Reinigung und Wartung.
sind Rissfüllstoff abhängig. (2) Injektionsgeräte für zweikomponentige Injek-
(4) Das Erreichen eines oder mehrerer Ziele kann tionen müssen zusätzlich folgende Eigenschaften
durch Beton- oder Rissfüllstoff schädigende oder haben:
die Haftfestigkeit mindernde Einlagerungen im – hohe Dosiergenauigkeit bei unterschiedlichen
Riss, einschließlich selten zu erwartender Aussinte- Witterungsbedingungen,
rungen an den Rissflanken, teilweise oder voll-
ständig verhindert werden. – geringe Anfälligkeit gegen fehlerhafte Bedienung
(Verstellung des Dosierverhältnisses, Zuschal-
(5) Für vergleichbare Anwendungsziele kann das tung von Reinigungsmitteln usw.).
Füllen im Bereich von Hohlräumen vorgesehen
werden.
(7) Die Anwendungsbereiche der einzelnen Riss-
A 3.3 Injektionsschlauch
füllstoffe und Füllarten richten sich nach dem Der Injektionsschlauch soll folgende Eigenschaften
Feuchtezustand der Risse und den Rissbreiten auf haben:
der Bauteiloberfläche. Für die zur Kennzeichnung
des Feuchtezustandes verwendeten Begriffe gel- – ausreichender Querschnitt und Durchlässigkeit
ten die Merkmale nach Tabelle A 3.5.1. des Injektionskanals und der Austrittsöffnungen
nach dem Betonieren,
(8) Die in Tabelle A 3.5.2 definierten Anwen-
dungsbereiche gelten sinngemäß für Injektionen – Verhinderung des Eindringens von Zementleim
von Hohlräumen im Beton. beim Betoniervorgang oder von zurückdrücken-
dem Rissfüllstoffes nach der Injektion,
– Austritt des Rissfüllstoffes aus dem Schlauch
A 3 Füllen von Rissen im einbetonierten Zustand bereits bei geringem
Druck,
A 3.1 Rissfüllstoff – Sicherstellung der Nachinjizierbarkeit innerhalb
Der Rissfüllstoff soll folgende Eigenschaften ha- der Verarbeitbarkeitsdauer des Rissfüllstoffes,
ben:
– Robustheit der Schläuche und des Befesti-
– füllartangepasste Viskosität, gungssystems beim Einbau des Schlauches
sowie beim Einbau des Konstruktionsbetons,
– gute Verarbeitbarkeit innerhalb füllartabhängig
definierter Grenzen, – Aufschwimmsicherheit beim Betonieren.
– ausreichende Mischungsstabilität,
– geringer reaktionsbedingter Volumen schwund, A4 Füllen von Hohlräumen
– ausreichende Haftfestigkeit am Betongefüge Für das Füllen von Hohlräumen ist in Abhängigkeit
(Rissflanke), vom Verfahren im Hinblick auf die erreichbaren
Anwendungsziele Folgendes zu beachten:

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 15


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Betonbauteilen - Anhang A

ʊ EP-I Tabelle A 3.5.2: Anwendungsbereiche der Rissfüllstoffe


und Füllarten
Diese Methode ist nur geeignet zum Füllen von
trockenen Hohlräumen mit kleinem Volumen in Anwen- Feuchtezustand von Rissen,
der Größenordnung von weniger als 100 cm3. Die dungsziel Rissufern und Rissflanken
im Gefüge hergestellte Verbindung wird zwar wasserführend
kraftschlüssig, die Maßnahme dient jedoch we-
gen des geringen E-Moduls von EP nicht der 1 „druck- unter
trocken ) feucht 2
Verfestigung. In diesem Sinne können mit EP-I los“ Druck )
auch nur lokale Verbundstörungen behoben EP-I
werden. PUR-I PUR-I PUR-I PUR-I
ZL-I ZL-I ZL-I ZL-I
ʊ PUR-I 1 schließen ZS-I ZS-I ZS-I
ZS-I
Falls die Standsicherheit durch die Hohlräume EP-T
im Beton nicht beeinträchtigt ist, können diese in ZL-T ZL-T
der Regel durch Rasterinjektion abdichtend mit ZS-T ZS-T
PUR gefüllt werden. EP-I
PUR-I PUR-I PUR-I PUR-I
ʊ ZL-I, ZS-I 2 abdichten
ZL-I ZL-I ZL-I ZL-I
Hohlräume und haufwerkporiges Betongefüge ZS-I ZS-I ZS-I ZS-I
können mit ZL und ZS bei beliebigen Feuchte- kraft- EP-I
zuständen verfestigend gefüllt werden. Die 3 schlüssig ZL-I ZL-I ZL-I ZL-I
Wahl des Rissfüllstoffes richtet sich nach der verbinden ZS-I ZS-I ZS-I ZS-I
Struktur der Hohlräume im Betongefüge unter begrenzt
Beachtung des unterschiedlichen Eindringver- 4 PUR-I PUR-I PUR-I PUR-I
dehnfähig
mögens von ZL und ZS. Für die obere Grenze verbinden
der zu füllenden Hohlräume sind unter Berück-
1
sichtigung der Druckfestigkeit des Rissfüllstof- ) Bei der Anwendung der ZL-I, ZS-I, ZL-T und ZS-T sind
fes die Belange der Standsicherheit maßge- trockene Risse gemäß den Angaben zur Ausführung
bend. vorzubehandlen.
2
) Zusammen mit Maßnahmen zur Druckminderung, z.B.
Entlastungsbohrungen, Wasserhaltung und rückwärti-
Tabelle A 3.5.1: Feuchtezustand von Rissen, Rissufern und ges Abdichten.
Rissflanken

Begriff Merkmal
– Wasserzutritt nicht möglich,
– Beeinflussung des Rissbe-
reiches durch Wasser nicht
feststellbar,
1 trocken1) – Wasserzutritt möglich, jedoch
seit ausreichend langer Zeit
ausschließbar,
– Rissufer/-flanken optisch fest-
stellbar trocken.2 )
– Farbtonveränderung im Riss-
bereich durch Wasser, jedoch
kein Wasseraustritt,
– Anzeichen von Wasseraustritt
in der unmittelbar zurück-
2 feucht
liegenden Zeit (z. B. Aussin-
terungen, Kalkfahnen),
– Rissufer/-flanken optisch fest-
stellbar feucht oder matt-
feucht. 2 )
– Wasser in feinen Tröpfchen
3 „drucklos“ im Rissbereich erkennbar,
wasserführend – Wasser perlt aus dem Riss.

unter Druck – Zusammenhängender Wasser-


4
wasserführend film tritt aus dem Riss aus.
1
) Beton mit umgebungsbedingter Ausgleichsfeuchte
2
) Beurteilung der Rissflanken an Trockenbohrkernen

16 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in
Betonbauteilen – Anhang A

Tabelle A 3.5.3: Erfassung von Rissmerkmalen

Merkmal Erfassungs- bzw. Dokumentation der Ergebnisse


Untersuchungsmethode

1 Rissart Inaugenscheinnahme, Unterscheidung gemäß Definition


ggf. Bohrkernentnahme 1)

Zeichnerische Darstellung, ggf. pauschale


2 Rissverlauf Inaugenscheinnahme
Angaben (z.B. Biegerisse in Abständen von
....... ,
Netzrisse mit Maschenweite von ....... )

Angaben mit Datum, ggf. Messort bei Riss-


3 Rissbreite Linienstärkenmaßstab, Riss-
breiten-änderungen nach Zeilen 4.1 und 4.2
lupe (Genauigkeit 0,05 mm)
auch mit Uhrzeit und Witterungsbedingungen,
ggf. Bauteiltemperatur 3)

Wegänderungen, z.B. mit Höchständerung mit Datum, Uhrzeit und


4.1 kurzzeitig
Wegaufnehmer Witterungsbedingungen

Änderungen zwischen Morgen- und Abend-


Wegänderungen, z.B. mit
4.2 täglich messwert mit einem Zeitabstand von ca. 12 h,
Messuhr, Setzdehnungs-
Riss- mit Datum, Witterungsbedingungen und Bau-
messer, Wegaufnehmer
breiten- teiltemperatur
änderung

Kleben von (ggf. kalibrierten) Änderungen in großen Zeitabständen (u.U.


4.3 langzeitig Marken, Setzdehnungsmes- mehrere Monate) mit Angabe des Datums
sung und der Witterungsbedingungen, ggf. Bauteil-
temperatur 3)

Inaugenscheinnahme, Er-
kundungen einschl. Herstel- Unterscheidung gemäß Definition, ggf. Ab-
5 Rissursache(n) lungsbedingungen, Verwer- schätzung der Wahrscheinlichkeit wiederkeh-
tung der Ergebnisse von render
Zeile 1 bis 4, ggf. Berech- Rissursachen
nungen

6 Zustand der Risse Inaugenscheinnahme, Angaben gemäß Definition in Tabelle A 3.5.1


bzw. der Rissflanken ggf. Bohrkernentnahme 1) 2)

7 Vorangegangene Bauwerksbuch, Erkundun- Angaben über frühere Maßnahmen, z.B. Fül-


Maßnahmen gen len der Risse

1
) Bohrkernentnahme nur in Ausnahmefällen und mit geringem Durchmesser (50 mm)
2
) Ermittlung des Feuchtegehaltes durch Inaugenscheinnahme oder mit Labormethoden
3
) Angabe der Bauteiltemperatur ist notwendig, sofern die Witterungsbedingungen keine
Rückschlüsse zulassen (z.B. Straßentunnel o. ä.)

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 17


ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in
Betonbauteilen - Anhang B
Formblatt B.3.5.1

Sammelblatt Abschlussbericht Seite

Baumaßnahme Bauwerksnummer (ASB)

Bauabschnitt

Auftraggeber Bauwerksname

oben
Auftragnehmer
unten
Füllart …EP-I …PUR-I …ZL-I …ZS-I …EP-T …ZL-T …ZS-T

Bauteil(e)

B e g i n n ... ... . ... ... ... .. ... ... .. . ... ... ... .. ... ... .. . ... ... . Ende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . der Arbeiten

Umfang der Maßnahme Rissfüllstoffverbrauch ca. . . . . . . . . . . . . . . . . . . kg; Risslänge ca. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . m


Anlagen Anlagen-Nr. Umfang
(Seitenzahl)
Angaben zur Ausführung … gemäß DIN 18028 Anlage A
… gemäß Vereinbarung

… Allgemeine Angaben (Formblatt)


… Tagesprotokolle (Formblatt)
… Rissprotokoll (Formblatt)
… Berichte über weitere Prüfungen
… Darstellung der gefüllten Risse
… Übersicht über die Witterungsverhältnisse
… Angaben zum Verkehr
… Berichte über besondere Vorkommnisse
… Fremdüberwachungsberichte
… Entsorgungsnachweise
…
…

Datum.................................... ... ... Unterschrift .............................................................................


(Auftragnehmer)

Zusätzliche Anlagen
… Kontrollprüfungen
… Anhang C (Anlage zum Bauwerksbuch)
…
…

Auf Vollständigkeit geprüft……………………………………………………


(Auftraggeber)

18 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in
Betonbauteilen - Anhang B

Formblatt B 3.5.2

Allgemeine Angaben Seite

Baumaßnahme Bauwerksnummer (ASB)

Bauabschnitt

Auftraggeber Bauwerksname
oben
Auftragnehmer
unten
Füllart … EP-I … PUR-I … ZL-I … ZS-I … EP-T … ZL-T … ZS-T

Ausführendes Unternehmen
Bauleiter ………………………………………………………………………………………………………………………………
sachkundige Fachkraft z.B. Kolonnenführer
……………………………………………………………………………………………………………………...
Einweisung des Personals am …………………… durch ……………………………………………………………………..
Angaben zur Ausführung … nach DIN 18028 … nach Vereinbarung
Unterlagen
… Auszug Bauwerksprüfung
… Angaben zu
… Rissart
… Beschreibung der Rissverläufe … Darstellung der Rissverläufe
… Rissbreiten … Zustand der Risse
… Rissbreitenänderung ( … kurzzeitig … täglich … langzeitig)
… vorangegangene Maßnahmen … Zugänglich
Besonders vereinbarte Ausführungsbedingungen (Nr. 2.3.1)

Eigenüberwachung
Durchführung durch …………………………………………………………………………………………………………………
Messort(e) ………………………………………………………….………………………………………………………………….

Geräte
… Thermometer … Ausrüstung gemäß Angaben zur Ausführung vollständig
… Hygrothermograph … Lagerung der Stoffe gemäß Angaben zur Ausführung

Fremdüberwachung
Überwachende Stelle ………………………………………………………………………………………………………………..

Vertrag von ……………………….. Baustelle der fremdüberwachenden Stelle gemeldet am …………………………


Baustellenbesuch in der Leistungsbeschreibung vorgesehen … ja … nein
Bestätigung liegt vor … ja … nein
Rissfüllstoff
Bezeichnung ………………………………………………………………………………………………………………………..
Lieferwerk / Abfüller ………………………………………………………………………………………………………………

Injektionsgerät … einkomponentig … zweikomponentig


Packer … geklebt … gebohrt … Ventil
Injektion … einseitig … beidseitig
Verdämmung
… keine … einseitig … beidseitig
… verbleibend … teilweise zu entfernen … vollständig zu entfernen

… Instandsetzung … …
Stoff …………………………………………………………………………………………………………………………………………..
Reperaturstoff für Verdämmung ………………………………………………………………………………………………………..
......................................................................................................................................................................................................

Datum ……………………… Unterschrift …………………..…………… gesehen ………………………………………


(Auftraggeber)

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 19


ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in
Betonbauteilen - Anhang B

Formblatt B 3.5.3

Tagesprotokoll Seite
Bauwerksnummer
Baumaßnahme
(ASB)
Bauabschnitt

Auftraggeber Bauwerksname
oben
Auftragnehmer
unten
Füllart … EP-I … PUR-I … ZL-I … ZS-I … EP-T … ZL-T … ZS-T

lfd. Nr. …………………… zugehörige Rissprotokolle ………………………...………………………………………

Ausgeführte Tätigkeiten
… Vorbereitung … Füllen … Nacharbeiten
Umfang der Maßnahme Rissfüllstoff ca. ……………………….. kg

Meteorologische Daten
…………………. Uhr …………………. Uhr …………………. Uhr
klar … … …
leicht bewölkt … … …
stark bewölkt … … …
Regen … … …
º
Lufttemperatur c …………………… ………………….. ………………….
Luftfeuchte % ............................ ………………….. ………………….
Nr. der zugehörigen Messstreifen ……………………………………………………………………………………….
…………………………………………………………………………………………………………………………………..
Angaben zum Verkehr ………………………………………………………………………………………………………
..................................................................................................................................................................................

Prüfungen / Erfassungen im Rahmen der Eigenüberwachung der Ausführung

… Funktionsprüfung der Injektionsgeräte gemäß Angaben zur Ausführung …………………………………………...


… Aushärtungsprüfungen, Anzahl …………………………………………………………………………………………..…..
… Rückstellproben, Anzahl ……………………………………………………………………………………………….……….
… sonstige Prüfungen, Bezeichnungen ………………………………… Anzahl ………………………………………..
… Rissmerkmale … Rissbreitenänderung … Zustand der Risse
… Kontrollen der Stofflieferung (Vergleich mit Bestellung)

Rissfüllstoff … Lieferschein … Gebindekennzeichnung … Menge


(CE– und Ü-Zeichen)
Nr. ......................
… Chargen-Nr(n). ………………………………………………………………………

Verdämmung … Lieferschein … Kennzeichnung … Menge


Nr. ......................

Reperaturstoff … Lieferschein … Kennzeichnung … Menge


Nr. ………………

… Lagerung

Erläuterung / Abweichung von Vorgaben / besondere Vorkommnisse

Anwendungsbedingungen erfüllt … ja … nein

Datum ……………………… Unterschrift …………………..…………… gesehen ………………………………………


(Auftraggeber)

20 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


Formblatt B 3.5.4

Stand: 04/10
Riss-Protokoll-Nr. Seite
Bauwerksnummer Baumaßnahme
Bauabschnitt Bauteil
Auftragnehmer Auftraggeber

Füllart … EP-I … PUR-I … ZL-I … ZS-I … EP-T … ZL-T … ZS-T Nr. des Tagesprotokolls ..…..….……..

Bauteile …………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………….
3
Riss- Riss- Bauteil- Prüfung der Beginn Ende Nr. des Packers Verbrauch Bemerkungen )
Nr. breite temperatur Vorbereitung Uhr Uhr [ kg]
° 1 2 2
[mm] [ c] ) ) Injektion )

2
Nachinjektion )

Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056


Gesehen (Auftraggeber)
Datum Auftragnehmer

21
1 2 3
) Untergrund, Verdämmung, Packer ) Bestätigung der Ausführung durch Ankreuzen ) Besondere Vorkommnisse und Prüfungen (Aushändigung = A, Rückstellprobe = R)
ZTV-ING Teil 3 - Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in Betonbauteilen - Anhang B
ZTV-ING - Teil 3 Massivbau - Abschnitt 5 Füllen von Rissen und Hohlräumen in
Betonbauteilen - Anhang C

Formblatt C 3.5.1 (Anlage zum Bauwerksbuch)

Ausgeführte Füllungen von Rissen


Seite
in Betonbauteilen
Bauwerksnummer
Baumaßnahme
(ASB)
Bauabschnitt

Auftraggeber Bauwerksname

oben
Auftragnehmer
unten
Bauteil(e)

Schaden

Schadensursache

Füllart … Injektion … Kraftschlüssige … Injektion … Kraftschlüssige


Verbindung Verbindung
… begrenzt dehnfähige … begrenzt dehnfähige
Verbindung Verbindung
… einkomponentig … einkomponentig
… zweikomponentig … zweikomponentig
… Tränkung … Tränkung

Injektionsgerät

Bezeichnung
Rissfüllstoff

1
(Produktname) )
Chargen-Nr.
Hersteller /
Abfüller

Verdämmung … verbleibend … verbleibend


… teilweise entfernt … teilweise entfernt
… vollständig entfernt … vollständig entfernt
… Oberfläche nachgearbeitet … Oberfläche nachgearbeitet
Besonderheiten
bei der Ausführung
Weitere Instandsetzungs-
maßnahmen

Ausführungszeit

Kosten

A b n a h m e . ... ... ... ... .. ... ... .. . ... ... ... .. ... ... .. . . Ablauf der Gewährleistung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Anlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fotos. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Plän e …… .. … ..

…………………………………. …………………………………… ……………………………….


Aufgestellt Datum Unterschrift

1
) Produktname gemäß DIN V 18028

22 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen


ZTV-ING Teil 3 Massivbau Abschnitt 6 Mauerwerk

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 3
Massivbau

Abschnitt 6
Mauerwerk

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 3 Massivbau Abschnitt 6 Mauerwerk

Inhalt Seite

1 Allgemeines ............................................. 3
2 Mauerwerk aus künstlichen Steinen ..... 3
3 Mauerwerk aus Natursteinen ................. 3
3.1 Material ...................................................... 3
3.2 Abmessungen ........................................... 3
3.3 Steinbearbeitung ....................................... 3
3.3.1 Allgemeines ............................................... 3
3.3.2 Bruchrau .................................................... 4
3.3.3 Bossiert ..................................................... 4
3.3.4 Gespitzt ..................................................... 4
3.3.5 Scharriert ................................................... 4
3.3.6 Gebeilt oder geflächt ................................. 4
3.4 Fugeneinteilung ......................................... 4
3.5 Versetzen .................................................. 4
3.6 Verfugen .................................................... 5

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


ZTV-ING Teil 3 Massivbau Abschnitt 6 Mauerwerk

1 Allgemeines 3 Mauerwerk aus Natur-


(1) Der Teil 3 Abschnitt 6 gilt nur in Verbindung mit steinen
dem Teil 1 Allgemeines.
(2) Die verwendeten Steine müssen verwitterungs- 3.1 Material
beständig sein. Auf Verlangen hat der Auftragnehmer (1) Werden in der Leistungsbeschreibung verschie-
Steinmuster mit Zeugnissen einer anerkannten Prüf- dene Farben gefordert, so sind die Anteile der Farb-
stelle vorzulegen. Der Auftraggeber behält sich eine arten in den Steinschnittplänen darzustellen und dem
Zwischenabnahme der Steine im Steinbruch, im Auftraggeber zur Zustimmung vorzulegen. In der
Werk oder an der Verwendungsstelle vor. Regel muss bei einem Mauerwerk dieselbe Gesteins-
(3) Der Mauerwerks-, Versetz- und/oder Steinschnitt- art verwendet werden.
plan einschließlich Fugenausbildung ist von dem Auf- (2) Schadhafte Steine dürfen nicht eingebaut wer-
tragnehmer, der die Unterkonstruktion herstellt, den. Für Deckschichten und Abdeckplatten ist be-
gleichzeitig mit den zugeordneten Schalungs- sonders ausgesuchtes Material zu verwenden.
zeichnungen vorzulegen.
(4) Mörtel und Steine sind so aufeinander abzustim- 3.2 Abmessungen
men, dass Ausblühungen verhindert werden. Ggf.
sind dem Mörtel entsprechende Zusatzmittel beizu- (1) An Brücken müssen Ecksteine von Widerlagern
geben. und Pfeilerköpfen in der Mehrzahl über zwei Schich-
ten des anschließenden Mauerwerks durchbinden.
(5) Sichtbare Flächen sind vor Verunreinigungen
Die Länge der Steine muss mindestens das Einein-
(z.B. beim Betonieren benachbarter Bauteile) zu
halbfache der Steinhöhe, überwiegend jedoch das
schützen.
Zwei- bis Vierfache betragen. Ecksteine müssen
(6) Verblendmauerwerk ist mit dem Konstruktions- nach jeder Seite der Ecke eine Länge von minde-
beton durch Hammerkopfanker und einbetonierte stens der eineinhalbfachen Höhe haben.
Ankerschienen mit bauaufsichtlicher Zulassung zu
(2) Wird das Mauerwerk im Verbund mit dem Beton
verbinden. Hierbei sind mindestens 8 Anker je m2
ausgeführt, so ist für die Läufer eine Tiefe von 18 bis
bei einem Schienenabstand von 50 cm anzuordnen.
25 cm, für die Binder eine Einbindetiefe von 40 bis
Sämtliche Verankerungsteile müssen aus nicht ro-
45 cm vorzusehen. Der Anteil der Binder soll etwa
stendem Stahl der Stahlsorte A 4 bzw. A5, Werk-
30 % der Steine betragen.
stoff-Nr. 1.4401 bzw. 1.4571 nach DIN EN 10088 bzw.
DIN EN ISO 3506 bestehen. (3) Gewölbesteine müssen Keilform entsprechend
der radialen Lage der Stoßfugen haben. Bei Gewöl-
besteinen sind Unterwinkelungen an den Lager- und
2 Mauerwerk aus künstlichen Stoßfugenflächen nicht erlaubt. Ferner dürfen für eine
Steinen Tiefe von 10 cm, gerechnet ab Vorderkante des Stei-
nes, keine größeren Erhöhungen als 5 mm auftre-
(1) Steine müssen maßhaltig sein und dürfen we- ten. Obere und untere Leibung müssen in der plan-
der Risse noch beschädigte Kanten aufweisen. Für mäßigen Krümmung an der Sichtfläche des Bogens
Bauwerksecken sind Formsteine zu verwenden. Die verlaufen.
Ecksteine von Ziegelmauerwerk sind bei nicht recht-
winkligen Bauwerksecken dem vorhandenen Win-
kel entsprechend zu schneiden. Spitze Kanten mit 3.3 Steinbearbeitung
dem Winkel ≤ 80° sind mit 5 cm Kantenlänge zu bre-
3.3.1 Allgemeines
chen. Die Steine sind vollfugig mit jeweils gleicher
Fugendicke und -breite zu vermauern. Mörtelzusatz- (1) Die Kanten der Steine müssen am Haupt voll
mittel bedürfen der Zustimmung des Auftraggebers. sein. Keilansätze, Bohrlöcher oder deren Spuren dür-
Bei Verblendmauerwerk ist ein mindestens 3 cm brei- fen an den Sichtflächen nicht in Erscheinung treten.
ter Zwischenraum zwischen Mauerwerk und Kon- Auch soll der Einsatz der Bearbeitungswerkzeuge
struktion herzustellen und in jeder Schicht mit Mauer- möglichst nicht erkennbar sein.
mörtel nach DIN 1053-1 sorgfältig auszufüllen. (2) Lager- und Stoßflächen sind so zu bearbeiten,
(2) Werden Fugen ausgekratzt, sind sie mit Mörtel dass die Steine mit einer Fugendicke und -breite von
nach einem Farbmuster, dem der Auftraggeber zu- 1,5 cm versetzt werden können. Die Lagerflächen
gestimmt hat, zu verfugen und zu glätten. müssen parallel zueinander und in Richtung der Ge-
steinsschichtung angelegt werden. Die Lager- und
Stoßflächen sind auf 8 bis 10 cm Tiefe eben zu be-
arbeiten. Gesägte Lager- und Rückflächen sind durch
Spitzhiebe aufzurauen.

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 3


ZTV-ING Teil 3 Massivbau Abschnitt 6 Mauerwerk

(3) Bei Brücken sowie an betonten Ecken von Stütz- (3) Keilschichten zur oberen Begrenzung schräg ab-
wänden sollen Schichtsteine und Ecksteine einen aus schliessender Sichtflächen müssen an der schwäch-
größerer Entfernung erkennbaren Bearbeitungsun- sten Stelle mindestens noch 2/3 der niedrigsten
terschied zeigen. Dabei kommen für das Schichten- Schichthöhe aufweisen. Die Stoßfugen sind unregel-
mauerwerk gröbere Bearbeitungsarten wie bruch- mäßig gegeneinander zu versetzen. Sie müssen
rauh, bossiert und gespitzt in Betracht. Ecksteine senkrecht auf den Lagerfugen stehen und in über-
erhalten dann eine verfeinerte Sichtflächenbear- einanderliegenden Schichten einen Abstand haben,
beitung, z.B. scharriert, gesägt und gebeilt. Die der mindestens der Schichthöhe entspricht. Deh-
Leibungsfläche von Gewölbesteinen ist mit Rücksicht nungsfugen des Bauwerks sind auch im Bereich der
auf das Versetzen auf dem Traggerüst zu stocken Werksteinverkleidung geradlinig anzulegen.
oder fein zu spitzen.
(4) Lagerfugen müssen bei Trennfugen oder Ver-
schneidung zweier Mauerflächen in gleicher Höhe
3.3.2 Bruchrau
durchlaufen.
Kanten, welche die Ansichtsflächen der Steine be-
(5) Sofern bei Stützwänden an steilen Straßen die
grenzen, müssen geradlinig sein (Ausnahme vgl. Nr.
Anordnung rechtwinklig zur Straßenneigung gestell-
3.2 Absatz (3)) und in einer Ebene liegen. Erhebun-
ter Dehnfugen im Beton nicht mehr zweckmäßig er-
gen in der Ansichtsfläche dürfen höchstens 3 cm
scheint, können diese auch lotrecht ausgeführt wer-
über, Vertiefungen höchstens 1 cm unter der Ebene
den. Das Mauerwerk muss dann im Bereich der
der Umrandungskanten liegen.
Dehnungsfugen auf ca. 1,30 m Breite in reinem Kalk-
mörtel aus hydraulischem Kalk gemauert werden,
3.3.3 Bossiert ohne dass die Dehnungsfuge des Betons auch durch
Bossierte Steine sollen bruchraue Spaltflächen und die Verblendung hindurchzugehen braucht. Die
bis etwa 30 % der Sichtfläche natürliche Bossen ha- Verankerungen der Verblendung sind außerhalb des
ben. Sie dürfen über die Ebene der Umrandungs- mit Kalkmörtel gemauerten Teils anzuordnen.
kanten nicht mehr als 1/10 der Steinhöhe, jedoch nicht
mehr als 5 cm vorspringen. Mulden dürfen nicht hin-
3.5 Versetzen
ter der Ebene der Umrandungskanten zurückliegen.
(1) Die Steine sind mit gleichbleibender Fugendicke
3.3.4 Gespitzt und -breite in Zementmörtel zu versetzen. Läufer und
Binder müssen regelmäßig auf das Mauerwerk ver-
Gespitzte Flächen dürfen stellenweise noch die durch teilt werden. Natursteinmauerwerk muss mindestens
das Spalten entstandene Oberflächenbeschaffenheit bis 30 cm unter Gelände reichen. Bei Verblendmauer-
zeigen. Strichartig verlaufende Spitzhiebe sind nicht
werk ist der Zwischenraum zwischen Naturstein und
zulässig. Die Kanten dürfen keine ausgesprungenen
Konstruktion mit Mauermörtel nach DIN 1053-1 sorg-
Stellen haben.
fältig auszufüllen.

3.3.5 Scharriert (2) Bei längeren Arbeitsunterbrechungen muss die


Oberfläche des Mauerwerks abgedeckt und gegen
An senkrechten und überstehenden Flächen soll der Witterungseinflüsse geschützt werden. Dies gilt auch
Scharrierschlag senkrecht, sonst jedoch innerhalb für frisches Mauerwerk oder frischen Hintermaue-
einer Steinfläche in einer Richtung verlaufen. rungsbeton. Mauerwerk in direktem Verbund darf
nicht mehr als 3 bis 4 Steinschichten über den
3.3.6 Gebeilt oder geflächt Hintermauerungsbeton hochgeführt werden. Es ist,
Bei gebeilten Flächen sollen die Hiebe in einer Rich- wenn nötig, gegen horizontales Verschieben ohne
tung verlaufen. gesonderte Vergütung zu sichern. Wenn Binder, z.B.
im Bereich von Auflagerbänken, nicht eingebaut wer-
den können, sind auf 1 m2 Mauerwerk in den Lager-
3.4 Fugeneinteilung fugen mindestens 4 beidseitig mit Rundhaken ver-
(1) Die Lagerfugen verlaufen im Allgemeinen waa- sehene Rundstahlanker mit einem Stabdurchmesser
gerecht, bei Gewölbesteinen radial, bei bergseitigen von 6 mm einzulegen, die mindestens 15 cm in den
Stützwänden bis höchstens 8 % Längsneigung par- Beton einbinden.
allel zur Trassenneigung, sofern nicht Muster- bzw. (3) Gewölbesteine sind zunächst trocken auf dem
Richtzeichnungen oder besondere Angaben in der Traggerüst zu versetzen und gegeneinander mit Hart-
Leistungsbeschreibung maßgebend sind. holz zu verkeilen. An den äußeren Fugenrändern sind
(2) Unmittelbar übereinander liegende, gleichhohe 2 cm dicke Holzleisten einzulegen. Erst nach voller
Schichten sind zu vermeiden. Wechselsteine müs- Belastung des Traggerüstes sind die Fugen satt aus-
sen zwei Schichten erfassen. zustopfen und die Keile wieder zu ziehen. Die Rand-

4 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


ZTV-ING Teil 3 Massivbau Abschnitt 6 Mauerwerk

leisten werden vor dem Verfugen entfernt. Die Auf-


mauerung über Gewölben darf erst nach dem Ab-
senken des Traggerüstes vorgenommen werden.

3.6 Verfugen
(1) Bei Schichtenmauerwerk sind alle Fugen in den
Sichtflächen 4 cm tief auszukratzen sowie mit Mör-
tel nach DIN 1053-1 und einem Farbmuster, dem der
Auftraggeber zugestimmt hat, sorgfältig zu verfugen.
Der Fugenmörtel soll in getrocknetem Zustand im
allgemeinen heller sein als die Steine. Zum Einfär-
ben sind Zugaben von Kalk (Kalk-Zement-Mörtel),
sonst nur zementechte Farben zu verwenden.
(2) Der Fugenmörtel ist kräftig in die Fuge einzu-
drücken. Anschließend ist der überschüssige Mörtel
im allgemeinen mit einem Holzspan abzustreifen, so
dass die Fugensichtfläche rau bleibt. Ein Fugeisen
darf zum Glätten der Fugensichtflächen nur mit Zu-
stimmung des Auftraggebers verwendet werden.

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 5


Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 1 Stahlbau

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 4
Stahlbau, Stahlverbundbau

Abschnitt 1
Stahlbau

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 1 Stahlbau

Inhalt Seite

1 Allgemeines .............................................. 3
2 Werkstoffe ................................................ 3
3 Konstruktion ............................................. 3
4 Schweißverbindungen............................. 4
5 Seile........................................................... 5
6 Fertigung .................................................. 5
7 Montage .................................................... 6

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 1 Stahlbau

1 Allgemeines – Aussteller des Zeugnisses,


– Besteller,
(1) Der Teil 4 Abschnitt 1 gilt nur in Verbindung mit
dem Teil 1 Allgemeines. – Hersteller mit Angabe des Walzwerkes,

(2) Dieser Abschnitt gilt auch für Stahlbauteile des – Empfänger,


Stahlverbundbaus. – Erzeugnis,
(3) Es gelten für den Brückenbau DIN 18800-7 so- – Werkstoff (Stahlsorte),
wie die DIN Fachberichte „Stahlbrücken“ und „Ver- – Norm mit Ausgabedatum,
bundbrücken“. Für den sonstigen konstruktiven Inge-
– Schmelzennummer,
nieurbau gelten DIN 18800-1 bis - 4 mit der zugehö-
rigen Anpassungsrichtlinie Stahlbau, sowie je nach – Probennummer,
Anwendungsfall DIN 18801, DIN 18806-1 und DIN – Erschmelzungsverfahren,
18808. Außerdem gelten allgemein DASt-Ri 007 und
– Lieferzustand,
DASt-Ri 009.
– Abmessungen des Walzproduktes,
(4) Für die Bemessung der Unterbauten ist dem Auf-
traggeber innerhalb von 6 Wochen nach Auftragser- – Maßprüfung und Sichtkontrolle für äußere Be-
teilung die Berechnung der Auflagerkräfte und der schaffenheit,
Lagerwege zur Prüfung einzureichen. Diese Anga- – chemische Zusammensetzung – Schmelzenana-
ben dürfen gegenüber der endgültigen Berechnung lyse (14 Elemente; DIN 18800-1),
nur für den Lastfall Eigengewicht bis zu 10 % abwei-
– Ergebnisse Zugversuch (Streckgrenze, Zugfestig-
chen. Außerdem sind die Höhenlage der Unterkante
keit, Bruchdehnung),
der Lagerkonstruktion sowie die Lastangriffspunkte
und -richtungen anzugeben. – Ergebnisse Kerbschlagbiegeversuch,
(5) Die Mengen- und Beschichtungsflächenberech- – ggfs. Baumann-Abdrucke,
nung ist gemäß DS 804 aufzustellen. – Ultraschallprüfung,
– Aufschweißbiegeversuch nach SEP 1390 für
2 Werkstoffe Nenndicken ab 30 mm,
– Erklärung des Ausstellers über die Erfüllung der
(1) Es gelten DIN EN ISO 3506, DIN EN 10025 un- vertraglich formulierten Anforderungen.
ter Berücksichtigung der BN 918 002, DIN EN 10088,
DIN EN 10155 unter entsprechender Berücksichti-
gung der BN 918 002 und die allgemeinen bauauf- 3 Konstruktion
sichtlichen Zulassungen für nicht rostende Stähle. (1) Es gilt DIN EN ISO 12944-3.
(2) Für Bauwerke und Bauwerksteile mit nicht vor- (2) Aussteifungen, Verstärkungs- und Ausrüstungs-
wiegend ruhender Beanspruchung sind nur Werk- teile sind möglichst nach innen zu legen. Das gilt
stoffe zu verwenden, die den Anforderungen der BN auch für Dickenabstufungen von Deck- und Unter-
918 002 entsprechen und durch eine anerkannte gurtblechen der Hohlkästen.
Stelle geprüft wurden. Ein Abnahmeprüfzeugnis 3.1
C nach DIN EN 10204 ist dem Auftraggeber vorzule- (3) Montageöffnungen sind in den Zeichnungen dar-
gen. Für tragende Bauteile von Brücken sind Stähle zustellen und so anzuordnen, dass hochbeanspruch-
der Gütegruppe G4 entsprechend DIN EN 10025 te Querschnitte nicht geschwächt werden. Sie sol-
nicht zugelassen. len möglichst mit den Einstiegsöffnungen identisch
sein. Die Blechstöße von orthotropen Platten sind
(3) Für Straßen- und Wegbrücken dürfen Prüfung und
zu schweißen.
Abnahme nach BN 918 002 sowie Ausstellung eines
Abnahmeprüfzeugniss 3.1 C nach DIN EN 10204 nur (4) Die Mindestabmessungen nach Tabelle 4.1.1
durch eine anerkannte Prüfstelle erfolgen. Die Aufwen- dürfen ergänzend zu DIN-Fachbericht „Stahlbrücken“
dungen für die Prüfung gehören zur Leistung des nicht unterschritten werden.
Auftragnehmers und werden nicht gesondert vergü- (5) Für Fußgängerbrücken gelten die Mindestab-
tet. Das Prüfprogramm ist vor der Materialbestellung, messungen des DIN-Fachberichtes „Stahlbrücken“.
die Abnahmezeugnisse sind vor Beginn der Fertigun-
gen dem Auftraggeber vorzulegen. (6) Überbau und Kammerwand sind so steif auszu-
bilden, dass die Differenz der gegenseitigen vertika-
(4) Das Abnahmezeugnis muss mindestens die fol- len Verschiebungen der Fugenufer höchstens 5 mm
genden Angaben enthalten: beträgt. Dieses Maß ist nachzuweisen. Es schließt
– Bezeichnung/Titel (Abnahmeprüfzeugnis 3.1 C auch die Durchbiegung des Endquerträgers der
nach DIN EN 10204), Brücke unter Verkehrslast ein.

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 3


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Tabelle 4.1.1: Mindestabmessungen Schweißverbindungen an Hauptträger- und Fahr-


bahnelementen (siehe DIN-Fachbericht „Stahlbrü-
1 U-Stähle 120 mm Höhe cken“) sind zu den Anforderungen der Bewertungs-
gruppe B gemäß DIN EN 25 817 folgende zusätz-
2 I-Stähle 140 mm Höhe liche Anforderungen nach Tabelle 4.1.2 einzuhalten:
3 Zwischenlängsträger, 8 mm Dicke
einwandige Rippen Tabelle 4.1.2: Zusätzliche Anforderungen
4 Stege und Gurte von Voll-
wandhauptträgern ≤ 1,50 m zu Unregel- zusätzliche
Konstruktionshöhe 10 mm Dicke Nr. mäßigkeiten Anforderungen
5 Stege und Gurte von Voll- 3 Porosität einzelne kleine
wandhauptträgern ≥ 1,50 m und Poren Poren zulässig
Konstruktionshöhe 12 mm Dicke
4 Porennest Größtmaß der Summe : 2%
6 Stege, Gurte und Boden-
5 Gaskanal, keine größeren Schlauch-
bleche von Hohlkasten- Schlauchporen poren
trägern 10 mm Dicke
10 schlechte Stirnlängskante muss
7 Bleche von Fachwerkstäben Passung, sicher erfasst sein, ge-
mit Hohlquerschnitten 8 mm Dicke Kehlnähte ringer Wurzelrückfall
8 Seiten- und Deckbleche ist stellenweise zulässig.
sonstiger Bauteile mit Hohl- b ≤ 0,3 + 0,10 a, jedoch
querschnitten 5 mm Dicke maximal 1 mm.
b = Spaltbreite bzw.
9 Abdeckbleche 5 mm Dicke Wurzelrückfall
10 Schrammborde und Schot- 11 Einbrandkerbe a) Stumpfnaht:
terbegrenzungen 14 mm Dicke geringe örtlich zu-
lässig, h ≤ 0,5 mm
b) Kehlnaht:
4 Schweißverbindungen Senkrecht zur Span-
nungsrichtung sind
(1) Der Auftragnehmer muss über den großen Eig-
Einbrandkerben nicht
nungsnachweis nach DIN 18800-7 mit den erforder-
zulässig; örtlich auf-
lichen Erweiterungen für den jeweiligen Anwen-
getretene sind flach
dungsbereich verfügen.
anzuschleifen.
(2) Die eingesetzten Schweißer müssen die Schwei-
ßerprüfung nach DIN EN 287-1 erfolgreich abgelegt 18 Kantenversatz Maximal 2 mm;
haben und eine entsprechende Bescheinigung besit- scharfe Übergänge sind zu
überarbeiten.
zen. Der Einsatzbereich des Schweißers in der Ferti-
gung muss dem Geltungsbereich der vorliegenden 24 Zündstelle außerhalb der Schweißfuge
Schweißerprüfung entsprechen. Schweißer, die Kehl- unzulässig.
nahtschweißungen ausführen, müssen auch ein Kehl-
26 Mehrfachun- nicht zulässig
nahtprüfstück geschweißt haben. Zusätzlich ist der
regelmäßig-
Schweißbetrieb verpflichtet, sich über Arbeitsproben zu
keiten im
vergewissern, dass der Schweißer die an das Bauteil
Querschnitt
gestellten Qualitätsanforderungen erfüllen kann.
(3) Für die Schweißnahtvorbereitungen gilt DIN EN feste Ein- nicht zulässig
29692. schlüsse
(4) Die Grenzwerte von Imperfektionen sind nach Ange- Diese und die dadurch
DIN EN 25817 zu bewerten. Schweißnähte in Bau- schmolzene wärmebeeinflusste Zone
werksteilen mit nicht vorwiegend ruhender Belastung Schweißspritzer sind zu entfernen.
müssen mindestens die Anforderungen der Bewer-
tungsgruppe B (hoch) erfüllen.
(5) Bei Schweißverbindungen an Bauteilen, für die (6) Systematische, sich ständig wiederholende Im-
ein Betriebsfestigkeitsnachweis zu führen ist, und bei perfektionen sind unzulässig. Die Zuordnung der Er-

4 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


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gebnisse in die Bewertungsgruppen ist nach dem (10) Die tatsächliche Spaltbreite geschweißter Bau-
Bewertungskatalog DIN EN 25817 des Deutschen stellenstöße darf nicht mehr als 2 mm von der in
Verbandes für Schweißtechnik durchzuführen. der Ausführungszeichnung vorgesehenen abwei-
(7) Für die Prüfung von Schweißverbindungen im chen. Ein unplanmäßiger Höhenversatz ist durch
Stahlbrückenbau mit Röntgen- und Gammastrahlen konstruktive Maßnahmen zu verhindern.
ist DIN EN 1435 maßgebend. Die Durchstrahlungs- (11) Einwandige Steifen sind umlaufend anzu-
filmbilder müssen der Bildgüteklasse B nach DIN EN schweißen. Unterbrochene Nähte dürfen nicht aus-
462-3 entsprechen. Die Anforderungen richten sich geführt werden.
nach Prüfklasse B der DIN EN 1435.
(12) Bei Luft- und/oder Bauwerkstemperaturen un-
(8) Ultraschallprüfungen sind in Anlehnung an das ter 0° C darf nur mit Einverständnis des Auftragge-
Merkblatt Herstellung und Prüfung von Verbindun- bers und unter besonderen Maßnahmen geschweißt
gen; zerstörungsfreie Prüfung der Schweißverbin- werden.
dungen (AD-Merkblatt HP 5/3) der Arbeitsgemein-
schaft Druckbehälter durch einen qualifizierten
Werkstoffprüfer durchzuführen. Die Anforderungen
5 Seile
richten sich nach der Prüfklasse B. Die Zuordnung Es gelten die Technischen Lieferbedingungen für
der Ergebnisse in die Bewertungsgruppe der DIN EN vollverschlossene Brückenseile (TL Seile).
25817 ist nach den Empfehlungen zur Bewertung
von Ultraschallbefunden an Schmelzschweißverbin-
dungen (DVS-Merkblatt 0704) durchzuführen. 6 Fertigung
(9) Bei Stumpfstößen von Blechen dürfen unter- (1) Der Beginn der Fertigung in der Werkstatt und
gelegte Stahlbleche als Schweißhilfe anstelle von auf der Baustelle ist dem Auftraggeber rechtzeitig
Kupferschienen oder Keramikplättchen nur mit Zu- mitzuteilen.
stimmung des Auftraggebers verwendet werden. (2) Die Fertigungsüberwachung der Stahlkonstruk-
Werden diese Bleche zugelassen, so sind (mit Aus- tion und des Korrosionschutzes im Werk werden im
nahme in dichten unzugänglichen Hohlkästen) die Auftrag des Auftraggebers durch eine anerkannte
Ränder dicht zu verschweißen. Überwachungsstelle durchgeführt.

Bild 4.1.1: Zulässige Maßabweichungen für Platten und Steifen

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 5


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 1 Stahlbau

(3) Der Fertigstellungstermin ist dem Auftraggeber


so frühzeitig anzugeben, dass die Stahlkonstruktion
vor dem Verladen kontrolliert werden kann.
(4) Die Maßabweichungen bei der Herstellung sind
rechnerisch zu berücksichtigen. Sie dürfen die Wer-
te nach Bild 4.1.1 nicht überschreiten. Die Unter-
schreitung der zulässigen Werte ist durch Aufmaß,
auch beim abschnittsweisen Bauen, nachzuweisen.
Umfang, Art und Zeitpunkt des Aufmaßes ist mit dem
Auftraggeber abzustimmen. Die Ergebnisse sind ta-
bellarisch und graphisch darzustellen und den zu-
lässigen Werten gegenüberzustellen. Die Protokolle
aller Messungen und Prüfungen sind dem Auftragge-
ber fortlaufend zu übergeben.

7 Montage
(1) Der Auftragnehmer hat sich spätestens vor Be-
ginn der Montage von der richtigen Lage der Unter-
bauten zu überzeugen und das Messprotokoll dar-
über dem Auftraggeber auszuhändigen.
(2) Für alle wichtigen Montageschritte auf der Bau-
stelle ist dem Auftraggeber vor Beginn der Arbeiten
eine detaillierte Montageanweisung rechtzeitig vor-
zulegen. Hieraus muss die Folge der einzelnen Ar-
beitsgänge erkennbar sein. Ferner ist anzugeben,
welche Kontrollen während des Baufortschrittes (z.B.
Durchbiegungsmessungen, Auflager-, Seilkrafter-
mittlungen) durchgeführt werden. Das Ergebnis der
Kontrollen ist den Sollwerten gegenüberzustellen und
dem Auftraggeber vorzulegen.
(3) Montage- und Arbeitshilfen an der Trag-
konstruktion bedürfen der Zustimmung des Auftrag-
gebers und sind in den Ausführungsunterlagen dar-
zustellen.
(4) Es dürfen nur Pressen verwendet werden, die
sich auch unter Last in jeder Stellung festlegen las-
sen.
(5) Verunreinigungen und Beschädigungen der Un-
terbauten sind bei der Montage durch geeignete
Maßnahmen zu verhindern, erforderlichenfalls sind
sie im Einvernehmen mit dem Auftraggeber zu besei-
tigen.

6 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 2 Stahlverbundbau

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 4
Stahlbau, Stahlverbundbau

Abschnitt 2
Stahlverbundbau

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 2 Stahlverbundbau

In Vorbereitung

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 4
Stahlbau, Stahlverbundbau

Abschnitt 3
Korrosionsschutz von Stahlbauten

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten

Inhalt Seite Seite

1 Allgemeines .............................................. 3 7 Prüfungen ............................................... 12


1.1 Grundsätzliches ......................................... 3 7.1 Allgemeines ............................................. 12
1.2 Begriffsbestimmungen ............................... 3 7.2 Qualitätssicherung der Beschichtungs-
1.3 Anforderungen ........................................... 4 stoffe und -systeme .................................. 12
7.2.1 Allgemeines ............................................. 12
1.4 Hinweise zur korrosionsschutzgerechten
Gestaltung.................................................. 4 7.2.2 Grundprüfungen, Eignungsprüfungen ..... 12
7.2.3 Abnahmeprüfzeugnis ............................... 12
2 Vorbereitung der Korrosionsschutz- 7.3 Überwachung der Ausführung ................. 12
maßnahmen .............................................. 4
7.3.1 Eigenüberwachung .................................. 12
3 Oberflächenvorbereitung ........................ 4 7.3.2 Kontrollprüfungen .................................... 13
3.1 Vorbereitungsverfahren ............................. 4
8 Abnahme ................................................. 13
3.2 Zwischenreinigung ..................................... 5
3.3 Anforderungen an die Oberflächen ............ 5 9 Mängelansprüche .................................. 13

4 Beschichtungsstoffe und -systeme ....... 5 Anhang A Beschichtungssysteme .................. 15


4.1 Allgemeines ............................................... 5 Anhang B Protokolle und Hinweise zur
Ausführung ..................................... 35
4.2 Beschichtungsstoffe ................................... 5
Formblatt B.4.3.1
4.3 Beschichtungssysteme .............................. 6
Prüfprotokoll für den Korrosionsschutz
4.3.1 Allgemeines ............................................... 6 Allgemeine Angaben ...................... 35
4.3.2 Fertigungsbeschichtungen ......................... 6 Formblatt B.4.3.2
4.3.3 Kantenschutz ............................................. 6 Prüfprotokoll für den Korrosionsschutz
4.3.4 Verzinken ................................................... 6 Applikationsbedingungen ............... 36
4.3.5 Dünnbeläge und reaktionsharzgebundene Formblatt B.4.3.3
Mörtelbeschichtungen ................................ 7 Prüfprotokoll für den Korrosionsschutz
Schichtdickenmessung .................. 37
5 Ausführung der Korrosionsschutz- Formblatt B.4.3.4
arbeiten ..................................................... 7 Kontrollflächen-Protokoll
5.1 Allgemeines ............................................... 7 Allgemeine Angaben ...................... 38
5.2 Anforderungen an das Personal ................ 8 Formblatt B.4.3.5
5.3 Verarbeitungsbedingungen ........................ 8 Kontrollflächen-Protokoll
Angaben beim Anlegen .................. 39
5.4 Lagerfähigkeit ............................................ 8
Formblatt B.4.3.6
5.5 Baustellenschweißstöße ............................ 8 Kontrollflächen-Protokoll
5.6 Kontrollflächen ........................................... 9 Erläuterungen zur Auswertung ....... 40
5.7 Kennzeichnung .......................................... 9 Formblatt B.4.3.7
Kennzeichnung des Korrosions-
6 Schutzmaßnahmen bei der Ausführung – schutzes am Bauwerk .................... 41
Entsorgung von Strahlschutt ................. 9 Formblatt B.4.3.8
6.1 Allgemeines ............................................... 9 Dokumentation von Teilerneue-
rungen ............................................ 42
6.2 Schutzmaßnahmen bei Strahlarbeiten ...... 9
6.2.1 Grundsatzforderungen ............................... 9 Anhang C Planungshilfen für Korrosions-
schutzarbeiten an Stahlbauten ....... 43
6.2.2 Anforderungen an die Einrüstungen ........ 10
Anhang D Entsorgung von Strahlschutt .......... 63
6.3 Schutzmaßnahmen bei der Applikation ... 11
Anhang E Richtlinien für Kontrollprüfungen
6.4 Entsorgung von Strahlschutt .................... 11
bei Korrosionsschutzarbeiten
6.4.1 Allgemeines ............................................. 11 (RKK) ............................................. 79
6.4.2 Vorgehensweise ...................................... 11
6.4.3 Nachweisverfahren .................................. 12

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten

1 Allgemeines dichten Anschlüssen zum Bauwerk.


(9) Kontrollflächen
1.1 Grundsätzliches Dienen zur Klärung der Ursachen von etwaigen
(1) Der Teil 4 Abschnitt 3 gilt nur in Verbindung mit Mängeln am Korrosionsschutz. Sie werden an Stel-
Teil 1 Allgemeines. len des Bauwerks mit charakteristischer Korrosions-
belastung im Beisein des Auftraggebers angelegt.
(2) Es gelten die DIN EN ISO 12944, die DIN 55928-8
sowie die Technischen Lieferbedingungen und Tech- (10) Korrosionsschutzplan
nischen Prüfvorschriften für Beschichtungsstoffe für Die zeichnerische und textliche Darstellung der
den Korrosionsschutz von Stahlbauten (TL/TP-KOR- Korrosionsschutzmaßnahme, bestehend aus einer
Stahlbauten). Übersichtszeichnung und erforderlichen Detailan-
(3) Wenn wetterfester Stahl (WT-Stahl) in Teilberei- gaben.
chen beschichtet werden soll, gelten diese Regelun- (11) Probeflächen
gen sinngemäß. Flächen, an denen bestimmte Eigenschaften einer
Beschichtung unter bestimmten Randbedingungen
1.2 Begriffsbestimmungen geprüft werden.
(1) Abfallentsorgung (12) Spritzwasserbereich
Verwertung oder Beseitigung von Abfällen. Bereich, der mit Tausalzsole beaufschlagt werden
kann. Zusätzlich können sie durch den Aufprall fester
(2) Abplanung
Körper (z.B. Splitt) mechanisch belastet werden.
Allseitige Einrüstung des Arbeitsbereiches mit dich-
(13) Sprühnebelbereich
ten und festen Böden sowie Wänden und Decken
aus dichten, zerreißfesten Planen mit Stoßüber- Bereich, der mit Tausalzsprühnebel, jedoch nicht mit
deckungen und Anschlüssen zum Bauwerk. Spritzwasser, beaufschlagt werden kann.
(3) Abschirmung Bereich, dem alle Bauteile zuzuordnen sind, die im
Einwirkungsbereich des Tausalzsprühnebels, aber
Röhrenartige Abplanung
außerhalb des Spritzwasserbereiches liegen.
(4) Ausbesserung
(14) Strahlen
Wiederherstellen des Korrosionsschutzes durch Auf-
Auftreffen eines Strahlmittels mit hoher kinetischer
bringen geeigneter Korrosionsschutzsysteme an
Energie auf die vorzubereitende Oberfläche.
kleinflächigen Fehlstellen.
(15) Strahlgut
(5) Beschichtung
Zu strahlender Gegenstand.
Gesamtheit der Schichten aus Beschichtungsstoffen
auf einem Substrat, um Korrosionsschutz zu bewir- (16) Strahlmittel
ken. Stoff, der zum Strahlen benutzt wird.
(6) Beschichtungsstoff (17) Strahlschutt
Ist ein flüssiges oder pastenförmiges oder pulver- Bei der mechanischen Oberflächenvorbereitung an-
förmiges Produkt, das auf einem Substrat zu einer fallende Rückstände aus Altbeschichtungen, Rost
Beschichtung erhärtet und eine Schicht mit schüt- und verbrauchtem Strahlmittel. Strahlschutte, die bei
zenden, dekorativen und/oder anderen spezifischen Anwendung mineralischer Strahlmittel entstehen,
Eigenschaften ergibt. Er wird nach dem eigenschafts- werden als „Strahlschutt mineralisch“ und solche bei
bestimmenden Bindemittel und ggf. dem eigen- Anwendung metallischer Strahlmittel als „Strahlschutt
schaftsbestimmenden Pigment und nach seiner metallisch“ bezeichnet. Hierunter sind sinngemäß
Funktion bezeichnet, z.B. Epoxidharz/Zinkstaub- auch anfallende Rückstände aus Handentrostung
Grundbeschichtungsstoff, 1K-PUR-Eisenglimmer- und maschineller Entrostung zu verstehen.
Zwischenbeschichtungsstoff, Polyurethan-Deck-
(18) Teilerneuerung
beschichtungsstoff (mit oder ohne Eisenglimmer).
Wiederherstellen des Korrosionsschutzes durch Auf-
(7) Beschichtungssystem
bringen geeigneter Beschichtungssysteme an Fehlst-
Bestehend aus einem oder mehreren Beschichtungs- ellen und Aufbringen von mindestens einer ganz-
stoffen. flächigen Deckbeschichtung.
(8) Einhausung (19) Vollerneuerung
Allseitig staubdichte Einrüstung des Arbeitsbereiches Restloses Entfernen der alten Beschichtung und
mit festen Böden, Wänden und Decken und staub- Aufbringen eines neuen Beschichtungssystems.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 3


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten

1.3 Anforderungen (3) Der Bieter soll mit der Angebotsabgabe eine Be-
rechnung des Lösemittelverbrauchs vorlegen.
(1) Bei Erstbeschichtungen und Vollerneuerungen
sind Beschichtungssysteme gemäß TL/TP-KOR- (4) Bei nicht genehmigungsbedürftigen Anlagen gilt:
Stahlbauten, Tabelle 2 mit einer Schutzdauer von Überschreitet der Lösemittelverbrauch den Schwel-
mindestens 25 Jahren – im Weiteren mit „> lang“ be- lenwert von 5 t/a, ist die Anlage gemäß 31. BImSchV
zeichnet – zu verwenden. gegenüber der zuständigen Behörde anzeigepflich-
(2) Zusätzlich zu den Angaben in DIN EN ISO 12944- tig. Eine Fassung und Behandlung der Abgase ist
2 sind alle Außenflächen von Bauwerken, die im Zuge bei geeigneter Wahl der Beschichtungsstoffe in der
von Straßen oder unmittelbar darüber liegen, dem Regel nicht erforderlich, da die Anforderungen der
Sprühnebelbereich zuzuordnen, soweit sie sich nicht 31. BImSchV durch Aufstellung eines Reduzierungs-
im Spritzwasserbereich befinden. plans gemäß Anhang V der Verordnung erfüllt wer-
den können.

1.4 Hinweise zur korrosionsschutz- (5) Bei genehmigungsbedürftigen Anlagen gilt:


gerechten Gestaltung Beschichtungsanlagen die länger als 12 Monate
betrieben werden und bei denen der Lösemittel-
(1) Die konstruktive Durchbildung neuer Bauwerke verbrauch 15 t/a oder 25 kg/h überschreitet, sind
muss auch den zum Schutz der Umwelt erforderli- gemäß 4. BImSchV genehmigungspflichtig. Es ist vor
chen Maßnahmen bei späterer Instandsetzung des Ausschreibung der Maßnahme zu prüfen, ob mit ei-
Korrosionsschutzes Rechnung tragen, z.B. durch nem Reduzierungsplan die Anforderungen der 31.
– möglichst ebene Außenflächen, um bei Ein- BImSchV eingehalten werden können. Falls dies
hausungen oder Abplanungen ein Abdichten zum nicht möglich ist, muss die Beschichtungsanlage
Bauwerk zu erleichtern, geeignet sein, die Abgase zu fassen und zu behan-
deln. Dies ist bereits in die Ausschreibung der Maß-
– geplante Austauschbarkeit von Bauteilen, deren
nahme aufzunehmen.
spätere Korrosionsschutz-Instandsetzung einen
extrem hohen Aufwand erfordern würde. (6) Von der Baumaßnahme unmittelbar betroffene
Dritte sind rechtzeitig vor Beginn der Arbeiten zu in-
(2) Es ist zulässig, in luftdicht verschlossenen Hohl-
formieren. Gegebenenfalls sind Maßnahmen zur
bauteilen auf eine Beschichtung zu verzichten. Zur
Beweissicherung vorzusehen (z.B. Entnahme von
späteren Prüfung der Dichtheit wird empfohlen, an
Bodenproben).
der tiefsten Stelle einen Schraubstopfen vorzusehen.
(7) Für Neubaumaßnahmen wird empfohlen, alle
(3) Für geschlossene Bauwerksbereiche kann der
Schichten einschließlich der Deckbeschichtung im
Korrosionsschutz auch durch Luftentfeuchtung er-
Werk zu applizieren. Durch das Ausbessern der
reicht werden. Gegebenenfalls ist der Grenzwert der
Montageschäden können optische Beeinträchtigun-
relativen Luftfeuchte im Inneren mit höchstens 50 %
gen auftreten.
vorzusehen.
(8) Für Teil- und Vollerneuerungen wird empfohlen,
alle zu applizierenden Schichten in einer Einhausung
2 Vorbereitung der Korro- aufzubringen.
sionsschutzmaßnahmen
(1) Es ist zu prüfen, ob anstelle einer Vollerneue- 3 Oberflächenvorbereitung
rung eine Ausbesserung oder Teilerneuerung des
Korrosionsschutzes technisch und wirtschaftlich sinn- 3.1 Vorbereitungsverfahren
voll ist. Für diese Prüfung gelten die Richtlinien für
die Erhaltung des Korrosionsschutzes von Stahlbau- (1) Bei Teilerneuerungen der Beschichtung ist das
ten (RI-ERH-KOR). Oberflächenvorbereitungsverfahren objekt- und zu-
standsbezogen festzulegen (RI-ERH-KOR).
(2) Der Auftragnehmer ist im Sinne der 4. und 31.
Verordnung zur Durchführung des Bundesimmis- (2) Das Oberflächenvorbereitungsverfahren und die
sionsschutzgesetzes (BImSchV) sowohl bei Kor- hierbei zu treffenden Schutzmaßnahmen sind der
rosionsschutzarbeiten im Werk wie auch am Bau- jeweiligen Schutzbedürftigkeit der Umgebung anzu-
werk der Betreiber der Beschichtungsanlage. Er hat passen.
dafür Sorge zu tragen, dass die Anlage der 4. und (3) Ist beim Ausbessern von Fehlstellen Trocken-
31. BImSchV entspricht und alle Auflagen erfüllt wer- strahlen unter Anwendung von Strahlmitteln nicht
den, die sich aus den genannten Verordnungen er- möglich, muss durch maschinelles Schleifen der
geben. Sämtliche Kosten hieraus sind in die Ver- Oberflächenvorbereitungsgrad P Ma erreicht werden.
tragspreise einzurechnen. (4) Für Flammstrahlen gilt DIN 32539.

4 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten

(5) Die Verwendung von Mehrwegstrahlmitteln er- (2) Bei einer Oberflächenvorbereitung mit hand oder
fordert eine Anlage, in der das wieder zu verwen- maschinell angetriebenen Werkzeugen muss der
dende Strahlmittel von Farb-, Rost- und Schmutz- Oberflächenvorbereitungsgrad St 3 entsprechen.
partikeln getrennt wird. Wenn auf der Oberfläche von (3) Die vorbereiteten Oberflächen sind vor dem Auf-
Beschichtungen Salzablagerungen vorhanden sind, tragen der Grundbeschichtung vom Auftraggeber
müssen diese Oberflächen vor dem Strahlen durch oder einer entsprechend beauftragten Prüfstelle auch
Druckwasserstrahlen (mindestens 15 Mpa und min- im Werk freizugeben.
destens 50 °C) gereinigt werden.
(4) Stahlflächen für schotterberührte Beläge sowie
(6) Das Druckwasserstrahlen vor der Oberflächen- für thermisch gespritzt Zinkschichten müssen den
vorbereitung ist eine besondere Leistung gemäß Rauheitsgrad „grob (G)“ nach DIN EN ISO 8503-1
VOB. haben.
(5) Beim Sweep-Strahlen von feuerverzinkten Ober-
3.2 Zwischenreinigung flächen dürfen nicht mehr als 15 µm des Zinküber-
(1) Vor dem Aufbringen von Folgebeschichtungen zuges abgetragen werden.
hat der Auftragnehmer sicherzustellen, dass die (6) Bei älteren Bauwerken kann das Entfernen vor-
Oberfläche frei von Verunreinigungen und von zwi- handener Walzhaut, sowie das Vorliegen von Ver-
schenzeitlich angelagerten Salzablagerungen aus seifungsprodukten oder Rostnarben unter der Alt-
atmosphärischer, industrieller und landwirtschaft- beschichtung erhöhten Aufwand erfordern.
licher Einwirkung oder aus dem Winterdienst (Tau- (7) Das Entfernen einer vorhandenen Walzhaut bei
mittel) ist. älteren Bauwerken ist eine besondere Leistung ge-
(2) Bei Verunreinigungen ist vor dem Aufbringen der mäß VOB.
Folgebeschichtung eine Zwischenreinigung durch-
zuführen. Das Zwischenreinigungsverfahren bedarf
der Zustimmung des Auftraggebers.
4 Beschichtungsstoffe
(3) Bei Verwendung von Beschichtungsstoffen nach und -systeme
den Blättern 87, 94 oder 97, die teilweise im Werk
und auf der Baustelle appliziert werden, hat der Auf- 4.1 Allgemeines
tragnehmer das Zwischenreinigungsverfahren auf (1) Hinsichtlich der Größe der Liefergebinde ist eine
das Beschichtungssystem abzustimmen. ganzheitliche Abfallverminderung unter Berücksich-
(4) Die Zwischenreinigung ist eine besondere Lei- tigung einer günstigen Ökobilanz anzustreben.
stung gemäß VOB. (2) Bei Verwendung von Großgebinden muss die
(5) Vor dem Festlegen einer Zwischenreinigung ist die Entnahme von 2-komponentigen Beschichtungs-
Beschichtungsoberfläche auf Verunreinigungen zu prü- stoffen über eine Dosieranlage, Zweikomponenten-
fen. Hierbei sind die DIN EN ISO 8502-2 bis 6, 8 und 9 spritzanlage oder mit einer Waage mit einer Genau-
sowie der DIN-Fachbericht 28 „Korrosionsschutz von igkeit von mindestens 1% erfolgen. Es sind die
Stahlbauten durch Beschichtungen – Prüfung von Einzelmischungen und die dosierte Gesamtmenge
Oberflächen auf visuell nicht feststellbare Verunrei- zu dokumentieren.
nigungen vor dem Beschichten“ zu beachten.
(6) Bei bewitterten oder verunreinigten feuerver- 4.2 Beschichtungsstoffe
zinkten Oberflächen ist eine Reinigung vorzusehen.
(1) Es dürfen nur Beschichtungsstoffe verwendet
(7) Zur Verbesserung der Haftfestigkeit nachfol- werden, die in der von der Bundesanstalt für Straßen-
gender Beschichtungen auf feuerverzinkten Oberflä- wesen geführten Zusammenstellung der zertifizierten
chen kann ein Sweep-Strahlen („Verbände-Richtli- Beschichtungsstoffe enthalten sind.
nie Korrosionsschutz von Stahlbauten; Duplex-
systeme; Feuerverzinkung plus Beschichtung; Aus- (2) Sollen in Ausnahmefällen Beschichtungsstoffe
wahl, Ausführung, Anwendung, Ausgabe Juni 2000“) verwendet werden, die nicht in den TL/TP-KOR-
notwendig sein. Stahlbauten genannt sind, muss ihre Eignung für den
vorgesehenen Verwendungszweck nachgewiesen
werden.
3.3 Anforderungen an die
(3) Beschichtungsstoffe, die einer mechanischen Be-
Oberflächen lastung im Wasser ausgesetzt sind, müssen den For-
(1) Bei einer Oberflächenvorbereitung durch Strah- derungen der ZTV-W (LB 218) entsprechen.
len darf der Oberflächenvorbereitungsgrad nicht un- (4) Wenn aufgrund örtlicher Gegebenheiten oder
ter Sa 21/2 liegen. Dies gilt auch für das Nachbehan- besonderer Auflagen nur eine Hand- oder eine ma-
deln von Schweißnähten. schinelle Entrostung (P St 3) möglich ist, dürfen für

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 5


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten

Teilerneuerungen und Ausbesserungen des Korro- (3) Eine eventuell vorhandene Fertigungsbeschich-
sionsschutzes nur Grundbeschichtungen nach den tung muss vor der Applikation der Grundbeschichtung
TL/TP-KOR-Stahlbauten Anhang E, Blätter 93 oder des Beschichtungssystems durch Trockenstrahlen
94 verwendet werden. entfernt werden.
(5) Es wird empfohlen, eisenglimmerhaltige Farb-
töne (DB-Farbtöne) zu verwenden. 4.3.3 Kantenschutz
(6) Werden besondere Anforderungen an die (1) Alle Kanten von Gurten, Flanschen und Ausstei-
Farbtongenauigkeit und die Farbtonbeständigkeit der fungen sowie Schrauben und Schweißnähte (nicht
eisenglimmerfreien Deckbeschichtungsstoffe (RAL- Baustellenschweißstöße gemäß Nr. 5.4) erhalten
Farbtöne) gestellt, so sind diese zwischen Auftrag- nach der Grundbeschichtung einen Kantenschutz.
geber und Auftragnehmer zu vereinbaren und nach- Bei Grundbeschichtungen mit Zinkstaub ist der
zuweisen. Kantenschutz mit Zinkphosphat-Beschichtungs-
(7) Sollen bei eisenglimmerfreien Deckbeschich- stoffen auszuführen.
tungen auch andere als in der TL/TP-KOR-Stahl- (2) Bei Airless-Applikationen sind Ecken, Kanten,
bauten genannte Farbtöne verwendet werden, sind Schrauben- und Nietköpfe sowie andere, bei diesem
für die Farbtongenauigkeit und die Farbtonbestän- Applikationsverfahren schwer zugängliche Bereiche,
digkeit entsprechende Regelungen im Bauvertrag zu nach Grundbeschichtung und Kantenschutz mit je-
treffen. dem der zu applizierenden Beschichtungsstoffe vor-
(8) Die Messung der Farbtongenauigkeit und die zustreichen.
Prüfung der Farbtonbeständigkeit sind gemäß den
TL/TP-KOR-Stahlbauten Anhang D Nr. 15 durchzu- 4.3.4 Verzinken
führen. Die Prüfdauer beträgt mindestens 15 Wochen.
(1) Für Stückverzinkungen durch Feuerverzinken gilt
DIN EN ISO 1461.
4.3 Beschichtungssysteme (2) Für Spritzverzinkungen (Thermisches Spritzen
von Zink) gilt DIN EN ISO 17834.
4.3.1 Allgemeines
(3) Alle zu verzinkenden Flächen sind wesentliche
(1) Es sind grundsätzlich die Beschichtungssysteme Flächen gemäß DIN EN ISO 1461. Fehlstellen in der
nach Anhang A zu verwenden. Zinkschicht sind mit Zinkstaubgrundbeschichtungs-
(2) Innerhalb eines Beschichtungssystems dürfen stoffen nach den TL/TP-KOR-Stahlbauten Anhang
nur Stoffe eines Herstellers verarbeitet werden. E Blatt 87 bzw. Blatt 89 oder mit einer Spritzverzin-
(3) Die im Anhang A genannten Schichtdicken sind kung auszubessern.
Sollschichtdicken gemäß DIN EN ISO 12944-5. Bei (4) Zinklote und Zinksprays dürfen für die Ausbes-
der Ausführung gilt die Sollschichtdicke auch als er- serung von Fehlstellen in stückverzinkten Bauteilen
reicht, wenn Einzelwerte den Sollwert um höchstens nicht verwendet werden.
20 % unterschreiten, der Mittelwert aller Messungen
(5) Für die feuerverzinkungsgerechte Gestaltung gilt
auf einer Messfläche jedoch mindestens der Soll-
DIN EN ISO 14713, Anhang A.
schichtdicke entspricht.
(6) Für Verbindungsmittel gilt DIN 267-10.
(4) Abweichend von DIN EN ISO 12944-5, darf die
gemessene Schichtdicke nicht das Doppelte und nur (7) Bei Beschichtung bereits im Verzinkungsbetrieb
an einzelnen Stellen, z.B. Kehlen nicht das Dreifa- ist die Anforderung „t Zn b“ gemäß DIN EN ISO 1461,
che der Sollschichtdicke überschreiten. Ausnahmen Beiblatt 1, zu erfüllen. Werden feuerverzinkte Bau-
hiervon sind im Anhang A und den Technischen Da- teile außerhalb des Verzinkungsbetriebes zusätzlich
tenblättern (Ausführungsanweisungen) geregelt. beschichtet (Duplex-Systeme), so ist die Anforderung
„t Zn k“ zu erfüllen. Die feuerverzinkte Oberfläche
(5) Bei Zinkstaubgrundbeschichtungsstoffen darf
muss die Anforderungen zur Ausführung einer optisch
eine Trockenschichtdicke von 120 µm nicht über-
und technisch einwandfreien Beschichtung erfüllen.
schritten werden.
Unebenheiten wie Schlackeneinschlüsse, Hartzink-
(6) Verbindungselemente sind so wirksam zu schüt- kristalle und sogenannte Haifischzähne sind zu ent-
zen wie die Oberfläche der Stahlbauteile selbst. fernen.
(8) Sofern die Haftfestigkeit des Feuerverzinkungs-
4.3.2 Fertigungsbeschichtungen überzuges geprüft werden soll, ist dazu gemäß DIN
(1) Es gilt DIN EN ISO 12944-5, Anhang B. EN ISO 1461, Anhang C ein geeignetes Prüfverfah-
ren im Bauvertrag zu vereinbaren.
(2) Zusätzlich gilt die Richtlinie für das Überschwei-
ßen von Fertigungsbeschichtungen im Stahlbau (9) Alle Bauteile, die thermisch gespritzte Überzüge
(DASt-Richtlinie 006). erhalten sollen, sind nach DIN EN ISO 14713, An-

6 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


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hang B zu gestalten. Thermisch gespritzte Zinküber- 5 Ausführung der Korrosions-


züge sind unmittelbar nach ihrer Herstellung mit ei-
ner porenschließenden Beschichtung zu versehen. schutzarbeiten
(10) Zusätzlich zu den in Anhang A genannten feu- 5.1 Allgemeines
erverzinkten Bauteilen dürfen für Brücken auch Wind-
verbände mit Schraubanschlüssen feuerverzinkt (1) Die Forderungen von DIN EN ISO 12944-7 sind
werden. auch für die Oberflächenvorbereitung entsprechend
anzuwenden.
(12) Bei verzinkten Bauteilen mit Schrauban-
schlüssen ist eine Werksbescheinigung gemäß DIN (2) Der Auftragnehmer hat Schäden an der Stahl-
EN ISO 1461 erforderlich. konstruktion sowie Schweißnahtrisse, lose Verbin-
dungsmittel, Querschnittsschwächungen u.ä., die bei
(13) Bei der Anwendung feuerverzinkter hochfester
der Oberflächenvorbereitung festgestellt werden,
Schrauben gilt bezüglich der Feuerverzinkung
dem Auftraggeber umgehend mitzuteilen.
– Normaltemperaturverzinkung bei maximal 470 °C
(3) Korrosionsschutzmaßnahmen dürfen nur nach
ist für hochfeste Schrauben jeden Durchmessers
vom Auftraggeber genehmigten Korrosionsschutz-
zugelassen.
plänen ausgeführt werden. Diese müssen am jewei-
– Hochtemperaturverzinkung bei ca. 530 °C bis ca. ligen Ausführungsort (Werk oder Baustelle) vorlie-
560 °C ist nur für hochfeste Schrauben bis maxi- gen.
mal M24 zulässig.
(4) Sofern die Deckbeschichtung nicht im Werk appli-
ziert werden soll, ist der Zeitpunkt dafür zusätzlich
4.3.5 Dünnbeläge und reaktionsharzgebun- gesondert festzulegen, z.B. nach Herstellung der
dene Mörtelbeschichtungen Fahrbahnplatte (bei Verbundbrücken) oder nach voll-
(1) Für begeh- und befahrbare Flächen dürfen nur ständig abgeschlossener Montage der Stahlkonstruk-
Dünnbeläge verwendet werden, die den Anforde- tion.
rungen von Teil 7 Abschnitt 5 entsprechen und in der (5) Die Technischen Datenblätter des Stoffherstellers
bei der BASt geführten Zusammenstellung der ge- (Ausführungsanweisungen) gemäß den TL/TP-KOR-
prüften Dünnbeläge enthalten sind. Stahlbauten Anhang A müssen für alle Stoffe des je-
(2) Für Dünnbeläge und Mörtelbeschichtungen un- weiligen Beschichtungssystems am jeweiligen Aus-
ter einem Schotterbett gelten die TL/TP-KOR-Stahl- führungsort (Werk oder Baustelle) vorliegen.
bauten Anhang E Blatt 84, einschließlich Anhang. (6) Beschichtungsstoffe sind vor und während der
(3) Die Stoffkomponenten für Dünnbeläge und Mör- Verarbeitung durch maschinelles Aufrühren zu ho-
telbeschichtungen unter Schotterbett sind in Teller- mogenisieren. Durch den Verarbeiter dürfen keine
mischern nach DIN 459 aufzubereiten. Der aufge- Veränderungen, z.B. durch Zusätze vorgenommen
tragene Mörtel ist zu ebnen und mit einem Flügel- werden. Viskositätsnachstellungen sind nur mit der
glätter zu glätten. Zustimmung des Auftraggebers und des Stoffher-
stellers zulässig. Angaben über Art und Menge des
(4) Bereiche der Baustellenschweißstöße sind ge- Verdünnungsmittels oder anderer Zusätze sind an-
mäß Nr. 5.4 sowie Bilder A 4.3.6 und A 4.3.7 zu be- zugeben, Richtwerte sind dem Technischen Daten-
handeln. blatt des Stoffherstellers (Ausführungsanweisung) zu
(5) Die Nahtstelle zwischen einem Beschichtungs- entnehmen.
system nach Teil 4 Abschnitt 3 und einem reaktions- (7) Jede Einzelschicht darf nur dann aufgetragen
harzgebundenen Dünnbelag nach Teil 7 Abschnitt 5 werden, wenn die Oberfläche durch den Auftraggeber
bzw. einer Abdichtung nach Teil 7 Abschnitt 4 ist nach freigegeben wurde. Zur besseren Kontrolle müssen
Bild A 4.3.4 bzw. Bild A 4.3.5 zu gestalten. sich die einzelnen Schichten farblich deutlich von-
(6) Bei Beschichtungssystemen nach den Blättern einander unterscheiden.
87 und 94 der TL/TP-KOR-Stahlbauten ist die Ver- (8) Auf vorbereitete Oberflächen ist umgehend (in
träglichkeit des Beschichtungssystems mit RHD- der Regel am gleichen Tag, bei Sa 3 sofort) die
Belägen gegeben. In anderen Fällen ist ein Nach- Grundbeschichtung aufzutragen.
weis der Verträglichkeit erforderlich.
(9) Ausgehärtete Schichten sind unverzüglich, un-
ter Beachtung der Mindestwartezeit mit der näch-
sten Schicht zu versehen. Andernfalls ist eine
Zwischenreinigung gemäß Nr. 3.2 durchzuführen.
(10) Die Angaben zu Mindest- und Höchstdauer der
Zwischenstandszeit bis zum Überbeschichten mit der
nächsten Schicht sind dem Technischen Datenblatt

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 7


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(Ausführungsanweisung) des Stoffherstellers zu ent- Temperatur) der Beschichtungsstoffe sind im jeweili-


nehmen. Es ist grundsätzlich verboten, nass in nass gen Technischen Datenblatt (Ausführungsanweisung)
zu arbeiten. Ausnahmen sind in den Anhängen A und des Stoffherstellers enthalten. Der Auftragnehmer hat
C geregelt. entsprechende Vorkehrungen zu treffen und die erfor-
(11) Die Messwerte der Eigenüberwachungsprü- derlichen Geräte und Einrichtungen vorzuhalten.
fungen im Rahmen der Ausführung sind in Prüf-
protokolle einzutragen (Anhang B). 5.5 Baustellenschweißstöße
(12) Zur Applikation von Grundbeschichtungen ist (1) Beim Beschichten von Bauteilen in der Werkstatt
Rollen nicht zulässig. Bei Zwischen- und Deck- ist der Bereich der Baustellenschweißstöße wie folgt
beschichtungen ist dieses Verfahren nur dann er- zu behandeln (siehe Anhang A):
laubt, wenn es gemäß dem Technischen Datenblatt
des Stoffherstellers (Ausführungsanweisung) zuläs- – Schweißnahtbereiche sind auf 50 mm Breite von
sig ist. der Schweißnahtkante abzukleben.

(13) Eine thermische Belastung der Korrosions- – Die Grundbeschichtung ist in Sollschichtdicke bis
schutzbeschichtung (z.B. beim Belagseinbau oder an die Abklebekante heran zuführen (Abklebung
beim Flammstrahlen) darf frühestens 14 Tage nach im Schweißnahtbereich belassen).
ihrer Fertigstellung erfolgen. Soll aus zwingenden – Die erste Zwischenbeschichtung ist nur bis 200 mm
Gründen dieser Zeitraum unterschritten werden, so von der Schweißnahtkante aufzubringen. Weite-
ist die Wärmebelastbarkeit des Beschichtungs- re Schichten sind jeweils um 50 mm vom Rand
systems durch eine Eignungsprüfung nachzuweisen der vorherigen abzusetzen.
(TL/TP-KOR-Stahlbauten, Anhang D, Nr. 17). 7 Tage (2) Auf der Baustelle ist die Abklebung vor dem
dürfen aber nicht unterschritten werden. Schweißen restlos zu entfernen. Nach dem Schweiß-
vorgang ist dieser Bereich mechanisch zu säubern
5.2 Anforderungen an das Personal und ohne weitere Vorbereitung mit einer geeigneten
Grundbeschichtung, z.B. gemäß der TL-Blätter 93
(1) Die Arbeiten dürfen nur von Personal (einschließ- oder 94, temporär zu schützen, um Rostfahnen wäh-
lich des Bauleiters) ausgeführt werden, die über die rend der Bauzeit zu vermeiden. Vor dem endgülti-
erforderlichen Qualifikationen verfügen. Nachweise gen Beschichten ist im ausgesparten Bereich von 2
sind beizubringen. x 200 mm Breite der vereinbarte Oberflächenvorbe-
(3) Bei Korrosionsschutzarbeiten muss der Kolon- reitungsgrad wieder herzustellen.
nenführer nachweislich eine Prüfung abgelegt ha- (3) Beim Vorwärmen der Schweißnahtbereiche, z.B.
ben. Dies ist: bei Stahlgüte S 355 und/oder großen Blechdicken
– bei inländischen Bietern durch eine Bescheini- mit einer Wärmeeinflusszone von mehr als 200 mm
gung des Ausbildungsbeirates des Bundesver- ist eine größere Breite des von der Zwischen- und
bandes Korrosionsschutz e.V. (KOR-Schein) Deckbeschichtung freizuhaltenden und vor dem end-
– bei ausländischen Bietern durch einen gleichwer- gültigen Beschichten abzustrahlenden Bereichs er-
tigen Qualifikationsnachweis forderlich.

zu belegen. Im Abstand von höchstens 3 Jahren ist (4) Sofern die Grundbeschichtung des Beschich-
eine Nachschulung nach den Vorgaben des Aus- tungssystems aus Zinkstaub-Beschichtungsstoffen
bildungsbeirates durchzuführen. besteht, sind für den ausgesparten Bereich zwei Zink-
phosphat-Grundbeschichtungen zu verwenden.
(3) Der Kolonnenführer muss während der Aus-
führung der Arbeiten ständig an der Arbeitsstelle (5) Beim Beschichten von Bauteilen mit Dünnbelä-
anwesend sein. gen oder Mörtelbeschichtungen in der Werkstatt ist
der Bereich der Baustellenschweißstöße wie folgt zu
behandeln (Anhang A):
5.3 Verarbeitungsbedingungen
– Schweißnahtbereiche sind jeweils auf 250 mm
(1) Zwischen der Objekt- und der Taupunkttem- Breite von der Schweißkante abzukleben.
peratur der umgebenden Luft ist ein Sicherheits- – Die Abklebung ist vor dem Erhärten der Dünn-
abstand von mindestens 3 K einzuhalten. beläge oder Mörtelbeschichtungen restlos zu ent-
(2) Protokolle und Hinweise zur Ausführung sind fernen.
dem Anhang B zu entnehmen. – Der freigehaltene Bereich ist mechanisch zu säu-
bern und ohne weitere Vorbereitung mit einer ge-
5.4 Lagerfähigkeit eigneten Grundbeschichtung, z.B. gemäß der TL-
Blätter 93 oder 94, temporär zu schützen, um
Die zulässigen Lagerungsbedingungen (Dauer und Rostfahnen während der Bauzeit zu vermeiden.

8 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


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– Nach dem Verschweißen und vor dem Aufbringen 6 Schutzmaßnahmen bei der
der endgültigen Beschichtung ist im ausgespar-
ten Bereich von 2 x 250 mm Breite der vereinbar- Ausführung – Entsorgung
te Oberflächenvorbereitungsgrad wieder herzu- von Strahlschutt
stellen. Dabei sind die vorhandenen Beschich-
tungsränder auf 50 mm Breite z.B. durch Strah- 6.1 Allgemeines
len abzuschrägen und aufzurauen, um einen ein-
(1) Für Oberflächenvorbereitungs- und Beschich-
wandfreien Verbund mit den nachträglich aufge-
tungsarbeiten sind Schutzmaßnahmen auszuführen,
brachten Dünnbelägen oder Mörtelschichten si-
um Schädigungen von Personen, Umwelt, Verkehrs-
cherzustellen.
anlagen, Anlagen Dritter usw. zu vermeiden und um
den Schutz der Korrosionsschutzmaßnahmen selbst
5.6 Kontrollflächen sicherzustellen. Abplanungen und Einhausungen
(1) Kontrollflächen bzw. Doppelkontrollflächen sind müssen so dicht sein, dass die Umwelt nicht in un-
vorzusehen zulässigem Maße beeinträchtigt wird.
a) unabhängig von der Objektgröße (2) Bei der Entfernung teer- und/oder asbesthaltiger
Beschichtungen sind besondere Maßnahmen in der
– bei allen Beschichtungen schotterberührter
Leistungsbeschreibung vorzusehen.
Flächen (Fahrbahnbleche).
(3) Trag- und Schutzgerüste dürfen die Standsi-
– bei Bauwerken und in Bauwerksbereichen, bei
cherheit des Bauwerkes nicht beeinträchtigen und
denen eine Instandsetzung der Korrosions-
das Bauwerk nicht beschädigen.
schutzbeschichtung im Rahmen der Gewähr-
leistung mit hohen Begleitkosten (z.B. für Rü- (4) Witterungsbedingte Schutzeinrichtungen sind
stungen, Umweltschutzmaßnahmen) oder mit nach Teil 6 Abschnitt 3 zu gestalten.
nennenswerten Betriebsbehinderungen ver- (5) Die Schutzmaßnahmen sind vor der Ausführung
bunden ist. detailliert zu beschreiben und zeichnerisch darzustel-
b) Bei allen Bauwerken mit mehr als 1000 m2 Be- len.
schichtungsfläche. (6) Prinzipskizzen für die Schutzmaßnahmen sind
(3) Bei Brücken ist an Stellen, die für die örtlichen bereits mit der Angebotsabgabe zu verlangen.
Korrosionsbelastungen charakteristisch sind und für
die Wahl des Beschichtungssystems ausschlagge- 6.2 Schutzmaßnahmen bei Strahl-
bend waren (z.B. Bereiche über der Fahrbahn von arbeiten
tausalzbehandelten Straßen), im allgemeinen ein ca.
1 m breiter Streifen rings um den jeweils betroffenen 6.2.1 Grundsatzforderungen
Querschnitt als Kontrollfläche festzulegen, es sei (1) Die zum Schutz der Umgebung vor anfallendem
denn, dass bei der Applikation von Beschichtungs- Strahlschutt und Strahlstaub zu treffenden Maßnah-
stoffen im Werk ein anderes Vorgehen erforderlich ist. men sind je nach Strahlverfahren und Strahlmittel
(4) Kontrollflächen sind nach Art, Größe und Lage bei der Ausschreibung wie folgt zu berücksichtigen:
im Korrosionsschutzplan zu kennzeichnen. – Bei trockenem Abstrahlen schadstoffhaltiger Be-
(5) Der Auftraggeber ist über den Zeitpunkt des An- schichtungen mit Mehrwegstrahlmitteln bedarf es
legens der Kontrollflächen rechtzeitig zu unterrichten. einer allseitig geschlossenen und dichten Einhau-
Das Kontrollflächenprotokoll ist nach Anhang B zu sung.
führen. – Bei trockenem Abstrahlen unter Verwendung von
(6) Bei der Auswertung der Kontrollflächen sind die Einwegstrahlmitteln ist mindestens eine allseitig
Angaben im Anhang B zu beachten. dichte Abplanung erforderlich. Bei besonders
schutzwürdiger Umgebung, z.B. Trinkwasser-
5.7 Kennzeichnung schutzgebiet, kann – je nach Art des anfallenden
Strahlschuttes – auch eine dichte Einhausung des
(1) Bei Brücken sind die wesentlichen Merkmale des zu bearbeitenden Bauteiles notwendig werden.
Beschichtungssystems gemäß dem Muster nach
– Nassstrahlen erlaubt geringere Anforderungen an
Anhang B so am Bauwerk anzubringen, dass sie gut
die Dichtigkeit der Einhausung; die Wasserzu-
lesbar sind.
gabe muss jedoch so dosiert werden, dass die
(2) Die Querträger bzw. Querschotte einer Stahl- Umgebung von Strahlstaub in schädlichem Aus-
brücke sind nach Angabe des Auftraggebers zu maß freigehalten wird. Es ist zumindest eine röh-
nummerieren. Diese Kennzeichnung ist so am bzw. ren- oder trogartige Abschirmung des Strahl-
im Bauwerk anzubringen, dass sie von den Befahr- bereiches in ausreichender Länge vorzusehen.
anlagen und Begeheinrichtungen aus ablesbar sind. Es sind Vorkehrungen zur Erfassung, Behand-

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 9


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lung und Entsorgung des Abwassers und der mens erforderlich. Die Absaugöffnungen sind gleich-
abgefilterten Schadstoffe zu treffen. Wegen Flug- mäßig verteilt so anzuordnen, dass starke Verwir-
rostbildung ist trockenes Nachstrahlen erforder- belungen vermieden werden.
lich und in der Leistungsbeschreibung vorzuse- (8) Die Abluft ist so abzufiltern, dass die Grenzwerte
hen. Trockenes Nachstrahlen ist nur im Schutz der TA Luft eingehalten werden.
einer Abschirmung zulässig.
(9) Böden, Decken und Wände der Einrüstungen
– Vom Strahlmittel sind Rückstellproben durch den
sind stets dicht auszubilden.
Auftraggeber im Beisein des Auftragnehmers zu
entnehmen, zu kennzeichnen und in geschlos- (10) Soweit Böden nicht aus durchgehend ver-
senen Behältern zu lagern. schweißten, tragfähigen, ebenen Blechen bestehen,
sind sie dreilagig auszuführen. Die untere Lage ist
– Druckwasserstrahlen ohne Strahlmittelzusatz er-
als tragendes Element auszubilden (z.B. aus Boh-
fordert die gleichen Vorkehrungen wie Nass-
len oder Platten). Die mittlere Lage hat die Funktion
strahlen.
einer Dichtungslage (z.B. aus Folien oder Planen).
– Flammstrahlen erfordert beim Abstrahlen alter Die obere Lage ist als ebene Arbeitsfläche auszubil-
Beschichtungen wegen der Gas- und Rauch- den (z.B. aus Hartfaserplatten oder dünnen Blechen).
entwicklung objektbezogene Schutzmaßnahmen
gemäß DIN 32539. (11) Wenn die Dichtungslage des Bodens so reiß-
fest ist, dass sie weder durch den Baubetrieb noch
– Nach einer Hand- oder maschinellen Entrostung durch die Strahlschuttaufnahme (z.B. mit Schaufeln)
dürfen nur restrostverträgliche Beschichtungs- beschädigt werden kann, darf auf die obere, dritte
stoffe verwendet werden. Diese Stoffe haben nur Lage (Arbeitsfläche) verzichtet werden. Dies bedarf
eine Schutzdauer von etwa 15 Jahren.
der Zustimmung des Auftraggebers.
– Schleuderstrahlen darf nur auf horizontalen Flä-
(12) Die Anforderungen an die Dichtungslage erfüllt
chen angewendet werden.
erfahrungsgemäß eine PVC-Folie mit einer Dicke von
– Vakuum- oder Saugkopfstrahlen erfordert keine mindestens 0,80 mm, deren Stöße durchgehend
besonderen Schutzmaßnahmen. Es ist nur für verschweißt oder verklebt sind.
kleine und nicht gegliederte Flächen geeignet.
(13) Wände und Decken von Einhausungen sind als
6.2.2 Anforderungen an die Einrüstungen feste Verkleidung, z.B. aus verschweißten Blechen,
Kunststoffplatten (auch durchsichtig), Holz- oder
(1) Art, Anzahl und Grenzabmessungen der Ein- Hartfaserplatten herzustellen.
rüstungen sind auf das Bearbeitungsverfahren, das
(14) Wände und Decken von Abplanungen oder
Objekt, die örtlichen Bedingungen und die Bear-
beitungszeit abzustimmen. Abschirmungen müssen zerreißfest sein und mit
Stoßüberdeckungen hergestellt werden.
(2) Einrüstungen sind so auszubilden, dass die zu-
lässige Beanspruchung der Bauwerksteile durch die (15) Die Verschleißfestigkeit der Materialien ist ins-
Zusatzlasten aus der Einrüstung nicht überschritten besondere auf die zu erwartende Beanspruchung im
und die Standsicherheit des Bauwerkes nicht gefähr- Strahlbereich abzustimmen.
det wird. (16) Stoßdichtungen sind durch Verschweißen, Ver-
(3) Für Einrüstungen und deren Auswirkungen auf kleben, als Reiß- oder Klettenverschluss herzu-
das Bauwerk gilt Teil 6 Abschnitt 3. stellen.
(4) Großvolumige dichte Abplanungen (ab etwa (17) Verbleibende Spalten (z.B. an Durchdringun-
2500 m3) oder röhrenartige (vorn und hinten offene) gen) sind dicht auszuschäumen oder mit anderen
Abschirmungen bedürfen bei Verwendung minerali- Mitteln gleicher Wirksamkeit abzudichten.
scher Einwegstrahlmittel im Allgemeinen keiner be- (18) Die Ausbildung der Dichtungsanschlüsse zum
sonderen Lüftungsmaßnahmen. Bauwerk muss sich nach dem vorgegebenen Luft-
(5) Bei der Durchführung von Strahl- und Beschich- haushalt und der Konstruktion des Bauwerks rich-
tungsarbeiten innerhalb der Einrüstung sind zum ten. Geeignete Dichtungselemente sind z.B. Klemm-
Schutz vor Staubablagerungen auf bereits bearbei- leisten, Magnetgummileisten, aufblasbare Gummi-
teten Teilflächen geeignete Zwischenabschottungen leisten und Ausschäumungen.
(z.B. Kammern) auszuführen. Dabei sind für die
(19) Wegen des hohen Verschleißes infolge be-
Strahlbereiche Absaugeinrichtungen einzusetzen.
trieblicher Einwirkungen (z.B. Begehen, Strahlvor-
(6) Einhausungen oder kleinvolumige Abplanungen gang, Transportvorgänge) sowie bei häufigem Um-
bedürfen einer Luftkonditionierung. setzen sind die Bau- und Maschinenteile der Ein-
(7) Zur Entstaubung und zur Entfernung schädlicher rüstungen so auszulegen oder so rechtzeitig zu er-
Bestandteile aus der Raumluft ist eine ausreichende setzen, dass Beeinträchtigungen der Schutzwirkung
Luftumwälzung und Abfilterung des Innenraumvolu- über die gesamte Vorhaltezeit nicht auftreten.

10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


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6.3 Schutzmaßnahmen bei der (12) Die Entsorgung der Strahlschutte darf erst nach
Applikation Vorliegen der entsprechenden Nachweise erfolgen.
(13) Bedingungen für Zwischenlagerungen (Ort,
Die Schutzmaßnahmen richten sich nach dem
Menge, Dauer sowie Beschaffenheit der Behältnisse)
Applikationsverfahren. Streichen und Rollen er-
sind vom Auftragnehmer mit der für den Abfallerzeu-
fordern Abdeckungen gegen abtropfende Be-
ger zuständigen Behörde zu vereinbaren.
schichtungsstoffe. Spritzen erfordert zusätzliche
Vorkehrungen gegen die Ausbreitung von Spritz- (14) Die Entsorgung der Strahlschutte ist vom Auf-
nebel. Airless- und Airmix-Spritzen sind dem Druck- tragnehmer an Entsorgungsfachbetriebe zu übertra-
luftspritzen vorzuziehen. gen, die insgesamt oder für die Teilschritte des je-
weiligen Entsorgungsweges zertifiziert sind und die
6.4 Entsorgung von Strahlschutt die Entsorgung unabhängig vom Ergebnis der De-
klarationsanalyse der repräsentativen Strahlschutt-
6.4.1 Allgemeines probe durchführen können.
(1) Bei Korrosionsschutzmaßnahmen anfallende (15) Der Auftragnehmer ist verpflichtet, neben den
Strahlmittelrückstände (Strahlschutte) sind Abfälle. erforderlichen Begleit- bzw. Übernahmescheinen die
(2) Vermeidung und Entsorgung (Verwertung oder vollzogene Entsorgung (endgültige Verbringung) des
Beseitigung) der Abfälle sind im Kreislaufwirtschafts- Strahlschuttes bei einem Entsorger in geeigneter
und Abfallgesetz (KrW-/AbfG) und in den dazu er- Form schriftlich nachzuweisen.
lassenen Verordnungen und Verwaltungsvorschriften (16) Es ist nicht zulässig, Strahlschutte unterschied-
geregelt.
licher Herkunft (Strahlmittelart und Bauwerk) vor der
(3) Die Strahlschutte sind zu verwerten, soweit tech- Entsorgung untereinander oder mit anderen Abfäl-
nisch zugängliche und wirtschaftlich zumutbare len zu vermischen.
Verwertungsverfahren vorhanden sind.
(4) Nichtverwertbare Strahlschutte müssen beseitigt 6.4.2 Vorgehensweise
werden. (1) Das Entsorgen des aus dem Bereich des Auf-
(5) Der Auftraggeber ist im Sinne des KrW-/AbfG bei traggebers stammenden Strahlschuttes sollte zu-
Instandsetzungsmaßnahmen der Abfallerzeuger. sammen mit der Korrosionsschutzmaßnahme in der
(6) Der Auftragnehmer ist im Sinne des KrW-/AbfG Leistungsbeschreibung vorgesehen werden.
bei Neubaumaßnahmen und Bauteilerneuerungen (2) In der Leistungsbeschreibung ist die zu erwar-
der Abfallerzeuger des Strahlschuttes. tende Zusammensetzung des Strahlschuttes ein-
(7) Der Abfallerzeuger ist bis zur endgültigen Ent- schließlich der zugeordneten Abfallschlüsselnummer
sorgung des Strahlschuttes haftungspflichtig. auf der Grundlage der Strahlschutt-Typenanalysen
gemäß Anhang D anzugeben. Sofern dem Auftrag-
(8) Strahlschutte sind je nach Örtlichkeit (Betriebs-
geber keine Typenanalyse zur Verfügung steht, muss
bedingungen, Witterung, Windverhältnissen, Belast-
vor der Ausschreibung bei Verwendung von minera-
barkeit der Einrüstung) in angemessenen Zeitabstän-
lischen Strahlmitteln eine Strahlschuttprobe gemäß
den aufzunehmen, zu sammeln und zu entsorgen.
„Merkblatt zur Entnahme repräsentativer Strahl-
(9) Strahlschutte aus mineralischen und aus me- schuttproben“ (MES 93) entnommen und analysiert
tallischen Einweg- oder Mehrwegstrahlmitteln sind werden, um Informationen über mögliche Entsor-
abhängig von ihrem Schadstoffgehalt den Abfall- gungswege zu gewinnen.
schlüsseln 120 116 oder 120 117 gemäß der „Ver-
ordnung über das Europäische Abfallverzeichnis“ (3) Vor der Entsorgung von Strahlschutt mit dem
zuzuordnen. Strahlschutte mit dem Abfallschlüssel Abfallschlüssel 120 116 ist vom Auftraggeber zu prü-
120 116 sind „gefährliche Abfälle“ im Sinne des „Ge- fen, ob im jeweiligen Bundesland eine Andienungs-
setzes zur Vereinfachung der abfallrechtlichen Über- pflicht besteht. Sofern diese nicht besteht, sowie beim
wachung“. Strahlschutte mit dem Abfallschlüssel Abfallschlüssel 120 117, ist die Darlegung des vorge-
120 117 sind „nicht gefährlich“ im Sinne dieses Ge- sehenen Entsorgungsweges vom Bieter zu verlan-
setzes. gen. Die Vorlage des Zertifikates des vorgesehenen
Entsorgungsfachbetriebes (einschließlich der zertifi-
(10) Für die Entsorgung von Strahlschutten beider
zierten Abfallarten/Abfallschlüsselnummern) ist bei
Abfallschlüssel ist ein Nachweis gemäß der „Verord-
Angebotsabgabe zu verlangen.
nung zur Vereinfachung der abfallrechtlichen Über-
wachung“ zu führen. (4) Sofort nach Beginn der Strahlarbeiten ist vom
(11) Bei Verwendung von Mehrwegstrahlmitteln Auftragnehmer eine repräsentative Strahlschuttprobe
muss der vom gereinigten Strahlmittel getrennte zu entnehmen und daran eine Deklarationsanalyse
„schadstoffkonzentrierte“ Strahlschutt in geschlos- in Abstimmung mit dem Entsorgungsfachbetrieb und
senem Kreislauf erfasst werden. dem Auftraggeber vornehmen zu lassen. Die Dekla-

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 11


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rationsanalyse muss die Zuordnung zu den Abfall- 7.2.2 Grundprüfungen, Eignungsprüfungen


schlüsselnummern enthalten. Bei Kleinmengen darf
(1) Der Nachweis der erfolgreichen Grundprüfung
in Abstimmung mit dem Entsorgungsfachbetrieb und
ist durch ein Grundprüfzeugnis einer von der BASt
dem Auftraggeber davon abgewichen werden.
anerkannten Prüfstelle zu erbringen.
(5) Das Erstellen der Deklarationsanalyse ist in der
(2) Bei Beschichtungsstoffen, die nicht in den TL/
Leistungsbeschreibung vorzusehen. Die Übernahme
TP-KOR-Stahlbauten genannt sind, muss eine Eig-
der Abfallschlüssel aus den Typenanalysen gemäß
nungsprüfung durch eine anerkannte Prüfstelle
Anhang D in die Verantwortliche Erklärung ist ohne
durchgeführt werden. Das Prüfprogramm ist mit der
vorherige Deklarationsanalyse nicht zulässig.
BASt abzustimmen. Dabei ist ein in seinem Korro-
(6) Bei Verwendung metallischer Mehrwegstrahl- sionsschutzwert bekanntes Beschichtungssystem
mittel müssen auf den Einzelfall abgestimmte Rege- unter den gleichen Bedingungen mitzuprüfen.
lungen getroffen werden. Die Zusammensetzung des
(3) Beschichtungssysteme, die mechanischer Be-
Strahlschuttes kann in der Regel nur durch die De-
lastung im Wasser ausgesetzt sind, bedürfen zu-
klarationsanalyse einer Probe aus der laufenden
sätzlich einer Prüfung der Abriebfestigkeit.
Maßnahme nachgewiesen werden.
(7) Der Auftraggeber füllt den Teil „Verantwortliche
7.2.3 Abnahmeprüfzeugnis
Erklärung“ des Entsorgungsnachweises auf der
Grundlage des Analyseergebnisses aus und über- (1) Der Auftragnehmer muss für alle Beschichtungs-
gibt den Entsorgungsnachweis dem Auftragnehmer. stoffe vor deren Applikation auf der Baustelle dem
Der Auftragnehmer holt die Annahmeerklärung des Auftraggeber ein Abnahmeprüfzeugnis 3.1 bzw. 3.2
Entsorgungsfachbetriebes sowie bei Strahlschutten nach DIN EN 10204 vorlegen. Die entsprechenden
mit dem Abfallschlüssel 120 116 zusätzlich eine be- Prüfungen sind an den jeweiligen Lieferchargen
hördliche Genehmigung ein und übergibt sie dem durchzuführen.
Auftraggeber. (2) Ein Abnahmeprüfzeugnis 3.2 ist zu fordern für
die Beschichtungsstoffe für Bauwerke mit einer
6.4.3 Nachweisverfahren Beschichtungsfläche von mindestens 5000 m2 oder
(1) Der Auftraggeber muss als Abfallerzeuger Nach- für Beschichtungsstoffe von z.B. Schottertrögen,
weisbücher über die Entsorgung der Strahlschutte wasserberührten Flächen, gleitfesten Verbindungen
führen. Die Nachweisbücher bestehen aus einer und bei nicht zumutbarer Nutzungseinschränkung im
Sammlung der erforderlichen Entsorgungsnachwei- Instandsetzungsfall.
se, Sammelentsorgungsnachweise, Nachweiserklä- (3) Bauwerke, Bauteile und Flächen, für deren
rungen, Begleitscheinen und Übernahmescheinen Beschichtungsstoffe ein Abnahmeprüfzeugnis 3.2
sowie Anzeigen und Freistellungen. gefordert wird, müssen im Leistungsverzeichnis be-
(2) Vor Beginn der Entsorgung ist dem Auftraggeber sonders ausgewiesen werden.
die Transportgenehmigung vorzulegen, die für den (4) Das Abnahmeprüfzeugnis 3.1 ist jeweils von ei-
Transport von Strahlschutt zur Beseitigung gemäß nem von der Produktion unabhängigen Werks-
§ 49 des KrW-/AbfG erforderlich ist. sachverständigen auszustellen.
(5) Das Abnahmeprüfzeugnis 3.2 ist ebenfalls von
7 Prüfungen einem von der Produktion unabhängigen Werks-
sachverständigen auszustellen und muss außerdem
7.1 Allgemeines von einer anerkannten Prüfstelle bestätigt werden.

(1) Die Prüfungen dürfen nur von anerkannten Prüf- (6) Werden mehrere Chargen für den vorgesehenen
stellen durchgeführt werden. Zweck gefertigt, sind die Prüfungen für Abnahme-
prüfzeugnisse 3.1 an Proben aus jeder Charge und
(2) Die Anerkennung der Prüf-, Überwachungs- und für Abnahmeprüfzeugnisse 3.2 an Proben aus jeder
Zertifizierungsstellen erfolgt durch die Bundesanstalt zweiten Charge durchzuführen. Der Prüfumfang und
für Straßenwesen (BASt). die Anforderungen sind in den TL/TP-KOR-Stahlbau-
ten festgelegt.
7.2 Qualitätssicherung der Beschich-
tungsstoffe und -systeme 7.3 Überwachung der Ausführung
7.2.1 Allgemeines
7.3.1 Eigenüberwachung
Es gelten die Anforderungen der TL/TP-KOR-Stahl-
(1) Bei der Eigenüberwachung sind die Oberflä-
bauten.
chenvorbereitung, die Applikationsbedingungen und
die Schichtdicken zu prüfen und zu protokollieren.

12 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten

(2) Für die Prüfprotokolle sind die im Anhang B bei- (9) Bei den Beschichtungsstoffen sollen sich die
gefügten Formblätter zu verwenden. Die verwen- Kontrollprüfungen insbesondere auf die Überprüfung
deten Messgeräte sind anzugeben. der angelieferten Stoffe durch Vergleich mit den ver-
traglichen Angaben, auf das Vorhandensein des
(3) Die Bestimmungen der äußeren Bedingungen
Übereinstimmungszeichens auf der Verpackung der
nach Teil 1 Abschnitt 3 hat in örtlich erforderlichem
Stoffe, auf die visuelle Prüfung ihres Anlieferungs-
Umfang, jedoch mindestens zweimal täglich zu er-
zustandes im Gebinde sowie auf die Verarbeitbarkeit
folgen.
unter den jeweils vorliegenden örtlichen Bedingungen
(4) Der Umfang der Schichtdickenmessungen rich- erstrecken.
tet sich nach der Größe der Beschichtungsfläche
gemäß Tabelle 4.3.1. 7.3.2 Kontrollprüfungen
(5) Schichtdickenkontrollen sind vor Aufbringen der (1) Der Umfang und die Einzelheiten der Durch-
Deckbeschichtung durchzuführen. Minderschicht- führung der Kontrollprüfungen richten sich nach Teil
dicken sind in Abhängigkeit von der Größe der Ab- 1 Abschnitt 1 und den Festlegungen des Anhanges
weichung von der Sollschichtdicke, nach Vereinba- E. Die Ergebnisse sind zu dokumentieren. Dies gilt
rung zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer ent- auch für Korrosionsschutzarbeiten im Werk.
weder durch die Deckbeschichtung oder durch eine
(2) Die Haftfestigkeit muss durch die Kreuzschnitt-
zusätzliche Zwischenbeschichtung auszugleichen.
methode nach E DIN EN ISO 16276-2 oder die Gitter-
(6) Für die Messung der Trockenschichtdicken gilt schnittprüfung nach DIN EN ISO 2409 geprüft wer-
die DIN EN ISO 2808 für die Rauhigkeiten „fein“ und den.
„mittel“ gemäß DIN EN ISO 8503-1. Zur Messung
sind Geräte einzusetzen, die mit magnetinduktiven 8 Abnahme
Verfahren arbeiten. Die Messergebnisse sind aus-
zudrucken. Vor jedem Messeinsatz sind die Geräte Erstbeschichtungen und Erneuerungen sind gemäß
nach den Angaben des Geräteherstellers auf glatter Anhang B zu dokumentieren. Die Unterlagen sind
Fläche zu kalibrieren. dem Auftraggeber auszuhändigen.
(7) Werden Anforderungen an die Rauheit gestellt,
so ist deren Prüfung nach DIN EN ISO 8503-1 und 2 9 Mängelansprüche
durch Tastvergleich durchzuführen. Andere Prüfver- Bei Ausbesserungen und Teilerneuerungen sind die
fahren sind zulässig. Mängelansprüche im Einzelfall im Bauvertrag zu re-
geln.
(8) Zerstörende Messungen bedürfen der Zustim-
mung des Auftraggebers. Die zerstörte Beschichtung
ist instandzusetzen. Eine gesonderte Vergütung er-
folgt nicht.

Tabelle 4.3.1: Messumfang der Schichtdickenmessung

Größe der jeweilige Einzelmess./ Gesamtzahl


Beschichtungsfläche Für je Messfläche Messfläche der Messungen

≤ 5 000 m2 100 m2 ≤ 1 000


5 000 bis 10 000 m2 100 bis 150 m2 1 000 bis 1 333
20 Messungen

10 000 bis 20 000 m2 150 bis 200 m2 1 333 bis 2 000


10 m2

20 000 bis 50 000 m2 200 bis 250 m2 2 000 bis 4 000


50 000 bis 100 000 m2 250 bis 300 m2 4 000 bis 6 667
100 000 bis 150 000 m2 300 bis 350 m2 6 667 bis 8 570
150 000 bis 200 000 m2 350 bis 400 m2 8 570 bis 10 000
Zwischenwerte sind geradlinig zu interpolieren

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 13


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten

14 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang A

Anhang A

Beschichtungssysteme
A1 Allgemeines
(1) Die Tabelle A 4.3.2 enthält geeignete Beschich- DIN EN ISO 12944-1 und 2. Sind bei gleicher Bela-
tungssysteme für wesentliche Bauteile von Straßen-, stung mehrere Systeme für dasselbe Bauteil ge-
Wege- und Eisenbahnbrücken. Sie beziehen sich nannt, wird empfohlen, das jeweils erstgenannte
auf die DIN EN ISO 12944 – Korrosionsschutz von Beschichtungssystem vorzugsweise zu verwenden.
Stahlbauten durch Beschichtungssysteme – unter Die Auflistung der Beschichtungssysteme stellt eine
teilweiser Übernahme der im Teil 5 dieser Norm emp- Rangfolge dar, die unter Berücksichtigung der Lang-
fohlenen Beschichtungssysteme. zeiterfahrungen, der Wirtschaftlichkeit und der Um-
(2) Die ausgewiesenen Beschichtungsstoffe sind in weltverträglichkeit erstellt wurde. Eine Vielzahl un-
der Regel den Technischen Liefer- und Prüfbe- terschiedlicher Beschichtungssysteme an einem
dingungen für Beschichtungsstoffe für den Korro- Bauwerk soll vermieden werden.
sionsschutz von Stahlbauten (TL/TP-KOR-Stahlbau- (4) Bei der Auswahl der Beschichtungssysteme sind
ten), Anhang E, entnommen. außerdem die Empfehlungen des Anhanges C
(3) Die zugrunde gelegte Korrosionsbelastung und „Planungshilfen für Korrosionsschutzarbeiten an
die Schutzdauer entsprechen den Definitionen der Stahlbauten“ zu beachten.

Abkürzungen
GB: Grundbeschichtung nach DIN EN ISO 12944-5
ZB: Zwischenbeschichtung nach DIN EN ISO 12944-5
DB: Deckbeschichtung nach DIN EN ISO 12944-5
EG: Eisenglimmer
Sa 21 /
2,
Sa 3, Fl,
PMa, Be: Oberflächenvorbereitungsgrade nach DIN EN ISO 12944-4

Tabelle A 4.3.1: Kurzzeichen für Bindemittel

Kurzzeichen Bindemittel Kurzzeichen Bindemittel

1-komponentig 2-komponentig
ASI Alkalisilikat EP Epoxidharz

ESI Ethylsilikat EP-Kombi Epoxidharz-Kombination

PVC Vinylchlorid-Copolymerisat PUR Polyurethan

PVC-Kombi Vinylchlorid-Copolymerisat- EP/PUR HS Epoxidharz/Polyurethan,


Kombination lösemittelarm (High Solid)

1K HS Bindemittel, frei von Polyvinyl- nm EP/PUR HS niedermolekulares Epoxidharz


chlorid und Polyvinylidenchlorid, und Polyurethan, lösemittelarm
lösemittelarm (High Solid) (High Solid)

1K-PUR luftfeuchtigkeitshärtendes
1-Komponenten-Polyurethan

wv AY Polyacrylat oder Acryl-Copoly-


merisat, wasserverdünnbar

wv AY auf Zn Polyacrylat oder Acryl-Copoly-


merisat für feuerverzinkten Stahl,
wasserverdünnbar

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 15


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang A

A2 Beschichtungssysteme
(Erläuterungen der Bauteilnummern in den Bildern A 4.3.1 bis A 4.3.3)

Tabelle A 4.3.2: Beschichtungssysteme

1 2 3 4 5 6 7

Bauteil- zugrundegelegte Beschichtungssystem Sollschicht- Oberflä- Stoffe nach sonstige


Nr. Korrosionsbelastung dicke (µm) chenvorbe- TL/TP-KOR- Hinweise
reitungsgrad Stahlbauten,
Anhang E
Nr. Blatt-Nr.

1 Überbauträger

1.1 Fahrbahnblechoberseiten
1
1.1.1 geschweißte Deckbleche für Eisenbahnbrücken (mit Schotterbett) )
1
Belastung aus dem 1 Dünnbelag EP/PUR 4000 Sa 2 /2 84 Anhang
Schienenverkehr und Quarzsand 0,4-0,7 mm 84
den Oberbaugeräten
1
maßgebend 2 Dünnbelag PUR 4000 Sa 2 /2 84 Anhang
1
3 1 GB EP 300 Sa 2 /2 84 DB auf nasse
Quarzsand 0,4-0,7 mm 84 ZB auftragen.
1 ZB EP 300 84 Verdichten und
1 DB EP-Grobmörtel 4000 84 Ebnen der
Oberfläche mit
Flügelglätter
1
1.1.2 genietete Deckbleche für Eisenbahnbrücken (mit Schotterbett) )
1
Belastung aus dem 1 Dünnbelag EP/PUR 4000 Sa 2 /2 84 Anhang
Schienenverkehr und Quarzsand 0,4-0,7 mm 84
den Oberbaugeräten
1
maßgebend 2 Dünnbelag PUR 4000 Sa 2 /2 84 Anhang

1
3 1 GB EP 300 Sa 2 /2 84
Quarzsand 0,4-0,7 mm 84
1 DB
Dünnbelag EP/PUR 4000 84 Anhang
Quarzsand 0,4-0,7 mm 84
1
4 1 GB EP 300 Sa 2 /2 84
Quarzsand 0,4-0,7 mm 84
1 DB Dünnbelag PUR 4000 84 Anhang
1
1.1.3 schotterberührte vertikale Flächen (Schotterbegrenzung) )
1
Belastung aus dem 1 Dünnbelag EP/PUR 2000 Sa 2 /2 84 Anhang
Schienenverkehr und Quarzsand 0,4-0,7 mm 84
den Oberbaugeräten
1
maßgebend 2 Dünnbelag PUR 2000 Sa 2 /2 84 Anhang
1
3 1 GB EP 300 Sa 2 /2 84 seitliche
Quarzsand 0,4-0,7 mm 84 Schotterbe-
1 DB EP-Feinmörtel 2000 84 grenzungs-
wände mit EP-
Feinmörtel

16 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang A

noch Tabelle A 4.3.2

1 2 3 4 5 6 7

Bauteil- zugrundegelegte Beschichtungssystem Sollschicht- Oberflä- Stoffe nach sonstige


Nr. Korrosionsbelastung dicke (µm) chenvorbe- TL/TP-KOR- Hinweise
reitungsgrad Stahlbauten,
Anhang E
Nr.
Blatt-Nr.

1.1.4 Deckbleche mit und ohne Fahrbahnbelag


1
a) gelegentlicher 1 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2 87 statt GB in
Begang 1 ZB EP-Kombi 150 81 Ausnahmefällen
Quarzsand 0,4-0,7 mm 84 auch
1 DB EP-Kombi 100 81 Spritzverzinkung
100 µm nach
DIN EN
ISO 17834
möglich
1
2 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2 87 falls Farbgebung
1. ZB EP 80 87 erforderlich
2. ZB EP 80 87
Quarzsand 0,4-0,7 mm 84
1 DB PUR 80 87
1
3 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2 87
1 ZB EP HS 150 94
Quarzsand 0,4-0,7 mm 84
1 DB PUR/PUR HS 80 87/94
1
b) starker Begang 1 Systeme nach Teil 7, nach Teil 7 Sa 2 /2 nach siehe „Zusam-
2
oder Radfahrver- Abschnitt 5, Nr.4 ) Abschnitt 5 TL-RHD-ST menstellung...“
3 4
kehr, Streusalz ) der BASt )

c) Belastung aus 1 Systeme nach Teil 7, nach Teil 7 Sa 2 /2


1
nach bei
Straßenverkehr Abschnitt 4 Abschnitt 4 FI TL-BEL-ST Brückengerät,
maßgebend 5 temporären
)
sowie
beweglichen
Brücken
Systeme nach
Teil 7,
3
Abschnitt 5 )

1.2 Fahrbahnblechunterseiten einschließlich Längs- und Querträger


6
1.2.1 Fahrbahnblechunterseiten in dichtgeschlossenen und offenen, belüfteten Hohlkästen )
1 7
nicht definiert 1 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2 87 )
1 ZB EP 80 87
1 DB EP 80 87
1 7
2 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2 87 )
1 ZB EP HS 80 94
1 DB EP HS 80 94

3 8 100 Sa 2 /2
1
86
1 GB ESI-Zinkstaub )
1
4 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2 87 nicht für
1 ZB 1K HS 100 93 thermische
1 DB 1K HS 100 93 Belastung
(Belagseinbau
1
5 1 GB 1K HS 80 Sa 2 /2 93 oder
1 ZB 1K HS 100 93 Flammstrahlen)
1 DB 1K HS 100 93

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 17


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang A

noch Tabelle A 4.3.2

1 2 3 4 5 6 7

Bauteil- zugrundegelegte Beschichtungssystem Sollschicht- Oberflä- Stoffe nach sonstige


Nr. Korrosionsbelastung dicke (µm) chenvorbe- TL/TP-KOR- Hinweise
reitungsgrad Stahlbauten,
Anhang E
Nr.
Blatt-Nr.

1.2.2 Fahrbahnblechunterseiten in offenen Querschnitten

1 Sa 2 /2
1 7
Für Fahrbahnblech- 1 GB EP-Zinkstaub 70 87 )
unterseiten wird die 1. ZB EP 80 87
höchste Korrosivi- 2. ZB EP 80 87
tätskategorie ange- 1 DB PUR 80 87
setzt.
1
2 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2 87
1 ZB EP HS 150 94
1 DB PUR/PUR HS 80 87/94
1 10
3 1 GB 1K-PUR-Zinkst. 70 Sa 2 /2 89 )
1. ZB 1K-PUR 80 89
2. ZB 1K-PUR 80 89
9
1 DB PUR 80 89 )

1.3 Hohlkästen, Vollwandträger, Fachwerk, Verbände

1.3.1 Sichtflächen und gesamtes Fachwerk

a) Freibewitterung: 1 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2
1
87 7
)
Korrosivitäts- 1 DB EP 80 87
kategorie bis C3 1 DB PUR 80 87
1
2 1 GB EP HS 80 Sa 2 /2 94
1 ZB EP HS 120 94
1 DB PUR/PUR HS 80 87/94

3 1 GB 1K-PUR-Zinkst. 70 Sa 2 /2
1
89 10
)
1 ZB 1K-PUR 80 89
1 DB PUR 80 9
89 )
4 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2
1
87
1 ZB 1K HS 100 93
1 DB 1K HS 100 93

5 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2
1
87 11
)
1 ZB wv AY 100 92
1 DB wv AY 100 92

b) Tausalzsprühbe- 1 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2
1
87
reich, Stein / 1. ZB EP 80 87
Splittanprall und/ 2. ZB EP 80 87
oder Freibewitte- 1 DB PUR 80 87
rung: Korrosivi-
tätskategorie bis 2 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2
1
87
C5-l und C5-M 1 ZB EP HS 150 94
1 DB PUR/PUR HS 80 87/94
1 10
3 1 GB 1K PUR-Zinkst. Sa 2 /2 89 )
1. ZB 1K – PUR 80 89
2. ZB 1K – PUR 80 89
1 DB PUR 80 9
89 )

1.3.2 übrige Flächen bei offenen Querschnitten

wie 1.2.2

1.3.3 übrige Flächen im Inneren von dicht geschlossenen und offenen belüfteten Hohlkästen

wie 1.2.1

18 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang A

noch Tabelle A 4.3.2

1 2 3 4 5 6 7

Bauteil- zugrundegelegte Beschichtungssystem Sollschicht- Oberflä- Stoffe nach sonstige


Nr. Korrosionsbelastung dicke (µm) chenvorbe- TL/TP-KOR- Hinweise
reitungsgrad Stahlbauten,
Anhang E
Nr.
Blatt-Nr.
12
1.4 nicht zugängliche und nicht mehr erreichbare Flächen )
nicht besonders defi- 1 Spritzverzinkung 100 Sa 3 -- Feuerverzinkung
niert, höchstmögli- 1. ZB EP-Kombi 120 81 bei geeigneter
cher Korrosions- 2. ZB EP-Kombi 120 81 Konstruktion
schutzwert ange- 1 DB EP-Kombi 120 81 möglich
strebt; veranschlagte
1
Schutzdauer ≥ 40 2 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2 87
13 1. ZB EP-Kombi 120 81
Jahre )
2. ZB EP-Kombi 120 81
1 DB EP-Kombi 120 81
1
3 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2 87
1 ZB EP HS 150 94
1 DB EP HS 150 94

2 Pylone, Bögen, Stützen und Spundwände

2.1 Pylone, Bögen und Stützen

Diese Bauteile sind sowohl hinsichtlich der korrosiven Belastung als auch hinsichtlich der Festlegung der
Beschichtungssysteme sinngemäß wie unter Bauteil-Nr. 1 (Überbauträger) zu behandeln. Der Sprühnebelbereich ist
im allgemeinen 15 m über, neben und unter Straßenoberkante anzusetzen.

2.2 Spundwände

2.2.1 Luftseitige Flächen


7
a) Freibewitterung: 1 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2
1 87 )
Korrosivitäts- 1 ZB EP 80 87
kategorie bis C3 1 DB PUR 80 87

2 1 GB EP HS 80 Sa 2 /2
1 94
1 ZB EP HS 120 94
1 DB PUR/PUR HS 80 87/94
10
3 1 GB 1K-PUR-Zinkst. 70 Sa 2 /2
1 89 )
1 ZB 1K-PUR 80 89
9
1 DB PUR 80 89 )

4 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2
1 87
1 ZB 1K HS 100 93
1 DB 1K HS 100 93

b) Spritzwasser- 1 Spritzverzinkung 100 Sa 3 --


bereich, Stein-/ 1. ZB EP 80 87
Splittanprall und/ 2. ZB EP 80 87
oder Freibewit- 1 DB PUR 80 87
terung: Korrosi- 14 7
2 Feuerverzinkung ) -- )
vitätskategorie
1 ZB EP 80 87
bis C5-l und C5-M
1 DB PUR 80 87
15
3 Feuerverzinkung — -- )
1 ZB 1K HS 100 93
1 DB 1K HS 100 93
7
4 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2
1 87 )
1. ZB EP 80 87
2. ZB EP 80 87
1 DB PUR 80 87

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 19


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang A

noch Tabelle A 4.3.2

1 2 3 4 5 6 7

Bauteil- zugrundegelegte Beschichtungssystem Sollschicht- Oberflä- Stoffe nach sonstige


Nr. Korrosionsbelastung dicke (µm) chenvorbe- TL/TP-KOR- Hinweise
reitungsgrad Stahlbauten,
Anhang E
Nr.
Blatt-Nr.

luftseitige Flächen (Fortsetzung)

5 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2
1 87
1 ZB EP HS 150 94
1 DB PUR/PUR HS 80 87/94
10
6 1 GB 1K PUR-Zinkst. 70 Sa 2 /2
1 89 )
1. ZB 1K-PUR 80 89
2. ZB 1K-PUR 80 89
1 DB PUR/PUR HS 80 87/94

2.2.2 Schlossabdichtung wie Bauteil Nr. 5.3

2.2.3 Übergangsbereiche Luft / Boden

wie 2.2.1b mit häu- wie 2.2.1b 0,50 m unter und


figer Feuchte unter- jedoch mit zusätzlicher über zukünftiger
schiedlicher Belüf- Zwischenbeschichtung Geländeoberkante
tung

2.2.4 erdseitige Flächen und Flächen im Boden, Verankerungsteile im Boden

a) Boden nicht 1 Im allgemeinen kein


aggressiv besonderer Schutz,
eventuell Abrostungs-
zuschlag

2 Feuerverzinkung — -- sofern luftseitige


Flächen ohnehin
verzinkt werden
sollen

b) Boden aggres- 1 Abrostungszuschlag in Abhängigkeit von


siv, (insbesonde- der Nutzungsdauer
16 1
re bei spez. Bo- 1 GB EP-Zinkstaub ) 70 Sa 2 /2 87 des Objektes
denwiderstand 16 120 81
1 DB EP-Kombi )
< 2000 Ω cm)
Kategorie IM3 2 1 GB EP Zinkstaub 70 Sa 2 /2
1
87
1. ZB EP-Kombi 120 81
2. ZB EP-Kombi 120 81
1 DB EP-Kombi 120 81

3 sonstige Konstruktionsteile

3.1 Geländer, Berührungsschutz

a) in geschlosse- 1 Feuerverzinkung — --
nen Räumen
2 Feuerverzinkung — -- falls Farbgebung
1 ZB 1K HS 80 93 gefordert
1 DB 1K HS 80 93

3 Feuerverzinkung — -- falls Farbgebung


11
1 ZB wv AY auf Zn 100 91 gefordert )
1
4 1 GB 1K HS 80 Sa 2 /2 93
1 DB 1K HS 80 93

20 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang A

noch Tabelle A 4.3.2

1 2 3 4 5 6 7

Bauteil- zugrundegelegte Beschichtungssystem Sollschicht- Oberflä- Stoffe nach sonstige


Nr. Korrosionsbelastung dicke (µm) chenvorbe- TL/TP-KOR- Hinweise
reitungsgrad Stahlbauten,
Anhang E
Nr.
Blatt-Nr.

3.1 Geländer (einschließlich Fußplatten), Berührungsschutz


15
b) Freibewitterung: 1 Feuerverzinkung )
Korrosivitäts- 1 ZB 1K HS 80 93
kategorie bis C3 1 DB 1K HS 80 93

2 Feuerverzinkung — wv AY-DB sind


1 ZB wv AY auf Zn 80 91 schmutz-
1 DB wv AY 80 92 empfindlich
11
)

3 Feuerverzinkung — -- bei stärkerer


1 ZB wv AY auf Zn 80 91 mechanischer
11
1 DB PUR 80 87 Belastung )
1
4 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2 87
1 ZB 1K HS 80 93
1 DB 1K HS 80 93
14 auch bei
c) Spritzwasserbe- 1 Feuerverzinkung ) --
reich, Splittan- 1 ZB EP 80 87 stärkerer
prall und / oder 1 DB PUR 80 87 mechanischer
7
Freibewitterung: 14
Belastung, )
2 Feuerverzinkung ) --
Korrosivitäts-
1 ZB EP HS 120 94
kategorie bis
1 DB PUR/PUR HS 80 87/94
C5-l und C 5-M
3 Feuerverzinkung — -- auch bei
1 ZB wv AY auf Zn 80 91 stärkerer
1 DB PUR 80 87 mechanischer
11
Belastung )
15
4 Feuerverzinkung — )
1 ZB HS 80 93
1 DB HS 80 93
1 7
5 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2 87 )
1. ZB EP 80 87
2. ZB EP 80 87
1 DB PUR 80 87
17 18
3.2 Lager, Lagerteile, Anker- und Futterplatten ) )

Spritzwasserbereich, 1 Spritzverzinkung 100 Sa 3 --


(Feuchte, Schmutz), 1 ZB EP 80 87 20
)
19
Freibewitterung: 1 DB EP ) 80 87 7
) gilt nur für
Korrosivitätskate- -- System 4
2 Spritzverzinkung 100 Sa 3
gorie bis C 5-l und 19 94
1 DB EP HS ) 150
C 5-M
3 Spritzverzinkung 100 Sa 3 --
1 ZB EP-Kombi 120 81
1 DB EP-Kombi 120 81

4 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2
1 87
1. ZB EP 80 21
87
2. ZB EP 80 PMa ) 87
19 7
1 DB EP ) 80 87 )

5 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2
1 87
1 ZB EP HS 150 94
21
19
1 DB EP HS ) 80 PMa ) 94

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 21


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang A

noch Tabelle A 4.3.2

1 2 3 4 5 6 7

Bauteil- zugrundegelegte Beschichtungssystem Sollschicht- Oberflä- Stoffe nach sonstige


Nr. Korrosionsbelastung dicke (µm) chenvorbe- TL/TP-KOR- Hinweise
reitungsgrad Stahlbauten,
Anhang E
Nr.
Blatt-Nr.

3.3 Entwässerungsteile und Versorgungseinrichtungen

3.3.1 Innenflächen von Rinnen, Spritzbleche

Spritzwasserbereich, 14
1 Feuerverzinkung ) --
(Feuchte, Schmutz), 1 ZB EP-Kombi 120 81
Freibewitterung: 1 DB EP-Kombi 120 81
Korrosivitätskate- 1
gorie bis C 5-l und C 2 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2 87
5-M 1. ZB EP-Kombi 120 81
2. ZB EP-Kombi 120 81
1 DB EP-Kombi 120 81

3.3.2 Außenflächen von Rinnen


analog dem umge-
Korrosionsschutz in Anlehnung an den gewählten Aufbau der angrenzenden Bauteile.
benden Bauwerksbe- Wegen Gefahr erhöhter Kondenswasserbildung mit einer zusätzlichen ZB.
reich

3.3.3 Gusseiserner Abflussrohre und Formstücke ohne Muffen nach DIN 19522 / EN 877 (BML-Rohre und Formstücke)
22
1 Spritzverzinkung 80 Sa 3 ) -- nur Rohre
(zweischichtig) -- außen
23
1 DB EP 80 87 )
1 22
2 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2 ) 87 Rohre außen,
7
1 DB EP 80 87 ) nur für Ausbes-
23 7
serungen ) )
22
3 Spritzverzinkung 40 Sa 3 ) -- Rohre und
(zweischichtig) -- Formstücke
23 24
1 DB 1K HS 80 93 außen ) )
1 22
4 1 DB EP-Kombi 120 Sa 2 /2 ) 81 Rohre innen
und an
Schnittstellen
1 22
5 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2 ) 87 Formstücke
nicht definiert
1 DB EP 80 87 innen
1 22
6 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2 ) 87 Formstücke
7 23
1 ZB EP 80 87 außen ) )
1 DB PU 80 87
7 Alternativ dürfen für die Innenbeschichtungen von Rohren und für die Güte-
Formstücken Beschichtungssysteme gemäß DIN EN 877 verwendet überwachung
werden. Die Sollschichtdicke darf jedoch 130 µm nicht unterschreiten. gilt DIN EN
Für die Außenbeschichtung von Formstücken darf alternativ eine GB
877, Anhang D
nach DIN EN 877 mit einer Sollschichtdicke von 70 µm in Verbindung
mir einer DB nach Blatt 87 verwendet werden. Die Verträglichkeit und
die Haftung zwischen GB und DB sind zu gewährleisten.

8 Für die Ausführung von Rohrleitungen aus nicht rostendem Stahl ist die siehe ARS-Nr.
Werkstoff-Nr. 1.4571 (nach DIN EN 10088) mit einer Mindestwandstärke 12/99
von 2 mm zugrunde zu legen. Die Einbauvorschriften der Hersteller sind
dabei zu beachten.

3.3.4 Zubehörteile (z.B. Rohrauflagerung / -aufhängung / -verbindung)

analog dem umge- 1 nicht rostender Stahl siehe Richt-


benden Bauwerksbe- zeichnungen,
reich Werkstoff-Nr.
1.4401 oder
1.4571 nach
DIN EN 10088

22 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang A

noch Tabelle A 4.3.2

1 2 3 4 5 6 7

Bauteil- zugrundegelegte Beschichtungssystem Sollschicht- Oberflä- Stoffe nach sonstige


Nr. Korrosionsbelastung dicke (µm) chenvorbe- TL/TP-KOR- Hinweise
reitungsgrad Stahlbauten,
Anhang E
Nr.
Blatt-Nr.

3.4 Übergänge

3.4.1 Fahrbahnabschlüsse

starke mechanische 14 -- bei


1 Feuerverzinkung )
Belastung, Betonbrücken,
Spritzwasserbereich, 1 ZB EP-Kombi 120 81 betonberührte
(Feuchte, Schmutz), 1 DB EP-Kombi 120 81 Flächen ohne
Freibewitterung: Beschichtung
Korrosivitätskategorie
C5-l und C5-M 2 Bei Stahlbrücken mit Beschichtungen wie auf den angrenzenden Bauteilen
25
3.4.2 Übergangskonstruktionen, Fugenkonstruktionen )

1
starke mechanische 1 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2 87 bei Eisenbahn-
Belastung, 1. ZB EP 80 87 Brücken kann
Spritzwasserbereich, 2. ZB EP 80 87 eine ZB
(Feuchte, Schmutz), 3. ZB EP 80 87 entfallen
Freibewitterung: 1 DB EP 80 87
Korrosivitätskategorie
1
C5-l und C5-M 2 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2 87
1 ZB EP HS 150 94
1 DB EP HS 150 94
1
3 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2 87 bei Eisenbahn-
1. ZB EP-Kombi 120 81 Brücken kann
2. ZB EP-Kombi 120 81 eine ZB
1 DB EP-Kombi 120 81 entfallen
18
3.4.3 Verankerungsteile: soweit einbetoniert, ohne besonderen Schutz oder mit einer GB ), sonst wie 3.4.2

3.5 Passive Schutzeinrichtungen (einschließlich Anker)

1 Feuerverzinkung — --

2 Feuerverzinkung — -- falls Farbge-


1 DB wv AY auf Zn 120 91 bung gefordert
11
)

3 Feuerverzinkung — -- falls Farbge-


1 DB 1K HS 100 93 bung gefordert
24
)

3.6 Lärmschutzwände

3.6.1 Stahlrammpfähle für die Gründung, Gründungsrohre

Spritzwasserbereich, 1 Abrostungszuschlag bis mindestens


Stein- / Splittanprall ≥ 1 mm 0,75 mm unter
oder Freibewitterung: Oberfläche
8 1
Korrosivitätskategorie 1 GB ESI-Zinkstaub ) 100 Sa 2 /2 86 Gelände
bis C5-I und C5-M

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 23


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang A

noch Tabelle A 4.3.2

1 2 3 4 5 6 7

Bauteil- zugrundegelegte Beschichtungssystem Sollschicht- Oberflä- Stoffe nach sonstige


Nr. Korrosionsbelastung dicke (µm) chenvorbe- TL/TP-KOR- Hinweise
reitungsgrad Stahlbauten,
Anhang E
Nr.
Blatt-Nr.

3.6.2 Stützkonstruktion (Pfosten, Trag- und Unterkonstruktionen von Lärmschutzbekleidungen)


14
Spritzwasserbereich, 1 Feuerverzinkung ) -- 2. ZB von
Stein- / Splittanprall 1. ZB EP 80 87/94 50 cm unter bis
oder Freibewitterung: 2. ZB EP 80 87/94 50 cm über
Korrosivitätskategorie 1 DB PUR 80 87/94 Oberfläche
bis C5-l und C5-M Gelände
2 Feuerverzinkung —
11 7
1. ZB wv AY auf Zn ) 80 91 )
11 80 91
2. ZB wv AY auf Zn )
1 DB PUR 80 87
14
3 Feuerverzinkung ) oder Die Beschich-
gelbchroma- tungsstoffe sind
1 ZB Epoxidharzpulver- 80 tieren oder innerhalb 24 Std.
99
Einbrennlackierung vergleichba- nach der Ober-
res chromat- flächenvorberei-
1 DB Polyesterpulver- 80 freies Ver- 99 tung aufzubrin-
Einbrennlackierung
fahren gen.
26
3.6.3 Lärmschutzelemente aus Aluminium, einschl. Trag- und Unterkonstruktionen von Lärmschutzbekleidungen )

27 28
Spritzwasserbereich, 1 1 DB Polyesterpulver- 60 ) 99 )
Stein- / Splittanprall Einbrennlackierung
oder Freibewitterung:
Korrosivitätskategorie 2 1 ZB PUR-Nass- 50
bis C5-l und C5-M 1 DB beschichtung 50

3 zweischichtige 25 Die
Polyvinylidenfluorid Ausbesserung
(PVdF)- beschädigter
Einbrennlackierung Stellen ist mit
dem Band-
beschichter
abzustimmen
3.7 Schrammborde und Stahlkappen (auch Dienstsstege), Schutzschwellen

2
a) gelegentlicher 1 Systeme nach Teil 7, Abschnitt 5, Nr.4 )
Begang,
1
starke mechani- 2 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2 87 Ergibt eine
sche Belastung, 1. ZB EP 300 84 Gesamtschicht
Spritzwasserbe- Quarzsand 0,4-0,7 mm 84 dicke von ca.
reich, (Feuchte, 2. ZB EP 300 84 2000 µm
Schmutz), Quarzsand 0,7-0,7 mm 84
Freibewitterung: 1 DB EP 300 84
Korrosivitäts-
kategorie bis 3 Dünnbelag PUR oder 2000 Sa 2 /2
1
84 Anhang
C5-I und C5-M EP-PUR 84
Quarzsand 0,4-0,7 mm
1
4 1 GB EP 300 Sa 2 /2 84
Quarzsand 0,4-0,7 mm 84
Dünnbelag PUR oder 2000 84 Anhang
EP/PUR
1
5 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2 87 falls Farb-
1. ZB EP/EP HS 80 87/94 gebung erfor-
2. ZB EP/EP HS 80 87/94 derlich, für ver-
1 DB PUR/EP HS 80 87/94 tikale und stark
geneigte Flä-
1
6 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2 87 chen an Schutz-
1. ZB EP-Kombi/EP HS 120 81/94 schwellen mög-
7
2. ZB EP-Kombi/EP HS 120 81/94 lich )
1 DB EP-Kombi/EP HS 120 81/94

b) wie a), jedoch 1 Systeme nach Teil 7, Abschnitt 5, Nr.4 )


2
starker Begang

24 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang A

noch Tabelle A 4.3.2

1 2 3 4 5 6 7

Bauteil- zugrundegelegte Beschichtungssystem Sollschicht- Oberflä- Stoffe nach sonstige


Nr. Korrosionsbelastung dicke (µm) chenvorbe- TL/TP-KOR- Hinweise
reitungsgrad Stahlbauten,
Anhang E
Nr.
Blatt-Nr.

3.8 Besichtigungseinrichtungen (z. B. Steigeleitern, Türen, Besichtigungswagen, Kontrollstege, Einbauten), Schienen

3.8.1 Besichtigungseinrichtungen

29
b) nur in geschlos- 1 Feuerverzinkung — )
senen Räumen:
Korrosivitätska- 1
2 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2 87 Sofern das
tegorie bis C2 1 DB EP 80 87 Beschichtungs-
system der
angrenzenden
1
3 1 GB 1K HS 80 Sa 2 /2 93 Bauteile gleich-
1 DB 1K HS 80 93 oder
höherwertig ist,
11 1
4 1 GB wv AY ) 100 Sa 2 /2 92 kann es
11 100 92
1 DB wv AY ) übernommen
7
werden )
14
b) gelegentlicher 1 Feuerverzinkung 150 ) --
Begang, 1 DB EP-Kombi 81
Sprühnebel- Quarzsand 0,4-0,7 mm 84
bereich 7
Freibewitterung: 2 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2
1
87 )
Korrosivitäts- 1 ZB EP 80 87
kategorie 1 DB PUR 80 87
bis C3
14
c) wie b), jedoch 1 Feuerverzinkung )
Spritzwasser- 1 ZB EP/EP HS 120 87/94
bereich, 1 DB PUR/PUR HS 120 87/94
Freibewitterung:
Korrosivitäts-
1
kategorie bis 2 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2 87
C5-l und C5-M 1 ZB EP/EP HS 120 87/94
1 DB PUR/PUR HS 120 87/94

3.8.2 Besichtigungswagenschienen: nur Lauffläche

Für Lauffläche maß- 1 Feuerverzinkung — Übrige Flächen


gebend: mit DB wie
Raddruck aus Be- angrenzen-
14
sichtigungswagen de Bauteile )
30
2 Nichtrostender Stahl — )
8 1
3 1 GB ESI-Zinkstaub ) 100 Sa 2 /2 86 Übrige Flächen
mit DB wie
angrenzende
Bauteile

4 Brückengeräte

4.1 Festbrückengeräte (z.B. D-Brücken, Bailey-Brücken)

1
Spritzwasserbereich, 1 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2 87
hohe mechanische 1 ZB EP HS 120 94
Belastung, 1 DB EP HS 120 94
Freibewitterung:
1 7
Korrosivitätskategorie 2 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2 87 )
bis C5-I oder C5-M. 1 ZB EP 80 87
Jeweils geringe 1 DB EP 80 87
Einsatzdauer

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 25


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang A

noch Tabelle A 4.3.2

1 2 3 4 5 6 7

Bauteil- zugrundegelegte Beschichtungssystem Sollschicht- Oberflä- Stoffe nach sonstige


Nr. Korrosionsbelastung dicke (µm) chenvorbe- TL/TP-KOR- Hinweise
reitungsgrad Stahlbauten,
Anhang E
Nr.
Blatt-Nr.

4.2 Kleinhilfsbrücken, Hilfsbrücken und Pfeilergerät

8 1
wie bei 4.1 1 1 GB ESI-Zinkstaub ) 100 Sa 2 /2 86 ohne oder mit
GV-Verbindun-
gen, sofern
Reibbeiwert
µ ≤ 0,3 rechne-
risch ausreicht.
ohne DB, zwei-
schichtig nass in
nass spritzen

5 Besonders zu behandelnde Flächen

5.1 Reib- und Berührungsflächen von Verbindungen

5.1.1 Reibflächen von gleitfesten Verbindungen und Nietverbindungen

Maßgebend bei GV- 1 1 GB ASI-Zinkstaub 40 Sa 3 85 kantiges


und GVP-Verbindun- Strahlmittel
gen: Erreichen des verwenden
vorgeschriebenen
Reibbeiwertes µ
31
5.1.2 Berührungsflächen von Schraubverbindungen )

5.2 Kanten, Verbindungsmittel, Baustellenschweißnähte, Baustellenschweißstöße

32
5.2.1 Kanten, Verbindungsmittel, Baustellenschweißnähte )

„Kantenschutz“ auf das 80 entsprechend gilt nicht für


jeweils gewählte Korro- den Baustel-
sionsschutzsystem ab- jeweiligen lenschweißstöße
stimmen. ca. 25 mm TL-Blättern gemäß Nr. 5.4
beiderseits der Kante/
Schweißnaht/Verbin-
dungsmittel aufbringen.

5.2.2 Baustellenschweißstöße

nicht definiert 1 1 GB 40-80 nach dem 77/93/94 vor dem


(je nach Schweißen Schweißen:
(temporärer Schutz Stand- mechani- Entfernen der im
nach dem dauer) sche Rei- Werk aufge-
Schweißen) nigung im brachten Abkle-
Schweiß- bung von je 5 cm
nahtbereich beiderseits der
Schweißnaht-
kante (Nr. 5.4)

5.3 Fugen und Spalten (zur Vermeidung von Spaltkorrosion und/oder Berührungskorrosion)

nicht definiert Fugenabdichtung. Anforderungen


Dichtmasse auf das je- an die Stoffe
34
weils gewählte Schutz- nach )
system abstimmen
(Abdichtung vor oder 1 K- / 2K-PUR-
nach der DB.) Dichtstoffe,
33 überbeschicht-
siehe auch )
bar

26 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang A

noch Tabelle A 4.3.2

1 2 3 4 5 6 7

Bauteil- zugrundegelegte Beschichtungssystem Sollschicht- Oberflä- Stoffe nach sonstige


Nr. Korrosionsbelastung dicke (µm) chenvorbe- TL/TP-KOR- Hinweise
reitungsgrad Stahlbauten,
Anhang E
Nr.
Blatt-Nr.

5.4 Berührungsflächen mit Beton, Walzträger in Beton (WIB-Bauweise), Verbundbauweise


35
5.4.1 Berührungsflächen zwischen Stahl und Frischbeton; z.B. Gurte von Verbundträgern ) und einbetonierte Fuß- oder
Ankerplatten

1
in jedem Fall ist ma- 1 1 GB EP-Zinkstaub 50 Sa 2 /2 87 Im Berührungs-
ximale Belastung bereich ist die
zugrunde gelegt: angrenzende
Korrosivitätskategorie Beschichtung
C5-l und C5-M ohne DB bis
zum äußersten
Verbundmittel
(in der Regel
Kopfbolzen-
dübel) weiter-
36
zuführen )

5.4.2 Berührungsflächen zwischen Stahl- und Festbeton, z.B. nachträglich einzubauende Fuß oder Ankerplatten

22 22
In jedem Fall ist ma- 1 Feuerverzinkung ) ) Im Berührungs-
ximale Belastung zu- 1 ZB EP 80 87 bereich ist die
grunde gelegt: 1 DB EP 80 87 angrenzende
Korrosivitätskategorie Beschichtung
C5-l und C5-M 21 vollständig bis
2 Spritzverzinkung ) 100 Sa 3
1 ZB EP 80 87 zur ersten
1 DB EP 80 87 Dübelreihe
weiterzuführen.
1
3 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2 87 Anstelle der DB
1. ZB EP 80 87 ist jedoch eine
2. ZB EP 80 87 weitere ZB
3. ZB EP 80 87 aufzutragen. )
7

1 DB EP 80 87

5.4.3 Walzträger in Beton (WIB-Bauweise)


7
a) Freibewitterung: 1 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2
1
87 )
Korrosivitäts- 1. ZB EP 80 87
kategorie bis C3 2. ZB EP 80 87
1 DB PUR 80 87

2 Spritzverzinkung 100 Sa 3
1 ZB EP 80 87
1 DB PUR 80 87

b) Spritzwasserbe- 1 Spritzverzinkung 100 Sa 3


reich, Splitt und / 1. ZB EP 80 87
oder Freibewit- 2. ZB EP 80 87
terung: 1 DB PUR 80 87
Korrosivitäts-
kategorie bis 2 Spritzverzinkung 100 Sa 3
C5-l und C5-M 1 ZB EP HS 150 94
1 DB PUR/PUR HS 80 87/94

5.5 Obergurte von Walzträgern mit direkter Schwellenauflagerung

In jedem Fall ist ma- 1 Spritzverzinkung 100 Sa 3


ximale Belastung zu- 1 DB EP 300 84
grunde gelegt: Kor- 1
2 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2 87
rosivitätskategorie
1 DB EP 300 84
C5-l und C5-M

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 27


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang A

noch Tabelle A 4.3.2

1 2 3 4 5 6 7

Bauteil- zugrundegelegte Beschichtungssystem Sollschicht- Oberflä- Stoffe nach sonstige


Nr. Korrosionsbelastung dicke (µm) chenvorbe- TL/TP-KOR- Hinweise
reitungsgrad Stahlbauten,
Anhang E
Nr.
Blatt-Nr.

6 Verkehrszeichen- und Signalbrücken, Lichtsignalanlagen und Verkehrsmaste

6.1 Verkehrszeichen- und Signalbrücken

14
Spritzwasserbereich, 1 Feuerverzinkung ) im Bereich bis
Splittanprall, 1 ZB EP 80 87 2 m über
7
Freibewitterung: 1 DB PUR 80 87 ) Geländeober-
Korrosivitätskate- kante
gorie bis C5-l und 2 Feuerverzinkung — zusätzlich
C5-M 1 ZB 1K HS 80 93 2. ZB wie DB
15
1 DB 1K HS 80 93 )
1
3 1 GB EP-Zinkstaub 70 Sa 2 /2 87 gilt nur bei
1. ZB EP 80 87 Instand-
2. ZB EP 80 87 setzungen im
1 DB PUR 80 87 Bereich bis 2 m
über Gelände-
oberkante
zusätzlich 3. ZB
7
)

6.2 Lichtsignalanlagen

wie 6.1, ggf. zusätz- 1 sinngemäß wie 6.1, bei Übergangsbereich Luft / Boden die zusätzliche Zwischenbe-
lich Übergangsbe- schichtung (bis 2 m über Geländeoberkante) bis 0,50 m unter Geländeoberkante auf-
reich Luft / Boden bringen

6.3 Lichtmaste

wie 6.2 1 wie 6.2, siehe Korrosionsschutzvorschriften der Versorgungsträger

6.4 Oberleitungsmaste

1 siehe Regelungen der Verkehrsbetriebe

28 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang A

Bild A 4.3.1: Erläuterungen der Bauteilnummern gemäß Tabelle A 4.3.2

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 29


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang A

Bild A 4.3.2: Erläuterungen der Bauteilnummern gemäß Tabelle A 4.3.2

30 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang A

Bild A 4.3.3: Erläuterungen der Bauteilnummern gemäß Tabelle A 4.3.2

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 31


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang A

Bild A 4.3.4: Nahtstelle Korrosionsschutzsysteme – RHD Belag nach ZTV-ING Teil 7 Abschnitt 5

Bild A 4.3.5: Nahtstelle Korrosionsschutzsystem - Abdichtung nach ZTV-ING Teil 7 Abschnitt 4

32 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang A

Im Bereich 1 vor der Fertigbeschichtung bis Oberflächenvorbereitungsgrad Sa 2 1/2 Strahlen und die
Grundbeschichtung erneut aufbringen.

Bild A 4.3.6: Gestaltung der Korrosionsschutzbeschichtung im Bereich von Baustellenschweißstößen

Im Bereich 1 vor der Fertigbeschichtung bis Oberflächenvorbereitungsgrad Sa 2 1/2 Strahlen,


im Bereich 2 durch Strahlen die Kanten brechen und die vorhandene Beschichtung aufrauen.

Bild A 4.3.7: Gestaltung von Dünnbelägen und Mörtelbeschichtungen im Bereich von Baustellenschweißstößen

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 33


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang A

1 23
) Zur Oberflächenvorbereitung grobes kantiges Korn verwenden zur Er- ) Bei Gefahr erhöhter Kondenswasserbildung oder falls eine Farbge-
zeugung einer großen Rautiefe bung erfolgen soll, ist eine zusätzliche Deckbeschichtung entsprechend
2
) Reaktionsharzgebundene Dünnbeläge auf Stahl des TL-Blattes nach Spalte 6 anzuordnen.
24
3
) Technische Lieferbedingungen für die Baustoffe der reaktionsharz- ) Alternativ darf eine Deckbeschichtung nach Blatt 75 verwendet wer-
gebundenen Dünnbeläge auf Stahl den, sofern kein RAL-Farbton vorgesehen ist.
25
4
) Bezug: Bundesanstalt für Straßenwesen, Brüderstr. 53, 51427 Ber- ) Außer der nachstehenden Beschichtungsstoffe dürfen auch bei nach-
gisch Gladbach; Internet: www.bast.de gewiesener Eignung lösemittelreduzierte Stoffe im Heißspritzverfahren
5
appliziert werden.
) TL-BEL-ST; Technische Lieferbedingungen für Baustoffe der Dichtungs-
26
schichten für Brückenbeläge auf Stahl ) Innenflächen dürfen ohne Beschichtung bleiben. Soll auch auf die
6
Außenbeschichtung verzichtet werden, muss die Mindestblechdicke
) Hohlkästen sind Bauteile, deren Inneres zugänglich ist (siehe auch
1,25 mm betragen.
DIN EN ISO 12 944-2 und 3). Zur Erleichterung der Kontrollen im In-
27
neren von Hohlkästen sollen helle Farbtöne gewählt werden. ) Alle zu beschichtenden Flächen sind zuvor nach DIN 50 939 zu
7
chromatieren oder mit einem gleichwertigen chromatfreien Verfahren
) Alternativ dürfen Beschichtungsstoffe nach TL/TP-KOR-Stahlbauten,
vorzubehandeln.
Anhang E, Blatt 97 verwendet werden.
28
8
) Die Applikation der Beschichtungsstoffe darf erst nach dem Umfor-
) ESI braucht Feuchtigkeit zum Erhärten. (Anhang C)
men (Rollformen, Abkanten, etc.) erfolgen. Beschädigte Stellen sind
9
) Es darf auch eine Deckbeschichtung nach Blatt 87 verwendet werden. mit PUR-Nassbeschichtung auszubessern.
10
) für ungünstige Applikationsbedingungen, (Anhang C) 29
) Gefahr des Verziehens, z.B. bei Türen beachten, sonst besser: Spritz-
11
) wv AY (wasserverdünnbarer Beschichtungsstoff) nur unter werks- verzinkung 100 µm mit Beschichtungen wie Bauteil-Nr. 3.8.1, Bela-
ähnlichen Bedingungen verarbeiten stung b, System 2
30
12
) kann auch für andere Bauteile zutreffen (DIN EN ISO 12 944-2 und 3) ) Befestigung durch Kleben, Schrauben oder Schweißen (s. auch DIN
13
) Bei höherer Nutzungsdauer sind zusätzliche Maßnahmen erforder- EN ISO 12 944-3). Werkstoff-Nr. 1.4401 oder 1.4571 nach DIN EN
lich; z.B. Abrostungszuschläge oder Verwendung von korrosionsbe- 10 088, übrige Flächen wie angrenzende Bauteile
31
ständigen Materialien (DIN EN ISO 12 944-2 und 3). ) Für normale Schraubverbindungen (nicht GV-Verbindungen) kann die GB
14
) Zur Haftverbesserung ist Sweep-Strahlen gemäß DIN EN ISO 12 944- verwendet werden, die für die angrenzenden Bauteile vorgesehen ist.
4 der feuerverzinkten Oberfläche erforderlich. Dabei soll die Sollschichtdicke nicht wesentlich überschritten werden.
15
Oberflächenvorbereitungsgrad Sa 2 1/2 .
) Alternativ darf ein Beschichtungssystem bestehend aus 1 ZB PVC 32
von 100 µm nach Blatt 75 und 1 DB PVC-Kombi von 100 µm nach ) zusätzlicher Schutz anderer Schweißnähte nur in besonderen Fällen.
Blatt 77 verwendet werden. Die Sollschichtdicke des Korrosionsschutzes von 80 µm dient nur dem
16
Ausgleich einer Kantenflucht, sie ist nicht zusätzlich in die Gesamt-
) nur im Übergangsbereich Luft/Boden (wie Bauteil-Nr. 2.2.3) schichtdicke des Korrosionsschutzsystems einzurechen.
17
) Roll- und Gleitflächen aus nichtrostendem Stahl 33
) DIN EN ISO 12944-3, Abschnitt 5.2
18
) bei betonberührten Flächen einen Randstreifen von ca. 5 cm mit be- 34
) Technischen Liefer- und Prüfbedingungen für Beschichtungs-, Dicht-
schichten und Injizierstoffe für den Korrosionsschutz von Seilen und Kabeln“ (TL/
19
) wenn Farbbeständigkeit erforderlich ist, dann DB in PUR TP-KOR-Seile), in Vorbereitung.
20
) Spritzverzinkung oder GB sowie 1 ZB allseitig, ausgenommen Gleit- 35
) Bei einer Fahrbahnplatte mit Dickenversatz am Rande des Obergurtes
oder Rollflächen. Zwischen 2 Platten, z. B. zwischen Lager- und Anker- gemäß Bild A 4.3.3 ist bei Instandsetzungen am Rand des Flansches
platte sind zur Kraftübertragung die beiden Kontaktflächen, Sa 21/2 eine dauerelastisch verfüllte Fuge auszubilden. Die elastischen Dich-
vorbereitet, nur mit je 1 GB ASI-Zinkstaub nach Blatt 85 in einer Soll- tungsstoffe müssen mit der angrenzenden Korrosionsschutzbeschich-
schichtdicke von 40 µm zu beschichten oder nach DIN EN 1337-1. tung verträglich undim Bedarfsfall überbeschichtbar sein. Beim Neu-
21
) gilt nur für brenngeschnittene Kanten bau soll am Rand des Flansches als Regellösung keine Fuge gemäß
22
Detail ausgebildet werden. Es ist aber zulässig, so zu verfahren.
) Auf das Strahlen kann verzichtet werden, wenn die Oberfläche frei ist
36
von Rost, Iosen Bestandteilen, Schmutz, Öl, Fett und Feuchtigkeit. ) Bei Verbundträgern mit Stahlbetonfertigteilplatten ist dass vollständi-
Dies trifft bei geglühten Rohren gemäß DIN 30 674-3, Abs. 4.1 zu. Bei ge Beschichtungssystem bis zum ersten Verbundmittel weiterzufüh-
nicht geglühten Rohren reicht dazu unmittelbar nach Herstellung eine ren. Anstelle der DB kann jedoch eine zusätzliche ZB aufgetragen
mechanische Oberflächenvorbereitung durch Schleifen und Bürsten werden.
aus in Verbindung mit der sofort daran anschließenden Applikation
der Beschichtung.

34 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang B

Formblatt B 4.3.1

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 35


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang B

Formblatt B 4.3.2

36 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang B

Formblatt B 4.3.3

Sollschichtdicke: ...............................................µm

Sollschichtdicke: ...............................................µm

Sollschichtdicke: ...............................................µm

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 37


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang B

Formblatt B 4.3.4

Kontrollflächen-Protokoll Allgemeine Angaben Seite

Baumaßnahme Bauwerksnummer
(ASB)

Bauabschnitt

Auftraggeber Bauwerksname

Prüfstelle oben

TL-Blatt unten

Unternehmen Verantwortlicher

Oberflächenvorbereitung:

Beschichtungsarbeiten:

Stofflieferant:

Kontollfläche: Größe in m2
Lage und Bezeichnung
(Für jede Kontrollfläche ist ein gesondertes Formblatt auszufüllen.)

Ausgangszustand der Oberfläche:

unbeschichtete Stahloberfläche (Angaben nach DIN EN ISO 8501-1)


Rostgrad: A B C D
zusätzliche Angaben:

unbeschichtete Zinkoberfläche:
feuerverzinkt thermisch gespritzt
Zinkkorrosion (z.B. Weißrost) ja nein
zusätzliche Angaben:

beschichtete Oberfläche (z.B. Teilbeschichtung, Altbeschichtung):


Beschichtungssystem, Schichtdicke, Alter der Beschichtung
Bewertung nach der „Richtlinie für die Erhaltung des Korrosionsschutzes von Stahlbauten (RI-ERH-KOR)“, soweit
erforderlich:
zusätzliche Angaben:

Oberflächenvorbereitung:
Oberflächenvorbereitungsgrad (Angaben nach DIN EN ISO 8501-1 und 2):

Sa 1 Sa 2 Sa 21/2 Sa 3 St 2 St 3 Fl

P Sa 2 P Sa 21/2 P Sa 3 P Ma P St 2 P St 3

weitere Angaben zum Vorbereitungsverfahren und zum Vorbereitungsgrad:


Bemerkung

(Ort) (Datum) (Unterschrift Auftraggeber) (Unterschrift Auftragnehmer)

38 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang B

Formblatt B 4.3.5

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 39


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Formblatt B 4.3.6

40 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang B

Formblatt B 4.3.7

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 41


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang B

Formblatt B 4.3.8

1
) Die Maßnahme ist aufzugliedern und der Umfang durch Ankreuzen der Bereiche/Bauteile anzugeben. Die Beschichtungsflächen
sind gesondert auszuweisen. Gegebenenfalls ist für die genannten Bereiche/Bauteile je ein Formular auszufüllen.

42 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang C

Anhang C

Planungshilfen für Korrosionsschutzarbeiten an Stahlbauten


C1 Vorbemerkungen
(1) Die Planungshilfen dienen als Entscheidungshilfe Folgebeschichtung erfolgen. Die Zwischenreinigung
für die Planung des Korrosionsschutzes von Stahl- sollte bei längeren Standzeiten als eigene Position
bauten. Sie sind in Verbindung mit der TL/TP-KOR- in die Leistungsvereinbarung mit der ausführenden
Stahlbauten und dem Anhang A zu sehen. Firma aufgenommen werden.
(2) Da auf spezielle Gegebenheiten und Belastun- (6) Bei Fein- und Grobmörtel nach Blatt 84 sowie
gen des jeweiligen Bauwerks nicht eingegangen für Grundbeschichtungen aus Zinkstaubbeschich-
werden kann, haben die Planungshilfen empfehlen- tungsstoffen darf die Trockenschichtdicke den 1,5-
den Charakter. fachen Wert der Sollschichtdicke nicht überschrei-
(3) Die Planungshilfen beschreiben, für welche An- ten.
wendungen die Beschichtungsstoffe im Wesentlichen (7) Zu beachten ist weiterhin das Problem der „Kan-
geeignet sind. tenflucht“ bei kleinen Kantenradien von maximal
(4) Für jedes Blatt der TL/TP-KOR-Stahlbauten, 4 mm. Die noch flüssigen Beschichtungsstoffe flie-
Anhang E ist eine eigene Tabelle mit Planungshilfen ßen von der Kante in die Kantenrandbereiche ab.
vorhanden. Die Planungshilfen sind wie folgt geglie- Zum Ausgleich der dadurch verringerten Schichtdicke
dert: können nach Erreichung der Überarbeitbarkeit
höher viskos eingestellte Beschichtungsstoffe in
– Stoffbeschreibung mit Angaben über eigen- einem zweiten Applikationsgang auf den Kanten-
schaftsbestimmende Bindemittel und Pigmente
bereich aufgetragen werden. Die dafür geeigneten
(jeweils unterteilt nach Grund-, Zwischen- und
Beschichtungsstoffe sind in den entsprechenden
Deckbeschichtungsstoffen) sowie Lösemittel-
Blättern der TL/TP-KOR-Stahlbauten, Anhang E be-
gehalt und Verdünnungsmittel. Bei High-solid-
sonders bezeichnet.
Stoffen sind auch die Festkörpervolumina ange-
geben. (8) Rollen ist nur für die Zwischen- und Deckbe-
schichtungen bei Vorliegen gewichtiger Gründe er-
– Hauptsächliche Anwendungsgebiete unter Be-
laubt (z.B. kostenintensive Umweltschutzmaßnah-
rücksichtigung der speziellen Eigenschaften der
men für das Spritzen). Bei einer Beschichtung mit
jeweiligen Stoffgruppe.
der Rolle sind zwei Arbeitsgänge erforderlich, um
– Schutzsysteme mit Beschichtungsaufbau unter eine gegenüber dem Spritzauftrag vergleichbare
Beachtung der Verträglichkeit verschiedener Be- Qualität der Beschichtung zu erreichen. Mit der Rol-
schichtungsstoffe untereinander und erforderli- le nicht erreichbare Flächen sind mit dem Pinsel zu
cher Oberflächenvorbereitung als Voraussetzung bearbeiten.
für dauerhafte Korrosionsschutzwirkung.
(9) Bei Duplexsystemen (Feuer- oder Spritzverzin-
– Sollschichtdicken im Trockenfilmzustand und an- kung) darf nur die Deckbeschichtung durch Rollen
nähernder Wert der Schichtdicken auch im Nass- appliziert werden.
filmzustand.
(10) Bei tieferen Objekttemperaturen muss von län-
– Art der Applikation, wobei vorzugsweise Airless- geren Zeiten bis zur Folgebeschichtung ausgegan-
Spritzen (Höchstdruckspritzen) oder Streichen, im gen werden. (Technische Datenblätter/Ausführungs-
Sonderfall auch Rollen angewendet werden. anweisungen).
– Mindestwartezeit bis zur Folgebeschichtung. Die (11) Werden Stahlbauteile nach der Beschichtung
entsprechenden Zeiten sind bei einer Objekt- mit Stoffen der Blätter 81, 84, 87 und 94 bei Außen-
temperatur von ca. 20 °C angegeben. temperaturen von maximal 3 °C ins Freie verbracht,
– Zusätzliche Hinweise mit Angaben über Vor- müssen sie zur Vermeidung von Haftungsschäden
sichtsmaßnahmen und Bearbeitungsregeln, die der EP-Beschichtung bei einer Mindestverweilzeit
bei der Anwendung zu beachten sind, sowie An- nach Tabelle C 4.3.1 in der Halle gelagert werden.
gaben über die Nichtanwendbarkeit des jeweili- (12) Der Hinweis bei den Beschichtungsstoffen der
gen Schutzsystems für bestimmte Einwirkungen Blätter 75 und 91 „nicht geeignet bei langanhalten-
oder Anwendungszwecke. der Wassereinwirkung“ bezieht sich auf die Haf-
(5) Je nach Länge der Standzeit bis zur Folge- tungsproblematik bei Duplexsystemen und bedeu-
beschichtung, die einen Zeitraum von einigen Stun- tet nicht, dass die anderen Beschichtungsstoffe der
den bis zu mehreren Monaten oder Jahren umfas- TL/TP, bei denen dieser Hinweis fehlt, bei „lang an-
sen kann, muss eine Zwischenreinigung vor der dauernder Wassereinwirkung“ besser geeignet sind.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 43


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang C

Grundsätzlich sind nur die Beschichtungsstoffe nach (14) Die Deckkraft (Deckfähigkeit) ist bei Deck-
Blatt 81 für Bereiche mit „lang andauernder Wasser- beschichtungen bei einer Trockenschichtdicke von
einwirkung“ vorgesehen. 80 µm bei den Farbtönen weiß-orange-rot häufig
(13) Bei eisenglimmerhaltigen Deckbeschichtungen sind nicht ausreichend. Hier empfiehlt es sich, abwei-
bei den Farbtönen DB 301, 310, 510, 602 und 610 nach chend vom Anhang A in Absprache mit dem Auftrag-
längerer Bewitterung Farbtonänderungen möglich. geber zwei derartige Deckbeschichtungen aufzutra-
gen oder die Zwischenbeschichtung zur Unterstüt-
Tabelle C 4.3.1: Lagerungszeit in der Halle zung der Deckkraft entsprechend farblich zu gestal-
ten (ohne Eisenglimmer).
Hallentemperatur Verweilzeit in der Halle
[°C] mindestens [Tage]
23 2
20 2,5
15 5
10 13
5 32

44 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang C

C2 Planungshilfen für Blatt 75


Beschichtungsstoffe auf PVC-Grundlage auf feuerverzinktem Stahl (PVC)
Allgemeine Stoffbeschreibung: einkomponentiger Beschichtungsstoff
Bindemittel: ZB und DB: Vinylchlorid-Copolymerisat (PVC)
Pigmente: ZB und DB: Eisenglimmer, Tönpigmente
Lösemittelanteil: maximal 45 %
Verdünnungsmittel: Stoff-Nr. 675.99, Zugabe maximal 5 %
Zusätzliche Hinweise: Objekttemperatur mindestens 5 °C, jedoch mindestens 3 K über dem Tau-
punkt

Tabelle C 4.3.2: Planungshilfen für Stoffe nach Blatt 75

Anwendungsgebiet Schutzsystem Applikation Mindest


wartezeit
bis zur
Systemaufbau Oberflächen- Sollschichtdicken
Folgebe-
vorbereitung [µm]
schich-
tung bei
trocken nass ca. 20 °C
5
Feuerverzinkte Stahl- Feuerverzinkung nach Be ) Schmelztau- keine
1
konstruktionen wie: DIN EN ISO 1461 ) chen
- Geländer,
- Türen, 6
ZB: 1K-PVC-EG Stoff-Nr. 675.61 je nach 100 ) 240 Spritzen, 8h
2
bis 675.74 ) Oberflächen- Streichen,
- Besichtgungs- 7
zustand und Ver- Rollen )
wagen,
schmutzung
- Kontrollstege, reinigen

- Entwässe- DB: 1K-PVC-EG Stoff-Nr. 675.61


3,4
rungsrohre, bis 675.74 )

- Signalbrücken und
-ausleger,
- Bahnsteigdachkon-
struktionen,

Stoffe nach Blatt 75 sind nicht geeignet:


– bei langanhaltender Wassereinwirkung,
– bei hoher mechanischer Beanspruchung, z.B. Gitterroste,
– bei brandgefährdeten Objekten.

1
) ausbessern des Zinküberzuges nach DIN EN ISO 1461 und Nr. 4.3.4, Ziff. 3
2
) an stark belasteten Flächen, z.B. Untersichten, 2 ZB
3
) Im Blatt 75 nicht aufgeführte Farbtöne können durch Überbeschichten mit Stoffen nach Blatt 77 (als Deckbeschichtung) erzielt werden [Stoff-Nr. 677.30
bis 677.60 und 677.63 (mit EG) oder 677.80 bis 677.99 (ohne EG)].
4
) geringe Farbtonbeständigkeit bei Bewitterung
5
) nach DIN EN ISO 1461
6
) Schichtdickenmessung frühestens 10 Tage nach Fertigstellung
7
) nur in Sonderfällen erlaubt (nach C.1)

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 45


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang C

C3 Planungshilfen für Blatt 77


Beschichtungsstoffe auf PVC-Kombinations-Grundlage (PVC-Kombi) auch mit Grundbeschichtung für
handentrostete Flächen
Allgemeine Stoffbeschreibung: einkomponentiger Beschichtungsstoff
Bindemittel: Stoff-Nr.: 677.01: dem Hersteller überlassen
GB, ZB und DB: Vinylchlorid-Copolymerisat/AK und/oder AY
Pigmente: GB: Zinkphosphat, ZB und DB: Eisenglimmer, Tönpigmente
Lösemittelanteil: GB maximal 33 %, DB maximal 40 %
Verdünnungsmittel: Stoff-Nr. 677.150, Zugabe maximal 5 %
Zusätzliche Hinweise: Objekttemperatur mindestens 5 °C, jedoch mindestens 3 K über dem Tau-
punkt

Tabelle C 4.3.3: Planungshilfen für Stoffe nach Blatt 77

Anwendungsgebiet Schutzsystem Applikation Mindest-


wartezeit
bis zur
Systemaufbau Oberflächen- Sollschichtdicken
Folgebe-
vorbereitung [µm]
schichtung
bei ca.
trocken nass 20 °C
1
Erstschutz ab Werk GB: 1K-PVC/Kombi-Zinkphosphat Sa 2 /2 80 180 Spritzen, 8h
Stoff-Nr. 677.02 Streichen,
oder 677.06

Spritzverzinkung Sa 3 100 Spritzen keine

ZB, DB
(Text unter der Tabelle und Fuß-
noten beachten)
1 2 6
Ausbesserung/ GB: 1K Stoff-Nr. 677.01 PSa 2 /2 ≥ 60 ) ) Streichen 21 Tage
Teilerneuerung von PSt 3
Altbeschichtungen
7
auf Basis trocknender ZB: 1K-PVC-Kombi-EG je nach 80 ) 200 Spritzen, 8h
1
Öle, AK, BKF, PVC ) Stoff-Nr. 677.30 Oberflächen- Streichen,
3 8
sowie bis 677.74 ) zustand und Ver- Rollen )
EP und PUR schmutzung
DB: 1K-PVC-Kombi-EG Stoff-Nr. reinigen
4
677.30 bis 677.74 ) oder 1K-
PVC-Kombi Stoff-Nr. 677.80 bis
4, 5
677.99 ) (Farbtöne nach
RAL)

Stoffe nach Blatt 77 sind nicht geeignet:


– bei hoher mechanischer Beanspruchung, direkt auf Feuerverzinkung, bei chemischer Belastung, bei brand-
gefährdeten Objekten.

1
) bei Überarbeitung von Altbeschichtungen Gefahr des Hochziehens der Altbeschichtung (Probebeschichtung zweckmäßig)
2
) erforderliche Gesamtschichtdicke des Systems ≥ 240 µm
3
) an besonders belasteten Flächen, z.B. Untersichten, 2 ZB
4
) geringe Farbtonbeständigkeit bei Bewitterung
5
) erhöhter Schichtdickenabbau gegenüber eisenglimmerpigmentierter DB
6
) Angabe aus dem Technischen Datenblatt des Herstellers
7
) Schichtdickenmessung frühestens 10 Tage nach Fertigstellung
8
) nur in Sonderfällen erlaubt (C.1)

46 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang C

C4 Planungshilfen für Blatt 81


Beschichtungsstoffe auf Epoxidharz-Kombinations-Grundlage (EP-Kombi)
Allgemeine Stoffbeschreibung: zweikomponentiger Beschichtungsstoff
Bindemittel: ZB und DB: Modifizierungsmittel, Epoxidharz + Härter
Pigmente: Tönpigmente
Lösemittelanteil: maximal 25%
Verdünnungsmittel: Stoff-Nr. 681.90, Zugabe maximal 5 %
Zusätzliche Hinweise: Objekttemperatur mindestens 5 °C, jedoch mindestens 3 K über dem Tau-
punkt

Tabelle C 4.3.4: Planungshilfen für Stoffe nach Blatt 81

Anwendungsgebiet Schutzsystem Applikation Mindest-


wartezeit
bis zur
Systemaufbau Oberflächen- Sollschichtdicken
Folgebe-
vorbereitung [µm]
schichtung
bei ca.
trocken nass
20 °C
1
- Wasser- und erdbe- GB: 2K-EP-Zinkstaub Sa 2 /2 70 100 Spritzen, 16 h
rührte Stahlflächen Stoff-Nr. 687.03/04/05 Streichen
wie: Pfähle, Stützen,
Spundwände,
- nicht mehr zu- Spritzverzinkung Sa 3 100 Spritzen keine
gängliche und nicht
mehr erreichbare 5
Feuerverzinkung nach Be ) Schmelztau- keine
Flächen von Stahl- 1
DIN EN ISO 1461 ) chen
baukonstruktionen,
- Innenbeschichtungen
von Entwässerungs- ZB: 2K-EP-Kombi Stoff-Nr. 681.11 je nach 120 170 Spritzen, 16 h
ringen und Entwäs- 2
Oberflächenzu- Streichen,
oder 681.12 )
serungsrohren, stand und Ver- 4
Rollen )
- Gehwegbleche; schmutzung
reinigen
- Lager- und DB: 2K-EP-Kombi Stoff-Nr. 681.12
Lagerteile. 3
oder 681.11 )

Stoffe nach Blatt 81 sind nicht geeignet:


– für trinkwasserberührte Flächen,
– bei längerer Einwirkung von Ölen und Fetten.

1
) ausbessern des Zinküberzuges nach DIN EN ISO 1461 und Nr. 4.3.4, Ziff. 3
2
) Um Verbundstörungen zwischen den Beschichtungen zu vermeiden, dürfen die vom Hersteller angegebenen maximalen Wartezeiten keinesfalls über-
schritten werden.
3
) starke Kreidung (Abwitterung) bei direkter Sonneneinstrahlung
4
) nur in Sonderfällen erlaubt (C.1)
5
) nach DIN EN ISO 1461

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 47


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang C

C5 Planungshilfen für Blatt 84


Beschichtungsstoffe und Mörtel auf Epoxidharz-Grundlage für verschleißfeste Beschichtungen (EP-Mörtel)
Allgemeine Stoffbeschreibung: zweikomponentiger Beschichtungsstoff
Bindemittel: Epoxidharz + Härter
Zuschlagstoffe: Feuergetrockneter Quarzsand unterschiedlicher Körnungen
Lösemittelanteil: maximal 5%
Verdünnungsmittel: Stoff-Nr. 684.905), Zugabe maximal 3 %
Zusätzliche Hinweise: Objekttemperatur mindestens 7 °C, jedoch mindestens 3 K über dem Tau-
punkt

Tabelle C 4.3.5: Planungshilfen für Stoffe nach Blatt 84

Anwendungsgebiet Schutzsystem Applikation Mindest-


wartezeit bis
zur Folge-
Systemaufbau Oberflächen- Sollschichtdicken
beschichtung
vorbereitung [µm]
bei ca. 20 °C
trocken nass

1
Senkrechte und GB: 2K-EP Stoff-Nr. 684.24 Sa 2 /2 300 350 Streichen 6h
geneigte Flächen
von schotterbe-
rührten Fahrbahn- Quarzsand Einstreuen
blechen von 0,4 – 0,7 mm
geschweißten Deck- Stoff-Nr. 684.51
und 2
Trogbrücken DB: Feinmörtel 2000 2000 Spachteln )
1
Stoff-Nr. 684.26 )
1
Waagerechte Flä- GB: 2K-EP Sa 2 /2 300 350 Streichen 6h
chen von schotterbe- Stoff-Nr. 684.24
rührten Fahrbahn-
blechen von ge- Quarzsand Einstreuen
schweißten Deck- 0,4 – 0,7 mm
und Trogbrücken Stoff-Nr. 684.51

ZB: 2K-EP 350 400 Streichen, keine


Stoff-Nr. 684.25 Rollen
3
DB: Grobmörtel 4000 4000 Ausbreiten )
1
Stoff-Nr. 684.27 ) und Ver
auf nasse ZB dichten,
auftragen Glätten,
(mit Flü
gel-
1
Fahrbahnbleche ohne GB: 2K-EP- Sa 2 /2 300 350 Streichen 6h
Schotterauflage, Stoff-Nr. 684.24
Hochborde und tritt-
feste Gehweg- Quarzsand Einstreuen
beläge bei geringer 0,4 bis 0,7 mm
Belastung Stoff-Nr. 684.51

ZB: 2K-EP- 300 350 Streichen, 6h


Stoff-Nr. 684.24 Rollen

Quarzsand 0,4 bis Einstreuen


0,7 mm Stoff-Nr. 684.51
3
DB: 2K-EP 300 350 Streichen, )
Stoff-Nr. 684.25 Rollen

auf nächster Seite fortgesetzt

48 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang C

noch Tabelle C 4.3.5: Planungshilfen für Stoffe nach Blatt 84

Anwendungsgebiet Schutzsystem Applikation Mindest-


wartezeit bis
zur Folgebe-
Systemaufbau Oberflächenvorbe Sollschichtdicken
schichtung
reitung [µm]
bei ca. -
20 °C
trocken nass

Trägerobergurte mit Spritzverzinkung Sa 3 100 Spritzen keine


direkter Schwellen-
1
auflagerung GB: 2K-EP Sa 2 /2 300 350 Streichen
Stoff-Nr. 684.25
6h
Quarzsand Einstreuen
0,4 bis 0,7 mm
Stoff-Nr. 684.51

4
DB: 2K-EP 300 350 Streichen, )
Stoff- Nr. 684.24 Rollen

Ausgleich von Tiefpunkten (Wasserabführung) auf Fahrbahnblechen ohne Schotter:


Fein- oder Grobmörtel oder Dünnbelag gemäß Blatt 84, Anhang
Stoffe nach Blatt 84 sind nicht geeignet:
– als GB für andere TL-Stoffe,
– für die Applikation im Spritzverfahren (gilt nicht für Dünnbeläge gemäß Blatt 84, Anhang).

1
) Verarbeitungsvorschriften im Technischen Datenblatt (Ausführungsanweisung) der Stoffhersteller genauestens einhalten
2
) Mindestwartezeit bis zur Einschotterung 3 Tage
3
) nach 24 h begehbar,
4
) nach 24 h belastbar,
5
) Verdünnungsmittel nur für Stoff-Nr. 684.24/25

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 49


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang C

C6 Planungshilfen für Blatt 84, Anhang


Beschichtungsstoffe für verschleißfeste Beschichtungen: Dünnbeläge
Allgemeine Stoffbeschreibung: zweikomponentiger Beschichtungsstoff
Stoff-Nr. 684.30: PUR-Heißspritzmasse
Stoff-Nr. 684.31: PUR-Spachtelmasse zur Ausbesserung der PUR-Heiß-
spritzmasse
Stoff-Nr. 684.32: EP/PUR-Spachtelmasse auch airless verarbeitbar
Stoff-Nr. 684.33: PUR-Spritzmasse airless aber auch manuell verarbeitbar
Zusätzliche Hinweise: Objekttemperatur mindestens 5 °C, jedoch mindestens 3 K über dem Tau-
punkt1)

Tabelle C 4.3.6: Planungshilfen für Stoffe nach Blatt 84, Anhang

Anwendungsgebiet Schutzsystem Applikation Mindest-


wartezeit
bis zur
Systemaufbau Oberflächen- Sollschichtdicken
Folgebe-
vorbereitung [µm]
schichtung
bei ca.
trocken nass
20 °C
2, 3 1 4, 5
Senkrechte und Stoff-Nr. 684.30/33 ) Sa 2 /2 2000 2000 Heißspritzen; )
geneigte Flächen von manuell oder
- schotterberührten airless verar-
beiten
Fahrbahnblechen,
- von genieteten und 2
Stoff-Nr. 684.32 ) 2000 2000 manuell
geschweißten Deck- aufspritzen, dann Quarzsand oder airless
und Trogbrücken 0,4 - 0,7 mm einstreuen verarbeiten
Stoff-Nr. 684.51

2,3 1 4, 5
Waagerechte Flächen Stoff-Nr. 684.30/33 ) Sa 2 /2 4000 4000 Heißspritzen; )
von manuell oder
- schotterberührten airless ver-
arbeiten
Fahrbahnblechen,
- genieteten und
geschweißten Deck- 2
4000 4000 manuell oder
Stoff-Nr. 684.32 )
und Trogbrücken
aufspritzen, dann Quarzsand airless verar-
0,4 - 0,7 mm einstreuen beiten
Stoff-Nr. 684.51

2 1 4
Trittfeste Geh- Stoff Nr. 684.32/33 ) Sa 2 /2 2000 2000 wie oben )
wegbeläge bei dann Quarzsand
starkem Verkehr 0,4 - 0,7 mm einstreuen
Stoff-Nr. 684.51

Stoffe nach Blatt 84, Anhang sind nicht geeignet:


– als GB für andere TL-Stoffe.

1
) Verarbeitungsvorschriften im Technischen Datenblatt (Ausführungsanweisung) der Stoffhersteller genauestens einhalten
2
) Ist ein längerer zeitlichen Abstand zwischen dem Strahlen und dem Beschichtung (> 24 h) zu erwarten, muss zunächst sofort eine GB nach Blatt 84
aufgetragen werden. Nach Zwischenreinigung dann Applikation des Dünnbelags.
3
) ausbessern der Heißspritzmasse mit Stoff-Nr. 684.31
4
) nach 24 h begehbar
5
) Mindestwartezeit bis zur Einschotterung 3 Tage

50 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang C

C7 Planungshilfen für Blatt 85


Beschichtungsstoff für gleitfeste Verbindungen auf Alkalisilikat-Gundlage mit Zinkstaub (ASI)
Allgemeine Stoffbeschreibung: zweikomponentiger Beschichtungsstoff
Bindemittel: Wässrige Lösung von Natrium- oder Kaliumsilikat oder deren Mischungen
(ASI)
Pigmente: maximal 94 % Zinkstaub
Lösemittelanteil: keiner
Verdünnungsmittel: keine
Zusätzliche Hinweise: Objekttemperatur mindestens 10 °C, jedoch mindestens 3 K über dem Tau-
punkt
Bei direkter Bewitterung müssen die Randfugen der GV-Verbindungen gegen
das Eindringen von Feuchtigkeit (mit geeigneten Fugendichtmaterialien) abge-
dichtet werden.

Tabelle C 4.3.7: Planungshilfen für Stoffe nach Blatt 85

Anwendungsgebiet Schutzsystem Applikation Mindest-


wartezeit
bis zur
Systemaufbau Oberflächen- Sollschichtdicken
Folgebe-
vorbereitung [µm]
schichtung
bei ca.
trocken nass 20 °C
2 3
Reibflächen von ASI-Zinkstaub Sa 3 ) 40 ) 60 Spritzen,
1 4
gleitfesten Stoff-Nr. 685.03 ) Streichen )
Verbindungen

Stoffe nach Blatt 85 sind nicht geeignet:


– als GB für Korrosionsschutzsysteme.

1
) keine Überarbeitung mit anderen Beschichtungsstoffen
2
) kantiges Strahlmittel verwenden
3
) zur Vermeidung größerer Vorspannverluste Schichtdicke nicht über 60 µm
4
) 24 h Mindestwartezeit bis zur Montage

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 51


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang C

C8 Planungshilfen für Blatt 86


Beschichtungsstoffe auf Ethylsilikat-Grundlage mit Zinkstaub (ESI)
Allgemeine Stoffbeschreibung: zweikomponentiger Beschichtungsstoff
Bindemittel: Ethylsilikat (ESI)
Pigmente: maximal 94 % Zinkstaub (als getrennte Komponente)
Lösemittelanteil: maximal 21 %
Verdünnungsmittel: Stoff-Nr. 686.91, Zugabe maximal 3 %
Zusätzliche Hinweise: Objekttemperatur mindestens 5 °C, jedoch mindestens 3 K über dem Tau-
punkt
Unzureichende Durchhärtung (Verkieselung) bei Trockenschichtdicken > 120 µm
kann zu Trennbrüchen in der Beschichtung führen

Tabelle C 4.3.8: Planungshilfen für Stoffe nach Blatt 86

Anwendungsgebiet Schutzsystem Applikation Mindest-


wartezeit
bis zur
Systemaufbau Oberflächen- Sollschichtdicken
Folgebe-
vorbereitung [µm]
schichtung
bei ca.
trocken nass 20 °C
1 2, 3
Einschichtiger Korro- ESI-Zinkstaub Sa 2 /2 100 120 Spritzen )
1
sionsschutz ) für Stoff-Nr. 686.03
- Kleinhilfsbrücken,
- Hilfsbrücken,
Pfeilergerät u. a.,
- Bauteile mit temporä-
ren Einsatz
1 2, 4
Trägerobergurte mit GB:ESI-Zinkstaub Sa 2 /2 70 90 Spritzen, 24 h )
direkter Schwellen- Stoff-Nr. 686.03 Streichen
auflagerung
5
DB: 2K-EP je nach 300 350 Streichen )
(ohne Einstreuen) Stoff-Nr. Oberflächenzu-
684.24 stand und Ver-
schmutzung
reinigen

Stoffe nach Blatt 86 sind nicht geeignet:


– für Trockenschichtdicken größer 120 µm.

1
) Wegen der hohen mechanischen Widerstandsfähigkeit reicht ein einschichtiger Auftrag mit einer Sollschichtdicke von 100 µm. Unter Umständen sind
2 Arbeitsgänge Nass in Nass erforderlich um die Sollschichtdicke zu erreichen.
2
) benötigt Feuchtigkeit zur Silikatbildung; bei niedriger Luftfeuchte und/oder Folgebeschichtung nach ca. 30 Min. mit Wasser besprühen
3
) nach 5 h stapelbar
4
) Vor Aufbringung der DB muss die Oberfläche trocken und frei von Verunreinigungen sein.
5
) nach 24 h mechanisch belastbar

52 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang C

C9 Planungshilfen für Blatt 87


Beschichtungsstoffe auf Epoxidharz- und Polyurethan-Grundlage (EP/PUR)
Allgemeine Stoffbeschreibung: zweikomponentiger Beschichtungsstoff
Bindemittel: GB und ZB: Epoxidharz + Härter,
DB: Polyacrylat + Härter
Pigmente: GB: Zinkstaub oder Zinkphosphat,
ZB und DB: Eisenglimmer, Tönpigmente
Lösemittelanteil: Stoff-Nr. 687.02/06 maximal 30 %; Stoff-Nr. 687.03/04/05 maximal 20 %
ZB maximal 32 %,
DB maximal 35 %
Verdünnungsmittel: Zugabe maximal 5 %
für EP:Stoff-Nr. 687.150; für PUR: Stoff-Nr. 687.151
Zusätzliche Hinweise: Objekttemperatur mindestens 5 °C, jedoch mindestens 3 K über dem Tau-
punkt

Tabelle C 4.3.9: Planungshilfen für Stoffe nach Blatt 87

Anwendungsgebiet Schutzsystem Applikation Mindest-


wartezeit
bis zur
Systemaufbau Oberflächen- Sollschichtdicken
Folgebe-
vorbereitung [µm]
schichtung
bei ca.
trocken nass 20 °C
1
- Erstschutz ab Werk, GB: 1. GB 2K-EP-Zinkstaub Stoff-Nr. Sa 2 /2 70 100 Spritzen 16 h
687.03/04/05 je nach 80 150 Streichen
- Vollerneuerung auf
2. GB (auch Kantenschutz): Oberflächenzu-
der Baustelle
2K-EP-Zinkphosphat stand und Ver-
Stoff-Nr. 687.06 schmutzung
reinigen

Spritzverzinkung Sa 3 100 Spritzen keine


2
1 Be ) Schmelz- keine
Feuerverzinkung nach )
tauchen
DIN EN ISO 1461

ZB: 2K-EP-EG je nach 80 150 Spritzen, 16 h


Stoff-Nr. 687.12 Oberflächen- Streichen
3 4
bis 687.14 ), ) zustand und
Verschmutzung
DB: 2K-PUR-EG reinigen 80 150 Spritzen,
Stoff-Nr. 687.30 bis.687.74 oder Streichen,
5
2K-PUR Stoff-Nr. 687.75 bis Rollen )
687.99
(Farbtöne nach RAL)

Beschichtung von GB: 1. GB: 2K-EP-Zinkphosphat PSa 2 1/2 80 150 Spritzen, 16 h


Schweißstößen und Stoff-Nr. 687.02 PSt 3 Streichen
Ausbesserung der 2. GB: 2K-EP-
Werksbeschichtung Zinkphosphat
auf der Baustelle Stoff-Nr. 687.06

ZB, DB: siehe oben

Stoffe nach Blatt 87 sind nicht geeignet:


– auf Feuerverzinkung ohne Oberflächenvorbereitung durch Sweep-Strahlen.
1
) vor Aufbringen der ZB Sweepstrahlen der feuerverzinkten Fläche,
2
) nach DIN EN ISO 1461, ausbessern des Zinküberzuges nach DIN EN ISO 1461 und Nr. 4.3.4, Ziff. 3
3
) an stark belasteten Flächen, z.B. Untersichten: 2. ZB
4
) bei fehlender UV-Einwirkung DB auch in EP zulässig
5
) nur in Sonderfällen erlaubt (C.1)

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 53


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang C

C 10 Planungshilfen für Blatt 89


Beschichtungsstoffe auf Polyurethan-Grundlage, luftfeuchtigkeitshärtend (1K-PUR)
Allgemeine Stoffbeschreibung: einkomponentiger Beschichtungsstoff
Bindemittel: GB und ZB: aromatisches Polyisocyanat (PUR)
DB: aliphatisches Polyisocyanat (PUR)
Pigmente: GB: Zinkstaub mit/ohne Eisenglimmer
ZB und DB: Eisenglimmer, Tönpigmente
Lösemittelanteil: GB maximal 20 %, ZB maximal 32 %, DB maximal 30 %
Verdünnungsmittel: Stoff-Nr. 689.150, Zugabe maximal 5 %
Zusätzliche Hinweise: Objekttemperatur mindestens 3 °C, jedoch mindestens 3 K über dem Tau-
punkt
Reinigen der Spritzgeräte nur mit besonderer Verdünnung

Tabelle C 4.3.10: Planungshilfen für Stoffe nach Blatt 89

Anwendungsgebiet Schutzsystem Applikation Mindest-


wartezeit
bis zur
Systemaufbau Oberflächen- Sollschichtdicken
Folgebe-
vorbereitung [µm]
schichtung
bei ca.
trocken nass 20 °C
1
- Erstschutz ab Werk, GB: 1K- PUR - Zinkstaub Sa 2 /2 70 100 Spritzen 3h
Stoff-Nr. 689.03 oder Stoff-Nr.
- Vollerneuerung auf 689.04
der Baustelle
Spritzverzinkung Sa 3 100 Spritzen keine

ZB: 2K-PUR-EG je nach Oberflä- 80 140 Spritzen, 5h


(auch Kantenschutz) chenzustand Streichen,
1 2
Stoff-Nr. 689.12 bis 689.14 ) und Verschmut- Rollen )
zung
reinigen

DB: 1K-PUR-EG 80 150


Stoff-Nr. 689.30 bis
689.74 oder
1K-PUR
Stoff-Nr. 689.75
bis 689.99
(Farbtöne nach RAL) oder
2K-PUR nach
Blatt 87 mit/ohne EG
Stoff-Nr. 687.30
bis 687.99

1
Beschichtung von GB: 1. GB: PSa 2 /2 80 150 Spritzen, 16 h
Schweißstößen und 2K-EP-Zinkphosphat PSt 3 Streichen
Ausbesserung der Stoff-Nr. 687.02
Werksbeschichtung 2. GB:
auf der Baustelle 2K-EP- Zinkphosphat
Stoff-Nr. 687.06

ZB, DB: siehe oben

1
) an stark belasteten Flächen, z.B. Untersichten: 2. ZB
2
) nur in Sonderfällen erlaubt (C.1)

54 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang C

C 11 Planungshilfen für Blatt 91


Wasserverdünnbare Beschichtungsstoffe auf Acrylat- oder Acryl-Copolymerisat-Grundlage für
feuerverzinkten Stahl (wv AY auf Zn)
Allgemeine Stoffbeschreibung: einkomponentiger Beschichtungsstoff
Bindemittel: ZB und DB: Acryl-Copolymerisat oder Polyacrylat
Pigmente: ZB und DB: Eisenglimmer, Tönpigmente
Lösemittelanteil: maximal 4,5 %
Verdünnungsmittel: Wasser
Zusätzliche Hinweise: Applikationsfenster beachten: Temperaturen zwischen 17 °C und 25 °C, rela-
tive Luftfeuchte zwischen 40 und 70 %
auf ausreichende Luftbewegung achten

Tabelle C 4.3.11: Planungshilfen für Stoffe nach Blatt 91

Anwendungsgebiet Schutzsystem Applikation Mindest-


wartezeit
bis zur
Systemaufbau Oberflächen- Sollschichtdicken
Folgebe-
vorbereitung [µm]
schichtung
bei ca.
trocken nass 20 °C
1
Feuerverzinkte Stahl- Feuerverzinkung nach Be ) Schmelz- keine
konstruktionen wie: DIN EN ISO 1461 tauchen
- Geländer, Türen, Be-
sichtigungswagen, ZB: wv Ay auf je nach 120 200 Spritzen, 6h
Zn – EG Oberflächen- Streichen,
- Kontrollstege, Stoff-Nr. 691.30 zustand und Rollen
2

- Entwässerungsrohre bis 691.74 Verschmutzung


(außen), reinigen
- Signalbrücken und DB: wv Ay auf Zn – EG
-ausleger, Stoff-Nr. 691.30
bis 691.74 oder
- Bahnsteigdach-
1K-WL nach Blatt 92
konstruktionen,
Stoff-Nr. 692.75
- Spundwände bis 692.99
(luftseitig), (Farbtöne nach RAL)
- Stützpfosten von
Standard- oder 2K-PUR 80 150
Lärmschutzwänden nach Blatt 87
mit 2K-PUR als mit/ohne EG
letzte Deckbe-
schichtung.

Stoffe nach Blatt 91 sind nicht geeignet:


– bei langanhaltender Wassereinwirkung,
– bei hoher mechanischer Beanspruchung, z.B. Gitterroste,
– bei Tausalzeinwirkung (ohne DB nach Blatt 87),
– bei chemischer Beanspruchung.

1
) nach DIN EN ISO 1461
2
) nur in Sonderfällen erlaubt (C.1)

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 55


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang C

C 12 Planungshilfen für Blatt 92


Wasserverdünnbare Beschichtungsstoffe auf Acrylat- oder Acryl-Copolymerisat-Grundlage (wv AY)
Allgemeine Stoffbeschreibung: einkomponentiger Beschichtungsstoff
Bindemittel: GB, ZB und DB: Acryl-Copolymerisat oder Polyacrylat (AY)
Pigmente: GB: Zinkphosphat, ZB und DB: Eisenglimmer, Tönpigmente
Lösemittelanteil: maximal 4,5 %
Verdünnungsmittel: Wasser
Zusätzliche Hinweise: Applikationsfenster beachten: Temperaturen zwischen 17 und 25 °C, relati-
ve Luftfeuchte zwischen 40 und 70 %.
auf ausreichende Luftbewegung achten

Tabelle C 4.3.12: Planungshilfen für Stoffe nach Blatt 92

Anwendungsgebiet Schutzsystem Applikation Mindest-


wartezeit
bis zur
Systemaufbau Oberflächen- Sollschichtdicken
Folgebe-
vorbereitung [µm]
schichtung
bei ca.
trocken nass 20 °C
1
Aufbau A: GB: 2K-EP- Zinkstaub Sa 2 /2 70 100 Spritzen, 16 h
Stoff-Nr.87.03/04/05 Streichen,
1
gesamter Rollen
Korrosionsschutz ZB: wv AY-EG je nach 80 160 6h
im Werk Stoff-Nr. 692.30 Oberflächenzu-
stand und Ver-
DB: wv AY-EG schmutzung
Stoff-Nr. 692.30 reinigen
bis 692.74
oder wv AY
Stoff-Nr. 692.75
bis 692.99
(Farbtöne nach RAL)
1
Aufbau B: GB: wv AY-Zinkphosphat Sa 2 /2 80 160 Spritzen,
Stoff-Nr. 692.02 Streichen,
1
Grund- und Zwi- oder 692.06 Rollen )
schenbeschichtung 6h
im Werk, ZB: wv AY-EG je nach
Deckbeschichtung Oberflächenzu-
auf der Baustelle stand und Ver-
DB: 2K-PUR nach Blatt 87 schmutzung 80 150
mit/ohne EG reinigen
Stoff-Nr. 687.30
bis 687.99

Stoffe nach Blatt 92 sind nicht geeignet:


– bei hoher mechanischer Beanspruchung, z.B. Gitterroste,
– bei chemischer Belastung.

1
) nur in Sonderfällen erlaubt (C.1)

56 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang C

C 13 Planungshilfen für Blatt 93


1K-Beschichtungsstoffe polyvinyl- und polyvinylidenchloridfrei, lösemittelarm,
auch zur Instandsetzung (1K HS)
Allgemeine Stoffbeschreibung: einkomponentiger Beschichtungsstoff
Bindemittel: GB, ZB, DB: Kunstharze etwa auf Basis Alkyd oder Acryl,
polyvinyl- und polyvinylidenchloridfrei
Pigmente: GB: Korrosionsschutzpigmente, Inhibitoren
ZB und DB: Eisenglimmer, Tönpigmente
Festkörperanteil (Vol. %): GB, ZB und DB maximal 57 %
Lösemittelanteil: GB maximal 23 %, ZB, DB maximal 25 %
Verdünnungsmittel: Stoff-Nr. 693.150, Zugabe maximal 3 %
Zusätzliche Hinweise: Objekttemperatur mindestens 5 °C, jedoch mindestens 3 K über dem Tau-
punkt

Tabelle C 4.3.13: Planungshilfen für Stoffe nach Blatt 93

Anwendungsgebiet Schutzsystem Applikation Mindest-


wartezeit
bis zur
Systemaufbau Oberflächen- Sollschichtdicken
Folgebe-
vorbereitung [µm]
schichtung
bei ca.
trocken nass 20 °C
1
- Erstschutz ab Werk, GB: 1. GB Sa 2 /2 80 140 Spritzen, 16 h
1K HS-Aktivpigment Streichen
- Vollerneuerung auf Stoff-Nr. 693.01/02
der Baustelle 2.GB und/oder 80 140
Kantenschutz
Stoff-Nr. 693.06
2K-EP-Zinkstaub Sa 2 /2
1
70 100 Spritzen
Stoff-Nr. 687.03/04/05

Spritzverzinkung Sa 3 100 Spritzen keine

3
Feuerverzinkung nach Be ) Schmelz- keine
1, 2
DIN EN ISO 1461 ) tauchen

ZB: 1K HS-EG je nach Oberflä- 80- 140- Spritzen, 16 h


Stoff-Nr. 693.12 chenzustand 120 190 Streichen
4
bis 693.14 ) und Verschmut-
zung
DB: 1K HS-EG reinigen 80- 140- Spritzen,
Stoff-Nr. 693.30 120 190 Streichen,
5 7
bis 693.74 ) Rollen )
1K HS Stoff-Nr. 693.80 bis
7
693.99 )
(Farbtöne nach RAL)

auf nächster Seite fortgesetzt


Stoffe nach Blatt 93 sind nicht geeignet:
– bei hoher mechanischer Beanspruchung,
– bei chemischer Belastung,
– auf Feuerverzinkung ohne Vorbehandlung.
1
) vor Aufbringen der ZB Sweepstrahlen der feuerverzinkten Fläche
2
) ausbessern des Zinküberzuges nach DIN EN ISO 1461 und Nr. 4.3.4, Ziff. 3
3
) nach DIN EN ISO 1461
4
) an stark belasteten Flächen, z.B. Untersichten: 2. ZB
5
) geringe Farbtonbeständigkeit bei Bewitterung
6
) bei Überarbeitung von Altbeschichtungen Gefahr des Hochziehens der Altbeschichtung (Probebeschichtung erforderlich)
7
) nur in Sonderfällen erlaubt (C.1)

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 57


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang C

noch Tabelle C 4.3.13: Planungshilfen für Stoffe nach Blatt 93

Anwendungsgebiet Schutzsystem Applikation Mindest-


wartezeit
bis zur
Systemaufbau Oberflächen- Sollschichtdicken
Folgebe-
vorbereitung [µm]
schichtung
trocken nass bei ca.
20 °C

1
Ausbesserung/ GB: 1.GB PSa 2 /2 80 140 Spritzen, 16 h
Teilerneuerung von (zum Ausflecken) PSt 3 Streichen
Altbeschichtungen 1K HS-Aktivpigment
auf der Basis trock- Stoff-Nr. 693.01
nender Öle, AK, BKF, oder 693.02 80 140
6
PVC, PVC/AK ) so-
2.GB
wie EP und PUR
(evtl. zum Kantenschutz)
1K HS-Aktivpigment
Stoff-Nr. 693.06

ZB: 1K HS-EG je nach Oberflä- 80- 140- Spritzen, 16 h


(zum Ausflecken) chenzustand und 100 180 Streichen
Stoff-Nr. 694.12 Verschmutzung
4
bis 694.14 ) reinigen

DB: 1K HS-EG 80 140 Spritzen,


Stoff-Nr. 693.30 Streichen,
5 7
bis 693.74 ) Rollen )
1K HS oder
Stoff-Nr. 693.80
5
bis 693.99 )
(Farbtöne nach RAL)

Fußnoten siehe vorherige Seite

Stoffe nach Blatt 93 sind nicht geeignet:


– bei hoher mechanischer Beanspruchung,
– bei chemischer Belastung,
– auf Feuerverzinkung ohne Vorbehandlung.

58 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang C

C 14 Planungshilfen für Blatt 94


2K-Beschichtungsstoffe auf Epoxidharz- (niedermolekulares EP-Harz) und Polyurethangrundlage, löse-
mittelarm (nm EP/PUR HS)
Allgemeine Stoffbeschreibung: zweikomponentiger Beschichtungsstoff
Bindemittel: GB und ZB: niedermolekulares Epoxidharz + Härter (EP)
DB: Polyacrylat mit Polyisocyanat gehärtet (PUR)
Pigmente: GB: Korrosionsschutzpigmente, Inhibitoren
ZB und DB: Eisenglimmer, Tönpigmente
Festkörperanteil (Vol. %): 1.GB maximal 65 %, 2.GB maximal 70 %, ZB maximal 75 %, DB maximal 65 %
Lösemittelanteil: 1.GB maximal 25 %, 2.GB maximal 20 %, ZB maximal 15 %, DB maximal 25 %
Verdünnungsmittel: Zugabe maximal 5 %
für EP:Stoff-Nr. 694.150
für PUR: Stoff-Nr. 694.151
Zusätzliche Hinweise: Objekttemperatur mindestens 5 °C, jedoch mindestens 3 K über dem Tau-
punkt

Tabelle C 4.3.14: Planungshilfen für Stoffe nach Blatt 94

Anwendungsgebiet Schutzsystem Applikation Mindest-


wartezeit
Systemaufbau Oberflächenvor- Sollschichtdicken bis zur
bereitung [µm] Folgebe-
schichtung
trocken nass bei ca.
1
- Erstschutz ab Werk, GB: 1.GB Sa 2 /2 80 120 Spritzen, 16 h
2K-EP-Aktivpigmente Streichen
- Vollerneuerung auf Stoff-Nr. 694.01/ 02
der Baustelle
2.GB und/oder Kantenschutz 80 120
2K-EP-Aktivpigment
Stoff-Nr. 694.06

2K-EP-Zinkstaub Sa 2 /2
1
70 100 Spritzen
Stoff-Nr. 687.03/04/05

Spritzverzinkung Sa 3 100 Spritzen keine


1, 2 3
Feuerverzinkung nach ) Be ) Schmelz- keine
DIN EN ISO 1461 tauchen
ZB: 2K-EP-EG je nach 80- 110- Spritzen, 24 h
4, 5
Stoff-Nr. 694.12 bis 694.14 ) Oberflächen- 150 200 Streichen
zustand und
Verschmutzung
DB: 2K-PUR-EG reinigen 80 130 Spritzen,
Stoff-Nr. 694.30 bis.694.74 oder Streichen,
7
Rollen )
2K-PUR
Stoff-Nr. 694.75 bis 694.99
(Farbtöne nach RAL)

2K-PUR nach Blatt 87 mit/ohne 80 150


EG Stoff-Nr. 687.30 bis 687.99

auf nächster Seite fortgesetzt

1
) vor Aufbringen der ZB Sweepstrahlen der feuerverzinkten Fläche
2
) ausbessern des Zinküberzuges nach DIN EN ISO 1461 und Nr. 4.3.4, Ziff. 3
3
) nach DIN EN ISO 1461

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 59


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang C

noch Tabelle C 4.3.14: Planungshilfen für Stoffe nach Blatt 94

Anwendungsgebiet Schutzsystem Applikation Mindes-


wartezeit
Systemaufbau Oberflächen- Sollschichtdicken bis zur
vorbereitung [µm] Folgebe-
schichtung
trocken nass bei ca.
20 °C
1
Ausbesserung/ GB: 1.GB (zum Ausflecken) PSa 2 /2 80 120 Spritzen, 16 h
Teilerneuerung von 2K-EP-Aktivpigmente PSt 3 Streichen
Altbeschichtungen Stoff-Nr. 694.02
auf der Basis trock- 2.GB (evtl. zum
4
nender Öle, AK ) Kantenschutz)
sowie EP und PUR 2K-EP-Aktivpigmente 80 120
Stoff-Nr. 694.06

ZB: 2K-EP-EG (zum Ausflecken) je nach Ober- 80- 110- Spritzen, 24 h


5, 6
Stoff-Nr. 694.12 bis 694.14 ) flächenzustand 150 200 Streichen
und Verschmut-
zung
DB: 2K-PUR-EG reinigen 80 130 Spritzen,
Stoff-Nr. 694.30 bis 694.74 oder Streichen,
7
Rollen

2K-PUR Stoff-Nr. 694.75 bis


694.99
(Farbtöne nach RAL)

2K-PUR nach Blatt 87 mit/ohne 80 150


EG
Stoff-Nr. 687.30 bis 687.99

Stoffe nach Blatt 94 sind nicht geeignet:


– auf Feuerverzinkung ohne Oberflächenvorbereitung durch Sweep-Strahlen.

4
) bei Überarbeitung von Altbeschichtungen Gefahr des Hochziehens der Altbeschichtung (Probebeschichtung erforderlich)
5
) an stark belasteten Flächen, z.B. Untersichten: 2. ZB
6
) bei fehlender UV-Einwirkung DB auch in EP möglich
7
) nur in Sonderfällen erlaubt (C.1)

60 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang C

C 15 Planungshilfen für Blatt 97


2K-Beschichtungsstoffe auf Epoxidharz- und Polyurethangrundlage, schnellhärtend
Allgemeine Stoffbeschreibung: zweikomponentiger Beschichtungsstoff
Bindemittel: GB und ZB: Epoxidharz + Härter (EP)
DB: Polyacrylat mit Polyisocyanat gehärtet (PUR)
Pigmente: Zinkstaub und Zinkphosphat
Lösemittelanteil: 1.GB maximal 20 %, 2.GB maximal 23 %, ZB maximal 23 %, DB maximal 35 %
Verdünnungsmittel: Zugabe maximal 5 %
für EP:Stoff-Nr. 697.150
für PUR: Stoff-Nr. 697.151
Zusätzliche Hinweise: Objekttemperatur mindestens 3 °C, jedoch mindestens 3 K über dem Tau-
punkt

Tabelle C 4.3.15: Planungshilfen für Stoffe nach Blatt 97

Anwendungsgebiet Schutzsystem Applikation Mindest-


wartezeit
Systemaufbau Oberflächen- Sollschichtdicken bis zur
vorbereitung [µm] Folgebe-
schichtung
bei ca.
trocken nass
20 °C

1
- Erstschutz ab Werk, GB: 1.GB Sa 2 /2 80 120 Spritzen, 4h
2K-EP-Aktivpigmente Streichen
- Vollerneuerung auf Stoff-Nr. 697.02 oder 2K-EP-
der Baustelle Zinkstaub 03/ 04
80 120
2.GB und/oder Kantenschutz
2K-EP-Aktivpigment
Stoff-Nr. 697.06

Spritzverzinkung Sa 3 100 Spritzen keine


1, 2 3
Feuerverzinkung nach ) Be ) Schmelz- keine
DIN EN ISO 1461 tauchen
ZB: 2K-EP-EG je nach 80 150 Spritzen, 8h
4, 5
Stoff-Nr. 697.12 bis 697.14 ) Oberflächen- Streichen
zustand und
Verschmuzung
DB: 2K-PUR-EG reinigen 80 150 Spritzen, 16 h
Stoff-Nr. 697.30 bis.697.74 oder Streichen,
2K-PUR 7
Rollen )
Stoff-Nr. 697.75 bis 697.99
(Farbtöne nach RAL)

auf nächster Seite fortgesetzt

Stoffe nach Blatt 97 sind nicht geeignet:


– auf Feuerverzinkung ohne Oberflächenvorbereitung durch Sweep-Strahlen.

1
) vor Aufbringen der ZB Sweepstrahlen der feuerverzinkten Fläche
2
) ausbessern des Zinküberzuges siehe DIN EN ISO 1461 und Nr. 4.3.4, Ziff. 3
3
) nach DIN EN ISO 1461

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 61


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang C

noch Tabelle C 4.3.15: Planungshilfen für Stoffe nach Blatt 97

Anwendungsgebiet Schutzsystem Applikation Mindest-


wartezeit
Systemaufbau Oberflächen- Sollschichtdicken bis zur
vorbereitung [µm] Folgebe-
schichtung
trocken nass bei ca.
20 °C

Beschichtung von GB: 1. GB: 2K-EP-Zinkphosphat PSa 2 1/2 80 150 Spritzen, 4h


Schweißstößen und Stoff-Nr. 697.02 PSt 3 Streichen
Ausbesserung der 2. GB: 2K-EP-
Werksbeschichtung Zinkphosphat
auf der Baustelle Stoff-Nr. 697.06

ZB, DB: siehe oben

62 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang D

Anhang D

Entsorgung von Strahlschutt

D1 Vorbemerkungen D2 Verwertung
(1) Die Entsorgung (Verwertung oder Beseitigung)
D 2.1 Vorbemerkung
von Abfällen erfolgt nach dem Kreislaufwirtschafts-
und Abfallgesetzes (KrW-/AbfG) sowie dem Gesetz Die Verwertungsmöglichkeiten werden durch den
zur Vereinfachung der abfallrechtlichen Überwa- Markt geregelt. Das Verwertungsverfahren bzw. die
chung. Verwertungsfirma sind jeweils im Einzelfall festzule-
gen (nach Nr. 6.4).
(2) Nach § 4 KrW-/AbfG sind Abfälle in erster Linie
zu vermeiden, insbesondere durch Verminderung
D 2.2 Mineralische Einwegstrahlmittel
ihrer Menge und Schädlichkeit, in zweiter Linie stoff-
lich oder energetisch zu verwerten. Abfälle, die nicht (1) Es sind Firmen am Markt, die im Rahmen der
verwertet werden können, sind ordnungsgemäß zu freiwilligen Produktrücknahme gemäß KrW-/AbfG
beseitigen. Bereits bei der Vorbereitung von Korro- Strahlmittelrückstände aus von ihnen gelieferten
sionsschutzmaßnahmen, bei der Gestaltung von Ar- Strahlmitteln zur Entsorgung gegen Entgelt zurück-
beitsabläufen und bei der Beschaffung/Verwendung nehmen.
von Produkten sollte geprüft werden, ob und in wel- (2) Schmelzkammerschlacke (MSK) kann z.B. zum
chem Umfang Erzeugnisse eingesetzt werden kön- Bergversatz im Salz-, Steinkohle- und Erzbergbau
nen, die sich durch Dauerhaftigkeit, durch gute Aus- sowie als Zuschlagstoff für die Herstellung von
besser- und Erneuerbarkeit sowie durch Verwertbar- Asphalttragschichten (bisher nur in begrenztem Um-
keit auszeichnen oder zu schadstoffärmeren Abfäl- fang) verwendet werden.
len führen.
(3) Als derzeit einzige Verwertungsmöglichkeit kann
(3) Entsorgungsfachbetriebe bieten die Erstellung Kupferhüttenschlacke (MCU) verhüttet werden, so-
und die Abwicklung der Entsorgungsnachweise als fern der Gehalt an Eisen im Strahlmittel mindestens
Serviceleistung (Beratungstätigkeit) an. Dabei ist zu 50% beträgt.
berücksichtigen, dass der Abfallerzeuger (in der Re-
gel der Auftraggeber) in jedem Fall die Angaben für D 2.3 Mehrwegstrahlmittel
die Verantwortliche Erklärung zu liefern hat und dass
er durch seine Unterschrift hierfür die Verantwortung (1) Strahlschutte aus Mehrwegstrahlmitteln sind in
trägt. Der Abfallerzeuger hat außerdem den Ab- der Regel dem Abfallschlüssel 120116 zuzuordnen
schluss des Entsorgungsnachverfahrens und ggf. und damit als „gefährlicher Abfall“ einzustufen.
den Rücklauf des Begleitscheines zu überwachen (2) Strahlschutte aus metallischen Mehrwegstrahl-
und ein Nachweisbuch zu führen. mitteln können durch Verhüttung verwertet werden.
(4) Die Nachweisführung über die durchgeführte Ent- Wegen technisch aufwendiger Strahltechnik ist die
sorgung ist in der Verordnung zur Vereinfachung der Entnahme einer repräsentativen Strahlschuttprobe
abfallrechtlichen Überwachung geregelt. vor Ausführung der Maßnahme nicht möglich. Der
Entsorgungsnachweis kann daher erst nach Beginn
(5) Für die Entsorgung von Kleinmengen Strahl-
der Strahlarbeiten geführt werden.
schutt (unter 2 t/Jahr und Erzeuger) mit dem Prädi-
kat „gefährlicher Abfall“ besteht für den Abfallerzeuger (3) Als mineralisches Mehrwegstrahlmittel wird vor-
keine Nachweispflicht. Die Übergabe der Abfälle an zugsweise Elektrokorund verwendet. Der anfallen-
einen Abfallentsorger hat sich der Abfallerzeuger be- de Strahlschutt kann z.B. durch Zusatz geeigneter
scheinigen zu lassen. Chemikalien von den Schadstoffen befreit und der
verbleibende Mineralstoff nach Siebung bei der
(6) Es wurden umfangreiche Untersuchungen zur
Schleifmittelherstellung verwertet werden.
Zuordnung und Typisierung von Strahlschutten typi-
scher Korrosionsschutz-Regelsysteme (nach Tabel-
le D 4.3.1) durchgeführt und ausgewertet. Das Er-
D3 Beseitigung
gebnis dieser Untersuchungen ist in den Tabellen D (1) Die Grundsätze für eine Abfallbeseitigung sind
4.3.2 und D 4.3.3 dargestellt. in den §§ 10, 11 und 12 des KrW-/AbfG geregelt.
(7) Soll Strahlschutt außerhalb der Bundesrepublik (2) In Abhängigkeit von den im Strahlschutt enthal-
entsorgt werden, gelten zusätzliche Regelungen. tenen Schadstoffen (Art und Menge) gemäß Dekla-

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 63


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang D

rationsanalyse ist eine entsprechend geeignete De-


ponie (jeweilige Annahmebedingungen der Deponie
beachten) auszuwählen.
(3) Zur Beseitigung von Strahlschutten stehen ober-
irdische und unterirdische Deponien zur Verügung.
(4) Abfälle zur Beseitigung dürfen gewerbsmäßig nur
mit Genehmigung der zusändigen Berhörde einge-
sammelt oder befördert werden. Ausnahmen von die-
ser Festlegung sind im § 49 KrW-/AbfG geregelt.

64 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang D

Tabelle D 4.3.1: Zuordnung der Schutzsysteme zu Strahlschuttgruppen

Strahlschutt- Charakterisierung der Schutzsysteme Bemerkungen


gruppe/
Abfallschlüssel

Beschichtungen mit Steinkohlenteerpech auf der Basis von


Lösungen und Emulsionen
Stoff-Nr. 4637, Sorten Nr. 21,22, 23, 24 nach der RoSt, DV der Applikation von
1 DR, Ausgabe 1940 Steinkohlenteer-
pech auf der Basis
120 117 Stoff-Nr. 638.21/22/23/31/32 nach den TL 918 374, von Lösungen und
Ausgabe Januar 1960/Mai 1972 Emulsionen bis
Stoff-Nr. 674.21/22/23/24 nach den TL 918 300, Blatt 74, 1980
Ausgabe 1976

Beschichtungen auf der Basis von Öl-Bleimennige als GB


und Öl-Bleiweiß als DB
Stoff-Nr. 4634 Sorten 12 und 13 für GB (mit Bleimennige) nach
der RoSt, Ausgabe 1940
Stoff-Nr. 4635 Sorten 11 bis 15 und 31 bis 35 für DB (mit Bleiweiß
für graue und weiße Farbtöne) nach der RoSt, Ausgabe 1940
Stoff-Nr. 4636 Sorten 11 bis 15 und 21, 22, 25 für DB (mit
Bleiweiß für bunte Farbtöne) nach der RoSt, Ausgabe 1940
Stoff-Nr. 634.01/11/05/15/21/31/25/35 für GB (mit Bleimennige)
nach den TL 918 371, Ausgabe 1972 und der RoSt, DV der DB, Applikation von
2 Ausgabe 1960 Bleiweiß in
120 116 Stoff Nr. 635.11/15/31/35 für DB (mit Bleiweiß für graue Farbtöne) Beschichtungen
nach den TL 918 371, Ausgabe 1972 und der RoSt, Ausgabe bis etwa 1974
1960
Stoff-Nr. 636.11/12/13/14/15/31/32/34/35 für DB (mit Bleiweiß für
bunte Farbtöne) nach den TL 918 371, Ausgabe 1972 und der
RoSt, Ausgabe 1960
Beschichtungen auf der Basis von Öl- oder AK-Bleimennige
als GB und AK-Bleiweiß als DB
Stoff-Nr. 635.79 und 636.65 bis 69 und 636.85/88/89 nach den
TL 918 372, Ausgabe 1972 und der RoSt, Ausgabe 1960
(Stoffnummern für AK-Bleiweiß-DB)

Beschichtungen auf der Basis von Öl-Bleimennige als GB


und Öl-Eisenglimmer als DB sowie Öl-Bleimennige als GB
und AK-Eisenglimmer als DB
Stoff Nr. 634.01/11/05/15/21/31/25/35 für GB mit Bleimennige Applikation von
nach den TL 918 371, Ausgabe 1972 und der RoSt, Bleimennige auf
3 Ausgabe 1960 der Basis von Alkyd
120 116 Stoff-Nr. 635.18/38 und 636.36 als DB mit Eisenglimmer nach oder Öl bis 1991,
den TL 918 371, Ausgabe 1972 und der RoSt, Ausgabe 1960 auf der Basis EP
Stoff Nr. 635.18/38/39; 636.36/39/40 als DB mit Eisenglimmer bis 1985
nach den TL 918 371, Ausgabe 1972
Stoff-Nr. 671.01/05 für GB mit Bleimennige nach den TL 918 300,
Blatt 71, Ausgabe 1976

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 65


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noch Tabelle D 4.3.1: Zuordnung der Schutzsysteme zu Strahlschuttgruppen

Strahlschutt- Charakterisierung der Schutzsysteme Bemerkungen


gruppe/
Abfallschlüssel

Beschichtungen auf der Basis von Öl-Bleimennige als GB


und Öl-Eisenglimmer als DB sowie Öl-Bleimennige als GB
und AK-Eisenglimmer als DB
Stoff-Nr. 671.11(12) bis 671.52(74) für DB mit Eisenglimmer nach
den TL 918 300, Blatt 71, Ausgabe 1976 bzw. 1980
Beschichtungen mit Bleimennige auf Ölbasis KmGO und KfGO
nach der RoSt, DV 807 der DR, Ausgabe 1984
Beschichtungen auf der Basis von AK-Bleimennige als GB
und AK-Eisenglimmer als DB
Stoff Nr. 634.51/61/55/65/71/81/75/85 als GB mit Bleimennige
nach den TL 918 372 und der RoSt, Ausgabe 1960
Stoff-Nr. 635.58/78 und 636.90 als DB mit Eisenglimmer nach
den TL 918 372 und der RoSt, Januar 1960
Stoff-Nr. 634.51/55/65/71/75/85 als GB mit Bleimennige nach den
TL 918 372, Ausgabe 1972
Stoff-Nr. 635.58/78 und 636.90/91/92 als DB mit Eisenglimmer Applikation von
nach den TL 918 372, Ausgabe 1972 Bleimennige auf
3 Stoff-Nr. 672.01/05 als GB mit Bleimennige nach den TL 918 300, der Basis von Alkyd
120 116 Blatt 72, Ausgabe 1976 oder Öl bis 1991,
Stoff-Nr. 672.07 als Fugendichtung mit Bleimennige nach den auf der Basis EP
TL 918 300, Blatt 72, Ausgabe 1985 bis 1985
Stoff-Nr. 672.11(12) bis 672.52(74) als DB mit Eisenglimmer nach
den TL 918 300 Blatt 72 , Ausgabe 1976 bzw.1980
Beschichtungen auf Alkydharzbasis KmGA und KfGA nach der
RoSt, DV 807 der DR, Ausgabe 1984
Beschichtungen auf der Basis von EP-Bleimennige als GB
sowie EP- und PUR-Eisenglimmer als DB
Stoff-Nr. 687.01/05 als GB mit Bleimennige nach den TL 918 300,
Blatt 87, Ausgabe 1975
Stoff -Nr. 687.11/12/21/22/23/24/31/32/33/34/41/42/43/44/51/52
als DB mit EP-Eisenglimmer nach den TL 918 300, Blatt 87,
Ausgabe 1980
Stoff-Nr. 687.30/31/50/51/52/53/60/61/62/63/71/72/73/74 als DB
mit PUR-Eisenglimmer nach den TL 918 300, Blatt 87,
Ausgabe 1980

66 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


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noch Tabelle D 4.3.1: Zuordnung der Schutzsysteme zu Strahlschuttgruppen

Strahlschutt- Charakterisierung der Schutzsysteme Bemerkungen


gruppe/
Abfallschlüssel

Beschichtungen auf der Basis von PVC/AK-Bleimennige/


PVC/AK-Eisenglimmer
Stoff-Nr. 677/01/05 als GB mit Bleimennige nach den TL 918 300,
Blatt 77 Ausgabe 1980,
Stoffe für ZB und DB nach Blatt 77 gleiche Ausgabe
Beschichtungen auf der Basis von CPVC-Bleimennige/CPVC Applikation von
Bleimennige auf
KmGV/KaGV/CxDV nach der RoSt, DV 807 der DR, der Basis von PVC/
4 Ausgabe 1984 Alkyd bis 1985,
120 116 Beschichtungen auf der Basis von CPVC-Bleimennige/PVC/ auf der Basis von
chloriertes Polyethylen CPVC-Bleimennige
KmGV/KtGV/KtDI nach der RoSt, DV 807 der DR, Ausgabe 1984 bis 1991

Beschichtungen auf der Basis von CPVC-Bleimennige/


Vinylharz
KmGV/CIGV/CIDV nach der RoSt, DV 807 der DR,
Ausgabe 1984

Beschichtungen auf der Basis von AK-Bleimennige/Stein-


5 kohlenteerpech Applikation der
Schutzsysteme bis
120 116 Stoffe mit AK-Bleimennige: Strahlschuttgruppe 3,
1980
Stoffe mit Steinkohlenteerpech: Strahlschuttgruppe 1

Beschichtungen auf der Basis von EP-Bleimennige/


EP-Teerpech
Stoff-Nr. 687.01/05/06 als GB mit Bleimennige nach den
6 TL 918 300, Blatt 87, Ausgabe 1975
120 116 Stoff-Nr. 639.01/02/11/12 als DB mit Teer bzw. Teerpech nach den
TL 918 382, Ausgabe 1972
Stoff-Nr. 682.11/12 als DB mit Teerpech nach den TL 918 300,
Blatt 82, Ausgabe 1976

Beschichtungen auf der Basis von Öl-Bleimennige/BKF


(Bitumen-Kombination) und AK-Bleimennige/BKF
(Bitumen-Kombination) Applikation der
Stoffe auf der Basis von Öl- und AK-Bleimennige: Strahlschutt- Schutzsysteme bis
gruppe 3 1985
Stoff-Nr. 4637.34/35/37/41/42/44 als DB auf der Basis von BKF
nach den TL 918 376, (RoSt), Ausgabe 1960
7
Stoff-Nr. 637.37/41/42/34 als DB Basis BKF nach den TL 918
120 116 376, Ausgabe 1972
Stoff-Nr. 676.37/41/42/34 als DB Basis BKF nach den TL 918
300, Blatt 76, Ausgabe 1976
Beschichtungen auf der Basis von Öl-Bleimennige/Bitumen
AK-Bleimennige/Bitumen
Stoffe auf der Basis von Öl- und AK-Bleimennige wie oben, Stoffe
auf der Basis von Bitumen: Strahlschuttgruppe 8

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 67


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang D

noch Tabelle D 4.3.1: Zuordnung der Schutzsysteme zu Strahlschuttgruppen

Strahlschutt- Charakterisierung der Schutzsysteme Bemerkungen


gruppe/
Abfallschlüssel

Beschichtungen auf der Basis von Bitumenlösungen


Stoff-Nr. 637.11/12/13 nach den TL 918 373, Ausgabe 1972 und
8 der RoSt, Ausgabe 1960
120 116 Stoff-Nr. 673.11/12/13/14/ nach den TL 918 300, Blatt 73,
Ausgabe 1976
K 441/442/443 nach der RoSt, DV 807 der DR, Ausgabe 1984

Beschichtungen auf der Basis von PVC-Kombi-


Zinkphosphat/PVC-Kombi mit/ohne Eisenglimmer
9 Stoffe nach den TL 918 300, Blatt 77 und nach den TL/TP-KOR-
Stahlbauten, Blatt 77, Ausgabe 2002
120 117
Beschichtungen auf der Basis von CPVC
SuGV/CvDV nach der RoSt, DV 807 der DR, Ausgabe 1984

Beschichtungen auf der Basis von Alkydharzen


Stoffe nach den TL 918 300, Blatt 72, Ausgabe 1985 ohne Stoff-
Nr. 672.01/05/07 aber mit Stoff-Nr. 672.06 (Blatt 72,
Ausgabe 1992) und
KaGA/KrVA/KrDA nach der RoSt, DV 807 der DR, Ausgabe 1984
Einkomponentenbeschichtungsstoffe (polyvinyl- und
polyvinylidenchloridfrei, z.B. Urethan-Alkyd)
10
120 117 Stoffe nach den TL/TP-KOR-Stahlbauten, Blatt 93,
Ausgabe 2002
Beschichtungen auf der Basis von Epoxidharzen und
Polyurethan
Stoffe nach den TL 918 300, Blatt 87, Ausgabe 1985 (nur Stoff-
Nr.687.02/06 als GB) und den TL/TP-KOR-Stahlbauten,
Ausgabe 2002, Blatt 87 (GB nur Stoff-Nr. 687.02/06) sowie der
Blätter 94 und 95

Beschichtungen auf der Basis von AK-Zinkchromat und


AK-Eisenglimmer
Stoff-Nr. 634.95/98 GB mit Zinkchromat nach den TL 918 372,
Ausgabe 1972
11 Applikation der
Stoff-Nr. 672.03/07 GB mit Zinkchromat nach den TL 918 300,
Schutzsysteme
120 116 Blatt 72, Ausgabe 1976
bis 1980
Beschichtungen auf der Basis von EP-Zinkchromat sowie
EP-und PUR-Eisenglimmer
Stoff-Nr. 687.03/07/08, GB mit Zinkchromat nach den
TL 918 300, Blatt 87, Ausgabe 1975

68 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang D

noch Tabelle D 4.3.1: Zuordnung der Schutzsysteme zu Strahlschuttgruppen

Strahlschutt- Charakterisierung der Schutzsysteme Bemerkungen


gruppe/
Abfallschlüssel

Beschichtungen auf der Basis von EP-Zinkstaub/EP-Eisen-


glimmer/PUR mit/ohne Eisenglimmer
Stoffe nach den TL 918 300, Blatt 87 (GB nur Stoff-Nr. 687.03),
Ausgabe 1985 und nach den TL/TP KOR-Stahlbauten,
Ausgabe 2002, Blatt 87 (GB nur Stoff-Nr. 687.03/04/05) oder
Kombination von Stoffen nach Blatt 87 (nur Stoff-Nr. 687.03;
687.04 und 687.05) mit ZB und DB nach Blatt 94 oder Blatt 95
Beschichtungen auf der Basis von ESI(Ethylsilicat)-Zink-
staub/PVC-Kombi-Eisenglimmer
Stoffe nach den TL 918 300, Blatt 86, Ausgabe 1985 und Stoffe
nach den TL 918 300, Blatt 77 (nur DB) Ausgabe 1985 und den
TL/TP-KOR-Stahlbauten, Ausgabe 2002, Blätter 77 und 86
Beschichtungen auf der Basis von EP-Zinkstaub/PVC/nach-
chloriertes Polyethylen und EP-Zinkstaub/CPVC/CPVC
KzGE/KtGV/KtDI oder KzGE/KxGV/KxDV nach der Rost, DV 807
der DR, Ausgabe 1984
Beschichtungen auf der Basis von EP-Zinkstaub/PVC-Kombi-
Eisenglimmer Applikation von
12 Epoxidester
Stoffe nach den TL 918 300, Blatt 87 (GB nur Stoff-Nr. 687.03)
120 117 (EPE)-Zinkstaub
Ausgabe 1985 und Blatt 77 (nur DB), Ausgabe 1985 und den TL/
bis 1998
TP-KOR-Stahlbauten, Ausgabe 2002, Blatt 87 (nur Stoff-Nr.
687.03; 687.04 und 687.05) als GB und Blatt 77 als ZB und DB
Beschichtungen auf der Basis von EP-Zinkstaub/PUR-
Grund-, Vorspritz-, Lackfarbe
KzGE/KaGU/KaVU/KaLU nach der Rost, DV 807 der DR,
Ausgabe 1984
Beschichtungen auf der Basis von 1K-PUR-Zinkstaub als GB/
1K-PUR-Eisenglimmer als ZB und 2K-PUR-Eisenglimmer als
DB
Stoffe nach den TL 918 300, Blatt 89, Ausgabe 1996 als GB und
ZB und Blatt 87, Ausgabe 1996 als DB und nach den TL/TP-
KOR-Stahlbauten, Ausgabe 2002, Blatt 89 als GB und ZB und
Blatt 87 als DB
Beschichtungen auf der Basis von Epoxidester-Zinkstaub/
PVC-Kombi
Stoffe nach den TL 918 300, Ausgabe 1996, Stoff-Nr. 677.03 in
Kombination mit DB nach Blatt 77

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 69


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang D

noch Tabelle D 4.3.1: Zuordnung der Schutzsysteme zu Strahlschuttgruppen

Strahlschutt- Charakterisierung der Schutzsysteme Bemerkungen


gruppe/
Abfallschlüssel

Beschichtungen auf der Basis von EP-Zinkstaub und


Teerepoxidharz
Stoff-Nr. 687.03 nach den TL 918 300, Blatt 87, Ausgabe 1985
als GB in Kombination mit Stoff-Nr. 682.11/12 nach den
TL 918 300, Blatt 82 Ausgabe 1976 als DB
Applikation der
KzGE/CwDE nach der RoSt, DV 807 der DR, Ausgabe 1984
Schutzsysteme mit
13 Beschichtungen auf der Basis von EP-Zinkstaub und modi- Teerepoxidharz
120 117 fizierten Epoxidharzen nach Blatt 82 bis
Stoffe nach den TL 918, 300 Blatt 87 (nur Stoff-Nr. 687.03 als 1996 (nach RoSt
GB), Ausgabe 1992 und Blatt 81 als DB, Ausgabe 1992 und den bis 1991)
TL/TP-KOR-Stahlbauten, Ausgabe 2002
Stoff-Nr. 687.03/04/05 als GB mit DB bzw. ZB und DB nach
Blatt 81 (Kohlenwasserstoffharze oder modifizierte Steinkohlen-
teere mit beschränktem Polyzyklengehalt)

Beschichtungen auf Feuer-oder Spritzverzinkungen auf der


Basis von PVC/PVC-Kombi
Stoffe nach den TL 918 300, Blatt 75, Ausgabe 1980 und Blatt 77
(nur DB), Ausgabe 1980 und den TL/TP-KOR-Stahlbauten,
Blätter 75 und 77, Ausgabe 2002,
14 Beschichtungen auf Feuer-oder Spritzverzinkungen auf der
120 117 Basis von PVC/nachchloriertes Polylethylen
KtGV/KtDI nach der RoSt, DV 807 der DR, Ausgabe 1984
Beschichtungen auf Feuer-oder Spritzverzinkungen auf der
Basis wässriger Acrylatdispersionen
Stoffe nach den TL 918 300, Blatt 91, Ausgabe 1996 und den TL/
TP-KOR-Stahlbauten, Blatt 91, Ausgabe 2002,

Beschichtungen auf Feuer oder Spritzverzinkung mit


modifizierten Epoxidharzen
Stoffe nach den TL 918 300, Blatt 81, Ausgabe 1992 und nach
TL/TP-KOR-Stahlbauten, Blatt 81, Ausgabe 2002 (Stoffe
enthalten Kohlenwasserstoffharze oder modifizierte Steinkohlen-
teere mit beschränkten Polyzyklengehalt)
15
Beschichtungen auf Feuer oder Spritzverzinkung mit
120 116
weiteren nachstehenden Stoffen
Beschichtungen mit BKF (Stoffe nach Strahlschuttgruppe 7)
Beschichtungen mit Steinkohlenteerpech (Stoffe nach Strahl-
schuttgruppe 1)
Beschichtungen mit EP-Teerpech (Stoffe nach Strahlschutt-
gruppe 6)

70 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang D

Tabelle D 4.3.2: Grenzwerte für die voraussichtlichen Ergebnisse der Eluatananalysen bei der Verwendung von mineralischen Strahl-
mitteln

Strahlschutt-Gruppen
Kennwerte
1 2 3 4 5
pH-Wert 7,2 ± 0,2
Leitfähigkeit µS/cm < 42

Filtrattrockenrückstand < 34

AOX 0,02
mg/l
CSB < 35

TOC < 13

Phenolindex 0,1 0,02 0,1

Summe PCB (nach Ballschm.) < 0,06


µg/l
Summe PAK (EPA) < 475 0,15 < 475

Cyanid, gesamt
< 0,01
Cyanid, leicht freisetzbar

Fluorid 0,01

Chlorid < 1,0

Phosphat < 0,1

Sulfat < 3,0

Nitrat < 1,0

Nitrit < 0,05

Ammonium < 0,1

Chrom (VI) < 0,025


mg/l
Antimon < 0,1

Arsen < 0,01

Barium < 0,8

Blei < 0,02 < 4,5 < 0,2

Cadmium < 0,002

Chrom, gesamt < 0,01

Eisen < 0,02

Kobalt < 0,01

Kupfer < 0,01

Mangan < 0,03

Nickel < 0,02

Quecksilber < 0,0002

Selen < 0,1

Thallium < 0,001

Vanadium < 0,1 < 0,01 < 0,1

Zink < 1,0

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 71


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang D

noch Tabelle D 4.3.2: Grenzwerte für die voraussichtlichen Ergebnisse der Eluatananalysen bei der Verwendung von mineralischen
Strahlmitteln

Strahlschutt-Gruppen
Kennwerte
6 7 8 9 10
pH-Wert 7,2 ± 0,2
Leitfähigkeit µS/cm < 42
Filtrattrockenrückstand < 34

AOX 0,02
mg/l
CSB < 35

TOC < 13

Phenolindex 0,1 0,02

Summe PCB (nach Ballschm.) < 0,6


µg/l
Summe PAK (EPA) < 130 < 0,15

Cyanid, gesamt
< 0,01
Cyanid, leicht freisetzbar
Fluorid 0,01

Chlorid < 1,0

Phosphat < 0,1


Sulfat < 3,0

Nitrat < 1,0

Nitrit < 0,05

Ammonium < 0,1

Chrom (VI) < 0,025


mg/l
Antimon < 0,1
Arsen < 0,01

Barium < 0,8

Blei < 0,2 < 0,02

Cadmium < 0,002

Chrom, gesamt < 0,01

Eisen < 0,02


Kobalt < 0,01

Kupfer < 0,01

Mangan < 0,03

Nickel < 0,02

Quecksilber < 0,0002

Selen < 0,1

Thallium < 0,001

Vanadium 0,1 0,01

Zink < 1,0

72 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang D

noch Tabelle D 4.3.2: Grenzwerte für die voraussichtlichen Ergebnisse der Eluatananalysen bei der Verwendung von mineralischen
Strahlmitteln

Strahlschutt-Gruppen
Kennwerte
11 12 13 14 15
pH-Wert 7,2 ± 0,2
Leitfähigkeit µS/cm < 42

Filtrattrockenrückstand < 42

AOX 0,02
mg/l
CSB < 35

TOC <13

Phenolindex 0,02 0,1 0.02 0,1

Summe PCB (nach Ballschm.) < 0,6


µg/l 1 2
Summe PAK (EPA) < 0,15 < 130 < 0,15 < 0,15 ) < 130 )

Cyanid, gesamt
< 0,01
Cyanid, leicht freisetzbar

Fluorid 0,01

Chlorid < 1,0

Phosphat < 0,1

Sulfat < 3,0

Nitrat < 1,0

Nitrit < 0,05

Ammonium < 0,1

Chrom (VI) < 1,1 < 0,025


mg/l
Antimon < 0,1

Arsen < 0,01

Barium < 0,8

Blei < 0,02

Cadmium < 0,002

Chrom, gesamt < 1,1 < 0,01

Eisen < 0,02


Kobalt < 0,01

Kupfer < 0,01

Mangan < 0,03


Nickel < 0,02

Quecksilber < 0,0002

Selen < 0,1


Thallium < 0,001

Vanadium 0,01 0,1 0,01 0,1

Zink < 1,0

1
) anzunehmen bei Beschichtungsstoffen mit Modifizierungsmitteln seit 1995
2
) möglich bei Beschichtungsstoffen mit Modifizierungsmitteln bis 1995

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 73


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Tabelle D 4.3.3: Grenzwerte für die voraussichtlichen Ergebnisse der Feststoffanalysen bei der Verwendung von Schmelzkammer-
schlacke (MSK) und Kupferhüttenschlacke (MCU) als Strahlmittel

74 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang D

noch Tabelle D 4.3.3: Grenzwerte für die voraussichtlichen Ergebnisse der Feststoffanalysen bei der Verwendung von Schmelzkammer-
schlacke (MSK) und Kupferhüttenschlacke (MCU) als Strahlmittel

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 75


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noch Tabelle D 4.3.3: Grenzwerte für die voraussichtlichen Ergebnisse der Feststoffanalysen bei der Verwendung von Schmelzkammer-
schlacke (MSK) und Kupferhüttenschlacke (MCU) als Strahlmittel

76 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


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noch Tabelle D 4.3.3: Grenzwerte für die voraussichtlichen Ergebnisse der Feststoffanalysen bei der Verwendung von Schmelzkammer-
schlacke (MSK) und Kupferhüttenschlacke (MCU) als Strahlmittel

1
) Trockenrückstand
2
) abhängig von der Strahlmittelherkunft
3
) Öl-Bleimennige
4
) AK-Bleimennige
5
) EP-Bleimennige
6
) nicht bestimmbar aufgrund von Matrixeffekten
7
) Chrom gesamt
8
) nur bei PVC- und CPVC-haltigen Beschichtungsstoffen und chlorierten Harzen
9
) nur anzunehmen bei Beschichtungsstoffen nach Blatt 81 mit Modifizierungsmitteln seit 1995
10
) nur möglich bei Beschichtungsstoffen nach Blatt 81 mit Modifizierungsmitteln bis 1995
11
) nur bei Teerpechepoxidharz
12
) nur bei BKF

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 77


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang D

78 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang E

Anhang E

Richtlinien für Kontrollprüfungen bei Korrosionsschutzarbeiten (RKK)


E1 Allgemeines
(1) Der Anhang E regelt den Umfang und die Durch- – Korrosionsschutz durch metallische Überzüge,
führung von Kontrollprüfungen im Rahmen der Über- – Prüftechnik im Korrosionsschutz.
wachung von Korrosionsschutzarbeiten durch den
Auftraggeber im Werk und auf der Baustelle. Bei Kontrollen auf der Baustelle zusätzlich:
(2) Der Auftraggeber kann die Kontrolle von Korro- – Prüftechnik der Umgebungsbedingungen,
sionsschutzarbeiten und von Teilleistungen des Kor- – Umweltgerechte Ausführung der Arbeiten und
rosionsschutzes auf geeignete Prüfstellen1) übertra- Entsorgung der Abfälle.
gen. (2) Diese Anforderungen erfüllen z. B.:
(3) In Fällen, in denen der Auftraggeber Abnahmen
– nach DIN CERTCO geprüfte Beschichtungs-
nicht selber durchführt, kann die Prüfstelle – bei ent-
inspektoren
sprechender vertraglicher Vereinbarung – gleichzei-
tig auch Fertigungsabnahmen der Stahlkonstruktion – Bautenschutzingenieure
im Herstellerwerk übernehmen und die Kontrolle der – Staatlich anerkannte Korrosionsschutz-Techni-
schweißtechnischen Arbeiten durchführen. ker,
– Dipl.-Ing. (FH/TH/TU) mit einer zusätzlichen ab-
E2 Geltungsbereich geschlossenen Ausbildung zum Korrosions-
schutzingenieur.
Der Anhang E gilt für die Kontrolle von Korrosions-
schutzarbeiten an Stahlbauten und anderen stähler- (3) Eine zusätzliche schweißtechnische Ausbildung,
nen Bauteilen gemäß der Abschnitte 3 und 4. z.B. Schweißfachingenieur (SFI) oder Schweißtech-
niker (ST) ist erforderlich, wenn von der Prüfstelle
auch Fertigungsabnahmen der Stahlkonstruktion
E3 Zweck und Kontrollen schweißtechnischer Arbeiten durch-
Der Anhang E ist eine einheitliche Grundlage für die geführt werden sollen (E 1 (3)).
Kontrolle von Korrosionsschutzarbeiten zur Einhal- (4) Zur Unterstützung können auch weitere Mitar-
tung der vertraglichen Forderungen des Auftragge- beiter der Prüfstelle mit Kenntnissen im Korrosions-
bers. schutz eingesetzt werden.

E4 Prüfstellen E 4.3 Prüftechnische Geräte und Unterlagen


(1) Die Prüfstellen müssen mindestens über folgen-
E 4.1 Allgemeines
de Geräte und Unterlagen verfügen:
Es dürfen nur Prüfstellen mit der Kontrolle von Korro-
– Fotografische Vergleichsmuster (nach DIN EN
sionsschutzarbeiten beauftragt werden, welche die
ISO 8501-1, Beiblatt 1),
Anforderungen nach E 4.2 bis E 4.3 erfüllen. Hierüber
ist ein Nachweis zu erbringen. – Rauheitsvergleichsmuster (nach DIN EN ISO
8503-1 bis 4) zur Feststellung der Oberflächen-
rauheit,
E 4.2 Personelle Ausstattung
– Messgeräte zur Ermittlung von Luft- und Objekt-
(1) Eine Prüfstelle muss über mindestens zwei Inge- temperatur, relativer Luftfeuchtigkeit und Tau-
nieure verfügen, die Sachkenntnisse und Erfahrun- punkttemperatur, ggf. Taupunkttabellen,
gen auf dem Gebiet des Korrosionsschutzes besit-
zen, insbesondere hinsichtlich: – Trockenschichtdickenmessgeräte mit Daten-
speicherung und Datenausdruck für ferromagne-
– Ursachen der Korrosion und Korrosionsmecha- tische und nichtferromagnetische Untergründe,
nismen,
– Lupe mit Beleuchtung (mindestens 8-fache Ver-
– Methoden des Korrosionsschutzes, größerung),
– Korrosionsschutz durch Beschichtungen, – Nassschichtdickenmessgerät,
– Methoden zur Oberflächenvorbereitung, – Geräte zur Abreißprüfung nach DIN EN ISO 4624
– Beschichtungsstoffe und deren Einsatzbereiche, – Geräte zur Gitterschnittprüfung nach DIN EN
– Applikationstechniken, ISO 2409,

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 79


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang E

– Auslaufbecher 4 nach DIN EN ISO 2431 zur Be- (4) Soll die Prüfstelle die für das Bauwerksbuch nach
stimmung der Auslaufzeit (Viskosität), DIN 1076 erforderlichen Angaben erstellen, ist dies
– Keilschnittgerät zur Bestimmung der Schichten- besonders zu vereinbaren.
zahl in Anlehnung an DIN 50986 (z.B. PIG-Ge-
rät). Tabelle E 4.3.2: Erforderliche Prüftätigkeiten im Zusammenhang
mit der Applikation jeder Beschichtung

E5 Kontrolle der Korrosionsschutz- Prüfung auf Umfang der Prüfung


arbeiten Taupunkt und Oberflächen- Einzelwertmessung zur
temperatur Freigabe der Applikation
E 5.1 Erforderliche Prüftätigkeiten Beschichtungsstoffe, z.B.
- Übereinstimmung mit der
(1) Art und Umfang der Kontroll- und Prüftätigkeiten
Bestellung, im Zweifelsfall
sind aus den Tabellen E 4.3.1 und E 4.3.2 ersicht- durch Probenahme und
lich. Die Eigenüberwachung des Auftragnehmers Identitätsprüfung,
bleibt hiervon unberührt. Ü-Zeichen
- Einhaltung der Verarbei- Stichprobe
tungsvorschriften des Her-
Tabelle E 4.3.1: Erforderliche Prüftätigkeiten im Zusammenhang stellers2),
mit der Oberflächenvorbereitung - Vermengung,
- Bestimmung der Auslauf-
Prüfung auf Umfang der Prüfung zeit wegen Verarbeitbarkeit
unter Baustellen-
Oberflächenvorbereitungs- Vor der Beschichtung sind alle bedingungen.
grad Flächen auf den vereinbarten Nassschichtdicke ist bei Bedarf stichproben-
Oberflächenvorbereitungs- weise zu prüfen
grad zu prüfen.
Arbeitsbedingungen, Witte-
Rauheit der Oberfläche ist bei Bedarf zu prüfen (insbe- rungsbedingungen wäh- Stichprobe
sondere bei Spritzverzinkung) rend der Zeit der Aushärtung
Zustand der Oberfläche auf a) Teilschichtdicke
Fehler, z.B. Kerben, Über- stichprobenweise
walzungen, Schweißfehler ist zu prüfen Trockenschichtdicke b) Gesamtschichtdicke,
(Spritzer, Zündstellen) und mit Dokumentation
Grate
Fertige Beschichtung auf
Abdeckung freizuhaltender - Gleichmäßigkeit,
Flächen (z.B. an Stößen) ist zu prüfen - Deckvermögen, Stichprobe
Haftung von bereits vor- - Beschichtungsfehler,
handenen Beschichtungen ist bei Bedarf zu prüfen - Verunreinigungen.
bei Erstschutzmaßnahmen
Haftung und Restschicht- ist nach Oberflächenvorbe-
dicke von verbleibenden Alt- reitung vor Applikation neuer
beschichtungen bei Teil- Schichten stichprobenweise
erneuerungsmaßnahmen zu prüfen

(2) Vor der Applikation jeder weiteren Schicht soll


die vorhandene Schicht auf ihren vertragsgemäßen
Zustand geprüft werden (Tabelle E 4.3.2).

E 5.2 Dokumentation
(1) Die Prüfstelle muss beim Anlegen von Kontroll-
flächen anwesend sein und die ordnungsgemäße
Durchführung einschließlich der Ausfertigung der
Kontrollflächen-Protokolle überwachen.
(2) Die Prüfstelle soll zur Dokumentation der durch-
geführten Prüfungen die Protokollformulare des An-
hanges B verwenden.
(3) Nach Abschluss der Korrosionsschutzarbeiten
muss die Prüfstelle die Protokolle mit einem Schluss-
bericht dem Auftraggeber übergeben.

80 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang E

Tabelle E 4.3.3: Arbeitshilfe für die Kontrolle von Korrosionsschutzarbeiten

Aufgaben Art der Prüfung Forderung/ 3


geregelt in )
(zugehörige Geräte) Kennwert

1. Baustellen und Arbeitsbedingungen

1.1 Zugänglichkeit der zu behan- ausreichende Sicherheit, gute A, Teil 7


delnden Oberflächen, aus- Arbeitsbedingungen
reichende Lichtverhältnisse

1.2 rechtzeitige Bereitstellung not- entsprechend den Angaben in der A, Teile 1, 4 und 7
wendigen Wetterschutzes Kontrollen vor Ort Leistungs-Beschreibung oder
(Zelte, Beheizung, Belüftung) allgemein gültigen gesetzlichen
Bestimmungen
1.3 Einhaltung von Auflagen zum
Umwelt- und Arbeitsschutz,
zur Entsorgung

2. Beschichtungsstoffe vor der Verarbeitung

2.1 Übereinstimmung mit der Vergleich entsprechend der Bestellung B


Bestellung

2.2 Vorschriftsmäßige Lagerung visuell 5 °C bis 30 °C A, Teile 5 und 7,


Thermometer) und B

2.3 Hautbildung, Bodensatz visuell im allgemeinen keine Hautbildung A, Teil 7


zulässig, möglicher Bodensatz
2.4 Aufrührbarkeit bei Absetz- maschinelles oder muss weich und leicht aufrührbar
neigung mechan. Aufrühren, sein
mehrfaches Umschütten
zur Homogenisierung

2.5 Verarbeitbarkeit unter den ge- Arbeitsprobe ausnahmsweise notwendige A, Teil 7 und
gebenen Baustellenbedingun- Viskositätsnachstellungen nur mit B, Anhang E
gen im vorgeschriebenen Ap- Zustimmung des AG nach
plikationsverfahren Anweisung des Herstellers

3. Beschaffenheit der zu beschichtenden Oberfläche

3.1 Entfernung artfremder Verun- visuell; ggf. Untersuchung mittels geeigneter Reinigungs- A, Teil 4
reinigungen (z. B. Sand, verfahren
Feuchtigkeit, Salze, Öle, Fette
sowie Walzhaut, Korrosions-
schutzprodukte und
metallische Überzüge

3.2 Entfernung arteigener Schich- visuell; ggf. Vergleich mit Oberflächenvorbereitungsgrad A, Teil 4
ten, wie z. B. Walzhaut, Rost, fotografischen Vergleichs- entsprechend Forderung der
etc. mustern Leistungsbeschreibung

3.3 Rauheit der gestrahlten Ober- Sicht- und Tastvergleich Mittenrauhwert Ra ≤ 12,5 A, Teile 4 und 8
fläche (z. B. Rugotest, ISO-Ver- (ca. 20 bis 40 µ bei Messung mit
gleichsmuster)
Schichtdicken-Messgerät)

3.4 Haftfestigkeit, Unterrostung Gitterschnitt nach DIN EN ≤ Gt2; ohne sichtbaren Rost Erfahrungswert
vorhandener Beschichtungen ISO 2409
Abreißfestigkeit nach
DIN EN ISO 4624

4. Witterungsbedingungen bei der Arbeitsausführung und der Filmbildung

Einhaltung der im Regelwerk Messung der relativen nach Herstellerangaben A, Teil 7


4.1 und vom Hersteller angegebe- Luftfeuchte und der Luft- B, Anhang A
nen und Oberflächen-
Verarbeitungsbedingungen temperatur (Thermometer,
4.2 Taupunkthygrometer)
Vermeidung von Kondens- Objekttemperatur ≥ 3 K über A, Teil 7
feuchte Taupunkt der umgebenden Luft

A: DIN EN ISO 12 944


B: TL/TP-KOR-Stahlbauten

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 81


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Anhang E

noch Tabelle E 4.3.3: Arbeitshilfe für die Kontrolle von Korrosionsschutzarbeiten

Aufgaben Art der Prüfung Forderung/ geregelt in )


3
(zugehörige Geräte) Kennwert

5. Aufbringen der Beschichtungsstoffe

5.1 fachgerechte Anwendung des Beobachtung vor Ort, Kreuzgang beim Beschichten; 4.3 und 5.1 sowie
vorgeschriebenen Applika- Aufbereiten des applikati- richtiger Düsenabstand beim A, Teil 7
tionsverfahrens; evtl. Vorbe- onsfähigen Beschichtungs- Spritzen, keine Knolle für normale
schichten von Kanten, stoffes (wie Mischungsver- Bauteile, Rollen nur, wenn in der
Schrauben, Niete und hältnis und Mischzeit) Leistungs-Beschreibung
besonders schwer vorgesehen
zugänglicher Oberflächenteile Kanten vorstreichen

5.2 Homogenisierung vor und kein Absetzen, 5.1 sowie


während der Verarbeitung keine Entmischung A, Teil 7

5.3 Einhaltung vorgeschriebener Mischkontrolle nach Herstellervorschrift; A, Teil 7


Mischungsverhältnisse bei Mischart, etc. sorgfältiges Mischen sowie B, Anhang
Mehrkomponenten-Stoffen 2
A )

5.4 Verhalten der Beschichtung visuell guter Verlauf, kein Ablaufen, keine A, Teil 7, sowie
bei richtiger Verarbeitung in Runzel- und Blasenbildung B, Anhang E
der vorgesehenen
Schichtdicke

5.5 Einhaltung der vorgeschriebe- Nassschichtdickenprüfung je nach Bindemittelart und Lö- Anhang C sowie
nen Nassschichtdicken („Kamm“ oder „Rolle“) semittelgehalt 1,5 – 2,5-faches der A, Teil 7
späteren Trockenschichtdicke nach
Herstellerangaben bzw. nach B,
Anhang G

5.6 Verträglichkeit mit im Zweifelsfall Abreißprüfung RI-ERH-KOR


vorhandener Altbeschichtung Probefläche anlegen Gt ≤ 2, keine visuellen Auffällig-
(meist im Vorfeld der keiten
eigentlichen Arbeiten)

6. Anlegen von Kontrollflächen

6.1 richtige Lage, Größe und visuell in bauwerkstypischen Bereichen; A, Teil 7


Anzahl Größe und Anzahl nach
Leistungsbeschreibung

6.2 zulässige Lufttemperatur, rel. Luft- nach Herstellerangaben A, Teil 7 und


Verarbeitungsbedingungen feuchte, Taupunkt, Ober- sowie B,
2
flächentemperatur (Ther- Anhang A )
mometer, Hygrometer)

6.3 Einhaltung aller Bedingungen Alle für ein fachgerechtes Erbringen der Leistung notwendigen Voraussetzungen und
der obengenannten Ziffern 1-5 Bedingungen müssen auch beim Anlegen der Kontrollfläche vorliegen.

7. Fertige Beschichtungen

7.1 Einheitlichkeit und Aussehen visuell gleichmäßiger Auftrag, einheitlicher A, Teil 7


Farbton, keine Läufer, Runzeln,
Blasen, Poren, Fehlstellen

7.2 Einhaltung der geforderten Messungen der Trocken- Sollschichtdicken nach Leis- 4.3.1, 7.3.1 und
Sollschichtdicken schichtdicken (z. B. mit tungsbeschreibung Anhang A sowie
elektromagn. Schichtdi- A, Teile 5 und 7
cken-Messgerät mit Doku-
mentation

7.3 Haftung und Verbund (i. a. nur, Gitterschnitt, gleich gute Ergebnisse wie auf A, Teil 7
soweit Anlass zu Zweifeln be- Abreißmethode, Kontrollflächen; keine Verbund-
steht) Kreuzschnittmethode. störungen

7.4 Kennzeichnung der visuell 5.6


Beschichtung

1
) z.B. Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt, Ingenieurbüro
2
) Technische Datenblätter (Ausführungsanweisungen) der Stoffhersteller
3
) geregelt in

82 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


Inhaltsverzeichnis

ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 4 Seile und Kabel


Bundesanstalt für Straßenwesen

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 4
Stahlbau, Stahlverbundbau

Abschnitt 4
Seile und Kabel

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 4 Seile und Kabel

In Bearbeitung

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


Inhaltsverzeichnis

ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 5 Korrosionsschutz von Seilen und Kabeln
Bundesanstalt für Straßenwesen

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 4
Stahlbau, Stahlverbundbau

Abschnitt 5
Korrosionsschutz von Seilen und Kabeln

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau Abschnitt 5 Korrosionsschutz von Seilen und Kabeln

In Bearbeitung

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 5
Tunnelbau

Abschnitt 1
Geschlossene Bauweise

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise

Inhalt Seite Seite

1 Allgemeines ............................................ 4 5 Baubehelfe und Baustoffe ...................11


1.1 Grundsätzliches ....................................... 4 5.1 Baubehelfe ............................................. 11
1.2 Geltungsbereich ....................................... 4 5.1.1 Schalung .................................................11
1.3 Begriffsbestimmungen ............................. 4 5.1.2 Traggerüste und Schalwagen ................. 11
1.4 Anforderungen an die Beteiligten ............ 4 5.1.3 Nachbehandlungswagen ....................... 12
2 Geotechnische Untersuchungen .......... 4 5.2 Baustoffe und Bauteile ........................... 12
2.1 Allgemeines ............................................. 4 5.2.1 Konstruktionsbeton ................................ 12
2.2 Untersuchungen in der Planungsphase .. 5 5.2.2 Spritzbeton ............................................. 13
2.2.1 Allgemeines ............................................. 5 5.2.3 Mauerwerk ............................................. 13
2.2.2 Untersuchungsschritte ............................. 5 5.2.4 Betonstahl .............................................. 13
2.2.3 Geotechnischer Bericht ........................... 5 5.2.5 Baustahl ................................................. 13
2.3 Baubegleitende Untersuchungen ............ 5 5.2.6 Anker...................................................... 14

2.3.1 Geologische Kartierung ........................... 5 5.2.7 Dränagerohre, Entwässerungsrohre


und Schlitzrinnen ................................... 14
2.3.2 Geotechnische Messungen ..................... 6
5.2.8 Befestigungsmittel und Leerrohre .......... 14
2.4 Untersuchungen nach Fertigstellung ...... 6
6 Ausbruch und Sicherung .................... 14
3 Standsicherheitsnachweise .................. 6
6.1 Allgemeines ........................................... 14
3.1 Allgemeines ............................................. 6
6.2 Bauverfahren ......................................... 14
3.2 Einwirkungen ........................................... 6
6.3 Vortriebsklassen ..................................... 14
3.2.1 Ständige Lasten ....................................... 6
6.4 Ausbruch ................................................ 15
3.2.2 Verkehrslasten ......................................... 7
6.4.1 Allgemeines ........................................... 15
3.2.3 Sonstige Lasten ....................................... 7
6.4.2 Maßabweichungen und Mehrausbruch . 15
3.3 Nachweise und Bemessung .................... 7
6.5 Sicherung ............................................... 15
3.3.1 Allgemeines ............................................. 7
6.5.1 Allgemeines ........................................... 15
3.3.2 Mechanisches Gebirgsmodell und
6.5.2 Spritzbetonaußenschale ........................ 15
Berechnungsmodell ................................. 8
6.5.3 Einbau von Betonstahlmatten ................ 15
3.3.3 Sicherheitskonzept und Nachweise ......... 9
6.5.4 Einbau von Gebirgsankern .................... 18
3.4 Messungen während der
Bauausführung ........................................ 9 6.5.5 Spieße ................................................... 18
3.4.1 Messtechnische Überwachung ................ 9 6.5.6 Einbau von Ausbaubögen ...................... 18
3.4.2 Überprüfung der Standsicherheits- 6.5.7 Einbau von Dielen .................................. 18
nachweise .............................................. 10 6.5.8 Einpressarbeiten .................................... 18
4 Baubegleitende Maßnahmen .............. 10 6.6 Abdichtungsträger .................................. 18
4.1 Allgemeines ........................................... 10 7 Tunnelinnenschale ............................... 19
4.2 Zustandserfassung und 7.1 Allgemeines ........................................... 19
Beweissicherung .................................... 10
7.2 Anforderungen an die Konstruktion ...... 19
4.3 Ausführungsunterlagen ........................... 11
7.2.1 Abmessungen und Maßtoleranzen ........ 19
4.3.1 Allgemeines ............................................ 11
7.2.2 Bewehrung ............................................. 19
4.3.2 Standsicherheitsnachweise und
Ausführungszeichnungen ...................... 11 7.2.3 Blocklängen ........................................... 19

4.3.3 Bauzeiten- und Bauablaufplan ............... 11 7.2.4 Fugen ..................................................... 19

4.3.4 Baustelleneinrichtungsplan ..................... 11 7.3 Herstellen der Innenschale .................... 19

4.4 Genehmigungen und 7.3.1 Betoniervorgang .................................... 19


Schutzmaßnahmen ................................. 11 7.3.2 Nachbehandlung .................................... 20

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise

Seite Seite

7.3.3 Verpressung im Blockfugenbereich ....... 20 11.5 Notgehwege, Leitungstrassen und


7.3.4 Firstspaltverpressung ............................ 20 Schächte ................................................ 26

7.3.5 Prüfung der Innenschalendicke ............. 20 11.6 Zugänglichkeit der Konstruktion ............ 27

7.3.6 Prüfungen der Betondeckung ................ 20 12 Bauwerksunterlagen und


Dokumentation ..................................... 27
8 Schutzmaßnahmen gegen Wasser ..... 20
12.1 Allgemeines ........................................... 27
8.1 Allgemeines ........................................... 20
12.2 Bauwerksakte ........................................ 27
8.2 Innenschale als WUB-KO ...................... 20
12.3 Bauwerksbuch ....................................... 27
8.2.1 Allgemeines ........................................... 20
Anhang A Richtlinie für die Anwendung
8.2.2 Konstruktive Ausbildung ........................ 21 der zerstörungsfreien Prüfung
8.2.3 Zusätzliche Anforderungen für von Tunnelinnenschalen
WUB-KO ................................................ 21 (RI-ZFP-TU) ................................... 29
8.2.4 Fugen ..................................................... 21
9 Tunnelentwässerung ........................... 21
9.1 Allgemeines ........................................... 21
9.2 Maßnahmen zur Wasserableitung
während der Bauzeit .............................. 21
9.3 Entwässerungsanlagen ......................... 23
9.3.1 Allgemeines ........................................... 23
9.3.2 Bemessung der Entwässerungs-
anlagen .................................................. 23
9.3.3 Bauliche Ausbildung des
Bergwasserdränagesystems ................. 23
9.3.4 Bauliche Ausbildung der Längs-
entwässerungsleitungen ........................ 23
9.3.5 Hebe- und Gewässerschutzanlagen ...... 24
10 Baulicher Brandschutz ........................ 24
10.1 Allgemeines ........................................... 24
10.2 Thermische Einwirkungen ..................... 24
10.3 Brandschutzmaßnahmen für die
Konstruktion ........................................... 24
10.3.1 Allgemeines ........................................... 24
10.3.2 Konstruktive Maßnahmen ...................... 25
10.4 Brandschutzmaßnahmen für den
Innenausbau .......................................... 25
10.4.1 Allgemeines ........................................... 25
10.4.2 Fluchttüren und Verbindungstüren ......... 25
10.4.3 Kabel und Leitungen .............................. 25
10.4.4 Entwässerungsanlagen ......................... 25
10.4.5 Tunnelausstattung ................................. 25
11 Innenausbau ......................................... 25
11.1 Straßenaufbau und Sohlabdichtung ...... 25
11.2 Wandflächen und Deckenflächen .......... 26
11.3 Lärmschutzbekleidungen ....................... 26
11.4 Zwischendecken und Trennwände ........ 26

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 3


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise

1 Allgemeines 2 Geotechnische
Untersuchungen
1.1 Grundsätzliches
(1) Der Teil 5 Abschnitt 1 gilt nur in Verbindung mit 2.1 Allgemeines
dem Teil 1 Allgemeines. (1) Es gilt DIN 4020.
(2) Für die Planung von Straßentunneln sind die (2) Die Gebirgserkundung umfasst das Beschaffen
Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von aller geologischen und geotechnischen Informatio-
Straßentunneln (RABT) zu beachten. nen und Kenntnisse über das Gebirge, in dem ein
Tunnel geplant und gebaut wird.
1.2 Geltungsbereich (3) Der Untersuchungsaufwand erfordert die Anwen-
(1) Dieser Abschnitt gilt für die bautechnische Aus- dung der geotechnischen Kategorie 3 gemäß DIN
führung neuer sowie für die Erhaltung bestehender 4020. Darüber hinaus können ergänzende Untersu-
Straßentunnel. Es werden Regelungen für Tunnel in chungen erforderlich sein. Insbesondere bei Tunneln
geschlossener Bauweise als Spritzbetonbauweise mit Bergwasserdränagesystemen sind chemische
behandelt. Wasseranalysen mit Einbeziehung versinterungs-
relevanter Messgrößen nach den Vorgaben der
(2) Für die Herstellung von kleinen Querschnitten,
Richtlinie für Bergwasserdränagesysteme von Stra-
z.B. Rettungsstollen, sind die Regelungen sinnge-
ßentunneln (RI-BWD-TU) durchzuführen.
mäß anzuwenden.
(4) Die Gebirgserkundung beginnt mit den allgemei-
nen regional-geologischen Informationen und führt
1.3 Begriffsbestimmungen schrittweise hin zu den speziellen Untersuchungen
(1) Wasserundurchlässige Betonkonstruktion im unmittelbaren Baubereich des Tunnels. Die Er-
(WUB-KO) gebnisse der aktuellen Untersuchung dienen als
Grundlage für die folgenden und für die fachliche
Ein Tunnel- oder Trogbauwerk aus Beton mit hohem
Bestätigung oder Korrektur vorhergehender Unter-
Eindringwiderstand, bei dem der Beton die lastab-
suchungsschritte.
tragende Funktion und die Abdichtung übernimmt.
(5) Für die Abfolge der Untersuchungen ist nach-
(2) Zusätzlich gelten die Begriffsbestimmungen aus
stehende Vorgehensweise zweckmäßig:
den einschlägigen DIN-Normen. Ausführliche Be-
griffsbestimmungen enthalten die DIN 1076 und die – Zunächst sind die allgemeinen Informationen
Zusammenstellung der Grundbegriffe der Fels- auszuwerten. Aus der Auswertung ergeben sich
mechanik und der Ingenieurgeologie, der Deutschen die geologischen und hydrogeologischen Rah-
Gesellschaft für Geotechnik e.V. (DGGT). menbedingungen des Baubereiches als Grund-
lagen für die Festlegung der Aufschlussverfahren.
1.4 Anforderungen an die Beteiligten – Durch die direkten meist stichprobenhaften Auf-
schlussverfahren werden die Aussagen der all-
(1) Mit der Vorerkundung, Planung, Berechnung, gemeinen Informationen überprüft und der geo-
Prüfung, Herstellung und Erhaltung dürfen nur sol- logische Aufbau im unmittelbaren Baubereich er-
che Personen verantwortlich betraut werden, die kundet.
gründliche Fachkenntnisse und praktische Erfahrung
– Die indirekten Verfahren werden in die vor-
im Tunnelbau nachweisen können.
beschriebenen Erkundungen eingefügt, um die
(2) Zur Bauleitung und Arbeitsaufsicht dürfen nur Ergebnisse der direkten Verfahren zu ergänzen.
Führungskräfte eingesetzt werden, die bereits bei
(6) Die geotechnischen Untersuchungen werden in
entsprechenden Tunnelbauarbeiten nachweislich
der Regel wie folgt gegliedert:
tätig waren und ausreichende Kenntnis für die ord-
nungsgemäße Ausführung derartiger Arbeiten besit- – Untersuchungen in der Planungsphase,
zen. – baubegleitende Untersuchungen,
– Untersuchungen nach Fertigstellung.

4 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


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2.2 Untersuchungen in der 2.2.3 Geotechnischer Bericht


Planungsphase (1) Der geotechnische Bericht bildet die Grundlage
für die Planung, die Ausschreibung und die Bauaus-
2.2.1 Allgemeines führung des Tunnels. In ihm werden die Untersu-
Durch Voruntersuchungen ist zu prüfen, ob das ge- chungsergebnisse zusammengestellt und bewertet
plante Bauvorhaben an dem vorgesehenen Stand- sowie Annahmen und Empfehlungen dargestellt.
ort unter Beachtung der geotechnischen und wirt- Über die gesamte Tunnellänge hinweg sind Berei-
schaftlichen Belange durchführbar ist. Durch weite- che gleichbleibender Gebirgscharakteristik festzule-
re Untersuchungen sind anschließend die Gebirgs- gen. Die hierfür gewählten geologischen Entschei-
verhältnisse näher zu erkunden. Die Er-gebnisse sind dungskriterien sind zu erläutern. Es soll der Bezug
in einem geologischen Gutachten als Grundlage für zwischen den Homogenbereichen über die mecha-
den geotechnischen Bericht zusammenzustellen. nischen Gebirgsmodelle hin zu den Vortriebsklassen
durchgängig erkennbar sein.
2.2.2 Untersuchungsschritte (2) Wegen der überwiegend stichprobenhaften
geotechnischen Untersuchungen im Tunnelbau sind
(1) Die Untersuchungen in der Planungsphase um- die für das ingenieurgeologische Gesamtbild vorge-
fassen folgende Schritte: nommenen Extra- und Interpolationen, statistischen
– regional-geologische Untersuchungen, Ansätze, Korrelationen und Vereinfachungen zu er-
läutern und zu begründen. In der Regel ist die Anga-
– objektnahe Untersuchungen,
be von wahrscheinlichen und möglichen Kenngrößen
– Untersuchungen im Trassenbereich. erforderlich.
(2) Die regional-geologischen Untersuchungen ge- (3) Die Streuung der Ergebnisse bei physikalischen
ben einen überschlägigen Einblick in die geologische Untersuchungen ist anzugeben. Werden Erfahrungs-
und die geotechnische Situation des weiteren Bau- werte aus ähnlichen Baumaßnahmen übernommen,
bereichs. Hierzu verhelfen die Auswertungen von sind sie hinsichtlich ihrer Übertragbarkeit zu prüfen
geologischen Karten und deren Erläuterungen, von und gegebenenfalls mit einem Sicherheitszuschlag
hydrologischen Karten, von Luftbildern sowie die zu versehen.
morphologische Interpretation und die Auswertung
(4) Zur Festlegung der Bemessungswasserstände
von Erfahrungen über nahe gelegene und ähnliche
sind die charakteristischen Werte der Wasserstän-
Bauwerke.
de und gegebenenfalls die zugehörigen Wasser-
(3) Die Empfehlungen zu Schutzmaßnahmen bei standsganglinien anzugeben. Auf vorhandene
Tunnelvortrieben in asbestbelasteten Gesteinen des Grundwasserströmungen und auf mögliche Verän-
Deutschen Ausschusses für Unterirdisches Bauen derungen des Grundwasserhaushalts und der Grund-
(DAUB) sind zu beachten. wasserströme während der Herstellung und der Nut-
(4) Die objektnahen Untersuchungen sind Erkundun- zung des Tunnels ist hinzuweisen. Darüber hinaus
gen in unmittelbarer Nähe des geplanten Bauwerks. ist die Beschaffenheit des Grundwassers anzuge-
Zu ihnen gehören die Aufnahme und Beurteilung al- ben.
ler im näheren Objektbereich zugänglichen geologi-
schen und hydrogeologischen Aufschlüsse wie Ein- 2.3 Baubegleitende Untersuchungen
schnitte, Geländesprünge, Baugruben, Steinbrüche,
Erosionsrinnen, Quellen, Wasserläufe, Sumpfstellen, 2.3.1 Geologische Kartierung
Versickerungsbereiche, gegebenenfalls vorhandene
Pegel und Karsterscheinungen. (1) Der Tunnel wird während des Vortriebs vom Auf-
traggeber ingenieurgeologisch kartiert. Bei Bedarf
(5) Die Untersuchungen im Trassenbereich des Tun- kann der Auftragnehmer in die Ergebnisse der geo-
nels erfolgen durch Kernbohrungen, orientierte Boh- logischen Kartierung Einsicht nehmen. Die Kartie-
rungen und Bohrlochsondierungen, geophysikalische rung muss mindestens die geologische Beschreibung
Untersuchungen sowie gebirgs- und gesteinsphysi- des durchörterten Gebirges, die Darstellung der Tek-
kalische Untersuchungen als Grundlage für Stand- tonik und die Aufnahme der hydrogeologischen Ver-
sicherheitsnachweise. In Bereichen, in denen Grund- hältnisse enthalten.
wasser zu erwarten ist, sind Kernbohrungen früh-
zeitig zu Grund-wassermessstellen für die Erkundung (2) Die Kartierung ist dem Baufortschritt anzupas-
der Bergwassersituation auszubauen. In Sonderfäl- sen. Sie bildet die Grundlage der ingenieurgeolo-
len kann das Auffahren eines Probestollens zweck- gischen Dokumentation.
mäßig sein. (3) Der Auftragnehmer hat die Kartierungsarbeiten
im Rahmen des Bauablaufs zu dulden.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 5


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2.3.2 Geotechnische Messungen tion während der Bauausführung müssen die Stand-
sicherheitsnachweise gegebenenfalls ergänzt wer-
(1) Neben der laufenden Bauvermessung des Tun-
den.
nels sind bei der Bauausführung zusätzliche Mes-
sungen zur Kontrolle der Standsicherheit, zur Erfas- (3) Die Standsicherheitsnachweise müssen vollstän-
sung eventueller Geländeverformungen und zur dige Angaben für die zu untersuchenden Bau- und
Registrierung von Einwirkungen auf benachbarte Endzustände in übersichtlicher und prüfbarer Form
Bauwerke und die Umwelt erforderlich (siehe Nr. 3.4). enthalten, und zwar bezüglich der
(2) Zu den Messungen unter Tage zählen u. a. – Geometrie des Bauwerks,
– Konvergenzmessungen zur Feststellung von Ab- – Gebirgskenngrößen,
standsänderungen zwischen Festpunkten durch – Ansätze für den primären Spannungszustand,
Längenmessungen oder durch geodätische Ver-
messung von Festpunkten im Tunnelquerschnitt – Einwirkungen,
nach Lage und Höhe, – Vortriebsverfahren und Bauzustände,
– Inklinometermessungen, – Berechnungsmodelle,
– Extensometermessungen, – Baustoffe / Baustoffkennwerte,
– Messungen der Kontaktspannungen zwischen – Beanspruchung des Gebirges im hohlraumnahen
Ausbau und Gebirge sowie der tangentialen Bereich,
Spannungen im Ausbau und Ankerkraftmessun-
– Beanspruchung aller tragenden Teile des Aus-
gen,
baus mit Nachweis der ausreichenden Sicherheit,
(3) Messungen über Tage sind u.a. Extensometer-
– Verformungen des Ausbaus,
messungen und geodätische Kontrollen zur Erfas-
sung von Oberflächenveränderungen. – Verformungen des Gebirges bis zur Gelände-
oberfläche, soweit diese für die Standsicherheit
(4) In Sonderfällen können Ultraschallmessungen,
und Gebrauchsfähigkeit des Tunnels und der
seismische Messungen zur Feststellung von Auf-
Bebauung an der Geländeoberfläche von Bedeu-
lockerungszonen, in situ-Spannungsmessungen,
tung sind,
Messungen des Wasserdrucks im Gebirge und des
Druckes zwischen Gebirge und Ausbau vorgenom- – Einzelnachweise für Bewehrung, Bauwerksfugen
men werden. und konstruktiven Details.

2.4 Untersuchungen nach 3.2 Einwirkungen


Fertigstellung
3.2.1 Ständige Lasten
Geotechnische Untersuchungen nach der Baufertig-
stellung können erforderlich werden, wenn nachträg- 3.2.1.1 Eigenlasten
liche Veränderungen der geologisch-hydrologischen Als Eigenlast gilt das Eigengewicht des Ausbaus. Für
Verhältnisse oder der Interaktion von Gebirge und den Bauzustand ist dies die Spritzbetonschale, für
Ausbau vermutet werden; Pegel oder sonstige Mess- den Endzustand sind dies alle Bauteile ohne die
einrichtungen sind dann so auszubilden, dass die Spritzbetonschale.
Funktionsfähigkeit und Zugänglichkeit auf Dauer
gewährleistet sind.
3.2.1.2 Wechselwirkungen zwischen Gebirge und
Ausbau
3 Standsicherheitsnachweise Die Wechselwirkungen zwischen Gebirge und Aus-
bau, welche die Spannungs- und Verformungszu-
3.1 Allgemeines stände von Gebirge und Ausbau beim Tunnelbau
(1) Grundlagen für die Standsicherheitsnachweise bestimmen, wie Quellen, Schwellen und Kriechen
sind die planerischen Randbedingungen und der des Gebirges sowie Einwirkungen aus Erdfall-
geotechnische Bericht. Die Standsicherheitsnach- schloten, Karsterscheinungen und Störungszonen,
weise sind die Basis für die Festlegung der Tunnel- sind hinsichtlich Art und Größe nachvollziehbar her-
konstruktion und für die Wahl der Bauverfahren. zuleiten und zu begründen.
(2) Die Standsicherheitsnachweise umfassen die
Festlegung der Einwirkungen des gebirgsmechani- 3.2.1.3 Wasserdruck
schen Modells, die Wahl der Berechnungsverfahren (1) Als Wasserdruck sind die Lasten des ruhenden
und die Nachweise mit Festlegung des Sicherheits- oder strömenden Bergwassers entsprechend dem
konzeptes. Durch Messungen und deren Interpreta- höchsten zu erwartenden Bergwasserspiegel anzu-

6 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


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setzen. Sind mehrere Bergwasserstockwerke vor- 3.2.2 Verkehrslasten


handen oder weist das Bergwasser infolge der Strö-
(1) Als Verkehrslasten aus Verkehrswegen über dem
mung ein Potentialgefälle auf, kann bei entsprechen-
Tunnel sind die Lastannahmen nach DIN-Fachbericht
dem Nachweis mit einem geringeren Wasserdruck
„Einwirkungen auf Brücken“ anzusetzen.
gerechnet werden.
(2) Die Verkehrslasten durch zivile oder militärische
(2) Bei zweischaligem Ausbau ist für die Innenschale
Fahrzeuge auf der Geländeoberfläche außerhalb von
auch der Fall zu untersuchen, dass neben dem Ei-
Verkehrswegen sind in Abstimmung mit den zustän-
gengewicht nur Wasserdruck wirkt.
digen Stellen festzulegen.
(3) Der Bergwasserdruck darf nur dann unberück-
(3) Für begehbare Teile von Tunneln (z.B. Podeste,
sichtigt bleiben, wenn Entspannungsmaßnahmen
Treppen) ist eine Verkehrslast von 5 kN/m2 anzu-
(Dränagen) durchgeführt werden, deren dauernde
setzen. Für Lüftungskanäle ist eine Verkehrslast von
Wirksamkeit gewährleistet ist. Grundsätzlich ist auch
1 kN/m2 bzw. P = 1 kN (Mannlast) anzusetzen.
der Lastfall „ohne Bergwasser“ zu untersuchen.
(4) Es ist für jeden Einzelfall zu prüfen, ob höhere
Lasten (z.B. durch Betriebszustände) auftreten kön-
3.2.1.4 Lasten aus Vorspannmaßnahmen
nen. Dies gilt insbesondere für technische Betriebs-
Lasten aus vorgespannten Ankern, vorgespannten räume und Zwischendecken. Die höheren Verkehrs-
Verbindungen oder aus gegen das Gebirge vorge- lasten sind in der Leistungsbeschreibung anzuge-
spanntem Ausbau sind zu berücksichtigen, soweit ben
sie von wesentlichem Einfluss sind.
(5) Ersatzlasten für den Anprall von Fahrzeugen sind
nach DIN-Fachbericht „Einwirkungen auf Brücken“
3.2.1.5 Temperatureinwirkungen anzusetzen.
(1) Die Ansätze für gleichmäßige und ungleichmä-
ßige Temperaturänderungen der Außenschale sind 3.2.3 Sonstige Lasten
im Einzelfall nach den Betriebsbedingungen und
Bauzuständen des Tunnels festzulegen. (1) Zu den vorübergehenden Belastungen während
der Bauzeit gehören:
(2) Für die Innenschale von Straßentunneln sind den
Berechnungen die Werte gemäß Bild 5.1.1 zugrun- – zeitweilig wirkende Lasten aus Baugeräten, Rü-
de zu legen, falls nicht besondere Bauwerksver- stungen, Baustoffen, Bauwerksteilen,
hältnisse genauere Ansätze der Temperaturen erfor- – Einpressdrücke bei Verpressungen.
dern. (2) Für Tunnel mit einem lichten Querschnitt von
(3) Der Temperaturverlauf im Querschnitt ist linear 50 m2 und mehr sind die Bekleidungen für die Ein-
anzunehmen. Es ist eine Temperaturdifferenz von wirkungen aus Druck und Sog mit 0,5 kN/m2 zu be-
10 K rechnerisch anzusetzen. messen. Bei Tunneln mit geringerem Querschnitt
erhöht sich der Sog. Bei einem lichten Querschnitt
3.2.1.6 Einwirkungen aus Schwinden und von 43 m 2 und weniger beträgt er 0,8 kN/m 2 .
Kriechen Zwischenwerte sind linear zu interpolieren.
Einwirkungen aus Schwinden und Kriechen des Aus- (3) Für Brandeinwirkungen gilt Nr. 10.
baues sind nach DIN-Fachbericht „Betonbrücken“ zu
berücksichtigen, wenn sie ungünstig wirken. 3.3 Nachweise und Bemessung

3.2.1.7 Dauernd wirkende Lasten auf der 3.3.1 Allgemeines


Geländeoberfläche (1) Für die Standsicherheitsnachweise werden Bau-
Dauernd wirkende Lasten auf der Geländeoberfläche grund, Bauwerk und Bauvorhaben modellhaft ver-
sind zu berücksichtigen. Hierzu zählen auch dauernd einfacht, damit eine rechnerische Behandlung mög-
wirkende Lasten aus vorhersehbaren Veränderun- lich wird. Es werden mechanische Gebirgsmodelle
gen an der Geländeoberfläche. und Berechnungsmodelle festgelegt. Unter Berück-
sichtigung des Sicherheitskonzeptes werden die
3.2.1.8 Einwirkungen aus benachbarten Hohlräu- Nachweise durchgeführt.
men (2) Beim Bau werden Messungen ausgeführt, die
Einwirkungen aus benachbarten Hohlräumen sind u.a. die Kontrolle der gewählten Ansätze ermögli-
sowohl für alle Bauzustände als auch für den End- chen.
zustand zu berücksichtigen. Hierzu zählen auch Ein- (3) Die Standsicherheit ergibt sich aus der Wech-
flüsse aus der beabsichtigten späteren Herstellung selwirkung von Bauwerk und Baugrund und ist ins-
benachbarter Hohlräume und aus dem Bergbau. besondere beeinflusst durch die Bauverfahren. Die

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 7


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Zusammenhänge mit einer großen Anzahl von line-


ar und nichtlinear wirkenden Einflussfaktoren sowie
die Unsicherheiten in der Festlegung der Einfluss-
größen führen dazu, dass bei Tunnelbauten iterati-
ven Korrekturprozessen besondere Bedeutung zu-
kommt.

3.3.2 Mechanisches Gebirgsmodell und


Berechnungsmodell
(1) Aufgrund der geotechnischen Untersuchungen
sind die mechanisch wirksamen Einflussgrößen her-
auszuarbeiten und modellhaft festzulegen. Das me-
chanische Gebirgsmodell muss bereits die Möglich-
keiten zur Umsetzung in ein Berechnungsmodell
berücksichtigen.
(2) Elemente des mechanischen Gebirgsmodells
sind u.a.:
– struktureller Aufbau, Schichtung, Stratigraphie,
– Verformbarkeit und Festigkeit des Gebirges,
– Primärspannungen,
– Wasserstände und Durchlässigkeit des Gebirges,
– besondere Einwirkungen wie Quellen, unterirdi-
sche Erosion, Bergsenkungen,
– Einwirkungen aus Baugrundverbesserungen wie
Injektionen, Gefrieren, Dränage.
(3) Die einzelnen Gebirgsmodelle sind jeweils nur
für einen Bereich mit gleichbleibender Gebirgs-
charakteristik (Homogenbereich) gültig.
(4) Für die statische Bearbeitung sind in der Regel
modellhafte Vereinfachungen erforderlich. Diese
Vereinfachungen sind hinsichtlich ihrer Auswirkun-
gen auf die Standsicherheitsnachweise besonders
zu prüfen.
(5) Für den Standsicherheitsnachweis stehen ver-
schiedene Berechnungsansätze zur Verfügung, die Bild 5.1.1: Temperaturen an den inneren Bauteiloberflächen bzw.
sich darin unterscheiden, wie im Verbundsystem das Straßenoberflächen
Tragverhalten des Gebirges und des Ausbaus idea-
lisiert wird. aus Gebirge und Ausbau möglichst gut entsprechen.
(6) Die Berechnungsmodelle müssen, angepasst an Das im Einzelfall angewandte Rechenmodell ist zu
den jeweiligen Einzelfall, begründen und zu erläutern.
– den primären Spannungszustand, (8) Aufgrund der Erfahrungen und der Messungen,
die während der Bauzeit durchgeführt werden, sind
– das mechanische Gebirgsmodell,
das gewählte mechanische Gebirgsmodell und das
– die eintretende Teilentspannung des Gebirges, Berechnungsmodell zu überprüfen und ggf. zu än-
– die räumliche und zeitliche Abfolge der Aus- dern.
bruchs- und Sicherungsphasen, (9) Für das mechanische Gebirgsmodell und das
– die Wirkung der Ausbaumittel, Berechnungsmodell sind Rahmenbedingungen vor-
zugeben, die u.a.:
– die Art des Verbundes zwischen Ausbau und
Gebirge – die zulässige Näherung für die Stoffgesetze des
Gebirges und des Ausbaus (lineares oder nicht-
berücksichtigen. lineares Spannungs-Verformungs-Verhalten bis
(7) Es sind Berechnungsmodelle zu wählen, die dem zum Bruch, Bruchkriterien, Fließregeln, Zeit-
tatsächlichen Tragverhalten des Verbundsystems abhängigkeit),

8 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


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– die Näherung für die Berücksichtigung von Inho- – die Wahl des Berechnungsmodells, die Simula-
mogenitäten, Anisotropien, Störungen des Trenn- tionsgenauigkeit der Ausbruchs- und Ausbau-
flächengefüges (quasi-homogenes Kontinuum, phasen,
explizite Nachbildung), – die im Berechnungsverfahren enthaltenen Annah-
– die zulässige Näherung für die Untersuchung der men,
Ortsbrust sowie der Ausbruchs- und Ausbauzu- – die Aussagekraft der Kriterien, auf die die rech-
stände (dreidimensionale oder ebene Modelle, nerische Sicherheit bezogen wird (z.B. Spannun-
Berücksichtigung der Ortsbrustent-spannung, gen, Verformungen oder Bruchgrenzfälle),
Differenzierung der Bauzustände),
– die Aussagekraft der messtechnischen Überwa-
– die Berücksichtigung komplizierter Geometrien chung,
beinhalten. – eine kurzfristige Anpassungsfähigkeit der gewähl-
ten Bauverfahren
3.3.3 Sicherheitskonzept und Nachweise berücksichtigen müssen.
3.3.3.1 Allgemeines (6) Zusätzlich zu dem Gesamtnachweis des Trag-
systems Gebirge, Sicherung und Innenschale wer-
Für die Standsicherheitsnachweise ist die Untersu-
den, von der jeweiligen Situation abhängig, unter
chung von Gebrauchs- und Grenzzuständen notwen-
anderem folgende Einzelnachweise erforderlich:
dig.
– Nachweis der Standsicherheit der Ortsbrust,
3.3.3.2 Gebrauchszustände – Nachweis der freien Stützweite hinter der Orts-
brust,
Im Gebrauchszustand werden für die Einwirkungen,
den Primärzustand und die Kennwerte die tatsächli- – Nachweis der Schalenlängskraftaufnahme im
chen bzw. die wahrscheinlichen Werte angesetzt. Kalotten- und Strossenfußbereich,
Hierbei wird das in den Bemessungsregeln festge- – Nachweis der Ausbaubögen, auch in Verbindung
legte Sicherheitskonzept zugrunde gelegt. mit Vorpfändlanzen oder Verzugsdielen,
– Nachweis der Anker (Tragkraft, Länge, Anzahl),
3.3.3.3 Grenzzustände
– Grundbruchnachweise (Grundbruch zur Gelände-
(1) Die nichtlinearen Abhängigkeiten erfordern Nach- oberfläche, Grundbruch am Kalottenfuß),
weise, bei denen die Bandbreiten der in die Rech-
nung eingehenden Ansätze (z.B. für Primärzustand, – Gleitkeilnachweise,
Gebirgskennwerte, Einwirkungen, Werkstofffestig- – Abschätzung der Verformung im Gebirge, ggf. an
keiten) von Anfang an berücksichtigt sind. der Geländeoberfläche.
(2) Mit einer vorangehenden Parameteranalyse ist (7) Bei stärker verformbaren Tunnelwandungen sind
zu ermitteln, wie stark die Versagenskriterien auf die Verschiebungen in den Gleichgewichtsbedin-
Änderung der einzelnen Einflussgrößen reagieren. gungen zu berücksichtigen.
Zu den Einflussgrößen gehören auch das Berech-
nungsverfahren selbst und das mechanische Ge-
birgsmodell.
3.4 Messungen während der
Bauausführung
(3) Die Festlegung der maßgebenden Parameter
erfolgt gemeinsam durch den Auftraggeber und Auf- 3.4.1 Messtechnische Überwachung
tragnehmer.
(1) Zur Kontrolle der Standsicherheit des Tunnels,
(4) Für die Einwirkungen von sonstigen Lasten (z.B.
benachbarter Bauwerke und der Verformungen an
Brandeinwirkungen) sind die Teilsicherheitsbeiwerte
der Geländeoberfläche sind vortriebsbegleitende
im Einzelfall in Abstimmung mit dem Auftraggeber
Messungen am Bauwerk und in dessen Umgebung
festzulegen.
durchzuführen.
(5) Die Ergebnisse der Berechnungen sind zu er-
(2) Das zur Kontrolle der Standsicherheit erforderli-
gänzen durch gesamtheitliche Sicherheitsbetrach-
che Messprogramm ist in der Leistungsbeschreibung
tungen, die mindestens
vorzusehen. Die Planung des Messprogramms soll
– die Güte und Dichte der ingenieurgeologischen unter Beachtung der ingenieurgeologischen, boden-
und felsmechanischen Untersuchungen, und felsmechanischen sowie tunnelbautechnischen
– die Realitätsnähe der angesetzten oder aus der und baubetrieblichen Bedingungen erfolgen.
Auswertung von Labor- und Feldmessungen be- (3) Beim Vortrieb sind mindestens die Vertikalver-
stimmten Stoffwerte des Gebirges, schiebungen im First und in den Fußpunkten sowie

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 9


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die absoluten oder relativen Horizontalverschie- und der Abstand des Messpunktes von der Ortsbrust
bungen der Fußpunkte regelmäßig zu messen und bei der Nullmessung zu beachten. Dabei ist zu be-
zu interpretieren. rücksichtigen, dass Messwerte nur den Ist-Zustand
(4) Beim Ausbruch von Teilquerschnitten sind die dokumentieren, der noch nicht die Sicherheits-
Fußpunktmessungen der Ausbruchgeometrie (z.B. reserven eines Bemessungskonzeptes enthält.
Kalotte, Strosse, Sohle) anzupassen. (2) Weichen die Ergebnisse der in situ-Messungen
(5) Zur Messung der Verschiebungen sind Messge- erheblich von den prognostizierten Werten der Stand-
räte und Verfahren einzusetzen, die eine Mess- sicherheitsnachweise ab, sind weitere felsmechani-
genauigkeit von + 1 mm erlauben. sche Untersuchungen und Berechnungen durchzu-
führen und/oder das mechanische Gebirgsmodell
(6) Bei zu erwartenden Sohlhebungen infolge Quel- bzw. das Berechnungsmodell anzupassen.
lens oder Schwellens sind die Vertikalverschie-
bungen in der Sohle zusätzlich zu messen. (3) Weisen große oder nicht abklingende Verformun-
gen darauf hin, dass die Standsicherheit des vorläu-
(7) Für Messeinrichtungen im Sohlbereich sind be- figen Ausbaues gefährdet ist, sind unverzüglich zu-
sondere Schutzeinrichtungen gegen Beschädigun- sätzliche Maßnahmen zur Erhaltung der Standsicher-
gen aus dem Baubetrieb vorzusehen.
heit zu ergreifen.
(8) Der Einbau der Messeinrichtungen und die
Durchführung der Nullmessung sind rechtzeitig mit
dem Auftraggeber abzustimmen. 4 Baubegleitende Maßnahmen
(9) Bei den vortriebsbegleitenden Verschiebungs-
4.1 Allgemeines
messungen an der Tunnelleibung sind die Messstel-
len unmittelbar hinter der Ortsbrust anzubringen. Die An die Vorbereitung und den Betrieb einer Tunnel-
Nullmessung ist noch vor dem jeweils nächsten Ab- baustelle sind die gleichen Anforderungen wie bei
schlag durchzuführen. jeder anderen Baumaßnahme des Konstruktiven
(10) Die Messpunkte an der Geländeoberkante sind Ingenieurbaus zu stellen. Aufgrund der Bedingun-
so rechtzeitig zu installieren, dass die Nullmessung gen bei der Bauausführung (Bauen unter Tage) und
noch keinen Einflüssen des Vortriebs unterliegt. des Ablaufes der Bauarbeiten (Wochen-, Dekaden-
oder Durchlaufbetrieb) sind jedoch zusätzlich einige
(11) Die im Messprogramm geplanten Abstände der Besonderheiten zu beachten. Diese betreffen u.a.
Messquerschnitte in Tunnellängsrichtung und die Vorkehrungen zur Vermeidung von Schäden an be-
Messintervalle sind den Erfahrungen beim Vortrieb nachbarter Bebauung, Auflagen zur Reduzierung der
anzupassen. Insbesondere ist bei ungünstigen Beeinträchtigungen von Anliegern und besondere
Gebirgsverhältnissen sowie bei kritischen Unter- Maßnahmen zum Schutz des auf der Baustelle ein-
fahrungen von bestehenden Bauwerken und Ver- gesetzten Personals.
kehrswegen der Abstand der Messquerschnitte zu
verringern und die Anzahl der Messungen zu erhö-
hen. 4.2 Zustandserfassung und
(12) Die Messdaten sind rechtzeitig auszuwerten, Beweissicherung
den Entscheidungsträgern des Auftraggebers und (1) Befinden sich Gebäude und sonstige Anlagen im
des Auftragnehmers zur Beurteilung zuzuleiten und Einflussbereich der Baumaßnahme, ist vor Beginn
fortzuschreiben. der Bauarbeiten eine Zustandserfassung und Be-
(13) Die Darstellung der Messergebnisse hat sich weissicherung durchzuführen. Art und Umfang sind
auf die wichtigsten Daten zu beschränken. in der Leistungsbeschreibung vorzusehen.
(14) Messergebnisse von Verschiebungen an der (2) Ist der Auftragnehmer mit der Zustandserfassung
Tunnelleibung sind auch in Abhängigkeit vom Orts- und Beweissicherung beauftragt, hat er im Einver-
brustabstand darzustellen. nehmen mit dem Auftraggeber einen unabhängigen
Bausachverständigen für die Durchführung dieser
Maßnahmen einzuschalten. Die Zustandserfassung
3.4.2 Überprüfung der Standsicherheits-
und die Beweissicherung sind durch Messungen,
nachweise
Planskizzen, Fotografien und Protokolle, die vom
(1) Die den Vortrieb begleitenden in situ-Messungen Auftraggeber anerkannt sein müssen, zu dokumen-
sind zu interpretieren und mit den Ergebnissen der tieren.
Standsicherheitsnachweise zu vergleichen, um den
(3) Die Betroffenen sind vom Auftragnehmer in Ab-
Ausbruchvorgang und die Bemessung der Stütz-
stimmung mit dem Auftraggeber rechtzeitig über die
maßnahmen laufend an die gegebenen Verhältnis-
Durchführung der Maßnahmen zur Sicherung von
se anpassen zu können. Bei der Interpretation der
Beweisen zu benachrichtigen. Nach Beendigung der
Messergebnisse ist der Zeitpunkt der Nullmessung

10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise

Bauarbeiten ist eine gemeinsame Schlussbesichti- darzustellen:


gung durchzuführen und zu protokollieren. – die gesamte Baustelleneinrichtung wie Lager,
Werkstätten, Unterkünfte, sanitäre Anlagen,
4.3 Ausführungsunterlagen – die Baustellenver- und entsorgungsanlagen ein-
schließlich Absetzbecken und ggf. Neutralisa-
4.3.1 Allgemeines tionsanlage,
(1) Der vom Auftragnehmer für die statische und kon- – Sprengstofflager bzw. Sprengstoffbunker,
struktive Bearbeitung zu benennende Koordinator hat
– Zwischenlager für Ausbruchmaterial sowie ggf.
Erfahrungen im Tunnelbau nachzuweisen.
Aufbereitungs- und/oder Betonmischanlage,
(2) Die Ausführungsunterlagen sind zusätzlich in
– Zuwegungen und Baustraßen innerhalb sowie
tunnelbautechnischer Hinsicht zu prüfen. Hierbei ist
außerhalb der Baustelle bis zum Anschluss an
auch die geplante betriebstechnische Ausstattung zu
das bestehende Straßennetz.
berücksichtigen.

4.3.2 Standsicherheitsnachweise und 4.4 Genehmigungen und


Ausführungszeichnungen Schutzmaßnahmen
Es sind mindestens folgende tunnelbauspezifischen (1) Der Auftragnehmer hat alle Genehmigungen, die
Ausführungsunterlagen zu liefern: aus seinem Baubetrieb resultieren, bei den zustän-
digen Fachbehörden einzuholen.
– Voreinschnitt- und Tunnelanschlagpläne,
(2) Zur Einhaltung der zulässigen Grenzwerte sind
– Pläne für Ausbruch und Sicherung,
besondere Schutzmaßnahmen gegen Lärm- und
– Pläne für die Blockeinteilung der Innenschale, Staubeinwirkungen vorzusehen.
– Schalwagenplan mit Angaben der Arbeitsfugen, (3) Für Sprengungen im Einflussbereich bebauter
– Pläne für Regel- und Sonderquerschnitte (z.B. Gebiete ist das Bohr- und Ladeschema unter Ein-
unterirdische Betriebszentralen, Haltebuchten schaltung eines vom Auftragnehmer beauftragten,
und Portalbereiche), vereidigten Sprengsachverständigten festzulegen.
– Pläne über bauliche Vorkehrungen für Betriebs- (4) Gegebenenfalls erforderliche Schutzmaßnah-
einrichtungen, men an Gebäuden und Anlagen (z.B. Fundament-
sicherung, Bodenstabilisierung) sind in der Leistungs-
– Abdichtungspläne,
beschreibung vorzusehen.
– geotechnisches Messprogramm.

4.3.3 Bauzeiten- und Bauablaufplan


5 Baubehelfe und Baustoffe
(1) Zusammen mit dem Angebot ist ein Bauzeiten- 5.1 Baubehelfe
und Bauablaufplan abzugeben. Dieser Plan muss
mindestens folgende Angaben enthalten: 5.1.1 Schalung
– Art und zeitliche Reihenfolge der Bauarbeiten in-
(1) Die Schalung ist so herzustellen, dass unter Be-
nerhalb der vom Auftraggeber gesetzten Fristen,
rücksichtigung der Verformungen die vorgegebene
– Angaben über die Bauleistungen sowie den Ort Geometrie der Innenschale eingehalten wird.
der jeweiligen Leistung,
(2) Die Schalung für die Innenschale kann entlang
– mittlere kalkulierte Vortriebsleistung in den ver- der Tunnelachse polygonzugartig, d.h. auf eine
schiedenen Vortriebsklassen, Blocklänge gerade, ausgebildet werden. Die Einhal-
– Anzahl der vorgesehenen Arbeitskräfte und Ge- tung des Lichtraums ist an jeder Stelle sicherzustel-
räte, bezogen auf die Leistungsphasen, len.
– Finanzbedarf im Verlauf der Bauzeit.
5.1.2 Traggerüste und Schalwagen
(2) Der Bauzeiten- und Bauablaufplan ist gemäß
dem aktuellen Bauablauf fortzuschreiben. (1) Traggerüste und Schalwagen sind als geson-
derte Positionen in dem Leistungsverzeichnis vor-
zusehen.
4.3.4 Baustelleneinrichtungsplan
(2) Traggerüste und Schalwagen sind verformungs-
Der Auftragnehmer hat dem Auftraggeber vor Bau- arm auszubilden. Schalwagen sind als Stahlkonstruk-
beginn einen Baustelleneinrichtungsplan zur Zustim- tion auszuführen.
mung vorzulegen. In diesem Plan sind mindestens

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 11


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise

(3) Traggerüste und Schalwagen sind mit Spindeln – Temperatur- und Feuchtemesseinrichtungen an
oder hydraulischen Pressen auszurüsten. Für den drei Stellen pro Kammer,
Betoniervorgang müssen diese Vorrichtungen me- – Anordnung einer Wassersprüh- bzw. Bedam-
chanisch blockierbar sein. pfungsanlage, die kammerweise steuerbar sein
(4) Zur Kontrolle der Verformungen und Setzungen muss,
während des Betoniervorgangs sind leicht zugängli- – Anordnung eines automatischen Messwertauf-
che Messpunkte in ausreichender Anzahl vorzuse- nehmers zur kontinuierlichen Dokumentation der
hen. Temperatur und Feuchte.
(5) Bei der Standsicherheitsberechnung von Trag-
gerüsten und Schalwagen sind zusätzlich zu
DIN 4421 folgende Belastungsannahmen zu berück- 5.2 Baustoffe und Bauteile
sichtigen:
5.2.1 Konstruktionsbeton
– Bei der Bestimmung des Frischbetondruckes
gemäß Bild 1 der DIN 18218 ist, unabhängig von 5.2.1.1 Allgemeine Anforderungen
der vorgegebenen Konsistenz des Betons, von
der oberen Linie (Fließbeton) auszugehen. (1) Für die Herstellung, Verarbeitung und Überwa-
chung des Betons gilt Teil 3 Abschnitte 1 und 2.
– Als rechnerische Betonspiegeldifferenz sind
1,50 m anzusetzen. (2) Die Betonzusammensetzung ist insbesondere
auf die Verarbeitbarkeit abzustimmen, die im Hin-
– Im Gewölbescheitel sowie bereichsweise dort, wo blick auf die Bauteilabmessungen, die Bewehrungs-
der Beton über Stutzen drückend eingepumpt anordnung, das vorgesehene Betonierverfahren und
wird, ist der Lastansatz für den Betonierdruck zu die Erzielung eines dauerhaften Betons erforderlich
erhöhen. ist.
(6) Die Ausführungsunterlagen für die Schalwagen (3) Alle für die Erstellung des Bauwerks vorgesehe-
müssen folgende ergänzende Angaben enthalten: nen Betonzusammensetzungen sind dem Auftrag-
– Ausbildung, Anzahl und Anordnung der geber mindestens 6 Wochen vor Betonierbeginn
Betonierfenster bzw. Betonierstutzenart, Anzahl, vorzulegen.
Anordnung und Leistung der Rüttler,
– Angabe des maximalen Pumpendruckes beim 5.2.1.2 Beton für die Tunnelinnenschale
Scheitelschluss, Die folgenden Regelungen gelten für die Tunnelröhre
– Betriebsanweisung zum Aufbau, Absenken, Ver- selbst, die dazugehörigen Betonbauteile (z.B.
fahren und Betonieren, Zwischendecken), die sonstigen unterirdischen Hohl-
– Anordnung der Messpunkte. räume und die in offener Bauweise (siehe Ab-
schnitt 2) hergestellten Teile der Tunnelröhre ein-
schließlich der Portale:
5.1.3 Nachbehandlungswagen
– Zur Verminderung der Zwangbeanspruchungen
(1) Der Nachbehandlungswagen ist als gesonderte ist die Betonzusammensetzung so zu wählen,
Position in dem Leistungsverzeichnis vorzusehen dass die für das Ausschalen notwendige Früh-
(siehe Nr. 7.3.2). festigkeit (Ausschalfestigkeit) sicher erreicht, aber
(2) Der hinter dem Schalwagen nachzuführende nicht wesentlich überschritten wird.
Nachbehandlungswagen ist in drei voneinander un- – Abhängig von der Jahreszeit sind den Witterungs-
abhängige Kammern, welche jeweils einer Block- bedingungen entsprechende Betonzusammen-
länge entsprechen, zu unterteilen. An den Blockfugen setzungen vorzuhalten. Die Betonzusammenset-
ist der Ringraum der einzelnen Kammern mittels zungen sind so zu wählen, dass beim Abbinde-
Stirnelementen ausreichend gegen Wärme- und vorgang eine möglichst niedrige Temperaturerhö-
Feuchtigkeitsverlust abzudichten. Im Einzelnen wer- hung im Bauwerk unter Einhaltung der Mindest-
den folgende Anforderungen gestellt: ausschalfestigkeit erzielt wird.
– selbsttragende Stahlkonstruktion mit profil- – Die Betonzusammensetzung ist so zu wählen,
gerechter Geometrie entsprechend dem Tunnel- dass sie ein Betonieren hinter einer Gewölbe-
querschnitt, schalung gewährleistet. Dabei ist insbesondere
– Abstand zwischen Betonleibung und Dichtung im auf Fließeigenschaften und Blutungsneigung des
Mittel 10 cm, jedoch nicht mehr als 15 cm, Frischbetons zu achten.
– wärmedämmende, stabile Dichtung, z.B.
Schaumstoffplatten, die zusätzlich mit Folie ab- 5.2.1.3 Erstprüfungen
gedeckt werden, (1) Die Ergebnisse der Erstprüfungen sind dem Auf-

12 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


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traggeber spätestens 2 Wochen vor Betonierbeginn (3) Nachzuweisen ist die Druckfestigkeit des Spritz-
vorzulegen. betons nach 6, 12 und 24 Stunden sowie nach 3, 7
(2) Die Druckfestigkeiten sind zum angestrebten und 28 Tagen.
Ausschalzeitpunkt, nach 12, 24 Stunden, nach 3, 7,
28 und gegebenenfalls nach 56 Tagen an jeweils drei 5.2.2.3 Überwachung des Betonierens
Betonwürfeln nachzuweisen. (1) Die Probekörper für die Prüfung der Druckfestig-
(3) Die Betondruckfestigkeit nach 12 Stunden im keit sind am Bauwerk zu entnehmen.
Bauwerk darf höchstens 3 N/mm2 über der Mindest- (2) Zum Nachweis der Frühfestigkeit hat der Auftrag-
ausschalfestigkeit liegen. Für unterschiedliche nehmer geeignete Prüfgeräte (z.B. Schussbolzen-
Frischbeton- und Umgebungstemperaturen ist da- gerät oder Kaindl-Meyco-Gerät) an der Baustelle
her eine entsprechende Serie geeigneter Beton- bereitzuhalten.
rezepturen bereitzustellen.
(3) Zur Bestimmung der Frühfestigkeit ist über die
(4) Die Betondruckfestigkeit zum angestrebten Aus- Forderungen der DIN 18551 hinaus mindestens an
schalzeitpunkt ist mit der niedrigsten beim Betonie- einer Serie je 100 m3 des eingebauten Spritzbeton-
ren vorkommenden Frischbetontemperatur zu ermit- volumens, mindestens aber alle fünf Betoniertage die
teln. Die Ausschalfristen und die für das Ausschalen Festigkeit zu prüfen.
erforderlichen Betondruckfestigkeiten sind durch sta-
tische Nachweise zu belegen und im Einvernehmen
mit dem Auftraggeber festzulegen. 5.2.3 Mauerwerk
Mauerwerk wird im Tunnelbau nur noch bei Instand-
5.2.1.4 Überwachung des Betonierens setzungsarbeiten sowie für untergeordnete Bau-
werksteile oder als gestalterisches Element, z.B. als
(1) An den ersten fünf Betonierblöcken sowie nach
Verblendmauerwerk oder als Lärmschutzbekleidung
jeder Änderung der Betonzusammensetzung ist der
in Portalbereichen, vorgesehen.
Temperaturverlauf in verschiedenen Bauteiltiefen
während der ersten 36 Stunden zu dokumentieren.
5.2.4 Betonstahl
(2) Die für den Ausschalzeitpunkt festgelegte Min-
destbetondruckfestigkeit ist vor jedem Ausschalen Betonstahlmatten aus glatten Stäben sind nicht zu-
nachzuweisen. gelassen. Für Innenschalen sind Betonstahlmatten
(3) Das Ausschalen darf frühestens 12 Stunden nach vorzugsweise als Listenmatten, für Außenschalen
Einbringen des letzten Betons erfolgen. Lagermatten zu verwenden. Die Maschenweite der
Matten darf 15 cm nicht überschreiten.

5.2.2 Spritzbeton
5.2.5 Baustahl
5.2.2.1 Allgemeine Anforderungen (1) Es gilt DIN EN 10025 in Verbindung mit DIN 21530.
(1) Es gilt DIN 18551. (2) Ausbaubögen für die Sicherung werden aus
(2) Betonzusatzmittel müssen auf die verwendeten Walzprofilen, Rinnenprofilen, Gitterträgern, Bergbau-
Zemente hinsichtlich der Abbindebeschleunigung sonderprofilen oder zusammengesetzten Profilen
und des Festigkeitsverlaufes abgestimmt werden. gefertigt.
(3) Der Alkaligehalt des Spritzbetons ist zu minimie- (3) Für Gitterbögen ist die Mindeststahlgüte der Bö-
ren. Das Gesamt-Na 2-O-Äquivalent muss unter gen mit BSt 500 S gemäß DIN-Fachbericht „Beton-
1,5 M.-% bezogen auf die Zementmasse, liegen. Es brücken“ und die Mindeststahlgüte der Verbindun-
dürfen nur alkalifreie Beschleuniger verwendet wer- gen mit S 235 JR gemäß DIN EN 10025 zu wählen.
den. Das bedeutet, dass das Na2-O-Äquivalent des (4) Bleche und Stahldielen müssen mindestens die
Beschleunigers unter 1,0 M.-% bezogen auf den Stahlgüte S 235 JR gemäß DIN EN 10025 aufwei-
Beschleuniger liegen muss. Auf eine geringe Aus- sen.
laugbarkeit des Spritzbetons ist zu achten.
(5) Stahlspieße mit Vollquerschnitt müssen minde-
stens die Stahlgüte BSt 500 S und einen Durchmes-
5.2.2.2 Erstprüfungen ser von 25 mm aufweisen.
(1) Vor Beginn der Spritzbetonarbeiten sind Probe-
flächen unter Baustellenbedingungen anzulegen. 5.2.6 Anker
(2) Die Ergebnisse der Erstprüfungen sind dem Auf- (1) Für Gebirgsanker gilt DIN 21521-1 und -2. Für
traggeber spätestens 2 Wochen vor Beginn der Verpressanker gilt DIN 4125.
Spritzbetonarbeiten vorzulegen.
(2) Die Wahl des Ankertyps ist auf die jeweiligen

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 13


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Gebirgsverhältnisse abzustellen. Die Eignung der zu begrenzen. Für Dübel aller übrigen Einbauteile
Anker ist in dem jeweiligen Gebirge durch minde- ist eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung oder
stens drei Versuche nachzuweisen. eine europäisch technische Zulassung für nicht ru-
hende Belastung erforderlich.
5.2.7 Dränagerohre, Entwässerungsrohre (3) Die Eignung der Dübel zur Befestigung in der
und Schlitzrinnen Zugzone des Betons ist nachzuweisen.
(1) Die Regelungen in den Absätzen 2 bis 6 gelten (4) Es dürfen nur Leer- bzw. Kabelschutzrohre mit
für Rohre einschließlich deren Verbindungsmittel. glatter Innenwand aus PE-Material nach DIN 8075
verwendet werden.
(2) Es dürfen nur Vollwand-Dränagerohre aus PVC-
U nach DIN 8061, DIN 8062 bzw. DIN EN 1401-1, (5) Die Standfestigkeit der Rohre ist hinsichtlich des
aus PE oder PE-HD nach DIN 8074, DIN 8075 bzw. auftretenden Betonierdrucks unter Berücksichtigung
DIN 19537 oder aus PP-R nach DIN 8077, DIN 8078 der Hydratationswärmeentwicklung zu überprüfen.
bzw. DIN EN 1852-1 als Vollsicker-, Teilsicker- und
Mehrzweckrohre verwendet werden. Die Verwen- 6 Ausbruch und Sicherung
dung von Rohren aus Recyclingmaterial ist nicht
zulässig.
6.1 Allgemeines
(3) Für Steinzeugrohre gilt DIN EN 295, für Beton-
rohre und Stahlbetonrohre gilt DIN V 1201, für Stahl- (1) Gebirgsverhalten, Bauverfahren, Art des Aus-
rohre gilt DIN EN 1123 und für Gussrohre gilt bruchs sowie Art, Umfang und Zeitpunkt des Einbaus
DIN 19522. der Sicherung bestimmen den unterirdischen Hohl-
raumbau.
(4) Alle Rohre des Fahrbahnentwässerungssystems
müssen der Baustoffklasse A nach DIN 4102 entspre- (2) Die Erhaltung bzw. Nutzung der Tragfähigkeit des
chen. Dies gilt auch für Schlitzrinnen und Schächte. Gebirges wird durch die
– Wahl der Querschnittsform und -größe,
(5) Rohre müssen so bemessen sein, dass sie ei-
nem Spüldruck von 120 bar an der Düse standhal- – Anwendung geeigneter Bauverfahren,
ten. – Anwendung gebirgsschonender Ausbruchverfah-
(6) Entwässerungsrohre im Einflussbereich von ren,
Verkehrslasten sind nach dem DIN-Fachbericht „Ein- – Anwendung geeigneter Ausbau- und Sicherungs-
wirkungen auf Brücken“ zu bemessen. mittel,
(7) Für Schlitzrinnen gilt DIN EN 1433 und – Zeitdauer der einzelnen Bauzustände
DIN V 19580. Sie sind den Expositionsklassen XF4
ermöglicht, unterstützt oder günstig beeinflusst.
und XD3 gemäß dem DIN-Fachbericht „Beton“ zu-
zuordnen. (3) Während der Baudurchführung sind Verfor-
mungs- und Setzungsmessungen nach Nr. 3.4.1
vorzunehmen.
5.2.8 Befestigungsmittel und Leerrohre
(1) Befestigungsmittel für Tunneleinbauten müssen
6.2 Bauverfahren
aus nicht rostendem Stahl der Stahlsorte mit der
Werkstoff-Nr. 1.4529 oder 1.4547 nach DIN EN ISO (1) Das Bauverfahren und die Maßnahmen zur Aus-
3506 sowie nach DIN EN 10088 bestehen. führung sind in der Leistungsbeschreibung vorzuse-
(2) Für die Verwendung von Dübeln ist eine allge- hen.
meine bauaufsichtliche oder eine europäische tech- (2) Beabsichtigt der Auftragnehmer, vom festgeleg-
nische Zulassung für ruhende Belastung erforder- ten Bauverfahren abzuweichen, hat er die Zustim-
lich für: mung des Auftraggebers einzuholen.
– Betonzwischendecken und Betonschallschutz-
elemente und 6.3 Vortriebsklassen
– leichte Schallschutzelemente aus Edelstahl oder (1) Die Einstufung in Vortriebsklassen erfolgt nach
Aluminium, wenn ein Herunterfallen durch kon- DIN 18312. Darüber hinausgehende projektbezoge-
struktive Maßnahmen ausgeschlossen werden ne Untergliederungen sind in der Regel erforderlich.
kann und die entsprechenden Nachweise vorge-
(2) Wesentliche Gesichtspunkte für eine weitere
legt werden und
Untergliederung sind u.a.
– Brandschutzplatten.
– die Wahl der einzelnen Sicherungsmittel und der
Hier ist die maximale Ausnutzung der Dübel auf 75% Zeitpunkt für deren Einbau,

14 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


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– der Einfluss aus Wasserzutritt, (2) Es können u.a. folgende Sicherungselemente


– die Abschlagtiefe. und Zusatzmaßnahmen wie:

(3) Die bei den jeweiligen Vortriebsklassen erforder- – Spritzbeton,


lichen Angaben (Ausbruch und Sicherung) werden – Betonstahlmatten,
entsprechend dem Beispiel (siehe Bilder 5.1.2 und – Gebirgsanker,
5.1.3) beschrieben und zeichnerisch dargestellt.
Darüber hinaus werden die Abfolge und der Siche- – Spieße,
rungsumfang in den einzelnen Arbeitsschritten be- – Ausbaubögen,
schrieben. Eine ausreichende Bandbreite für Aus-
– Dielen,
bruch und Sicherung soll vorgesehen werden.
– Einpressarbeiten
(4) Der Auftragnehmer schlägt die Vortriebsklasse
vor. zur Anwendung kommen.
(5) Die jeweils auszuführende Vortriebsklasse wird
gemeinsam von Auftraggeber und Auftragnehmer 6.5.2 Spritzbetonaußenschale
festgelegt. (1) Für die Spritzbetonaußenschale ist in der Beton-
(6) Mit mehrfachem Wechsel der Vortriebsklassen, festigkeitsklasse C 20/25 auszuführen.
der projektbezogenen Untergliederungen, der darin (2) Die Bewehrung sowie stählerne Bauteile (z.B.
vorgesehenen Abschlagtiefen sowie der Art und Ausbaubögen, Ankerköpfe) müssen vollständig um-
Menge der Sicherungsmittel ist zu rechnen. Für die- hüllt werden. Rückprall darf weder überspritzt noch
se Wechsel erfolgt keine besondere Vergütung. wiederverwendet werden. Die in den Vortriebsklas-
sen angegebenen Spritzbetondicken sind Mindest-
6.4 Ausbruch dicken.
(3) Bezüglich der Einhaltung der planmäßigen Innen-
6.4.1 Allgemeines begrenzung der Spritzbetonaußenschale gilt Nr.
(1) Es gibt folgende Ausbruchverfahren: 6.4.2. Bezüglich der zulässigen Maßabweichun-gen
für die Dicke der Tunnelinnenschale gilt Nr. 7.2.1.
– mechanischer Ausbruch,
(4) Grundsätzlich ist ein Abdichtungsträger als se-
– Sprengen,
parate Schicht herzustellen und bei der Festlegung
– maschineller Ausbruch. der Ausbruchsgeometrie zu berücksichtigen. Der
Kombinationen der einzelnen Verfahren sind mög- Abdichtungsträger wird statisch nicht auf die Spritz-
lich. betonaußenschale angerechnet.
(2) Beim Ausbruch durch Sprengen hat der Auftrag- (5) Für bewehrte Spritzbetonschalen ist eine Min-
nehmer rechtzeitig vor Ausbruchbeginn dem Auftrag- destbetondeckung von 3 cm einzuhalten.
geber das vorgesehene Schussbild zur Kenntnis zu (6) Beim abschnittsweisen Einbringen der Spritz-
geben. betonsicherung sind die Arbeitsfugen versetzt anzu-
(3) Die Schießbücher sind dem Auftraggeber auf ordnen.
Anforderung vorzulegen. (7) Werden die Ausbrucharbeiten für längere Zeit
(4) Die Sprengbefähigung der für den Vortrieb verant- unterbrochen, ist die Ortsbrust gegen Auflockerung
wortlichen Person ist dem Auftraggeber vorzulegen. und Nachbruch zu sichern.
(8) Eine Vergütung erfolgt nur, wenn die Unterbre-
6.4.2 Maßabweichungen und Mehrausbruch chung vom Auftraggeber zu vertreten ist.
Die Ausbruchgenauigkeiten nach innen und außen
sowie das maximale Maß für die Gebirgsverformun- 6.5.3 Einbau von Betonstahlmatten
gen sind in der Leistungsbeschreibung entsprechend (1) Betonstahlmatten sind je nach Aufbau der Siche-
DIN 18312 anzugeben. rung ein- oder mehrlagig einzubauen. Die Matten-
überlappungen betragen in Tunnellängsrichtung min-
6.5 Sicherung destens eine Maschenweite und in Ringrichtung min-
destens zwei Maschenweiten.
6.5.1 Allgemeines (2) Die zur Sicherung von Mehrausbrüchen oder
(1) Ob, wann und welche Maßnahmen zur Siche- Nachbrüchen eingebauten Betonstahlmatten werden
rung erforderlich sind, wird in den auszuschreiben- nur dann vergütet, wenn der Mehrausbruch oder der
den Vortriebsklassen geregelt. Nachbruch als geologisch bedingt, unvorhersehbar
und unvermeidbar anerkannt wurde.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 15


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Bild 5.1.2: Darstellung der Vortriebsklassen und der erforderlichen Sicherung, Querschnitt (Beispiel)

16 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


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Bild 5.1.3: Darstellung der Vortriebsklassen und der erforderlichen Sicherung, Längsschnitt (Beispiel)

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 17


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(3) Alle Maßnahmen zur Befestigung der Matten 6.6 Abdichtungsträger


sind Nebenleistungen.
(1) Die Spritzbetonschale ist für das Aufbringen des
Abdichtungsträgers vorzubereiten. Lose Bestandteile
6.5.4 Einbau von Gebirgsankern sowie vorstehende scharfkantige Teile sind, soweit
(1) Die Anker sind in der Regel radial zu setzen. Die sie nicht durch den Abdichtungsträger selbst über-
Ankerplatten sind kraftschlüssig einzubauen. deckt werden, zu entfernen. Wasserzutritte sind zu
fassen und abzuleiten.
(2) Die Bohrlöcher sind vor dem Einbauen der An-
ker zu reinigen. (2) Der Abdichtungsträger ist eine separat aufzu-
bringende Schicht. Er ist auch bei einer WUB-KO
(3) Die Ankerköpfe sind so anzuordnen, dass sie
herzustellen.
nicht in den Querschnitt der Innenschale hineinragen.
(3) Der Abdichtungsträger ist so herzustellen, dass
6.5.5 Spieße ein möglichst vollflächiges Anliegen von Schutz-
schicht und Kunststoffdichtungsbahn (KDB) gewähr-
Spieße kommen als Voraussicherung hauptsächlich leistet ist.
im Überkopfbereich als Selbstbohrspieße bzw. als
(4) Zusammensetzung, Einbau und Rauigkeit des
Spieße, die über vorgebohrte, ggf. vermörtelte Lö-
Abdichtungsträgers müssen den Anforderungen der
cher oder direkt ins Gebirge eingetrieben werden
Schutzschicht und der KDB genügen. Folgende An-
zum Einsatz.
forderungen sind einzuhalten:
– Zuschlagstoffe aus Kies (Rundkorn) oder kubisch
6.5.6 Einbau von Ausbaubögen
gebrochenem Korn (Edelsplitt),
(1) Die Ausbaubögen sind flucht- und profilgerecht – Dicke mindestens 3 cm,
einzubringen. Die Stoßverbindungen der Ausbau-
bögen sind so zu dimensionieren und zu gestalten, – Größtkorn maximal 8 mm,
dass die statische Wirkung des Querschnittes voll – Unebenheiten dürfen ein Maß von 1:20 (Tiefe zu
gewahrt bleibt. Hierzu ist vor Baubeginn ein stati- Basis), das entspricht einer Neigung von 1:10,
scher Nachweis vorzulegen. nicht überschreiten,
(2) In Längsrichtung sind die Ausbaubögen an den – Mindestradius der Ausrundungen von Unebenhei-
Kalottenfüßen auf Lastverteilerschienen zu befestigen. ten und bei Nischen, Anschlüssen und Pannen-
(3) Beim Einbau der Ausbaubögen verwendete buchten, 20 cm,
Distanzhalter müssen aus Rundstahl sein. – ausreichende Festigkeits- und Formbeständigkeit,
– alle Wasserzutritte müssen in die Dränage ein-
6.5.7 Einbau von Dielen geleitet werden.
(1) Verzugsdielen sind auf Ausbaubögen aufzulegen (5) Die Eigenschaften des Abdichtungsträgers müs-
und zu befestigen. Der Raum zwischen Gebirge und sen auf die vorgesehenen Befestigungsmittel der
Dielen muss kraftschlüssig verfüllt werden. Abdichtung abgestimmt werden.
(2) Getriebedielen sind über den Ausbaubögen (6) Werden Schottfugenbänder angeordnet, ist der
dachziegelartig in das Gebirge einzutreiben. Dabei Abdichtungsträger im Bereich der Blockfuge in Ring-
sind Auflockerungen zu vermeiden. richtung gleichsinnig gekrümmt und rechtwinklig dazu
eben auszubilden. Hierzu ist ggf. eine zusätzliche
(3) Durch geeignete Maßnahmen ist zu verhindern, Mörtelausgleichsschicht (Größtkorn ≤ 4 mm) vorzu-
dass die Dielen beim Eintreiben ihre Neigung än- sehen.
dern.
(7) Wird im Bereich der Sohle eine Ausgleichsschicht
aus Ortbeton ausgeführt und erfüllt diese die Eben-
6.5.8 Einpressarbeiten
heitsanforderungen des Abdichtungsträgers, gilt die-
(1) Einpressarbeiten dürfen nur mit Zustimmung des se als Abdichtungsträger.
Auftraggebers ausgeführt werden.
(2) Der Zeitpunkt sowie die sonstigen technischen 7 Tunnelinnenschale
Einzelheiten von Einpressarbeiten werden entspre-
chend den angetroffenen örtlichen Verhältnissen 7.1 Allgemeines
gemeinsam festgelegt.
(1) In der Regel ist die Tunnelinnenschale bewehrt
(3) Sind Einpressarbeiten in mehreren Etappen aus-
vorzusehen.
zuführen und müssen einzelne oder ganze Strek-
ken mehrmals nachverpresst werden, hat dies kei- (2) Für die Ausführung der Innenschale als WUB-
nen Einfluss auf die Einheitspreise. KO gelten zusätzlich die Regelungen der Nr. 8.2.

18 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


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7.2 Anforderungen an die tall), sind nur unter entsprechenden Schutzvorkeh-


Konstruktion rungen mit besonderer brandschutztechnischer Auf-
sicht und nur in Abstimmung mit dem Auftraggeber
7.2.1 Abmessungen und Maßtoleranzen zulässig.
(7) Der Rechenwert für die zulässige Rissbreite be-
(1) Die Mindestdicke der Innenschale beträgt 35 cm.
trägt 0,2 mm.
(2) Die Dicke der Innenschale ist wie folgt zu be-
grenzen:
7.2.3 Blocklängen
dmax ≤ dsoll + 30 cm bzw. ≤ 1,5 dsoll
Die Blocklängen sind abhängig vom Grundrissradius
Der kleinere Wert von dmax ist maßgebend. und von der Querschnittsgröße. Sie liegen in der
Es bedeuten: Regel zwischen 7,50 m und 12,00 m.
dmax maximale Dicke der Innenschale
7.2.4 Fugen
dsoll Solldicke der Innenschale
(1) Die Arbeitsfuge zwischen Sohle und aufgehen-
(3) Überprofil ist zuvor mit Spritzbeton auszuglei-
dem Innengewölbe ist unterhalb der Oberkante der
chen.
Notgehwege anzuordnen.
(4) Die Anforderungen gemäß Abschnitt 5 hinsicht-
(2) Blockfugen sind in der Regel als Pressfugen mit
lich Unebenheit und Mindestradius des Abdichtungs-
trapezförmiger Sichtfuge auszubilden.
trägers sind zu beachten.
(3) Zu den Einzelheiten der Fugenabdichtung siehe
(5) Das vorgesehene Lichtraumprofil ist einzuhalten. Nr. 8 und Abschnitt 5.
Der Auftragnehmer hat das tatsächliche Profil jedes
Innenschalenblockes vermessungstechnisch aufzu-
nehmen und die Protokolle dem Auftraggeber vor der 7.3 Herstellen der Innenschale
Abnahme vorzulegen. Es sind jeweils drei Mess-
querschnitte pro Block unmittelbar neben den Block- 7.3.1 Betoniervorgang
fugen sowie in Blockmitte aufzunehmen. Uneben- (1) Das Einbringen des Betons innerhalb eines Beto-
heiten der Innenflächen bis ± 2 cm, bezogen auf 10 m nierabschnittes muss kontinuierlich und ohne Unter-
Länge, sind zulässig. brechung erfolgen. Der Beton darf aus dem Förder-
gerät nicht höher als 1 m frei fallend eingebracht
7.2.2 Bewehrung werden. Die Schütthöhendifferenz darf auf einer Seite
in Längsrichtung 0,70 m nicht übersteigen. Bei grö-
(1) Als Bewehrung sind vorgebogene, dem jeweili-
ßeren Einbringhöhen sind Hosenrohre mit Einfüllt-
gen Radius angepasste Betonstabstähle und/oder
richtern zu verwenden. Das Einbringen des Betons
Betonstahlmatten zu verwenden und über Tragkörper
von unten nach oben unter Druck ist zulässig. Die
einzubauen.
Verdichtung ist mit hochtourigen Innenrüttlern und/
(2) Auf eine zusätzliche Bewehrung bei schwind- oder mit Außenschalungsrüttlern nach DIN 4235
behinderten Bauteilen kann verzichtet werden. Dies durchzuführen. Die Solllage der Bewehrung ist beim
gilt nicht für Innenschalen aus WUB-KO. Betoniervorgang laufend zu kontrollieren.
(3) Das Nennmaß der Betondeckung der Stahlein- (2) Der Firstbereich ist blockweise über mindestens
lagen der Innenschale beträgt zur Tunnelinnenseite zwei Nachbetonierschläuche zu verfüllen und mit
60 mm und zur Bergseite 50 mm. Das Mindestmaß Außenschalungsrüttlern zu verdichten. Ausreichen-
beträgt 55 mm bzw. 45 mm. de Entlüftungsmöglichkeiten im Firstbereich sind
(4) Als Abstandhalter sind linienförmige, kippsichere vorzusehen (siehe Abschnitt 5).
Abstützungen aus Beton zu verwenden. Punktförmi- (3) Die Öffnungen der Nachbetonierschläuche sind
ge Abstandhalter sind nicht zugelassen. Bei berg- für erforderliche Nachinjektionen nach jeder Beauf-
seitiger Anordnung einer Abdichtung mit Kunststoff- schlagung frei zu spülen.
bahnen sind die Abstandhalter so auszubilden, dass (4) Die Frischbetontemperatur ist auf maximal 25°C
die Abdichtung weder im Bau- noch im Endzustand zu begrenzen (siehe Nr. 5.2.1).
verletzt wird. Nahe den Bahnen liegende Stabenden
sind mit Schutzkappen zu versehen.
7.3.2 Nachbehandlung
(5) Die Bewehrung ist gegen ein Verschieben in
horizontaler und vertikaler Richtung beim Betonie- (1) Das Konzept über die Art und den Umfang der
ren der Innenschale zu sichern. Nachbehandlung des Betons ist dem Auftraggeber
mindestens 6 Wochen vor Beginn der Betonierar-
(6) Arbeiten, welche die Abdichtung beschädigen
beiten vorzulegen.
können (z.B. Schweiß- und Trennarbeiten von Me-

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 19


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise

(2) Im Bereich des Regelquerschnittes ist zur Nach- Anschließend sind die festgestellten Schadstellen
behandlung des Betons hinter dem Schalwagen ein durch Kontaktinjektionen mit Zementmörtel oder
Nachbehandlungswagen mitzuziehen, der drei Blök- -suspension mit maximal 3 bar zu verpressen. Der
ke abdeckt (siehe Nr. 5.1.3). Erfolg der Verpressarbeiten ist durch Wieder-
holungsmessungen zu belegen.
7.3.3 Verpressung im Blockfugenbereich (3) Zur Kalibrierung der zerstörungsfreien Messver-
fahren sind mindestens drei Probekörper aus dem
In der Blockfuge ist im Firstbereich zum Abschluss
Tunnelinnenschalenbeton herzustellen. Für das
des Betoniervorgangs in jedem Fall eine planmäßi-
Ultraschall- oder Impakt-Echo-Verfahren müssen die
ge Nachverpressung mit Füllgütern gemäß Nr. 7.3.4
zylindrischen Probekörper die Abmessungen Ø 24/
nass in nass zur vollständigen Einbindung der Sperr-
48 cm aufweisen. Die Probekörper sind nach drei
anker der außenliegenden Fugenbänder unter Ver-
Tagen auszuschalen und im Tunnel zu lasern.
wendung der Nachbetonierschläuche im Blockfugen-
bereich (siehe Abschnitt 5) durchzuführen. Der
Verpressdruck darf 2 bar nicht überschreiten. 7.3.6 Prüfungen der Betondeckung
Die Betondeckung der Innenschale ist unmittelbar
7.3.4 Firstspaltverpressung nach Abschluss der Nachbehandlung stichproben-
artig vom Auftragnehmer im Beisein des Auftragge-
(1) Der nach dem Betonieren verbleibende Hohl- bers zu überprüfen. Hierbei sind sowohl Unterschrei-
raum in der Firste ist frühestens 56 Tage nach dem tungen als auch deutliche Überschreitungen zu er-
Betonieren des betreffenden Blockes durch Kontakt- fassen und zu dokumentieren. Diese Messungen sind
inkjektionen mit Zementmörtel oder -suspension mit in der Leistungsbeschreibung zu berücksichtigen.
maximal 3 bar zu verpressen. Das vorgesehene
Material ist mit dem Auftraggeber abzustimmen.
(2) Der Abstand der Packer (Einfüllstutzen) in der
8 Schutzmaßnahmen gegen
Firstlinie darf 3 m nicht überschreiten, wobei die äu- Wasser
ßeren Packer 1 m von den Blockfugen entfernt an-
zubringen sind. Das verwendete Füllgut ist mengen- 8.1 Allgemeines
mäßig je Packer zu protokollieren. (1) Für das Bauwerk im Endzustand können Schutz-
(3) Alle Aufwendungen für die Firstspaltverpressung maßnahmen gegen Bergwasser durch
sind Nebenleistungen.
– eine Abdichtung zwischen der Außenschale und
der Innenschale,
7.3.5 Prüfung der Innenschalendicke
– die Ausführung der Innenschale als WUB-KO
(1) Die Innenschalendicke ist vor der Firstspaltver- getroffen werden.
pressung mittels eines zerstörungsfreien Prüfverfah-
rens entsprechend der Richtlinie für Zerstörungsfreie (2) Für die Abdichtung von Tunnelbauwerken mit
Prüfverfahren von Tunnelinnenschalen (RI-ZFP-TU) KDB gilt Abschnitt 5
zu überprüfen und in einem Messbericht zu doku- (3) Für die Dichtigkeitsklassen gilt Tabelle 5.1.1.
mentieren, (siehe Anhang A).
(4) Die Abdichtungssysteme sind in Tabelle 5.1.2
(2) Im Rahmen der Eigenüberwachung des Auftrag- geregelt.
nehmers sind folgende Leistungen zu erbringen:
– Durchführung zerstörungsfreier Messungen der 8.2 Innenschale als WUB-KO
Tunnelinnenschale nach dem Ultraschall- oder
Impakt-Echo-Verfahren. Diese Leistung gilt für alle 8.2.1 Allgemeines
Querschnittstypen. Die Messergebnisse sind
nach den Vorgaben der RI-ZFP-TU grafisch zu (1) Bei Konstruktionen ohne Abdichtung gemäß Ab-
dokumentieren. schnitt 5 ist die Innenschale als WUB-KO herzustel-
len. Ist die Aggressivität des Grundwassers größer
– Je Tunnelblock sind am Blockanfang und Blok-
als „chemisch mäßig angreifend“ ist eine Abdichtung
kende jeweils zwei Messreihen in einem Raster
gemäß Abschnitt 5 vorzusehen.
80 x 80 cm, über den Tunnelumfang und im First-
bereich fünf Messreihen in einem Raster 80 x 80 (2) Innenschalen als WUB-KO ohne zusätzliche
cm, eine Messreihe in der Firste und jeweils zwei Abdichtung sind nur anzuwenden, wenn der äußere
Messreihen links und rechts der Firste in Tunnel- Wasserdruck 30 m WS nicht überschreitet.
längsrichtung vorzusehen.
– Werden bei diesen Messungen Fehlstellen fest- 8.2.2 Konstruktive Ausbildung
gestellt, ist das Messraster weiter zu verdichten. (1) Zur Vermeidung der Schwindbehinderung ist eine

20 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise

Trennschicht (Folie oder Vlies) zwischen Spritzbe- seitig anvulkanisierten Stahllaschen und Injektions-
ton und Innenschale vorzusehen. möglichkeiten zu versehen. Die Injektionsstellen sind
(2) Die Mindestdicke der Innenschale als WUB-KO so anzuordnen, dass sie auch nach dem Innenaus-
beträgt 40 cm. bau leicht zugänglich sind.

(3) Bei einer Innenschale als WUB-KO ist minde- (5) Bei Blockfugen sind die Baustellenstöße der
stens Dichtigkeitsklasse 2 (siehe Tabelle 5.1.1) ein- Fugenbänder auf eine Mindestanzahl zu beschrän-
zuhalten. ken. Die Fugenbänder dürfen nur durch Vulkanisie-
ren miteinander verbunden werden.
(4) Die Flächen, gegen die betoniert wird, müssen
frei von Wasseransammlungen oder fließendem (6) Arbeitsfugen sind mit mindestens 30 cm breiten
Wasser sein. ungefetteten Fugenblechen mit einer Mindestdicke
von 2 mm auszuführen, die durchgehend zu ver-
(5) Vor Einbau der Innenschale ist die Oberfläche schweißen sind sowie der Materialgüte S 235 JR
des Abdichtungsträgers (als Ausgleichschicht) vom entsprechen. Diese Fugenbleche sind mit den Stahl-
Auftragnehmer zu kontrollieren. Hierüber ist ein Pro- laschen des innenliegenden Elastomerfugenbandes
tokoll zu fertigen und dem Auftraggeber zu überge- zu verschweißen.
ben.
(6) Bei der Verlegung der Bewehrung für die Innen-
schale ist zu gewährleisten, dass kein Verbund zwi- 9 Tunnelentwässerung
schen Spritzbetonaußenschale und Innenschale
entsteht.
9.1 Allgemeines
8.2.3 Zusätzliche Anforderungen für WUB-KO (1) Es ist grundsätzlich zwischen der Wasserab-
leitung während der Bauzeit und der Entwässerung
(1) Zur Gewährleistung der Dichtigkeit von WUB-KO nach Fertigstellung des Bauwerks zu unterscheiden.
in drückendem Wasser ist zusätzlich der Rechen-
wert für die zulässige Rissbreite bei überwiegender (2) Alle anfallenden Wässer und andere Flüssigkei-
Zugbeanspruchung auf der Druckwasserseite mit ten müssen gesammelt und vor Einleitung in einen
0,15 mm anzusetzen. Vorfluter je nach Verschmutzungsgrad in einem Ab-
setzbecken, einem Leichtflüssigkeitsabscheider und/
(2) Die Zemente sind so auszuwählen, dass die Tem- oder in einer Neutralisationsanlage entsprechend den
peraturerhöhung des Betons im Bauwerk gering wasserrechtlichen Vorgaben und Auflagen behandelt
bleibt. werden.
(3) Wasserabweisende Dichtungsmittel sind nicht (3) Für die Planung und Ausführung von Bergwas-
zulässig. serdränagesystemen ist die Richtlinie für Bergwas-
(4) Die Ausschalfrist und die für das Ausschalen der serdränagesysteme von Straßentunneln (RI-BWD-
Innenschale erforderliche Betonfestigkeit sind vom TU) zu beachten.
Auftragnehmer entsprechend seinem vorgesehenen
Bauablauf zu wählen und durch statische Nachwei- 9.2 Maßnahmen zur Wasserableitung
se vor dem Betonieren zu belegen.
während der Bauzeit
(5) In der Erstprüfung ist der Nachweis der Spalt-
zugfestigkeit nach 28 Tagen an drei Zylindern (1) Während der Bauzeit eines Tunnels können fol-
(d/h = 150 mm/300 mm) durchzuführen. gende Wässer anfallen:
(6) Bei der Probeentnahme sind Frischbetontempe- – Bergwasser,
ratur, Ausbreitmaß und der Luftgehalt im Frischbeton – Brauchwasser,
zu bestimmen und zu protokollieren. – Niederschlagswasser.
(2) Die unterschiedlichen Maßnahmen der Wasser-
8.2.4 Fugen
ableitung bei steigendem bzw. fallendem Vortrieb
(1) Der Abstand der Blockfugen darf 10 m nicht sind zu beachten.
überschreiten. (3) In der Leistungsbeschreibung ist aufgrund der
(2) Im Portalbereich empfiehlt sich eine Verkürzung hydrogeologischen Untersuchungen eine Grenz-
der Blockfugenabstände. wassermenge für das voraussichtlich anfallende
(3) Die Fugenabdichtung der Blockfugen erfolgt mit Bergwasser anzugeben.
innenliegenden Elastomerfugenbändern. Die Fugen- (4) Während der Baudurchführung sind die Menge
bandbreite muss mindestens 350 mm betragen. und die chemische Beschaffenheit des anfallenden
(4) Das innenliegende Blockfugenband ist mit beid- Bergwassers zu ermitteln und zu protokollieren.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 21


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise

Tab. 5.1.1: Dichtigkeitsklassen

Dichtigkeits- Feuchtigkeits-
Anforderungen an die Dichtigkeit
klasse merkmale

1 vollständig trocken Die Konstruktion muss so dicht sein, dass keine Feuchtstellen an den Innenseiten
feststellbar sind.

2 weitgehend trocken Die Konstruktion muss so dicht sein, dass nur vereinzelt eine schwache Durch-
feuchtung an den Innenseiten feststellbar ist (z.B. aufgrund von Verfärbung).
Nach Berührung von schwach durchfeuchteten Stellen mit der trockenen Hand
dürfen an der Hand keine Wasserspuren erkennbar sein. Ein aufgelegtes Lösch-
oder saugfähiges Zeitungspapier darf sich nicht infolge Feuchtigkeitsaufnahme
verfärben.

3 kapillare Die Konstruktion muss so dicht sein, dass an den Innenseiten nur vereinzelt und
Durchfeuchtung örtlich begrenzt handfeuchte Stellen auftreten. Als handfeuchte Stellen sind sol-
che anzusehen, an denen zwar eine Durchfeuchtung der Konstruktion zu erken-
nen ist und aufgelegtes Lösch- oder Zeitungspapier sich infolge Feuchtigkeitsauf-
nahme verfärbt, aber kein Tropfwasser austritt.

Tab. 5.1.2: Abdichtungssysteme von Tunnelbauwerken in geschlossener Bauweise (Spritzbetonbauweise)

1
) Regelkonstruktion
2
) ab 10 m WS; bei einlagiger Abdichtung zwischen KDB und Innenschale
3
) bei Wasserdruck >30 m WS sind ggf. besondere Maßnahmen zu ergreifen, die im Einzelfall festzulegen sind

22 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise

(5) Örtlich stärker austretendes Bergwasser ist durch tätssicherung nachzuweisen. Zusätzlich sind Elektro-
besondere Maßnahmen zu fassen und abzuleiten schweißmuffen für die Verbindung der Dränagerohre
(z.B. durch Abschlauchen oder mit Drainmatten). zu verwenden.
(2) Geotextilien sind nicht zugelassen.
9.3 Entwässerungsanlagen (3) Es ist ein Mindestdurchmesser der Leitungen von
DN 200 vorzusehen. Die Dränagerohre müssen eine
9.3.1 Allgemeines Mindestringsteifigkeit SN 8 nach ISO 9969 (im
(1) Folgende Wässer und andere Flüssigkeiten, sind ungeschlitzten Zustand) oder ein Durchmesser-/
nach Herstellen des Tunnels über die Entwässerung Wanddicken-Verhältnis SDR ≤ 26 besitzen. Die Lei-
abzuleiten: tungen müssen eine Schlitzbreite von 5 mm oder
6 mm und eine Wassereintrittsfläche von mindestens
– Bergwasser, soweit der Tunnel nicht druckwasser-
100 cm2/m über 220° aufweisen. Das Material und
haltend ausgebildet wird,
das Einbauverfahren der Filterschicht sowie deren
– Niederschlagswasser, Stabilität sind auf die Größe der Zutrittsöffnungen
– Waschwasser, abzustimmen.
– Löschwasser, (4) Die Verbindung der Rohre muss mit Doppelsteck-
muffen oder alternativ mit Elektroschweißmuffen er-
– andere Flüssigkeiten (z.B. Mineralöle und Che-
folgen. Die erforderliche Einstecktiefe sowie der
mikalien, die aus dem Transportgut von Fahrzeu-
Rohrscheitel der Dränagerohre sind deutlich und
gen stammen).
dauerhaft zu kennzeichnen.
(2) In der Regel ist eine getrennte Ableitung des
(5) Zum Inspizieren und Spülen der Leitungen sind
Berg- und Fahrbahnwassers vorzusehen. Vor Ein-
im Abstand von maximal 70 m Revisionsschächte
leitung der Wässer und Flüssigkeiten in die Vorflut
vorzusehen.
ist eine Rückhalteeinrichtung vorzusehen, die Schad-
flüssigkeiten auffängt. (6) Abdeckungen für die Revisionsschächte der
Ulmendränagen sowie die zugehörigen Verschrau-
9.3.2 Bemessung der Entwässerungsanlagen bungen sind in nicht rostendem Stahl (Werkstoff-
Nr. 1.4571) auszuführen. Die Schachtabdeckungen
(1) Gradiente, Querneigung und Fläche der Fahr- (Klasse B 125) müssen verriegelbar, tagwasserdicht
bahn sowie die hydrogeologischen Verhältnisse im und klappbar sein.
Tunnelbereich bestimmen maßgebend die Bemes-
(7) Bei Tunnelquerschnitten mit geschlossener Sohle
sung der Entwässerungsanlagen. Zusätzlich sind die
ist zur Ableitung eventuell anfallender Sickerwässer
in den RABT angegebenen Bemessungsgrößen zu
eine Dränageleitung im Tiefpunkt der Sohle vorzu-
berücksichtigen.
sehen (siehe Nr. 11.2).
(2) Sämtliche Entwässerungsanlagen sind im Ein-
zelnen aufgrund einer hydraulischen Berechnung zu (8) Nach Abschluss der Rohbauarbeiten sind im
dimensionieren. Rahmen einer Erstinspektion sämtliche Bergwasser-
Dränageleitungen mit einer Kamera zu befahren und
(3) Die Bemessung der Gewässerschutzanlagen versinterungsrelevante Daten in den Revisions-
(Regenrückhaltebecken, Leichtflüssigkeitsabschei- schächten zu erfassen. Die Dokumentation und Aus-
der usw.) erfolgt in Anlehnung an die Richtlinien für wertung der Kamerabefahrung und der Untersuchun-
bautechnische Maßnahmen an Straßen in Wasser- gen in den Revisionsschächten muss nach den Vor-
gewinnungsgebieten (RiStWag) in Verbindung mit gaben der RI-BWD-TU erfolgen. Die Ergebnisse der
dem vorgesehenen Entsorgungskonzept. Kamerabefahrung und der Untersuchungen in den
Revisionsschächten sind zusammenzustellen und zu
9.3.3 Bauliche Ausbildung des dokumentieren. Diese Leistungen sind Nebenleistun-
Bergwasserdränagesystems gen.
(1) Die Dränageleitungen zur Ableitung des Berg-
wassers sind beiderseits des Tunnels am Ulmenfuß 9.3.4 Bauliche Ausbildung der
sowie außermittig im Sohlbereich anzuordnen. Die Längsentwässerungsleitungen
Leitungen sind mit glatter und ebener Innenfläche (1) Die anfallenden Wässer und anderen Flüssig-
auszubilden und in einer versinterungsarmen Filter- keiten sind in einer am tieferliegenden Fahrbahnrand
schicht aus Filterkies der Körnung 16/32 (kein Kalk- angeordneten Schlitzrinne ggf. mit angeformtem
stein oder Dolomit) zu verlegen. Die Filterschicht ist Hochbord zu fassen. Diese ist im Abstand von höch-
gebunden mit 100 kg/m3 CEM III oder auch unge- stens 50 m über einen Siphon oder über einen
bunden herzustellen. Bei Verzicht auf ein Bindemit- Schacht mit Tauchwand an die Längsentwässerungs-
tel sind die Einbaubarkeit und eine verstärkte Quali- leitung anzuschließen. Im Bereich geringer Tunnel-

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 23


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise

längsneigung muss der Abstand der Schächte redu- Schutz gegen aggressive Wässer und Flüssig-
ziert werden. keiten eine Beschichtung.
(2) Aus Brandschutzgründen muss die Schlitzrinne
hinter jeder Abzweigung zur Hauptleitung eine 10 Baulicher Brandschutz
Abschottung erhalten. Das Mindestsohlgefälle der
Schlitzrinne beträgt 0,5 %. 10.1 Allgemeines
(3) Der Mindestdurchmesser der Längsentwäs-
Die Auswirkungen eines Brandes werden durch die
serungsleitung beträgt 300 mm, die Mindestlängs-
Brandbelastung, die Lüftungsverhältnisse sowie die
neigung 0,5 %.
Konstruktion des Tunnels bestimmt. Um einen aus-
(4) Die Schachtabdeckungen sind tagwasserdicht reichenden baulichen Brandschutz zu erreichen, ist
und verriegelbar auszuführen. die Konstruktion so auszuführen, dass bei Brand-
einwirkung:
9.3.5 Hebe- und Gewässerschutzanlagen – keine Schäden auftreten, die die Standsicherheit
des Tunnels gefährden,
(1) Zur Abführung der in einem geeigneten Tiefpunkt
des Tunnels gesammelten Wässer und anderen Flüs- – keine bleibenden Verformungen der Konstrukti-
sigkeiten gibt es die Möglichkeiten: on entstehen, die die Gebrauchstauglichkeit des
Tunnels einschränken,
– des Absaugens der in einem Schacht gesammel-
ten Wässer und anderen Flüssigkeiten durch ei- – die Dichtigkeit weitgehend gewährleistet bleibt.
nen Saugwagen mit anschließendem Transport
zur Kläranlage und 10.2 Thermische Einwirkungen
– einer fest installierten Einrichtung (Hebeanlage Für die brandschutztechnische Bemessung von Stra-
mit Pumpen und Druckleitungen, Rückhalte- ßentunneln ist eine Brandbelastung mit dem in Bild
becken mit Leichtflüssigkeitsabscheider). 5.1.4 angegebenen Temperatur-Zeit-Verlauf zugrun-
(2) Für Ausstattung und Betrieb der Hebe- und de zu legen.
Gewässerschutzanlagen gilt Folgendes:
– Zugänge und Schachtöffnungen sind zur Vermei- 10.3 Brandschutzmaßnahmen für die
dung von Verkehrsbeschränkungen bei War- Konstruktion
tungsarbeiten möglichst außerhalb der durchge-
henden Fahrstreifen anzuordnen. 10.3.1 Allgemeines
– Hohlräume sind bei Aufenthalt von Personen stän- Der erforderliche bauliche Brandschutz ist durch die
dig zu belüften. Einhaltung konstruktiver Anforderungen nach Nr. 7.2
– Innenwände und Sohlflächen erhalten zum oder mit Hilfe rechnerischer Nachweisverfahren si-
cherzustellen.

Tab. 5.1.4: Temperatur-Zeit-Verlauf der Brandbelastung

24 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise

10.3.2 Konstruktive Maßnahmen Bauteile, wie Decken und Wände, sind so abzudich-
ten, dass ein Übergreifen des Brandes auf Nachbar-
(1) Die konstruktiven Maßnahmen sind darauf ab-
räume ausgeschlossen ist.
zustellen, dass die tragende Bewehrung im Brand-
fall nicht über 300 °C erwärmt wird. Dies kann in der
Regel durch Einhaltung einer ausreichenden Beton- 10.4.4 Entwässerungsanlagen
deckung sichergestellt werden. Für die brandschutztechnischen Anforderungen an
(2) Für Tunnelinnenschalen von Gewölbequerschnit- die Entwässerungsanlagen gilt die Nr. 5.2.7
ten sind bei Einhaltung der konstruktiven Anforde-
rungen nach Nr. 7.2 (Innenschalendicke mindestens 10.4.5 Tunnelausstattung
35 cm, Nennmaß der Betondeckung 6 cm) keine
zusätzlichen Brandschutzmaßnahmen erforderlich. Für die brandschutztechnischen Anforderungen an
die Tunnelausstattung gilt Abschnitt 4.
(3) Für Zwischendecken ist ein Nennmaß der Beton-
deckung von 6 cm zum Verkehrsraum vorzusehen.
Zum Schutz gegen Abplatzungen im Brandfall ist 11 Innenausbau
deshalb in der Decke zusätzlich zur tragenden Be-
wehrung eine verzinkte Mattenbewehrung (N94) mit 11.1 Straßenaufbau und
einem Mindestmaß der Betondeckung von 20 mm Sohlabdichtung
anzuordnen. Diese ist so an der tragenden Beweh-
rung zu befestigen, dass keine Kontakt-Korrosion (1) In der Regel wird der Straßenaufbau in der glei-
auftritt (z.B. kunststoffummantelt). Übergreifende chen Bauweise und Bauklasse wie auf der anschlie-
Mattenstöße sind nicht erforderlich. ßenden freien Strecke ausgeführt. Es gelten die
Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaues
(4) Bei Ausbildung der Decken- und Wandfugen als
von Verkehrsflächen (RStO).
Raumfugen sind Fugeneinlagen aus Baustoffen der
Baustoffklasse A nach DIN 4102 zu verwenden. (2) Art und Aufbau der Abdichtung der Tunnelsohle
sind von der Querschnittsausbildung und der Bau-
weise abhängig. In konstruktiver Hinsicht unterschei-
10.4 Brandschutzmaßnahmen für den det man die in den Bildern 5.1.5 bis 5.1.8 dargestell-
Innenausbau ten Tunnelquerschnitte.

10.4.1 Allgemeines (3) Bei Gewölbequerschnitten mit offener Sohle (Bild


5.1.5) sind die Tiefpunkte innerhalb des Baukörpers
(1) Für den konstruktiven Innenausbau sind nur zu entwässern.
Baustoffe der Baustoffklasse A nach DIN 4102 zu
(4) Bei Gewölbequerschnitten mit tiefliegender oder
verwenden. Die Baustoffklasse ist durch ein Prüf-
horizontaler geschlossener Sohle (Bilder 5.1.6 und
zeugnis einer anerkannten Materialprüfanstalt nach-
5.1.7) ist bei Ausbildung des Straßenaufbaus wie auf
zuweisen.
der freien Strecke keine innenseitige Abdichtung der
(2) Bei der Verwendung von Bau- und Werkstoffen, Sohle erforderlich.
die in der DIN 4102 nicht erfasst sind, ist die Gleich-
(5) Zum Abführen des eventuell anfallenden Sicker-
wertigkeit mit der Baustoffklasse A nachzuweisen
wassers ist auf der Sohle eine mindestens 20 cm
oder sie sind durch zusätzliche Maßnahmen gegen
dicke ungebundene Tragschicht gemäß den Anfor-
Brandeinwirkungen zu schützen.
derungen der Zusätzlichen Technischen Vertragsbe-
(3) Es dürfen keine Bau- oder Werkstoffe verwen- dingungen und Richtlinien für den Bau von Schich-
det werden, die bei Brandeinwirkung das Bauwerk ten ohne Bindemittel im Straßenbau (ZTV-SoB) an-
oder Personen schädigende Stoffe freisetzen. zuordnen. Zuschläge aus Kalkstein und Dolomit sind
nicht zugelassen. Die Durchlässigkeit des Materials
10.4.2 Fluchttüren und Verbindungstüren der Tragschicht muss mindestens 10-5 m/s betragen.
Am Tiefpunkt ist eine Dränageleitung mit einem
Fluchttüren und Verbindungstüren, die Brandab-
Mindestdurchmesser von 150 mm vorzusehen. Die-
schnitte voneinander trennen, müssen der Feuer-
se Leitung ist in einem gebundenen Filterkörper zu
widerstandsklasse T 90 gemäß DIN 4102 genügen.
verlegen.

10.4.3 Kabel und Leitungen (6) Der Querschnitt mit tiefliegender geschlossener
Sohle und aufgeständerter Fahrbahn (Bild 5.1.8) ist
Längsverkabelungen sind in Leerrohren zu verlegen nur in Ausnahmefällen vorzusehen, z.B. wenn be-
und durch Umhüllung mit Beton gegen thermische gehbare Leitungs- und Lüftungskanäle unter der
Einwirkungen zu schützen. Kabelschlitze sind gegen Fahrbahn aus betrieblichen Gründen erforderlich
Brandeinwirkungen abzudecken. Durchführungen sind.
von Kabeln und Leitungen durch feuerbeständige

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 25


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise

(7) Der Fahrbahnbelag (einschließlich Abdichtung) (3) Bei Längsverkabelungen sind im Abstand von ca.
ist bei einer Ausführung nach Bild 5.1.8 gemäß Teil 7 50 m Kabelzug- und -prüfschächte vorzusehen.
Abschnitt 1 Anhang A auszuführen. (4) Die Kabelzug- und -prüfschächte sind mit einem
befahrbaren Schachtdeckel (Klasse B 125 nach DIN
11.2 Wandflächen und Deckenflächen EN 124 und DIN 1229) tagwasserdicht auszubilden.
Die Abdeckungen müssen verschraubbar oder ver-
(1) Wandflächen und Deckenflächen sind in einem riegelbar sein. Bei Verwendung von Schachtab-
hellen Sichtbeton herzustellen. deckungen aus Stahl sind diese aus nicht rosten-
(2) Ein Oberflächenschutz ist in der Regel nicht er- dem Stahl (Werkstoff-Nr. 1.4571) auszuführen.
forderlich.
(3) Ist in Ausnahmefällen ein Oberflächenschutz der
Wandflächen vorgesehen, ist er nach Teil 3 Ab-
schnitt 4 auszuführen und auf ca. 3 m Höhe im un-
teren Wandbereich zu begrenzen.
(4) Wandbeläge und Wandbekleidungen sind nur in
Ausnahmefällen zulässig. Keramische Wandbeläge
sind nicht vorzusehen.

11.3 Lärmschutzbekleidungen
(1) Ist ein besonderer Lärmschutz im Portalbereich
erforderlich, reicht in der Regel eine schallabsorbie-
rende Bekleidung der Wandflächen auf einer Län-
Bild 5.1.5: Gewölbequerschnitt mit offener Sohle
ge, die der zweifachen Tunnelbreite entspricht, aus.
Ggf. ist der erforderliche Umfang durch ein lärm-
technisches Gutachten festzulegen.
(2) Für die Anforderungen an Lärmschutzbeklei-
dungen gelten die Zusätzlichen Technischen Ver-
tragsbedingungen und Richtlinien für die Ausführung
von Lärmschutzwänden an Straßen (ZTV-Lsw).
(3) Die schallabsorbierende Bekleidung darf das
erforderliche Lichtraumprofil nicht einschränken. Je
nach gefordertem Absorbierungsgrad, Ausführung
und Material ist eine Bauteildicke der Lärmschutz-
elemente bis zu 30 cm zu berücksichtigen. Die Über-
gänge zwischen bekleideten Bereichen und Sicht-
betonflächen müssen die konstruktiven und gestal-
terischen Anforderungen erfüllen.
(4) Lärmschutzbekleidungen sind demontierbar aus-
Bild 5.1.6: Gewölbequerschnitt mit tiefliegender geschlosse-
zubilden.
ner Sohle

11.4 Zwischendecken und


Trennwände
Zwischendecken und Trennwände sind mindestens
20 cm dick auszuführen. Sie sind den selben Exposi-
tionsklassen zuzuordnen wie die Innenschale.

11.5 Notgehwege, Leitungstrassen


und Schächte
(1) Kappen als Notgehwege sind in Ortbeton mit
Bewehrung gemäß Teil 3 Abschnitt 1 herzustellen.
(2) Leitungen sind in der Regel in Leerrohren im
Bereich der Notgehwege unterzubringen. Die Leer- Bild 5.1.7: Gewölbequerschnitt mit horizontaler geschlosse-
rohre werden einbetoniert. ner Sohle

26 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise

Tunnelbauwerks im Längsschnitt und Grundriss so-


wie der maßgebenden Tunnelquerschnitte.
(2) Es sind für die Bauwerksprüfung besondere Prü-
fungsanweisungen anzugeben und Hinweise über
die nach Fertigstellung des Tunnels durchzuführen-
den Kontrollmessungen aufzunehmen.
(3) Das Bauwerksbuch ist zur ersten Hauptprüfung
vor Abnahme des Tunnelbauwerks vorzulegen.

Bild 5.1.8: Gewölbequerschnitt mit tiefliegender geschlosse-


ner Sohle und mit aufgeständerter Fahrbahn

11.6 Zugänglichkeit der Konstruktion


(1) Zur Überwachung, Prüfung und Erhaltung müs-
sen tragende Bauteile zugänglich und prüfbar sein.
(2) Hohlräume in Tunneln (z.B. Rückhaltebecken,
Pumpenräume, Lüftungskanäle) müssen zugänglich
und begehbar sein.
(3) Die Zugänge sind für den Transport von Geräten
und Auswechselteilen auszulegen.
(4) Zugängliche große Hohlräume sind mit einer
Beleuchtungsanlage auszustatten und müssen stän-
dig ausreichend belüftbar sein.

12 Bauwerksunterlagen und
Dokumentation
12.1 Allgemeines
Für jeden Tunnel sind Bauwerksunterlagen nach DIN
1076 aufzustellen. Hierzu gehören die Bauwerksakte
und das Bauwerksbuch.

12.2 Bauwerksakte
Es sind zusätzlich zu den in DIN 1076 genannten
Unterlagen weitere tunnelbauspezifische Unterlagen
in die Bauwerksakte aufzunehmen. Mit dem Aufstel-
len der Bauwerksakte ist bereits während der Bau-
ausführung zu beginnen.

12.3 Bauwerksbuch
(1) Im Bauwerksbuch sind die wichtigsten Daten des
Tunnelbauwerks entsprechend der Anweisung
Straßeninformationsbank – Teilsystem Bauwerks-
daten (ASB–Bauwerke) zusammenzustellen. Hierzu
gehört auch eine Bauwerksskizze mit Darstellung des

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 27


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 1 Geschlossene Bauweise

28 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 5 Teil
ZTV-ING Tunnelbau Abschnitt
5 Tunnelbau 1 Geschlossene
Abschnitt Bauweise
1 Geschlossene Anhang A
Bauweise

Anhang A rezeptur der Tunnelinnenschalen gefertigt sein. Für


Impakt-Echo und Ultraschall-Echo Verfahren sind
Probekörper mit einem Durchmesser von ca. 24 cm
Richtlinie für die Anwendung der und einer Höhe von 48 cm erforderlich.
zerstörungsfreien Prüfung von (3) Bei der Durchführung der Kalibriermessung ist
Tunnelinnenschalen (RI-ZFP-TU) ein entsprechender Korrekturfaktor zu berücksichti-
gen. Als Vergleichsmessung sollte auch eine Mes-
A1 Einleitung sung neben den in der Firste zur Firstspaltinjektion
vorhandenen Einfüllstutzen vorgenommen werden.
(1) Verkehrstunnel im Zuge von Bundesfernstraßen (4) Mit dem so kalibrierten Messgerät kann nun ein
werden in der Regel in zweischaliger Bauweise aus- Punkt an der Tunnelinnenschale als Kalibrierpunkt
geführt. Ein wesentliches Qualitätsmerkmal dieser für folgende und spätere Messungen festgelegt wer-
Bauweise stellt die Einhaltung der Solldicke der den.
Innenschale und damit die Vermeidung von Minder-
dicken im Bereich der Firste und von Dicken- (5) Wenn vorhanden, kann die Kalibrierung auch an
sprüngen im Bereich der Fugen zwischen einzelnen einem Punkt mit bekannter Dicke und ebener Rück-
Blöcken dar, da hierdurch unmittelbar Schäden an wand an einer Tunnelinnenschale vorgenommen
der Kunststoffdichtungsbahn verursacht werden kön- werden.
nen. (6) Durch die üblicherweise vorhandene Bewehrung
(2) Im Rahmen der Qualitätssicherung neu erstell- in den Tunnelinnenschalen ist eine Dickenbestim-
ter Verkehrstunnel im Zuge von Bundesfernstraßen mung mit Georadar in der Regel nicht flächende-
ist deshalb die Innenschale unter Verwendung ckend möglich. [4, 9, 10]
zerstörungsfreier Prüfverfahren flächig zu überprü- (7) Weiterführende Angaben zu den Messverfahren
fen, wobei insbesondere der Firstbereich sowie die werden im Internet durch das ZfPBau-Kompendium
Bereiche der Blockfugen zu untersuchen sind. Der der BAM beschrieben [5] oder sind als Merkblätter
Erfolg eventuell durchgeführter Mängelbeseitigun- der DGZFP erschienen [6].
gen ist durch Wiederholungsmessungen oder in
Ausnahmefällen durch zerstörende Untersuchungen
zu überprüfen.
A 2.2 Ultraschall-Echo-Verfahren
(3) Diese Richtlinie dient der Qualitätssicherung und (1) Beim Einsatz des Ultraschall-Echo-Verfahrens
der Vereinheitlichung der Anwendung zerstörungs- wird mit einem auf der Oberfläche angeordneten
freier Prüfverfahren zur Dickenprüfung von Tunnel- Prüfkopf ein Ultraschallimpuls (Frequenz > 20 kHz)
innenschalen. Sie enthält Hinweise zu geeigneten in das Bauteil (Tunnelinnenschale) eingeleitet. Der
Messverfahren (Abschnitt A 2) und zur Mess- Anteil des an der Rückwand der Tunnelinnenschale
durchführung (Abschnitt A 3). Dokumentation, Aus- reflektierten Impulses wird mit einem Empfangskopf,
wertung und Darstellung werden in Abschnitt A 4 der ebenfalls auf der Oberfläche der Tunnelinnen-
behandelt. Der Abschnitt A 5 enthält Hinweise zur schale positioniert ist, empfangen und anschließend
Personalqualifikation und der Abschnitt A 6 zur An- ausgewertet. Sende- und Empfangsteil sind in den
erkennung von Geräten und Verfahren durch die meisten Fällen in einem Gehäuse untergebracht.
Bundesanstalt für Straßenwesen. Bild A 5.1.1 zeigt das Messprinzip des Ultraschall-
Echo-Verfahrens.

A2 Messverfahren
A 2.1 Allgemeines
(1) Für die zerstörungsfreie Prüfung der Dicke von
Tunnelinnenschalen sind aufgrund der einseitigen
Zugänglichkeit lediglich Echo-Verfahren einsetzbar.
Grundsätzlich sind hierzu Ultraschall- und Impakt-
Echo-Verfahren geeignet. Beide Verfahren haben
ihre Leistungsfähigkeit bei der Dickenbestimmung
einseitig zugänglicher Bauteile aus mineralischen
Baustoffen unter Beweis gestellt [1, 2, 9, 10].
(2) Die Kalibrierung der Messverfahren erfolgt über
die Ausbreitungsgeschwindigkeit an geeigneten
Probekörpern. Hierzu sind die hergestellten Probe-
körper zu verwenden. Diese müssen aus der Beton- Bild A 5.1.1: Messprinzip Ultraschall-Echo [3, 9]

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 29


ZTV-ING
ZTV-ING Teil 5 Teil 5 Tunnelbau
Tunnelbau Abschnitt
Abschnitt 1 Geschlossene
1 Geschlossene Bauweise
Bauweise Anhang A

(2) Dieses Verfahren kann bei der Überprüfung der dieses Verfahrens ist in Bild A 5.1.3, ein Beispiel in
Solldicke von Tunnelinnenschalen mit einer Dicke bis Bild A 5.1.4 dargestellt.
zu 80 cm, in einzelnen Fällen auch bei größeren Dik-
ken, angewendet werden.
(3) Eine spezielle Vorbereitung der Oberfläche ist
bei den im Tunnelbau üblichen Oberflächenrauheiten
(geschalte Oberfläche) in der Regel nicht erforder-
lich.
(4) Bei bekannter oder durch Kalibrierung bestimm-
te Ausbreitungsgeschwindigkeit des Ultraschalls (c)
kann aus der Laufzeit des Impulses (t) auf die Dicke
der Innenschale (d) geschlossen werden (d = c*t/2).
Somit lassen sich Minderdicken lokalisieren. Eine
Unterscheidung zwischen einer konstruktiv beding-
ten Trennschicht (z.B. Kunststoffdichtungsbahn) und
einer Ablösung bzw. Hohlstelle ist ohne zusätzliche
Informationen und weitergehende Auswertungen
nicht möglich. Eine detaillierte Beschreibung des Bild A 5.1.3: Messprinzip Impakt-Echo (in Anlehnung an [8])
Verfahrens enthält [3].
(5) Bild A 5.1.2 zeigt das Ergebnis einer Dicken-
messung mit Ultraschall-Echo an einem Betonbau-
teil. Dargestellt ist das gleichgerichtete Empfangs-
signal über der Tiefe (A-Bild). Man erkennt das
Rückwandecho an der deutlichen Amplitude bei ei-
ner Tiefe von rd. 300 mm. Dies entspricht hier der
Dicke des Bauteils.

Bild A 5.1.4: Messung an einer Betonplatte: a-c zeigen Ergeb-


nisse einer intakten Platte, d-f zeigen Ergebnisse
einer Platte mit Fehlstelle (in Anlehnung an [8])
Bild A 5.1.2: Dickenbestimmung mit Ultraschall-Echo-
Verfahren, aus [3, 9]
(2) Bei bekannter Ausbreitungsgeschwindigkeit des
Körperschalls (c) kann die Dicke der Innenschale (d)
A 2.3 Impakt-Echo-Verfahren einer Frequenzanzeige (f) zugeordnet werden d = c/
(1) Ein weiteres Verfahren, welches sich zur Über- (2f). Somit lassen sich Minderdicken lokalisieren.
prüfung der Dicke einseitig zugänglicher Bauteile Eine Unterscheidung zwischen einer konstruktiv be-
eignet, ist das Impakt-Echo-Verfahren [8,11]. Bei die- dingten Trennschicht (z.B. Kunststoffdichtungsbahn)
sem Verfahren werden durch mechanische Impul- und einer Ablösung bzw. Hohlstelle ist ohne zusätz-
se, z.B. mit einer Stahlkugel, in das zu untersuchen- liche Informationen und weiter gehender Auswertun-
de Bauteil Schallwellen (Körperschall) eingeleitet. gen nicht möglich. Eine detaillierte Beschreibung des
Deren Vielfachreflexionen zwischen der Oberfläche Verfahrens enthält [5, 8,11].
und den Grenzflächen (z.B. Rückwand oder Hohl- (3) Dieses Verfahren kann bei der Überprüfung der
stellen) werden mit einem breitbandigen Empfänger Solldicke von Tunnelinnenschalen mit einer Dicke bis
aufgenommen und einer Frequenzanalyse unterzo- zu 80 cm, in einzelnen Fällen auch bei größeren Di-
gen. Aus den Ergebnissen der Frequenzanalyse lässt cken, angewendet werden [1,2,8,11].
sich die Bauteildicke bestimmen. Das Messprinzip

30 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 5 Teil
ZTV-ING Tunnelbau Abschnitt
5 Tunnelbau 1 Geschlossene
Abschnitt Bauweise
1 Geschlossene Anhang A
Bauweise

(4) Die maximal erreichbare Bauteildicke steht in men eine zweifelsfreie Identifizierung eines Mess-
Abhängigkeit von der zu prüfenden Materialstruktur punktes vorgenommen werden kann.
und des Frequenzbereichs des angeregten Körper- (3) Den Messungen ist grundsätzlich ein Messraster
schalls. Dieser lässt sich durch Auswahl eines für von 80 cm x 80 cm zugrunde zu legen, wobei in
die jeweilige Prüfsituation geeigneten Impaktors (z.B. Bereichen mit Minderdicken oder sonstigen Anoma-
Kugelgröße) steuern. lien eine Verdichtung des Rasters vorzunehmen
(5) Eine spezielle Vorbereitung der Oberfläche ist ist (zum Beispiel 40 cm x 40 cm, in Sonderfällen
bei den im Tunnelbau üblichen Oberflächenrauheiten 10 cm x 10 cm). Um den Aufwand für die Messun-
(geschalte Oberfläche) in der Regel nicht erforder- gen zu begrenzen, empfiehlt es sich, die Messun-
lich. gen auf den Bereich der Firste und den Bereich der
Blockfugen zu beschränken, siehe exemplarisch
Bild A 5.1.5.
A3 Messdurchführung
(4) Die Anzahl der Messlinien im Firstbereich sollen
wie folgt festgelegt werden:
A 3.1 Messraster
a) Bei Tunnelröhren mit 2 Richtungsfahrbahnen sind
(1) Vor der Durchführung der Messungen ist für den 5 Messlinien anzuordnen (Bild A 5.1.5).
zu untersuchenden Tunnel bzw. für den zu untersu-
chenden Block ein Messraster zu definieren und zu b) Bei Tunnelröhren mit 3 Richtungsfahrbahnen sind
dokumentieren. Als zweckmäßig hat sich hierbei die 9 Messlinien anzuordnen.
blockweise Stationierung in Tunnellängsrichtung c) Bei kleinen Querschnitten, z.B. bei Querschlägen
sowie eine Einteilung in Messlinien erwiesen. Bild und Fluchtstollen, sind 3 Messlinien anzuordnen.
A 5.1.5 zeigt exemplarisch eine schematische Dar-
d) Im Bereich von Pannenbuchten sind zusätzlich
stellung.
4 Messlinien anzuordnen.
(2) Das Messraster muss so eindeutig sein, dass z.B.
(5) Die Anzahl der Messlinien im Blockfugenbereich
für Wiederholungsmessungen oder Bohrkernentnah-
sollen wie folgt festgelegt werden.

Bild A 5.1.5: Beispiel für ein Messraster einer Tunnelröhre mit zwei Richtungsfahrbahnen [9, 10])

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 31


ZTV-ING Teil 5 Teil
ZTV-ING Tunnelbau Abschnitt
5 Tunnelbau 1 Geschlossene
Abschnitt Bauweise
1 Geschlossene Anhang A
Bauweise

Bild A 5.1.6: Dickenbestimmung einer Tunnelinnenschale mit Impakt-Echo-Verfahren, Minderdicken im Firstbereich [9, 10])

a) Entlang der Blockfugen sind je zwei Messlinien sagen zu fehlerhaften Bereichen ermöglichen. Hier-
vor und nach jeder Blockfuge anzuordnen (0,20 m durch wird eine eventuell erforderliche lokale Ver-
und 1,00 m) wie in Bild A 5.1.5 dargestellt. Um dichtung des Messrasters mit vergleichsweise ge-
den Aufwand in vertretbaren Grenzen zu halten, ringem Mehraufwand ermöglicht.
sind Messpunkte von der Firste aus in Richtung (2) Bei der Bewertung der Messungen, die im un-
Ulme bis 10:00 Uhr und bis 14:00 Uhr anzuord- mittelbaren Bereich von Blockfugen erfolgen, ist die
nen. durch die Fuge verursachte Diskontinuität (z.B.
(6) Bei Minderdicken, die über das Messraster hin- Fugenband, Randeinflüsse) in geeigneter Weise zu
ausgehen, muss der Messbereich schrittweise er- berücksichtigen.
weitert werden. (3) Die Messergebnisse sind für jeden Messpunkt
(7) Eine Minderdicke im Sinne dieser Richtlinie liegt einschließlich der Zuordnung zur Stationierung zu
vor, wenn die gemessene Tunnelinnenschalendicke speichern und dem Auftraggeber für eventuell erfor-
unter Berücksichtigung der Messgenauigkeiten un- derliche nachträgliche Auswertungen in einem vor-
terhalb der vorgegebenen Solldicke liegt, Tunnel- ab zu vereinbarenden Format auf Datenträger zur
innenschalen-Blockfugenversatz vorliegt oder andere Verfügung zu stellen.
Fehlstellen angetroffen werden.
A 3.3 Nachweisgrenzen
A 3.2 Messungen
Obwohl für die oben genannten Verfahren bereits
(1) Nach Festlegung und Markierung des Mess- umfangreiche Erfahrungen aus Messungen an Bau-
rasters am Bauwerk kann mit den Messungen be- werken und Bauteilen vorliegen, kann ein erfolgrei-
gonnen werden. Die Messungen sollen vor der plan- cher Einsatz nicht in allen Fällen garantiert werden.
mäßigen Firstspaltverpressung erfolgen, um gege- Nachfolgend sind deshalb einige Punkte aufgeführt,
benenfalls geeignete Instandsetzungsmaßnahmen die die Einsetzbarkeit der Echo-Verfahren bei der
ergreifen zu können. Es sollten bevorzugt Mess- Bestimmung der Dicke von Tunnelinnenschalen er-
systeme eingesetzt werden, die bereits vor Ort Aus- schweren können:

32 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 5 Teil
ZTV-ING Tunnelbau Abschnitt
5 Tunnelbau 1 Geschlossene
Abschnitt Bauweise
1 Geschlossene Anhang A
Bauweise

• Die Dicke der zu untersuchenden Innenschale messenen Dicken der Tunnelinnenschale je Mess-
muss bei Verwendung von Ultraschall-Echo we- punkt für jeden Block in tabellarischer Form darzu-
sentlich größer als die Wellenlänge (l) sein. Für stellen.
Impakt-Echo muss die Bauteildicke größer als l/2
sein. Diese Anforderung ist bei der hier beschrie- A 4.2 Messbericht und Bewertung
benen Anwendung in der Regel eingehalten
[5, 8, 11]. (1) In dem nach Abschluss der Messungen durch
den Auftragnehmer vorzulegenden Messbericht ist
• Bei Betonen mit einem Größtkorn größer 32 mm,
zu bestätigen, dass die Messungen in Übereinstim-
bei Bauteildicken größer als 0,80 m sowie bei sehr
mung mit der Richtlinie und den dort enthaltenen
dichter Bewehrung oder hohem Luftporengehalt
Empfehlungen/Vorgaben erfolgten. Auf Abweichun-
des zu untersuchenden Bauteils sollten Vorver-
gen ist dabei besonders einzugehen.
suche zur Klärung der Einsetzbarkeit durchge-
führt werden. (2) Die Ausbreitungsgeschwindigkeit und die Art der
Kalibrierung sind anzugeben.
• Der Einsatz von Echo-Verfahren ermöglicht die
Bestimmung des Abstandes von der Oberfläche (3) Der Messbericht sollte mindestens folgende An-
der Tunnelinnenschale bis zur ersten Grenz- gaben enthalten:
schicht. Diese Grenzschicht kann die Kunststoff- • Datum, Ort, Temperatur im Untersuchungszeit-
dichtungsbahn, eine Ablösung oder eine sonsti- raum (soweit für das verwendete Verfahren rele-
ge Fehlstelle sein. Eine Interpretation der Signa- vant).
le im Hinblick auf spezifische Fehlstellenarten ist
in der Regel nicht möglich. Dies trifft vor allem • Kurzbeschreibung des Untersuchungsobjektes
bei Messungen nach Injektion zu, wenn kein fe- und des Untersuchungsziels.
ster Verbund zwischen Injektionsmörtel und • Relevante und verfügbare Informationen über den
Tunnelinnenschale vorhanden ist. Hier könnte Aufbau und Zustand des untersuchten Objektes
beispielsweise durch Vornässen des Untergrun- sollten in die Dokumentation aufgenommen wer-
des oder eine Änderung des Injektionsgutes der den, oder es sollte darauf hingewiesen werden,
Verbund zur Tunnelinnenschale verbessert wer- wo diese Informationen vorliegen. Hierzu zählen
den. unter anderem Betonrezeptur, Größtkorn, Bau-
• Die Genauigkeit der Dickenmessung liegt erfah- teiloberfläche, Bewehrung, Schichtaufbau, soweit
rungsgemäß unterhalb von ± 3 % vom Messwert. diese Angaben für die Interpretation der Mess-
Hinzu kommt die Genauigkeit der Ausbreitungs- ergebnisse erforderlich sind.
geschwindigkeit der Schallwelle, die bei der Kali- • Übersichtspläne mit Angabe der Messpunkte, der
brierung bestimmt wird, von ± 2 %. Messspuren, des Messrasters einschließlich der
Lage von Einbauten.
A4 Dokumentation • Angaben zum Messgerät (Hersteller, Gerätetyp,
Baujahr, Geräteeinstellungen, Frequenz, Samp-
Auf festgestellte Minderdicken und sonstige Anoma- lingrate).
lien ist im Messbericht einzugehen, wobei auch
• Angabe der einzelnen Schritte zur Messda-
Empfehlungen für das weitere Vorgehen und even-
tenauswertung (Datenverarbeitungsschritte).
tuell zusätzlich erforderliche Untersuchungen gege-
ben werden sollen. Die Auswertung der Messergeb- • Darstellung der Ergebnisse wie in 4.1 beschrie-
nisse soll anhand eines Beispiels verdeutlicht wer- ben).
den. • Zusammenfassung der Ergebnisse mit Angabe der
Bereiche mit Minderdicken bzw. sonstige Befun-
A 4.1 Auswertung und Darstellung de; weiteres Vorgehen, eventuell notwendige zu-
sätzliche Untersuchungen, Schlussfolgerungen.
(1) Zu jedem Punkt des Messrasters aus der Mes-
sung ist die Dicke der Tunnelinnenschale zu ermit-
teln. Es ist eine graphische Darstellung für jeden A5 Personalqualifikation
Tunnelblock erforderlich, wie in Bild A 5.1.6 beispiel-
(1) Die Durchführung der Messungen hat unter Auf-
haft dargestellt. Bereiche in denen die Messwerte
sicht eines „Kolonnenführers“ durch Personal, wel-
(ohne Berücksichtigung der Messgenauigkeit) die
ches im Umgang mit den eingesetzten Geräten im
Solldicke unterschreiten, sind deutlich hervorzuhe-
Detail vertraut ist, zu erfolgen.
ben.
(2) Hierzu ist die Qualifikation entsprechend Anlage
(2) Zu der üblichen grafischen Darstellung der
1 nachzuweisen. Dieser Nachweis ist mit der Abga-
Messergebnisse der Messverfahren in Form von
be des Angebotes vorzulegen.
Isolinien oder zusätzlichen B-Bildern, sind die ge-

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 33


ZTV-ING Teil 5 Teil
ZTV-ING Tunnelbau Abschnitt
5 Tunnelbau 1 Geschlossene
Abschnitt Bauweise
1 Geschlossene Anhang A
Bauweise

(3) Der „Kolonnenführer“ muss während der Ausfüh- A 6.3 Messungen an Probekörpern
rung der Arbeiten ständig an der Baustelle anwesend
sein, und er muss als Verantwortlicher den Mess- Im Rahmen der Anerkennung sind Messungen an
bericht mit unterschreiben. einem durch die Bundesanstalt für Straßenwesen
bereitgestellten Probekörper durchzuführen. Durch
(4) Der „Kolonnenführer“ hat sich vor Beginn der die anschließende Auswertung und Dokumentation
Arbeiten bei der Bauüberwachung anzumelden und der Messergebnisse sind die Funktionsfähigkeit des
die entsprechenden Nachweise (Anerkennungs- einzusetzenden Gerätes, die Interpretation der
schreiben der BASt) vorzulegen. Die „Kolonnen- Messergebnisse sowie die zur Auswertung erforder-
führer“ müssen im Anerkennungsschreiben nament- lichen Arbeitsschritte im Detail darzustellen.
lich aufgeführt sein.

A7 Literatur
A6 Anerkennung der Geräte
[1] Deutsche Gesellschaft für Geotechnik e.V.
und Verfahren (DGT): Taschenbuch für den Tunnelbau 2003,
(1) Um die Qualität der Untersuchungsergebnisse 27. Jahrgang, Verlag: Verlag Glückauf Essen
sicherzustellen, dürfen mit der Durchführung der (VGE), ISBN 3-7739-1286-2; Baustoffe und
Messungen nur die durch die Bundesanstalt für Bauteile für den Tunnelbau. I. Qualitätssiche-
Straßenwesen (BASt) anerkannten Firmen beauf- rung der Tunnelinnenschale und der Tunnel-
tragt werden. Die Anerkennung ist an die in ihr ge- dränage (Seite 353 – 382), Dipl.-Ing. Wolf-
nannten Personen gebunden. Dieter Friebel, BMVBS, Bonn; Dr.-Ing. Jürgen
Krieger, BASt, Bergisch Gladbach
(2) Werden die Forderungen der RI-ZFP-TU nicht
eingehalten, kann die Anerkennung durch die BASt [2] Krieger, J.; Krause, M.; Wiggenhauser, H.:
wieder entzogen werden. Erprobung und Bewertung zerstörungsfreier
Prüfmethoden für Betonbrücken, Berichte der
Bundesanstalt für Straßenwesen, Heft B 18,
A 6.1 Gerät Wirtschaftsverlag NW, Bremerhaven, 1998.
(1) Die Eignung der Messgeräte, die für die durch- [3] Merkblatt für Ultraschallverfahren zur zerstö-
zuführende Messaufgabe eingesetzt werden, ist rungsfreien Prüfung mineralischer Baustoffe
durch Vorlage detaillierter technischer Dokumenta- und Bauteile, Merkblatt B4, DGZfP-Fachaus-
tionen nachzuweisen. schuss „Zerstörungsfreie Prüfung im Bauwe-
(2) Wenn der Messgerätetyp sich ändert, muss die sen“, Deutsche Gesellschaft für Zerstörungs-
Anerkennung neu erworben werden. freie Prüfung e.V., Berlin, Ausgabe Mai 1999.
(3) Das Anerkennungsverfahren muss nach 5 Jah- [4] Merkblatt über das Radarverfahren zur zerstö-
ren wiederholt werden: Durch Vorlage eines Prüfbe- rungsfreien Prüfung im Bauwesen, DGZfP
richtes im Sinne der RI-ZfP-TU aus diesem Zeitraum Deutsche Gesellschaft für zerstörungsfreie Prü-
oder durch eine Anerkennung durch die BASt. fung e.V., Berlin, Ausgabe 2001
[5] Bundesanstalt für Materialforschung und -prü-
A 6.2 Qualifikation des „Kolonnen- fung (BAM), Berlin: Internetpräsenz ZfPBau-
führers“ und Personals Kompendium.
[http//www.bam.de/zfpbau-kompendium. htm]
(1) Für die Aufgabe des „Kolonnenführers“ ist ein
[6] Deutsche Gesellschaft für zerstörungsfreie Prü-
sachkundiger Ingenieur zu betrauen. Er muss Kennt-
fung e.V. (DGZFP), Berlin, „DGZFP Merkblät-
nisse, insbesondere des Tunnelbaues, des Bauwe-
ter“, Internetpräsenz [http//www.dgzfp.de] Un-
sens und der Baustoffkunde, besitzen, die durch ein
termenü: (Informationszentrum) (Richtlinien).
einschlägiges Studium nachzuweisen sind.
[7] Standard Test Method for Measuring the P-
(2) Er muss vertiefte Kenntnisse mit dem Einsatz der
Wave Speed and the Thickness of Concrete
Messgeräte im Tunnelbau besitzen, um vor Ort eine
Plates Using the Impact-Echo Method, Ameri-
sachliche Beurteilung der Messsignale vornehmen
can Society for Testing and Materials, Standard
zu können.
C 1383, August 1998.
(3) Durch Vorlage von detaillierten Unterlagen zur
[8] Sansalone, M. J.; Strett, W. B.: Impact-Echo,
fachlichen Ausbildung des mit den Messungen be-
Nondestructive Evaluation of Concrete and
trauten Personals sowie von Referenzen zu bereits
Masonry, Bullbrier Press, Ithaca, N.Y., 1997.
ausgeführten Messungen ähnlicher Art ist die Quali-
fikation des bei den Messungen eingesetzten Per- [9] Rath, E.; Berthold, G; Lähner, H.: Nachweis des
sonals nachzuweisen. Erfolges von Injektionsmaßnahmen zur Mängel-
beseitigung bei Minderdicken von Tunnelinnen-

34 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 5 Teil
ZTV-ING Tunnelbau Abschnitt
5 Tunnelbau 1 Geschlossene
Abschnitt Bauweise
1 Geschlossene Anhang A
Bauweise

schalen mit Verfahren der zerstörungsfreien


Prüfung (ZFP) gemäß der „Richtlinie für die An-
wendung der zerstörungsfreien Prüfung von
Tunnelinnenschalen (RI-ZFP-TU)“ – Tunnel-
Burgholz im Zuge der L418 bei Wuppertal –,
Mai 2005, Berichte der Bundesanstalt für
Straßenwesen, Heft B 54, Unterreihe-B (Brü-
cken und Ingenieurbau)
[10] Mähner, D.; Rath, E.; Lange, D.: Bestimmung
der Tunnelinnenschalendicke mit zerstörungs-
freien Prüfverfahren, „Beton- und Stahlbeton-
bau“ 101 (2006) Heft 8, Seite 606-613.
[11] Wiggenhauser, H., Impakt-Echo, in: Czie-
sielski, E. (Hrsg); Bauphysik-Kalender 2004,
Berlin: Ernst und Sohn Kap. C1, 2 (2004)
Strukturaufklärung, Abschnitt 2.6, S. 358-365.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 35


Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 2 Offene Bauweise

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 5
Tunnelbau

Abschnitt 2
Offene Bauweise

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 2 Offene Bauweise

Inhalt Seite Seite

1 Allgemeines ............................................ 4 5 Baubehelfe und Baustoffe .................... 8


1.1 Grundsätzliches ....................................... 4 5.1 Baubehelfe ............................................... 8
1.2 Geltungsbereich ....................................... 4 5.1.1 Baugruben ............................................... 8
1.3 Begriffsbestimmungen ............................. 4 5.1.2 Schalung .................................................. 8
1.4 Anforderungen an die Beteiligten ............ 4 5.1.3 Traggerüste und Schalwagen .................. 9
2 Geotechnische Untersuchungen .......... 4 5.2 Baustoffe und Bauteile ............................. 9
2.1 Allgemeines ............................................. 4 5.2.1 Konstruktionsbeton .................................. 9
2.2 Untersuchungen in der Planungsphase ... 4 5.2.2 Beton für WUB-KO................................... 9
2.2.1 Untersuchungsschritte ............................. 4 5.2.3 Unterwasserbeton .................................... 9
2.2.2 Geotechnischer Bericht ........................... 5 5.2.4 Füllgüter zur Beseitigung von
2.3 Baubegleitende Untersuchungen ............ 5 Undichtigkeiten ........................................ 9

2.4 Untersuchungen nach Fertigstellung ....... 5 5.2.5 Dränagerohre, Entwässerungsrohre


und Schlitzrinnen ..................................... 9
3 Standsicherheitsnachweise .................. 5
5.2.6 Fugeneinlagen ......................................... 9
3.1 Allgemeines ............................................. 5
5.2.7 Befestigungsmittel und Leerrohre ............ 9
3.2 Einwirkungen ........................................... 5
5.2.8 Fugenbänder ........................................... 9
3.2.1 Allgemeines ............................................. 5
5.2.9 Arbeitsfugenbleche ................................ 10
3.2.2 Erddruck ................................................... 5
6 Bauen im Grundwasser ....................... 10
3.2.3 Wasserdruck und Auftrieb ........................ 5
7 Konstruktion und Herstellung ............ 10
3.2.4 Lasten aus Verkehr auf der
Tunneldecke ............................................ 6 7.1 Allgemeines ........................................... 10
3.2.5 Verkehrslasten für begehbare Teile 7.2 Anforderungen an die Konstruktion ....... 10
von Tunneln ............................................. 6 7.2.1 Abmessungen und Maßabweichungen . 10
3.2.6 Temperatureinwirkungen ......................... 6 7.2.2 Bauliche Durchbildung ........................... 10
3.2.7 Druck und Sog auf Bekleidungen ............ 7 7.2.3 Blockfugenausbildung ............................ 10
3.2.8 Brandeinwirkungen .................................. 7 7.2.4 Betondeckung ........................................ 10
3.3 Nachweise und Bemessung .................... 7 7.2.5 Herstellung ............................................. 10
3.3.1 Allgemeines ............................................. 7 7.3 Konstruktionen außerhalb des
3.3.2 Mindestbewehrung für WUB-KO ............. 7 Grundwassers ........................................ 10
3.4 Rissbreitenbeschränkende Bemessung .. 7 7.4 Konstruktionen im Grundwasser als
3.4.1 Allgemeines ............................................. 7 WUB-KO .................................................11

3.4.2 Rissverhalten infolge Einwirkungen 7.4.1 Allgemeines ............................................11


aus Zwang ............................................... 7 7.4.2 Konstruktive Ausbildung ......................... 11
3.4.3 Stahlspannung im Rissquerschnitt .......... 8 7.5 Konstruktionen in chemisch stark
3.4.4 Ermittlung des Rechenwertes für die angreifender Umgebung ......................... 11
Rissbreite ................................................. 8 8 Schutzmaßnahmen gegen Wasser ...... 11
3.4.5 Festlegung des Rechenwertes für die 8.1 Allgemeines ............................................11
zulässige Rissbreite ................................. 8
8.2 Ausführung als WUB-KO ........................11
3.4.6 Bewehrung aus Lastfall Zwang infolge
8.3 Abdichtung mit KDB ................................ 11
abschnittsweiser Herstellung und
Hydratationswärme .................................. 8 9 Tunnelentwässerung ............................11
3.5 Messungen während der 9.1 Allgemeines ............................................11
Bauausführung ........................................ 8 9.2 Bemessung der Entwässerungs-
4 Baubegleitende Maßnahmen ................ 8 anlagen .................................................. 12

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


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Seite

9.3 Bauliche Ausbildung der


Entwässerungsanlagen ......................... 12
9.3.1 Längsentwässerungsleitungen .............. 12
9.3.2 Dränageleitungen .................................. 12
9.3.3 Hebe- und Gewässerschutzanlagen ...... 12
10 Baulicher Brandschutz ........................ 12
10.1 Allgemeines ........................................... 12
10.2 Thermische Einwirkungen ..................... 12
10.3 Brandschutzmaßnahmen für die
Konstruktion ........................................... 12
10.3.1 Allgemeines ........................................... 12
10.3.2 Konstruktive Maßnahmen ...................... 13
10.3.3 Rechnerischer Nachweis ....................... 13
10.4 Brandschutzmaßnahmen für den
Innenausbau .......................................... 13
11 Innenausbau ......................................... 13
11.1 Straßenaufbau und Sohlabdichtung ..... 13
11.2 Wandflächen und Deckenflächen .......... 14
11.3 Lärmschutzbekleidungen ....................... 14
11.4 Zwischendecken und Trennwände ....... 14
11.5 Notgehwege, Leitungstrassen und
Schächte ................................................ 14
11.6 Zugänglichkeit der Konstruktion ............ 14
12 Bauwerksunterlagen und
Dokumentation ..................................... 14
12.1 Allgemeines ........................................... 14
12.2 Bauwerksakte ........................................ 14
12.3 Bauwerksbuch ....................................... 14

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 3


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1 Allgemeines (5) Die geotechnischen Untersuchungen werden in


der Regel wie folgt gegliedert:
1.1 Grundsätzliches – Untersuchungen in der Planungsphase,
(1) Der Teil 5 Abschnitt 2 gilt nur in Verbindung mit – baubegleitende Untersuchungen,
dem Teil 1 Allgemeines. – Untersuchungen nach Fertigstellung.
(2 Für die Planung von Straßentunneln sind die
Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von 2.2 Untersuchungen in der
Straßentunneln (RABT) zu beachten. Planungsphase

1.2 Geltungsbereich 2.2.1 Untersuchungsschritte


(1) Dieser Abschnitt gilt für die bautechnische Aus- (1) Die Untersuchungen in der Planungsphase um-
führung neuer sowie für die Erhaltung bestehender fassen folgende Schritte:
Straßentunnel. Es werden Regelungen für Tunnel ab _ regional-geologische Untersuchungen,
einer Länge von 80 m in offener Bauweise behandelt.
– objektnahe Untersuchungen,
(2) Die Regelungen gelten auch für Trogbauwerke.
– Untersuchungen im Trassenbereich.
(2) Zu den regional-geologischen Untersuchungen
1.3 Begriffsbestimmungen
gehört im wesentlichen die Auswertung von geologi-
Es gilt Abschnitt 1 Nr. 1.3 schen, hydrogeologischen und ingenieurgeologi-
schen Karten, von Lagerstättenaufzeichnungen, von
1.4 Anforderungen an die Beteiligten Luftbildaufnahmen sowie von Vermessungsunter-
lagen. Die Auswertung vermittelt einen Einblick in
(1) Mit der Vorerkundung, Planung, Berechnung, die geologische Situation des weiteren Baubereiches.
Prüfung, Herstellung und Erhaltung von Straßentun- (3) Zu den objektnahen Untersuchungen gehören
neln dürfen nur solche Personen verantwortlich be- die Aufnahme und Beurteilung aller im näheren
traut werden, die gründliche Fachkenntnisse und Objektbereich zugänglichen geologischen und hy-
praktische Erfahrungen auf diesen Gebieten nach- drologischen Aufschlüsse wie z.B. Einschnitte,
weisen können. Geländesprünge, aktuelle und fossile Rutschungen,
(2) Zur Bauleitung und Arbeitsaufsicht dürfen nur Baugruben, vorherige Bohrungen, Steinbrüche,
Führungskräfte eingesetzt werden, die bereits bei Erosionsrinnen, Quellen, Wasserläufe, Sumpfstellen,
entsprechenden Tunnelbauarbeiten nachweislich Versickerungsbereiche und Karsterscheinungen.
tätig waren und ausreichende Kenntnis für die ord-
(4) Die Untersuchungen im Trassenbereich haben
nungsgemäße Ausführung derartiger Arbeiten besit-
den Zweck, die vorliegenden geotechnischen Infor-
zen.
mationen über den unmittelbaren Trassenbereich des
Tunnels und seine nähere Umgebung durch über-
2 Geotechnische Unter- wiegend direkte Aufschlussverfahren zu verdichten.
suchungen (5) Zu den direkten Aufschlüssen zählen im wesent-
lichen Druck- und Rammsondierungen, Schürfe,
2.1 Allgemeines Kernbohrungen, bei Bedarf orientierte Bohrungen,
Bohrlochsondierungen mit unterschiedlichen Aufga-
(1) Es gilt DIN 4020. benstellungen, Grundwasserbohrungen und ihre Ein-
(2) Die Baugrunderkundung umfasst das Beschaf- richtung zu Grundwassermessstellen sowie fels- und
fen aller geologischen und geotechnischen Informa- bodenphysikalische Gelände- und Laborversuche zur
tionen und Kenntnisse über den Baugrund, in dem Kennwertermittlung für die Berechnungen. Die direk-
ein Tunnel geplant und gebaut wird. ten Untersuchungsverfahren liefern Erkenntnisse, die
nur für den unmittelbaren Bereich ihres Ansatzpunk-
(3) Der Untersuchungsaufwand für den Tunnelbau
tes gültig sind.
erfordert die Anwendung der geotechnischen Kate-
gorie 3 gemäß DIN 4020. Darüber hinaus können (6) Um die Bereiche zwischen den Ansatzpunkten
ergänzende Untersuchungen erforderlich sein. abzuklären, werden bei Bedarf indirekte Untersu-
chungsverfahren in das Raster der direkten Auf-
(4) Die Baugrunderkundung beginnt mit der Zusam-
schlüsse eingefügt.
menstellung und Beurteilung der regional-geologi-
schen Informationen. Aus ihnen ergeben sich die
geologischen und hydrogeologischen Grundlagen für
die Festlegung der Aufschlussverfahren.

4 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


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2.2.2 Geotechnischer Bericht – Baustoffe / Baustoffkennwerte,


(1) Im geotechnischen Bericht (Baugrundgutachten) – statische Systeme und Rechenverfahren,
werden die Ergebnisse aus den geotechnischen – Baugrund, Hinterfüllung und Überschüttung mit
Untersuchungen zusammengestellt und bewertet Ermittlung der Beanspruchungen und Verformun-
sowie Annahmen für die Berechnung und Empfeh- gen,
lungen für die Ausführung dargestellt.
– Bauverfahren, Betonier- und Ausrüstvorgänge
(2) Zur Festlegung der Bemessungswasserstände unter Berücksichtigung der Verformungen,
sind die charakteristischen Werte der Wasserstän-
de und gegebenenfalls die zugehörigen Wasser- – Standsicherheit und Überhöhung der Traggerüste
standsganglinien anzugeben. Auf vorhandene sowie der Schalung,
Grundwasserströmungen und auf mögliche Verän- – Beanspruchung und Verformungen der Baugru-
derungen des Grundwasserhaushalts und der bensicherung,
Grundwasserströme während der Herstellung und
– Standsicherheit und Verformungen des Bauwerks
der Nutzung des Tunnels ist hinzuweisen. Darüber
mit Einzelnachweisen für alle tragenden Teile,
hinaus ist die Beschaffenheit des Grundwassers
Bauwerksfugen und konstruktiven Details.
anzugeben.

2.3 Baubegleitende Untersuchungen 3.2 Einwirkungen


(1) Die geotechnischen Annahmen sind während der 3.2.1 Allgemeines
Bauzeit durch baubegleitende Untersuchungen zu
überprüfen. Die Durchführung der Untersuchungen Zusätzliche Lasten aus sonstigen beteiligten Ver-
ist in der Leistungsbeschreibung vorzusehen. kehrsträgern und ggf. Lasten aus Überbauungen sind
in der Leistungsbeschreibung anzugeben.
(2) Für Grundwasserbeobachtungen sind bei Bedarf
vorhandene Aufschlussbohrungen zu Grundwasser-
pegeln auszubauen oder gesonderte Grundwasser- 3.2.2 Erddruck
messstellen einzurichten. Die Überschüttung, später zu erwartende Verände-
rungen des Geländes und Abgrabungen sind mit ih-
2.4 Untersuchungen nach rer statischen Wirkung zu berücksichtigen.
Fertigstellung
3.2.3 Wasserdruck und Auftrieb
Geotechnische Untersuchungen nach der Baufertig-
stellung können erforderlich werden, wenn nachträg- (1) Als Wasserdruck sind die Lasten des ruhenden
liche Veränderungen der geologisch-hydrologischen oder des strömenden Grundwassers entsprechend
Verhältnisse zu erwarten sind. Pegel oder sonstige dem zu erwartenden ungünstigsten Grundwasser-
Messeinrichtungen sind dann so auszubilden, dass stand (Bemessungswasserstand) anzusetzen. Die
die Funktionsfähigkeit und Zugänglichkeit auf Dauer Änderung der Potentialverhältnisse durch Bauzu-
gewährleistet sind. stände und durch das fertige Bauwerk ist zu berück-
sichtigen.
(2) Der Lastfall „minimaler Grundwasserstand“ ist zu
3 Standsicherheitsnachweise untersuchen.
(3) Für den Nachweis der Auftriebssicherheit ist in
3.1 Allgemeines der Leistungsbeschreibung anzugeben, inwieweit
(1) Es gelten DIN 1054, DIN 1055, DIN 4085, die z.B. Einbauten, Schutzbeton sowie Überschüttung
Empfehlungen des Arbeitskreises Baugruben des Bauwerks anzusetzen sind.
(EAB) und die DIN-Fachberichte „Einwirkungen auf (4) Wird der Straßenoberbau im Bauwerk durchge-
Brücken“ und „Betonbrücken“. führt, kann dieser bis Unterkante Deckschicht als
(2) Das Merkblatt über den Einfluss der Hinterfüllung ständige Last angesetzt werden. Für den Bauzustand
auf Bauwerke ist zu beachten. ist der Lastfall „ohne Straßenoberbau“ mit dem
Bemessungswasserstand für die Bauzeit nachzuwei-
(3) Die Standsicherheitsnachweise müssen ausrei- sen.
chende Angaben über die Bau- und Endzustände in
übersichtlicher und prüfbarer Form enthalten, und (5) Für den späteren Austausch des Straßenober-
zwar insbesondere über: baus ist der Lastfall „ohne Straßenoberbau“ nach-
zuweisen. Dieser Lastfall ist als Lastfall 3 mit den
– Geometrie des Bauwerks, Teilsicherheitsbeiwerten gemäß DIN 1054 anzuset-
– Einwirkungen, zen.

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3.2.4 Lasten aus Verkehr auf der


Tunneldecke
(1) Beträgt der Abstand zwischen Oberkante der
Deckschicht und Oberkante Tunneldecke mehr als
0,80 m, kann mit Ersatzlasten anstelle einzelner
Radlasten gerechnet werden.
(2) Außerhalb von Verkehrswegen ist eine Flächen-
last von 5 kN/m2 anzusetzen. Einwirkungen aus Fahr-
zeugen außerhalb von Verkehrswegen (z.B. militäri-
sche Fahrzeuge, Betriebsfahrzeuge, Rettungsfahr-
zeuge) sind gesondert nachzuweisen.
(3) Bei Tunneln unter schiffbaren Wasserläufen sind
Wracklasten und Lasten aus Ankerwurf sowie eine
Verringerung der planmäßigen Überdeckung durch
Auskolkung zu berücksichtigen.

3.2.5 Verkehrslasten für begehbare Teile von


Tunneln
(1) Für begehbare Teile von Tunneln (z.B. Podeste,
Treppen) ist eine Verkehrslast von 5 kN/m2 anzuset-
zen. Für Lüftungskanäle ist eine Verkehrslast von
1 kN/m2 bzw. P = 1 kN (Mannlast) anzusetzen.
(2) Es ist für jeden Einzelfall zu prüfen, ob höhere
Lasten (z.B. durch Betriebszustände) auftreten kön-
nen. Dies gilt insbesondere für technische Betriebs-
räume und Zwischendecken. Die höheren Verkehrs-
lasten sind in der Leistungsbeschreibung anzugeben.

3.2.6 Temperatureinwirkungen Bild 5.2.1: Temperaturen an den inneren Bauteiloberflächen bzw.


Straßenoberflächen
(1) Für die Temperaturen an den inneren Bauteil-
oberflächen sind die Werte gemäß Bild 5.2.1 den (6) Die Temperatureinwirkungen aus der Hydratati-
Berechnungen zugrunde zu legen, falls nicht beson- on sind nachzuweisen. Hierbei sind Angaben zum
dere Bauwerksverhältnisse genauere Ansätze erfor- zeitlichen Verlauf der Abbindetemperatur und zur
dern. Entwicklung der Betonfestigkeit festzulegen.
(2) Der Temperaturverlauf im Querschnitt kann line- (7) Wird zur Rissevermeidung in Sonderfällen eine
ar angesetzt werden. Die konstante Tunnelumge- Kühlung des Betons durch innenliegende Kühlrohre
bungstemperatur von 10 °C wird in einem Abstand vorgesehen, sind hierfür Temperaturansätze aufzu-
von 2,00 m von der Innenfläche angesetzt, wenn sich stellen und rechnerisch zu berücksichtigen.
das Bauteil außerhalb des Grundwassers befindet.
Liegt das Bauteil im Grundwasser, ist die Tempera-
tur von 10 °C an der Außenseite des Bauteils anzu-
setzen.
(3) Das Bild 5.2.2 zeigt den Temperaturverlauf in
einem Trog mit durchgezogenem Straßenoberbau.
Für einen Tunnel gilt Bild 5.2.2 sinngemäß.
(4) Für besondere Bauwerksverhältnisse (z.B. Tun-
nelbereiche oder Bauzustände ohne bzw. mit gerin-
ger Überdeckung, Bauzustände ohne Straßenober-
bau) sind die Temperaturen und Temperaturverläufe
in Anlehnung an Bilder 5.2.1 und 5.2.2 festzulegen.
(5) Die Zwangbeanspruchung aus dem Temperatur-
unterschied im Querschnitt sowie aus unterschiedli-
chen Temperaturen in den Schwerpunkten ist nach-
zuweisen. Bild 5.2.2: Temperaturverlauf im Querschnitt

6 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


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3.2.7 Druck und Sog auf Bekleidungen 3.3.2 Mindestbewehrung für WUB-KO
Für Tunnel mit einem lichten Querschnitt von 50 m2 Für Bauwerke bzw. Bauteile in der Ausbildung als
und mehr sind die Bekleidungen für die Einwirkun- WUB-KO beträgt die Mindestbewehrung je Seite und
gen aus Druck und Sog mit 0,5 kN/m2 zu bemes- Richtung 0,20 % des Betonquerschnitts, jedoch nicht
sen. Bei Tunneln mit geringerem Querschnitt erhöht mehr als 12 cm2/m je Seite und Richtung (längs und
sich der Sog. Bei einem lichten Querschnitt von 43 m2 quer).
und weniger beträgt er 0,8 kN/m2. Zwischenwerte
sind linear zu interpolieren. 3.4 Rissbreitenbeschränkende
Bemessung
3.2.8 Brandeinwirkungen
Es gilt Nr. 10. 3.4.1 Allgemeines
(1) Die ständigen Lasten sind vollständig mit ihren
3.3 Nachweise und Bemessung charakteristischen Werten anzusetzen.
(2) Die veränderlichen Einwirkungen aus Verkehr
3.3.1 Allgemeines sind für die häufige Kombination mit den Kombi-
nationsbeiwerten gemäß dem DIN-Fachbericht „Ein-
(1) Für Konstruktionen, bei denen die Wechselwir-
wirkungen auf Brücken“ für den häufig wirkenden
kung von Bauwerk und Baugrund von Bedeutung ist Lastanteil zu multiplizieren.
(z.B. Gewölbetunnel in offener Bauweise), sind be-
sondere Festlegungen zur Bemessung zu berück- (3) In Sonderfällen, in denen die Verkehrslast mit
sichtigen (siehe Abschnitt 1). großer Wahrscheinlichkeit in voller Höhe auftritt, ist
der Kombinationsbeiwert in in der Leistungsbe-
(2) Bei der Bemessung der Wände des Bauwerks schreibung festzulegen.
ist bei der Bauweise mit Arbeitsraum im Lastfall
„Größter Erddruck“ der Ruhedruck anzusetzen. Bei (4) Für die Einhaltung der nach Nrn. 3.4.3 und 3.4.4
zu ermittelnden rechnerischen Rissbreite ist der Ein-
unnachgiebig gegründeten Bauwerken und engen
bau der errechneten Bewehrung nur eine Bedingung.
Arbeitsräumen, in denen sich der verdichtete Hinter-
Genauso wichtig sind konstruktive Maßnahmen (z.B.
füllboden nur wenig oder gar nicht entspannen kann,
Vermeidung großer Querschnittsänderungen), beton-
ist mit dem Verdichtungserddruck zu rechnen.
technologische Maßnahmen (z.B. Wahl des Zemen-
(3) Im Lastfall „Kleinster Erddruck“ ist der halbe ak- tes und der Betonrezeptur) sowie bautechnische
tive Erddruck anzusetzen. Maßnahmen (z.B. Betoneinbau einschließlich
Nachbehandlung).
(4) Bei der Bauweise ohne Arbeitsraum wird für die
Bemessung der Wände im Lastfall „Größter Erd-
druck“ der Erdruhedruck und im Lastfall „Kleinster 3.4.2 Rissverhalten infolge Einwirkungen
Erddruck“ der Erddruck mit Null angesetzt. aus Zwang
(5) Bei der Bemessung der Decken- und Sohlplatte 3.4.2.1 Reibung aus Schwinden und Temperatur-
für die maximalen Feldmomente ist als zugehöriger schwankung
Erddruck auf die Wände der „Kleinste Erddruck“ an-
zusetzen. Die aus der Längenänderung der Tunnelblöcke ge-
genüber dem umgebenden Boden erzeugte Reibung
(6) Die über den Tunnelquerschnitt verteilte Sohl- ist bei der Schnittgrößenermittlung zu berücksichti-
spannung kann unter Berücksichtigung der Verträg- gen. Hierfür gilt Heft 466 des Deutschen Ausschuss
lichkeit der Verformungen von Bauwerk und Bau- für Stahlbeton.
grund ermittelt werden. Als Mindestdruckordinate ist
0,3 * σm anzusetzen, wobei sm die konstant über den
Querschnitt verteilte Normalspannung ist. 3.4.2.2 Zwangsbeanspruchungen des Tunnelquer-
schnitts aus unterschiedlichen Setzungen
(7) Baubehelfe sind für den Endzustand in der Re-
gel nicht zum Nachweis der Auftriebssicherheit her- Sofern keine genauere Berechnung vorgesehen ist,
anzuziehen. ist:

(8) Für den Nachweis im Grenzzustand der Tragfä- – bei Berechnung mit Steifigkeiten im Zustand II und
higkeit sind ungünstige Einwirkungen aus Tempera- Berücksichtigung des Schnittgrößenabbaus infol-
tur mit den Kombinationsbeiwerten nach dem DIN- ge Kriechen der Kombinationsbeiwert mit ψ2 = 1,0,
Fachbericht „Einwirkungen auf Brücken“ zu multipli- – bei Berechnung mit Steifigkeiten im Zustand I und
zieren. Abweichend von dem DIN-Fachbericht sind Berücksichtigung des Schnittgrößenabbaus infol-
die Temperatureinwirkungen mit dem Teilsicherheits- ge Kriechen der Kombinationsbeiwert mit ψ2 = 0,5
beiwert γ = 1,0 anzusetzen. anzusetzen.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 7


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3.4.2.3 Zwangsbeanspruchung aus Temperatur- 3.4.6 Bewehrung aus Lastfall Zwang infolge
unterschied ∆T und unterschiedlichen Tem- abschnittsweiser Herstellung und
peraturen in den Schwerpunkten ∆TS Hydratationswärme
Wenn die Stahlspannungen aus Temperatur zum Der Nachweis der Rissbreitenbeschränkung ist nach
Nachweis der Rissbreite angesetzt werden müssen dem DIN-Fachbericht „Betonbrücken“ zu führen.
(siehe Nr. 3.4.3), können die Schnittgrößen sofern
kein genauerer Nachweis geführt wird
3.5 Messungen während der
– bei der Berechnung mit Steifigkeiten im Zustand Bauausführung
II mit ψ2 = 1,0 oder
(1) Die Dimensionierung eines Rechteckquerschnit-
– bei der Berechnung mit Steifigkeiten im Zustand
tes erfordert in der Regel keine ergänzenden Über-
I mit ψ2 = 0,5
prüfungen auf der Grundlage von Messungen.
ermittelt werden.
(2) Messprogramme sind ggf. für folgende Fälle auf-
zustellen und in der Leistungsbeschreibung vorzu-
3.4.2.4 Sonderlasten sehen:
Sonderlasten (z.B. Temperaturbeanspruchungen im – für die Grundwasserbeobachtung und für beglei-
Brandfall, Beanspruchungen aus kurzzeitigen tende Setzungsmessungen,
unplanmäßigen Überflutungen) sind für die Riss-
– zur Überprüfung der Rechenansätze für Bau-
breitenbeschränkung nicht zu berücksichtigen.
grubenwände bzw. bei Baugrubensicherungen,
die mittels der Beobachtungsmethode dimensio-
3.4.3 Stahlspannung im Rissquerschnitt niert werden,
(1) Die Stahlspannung im Rissquerschnitt ist mit der – für Verformungsmessungen bei seitlich gebette-
häufigen Lastfallkombination gemäß dem DIN-Fach- ten Gewölbeprofilen,
bericht „Einwirkungen auf Brücken“ zu ermitteln. – für die Beobachtung naher Bebauung und die
(2) Bei nichtlinearen Berechnungen sind die Lasten Überwachung von Baugrubenwänden im Bereich
aus den Einwirkungen zu überlagern und als Kom- naher Bebauung,
binationslastfall auf das statische System anzuset- – für Messungen an Ankern und Pfählen, die über
zen. die erforderlichen Eignungs- und Abnahme-
(3) Stahlspannungen aus ∆T und ∆Ts sind bei der prüfungen hinausgehen,
Ermittlung der Rissbreite nach Nr. 3.4.4 nur zu be- – für Messungen des Temperaturverlaufs in der
rücksichtigen, wenn σs kleiner als σsr ist. Wand bei Innenkühlung zur Überprüfung der An-
Es bedeuten: sätze.
σs Stahlspannung im Rissquerschnitt im Zustand II
σsr Anrissspannung, d.h. zur Rissschnittgröße ge- 4 Baubegleitende Maßnahmen
hörende Stahlspannung im Rissquerschnitt im
Für baubegleitende Maßnahmen gilt Abschnitt 1
Zustand II.
Nr. 4.

3.4.4 Ermittlung des Rechenwertes für die


Rissbreite 5 Baubehelfe und Baustoffe
Der Rechenwert der Rissbreite ist nach dem DIN-
5.1 Baubehelfe
Fachbericht „Betonbrücken“ zu ermitteln.
5.1.1 Baugruben
3.4.5 Festlegung des Rechenwertes für die
zulässige Rissbreite Für die Planung und Ausführung von Baugruben gilt
Teil 2 Abschnitt 1.
(1) Der Rechenwert für die zulässige Rissbreite be-
trägt 0,20 mm.
5.1.2 Schalung
(2) Bei WUB-KO in drückendem Wasser ist zusätz-
lich der Rechenwert für die zulässige Rissbreite bei (1) Die Schalung kann bei Radien von mehr als
überwiegender Zugbeanspruchung auf der Druck- 500 m entlang der Tunnelachse polygonzugartig, d.h.
wasserseite mit 0,15 mm anzusetzen. je Blocklänge gerade, ausgebildet werden. Dies gilt
nicht für die Gesimsschalung. Die Einhaltung des
Lichtraums an jeder Stelle ist hierbei sicherzustel-
len.

8 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


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(2) Die Regelungen der Nrn. 7.2.1 und 7.4.2. sind wie die vorgesehene Verdichtungsart und die zu er-
zu beachten. wartende Wärmeentwicklung anzugeben.
(3) Die Druckfestigkeiten sind zum angestrebten
5.1.3 Traggerüste und Schalwagen Ausschalzeitpunkt, nach 28 und ggf. nach 56 Tagen
(1) Traggerüste und Schalwagen sind verformungs- an jeweils drei Betonprobewürfeln nachzuweisen.
arm auszubilden. Schalwagen sind als Stahlkonstruk-
tion auszuführen. 5.2.1.3 Erhärtungsprüfungen
(2) Traggerüste und Schalwagen sind mit Spindeln Die für den Ausschalzeitpunkt festgelegte Mindest-
oder hydraulischen Pressen auszurüsten. Für den betondruckfestigkeit ist vor jedem Ausschalen nach-
Betoniervorgang müssen diese Vorrichtungen me- zuweisen.
chanisch blockierbar sein.
(3) Zur Kontrolle der Verformungen und Setzungen 5.2.2 Beton für WUB-KO
während des Betoniervorgangs sind leicht zugängli-
(1) Die Wassereindringtiefe darf höchstens 30 mm
che Messpunkte in ausreichender Anzahl vorzuse-
betragen. Der Wassereindringwiderstand ist nach
hen.
DIN 1048-5 zu bestimmen.
(4) Die Ausführungsunterlagen (Standsicherheits-
(2) Das Größtkorn ist auf 16 mm zu begrenzen.
nachweise, Ausführungspläne) für Schalwagen müs-
sen folgende ergänzende Angaben enthalten: (3) Wasserabweisende Dichtungsmittel sind nicht
zulässig.
– Art, Anzahl, Anordnung und Leistung der Rüttler
sowie (4) Auf eine sorgfältige Nachbehandlung ist beson-
derer Wert zu legen. Das Konzept über die Art und
– Anordnung der Messpunkte.
den Umfang der Nachbehandlung des Betons ist dem
(5) Für Gewölbequerschnitte gilt Abschnitt 1. Auftraggeber mindestens 6 Wochen vor Beginn der
Betonierarbeiten vorzulegen.
5.2 Baustoffe und Bauteile (5) Die Frischbetontemperaturen und die Konsistenz
sind je Lieferfahrzeug zu bestimmen und zu proto-
5.2.1 Konstruktionsbeton kollieren.

5.2.1.1 Allgemeine Anforderungen


5.2.3 Unterwasserbeton
(1) Für die Herstellung, Verarbeitung und Überwa-
Es gilt der DIN-Fachbericht „Beton“.
chung des Betons gilt Teil 3 Abschnitte 1 und 2.
(2) Zur Verminderung der Zwangbeanspruchungen 5.2.4 Füllgüter zur Beseitigung von
ist die Betonzusammensetzung so zu wählen, dass Undichtigkeiten
die für das Ausschalen notwendige Frühfestigkeit
(Ausschalfestigkeit) sicher erreicht, aber nicht we- Es gilt Teil 3 Abschnitt 5.
sentlich überschritten wird.
(3) Abhängig von der Jahreszeit sind den Witte- 5.2.5 Dränagerohre, Entwässerungsrohre
rungsbedingungen entsprechende Betonzusammen- und Schlitzrinnen
setzungen vorzuhalten. Die Betonzusammensetzung Es gilt Abschnitt 1 Nr. 5.2.7
ist so zu wählen, dass beim Abbindevorgang eine
möglichst niedrige Temperaturentwicklung im Bau-
5.2.6 Fugeneinlagen
teil erzielt wird.
(4) Alle für die Erstellung des Bauwerks vorgesehe- Verbleibende Fugeneinlagen müssen formstabil und
nen Betonzusammensetzungen sind dem Auftrag- feuchtigkeitsunempfindlich sein und der Baustoff-
geber mindestens 6 Wochen vor Betonierbeginn vor- klasse A nach DIN 4102 entsprechen. Werden kunst-
zulegen. harzgebundene Mineralfaserplatten verwendet, gilt
DIN V 18165-1.
5.2.1.2 Erstprüfungen
5.2.7 Befestigungsmittel und Leerrohre
(1) Die Ergebnisse der Erstprüfungen sind dem Auf-
traggeber spätestens 2 Wochen vor Betonierbeginn Es gilt Abschnitt 1 Nr. 5.2.8.
vorzulegen.
5.2.8 Fugenbänder
(2) Spätestens mit der Vorlage der Ergebnisse aus
den Erstprüfungen sind auch die Transportdauer des Die Fugenabdichtung der Blockfugen erfolgt mit in-
Betons, die Art des Beförderns und Einbringens so- nenliegenden Fugenbändern nach Teil 3 Abschnitt 3.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 9


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5.2.9 Arbeitsfugenbleche (4) Bei Tunneln mit Rechteckquerschnitten ist zur


Ableitung von Oberflächenwasser die Oberfläche der
Die Arbeitsfugenbleche müssen mindestens 300 mm
Tunneldecke einseitig geneigt oder als Dachprofil
breit, 2 mm dick und ungefettet sein sowie der Mate-
auszubilden. Bei Tunneldecken, die ständig im
rialgüte S 235 JR entsprechen. Diese Fugenbleche
Grundwasser liegen, kann dies entfallen.
sind untereinander durchgehend und mit den Stahl-
laschen des innenliegenden Elastomerfugenbandes (5) Die Tunnelsohle ist zur Ableitung von Sickerwas-
zu verschweißen. ser mit einem Quergefälle von mindestens 2 % aus-
zubilden.

6 Bauen im Grundwasser 7.2.3 Blockfugenausbildung


(1) Es gilt Teil 2 Abschnitt 1. (1) Blockfugen sind in der Sohle als Raum- oder
(2) Wird eine dichte Baugrubenwand Teil des end- Pressfugen, in Wänden und Decken in der Regel als
gültigen Bauwerks, ist in der Regel eine Vorsatz- Raumfugen vorzusehen. Sie sind ggf. verdübelt oder
schale vorzusehen. verzahnt vorzusehen.
(2) Bei Blockfugen ist ein innenliegendes Fugenband
7 Konstruktion und einzubauen.
Herstellung (3) Raumfugen sind mit einer Fugeneinlage nach Nr.
5.2.6 auszubilden und luftseitig mit Fugenabschluss-
bändern zu versehen.
7.1 Allgemeines
(4) Baustellenstöße der Fugenbänder sind auf ein
(1) Tunnel in offener Bauweise können sowohl als Minimum zu begrenzen und bedürfen der Zustim-
Rechteck- als auch als Gewölbequerschnitte, ein- mung des Auftraggebers.
oder mehrzellig, ausgeführt werden. Sie sind in der
Regel überschüttet.
7.2.4 Betondeckung
(2) Sie können als WUB-KO (Regelbauweise) oder
Es gilt Nr. 10.3.2.
als Betonkonstruktionen mit Abdichtung ausgeführt
werden. Die jeweils erforderliche Schutzmaßnahme
kann Tabelle 5.2.1 entnommen werden. 7.2.5 Herstellung
(3) Ggf. sind auf der Decke Maßnahmen gegen (1) Das Einbringen des Betons in einem Betonier-
Durchwurzelung und Tausalzbeanspruchung vorzu- abschnitt muss kontinuierlich und ohne schädliche
sehen. Unterbrechung erfolgen. Der Beton darf aus dem
Fördergerät nicht höher als 1 m frei fallend einge-
bracht werden. Bei größeren Einbringhöhen sind
7.2 Anforderungen an die Hosenrohre mit Einfülltrichtern zu verwenden. Die
Konstruktion Schütthöhendifferenz darf auf einer Seite in Längs-
richtung 0,70 m nicht übersteigen.
7.2.1 Abmessungen und Maßabweichungen
(2) Alle Risse mit Rissbreiten von 0,20 mm und grö-
(1) Das vorgesehene Lichtraumprofil ist einzuhalten. ßer sowie alle wasserführenden Risse sind nach
Maßabweichungen dürfen das Lichtraumprofil nicht Teil 3 Abschnitt 5 zu füllen.
einschränken.
(2) Unebenheiten der Innenflächen bis ± 2 cm, be- 7.3 Konstruktionen außerhalb des
zogen auf 10 m Länge, sind zulässig. Grundwassers
(3) Der Versatz an den Blockfugen darf 1 cm nicht
(1) Für Decken im Sickerwasserbereich, die als
übersteigen.
WUB-KO ausgebildet werden, gilt Nr. 7.4.
(2) Die Blocklängen sind abhängig vom Grundriss-
7.2.2 Bauliche Durchbildung
radius und der Querschnittsgröße des Bauwerks. Sie
(1) Die Konstruktion ist in der Regel für den Endzu- liegen zwischen 7,50 m und 12,00 m.
stand von den Baubehelfen zu trennen. (3) Die Anordnung ggf. vorgesehener Arbeitsfugen
(2) Dauerhafte Verankerungen zur Auftriebssiche- ist anzugeben.
rung der Bauwerkssohle dürfen grundsätzlich nicht (4) Sind Arbeitsfugen zwischen Sohle und dem auf-
vorgesehen werden. gehenden Bauteil vorgesehen, sind diese unterhalb
(3) Wird das Bauwerk im Ausnahmefall direkt ge- der Oberkante der Notgehwege und mindestens
gen die Baugrubenwand betoniert, gilt Teil 2 Ab- 10 cm oberhalb der Sohle bzw. des Fundamentes
schnitt 1. anzuordnen.

10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 2 Offene Bauweise

7.4 Konstruktionen im Grundwasser (2) Für die Abdichtung von Tunnelbauwerken mit
als WUB-KO KDB gilt Abschnitt 5.
(3) Die Abdichtungssysteme sind in Tabelle 5.2.1
7.4.1 Allgemeines geregelt.
Die Aggressivität des Grundwassers ist zu berück- (4) Bei Wasserdrücken größer als 30 m WS ist zu
sichtigen. Anstehendes Wasser darf höchstens „che- überprüfen, ob besondere Maßnahmen zu ergreifen
misch mäßig angreifend“ nach DIN 4030 sein. sind.
(5) Bei Überführung von Verkehrswegen mit einer
7.4.2 Konstruktive Ausbildung Überdeckung von weniger als 1,00 m ist für die
Oberfläche der Tunneldecke eine Abdichtung gemäß
(1) Zur Verminderung der Schwindbehinderung ist
Teil 7 Abschnitte 1 bis 3 vorzusehen.
in der Regel zwischen Bauwerkssohle und Sauber-
keitsschicht eine Trennschicht vorzusehen. (6) Hinsichtlich der Dichtigkeitsanforderungen sind
die Dichtigkeitsklassen gemäß Abschnitt 1 Tabel-
(2) Rohr- und Kabeldurchführungen nach außen
le 5.1.1 zu beachten.
sind mittels einbetonierter Einbauteile mit Dicht-
kragen wasserdicht herzustellen.
(3) Schalungsanker müssen so beschaffen sein,
8.2 Ausführung als WUB-KO
dass eine ausreichende Sicherheit gegen Umläu- (1) Tunnel in offener Bauweise werden in der Regel
figkeit gewährleistet ist. als WUB-KO ohne äußere Abdichtung ausgeführt
(4) Alle Einbauteile müssen der Baustoffklasse A (siehe Nr. 7.4).
nach DIN 4102 entsprechen. (2) Bei Ausführung als WUB-KO ist Dichtigkeits-
(5) Die Blocklängen sind abhängig von der Quer- klasse 2 einzuhalten.
schnittsgröße und vom Grundrissradius des Bau-
werks. Sie dürfen 10 m nicht überschreiten. 8.3 Abdichtung mit KDB
(6) Das innenliegende Blockfugenband ist mit beid-
(1) Bei Ausführung der Abdichtung mit KDB ist die
seitig anvulkanisierten Stahllaschen und Injektions-
Dichtigkeitsklasse 1 einzuhalten. Die dazu erforder-
möglichkeiten zu versehen. Die Verpressstellen sind
lichen Maßnahmen sind Tabelle 5.2.1 zu entnehmen.
so anzuordnen, dass sie auch nach dem Innenaus-
bau leicht zugänglich sind. (2) Abstandhalter sind so auszubilden, dass die Ab-
dichtung weder im Bau- noch im Endzustand ver-
(7) Die Fugenbandbreite einschließlich der Stahl-
letzt werden kann.
laschen muss mindestens 400 mm betragen.
(8) Die Blöcke sind in der Regel monolithisch ohne
Arbeitsfugen herzustellen. 9 Tunnelentwässerung
(9) Werden Arbeitsfugen vorgesehen, sind sie mit
Fugenblechen auszuführen. Die Fugenbleche sind
9.1 Allgemeines
mit den Stahllaschen des innenliegenden Fugen- (1) Folgende Wässer und andere Flüssigkeiten sind
bandes wasserdicht zu einem geschlossenen Ab- über die Entwässerung abzuleiten:
dichtungssystem zu verschweißen.
– Niederschlagswasser,
(10) Der Kreuzungspunkt der Fugenbänder mit Ar-
– Waschwasser,
beitsfugenblechen ist werkstattmäßig herzustellen.
– Löschwasser,
7.5 Konstruktionen in chemisch – andere Flüssigkeiten (z.B. Mineralöle und Che-
mikalien, die aus dem Transportgut von Fahrzeu-
stark angreifender Umgebung
gen stammen).
Bei chemisch stark angreifender Umgebung nach (2) Alle anfallenden Wässer und anderen Flüssig-
DIN 4030 infolge von Sicker- bzw. Druckwasser sind keiten müssen gesammelt und vor Einleitung in ei-
Konstruktionen mit Abdichtung mit KDB vorzusehen. nen Vorfluter je nach Verschmutzungsgrad in einem
Absetzbecken, Leichtflüssigkeitsabscheider und/oder
8 Schutzmaßnahmen gegen in einer Neutralisationsanlage entsprechend den
wasserrechtlichen Vorgaben und Auflagen behandelt
Wasser werden.
(3) Für die Entsorgung der Wässer ist ein den örtli-
8.1 Allgemeines
chen Randbedingungen entsprechendes Konzept
(1) Es gilt der DIN-Fachbericht „Beton“. aufzustellen.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 11


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 2 Offene Bauweise

Tabelle 5.2.1: Abdichtungssysteme von Tunnelbauwerken in offener Bauweise

1
) Regelkonstruktion

9.2 Bemessung der Entwässerungs- 9.3.2 Dränageleitungen


anlagen Bei Tunnelquerschnitten mit geschlossener Sohle ist
zur Ableitung eventuell anfallender Sickerwässer eine
(1) Gradiente, Querneigung und Fläche der Fahr-
Dränageleitung mit einem Mindestdurchmesser von
bahn bestimmen maßgebend die Bemessung der
DN 150 mm im Tiefpunkt der Sohle vorzusehen.
Entwässerungsanlagen. Zusätzlich sind die in den
RABT angegebenen Bemessungsgrößen zu berück-
sichtigen. 9.3.3 Hebe- und Gewässerschutzanlagen
(2) Sämtliche Entwässerungsanlagen sind im Ein- Es gilt Abschnitt 1.
zelnen aufgrund einer hydraulischen Berechnung zu
dimensionieren.
(3) Die Bemessung der Gewässerschutzanlagen 10 Baulicher Brandschutz
(Regenrückhaltebecken, Leichtflüssigkeitsabschei-
der usw.) erfolgt in Anlehnung an die Richtlinien für 10.1 Allgemeines
bautechnische Maßnahmen an Straßen in Wasser-
Es gilt Abschnitt 1.
gewinnungsgebieten (RiStWag) in Verbindung mit
dem vorgesehenen Entsorgungskonzept.
10.2 Thermische Einwirkungen
9.3 Bauliche Ausbildung der Es gilt Abschnitt 1.
Entwässerungsanlagen
10.3 Brandschutzmaßnahmen für die
9.3.1 Längsentwässerungsleitungen
Konstruktion
(1) Es gilt Abschnitt 1.
(2) Die Entwässerung der Tunnelrampen erfolgt in 10.3.1 Allgemeines
der Regel über Einzelabläufe. Auf den Tunnel zuflie- (1) Der erforderliche bauliche Brandschutz von Tun-
ßende Wässer sowie ggf. andere Flüssigkeiten sind neln mit Rechteckquerschnitt ist durch Einhaltung
möglichst vor dem Tunnelportal abzufangen, einem konstruktiver Mindestanforderungen nach Nr. 7 und
Rückhaltebecken zuzuleiten und gemäß Nr. 9.1 zu mit Hilfe rechnerischer Nachweisverfahren sicherzu-
behandeln. stellen.
(3) Wird das anfallende Oberflächenwasser aus dem (2) Für Gewölbequerschnitte gilt Abschnitt 1.
Rampenbereich in die Tunnellängsentwässerung ein-
geleitet, sind die Abläufe über einen Siphon oder
Schacht mit Tauchwand anzuschließen.

12 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 2 Offene Bauweise

10.3.2 Konstruktive Maßnahmen Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaues


von Verkehrsflächen (RStO).
(1) Das Nennmaß der Betondeckung für die Beweh-
rung beträgt 60 mm, das Mindestmaß beträgt 55 mm. (2) Hinsichtlich der Querschnittsform unterscheidet
man die in den Bildern 5.2 3 bis 5.2.6 dargestellten
(2) Zum Schutz gegen Abplatzungen im Brandfall
Tunnelquerschnitte.
ist in der Decke zusätzlich zur tragenden Bewehrung
eine verzinkte Mattenbewehrung (N 94) mit einem (3) Ist bei Rechteck- und Gewölbequerschnitten mit
Mindestmaß der Betondeckung von 2 cm anzuord- offener Sohle (Bilder 5.2.3 und 5.2.5) eine Dränage-
nen. Diese ist so an der tragenden Bewehrung zu leitung erforderlich, ist diese oberhalb der
befestigen, dass keine Kontakt-Korrosion auftritt (z.B. Gründungsebene vorzusehen.
kunststoffummantelt). Übergreifende Mattenstöße (4) Bei Rechteck- und Gewölbequerschnitten mit
sind nicht erforderlich. geschlossener Sohle (Bilder 5.2.4 und 5.2.6) ist bei
(3) Bei Ausbildung der Decken- und Wandfugen als Ausbildung des Straßenaufbaus wie auf der freien
Raumfugen sind Fugeneinlagen aus Baustoffen der Strecke keine innenseitige Abdichtung der Sohle er-
Baustoffklasse A nach DIN 4102 zu verwenden. forderlich.

10.3.3 Rechnerischer Nachweis


(1) Für Rahmen mit oder ohne Sohle, ein- und zwei-
zellig, mit Bauteildicken von 0,80 m bis 1,60 m und
Stützweiten bis 16 m darf ein vereinfachter rechneri-
scher Nachweis des Lastfalls Brand geführt werden.
Dabei ist ein Temperaturunterschied von 50 K in
Wand und Decke bei voller Steifigkeit des Beton-
querschnitts in Zustand I anzusetzen und der Nach-
weis der Tragfähigkeit für die Kombination für au-
ßergewöhnliche Bemessungssituationen gemäß
dem DIN-Fachbericht „Einwirkungen auf Brücken“ zu Bild 5.2.3: Rechteckquerschnitt mit offener Sohle
führen.
(2) Der erforderliche Bewehrungsquerschnitt und die
erforderliche Bewehrungsführung aus der Bemes-
sung für Gebrauchslasten nach DIN-Fachbericht
„Betonbrücken“ sind zu überprüfen und ggf. anzu-
passen.
(3) Ergibt sich aus dem vereinfachten Nachweis ein
wesentlich höherer Bewehrungsgrad als für die Last-
fälle im Gebrauchszustand erforderlich, ist ein ge-
nauerer rechnerischer Nachweis durchzuführen.
(4) Bei abweichenden Querschnitten und Systemen Bild 5.2.4: Rechteckquerschnitt mit geschlossener Sohle
ist ein genauerer rechnerischer Nachweis unter Be-
rücksichtigung der realen Querschnittserwärmung
und Steifigkeitsveränderung während des Brandes
zu führen.

10.4 Brandschutzmaßnahmen für den


Innenausbau
Es gilt Abschnitt 1.

11 Innenausbau
11.1 Straßenaufbau und
Sohlabdichtung
(1) In der Regel wird der Straßenaufbau in der glei-
chen Bauweise und Bauklasse wie auf der anschlie-
ßenden freien Strecke ausgeführt. Es gelten die Bild 5.2.5: Gewölbequerschnitt mit offener Sohle

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 13


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 2 Offene Bauweise

11.6 Zugänglichkeit der Konstruktion


Es gilt Abschnitt 1.

12 Bauwerksunterlagen und
Dokumentation
12.1 Allgemeines
Es gilt Abschnitt 1.

12.2 Bauwerksakte
Es gilt Abschnitt 1.

12.3 Bauwerksbuch
Bild 5.2.6: Gewölbequerschnitt mit geschlossener Sohle
Es gilt Abschnitt 1.

(5) Zum Abführen des eventuell anfallenden Sicker-


wassers ist auf der Sohle eine mindestens 20 cm
dicke ungebundene Tragschicht gemäß den Anfor-
derungen der Zusätzlichen Technischen Vertragsbe-
dingungen und Richtlinien für den Bau von Schich-
ten ohne Bindemittel im Straßenbau (ZTV-SoB) an-
zuordnen. Zuschläge aus Kalkstein und Dolomit sind
nicht zugelassen. Die Durchlässigkeit des Materials
dieser Tragschicht muss mindestens 10-5 m/s betra-
gen. Am Tiefpunkt ist eine Dränageleitung mit einem
Mindestdurchmesser von DN 150 mm vorzusehen.
Diese Leitung ist in einem gebundenen Filterkörper
zu verlegen.
(6) Wird im Ausnahmefall der Straßenaufbau der frei-
en Strecke im Bauwerksbereich nicht durchgeführt,
ist der Fahrbahnbelag (einschließlich der Abdichtung)
gemäß Teil 7 Abschnitt 1 Anhang A auszuführen.

11.2 Wandflächen und Deckenflächen


Es gilt Abschnitt 1.

11.3 Lärmschutzbekleidungen
Es gilt Abschnitt 1.

11.4 Zwischendecken und


Trennwände
Zwischendecken und Trennwände sind mindestens
20 cm dick auszuführen. Sie sind den selben Expo-
sitionsklassen zuzuordnen wie Tunnelwände und
-decken.

11.5 Notgehwege, Leitungstrassen


und Schächte
Es gilt Abschnitt 1.

14 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 3 Maschinelle Schildvortriebsverfahren

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 5
Tunnelbau

Abschnitt 3
Maschinelle Schildvortriebsverfahren

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 3 Maschinelle Schildvortriebsverfahren

Inhalt Seite Seite

1 Allgemeines ............................................. 4 5.4 Vortriebspressen ..................................... 10


1.1 Grundsätzliches ........................................ 4 5.5 Tübbingversetzeinrichtung ...................... 10
1.2 Geltungsbereich ........................................ 4 5.6 Personen- und Materialschleusen .......... 11
1.3 Begriffsbestimmungen .............................. 4 5.7 Steuer-/Kontrolleinrichtungen ................. 11
1.4 Anforderungen an die Beteiligten ............. 4 5.8 Zusatzeinrichtungen ............................... 11
2 Geotechnische Untersuchungen ........... 4 5.9 Wartung und Reparatur .......................... 11
3 Standsicherheitsnachweise ................... 5 5.10 Probebetrieb ........................................... 11
3.1 Allgemeines .............................................. 5 5.11 Sicherheitsanforderungen ....................... 11
3.2 Einwirkungen ............................................ 5 6 Tunnelvortrieb ....................................... 11
3.2.1 Ständige Lasten ........................................ 5 6.1 Allgemeines ............................................ 11
3.2.2 Verkehrslasten .......................................... 6 6.2 Start- und Zielvorgänge .......................... 11
3.2.3 Sonstige Lasten ........................................ 6 6.3 Standsicherheit der Ortsbrust ................. 11
3.3 Nachweise und Bemessung des 6.3.1 Allgemeines ............................................ 11
Ausbaus .................................................... 6
6.3.2 Arten der Ortsbruststützung .................... 12
3.3.1 Allgemeines .............................................. 6
6.4 Überwachung und Steuerung ................. 12
3.3.2 Berechnungsmodelle ................................ 6
6.4.1 Fahrt der Vortriebsmaschine ................... 12
3.3.3 Schnittgrößenermittlung ............................ 7
6.4.2 Datenerfassung und -protokollierung ...... 13
3.3.4 Nachweise und Bemessung ..................... 7
6.5 Qualitätskontrolle .................................... 13
3.4 Messungen während der
6.6 Notfallplan ............................................... 13
Bauausführung ......................................... 7
7 Konstruktion .......................................... 13
4 Baubegleitende Maßnahmen ................. 8
7.1 Allgemeines ............................................ 13
4.1 Allgemeines .............................................. 8
7.2 Anforderungen an die
4.2 Ausführungsunterlagen ............................. 8
Tübbingkonstruktion ............................... 14
4.2.1 Allgemeines .............................................. 8
7.2.1 Abmessungen ......................................... 14
4.2.2 Standsicherheitsnachweise und
Ausführungszeichnungen ......................... 8 7.2.2 Betontechnologie .................................... 14

4.2.3 Bauzeiten- und Bauablaufplan .................. 8 7.2.3 Mindestbewehrung und Betondeckung .. 14

4.2.4 Baustelleneinrichtungsplan ....................... 8 7.2.4 Konstruktion im Fugenbereich ................ 14


4.2.5 Pflichtenheft .............................................. 9 7.2.5 Toleranzen und Kontrollmessungen ....... 14
4.2.6 Tunnelbauhandbuch ................................. 9 7.3 Ringbau .................................................. 15
4.2.7 Tübbinghandbuch ..................................... 9 7.3.1 Ringgeometrie ........................................ 15
4.3 Genehmigungen und 7.3.2 Verbindung der Tübbingelemente ........... 15
Schutzmaßnahmen ................................... 9 7.3.3 Ringspaltverpressung ............................. 15
5 Maschinentechnik ................................. 10 8 Schutzmaßnahmen gegen Wasser ...... 17
5.1 Allgemeines ............................................ 10 8.1 Allgemeines ............................................ 17
5.2 Abbausystem .......................................... 10 8.2 1-schalige Konstruktionen ...................... 17
5.2.1 Konzeption .............................................. 10 8.2.1 Konstruktionsgrundsätze ........................ 17
5.2.2 Lockergesteinsvortrieb ............................ 10 8.2.2 Anforderungen an den Dichtungs-
5.2.3 Festgesteinsvortrieb ............................... 10 rahmen / an das Dichtungsprofil ............. 17
5.3 Schildkonstruktion ................................... 10 8.3 2-schalige Konstruktionen ...................... 17
5.3.1 Schildmantel ........................................... 10 8.3.1 Konstruktionsgrundsätze ........................ 17
5.3.2 Schildschwanzdichtung .......................... 10 8.3.2 Abdichtung mit KDB ................................ 17
5.3.3 Ringspaltverpressung ............................. 10 8.3.3 Innenschale als WUB-KO ....................... 17

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 3 Maschinelle Schildvortriebsverfahren

Seite

9 Tunnelentwässerung ............................ 17
9.1 Allgemeines ............................................ 17
9.2 Maßnahmen zur Wasserableitung
während der Bauzeit ............................... 17
9.3 Entwässerungsanlagen .......................... 18
10 Baulicher Brandschutz ......................... 18
10.1 Allgemeines ............................................ 18
10.2 Thermische Einwirkungen ...................... 18
10.3 Brandschutzmaßnahmen für die
Konstruktion ............................................ 18
10.3.1 1-schalige Konstruktionen ...................... 18
10.3.2 2-schalige Konstruktionen ...................... 18
10.4 Brandschutzmaßnahmen für den
Innenausbau ........................................... 18
11 Innenausbau und Querschläge ........... 18
11.1 Allgemeines ............................................ 18
11.2 Straßenaufbau und Sohlabdichtung ....... 18
11.2.1 1-schalige Konstruktionen ...................... 18
11.2.2 2-schalige Konstruktionen ...................... 18
11.3 Wand- und Deckenflächen ...................... 18
11.3.1 1-schalige Konstruktionen ...................... 18
11.3.2 2-schalige Konstruktionen ...................... 19
11.4 Lärmschutzbekleidungen ........................ 19
11.5 Zwischendecken und Trennwände ......... 19
11.6 Notgehwege, Leitungstrassen und
Schächte ................................................. 19
11.7 Querschläge ........................................... 19
11.8 Zugänglichkeit der Konstruktion ............. 19
12 Bauwerksunterlagen und
Dokumentation ...................................... 19

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 3


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 3 Maschinelle Schildvortriebsverfahren

1 Allgemeines 1.4 Anforderungen an die Beteiligten


(1) Mit der Vorerkundung, Planung, Berechnung,
1.1 Grundsätzliches Prüfung, Herstellung und Erhaltung von Straßentun-
(1) Der Teil 5 Abschnitt 3 gilt nur in Verbindung mit neln dürfen nur solche Personen verantwortlich be-
dem Teil 1 Allgemeines. traut werden, die gründliche Fachkenntnisse und
praktische Erfahrungen auf diesen Gebieten nach-
(2) Für die Planung von Straßentunneln sind die weisen können.
„Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von
Straßentunneln“ (RABT) zu beachten. (2) Zur Bauleitung und Arbeitsaufsicht dürfen nur
Führungskräfte eingesetzt werden, die bereits bei
entsprechenden Tunnelbauarbeiten nachweislich
1.2 Geltungsbereich tätig waren und ausreichende Kenntnisse für die ord-
(1) Dieser Abschnitt gilt für die bautechnische Aus- nungsgemäße Ausführung derartiger Arbeiten besit-
führung von Straßentunneln, die mittels maschinel- zen.
ler Schildvortriebsverfahren hergestellt werden, d.h.
es werden ausschließlich Regelungen für den Ein- 2 Geotechnische Unter-
satz von Tunnelvortriebsmaschinen mit Schild be-
handelt. suchungen
(2) Für die Herstellung von kleinen Querschnitten, (1) Die geotechnischen Untersuchungen sind nach
z.B. Rettungsstollen, sind die Regelungen sinnge- Abschnitt 1 Nr. 2 durchzuführen.
mäß anzuwenden. (2) Zusätzlich sind verfahrens- und maschinenrele-
vante Baugrundeinflüsse zu benennen und daraus
1.3 Begriffsbestimmungen resultierende mögliche Konsequenzen für die Ma-
schinenauslegung bzw. den Vortrieb anzugeben, z.B.
(1) Tunnelvortriebsmaschinen (TVM) im Hinblick auf:
Maschinen, die entweder den gesamten Tunnelquer- – Bewältigung von Steinen bzw. Blöcken,
schnitt mit einem Bohrkopf bzw. einem Schneidrad
im Vollschnitt oder teilflächig durch geeignete Löse- – Hindernisse im Baugrund,
vorrichtungen abbauen. Beim Abbauvorgang wird die – Zusatzmaßnahmen zur Sicherstellung der Orts-
Maschine entweder kontinuierlich oder hubweise bruststabilität,
vorgeschoben. – Hohlräume/Grobkiesschichten mit der Gefahr von
(2) Maschinelle Schildvortriebsverfahren Suspensionsverlusten,
Verfahren, bei denen entweder der gesamte Tunnel- – Verschleiß- und Verklebungsprobleme infolge
querschnitt mit einem Bohrkopf bzw. einem Schneid- Mineralogie/Quellerscheinungen,
rad im Vollschnitt oder teilflächig durch geeignete – Fließsandschichten mit der Gefahr der Ortsbrust-
Lösevorrichtungen abgebaut wird. Der Abbau des instabilität,
Baugrunds und der Einbau der Sicherung verlaufen
im Schutze eines Schildes. Dabei kommen sowohl – gespannte Grundwasserverhältnisse, Haupt-fließ-
Tunnelbohrmaschinen (TBM) mit Schild als auch richtungen des Grundwassers, Fließge-schwin-
Schildmaschinen (SM) zum Einsatz. digkeit, Wasserstände, Tideeinflüsse,

(3) 1-schalige Konstruktion – Grundwasserchemismus, z.B. Salzgehalt des


Grundwassers,
Hierbei werden Fertigteilelemente (Tübbinge) im
Schutze des Schildes zu einer Schale montiert. Die – Setzungsempfindlichkeit des Baugrundes,
Tübbingschale dient dabei als endgültige Konstruk- – Injizierbarkeit des Baugrundes,
tion und übernimmt dauerhaft die Trag- und Dichtig- – Konditionierbarkeit des Baugrundes,
keitsfunktionen (siehe Bild 5.3.1).
– Verspannbarkeit der Maschine im Baugrund,
(4) 2-schalige Konstruktion
– Kontamination des Baugrundes,
Hierbei wird die Tübbingschale durch eine abgedich-
tete oder wasserundurchlässig ausgeführte Innen- – Deponierbarkeit.
schale ergänzt. Die Tübbingschale übernimmt im
Regelfall im Endzustand keine Dichtigkeitsfunktion,
sondern hat ausschließlich Erddrucklasten aufzuneh-
men (siehe Bild 5.3.2).
(5) Zusätzlich gelten die Begriffsbestimmungen aus
den einschlägigen DIN-Normen.

4 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 3 Maschinelle Schildvortriebsverfahren

3 Standsicherheitsnachweise (4) Die Wechselwirkungen zwischen Gebirge und


Ausbau, welche die Spannungs- und Verformungs-
zustände von Gebirge und Ausbau beim Tunnelbau
3.1 Allgemeines
bestimmen, z.B. Quellen, Schwellen und Kriechen
(1) Es gelten DIN 1054 und die DIN-Fachberichte des Gebirges sowie Einwirkungen aus Erdfallschlo-
„Einwirkungen auf Brücken“ und „Betonbrücken“. ten, Karsterscheinungen und Störungszonen, sind
(2) Die Standsicherheitsnachweise umfassen die hinsichtlich Art und Größe nachvollziehbar herzulei-
Tragfähigkeits- und Gebrauchstauglichkeitsnachwei- ten und zu begründen.
se.
3.2.1.3 Wasserdruck und Auftrieb
(3) Die Standsicherheitsnachweise müssen ausrei-
chende Angaben über die Bau- und Endzustände in (1) Es gelten die Angaben der DIN 1054. Es ist zu
übersichtlicher und prüfbarer Form enthalten. Hier- überprüfen, ob die tatsächlichen Wichten von den
zu zählen insbesondere: Angaben der DIN 1054 abweichen (z.B. Beweh-
rungsgrad, Aussparungen).
– Geometrie des Bauwerks,
(2) Als Wasserdruck sind die Kräfte des ruhenden
– Lastannahmen,
oder strömenden Wassers entsprechend dem höch-
– Baustoffkennwerte, sten zu erwartenden Wasserstand anzusetzen. Die
– statische Systeme und Berechnungsverfahren, Änderung der Potentialverhältnisse durch Bauzu-
stände und durch das fertige Bauwerk ist zu berück-
– Baugrund,
sichtigen.
– Ermittlung der Beanspruchungen und Verformun-
(3) Es ist auch der Lastfall „minimaler Grundwas-
gen,
serstand“ zu untersuchen.
– Bauverfahren und Bauzustände unter Berücksich-
(4) In der Leistungsbeschreibung ist für den Nach-
tigung der Verformungen,
weis der Auftriebssicherheit anzugeben, inwieweit
– Sicherheitsbeiwerte, z.B. Einbauten, Sohlauffüllung, Überschüttungen und
– Standsicherheit, Gebrauchstauglichkeit und Ver- Abgrabungen anzusetzen sind.
formungen des Bauwerks mit Einzelnachweisen (5) Wird der Straßenoberbau im Bauwerk durchge-
für alle tragenden Bauteile. führt, kann dieser bis Unterkante Deckschicht als
(4) Die Standsicherheitsnachweise der Ortsbrust ständige Last angesetzt werden. Für den Bauzustand
sind in Nr. 6.3 geregelt. ist der Lastfall „ohne Straßenoberbau“ mit dem Be-
messungswasserstand für die Bauzeit nachzuwei-
(5) Hinweise zu den Standsicherheitsnachweisen im
sen.
Lockergestein enthalten die Empfehlungen zur Be-
rechnung von Tunneln im Lockergestein der Deut- (6) Für den späteren Austausch des Straßenober-
schen Gesellschaft für Geotechnik e.V. (DGGT). baus ist der Lastfall „ohne Straßenoberbau“ nach-
zuweisen. Dieser Lastfall ist als Lastfall 3 mit den
Teilsicherheitsbeiwerten gemäß DIN 1054 anzuset-
3.2 Einwirkungen zen.
3.2.1 Ständige Lasten (7) Bei zweischaligen Konstruktionen ist der Was-
serdruck für den Endzustand nur für die Innenscha-
3.2.1.1 Eigenlasten le anzusetzen.
Als Eigenlasten gelten das Eigengewicht des Aus-
baus und die Gewichte der übrigen eingebrachten 3.2.1.4 Temperatureinwirkungen
Bauteile. (1) Die Ansätze für gleichmäßige und ungleichmä-
ßige Temperaturänderungen der Tunnelauskleidung
3.2.1.2 Erddruck, Gebirgsdruck sind im Einzelfall nach den Betriebsbedingungen und
Bauzuständen des Tunnels festzulegen.
(1) Die Bodeneigenlasten sowie die anzusetzenden
bodenmechanischen Kennwerte sind dem geotech- (2) Es gelten die Angaben in Abschnitt 1.
nischen Bericht zu entnehmen. (3) Temperatureinwirkungen im Brandfall und ent-
(2) Bereits bekannte künftige Geländeaufhöhungen sprechende Schutzmaßnahmen sind in Nr. 10 be-
oder -abgrabungen sind zu berücksichtigen. schrieben.
(3) Bei zweischaligen Konstruktionen ist die äußere
Tübbingschale für den Endzustand nur auf Erddruck
zu bemessen.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 5


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 3 Maschinelle Schildvortriebsverfahren

3.2.1.5 Einwirkungen aus Schwinden und (3) Bei der Unterquerung von Gewässern sind mög-
Kriechen liche Auskolkungen zu berücksichtigen. Weiterhin
Bei zweischaligen Konstruktionen sind Einwirkungen sind bei schiffbaren Gewässern die Wracklast für das
aus Schwinden und Kriechen nach DIN-Fachbericht jeweils zutreffende Bemessungsschiff, Ankerwurf
„Betonbrücken“ zu berücksichtigen, wenn sie ungün- sowie Baggertoleranzen zu berücksichtigen.
stig wirken. (4) Falls erforderlich, ist auch der Sonderlastfall „In-
nendruck im Tunnel“ (z. B. gefluteter Tunnel) zu un-
3.2.1.6 Einwirkungen aus benachbarten tersuchen.
Tunnelröhren
Einwirkungen aus benachbarten Tunnelröhren sind 3.3 Nachweise und Bemessung
für alle Bauzustände und für den Endzustand zu des Ausbaus
berücksichtigen. Hierzu zählen auch Einflüsse aus
einer beabsichtigten späteren Herstellung benach- 3.3.1 Allgemeines
barter Tunnelröhren.
(1) Für Bereiche des Baugrunds mit jeweils gleich-
bleibenden boden- und felsmechanischen Eigen-
3.2.2 Verkehrslasten schaften (Homogenbereiche) ist jeweils ein mecha-
(1) Als Verkehrslasten aus Verkehrswegen über dem nisches Modell zu erarbeiten, das die folgenden Ele-
Tunnel sind die Lastannahmen nach DIN-Fachbe- mente erfasst:
richt „Einwirkungen auf Brücken“ anzusetzen. – Struktureller Aufbau, Klüftung, Schichtung,
(2) Die Verkehrslasten durch zivile oder militärische – Verformbarkeit und Festigkeit des Locker- bzw.
Fahrzeuge auf der Geländeoberfläche außerhalb von Festgesteins,
Verkehrswegen sind in Abstimmung mit den zustän-
digen Stellen festzulegen. – Primärspannungen,

(3) Für begehbare Teile von Tunneln (z.B. Podeste, – Wasserstände und Durchlässigkeit des Bau-
Treppen) ist eine Verkehrslast von 5 kN/m2 anzuset- grunds, Grundwasserströmungsverhalten,
zen. Für Lüftungskanäle ist eine Verkehrslast von – Einwirkungen aus Baugrundverbesserungen wie
1 kN/m2 bzw. P = 1 kN (Mannlast) anzusetzen. z. B. Injektionen, Rüttelstopfsäulen, Dränage, Ge-
(4) Es ist für jeden Einzelfall zu prüfen, ob höhere frierverfahren.
Lasten (z.B. durch Betriebszustände) auftreten kön- (2) Die erforderlichen boden- und felsmechanischen
nen. Dies gilt insbesondere für technische Betriebs- Kennwerte sind dem geotechnischen Bericht zu ent-
räume und Zwischendecken. Die höheren Verkehrs- nehmen.
lasten sind in der Leistungsbeschreibung anzuge- (3) Neben den Belastungsfällen im Endzustand sind
ben auch andere Zustände, wie z.B. diejenigen unmittel-
(5) Ersatzlasten für den Anprall von Fahrzeugen sind bar hinter der Vortriebsmaschine, zu untersuchen.
nach DIN-Fachbericht „Einwirkungen auf Brücken“
anzusetzen. 3.3.2 Berechnungsmodelle

3.2.3 Sonstige Lasten (1) Die Standsicherheitsnachweise sind nach dem


Bettungsmodulverfahren (elastisch gebetteter Stab-
(1) Als sonstige Lasten sind folgende Lasten zu be- zug) oder auf der Grundlage von Kontinuummodel-
rücksichtigen: len zu führen.
– Temporäre Belastungen während der Bauzeit, (2) Beim Bettungsmodulverfahren muss der Ansatz
z.B. Vortriebslasten aus Pressenkräften, Nach- der tangentialen Bettung und der tangentialen Last-
läuferlasten, Auftriebslasten, Verpressdrücke aus anteile die geotechnischen und baubetrieblichen
Ringspaltverfüllung, Randbedingungen berücksichtigen. (z.B. die Eigen-
– Druck und Sog auf die Tunnelauskleidung, siehe schaften der Ringspaltverpressung). Die Summe der
Abschnitt 1 Nr. 3.2.3 vertikal auf den Tunnel wirkenden Lasten ist als ent-
(2) Bei den Vortriebslasten aus Pressenkräften sind gegengerichtete Gleichlast auf die Sohle anzuset-
die maximal installierte Pressenkraft und die Betriebs- zen, um eine Translation des Tunnels zu vermeiden.
pressenkraft zu unterscheiden. Die maximal instal- (3) Bei der Verwendung von Kontinuummodellen
lierte Pressenkraft ist die Kraft, die aufgrund der Aus- sind der Ausbau und der umgebende Baugrund durch
legung der Pressen und Hydraulik maximal möglich diskrete Elemente abzubilden, deren mechanisches
ist. Die Betriebspressenkraft ist im Regelfall gerin- Verhalten den jeweiligen Baustoffen bzw. Baugrund-
ger und ist die beim Vortrieb maximal aktivierbare verhältnissen entspricht. Die Auswirkungen der na-
Kraft. türlichen Streubreite der Baugrundparameter und der

6 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 3 Maschinelle Schildvortriebsverfahren

Einflussgrößen aus dem Vortriebsgeschehen sind zu 3.3.4.3 Gebrauchstauglichkeit


berücksichtigen. Zur Sicherstellung einer ausreichenden Dichtigkeit
und Dauerhaftigkeit ist ein Rissbreitennachweis nach
3.3.3 Schnittgrößenermittlung DIN Fachbericht „Betonbrücken“ zu führen. Für den
(1) Die Ermittlung der Schnittgrößen erfolgt nach Nachweis sind die rechnerischen Rissbreiten nach
dem Bettungsmodulverfahren oder nach dem Konti- Nr. 8 anzusetzen.
nuummodell. Bei Anwendung des Kontinuummodells
sind für die maßgebenden Querschnitte zu Kontroll- 3.4 Messungen während der
zwecken Vergleichsberechnungen mit einem verein- Bauausführung
fachten Berechnungsmodell durchzuführen.
(1) Die Herstellung des Tunnelbauwerkes ist durch
(2) Die Momenten-Verdrehungsbeziehung der eine messtechnische Überwachung zu begleiten.
Längsfugen ist unter Berücksichtigung der Fugen- Diese umfasst:
geometrie und der Betonsteifigkeit anzusetzen.
– Die Kontrolle der Achse, der Gradiente und des
(3) Neben der Betrachtung der Teilflächenpressung Tunnelquerschnitts zur Überprüfung des Licht-
ist die Wirkung der Pressenkräfte an einem Einzel- raumprofils (Lage- und Höhenmessungen) wäh-
segment zu untersuchen (Scheibenbeanspruchung). rend des Vortriebs,
Imperfektionen sind dabei zu berücksichtigen.
– ein untertägiges Messprogramm zur Überwa-
(4) Sofern eine Querkraftkopplung benachbarter chung von Konvergenzen und Deformationen,
Tübbingringe vorhanden ist, ist sie statisch zu be-
rücksichtigen. – ein obertägiges Messprogramm zur Überwa-
chung von Setzungen und Verformungen (Nivel-
(5) Die gegenseitige Beeinflussung benachbarter lement-, Extensometermessungen),
Tunnelröhren ist bei einem Achsabstand < 2D zu
– ein Messprogramm zur Überwachung von Ver-
untersuchen.
formungen des Tunnelringes in Folge bauverfah-
renstechnischer Einflüsse, wie z.B. Ringspaltver-
3.3.4 Nachweise und Bemessung pressung, Maschinensteuerung (Konvergenz-
und Deformationsmessungen),
3.3.4.1 Auftriebssicherheit
– ein Messprogramm zur Überwachung dichtig-
Die Sicherheit der Tunnelröhre gegen Auftrieb ist für keitsrelevanter Differenzverformungen (Versatz-
alle relevanten Lastfallkombinationen nach DIN 1054 und Fugenspaltmessungen),
nachzuweisen.
– eine Maschinensteuerung (siehe Nr. 6.4).
3.3.4.2 Tragfähigkeit (2) Das erforderliche Messprogramm ist in der Lei-
stungsbeschreibung festzulegen.
(1) Die Kraftdurchleitung in den Längsfugen und die
Kraftübertragung in den Ringfugen ist nachzuweisen. (3) Der Zeitpunkt des Einbaus der Messeinrichtun-
gen und der Durchführung der Nullmessung sind so
(2) Bei der Bemessung der Stahlbetontübbinge auf früh wie möglich mit dem Auftraggeber abzustimmen.
die für den Vortrieb erforderlichen Pressenkräfte ist
nachzuweisen, dass die Flächenpressung in den (4) Die Messpunkte an der Geländeoberkante sind
Kraftübertragungsflächen zwischen den Ringen die so rechtzeitig zu installieren, dass die Nullmessung
maximal zulässige Teilflächenbelastung nach DIN- noch keinen Einflüssen des Vortriebs unterliegt.
Fachbericht „Betonbrücken“ nicht überschreitet. Hier- (5) Die im Messprogramm geplanten Abstände der
bei ist die Betriebspressenkraft als Gebrauchszu- Messquerschnitte in Tunnellängsrichtung und die
stand anzusetzen. Messintervalle sind den Erfahrungen beim Vortrieb
(3) Soll die maximal installierte Pressenkraft ausge- anzupassen. Insbesondere ist bei ungünstigen Bau-
nutzt werden, sind die Sicherheitsbeiwerte mit dem grundbeschaffenheiten (z.B. setzungsempfindliche
Auftraggeber abzustimmen. Die hierbei zusätzlich Baugrundformationen) sowie bei kritischen Unterfah-
auftretenden Spaltzugspannungen sind durch Be- rungen von baulichen Anlagen oder Verkehrswegen
wehrung abzudecken. der Abstand der Messquerschnitte zu verringern und
die Anzahl der Messungen zu erhöhen.
(4) Zusätzlich ist der Nachweis auf Scheibenbean-
spruchung zu führen. (6) Die Messquerschnitte des untertägigen und ober-
tägigen Messprogramms sind möglichst zu kombi-
(5) Darüber hinaus sind die Tübbinge so zu dimen- nieren.
sionieren, dass durch die auftretenden Verformun-
gen die Funktionsfähigkeit der Dichtungsprofile nicht (7) Die Verformungen des Tübbingringes in Folge
beeinträchtigt wird. bauverfahrenstechnischer Einflüsse sind durch ent-
sprechende Vermessungen an mindestens fünf hin-

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 7


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 3 Maschinelle Schildvortriebsverfahren

tereinander liegenden Ringen durchzuführen. Dabei 4.2.3 Bauzeiten- und Bauablaufplan


ist jeder Ring unmittelbar nach Einbau, nach erfolg-
(1) Zusammen mit dem Angebot ist ein Bauzeiten-
ter Ringspaltverpressung sowie nach Erstbelastung
und Bauablaufplan abzugeben. Dieser Plan muss
durch den Nachläufer hinsichtlich der Konvergenz,
mindestens folgende Angaben enthalten:
Höhen- und Lageveränderung aufzunehmen.
– Art und zeitliche Reihenfolge der Bauarbeiten in-
(8) Die Versatz- und Fugenspaltmessungen sind an
nerhalb der vom Auftraggeber gesetzten Fristen,
mindestens fünf hintereinander liegenden Ringen
festzustellen. Dabei ist jeder Ring unmittelbar nach – Angaben über die Bauleistungen in unterschied-
Einbau sowie nach erfolgter Ringspaltverpressung lichen Bauabschnitten,
sowie nach Durchfahren mit dem Nachläufer hinsicht- – angenommene Vortriebsleistung,
lich des Versatzes und des Fugenspaltes aufzuneh-
– Anzahl der vorgesehenen Arbeitskräfte und Ge-
men.
räte, bezogen auf die Leistungsphasen,
(9) Die Messwerte sind auf Datenträger aufzuneh-
men. Die Messdaten sind auszuwerten, dem Auftrag- – Finanzbedarf im Verlauf der Bauzeit.
geber zur Beurteilung zuzuleiten und kontinuierlich (2) Der Bauzeiten- und Bauablaufplan ist gemäß
fortzuschreiben. Die wichtigsten Daten sind darzu- dem aktuellen Bauablauf fortzuschreiben.
stellen und über eine einzurichtende Online-Über-
tragung zum Auftraggeber zu übermitteln (siehe Nr. 4.2.4 Baustelleneinrichtungsplan
6.4.2).
Der Auftragnehmer hat dem Auftraggeber vor Bau-
beginn einen Baustelleneinrichtungsplan zur Zustim-
4 Baubegleitende Maßnahmen mung vorzulegen. In diesem Plan sind mindestens
darzustellen:
4.1 Allgemeines
– Die gesamte Baustelleneinrichtung,
Für baubegleitende Maßnahmen gelten die Rege-
– Ver- und Entsorgungsanlagen,
lungen des Abschnittes 1 Nr. 4.
– Zwischenlager für Ausbruchmaterial,
4.2 Ausführungsunterlagen – Zuwegungen und Baustraßen innerhalb sowie
außerhalb der Baustelle bis zum Anschluss an
4.2.1 Allgemeines das bestehende Straßennetz.
Die Ausführungsunterlagen sind in statischer und
konstruktiver sowie zusätzlich in tunnelbauspezifi- 4.2.5 Pflichtenheft
scher Hinsicht zu prüfen. Hierbei ist auch die geplante (1) Der Auftragnehmer hat zur Darstellung der not-
betriebstechnische Ausstattung zu berücksichtigen. wendigen Ausstattung und Einrichtungen der Vor-
triebsmaschine ein Pflichtenheft vor Fertigung der
4.2.2 Standsicherheitsnachweise und Aus- Maschine dem Auftraggeber zu übergeben. Es hat
führungszeichnungen zur Aufgabe, die Vortriebsmaschine auf die Bewälti-
(1) Tunnelbauspezifische Ausführungsunterlagen gung der projektspezifischen, vorhersehbaren Be-
sind mindestens zu liefern für: triebssituationen auszulegen und die dazugehörige
Maschinen- und Verfahrenstechnik einschließlich
– Schachtkonstruktionen, Steuerungs- und Überwachungseinrichtungen dar-
– Konstruktionen für Start- und Zielvorgänge, zulegen.
– Schildvortriebsmaschine, (2) Im Pflichtenheft sind mindestens die nachfolgen-
– Tübbingkonstruktion, den Komponenten zu behandeln:
– Sicherungsmaßnahmen, – Ortsbruststützung,
– Ausbaukonstruktionen für Regel- und Sonder- – Materialförderung,
querschnitte (z.B. Querschläge), – Vorschubeinrichtung,
– bauliche Vorkehrungen für Betriebseinrichtungen, – Steuerung,
– messtechnisches Überwachungsprogramm. – Zusatzausrüstungen (Steinbrecher, Injektionen,
(2) Bei einer zweischaligen Konstruktion sind zusätz- Vorauserkundung),
lich Ausführungsunterlagen zu liefern für: – Drucklufteinrichtungen,
– Abdichtung, – übrige maschinentechnische Ausstattung.
– Schalwagen, (3) Spezielle sicherheitstechnische Auflagen für die
– Innenschale. Vortriebsmaschinen sind zu berücksichtigen.

8 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


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4.2.6 Tunnelbauhandbuch 4.3 Genehmigungen und Schutz-


Der Auftragnehmer hat für die Ausführung vor Be- maßnahmen
ginn des Tunnelvortriebs ein Tunnelbauhandbuch (1) Der Auftragnehmer hat alle Genehmigungen, die
dem Auftraggeber zur Genehmigung vorzulegen. Das aus seinem Baubetrieb resultieren, bei den zustän-
Tunnelbauhandbuch ist der Leitfaden zur sicheren digen Fachbehörden einzuholen. Dies gilt auch für
Ausführung der Tunnelbaumaßnahme. Im Handbuch Arbeiten im Überdruckbereich, die Genehmigungen
sind mindestens die nachfolgend aufgeführten Punk- zu Sonderregelungen erfordern können.
te zu behandeln:
(2) Zur Einhaltung der zulässigen Grenzwerte sind
– Baustellenorganisation, besondere Schutzmaßnahmen gegen Lärm- und
– Baustelleneinrichtung, Staubeinwirkungen in der Leistungsbeschreibung
– Baustellennormalbetrieb, vorzusehen, z.B. durch Schallschirme oder
-schleusen, Schutztore an den Tunnelportalen so-
– Baustellensonderbetrieb, wie Anordnung von Staubfiltern.
– Arbeits- und Betriebssicherheit, (3) Für die Zustandserfassung und Beweissicherung
– Sicherheitskonzept einschließlich Störfallanalyse, von Gebäuden und sonstigen Anlagen gilt Abschnitt
– Messtechnische Überwachung einschließlich 1 Nr. 4.2.
Warneinrichtungen, (4) Erforderliche Schutzmaßnahmen an Gebäuden
– Qualitätssicherungsprogramme, und Anlagen (z.B. Fundamentsicherung, Bodensta-
bilisierung) sind in der Leistungsbeschreibung vor-
– Vortriebsplan nach Nr. 6.5, zusehen.
– Notfallplan nach Nr. 6.6.
5 Maschinentechnik
4.2.7 Tübbinghandbuch
(1) Das Tübbinghandbuch ist als Qualitätssiche- 5.1 Allgemeines
rungselement für die Stahlbetontübbinge aufzustel-
(1) Die Wahl der Tunnelvortriebsmaschine richtet
len. Im Handbuch sind die nachfolgenden Punkte
sich nach den geotechnischen Verhältnissen in Ver-
detailliert zu beschreiben:
bindung mit dem Trassen- und Gradientenverlauf der
– Allgemeine Beschreibung der Organisation und aufzufahrenden Strecke.
der Fertigungsanlage,
(2) Die Regelungen zur Maschinentechnik gelten für
– Ablaufbeschreibung der Tübbingfertigung, der Einsätze mit Vollschnittabbau.
Tübbingausrüstung und -lagerung,
– Auflistung der verwendeten Materialien und Stoffe 5.2 Abbausystem
mit Bezeichnung und Lieferantenangabe,
– Betonherstellung mit Rezeptur, Eignungsprüfung, 5.2.1 Konzeption
Eigenüberwachung und Dokumentation, (1) Die Abbauwerkzeuge müssen einen schonenden
– Bewehrungskorbherstellung, -einbau mit Gewähr- Abbau der zu erwartenden Baugrundformationen
leistung und Überprüfung der Betondeckung, sicherstellen. Dabei ist das Durchfahren von Kunst-
– Fertigungskontrollen mit Grundvermessung der bauten und verfestigten Böden, z.B. in den Start- und
Schalung, der Tübbinge, Schalungskontrolle und Zielbereichen, zu berücksichtigen.
Dokumentation vor jedem Betoniervorgang, (2) Es sind eine Werkzeuggüte und ein Werkzeug-
– Nacharbeiten, Kennzeichnung und Ausrüstung design zu wählen, die zu einer Minimierung des Ver-
der Tübbinge, schleißes der Abbauwerkzeuge führt. Die gegensei-
tige Beeinflussung der unterschiedlichen Werkzeu-
– Beschreibung von Schäden und Mängeln ein- ge und der dadurch bedingte Verschleiß ist zu be-
schließlich Vorschlägen für deren Beseitigung. rücksichtigen.
(2) Das Tübbinghandbuch ist dem Auftraggeber vor (3) Das Abbausystem ist strömungsgünstig auszu-
Fertigungsbeginn vorzulegen. bilden. Eine mögliche Verklebungsgefahr ist zu be-
achten. Gegebenenfalls sind zusätzliche Einbauten
vorzusehen, z.B. Zentrumsschneider, Bedüsungen,
Agitatoren.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 9


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5.2.2 Lockergesteinsvortrieb (3) Beim Festgesteinsvortrieb sind auch alternative


Verfahren möglich, z.B. Verblasen mit Perlkies.
(1) Der Schneidradantrieb muss zwei Arbeitsdreh-
richtungen ermöglichen, worauf der Werkzeugbesatz
auszurichten ist. Es muss ein Verschieben in Achs- 5.4 Vortriebspressen
richtung möglich sein. Die Drehzahl des Schneidra-
Die Vortriebspressen sind so zu dimensionieren, dass
des muss stufenlos veränderbar sein.
die notwendigen Vortriebskräfte sowie Stützdruck-
(2) Je nach den geotechnischen Verhältnissen kann kräfte erzeugt werden können. Anzahl und Anord-
ein Kippen des Schneidrades erforderlich werden. nung der Vortriebspressen und die Tübbingkonstruk-
Dies ist in die Leistungsbeschreibung aufzunehmen. tion sind aufeinander abzustimmen.

5.2.3 Festgesteinsvortrieb 5.5 Tübbingversetzeinrichtung


(1) Der Bohrkopf muss eine Arbeitsdrehrichtung und (1) Für die Montage der Tübbingringe ist eine Ver-
eine gegenläufige Drehrichtung, als passive Dreh- setzeinrichtung mit Dreh- und Fahrantrieb vorzuse-
richtung, ermöglichen. Die Drehzahl des Bohrkop- hen. Zur Positionierung der Tübbinge muss eine in
fes muss mindestens in zwei Stufen veränderbar alle Richtungen schwenkbare Einrichtung installiert
sein. werden.
(2) Je nach den geotechnischen Verhältnissen kann (2) Die Einrichtung muss ruckfreie und ruhige Be-
ein Verschieben in Achsrichtung und ein Verkippen wegungen und einen passgenauen Einbau der Tüb-
oder das horizontale/vertikale Verschieben des Bohr- binge ermöglichen.
kopfes erforderlich werden. Dies ist in die Leistungs-
beschreibung aufzunehmen. (3) Die Versetzeinrichtung muss in der Lage sein,
einen Tübbingring auch im Bereich der Schild-
schwanzdichtung aus- und einzubauen.
5.3 Schildkonstruktion

5.3.1 Schildmantel 5.6 Personen- und Materialschleusen


Der Schildmantel ist für die maximal auftretenden Bei Schildmaschinen mit Ortsbruststützung sind als
Beanspruchungen auszulegen. Dabei sind auch ver- Zugang in den Abbauraum bzw. zur Ortsbrust Per-
fahrenstechnische Einflüsse zu berücksichtigen. sonen- und Materialschleusen vorzusehen. Die
Hierfür ist eine Statik vorzulegen. Schleusen sind mit allen Installationen gemäß den
sicherheitstechnischen Vorschriften auszustatten.
5.3.2 Schildschwanzdichtung
5.7 Steuer-/Kontrolleinrichtungen
Die Schildschwanzdichtung muss segmentweise
auswechselbar sein. Bei einfach wirkender Schild- (1) Es ist ein Steuerstand mit Kontroll-, Regel- und
schwanzdichtung mit Gummiprofilen oder Schaum- Datenerfassungssystemen für den Betrieb der Tun-
stoff mit Federblechen ist eine unabhängig arbeiten- nelvortriebsmaschine einzurichten.
de Notdichtung auszuführen, die gegen mechanische (2) Es muss eine Ausrüstung und ein Hydrauliksys-
Beschädigungen geschützt ist. Bei Konstruktion der tem der Vortriebspressen vorhanden sein, das die
Schildschwanzdichtung mit Bürsten sind mindestens schonende Kraftübertragung auf die Tübbinge und
zwei Kammern herzustellen. die differenzierte Beaufschlagung einzelner Pressen
oder Pressengruppen zur Schildsteuerung gewähr-
5.3.3 Ringspaltverpressung leistet.
(1) Der Ringspalt zwischen Tübbingaußenlaibung (3) Es ist eine Einrichtung vorzusehen, die eine kon-
und umgebenden Baugrund ist kontinuierlich mit dem tinuierliche Gegenüberstellung der theoretischen mit
Vortrieb durch Verpresskanäle im Schildschwanz zu der tatsächlich abgeförderten Bodenmenge ermög-
verpressen. licht.
(2) Die Einrichtung zur Ringspaltverpressung muss (4) Es sind Einrichtungen zur Verschleißüberwa-
eine gleichmäßige Verteilung des Verpressmörtels chung der Abbauwerkzeuge vorzusehen.
und ein vollständiges Verpressen durch mehrere über
den Schildumfang verteilte Verpressstellen ermögli-
chen. Durch entsprechende Überwachungs- und
Steuerungsvorrichtungen ist eine druckgesteuerte
und volumenkontrollierte Verpressung sicherzustel-
len.

10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


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5.8 Zusatzeinrichtungen – Anfahr- und Ausfahrbrille mit Dichtungen und

Im Bedarfsfall sind in der Leistungsbeschreibung – Sondermaßnahmen zur Baugrundstabilisierung


zusätzliche Einrichtungen an der Maschine aufzu- erforderlich.
führen. Diese können u.a. sein:
– Einrichtungen für Störfälle und zum Schutz des 6.3 Standsicherheit der Ortsbrust
Personals im Abbauraum, z.B. Sicherungsplatten,
– Einrichtungen, mit denen z.B. eine Vorauserkun- 6.3.1 Allgemeines
dung, Baugrundverfestigung sowie Grundwasser- (1) Die Standsicherheit der Ortsbrust muss während
entspannung aus dem Schild heraus möglich ist, der Ausführung in jeder Phase des Baubetriebs (Vor-
– Brechereinrichtungen, um Steine und Blöcke oder trieb, Stillstand für z.B. Ringbau, Inspektion und
unbewehrte Betonteile auf ein förderbares Maß Wartung), auch bei unvorhergesehenen Ereignissen,
zu zerkleinern, sichergestellt sein. Soweit für die Standsicherheit
erforderlich, muss die Ortsbrust in allen oder in ein-
– Einrichtungen zur Stützung der Ortsbrust und zur
zelnen Phasen des Baubetriebs gestützt werden.
Baugrundkonditionierung.
(2) Die Standsicherheit der Ortsbrust ist für jeden
Bauzustand rechnerisch nachzuweisen.
5.9 Wartung und Reparatur
(3) Es sind mindestens die bodenmechanischen
(1) Die Möglichkeit des Werkzeugwechsels unter Kennwerte, die Bemessungswasserstände, das Be-
Aufrechterhaltung der Standsicherheit der Ortsbrust rechnungsmodell und die Sicherheitsbeiwerte auf der
muss gegeben sein. Basis der geotechnischen Untersuchungen in der
(2) Wartungs- und Austauschmaßnahmen von Ma- Leistungsbeschreibung anzugeben.
schinenkomponenten sind im Pflichtenheft zu be- (4) Zur Beurteilung der Ortsbruststabilität sind bau-
schreiben (siehe Nr. 4.2.4). begleitend der aktuelle Wasserdruck, die Suspensi-
(3) Das Hauptlager der Tunnelvortriebsmaschine onseigenschaften, die Bodenabfuhr und die Bau-
muss tunnelseitig auswechselbar sein. grundverformungen durch den Auftragnehmer zu
kontrollieren. In Abhängigkeit von den gemessenen
Baugrundverformungen sind die Eigenschaften des
5.10 Probebetrieb Stützmediums und der Stützdruck vortriebsbeglei-
Vor Auslieferung der Maschine an die Baustelle und tend anzupassen.
bei Vortriebsbeginn ist die Funktionstüchtigkeit der (5) Um die geforderten Sicherheiten zu erfüllen, kön-
Hauptkomponenten der Tunnelvortriebsmaschine nen zusätzliche bautechnische Maßnahmen erfor-
dem Auftraggeber gegenüber zu demonstrieren. derlich werden, wie z.B. Baugrundertüchtigung, Auf-
schüttung, Grundwasserabsenkung, Grundwasser-
5.11 Sicherheitsanforderungen entspannung, Vereisung.
Es gelten DIN EN 12336 und DIN EN 12110.
6.3.2 Arten der Ortsbruststützung
(1) Es werden folgende Arten der Ortsbruststützung
6 Tunnelvortrieb unterschieden:

6.1 Allgemeines – Flüssigkeitsstützung,


– Erddruckstützung,
In der Leistungsbeschreibung ist die Vortriebsklas-
se gemäß DIN 18312 anzugeben. – Druckluftstützung.
(2) Unterschiedliche Phasen des Baubetriebs (z.B.
6.2 Start- und Zielvorgänge Vortrieb oder Inspektion) erfordern unter Umständen
unterschiedliche Arten der Stützung.
Zur Sicherstellung der Start- und Zielvorgänge für
die Schildfahrt sind die Schächte bzw. die Baugru- (3) Sicherungsplatten dürfen beim Standsicherheits-
ben den geometrischen, statischen und baubetrieb- nachweis der Ortsbruststützung nicht berücksichtigt
lichen Anforderungen der TVM anzupassen und werden.
nachzuweisen. Es sind mindestens Angaben über
die: 6.3.2.1 Flüssigkeitsstützung
– Schildwiege, (1) Als Stützmedium werden in Abhängigkeit von der
Kohäsion des Baugrunds Suspensionen unterschied-
– Rücksteifkonstruktion,
licher Dichte oder Wasser verwendet. Während des

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 11


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Vortriebs ist die Abbaukammer stets vollständig mit (4) Bei Stützung durch Druckluft ist die Standsicher-
Flüssigkeit gefüllt und unter definiertem Druck zu heit der Ortsbrust entsprechend Nr. 6.3.2.1 Absatz
halten. (4) nachzuweisen. Dabei muss der Wasserdruck im
(2) Die innere Standsicherheit der Ortsbrust ist nach tiefsten Punkt der druckluftgestützten Ortsbrust mit
DIN 4126 nachzuweisen. γ = 1,05-facher Sicherheit durch die entsprechende
Luftdruckordinate gehalten werden.
(3) Neben der vollen Flüssigkeitsstützung ist auch
eine Teilstützung (auch zusammen mit anderen (5) Die Sicherheit gegen Aufbruch des Überdek-
Stützmedien) möglich. kungsbodens ist nach Nr. 6.3.2.1 nachzuweisen.
(4) Die Sicherheit gegen Instabilität der Ortsbrust (6) Bei allen Drucklufteinstiegen ist dem Auftragge-
darf γ = 1,0 nicht unterschreiten, wobei die Teilsicher- ber ein Einzelnachweis vorzulegen.
heiten für Wasserdruck mit γG = 1,05 und für Erd-
druck mit γG = 1,5 anzusetzen sind. Zudem ist eine 6.4 Überwachung und Steuerung
Regeltoleranz von ± 10 kN/m2 zu berücksichtigen.
(5) Die Sicherheit gegen Aufbruch des Überdek- 6.4.1 Fahrt der Vortriebsmaschine
kungsbodens darf γ = 1,0 nicht unterschreiten, wo-
(1) Zur Einhaltung der vorgesehenen Trasse und
bei die günstigen ständigen Einwirkungen (Erd- und
Gradiente ist die Vortriebsmaschine mittels Steuer-
Wassereigenlast) mit γG,stb = 0,9 eingehen und für
leitsystem zu betreiben. Der Fehlerkreis um die Soll-
die Baugrundwichten die unteren Werte anzusetzen
Achse beträgt im Radius max. 100 mm (Schildfahrt-
sind. Hierbei ist der unter (4) ermittelte Stützdruck
toleranz).
zu berücksichtigen.
(2) Die Luftspaltmaße zwischen Schildschwanz und
(6) Die Betriebszustände Teil- oder Vollabsenkung
Tübbingaußenfläche sind regelmäßig aufzunehmen
(z.B. für Werkzeugwechsel) sind gesondert mit den
und zu protokollieren.
dabei vorgesehenen Stützmedien nachzuweisen.

6.3.2.2 Erddruckstützung 6.4.2 Datenerfassung und -protokollierung


(1) Als stützendes Medium wird ein fließfähiger Erd- (1) Sämtliche während der Vortriebsfahrt erfassten
brei verwendet, der aus dem gelösten Boden ver- Vermessungs-, Vortriebs-, Verfahrens- und Maschi-
mischt mit zugegebenen Konditionierungsmitteln nendaten sind kontinuierlich zu protokollieren, dem
besteht und während des Vortriebs in der Abbaukam- Auftraggeber online zur Verfügung zu stellen und auf
mer unter definiertem Druck zu halten ist. Datenträgern abzulegen. Die wichtigsten Daten sind
grafisch darzustellen. Dazu zählen:
(2) Es gilt Nr. 6.3.2.1 entsprechend. Es ist eine Re-
geltoleranz von ± 30 kN/m2 zu berücksichtigen. – Fahrt und Position der Vortriebsmaschine,
(3) Neben der vollen Erdbreistützung ist auch eine – Tübbingeinbau,
Teilstützung mit Erdbrei (auch zusammen mit ande- – Stützdruck, Eigenschaften des Stützmediums,
ren Stützmedien) möglich.
– Verpressdrücke, Bohrgutvolumen, Eigenschaften
des separierten Bohrgutes,
6.3.2.3 Druckluftstützung
– Anpress- und Vorschubdrücke, Pressenausfah-
(1) Die Stützung der Ortsbrust mit Druckluft ist nur
rung,
im Ausnahmefall anzuwenden, sofern die Baugrund-
verhältnisse in technischer Hinsicht kein anderes – minimale und maximale Drehmomente sowie
Stützprinzip zulassen. Bohrkopfstellung des Bohrkopfantriebes,
(2) Bei Einstiegen mit Druckluft (z.B. Inspektion) ist – Temperaturen und Drücke im Hauptlager-dich-
eine Membranwirkung an der Ortsbrust herbeizufüh- tungssystem,
ren und aufrecht zu erhalten. Bei erhöhten Druck- – Lage des Tübbingrings im Schildschwanz.
luftverlusten sind Sondermaßnahmen einzuleiten,
z.B. Verbesserung bzw. Erneuerung der Membran- (2) Weitere Messungen während der Bauausführung
wirkung durch Aufsprühen von Suspension oder sind gemäß Nr. 3.4 durchzuführen.
Überführung in den Betriebszustand Suspensions-
stützung ohne/mit Ausführung einer Baugrundver-
besserung.
(3) Der Luftdruck und der Luftverbrauch sind laufend
zu messen und zu überwachen. Bei signifikanten
Änderungen der Werte sind Sondermaßnahmen
entsprechend Absatz (2) zu ergreifen oder der Ein-
stieg ist zu beenden.

12 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


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6.5 Qualitätskontrolle
Zur Qualitätskontrolle des Vortriebes ist der Vortriebs-
plan, der sich über den gesamten Vortriebsbereich
zu erstrecken hat, in das Tunnelbauhandbuch auf-
zunehmen. Er muss alle wesentlichen Arbeitsvorgän-
ge und Arbeitsabläufe enthalten. Hierzu zählen:
– Prognostizierte Geologie,
– Vortriebsleistung,
– mögliche Bereiche für Inspektionseinstiege,
– mögliche Bereiche für Werkzeugwechsel,
– Stützungsmaßnahmen an der Ortsbrust, erforder-
liche Stützdrücke für die Standsicherheit der Orts-
brust im Betriebszustand,
Bild 5.3.1: 1-schalige Konstruktion
– Standsicherheit der Ortsbrust bei Arbeiten in der
Arbeits- und Abbaukammer,
– Ringspaltverpressdruck,
– Volumenabschätzung der gewonnenen Materia-
lien und
– maschinentechnisches Wartungsprogramm.

6.6 Notfallplan
Der Auftragnehmer hat einen Notfallplan aufzustel-
len, der die Sicherheitseinrichtungen beschreibt und
deren regelmäßige Wartung und Überprüfung fest-
legt sowie die Organisation in Notfällen regelt. Der
Notfallplan ist in das Tunnelbauhandbuch aufzuneh-
men.
Bild 5.3.2: 2-schalige Konstruktion

7 Konstruktion
7.2 Anforderungen an die
7.1 Allgemeines Tübbingkonstruktion
(1) Es gelten Abschnitt 1 Nrn. 5.2.7 und 5.2.8. Die Regelbauweise besteht aus Blocktübbingen. Sie
(2) Es sind 1- und 2-schalige Konstruktionen zu un- werden als Stahlbetonfertigteile hergestellt.
terscheiden (Bilder 5.3.1 und 5.3.2),
(3) Bei 1-schaligen Konstruktionen ist die Aggressi- 7.2.1 Abmessungen
vität des Wassers zu berücksichtigen. Anstehendes Die Tübbingelemente 1-schaliger Konstruktionen
Wasser darf höchstens „chemisch mäßig angreifend“ sind mit einer Mindestdicke von 30 cm auszuführen.
nach DIN-Fachbericht „Beton“ sein.
(4) Bei Ausbildung einer zusätzlich abgedichteten 7.2.2 Betontechnologie
oder wasserundurchlässig ausgeführten Innenschale
ist Abschnitt 1 Nrn. 5 und 7 zu beachten. (1) Für die Herstellung, Verarbeitung und Überwa-
chung des Betons gilt Teil 3 Abschnitte 1 und 2.
(5) Zur Herstellung der Anprallwände sind die Re-
gelungen des Abschnittes 1 Nrn. 5 und 7 sinngemäß (2) Die Betonzusammensetzung ist auf die Verar-
anzuwenden. beitbarkeit abzustimmen. Dabei sind die Bauteilab-
messungen, die Bewehrungsanordnung, das vorge-
sehene Betonierverfahren und die Erzielung eines
dauerhaften Betons zu berücksichtigen.
(3) Alle für die Erstellung des Bauwerks vorgesehe-
nen Betonzusammensetzungen sind dem Auftrag-
geber mindestens 6 Wochen vor Betonierbeginn
vorzulegen.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 13


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 3 Maschinelle Schildvortriebsverfahren

7.2.2.1 Eigenschaften 7.2.5 Toleranzen und Kontrollmessungen


(1) Tübbinge für 1-schalige Konstruktionen sind min-
destens aus Beton der Festigkeitsklasse C35/45 7.2.5.1 Toleranzen
herzustellen. Für das fertige Tübbingelement und den Probetüb-
(2) Bei 2-schaligen Konstruktionen ist für die Tüb- bingring sind die Toleranzen nach Tabelle 5.3.1 bzw.
binge mindestens eine Festigkeitsklasse C25/30 ein- Bild 5.3.3 einzuhalten.
zuhalten.
Tabelle 5.3.1: Herstellungstoleranzen am fertigen Tübbing-
(3) Für das Anheben aus der Schalung ist eine Min- element 1-schaliger Konstruktionen
destdruckfestigkeit von 15 N/mm2 einzuhalten.
Position Toleranzen
7.2.2.2 Temperatur Ebenheit Längs-/ Ringfuge ± 0,5 mm
Der in die Schalung eingebrachte Beton darf eine Breite ± 0,6 mm
Maximaltemperatur von 65 °C nicht überschreiten. Dicke ± 3,0 mm
Der Temperaturgradient zwischen Betonkern und Innenradius (Einzeltübbing) ± 1,5 mm
Betonoberfläche darf 20 K nicht überschreiten. An Außenradius (Einzeltübbing) ± 2,0 mm
einem Probetübbing ist der Temperaturverlauf wäh- Neoprenenutachse ± 1,5 mm
rend der Hydratation kontinuierlich zu messen und Dichtungsprofilnut (Breite, Tiefe) ± 0,2 mm
aufzuzeichnen. Teilungswinkel (Segmente) ± 0,01°
Verschränkung Kontaktfläche Längsfuge ± 0,3 mm
7.2.3 Mindestbewehrung und Betondeckung Längsfugenkonizität ± 0,5 mm
(1) Sofern die Tragfähigkeits- und Gebrauchstaug-
lichkeitsnachweise keine größeren Bewehrungsquer-
schnitte ergeben, ist für Tübbinge, die auch im End- 7.2.5.2 Kontrollmessungen
zustand Tragfunktionen übernehmen, mindestens die (1) Die Schalformen der Tübbinge sind vor jedem
folgende Oberflächenbewehrung (einschließlich Betoniervorgang auf Maßhaltigkeit zu kontrollieren.
Stirnflächen) vorzusehen:
(2) Der Tübbing ist wie folgt zu vermessen:
– BSt 500 S, ∅ 10 mm, e = 10 cm oder
– Räumliche Vermessung des ersten Tübbings aus
– BSt 500 M, e =10 cm, mit gleichwertigem Beweh- jeder Schalung,
rungsgrad.
– Vermessung eines Probetübbingringes vor Be-
(2) An den Oberflächen ist eine Mindestbetondek- ginn der Serienfertigung aus jedem Schalungs-
kung von 40 mm und an den Stirnflächen von 20 mm satz.
einzuhalten. Hierbei ist ein Vorhaltemaß von 5 mm
Die Ergebnisse sind dem Auftraggeber zu überge-
zu berücksichtigen.
ben.
(3) Wird die Mindestbewehrung aus konstruktiven
(3) Das Vermessungsprogramm für die Kontrolle der
Gründen unterbrochen (z.B. bei Schraubentaschen)
Maßhaltigkeit der Tübbinge ist vom Auftragnehmer
oder ist der geforderte Bewehrungsabstand nicht
in Abstimmung mit dem Auftraggeber aufzustellen.
einzuhalten, ist die Bewehrung in den Nachbarbe-
reichen entsprechend zu verstärken. (4) Vor Beginn der Serienfertigung sind mit dem
Beton, der Schalung und den Verdichtungsgeräten
7.2.4 Konstruktion im Fugenbereich mindestens zwei Proberinge herzustellen, um die
Eignung der Anlage nachzuweisen. Durch den Zu-
(1) Im Regelfall werden die Ringfugen eben oder mit sammenbau der übereinanderliegenden Proberinge
Nut-Feder- oder Topf-Nocke-Konstruktionen ausge- ist die Passgenauigkeit der Fugenkonstruktionen und
führt. der Verbindungsmittel per Sichtkontrolle zu überprü-
(2) Die Ringfuge ist so auszubilden, dass eine defi- fen.
nierte Kraftübertragung gewährleistet ist.
(3) Außerhalb der Kraftübertragungsflächen soll der 7.2.5.3 Oberflächenbeschaffenheit
Ringfugenspalt dauerhaft 2 bis 3 mm betragen. Die Betonoberfläche der Nut zur Aufnahme des Dich-
(4) Die Längsfugen werden bei einschaligen Tüb- tungsprofils muss eben und hohlraumfrei (lunkerfrei)
bingkonstruktionen in der Regel eben und bei zwei- sein.
schaligen Konstruktionen eben oder gekrümmt aus-
gebildet.
(5) Ein zulässiger Montageversatz von 15 mm zwi-
schen zwei Tübbingen ist zu berücksichtigen.

14 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 3 Maschinelle Schildvortriebsverfahren

Bild 5.3.3: Toleranzen am fertigen Tübbingelement 1-schaliger Konstruktionen

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 15


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 3 Maschinelle Schildvortriebsverfahren

7.3 Ringbau 8 Schutzmaßnahmen gegen


7.3.1 Ringgeometrie
Wasser
(1) Die Ringgeometrie ist so auszulegen, dass der 8.1 Allgemeines
Ringbau einer vorgegebenen Raumkurve (Gradien-
te, Trasse, Korrekturkurve) folgen kann. Hierbei dür- (1) Für die Abdichtung von Tunneln gegen von au-
fen keine Zwängungen, z.B. Kontakt mit dem Schild, ßen drückendes Wasser ist zwischen 1- und 2-scha-
auftreten. ligen Konstruktionen zu unterscheiden.
(2) Längsfugen sind versetzt anzuordnen. Kreuzfu- (2) Hinsichtlich der Dichtigkeitsanforderungen sind
gen sind zu vermeiden. die Dichtigkeitsklassen gemäß Abschnitt 1 Tabelle
5.1.1 zu beachten.
7.3.2 Verbindung der Tübbingelemente
8.2 1-schalige Konstruktionen
(1) Im Bauzustand ist eine Verschraubung der Tüb-
binge erforderlich, die für den Endzustand wieder
8.2.1 Konstruktionsgrundsätze
ausgebaut wird. Die Verschraubung muss die ein-
zelnen Segmente gegen die Rückstellkraft des Dich- (1) Zur Abdichtung der Längs- und Ringfuge sind
tungsprofils zusammenhalten. Dichtungsrahmen vorzusehen.
(2) Bei Ausbildung doppelter Dichtungsrahmen sind (2) Die Anordnung der Dichtungsrahmen kann ent-
die Verschraubungskanäle der temporären Ver- weder ausschließlich außenliegend oder außen- und
schraubung nach Entfernen der Verschraubungen innenliegend erfolgen.
von der Innenseite abzudichten. (3) Doppelte Dichtungsrahmen sind durch Stegpro-
(3) Für doppelte Dichtungsrahmen ist in der Lei- file in der Ringfuge zu kammern. Der Anschluss zwi-
stungsbeschreibung die Art der Dichtigkeitsprüfun- schen Stegprofil und Dichtungsrahmen ist wasser-
gen festzulegen. dicht auszuführen.
(4) Für den Endzustand ist eine permanente Ver- (4) Es ist die Dichtigkeitsklasse 2 einzuhalten.
schraubung der Tübbinge untereinander nur in den (5) Bei den Tübbingen beträgt der Rechenwert für
Anfangs- und Endbereichen des Ausbaus sowie in die zulässige Rissbreite 0,20 mm. In drückendem
Sonderbereichen (z.B. Querschläge und Nischen) Wasser ist auf der Druckwasserseite eine Rissbreite
erforderlich. Zur endgültigen Verschraubung sind von 0,15 mm einzuhalten.
Schrauben der Stahlsorte mit der Werkstoff-Nr.
1.4529 oder 1.4547 nach DIN EN ISO 3506 sowie
nach DIN EN 10088 vorzusehen. 8.2.2 Anforderungen an den Dichtungs-
rahmen / an das Dichtungsprofil
(5) Der Montageversatz zwischen zwei Tübbingen
darf 15 mm nicht überschreiten. Für den Eignungsnachweis und die Lieferung des
Dichtungsrahmens/des Dichtungsprofils gelten die
Technische Lieferbedingungen und Technische Prüf-
7.3.3 Ringspaltverpressung
vorschriften für Dichtungsprofile (TL/TP DP).
(1) Zur endgültigen Bettung des Tübbingausbaus ist
eine Ringspaltverpressung durchzuführen. Es gilt 8.3 2-schalige Konstruktionen
Nr. 5.3.3.
(2) Die Eignung des Verpressmaterials ist durch 8.3.1 Konstruktionsgrundsätze
Versuche gegenüber dem Auftraggeber nachzuwei-
Es können Schutzmaßnahmen gegen Wasser durch
sen. Die Versuche sind in der Leistungsbeschreibung
folgende Maßnahmen getroffen werden:
festzulegen.
– Abdichtung mit einer Kunststoffdichtungsbahn
(KDB) zwischen dem Tübbingausbau und der In-
nenschale des Tunnels oder durch
– Ausführung der Innenschale als wasserundurch-
lässige Betonkonstruktion (WUB-KO).

16 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 3 Maschinelle Schildvortriebsverfahren

8.3.2 Abdichtung mit KDB 9.3 Entwässerungsanlagen


(1) Die Abdichtung mit KDB ist generell bei „che- Es gilt Abschnitt 1 Nr. 9.3.
misch stark angreifendem“ Wasser nach DIN-Fach-
bericht „Beton“ vorzusehen. Dabei ist sinngemäß
nach Abschnitt 5 zu verfahren. 10 Baulicher Brandschutz
(2) Es ist die Dichtigkeitsklasse 1 einzuhalten.
10.1 Allgemeines
8.3.3 Innenschale als WUB-KO Es gilt Abschnitt 1 Nr. 10.1.
(1) Falls zwischen Außen- und Innenschale keine
Dichtungsschicht angeordnet wird, d.h. die Innen- 10.2 Thermische Einwirkungen
schale selbst die Dichtungsfunktion übernehmen Es gilt Abschnitt 1 Nr. 10.2.
muss, ist die Innenschale als wasserundurchlässige
Betonkonstruktion auszuführen. Dabei ist die Kon-
struktion entsprechend Abschnitt 1 Nr. 8 auszubilden. 10.3 Brandschutzmaßnahmen für die
(2) Es ist die Dichtigkeitsklasse 2 einzuhalten. Konstruktion
Es gilt Abschnitt 1 Nr. 10.3.
9 Tunnelentwässerung
10.3.1 1-schalige Konstruktionen
9.1 Allgemeines (1) Bei 1-schaligen Tübbingkonstruktionen dienen
(1) Es ist grundsätzlich zwischen der Wasserablei- die seitlich des Verkehrsraumes angeordneten An-
tung während der Bauzeit und der Entwässerung prallwände auch als Brandschutz. Als Nennmaß ist
nach Fertigstellung des Bauwerks zu unterscheiden. eine Betondeckung von 6 cm vorzusehen

(2) Alle anfallenden Wässer und andere Flüssigkei- (2) Der freiliegende Firstbereich ist mit Brandschutz-
ten müssen gesammelt und vor Einleitung in einen systemen auszukleiden. Bei der Dimensionierung
Vorfluter je nach Verschmutzungsgrad ggf. in einem des Brandschutzsystems sind die Sog- und Druck-
Absetzbecken, Leichtflüssigkeitsabscheider und/oder belastungen aus dem Straßenverkehr zu beachten.
einer Neutralisationsanlage entsprechend den was- (3) Alternativ zur Auskleidung mit Brandschutzplat-
serrechtlichen Vorgaben und Auflagen behandelt ten sind auch andere Schutzsysteme zulässig (z.B.
werden. Dies ist in der Leistungsbeschreibung an- Brandschutzbeton mit PP-Fasern), soweit ein ent-
zugeben. sprechender Nachweis erbracht ist.

9.2 Maßnahmen zur Wasserableitung 10.3.2 2-schalige Konstruktionen


während der Bauzeit Bei 2-schaligen Tübbingkonstruktionen sind für die
(1) Während der Bauzeit eines Tunnels können fol- Innenschale bei Einhaltung der konstruktiven Anfor-
gende Wässer anfallen: derungen nach Abschnitt 1 Nr. 7 keine zusätzlichen
Brandschutzmaßnahmen erforderlich.
– Brauchwasser,
– Bergwasser, 10.4 Brandschutzmaßnahmen für
– Niederschlagswasser, den Innenausbau
– Leckwasser. Es gilt Abschnitt 1 Nr. 10.4.
(2) Die unterschiedlichen Maßnahmen der Wasser-
ableitung bei steigendem bzw. fallendem Vortrieb
sind zu beachten.
(3) Bei 2-schaligen Konstruktionen ist in der Lei-
stungsbeschreibung eine Grenze für die zulässige
Leckwassermenge im Bauzustand anzugeben.
(4) Während der Baudurchführung sind die Mengen
der anfallenden Wässer zu protokollieren.
(5) Örtlich austretendes Wasser ist zu fassen und
abzuleiten.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 17


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 3 Maschinelle Schildvortriebsverfahren

11 Innenausbau und (3) Die Fugen der Anprallwände sind versetzt zu den
Tübbingfugen anzuordnen.
Querschläge
(4) Für die Aufhängung der Anprallwände sind Bol-
zen oder andere Konstruktionselemente vorzusehen.
11.1 Allgemeines
(5) Die Tübbingkonstruktion und die Anprallwänden
Es gilt Abschnitt 1 Nr. 11. sind baulich zu trennen (z.B. durch eine Noppenfo-
lie).
11.2 Straßenaufbau und Sohl-
abdichtung 11.3.2 2-schalige Konstruktionen
Es gilt Abschnitt 1 Nr. 11.3.
11.2.1 1-schalige Konstruktionen
(1) Bei 1-schaligen Konstruktionen unterscheidet
man die in Bild 5.3.4 und Bild 5.3.5 dargestellten
Möglichkeiten der Sohlgestaltung. In der Regel wer-
den Systeme mit Sohlauffüllung ausgebildet.
(2) Bei Systemen mit Sohlauffüllung gelten für die
Sohlauffüllung die Zusätzlichen Technischen Ver-
tragsbedingungen für Erdarbeiten im Straßenbau
(ZTVE-StB).
(3) Vor dem Einbau der Sohlauffüllung ist der Sohl-
bereich der Tübbingröhre mit einem Trennvlies aus-
zukleiden.
(4) Neben der Vollauffüllung besteht die Möglichkeit,
Kanäle zu integrieren (Bild 5.3.4).
(5) Es ist jeweils am Tiefpunkt eine geeignete Drä-
nagemöglichkeit vorzusehen.
(6) Bei aufgeständerten Systemen (Bild 5.3.5) ist die
Fahrbahnabdichtung gemäß Teil 7 Abschnitt 1 aus-
zuführen. Bild 5.3.4: 1-schalige Konstruktion mit Sohlauffüllung

(7) Es ist eine geeignete Entwässerung auszubilden.

11.2.2 2-schalige Konstruktionen


(1) Bei 2-schaligen Konstruktionen werden in der
Regel Systeme mit geschlossener Sohle ausgebil-
det (siehe Bild 5.3.6).
(2) Bei Ausbildung des Straßenaufbaus wie auf der
freien Strecke, ist keine innenseitige Abdichtung der
Sohle erforderlich.

11.3 Wand- und Deckenflächen


11.3.1 1-schalige Konstruktionen
(1) Als Schutz der Tübbingkonstruktion vor Fahr-
zeuganprall sowie zum baulichen Brandschutz sind
seitlich des Verkehrsraumes Anprallwände in hellem
Sichtbeton herzustellen (siehe Nr. 10.3.1).
(2) Bei der Planung und Gestaltung der Wand- und Bild 5.3.5: 1-schalige Konstruktion mit aufgeständerter Fahrbahn
Deckenflächen sind die Anforderungen der techni-
schen Ausrüstung (z.B. Notrufnischen) zu berück-
sichtigen. Insbesondere ist auf eine ausreichende
Betondicke unter Berücksichtigung der Herstelltole-
ranzen einschließlich der Schildfahrttoleranz und der
erforderlichen Leerrohre und Nischen zu achten.

18 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 3 Maschinelle Schildvortriebsverfahren

Bild 5.3.6: 2-schalige Konstruktion mit geschlossener Sohle

11.4 Lärmschutzbekleidungen
Es gilt Abschnitt 1 Nr.11.4.

11.5 Zwischendecken und Trenn-


wände
Es gilt Abschnitt 1 Nr. 11.5.

11.6 Notgehwege, Leitungstrassen


und Schächte
Es gilt Abschnitt 1 Nr. 11.6.

11.7 Querschläge
Bei der Konstruktion der Querschläge sind die be-
triebstechnischen Einrichtungen zu berücksichtigen.

11.8 Zugänglichkeit der Konstruktion


Es gilt Abschnitt 1 Nr. 11.8.

12 Bauwerksunterlagen und
Dokumentation
Es gilt Abschnitt 1 Nr. 12.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 19


Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 4 Betriebstechnische Ausstattung

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 5
Tunnelbau

Abschnitt 4
Betriebstechnische Ausstattung

Das FGSV-Regelwerk (Nr. 340), Ausgabe 2007 wird mit Erlaubnis der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e.V.
wiedergegeben. Es ist beim FGSV Verlag, Wesselinger Str. 17, 50999 Köln, erhältlich.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 4 Betriebstechnische Ausstattung

Inhalt Seite

1 Allgemeines ............................................. 3
1.1 Grundsätzliches ........................................ 3
1.2 Geltungsbereich ........................................ 3
1.3 Begriffsbestimmungen .............................. 3
2 Ausführung .............................................. 3
2.1 Ausführungsunterlagen ............................. 3
2.2 Lastannahmen .......................................... 3
2.3 Gebrauchsdauer ....................................... 3
2.3.1 Allgemeines .............................................. 3
2.3.2 Anforderungsklassen ................................ 3
2.3.3 Materialanforderungen .............................. 3
2.4 Sonstige Anforderungen an Bau-
und Anlagenteile ....................................... 4
2.4.1 Materialverhalten unter Wärme-
belastung .................................................. 4
2.4.2 Funktionserhalt unter Wärmebelastung .... 4
2.4.3 Schutzart ................................................... 5
2.4.4 Sonstige konstruktive Gestaltung ............. 5
2.4.5 Brandschottungen ..................................... 5
2.5 Befestigungsmittel und Aufhänge-
konstruktionen ........................................... 5
2.5.1 Befestigungsmittel im Beton ..................... 5
2.5.2 Sonstige konstruktive Anforderungen ....... 5
3 Baubegleitende Maßnahmen ................. 5
3.1 Vermessungsarbeiten ............................... 5
3.2 Entsorgung von Abfällen ........................... 5
4 Eignungs- und Funktionsprüfungen ..... 6
4.1 Prüfungen beim Hersteller ........................ 6
4.2 Prüfungen vor Ort ..................................... 6
4.2.1 Prüfungen nach dem Einbau .................... 6
4.2.2 Funktionsprüfungen von Anlagen-
systemen................................................... 6
5 Dokumentation ........................................ 7
5.1 Allgemeines .............................................. 7
5.2 Prüfunterlagen .......................................... 7
5.3 Bestandsunterlagen .................................. 7
5.4 Betriebs- und Wartungsunterlagen ........... 8

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 4 Betriebstechnische Ausstattung

1 Allgemeines 2.3.2 Anforderungsklassen


(1) Bau- und Anlagenteile im Tunnel sind Anforde-
1.1 Grundsätzliches rungsklassen gemäß Tabelle 5.4.1 zuzuordnen. Das
(1) Der Teil 5 Abschnitt 4 gilt nur in Verbindung mit zusätzliche Schutzziel der Anforderungsklasse II ist
dem Teil 1 Allgemeines. die Vermeidung eines Absturzes von Bau- und An-
lagenteilen.
(2) Für die Planung von Straßentunneln sind die
„Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von (2) Bei einer Kraftübertragung von zweidimensiona-
Straßentunneln“ (RABT) zu beachten. len Elementen (Scheiben oder Platten) auf eindimen-
sionale (Stäbe), z.B. von Leuchtengehäusen auf Hal-
terungen, kann die Scheibe oder Platte (somit das
1.2 Geltungsbereich Leuchtengehäuse) der Anforderungsklasse I zuge-
Dieser Abschnitt gilt für die Neuanlage, die Erhal- ordnet werden, wenn mindestens drei kraftüber-
tung und die Erneuerung der betriebstechnischen tragende Verbindungselemente aus Material beste-
Ausstattung von Straßentunneln. hen, das der Anforderungsklasse II entspricht.

1.3 Begriffsbestimmungen Tabelle 5.4.1: Zuordnung von Bau- und Anlagenteilen zu An-
forderungsklassen
Es werden die Begriffsbestimmungen aus den ein-
schlägigen DIN-Normen, VDE-Vorschriften und den
Anforde- Bau- oder Anlagenteil
RABT verwendet. rungsklasse
I Alle Bauteile, soweit sie nicht der
2 Ausführung Anforderungsklasse II zuzuordnen sind.
II Sämtliche für die Kraftübertragung
2.1 Ausführungsunterlagen erforderlichen Teile von Aufhänge-
konstruktionen einschließlich der
(1) Es gilt der Teil 1 Abschnitt 2 Nr. 1. Befestigungselemente.
(2) Die betriebstechnischen Belange sind entspre-
chend zu berücksichtigen.
2.3.3 Materialanforderungen
2.2 Lastannahmen 2.3.3.1 Stahl mit Korrosionsschutz
(1) Für die im Tunnel befestigten Ausstattungsteile (1) Bau- und Anlagenteile aus Stahl, der nicht zu den
bzw. -konstruktionen sind längs und quer zur Fahrt- nicht rostenden Stählen gemäß Nr. 2.3.3.2 gehört,
richtung die Einwirkungen aus Druck und Sog mit sind gegen den korrosiven Angriff mit Schutz-
mindestens 0,5 kN/m2 anzusetzen, sofern nicht ein systemen auszurüsten.
höherer Wert gemäß Abschnitt 1 Nr. 3.2.4 maßge- (2) Bau- und Anlagenteile aus Stahl mit Korrosions-
bend ist. schutz erfüllen nicht die Anforderungsklasse II ge-
(2) Dynamische Lasten (z.B. aus rotierenden Mas- mäß Tabelle 5.4.1.
sen von Maschinen) sind nach Angaben des Maschi- (3) Das Korrosionsschutzsystem muss die Bedin-
nenherstellers anzusetzen. gungen des Teils 4 Abschnitt 3 erfüllen. Es ist ein
Mehrschichtensystem aus mindestens einem metal-
2.3 Gebrauchsdauer lischen Überzug und einer Polymerbeschichtung vor-
zusehen. Die Mindestschichtdicken betragen für den
2.3.1 Allgemeines metallischen Überzug 80 µm und für die Polymer-
beschichtung 160 µm. Die Schutzschichten müssen
Zur Sicherstellung einer langen Gebrauchsdauer der das gesamte Bauteil geschlossen umhüllen.
betriebstechnischen Ausstattung müssen deren Bau-
und Anlagenteile, die im Tunnel angeordnet sind, (4) Es sind nur zerstörungsfreie Schichtdickenmess-
ungen zulässig. Nach dem Aufbringen einer Feuer-
– eine den starken korrosiven Angriff hinreichend verzinkung dürfen Bauteile nicht mehr formgebend
berücksichtigende Konstruktion aufweisen (z.B. bearbeitet werden.
Schutz durch Kapselung),
(5) Alle Verbindungselemente (Schrauben, Muttern,
– einen Korrosionsschutz nach dem Stand der Klauen, Beilagen usw.) sind mit dem gleichen Kor-
Technik aufweisen (z.B. durch Beschichtungen) rosionsschutz auszustatten.
oder
– aus Material bestehen, das dem korrosiven An-
griff dauerhaft standhält.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 3


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 4 Betriebstechnische Ausstattung

Tabelle 5.4.2: Mindestanforderungen an nicht rostende Stähle

Anforderungs- Widerstandsklasse
Wirksumme 1)
klasse (gemäß Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung Z 30.3-6)
I ≥ 25 III / mittel
≥ 40
II IV / stark
Mo-Gehalt ≥ 6 %
1) Wirksumme = Cr-Gehalt (%) + 3,3 x Mo-Gehalt (%) + 30 x N-Gehalt (%)

Bei der Berechnung der Wirksumme werden die Mittelwerte angesetzt.

2.3.3.2 Nicht rostender Stahl 2.4 Sonstige Anforderungen an Bau-


Nicht rostender Stahl erfüllt die Anforderungsklas- und Anlagenteile
se II gemäß Tabelle 5.4.1, wenn er den Anforderun-
gen an die in der Allgemeinen bauaufsichtlichen Zu- 2.4.1 Materialverhalten unter Wärme-
lassung Z 30.3-6 „Erzeugnisse, Verbindungsmittel belastung
und Bauteile aus nichtrostenden Stählen“ definier- Für Bau- und Anlagenteile aus Kunststoff muss der
ten Widerstandsklassen und den Mindestanforderun- Nachweis der Eignung vorgelegt werden:
gen gemäß Tabelle 5.4.2 genügt.
2.4.1.1 Beurteilung der Brandgefahr
2.3.3.3 Aluminium
Die Beurteilung der Brandgefahr für im Tunnel ein-
(1) Bau- oder Anlagenteile aus Aluminium erfüllen zusetzende Bau- und Anlagenteile erfolgt nach der
nicht die Anforderungsklasse II gemäß Tabelle 5.4.1. Glühdrahtprüfung gemäß DIN EN 60695-2-11,
(2) Es dürfen nur korrosionsbeständige Werkstoffe Schärfegrad 960 °C.
mit einem Cu-Gehalt von höchstens 0,1 % verwen-
det werden. 2.4.1.2 Entflammbarkeit bei Einwirkung von
Flammen als Zündquelle
(3) Bei Gusslegierungen sind nur Werkstoffe gemäß
DIN EN 1706, Tabelle A.1, Korrosionsbeständigkeit (1) Die Entflammbarkeit bei Einwirkung von Flam-
„A“ (ausgezeichnet), zulässig. men als Zündquelle für im Tunnelraum offen einzu-
setzende Bau- und Anlagenteile ist durch die Brenn-
(4) Bei Knetlegierungen sind nur Werkstoffe gemäß prüfung gemäß DIN EN 60695-11-2 0- Kategorie 5VA
DIN EN 573-4, Tabelle 5 (Serie 5000), Schweißtech- nachzuweisen.
nische Anwendung „A“ zulässig.
(2) Für im Tunnelraum hinter Blechabdeckungen
(5) Es ist ein Korrosionsschutz gemäß DIN 4113-1, einzusetzende Bau- und Anlagenteile (z. B. Verteiler-
Abschnitt 10 durchzuführen, ggf. einschließlich der kästen) wird die Entflammbarkeit durch die Brenn-
Maßnahmen gegen Kontaktkorrosion. Eine Chroma- prüfung gemäß DIN EN 60695-11-10 - Kategorie V-
tierung muss den Anforderungen der DIN 50939 1 nachgewiesen.
genügen. Eine anodische Oxidierung muss den An-
forderungen der DIN 17611 genügen, wobei die Min- 2.4.2 Funktionserhalt unter Wärmebelastung
destschichtdicke der Oxidschicht der Klasse 25 (ge-
mäß DIN 17611, Tabelle 2) entsprechen muss. Die (1) Bestimmte für die Sicherheit notwendige Einrich-
geforderten Gütemerkmale sind vor der Montage tungen müssen auch unter Wärmebelastung ihre
anhand eines Werkprüfzeugnisses des Herstellers planmäßige Funktion innerhalb einer Mindestdauer
gemäß DIN EN 10204 nachzuweisen. uneingeschränkt erfüllen.
(2) Die Erfüllung der Mindestbedingungen gemäß
2.3.3.4 Kunststoffe Tabelle 5.4.3 ist anhand von Prüfzeugnissen einer
Bau- oder Anlagenteile aus Kunststoff erfüllen nicht amtlichen Materialprüfanstalt nachzuweisen.
die Anforderungsklasse II gemäß Tabelle 5.4.1.

Tabelle 5.4.3: Funktionserhalt unter Wärmebelastung

Anlagenteil Temperatur Dauer des


[° C] Funktionserhalts
[min]
Strahlventilator 250 ≥ 90
Rauch-Absaugklappe 400 ≥ 90

4 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 4 Betriebstechnische Ausstattung

2.4.3 Schutzart Wärmeisolierung versehen, darf deren Schutzwir-


kung bei der Bemessung berücksichtigt werden.
Die Mindestbedingungen gemäß Tabelle 5.4.4 sind
zu erfüllen. (3) Wird der Schutz der Bewehrung nach Teil 5 Ab-
schnitt 2 durch die Betondeckung gewährleistet,
muss die Einbindelänge auch für den Zustand „Be-
Tabelle 5.4.4: Schutzart von Bau- und Anlagenteilen nach tondeckung abgeplatzt“ bemessen sein. In diesem
DIN 40050
Fall darf der Sicherheitsbeiwert 1,05 angesetzt wer-
Anlagenteil Schutzart den.
Leuchte, Axialventilator, Strahlventilator, IP 65
Verteiler in Nische 2.5.2 Sonstige konstruktive Anforderungen
Nischenabdeckung IP 54 (1) Aufhängekonstruktionen sind konstruktiv so aus-
zuführen, dass im Brandfall der lichte Raum des Tun-
nels vollständig frei bleibt und in keiner Weise durch
2.4.4 Sonstige konstruktive Gestaltung abgestürzte oder herunterhängende Bau- und An-
lagenteile eingeschränkt ist.
(1) Zur Minimierung der Dauer von Verkehrsbehin-
derungen aufgrund von Arbeiten zur Störungsbe- (2) Einzelne Kabel, insbesondere Brandmeldekabel
seitigung oder Instandhaltung sollen auszutauschen- oder Kabelantennen, dürfen mit Elementen aus
de Teile leicht zugänglich und mit nur kurzem Zeit- Kunststoff befestigt werden, wenn sie in Abständen
aufwand auswechselbar sein. von ca. 10 m mit Elementen aus Material verankert
(2) Leuchten müssen so gestaltet sein, dass eine sind, das der Anforderungsklasse II gemäß Tabel-
maschinelle Reinigung erfolgen kann. le 5.4.1 genügt.
(3) Strahlventilatoren sind zusätzlich mit Fangvor-
2.4.5 Brandschottungen richtungen aus nichtrostendem Stahl der Anforde-
rungsklasse I zu sichern. Das Fallen in die Fangvor-
(1) Durchbrüche mit und ohne Leitungen, mit Ka- richtung muss zu einer Störmeldung bei der Tunnel-
beln belegte oder nicht belegte Kabelrohre und an- überwachung führen.
dere vergleichbare Öffnungen in Decken, Wänden
usw. müssen mit Brandschottungen gegen das
Durchschlagen von Bränden und das Durchströmen 3 Baubegleitende Maßnahmen
von Gasen abgedämmt werden. Die Feuerwider-
standsdauer dieser Brandschottungen muss nach 3.1 Vermessungsarbeiten
DIN 4102-12 mindestens 90 Minuten betragen. Die (1) Die räumliche Lage der im Tunnel zu montieren-
Prüfzeugnisse einer amtlichen Materialprüfanstalt den Ausstattungselemente ist unter Berücksichti-
für Brandprüfung sind auf Verlangen vorzulegen. gung des einzuhaltenden lichten Raumes in Lage
Die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung des und Höhe auf die Fahrbahnachse zu beziehen.
Schottungsmaterials bzw. der Schottungssysteme Grundlagen sind die vom Auftraggeber vor Beginn
durch das Deutsche Institut für Bautechnik muss vor- der Montagearbeiten übergebene verbindliche Fahr-
liegen. bahnachse (Trasse und Gradiente) und die zur Ver-
(2) Das Schottungsmaterial muss frei von Asbest-, fügung gestellten Festpunkte.
Phenol- oder Halogenbestandteilen sein. Entspre- (2) Bei der Abnahme ist ein Einmess-Protokoll mit
chende Nachweise sind vor dem Einbau vorzulegen. Nachweis der Einhaltung der Lichtraum- und sonsti-
gen Bedingungen des Tunnelquerschnitts vorzule-
2.5 Befestigungsmittel und gen.
Aufhängekonstruktionen
3.2 Entsorgung von Abfällen
2.5.1 Befestigungsmittel im Beton
Der Auftragnehmer hat entsprechende Nachweise
(1) Es gelten die Abschnitte 1 und 2. Auf die zusätz- über die Entsorgung der Abfälle vorzulegen, die bei
lichen Anforderungen gemäß Nr. 2.3.2 hinsichtlich der Erbringung seiner Bauleistungen anfallen.
der Materialwahl wird hingewiesen. Die erforderliche
Tragfähigkeit und Einbindetiefe der Befesti-
gungsmittel bzw. Verankerung im Beton sind auch
für die Zustände bei und nach Brandeinwirkung nach-
zuweisen.
(2) Ist die Betonoberfläche mit einer Brandschutz-

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 5


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 4 Betriebstechnische Ausstattung

4 Eignungs- und Funktions- 4.2.2.3 Lüftung

prüfungen (1) Es sind zu messen:


– Volumenstrom und Strömungsgeschwindigkeit im
4.1 Prüfungen beim Hersteller Tunnel, in Luft- und Rauchabzugskanälen,
Die Feststellung des Zustandes von werksgefertigten – elektrische Leistungsaufnahme,
Bau- und Anlagenteilen (sogenannte „Werksabnah- – Schalldruckpegel (Verkehrsraum, Umfeld der Por-
men“) ist durchzuführen. tale und Schächte).
(2) Neben der messtechnischen Prüfung der einzel-
4.2 Prüfungen vor Ort nen Anlagenteile ist eine Funktionsprüfung der ge-
samten Anlage durchzuführen. Das vertraglich ver-
4.2.1 Prüfungen nach dem Einbau einbarte Steuer- und Regelungsschema wird durch
Simulation der Eingangsparameter abgefahren.
(1) Der Auftragnehmer hat die Prüfungen im Beisein
des Auftraggebers durchzuführen. (3) Zu prüfen sind:
(2) Bestimmte Prüfungen können erst nach Ver- – Einfluss von Messwertänderungen auf die Lüf-
kehrsübergabe des Tunnels durchgeführt werden tungsprogramme,
(vgl. z.B. 4.2.2.5). – Stabilität der Lüftung (Messzyklen, Zeitglieder,
Einschaltsperren),
4.2.2 Funktionsprüfungen von Anlagen- – Lüftungssteuerung im Brandfall (je nach Vorga-
systemen be aufgrund simulierter Brände oder realer Brand-
versuche).
4.2.2.1 Allgemeines
4.2.2.4 Pumpen-Anlagen
(1) Vor der Abnahme eines Funktionsbereichs ist
dessen planmäßige Funktion durch eine Funktions- Zu prüfen sind:
prüfung nachzuweisen. – planmäßige Ein- und Ausschalt-Wasserspiegel-
höhen,
(2) Neben der stichprobenartigen Prüfung der Funk-
tion einzelner gleichartiger Abschnitte oder Teile der – bei mehreren Pumpen: zyklisches Tauschen nach
Anlage ist eine Prüfung der Gesamtfunktion (Zusam- Spielwechsel.
menwirken mehrerer oder aller Anlagenteile) durch-
zuführen. 4.2.2.5 Messeinrichtungen

(3) Sämtliche zu prüfenden Parameter sind zu mes- Von jedem Messgerät im Tunnel sind die Messwerte
sen. Die Auswertung der Prüfung erstreckt sich auf durch eine unabhängige Vergleichsmessung zu be-
den Erfüllungsgrad des Parameters (Soll-Ist-Ver- stätigen. Diese ist nach Verkehrsübergabe des Tun-
gleich). Jede Abweichung vom Sollwert ist zu analy- nels unter Verkehr mit Hilfe eines mobilen geeichten
sieren. Bei ungenügender Erfüllung des Solls ist nach Gerätes über eine Dauer von mindestens 6 Stunden
Beseitigung der Ursachen die Prüfung zu wiederho- durchzuführen.
len.
4.2.2.6 Steuer- und Leittechnik
(4) Funktionsprüfungen sind Nebenleistungen, wenn
sie sich auf Anlagen oder Anlagensysteme beziehen. (1) Es sind sowohl die einzeln erstellten Bestand-
teile der Steuer- und Leittechnik (DV-Teilsysteme)
(5) Funktionsprüfungen von Anlagensystemen, für zu prüfen als auch ihre Gesamtfunktion im Zusam-
die der Auftragnehmer einzelne Elemente herzustel- menwirken aller Teile der betriebstechnischen Aus-
len hat, deren Zusammenwirken bzw. deren Gesamt- stattung. Zu unterscheiden sind Abläufe im Normal-
funktion von ihm jedoch nicht zu vertreten ist, sind betrieb und bei Störungen.
Besondere Leistungen.
(2) Die Prüfung der Gesamtfunktion ist im Rahmen
4.2.2.2 Beleuchtung eines Probebetriebes durchzuführen. Dabei ist der
Nachweis zu erbringen, dass die erstellten Bestand-
(1) Für die Beleuchtung erfolgt eine messtechnische
teile der Steuer- und Leittechnik sowohl im Zusam-
Prüfung der lichttechnischen Gütekriterien der ein-
menspiel untereinander als auch im Umfeld ihrer Ein-
zelnen Tunnelzonen (Einsichtsstrecke, Übergangs-
satzumgebung den geforderten Leistungsumfang im
strecke, Innenstrecke) bei verschiedenen Schaltzu-
Dauerbetrieb erbringen.
ständen der Beleuchtungsanlage.
(3) In Abhängigkeit von den Funktionen der erstell-
(2) Die Messung ist nach DIN 67524-2 durchzufüh-
ten Bestandteile der Leittechnik gliedert sich der
ren.
Probebetrieb in die Phasen Blindbetrieb und Normal-
betrieb.

6 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 4 Betriebstechnische Ausstattung

– Im Blindbetrieb werden die DV-Teilsysteme in 5.3 Bestandsunterlagen


vollem Umfang in das Gesamtsystem integriert.
Von den DV-Teilsystemen gelieferte Ergebnisse (1) Es gilt der Teil 1 Abschnitt 2 Nr. 4.
(Schaltungen, Meldungen) werden aber nicht an (2) Die betriebstechnischen Belange sind entspre-
die Anlagenteile weitergeleitet. chend zu berücksichtigen.
– Im Normalbetrieb werden die DV-Teilsysteme in (3) Die Bestandsunterlagen müssen alle eingebau-
vollem Umfang in das Gesamtsystem integriert. ten bzw. gelieferten Anlagen umfassen.
Von den DV-Teilsystemen gelieferte Ergebnisse (4) Zu den Bestandsunterlagen gehören:
(Schaltungen, Meldungen) werden an die An-
lagenteile weitergeleitet. a) Beschreibungen der Funktion der Gesamtanlage
und aller Teilanlagen,
(4) Im Probebetrieb sind zu prüfen:
b) Bestandskarten aller Anlagen(teile) mit vollstän-
– Kennung, Meldung (z.B. Alarmanlage), Auslösung digen und detaillierten Angaben zu
der festgelegten Reaktionen (z.B. Verkehrsanlage
mit Tunnelsperrung, Schaltung der Lüftungsan- – Bezeichnung,
lage) bei bzw. nach Grenzwertüberschreitung – Fabrikaten, Typen, Geräte- und Bestellnum-
bestimmter Messwerte oder automatischer mern,
Brandmeldung, – Hauptabmessungen und Gewichten,
– Kennung, Meldung, Auslösung der festgelegten – technischen Daten,
Reaktionen (z.B. die Ersatzstromversorgung der
– Material, Korrosionsschutz,
angeschlossenen Verbraucher) bei bzw. nach
Netzausfall, – Datum der Inbetriebnahme,
– Kennung, Meldung, Versorgung der angeschlos- c) Montagepläne,
senen Verbraucher bei bzw. nach Netzwiederkehr, d) Aufstellungspläne,
– Funktion der Steuereinheiten und der Handbe- e) Prinzipschaltpläne,
dienebene bei bzw. nach Ausfall der Steuer- und f) Stromlaufpläne,
Leittechnik,
g) Kabelverlegungspläne mit vollständiger Darstel-
– Störungsmeldungen aller Anlagenteile. lung der Leitungsführung und Angabe von Quer-
schnitten und Adern,
5 Dokumentation h) Klemmenpläne und Schaltbild für jede Verteilung;
zusätzlich ist ein Exemplar in einer Tasche aus
5.1 Allgemeines Klarsichtfolie an der Innenseite der Schalt-
schranktür zu befestigen,
(1) Über die ausgeführten Leistungen ist eine Do-
kumentation vorzulegen. Sie umfasst die Bestands- i) Datenpunktliste für Überwachung, Steuerung,
unterlagen sowie die Betriebs- und Wartungsunter- Regelung, Meldung,
lagen. j) Regelungsschema zur Darstellung der zusam-
(2) Sämtliche Teile der Dokumentation sind in ana- menhängenden Funktion der Anlagenteile unter
loger und digitaler Form, nach Gewerken geordnet, Angabe der Sollwerte, Leistungen, Kenndaten,
mit Inhaltsverzeichnissen in DIN A4-Ordnern einge- Wirkungsweise der Steuerung und Regelung,
heftet vorzulegen. Planunterlagen in größeren For- Funktionsabhängigkeiten, Verriegelungen und
maten als DIN A 4 sind zusätzlich in kopier- bzw. Einstellungsdiagramme,
pausfähiger Form beizufügen. Zusätzlich ist die Do- k) Programme mit aktueller, vollständiger Software-
kumentation digital zu übergeben. Die Datenträger dokumentation (Quellcode):
sind mit Beschriftungen und Inhaltsangaben zu ver- – als kommentierte Auflistung (Ausdruck),
sehen. Die Datenformate sind mit dem Auftraggeber
– als Sicherungskopie auf Datenträger,
abzustimmen.
l) Erläuterung der Störmeldungen,
5.2 Prüfunterlagen m) Erdungspläne aller Schutz-, Betriebs- und Hilfs-
erden mit Übersichts- und Lageplan mit Mess-
Alle Prüfungen nach Nr. 4 sind zu dokumentieren. angaben und Messwerten, Lage aller Mess-
Die Unterlagen sind auf Verlangen dem Auftragge- stellen,
ber vorzulegen.
n) Einstellwerte sämtlicher Schutzeinrichtungen
(Selektivnachweis),
o) Niederschriften der Prüfergebnisse,

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 7


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 4 Betriebstechnische Ausstattung

p) Installationsbescheinigung entsprechend der Ex-


Verordnung für explosionsgeschützte Anlagen.

5.4 Betriebs- und Wartungs-


unterlagen
(1) Die Betriebs- und Wartungsunterlagen sind für
jede selbständig funktionierende und einzeln zu
wartende Anlage getrennt zu erstellen.
(2) Zu den Betriebs- und Wartungsunterlagen ge-
hören:
– Bedienungsanleitung für alle Anlagen(teile) und
Geräte,
– Funktion und Lage der Bedienungsorgane,
– Arbeitskarten mit Kurzbeschreibung der An-
lagen(teile), Art der Inspektions- und Wartungs-
arbeiten, zeitlicher Abstand (Turnus) bzw. Ter-
mine der Arbeiten,
– Liste der Spezialwerkzeuge,
– Eigenschaften der erforderlichen Betriebsmittel,
– Angaben zur Entsorgung ausgemusterter An-
lagenteile, verbrauchter Betriebsmittel und Rest-
betriebsmittel.

8 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 5 Abdichtung

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 5
Tunnelbau

Abschnitt 5
Abdichtung

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 5 Abdichtung

Inhalt Seite Seite

1 Allgemeines ................................................ 3 5.2.5 Fügetechnik ............................................... 10


1.1 Grundsätzliches ........................................... 3 5.2.6 Prüf- und Injektionseinrichtungen .............. 11
1.2 Begriffsbestimmungen ................................. 3 5.2.7 Einbau der Schutzschicht in der Sohle ...... 12
1.3 Geltungsbereich ........................................... 3 5.2.8 Verlegehilfen .............................................. 12
1.4 Anforderungen an die Beteiligten ................. 3 5.3 Übergang offene / geschlossene
2 Anwendungskriterien ................................ 5 Bauweise ................................................... 12

2.1 Allgemeines ................................................. 5 6 Qualitätssicherung .................................. 12

2.2 Dichtigkeitsklassen ...................................... 5 6.1 Überwachung der Bauprodukte der


Abdichtung ................................................. 12
3 Systemgrundlagen ..................................... 5
6.1.1 Erst- und Eignungsprüfung ........................ 12
3.1 Allgemeines ................................................. 5
6.1.2 Konformitätsnachweise / Überein-
3.2 Offene Bauweise .......................................... 5 stimmungsnachweise ................................. 12
3.3 Geschlossene Bauweise .............................. 6 6.2 Überwachung der Ausführung ................... 12
3.4 Druckentlastungssysteme ............................ 6 6.2.1 Eigenüberwachung der
4 Abdichtungselemente und Bauausführung ........................................... 12
Einbauteile .................................................. 7 6.2.2 Baustoffeingangsprüfungen ....................... 13
4.1 Allgemeines ................................................. 7 6.2.3 Fremdüberwachung der
4.1.1 Offene Bauweise .......................................... 7 Bauausführung ........................................... 13
4.1.2 Geschlossene Bauweise .............................. 7 6.3 Dokumentation der Ausführung ................. 13
4.2 Kunststoffdichtungsbahnen .......................... 7 7 Abrechnung und Vergütung ................... 13
4.2.1 Allgemeines ................................................. 7
4.2.2 Offene Bauweise .......................................... 7
4.2.3 Geschlossene Bauweise .............................. 7
4.3 Schutz- und Dränschichten .......................... 8
4.3.1 Allgemeines ................................................. 8
4.3.2 Offene Bauweise .......................................... 8
4.3.3 Geschlossene Bauweise .............................. 8
4.4 Einbauteile ................................................... 8
4.4.1 Befestigungselemente ................................. 8
4.4.2 Profilbänder .................................................. 8
4.4.3 Prüf- und Injektionseinrichtungen ................ 9
5 Ausführungstechnische
Anforderungen ........................................... 9
5.1 Offene Bauweise .......................................... 9
5.1.1 Verlegen der Kunststoffdichtungs-
bahnen ......................................................... 9
5.1.2 Schutzschichten und Schutz-
maßnahmen ................................................. 9
5.2 Geschlossene Bauweise .............................. 9
5.2.1 Allgemeines ................................................. 9
5.2.2 Einbau der Schutzschicht ............................ 9
5.2.3 Einbau der Kunststoffdichtungsbahnen ....... 9
5.2.4 Fugenausbildung ......................................... 9

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 5 Abdichtung

1 Allgemeines Kunststoffdichtungsbahnen (KDB) für Straßentunnel


in geschlossener und offener Bauweise behandelt.
1.1 Grundsätzliches (2) Für die Betonkonstruktionen in Verbindung mit
KDB und für wasserundurchlässige Betonkonstruk-
Der Teil 5 Abschnitt 5 gilt nur in Verbindung mit dem tionen (WUB-KO) gelten die Abschnitte 1 und 2, so-
Teil 1 Allgemeines. weit in diesem Abschnitt keine abweichenden Rege-
lungen vorgegeben werden.
1.2 Begriffsbestimmungen
(1) Es werden die Begriffe aus den einschlägigen 1.4 Anforderungen an die Beteiligten
DIN-Normen und Regelwerken verwendet. Ausführ- (1) Mit der Planung und Herstellung von Abdich-
liche Begriffsbestimmungen enthalten die Empfeh- tungsmaßnahmen von Straßentunneln dürfen nur
lungen zu Dichtungssystemen im Tunnelbau (EAG- solche Personen verantwortlich betraut werden, die
EDT) der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik e.V. fundierte Fachkenntnisse und praktische Erfahrun-
(DGGT). gen bei Abdichtungsarbeiten im Tunnelbau nachwei-
(2) Weitere Begriffsbestimmungen sind in den Bil- sen können.
dern 5.5.1 und 5.5.2 enthalten. (2) Zur Bauleitung und Arbeitsaufsicht dürfen nur
Führungskräfte eingesetzt werden, die bereits bei
1.3 Geltungsbereich entsprechenden Abdichtungsarbeiten nachweislich
tätig waren und ausreichende Kenntnisse für die ord-
(1) Dieser Abschnitt gilt für die bautechnische Aus- nungsgemäße Ausführung derartiger Arbeiten besit-
führung neuer sowie für die Erhaltung bestehender zen.
Straßentunnel. Es werden Abdichtungssysteme mit

Bild 5.5.1: Begriffsbestimmungen (Beispiel: Tunnel in offener Bauweise unter Verkehrswegen, Überdeckung > 1 m)

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 3


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 5 Abdichtung

Bild 5.5.2: Begriffsbestimmungen (Beispiel Tunnel in geschlossener Bauweise)

4 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 5 Abdichtung

2 Anwendungskriterien durch Befahrung während der Einbauphase zu schüt-


zen.
2.1 Allgemeines (5) Die Abdichtung muss unabhängig von den an-
grenzenden Bauteilen durchgängig dicht sein. Ein-
Hauptkriterien für die Systemauswahl der Abdichtung bauhilfsmittel – wie z.B. Befestigungselemente – oder
sind der Wasserdruck sowie die chemische Zusam- Injektionsanschlüsse dürfen die Wirksamkeit der
mensetzung des Wassers und des anstehenden Abdichtung im Betriebszustand des Tunnels nicht
Bodens. vermindern.

2.2 Dichtigkeitsklassen 3.2 Offene Bauweise


(1) Für die Dichtigkeitsklassen gilt Tabelle 5.5.1. (1) Die Abdichtungssysteme sind in Tabelle 5.5.2
(2) Bei der Ausführung der Abdichtung mit KDB ist geregelt.
die Dichtigkeitsklasse 1 einzuhalten. Die dazu erfor- (2) Tunnel in offener Bauweise (Rechteck-, Gewöl-
derlichen Maßnahmen sind den Tabellen 5.5.2 und bequerschnitte) werden in der Regel als WUB-KO,
5.5.3 zu entnehmen. nach Abschnitt 2, ohne äußere Abdichtung ausge-
führt.
3 Systemgrundlagen (3) Bei Abdichtung mit KDB gegen nicht drücken-
des Wasser darf die KDB nicht in waagerechten oder
3.1 Allgemeines schwach geneigten Deckenflächen enden (Gefahr
der Unterläufigkeit). Die KDB ist mittels Anschluss-
(1) Die Abdichtung aus miteinander gefügten KDB band oder Klemmschiene mindestens 30 cm unter-
liegt bei Tunneln in geschlossener Bauweise als fle- halb der Übergangskante von der waagerechten in
xible und in engen Grenzen dehnbare Schicht zwi- die senkrechte Fläche zu befestigen. Wenn die
schen der Außen- und der Innenschale. Die KDB ist Tunneldecke mit einer Arbeitsfuge zur Wand herge-
gegen die Außenschale mit einer Schutzschicht zu stellt wird, muss die KDB nach unten mindestens
sichern. Bei Tunneln in offener Bauweise liegt die 20 cm über die Arbeitsfuge hinausreichen (siehe Bild
KDB auf der Außenseite der tragenden Konstruktion 5.5.1).
und ist bauwerkseitig und bodenseitig jeweils mit ei-
ner Schutzschicht zu sichern. (4) Übergänge zur geschlossenen Bauweise oder
an andere Dichtungssysteme sind nach den Vorga-
(2) Die Abdichtung darf nicht zur Abtragung von ben von Nr. 5.3 vorzunehmen.
Schubkräften herangezogen werden.
(5) Bei Überführung von Verkehrswegen mit einer
(3) Sie muss mögliche Bewegungen aus den um- Überdeckung von weniger als 1,00 m ist für die
gebenden Bauwerksteilen schadlos aufnehmen kön- Tunneldecke eine Abdichtung gemäß Teil 7 Abschnit-
nen. te 1 bis 3 vorzusehen.
(4) Die Abdichtung ist gegen Beschädigungen z.B.
durch raue Kontaktflächen, Punktbelastung sowie

Tabelle 5.5.1: Dichtigkeitsklassen

Dichtigkeitsklasse Feuchtigkeitsmerkmale Anforderungen an die Dichtigkeit


Die Konstruktion muss so dicht sein, dass keine Feuchtstellen an den In-
1 vollständig trocken
nenseiten feststellbar sind.
Die Konstruktion muss so dicht sein, dass nur vereinzelt eine schwache
Durchfeuchtung an den Innenseiten feststellbar ist (z.B. aufgrund von
Verfärbung). Nach Berührung mit der trockenen Hand dürfen an der Hand
2 weitgehend trocken
keine Wasserspuren erkennbar sein. Ein aufgelegtes Löschblatt oder ein
saugfähiges Zeitungspapier darf sich nicht infolge Feuchtigkeitsaufnahme
verfärben.
Die Konstruktion muss so dicht sein, dass an den Innenseiten nur verein-
zelt und örtlich begrenzt handfeuchte Stellen auftreten. Als handfeuchte
Stellen sind solche anzusehen, an denen zwar eine Durchfeuchtung der
3 kapillare Durchfeuchtung
Konstruktion zu erkennen ist und aufgelegtes Zeitungs- oder Löschpapier
sich infolge Feuchtigkeitsaufnahme verfärbt, aber kein Tropfwasser aus-
tritt.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 5


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 5 Abdichtung

3.3 Geschlossene Bauweise Ableitung des Bergwassers nicht möglich, muss eine
wasserdruckhaltende Rundumabdichtung mit 3 mm
(1) Die Abdichtungssysteme sind in Tabelle 5.5.3 dicker KDB vorgesehen werden.
geregelt.
(8) Bei einlagiger Rundumabdichtung gegen drük-
(2) Tunnel in Spritzbetonbauweise erhalten in der kendes Wasser muss an jeder Blockfuge ein umlau-
Regel eine Abdichtung mit einer Lage KDB (siehe fendes außenliegendes Fugenband (Schottfugen-
Bild 5.5.2). band) angeordnet werden.
(3) Bei Abdichtung gegen nicht drückendes Wasser (9) Ab einem Wasserdruck von 10 m Wassersäule
muss durch die Lage des Tunnels über dem Berg- (WS) ist die Möglichkeit einer nachdichtenden
wasserspiegel und/oder durch den Einbau zuverläs- Verpressung durch ein integriertes Injektionssystem
sig wirksamer Einrichtungen zum Druckabbau (z.B. zwischen KDB und Innenschale vorzusehen.
Dränagen) dauerhaft sichergestellt sein, dass keine
Wasserdruckbeanspruchung auftritt. (10) Bei Wasserdrücken größer als 30 m WS ist zu
überprüfen, ob besondere Maßnahmen zu ergreifen
(4) Bei der dränierten Regelbauweise bleibt die Ab- sind. Hinweise und Beispiele finden sich in den EAG-
dichtung gegen nichtdrückendes Wasser auf das EDT.
Tunnelgewölbe beschränkt (Regenschirmab-
dichtung). Die KDB endet dabei am Gewölbefuß/
Sohlrand in Höhe der Dränage. Bei chemisch stark 3.4 Druckentlastungssysteme
angreifender Umgebung muss die KDB auch in der (1) Bei extrem hohem Wasserdruck können auch
Sohle durchlaufen. Druckentlastungssysteme z.B. Entlastungsöffnungen
(5) Kann das anstehende Bergwasser zuverlässig in der Tunnelauskleidung zum Einsatz kommen. Sie
auf Dauer drucklos abgeführt werden, ist eine müssen an ein geschlossenes Leitungssystem mit
Regenschirmabdichtung aus 2 mm dicker KDB aus- Begrenzung des Wasserdrucks angeschlossen wer-
reichend. den.
(6) Ist das umliegende Wasser/Bodengemisch che- (2) Bei längeren Tunnelbauwerken kann bei entspre-
misch stark angreifend, ist auch bei nicht drücken- chenden geologischen Voraussetzungen auch eine
dem Wasser eine Rundumabdichtung mit Trennung in Abschnitte unterschiedlichen Wasser-
2 mm dicker KDB erforderlich. druckes durch Einbau von Dammringen und Injek-
(7) Ist ein ständiger Wasserandrang mit Aufbau von tionsschirmen vorgesehen werden.
Wasserdruck zu erwarten und ist eine drucklose

Tabelle 5.5.2: Abdichtungssysteme von Tunnelbauwerken in offener Bauweise

Abdich- hydrostati- Chemischer erforderliche Zusatzmaßnahmen


tungsgeo- scher Druck Betonangriff Decke / Gewölbe Wand Sohle Blockfuge Arbeitsfuge (falls
metrie über Tunnel- nach DIN (falls erforder- vorhanden)
sohle [m WS] 4030 lich)

Regen- chemisch KDB 3 mm KDB 3 mm - -


schirm schwach bis
ohne mäßig an- innenliegendes ohne Fugen-
1
greifend WUB-KO ) blech
Fugenband
chemisch
stark angrei- KDB 3 mm -
fend
chemisch
innenliegendes
schwach bis 1
rundum WUB-KO ) Fugenband mit mit Fugenblech
mäßig an-
Stahllaschen
bis ca. 30 greifend

chemisch innenliegendes
stark angrei- WUB-KO + KDB 3 mm Fugenband mit mit Fugenblech
fend Stahllaschen
1) Regelkonstruktion (siehe Abschnitt 2)

6 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 5 Abdichtung

Tabelle 5.5.3: Abdichtungssysteme von Tunnelbauwerken in geschlossener Bauweise (Spritzbetonbauweise)

Abdich- hydrostati- Chemischer erforderliche Zusatzmaßnahmen


tungs- scher Druck Betonangriff
geometrie über Tunnel- nach DIN Gewölbe Sohle (falls Blockfuge Arbeitsfuge (falls Sonstiges
sohle [m WS] 4030 erforderlich) vorhanden)

chemisch KDB 2 mm )
1
- - - -
schwach bis
Regen- mäßig innenliegendes
schirm 4
angreifend WUB-KO ) Fugenband mit mit Fugenblech -
ohne
Stahllaschen
chemisch
stark KDB 2 mm - - -
angreifend
integriertes
1 außenliegendes mit Injektions-
rundum chemisch KDB 3 mm ) Injektions-
Schottfugenband schlauch 2
schwach bis system )
mäßig
innenliegendes
3
bis ca. 30 ) angreifend 4
WUB-KO ) Fugenband mit mit Fugenblech -
Stahllaschen
chemisch integriertes
außenliegendes mit Injektions-
stark KDB 3 mm Injektions-
Schottfugenband schlauch 2
angreifend system )

1) Regelkonstruktion
2) ab 10 m WS; bei einlagiger Abdichtung zwischen KDB und Innenschale
3) bei Wasserdruck > 30 m WS sind ggf. besondere Maßnahmen zu ergreifen, die im Einzelfall festzulegen sind
4) siehe Abschnitt 1

4 Abdichtungselemente und Sohlbereich ist eine zusätzliche innenliegende


Schutzschicht anzuordnen. In dränierten Tunneln ist
Einbauteile bei Wasserzutritt durch die Außenschale örtlich zu-
sätzlich zwischen der Spritzbetonaußenschale und
4.1 Allgemeines der bergseitigen Schutzschicht streifenweise eine
Dränschicht einzubauen.
(1) Die Materialien der Abdichtungselemente und
Einbauteile müssen untereinander und mit den an- (2) Als zusätzliche Einbauteile sind Befestigungs-
grenzenden Baustoffen und Bauteilen verträglich und elemente, Profilbänder, ggf. Prüf- und Injektions-
ggf. schweißbar sein. Die Einbauteile dürfen weder systeme und sonstige abdichtungswirksame Hilfs-
im Einbauzustand noch im Gebrauchszustand die maßnahmen zu verwenden.
Funktion der Abdichtung mindern.
(2) Wenn die Abdichtungselemente und Einbauteile 4.2 Kunststoffdichtungsbahnen
in Sonderfällen langfristig besonderen Beanspru-
chungen (z.B.: hohen Temperaturen, Drücken oder 4.2.1 Allgemeines
starken chemischen Angriffen) ausgesetzt sind, sind
Die KDB müssen den Anforderungen der Techni-
im Einzelfall besondere Anforderungen an die Ab-
schen Lieferbedingungen und Technischen Prüfvor-
dichtungselemente und Einbauteile festzulegen.
schriften für Kunstoffdichtungsbahnen und zugehö-
rige Profilbänder (TL/TP KDB) genügen.
4.1.1 Offene Bauweise
(1) Die Abdichtung besteht aus der KDB und einer 4.2.2 Offene Bauweise
bodenseitigen sowie bauwerkseitigen Schutz- Die KDB müssen in der Sohle bauwerksseitig und
schicht. im Wand- und Deckenbereich bodenseitig eine
(2) Als zusätzliche Einbauteile sind Profilbänder und Signalbeschichtung aufweisen, die Beschädigungen
sonstige abdichtungswirksame Hilfsmaßnahmen zu beim Verlegen oder bei nachfolgenden Arbeiten er-
verwenden. kennen lässt.

4.1.2 Geschlossene Bauweise 4.2.3 Geschlossene Bauweise


(1) Die Abdichtung besteht aus der KDB und einer Die KDB müssen auf der Tunnelinnenseite eine
bergseitigen Schutzschicht (siehe Bild 5.5.2). Im Signalbeschichtung aufweisen, die Beschädigungen

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 7


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 5 Abdichtung

beim Verlegen oder bei nachfolgenden Arbeiten er- (3) Als Schutz für die Sohlabdichtung werden be-
kennen lässt. wehrter Schutzbeton oder Schutzschichten aus
Kunststoffschutzbahnen verwendet.
4.3 Schutz- und Dränschichten (4) Der Schutzbeton muss mindestens 7 cm dick
sein und mindestens mit einer Matte Q 131 A be-
4.3.1 Allgemeines wehrt sein.
Schutzschichten mit oder ohne Dränfunktion und (5) Die Kunststoffschutzbahnen müssen mindestens
Dränschichten aus Geokunststoffen müssen den 3 mm dick und materialverträglich an die KDB an-
Anforderungen der Technischen Lieferbedingungen schweißbar sein.
und Technischen Prüfvorschriften für Schutz- und (6) Bei Befahrung der Sohlabdichtung muss die
Dränschichten aus Geokunststoffen (TL/TP SD) ge- Schutzschicht als bewehrter Schutzbeton ausgeführt
nügen werden.

4.3.2 Offene Bauweise 4.4 Einbauteile


(1) Zwischen Betonkonstruktion und KDB sind im
Decken- und Wandbereich Geotextilien als bau- 4.4.1 Befestigungselemente
werkseitige Schutzschicht zu verwenden. Im Sohl- (1) Die KDB darf nicht von den Befestigungssyste-
bereich ist als bauwerksseitige Schutzschicht eine men durchstoßen werden.
Kunststoffschutzbahn oder ein Schutzbeton anzuord-
nen. (2) Beim Einsatz von Rondellen darf der Nagel beim
Einschießen das Befestigungselement nicht durch-
(2) Abhängig von den jeweiligen Randbedingungen stanzen. Die Elemente sind so auszubilden, dass der
sind bodenseitig Schutzschichten mit oder ohne Nagelkopf vertieft sitzt und das Verkanten der Unter-
Dränfunktion vorzusehen. legscheiben verhindert wird, um die Beschädigung
(3) Die für die verschiedenen Bauteile erforderlichen der KDB zu vermeiden.
Arten der bodenseitigen Schutzschicht sind Tabelle (3) Das Befestigungselement ist so auszubilden,
5.5.4 zu entnehmen. dass eine Überbeanspruchung der KDB vermieden
(4) Es sind auch Kombinationen aus den genann- wird. Bei einer Überbeanspruchung der Verbindun-
ten Schutzschichtarten möglich. gen KDB / Befestigungselement muss der Bruch im
Befestigungselement erfolgen (Sollbruchstelle).
4.3.3 Geschlossene Bauweise
4.4.2 Profilbänder
(1) Als bergseitige Schutzschicht ohne Dränfunktion
sind Geotextilien einzubauen. Die Profilbänder müssen den Anforderungen der TL/
TP KDB genügen.
(2) Abhängig von den jeweiligen Randbedingungen
sind bergseitige Dränschichten aus Geokunststoffen
anzuordnen.

Tabelle 5.5.4: Schutzschichtarten in Abhängigkeit vom Einbauort der Schutzschicht für Tunnel in offener Bauweise

Art der Schutzschicht Einbauort der Schutzschicht


Sohle Wand Tunneldecke Gewölbequerschnitt
Rechteckquerschnitt Rechteckquerschnitt
1
Schutzbeton X X X )

Kunststoffschutzbahnen X X X X

Geotextilien / Dränmatten X X X X

1
Schutzmauerwerk X X )

1) nur in Ausnahmefällen

8 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 5 Abdichtung

4.4.3 Prüf- und Injektionseinrichtungen zusehen. Hierzu sind in der Blockfuge an die KDB
umlaufend außenliegende Fugenbänder (Schott-
(1) Alle Prüf- und Injektionseinrichtungen sind so zu
fugenbänder) zu schweißen, die in die Innenschale
konstruieren, dass sie beim Einbringen des Betons
einbetoniert werden.
nicht ihre Lage verändern damit eine Beschädigung
der KDB vermieden wird.
5.2.2 Einbau der Schutzschicht
(2) Im Fall einer Undichtigkeit der Abdichtung muss
durch diese Injektionseinrichtungen sowohl die Mög- (1) Das Geotextil ist mit geeigneten Befestigungs-
lichkeit des Wasseraustritts als auch der Injektion elementen / -mitteln zu befestigen.
gegeben sein. (2) Die Bahnen sind mindestens 10 cm zu überlap-
(3) Injektionsmittel und ihre Verwendung sind in Teil pen.
3 Abschnitt 5 geregelt.
5.2.3 Einbau der Kunststoffdichtungsbahnen
5 Ausführungstechnische (1) Die KDB sind mittels Befestigungselementen so
zu fixieren, dass sie einerseits beim Betonieren der
Anforderungen Innenschale möglichst wenig auf Zug beansprucht,
andererseits eine Faltenbildung vermieden wird.
5.1 Offene Bauweise
(2) Nicht ausreichend fest sitzende Befestigungs-
elemente müssen vor Aufschweißen der KDB ent-
5.1.1 Verlegen der Kunststoffdichtungs-
fernt und ersetzt werden.
bahnen
(3) Für die Anzahl der Befestigungspunkte sind fol-
(1) Die KDB sind lose zu verlegen und durch Schwei- gende Mindestforderungen einzuhalten:
ßen zu einer Gesamtfläche zu fügen.
– Sohle: 1 Stück/m2,
(2) An allen Endungen der Abdichtung ist die KDB
an das Anschlussband zu schweißen oder mit einer – Ulmen: 2 Stück/m2,
Klemmschiene zu verwahren. – Firste: 3 Stück/m2.
(4) Vor dem Einbau einer Schutzschicht in der Soh-
5.1.2 Schutzschichten und Schutz- le (siehe Nr. 5.2.7) darf die KDB nicht befahren wer-
maßnahmen den.
(1) Abgedichtete und für weitere Arbeiten freigege-
bene Flächen sind sofort nach den Verlegearbeiten 5.2.4 Fugenausbildung
gegen die zu erwartenden Einwirkungen und Bean- (1) Bei Abdichtungen gegen nichtdrückendes Was-
spruchungen, wie z.B. Witterungseinflüsse, zu schüt- ser ist mittig über der Blockfuge ein mindestens 0,50
zen. m breiter zusätzlicher Verstärkungsstreifen KDB oder
(2) Bei der Verfüllung der Baugrube darf die Abdich- eine Kunststoffschutzbahn in der Materialdicke der
tung nicht beschädigt werden. Im Bereich bis zu 20 KDB auf der Luftseite der KDB anzuordnen und beid-
cm über den Schutzschichten, darf das Größtkorn seitig zu schweißen. Dabei ist für eine Entlüftungs-
des Schüttmaterials 8 mm nicht überschreiten. Es möglichkeit zu sorgen.
ist nach den Zusätzlichen Technischen Vertragsbe- (2) Bei wasserdruckhaltenden Abdichtungen ist ein
dingungen und Richtlinien für Erdarbeiten im Stra- mindestens 0,60 m breites 6-stegiges außenliegen-
ßenbau (ZTVE-StB) zu verfüllen. des Fugenband (Schottfugenband) mit den Abmes-
(3) Die Bahnen der geotextilen Schutzschichten sind sungen gemäß Bild 5.5.3 anzuordnen. Das Fugen-
mindestens 10 cm zu überlappen und in ihrer Lage band ist an beiden Rändern mit einer mindestens 30
zu sichern. mm breiten Fügenaht auf die zuvor verlegten und
gefügten KDB aufzuschweißen. Die Verbindung
muss so fest sein, dass ein nachträgliches Ablösen
5.2 Geschlossene Bauweise
des Fugenbandes von der Abdichtung ausgeschlos-
sen ist.
5.2.1 Allgemeines
(3) Sind bei Abdichtung gegen nichtdrückendes
(1) Es ist ein Abdichtungsträger als separate Schicht Wasser größere Bewegungen im Bereich der Block-
herzustellen (siehe Abschnitt 1). fugen zu erwarten, ist der Einsatz eines Schottfugen-
(2) Die KDB sind lose zu verlegen und durch Schwei- bandes gemäß Bild 5.5.3 zu prüfen.
ßen zu einer Gesamtfläche zu fügen. (4) Im Firstbereich sind alle Zwischenräume der Ste-
(3) Bei einer Rundumabdichtung gegen drückendes ge zu entlüften. Es sind pro Stegzwischenraum min-
Wasser ist an jeder Blockfuge eine Abschottung vor- destens drei symmetrisch zum Scheitel angeordne-

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 9


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 5 Abdichtung

te Entlüftungen einzubauen (Bild 5.5.4 und Bild 5.2.5 Fügetechnik


5.5.5).
(1) Die Nähte zwischen den KDB und die Nähte
(5) Um beim Betonieren zwischen KDB und Schott- zwischen KDB und Fugenband müssen den Anfor-
fugenband einen Lufteinschluss zu verhindern, ist derungen der DVS 2225-5 entsprechen. Die Füge-
eine Öffnung im Schottfugenband (Bild 5.5.4) vorzu- nähte sind mit Schweißmaschinen auszuführen.
sehen.
(2) Die einzelnen KDB sind mindestens 8 cm zu
(6) Bei erwarteten Bewegungen von mehr als 5 mm überlappen. Verbindungen der lose verlegten KDB
zwischen den Blöcken sind besondere Maßnahmen sind als Überlappnaht mit Prüfkanal durch Warmgas-
im Bereich der Blockfuge zu ergreifen (z.B. Ab- oder Heizelement-Schweißen auszuführen.
polsterung).
(3) Bei T-Stößen muss die zuletzt geschweißte Naht
(7) Arbeitsfugen werden in der Regel nicht mit Profil- durchgängig prüfbar sein.
bändern abgedichtet (siehe Tabelle 5.5.3), sondern
(4) Kreuzstöße sind nicht zulässig.
erhalten einen Injektionsschlauch zur bedarfsweisen
Verpressung.

Bild 5.5.3: Grundabmessungen Schottfugenband, Tunnel in geschlossener Bauweise

10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 5 Abdichtung

(5) Die Breite der Einzelnähte einer Überlappnaht


mit Prüfkanal muss mindestens 15 mm betragen.
(6) Der Prüfkanal der Schweißnaht zur Verbindung
von zwei KDB ist in Abhängigkeit vom Material zwi-
schen 10 und 20 mm breit auszuführen.
(7) Kann die Schweißnaht an einzelnen Stellen (z.B.:
Nischen, Flicken) nicht als Überlappnaht mit Prüf-
kanal ausgebildet werden, ist eine mindestens 30
mm breite Überlappnaht ohne Prüfkanal (Vollnaht)
mit Warmgasschweißung zulässig. Die Dichtigkeit ist
mit Vakuumglocken zu prüfen. Dabei darf bei einem
Unterdruck von 0,5 bar nach 10 Sekunden kein
Druckabfall auftreten.
(8) Die Vollnaht kann nach bestandener Prüfung ggf.
mit einer Extrusionsauftragsnaht zusätzlich abgesi-
chert werden (Herstellerangaben sind zu berücksich-
tigen).
(9) Der zur Prüfung von Überlappnähten mit Prüf-
kanal aufgebrachte Druck von 2,5 bar darf nach 10
Minuten ohne weitere Luftzufuhr einen Abfall von
10% nicht übersteigen.
(10) Klebeverbindungen und Quellschweißungen
sind nicht zulässig.
(11) Schweißnahtverbindungen von lose verlegten
KDB dürfen ohne besondere Maßnahmen nicht bei Bild 5.5.4: Injektions-, Entlüftungs- und Nachbetonierein-
Umgebungstemperaturen unter 5 °C und nicht bei richtungen im Bereich der Blockfugen, Tunnel in
geschlossener Bauweise
relativer Luftfeuchtigkeit über 80% hergestellt wer-
den.
(12) Stumpfstöße von Profilbändern sind mit dem
Heizschwert unter Verwendung einer Führungs-
mechanik auszuführen. Nach der Fügung der
Stumpfnaht ist der entstandene Schweißwulst vor-
sichtig abzutragen. Der maximal zulässige Versatz
der Sperrankerachsen beträgt 2 mm.
(13) Die Fügearbeiten dürfen nur von Schweißern
mit gültigen Prüfzeugnissen gemäß DVS 2212-3
ausgeführt werden.
(14) Die Umgebungs- und Schweißbedingungen
sind während der Ausführung zu dokumentieren.

Bild 5.5.5: Injektions-, Entlüftungs- und Nachbetonierein-


richtungen im Bereich der Blockfugen, Abwicklung

5.2.6 Prüf- und Injektionseinrichtungen


(1) Zum Entlüften und Nachbetonieren im Bereich
der Blockfugen sind beiderseits der Blockfuge je-
weils mindestens sechs radial eingebaute Schläu-
che oder Rohre mit ca. 20 mm Innendurchmesser in
die Zwischenräume der Sperranker zu führen (siehe
Nr. 5.2.4). Die Anordnung der Nachbetonier- und
Entlüftungsschläuche ist Bild 5.5.4 und Bild 5.5.5 zu
entnehmen.

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 11


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 5 Abdichtung

(2) Beiderseits der Blockfugen sind im First- und 6 Qualitätssicherung


Ulmenbereich zusätzlich jeweils drei radial eingebau-
te Injektionsschläuche für eine eventuell erforderli- 6.1 Überwachung der Bauprodukte
che Nachdichtung des Schottfugenbandes in jeweils
der Abdichtung
einen Sperrankerzwischenraum zu führen. Die An-
ordnung der Injektionseinrichtungen im Bereich der
6.1.1 Erst- und Eignungsprüfung
Blockfugen ist Bild 5.5.4 und Bild 5.5.5 zu entneh-
men. (1) Für KDB und geotextile oder geotextilverwandte
Schutz- und Dränschichten sind Erstprüfungen
(3) Ab einem Wasserdruck von 10 m WS sind die
durchzuführen.
durch die Blockfugenbänder begrenzten Felder mit
einem Prüf- und Injektionssystem auszustatten. Die (2) Für Profilbänder, Kunststoffschutzbahnen und
Prüf- und Injektionsöffnungen sollen durch frei ge- nicht den Geotextilien zuzuordnenden Dränschichten
haltene Aussparungen, Schläuche oder Rohre ge- sind Eignungsprüfungen durchzuführen.
bildet werden und sind gegen Verschließen beim (3) Der Umfang der Prüfungen und die Anforderun-
Betonieren und bei der Firstspaltverfüllung zu schüt- gen an die Beschaffenheit und die Eigenschaften der
zen. Bei einer Undichtigkeit der KDB muss sowohl Bauprodukte sind in den TL/TP KDB und TL/TP SD
die Möglichkeit des Wasseraustritts, als auch der festgelegt.
Injektion durch die Öffnungen gegeben sein. Der
gegenseitige Abstand der Öffnungen in Längs- und
6.1.2 Konformitätsnachweise / Überein-
Ringrichtung darf höchstens 5 m betragen. Die Öff-
stimmungsnachweise
nungen müssen wasserdicht verschließbar sein, bei
Leitungen auch gegen den angrenzenden Beton. (1) Der Konformitätsnachweis für die KDB und die
(4) Die Durchführung von Nachbetonier- und Injek- geotextilen oder geotextilverwandten Schutz- und
tionsarbeiten im Zuge der Herstellung der Innen- Dränschichten ist gemäß TL/TP KDB und TL/TP SD
schale erfolgt nach Abschnitt 1. durchzuführen.
(2) Der Übereinstimmungsnachweis für die Profil-
5.2.7 Einbau der Schutzschicht in der Sohle bänder und Kunsstoffschutzbahnen ist gemäß TL/
TP KDB und TL/TP SD durchzuführen.
(1) Ein Eindringen von Fremdstoffen und Beton zwi-
schen Schutzschicht und KDB ist beim Einbau der
Schutzschicht und den nachfolgenden Arbeiten aus- 6.2 Überwachung der Ausführung
zuschließen.
6.2.1 Eigenüberwachung der Bauausführung
(2) Die Schutzschicht muss für den Bauzustand
gegen Verschiebungen gesichert sein. (1) Die Ausführung muss einer laufenden Eigen-
überwachung unterliegen.
5.2.8 Verlegehilfen (2) Die Produktidentität, die Eignung für den vorge-
sehenen Verwendungszweck und die allgemeine
Die Verlegehilfen (Gerüste, Verlegewagen etc.) sind
Beschaffenheit der Materialien sind laufend zu kon-
so auszubilden, dass sie die KDB nicht beschädi-
trollieren.
gen.
(3) Für die Prüfung des Abdichtungsträgers sind die
folgenden Prüfungen durchzuführen:
5.3 Übergang offene / geschlossene
– Prüfung der Oberflächenstruktur (Ebenheit und
Bauweise Mikrostruktur des Abdichtungsträgers),
Der Übergang von der offenen zur geschlossenen – Prüfung der Wasserzutritte.
Bauweise bzw. die Anschlüsse und Durchdringun-
gen an andere Abdichtungssysteme sind mit Profil- (4) Der Abdichtungsträger muss vom Auftragnehmer
bändern oder Los- und Festflanschkonstruktionen kontrolliert werden. Darüber ist ein Protokoll anzu-
auszuführen. fertigen und dem Auftraggeber zu übergeben. Die
Kontrolle kann auch abschnittsweise erfolgen. Der
Auftraggeber ist rechtzeitig über die Durchführung
der Kontrolle zu unterrichten. Die Schutzschicht und
die KDB dürfen nur mit Zustimmung des Auftragge-
bers eingebaut werden.
(5) Nach dem Verlegen der KDB ist eine Prüfung
der Oberfläche durchzuführen bzgl. der Gefahr ei-
ner Faltenbildung beim Betonieren bzw. Überschüt-
ten. Die Prüfung ist vom Auftragnehmer durchzufüh-

12 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


ZTV-ING Teil 5 Tunnelbau Abschnitt 5 Abdichtung

ren. Das Ergebnis ist zu protokollieren und dem Auf- – Bezeichnung der verwendeten Werkstoffe, Pro-
traggeber zu übergeben. Der Auftraggeber ist über dukte, Einbauteile und Baubehelfe,
die Durchführung der Prüfung zu unterrichten. – Datenblätter der Abdichtungselemente und Be-
(6) Die Prüfung der Nähte der KDB ist vom Auftrag- schreibung der Einbauteile,
nehmer gemeinsam mit dem Auftraggeber durchzu- – Übereinstimmungsnachweis bzw. CE-Begleit-
führen und zu protokollieren. Das gleiche gilt für die dokumente,
Schweißnähte zwischen Profilbändern und KDB. Es
gilt die DVS 2225-5. Die Protokolle sind dem Auf- – Ergebnisse der Eignungsprüfung,
traggeber zu übergeben. – Ergebnisse der Eigenüberwachung (Ausführung)
(7) Vor und nach dem Bewehren der Innenschale einschließlich Prüfzeugnis gemäß 6.2.2 (4),
ist die Abdichtung auf Beschädigungen zu überprü- – Ergebnisse der Kontrollprüfungen,
fen. Der Auftragnehmer hat dem Auftraggeber ein
– Verlegebestandsplan (Schweißnahtplan),
Protokoll zu übergeben.
– Einbaudaten bzw. Einbauzeitraum.
(8) Der Auftragnehmer hat sicherzustellen, dass ein-
zelne Bauteile für die Überprüfung fertiggestellter
Teilleistungen zugänglich sind. 7 Abrechnung und Vergütung
(9) Werden fertiggestellte Teilleistungen freigegeben, (1) Abdichtungsträger, KDB, Dränschicht und Schutz-
damit nachfolgende Teilleistungen ausgeführt wer- schicht werden einzeln nach der Fläche abgerech-
den können (z.B. Innenschale), gilt dies nicht als net. Profilbänder werden nach der Länge abgerech-
Abnahme im Sinn der VOB/B. net.
(2) Die Fläche wird ermittelt aus dem theoretischen
6.2.2 Baustoffeingangsprüfungen äußeren Umfang der Innenschale multipliziert mit der
(1) Für die KDB sowie für geotextile und geotextil- Länge in Tunnelachse. Öffnungen, Nischen und Aus-
verwandte Schutz- und Dränschichten sind vor dem sparungen mit einer bis zu 2,50 m2 großen Fläche
Einbau auf der Baustelle Baustoffeingangsprüfungen werden übermessen.
nach den TL/TP KDB und TL/TP SD durchzuführen. (3) Die Maßnahmen und Aufwendungen zum Her-
(2) Die Durchführung der Baustoffeingangsprüfun- stellen der gebrauchsfertigen und funktionsfähigen
gen liegt im Verantwortungsbereich des Auftrag- Abdichtung (z.B. Verlegewagen, Verankerung der
nehmers. Bahnen, Schweißen der Bahnen untereinander bzw.
mit den Profilbändern, Prüfung auf Dichtigkeit) sind
(3) Die Proben für die. Baustoffeingangsprüfungen
Nebenleistungen.
werden auf Veranlassung des Auftragnehmers durch
den Fremdüberwacher der Bauausführung bzw. (4) Profilbänder und Verstärkungsstreifen sind als
durch die örtliche Bauüberwachung entnommen. gesonderte Positionen in der Leistungsbeschreibung
vorzusehen.
(4) Die Ergebnisse der Prüfungen sind in einem Prüf-
zeugnis gemäß TL/TP KDB oder TL/TP SD zu doku- (5) Die Kosten für die Baustoffeingangsprüfungen
mentieren. trägt der Auftragnehmer.

6.2.3 Fremdüberwachung der Bauaus-


führung
Für die Ausführung ist eine Fremdüberwachung vor-
zusehen. Bei entsprechender Qualifikation kann die
Fremdüberwachung der Abdichtungsarbeiten auch
von der örtlichen Bauüberwachung übernommen
werden.

6.3 Dokumentation der Ausführung


(1) Wichtige Bauzustände werden durch Fotos do-
kumentiert.
(2) Die projektbezogene Dokumentation muss min-
destens nachfolgende Punkte aufweisen:
– Beschreibung und Erläuterung des Bauverfah-
rens und des Bauablaufes der Abdichtungs-
arbeiten,

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 13


Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen


ZTV-ING Teil 6 Bauverfahren Abschnitt 1 Traggerüste

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 6
Bauverfahren

Abschnitt 1
Traggerüste

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 6 Bauverfahren Abschnitt 1 Traggerüste

Inhalt Seite

1 Allgemeines .............................................. 3
2 Ausführungsunterlagen .......................... 3
3 Gründung .................................................. 3
4 Grundsätze für Entwurf und bauliche
Durchbildung ............................................ 3
5 Bestimmungen für die Baustelle ............ 3
6 Maßnahmen im Bereich von
Durchfahrtsöffnungen ............................. 3

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


ZTV-ING Teil 6 Bauverfahren Abschnitt 1 Traggerüste

1 Allgemeines (2) Vor dem Betonieren sind sämtliche Verbindun-


gen nachzuziehen. Während des Betonierens und
(1) Der Teil 6 Abschnitt 1 gilt nur in Verbindung mit des Vorspannens sind die Verformungen und Set-
dem Teil 1 Allgemeines. zungen des Gerüstes ständig zu überprüfen. Gege-
(2) Es gilt DIN 4421. benenfalls sind die Arbeiten zu unterbrechen und be-
sondere Maßnahmen einzuleiten.
(3) Traggerüste für Brücken und vergleichbare Inge-
nieurbauwerke sind mindestens in die Gerüstgruppe
ll nach DIN 4421 einzustufen. 6 Maßnahmen im Bereich von
(4) Bei der konstruktiven Durchbildung von Trag- Durchfahrtsöffnungen
gerüsten im Bereich von Verkehrswegen und Lei-
tungen sind zusätzlich die besonderen Forderungen (1) Traggerüste im Bereich von Verkehrswegen sind
derjenigen Stellen zu berücksichtigen, die für den durch unabhängige Schutzeinrichtungen gemäß den
Betrieb, die Unterhaltung und die Verkehrssicherheit Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen und
dieser Anlagen zuständig sind. Richtlinien für Sicherungsarbeiten an Arbeitsstellen
an Straßen (ZTV-SA) gegen Anprall zu sichern. Dies
gilt auch, wenn z.B. während der Herstellung der
2 Ausführungsunterlagen Brücke gleichlaufend mit einer Erdbaustelle Boden-
längstransporte in dafür vorgesehenen Verkehrs-
(1) Allgemein bauaufsichtliche Zulassungen sowie
räumen erfolgen sollen.
Prüfbescheide und Prüfberichte von Typenberech-
nungen sind den Ausführungsunterlagen beizufügen (2) Die Sicherung von Traggerüsten im Bereich von
(siehe Teil 1 Abschnitt 2). Auf Anforderung sind auch Schienenverkehrsstrecken ist mit dem zuständigen
die vollständigen Typen-berechnungen vorzulegen. Baulastträger abzustimmen.
(2) Versuche nach DIN 4421 Abschnitt 6.5.1 dürfen
nur bei einer vom Auftraggeber anerkannten Prüf-
stelle durchgeführt werden.

3 Gründung
Ein vom Auftraggeber zur Verfügung gestelltes
Baugrundgutachten gilt nur für die Gründung des
ausgeschriebenen Bauwerkes. Es ist auf die Grün-
dung des Traggerüstes nicht ohne Weiteres übertrag-
bar. Für die Bauvorlagen hat der Auftragnehmer
erforderlichenfalls ein ergänzendes Gründungs-
gutachten vorzulegen.

4 Grundsätze für Entwurf und


bauliche Durchbildung
(1) Die Vorgabe einer maximalen Imperfektion für
den Standsicherheitsnachweis nach DIN 4421 Ab-
schnitt 6.2 ist nicht zulässig.
(2) Durch geeignete Vorrichtungen (z.B. Spindeln)
ist ein erschütterungsfreies Absenken sicherzustel-
len. Der Absenkungsvorgang muss in jeder Zwi-
schenstellung unterbrochen werden können.

5 Bestimmungen für die Bau-


stelle
(1) Traggerüste dürfen erst errichtet werden, wenn
die geprüften Ausführungsunterlagen mit dem
Gesehenvermerk des Auftraggebers auf der Baustel-
le vorliegen.

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 3


Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen


ZTV-ING Teil 6 Bauverfahren Abschnitt 2 Taktschiebeverfahren

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 6
Bauverfahren

Abschnitt 2
Taktschiebeverfahren

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 6 Bauverfahren Abschnitt 2 Taktschiebeverfahren

Inhalt Seite

1 Allgemeines .............................................. 3
2 Spanngliedführung .................................. 3
3 Verschiebelager ....................................... 3
4 Führungslager .......................................... 3
5 Grenzwerte der Lagerreibung ................. 3
6 Sicherung des Überbaus ......................... 3
7 Stabilitätsnachweis der Unterbauten ..... 3
8 Bauungenauigkeiten ................................ 3
9 Vermeidung von Schäden im
unteren Stegbereich ................................ 4
10 Korrekturmöglichkeiten,
Beseitigung von Schadensfällen ............ 4
11 Arbeitsanweisung .................................... 4
12 Anwesenheit des Bauleiters ................... 4

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


ZTV-ING Teil 6 Bauverfahren Abschnitt 2 Taktschiebeverfahren

1 Allgemeines sichtlichen Zulassungen für Verformungs-Gleitlager)


und Chromnickelstahl (maximale Rautiefe 3 µm, ma-
(1) Der Teil 6 Abschnitt 2 gilt nur in Verbindung mit ximal 0,2 mm Abweichungen von der Ebenheit) so-
dem Teil 1 Allgemeines. wie saubere und gefettete Gleitflächen.
(2) Dieser Abschnitt gilt für Betonbrücken sowie für (2) Die zugehörigen Pfeilerkopfauslenkungen und
Stahl und Stahlverbundbrücken entsprechend. Horizontalkräfte sind nachzuweisen und beim Ver-
schiebevorgang durch Kontrolle der Pfeilerkopfaus-
2 Spanngliedführung lenkungen und der Verschiebekräfte zu überprüfen.
Beim Erreichen der rechnerischen Grenzwerte ist der
Spannglieder, die über die Vorspannung des Bau- Verschiebevorgang durch geeignete Vorrichtungen
zustandes hinaus für den Endzustand erforderlich automatisch zu unterbrechen. Von jedem Bedie-
sind, sind so zu führen, dass sie der Eigengewichts- nungspunkt aus muss der Verschiebevorgang ge-
verformung entgegenwirken, d.h. im Allgemeinen ent- stoppt werden können.
sprechend der Momentenlinie gekrümmt sind.

6 Sicherung des Überbaus


3 Verschiebelager
(1) Zur Sicherung des Überbaus gegen unkontrol-
(1) Verschiebelager sind nach den gültigen Normen liertes Gleiten sind für jeden Bauzustand eindeutige
bzw. sinngemäß nach den Grundsätzen für die all- Festhaltungen und bei Längsneigungen besondere
gemeine bauaufsichtliche Zulassung endgültiger Maßnahmen zum Anhalten des Verschiebevorgan-
Lager zu bemessen. Anforderungen an die Dau- ges vorzusehen.
erhaftigkeit können entsprechend verringert werden.
(2) Stromausfall darf nicht zum Versagen von Siche-
Der Einfluss von Winkelverdrehungen der Überbau-
rungseinrichtungen führen.
ten (längs und quer) einschl. Vorbauschnabel und
von Bauungenauigkeiten (siehe Nr. 8) ist nachzu-
weisen und bei der Bemessung zu berücksichtigen. 7 Stabilitätsnachweis der
(2) Die endgültigen Lager dürfen erst nach Erreichen Unterbauten
der Solllage des Überbaus belastet werden.
Beim Stabilitätsnachweis der Unterbauten sind in den
Verschiebezuständen die Horizontallasten aus den
4 Führungslager Grenzwerten der Lagerreibung sowie die nach Nr. 4
(1) In Querrichtung ist in Höhe der Führungslager in Querrichtung anzusetzende Horizontallast als äu-
eine zusätzliche Horizontallast von ± V/100 anzu- ßere Lasten anzusetzen.
setzen und mit den planmäßigen Lasten (z.B. Wind,
evtl. Zusatzkräfte aus Brückenkrümmung, aus Quer-
neigung der Gleitflächen bzw. aus Lastumlagerungen 8 Bauungenauigkeiten
infolge Steifigkeitsunterschieden der Stützungen) un- (1) Zur Berücksichtigung der Bauungenauigkeiten
günstigst zu überlagern. Bei Ausfall eines Führungs- sind in der statischen Berechnung des Bauwerks in
lagers muss für den Verschiebe- und für den Ruhe- Brückenlängsrichtung vertikal bzw. horizontal fiktive
zustand in allen Bauteilen eine Sicherheit gegen Abweichungen des Überbaus von der Solllage von
Versagen von 1,2 vorhanden sein; für die Gründung mindestens ± 0,5 cm für jede Auflagerachse anzu-
gelten dabei die Anforderungen des Lastfalls 3 nach setzen. In Querrichtung des Bauwerks ist eine vom
DIN 1054. Der Verschiebevorgang darf erst nach Lagerabstand abhängige Verdrehung (±) anzuneh-
Behebung von Schadensfällen wieder aufgenommen men. Diese ergibt sich aus einer fiktiven Höhen-
werden. differenz zwischen benachbarten Lagern derselben
(2) Führungslager sind so anzuordnen, dass auch in Auflagerachse von mindestens
den Anfangsstadien des Verschubvorganges eine ein- – 0,3 cm bei einem Lagerabstand ≤ 2,00 m und
wandfreie Führung des Überbaus gewährleistet ist.
– 0,8 cm bei einem Lagerabstand ≥ 12,00 m.
Zwischenwerte sind geradlinig zu interpolieren.
5 Grenzwerte der Lager-
(2) Die Werte sind entsprechend zu erhöhen, wenn
reibung eine Vermessungsgenauigkeit von ± 1,0 mm bzw.
(1) Bei der Berechnung der Verschiebezustände ist eine relative Genauigkeit in Querrichtung von
von einer minimalen Reibung von 0 % und einer ± 0,5 mm sowie eine maximale Fertigungstoleranz
maximalen Reibung von 4 % auszugehen. Die Vor- aus Betonierlast von ± 1,0 mm nicht einwandfrei ge-
aussetzungen sind eine Gleitpaarung zwischen währleistet werden können.
PTFE (entsprechend den allgemeinen bauauf-

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 3


ZTV-ING Teil 6 Bauverfahren Abschnitt 2 Taktschiebeverfahren

(3) Die Höhenlage der Verschiebelager ist laufend legen. Eine ausreichend genaue Lage der Ver-
zu überprüfen. Abweichungen zur Solllage von mehr schiebeplatten ist durch konstruktive Maßnahmen zu
als 3 mm sind unverzüglich auszugleichen. gewährleisten.
(4) Im Bereich der Fertigung und von dazu benach-
barten Unterstützungen dürfen die vertikalen rech- 10 Korrekturmöglichkeiten,
nerischen Bauungenauigkeiten in Längsrichtung auf
bis zu ± 0,3 cm und die Höhendifferenz in Quer- Beseitigung von Schadens-
richtung auf 0,3 cm reduziert werden. Abweichun- fällen
gen der Höhenlage der Verschiebelager von der
Solllage von mehr als 1,5 mm müssen unverzüglich (1) Für den Austausch von Verschiebelagern oder
ausgeglichen werden. deren Einzelteilen sind entsprechende Geräte vor-
zuhalten. Hierfür sind Pressenansatzpunkte einzu-
(5) Die aus den vorstehenden Verformungslastfällen planen und die Anhebemaße bei der Bemessung
ermittelten Schnittgrößen sind den übrigen Bemes- der Überbauten zu berücksichtigen.
sungslastfällen in ungünstigsten Kombinationen zu
überlagern. (2) Die Möglichkeit für ein Zurückfahren oder Quer-
verschieben des Überbaus ist bei der Bemessung
(6) Für Bauungenauigkeiten im Bereich der Lager- der Unterbauten zu berücksichtigen.
flächen ist eine fiktive örtliche Verdrehung der Auf-
lagerflächen des Überbaus gegenüber denen der
Lager in Längs- und Querrichtung von ± 1‰ anzu- 11 Arbeitsanweisung
nehmen. Die daraus resultierenden örtlich erhöhten
(1) Es ist eine Arbeitsanweisung zu erstellen, aus
Auflagerpressungen sind bei der Bemessung der
der alle notwendigen Kontroll- und Korrekturmaß-
Lager-Lasteinleitungsbereiche zu berücksichtigen
nahmen hervorgehen. Dies gilt auch für die Kontrol-
bzw. durch entsprechende konstruktive Maßnahmen
le der Pfeilerauslenkungen und die Überwachung der
zu vermeiden. Kleinere unvermeidliche örtliche Un-
erreichten Fertigungsgenauigkeit.
ebenheiten der Betonunterseite des Überbaus und
der Gleitflächen der Verschiebelager (siehe Nr. 5) (2) Diese Anweisung ist dem Auftraggeber vorzule-
sind durch entsprechend elastische Ausbildung der gen.
Verschiebeplatten auszugleichen. (3) Alle Kontrollmessungen sowie besondere Vor-
(7) Baugrundbewegungen, die nicht unverzüglich kommnisse sind zu protokollieren.
ausgeglichen werden, sind zusätzlich zu berücksich-
tigen. Dies gilt auch für den Bereich der Fertigungs-
anlage.
12 Anwesenheit des Bauleiters
(8) Bauungenauigkeiten sind rechnerisch wie Zwän- Der verantwortliche Bauleiter muss jeden Verschie-
gungen aus wahrscheinlicher Baugrundbewegung zu bevorgang persönlich überwachen und hat das Takt-
berücksichtigen. Ein Abbau der Zwangschnittgrößen schiebepersonal nachweislich in die Aufgaben ein-
durch Kriechen darf bis zur Beendigung des Ver- zuweisen.
schiebevorganges nicht berücksichtigt werden.

9 Vermeidung von Schäden


im unteren Stegbereich
(1) Der Nachweis der Beanspruchungen im Steg
über den Verschiebelagern ist unter Berücksichtigung
der Hüllrohrhohlräume zu führen. Es ist zu beach-
ten, dass die Bügel bereichsweise auf Druck be-
ansprucht werden. Eine möglichst zentrische Einlei-
tung der Lagerkraft in den Steg ist anzustreben.
Exzentrizitäten, auch infolge einseitiger Hüllrohr-
hohlräume und von Bauungenauigkeiten, sind zu
berücksichtigen.
(2) Der Abstand Unterkante Hüllrohr bis Unterkante
Überbau muss im Bereich der Auflagerbahn minde-
stens 15 cm betragen.
(3) Die Verschiebeplatten sind mit einem horizonta-
len Randabstand von mindestens 5 cm von Außen-
kante Bügelbewehrung des Überbausteges einzu-

4 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen


ZTV-ING Teil 6 Bauverfahren Abschnitt 3 Schutzeinrichtungen gegen Witterungseinflüsse

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 6
Bauverfahren

Abschnitt 3
Schutzeinrichtungen
gegen Witterungseinflüsse

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 6 Bauverfahren Abschnitt 3 Schutzeinrichtungen gegen Witterungseinflüsse

Inhalt Seite

1 Allgemeines ................................................. 3
2 Anwendungsgrundsätze ........................... 3
3 Anforderungen ............................................ 3
4 Angebots- und
Ausführungsunterlagen ............................. 4

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


ZTV-ING Teil 6 Bauverfahren Abschnitt 3 Schutzeinrichtungen gegen Witterungseinflüsse

1 Allgemeines (5) Die lichten Innenraummaße sind auf die unter


bzw. in den Schutzeinrichtungen gegen Witterungs-
(1) Der Teil 6 Abschnitt 3 gilt nur in Verbindung mit einflüsse auszuführenden Arbeiten abzustimmen,
dem Teil 1 Allgemeines. wobei eine Mindestlichthöhe von 2,00 m nicht unter-
(2) Schutzeinrichtungen gegen Witterungseinflüsse schritten werden darf.
sind stationäre oder verfahrbare, mit Planen oder an- (6) Die Schutzeinrichtungen sind so auszubilden,
deren Abdeckungen versehene Einrüstungen. dass Niederschlags-, Oberflächen- und Spritzwasser
sowie Sprühnebel von den zu bearbeitenden Flächen
ferngehalten werden.
2 Anwendungsgrundsätze
(7) Wasser ist schadlos abzuleiten.
(1) Schutzeinrichtungen gegen Witterungseinflüsse
sind so auszubilden, dass die Verarbeitungsbedin- (8) Es kann zweckmäßig sein, bergseitig ankom-
gungen der für den Einbau vorgesehenen Stoffe und mendes Wasser durch eine vorgelagerte Schwelle
Stoffsysteme eingehalten werden können. aufzufangen.

(2) Die Bestimmungen des Arbeitsschutzes sind ein- (9) Die Konstruktion unter einer flexiblen Dachhaut
zuhalten. Dabei hat der Auftragnehmer alle für den ist so auszubilden, dass keine Wasseransamm-
Arbeitsschutz erforderlichen Konstruktionen und aus- lungen auftreten.
führungstechnischen Maßnahmen mit den zustän- (10) Die Außenhaut der Schutzeinrichtung muss zer-
digen Aufsichtsbehörden abzustimmen. reißfest und schwer entflammbar sein.
(3) Die Schutzeinrichtungen gegen Witterungsein- (11) Bei der Befestigung der Außenhaut sind insbe-
flüsse einschließlich zusätzlicher Maßnahmen zur sondere die Druck und Sogbeanspruchungen aus
Verkehrssicherung sind in gesonderten Leistungs- Wind und Verkehr zu berücksichtigen.
positionen auszuweisen. (12) Der Innenraum ist so zu beleuchten, dass ein
geordneter Arbeitsablauf sichergestellt ist.
3 Anforderungen (13) Für ausreichende Belüftung ist zu sorgen. Die
Belüftung darf nicht zu einer mangelhaften Ausfüh-
(1) Schutzeinrichtungen gegen Witterungseinflüsse
rung führen.
sind so zu planen und auszuführen, dass ihre Stand-
sicherheit und Verkehrssicherheit jederzeit gewähr- (14) Ein Herabtropfen von Kondensatwasser auf die
leistet sind, die zulässigen Beanspruchungen der be- zu behandelnden Flächen ist zu verhindern.
troffenen Bauwerksteile nicht überschritten werden (15) Eine geeignete Maßnahme gegen Kondensat-
und eine einfache und schnelle Montage und Um- bildung kann z.B. eine doppelwandige Dachhaut sein.
setzbarkeit möglich sind. Bei einer evtl. Beheizung ist zu beachten, dass da-
(2) Für die Ermittlung der Windlasten gilt DIN -Fach- durch die Kondensatbildung gefördert werden kann.
bericht „Einwirkungen auf Brücken“. (16) Alle Konstruktionen sind auf lastverteilende Un-
(3) Ist mit einer Belastung aus Schnee zu rechnen, terlagen abzusetzen.
muss DIN 1055-5 angewendet werden. Die darin (17) Verfahrbare Konstruktionen sind mit leichtgän-
enthaltenen Sonderregelungen für Wetterschutz- gigen Rollen auszustatten, für deren Führung und
hallen und die Regelung für die gleichzeitige Berück- Lastverteilung U-Profile oder Schienen vorzusehen
sichtigung von Schneelast und Windlast sind zu be- sind. Die Rollen müssen feststellbar sein.
achten. (18) Die Schutzeinrichtungen dürfen nicht in den Licht-
(4) Art, Anzahl und Abmessungen der Schutzein- raum von unter Betrieb befindlichen Verkehrsanlagen
richtungen gegen Witterungseinflüsse sind auf das reichen. Die Sicherheitsbestimmungen für Arbeiten im
Objekt, die vorgesehene Ausführung, die örtlichen Bereich von Oberleitungsanlagen und sonstigen elek-
und verkehrlichen Bedingungen und die Bearbei- trischen Freileitungen sind zu beachten.
tungszeit abzustimmen, wobei insbesondere (19) Sofern es die Führung und Sicherung des Ver-
– die vorgesehene Tagesleistung, kehrs und der Schutz der Schutzeinrichtungen ge-
– die temperaturbedingten Standzeiten wie z.B. gen Witterungseinflüsse erfordern, sind gegen An-
Aufheiz- und Aushärtezeit, fahrunfälle passive Schutzeinrichtungen vorzuse-
hen.
– die Gesamtbauzeit,
(20) Der ordnungsgemäße Zustand passiver Schutz-
– die verkehrlichen Randbedingungen,
einrichtungen und sonstiger zusätzlicher Maßnah-
– die Umsetzbarkeit der Schutzeinrichtungen ge- men zur Verkehrssicherung ist auch während der
gen Witterungseinflüsse arbeitsfreien Zeiten sicherzustellen.
zu beachten sind.

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 3


ZTV-ING Teil 6 Bauverfahren Abschnitt 3 Schutzeinrichtungen gegen Witterungseinflüsse

4 Angebots- und Aus-


führungsunterlagen
(1) Vom Bieter ist zur Angebotsabgabe die Vorlage
der zeichnerischen Darstellung der gewählten
Schutzeinrichtungen gegen Witterungseinflüsse, ge-
gebenenfalls einschließlich heizungs-, lüftungs- und
beleuchtungstechnischer Ausrüstung, mit detaillier-
ter Beschreibung zu verlangen.
(2) Falls erforderlich, sollen die zulässigen Belastun-
gen von Bauteilen (z.B. Kragarme) angegeben wer-
den.
(3) Für die Schutzeinrichtungen gegen Witterungs-
einflüsse sind statische Nachweise und Ausführungs-
pläne erforderlich. Inbegriffen ist der Nachweis, dass
durch die entstehenden Zusatzlasten die zulässigen
Beanspruchungen der betroffenen Bauwerksteile
nicht überschritten werden. Ist in der Leistungsbe-
schreibung nichts anderes festgelegt, sind diese Un-
terlagen von einem Prüfingenieur geprüft vorzulegen.
(4) Soll eine Prüfung durch einen vom Auftrag-
nehmer zu beauftragenden Prüfingenieur nicht er-
folgen, ist in der Leistungsbeschreibung anzugeben,
dass die statischen Nachweise und Ausführungsplä-
ne dem Auftraggeber zur Prüfung vorzulegen sind.
(5) Die geprüften Unterlagen müssen während der
Bauausführung auf der Baustelle vorliegen.
(6) Eventuelle Hilfskonstruktionen für die Veranke-
rung am Bauwerk bedürfen der Zustimmung des Auf-
traggebers und sind mit ihm rechtzeitig vor Baube-
ginn abzustimmen. Eine Beschädigung von Bau-
werksteilen ist möglichst zu vermeiden. Trotzdem er-
forderlich werdende Instandsetzungen sind vom Auf-
tragnehmer auf seine Kosten vorzunehmen.
(7) Vom Auftragnehmer ist ein Ausführungsprotokoll
zu erstellen, in dem die Übereinstimmung des Auf-
baus der Schutzeinrichtungen gegen Witterungsein-
flüsse mit den geprüften Unterlagen bescheinigt wird.
(8) Soll die Übereinstimmungsbescheinigung durch
den Prüfingenieur erfolgen, ist dies zu vereinbaren.
(9) Erst nach Vorlage des Ausführungsprotokolls darf
mit den Bauarbeiten unter bzw. in der Schutzein-
richtung begonnen werden.

4 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


Inhaltsverzeichnis

ZTV-ING Teil 7 Brückenbeläge Abschnitt 1 Brückenbeläge auf Beton

Bundesanstalt für Straßenwesen


mit einer Dichtungsschicht aus einer Bitumen-Schweißbahn

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 7
Brückenbeläge

Abschnitt 1
Brückenbeläge auf Beton mit einer
Dichtungsschicht aus einer
Bitumen-Schweißbahn

Das FGSV-Regelwerk (Nr. 782/2), Ausgabe 2003 wird mit Erlaubnis der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e.V.
wiedergegeben. Es ist beim FGSV Verlag, Wesselinger Str. 17, 50999 Köln, erhältlich.

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 7 Brückenbeläge Abschnitt 1 Brückenbeläge auf Beton
mit einer Dichtungsschicht aus einer Bitumen-Schweißbahn

Inhalt Seite Seite

1 Allgemeines .......................................... 3 6.3 Kontrollprüfungen ................................ 14


2 Begriffsbestimmungen ........................ 3 6.4 Zusätzliche Kontrollprüfungen ............. 14
3 Baugrundsätze ..................................... 4 7 Abnahme ............................................ 14
3.1 Allgemeines ........................................... 4
8 Mängelansprüche .............................. 14
3.2 Unterlage ............................................... 4
9 Abrechnung ........................................ 14
3.3 Aufbau ................................................... 5
3.3.1 Belagsaufbau im Fahrbahnbereich ........ 5
3.3.2 Aufbau im Kappenbereich ..................... 5 Anhang A Herstellung von Fahrbahnbelägen
auf Trog- und Tunnelsohlen aus
3.4 Randausbildung und Fugen ................... 7
Beton ............................................ 15
3.4.1 Randausbildung ..................................... 7
3.4.2 Fugen ..................................................... 7 Anhang B Prüfungen während der Bauaus-
3.5 Einbauten ............................................... 7 führung ......................................... 20
3.6 Teilerneuerung des Brückenbelages ..... 7 Anhang C Formblatt C 7.1.1
4 Baustoffe und Baustoffgemische ...... 8 Protokoll über die Entnahme von
4.1 Allgemeines ........................................... 8 Rückstellproben ............................ 21
4.2 Mineralstoffe für Asphalt ........................ 8 Anhang D Zeichnerische Darstellungen ........ 22
4.3 Grundierungen, Versiegelungen und
Kratzspachtelungen ............................... 8
4.4 Bitumen-Schweißbahnen ....................... 8
4.5 Edelstahlbänder ..................................... 8
4.6 Schutzlagen ........................................... 8
4.7 Bitumenklebemassen ............................ 8
4.8 Bitumen .................................................. 8
4.9 Asphaltmischgut .................................... 8
4.10 Baustoffe für Fugen ............................... 9
4.11 Abdeckbänder ........................................ 9
5 Ausführung .......................................... 9
5.1 Allgemeines ........................................... 9
5.2 Anforderungen an Unternehmen
und Personal ........................................ 10
5.3 Betonoberfläche ................................... 10
5.3.1 Allgemeines ......................................... 10
5.3.2 Vorbereitung der Betonoberfläche ....... 10
5.3.3 Behandlung der Betonoberfläche ........ 10
5.3.3.1 Allgemeines ......................................... 10
5.3.3.2 Grundierung ......................................... 11
5.3.3.3 Versiegelung ........................................ 11
5.3.3.4 Kratzspachtelung ................................. 11
5.4 Dichtungsschicht .................................. 12
5.5 Verstärkung im Randbereich und
Schutzlage ........................................... 12
5.6 Schutzschicht ....................................... 12
5.7 Deckschicht ......................................... 13
5.8 Fugen in Schutz- und Deckschichten .. 13
5.9 Einbauten ............................................. 13
6 Prüfungen ........................................... 13
6.1 Eignungsprüfungen .............................. 13
6.2 Eigenüberwachung .............................. 13

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ZTV-ING Teil 7 Brückenbeläge Abschnitt 1 Brückenbeläge auf Beton
mit einer Dichtungsschicht aus einer Bitumen-Schweißbahn

1 Allgemeines Prüfverfahren (Präzision unter Vergleichsbedingun-


gen) als auch die arbeitsbedingten Ungleichmäßig-
(1) Der Teil 7 Abschnitt 1 gilt nur in Verbindung mit keiten, soweit im Einzelfall keine andere Regelung
dem Teil 1 Allgemeines. getroffen ist.
(2) Dieser Abschnitt gilt für neu herzustellende, zu (8) Die Ausführungszeit ist so zu planen, dass die
erneuernde oder teilweise zu erneuernde Beläge auf Arbeiten bei günstigen Witterungsbedingungen
Betonfahrbahntafeln von Brücken mit einer Dich- durchgeführt werden können.
tungsschicht aus einer Bitumen-Schweißbahn. Er
(9) Aus Gründen einer einheitlichen vertragsrecht-
enthält auch Angaben für Dichtungsschichten unter
lichen Verantwortung ist es zweckmäßig, die Ober-
Stahlbetonkappen.
flächenvorbereitung der Fahrbahnplatte und des
(3) Soll die Betondecke der Strecke auch über die Kappenbereichs sowie die Herstellung der Abdich-
Brücke geführt werden, sind weitere Regelwerke zu tung und der Deckschicht demselben Auftragnehmer
beachten. zu übertragen.
(4) Beläge mit einer Dichtungsschicht aus einer Bi-
tumen-Schweißbahn können auch in Tunnel- und
Trogbauwerken angewendet werden. Hierbei sind die
Angaben des Anhangs A zu berücksichtigen. 2 Begriffsbestimmungen
(5) Entwurf und Ausführung von Brückenbelägen auf (1) Abdeckband
Beton erfordern besondere Kenntnisse und Erfah- Verhindert auf den Überlappungsstößen der metall-
rung. Die Herstellung darf daher nur an Fachfirmen kaschierten Bitumen-Schweißbahnen das Eindringen
vergeben und nur durch Fachkräfte ausgeführt wer- von Deck- und Klebemassen in den Gussasphalt
den. beim Einbau der Schutzschicht.
(6) Die Ausführung der Arbeiten ist vor Ort durch eine (2) Abdichtung
benannte, sachkundige Fachkraft des Auftrag-
nehmers zu überwachen, die durch Praxis oder Schu- Setzt sich aus der Behandlung der Betonoberfläche,
lung die Qualifikation erlangt hat. Der Nachweis ist der Dichtungs- und der Schutzschicht zusammen.
durch Referenzen oder Zeugnisse zu erbringen. (3) Aufschweißen
(7) Die in diesem Abschnitt angegebenen Grenzwer- Verkleben der Bitumen-Schweißbahn mit der behan-
te und Toleranzen beinhalten sowohl die Streuung delten Betonunterlage im Flämm-Schmelz-Klebe-
bei der Probenahme und die Vertrauensbereiche der verfahren.

Bild 7.1.1: Aufbau des Brückenbelages

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 3


ZTV-ING Teil 7 Brückenbeläge Abschnitt 1 Brückenbeläge auf Beton
mit einer Dichtungsschicht aus einer Bitumen-Schweißbahn

(4) Behandlung der Betonoberfläche (17) Schutzschicht


Auftragen einer Grundierung, ggf. einer Versiegelung Besteht aus Gussasphalt und schützt die Dichtungs-
oder einer Kratzspachtelung auf die vorbereitete schicht gegen mechanische Einwirkungen. Sie ist
Betonoberfläche. Bestandteil der Abdichtung.

(5) Bitumen-Schweißbahn (18) Teilerneuerung


Bitumenbahn mit Trägereinlage mit oder ohne Metall- Erneuerung mehrerer Schichten oder Instandsetzung
kaschierung, deren Unterseite durch Erhitzen ver- der Deckschicht sowie Ausbesserung von Schad-
flüssigt und als Klebeschicht genutzt wird. stellen.

(6) Brückenbelag (19) Unterlage


Besteht im Fahrbahnbereich aus der Abdichtung und Fläche unter der jeweils herzustellenden Schicht oder
der Deckschicht (siehe Bild 7.1.1). Lage.

(7) Charge (20) Versiegelung


Besteht aus Reaktionsharz und dient dem Verschluss
Beim Hersteller in einem Arbeitsgang produzierte Ein-
der Poren in der Betonoberfläche und der Herstel-
heit eines Stoffes.
lung eines dauerhaften Verbundes zur nachfol-
(8) Deckschicht genden Schicht. Sie wird in zwei Lagen mit Zwi-
schenabstreuung hergestellt. Die obere Lage wird
Oberste Asphaltschicht eines Brückenbelages.
nicht abgestreut.
(9) Dichtungsschicht
(21) Vorbereitung
Einlagig aufgebrachte Bitumen-Schweißbahn.
Dient der Schaffung einer geeigneten Unterlage für
(10) Einbauten die nachfolgende Schicht.
Teile (Fahrbahnübergänge, Entwässerungseinrich-
tungen, Abschlussprofile u. a.), die mit der Betonun- 3 Baugrundsätze
terlage fest verbunden sind.
(11) Grundierung 3.1 Allgemeines
Besteht aus Reaktionsharz, dient der weitgehenden (1) Alle Schichten und Lagen des Brückenbelages
Verfüllung der Poren in der Betonoberfläche und der müssen mit der jeweiligen Unterlage flächig und
Herstellung eines dauerhaften Verbundes zur nach- dauerhaft verbunden sein.
folgenden Schicht. Die Grundierung wird abgestreut. (2) Unterhalb der Dichtungsschicht darf kein As-
(12) Kratzspachtelung phaltmischgut eingebaut werden.
Besteht aus Reaktionsharzmörtel, dient dem Aus- (3) Der Einbau jeder Schicht ist so zu planen, dass
gleich zu großer Rautiefen und kann auf frisch auf- Wasser in jedem Bauzustand und im Endzustand
getragenes Reaktionsharz oder auf eine erhärtete schnell und schadlos abgeführt werden kann. Ge-
Grundierung aufgebracht werden. gebenenfalls sind Tropftüllen anzuordnen.
(4) Ist abzusehen, dass z.B. zur Aufrechterhaltung
(13) Lage des Verkehrs die Schutzschicht ausnahmsweise be-
In einem Arbeitsgang hergestellter Teil einer Schicht. fahren werden muss, so ist eine provisorische Befe-
Eine oder mehrere Lagen gleicher Art bilden eine stigung zu wählen. Für diese Maßnahme sind in der
Schicht. Leistungsbeschreibung gesonderte Positionen vor-
zusehen.
(14) Profilausgleich
Besteht aus Gussasphalt und wird unmittelbar auf
3.2 Unterlage
die Dichtungsschicht aufgebracht.
(1) Die Herstellung der Schichten setzt voraus, dass
(15) Rautiefe die jeweilige Unterlage geeignet ist. Dies gilt als er-
Maß für die Oberflächenrauheit ermittelt nach dem füllt, wenn die Unterlage den Anforderungen der je-
Sandflächenverfahren (siehe Teil 1 Abschnitt 3). weils dafür maßgebenden Technischen Regelwerke
entspricht.
(16) Schutzlage
(2) Stellt der Auftraggeber die Unterlage und ist die-
Im Kappenbereich mit Bitumenklebemasse aufge-
se nicht geeignet, sind besondere Maßnahmen er-
klebte Bitumenbahn. Sie schützt die Dichtungsschicht forderlich. Hierfür sind in der Leistungsbeschreibung
gegen mechanische Einwirkungen. gesonderte Positionen vorzusehen.

4 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


ZTV-ING Teil 7 Brückenbeläge Abschnitt 1 Brückenbeläge auf Beton
mit einer Dichtungsschicht aus einer Bitumen-Schweißbahn

(3) Bei einer Erneuerung des Brückenbelages ist die (2) Die vorbereitete Betonoberfläche ist zu behan-
Abreißfestigkeit, die Ebenflächigkeit und die Rautiefe deln.
der freigelegten Betonoberfläche zu prüfen. Hierfür (3) Die Behandlung der Betonoberfläche besteht in
sind in der Leistungsbeschreibung gesonderte Posi- der Regel aus einer Grundierung. In besonderen Fäl-
tionen vorzusehen.
len ist eine Versiegelung erforderlich. Bei Überschrei-
(4) Die Verdämmung von Rissverpressungen ist voll- tung der zulässigen Rautiefe (siehe Nr. 5.3.3.1) ist
ständig zu entfernen. eine Kratzspachtelung vorzusehen. Die Art der Be-
(5) Stellt der Auftraggeber die Betonunterlage, sind handlung ist in der Leistungsbeschreibung anzuge-
für die Maßnahmen zum Entfernen der Verdämmung ben.
in der Leistungsbeschreibung gesonderte Positionen (4) Werden Kratzspachtelung und Grundierung mit-
vorzusehen. einander auf einer Fläche kombiniert, ist zu empfeh-
(6) Die Betonoberfläche bzw. Betonersatzober- len, die Kratzspachtelung auf die erhärtete Grundie-
fläche muss abtragend vorbereitet werden. rung aufzubringen.
(7) Für das abtragende Vorbereiten sind in der (5) Werden Betonfahrbahntafel und Abdichtung von
Leistungsbeschreibung gesonderte Positionen vor- demselben Auftragnehmer hergestellt, ist die Behand-
zusehen. Die Randbedingungen und Anforderungen lung der Betonoberfläche nach Fläche auszuschrei-
sind anzugeben. ben. Stellt der Auftraggeber die Betonoberfläche, ist
die Behandlung nach Gewicht auszuschreiben.
(8) Die vorbereitete Betonoberfläche muss so be-
schaffen sein, dass zwischen ihr und der Grundie- (6) Für die Schutzschicht, den Randstreifen der
rung, Versiegelung oder Kratzspachtelung ein fester Schutzschicht (sofern vorgesehen) und den Rand-
und dauerhafter Verbund entsteht. Darüber hinaus streifen der Deckschicht ist Gussasphalt vorzusehen.
muss sie frei sein von Vertiefungen, die eine flächi- (7) Stellt der Auftraggeber die Betonoberfläche, ist
ge Verklebung der Dichtungsschicht verhindern. die Schutzschicht nach Gewicht auszuschreiben.
Ebenso muss sie frei sein von Graten, Stufen, Kies-
nestern, Verschmutzungen und Resten von beton- (8) Die Deckschicht kann aus Gussasphalt, Splitt-
fremden Stoffen. mastixasphalt oder Asphaltbeton bestehen; sie soll-
te der Deckschicht der anschließenden Straße ent-
(9) Unebenheiten der Betonfahrbahntafel sind beim
sprechen.
Einbau der Schutzschicht auszugleichen. Wenn der
Ausgleich in einer Lage unter Einhaltung der Grenz- (9) In der Leistungsbeschreibung ist anzugeben, ob
werte für die Dicke der Schutzschicht nicht möglich die Schutzschicht von Hand oder maschinell einzu-
ist, dann ist ein Profilausgleich auf der Dichtungs- bauen ist.
schicht vorzunehmen (siehe Bild D 7.1.1). (10) Die Dicke der Schutzschicht beträgt in der Re-
(10) Können die Grenzwerte für die Gesamtdicke der gel 3,5 cm. Die Dicke der Deckschicht beträgt in der
Schutz- und Deckschicht nicht eingehalten werden, Regel bei Gussasphalt 3,5 cm, bei Splittmastixas-
sind die Unebenheiten der Betonoberfläche mittels phalt und bei Asphaltbeton 4,0 cm.
Betonersatz oder soweit möglich durch Betonabtrag (11) Die Gesamtdicke der Schutz- und Deckschicht
auszugleichen. darf außer im Bereich von Schweißbahnüberlap-
(11) Stellt der Auftragnehmer die Betonunterlage, ist pungen an keiner Stelle 6 cm unterschreiten.
bei größeren Abweichungen der Höhenlage der (12) Bei den Bauklassen SV, I und II gemäß den
Betonfahrbahntafel von der Sollhöhe eine Aus- Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus
gleichsgradiente mit Zustimmung des Auftraggebers von Verkehrsflächen (RStO) und bei Verkehrsflächen
festzulegen. Die Grenzwerte der Schichtdicken nach mit besonderen Beanspruchungen sind für Deck-
Nrn. 3.3.1 und 5.6 sind zu beachten. schichten und/oder für Abstreumaterial helle Mineral-
(12) Stellt der Auftraggeber die Betonunterlage, sind stoffe vorzusehen.
für erforderliche Maßnahmen wie z.B. Profilausgleich,
Betonersatz bzw. Betonabtrag oder das Ausführen 3.3.2 Aufbau im Kappenbereich
der Ausgleichsgradiente in der Leistungsbeschrei-
bung gesonderte Positionen vorzusehen. (1) Für den Belagsaufbau im Kappenbereich gilt Bild
7.1.3. Für die Ausführung gelten die angegebenen
Mindestmaße.
3.3 Aufbau
(2) Die Behandlung der Betonoberfläche und die
3.3.1 Belagsaufbau im Fahrbahnbereich Dichtungsschicht sind die gleichen wie im Fahrbahn-
bereich.
(1) Für den Belagsaufbau im Fahrbahnbereich gilt
Bild 7.1.2. Für die Ausführung gelten die angegebe- (3) Im Bereich der Kappe ist eine Schutzlage aus
nen Mindestmaße. einer mit Bitumenklebemasse verklebten Glasvlies-

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 5


ZTV-ING Teil 7 Brückenbeläge Abschnitt 1 Brückenbeläge auf Beton
mit einer Dichtungsschicht aus einer Bitumen-Schweißbahn

Bild 7.1.2: Belagsaufbau im Fahrbahnbereich und Randausbildung

Dichtungsschicht aus
Bitumen-Schweißbahn

Bild 7.1.3: Aufbau unter Kappen und Ausbildung des Anschlusses zum Fahrbahnbereich

6 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


ZTV-ING Teil 7 Brückenbeläge Abschnitt 1 Brückenbeläge auf Beton
mit einer Dichtungsschicht aus einer Bitumen-Schweißbahn

Bitumendachbahn aufzubringen. Sie ist unter der Trennstreifen aus hitzebeständigem Kunststoff vor-
Kappe flächig aufzukleben. zusehen.
(4) Vor der Kappe wird die Schutzlage mindestens (4) Bewegungsfugen im Bauwerk erfordern in der
25 cm breit lose ausgelegt und am fahrbahnseitigen Regel auch Bewegungsfugen im Brückenbelag.
Rand auf einer Breite von mindestens 5 cm punk-
tuell aufgeklebt.
3.5 Einbauten
(1) Alle Einbauten müssen ausreichend breite Flan-
3.4 Randausbildung und Fugen
sche besitzen (möglichst größer als 7 cm), damit die
Dichtungsschicht dauerhaft angeschlossen werden
3.4.1 Randausbildung
kann.
(1) Für die Randausbildung gilt Bild 7.1.2. Für die (2) Für die Anschlüsse an Einbauten sind in der Leis-
Ausführung gelten die angegebenen Mindestmaße. tungsbeschreibung gesonderte Positionen vorzuse-
(2) Auf der Dichtungsschicht ist als Verstärkung im hen.
Randbereich eine mindestens 30 cm breite edelstahl- (3) Für die Klebeflansche der vorhandenen Einbau-
kaschierte Bitumen-Schweißbahn vorzusehen. ten aus nicht verzinktem oder unbeschichtetem Stahl
(3) Statt der Schweißbahn kann auch ein Edelstahl- ist eine Oberflächenvorbereitung vorzusehen. Dies
band im Gieß- und Einwalzverfahren aufgebracht gilt auch für verzinkten oder beschichteten Stahl,
werden. Besteht die Dichtungsschicht aus einer edel- wenn deren Oberfläche für den Anschluss nicht ge-
stahlkaschierten Bitumen-Schweißbahn, kann diese eignet ist. Die Flächen müssen mindestens dem
Verstärkung entfallen. Oberflächenvorbereitungsgrad Sa 21/2 nach DIN EN
(4) Die Verstärkung ist in Längsrichtung mittig unter ISO 12944-4 entsprechen.
der Randfuge aufzubringen. (4) Die so vorbereiteten Flächen sind entweder
(5) Bei Belagserneuerungen ohne Ersatz der Kap- – mit einem Bitumenvoranstrich (keine Emulsion)
pen sind im Schrammbord- und Kappenbereich die zu versehen oder
entsprechenden Richtzeichnungen zu beachten. Für
die dort vorgesehenen Maßnahmen sind in der – mit Reaktionsharz nach den Technischen Liefer-
Leistungsbeschreibung gesonderte Positionen vor- bedingungen für Reaktionsharze für Grundierun-
zusehen. gen, Versiegelungen und Kratzspachtelungen
unter Asphaltbelägen auf Beton (TL-BEL-EP)
(6) Vor Schrammborden sind Randstreifen aus ohne Abstreuung zu beschichten oder
Gussasphalt herzustellen.
– mit einer Grundbeschichtung auf Epoxidharz-
(7) Der Randstreifen der Deckschicht muss minde- basis nach Teil 4 Abschnitt 3 zu versehen.
stens 20 cm breit sein, der in der Schutzschicht muss
bei maschinellem Einbau der Schutzschicht minde-
stens 10 cm breiter sein als der in der Deckschicht. 3.6 Teilerneuerung des Brücken-
(8) Bei Handeinbau der Schutzschicht kann die se- belages
parate Ausbildung des Randstreifens in der Schutz- (1) Die Instandsetzung der Deckschicht setzt nicht
schicht entfallen. die Erneuerung der Abdichtung voraus.
(9) Die Randstreifen der Deckschicht sind mit Sand (2) Bei Teilerneuerung ist die Funktionsfähigkeit der
abzureiben. verbleibenden Schichten zu untersuchen. Für die Be-
seitigung von Schadstellen, die eventuell in den ver-
3.4.2 Fugen bleibenden Schichten festgestellt werden, sind im
Leistungsverzeichnis gesonderte Positionen vorzu-
(1) Vor Schrammborden, Einbauten oder sonstigen
sehen.
Begrenzungen sind 2 cm breite – im Einzelfall auch
geringfügig breitere – Fugen auszubilden, wobei für (3) Eine Erneuerung der Asphaltschichten ein-
den zu vergießenden Fugenspalt in der Deckschicht schließlich Bitumen-Schweißbahn setzt eine erneu-
das Verhältnis Höhe zu Breite von 1,5:1 zu beach- te Behandlung der Betonoberfläche voraus.
ten ist. (4) Die neuen Schichten sind nach Verträglichkeit
(2) Zwischen der Deckschicht und ihrem Randstrei- zu den verbleibenden Schichten auszuwählen.
fen ist eine Fuge auszubilden. (5) Für das Herstellen eines Anschlusses an ei-
(3) Zur Vermeidung der Dreiflankenhaftung ist bei nen bestehenden Brückenbelag gilt Bild D 7.1.2.
der Fuge in der Deckschicht vor Schrammborden und
Bordsteinen in Abhängigkeit von der Schichtdicke
und der Fugenspaltbreite ein Unterfüllstoff oder ein

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mit einer Dichtungsschicht aus einer Bitumen-Schweißbahn

4 Baustoffe und Baustoff- 4.3 Grundierungen, Versiegelungen


gemische und Kratzspachtelungen
(1) Die Baustoffe für Grundierungen, Versiegelun-
4.1 Allgemeines gen und Kratzspachtelungen müssen den TL-BEL-
EP entsprechen.
(1) Der Auftragnehmer hat die Eignung der vorgese-
henen Baustoffe und Baustoffgemische und gege- (2) Die Kratzspachtelung besteht aus Reaktions-
benenfalls deren gegenseitige Verträglichkeit nach- harzmörtel 0/2 mm. Werden nicht werkseitig abge-
zuweisen packte Mineralstoffgemische verwendet, muss das
Mineralstoffgemisch für den Reaktionsharzmörtel
– für die Bitumen-Schweißbahn und deren Kombi-
gemäß der Eignungsprüfung zusammengesetzt wer-
nation mit einem Reaktionsharz nach den TL-
den. Das Mischungsverhältnis in Masseteilen von
BEL-EP durch eine Grundprüfung nach den Tech-
Reaktionsharz zu Mineralstoffen liegt bei 1 : 3 bis
nischen Lieferbedingungen für die Dichtungs-
1 : 4.
schicht aus einer Bitumen-Schweißbahn zur
Herstellung von Brückenbelägen auf Beton (TL-
BEL-B Teil 1) und den Technischen Prüfvorschrif- 4.4 Bitumen-Schweißbahnen
ten für die Dichtungsschicht aus einer Bitumen-
Bitumen-Schweißbahnen für die Dichtungsschicht
Schweißbahn zur Herstellung von Brückenbelä-
müssen den TL-BEL-B Teil 1 entsprechen.
gen auf Beton (TP-BEL-B Teil 1),
– für die nicht in einer Grundprüfung geprüfte Kom-
bination einer Bitumen-Schweißbahn mit einem
4.5 Edelstahlbänder
Reaktionsharz nach den TL-BEL-EP durch eine Edelstahlbänder müssen 0,065 mm dick und kalottiert
Verträglichkeitsprüfung nach den TL-BEL-B Teil 1 oder geprägt sein. Sie müssen DIN EN 10088-2,
und den TP-BEL-B Teil 1, Werkstoff-Nr. 1.4401, entsprechen.
– für die Kratzspachtelung durch Eignungsprüfung
nach den TL-BEL-EP und den TP-BEL-EP, wenn 4.6 Schutzlagen
nicht werkseitig abgepackte und gemäß Grund-
prüfung vorgemischte Mineralstoffe verwendet Glasvlies-Bitumendachbahnen müssen Typ V 13 der
werden, DIN 52143 entsprechen.

– für die Schutz- und Deckschicht durch Eignungs-


prüfungen nach den Zusätzlichen Technischen 4.7 Bitumenklebemassen
Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau Bitumenklebemassen müssen Tabelle 7.1.1 entspre-
von Fahrbahndecken aus Asphalt (ZTV Asphalt- chen. Für die Verklebung der Schutzlage im Kappen-
StB). bereich (siehe Bild 7.1.3) sind ungefüllte Oxidations-
(2) Der Eignungsnachweis für Bitumen-Schweiß- bitumen zu verwenden. Für die Verklebung der Ver-
bahnen und deren Kombinationen mit Reaktions- stärkung im Schrammbordbereich werden gefüllte
harzen gilt als erbracht, wenn diese in der Zusam- oder ungefüllte Oxidationsbitumen verwendet.
menstellung der geprüften Stoffe und Stoffsysteme
enthalten sind. Die Zusammenstellung wird bei der 4.8 Bitumen
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) geführt.
Es gelten die ZTV Asphalt-StB.
(3) Für die zur Ausführung kommenden Baustoffe
und Baustoffgemische nach Nrn. 4.3 und 4.4 müs-
sen gültige Ausführungsanweisungen der Hersteller 4.9 Asphaltmischgut
entsprechend den TL-BEL-B Teil 1 vorliegen. (1) Für die Deckschicht aus Gussasphalt, Splitt-
mastixasphalt und Asphaltbeton gelten die Anforde-
4.2 Mineralstoffe für Asphalt rungen der ZTV Asphalt-StB in Abhängigkeit von der
Verkehrsbeanspruchung.
Es gelten die Technischen Lieferbedingungen für
Mineralstoffe im Straßenbau (TL Min-StB). Mineral- (2) Für die Schutzschicht auf Brücken im Zuge von
stoffe müssen nach den Richtlinien für die Güteüber- Straßen der Bauklassen SV, I und II gemäß den RStO
wachung von Mineralstoffen im Straßenbau (RG Min- sowie für Verkehrsflächen mit besonderen Beanspru-
StB) für den vorgesehenen Verwendungszweck güte- chungen gelten für Gussasphalt die ZTV Asphalt-StB.
überwacht sein. Es ist ausschließlich Gussasphalt 0/11 S zu verwen-
den.
(3) Für die Schutzschicht auf Brücken im Zuge von
Straßen aller anderen Bauklassen und für den Profil-

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Tabelle 7.1.1: Bitumenklebemassen

Kennwerte ungefüllte gefüllte


Oxidationsbitumen Oxidationsbitumen
Bitumengehalt 100 Gew.-% ≥ 50 Gew.-%
Art der Füllstoffe - Mineralische Füllstoffe
und/oder Faserstoffe
Erweichungspunkt Ring und
Kugel nach DIN EN 1427 80 bis 125 °C 85 bis 135 °C
Brechpunkt nach Fraaß nach DIN EN 12593 ≤ -10 °C ≤ -10 °C

ausgleich aller Bauklassen gelten für Gussasphalt 5 Ausführung


die ZTV Asphalt-StB, wobei für die Eindringtiefe und
deren Zunahme sowie für die Bindemittelsorte die
5.1 Allgemeines
Anforderungen wie an einen Gussasphalt 0/11 S gel-
ten. (1) Die Ausführungsanweisungen müssen auf der
(4) Gussasphalt 0/5 darf nicht für Schutzschichten, Baustelle vorliegen und sind einzuhalten.
mit Ausnahme des Randstreifens, und nicht für Profil- (2) Beim Einbau der Baustoffe und Baustoffgemi-
ausgleich verwendet werden. sche dürfen die zulässigen Grenzwerte hinsichtlich
(5) Für Schutzschichten der Bauklassen SV, I und II Temperatur, Luft- und Oberflächenfeuchte nicht un-
sowie für Verkehrsflächen mit besonderen Beanspru- ter- bzw. überschritten werden.
chungen sind erweiterte Eignungsprüfungen vorzu- (3) Müssen aus zwingenden Gründen die Behand-
sehen, z.B. Prüfungen nach DIN 1996-13 zusätzlich lung der Betonoberfläche und die Dichtungsschicht
bei 50 ºC und 60 ºC. bei ungünstigen Witterungsbedingungen ausgeführt
werden, sind hierfür zusätzliche Schutzeinrichtungen
gegen Witterungseinflüsse in der Leistungsbeschrei-
4.10 Baustoffe für Fugen
bung vorzusehen. Dafür sind die Regelungen des
(1) Voranstrichmittel, Unterfüllstoffe und Fugen- Teiles 6 Abschnitt 3 zugrunde zu legen.
massen müssen aufeinander abgestimmt sein und (4) Für die Behandlung des Betons der Fahrbahn-
den Anforderungen der Technischen Lieferbedingun- tafel muss dieser mindestens 21 Tage alt sein. Ab-
gen für Fugenfüllstoffe in Verkehrsflächen (TL Fug- weichend hiervon darf eine Versiegelung ab einem
StB) entsprechen. Betonalter von 14 Tagen aufgebracht werden. Wenn
(2) Als Unterfüllstoffe sind vorgeformte, geschlos- das Reaktionsharz die Anforderungen der TL-BEL-
senzellige Rechteckprofile aus synthetischem Kau- EP an die „Verwendbarkeit auf jungem Beton“ er-
tschuk oder aus Polyurethanschaum oder Trenn- füllt, darf eine Versiegelung ab einem Betonalter von
streifen (z.B. aus PTFE) zu verwenden. 7 Tagen aufgebracht werden (siehe Tabelle 7.1.2).
(3) Die Unterfüllstoffe müssen hitzebeständig, ver-
rottungsfest und genügend formstabil sein sowie eine Tabelle 7.1.2: Mindestalter des Betons zum Zeitpunkt des Auf-
geringe Wasseraufnahme und ein ausreichendes bringens des Reaktionsharzes
Rückstellvermögen haben.
Betonalter Behandlung der zusätzlich ist
Betonoberfläche zu erfüllen
4.11 Abdeckbänder mit
Abdeckbänder müssen selbstklebend und hitzebe- ≥ 21 Tage in der Regel –
ständig sein. Sie müssen 70 bis 100 mm breit sein Grundierung
und aus Aluminium- oder imprägniertem Gewebe- ≥ 14 Tage Versiegelung –
bzw. Vliesband bestehen. Sie dürfen keine Feuch-
≥ 7 Tage Versiegelung Anforderungen
tigkeit aufnehmen. der TL-BEL-EP
an die „Verwend-
barkeit auf
jungem Beton“

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(5) Im Falle von Instandsetzungsmaßnahmen ge- Deutschen Beton- und Bautechnik-Verein E.V.
mäß Teil 3 Abschnitt 4 sind die in den entsprechen- (SIVV-Schein) oder
den Angaben zur Ausführung festgelegten Wartezei- – den Nachweis einer Aufschulung zum Asphalt-
ten für die verwendeten Baustoffe der Unterlage zu bauer oder
beachten.
– den Nachweis einer Ausbildung zum Bauwerks-
(6) Der Auftragnehmer hat dem Auftraggeber den Be- abdichter oder
ginn der Vorbereitung der Unterlage und den Einbau
jeder nachfolgenden Schicht rechtzeitig anzuzeigen. – einen gleichwertigen Nachweis
(7) Es ist sicherzustellen, dass in jedem Bauzustand belegt werden.
Oberflächenwasser schadlos abgeführt wird. (2) Der Kolonnenführer muss während der Ausfüh-
(8) Die einzelnen Arbeitsgänge von der Vorbereitung rung der Arbeiten ständig an der Arbeitsstelle anwe-
der Betonoberfläche bis zur Verlegung der Schutz- send sein.
schicht müssen zügig unter Beachtung der Warte-
zeiten aufeinander folgen. 5.3 Betonoberfläche
(9) Die Unterlage muss ausreichend trocken und
sauber sein. Verschmutzungen sind sorgfältig zu be- 5.3.1 Allgemeines
seitigen, ggf. durch Ersatz der verschmutzten Teil- (1) Die höhen- und profilgerechte Lage der vorzu-
flächen. bereitenden und zu behandelnden Betonoberfläche
(10) Reaktionsharze, Bitumen-Schweißbahnen und und deren Beschaffenheit sind zu prüfen und zu pro-
Asphaltschichten dürfen nur eingebaut werden, wenn tokollieren.
die jeweilige Unterlage geeignet ist. (2) Die Trockenheit der Betonoberfläche ist durch lo-
(11) Bei Ausführung von Teilflächen ist die Bitumen- kale Erwärmung mit einem Heißluftgebläse oder
Schweißbahn gegenüber der Behandlung der Beton- Föhn zu prüfen (Feuchte Betone werden dabei deut-
oberfläche um ca. 10 cm zu versetzen. Die Ränder lich heller.).
sind geradlinig auszubilden.
(12) Die Dichtungsschicht darf nicht beschädigt wer- 5.3.2 Vorbereitung der Betonoberfläche
den und im Fahrbahnbereich nicht länger als unver- (1) Die Beton- bzw. Betonersatzoberfläche ist so
meidbar ohne Schutzschicht bleiben. vorzubereiten, dass die Rautiefe nicht mehr als un-
(13) Die Dichtungsschicht darf nicht mehr als für den vermeidlich erhöht wird.
Einbau der Schutzschicht unbedingt notwendig began- (2) Nach der Vorbereitung muss die Abreißfestigkeit
gen oder befahren werden. Drehen oder Wenden von im Mittel mindestens 1,5 N/mm2 betragen. Die Prü-
Fahrzeugen auf der Dichtungsschicht ist unzulässig. fung der Abreißfestigkeit erfolgt nach Nr. B 2.
(14) Das Abstellen von Fahrzeugen, Maschinen oder
dergleichen auf der Betonoberfläche oder auf Lagen 5.3.3 Behandlung der Betonoberfläche
bzw. Schichten der Abdichtung ist ohne besondere
Schutzmaßnahmen nicht zulässig. 5.3.3.1 Allgemeines
(15) Die Nähte in der Schutzschicht sind gegenüber (1) Die Art der Behandlung ist abhängig von der Rau-
Längsüberlappungsstößen der Bitumen-Schweiß- tiefe der vorbereiteten Betonoberfläche. Hierzu sind
bahn versetzt anzuordnen. die Rautiefen der vorbereiteten Betonoberfläche nach
(16) Nähte in übereinanderliegenden Asphaltschich- Nr. B 1 festzustellen.
ten sind mindestens 10 cm gegeneinander versetzt (2) Bei Rautiefen der vorbereiteten Betonoberfläche
anzuordnen. bis 1,5 mm ist eine Grundierung (ggf. Versiegelung)
(17) Die Schutzschicht darf nur zum Einbau der dar- herzustellen. Bei Rautiefen über 1,5 mm ist eine
auf folgenden Schicht befahren werden. Kratzspachtelung auszuführen.
(18) Die Schutzschicht sollte möglichst bald nach ih- (3) Einzelne Vertiefungen in der Betonoberfläche bis
rer Fertigstellung überbaut werden. zu 5 mm Tiefe und bis ca. 500 cm2 Größe können
ebenfalls mit Kratzspachtel gefüllt werden.
5.2 Anforderungen an Unternehmen (4) Größere Vertiefungen sind nach Teil 3 Abschnitt 4
und Personal zu behandeln.
(5) Die Abreißfestigkeit der behandelten Beton-
(1) Die Qualifikation des Kolonnenführers muss
oberfläche muss im Mittel mindestens 1,5 N/mm2
durch betragen. Der kleinste zulässige Einzelwert darf
– die Bescheinigung des Ausbildungsbeirates „Ver- 1,0 N/mm2 nicht unterschreiten. Die Prüfung der Ab-
arbeiten von Kunststoffen im Betonbau“ beim reißfestigkeit erfolgt nach Nr. B 2.

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(6) Arbeiten mit Reaktionsharzen dürfen unter fol- (2) Das Reaktionsharz muss unverzüglich nach dem
genden Bedingungen nicht ausgeführt werden: Rollen mit trockenem Quarzsand der Lieferkörnung
– bei Niederschlag, Taubildung, Nebelnässe, 0,2/0,7 gleichmäßig mit einer Menge von 500 bis
800 g/m2 abgestreut werden. Es darf nicht im Über-
– bei Oberflächentemperaturen unter 8 °C, schuss abgestreut werden. Nicht festhaftendes Ab-
– bei Oberflächentemperaturen über 45 °C oder streumaterial ist nach dem Aushärten der Grundie-
rung zu entfernen.
– bei schnell steigenden Objekttemperaturen, z.B.
bei direkter Sonneneinstrahlung.
5.3.3.3 Versiegelung
(7) Die Oberflächentemperatur der Unterlage muss
mindestens 3 K über der Taupunkttemperatur der (1) Die Versiegelung wird zweilagig hergestellt.
umgebenden Luft liegen. Die Feststellung der äuße- (2) Im ersten Arbeitsgang wird das Reaktionsharz
ren Bedingungen erfolgt nach Teil 1 Abschnitt 3. in einer Menge von mindestens 400 g/m2 wie in Nr.
(8) Alle Schichten oder Lagen sind solange gegen 5.3.3.2 Absatz (1) beschrieben aufgetragen.
schädigende Einflüsse zu schützen, bis eine ausrei- (3) Diese Lage Reaktionsharz muss unverzüglich
chende Härtung erreicht ist. nach dem Rollen mit trockenem Quarzsand der
(9) Bei Reaktionsharzen sind nur vollständige Gebin- Lieferkörnung 0,7/1,2 im Überschuss abgestreut
deeinheiten nach den Angaben des Herstellers zu werden. Nicht festhaftendes Abstreumaterial ist zu
mischen. Eine Veränderung der Zusammensetzung entfernen, sobald es der Erhärtungszustand dieser
und des Mischungsverhältnisses ist unzulässig. Lage zulässt.
(10) Bei Einsatz von Großgebinden ist eine Dosier- (4) Anschließend wird in einem zweiten Arbeitsgang
einrichtung zu verwenden, mit der die Entnahme von Reaktionsharz in einer Menge von mindestens 600 g/
aufeinander abgestimmten Teilmengen sichergestellt m2 gleichmäßig aufgebracht und so verteilt, dass
ist. Die Dosierung beider Komponenten muss ent- Stoffansammlungen vermieden werden, die Abstreu-
weder volumetrisch über Durchflussmesser oder ung gleichmäßig benetzt ist und eine gleichmäßig
gravimetrisch über eine Waage ins Mischgefäß er- raue und augenscheinlich geschlossene Oberfläche
folgen. Die Dosierung über Zwischenbehälter ist vorliegt. Diese Oberfläche wird nicht abgestreut.
unzulässig.
(11) Die zu mischenden Komponenten der Reak- 5.3.3.4 Kratzspachtelung
tionsharze müssen mit einem langsam laufenden (1) Das Mineralstoffgemisch für die Herstellung des
Rührwerk zunächst getrennt homogenisiert und an- Reaktionsharzmörtels muss zum Zeitpunkt des Mi-
schließend sorgfältig vorgemischt werden. Das schens trocken sein.
vorgemischte Reaktionsharz ist danach in einen an- (2) Die Kratzspachtelung wird entweder frisch in
deren Behälter umzufüllen und erneut auf dieselbe frisch auf eine mit Reaktionsharz gleichmäßig dünn
Weise zu mischen, bis es homogen ist. Erst dann vorbehandelte Betonoberfläche oder auf eine erhär-
darf es verarbeitet werden. Die Zugabe von Lösemit- tete Grundierung gemäß Nr. 5.3.3.2 aufgetragen. Der
teln ist unzulässig. Reaktionsharzmörtel ist kratzend über den Spitzen
(12) Die geleerten Behälter sind so zu lagern, dass der Betonfläche abzuziehen.
keine Rückstände auf die Unterlage auslaufen kön- (3) Die Oberfläche der Kratzspachtelung ist mit tro-
nen. ckenem Quarzsand der Lieferkörnung 0,2/0,7 so ab-
(13) Die nachfolgend beschriebenen Verfahren der zustreuen, dass eine Oberflächenstruktur wie bei
Behandlung können manuell oder bei gleicher Wir- einer Grundierung entsteht. Sie ist an den Nähten
kungsweise auch maschinell durchgeführt werden. und Rändern scharf abzuziehen. Nicht festhaftendes
Abstreumaterial ist nach dem Aushärten der Kratz-
5.3.3.2 Grundierung spachtelung zu entfernen.
(4) Werden Kratzspachtelung und Versiegelung ne-
(1) Für die Grundierung wird zunächst Reaktions-
beneinander auf einer Fläche kombiniert oder muss
harz in einer Menge von 300 bis 500 g/m2 durch Flu-
statt einer Versiegelung eine Kratzspachtelung aus-
ten bis zur Sättigung aufgetragen. Hierzu wird das
geführt werden, ist auch die Oberfläche der Kratz-
angemischte Material auf die vorbereitete Beton-
spachtelung mit Quarzsand der Lieferkörnung 0,7/
oberfläche gegossen und mit einem weichen Gummi-
1,2 im Überschuss abzustreuen. Nicht festhaftendes
schieber gleichmäßig verteilt. Damit das Material in
Abstreumaterial ist zu entfernen, sobald es der Er-
die Poren der Betonunterlage eindringen kann, ist
härtungszustand der Kratzspachtelung zulässt. An-
eine Einwirkungsdauer von 5 bis 10 Minuten abzu-
schließend wird in einem zweiten Arbeitsgang
warten. Um Stoffansammlungen in Vertiefungen zu
Reaktionsharz in einer Menge von mindestens 600
vermeiden, ist mit Fellrollen nachzurollen.
g/m2 gleichmäßig auf die Kratzspachtelung aufge-

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bracht und so verteilt, dass Stoffansammlungen ver- Bitumen-Schweißbahn ist im noch warmen Zustand
mieden werden und die Abstreuung gleichmäßig zu verteilen.
benetzt ist. (11) Ausbesserungsstellen in Bitumen-Schweißbah-
(5) Die Rautiefe der fertigen Kratzspachtelung darf nen (z.B. Kreuzschnitte) sind mit entsprechend zu-
nicht größer als 1,0 mm gemäß Nr. B 1 sein. geschnittenen Teilstücken der Bitumen-Schweißbahn
zu überkleben, die allseits mindestens 8 cm über die
Ausbesserungsstelle hinaus reichen müssen.
5.4 Dichtungsschicht
(1) Vor Aufbringen der Dichtungsschicht müssen die
5.5 Verstärkung im Randbereich und
Grundierung, Versiegelung bzw. Kratzspachtelung
ausreichend erhärtet sein. Schutzlage
(2) Die Bitumen-Schweißbahnen müssen stehend (1) Beim Aufbringen einer edelstahlkaschierten Bi-
gelagert werden. Sie müssen beim Aufschweißen tumen-Schweißbahn als Verstärkung im Randbereich
trocken sein. ist der Brenner so zu führen, dass die darunter lie-
gende Bitumen-Schweißbahn nicht geschädigt wird.
(3) Beim Einbau der Bahnen muss die Lufttempe-
ratur und die Temperatur der Bahnen mindestens (2) Die Schutzlage im Kappenbereich ist mit unge-
5 °C betragen. Die Temperatur der Unterlage muss füllter Bitumenklebemasse flächig auf die Dichtungs-
mindestens 4 °C sein. schicht aufzukleben. Im Überlappungsbereich mit der
Dichtungsschicht der Fahrbahn ist die Schutzlage nur
(4) Die Bahnen sind nach dem Dachziegelprinzip
lose zu verlegen und punktuell mit der behandelten
und in der Regel in Längsrichtung der Fahrbahn zu
Betonoberfläche provisorisch zu verkleben.
verlegen.
(3) Unmittelbar vor dem Anschluss der Bahnen des
(5) Die Dichtungsschicht aus einer Bitumen-
Fahrbahnbereichs an die Dichtungsschicht des Kap-
Schweißbahn ist auf die behandelte Betonoberflä-
penbereichs ist die Schutzlage vor dem Schramm-
che aufzuschweißen.
bord von Hand abzureißen.
(6) Beim Aufschweißen der Bitumen-Schweiß-
bahnen muss eine zwangsgeführte, über die ganze
Rollenbreite gleichmäßig wirkende Wärmequelle mit
5.6 Schutzschicht
Windschutz verwendet werden. Die Flammen sind (1) Es gelten die ZTV Asphalt-StB.
so zu richten, dass sowohl die Unterlage erwärmt
(2) Die Dichtungsschicht darf an keiner Stelle be-
wird, als auch soviel Klebemasse von der Bahnunter-
schädigt werden.
seite abgeschmolzen wird, dass beim Abrollen der
Bahn vor der Rolle ein flüssiger Wulst verläuft. Un- (3) Raupenfertiger dürfen nicht verwendet werden,
mittelbar nach dem Aufschweißen im noch flüssigen wenn sie die Dichtungsschicht direkt befahren.
Zustand der Klebemasse ist die Bitumen-Schweiß- (4) Unmittelbar vor dem Verlegen der Schutzschicht
bahn maschinell oder mit einem geeigneten Werk- sind die freien Ränder der Überlappungsbereiche von
zeug, z.B. Druckholz, anzudrücken. Die behandelte metallkaschierten Bitumen-Schweißbahnen mit Ab-
Betonoberfläche und die Bitumen-Schweißbahn dür- deckband abzukleben.
fen dabei nur so stark erhitzt werden, wie es für ei-
(5) Durch gleichmäßiges Vorlegen von geringen
nen ordnungsgemäßen Einbau erforderlich ist.
Gussasphaltmengen und durch zügige Verarbeitung
(7) Der Einsatz von Einzelgasbrennern ist nur bei ist sicherzustellen, dass die Dichtungsschicht nicht
Anschlüssen, Aufkantungen und kleinen Instand- mehr als unvermeidbar erhitzt wird.
setzungsarbeiten zulässig.
(6) Längsnähte sind nicht in den Bereich von Rad-
(8) Die Überlappungen der Bitumen-Schweiß- laufspuren zu legen.
bahnen müssen bei Längsrändern mindestens 8 cm
(7) Wird als Deckschicht Asphaltbeton oder Splitt-
(bei edelstahlkaschierten Bahnen 10 cm), bei Quer-
mastixasphalt verwendet, ist die noch heiße Schutz-
rändern mindestens 10 cm (bei edelstahlkaschierten
schicht aus Gussasphalt mit bitumenumhülltem Edel-
Bahnen 20 cm) betragen. Querstöße sind um mehr
splitt der Lieferkörnung 2/5 oder 5/8 in einer Menge
als 50 cm versetzt anzuordnen.
von etwa 2 kg/m2 bis 3 kg/m2 abzustreuen.
(9) Beim Längsüberlappungsstoß der aluminium-
(8) In der Leistungsbeschreibung ist hierfür eine ge-
kaschierten Bitumen-Schweißbahnen muss die obe-
sonderte Position vorzusehen.
re Bahn mit ihrem kaschierten Rand den unkaschier-
ten Rand der unteren Bahn überlappen. (9) Die Dicke der Schutzschicht darf außer bei
Schweißbahnüberlappungen an keiner Stelle 2,5 cm
(10) Die Überlappungsbereiche sind mit einem
unterschreiten. Die Dicke der Schutzschicht darf in
Druckholz besonders zu bearbeiten, um Hohlstellen
einer Lage nicht mehr als 5 cm betragen. Der Ein-
zu vermeiden. Seitlich ausgetretene Klebemasse der

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bau des Mischgutes zum Profilausgleich muss so 5.9 Einbauten


erfolgen, dass seine Dicke 1,5 cm nicht unter- und
4,0 cm nicht überschreitet. Die Gesamtdicke der (1) Die Dichtungsschicht ist an Einbauten vollflächig
Schutzschicht einschließlich Profilausgleich darf nicht anzuschließen.
mehr als 6,5 cm betragen (siehe Bild D 7.1.1). (2) Vorhandener Korrosionsschutz darf beim Einbau
(10) Bei Einbau von Hand darf die Unebenheit der der Bitumen-Schweißbahn nicht beschädigt werden.
Oberfläche 1 cm und bei maschinellem Einbau 0,6
cm innerhalb einer 4 m langen Messstrecke nicht 6 Prüfungen
überschreiten.
6.1 Eignungsprüfungen
5.7 Deckschicht
(1) Liegen Bedingungen vor, die vom Prüfumfang
(1) Es gelten die ZTV Asphalt-StB. der Grundprüfung nicht erfasst werden, sind entspre-
(2) Hinweise für die Ausbildung von Nähten gibt das chende Eignungsprüfungen durchzuführen. Art und
Merkblatt für Schichtenverbund, Nähte, Anschlüsse Umfang sowie die Anforderungen sind in der
und Randausbildung von Verkehrsflächen aus As- Leistungsbeschreibung anzugeben (siehe TL-BEL-
phalt (M SNAR). B Teil 1).
(2) Bei Durchführung der Eignungsprüfungen ist für
Asphaltschichten das Merkblatt für Eignungsprüfun-
5.8 Fugen in Schutz- und Deck-
gen an Asphalt zu beachten.
schichten
(1) Es gelten die Zusätzlichen Vertragsbedingungen 6.2 Eigenüberwachung
und Richtlinien für Fugen in Verkehrsflächen (ZTV
Fug-StB), soweit in diesem Abschnitt keine andere (1) Bezüglich der Baustoffe ist, soweit zutreffend,
Regelung getroffen ist. Folgendes zu prüfen:

(2) Die Fugen in der Schutzschicht – außer vor – Lieferscheine und Kennzeichnung der Lieferung,
Schrammborden – sind nach der Herstellung der – Gebinde und deren Inhalt nach Augenschein,
Schicht mit heiß verarbeitbaren Vergussmassen voll – Lagerung der Gebinde nach Ausführungsanwei-
zu vergießen. sung,
(3) Unter der Deckschicht ist bei versetzter Anord- – Einhaltung der zulässigen Lagerdauer,
nung der Fugen in Schutz- und Deckschicht die ver-
gossene Fuge in der Schutzschicht mit nicht saug- – Mineralstoffe hinsichtlich Art, Korngrößenver-
fähigem und hitzebeständigem Klebeband abzu- teilung, Trockenheit und Reinheit.
kleben. (2) Bei der Ausführung ist, soweit zutreffend, Fol-
(4) Überrollte Fugen in der Deckschicht sind mit heiß gendes zu prüfen:
verarbeitbaren Vergussmassen voll zu vergießen. – äußere Bedingungen und Taupunkttemperatur
(5) Zur Herstellung der Fugen vor Schrammborden gemäß Teil 1 Abschnitt 3,
und Bordsteinen sind Fugeneisen zu verwenden. Die – Oberflächenfeuchte der Unterlage (Betonfahr-
Fugeneisen dürfen nicht mit Trennmittel eingestri- bahntafel) gemäß Nr. 5.3.1,
chen werden. Die Fugen sind vor dem Verfüllen (z.B.
– Rautiefe der vorbereiteten Betonoberfläche nach
mittels Zopfrundbürsten) zu säubern.
Nr. B 1,
(6) Fugen vor Schrammborden und Bordsteinen sind
– Abreißfestigkeit der Betonoberfläche nach der
mit (heißverarbeitbaren) elastischen Fugenmassen
Oberflächenvorbereitung gemäß Nr. B 2,
zu vergießen. Sie sind in der Ebene der Schutz-
schicht voll zu vergießen. Vor dem Vergießen der – Oberfläche der einzelnen Schichten nach Augen-
Fuge in der Deckschicht ist der Unterfüllstoff bzw. schein auf Gleichmäßigkeit, Deckvermögen und
Trennstreifen mit einem Andruckrad in die Fuge ein- Fehlstellen,
zubringen. Der zu vergießende Fugenspalt in der – Größe und Lage der mit Reaktionsharz behan-
Deckschicht soll ein Verhältnis von Höhe zu Breite delten Flächen sowie Stoffverbrauch,
von ca. 1,5 : 1 aufweisen. Der Unterfüllstoff ist ent-
– Abreißfestigkeit der behandelten Betonoberfläche
sprechend auszuwählen. Beiderseits der Brücken-
nach Nr. B 2,
abläufe sind die Fugen auf einer Länge von jeweils
ca. 20 cm ohne Unterfüllstoff voll zu verfüllen. – Hohlstellen- und Blasenfreiheit der Dichtungs-
schicht nach Nr. B 3,
(7) Fugen vor Einbauten oder Begrenzungen sind
ohne Unterfüllstoff voll zu vergießen. – Verklebung der Bitumen-Schweißbahn mit der
Unterlage nach Nr. B 4,

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– Hohlstellen- und Blasenfreiheit der Schutzschicht, 7 Abnahme


z.B. durch Abklopfen.
Für die Abnahme von Asphaltschichten gelten die
(3) Die durch die Prüfung zerstörten Bereiche sind Regelungen der ZTV Asphalt-StB.
auf Kosten des Auftragsnehmers instand zu setzen.

8 Mängelansprüche
6.3 Kontrollprüfungen
(1) Wird die Deckschicht einschließlich Fugen in ei-
(1) Von den Reaktionsharzen ist eine Rückstellprobe
nem gesonderten Bauvertrag ausgeführt, richtet sich
pro Charge bzw. je Brückenbauwerk von Harz und
deren Verjährungsfrist für Mängelansprüche nach
Härter im vorgesehenen Mischungsverhältnis in ge-
den ZTV Asphalt-StB.
trennten Behältnissen von insgesamt ca. 1 kg zu ent-
nehmen. Soll der Auftragnehmer geeignete Behält- (2) Umfasst eine Teilerneuerung nur Teilflächen oder
nisse liefern, ist für diese Leistung eine gesonderte Schadstellen des Brückenbelages, ist für diese Flä-
Position in der Leistungsbeschreibung vorzusehen. chen die Verjährungsfrist für Mängelansprüche im
Einzelfall zu regeln.
(2) Von Bitumen-Schweißbahnen sind je angefan-
gene 1000 m2 Einbaufläche, mindestens jedoch je
Bauwerk, von drei Schweißbahnrollen je eine Rück- 9 Abrechnung
stellprobe in DIN A4-Größe zu entnehmen.
(1) Ist in der Leistungsbeschreibung ein flächen-
(3) Die Entnahmen sind zu dokumentieren (siehe bezogenes Einbaugewicht vorgegeben, ist für jede
Anhang C). Die Rückstellproben sind bis zur Prü- Schicht nachzuweisen, inwieweit das Einbaugewicht
fung sachgerecht zu lagern. mit dem im Bauvertrag vorgegebenen Einbaugewicht
(4) An den Baustoffen und an der fertigen Leistung der übereinstimmt.
Asphaltschichten sind Kontrollprüfungen durchzuführen. (2) Für die Asphaltschichten gelten die ZTV Asphalt-
Art und Umfang richten sich nach den ZTV Asphalt-StB. StB.
Abweichend davon ist für Asphaltschichten je angefan-
gene 2000 m2 Einbaufläche eine Probe, jedoch minde-
stens eine Probe je Tagesleistung, zu entnehmen.
(5) Von den Fugenmassen ist jeweils eine Rück-
stellprobe von je 3 kg zu entnehmen. Darüber hin-
aus ist eine Probe zu entnehmen, wenn die äußere
Beschaffenheit der Fugenmasse zu Bedenken an der
vertragsgemäßen Beschaffenheit Anlass gibt.
(6) Nach dem Verlegen der Dichtungsschicht ist eine
Prüfung auf Hohlstellen- und Blasenfreiheit nach Nr.
B 3 durchzuführen. Die Schutzschicht ist auf Hohl-
stellen- und Blasenfreiheit (z.B. durch Abklopfen) zu
kontrollieren.
(7) Es ist zweckmäßig, gleichzeitig mit den Eigen-
überwachungsprüfungen der Ausführung die Kon-
trollprüfungen durchzuführen.
(8) Auf die Durchführung von Kontrollprüfungen kann
verzichtet werden, wenn der Auftraggeber an der
Durchführung der Eigenüberwachung teilnimmt und
die ordnungsgemäße Durchführung bestätigt.

6.4 Zusätzliche Kontrollprüfungen


Wenn die der ursprünglichen Kontrollprüfung zuzu-
ordnende Teilfläche nicht eindeutig und einvernehm-
lich abgegrenzt werden kann (z.B. nach Augen-
schein), darf die Fläche der zusätzlichen Kon-
trollflächen nicht kleiner als 20 % der ursprünglichen
Fläche sein.

14 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


ZTV-ING
ZTV-ING Teil
Teil 77 Brückenbeläge
Brückenbeläge Abschnitt
Abschnitt 11 Brückenbeläge auf Beton
mit einer
mit einer Dichtungsschicht
Dichtungsschicht aus einer
aus einer Bitumen-Schweißbahn
Bitumen-Schweißbahn Anhang A

Anhang A (22) Blockfuge


In der Regel quer zur Längsachse laufende Raum-
oder Pressfuge bei Trog- und Tunnelbauwerken.
Herstellung von Fahrbahnbelägen
(23) Fahrbahnbelag
auf Trog- und Tunnelsohlen aus
Besteht aus Abdichtung, Zwischenschicht und Deck-
Beton schicht (siehe Bild A 7.1.1).
(24) Zwischenschicht
A1 Allgemeines Dient der Vergrößerung der Belagsdicke und besteht
aus einer oder mehreren Asphaltschichten, die zwi-
(1) In Trog- und Tunnelbauwerken nach Teil 5 Ab-
schen Schutz- und Deckschicht eingebaut wird.
schnitte 1 bis 3 wird in der Regel der Straßenaufbau
entsprechend den RStO in der gleichen Weise und
Bauklasse wie auf der anschließenden freien Strek- A 2.3 Zu Nr. 3.1 (Allgemeines)
ke ausgeführt. Nach Teil 5 Abschnitte 1 bis 3 ist in
diesem Fall eine Abdichtung nicht erforderlich. Eine (5) Liegt der Grundwasserstand über OK Sohle, sollte
Abdichtung wird erforderlich, wenn ein Fahrbahn- zwischen dem Abstellen der Grundwasserhaltung
belag direkt auf die Betonsohle aufgebracht wird. und dem Einbau des Fahrbahnbelages ein möglichst
langer Zeitraum verstrichen sein, um evtl. Risse in
(2) Wird eine Abdichtung erforderlich, ist dieser An- der Sohle besser erkennen und ausbessern zu kön-
hang als Ergänzung bzw. Änderung zu Teil 7 Ab- nen.
schnitt 1 anzuwenden. Ergänzende Absätze einer Nr.
werden mit weiterlaufender Absatznummer numme-
riert, ersetzende Absätze erhalten den Zusatz- A 2.4 Zu Nr. 3.3.1 (Belagsaufbau im
buchstaben a. Fahrbahnbereich)
(3a) Die Behandlung der Betonoberfläche besteht
A2 Ergänzungen aus einer Versiegelung oder einer Kratzspachtelung.

zu den Nrn. 1 bis 9 (13) Die Regeldicke des Fahrbahnbelages beträgt


16 cm. Zwischen Schutz- und Deckschicht ist eine
Zwischenschicht anzuordnen. Ist bei Belagserneue-
A 2.1 Zu Nr. 1 (Allgemeines) rung auf bestehenden Bauwerken die Regeldicke von
(10) Trog- und Tunnelsohlen aus Beton weisen im 16 cm nicht ausführbar, ist die größtmögliche Belags-
Vergleich zu Brückentafeln Unterschiede auf, die bei dicke zu wählen.
der Planung und Ausführung der Fahrbahnbeläge (14) In Abhängigkeit von der Gesamtdicke des Fahr-
zu berücksichtigen sind. bahnbelages und den Dicken von Schutz- und Deck-
(11) Wird der Fahrbahnbelag direkt auf die Beton- schicht sind Art und Dicke der Zwischenschicht nach
sohle aufgebracht, so liegt er auf einem Beton mit den Tabellen A 7.1.1 und A 7.1.2 zu wählen.
hohem Feuchtegehalt. Damit kann der Verbund zum (15) In Trogbauwerken, -rampen und Portalberei-
Beton zusätzlichen Beanspruchungen unterliegen, chen von Tunneln sollte wegen des möglichen Wär-
z.B. aus Kapillardruck und Frost-Tauwechsel. Tun- mestaus die Deckschicht aufgehellt werden. Dies gilt
nel- und Trogbauwerke weisen zudem in der Regel nicht für den Adaptionsbereich.
Blockfugen auf.
(12) Bei Belagsaufbauten sind daher besondere A 2.5 Zu Nr. 3.3.2 (Aufbau im Kappen-
Maßnahmen für die Vorbereitung und Behandlung
der Betonoberfläche und darüber hinaus eine grö-
bereich)
ßere Belagsdicke erforderlich. Eine größere Belags- (5) Für den Aufbau gilt Bild 7.1.3 sinngemäß (siehe
dicke verringert die Schubspannungen aus Verkehr Bild A 7.1.2).
und die Temperaturbeanspruchungen in der Ver- (6) Es gelten die Mindestmaße des Bildes A 7.1.2.
bundebene zwischen Beton und Fahrbahnbelag.
Durch die größere Belagsdicke verringert sich bei
entsprechender Fugenausbildung das Schadens- A 2.6 Zu Nr. 3.4.1 (Randausbildung)
risiko im Bereich der Blockfugen. (10) Zwischenschichten aus Asphaltbinder oder
Splittmastixasphalt sind so an die Abläufe der Ent-
A 2.2 Zu Nr. 2 (Begriffsbestimmungen) wässerung anzuschließen, dass Sickerwasser ab-
geleitet wird. Zusätzlich muss auf der Oberseite der
(8a) Deckschicht Schutzschicht ein ausreichendes Gefälle vorhanden
Oberste Asphaltschicht eines Fahrbahnbelages. sein.

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 15


ZTV-ING
ZTV-ING Teil
Teil 77 Brückenbeläge
Brückenbeläge Abschnitt
Abschnitt 11 Brückenbeläge
Brückenbeläge auf
auf Beton
Beton
mit einer
mit einer Dichtungsschicht
Dichtungsschicht aus einer
aus einer Bitumen-Schweißbahn
Bitumen-Schweißbahn Anhang A

Tabelle A 7.1.1: Mischgutart für die Zwischenschicht in Abhän- A 2.9 Zu Nr. 4.9 (Asphaltmischgut)
gigkeit von der Dicke
(6) Für die Zwischenschicht gelten die ZTV Asphalt-
Dicke der Mischgutart StB mit den nachfolgenden Ergänzungen.
Zwischenschicht (7) Die Mitverwendung von Ausbauasphalt ist nicht
zulässig.
bis 4,0 cm Gussasphalt oder
Splittmastixasphalt 1) (8) Bei einer Zwischenschicht aus Asphaltbinder
ist die Mischgutsorte 0/16 S nach den ZTV As-
4,0 - 8,5 cm Gussasphalt oder phalt-StB einzusetzen. Die Zusammensetzung für
Asphaltbinder 1) den Asphaltbinder ist so zu wählen, dass der
1) Über einer Zwischenschicht aus Splittmastixasphalt oder Asphalt- Hohlraumgehalt am Marshall-Probekörper in der
binder darf i.d.R. kein Gussasphalt vorgesehen werden. Eignungsprüfung zwischen 6 und 8 Vol.-% liegt.
Als Bindemittel ist Straßenbaubitumen 30/45 oder
(11) Zur Entwässerung von Zwischenschichten aus PmB 45 zu verwenden.
Asphaltbinder oder Splittmastixasphalt muss die an
(9) Bei einer Zwischenschicht aus Splittmastix-
den Randstreifen aus Gussasphalt anschließende
asphalt ist als Bindemittel PmB 45 einzusetzen. Bei
Fuge zur Zwischenschicht bündig mit der Vorder- einer Zwischenschicht aus Gussasphalt ist als Bin-
kante der Abläufe abschließen. Die Abläufe müssen demittel auch Straßenbaubitumen 20/30 zugelassen.
in Höhe der Zwischenschicht Entwässerungsmög-
lichkeiten aufweisen (siehe Bild A 7.1.3). (10) Für eine Zwischenschicht aus Gussasphalt ist
im Regelfall Gussasphalt 0/11 S für alle Bauklassen
zu verwenden. Wird Gussasphalt 0/8 eingesetzt, sind
A 2.7 Zu Nr. 3.4.2 (Anschlüsse und für die Eindringtiefe und deren Zunahme die Anfor-
Fugen) derungen an einen Gussasphalt 0/11 S nach den ZTV
Asphalt-StB einzuhalten.
(5) Über Blockfugen (bei Fugenbewegungen bis
5 mm siehe Bild A 7.1.4) und im Übergang der Trog- (11) Werden mehr als zwei Gussasphaltschichten
sohle zur freien Strecke ist der Fahrbahnbelag so unmittelbar übereinander eingebaut, sind unabhän-
auszubilden, dass mögliche Bewegungen schadlos gig von der Bauklasse bei der Eignungsprüfung für
aufgenommen werden können. Bei Fugenbewe- die Schutz- und Zwischenschicht für die Eindring-
gungen größer als 5 mm sind andere Lösungen zu tiefe maximal 2,0 mm einzuhalten.
wählen, z.B. nach Teil 8 Abschnitt 2. (12) Für Zwischenschichten der Bauklassen SV, I
(6) Die Dichtungsschicht ist so an die Trog- und und II sowie für Verkehrsflächen mit besonderen Be-
Tunnelwände anzuschließen, dass ein Hinterlaufen anspruchungen sind erweiterte Eignungsprüfungen
– auch im Bereich der Blockfugen – ausgeschlos- vorzusehen, z.B. Prüfungen nach DIN 1996-13 zu-
sen ist. sätzlich bei 50 ºC und 60 ºC.

A 2.10 Zu Nr. 5.3.2 (Vorbereitung der


A 2.8 Zu Nr. 3.6 (Teilerneuerung des
Betonoberfläche)
Fahrbahnbelages)
(2) Oberflächennahe Risse sind durch Tränkung
(6) Eine Erneuerung der Deck- und Zwischenschicht
zu schließen. Sie sind erforderlichenfalls vor dem
setzt nicht die Erneuerung der Abdichtung voraus.
Auftragen des Epoxidharzes vorzuwärmen und
Eine Instandsetzung der Deckschicht setzt nicht die
zu trocknen, z.B. durch Wärmestrahler oder mit
Erneuerung der Zwischenschicht voraus.

Tabelle A 7.1.2: Richtwerte für die Einbaudicken der Schutz- und Zwischenschichten je Lage in Abhängigkeit von Größtkorn und Misch-
gutart und -sorte

Einbaudicken [cm]

Schicht Sortenbezeichnung Asphaltbinder Gussasphalt Splittmastixasphalt


Zwischen- 0/16 S 5,0 bis 8,5 – –
schicht 0/11 S – 3,5 bis 4,0 3,5 bis 4,0
0/8 S – – 3,0 bis 4,0
0/8 – 2,5 bis 3,5 2,0 bis 4,0
Schutz- 0/11 S, 0/11 – 3,5 bis 4,0 –
schicht 0/8 – 2,5 bis 3,5 –

16 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


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ZTV-ING Teil
Teil 77 Brückenbeläge
Brückenbeläge Abschnitt
Abschnitt 11 Brückenbeläge auf Beton
mit einer Dichtungsschicht aus einer
mit einer Dichtungsschicht aus einer Bitumen-Schweißbahn
Bitumen-Schweißbahn Anhang A

Bild A 7.1.1: Aufbau des Fahrbahnbelages mit einer Zwischenschicht gemäß Tabelle A 7.1.1

Bild A 7.1.2: Beispiel für den Aufbau des Fahrbahnbelages im Kappenbereich und den Übergang Sohle/Wand mit Dichtungsschicht

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 17


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Teil 77 Brückenbeläge
Brückenbeläge Abschnitt
Abschnitt 11 Brückenbeläge auf Beton
mit einer
mit einer Dichtungsschicht
Dichtungsschicht aus einer
aus einer Bitumen-Schweißbahn
Bitumen-Schweißbahn Anhang A

Bild A 7.1.3: Beispiel für die Entwässerung des Fahrbahnbelages mit einer Zwischenschicht aus Splittmastixasphalt oder Asphaltbinder

18 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


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Teil 77 Brückenbeläge
Brückenbeläge Abschnitt
Abschnitt 11 Brückenbeläge auf Beton
mit einer
mit einer Dichtungsschicht
Dichtungsschicht aus einer
aus einer Bitumen-Schweißbahn
Bitumen-Schweißbahn Anhang A

Bild A 7.1.4: Beispiel für eine Blockfugenausbildung mit Dichtungsschicht für horizontale Fugenbewegungen bis 5 mm

Heißluft. Nach dem Auftragen des Epoxidharzes A 2.12 Zu Nr. 5.8 (Fugen in Schutz-,
sind die benetzten Flächen mit trockenem Quarz- Zwischen- und Deckschichten)
sand der Lieferkörnung 0,2/0,7 gleichmäßig abzu-
streuen. (8) Fugen in der Zwischenschicht sind wie Fugen in
der Schutzschicht auszuführen und schichtenweise
(4) Stellt der Auftraggeber die Betonunterlage, sind
zu verfüllen.
hierzu in der Leistungsbeschreibung gesonderte
Positionen vorzusehen.
A 2.13 Zu Nr. 8 (Mängelansprüche)
A 2.11 Zu Nr. 5.7 (Zwischenschicht und (2a) Umfasst eine Teilerneuerung nur Teilflächen des
Deckschicht) Fahrbahnbelages oder Schadstellen, so ist für diese
Flächen die Verjährungsfrist für Mängelansprüche im
(1a) Für die Zwischenschicht gelten die ZTV As- Einzelfall zu regeln.
phalt-StB in Verbindung mit Nr. A 2.9. (3) Besteht für die Herstellung der Zwischen- und
(3) Eine Zwischenschicht aus Gussasphalt muss ab- Deckschicht einschließlich Fugen ein gesonderter
gesplittet werden, wenn darüber Asphaltbinder oder Bauvertrag, richtet sich deren Verjährungsfrist für
Splittmastixasphalt eingebaut wird. Mängelansprüche nach den ZTV Asphalt-StB.

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 19


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ZTV-ING Teil
Teil 77 Brückenbeläge
Brückenbeläge Abschnitt
Abschnitt 11 Brückenbeläge
Brückenbeläge auf
auf Beton
Beton
mit einer
mit einer Dichtungsschicht
Dichtungsschicht aus einer
aus einer Bitumen-Schweißbahn
Bitumen-Schweißbahn Anhang B

Anhang B auf der Unterlage durch Abziehen eines Streifens von


Hand oder Abreißen eines aufgeklebten Stempels
mit einem Prüfgerät zu prüfen. Eine Prüfung besteht
Prüfungen während der Bauaus- aus mindestens drei gleichmäßig verteilten Einzel-
führung prüfungen.
(2) Es wird zwischen folgenden Trennfällen unter-
schieden:
B1 Ermittlung der Rautiefe a) Trennung innerhalb der Bitumen-Schweißbahn,
Je angefangene 500 m2
ist eine Prüfung, bestehend b) Trennung zwischen Klebemasse der Bitumen-
aus drei Einzelmessungen nach Teil 1 Abschnitt 3, Schweißbahn und behandelter Betonoberfläche
durchzuführen und der Mittelwert der Rautiefe Rtm mit verbleibenden Klebemasseresten auf der Un-
zu ermitteln. terlage,
c) Trennung zwischen Klebemasse der Bitumen-
B2 Prüfung der Abreißfestigkeit Schweißbahn und behandelter Betonoberfläche
ohne Klebemasseresten auf der Unterlage,
der vorbereiteten und der
d) Trennung in oder unterhalb der behandelten
behandelten Betonober- Betonoberfläche.
fläche (3) Eine flächige und ausreichende Verklebung ist
(1) Je Bauwerk bzw. je angefangene 500 m2 ist eine gegeben, wenn sich Trennfälle nach a) oder b) ein-
Abreißprüfung, bestehend aus drei gleichmäßig über stellen, wobei im Fall b) die Klebemassereste den
die Einbaufläche verteilten Einzelmessungen, durch- überwiegenden Teil der Unterlage bedecken müs-
zuführen. sen. Werden Trennfälle nach c) oder d) festgestellt,
ist der fehlerhafte Bereich einzugrenzen und zu er-
(2) Die Prüfung ist nach Teil 1 Abschnitt 3 entspre- neuern.
chend der Regelung für harte Schichten vorzuneh-
men. (4) Die Prüfungen dürfen nur bei einer Objekttem-
peratur von mindestens 5 °C durchgeführt werden.
(3) Werden Einzelwerte unterhalb 1,0 N/mm2 fest-
gestellt, ist durch mindestens zwei Einzelmessun-
gen in örtlicher Nähe (ca. 1 m2) nachzuprüfen, ob es B 4.2 Prüfung durch Abziehen von Hand
sich um einen Messfehler handelt. Erfüllen die zu- In die Bitumen-Schweißbahn sind mit einem Messer
sätzlichen Werte die Anforderungen, wird dieser drei nebeneinanderliegende Streifen von je ca. 3 cm
Einzelwert durch die zusätzlich gemessenen Werte Breite und ca. 20 cm Länge bis auf die Unterlage
ersetzt. Wird der Einzelwert bestätigt, ist der fehler- einzuschneiden. Anschließend werden die Streifen
hafte Bereich einzugrenzen. an einer schmalen Seite von der Unterlage gelöst
(4) Bei der Durchführung der Prüfung und dem Pro- und beidhändig möglichst senkrecht nach oben von
tokollieren der Messwerte ist entsprechend Teil 1 der Unterlage abgezogen.
Abschnitt 3 zu verfahren.
B 4.3 Prüfung mit einem Prüfgerät
B3 Hohlstellen- und Blasen- In besonderen Fällen kann die Abreißprüfung nach
freiheit der Bitumen- den TP-BEL-B Teil 1 durchgeführt werden.
Schweißbahn
Die aufgeschweißten Bahnen sind durch Abklopfen
(z.B. mit einem Holzstiel) auf Hohlstellen- und Blasen-
freiheit zu prüfen.

B4 Prüfung der Verklebung der


Bitumen-Schweißbahn mit
der Unterlage
B 4.1 Allgemeines
(1) Je Bauwerk bzw. je angefangene 500 m2 ist die
Qualität der Verklebung der Bitumen-Schweißbahn

20 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


ZTV-ING
ZTV-ING Teil
Teil 77 Brückenbeläge
Brückenbeläge Abschnitt
Abschnitt 11 Brückenbeläge auf Beton
mit einer
mit einer Dichtungsschicht
Dichtungsschicht aus einer
aus einer Bitumen-Schweißbahn
Bitumen-Schweißbahn Anhang C

Formblatt C 7.1.1

Seite
Protokoll über die Entnahme von Rückstellproben
Baumaßnahme Bauwerksnummer
(ASB)

Bauabschnitt

Auftraggeber Bauwerksname

Auftragnehmer oben

unten

Datum der Probenahme

Reaktionsharz Komponente A Chargen-Nr.

Reaktionsharz Komponente B Chargen-Nr.

Stoffhersteller Reaktionsharz

Bitumen-Schweißbahn Chargen-Nr.

Stoffhersteller Bitumenbahn

2
Diese Probe ist einer Fläche von m

von/bis Station zugeordnet.

Bemerkungen

…………………………………… …………………………………………… ……………………………………


Datum Auftragnehmer Auftraggeber

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 21


ZTV-ING
ZTV-ING Teil
Teil 77 Brückenbeläge
Brückenbeläge Abschnitt
Abschnitt 11 Brückenbeläge
Brückenbeläge auf
auf Beton
Beton
mit einer
mit einer Dichtungsschicht
Dichtungsschicht aus einer
aus einer Bitumen-Schweißbahn
Bitumen-Schweißbahn Anhang D

Anhang D
Zeichnerische Darstellungen

Bild D 7.1.1: Ausgleich von Unebenheiten der Betonoberfläche

Bild D 7.1.2: Anschluss an einen vorhandenen Brückenbelag bei Teilerneuerung

22 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


Bundesanstalt für Straßenwesen

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 7
Brückenbeläge

Abschnitt 2
Brückenbeläge auf Beton mit einer
Dichtungsschicht aus zwei
Bitumen-Schweißbahnen

Stand: 04/10
ZTV-ING - Teil 7 Brückenbeläge - Abschnitt 2 Brückenbeläge auf Beton
mit einer Dichtungsschicht aus zwei Bitumen-Schweißbahnen

Der Teil 7 Abschnitt 2 kann bei der FGSV-Verlag


GmbH, Wesselinger Str. 17 in 50999 Köln bezogen
werden.

2 Stand: 04/10
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
Inhaltsverzeichnis

ZTV-ING Teil 7 Brückenbeläge Abschnitt 3 Brückenbeläge auf Beton

Bundesanstalt für Straßenwesen


mit einer Dichtungsschicht aus Flüssigkunststoff

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 7
Brückenbeläge

Abschnitt 3
Brückenbeläge auf Beton mit einer
Dichtungsschicht aus Flüssigkunststoff

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 7 Brückenbeläge Abschnitt 3 Brückenbeläge auf Beton
mit einer Dichtungsschicht aus Flüssigkunststoff

Es gelten die Zusätzlichen Technischen Vertragsbe-


dingungen und Richtlinien für das Herstellen von
Brückenbelägen auf Beton, Teil 3 Dichtungsschicht
aus Flüssigkunststoff (ZTV-BEL-B, Teil 3).

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 7
Brückenbeläge

Abschnitt 4
Brückenbeläge auf Stahl
mit einem Dichtungssystem

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung S 1056


ZTV-ING - Teil 7 Brückenbeläge - Abschnitt 4 Brückenbeläge auf Stahl mit einem Dichtungssystem

Der Teil 7 Abschnitt 4 kann bei der FGSV-Verlag


GmbH, Wesselinger Str. 17 in 50999 Köln bezogen
werden.

2 Stand: 04/10
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen


ZTV-ING Teil 7 Brückenbeläge Abschnitt 5 Reaktionsharzgebundene Dünnbeläge auf Stahl

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 7
Brückenbeläge

Abschnitt 5
Reaktionsharzgebundene Dünnbeläge
auf Stahl

Das FGSV-Regelwerk (Nr. 782/6), Ausgabe 2003 wird mit Erlaubnis der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e.V.
wiedergegeben. Es ist beim FGSV Verlag, Wesselinger Str. 17, 50999 Köln, erhältlich.

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 7 Brückenbeläge Abschnitt 5 Reaktionsharzgebundene Dünnbeläge auf Stahl

Inhalt Seite

1 Allgemeines ............................................... 3

2 Begriffsbestimmungen ............................. 3

3 Baugrundsätze .......................................... 3
3.1 Allgemeines ................................................ 3
3.2 Unterlage .................................................... 4
3.3 Randausbildung, Schrammbord-
beschichtung und Arbeitsnähte ................... 4
3.4 Teilerneuerung und Ausbesserung
des Brückenbelages ................................... 4

4 Baustoffe und Baustoffgemische ............ 5


4.1 Allgemeines ................................................ 5
4.2 Stoffe des RHD-Belages ............................. 5

5 Ausführung ............................................... 5
5.1 Allgemeines ................................................ 5
5.2 Anforderungen an Unternehmen und
Personal ...................................................... 6
5.3 Oberfläche des Deckblechs ........................ 6
5.4 Herstellen des RHD-Belages ...................... 6

6 Prüfungen .................................................. 7
6.1 Eignungsprüfungen ..................................... 7
6.2 Überwachung der Ausführung .................... 7
6.2.1 Eigenüberwachung ..................................... 7
6.2.2 Fremdüberwachung .................................... 8
6.3 Kontrollprüfungen ........................................ 8
6.4 Zusätzliche Kontrollprüfungen .................... 8
6.5 Prüfverfahren .............................................. 8

7 Abnahme .................................................... 8

8 Mängelansprüche ..................................... 8

9 Abrechnung .............................................. 8

Anhang A Prüfungen während der Bauaus-


führung .............................................. 9

Anhang B Überlappungen im
Schrammbordbereich ..................... 11

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


ZTV-ING Teil 7 Brückenbeläge Abschnitt 5 Reaktionsharzgebundene Dünnbeläge auf Stahl

1 Allgemeines
(1) Der Teil 7 Abschnitt 5 gilt nur in Verbindung mit
dem Teil 1 Allgemeines.
(2) Dieser Abschnitt gilt für neu herzustellende, zu
erneuernde oder teilweise zu erneuernde reaktions-
harzgebundene Dünnbeläge (RHD-Beläge) bis zu ei-
ner Dicke von 10 mm auf stählernen Fahrbahnplatten
und Dienststeg-, Gehweg- und Radwegflächen auf
Stahl. Er gilt sinngemäß auch für die Teilerneuerung
(Überarbeitung einzelner Schichten eines RHD-Be-
lages oder Teilflächen eines RHD-Belages) sowie für
die Ausbesserung (Wiederherstellung kleinflächiger
Bild 7.5.1: Belagsaufbau
Fehlstellen).
(3) Die Belagsdicke beträgt für
– Dienststeg-, Gehweg- und Radwegflächen 4 mm (2) Lage
bis 6 mm, Teil einer Schicht, der in einem Arbeitsgang herge-
– befahrene Flächen 6 mm bis 10 mm. stellt wird.

(4) Bevorzugte Einsatzbereiche sind bewegliche (3) Schicht


Brücken (z.B. Klappbrücken), Festbrückengeräte, Eine oder mehrere Lagen von Baustoffen gleicher
Fußgängerbrücken und Nebenbereiche von Brücken Beschaffenheit.
(z.B. Geh- und Radwege, Dienststege, Mittel- und (4) Unterlage
Randkappen, Schrammborde).
Fläche unter der jeweils herzustellenden Schicht.
(5) RHD-Beläge sind im Allgemeinen nicht vorzu-
sehen für den befahrenen Bereich nicht beweglicher (5) Grundierungsschicht
Brücken mit orthotroper Fahrbahnplatte oder Stahl- Erste Schicht auf der Stahloberfläche. Sie besteht
brücken mit Buckelblechen. aus Reaktionsharzen mit Korrosionsschutzpigmen-
(6) Dienststege und Vorborde sowie Mittel- und ten und eventuell einem Lösemittelanteil.
Randkappen können auch mit einem System nach (6) Deckschicht
Teil 4 Abschnitt 3 beschichtet werden.
Schicht über der Grundierungsschicht. Sie besteht
(7) RHD-Beläge auf stählernen Fahrbahnen stellen aus Reaktionsharzen und Mineralstoffen. Sie wird
hohe Anforderungen an die Ausführung und die Über- einlagig oder zweilagig aufgebracht. Bei stark ge-
wachung der Arbeiten. Die Beschichtungsarbeiten neigten Flächen können auch mehr als zwei Lagen
dürfen daher nur an Fachfirmen vergeben und nur aufgebracht werden.
durch Fachkräfte ausgeführt werden.
(7) Abstreuung
(8) Der Nachweis der Qualifikation des Kolonnen-
Besteht aus Quarzsand, Chromerzschlacke oder
führers nach Nr. 5.2 ist vom Auftragnehmer vor Auf-
Korund mit definierter Korngröße. Sie wird auf die
tragserteilung/Vertragsabschluss zu verlangen.
einzelnen Lagen der RHD-Deckschichten aufge-
(9) Aus Gründen einer einheitlichen vertragsrechtli- bracht. Die Abstreuung der ersten Lage der Deck-
chen Verantwortung ist die Oberflächenvorbereitung schicht dient zur Sicherstellung der Haftung der zwei-
der Stahloberfläche sowie die Herstellung des RHD- ten Lage. Mit der Abstreuung der obersten Lage (in
Belages demselben Auftragnehmer zu übertragen. der Regel die zweite Lage) sollen die geforderten
(10) Die in diesem Abschnitt angegebenen Grenz- Oberflächeneigenschaften erreicht werden, wie z.B.
werte und Toleranzen beinhalten sowohl die Streu- Griffigkeit und Verschleißfestigkeit.
ung bei der Probenahme und die Vertrauensbereiche
der Prüfverfahren (Präzision unter Vergleichsbedin- 3 Baugrundsätze
gungen) als auch die arbeitsbedingten Ungleich-
mäßigkeiten, soweit im Einzelfall keine andere Re-
gelung getroffen ist. 3.1 Allgemeines
(1) Bei der Wahl des RHD-Belages und seiner erfor-
2 Begriffsbestimmungen derlichen Dicke müssen die Art des Bauwerks, die Be-
anspruchung des RHD-Belages und die Applikations-
(1) RHD-Beläge und Reparaturmöglichkeiten berücksichtigt werden.
Bestehen aus Grundierungsschicht und Deckschicht (2) Für die Ausführung ist die günstige Jahreszeit
einschließlich Abstreuung (siehe Bild 7.5.1). (Mai bis September) vorzusehen.

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 3


ZTV-ING Teil 7 Brückenbeläge Abschnitt 5 Reaktionsharzgebundene Dünnbeläge auf Stahl

(3) Ist abzusehen, dass der Belag bei ungünstiger (3) Es ist zulässig, Unebenheiten der Stahloberflä-
Witterung ausgeführt werden muss, sind hierfür zu- che bis 6 mm auf einer 4 m langen Messstrecke ohne
sätzliche Schutzmaßnahmen gegen schädigende zusätzliche Lagen auszugleichen. Bei Überschreitung
Witterungseinflüsse in der Leistungsbeschreibung dieser Ebenheitstoleranz ist der RHD-Belag mehrlagig
vorzusehen. Dafür sind die Regelungen des Teils 4 einzubauen.
Abschnitt 3 und des Teils 6 Abschnitt 3 zugrunde zu (4) Für die Oberflächenvorbereitung des Deckble-
legen. Dabei sind zusätzlich folgende stahlspezifi- ches werden folgende Verfahren empfohlen (siehe
schen Besonderheiten zu beachten, die aus der ho- Teil 4 Abschnitt 3 und DIN EN ISO 12944-4), die auch
hen Wärmeleitfähigkeit resultieren: kombiniert werden können:
– schnelle Abkühlung oder Aufheizung des Deck- – Mechanische Oberflächenvorbereitung durch
blechs, Trockenstrahlen mit Strahlmitteln (z.B. Druck-
– Taubildung auf der Unterlage. luftstrahlen oder Schleuderradstrahlen) entspre-
chend Oberflächenvorbereitungsgrad Sa 21/2,
Die Schutzmaßnahmen können gegebenenfalls kom-
biniert werden. – Mechanische Oberflächenvorbereitung durch
Druckwasserstrahlen mit nachfolgendem
(4) Die Unterlage ist dahingehend zu prüfen, ob
Trockenstrahlen entsprechend Oberflächenvor-
durch die vorgesehene Herstellung des RHD-Bela-
bereitungsgrad Sa 21/2.
ges eine einwandfreie Entwässerung des fertigen
RHD-Belages gewährleistet ist. Ist der Wasserab- (5) Sind bestimmte Verfahren aus zwingenden Grün-
fluss nicht gewährleistet, sind besondere Maß- den nicht anwendbar, ist dies in der Leistungsbe-
nahmen vorzusehen. schreibung vorzusehen.
(5) Die Neigung der zu beschichtenden Fläche ist in (6) Die Angabe des vom Bieter gewählten Verfah-
der Leistungsbeschreibung anzugeben. Für stark rens ist mit dem Angebot zu verlangen.
unterschiedlich geneigte Flächen sind getrennte
Positionen vorzusehen. 3.3 Randausbildung, Schrammbord-
(6) Überschreitet die Neigung der zu beschichten- beschichtung und Arbeitsnähte
den Fläche die bei der Grundprüfung geprüfte Nei-
gung, so sind besondere Maßnahmen (mehrlagiger (1) Arbeitsnähte sind möglichst zu vermeiden.
Aufbau, Thixotropierung) anzuwenden. Für den ver- (2) Die Beschichtung der Schrammbordstirnfläche
änderten Belagsaufbau ist eine Prüfung der Ab- auf stationären Brücken ist systemabhängig aus-
laufneigung nach den Technischen Prüfvorschriften zuführen und mit der Dichtungsschicht des Fahr-
für die Prüfung der reaktionsharzgebundenen Dünn- bahnbelages zu überlappen (siehe Anhang B).
beläge auf Stahl (TP-RHD-ST) durchzuführen. An (3) Verbleibende alte Beschichtungen sind durch
dem ausgehärteten Probekörper ist zusätzlich die Strahlen aufzurauen und nach Prüfung der Verträg-
Abreißfestigkeit des Belages gemäß Nr. A 6 zu er- lichkeit (siehe Anhang B) zusätzlich zu beschichten.
mitteln. Die Anforderungen der Technischen Liefer- Diese Leistungen sind in der Leistungsbeschreibung
bedingungen für die reaktionsharzgebundenen vorzusehen.
Dünnbeläge auf Stahl (TL-RHD-ST) sind einzuhal-
ten. (4) Für die Beschichtung von stark geneigten oder
senkrechten Schrammbordflächen kann das Mate-
(7) Bei neuen Brücken kann der RHD-Belag bereits rial nach Herstellerangaben thixotropiert oder mehr-
im Werk aufgebracht werden. lagig aufgebracht werden (siehe Ausführungsan-
(8) Um eine Belastung der Umwelt in schädlichem weisung).
Ausmaß zu verhindern, sind Schutzmaßnahmen vor- (5) Für Schrammborde beträgt die geringste Soll-
zusehen. Der anfallende Strahlschutt ist nach den schichtdicke 2 mm.
Regelungen des Teils 4 Abschnitt 3 zu entsorgen,
zu verwerten oder zu beseitigen. Eventuell weiter- (6) Die oberste Lage der Schrammbordbeschichtung
gehende Auflagen sind zu beachten. ist dann abzusanden, wenn anschließend ein Fahr-
bahnbelag aus Asphalt eingebaut wird. Dies ist in
der Leistungsbeschreibung vorzusehen.
3.2 Unterlage
(1) Die Herstellung der Lagen oder Schichten setzt 3.4 Teilerneuerung und Aus-
voraus, dass die jeweilige Unterlage geeignet ist. besserung des Brückenbelages
(2) Stellt der Auftraggeber die Unterlage und ist die-
(1) Bei der Überarbeitung ist die Funktionsfähigkeit
se nicht geeignet, sind besondere Maßnahmen er-
der verbleibenden Schicht zu untersuchen.
forderlich. Hierfür sind in der Leistungsbeschreibung
gesonderte Positionen vorzusehen (siehe Nr. 3.4). (2) In der Leistungsbeschreibung ist vorzusehen, wie

4 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


ZTV-ING Teil 7 Brückenbeläge Abschnitt 5 Reaktionsharzgebundene Dünnbeläge auf Stahl

Schadstellen in der verbleibenden Schicht zu besei- (2) Für Mineralstoffe gelten die Technischen Lie-
tigen sind. ferbedingungen für Mineralstoffe im Straßenbau (TL
(3) Im Regelfall sind möglichst die gleichen Mate- Min-StB). Mineralstoffe müssen nach den Richtlini-
rialien wie die der verbleibenden Schichten aus- en für die Güteüberwachung von Mineralstoffen (RG
zuwählen. Ist dies nicht möglich, ist hinsichtlich der Min-StB) für den vorgesehenen Verwendungszweck
Verträglichkeit Tabelle 7.5.1 zu beachten. überwacht sein.
(3) Es dürfen nur Chromerzschlacke und Korund mit
Tab. 7.5.1: Verträglichkeit verschiedener Bindemittel
mindestens 1 mm Korndurchmesser sowie Quarz-
sand als Zuschlag oder Abstreumittel verwendet
werden. Für befahrene Beläge dürfen nur Chromerz-
Bindemittelart obere Lage EP bzw. PUR PMMA
EP/PUR
schlacke und/oder Korund als Abstreumaterial ver-
untere Lage wendet werden. Zur Erzielung eines homogenen
Epoxidharz (EP) bzw. Belagsaufbaus müssen die verschiedenen Mineral-
Epoxidharz/Polyurethan stoffe für die Abstreuung auch in gleichmäßiger Ver-
(EP/PUR) X X X teilung im RHD-Belag enthalten sein.
Polyurethan (PUR) X X X (4) Die maximale Korngröße des Abstreumaterials
Polymethylmethacrylat und der Zuschläge beträgt bei Dienststegen sowie
(PMMA) – – X bei Geh- und Radwegen 2 mm und bei Fahrbahnen
3 mm.
(5) Als Abstreumittel dürfen nur gewaschene und
Es bedeuten: feuergetrocknete Mineralstoffe verwendet werden.
x im Allgemeinen verträglich Als Zuschläge dürfen nur feuergetrocknete Mineral-
stoffe verwendet werden.
– teilweise unverträglich, Verträglichkeitsprüfung
durchführen (6) Die Mineralstoffe müssen trocken verarbeitet
werden. Deshalb sind für den Transport und die Lage-
(4) In Zweifelsfällen ist eine Verträglichkeitsprüfung rung der Mineralstoffe auf der Baustelle geeignete
durchzuführen (siehe Anhang B). dichte Behältnisse (Spannringfässer, Materialcon-
tainer) zu verwenden.
(5) Schlägt der Auftragnehmer eine andere Lösung
vor, hat er den Nachweis der Verträglichkeit zu füh-
ren (Prüfung der Referenz). 5 Ausführung

4 Baustoffe und 5.1 Allgemeines


Baustoffgemische (1) Die Ausführungsanweisungen müssen auf der
Baustelle vorliegen und sind einzuhalten.
4.1 Allgemeines (2) Die Stahloberfläche und die einzelnen Schich-
ten/Lagen des RHD-Belages müssen beim Einbau
(1) Der Auftragnehmer hat die Eignung der Baustoffe der nächsten Schicht/Lage trocken sein. Die zu-
und Baustoffgemische sowie deren Verträglichkeit lässigen Grenzwerte hinsichtlich Temperatur und
untereinander durch eine Grundprüfung nach den TL- Luftfeuchte dürfen beim Einbau der Stoffe und bei
RHD-ST und den TP-RHD-ST nachzuweisen. deren Aushärtung nicht unter- bzw. überschritten
(2) Der Eignungsnachweis für die Baustoffe und werden (siehe Nr. 5.4).
Baustoffgemische gilt als erbracht, wenn diese in der (3) Verschmutzungen der vorbereiteten Unterlage
Zusammenstellung der geprüften reaktionsharzge- sind zu beseitigen. Falls nicht anders möglich, sind
bundenen Dünnbeläge nach den ZTV-ING Teil 7 Ab- verschmutzte Teilflächen vollständig zu ersetzen.
schnitt 5 enthalten sind. Die Zusammenstellung wird
bei der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) geführt. (4) Die einzelnen Arbeitsgänge von der Vorbereitung
der Stahloberfläche bis zur Fertigstellung der Deck-
(3) Für alle zur Ausführung kommenden Baustoffe schicht müssen innerhalb der zulässigen Wartezei-
und Baustoffgemische müssen gültige Ausführungs- ten gemäß Ausführungsanweisung aufeinander fol-
anweisungen des Stoffherstellers oder des Anbie- gen.
ters entsprechend den TL-RHD-ST vorliegen.
(5) Der Auftragnehmer hat dem Auftraggeber den
Beginn der Vorbereitung der Unterlage und den Ein-
4.2 Stoffe des RHD-Belages bau jeder nachfolgenden Schicht/Lage rechtzeitig
(1) Die Bindemittel und Mineralstoffe des RHD-Be- anzuzeigen.
lages müssen den TL-RHD-ST entsprechen. (6) Alle Lagen und Schichten dürfen nur hergestellt

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 5


ZTV-ING Teil 7 Brückenbeläge Abschnitt 5 Reaktionsharzgebundene Dünnbeläge auf Stahl

werden, wenn der Auftraggeber die jeweilige Un- erforderliche Maßnahmen und gibt die Flächen für
terlage freigegeben hat. weitere Arbeiten frei.
(7) Es ist sicherzustellen, dass in jedem Bauzustand (5) Die Oberfläche des Deckblechs muss vor der
Oberflächenwasser schadlos abgeführt wird. Herstellung der Grundierungsschicht frei von Be-
(8) Die einzelnen Schichten/Lagen der Grundie- schichtungsresten, Rost und Verunreinigungen sein.
Der Oberflächenvorbereitungsgrad muss mindestens
rungs- und Deckschicht dürfen nicht mehr als für den
Sa 21/2 nach DIN EN ISO 12944-4 entsprechen.
Einbau der nachfolgenden Schichten/Lagen unbe-
dingt notwendig begangen oder befahren werden. (6) Wird zur Oberflächenvorbereitung synthetisch
Ein Wenden von Fahrzeugen ist nicht zulässig. mineralisches Strahlmittel nach DIN EN ISO 11126
verwendet, sind keine besonderen Nachweise über
(9) Das Abstellen von Fahrzeugen, Maschinen oder
dessen Wirksamkeit zu erbringen. Bei allen ande-
sonstigen Gegenständen auf Schichten/Lagen des
ren Strahlmitteln bzw. Verfahren ist deren Wirksam-
RHD-Belages ist bis zur Aushärtung der Deckschicht
keit auf den Oberflächenvorbereitungsgrad und die
nicht zulässig.
Haftfestigkeit der Grundierungsschicht durch das
Anlegen von Probeflächen nachzuweisen, soweit
5.2 Anforderungen an Unternehmen nicht bereits nachweislich ausreichende Erfahrungen
und Personal vorliegen. Für das bei der Grundprüfung verwende-
te Verfahren der Oberflächenvorbereitung gilt der
(1) Die Qualifikation des Kolonnenführers muss Nachweis als erbracht.
durch
(7) Die vorbereitete Oberfläche ist unverzüglich mit
– die Bescheinigung des Ausbildungsbeirates „Ver- der ersten Lage der Grundierungsschicht zu be-
arbeiten von Kunststoffen im Betonbau“ beim schichten.
Deutschen Beton- und Bautechnik-Verein E.V.
(SIVV-Schein) oder
5.4 Herstellen des RHD-Belages
– den Korrosionsschutzschein oder
(1) Die Baustoffe dürfen nicht bei Niederschlag, Tau-
– den Nachweis einer Aufschulung zum Asphalt- bildung oder Nebelnässe eingebaut werden. Außer-
bauer oder dem dürfen die Arbeiten nur bei Oberflächen-, Luft-
– den Nachweis einer Ausbildung zum Bauwerks- und Stofftemperaturen zwischen 12 °C und 40 °C
abdichter oder ausgeführt werden. Die Oberflächentemperatur der
– einen gleichwertigen Nachweis Unterlage muss mindestens 3 K über der Taupunkt-
temperatur der umgebenden Luft liegen.
und den dokumentierten Nachweis der Ausführung
(2) Gegebenenfalls sind zur Erreichung der Einbau-
von Beschichtungsarbeiten mit Reaktionsharzen auf
bedingungen nach Absatz (1) Schutzmaßnahmen zu
Brücken belegt werden.
ergreifen.
(2) Der Kolonnenführer muss während der Ausfüh-
(3) Die erste auf die Stahloberfläche aufgebrachte
rung der Arbeiten ständig an der Arbeitsstelle anwe-
Lage der Grundierungsschicht darf nicht abgestreut
send sein.
werden.
(4) Alle Lagen und Schichten sind solange gegen
5.3 Oberfläche des Deckblechs schädigende Witterungseinflüsse zu schützen, bis
(1) Beim Abtragen von Belägen darf das Deckblech eine ausreichende Aushärtung erreicht ist (siehe
nicht beschädigt werden. Die Deckblechoberfläche Ausführungsanweisung).
ist vom Auftraggeber und Auftragnehmer gemeinsam (5) Die den Chargen zugeordneten Einbauflächen
durch Augenschein auf Beschaffenheit und Schäden sind in Plänen festzuhalten.
zu untersuchen, die Ebenheit ist zu prüfen. Das Er-
(6) Bei Mehrkomponenten-Reaktionsharzen sind nur
gebnis ist gemeinsam zu protokollieren.
vollständige Gebindeeinheiten nach den Angaben
(2) Werden größere Unebenheiten festgestellt, so des Herstellers unter Umtopfen zu mischen. Eine
ist die Ebenheit zu messen, wobei das Ergebnis der Veränderung dieser Stoffe sowie deren Zusammen-
Ebenheitsmessung für die Ermittlung des bauwerks- setzung und Mischungsverhältnisse ist unzulässig.
spezifischen Verbrauchs bzw. der bauwerksspezi-
(7) Die einzelnen Komponenten einschließlich der
fischen Schichtdicke (Sollschichtdicke zuzüglich
Mineralstoffe müssen im genau aufeinander abge-
Ausgleich der Unebenheiten) zugrunde gelegt wird.
stimmtem Mischungsverhältnis abgepackt sein, wenn
(3) Für das Abschleifen von Schweißnahtüberhö- die Mineralstoffe in unterschiedlichen Standardfrak-
hungen von mehr als 2 mm ist in der Leistungsbe- tionen an die Baustelle angeliefert werden. Die
schreibung eine gesonderte Position vorzusehen. Mineralstoffe dürfen auf der Baustelle durch Ver-
(4) Der Auftraggeber entscheidet über eventuell wiegen dosiert werden, wenn es sich dabei um nur

6 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


ZTV-ING Teil 7 Brückenbeläge Abschnitt 5 Reaktionsharzgebundene Dünnbeläge auf Stahl

eine Standardfraktion handelt. Eine ausreichend ge- (siehe Nr. A 3). Die Oberfläche der Deckschicht ist
naue Wägeeinrichtung ist auf der Baustelle vorzu- im Überschuss abzustreuen. Überschüssiges Ab-
halten. streumaterial auf Schichten und Lagen ist nach den
(8) Zum Mischen des Materials ist ein Mischer mit in den Ausführungsanweisungen angegebenen War-
gegenläufigen Rührwerken einzusetzen. tezeiten, spätestens vor dem Auftragen der näch-
sten Schicht oder Lage bzw. Verkehrsfreigabe, zu
(9) Der Mischplatz ist so einzurichten, dass entfernen.
– er möglichst außerhalb der zu beschichtenden (19) Die Abstreuung muss fest eingebunden sein.
Fläche liegt, Bei der Prüfung (siehe Nr. A 4) dürfen keine Ablö-
– die Größe ausreichend ist. sung und kein Herauslösen des Korns erfolgen. Korn-
bruch ist zulässig.
Die Transportentfernungen sind zu berücksichtigen.
Die Bodenfläche ist mit Sand und Folie abzudecken. (20) Ein leichtes Anwalzen der Abstreuung mittels
leichter, handgeführter Walze (z.B. bei niedrigen Ein-
(10) Die entleerten Behälter sind so zu lagern, dass
bautemperaturen) ist zulässig.
keine Rückstände auf die Unterlage auslaufen kön-
nen. (21) Die Unebenheiten der Oberfläche der Deck-
schicht dürfen innerhalb einer 4 m langen Mess-
(11) Arbeitsnähte quer zur Fahrtrichtung sind ge-
strecke in Längs- und Querrichtung 6 mm nicht über-
geneinander versetzt anzuordnen. Bei Ausführung
schreiten. Die zulässigen Unebenheiten dürfen nur
von Teilflächen sind die Schichten und Lagen für den
mit allmählichem Übergang und nicht in kurzen re-
Anschluss der nächsten Teilflächen abgetreppt aus-
gelmäßigen Abständen auftreten.
zuführen und mindestens 10 cm gegeneinander zu
versetzen. Die Ränder sind geradlinig auszubilden.
(12) Die geforderte Sollschichtdicke ist erreicht, 6 Prüfungen
wenn der Mittelwert aller Messungen (siehe Nr. A 5)
den Sollwert um nicht mehr als 10 % unterschreitet. 6.1 Eignungsprüfungen
Dabei werden bei der Mittelwertbildung größere Liegen Bedingungen vor, die im Prüfumfang der
Schichtdicken nur bis zum 1,3-fachen der Sollschicht- Grundprüfung (z.B. bei erhöhten Neigungen der
dicke berücksichtigt. Zusätzlich dürfen höchstens 5 % Fahrbahntafel) nicht erfasst werden, sind entsprechen-
aller Einzelmesswerte den Sollwert um mehr als de Eignungsprüfungen durchzuführen. Art und Um-
10 %, jedoch nur bis höchstens 20 % unterschrei- fang sowie die Anforderungen sind in der Leistungs-
ten. beschreibung vorzusehen (siehe TL-RHD-ST).
(13) Die Mindestschichtdicke für die Grundierung
beträgt 80 µm. 6.2 Überwachung der Ausführung
(14) Bei der Planung der Arbeiten ist zu berück-
sichtigen, dass durch Unregelmäßigkeiten, wie z.B. 6.2.1 Eigenüberwachung
Unebenheiten im Blech, an den Schweißnähten und
in der Schicht selbst, erhebliche Mehrverbrauchs- (1) Bezüglich der Baustoffe ist, soweit zutreffend,
mengen gegenüber den auf die Sollschichtdicken Folgendes zu prüfen:
bezogenen theoretischen Verbrauchsmengen auftre- – Lieferscheine und Kennzeichnung der Lieferung
ten können. (z.B. Chargen-Nr.) im Vergleich mit den Vertrags-
(15) Soweit der Auftraggeber die Stahloberfläche unterlagen,
stellt, sind ggf. für den Mehrverbrauch gesonderte – Gebinde und deren Inhalt nach Augenschein,
Leistungspositionen vorzusehen. – Lagerung der Gebinde nach Ausführungsanwei-
(16) Der Auftragnehmer hat bei Mehrverbrauchs- sung,
mengen von mehr als 20 % (siehe auch Nr. 9) die – Einhaltung der zulässigen Lagerungsdauer,
erforderliche bauwerksspezifische Schichtdicke als
– vollständige Entleerung der Liefergebinde,
Mittelwert nachzuweisen.
– Mischen im vorgeschriebenen Verhältnis bis zur
(17) Der Verbund der einzelnen Lagen oder Schich-
vollständigen Homogenität, entsprechend der
ten ist durch Prüfung der Abreißfestigkeit gemäß
Ausführungsanweisung,
Nr. A 6 nachzuweisen. Bei der Prüfung der Ab-
reißfestigkeit ßHZ ist für jede Einzelmessung ein Wert – unzulässige Zugabe fremder Stoffe, z.B. Lösemittel,
von mindestens 2,5 N/mm2 einzuhalten. – Mineralstoffe auf Güteüberwachung nach RG
(18) Das Abstreumaterial muss staubfrei sein. Der Min-StB,
Wassergehalt des Abstreumaterials und der Zuschlä- – trockene Lagerung der Mineralstoffe bis zur Ver-
ge darf beim Einbau 0,1 M.-% nicht überschreiten arbeitung,

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 7


ZTV-ING Teil 7 Brückenbeläge Abschnitt 5 Reaktionsharzgebundene Dünnbeläge auf Stahl

– Anlieferung der Mineralstoffe in der vorgeschrie- 6.4 Zusätzliche Kontrollprüfungen


benen Art (z.B. Verpackung).
Wenn die der ursprünglichen Kontrollprüfung zuzu-
(2) Bei der Ausführung ist, soweit zutreffend, Fol- ordnende Teilfläche nicht eindeutig und einvernehm-
gendes zu prüfen: lich abgegrenzt werden kann (z.B. nach Augen-
– Einhaltung der äußeren Bedingungen nach schein), darf die Fläche der zusätzlichen Kontroll-
Nr. A 2, prüfungen nicht kleiner als 20 % der ursprünglichen
– Einhalten des geforderten Oberflächenvorberei- Fläche sein.
tungsgrades der vorbereiteten Stahloberfläche
nach DIN EN ISO 12944-4 und ISO 8501-1 un- 6.5 Prüfverfahren
mittelbar vor dem Applizieren der Grundierungs-
Die Ebenheit wird mit einer 4 m langen Richtlatte
schicht,
oder einem entsprechenden Ebenheitsmessgerät
– Applikation der Lagen und Schichten in der vor- geprüft.
geschriebenen Weise,
– Einhalten der Verarbeitungsbedingungen und
Zeiten gemäß Ausführungsanweisung (siehe TL-
7 Abnahme
RHD-ST), Der Auftraggeber kann bei Unterschreitung des
– Oberfläche der einzelnen Lagen und Schichten Grenzwertes für die Schichtdicke Abzüge entspre-
nach Augenschein auf Gleichmäßigkeit, Deck- chend den Zusätzlichen Technischen Vertragbe-
vermögen und Fehlstellen, dingungen und Richtlinien für den Bau von Fahrbahn-
decken aus Asphalt (ZTV Asphalt-StB) vornehmen.
– Abstreumaterial nach Zusammensetzung, Korn- Die Gewährleistungsverpflichtungen des Auftrag-
größe und Trockenheit nach Nr. A 3, nehmers bleiben dabei unberührt.
– Abstreuung nach Art, Menge und Wahl des rich-
tigen Abstreuzeitpunktes (siehe Ausführungsan-
weisung gemäß TL-RHD-ST),
8 Mängelansprüche
– Haftung der Abstreuung auf der Unterlage nach Die Verjährungsfrist für Mängelansprüche für die Teil-
Nr. A 4, erneuerung und Ausbesserung beträgt 2 Jahre.
Mängelansprüche bei der Teilerneuerung beziehen
– Schichtdicken nach Nr. A 5, sich auf die erneuerten Schichten einschließlich des
– Abreißfestigkeiten nach Nr. A 6. Schichtenverbundes mit der verbleibenden Schicht.

6.2.2 Fremdüberwachung 9 Abrechnung


(1) Während der Ausführung der Arbeiten und für (1) Die bauwerksspezifische Schichtdicke (siehe Nr.
die fertige Leistung ist eine Fremdüberwachung 5.3) ist der Abrechnung zugrunde zu legen.
durchzuführen.
(2) Für jede Schicht ist nachzuweisen, dass die Ein-
(2) Bei kleineren Bauwerken mit einer geringen Ver- baudicke mit der in der Leistungsbeschreibung vor-
kehrsbelastung kann auf die Fremdüberwachung ver- geschriebenen Sollschichtdicke übereinstimmt.
zichtet werden. Dies ist in der Leistungsbeschreibung
vorzusehen. (3) Für die Abrechnung werden die vom Auftrag-
geber ermittelten oder von ihm anerkannten Prüf-
werte gemäß Anhang A zugrunde gelegt.
6.3 Kontrollprüfungen
(4) Mehreinbaudicken werden nur bis zu 20 % der
(1) Die Anzahl der für die Kontrollprüfungen benö- nach der Leistungsbeschreibung auszuführenden
tigten kompletten Gebinde ist in der Leistungsbe- Dicken vergütet.
schreibung anzugeben. Die Probemenge richtet sich
(5) Darüber hinaus wird Mehreinbau nur vergütet,
nach dem vorgesehenen Umfang der Prüfungen. Für
wenn der Auftraggeber die Stahloberfläche stellt und
Mineralstoffe gilt Nr. A 3. Dafür sind jeweils Pro-
der Auftragnehmer die bauwerksspezifische Schicht-
bemengen von 5 kg zu entnehmen. Die Probe-
dicke als Mittelwert aus den Schichtdickenmes-
nahmen sind zu protokollieren. Alle Proben sind sach-
sungen nach Nr. A 5 nachgewiesen hat. Dabei wird
gerecht zu lagern.
der Abrechnung nur der Stoffanteil zum Einkaufspreis
(2) Auf die Durchführung von Kontrollprüfungen kann frei Baustelle zugrunde gelegt.
verzichtet werden, wenn der Auftraggeber an der
Durchführung der Eigenüberwachungsprüfungen des
Auftragnehmers teilnimmt und die ordnungsgemäße
Durchführung bestätigt.

8 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


ZTV-ING
ZTV-ING
Teil 7Teil
Brückenbeläge
7 Brückenbeläge
Abschnitt
Abschnitt
5 Reaktionsharzgebundene
5 Reaktionsharzgebundene
Dünnbeläge
Dünnbeläge
auf Stahl
aufAnhang
Stahl A

Anhang A Fläche an 5 verschiedenen Aufschlagstellen im Be-


reich eines Messpunktes.
Prüfungen während der Bauaus-
führung (Art und Umfang der A5 Prüfung der Schichtdicken
Prüfungen, Prüfverfahren) (1) Die Messung der Schichtdicken dient dem Nach-
weis der Sollschichtdicke der einzelnen Schichten
des RHD-Belages. Die Messstellen sind gleichmä-
A1 Allgemeines ßig und rasterartig über die gesamte Fläche zu ver-
teilen. Je 10 m2 ist mindestens eine Messung durch-
Die eingesetzten Prüfgeräte müssen geeicht bzw. zuführen.
kalibriert sein und regelmäßig gewartet werden.
(2) Die zu messende Zielgröße ist jeweils die Trok-
kenschichtdicke. Um die Gleichmäßigkeit der Tro-
A2 Prüfung der äußeren ckenschichtdicke sicherzustellen, sind Nassschicht-
Bedingungen dickenmessungen und Kontrollen der Verbrauchs-
mengen während der Applikation durchzuführen.
(1) Es gilt Teil 1 Abschnitt 3.
(3) Die Messung der Trockenschichtdicke erfolgt mit
(2) Vor Beginn der Ausführung und anschließend einem elektromagnetischen Schichtdickenmessgerät
mindestens alle 2 Stunden sind die Temperaturen nach DIN 50982-3.
der Luft, der Unterlage und der Stoffe sowie die rela-
tive Luftfeuchte zu messen. (4) In der Regel ist die Messung der tatsächlichen
Schichtdicken wegen der Abstreuung nicht im gefor-
derten Umfang möglich, so dass ersatzweise die
A3 Prüfung der Mineralstoffe Schichtdicke bis zur Oberkante der Abstreuung ge-
messen wird. Zur Ermittlung der tatsächlichen
(1) Das Abstreumaterial und die Zuschläge sind bei
Schichtdicke ist von dieser Schichtdicke der halbe
der Anlieferung auf Materialart und Güteeigen-
Durchmesser der maximalen Korngröße der verwen-
schaften anhand der Lieferscheine zu prüfen sowie
deten Abstreuung abzuziehen. Loses Abstreuma-
nach Augenschein zu beurteilen (z.B. Staubanteile,
terial ist vor der Messung zu entfernen. Werden durch
Feinanteile, Sieblinie).
diese Messung Minderdicken festgestellt, ist zur
(2) Das Abstreumaterial und die Zuschläge sind bei Messung der Schichtdicke die Abstreuung an den
begründeten Zweifeln vor dem Einbau auf Trocken- Messpunkten zu entfernen (z.B. durch Schleifen) und
heit (siehe Nr. 5.4) durch Wassergehaltsbestimmung die verbleibende Schicht entsprechend zu messen.
zu prüfen.
(5) Für Grundierungsschichten ist der Nachweis der
(3) Zur Wassergehaltsbestimmung werden 3 Durch- Trockenschichtdicke über den Verbrauch zu erbrin-
schnittsproben des Mineralstoffes (jeweils ca. 300 g) gen. Die Trockenschichtdicke der Grundierung muss
entnommen. Die Einwaage erfolgt auf ± 10 mg ge- mindestens 80 µm betragen.
nau. Beim Wägen (Fehlergrenze ± 1 mg) werden die
(6) Die Messung der Nassschichtdicke ist mit ent-
Proben abgedeckt. Danach erfolgt die Trocknung bei
sprechenden Geräten (z.B. Messkamm, Messrolle)
110 °C ± 5 K bis zur Gewichtskonstanz. Die Abküh-
am nicht erhärteten Film vorzunehmen.
lung erfolgt im Exsikkator. Der Wassergehalt wird in
M.-% bezogen auf die Auswaage angegeben.
(4) Die im Grundprüfzeugnis angegebene Abstreu-
A6 Prüfung der Abreißfestigkeit
menge ist auf den ersten 10 m2 der Einbaufläche (1) Es gilt Teil 1 Abschnitt 3.
genau aufzubringen. Das entstehende Abstreubild
(2) Die Prüfung der Abreißfestigkeit wird sinngemäß
ist auf den nachfolgenden Flächen einzuhalten.
nach DIN EN 24624 durchgeführt und beurteilt. Als
Messergebnisse sind die Abreißfestigkeit sowie der
A4 Prüfung der Haftung des prozentuale Flächenanteil mit Lage des Bruches in
der zu prüfenden Schicht anzugeben. Ebenso sind
Abstreumaterials die Messergebnisse der Schichtdickenmessungen
(1) Je angefangene 200 m2 Einbaufläche sind min- an den von Abstreumaterial freizuhaltenden Prüf-
destens 3 Messungen an über die Einbaufläche flächen anzugeben.
gleichmäßig verteilten Messpunkten durchzuführen. (3) Je 200 m2 Einbaufläche ist mindestens eine
(2) Die Prüfung erfolgt durch Fallenlassen einer Einzelprüfung durchzuführen, jedoch mindestens 3
Stahlkugel (DIN 5401) mit einer Masse von ca. 500 g Einzelprüfungen je Bauwerk, die gleichmäßig über
(Ø 50 mm) aus der Höhe von 1 m auf die abgestreute die Einbaufläche zu verteilen sind.

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 9


ZTV-ING
ZTV-ING
Teil 7Teil
Brückenbeläge
7 Brückenbeläge
Abschnitt
Abschnitt
5 Reaktionsharzgebundene
5 Reaktionsharzgebundene
Dünnbeläge
Dünnbeläge
auf Stahl
aufAnhang
Stahl A

(4) Der Zeitpunkt der Prüfung ist in der Ausführungs-


anweisung festgelegt. Die Dicke der zu prüfenden
Schicht ist zu messen.
(5) In Abhängigkeit von der zu prüfenden Schicht
sind zylindrische Prüfstempel mit einem Durch-
messer von 20 mm für die Grundierung und 36 mm
oder 50 mm für die Deckschicht zu verwenden.
(6) Die Temperatur der Prüffläche muss mindestens
5 °C betragen.
(7) Abrisse, die zu mehr als 20 % den Trennfällen
-/Y, Y oder Y/Z entsprechen, bleiben bei der Auswer-
tung unberücksichtigt, soweit das Ergebnis kleiner
als die geforderte Abreißfestigkeit ist.

10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


ZTV-ING
ZTV-ING
Teil 7Teil
Brückenbeläge
7 Brückenbeläge
Abschnitt
Abschnitt
5 Reaktionsharzgebundene
5 Reaktionsharzgebundene
Dünnbeläge
Dünnbeläge
auf Stahl
aufAnhang
Stahl B

Anhang B Wechsel-Alterung entsprechend der Frost-Tau-


Wechsel-Alterung für die Dauerschwellbiegeprüfung
nach den TP-RHD-ST ausgesetzt.
Überlappungen im Schrammbord-
(2) Nach Abschluss der Frost-Tau-Wechsel-Alterung
bereich werden die Probekörper auf Risse und Ablösungen
untersucht. Anschließend werden je Probekörper fünf
Abreißfestigkeiten entsprechend der Bestimmung der
B1 Baugrundsätze Abreißfestigkeiten bei der Prüfung der Empfindlich-
(1) Die Überbeschichtung einer Schrammbordbe- keit unter Baustellenbedingungen nach den TP-RHD-
schichtung auf Epoxidharz- und Epoxidharz/Poly- ST ermittelt.
urethanbasis nach diesem Abschnitt oder nach Teil (3) Die Probekörper dürfen keine Risse und Ablö-
4 Abschnitt 3 mit Reaktionsharz-Grundierungs- und/ sungen zeigen. Die Abreißwerte müssen mindestens
oder Reaktionsharz-Haftschichten nach Teil 7 Ab- 2,0 N/mm2 betragen.
schnitt 4 ist in der Regel ohne Verträglichkeitsprüfung
durchführbar . B3 Ausführung
(2) Auch die Überbeschichtung einer Schramm-
(1) Die oberste Lage der Schrammbordbeschichtung
bordbeschichtung auf Polyurethanbasis mit einer
ist abzusanden, wenn anschließend ein neuer Fahr-
Reaktionsharz-Grundierungsschicht nach Teil 7 Ab-
bahnbelag aus Asphalt eingebaut wird. Dies ist in
schnitt 4 ist im Regelfall ausführbar. Im Zweifelsfall
der Leistungsbeschreibung vorzusehen.
ist eine Verträglichkeitsprüfung nach Nr. B 2 vorzu-
sehen. (2) Zum Aufbau der Fuge siehe Teil 7 Abschnitt 4.
(3) Sollen Schrammbordbeschichtungen auf der Ba- (3) Wird beim Neubau oder bei der gleichzeitigen Er-
sis eines Methylmethacrylates mit einer Reaktions- neuerung des Fahrbahnbelages und der Schramm-
harz-Grundierungsschicht oder einer Reaktionsharz- bordbeschichtung die Variante nach Bild B 7.5.2 ge-
Haftschicht nach Teil 7 Abschnitt 4 überbeschichtet wählt, ist dies in der Leistungsbeschreibung vorzu-
werden, ist eine Verträglichkeitsprüfung nach Nr. sehen.
B 2 vorzusehen, oder es sind Probeflächen anzule- (4) Alte Schrammbordbeschichtungen sind vor ei-
gen und die Abreißfestigkeiten zu bestimmen. ner Überbeschichtung durch leichtes Überstrahlen
(4) Alte Schrammbordbeschichtungen auf der Ba- (sweepen) anzurauen.
sis von Teer-Epoxidharz dürfen nicht mit einem Re- (5) Die Überlappungen der Grundierungen müssen
aktionsharz überbeschichtet werden. Es ist wie bei mindestens 10 cm betragen.
den unter Nr. B 6 aufgeführten Fällen zu verfahren.
(6) Überlappungen mit einer Reaktionsharz-Haft-
(5) Bei Reparaturen (Überarbeitung) an Reaktions- schicht werden an der senkrechten (bzw. stark ge-
harzbeschichtungen/-belägen ist immer ein dem vor- neigten) Schrammbordfläche vorgenommen. Dabei
handenen Beschichtungsmaterial entsprechendes ist die Haftschicht bis mindestens 2 cm über die Ober-
Material zu verwenden. kante der späteren Deckschicht zu ziehen.
(6) Die Überlappungen der Grundierungen sind (7) Müssen Beschichtungen auf Stoß aneinander
wenn möglich auf der Fahrbahntafel (waagerechte angeschlossen werden, ist die Nahtstelle mindestens
Fläche) vorzunehmen. 2 cm über der Oberkante der späteren Deckschicht
anzuordnen.
B2 Verträglichkeitsprüfung (8) Bitumenhaltige Grundierungs- und Haftschichten
sind am Schrammbord hochzuziehen und müssen
(1) Zwei Probeplatten der Abmessungen 300 mm x
die Schrammbordbeschichtung ca. 3 cm überlappen.
300 mm x 5 mm werden entsprechend dem
Oberflächenvorbereitungsgrad Sa 21/2 gestrahlt und (9) Beim Einbau von Schweißbahnen ist darauf zu
mit der Schrammbordbeschichtung nach Hersteller- achten, dass die Schrammbordbeschichtung keiner
angaben beschichtet. Die Probekörper werden zwei schädlichen Temperaturbelastung ausgesetzt wird
Tage im Normalklima gelagert und anschließend 7 (z.B. durch Vorhalten eines Abdeckblechs).
Tage bei 70 °C gealtert. Dann werden die Probe-
körper durch leichtes Überstrahlen aufgeraut (ge-
sweept) und mit der Reaktionsharz-Grundierungs-
schicht und/oder der Reaktionsharz-Haftschicht
überbeschichtet. Die Probekörper werden anschlie-
ßend zwei Tage im Normalklima gelagert und da-
nach sieben Tage bei 70 °C gealtert. Anschließend
werden die Probekörper 20 Zyklen einer Frost-Tau-

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 11


ZTV-ING
ZTV-ING
Teil 7Teil
Brückenbeläge
7 Brückenbeläge
Abschnitt
Abschnitt
5 Reaktionsharzgebundene
5 Reaktionsharzgebundene
Dünnbeläge
Dünnbeläge
auf Stahl
aufAnhang
Stahl B

B4 Neubau oder gleichzeitige Erneuerung des Fahrbahnbelages und


der Schrammbordbeschichtung

B 4.1 Abdichtungssystem der Bauart 1 (Reaktionsharz-Dichtungsschicht nach


Teil 7 Abschnitt 4) mit Schrammbordbeschichtung nach Teil 7 Abschnitt 5
oder Teil 4 Abschnitt 3

Bild B 7.5.1: Bauart 1 Einfache Variante

Alternativ kann auch die Grundierung des RHD-Belages über die Grundierung der Fahrbahnabdichtung ge-
zogen werden. Die Haftschicht und der RHD-Belag werden auf Stoß aneinander angeschlossen.

Bild B 7.5.2: Bauart 1 Bessere, aber aufwendigere Variante

Alternativ kann auch die Grundierung des RHD-Belages über die Grundierung der Fahrbahnabdichtung ge-
zogen werden. Es ist auch umgekehrt die Überlappung des RHD-Belages mit der Haftschicht möglich.

12 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


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ZTV-ING
Teil 7Teil
Brückenbeläge
7 Brückenbeläge
Abschnitt
Abschnitt
5 Reaktionsharzgebundene
5 Reaktionsharzgebundene
Dünnbeläge
Dünnbeläge
auf Stahl
aufAnhang
Stahl B

B 4.2 Abdichtungssystem der Bauart 2 (Bitumen-Dichtungsschicht nach Teil 7


Abschnitt 4) mit Schrammbordbeschichtung nach Teil 7 Abschnitt 5 oder
Teil 4 Abschnitt 3

Bild B 7.5.3: Bauart 2

Die Grundierung des RHD-Belages ist mit einer Breite von mindestens 10 cm auf das Fahrbahnblech aufzu-
bringen. Der Schrammbord ist bis an das Fahrbahnblech mit der RHD-Deckschicht zu beschichten und abzu-
streuen. Die bitumenhaltige Grundierung und die Haftschicht des Abdichtungssystems nach Teil 7 Abschnitt
4 sind bis an die Aufkantung des Schrammbordes auf Stoß an den RHD-Belag anzuarbeiten. Diese Reihen-
folge darf nicht verändert werden.

B 4.3 Abdichtungssystem der Bauart 3 (Reaktionsharz/Bitumen-Dichtungsschicht


nach Teil 7 Abschnitt 4) mit Schrammbordbeschichtung nach Teil 7 Ab-
schnitt 5 oder Teil 4 Abschnitt 3

Bild B 7.5.4: Bauart 3

Die Grundierung des RHD-Belages ist mit einer Breite von mindestens 10 cm auf das Fahrbahnblech aufzu-
bringen. Die Grundierung der Abdichtung nach Teil 7 Abschnitt 4 ist bis an die Aufkantung des Schrammbordes
überlappend aufzubringen. Die Reihenfolge kann auch vertauscht werden. Der Schrammbord ist bis an das
Fahrbahnblech mit der RHD-Deckschicht zu beschichten und abzustreuen. Der RHD-Belag kann auch vor
dem Aufbringen der Grundierungsschicht der Abdichtung aufgebracht werden. Die Schweißbahn ist auf Stoß
an den RHD-Belag anzuarbeiten.

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 13


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Teil 7Teil
Brückenbeläge
7 Brückenbeläge
Abschnitt
Abschnitt
5 Reaktionsharzgebundene
5 Reaktionsharzgebundene
Dünnbeläge
Dünnbeläge
auf Stahl
aufAnhang
Stahl B

B5 Erneuerung des Fahrbahnbelages ohne Erneuerung der


Schrammbordbeschichtung (ohne Teer-EP)
B 5.1 Abdichtungssystem der Bauart 1 (Reaktionsharz-Dichtungsschicht nach
Teil 7 Abschnitt 4) mit Schrammbordbeschichtung nach Teil 7 Abschnitt 5
oder Teil 4 Abschnitt 3

Bild B 7.5.5: Bauart 1

(1) Werden Korrosionsschäden festgestellt, sind die geschädigten Bereiche Sa 21/2 zu strahlen und die Reaktions-
harz-Grundierungsschicht und die Reaktionsharz-Haftschicht sind mindestens 3 cm überlappend an den verblei-
benden RHD-Belag anzuschließen. Hierfür sind in der Leistungsbeschreibung gesonderte Positionen vorzusehen.
(2) Die Schrammbordbeschichtung wird immer angestrahlt (gesweept). Die Reaktionsharz-Grundierung und
die Reaktionsharz-Haftschicht des Abdichtungssystems nach Teil 7 Abschnitt 4 werden mit einer Breite von
ca. 3 cm überlappend am Schrammbord hochgezogen.

14 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


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Teil 7Teil
Brückenbeläge
7 Brückenbeläge
Abschnitt
Abschnitt
5 Reaktionsharzgebundene
5 Reaktionsharzgebundene
Dünnbeläge
Dünnbeläge
auf Stahl
aufAnhang
Stahl B

B 5.2 Abdichtungssystem der Bauart 2 (Bitumen-Dichtungsschicht nach Teil 7


Abschnitt 4) mit Schrammbordbeschichtung nach Teil 7 Abschnitt 5 oder
Teil 4 Abschnitt 3

Bild B 7.5.6: Bauart 2

(1) Werden Korrosionsschäden festgestellt, sind die geschädigten Bereiche Sa 21/2 zu strahlen und die
bitumenhaltige Grundierungs- und Haftschicht sind mindestens 3 cm überlappend an den verbleibenden
RHD-Belag anzuschließen. Reichen die Korrosionsschäden höher als 3 cm am Schrammbord hinauf, ist die
gesamte Schrammbordbeschichtung zu erneuern. Hierfür sind in der Leistungsbeschreibung gesonderte
Positionen vorzusehen
(2) Die bitumenhaltige Grundierungsschicht und die bitumenhaltige Haftschicht werden mit einer Breite von
ca. 3 cm am RHD-Belag überlappend am Schrammbord hochgezogen.

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 15


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Teil 7Teil
Brückenbeläge
7 Brückenbeläge
Abschnitt
Abschnitt
5 Reaktionsharzgebundene
5 Reaktionsharzgebundene
Dünnbeläge
Dünnbeläge
auf Stahl
aufAnhang
Stahl B

B 5.3 Abdichtungssystem der Bauart 3 (Reaktionsharz/Bitumen-Dichtungsschicht


nach Teil 7 Abschnitt 4) mit Schrammbordbeschichtung nach Teil 7 Ab-
schnitt 5 (ohne Teer-EP oder PMMA) oder Teil 4 Abschnitt 3

Bild B 7.5.7: Bauart 3

(1) Werden Korrosionsschäden festgestellt, ist die Schrammbordbeschichtung teilweise oder ganz zu er-
neuern. Hierfür sind in der Leistungsbeschreibung gesonderte Positionen vorzusehen. Hierbei ist auf die
Verträglichkeit des neuen Beschichtungsmaterials mit der evtl. verbleibenden Schrammbordbeschichtung
zu achten.
(2) Der Schrammbord wird angestrahlt (gesweept). Die Reaktionsharz-Grundierung wird mit einer Breite
von ca. 3 cm überlappend am Schrammbord hochgezogen. Die Schweißbahn wird auf Stoß bis an die
Schrammbordaufkantung herangearbeitet.

16 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


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Teil 7Teil
Brückenbeläge
7 Brückenbeläge
Abschnitt
Abschnitt
5 Reaktionsharzgebundene
5 Reaktionsharzgebundene
Dünnbeläge
Dünnbeläge
auf Stahl
aufAnhang
Stahl B

B6 Erneuerung des Fahrbahnbelages ohne Erneuerung der


Schrammbordbeschichtung aus Teer-EP
B 6.1 Abdichtungssystem der Bauart 1 (Reaktionsharz-Dichtungsschicht nach Teil 7
Abschnitt 4) mit Schrammbordbeschichtung aus vorhandenen Teer-EP-Schichten

Bild B 7.5.8: Bauart 1

(1) Der Schrammbordbelag aus Teer-Epoxidharz darf nicht mit einer anderen Reaktionsharz-Beschichtung
überarbeitet werden. Die Grundierungs- und die Haftschicht sind auf Stoß anzuschließen. Die entstehende
Nahtstelle muss sichtbar mindestens 2 cm über der Oberkante der Deckschicht liegen.
(2) Gegebenenfalls ist die gesamte Schrammbordbeschichtung zu erneuern, wobei der Stoß am Übergang
der horizontalen zur vertikalen Fläche an der oberen Kante des Schrammbordes erfolgen muss. Hierfür sind
in der Leistungsbeschreibung gesonderte Positionen vorzusehen.
(3) Es ist darauf zu achten, dass kein Wulst entsteht, der den Wasserabfluss behindert.

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 17


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Teil 7Teil
Brückenbeläge
7 Brückenbeläge
Abschnitt
Abschnitt
5 Reaktionsharzgebundene
5 Reaktionsharzgebundene
Dünnbeläge
Dünnbeläge
auf Stahl
aufAnhang
Stahl B

B 6.2 Abdichtungssystem der Bauart 2 (Bitumen-Dichtungsschicht nach Teil 7 Ab-


schnitt 4) mit Schrammbordbeschichtung aus vorhandenen Teer-EP-Schichten

Bild B 7.5.9: Bauart 2

(1) Werden Korrosionsschäden festgestellt, sind die geschädigten Bereiche Sa 21/2 zu strahlen und die
bitumenhaltige Grundierungs- und Haftschicht sind mindestens 3 cm überlappend an den verbleibenden
RHD-Belag anzuschließen. Reichen die Korrosionsschäden höher als 3 cm am Schrammbord hinauf, ist die
gesamte Schrammbordbeschichtung zu erneuern. Hierfür sind in der Leistungsbeschreibung gesonderte
Positionen vorzusehen.
(2) Die bitumenhaltige Grundierung und die bitumenhaltige Haftschicht werden mit einer Breite von ca. 3 cm
den RHD-Belag überlappend am Schrammbord hochgezogen.

18 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


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Teil 7Teil
Brückenbeläge
7 Brückenbeläge
Abschnitt
Abschnitt
5 Reaktionsharzgebundene
5 Reaktionsharzgebundene
Dünnbeläge
Dünnbeläge
auf Stahl
aufAnhang
Stahl B

B 6.3 Abdichtungssystem der Bauart 3 (Reaktionsharz/Bitumen-Dichtungsschicht


nach Teil 7 Abschnitt 4) mit Schrammbordbeschichtung aus vorhandenen
Teer-EP-Schichten
(1) Der Teer-Epoxidharz-Belag des Schrammbordes sollte möglichst entfernt und eine Beschichtung nach
Teil 7 Abschnitt 5 oder Teil 4 Abschnitt 3 aufgebracht werden. Im weiteren Verlauf wird dann wie bei der
gleichzeitigen Erneuerung von Fahrbahnbelag und Schrammbordbeschichtung verfahren. Soll die Schramm-
bordbeschichtung ausnahmsweise nicht entfernt werden, ist wie unten dargestellt zu verfahren.

Bild B 7.5.10: Bauart 3

(2) Werden Korrosionsschäden festgestellt, ist die gesamte Schrammbordbeschichtung zu erneuern und im
weiteren Verlauf wie bei der gleichzeitigen Erneuerung von Fahrbahnbelag und Schrammbordbeschichtung
zu verfahren. Hierfür sind in der Leistungsbeschreibung gesonderte Positionen vorzusehen.
(3) Die Schrammbordbeschichtung aus Teer-EP darf nicht mit einer anderen Reaktionsharz-Beschichtung
überarbeitet werden. Die Grundierung der Fahrbahnabdichtung und die Schweißbahn werden auf Stoß an
die Schrammbordbeschichtung angeschlossen.

B7 Erneuerung des Fahrbahnbelages mit oder ohne Erneuerung der


Schrammbordbeschichtung
B 7.1 Abdichtungssystem der Bauart 1 (Reaktionsharz-Dichtungsschicht nach
Teil 7 Abschnitt 4) mit Schrammbordbeschichtung aus PMMA
Es ist die Verträglichkeit durch die in Nr. B 2 beschriebene Verträglichkeitsprüfung oder durch die Anlage von
Probeflächen zu prüfen. Bei gegebener Verträglichkeit ist wie in den Bildern B 7.5.1, B 7.5.2 oder in Bild B
7.5.5 beschrieben zu verfahren. Ist die Verträglichkeit nicht gegeben, ist wie in Bild B 7.5.8 beschrieben zu
verfahren.

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 19


ZTV-ING Teil 7 Brückenbeläge Abschnitt 5 Reaktionsharzgebundene Dünnbeläge auf Stahl

B 7.2 Abdichtungssystem der Bauart 2 (Bitumen-Dichtungsschicht nach Teil 7


Abschnitt 4) mit Schrammbordbeschichtung aus PMMA

Bild B 7.5.11: Bauart 2

(1) Werden Korrosionsschäden festgestellt, sind die geschädigten Bereiche Sa 21/2 zu strahlen und die
bitumenhaltige Grundierungs- und Haftschicht sind mindestens 3 cm überlappend an den verbleibenden
RHD-Belag anzuschließen. Reichen die Korrosionsschäden höher als 3 cm am Schrammbord hinauf, ist die
gesamte Schrammbordbeschichtung zu erneuern. Hiefür sind in der Leistungsbeschreibung gesonderte Po-
sitionen vorzusehen.
(2) Die bitumenhaltige Grundierungs- und die bitumenhaltige Haftschicht werden mit einer Breite von ca.
3 cm den RHD-Belag überlappend am Schrammbord hochgezogen.

B 7.3 Abdichtungssystem der Bauart 3 (Reaktionsharz/Bitumen-Dichtungsschicht


nach Teil 7 Abschnitt 4) mit Schrammbordbeschichtung aus PMMA
Es ist die Verträglichkeit durch die in Nr. B 2 beschriebene Verträglichkeitsprüfung oder durch die Anlage von
Probeflächen zu prüfen. Bei gegebener Verträglichkeit ist wie in den Bildern B 7.5.4 und B 7.5.7 beschrieben
zu verfahren. Ist die Verträglichkeit nicht gegeben, ist wie in Bild B 7.5.10 beschrieben zu verfahren.

B8 Erneuerung der Schrammbordbeschichtung ohne Erneuerung


des Fahrbahnbelages
Es ist ein mindestens 30 cm breiter Streifen des Asphaltbelages, bzw. der eventuell vorhandene Gußasphalt-
Randstreifen zu entfernen. Anschließend ist wie in den Nrn. B 4 und B 7 beschrieben zu verfahren.

20 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen


ZTV-ING Teil 8 Bauwerksausstattung Abschnitt 1 Fahrbahnübergänge aus Stahl und aus Elastomer

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 8
Bauwerksausstattung

Abschnitt 1
Fahrbahnübergänge
aus Stahl und aus Elastomer

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung S 1056

1
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 1 Fahrbahnübergänge aus
Stahl und aus Elastomer

Inhalt Seite

1 Allgemeines .......................................... 3
1.1 Grundsätzliches ..................................... 3
1.2 Begriffbestimmungen ............................. 4
2 Verankerungen am Stahl ..................... 4
3 Verankerungen im Beton .................... 4
4 Einbau ................................................... 4
5 Wasserdichte Fahrbahnübergänge.... 5
5.1 Wasserdichte Fahrbahnübergänge
mit einem Dichtprofil .............................. 5
5.2 Wasserdichte Fahrbahnübergänge
mit mehr als einem Dichtprofil ............... 5
6 Wasserdurchlässige
Fahrbahnübergänge ............................ 5
6.1 Mehrplattenübergänge ........................... 5
6.2 Fingerübergänge.................................... 6
6.3 Entwässerungsrinnen ............................ 6
7 Werkstoffe ............................................ 6

Anhang A Formblatt A 8.1.1


Protokoll für Übergangskonstruktion 7

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 1 Fahrbahnübergänge aus
Stahl und aus Elastomer

1 Allgemeines von Verkehrsflächenbefestigungen aus Asphalt


(ZTV Asphalt-StB) sind kontinuierlich über den
1.1 Grundsätzliches Fahrbahnübergang hinweg einzuhalten. Stauwas-
serbildung vor den Fahrbahnübergängen über der
(1) Der Teil 8 Abschnitt 1 gilt nur in Verbindung mit
Abdichtung ist durch geeignete Maßnahmen zu
dem Teil 1 Allgemeines. Er gilt auch für Gehweg-
verhindern (Teil 8 Abschnitt 5).
übergänge.
(10) Die lichte Weite von Fugenspalten darf 5 mm
(2) Es gelten DIN EN 10025, DIN EN 10088,
nicht unter- und 70 mm (100 mm bei Lamellen mit
DIN 18800-7 sowie DIN-Fachbericht „Stahlbrü-
Sinusblech-, Rautenblech- oder ähnlicher Abde-
cken“. Für den Korrosionsschutz gilt Teil 4 Ab-
ckung zur Lärmminderung) nicht überschreiten.
schnitt 3 entsprechend.
Dabei bleiben horizontale Lamellenverformungen
(3) Zu den Fahrbahnübergängen gehören auch al- außer Ansatz (siehe TL/TP FÜ).
le Verbindungsmittel, Verankerungen sowie Tropf-
(11) Für den einwandfreien Anschluss der Brü-
bleche, Tropfbahnen, Abdeckbleche und Rinnen
ckenabdichtung an die Fahrbahnübergänge ist ein
im Kappenbereich, auf Stahlkonstruktionen auch
horizontaler Flansch von mindestens 80 mm Breite
etwaige Futterbleche.
vorzusehen.
(4) Fahrbahnübergänge für Straßen- und Wegbrü-
(12) Im Bereich von Geh- und Radwegen sind die
cken sind nach den Technischen Lieferbedingun-
Fugenspalte abzudecken oder durch geeignete
gen und Prüfvorschriften für wasserdichte Fahr-
Fugenprofile so zu gestalten, dass Unfallgefahren
bahnübergänge in Lamellenbauweise und Finger-
ausgeschlossen werden.
übergänge mit Entwässerung von Straßen- und
Wegbrücken (TL/TP FÜ) zu bemessen. (13) Abdeckbleche im Gesims- und Kappenbe-
reich müssen aus mindestens 10 mm dickem nicht
(5) Bei Straßen- und Wegbrücken sind die Hori-
rostendem Stahl mit der Werkstoff-Nr. 1.4571 und
zontallasten auch innerhalb der Fahrbahnüber-
ihre Befestigungsmittel aus nicht rostendem Stahl
gänge einwandfrei weiterzuleiten. Etwaige entlas-
der Werkstoff-Nr. 1.4401 jeweils nach
tend wirkende Reibungskräfte dürfen nicht berück-
DIN EN 10088 bestehen. Sie müssen mit den Ge-
sichtigt werden, sofern der rechnerische Ansatz im
simsen und Kappen bündig sein.
Zuge der TL/TP FÜ nicht im Einzelfall begründet
wird. (14) Zur Erhöhung der Griffigkeit sind bei Stahl-
platten über 200 mm Breite in Fahrbahnen und
(6) Bei häufig wiederkehrender Bauweise dürfen
Gehwegbereichen Profilierungen oder gleichwerti-
nur solche Fahrbahnübergänge mit mehr als einem
ge und dauerhafte Maßnahmen vorzusehen.
Dichtprofil verwendet werden, die nach den TL/TP
FÜ geprüft sind. (15) Falls Stöße nicht vermieden werden können,
sind sie kraftschlüssig und wasserdicht zu ver-
(7) Für den Nachweis gegen Ermüdung sind die
schweißen.
TL/TP FÜ zu beachten.
(16) Werden Dichtprofile um mehr als 45°
(8) Fahrbahnübergänge sind auf die Einbauhöhen
ҏabgewinkelt geführt, sind sie auf Gehrung zu
des Fahrbahnbelages und die Bewegungsrichtung
schneiden und zu stoßen. Sind Stöße von Dicht-
der Lager auszurichten. Die Schiefe, die Längs-
profilen auch sonst nicht zu vermeiden, sind sie
und Querneigungen sowie die Verformungen der
durch Vulkanisierverfahren abrissfest herzu-
Brückenüberbauten infolge Temperatur, Kriechen,
stellen.
Schwinden, Verkehrslasten und ggf. Setzungen
sowie die Endwinkelverdrehungen der Überbauten (17) Dichtprofile, die nicht direkt befahren werden
sind zu berücksichtigen. dürfen, müssen in jeder Stellung des Fahrbahn-
überganges mindestens 5 mm unter der Oberseite
(9) Die Abschlüsse zum Fahrbahnbelag sind aus
der benachbarten Stahlprofile liegen. Die Aus-
Stahl herzustellen. Die Verwendung anderer Mate-
wechselbarkeit der Dichtprofile muss sichergestellt
rialien ist nur dann zulässig, wenn ihre Eignung
sein.
zweifelsfrei nachgewiesen wird. Die Oberkanten
der Konstruktion dürfen nicht aus dem Fahrbahn- (18) Für das Verschweißen tragfähiger Verbin-
belag herausragen, sondern müssen 3 mm bis dungen zwischen der Bewehrung und der Rand-
5 mm unter der Oberfläche liegen. Alle befahrenen konstruktion benötigt der Hersteller den Eignungs-
Stahlkanten sind mit mindestens 3 mm Radius ab- nachweis zum Schweißen von Betonstahl nach
zurunden. Die Ebenheitsbedingungen des Fahr- DIN EN ISO 17660 (siehe auch Nr. 5.1 Absatz (11)).
bahnbelages nach den Zusätzlichen Technischen
(19) Drei Monate nach Verkehrsübergabe sind
Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau
sämtliche Schrauben tragender Verbindungen im

Stand: 04/10 3
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 1 Fahrbahnübergänge aus
Stahl und aus Elastomer
Fahrbahnbereich auf festen Sitz zu überprüfen und verdichtet werden kann. Zur Kontrolle und Entlüf-
bei Lockerheit gegen Lösen zu sichern. Dies ist zu tung sind im Randprofil Öffnungen mit 20 mm
protokollieren. Das Protokoll ist dem Auftraggeber Durchmesser im Abstand von 250 mm vorzuse-
zu übergeben. hen. Eventuelle Hohlräume sind gemäß Teil 3 Ab-
schnitt 5 zu füllen.
(20) Der Hersteller von Fahrbahnübergängen
muss über die Herstellerqualifikation Klasse E (3) Sowohl der Beton der unmittelbar angrenzen-
(Großer Eignungsnachweis) nach DIN 18800-7 mit den Bauteile (z.B. Kammerwände, Endquerträger,
Erweiterung für nicht vorwiegend ruhend beans- Konsolen) als auch der Füllbeton der Aussparun-
pruchte Bauteile verfügen. gen müssen der Expositionsklasse des Überbaus
entsprechen.
(21) Die Vergussfuge zwischen Randkonstruktio-
nen und Stahlbetonkappe kann nur Verschiebun- (4) Die Ankerschlaufen an den Randprofilen sind
gen zwischen Kappe und tragendem Beton in der im Regelfall rechtwinklig zur Fuge ausgerichtet.
Größe weniger Millimeter aufnehmen. Durch kons- Abweichungen von dieser Richtung sind bis zu 20°
truktive Maßnahmen ist sicherzustellen, dass grö- ҏzulässig. Die Verankerungsbewehrung des Bau-
ßere gegenseitige Verschiebungen verhindert werks muss parallel zu den Ankerschlaufen liegen.
werden (derartige Verschiebungen können insbe- Lassen sich die oben vorgegebenen Randbedin-
sondere bei aufgelegten Kappen ohne Gesimsan- gungen im Einzelfall nicht ausführen, sind beson-
schlussbewehrung auftreten). dere Nachweise zu führen. Die daraus folgenden
Maßnahmen sind auch in den Ausführungszeich-
(22) Fahrbahnübergänge mit Elastomer-Matten
nungen darzustellen.
müssen so ausgebildet werden, dass eine Aufwöl-
bung nicht möglich ist. (5) Zur Unterbringung der Traversenkästen von
Fahrbahnübergängen in Lamellenbauweise in
Kragarmen ist auf eine ausreichende Kragarmhö-
1.2 Begriffsbestimmungen
he zu achten. Die Betonabmessungen unter den
Es gelten die Begriffsbestimmungen der TL/TP FÜ. Traversenkästen müssen den statisch-konstruk-
tiven Erfordernissen entsprechen.
2 Verankerungen am Stahl
4 Einbau
Bei Stahlüberbauten dürfen Fahrbahnübergänge
zum besseren Ausrichten nur über Ausgleichsble- (1) Der Einbau darf nur unter der Anleitung erfah-
che und nicht direkt auf dem Deckblech befestigt rener Fachkräfte des Herstellers vorgenommen
werden. Unterbrochene Anschlussnähte sind we- werden.
gen der erforderlichen Wasserdichtigkeit nicht zu-
(2) Vor dem Einbau ist dem Auftraggeber eine
gelassen.
Einbauanweisung vorzulegen, die Folgendes
enthalten muss:
3 Verankerungen im Beton
ʊ Angaben über die Voreinstellung und deren
(1) Der Fahrbahnübergang darf nicht in aufbeto- Markierung (Der zur Einbauzeit herrschende
nierten Teilen, z.B. Kappen, verankert werden. Zur Verformungszustand des Bauwerkes aus Krie-
Verankerung im Konstruktionsbeton sind durchge- chen, Schwinden, Setzungen und Bauwerks-
hende Aussparungen im Fahrbahnbereich von temperatur ist zu berücksichtigen; ggf. ist die
mindestens 300 mm Breite und 250 mm Höhe und werkseitig vorgenommene Voreinstellung zu
im Gehwegbereich von mindestens 300 mm Breite korrigieren.),
und 150 mm Höhe vorzusehen. Der Ankerabstand
darf nicht größer als 250 mm sein. Die Veranke- ʊ Hilfsabstützung und endgültige Abstützung,
rungen müssen aus Rundstahlschlaufen mit einem ʊ Zeitpunkt des Lösens der Voreinstellung,
Durchmesser von mindestens 20 mm bestehen
und dürfen im Fahrbahnbereich nur über Anker- ʊ Zeitpunkt des Betonierens.
bleche angeschlossen werden. Sie müssen paral- (3) Das Einbetonieren der Fahrbahnübergänge
lel zur Anschlussbewehrung liegen. bedarf der Freigabe durch den Auftraggeber.
(2) Stählerne Randkonstruktionen müssen im (4) Die Protokolle nach Anhang A sind dem Auf-
Fahrbahnbereich eine Gesamthöhe von mindes- traggeber zu übergeben.
tens dem 0,9-fachen Ankerabstand und eine Breite
von mindestens dem 0,5-fachen Ankerabstand ha-
ben. Die Mindestblechdicke muss 14 mm betra-
gen. Der Fahrbahnübergang muss so ausgebildet
sein, dass der Beton einwandfrei eingebracht und

4 Stand: 04/10
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 1 Fahrbahnübergänge aus
Stahl und aus Elastomer

5 Wasserdichte maßungen des Fahrbahnüberganges enthalten.


Daneben müssen die Fahrbahn, deren Aufbau und
Fahrbahnübergänge Oberflächenniveau, der Dehnweg, die Voreinstel-
lung, die angrenzenden Stahl- und Betonbauteile,
5.1 Wasserdichte Fahrbahnüber- die Ankerschlaufen, die Vergussfuge zwischen
gänge mit einem Dichtprofil Randprofil und Stahlbetonkappe maßstäblich dar-
gestellt und vollständig vermaßt enthalten sein.
(1) Bei der Konstruktion sind die Regelungen der
Richtzeichnungen für Ingenieurbauten (RiZ-ING) (10) Die Einhaltung aller festgelegten Anforderun-
anzuwenden. gen an das Dichtprofil ist bei deren Hersteller
durch Eigen- und Fremdüberwachung zu überprü-
(2) Der Einsatz ist auf eine maximale Spaltbreite
fen. Im Übrigen gelten sinngemäß die TL/TP FÜ.
von 70 mm oder, sofern bewehrte Elastomerlager
zur elastischen Lagerung von Brückenüberbauten (11) Beim Einbau von Fahrbahnübergängen in
zur Anwendung kommen, auf eine max. Spaltbreite Betonbauteilen genügt für die Schweißnähte die
von 80 mm begrenzt. Für Fahrbahnübergänge, die Herstellerqualifikation Klasse C (Kleiner Eignungs-
von den vorgenannten Regelungen abweichen, nachweis) entsprechend DIN 18800-7. Bei An-
sind Einzelprüfungen bzw. Regelprüfungen nach schlüssen an Stahlbrücken ist die Herstellerqualifi-
TL/TP FÜ durchzuführen. kation Klasse E (Großer Eignungsnachweis) mit
der Erweiterung zur Herstellung geschweißter
(3) Das Dichtprofil muss in der Lage sein, den
stählerner Straßenbrücken notwendig.
rechnerisch ermittelten Bewegungen in Richtung
der Fuge und rechtwinklig zur Fuge unbeschadet
zu folgen. Für einen eventuell erforderlichen Aus- 5.2 Wasserdichte Fahrbahnübergän-
tausch der Lager unter dem Überbauende muss ge mit mehr als einem Dichtprofil
der Überbau angehoben werden können. Das er-
forderliche Anhebemaß beträgt mindestens (1) Wasserdichte Fahrbahnübergänge in Lamel-
10 mm. Dieses Anheben muss vom Fahrbahn- lenbauweise, welche mehr als ein Dichtprofil auf-
übergang ohne Schaden ertragen werden, insbe- weisen, müssen den TL/TP FÜ entsprechen.
sondere auch unter Verkehr und unter Berücksich- (2) Die Gleitflächen beweglicher Stahlteile müssen
tigung evtl. vorhandener Abdeckbleche. In den geräuschdämpfend und verschleißarm ausgebildet
Ausführungszeichnungen sind Angaben zu ma- werden.
chen, wenn hierfür besondere Maßnahmen erfor-
derlich sind. (3) Werden wasserdichte Fahrbahnübergänge in
Lamellenbauweise in Straßen mit starkem Längs-
(4) Die Konstruktion des Fahrbahnübergangs ist gefälle s von mehr als 5 % eingesetzt, darf die
so auszubilden, dass Verschleißteile ausgetauscht durch das Öffnen und Schließen der Spalte
werden können. entstehende Gefälleänderung höchstens
(5) Für die Dichtprofile sowie ihre Stöße, Abwink- ҏ2 % betragen. Falls erforderlich ist durch Einfügen
lungen und ihre Verankerung gelten die Anforde- zusätzlicher Lamellen die Gefälleänderung auf den
rungen der TL/TP FÜ wie bei einer Regelprüfung. genannten Wert zu beschränken.
Die Einhaltung der Anforderungen muss von einer
Materialprüfanstalt (MPA) nachgewiesen werden.
Es sind die Dauerhaftigkeit und die Wasserdichtig- 6 Wasserdurchlässige
keit entsprechend TL/TP FÜ nachzuweisen. Fahrbahnübergänge
(6) Die Lage und Ausführung des Baustellensto-
ßes der Randprofile muss für den Fall der Aus- 6.1 Mehrplattenübergänge
wechselung in der Ausführungszeichnung darges- (1) Die Dicke der Schleppbleche und der Zungen-
tellt werden. platten muss im Fahrbahnbereich mindestens
(7) Mit der Zeichnung sind ein Prüfbericht einer 50 mm und an der Zungenspitze mindestens
MPA und eine Erklärung des Lieferanten (Herstel- 14 mm, im Gehweg- und Kappenbereich jedoch
lers) über die Einhaltung der Anforderungen der mindestens 10 mm, bei Randwinkeln mindestens
Absätze (4) und (5) zu übergeben. 14 mm betragen.

(8) Es ist eine Arbeitsanweisung für das Herstellen (2) Die Oberflächenhärte von Gleitböcken muss
und die zulässige Lage der Stöße aufzustellen. größer sein als die der aufliegenden Gleitnocken.
Hierbei gelten die Bestimmungen der TL/TP FÜ. Die Kanten der Gleitnocken sind abzurunden.

(9) Die vorgelegten Ausführungs- bzw. Werkstatt- (3) Häufig bewegte Teile, wie z.B. Federn, Gelen-
zeichnungen müssen alle Einzelheiten und Ver- ke und Gleitbahnen, müssen vom Wartungsgang

Stand: 04/10 5
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 1 Fahrbahnübergänge aus
Stahl und aus Elastomer
aus zugänglich sein und sind gegen Verschmut- schlossen oder durch geeignete Maßnahmen ver-
zungen und Korrosion zu schützen. Tellerfedern hindert wird.
sind nicht zugelassen. Schrauben und Bolzen,
welche die Platten halten, müssen zwängungsfrei
drehbar gelagert sein. 6.3 Entwässerungsrinnen
Die Blechdicken von Entwässerungsrinnen aus
Stahlblech und deren Befestigungen müssen min-
6.2 Fingerübergänge
destens 4 mm betragen. Sie sind aus nicht rosten-
(1) Unter Fingerübergängen werden Fahrbahn- dem Stahl der Stahlsorte A 4 bzw. A 5, Werkstoff-
übergänge sowohl mit frei auskragenden als auch Nr. 1.4401 bzw. 1.4571 nach DIN EN 10088 bzw.
mit aufliegenden Fingern verstanden. DIN EN ISO 3506 -1 und -2 herzustellen.
(2) Fingerübergänge müssen den TL/TP FÜ ent-
sprechen. 7 Werkstoffe
(3) Im Fugenspalt ist unmittelbar unterhalb des (1) Für Bleche und Formstähle sind die Festig-
Fingerübergangs eine Dichtmembrane aus keitsklassen S 235 und S 355 zu wählen, die Wahl
Elastomer einzubauen. Sie ist mit einer Mindestdi- der Stahlgütegruppe erfolgt nach DASt-Richtlinie 009.
cke von 4 mm in Form einer Rinne zur Entwässe-
rung des Fingerübergangs und mit einer Mindest- (2) Die Anschlussbewehrung ist in BSt 500 S aus-
neigung von 2 % auszubilden. Das elastische zuführen.
Dichtelement ist an das einbetonierte Stahlprofil (3) Für Schrauben, Bolzen und Scheiben sind die
der Fahrbahnübergangskonstruktion mechanisch Schraubenwerkstoffe 4.6, 5.6, 8.8 und 10.9 nach
wasserdicht mit Klemmleisten aus nicht rostendem DIN EN ISO 898 in verzinkter Ausführung oder
Stahl der Stahlsorte A4 bzw. A5, Werkstoff- nicht rostender Stahl der Stahlsorte A 4 bzw. A 5,
Nr. 1.4401 bzw. 1.4571 nach DIN EN 10088 bzw. Werkstoff-Nr. 1.4401 bzw. 1.4571 nach DIN EN 10088
DIN EN ISO 3506 -1 und -2, als Schraubverbin- bzw. DIN EN ISO 3506-1 und -2 zu verwenden.
dung zu befestigen. Zwischen dem einbetonierten
Stahlprofil und der Dichtungsmembrane ist ein (4) Für Kunststoffteile und für abdichtende Einla-
Dichtungsband aus Naturkautschuk einzubauen. gen sind die TL/TP FÜ anzuwenden.
(4) Der Anschluss an die Brückenentwässerung (5) Beim Einsatz von Stahlguss sind die in
muss mit Ablaufstutzen aus nicht rostendem Stahl DIN 18800-1 angegebenen Werkstoffe zu verwen-
der Stahlsorte A4 bzw. A5 Werkstoff-Nr. 1.4401 den.
bzw. 1.4571 nach DIN EN 10088 bzw. (6) Für die Lieferung der Werkstoffe wird die Aus-
DIN EN ISO 3506 -1 und -2 erfolgen; Auffangtrich- stellung eines Abnahmeprüfzeugnisses 3.1 nach
ter sind nicht zulässig. Bei der Bestimmung der DIN EN 10204 verlangt.
Anzahl der Ablaufstutzen ist die rechnerisch abzu-
führende Wassermenge gemäß Abschnitt 5 zu be-
rücksichtigen.
(5) Die Wasserdichtigkeit ist gemäß TL/TP FÜ
nachzuweisen
(6) Der Fingerübergang ist so zu konstruieren,
dass:
ʊ die Prüfung und Reinigung von oben erfolgen
kann. Dazu ist eine Reinigungs- bzw. Spülöff-
nung im Abdeckblech auf der Kappe vorzuse-
hen,
ʊ bei Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen er-
forderlich werdende Straßensperrungen auf
einzelne Fahrstreifen beschränkt werden kön-
nen und
ʊ er bereichsweise in Teilen mit einfachem He-
begerät herausgenommen werden kann.
(7) Wenn eine Nutzung der Fahrbahn durch Rad-
fahrer möglich ist, muss gewährleistet sein, dass
eine Gefährdung durch die Längsspalte ausge-

6 Stand: 04/10
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen


ZTV-ING Teil 8 Bauwerksausstattung Abschnitt 2 Fahrbahnübergänge aus Asphalt

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 8
Bauwerksausstattung

Abschnitt 2
Fahrbahnübergänge aus Asphalt

Das FGSV-Regelwerk (Nr. 782/7), Ausgabe 2003 wird mit Erlaubnis der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e.V.
wiedergegeben. Es ist beim FGSV Verlag, Wesselinger Str. 17, 50999 Köln, erhältlich.

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 8 Bauwerksausstattung Abschnitt 2 Fahrbahnübergänge aus Asphalt

Inhalt Seite Seite

1 Allgemeines ............................................ 3 7.3 Eigenüberwachung ................................ 13


2 Begriffsbestimmungen .......................... 3 7.4 Kontrollprüfungen .................................. 13
3 Anwendung ........................................... 7 7.5 Zusätzliche Kontrollprüfungen ............... 13
3.1 Anwendungsbereich ................................ 7 8 Abrechnung .......................................... 13
3.2 Objektbezogene Einflüsse ....................... 7
4 Baugrundsätze ....................................... 8 Anhang A Zeichnerische Darstellungen ............ 14
4.1 Allgemeines ............................................. 8
Anhang B Eigenüberwachung .......................... 16
4.2 Aufbau der Fahrbahnübergangs-
systeme ................................................... 9 Anhang C Formblatt C 8.2.1
4.2.1 Allgemeines ............................................. 9 Bestandsaufnahme .......................... 17
4.2.2 Besondere Regelungen für den Formblatt C 8.2.2
Kappenbereich ......................................... 9 Einbauprotokoll ................................ 18
4.2.3 Übergang vom Fahrbahnrand
zur Kappe ................................................ 9
4.2.4 Gesims ..................................................... 9
4.3 An die Muldenflanke angrenzende
Schichten ................................................. 9
4.4 Unterlage ................................................. 9
4.5 Einbauten ............................................... 10
4.6 Oberflächenabschluss ........................... 10
4.7 Entwässerung ........................................ 10
5 Baustoffe und Baustoffgemische ....... 10
5.1 Allgemeines ........................................... 10
5.2 Mineralstoffe .......................................... 10
5.2.1 Mineralstoffe für die Mulden-
füllung .................................................... 10
5.2.2 Mineralstoffe für den
Oberflächenabschluss ........................... 10
5.3 Tränkmasse ............................................ 11
5.4 Baustoffgemische ................................... 11
5.5 Stoffe für die Behandlung der Beton-
oberfläche ............................................... 11
5.6 Unterfüllstoffe für den Fugenspalt ........... 11
5.7 Stoffe für die Abdeckung des Fugen-
spalts....................................................... 11
5.8 Abdeck-, Bord- und Gesimsbleche ........ 11
6 Ausführung ........................................... 11
6.1 Allgemeines ............................................ 11
6.2 Herstellen der Fugenmulde ................... 12
6.2.1 Herstellen der Fugenmulde in
einem vorhandenen Fahrbahnbelag ...... 12
6.2.2 Herstellen der Fugenmulde in
einem neuen Fahrbahnbelag ................. 12
6.3 Einbau des Fahrbahnübergangs ........... 12
7 Prüfungen ............................................. 13
7.1 Allgemeines ........................................... 13
7.2 Grundprüfungen ..................................... 13

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


ZTV-ING Teil 8 Bauwerksausstattung Abschnitt 2 Fahrbahnübergänge aus Asphalt

1 Allgemeines (8) Fahrbahnübergang aus Asphalt


Dient der Überbrückung und Abdichtung von befah-
(1) Der Teil 8 Abschnitt 2 gilt nur in Verbindung mit
renen Fugen auf Brücken und anderen Ingenieurbau-
dem Teil 1 Allgemeines.
werken mit einem an den Flanken und an der Unter-
(2) Dieser Abschnitt gilt für die Herstellung von lage dauerhaft haftenden dehnbaren Asphaltkörper.
Fahrbahnübergängen aus Asphalt in Belägen von
(9) Fahrbahnübergangssystem
Brücken und anderen Ingenieurbauwerken aus Be-
ton und in Asphaltschichten der angrenzenden frei- Besteht aus aufeinander abgestimmten Baustoffen
en Strecke sowohl beim Neubau als auch bei der und Baustoffgemischen zur Herstellung eines Fahr-
Erhaltung. bahnübergangs aus Asphalt.
(3) Die Herstellung von Fahrbahnübergängen aus (10) Fixierung
Asphalt stellt hohe Anforderungen an die Ausführung Sicherung des Abdeckstreifens gegen Verschiebung,
und die Überwachung der Arbeiten. Die Baudurch- z.B. durch einen Fixierstift.
führung darf daher nur an Fachfirmen vergeben und
(11) Fixierstift
durch Fachkräfte ausgeführt werden.
Sichert die Lage von steifen Abdeckstreifen aus
(4) Die Ausführung der Arbeiten ist vor Ort durch eine
Metall oder vergleichbaren Materialien.
sachkundige Fachkraft des Auftragnehmers zu über-
wachen, die durch Praxis oder Schulung die Qualifi- (12) Fugenmulde
kation erlangt hat. Der Nachweis ist durch Referen- Mittig über dem Fugenspalt angeordnete Aussparung
zen oder Zeugnisse zu erbringen. im Fahrbahnbelag, dient der Aufnahme des Fahr-
(5) Bezogen auf den einzubauenden Fahrbahnüber- bahnübergangs aus Asphalt.
gang aus Asphalt, ist eine Bestandsaufnahme ge- (13) Fugenspalt
mäß Formblatt C 8.2.1 zu machen. Eine Ausfertigung
Planmäßig hergestellter Raum (Raumfuge) zwischen
ist dem Auftragnehmer auszuhändigen.
den angrenzenden Bauteilen unterhalb des Fahr-
bahnübergangs aus Asphalt.
2 Begriffsbestimmungen (14) Fugenmasse

(1) Es gelten die Bilder 8.2.1 bis 8.2.3. Heiß oder kalt zu verarbeitender Stoff auf Bitumen-
oder Kunststoffbasis zum Verschließen des Fugen-
(2) Abdeckblech spalts.
Ermöglicht das Begehen und Befahren von Kappen (15) Gesimsblech
im Bereich der Fugenmulde, wenn die Fugenmulde
Dient als Abschluss des Fahrbahnübergangs am äu-
nicht bis zur Oberkante verfüllt ist. Es wird entweder
ßeren Kappenrand.
mit einem Bordblech verschweißt oder mit einem
Granitbord kombiniert. (16) Muldenauskleidung
(3) Abdeckstreifen Behandlung der Flächen der Fugenmulde, z.B. mit
Tränkmasse. Sie dient der Verbesserung des Ver-
Wird über dem Fugenspalt angeordnet. Er verhin-
bunds in den Kontaktflächen zwischen Fugenmulde
dert, dass Teile der Muldenfüllung in den Fugenspalt
und Muldenfüllung.
eindringen.
(17) Muldenflanke
(4) Anschlussstreifen
Seitliche Begrenzung der Fugenmulde.
Teil der Dichtungsschicht, der in die Fugenmulde hin-
einreicht und eine Überlappung der Dichtungsschicht (18) Muldenfüllung
mit der Muldenfüllung ermöglicht. Lagenweise hergestellter dehn- und stauchbarer
(5) Bordblech hohlraumfreier befahrbarer Asphaltkörper aus Splitt
und Tränkmasse, ggf. mit dehnungsverteilenden Ein-
Übernimmt im Bereich des Fahrbahnübergangs die
lagen.
Aufgabe des Schrammbordes.
(19) Oberflächenabschluss
(6) Dichtungsschicht
Passt die Oberfläche des Fahrbahnübergangs an die
Besteht aus einer Bitumen-Schweißbahn, aus zwei
Oberfläche der angrenzenden Flächen hinsichtlich
Bitumen-Bahnen oder aus Flüssigkunststoff.
Griffigkeit und im befahrenen Bereich auch an die
(7) Fahrbahnbelag Helligkeit an.
Brückenbelag oder ein Belag auf anderen Ingenieur- (20) Tränkmasse
bauwerken im Fahrbahnbereich. Besteht aus polymermodifiziertem Bitumen mit Füll-

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 3


ZTV-ING Teil 8 Bauwerksausstattung Abschnitt 2 Fahrbahnübergänge aus Asphalt

Bild 8.2.1: Fahrbahnübergang aus Asphalt im Fahrbahnbereich

4 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


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a) Längsschnitt (Schnitt 2 - 2)

b) Draufsicht

c) Querschnitt (Schnitt 1 - 1)

Bild 8.2.2: Fahrbahnübergang aus Asphalt, Variante 1 mit Abdeckblech im Kappenbereich

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 5


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a) Längsschnitt (Schnitt 2 - 2)

b) Draufsicht

c) Querschnitt (Schnitt 1 - 1)

Bild 8.2.3: Fahrbahnübergang aus Asphalt, Variante 2 ohne Abdeckblech im Kappenbereich

6 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


ZTV-ING Teil 8 Bauwerksausstattung Abschnitt 2 Fahrbahnübergänge aus Asphalt

stoffen und ggf. weiteren Zusätzen. Mit ihr werden mung des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und
die Hohlräume des Splitthaufwerks getränkt. Wohnungswesen im Einzelfall.
(21) Unterfüllung (3) Im Bereich von Lichtsignalanlagen, Bushaltestel-
Verschließt den Fugenspalt auf die vorgesehene len und ruhendem Schwerverkehr sind Fahrbahn-
Vergusstiefe und verhindert ein Abfließen der Fugen- übergänge aus Asphalt nicht vorzusehen.
massen.
(22) Unterlage 3.2 Objektbezogene Einflüsse
Bereich unter der jeweils herzustellenden Schicht. (1) Bei der Planung eines Fahrbahnübergangs aus
Asphalt sind insbesondere folgende Einflüsse zu be-
rücksichtigen:
3 Anwendung – Art und Größe der Bewegungen,
– mittlere Bauteiltemperatur beim Einbau,
3.1 Anwendungsbereich
– geometrische Merkmale im Fugenbereich (Längs-
(1) Fahrbahnübergänge aus Asphalt sind für folgen- und Querneigung bzw. Krümmungsradius der
de Bereiche anwendbar: Fahrbahn),
– Fugen zwischen Brückenbelag und Straßenbe- – Art und Dicke des Fahrbahnbelages,
festigung bei einer tragfähigen Hinterfüllung mit – Art und Geometrie der Unterlage,
geringen Eigensetzungen (Bilder 8.2.4 a) und
8.2.4 b)), – Ausführungsbedingungen (unter Verkehr usw.),
– verkehrliche Nutzung.
– Überbaufugen im Brückenbelag, z.B. Brücken in
Bergsenkungsgebieten (Bild 8.2.4 c)), (2) Fahrbahnübergänge aus Asphalt dürfen für die
in Tabelle 8.2.1 genannten Anwendungsgrenzen ein-
– Fugen zwischen vollflächig gelagerten Platten,
gesetzt werden.
z.B. auf Gewölbebrücken; Blockfugen in Trog-
und Tunnelsohlen (Bild 8.2.4 d)). (3) Die Anwendung der Grenzwerte in Tabelle 8.2.1
setzt voraus, dass der überwiegende Anteil aus lang-
(2) Der Einsatz der Fahrbahnübergänge aus Asphalt
samen Bewegungen (Temperatur, Schwinden, Krie-
für andere Anwendungsbereiche bedarf der Zustim-
chen und Setzungen) resultiert.

Bild 8.2.4: Anwendungsbereiche der Fahrbahnübergänge aus Asphalt

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 7


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Tabelle 8.2.1: Anwendungsgrenzen für Fahrbahnübergänge aus


Asphalt
4 Baugrundsätze

Einwirkung aus Schadensfrei aufzu- 4.1 Allgemeines


Bauwerk und Nutzung nehmende Bewegungen
(1) Fahrbahnübergänge aus Asphalt müssen befahr-
Horizontal Vertikal
bare Bauwerksfugen abdichten und den sich aus der
Bewegungen infolge 25 mm 5 mm Nutzung ergebenden Beanspruchungen aus Ver-
Temperatur, Kriechen, Dehnweg (Brücke/Ober- kehr, Klima und Bauwerksbewegunen rissefrei ab-
Schwinden, Setzungen 12,5 mm bau der freien
und Verkehr Stauchweg Strecke) bauen. Dabei müssen sie sowohl langsamen als
auch schnell ablaufenden sowie sich häufig wieder-
holenden Bewegungen standhalten können und ge-
(4) Für den Einsatz eines Fahrbahnübergangs aus genüber den Beanspruchungen aus Verkehr dauer-
Asphalt ist eine Verformungsberechnung aufzustel- haft standfest bleiben.
len. Der obere und untere Grenzwert der mittleren
Bauwerkstemperatur für den Zeitpunkt des Einbaus (2) Die Muldenflanken müssen fest sein und paral-
des Fahrbahnübergangs aus Asphalt sind zu berech- lel zueinander verlaufen.
nen. (3) Der Boden der Fugenmulde und die Oberfläche
(5) Beim Auswechseln von Lagern sind bei vorhan- des Fahrbahnbelages müssen weitgehend parallel
denen Fahrbahnübergängen aus Asphalt folgende sein (zulässige Abweichungen der Dicke in Fahr-
Randbedingungen einzuhalten und in der Leistungs- bahnlängsrichtung siehe Tabelle 8.2.2).
beschreibung vorzusehen: (4) Die Zusammensetzung der Muldenfüllung ist so
– Der Überbau darf nicht mehr als 10 mm angeho- auszulegen, dass bei stehendem Verkehr Verformun-
ben werden. gen im Fahrbahnübergang aus Asphalt auf Dauer
weitgehend ausgeschlossen bleiben.
– Ist der Überbau um mehr als 5 mm anzuheben,
darf die Objekttemperatur nicht niedriger als (5) Die Muldenfüllung muss wasserundurchlässig
15 °C und die Lufttemperatur nicht niedriger als sein. Die Dicke der einzubauenden Lagen ist so zu
20 °C sein. wählen, dass ein vollständiges Tränken der Hohlräu-
me des Kornhaufwerks mit Tränkmasse gewährlei-
– Es dürfen keine schnell ablaufenden Verformun- stet ist.
gen gleichzeitig stattfinden.
(6) Der Splitt der Muldenfüllung, die Art des Einbaus
– Die Hebe- und Absenkgeschwindigkeit darf bei und die Art der Verdichtung sind so zu wählen, dass
Fahrbahnübergängen mit steifen Abdeckstreifen durch eventuelle Kornumlagerungen infolge Ver-
1 mm/h und bei den übrigen 2 mm/h nicht über- kehrsbelastung kein schädlicher Überschuss von
schreiten. Tränkmasse an der Oberfläche entstehen kann.
(6) Der Fahrbahnübergang ist nach Abschluss der (7) Die Muldenfüllung muss Verbund mit den Flan-
Maßnahmen auf Rissefreiheit zu kontrollieren. ken und der Unterlage haben. Dabei muss der Ver-
bund beiderseits des Abdeckstreifens auf jeweils ca.
einem Drittel der Sohlenbreite vorhanden sein.

Tabelle 8.2.2: Abmessungen der Fahrbahnübergänge aus Asphalt

Fahrbahnbereich Kappenbereich
Dicke Regeldicke entsprechend der ≥ 7 cm
Dicke des Fahrbahnbelages
(mindestens 7 cm, höchstens 16 cm)
zulässige Abweichung von der Regeldicke ≤ 1 cm
zulässige Abweichung der Dicke in Fahrbahnlängsrichtung ≤ 2 cm
Versatz Höhensprung in der Unterlage beiderseits des Fugenspaltes ≤ 5 mm
Abweichungen von der Höhenlage der angrenzenden
Fahrbahnoberflächen ≤ 2 mm nach unten oder
≤ 5 mm nach oben
Breite 50 cm (Regelbreite)
zulässige Ausführungstoleranz maximal + 5 cm bzw. - 3 cm

8 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


ZTV-ING Teil 8 Bauwerksausstattung Abschnitt 2 Fahrbahnübergänge aus Asphalt

(8) Arbeitsnähte sind möglichst zu vermeiden. (2) Eine Arbeitsnaht am Übergang von der Fahrbahn
(9) Unvermeidbare Arbeitsnähte sind ausschließlich zur Kappe sollte im Wasserlauf vermieden werden.
quer zur Längsachse des Fahrbahnübergangs aus- (3) Schrammbordflächen sind im Bereich des
zubilden. Fahrbahnübergangs durch verformungsstabile
Bordbleche, die oberflächenbündig und einseitig
zwängungsfrei verschieblich anzuordnen sind, oder
4.2 Aufbau der Fahrbahnübergangs- durch Granitborde zu sichern. Bordbleche sind mit
systeme Abdeckblechen zu verschweißen.

4.2.1 Allgemeines 4.2.4 Gesims


(1) Fahrbahnübergangssysteme können in der Art Gesimsflächen sind im Bereich des Fahrbahnüber-
der Einzelteile, der verwendeten Baustoffe und der gangs durch verformungsstabile Gesimsbleche mit
Schichtenfolge sowie in den Detailabmessungen un- einer Dicke von mindestens 10 mm zu sichern. Sie
terschiedlich aufgebaut sein. sind einseitig zwängungsfrei verschieblich und ohne
(2) Maßgebend für den Aufbau eines Fahrbahnüber- Verbindung zu Abdeckblechen anzubringen. Gleich-
gangssystems sind die Angaben in der jeweiligen wertige Konstruktionen sind zulässig. Sie müssen
Ausführungsanweisung. eine schadlose Ableitung des Oberflächenwassers
gewährleisten.
(3) Über dem Fugenspalt ist ein Abdeckstreifen an-
zuordnen. Der Streifen muss die Beanspruchungen
aus Verkehrslasten aufnehmen und das Eindringen 4.3 An die Muldenflanke angrenzen-
des Splitts in den Fugenspalt verhindern. de Schichten
(4) Der Abdeckstreifen ist mittig über dem Fugen-
Fahrbahnübergänge aus Asphalt dürfen nur an und
spalt anzuordnen und durch Fixierung in seiner Lage
auf Asphaltschichten mit einem Hohlraumgehalt von
zu sichern. Seine Dicke und Breite ist der maxima-
höchstens 6 % oder Beton eingebaut werden (siehe
len Öffnung des Fugenspalts anzupassen.
Bild 8.2.5). Asphaltschichten mit einem Hohlraum-
(5) Bei Streifen aus Metall ist die Länge einzelner gehalt von mehr als 6 % sind vor dem Einbau des
Teile so zu wählen, dass beim Einbau der Mulden- Fahrbahnübergangs auf mindestens 1 m Breite je
füllung keine schädlichen Längenänderungen auf- Seite durch Asphaltschichten mit einem Hohlraum-
treten können. gehalt von höchstens 6 % (z.B. Gussasphalt) zu er-
setzen. Die Nähte der einzelnen Asphaltschichten
4.2.2 Besondere Regelungen für den müssen gegeneinander versetzt sein (siehe Bild
Kappenbereich 8.2.5). Für diese Maßnahmen sind gesonderte Leis-
tungspositionen vorzusehen.
(1) Bei Kappen in Dienststegen ist die Fugenmulde
bis zur Oberkante der Kappe zu füllen. Die Mulden-
füllung ist in diesem Fall mit einem dauerhaften, be- 4.4 Unterlage
gehbaren und rutschfesten Oberflächenabschluss zu
(1) Die Unterlage muss für den Einbau des Fahr-
versehen (siehe Bild 8.2.3).
bahnübergangs aus Asphalt geeignet sein. Geeig-
(2) Bei Kappen mit planmäßigem Fußgänger- und net sind z.B. Beton (mindestens C25/30) oder eine
Radverkehr sind begeh- und befahrbare Abdeckun- tragfähige Asphaltbefestigung, deren oberste Schicht
gen, z.B. mit verformungsstabilen Abdeckblechen, einen Hohlraumgehalt von höchstens 6 % aufweist.
zu versehen, die oberflächenbündig und einseitig
(2) Im Straßenoberbau ist bei ungeeigneter Unter-
zwängungsfrei verschieblich anzuordnen sind. Bord-
lage
blech und Abdeckblech sind miteinander zu ver-
schweißen (siehe Bild 8.2.2). – ein Betonbalken (mindestens C25/30) mit Abmes-
sungen nach statischen Erfordernissen oder
(3) Abdeckungen müssen eine rutschfeste Oberflä-
che haben. – eine Befestigung aus Asphalt mit einem Hohl-
raumgehalt von höchstens 6 % (z.B. Gussasphalt)
in mindestens 4 cm Dicke auf tragfähiger Unter-
4.2.3 Übergang vom Fahrbahnrand zur
lage
Kappe
herzustellen. Für diese Maßnahmen sind gesonder-
(1) Im Bereich von Randstreifen bzw. Rinnen im
te Leistungspositionen vorzusehen.
Wasserlauf ist die Oberfläche des Fahrbahnüber-
gangs nicht abzusplitten, sondern mit Sand abzu- (3) Ungeeignete Unterlagen aus Beton sind durch
stumpfen. Betonersatz nach Teil 3 Abschnitt 4 instand zu set-

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 9


ZTV-ING Teil 8 Bauwerksausstattung Abschnitt 2 Fahrbahnübergänge aus Asphalt

Bild 8.2.5: Anordnung der Nähte bei Ersatz der vorhandenen Asphaltschichten

zen. Stellt der Auftraggeber die Unterlage, sind hier- 5 Baustoffe und Baustoff-
für gesonderte Leistungspositionen vorzusehen.
gemische
(4) Die Unterlagen des Fahrbahnübergangs müssen
beiderseits des Fugenspaltes auf gleicher Höhe lie- 5.1 Allgemeines
gen (Toleranzen siehe Tabelle 8.2.2). Größere Hö-
hensprünge in der Unterlage müssen standfest aus- (1) Die Eignung der Baustoffe und Baustoffgemi-
geglichen werden. sche sowie des Fahrbahnübergangs aus Asphalt ist
durch eine Grundprüfung nach den Technischen Lie-
ferbedingungen für die Baustoffe zur Herstellung von
4.5 Einbauten
Fahrbahnübergängen aus Asphalt (TL-BEL-FÜ) und
(1) Einbauten sind im Fahrbahnbereich nicht zuläs- den Technischen Prüfvorschriften für Fahrbahnüber-
sig. gänge aus Asphalt (TP-BEL-FÜ) nachzuweisen.
(2) Sind Rohrleitungen im Kappenbereich vorhan- (2) Es müssen gültige Ausführungsanweisungen
den, muss die Dicke der Muldenfüllung mindestens entsprechend den TL-BEL-FÜ vorliegen.
6 cm betragen. (3) Der Eignungsnachweis für Fahrbahnübergangs-
systeme gilt als erbracht, wenn diese in der Zusam-
4.6 Oberflächenabschluss menstellung der geprüften Fahrbahnübergänge aus
Asphalt enthalten sind. Diese Zusammenstellung
Die Oberfläche der Muldenfüllung ist den angren- wird bei der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
zenden Fahrbahnoberflächen anzupassen (Eben- geführt.
heit, Griffigkeit, Helligkeit, Neigung, Höhenlage).

5.2 Mineralstoffe
4.7 Entwässerung
Ist im Bereich des herzustellenden Fahrbahnüber- 5.2.1 Mineralstoffe für die Muldenfüllung
gangs aus Asphalt mit Wasserzutritt aus bzw. zwi- (1) Die Splitte der Muldenfüllung müssen den
schen den angrenzenden Asphaltschichten zu rech- TL-BEL-FÜ entsprechen.
nen, ist in Richtung des Gefälles vor dem Fahrbahn-
übergang bzw. vor einem neu herzustellenden Strei- (2) Für die einzelnen Lagen der Muldenfüllung sind
fen aus Gussasphalt oder aus Asphaltschichten mit Splitte der Lieferkörnung 11/16 oder 16/22 zu ver-
einem Hohlraumgehalt von höchstens 6 % eine dau- wenden.
erhafte und funktionsfähige Entwässerung der Dich-
tungsschicht vorzusehen. 5.2.2 Mineralstoffe für den Oberflächen-
abschluss
Für die Abstreusplitte gelten die Technischen Lie-
ferbedingungen für Mineralstoffe im Straßenbau
(TL Min-StB).

10 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


ZTV-ING Teil 8 Bauwerksausstattung Abschnitt 2 Fahrbahnübergänge aus Asphalt

5.3 Tränkmasse Formblatt C 8.2.2 zu dokumentieren. Die Unterla-


gen sind dem Auftraggeber auszuhändigen.
Es sind polymermodifizierte Bitumen mit Füllstoffen
sowie ggf. mit weiteren Zusätzen zu verwenden. Sie (3) Sämtliche Baustoffe müssen gegen Nässe, Wär-
müssen den TL-BEL-FÜ entsprechen. me und Kälte geschützt gelagert werden.
(4) Betonunterlagen und -flanken sind zu überprü-
5.4 Baustoffgemische fen. Sie müssen eine Abreißfestigkeit von minde-
stens 1,5 N/mm2 haben.
Die Muldenfüllung wird aus den Einzelkomponenten
(5) Die Flanken und der Boden der Fugenmulde sind
Tränkmasse und Splitte auf der Baustelle hergestellt.
durch Strahlen mit festen Strahlmitteln zu reinigen
und aufzurauen. Dabei sind vorhandene Anschluss-
5.5 Stoffe für die Behandlung der streifen von Dichtungsschichten und mit Reaktions-
Betonoberfläche harz behandelte Betonflächen zu schützen.
Es sind Reaktionsharze nach den Technischen Lie- (6) Die Flächen der Fugenmulde müssen nach der
ferbedingungen für Reaktionsharze für Grundierun- Vorbereitung fest, rau, trocken und frei von Verun-
gen, Versiegelungen und Kratzspachtelungen unter reinigungen sein.
Asphaltbelägen auf Beton (TL-BEL-EP) zu verwen- (7) Nach dem Vorbereiten der Muldenfläche ist das
den. Umfeld des Fahrbahnübergangs vor Beginn der wei-
teren Arbeiten soweit zu reinigen, dass die weiteren
5.6 Unterfüllstoffe für den Fugenspalt Arbeitsgänge nicht durch Verschmutzungen beein-
trächtigt werden.
Unterfüllstoffe müssen vorgeformt, kurzzeitig hitze-
(8) Die einzelnen Arbeitsgänge von der Vorbereitung
beständig und genügend formstabil sein sowie eine
der Unterlage bis zur Fertigstellung des Oberflä-
ausreichende Elastizität haben.
chenabschlusses müssen zügig aufeinander folgen.
(9) Der Boden der Fugenmulde ist bei Betonunter-
5.7 Stoffe für die Abdeckung des lagen bis an den Fugenspalt mit einer Grundierung
Fugenspalts (ggf. Versiegelung) oder Kratzspachtelung gemäß
(1) Abdeckstreifen müssen aus nicht rostendem Me- Teil 7 Abschnitt 1 zu versehen. Für die Lieferung,
tall, Kunststoff, Bitumen-Schweißbahnen oder deren Lagerung und Verarbeitung gilt Teil 7 Abschnitt 1.
Kombinationen bestehen. Bei metallischen Abdeck- (10) Von der Behandlung des Bodens der Fugen-
streifen müssen die zu ihrer Fixierung benutzten Teile mulde mit Reaktionsharz kann bei Tagesbaustellen
aus dem gleichen Material bestehen. abgewichen werden.
(2) Bitumen-Schweißbahnen müssen den Techni- (11) Auf Trog- und Tunnelsohlen ist statt der Grun-
schen Lieferbedingungen für Brückenbeläge auf dierung eine Versiegelung bzw. bei einer Dichtungs-
Beton mit Dichtungsschicht aus einer Bitumen- schicht nach Teil 7 Abschnitt 3 eine zweilagige Grun-
Schweißbahn (TL-BEL-B Teil 1) entsprechen. dierung zu wählen.
(12) Das Auskleiden und Verfüllen der Fugenmulde
5.8 Abdeck-, Bord- und Gesims- darf nur bei trockener Witterung und einer Oberflä-
bleche chentemperatur der Bauteile von mehr als 5 °C er-
folgen.
Abdeck-, Bord- und Gesimsbleche müssen aus min-
destens 10 mm dickem nicht rostenden Stahl der (13) Es ist sicherzustellen, dass in jedem Bauzu-
Werkstoff-Nr. 1.4571 und ihre Befestigungsmittel aus stand Wasser schadlos abgeführt werden kann.
nicht rostendem Stahl der Werkstoff-Nr. 1.4401 je- (14) Müssen witterungsabhängige Arbeiten bei un-
weils nach DIN EN 10088 bestehen. Sie müssen mit günstigen Witterungsbedingungen ausgeführt wer-
den Gesimsen und Kappen bündig sein. den, sind hierfür Schutzeinrichtungen gemäß Teil 6
Abschnitt 3 in der Leistungsbeschreibung vorzuse-
hen.
6 Ausführung (15) Grundierungen, Versiegelungen oder Kratz-
spachtelungen bzw. die Dichtungsschichten dürfen
6.1 Allgemeines durch die Folgearbeiten nicht beschädigt werden.
(1) Die Ausführungsanweisung muss auf der Bau-
stelle vorliegen und ist einzuhalten.
(2) Die Ausführung ist vom Auftragnehmer gemäß

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 11


ZTV-ING Teil 8 Bauwerksausstattung Abschnitt 2 Fahrbahnübergänge aus Asphalt

6.2 Herstellen der Fugenmulde (2) Besteht der in die Fugenmulde hineinreichende
Anschlussstreifen aus Flüssigkunststoff, kann
6.2.1 Herstellen der Fugenmulde in einem systembedingt eine Verbindungsschicht erforderlich
vorhandenen Fahrbahnbelag sein.
(1) Die Lage des Fugenspalts und die Flanken der (3) Hierzu und zu eventuellen sonstigen Maßnah-
Fugenmulde sind auf der Fahrbahnoberfläche zu men (z.B. Reinigung) an der Dichtungsschicht ist die
markieren. Ausführungsanweisung des jeweiligen Flüssigkunst-
stoffs zu beachten.
(2) Der Asphalt innerhalb der Flankenmarkierung ist
trocken einzuschneiden und anschließend durch (4) Ist ein Fugenspalt vorhanden, ist er mit einer
Aufbruch oder Fräsen zu entfernen. Unterfüllung zu versehen und mit Tränk- oder Fugen-
masse zu vergießen.
(3) Bei noch funktionsfähiger und vollflächig mit der
Unterlage verbundener Dichtungsschicht ist ein je- (5) Nach dem Ausfüllen des Fugenspalts und der
weils 8 cm breiter Anschlusstreifen möglichst ohne Auskleidung der Fugenmulde wird über dem Fugen-
Beschädigung freizulegen. In diesem Fall ist im Ab- spalt der Abdeckstreifen mittig eingebaut. Seine Di-
stand von 8 cm innerhalb der Flankenmarkierung cke, Breite und Art sind gemäß Ausführungsanwei-
durch Einschneiden und Aufbruch oder durch Frä- sung zu wählen. Er wird in eine zusätzlich aufge-
sen der Belag bis auf den Beton zu entfernen. Da- brachte noch heißflüssige Lage aus Tränkmasse
nach ist der Belag an der Flankenmarkierung so ein- hohlraumfrei verlegt. Er ist in dieser Lage zu sichern
zuschneiden, dass der Schnitt bis etwa 2 cm über und mit Tränkmasse zu überdecken.
der Dichtungsschicht endet. Der eingeschnittene As- (6) Systembedingt kann über einem tränkmassefrei-
phalt ist durch Aufbruch von Hand schonend zu ent- en Abdeckstreifen zusätzlich eine Trennlage ange-
fernen. Auf dem Anschlussstreifen haftender Asphalt ordnet werden.
ist bis auf eine Dicke von höchstens 5 mm durch
(7) Tränkmassen dürfen nur im indirekt beheizten
Aufbruch von Hand schonend zu entfernen (siehe
Rührwerkskessel mit thermostatischer Steuerung mit
Bild A 8.2.1).
Endwertbegrenzung und motorangetriebenem Rühr-
(4) Durch die Arbeiten darf der Konstruktionsbeton werk aufbereitet werden. Es dürfen nur vollständige
nicht geschädigt werden. Ein geringer Abtrag der Gebinde verwendet werden. Die Verweilzeit der
Betonoberfläche bis zu 5 mm Tiefe ist nicht als Schä- Tränkmasse im Rührwerkskessel darf, nachdem sie
digung anzusehen. auf die vom Hersteller vorgegebenen Aufbereitungs-
(5) Im Bereich von Stahlbetonkappen ist an den temperatur erhitzt wurde, nicht länger als 8 Stunden
durch Einschneiden hergestellten Flanken der Korro- betragen. Der Kessel ist nach jedem Arbeitstag voll-
sionsschutz der Bewehrung mit geeigneten Korro- ständig zu entleeren. Die Reste dürfen nicht wieder-
sionsschutzmaßnahmen nach Teil 3 Abschnitt 4 si- verwendet werden.
cherzustellen. Hierfür sind in der Leistungsbeschrei- (8) Der Splitt muss unter ständiger Bewegung gleich-
bung gesonderte Positionen vorzusehen. mäßig und kontrolliert erhitzt werden. Die Ver-
staubung des erhitzten Splitts darf nur gering (Stufe
6.2.2 Herstellen der Fugenmulde in einem 2 gemäß Tabelle B 8.2.1) sein. Ein Abrieb während
neuen Fahrbahnbelag des Erhitzens ist weitgehend zu vermeiden.
(1) Die Dichtungsschicht ist so zu verlegen, dass ein (9) Es darf nur so viel Splitt vorgelegt werden, wie
8 cm breiter Anschlussstreifen in die Fugenmulde unverzüglich vergossen werden kann. Die maxima-
hineinragt. le Dicke pro Lage darf 4 cm nicht überschreiten.
(2) Beim Einbau der Schutzschicht sind die Seiten- (10) Die Splitttemperatur darf beim Einbau nicht hö-
flächen der Fugenmulde abzustellen oder bei durch- her als die maximal zulässige Tränkmassentempe-
gehendem Einbau durch Bretter zu begrenzen (sie- ratur sein, aber nicht unter 150 °C liegen.
he Bild A 8.2.2). Nach Einbau der Asphaltschichten (11) Beim Verdichten dürfen weder Wasser noch
sind die Fugenflanken trocken bis etwa 2 cm über andere Trennmittel in die zu verdichtende Schicht
den Anschlussstreifen einzuschneiden, und der ver- oder Lage eingetragen werden.
bliebene Asphalt ist vorsichtig zu entfernen.
(12) Sofern Arbeitsnähte notwendig sind, ist die
Flanke des schon eingebauten Asphalts der Mulden-
6.3 Einbau des Fahrbahnübergangs füllung unmittelbar vor Arbeitsfortschritt zu säubern
und schonend zu erwärmen.
(1) Vor dem Einbau des Fahrbahnübergangs ist die
Fugenmulde durch Ausblasen mit Druckluft scho- (13) Nach dem Erkalten darf kein schädlicher Über-
nend zu reinigen und zu trocknen. schuss von Tränkmasse an der Oberfläche verblei-
ben.

12 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


ZTV-ING Teil 8 Bauwerksausstattung Abschnitt 2 Fahrbahnübergänge aus Asphalt

(14) Der Fahrbahnübergang muss im Fahrbahnbe- – Funktionsfähigkeit der einbindenden Dichtungs-


reich und ggf. auch im Kappenbereich gleichmäßig schicht (Unversehrtheit, Verklebung zur Unter-
deckend abgestreut werden. Der Abstreusplitt muss lage),
dauerhaft eingebunden sein. – Verstaubung des Splitts der Muldenfüllung nach
Anhang B,
7 Prüfungen – Einhalten der zulässigen bzw. vorgeschriebenen
Temperaturen für die Tränkmasse und die Mine-
7.1 Allgemeines ralstoffe bzw. der Muldenfüllung nach Anhang B,
Für Asphalt gelten die Zusätzlichen Technischen Ver- – Einbau der Lagen und Schichten in der vorge-
tragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von schriebenen Art und Weise,
Fahrbahndecken aus Asphalt (ZTV Asphalt-StB). – Einhalten der Verarbeitungsbedingungen und
Wartezeiten,
7.2 Grundprüfungen – Oberfläche der einzelnen Lagen und Schichten
nach Augenschein auf Gleichmäßigkeit und Fehl-
Eine Grundprüfung mit einem Splitt für die Mulden-
füllung der Lieferkörnung 11/16 gilt auch für die Aus- stellen,
führung mit Splitt der Lieferkörnung 16/22 und um- – Dicke und Anzahl der Lagen und Schichten wäh-
gekehrt. rend der Ausführung,
– vollständige Tränkung der Hohlräume der Splitt-
7.3 Eigenüberwachung lagen mit Tränkmasse,
(1) Die Ergebnisse der Eigenüberwachung sind in – vollflächige Verklebung mit den Muldenflanken,
einem Einbauprotokoll zu dokumentieren (siehe Blasen- und Hohlstellenfreiheit,
Formblatt C 8.2.2). – Abstreuung nach Art, Menge und Zustand sowie
(2) Bezüglich der Baustoffe ist, soweit zutreffend, Wahl des richtigen Abstreuzeitpunkts,
Folgendes zu prüfen: – Haften der Abstreuung auf der Unterlage.
– Lieferscheine und Kennzeichnung der Lieferung
(z.B. Chargen-Nummer), 7.4 Kontrollprüfungen
– Gebinde und deren Inhalt nach Augenschein,
Jeweils je Tagesleistung, mindestens jedoch für je-
– Lagerung der Gebinde nach Ausführungsanwei- den Fahrbahnübergang, sind mindestens folgende
sung, Proben auf der Baustelle während des Einbaus zu
– vollständige Entleerung der Gebinde, entnehmen:
– Mischen im vorgeschriebenen Verhältnis mit me- – von der aufgeschmolzenen Tränkmasse 2 Teil-
chanischem Rührwerk bis zur vollständigen Ho- proben zu je 3 kg,
mogenität (bei Reaktionsharzen), – vom erwärmten Splitt 2 Teilproben zu je 10 kg.
– Mineralstoffe (Splitt und Abstreumaterial) nach
Zusammensetzung, Korngröße, Trockenheit und 7.5 Zusätzliche Kontrollprüfungen
Staubfreiheit,
Wenn die der ursprünglichen Kontrollprüfung zuzu-
– Art und Abmessungen des Abdeckstreifens und
ordnende Teillänge nicht eindeutig und einvernehm-
dehnungsverteilender Einlagen bzw. Trennlagen.
lich, z.B. nach Augenschein, abgegrenzt werden
(3) Die Probenahmen sind zu protokollieren. Alle kann, darf sie nicht kleiner als 20 % der ursprüngli-
Proben sind sachgerecht zu lagern. chen Länge sein.
(4) Bei der Ausführung ist, soweit zutreffend, Fol-
gendes zu prüfen: 8 Abrechnung
– Feststellen der äußeren Bedingungen (Tempera-
(1) In der Leistungsbeschreibung ist die Abrechnung
turen, Luftfeuchte),
nach Einbaulänge (in Fugenachse) vorzusehen.
– Ebenheit und Geometrie der Unterlage und der
(2) Die Messung der Einzelwerte der Einbaudicke
Fugenspaltränder,
erfolgt vor dem Einbau an regelmäßig über die Ein-
– Trockenheit und Reinheit der Unterlage und der baulänge verteilten Messstellen in der Fugenmulde.
Muldenflanken,
(3) Es gelten die ZTV Asphalt-StB.
– Abreißfestigkeit und Rautiefe der behandelten
Betonoberfläche nach Teil 1 Abschnitt 3,

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 13


ZTV-ING Teil 8 Teil
ZTV-ING Bauwerksausstattung Abschnitt
8 Bauwerksausstattung 2 Fahrbahnübergänge
Abschnitt aus Asphalt
2 Fahrbahnübergänge Anhang A
aus Asphalt

Anhang A
Zeichnerische Darstellungen

Bild A 8.2.1: Herstellen der Fugenmulde in einem vorhandenen Fahrbahnbelag

Bild A 8.2.2: Herstellen der Fugenmulde in einem neuen Fahrbahnbelag

14 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


ZTV-ING
ZTV-ING
Teil 8Teil
Bauwerksausstattung
8 Bauwerksausstattung
Abschnitt
Abschnitt
2 Fahrbahnübergänge
2 Fahrbahnübergänge
aus Asphalt
aus Asphalt
Anhang A

a) Schrägansicht

b) Draufsicht

Bild A 8.2.3: Beispiel für ein Bordblech bei hochgezogener Muldenfüllung mit seitlicher Verankerung im Kappenbereich

a) Schrägansicht

b) Draufsicht

Bild A 8.2.4: Beispiel für ein Bordblech bei hochgezogener Muldenfüllung mit Verankerung im Schrammbord

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 15


ZTV-ING Teil 8Teil
ZTV-ING Bauwerksausstattung Abschnitt
8 Bauwerksausstattung 2 Fahrbahnübergänge
Abschnitt aus Asphalt
2 Fahrbahnübergänge Anhang B
aus Asphalt

Anhang B Tabelle B 8.2.1: Bewertungsskala

Verstaubung Stufe
Eigenüberwachung
keine 1 (durchsichtig)
gering 2
B1 Ermittlung der Temperatur der
mittel 3
Tränkmasse und des Splitts der
stark 4
Muldenfüllung während der
Aufbereitung
(1) Die Temperatur der Tränkmasse im Rührwerks-
kessel sowie die Temperatur des Splitts in der Rühr-
trommel sind mit einer Genauigkeit von ± 5 K zu be-
stimmen. Als Temperaturfühler kommen fest instal-
lierte elektronische Messgeräte oder Einstechfühler
in Frage.
(2) Die Temperaturen bei der Entnahme aus den Auf-
bereitungsgeräten werden im Einbauprotokoll (Form-
blatt C 8.2.2) dokumentiert (Temperatur des Splitts
einmal je Lage).

keine Verstaubung
B2 Bestimmung der Verstaubung
des Splitts der Muldenfüllung
(1) Die Prüfung wird mit einem Klebeband durchge-
führt, das auf die Gesteinskörper aufgeklebt wird. Der
an der Klebefläche anhaftende Staub dient als Maß
für die Verstaubung. Als Teststreifen dient ein 30 mm
breites durchsichtiges Klebeband.
(2) Eine Durchschnittsprobe des Splitts von 1,0 kg
bis 1,5 kg wird im einbaubereiten Zustand, d.h. nach
Erwärmung, Homogenisierung sowie Entstaubung geringe Verstaubung
des Mineralstoffs in der Mischtrommel, entnommen.
Aus der Menge werden nach dem Zufallsprinzip 10
Mineralstoffkörner zur Prüfung ausgewählt.
(3) Nach dem Abkühlen der Mineralstoffkörner auf
Umgebungstemperatur wird jeweils ein Stück Kle-
beband auf die unberührte Seitenfläche eines Korns
geklebt und mit den Fingern angedrückt, so dass es
möglichst vollflächig anliegt. Die Klebefläche wird mit
einem Filzschreiber umrandet.
mittlere Verstaubung
(4) Nach einer Minute wird das Klebeband ruckartig
nach hinten weggerissen (Tape-Test). Anschließend
erfolgt die Beurteilung nach Augenschein. Die Ver-
staubung wird anhand der Durchsicht durch das Kle-
beband mit Hilfe der nachfolgenden Vergleichsbild-
reihe (Bild B 8.2.1) beurteilt und nach der Tabelle
B 8.2.1 eingestuft.
(5) Aus den einzelnen Werten für die 10 ausgewähl-
ten Körner wird der Mittelwert bestimmt.
(6) Zur Dokumentation werden die abgerissenen starke Verstaubung
Klebestreifen mit anhaftendem Staub auf schwarzes
Papier aufgeklebt und dem Einbauprotokoll beige-
fügt. Bild B 8.2.1: Vergleichsbildreihe zur Bestimmung der Verstaubung
des Splitts der Muldenfüllung

16 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


ZTV-ING
ZTV-ING
Teil 8Teil
Bauwerksausstattung
8 Bauwerksausstattung
Abschnitt
Abschnitt
2 Fahrbahnübergänge
2 Fahrbahnübergänge
aus Asphalt
aus Asphalt
Anhang C

Formblatt C 8.2.1

Baumaßnahme Bauwerksnummer
(ASB)

Bauabschnitt

Bauwerksname
Auftraggeber

Auftragnehmer oben

unten

Bestandsaufnahme (vom Auftraggeber auszufüllen)


 Neubau  Instandsetzung

1 Anwendungsbereich gemäß Nr. 3.1


2 Geometrie
Längsneigung .................................... % Querneigung .............................. %
Regeldicke .......................... cm
Krümmungsradius ............................ m
3 Verkehrsbelastung Anteil Schwerverkehr
DTV ........................Kfz/24h SV .................... %
4 Art und Größe der Bewegungen horizontal vertikal
gemäß Tabelle 8.2.1
5 Grenzwerte der mittleren Bauwerks- oberer Wert unterer Wert
temperatur für den Zeitpunkt des
Einbaus
6 Stützweite des Überbaus

7 Lagerung des Überbaus

8 Blockfugenabstand der Sohle

9 Art der Unterlage


 Beton  Beton mit Grundierung  Beton  Beton mit Grundierung
 Gussasphalt  Asphalttragschicht  Gussasphalt  Asphalttragschicht
 sonstige ..........................................................................  sonstige .........................................................................
Hohlraumgehalt des Asphaltes ............................... % Hohlraumgehalt des Asphaltes ............................. %

Mischgutart der Deckschicht


 Gussasphalt  Splittmastixasphalt  Gussasphalt  Splittmastixasphalt
 Asphaltbeton  Asphaltbeton
 sonstige ..........................................................................  sonstige ........................................................................

10 Anschluss der Dichtungsschicht einlagig  zweilagig  Kunststoff


 sonstige ............................................................................................

........................................................................................................................ ..............................................................................................................
Ort Datum Ort Datum

........................................................................................................................ ..............................................................................................................
Auftraggeber Auftragnehmer

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 17


ZTV-ING Teil 8Teil
ZTV-ING Bauwerksausstattung Abschnitt
8 Bauwerksausstattung 2 Fahrbahnübergänge
Abschnitt aus Asphalt
2 Fahrbahnübergänge Anhang C
aus Asphalt

Formblatt C 8.2.2

Einbauprotokoll (vom Auftragnehmer auszufüllen) Blatt 1 (2)

Baumaßnahme Bauwerksnummer
(ASB)

Bauabschnitt

Bauwerksname
Auftraggeber

Auftragnehmer oben

unten

1 Fahrbahnübergangssystem
Name ..................................................................... Abdeckstreifen
Unterfüllung ....................................................... Art ........................................................................................................
Fugenmasse Abmessungen ................................................................................
................................................................................... Fixierung ...........................................................................................
Muldenauskleidung Muldenfüllung ......................................................................................
................................................................................... Oberflächenabschluss ....................................................................
2 Äußere Bedingungen Lufttemperatur .............................................................................. °C
mittlere Bauwerkstemperatur ................................................ °C
sonstige ..............................................................................................

3 Spaltöffnung der Fuge ...................................cm

4 Herstellen der Fugenmulde  Schneiden  Fräsen

 Sonstiges ......................................................................................

5 Abmessungen der Fugenmulde


im Fahrbahnbereich Breite ................................. cm Länge .................................... m

Dicke max. ...................... cm min. .................................... cm


6 Abmessungen im Kappenbereich
Breite ................................. cm Länge .................................... m

Dicke max. ...................... cm min. ................................... cm


7 Vorbereitung Boden der Fugenmulde Muldenflanken

8 Behandlung des Bodens der


Fugenmulde
(z.B. Grundierung mit EP-Harz)

18 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 01/03


ZTV-ING
ZTV-ING
Teil 8Teil
Bauwerksausstattung
8 Bauwerksausstattung
Abschnitt
Abschnitt
2 Fahrbahnübergänge
2 Fahrbahnübergänge
aus Asphalt
aus Asphalt
Anhang C

Formblatt C 8.2.2

Einbauprotokoll (vom Auftragnehmer auszufüllen) Blatt 2 (2)

9 Anzahl Lagen der Muldenfüllung

10 Dicke der Lagen [cm]

11 Anzahl der Bauabschnitte

12 Ergebnisse der Eigenüberwachung


2
Abreißfestigkeit ................................ N/mm Temperaturen der Tränkmasse
Rautiefe ..................................................... mm .........................................................................................................................
Verstaubungsstufen des Splitts .........................................................................................................................
.................................................................................. .........................................................................................................................
.................................................................................. Temperaturen des Splitts der Muldenfüllung
.................................................................................. .........................................................................................................................
.........................................................................................................................
.........................................................................................................................

13 Bezeichnung der Rückstellproben und


Dokumentation

14 Bemerkungen/Skizzen
(ggf. auf Folgeblättern)

........................................................................................................................ ..............................................................................................................
Ort Datum Ort Datum

........................................................................................................................ ..............................................................................................................
Auftraggeber Auftragnehmer

Stand 01/03 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 19


Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 8
Bauwerksausstattung

Abschnitt 3
Lager und Gelenke

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung S 1056 1


ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 3 Lager und Gelenke

Inhalt ................................................. Seite

1 Allgemeines ............................................. 3
1.1 Grundsätzliches ......................................... 3
1.2 Begriffsbestimmungen ............................... 3

2 Lager ......................................................... 3
2.1 Grundsätzliches ......................................... 3
2.2 Anforderungen ........................................... 3
2.3 Planung, Bemessung ................................ 3
2.4 Einbau ....................................................... 4

3 Gelenke..................................................... 4

Anhang A Formblatt A 8.3.1


Lagerprotokoll ................................. 5
Anhang B Typenschild ..................................... 7

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 3 Lager und Gelenke

1 Allgemeines tliche Zulassung oder durch eine europäische


technische Zulassung unter Beachtung der Aus-
stattungszulassung des DIBt erbracht wurde.
1.1 Grundsätzliches
(6) Für Lager nach DIN EN 1337 oder mit europä-
(1) Der Teil 8 Abschnitt 3 gilt nur in Verbindung ischer technischer Zulassung ist das Konformitäts-
mit dem Teil 1 Allgemeines. bescheinigungsverfahren 1 anzuwenden.
(7) Es dürfen zur Abtragung von Vertikallasten nur
1.2 Begriffsbestimmungen Punktkipplager wie Elastomerlager, Topflager und
(1) Festhaltekonstruktion Kalottenlager verwendet werden.

Lager, das in zwei Richtungen horizontale Ver- (8) Beim Austausch von Lagern dürfen Linienkipp-
schiebungen unterbindet, Verdrehungen zulässt lager nur verwendet werden, wenn Punktkipplager
und keine Vertikalkräfte überträgt. (z.B. aus geometrischen Gründen) nicht verwendet
werden können.
(2) Festhaltung
Bauteil eines Lagers, das in zwei Richtungen hori- 2.2 Anforderungen
zontale Verschiebungen unterbindet oder be-
grenzt. (1) Elastomerlager sind aus dem Rohpolymer
Chloroprenkautschuk (CR) nach DIN EN 1337-3
(3) Führungslager
herzustellen.
Lager, das nur in einer horizontalen Richtung Ver-
schiebungen unterbindet, Verdrehungen zulässt (2) Es dürfen nur Elastomerlager der Lagerquer-
und keine Vertikalkräfte überträgt. Es wird zwi- schnitts-Typen B, C und E nach DIN EN 1337-3,
schen Führungen mit der Gleitpaarung Stahl-Stahl verwendet werden. Elastomerlager vom Typ E
und Führungen mit einer Gleitpaarung nach sind mit einer lösbaren PTFE-Aufnahme auszus-
DIN EN 1337-2 unterschieden. tatten, die nach DIN EN 1337-2 zu bemessen ist.
(3) Topflager dürfen nur mit Innendichtungen mit
(4) Führung
einem akkumulierten Gleitweg „c“ nach
Bauteil eines Lagers, das das Bauwerk einachsig DIN EN 1337-5 verwendet werden.
beweglich führt.
(4) Die Lagerteile sind so zu verbinden, dass das
(5) Wirksame Lagertemperatur Lager auswechselbar ist. Werden dafür Ver-
schraubungen verwendet, die von DIN-Fachbericht
Temperatur zur Bestimmung des Anwendungs-
„Stahlbrücken“ bzw. DIN 18800-7 abweichen, hat
bereichs nach DIN EN 1337.
der Lagerhersteller die entsprechende Zertifizie-
(6) Zusätzlich gelten die Begriffsbestimmungen rung nachzuweisen.
der DIN EN 1337 und DIN 4141-13.
(5) Zur Verankerung der Ankerplatten im Beton
sind Kopfbolzen vorzusehen. Bei nachträglich ein-
2 Lager gebauten Lagern (z.B. bei Taktschiebebrücken)
darf die obere Lagerplatte auch konstruktiv (z.B.
durch zugzonentaugliche Dübel) gegen Herunter-
2.1 Grundsätzliches fallen gesichert werden, sofern der statische Nach-
(1) Es gilt die DIN EN 1337 sowie die DIN- weis keine mechanische Verankerung erfordert.
Fachberichte „Einwirkungen auf Brücken“, „Beton- (6) Die Lager sind mit einem Typenschild nach
brücken“, „Stahlbrücken“ und „Verbundbrücken“. Anhang B auszurüsten.
Für den Korrosionsschutz gilt Teil 4 Abschnitt 3.
(7) Die Lager sind mit Markierungen zur Messung
(2) Bei Bezug in der DIN EN 1337 auf die Euroco- der Kipp- und Gleitspalte zu versehen.
des sind die DIN-Fachberichte anzuwenden.
(8) Für die Auswahl der Stahlsorten gilt Kapitel II,
(3) Für Führungslager und Festhaltekonstruktio- Abschnitt 3 des DIN Fachberichts „Stahlbrücken“.
nen mit der Gleitpaarung Stahl - Stahl gilt Für die Materialgüten ist dem Auftraggeber die
DIN 4141-13. Fremdüberwachung unter Beachtung des Konfor-
mitätsnachweisverfahrens nach Abschnitt 4 der
(4) Lager nach DIN EN 1337 sind unter Beach-
DBS 918 002-2 nachzuweisen.
tung der Ausstattungszulassung des Deutschen
Instituts für Bautechnik (DIBt) zu verwenden.
(5) Lager, die von der DIN EN 1337 abweichen,
2.3 Planung, Bemessung
dürfen verwendet werden, wenn der Verwendbar- (1) Es ist ein Lagerungsplan und Lagerversetz-
keitsnachweis durch eine allgemeine bauaufsich- plan zu erstellen.

Stand: 04/10 3
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 3 Lager und Gelenke

(2) Für Lagerwechsel ist eine Anhebeanweisung (2) Die Lager sind mit Stellschrauben in die gefor-
aufzustellen und zur Prüfung vorzulegen. Die Auf- derte Lage zu bringen.
nahme der Horizontalkräfte im angehobenen Zu- (3) Für das Untergießen von Lagern gilt die Rich-
stand, insbesondere beim Ausbau der festen La- tlinie Herstellung und Verwendung von zementge-
ger, ist nachzuweisen und durch geeignete Maß- bundenem Vergussbeton und Vergussmörtel des
nahmen sicherzustellen. Deutschen Ausschusses für Stahlbeton. Die Mörtel
(3) Unter- und Überbauten sind so zu dimensio- müssen mindestens der Schwindmaßklasse
nieren, dass bei jeder Lagerstellung die Hubpres- SKVM III und der Frühfestigkeitsklasse B entspre-
sen auf den Unterbauten abgesetzt werden kön- chen.
nen. (4) Die Verwendung von speziellen Kunststoff-
(4) Bei horizontal elastischer Lagerung oder bei mörteln zum Ausgleich von Passungenauigkeiten
Anordnung mehrerer Festpunktpfeiler ist der Ge- beim Einbau von Lagern an Stahlbrücken ist mit
samtruhepunkt mittels Grenzbetrachtung aller dem Auftraggeber zu klären. Ein Verwendbar-
maßgebenden Steifigkeiten zu ermitteln. keitsnachweis ist erforderlich.
(5) Bei der Bemessung der Bauwerke ist unab- (5) Die Lagerprotokolle gemäß Anhang A sind
hängig von der eingebauten Lagerart eine Lager- dem Auftraggeber spätestens zur ersten Hauptprü-
reibung von mindestens 3 % der Vertikalkraft der fung zu übergeben.
maßgebenden Einwirkungskombination anzuset-
zen, wenn sich dadurch ungünstigere Schnitt- und (6) Beim Anheben von Überbauten sind Pressen
Verformungsgrößen ergeben. Beim Nachweis der mit Stellring und Kalottenkopf und erforderlichen-
Montagezustände darf die Lagerreibung nicht zur falls mit Gleitteil zu verwenden.
Erhöhung der Sicherheit berücksichtigt werden. (7) Die Pressenaufstell- und -ansatzpunkte sind
(6) Bei der Ermittlung der vertikalen Gesamtver- am Bauwerk dauerhaft zu markieren.
formung für den Nachweis der Verdrehungsgrenz-
bedingung nach DIN EN 1337-3 ist für verankerte 3 Gelenke
Lager Fz,d/A‘ unabhängig von dem errechneten
Wert mit mindestens 3 N/mm² anzusetzen. Als (1) Es gilt Teil 3 Abschnitte 1 und 2.
verankerte Lager in diesem Sinne gelten auch (2) Ungeschützte Betongelenke dürfen im Erd-
Elastomerlager mit einseitiger Dübelscheiben- reich und / oder im Einflussbereich von korrosions-
sicherung. fördernden Medien (z.B. Sprühnebelbereich oder
(7) Die minimale wirksame Lagertemperatur darf Spritzwasserbereich) nicht verwendet werden.
mit -24 °C und die maximale wirksame Lagertem-
peratur mit 37 °C angenommen werden.
(8) Für einen Überbau ist die Verwendung ver-
schiedener Lagerarten für Vertikallasten in einer
Lagerachse zu vermeiden und im technisch be-
gründeten Ausnahmefall nur möglich, wenn die un-
terschiedliche Steifigkeit und Verformung der ver-
schiedenartigen Lager erfasst sind.
(9) Bei elastischer Lagerung erhält der Überbau
auf jedem Widerlager an einem Lager Führungen
in Längsrichtung. Auf diese kann verzichtet wer-
den, wenn nachfolgende Bedingungen erfüllt sind:
ʊ Dehnlänge weniger als 15 m, gemessen vom
Verformungsruhepunkt bis zum Überbauende
und
ʊ Brückenschiefe größer als 80 gon.

2.4 Einbau
(1) Beim Einbau des ersten Lagers seiner Art am
Bauwerk muss eine Fachkraft des Lagerherstellers
am Einbauort anwesend sein. Dieses gilt nicht für
die Elastomerlager der Nrn. 1.1, 1.2 und 1.6 nach
DIN EN 1337-1, Tabelle 1.

4 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 04/10


ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 3 Lager und Gelenke - Anhang A

Formblatt A 8.3.1

Seite
Lagerprotokoll
Baumaßnahme Bauwerksnummer
(ASB)
Auftraggeber

Auftragnehmer Bauwerksname

Ersteinbau 1) Austausch 1) Korrektur 1)

Hersteller

Auftrags-Nr. Fachkraft (Name)

Lagerungs- / Lagerversetzplan-Nr. anwesend am:


1
nach Zulassungs-Nr. )
Lagerart
1
nach DIN EN 1337, Teil )

Geltung der Zulassung Fremdüberwacher


Mörtelfabrikat, Eignungsprüfung und Verarbeitungshinweise

Herstellungsart der Mörtelfuge (unten) (oben)


1 Einbauort (Stützungs-Nr./Lage) nach Plan
2 Lagertyp (Kurzzeichen nach EN 1337-1)/Lager-Nr.
3 Auflast Nd in kN
4 Horizontalkräfte Vxd / Vyd in kN
2
5 Verschiebung vx ± / vy ± in mm ) / /  /  /
2
6 Voreinstellung evx ± / evy ± in mm ) / /  /  /
7 Zeichnungs-Nr. / Blatt-Nr. / /  /
8 Datum der Anlieferung
Vor Einbau

9 Ordnungsgemäß abgeladen, gelagert, abgedeckt


10 Kennzeichnung auf der Lageroberseite
11 Anzeigevorrichtung vorhanden
12 Typenschild vorhanden
13 3-Stift-Meßebene am Lagerunterteil vorhanden
14 Sauberkeit und Korrosionsschutz
15 Planmäßiger und fester Zusammenhalt der Arretierung
16 Einbauort laut Zeile 1
17 Anheben des Überbaues Datum / Uhrzeit / /  /  /
18 Zustand der Mörtelkontaktflächen
2
19 Richtung und Größe der Voreinstellung in mm )
Abweichung von der Horizontalen in mm je m, festges-
20 3
/ / / /
tellt an der Meßebene (längs/quer) )
Einbau

21 Mörtel eingebracht am Uhrzeit (von/bis) / / / /


22 Temperatur Luft / Bauwerk in °C / / / /
Dicke der Mörtelfuge in mm oben / unten
23 (u) = unbewehrt, (b)= bewehrt / / / /

Stand: 04/10 5
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 3 Lager und Gelenke - Anhang A

noch Formblatt A 8.3.1

Seite
Lagerprotokoll
Baumaßnahme Bauwerksnummer
(ASB)
Auftraggeber

Auftragnehmer Bauwerksname

Ersteinbau 1) Austausch 1) Korrektur 1)

24 Absenken des Überbaues am Datum/ Uhrzeit / /  /  /


Funktions-
beginn

25 Arretierung gelöst / entfernt am


26 Gleitflächenschutz vorhanden
27 Sauberkeit und Korrosionsschutz
28 Datum / Uhrzeit / /  /  /
29 Temperatur Luft / Bauwerk in °C / /  /  /
Nullmessung

Abweichung von der Horizontalen in mm je m, fest-


30 / /  /  /
3 4
gestellt an der Messebene (längs/quer) ) )
2
31 Verschiebung vx ± / vy ± in mm ) / /  /  /
32 Gleitspalt max. / min. in mm / /  /  /
33 Kippspalt max. / min. in mm / /  /  /
5
34 Bemerkungen bzw. Hinweise: )

ANMERKUNG: Die Lager sind ausschließlich mit Stellschrauben zu justieren.


1 2
Fußnoten: ) Zutreffendes ankreuzen ) + = vom Festpunkt weg, muss bei fehlendem konstruktivem Festpunkt definiert wer-
3 4
den ) Angaben mit Vorzeichen der Verdrehung nach DIN EN 1337-1 Tabelle 1 ) Bei belasteten Lagern können sich
5
durch Verdrehung der Messebene Werte ergeben, die nicht der tatsächlichen Abweichung entsprechen ) z.B. über Bauzustände,
vorübergehende Festpunktänderung, Skizze über Bezugspunkte bei Zeilen 20 und 30

Aufgestellt: Gesehen:

Ort Ort

Datum Datum

Auftragnehmer Auftraggeber

6 Stand: 04/10
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 3 Lager und Gelenke - Anhang B

Anhang B
Typenschild

aaa Hersteller / Herstellwerk


bbb Bezeichnung oder Bildzeichen der Zertifizierungsstelle
ccc in den Handel gebracht durch
ddd Herstellwerk des CE gekennzeichneten Lagers
nnnn-BPR-zzzz Kennnummer der notifizierten Zertifizierungsstelle
TR-Ü Maßgebende technische Regel als Grundlage für das Ü-Zeichen
TR-CE Maßgebende technische Regel als Grundlage für das
EG-Konformitätszertifikat

Befestigung: dauerhaft und gut sichtbar auf Anker- bzw. Lagerplatte mit
Zylinderschrauben DIN EN ISO 4762-M6x10.

Werkstoff: Messing, t = 1 mm, Acryllack beschichtet oder


Zwei-Schicht-Verbund-Kunststoff, t = 0,5 mm,
UV-Licht- und witterungsbeständig.

Verbindungsmittel: Aus nichtrostendem Stahl, Stahlsorte A4 bzw. A5,


Werkstoff-Nr. 1.4401 bzw. 1.4571.

Schrift: nach DIN 1451-4, Größe 3,5 mm.

Stand: 04/10 7
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 8
Bauwerksausstattung

Abschnitt 4
Absturzsicherungen

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung S 1056 1


1
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 4 Absturzsicherungen

Inhalt Seite

1 Allgemeines ............................................ 3

2 Geländer aus Stahl ................................. 3


2.1 Abmessungen und Querschnitte .............. 3
2.2 Werkstoffe ................................................ 4
2.3 Statische Anforderungen und
konstruktive Einzelheiten.......................... 4
2.4 Korrosionsschutz ...................................... 4
2.5 Ausführung und Herstellung ..................... 4

3 Geländer aus Aluminium ....................... 5


3.1 Allgemeines .............................................. 5
3.2 Abmessungen und Querschnitte .............. 5
3.3 Werkstoffe ................................................ 5
3.4 Weitere statische Anforderungen und
konstruktive Einzelheiten.......................... 5
3.5 Korrisionsschutz von Aluminiumteilen ..... 5
3.6 Kennzeichnung ......................................... 6

2 Stand: 04/10
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 4 Absturzsicherungen

1 Allgemeines (3) Horizontale Füllstäbe sind nicht zulässig.


(1) Der Teil 8 Abschnitt 4 gilt nur in Verbindung mit
Teil 1 Allgemeines.
2 Geländer aus Stahl
(2) Es gelten DIN 18800-1 und DIN 18800-7,
DIN 18801, DIN 18808, DIN-Fachbericht „Stahl-
brücken“ und die Richtlinie für passive Schutzein- 2.1 Abmessungen und Querschnitte
richtungen an Straßen (RPS). Bei der Ausführung Die Mindestabmessungen nach Tabelle 8.4.1 und
sind die jeweils maßgebenden Regelungen der die Querschnitte und Dicken nach Tabelle 8.4.2
Richtzeichnungen Gel zu beachten. sind einzuhalten.

Tabelle 8.4.1: Mindestabmessungen

Geländerhöhen
bei Absturzhöhen < 12,00 m • 1000 mm
bei Absturzhöhen > 12,00 m • 1100 mm
jedoch bei Radwegen und Geh- und Radwegen • 1200 mm
Pfostenabstände
bei Füllstab- und Holmgeländern und bei Geländern mit Drahtgitterfüllung 2000 bis 2500 mm
bei Kurzpfosten-Füllstabgeländern ” 2000 mm
bei Rohrgeländern 1500 bis 2000 mm
bei Aufsatzgeländern 2670 mm
Handlaufbreite
bei Straßen- und Wegbrücken • 120 mm
bei Geh- und Radwegbrücken • 80 mm
bei Rohrgeländern an Betriebswegen • 60,3 mm
Lichter Abstand der Füllstäbe ” 120 mm
Lichter Abstand zwischen Fußholm und Gesims 120 mm
bei Kurzpfosten-Füllstabgeländern 80 mm
bei Geländern mit Drahtgitterfüllung 50 mm
Abstand zwischen Achse des Pfosten und der Fuge oder des Flügelendes • 250 mm
Überstand des Handlaufs (Unterteil) über Endpfosten 50 mm

Tabelle 8.4.2: Querschnitte und Dicken

Bauteil Profile [mm]


a) Kaltprofile
b) Rohre
Handlauf ungeteilt a) 120/28/27, 5/23/65/23/27, 5/28 x 4 oder gleichwertig
bzw. 80/30/17, 5/12/45/12/17, 5/30 x 4 bei Geh- und Radwegbrücken
b) 60,3 x 2,9
Handlauf geteilt
Oberteil a) 18/25/120/25/18 x 4
Unterteil a) 15/50/80/50/15 x 4
Holm a) 60 x 40 x 4
b) 60,3 x 2,9
Pfosten a) 70 x 70 x 5
b) 60,3 x 2,9
Kurzpfosten a) 60 x 60
Füllstab a) 15 x 30

Stand: 04/10 3
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 4 Absturzsicherungen

2.2 Werkstoffe Es bedeuten:


(1) Es sind Kaltprofile nach DIN EN 10219 und Roh- I0 Abstand zwischen Anschlagkonstruktion und
re nach DIN EN 10220 zu verwenden. Alle Kaltpro- Bewegungsnullpunkt des Überbaus [m]
file und Rohre sind aus Stahl der Güteklasse
t Temperatur des Überbaus beim Einbau [°C]
S 235 JR nach DIN EN 10025 zu verwenden.
(7) Bei zusätzlichen Bewegungen ist b entspre-
(2) Verbundanker, Sechskantschrauben und -mut-
chend zu vergrößern.
tern nach DIN EN ISO 4017 bzw.DIN EN ISO 4032
sowie Scheiben nach DIN EN ISO 7090 müssen (8) Pfosten und Füllstäbe werden in der Regel lot-
aus nicht rostendem Stahl der Stahlsorte A 4 bzw. recht gesetzt. Bis zu einer Längsneigung von 1 %
A 5, Werkstoff-Nr. 1.4401 bzw. 1.4571 nach können sie auch senkrecht zur Neigung aufgestellt
DIN EN 10088 bzw. DIN EN ISO 3506 hergestellt werden.
sein. Bei Rohrgeländern in Böschungen und bei
(9) Die Füllstäbe sind unten und oben mit Kehl-
Aufsatzgeländern sind Verbindungsmittel mit
nähten (a = 4 mm) anzuschließen.
Feuerverzinkung nach DIN 267-10 zu verwenden.
(10) Aufsatzgeländer sind aufzuschrauben.
2.3 Statische Anforderungen und (11) Sofern geschweißte Stöße in Handläufen,
konstruktive Einzelheiten Holmen und Fußholmen angeordnet werden, sind
sie über den gesamten Querschnitt voll zu ver-
(1) Für Geländer sind die Lastannahmen nach schweißen und glatt zu schleifen. Unterbrochene
DIN-Fachbericht „Einwirkungen auf Brücken“ maß- Schweißnähte sind nicht zugelassen. Das Schwei-
gebend. ßen an verzinkten Geländern ist, abgesehen von
(2) Bei Geländern mit Drahtseil ist der Handlauf der Schweißnaht am Pfostenschuh bei einer Ver-
zweiteilig mit abnehmbarem Oberteil auszuführen. ankerung des Geländers mittels Pfostenschuh und
Ober- und Unterteil sind miteinander im Abstand Fußplatte, nicht zulässig.
von höchstens 600 mm, jedoch mit mindestens (12) Kanten sind abzurunden.
4 M 10 je Feld, zu verschrauben. Der Abstand des
Handlaufstoßes von Pfostenmitte darf höchstens
250 mm betragen. 2.4 Korrosionsschutz
(3) Zum Ausgleich der unterschiedlichen Bewe- (1) Stahlgeländer erhalten ein Korrosionsschutz-
gungen von Geländer und Überbau infolge Tempe- system gemäß Teil 4 Abschnitt 3.
ratur sind am Überbauende bzw. an Dehnungsfu- (2) Die Geländer sind feuerverzinkungsgerecht
gen im Überbau Bewegungsfugen im Geländer mit gemäß DIN EN 12944-3 und DIN EN ISO 14713,
dem jeweils erforderlichen Fugenspalt auszubil- Anhang A herzustellen. Insbesondere sind die bei
den. In gleicher Form sind Montagefugen auszu- geschlossenen Hohlprofilen und Rohren erforderli-
führen. Die Konstruktion ist so auszubilden, dass chen Öffnungen für das Entweichen von Luftbla-
sich in Hohlprofilen kein Wasser sammelt. sen und das Ablaufen des schmelzflüssigen Zinkes
(4) Seile sollen möglichst in einem Stück einge- mit der Verzinkerei abzustimmen und so anzuord-
baut werden. Die Seilbefestigung erfolgt an jedem nen, dass nach Montage des Geländers kein
Pfosten durch Seilschikanen oder als Endveranke- Oberflächenwasser eindringen kann.
rung durch mindestens 2 Seilklemmen. Das Seil ist (3) Aufsatzgeländer und Rohrgeländer in Bö-
straff einzulegen. Bei Verschiebungen bis zu schungen erhalten eine Feuerverzinkung nach
20 mm in der Bewegungsfuge ist das Seil wellen- DIN EN ISO 1461.
förmig mit mindestens 5 Krümmungen in dem ent-
sprechenden Feld einzulegen.
2.5 Ausführung und Herstellung
(5) Bei Verschiebungen über 20 mm in der Bewe-
gungsfuge ist das Seil zu unterbrechen und die (1) Vor Ausführung ist dem Auftraggeber ein Ge-
Zugkraft durch eine Anschlagkonstruktion zu ländeplan zur Genehmigung einzureichen.
übertragen.
(2) Der Hersteller von geschweißten Stahlgelän-
(6) Das Spiel b der Anschlagkonstruktion für Be- dern muss den Kleinen Eignungsnachweis nach
wegungen aus Temperatur, Kriechen und Schwin- DIN 18800-7 vorlegen.
den ist wie folgt zu bestimmen:
b = I0 * (1,0 + 0,01 * t) [mm]

4 Stand: 04/10
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 4 Absturzsicherungen

Tabelle 8.4.3: Abmessungen und Querschnitte

Handlauf bei Straßen- und Wegbrücken: b > 120 mm, h > 55 mm, d > 4 mm
bei Geh- und Radwegbrücken: b > 90 mm, h > 45 mm, d > 2,5 mm
Holm b > 60 mm, h > 40 mm, d > 2,5 mm

Pfosten Stahlkern: bei Straßenbrücken > 70 x 70 x 5 mm, bei Gehwegbrücken > 60 x 40 x 5 mm


Hohlprofil: d = 2 mm; Pfosten (ohne Stahlkern) bei Gehwegbrücken: > 65 x 40 x 5 mm
Füllstab > 40 x 20 x 2 mm

3 Geländer aus Aluminium 3.5 Korrosionsschutz von


Aluminiumteilen
3.1 Allgemeines (1) Alle Aluminiumteile erhalten eine farblose ano-
dische Oxidation gemäß DIN 17611 mit der Vorbe-
Soweit nachfolgend nichts anderes festgelegt ist, handlung EO und mit einer Mindestschichtdicke
gilt Nr. 2. von 20 μm. Zusätzlich kann eine Beschichtung
nach einer der folgenden Varianten A1 bis A3 er-
folgen:
3.2 Abmessungen und Querschnitte
ʊ Variante A1 (Stückbeschichtung)
Die Maße der Tabelle 8.4.3 sind einzuhalten.
Chromatierung der zu beschichtenden Flächen
nach DIN 50939 und Polyesterpulver-Einbrenn-
3.3 Werkstoffe lackierung oder PUR-Nasslackierung mit for-
(1) Aluminiumteile sind in der Legierung EN AW- cierter Ofentrocknung in einer Sollschichtdicke
AI Mg Si nach DIN EN 573-3 und –4 sowie DIN EN von 60 μm. Beschädigte Stellen sind mit PUR-
755-2, Stahlteile (z.B. Kaltprofile) sind in S 235 JR Nasslackierung auszubessern. Nachträgliche
nach DIN EN 10025 herzustellen. Verformung von stückbeschichteten Teilen ist
nicht zu lässig.
(2) Die Verbindungen von Fuß- und Knieholm
beidseitig zum Pfosten sind mit Sechskantschrau- ʊ Variante A2 (Bandbeschichtung)
ben • M 8 nach DIN EN ISO 4017 bzw. Bolzen Chromatierung der zu beschichtenden Flächen
• Ø 8 mm sowie Scheiben nach DIN EN ISO 7090 nach DIN 50939 und zweischichtige PVdF-Ein-
aus nicht rostendem Stahl der Stahlsorte A 4 bzw. brennlackierung in einer Sollschichtdicke von
A 5, Werkstoff-Nr. 1.4401 bzw. 1.4571 nach insgesamt 25 μm. Die Ausbesserung von be-
DIN EN 10088 bzw. DIN EN ISO 3506 auszuführen. schädigten Stellen ist mit dem Bandbeschichter
abzustimmen.
3.4 Weitere statische Anforderungen ʊ Variante A3
und konstruktive Einzelheiten
Zweischichtige PUR-Nasslackierung in einer
(1) Die Bemessung und Konstruktion ist nach Sollschichtdicke von insgesamt 100 μm, vor-
DIN 4113-1 durchzuführen. wiegend als Baustellenbeschichtung.
(2) Der Anschluss der Füllstäbe an das Handlauf- Beschädigte Stellen sind mit PUR-Nasslack
unterteil und den Fußholm erfolgt für eine Bruch- auszubessern.
last in Füllstablängsrichtung von mindestens 5 kN.
(2) Die gemäß DIN 17611 erforderlichen Güte-
(3) Alle Verbindungen, insbesondere alle Klemm- merkmale der anodischen Oxidation sind durch
und Steckverbindungen, sind verdrehungssicher Werksprüfzeugnis 2.3 nach DIN EN 10204 des
und klapperfrei auszuführen sowie gegen Lösen Herstellerwerkes vor der Montage nachzuweisen.
und mutwillige Demontage zu sichern. Die Seilbe- Im Abstand von 4 bis 5 m je Profilart (Handlauf,
festigung erfolgt an allen Pfosten mit Seilklemmen. Holm, Füllstäbe, Pfosten) sind Prüfungen durch
Messen der Schichtdicke und des Scheinleitwertes
(4) Bei Füllstabgeländern können offene Profile
durchzuführen.
als Fußholme verwendet werden.
(3) Die Gütesicherung der Beschichtung hat nach
(5) Profilkanten sind mit einem Außenradius von
den Güte- und Prüfbestimmungen RAL-RG 631
mindestens 2 mm auszuführen.
der Gütegemeinschaft für Stückbeschichtung von
Bauteilen e.V. zu erfolgen. Im Abstand von 4 bis

Stand: 04/10 5
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 4 Absturzsicherungen

5 m je Profilart ist eine Prüfung durch Messen der


Schichtdicke durchzuführen.
(4) Der Auftragnehmer hat dem Auftraggeber auf
Verlangen zur Kalibrierung von zerstörungsfrei
messenden Schichtdickenmessgeräten für jedes
unterschiedliche Bauteil je ein repräsentatives, un-
beschichtetes Stück (Mindestfläche 10 cm x 10 cm)
gleicher Dicke und gleicher Zusammensetzung
ohne besondere Vergütung zu überlassen. Diese
Stücke sind vom Auftragnehmer zu kennzeichnen.

3.6 Kennzeichnung
An den Endpfosten sind System, Hersteller, Bau-
jahr und Kommissionsnummer dauerhaft anzuge-
ben.

6 Stand: 04/10
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 8
Bauwerksausstattung

Abschnitt 5
Entwässerungen

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung S 1056 1


ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 5 Entwässerungen

Inhalt Seite

1 Allgemeines .......................................... 3

2 Leitungen und Abläufe ........................ 3


2.1 Leitungen ............................................... 3
2.2 Abläufe ................................................... 3
2.3 Werkstoffe für Rohre und Formstücke,
Schraubverschlüsse, Befestigungen
und Abläufe ............................................ 4

2 Stand: 04/10
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 5 Entwässerungen

1 Allgemeines Öffnungswinkel sind mit einem Bogenstück zuläs-


sig, wenn sich dabei die gleiche Bogenlänge er-
(1) Der Teil 8 Abschnitt 5 gilt nur in Verbindung mit
gibt.
dem Teil 1 Allgemeines.
(8) Die Dichtigkeit der Rohrstöße und die Durch-
(2) Es gelten DIN EN 10025, DIN EN 10088,
gängigkeit der Rohrstränge sämtlicher im Bauwerk
DIN 18800-7 sowie DIN-Fachbericht „Stahlbrü-
und im Boden verlegter Leitungen sind bei der Ab-
cken“. Für den Korrosionsschutz gilt Teil 4 Ab-
nahme nachzuweisen.
schnitt 3 entsprechend.
(9) Längs- und Fallleitungen dürfen nicht einbeto-
(3) Bei Änderung der Entwässerung aufgrund ei-
niert werden. Sie sind durch Betonteile, z.B. Stege,
nes Nebenangebotes hat der Auftragnehmer eine
Querträger und Kammerwände, in Aussparungen
hydraulische Berechnung aufzustellen und dem
oder Mantelrohren zu führen. Freiliegende Querlei-
Auftraggeber zur Genehmigung vorzulegen. Dabei
tungen sind bei Durchdringungen von Stegen in
sind die Nrn. 2.1 und 2.2 zu beachten.
Mantelrohren zu verlegen.
(4) Für die Rohraufhängungen bzw. -auflagerun-
(10) Um Ablagerungen beseitigen zu können, sind
gen ist ein statischer Nachweis zu erbringen.
Reinigungsöffnungen im Abstand von höchstens
(5) Anfallendes Wasser muss bereits während der 30 m sowie im Bereich jeder Querleitung und bei
Bauzeit schadlos abgeführt werden. Es darf weder jeder größeren Richtungsänderung vorzusehen.
das Bauwerk verunreinigen noch auf Konstrukti-
(11) Für den Einsatz von Hochdruckspülgeräten
onsteile nachteilig einwirken.
ist am tiefgelegenen Ende der Längsleitung und
(6) Alle Teile der Entwässerung müssen zur War- ggf. an Zwischenpunkten eine Reinigungsöffnung
tung und Kontrolle zugänglich sein. für die Einführung des Spülschlauches anzuord-
nen.

2 Leitungen und Abläufe (12) In Hohlkästen sind an allen Tiefpunkten Öff-


nungen von 150 mm Durchmesser mit Vogel-
schutzgittern vorzusehen.
2.1 Leitungen
(13) Auflagerbänke dürfen nicht in die Hinterfül-
(1) Sammelleitungen von Straßenbrücken dürfen lung des Widerlagers entwässert werden.
nicht als offene Rinnen ausgebildet werden.
(14) Abdeckungen von Fallrohr-Nischen müssen
(2) Die Regelnennweite von Sammelleitungen be- zur Kontrolle und Wartung der Rohrleitungen ab-
trägt DN 200. Sind nicht mehr als drei Abläufe an- nehmbar sein.
zuschließen, darf die Nennweite bei günstigem
Rohrgefälle auch DN 150 betragen. Das Gefälle ist
in der Regel mit mindestens 2 % auszubilden. 2.2 Abläufe
(3) Sammelleitungen sind mindestens für eine (1) Für je 400 m² Einzugsfläche ist mindestens ein
Regenspende von 115 l/(s * ha) und 15 min Dauer Ablauf anzuordnen.
zu bemessen. Die Fließgeschwindigkeit soll zwi- (2) Die Abstände der Abläufe sind nach folgenden
schen 1 m/s und 3 m/s liegen und darf bei einer Formeln zu wählen:
Regenspende von 15 l/(s * ha) und 15 min Dauer
nicht kleiner als 0,5 m/s sein. L = (155 * qf – 132) * s0,40 / B für Straßenablauf der
Abmessungen 300 x 500 mm²,
(4) Die Regelnennweite von Querleitungen beträgt
DN 150. Das Gefälle ist in der Regel mit mindes- L = (185 * qf – 170) * s0,48 / B für Straßenablauf der
tens 5 % auszubilden. Abmessungen 500 x 500 mm²,

(5) Querleitungen sollen von oben in Längsleitun- Es bedeuten:


gen einmünden. Hierzu sind Abzweige mit Ein- L Abstand der Abläufe mit 5 m < L < 50 m
laufwinkeln von höchstens 45° zu verwenden.
qf Fahrbahnquerneigung mit qf < 5,0 %
(6) Die Nennweite von Fallleitungen ist mindes-
tens gleich derjenigen der Längsleitungen zu wäh- s Fahrbahnlängsneigung mit 0,5 % < s < 5,0 %
len. Am Kopf- und Fusspunkt und an nicht ver- B Entwässerungsbreite [m] = Fahrbahnbreite +
meidbaren Krümmungen sind Revisionsmöglich- Kappenbreite(n)
keiten vorzusehen.
(3) Bei Straßenabläufen anderer Abmessungen
(7) Richtungsänderungen in Quer- und Fallleitun- und / oder außerhalb der angegebenen Grenzen
gen dürfen nur mit Bogenstücken mit Öffnungswin- ist der Abstand der Abläufe nach den Richtlinien
keln von höchstens 45° erstellt werden. Größere

Stand: 04/10 3
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 5 Entwässerungen

für die Anlage von Straßen, Teil Entwässerung (5) Bei Schraubverschlüssen, Befestigungen von
(RAS-Ew) zu bemessen. Rohraufhängungen bzw. –auflagerungen sowie bei
Abdeckungen von Fallrohr-Nischen sind Verbin-
(4) Abläufe sind für Klasse D 400 nach DIN EN 124
dungsmittel, Scheiben und Befestigungsteile aus
und DIN 1229 zu bemessen.
nicht rostendem Stahl der Stahlsorte A 4 bzw.
(5) Abläufe sind mit Schlammeimern mit umlau- A 5, Werkstoff-Nr. 1.4401 bzw. 1.4571 nach
fendem Auflagerkragen auszustatten. Ablaufober- DIN EN 10088 bzw. DIN EN ISO 3506 zu verwen-
teile müssen diebstahlsicher, stufenlos höhenver- den. Kontaktkorrosion ist durch Einbau nicht lei-
stellbar, neigungs- und seitenverstellbar sowie tender Trennschichten auszuschließen.
drehbar sein.
(6) Bei Abläufen müssen Roste aus Sphäroguss
(6) Der Einlaufquerschnitt eines Ablaufes darf (GGG), Rahmen und Unterteile aus Grauguss
500 cm² nicht unterschreiten. (GG) und Eimer aus feuerverzinktem Stahl beste-
hen.
(7) Die Ablaufunterteile sind mit der Bewehrung zu
versetzten und einzubetonieren. Sie müssen so
ausgebildet sein, dass unterhalb des Fahrbahnbe-
lages eine wirksame Entwässerung der Dichtungs-
schicht möglich ist.
(8) Die Anbindung der Dichtungsschicht erfolgt
gemäß DIN EN 1253. Beim Einbau der Abläufe
sind die RiZ-ING zu beachten.
(9) An den Tiefpunkten, insbesondere vor den
Fahrbahnübergängen, sind Tropftüllen mit An-
schlussflanschen für die Dichtung einzubauen.
Tropftüllen dürfen nicht über Verkehrsflächen und
nicht im Bereich von elektrischen Leitungen an-
geordnet werden.
(10) Abläufe bei orthotropen Fahrbahnplatten
müssen sicher gegen Ermüdung eingebaut wer-
den.

2.3 Werkstoffe für Rohre und Form-


stücke, Schraubverschlüsse,
Befestigungen und Abläufe
(1) Für die Ausführung von Rohrleitungen können
Gusseisen, nicht rostender Stahl und glasfaserver-
stärkter Kunststoff (GFK) verwendet werden.
(2) Für die Ausführung von gusseisernen Abfluss-
rohren und Formstücken ohne Muffe (SML) gilt
DIN 19522. Für den Korrosionsschutz gilt Teil 4
Abschnitt 3.
(3) Für die Ausführung von Rohrleitungen aus
nicht rostendem Stahl ist Stahl mit der Werkstoff-
Nr. 1.4571 nach DIN EN 10088 mit einer Mindest-
wanddicke von 2 mm zu wählen. Die Einbauvor-
schriften der Hersteller sind dabei zu beachten.
(4) Rohrleitungen aus GFK sind nach DIN 16868-1
und -2 oder DIN 16869-1 und -2 herzustellen und
aus Brandschutzgründen mit Aluminiumhydroxid
innen und außen zu beschichten. Sie müssen der
Nenndruckstufe 1 entsprechen. Bei einem Nenn-
durchmesser bis DN 300 muss ihre Mindestnenn-
steifigkeit 10.000 N/m², bei solchen über DN 300
muss ihre Mindestnennsteifigkeit 5.000 N/m² be-
tragen.

4 Stand: 04/10
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 8
Bauwerksausstattung

Abschnitt 6
Befestigungseinrichtungen

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung S 1056 1


ZTV-ING - Teil 8 Bauwerksausstattung - Abschnitt 6 Befestigungseinrichtungen

(1) Der Teil 8 Abschnitt 6 gilt nur in Verbindung


mit dem Teil 1 Allgemeines. Er gilt nicht für die
Verankerung von Schutzeinrichtungen.
(2) Es gelten DIN EN 10025, DIN EN 10088,
DIN 18800-7 sowie DIN-Fachbericht „Stahlbrü-
cken“. Für den Korrosionsschutz gilt Teil 4 Ab-
schnitt 3.
(3) Als tragende Befestigungsmittel sind genü-
gend weit einbetonierte Stähle oder Ankerschienen
mit mindestens 5-facher Bruchsicherheit oder Be-
festigungsmittel nach allgemeiner bauaufsichtlicher
Zulassung oder nach europäisch technischer Zu-
lassung zu verwenden.
(4) Für den nachträglichen Einbau in der Druck-
und Zugzone sind:
ʊ hinterschnittene Schwerlastanker,
ʊ Schwerlastanker mit kraftkontrollierter zwangs-
weiser Spreizung oder
ʊ Verbundanker für die Verankerung in geris-
senem Beton
jeweils mit allgemeiner bauaufsichtliche Zulassung
des Deutschen Instituts für Bautechnik oder nach
europäisch technischer Zulassung zu verwenden.
(5) Befestigungsmittel müssen aus nicht rosten-
dem Stahl der Stahlsorte A 4 bzw. A 5, Werkstoff-
Nr. 1.4401 bzw. 1.4571 nach DIN EN 10088 bzw.
DIN EN ISO 3506 bestehen.

2 Stand: 04/10
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Inhaltsverzeichnis

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Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 9
Bauwerke

Abschnitt 1
Verkehrszeichenbrücken

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ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 1 Verkehrszeichenbrücken

Inhalt Seite Seite

1 Allgemeines ............................................. 3 7.8 Bodenpressungen ...................................11


1.1 Grundsätzliches ........................................ 3
8 Herstellung .............................................11
1.2  Begriffsbestimmungen .............................. 3
9 Qualitätssicherung ................................11
2 Baugrundsätze ........................................ 3
10 Vermessung ...........................................12
3 Bau- und Werkstoffe ............................... 4

4 Abmessungen ......................................... 4

5 Konstruktion und Ausstattung .............. 5


5.1 Allgemeines .............................................. 5
5.2 Baugruben, Gründungen und
Betonsockel .............................................. 5
5.3 Fußpunktverankerungen ........................... 5
5.4 Verbindung zwischen Riegel und Stiel .... 5
5.5 Befestigungselemente .............................. 6
5.6 Korrosionsschutz ...................................... 6
5.7 Kabelführung............................................. 6
5.8 Steigleitern ................................................ 7
5.9 Besichtigungsstege ................................... 7

6 Annahmen für die Einwirkungen........... 8


6.1 Eigenlasten ............................................... 8
6.2 Windlasten ................................................ 8
6.3 Schnee- und Eislasten .............................. 9
6.4 Temperaturschwankungen ....................... 9
6.5 Ersatzlasten für Personen und Material .. 9
6.6 Lasten auf Geländer ................................. 9
6.7 Fahrzeuganprall ........................................ 9
6.8 Montagelasten .......................................... 9

7 Bemessung und Nachweise .................. 9


7.1 Allgemeines .............................................. 9
7.2 Nachweis der Tragsicherheit für
Konstruktionsteile aus Stahl, Stahlbeton
und Gründung ........................................... 9
7.3 Nachweis der Tragsicherheit für
Konstruktionsteile aus Aluminium ........... 10
7.4 Nachweis der Gebrauchstauglichkeit ..... 10
7.5 Überhöhung ............................................ 10
7.6 Nachweis der Betriebsfestigkeit.............. 10
7.7 Nachweis der Lagesicherheit.................. 10

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1 Allgemeines (2) Beleuchtungseinrichtungen


Leuchten, die Schilder anstrahlen.
1.1 Grundsätzliches (3) Besichtigungseinrichtungen
(1) Der Teil 9 Abschnitt 1 gilt nur in Verbindung mit An die Tragkonstruktionen angebaute oder in sie
Teil 1 Allgemeines. integrierte Steigleitern, Laufebenen, Besichti-
(2) Dieser Abschnitt gilt auch für die Gründungen, gungsstege und Geländer zum Zweck der Bau-
die Betonsockel, die Verankerungen, die Besichti- werksüberwachung, Prüfung, Wartung und Erhal-
gungseinrichtungen und die Befestigungselemen- tung.
te. Er gilt nicht für die an Verkehrszeichenbrücken (4) Lichtzeichen
(VZB) angebrachten Schilder / Zeichengeber und
Beleuchtungseinrichtungen. Wechsellichtzeichen und Dauerlichtzeichen nach
§ 37 StVO.
(3) Für VZB, die umgesetzt werden, ist dieser Ab-
schnitt sinngemäß anzuwenden. (5) Schild

(4) Die konstruktiven Anforderungen dieses Ab- Verkehrszeichen auf einem Trägerblech ein-
schnitts sollen auch bei entsprechenden Konstruk- schließlich der Blechaussteifung und des Randpro-
tionen, die neben dem Verkehrsraum stehen, be- fils.
achtet werden. (6) Schilder / Zeichengeber
(5) Dieser Abschnitt kann auch bei einfachen Sammelbegriff für Schilder, Signalgeber, innenbe-
handelsüblichen Masten (Auslegermaste oder leuchtete Verkehrszeichen und Wechselverkehrs-
Peitschenmaste), an denen nur kleine Schilder, zeichengeber.
Signalgeber oder Wechselverkehrszeichengeber
über dem Verkehrsraum befestigt sind, angewen- (7) Signalgeber
det werden. Derartige Konstruktionen sind keine Gerät, mit dem ein Lichtzeichen dargeboten wird.
Ingenieurbauwerke im Sinne der DIN 1076. Über
die Abgrenzung ist ggf. im Einzelfall zu entschei- (8) Verkehrsraum
den. Raum über der befestigten Fahrbahn einschließlich
(6) VZB sind als vorwiegend nicht ruhend belaste- der befahrbaren Entwässerungsrinnen und befes-
te Tragwerke einzustufen. Dies ist zur Gewährleis- tigten Seitenstreifen.
tung der Dauerhaftigkeit insbesondere bei der (9) Verkehrszeichen
konstruktiven Durchbildung zu berücksichtigen. Die
Bemessung kann, soweit nachfolgend keine Ein- Verkehrszeichen nach § 39 (1) StVO.
schränkungen enthalten sind (siehe Nr. 7.6) mit (10) Verkehrszeichenbrücken (VZB)
statisch wirkenden Ersatzlasten durchgeführt wer-
den. Tragkonstruktionen, an denen Schilder / Zeichen-
geber über dem Verkehrsraum befestigt werden.
(7) Die Annahmen für Windlasten nach Nr. 6.2 Zu den VZB zählen auch entsprechende Trag-
sind für alle Schilder / Zeichengeber und Verkehrs- konstruktionen mit einseitiger oder beidseitiger
zeichenträger über oder neben dem Verkehrsraum Auskragung.
vorzusehen, soweit hierfür statische Nachweise zu
führen sind. (11) Verkehrszeichenträger

(8) Die Beanspruchungen infolge Lkw-Durch- VZB und andere Tragkonstruktionen für Schil-
fahrten sind durch die Windersatzlasten abge- der / Zeichengeber.
deckt. (12) Wechselverkehrszeichen
(9) Die Kraglänge von Kragträgern darf 12 m nicht Verkehrszeichen, das bei Bedarf gezeigt, geändert
überschreiten. oder aufgehoben werden kann.
(13) Wechselverkehrszeichengeber
1.2 Begriffsbestimmungen
Gerät, mit dem ein Wechselverkehrszeichen dar-
(1) Befestigungselemente geboten wird.
Bauteile zur Befestigung von Schildern / Zeichen-
gebern und Beleuchtungseinrichtungen an Ver- 2 Baugrundsätze
kehrszeichenträgern.
(1) In der Regel sollen Ortbetonsockel vorgesehen
werden.

Stand: 04/10 3
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 1 Verkehrszeichenbrücken

(2) Zum Schutz vor Fahrzeuganprall sind bei Werkstoff Nr. 1.0576 nach DIN EN 10210 und DIN
v>50km/h Ortbetonsockel entsprechend DIN- EN 10219 zu verwenden.
Fachbericht „Einwirkungen auf Brücken“ mit einer
(5) Für Tragkonstruktionen aus Aluminium dürfen
Höhe von mindestens 80 cm über Fahrbahn vor-
nur folgende Werkstoffe nach DIN EN 573-3 ver-
zusehen, wobei deren Stirnseiten halbkreisförmig
wendet werden:
auszurunden sind.
ʊ EN AW-6082 T6 (EN AW-AlSi1MgMn),
(3) Für die VZB sind Nachweise nach Nr. 7 ein-
schließlich der Gründungen, der Betonsockel, der ʊ EN AW-5083 H111 (EN AW-AlMg4,5Mn0,7)
Verankerungen, der Besichtigungseinrichtungen und
und der Befestigungselemente zu führen. Für die
ʊ EN AW-5086 H 24 (EN AW-AlMg4).
Konstruktion sind Ausführungszeichnungen gemäß
Teil 1 Abschnitt 2 anzufertigen. (6) Für Anbauteile wie Geländer und Leitern darf
auch EN AW-6060 T66 (EN AWAlMgSi) verwendet
(4) Als Werkstoff für die Tragkonstruktion ist Stahl
werden.
oder Aluminium zu verwenden.
(7) Bei Tragkonstruktionen aus Aluminium ist als
(5) Für die VZB sind Rahmenkonstruktionen mit
Werkstoff für die Fußplatten der Stiele nur EN AW-
Vollwand- oder Vierendeelträgern vorzusehen.
5083 H111 nach DIN EN 573-3 zugelassen.
Dabei sind Hohlprofile oder Bauteile mit Hohlquer-
schnitt zu verwenden. Die Ecken sind abzurunden. (8) Für Schraubverbindungen sind feuerverzinkte
Schrauben der Güte 5.6 nach DIN EN ISO 898
(6) Die Riegel-Stiel-Verbindung ist biegesteif aus-
oder Schrauben aus nicht rostendem Stahl der
zubilden. Die Schrauben der Rahmenecken sind
Stahlsorte A4 bzw. A5, Werkstoff Nr. 1.4401 bzw.
so anzuordnen, dass sie bei den Bauwerksprüfun-
1.4571 nach DIN EN ISO 3506 zu verwenden. In
gen zugänglich und handnah prüfbar sind. Es ist
den biegesteifen Eckverbindungen Riegel / Stiel
eine kerbarme Ausbildung der Konstruktion auszu-
und an Stößen im Riegel / Stiel sind jedoch voll
führen.
vorgespannte, feuerverzinkte Schraubverbindun-
(7) Riegel bzw. Kragträger sind zu überhöhen, gen der Güte 10.9 nach DIN EN ISO 898 auszu-
siehe Nr. 7.5. führen. Für die Verankerungen am Fußpunkt sind
feuerverzinkte Ankerschrauben der Güte 5.6 nach
(8) Auf der Baustelle sind zur Montage der Trag-
DIN EN ISO 898 zu verwenden.
konstruktion Schraubenverbindungen zu verwen-
den.
(9) Baustellenschweißnähte sind nicht zugelas-
4 Abmessungen
sen. (1) Die Richtlinien für die Anlage von Autobahnen
(RAA), Landstraßen (RAL) bzw. Stadtstraßen
(RASt) und die Richtlinien für passiven Schutz an
3 Bau- und Werkstoffe Straßen durch Fahrzeugrückhaltesysteme (RPS)
(1) Für den Beton der Fundamente bzw. den Be- sind zu beachten.
tonsockel gelten die Anforderungen nach Teil 3
(2) Bei Neubaumaßnahmen soll der lichte Abstand
Abschnitt 1.
zum Rand der befestigten Fläche um einen Zu-
(2) Für den Mörtel zwischen Fußplatte und Fun- schlag von 10 cm zur erforderlichen lichten Weite
dament ist ein Zementmörtel mit Kunststoffzusatz vergrößert werden.
PCC II (betonfarbig) gemäß Teil 3 Abschnitt 4 oder
(3) Die lichte Durchfahrtshöhe muss mindestens
ein Zementmörtel (betonfarbig) für die Expositions-
5,0 m auch gegenüber der Schildersatzfläche be-
klasse XF4 zu verwenden.
tragen, soweit nicht beim Auswechseln von Schil-
(3) Für Tragkonstruktionen und Befestigungsele- dern / Zeichengebern von bestehenden VZB das
mente aus Stahl muss die Stahlgüte unter Beach- vorhandene Maß beibehalten werden muss. Der
tung der DIN 18800-7 entsprechend den auftre- Abstand ist rechnerisch zu ermitteln, dabei sind die
tenden Beanspruchungen und Einsatzbedingun- maßgeblichen Abmessungen der tatsächlichen
gen gewählt werden. Als Mindestanforderung gilt Schildfläche oder der Schildersatzfläche zu be-
für den Werkstoff S 235 die Stahlgüte JR nach DIN rücksichtigen.
EN 10025, Werkstoff Nr. 1.0038, und für den
Werkstoff S 355 J2 + N (für Bleche), S 355 J2 +
AR (für Profile), Werkstoff Nr. 1.0577 gemäß DIN
EN 10025-2.
(4) Für Rohre sind mindestens die Werkstoffe
S 235 JRH, Werkstoff Nr. 1.0039 oder S 355 J2H,

4 Stand: 04/10
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ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 1 Verkehrszeichenbrücken

5 Konstruktion und ʊ Einspringende Ecken von Blechöffnungen sind


mit einem Mindestradius von 30 mm auszurun-
Ausstattung den.
ʊ Kehlnähte von angeschweißten Bauteilen (z.B.
5.1 Allgemeines Schotte) sind rundum zu schweißen. Einseitige
(1) Den Verdingungsunterlagen ist eine Entwurfs- Kehlnähte sind nicht zulässig. Bei einseitiger
zeichnung beizufügen, in der die Gründungen, die Zugänglichkeit sind HY- bzw. HV-Nähte auszu-
Betonsockel, die Tragkonstruktion und die Ausstat- führen.
tung mit den Hauptabmessungen und den Materia- ʊ Eingeschweißte Schotte einschließlich Monta-
lien dargestellt sind. geschotte sind nach Betriebsfestigkeitsgrund-
(2) Die bauliche Durchbildung der Konstruktion ist sätzen unter Vermeidung von Spannungsspit-
auf einfache Erhaltung und auf gute Zugänglichkeit zen zu konstruieren.
für Bauwerksprüfungen und Erhaltungsarbeiten ʊ Die Zahl der Schweißnähte quer zur Span-
abzustellen. nungsrichtung ist gering zu halten.
(3) Aussteifungen und Verstärkungsteile sind ʊ Einkerbungen sind auszuschleifen.
möglichst nach innen zu legen. Dies gilt sinnge-
mäß auch für Materialdickenabstufungen. Scharfe
Kanten sind zu brechen.
5.2 Baugruben, Gründungen und
(4) Unterbrochene Schweißnähte sind unzulässig. Betonsockel
(5) Die Mindestblechdicke für die Wandbleche ei- (1) Es gelten Teil 2 Abschnitte 1 und 2 sowie
ner Tragkonstruktion aus Aluminium oder aus Teil 3 Abschnitte 1 und 2.
Stahl beträgt 6 mm.
(2) Fundamente bzw. Betonsockel sind bei orts-
(6) Für die Wandbleche einer Tragkonstruktion festen VZB aus Ortbeton herzustellen.
aus Stahl darf das Verhältnis von Einzelbeulfeld-
breite nach DIN 18800-1 zu Blechdicke zur Be- (3) Der Abstand zwischen Oberkante Beton und
grenzung der Verformung beim Verzinken höch- Gelände muss an jeder Stelle mindestens 25 cm
stens 70 betragen. betragen.

(7) In Tiefpunkten sind Entwässerungsöffnungen


mit 30 mm Durchmesser anzuordnen. Entwässe- 5.3 Fußpunktverankerungen
rungsöffnungen sind gegen Vogeleinflug zu si- (1) Es sind Ankerkonstruktionen zu verwenden,
chern. die vorgefertigt und einbetoniert werden. Die Ver-
(8) An den Enden der Riegel und Kragarme sowie ankerungsmuttern sind gegen Lösen durch Konte-
bei Rahmenkonstruktionen in Feldmitte sind Ent- rung zu sichern.
wässerungsöffnungen mit 30 mm Durchmesser (2) Die Schraubenverbindung kann durch eine
anzuordnen. Schotte und Aussteifungsbleche einteilige Kappe und mit einer säurefreien Korrosi-
müssen einen Wasserabfluss ermöglichen. onsschutzpaste geschützt werden.
(9) Zum Abtropfen ist ein Stutzen mit einem Über- (3) Die Fuge unter der Fußplatte der Stiele ist mit
stand von 15 mm vorzusehen. einem Mörtel nach Nr. 3 kraftschlüssig und hohl-
(10) Am Fußpunkt der Stiele sind zwei einander raumfrei zu verfüllen (Dicke 20 bis 50 mm). Die
gegenüberliegende halbkreisförmige Entwässe- Mörtelschicht ist ohne Überstand bis mindestens
rungsöffnungen mit r = 15 mm anzuordnen. Öff- 3 cm unter Unterkante der Fußplatte abzuschrä-
nungen in der Fußplatte müssen mit einem umlau- gen. Die Ausführung hat gemäß Teil 3 Abschnitt 4
fenden Aufkantungsblech h = 30 mm wasserdicht zu erfolgen.
angeschweißt werden. (4) Das Lochspiel der Ankerschrauben in der
(11) Über allen vertikalen Öffnungen sind Abtropf- Fußplatte darf 2 mm nicht überschreiten oder es
bleche vorzusehen. sind Knaggen anzuordnen.

(12) Bei der Formgebung der Tragkonstruktion


sind die Spannungsamplituden infolge Windlasten 5.4 Verbindung zwischen Riegel
konstruktiv zu berücksichtigen. Die Formgebung und Stiel
muss so erfolgen, dass örtliche Spannungsspitzen
(1) Es sind mindestens sechs Schrauben M16 an-
gering gehalten werden. Dabei sind u.a. folgende
zuordnen. Bei innenliegenden Verschraubungen
Regeln zu beachten:

Stand: 04/10 5
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 1 Verkehrszeichenbrücken

sind die Öffnungen in den Schotten auf die Riegel- (2) Die Beschichtungen sind vollständig im Werk
Stiel-Verbindungen abzustimmen. aufzubringen.
(2) In den Schotten des Riegel-Stiel-Knotens sind (3) Die Flächen sind so auszubilden, dass Wasser
Öffnungen mit einem Durchmesser von mindes- ungehindert abfließen kann. Dazu sind ggf. die
tens 120 mm vorzusehen. Schweißnähte plan zu schleifen.
(3) Der Riegel-Stiel-Anschluss ist so auszubilden, (4) Die Stahlteile erhalten eine Feuerverzinkung
dass der Riegel vollflächig aufliegt. Von einer voll- nach DIN EN ISO 1461 unter Berücksichtigung der
flächigen Verbindung kann ausgegangen werden, „DASt-Richtlinie 022 – Feuerverzinken von tragen-
wenn ein Spaltmaß von 1 mm an keiner Stelle den Stahlkonstruktionen“ und werden außen zu-
überschritten wird und das Spaltmaß über wenigs- sätzlich nach Teil 4 Abschnitt 3 beschichtet. Die
tens 2/3 der Grundfläche kleiner als 0,5 mm ist. Befestigungselemente erhalten mindestens eine
Feuerverzinkung.
(4) Riegel-Stiel-Verbindungen müssen so ausge-
bildet sein, dass auch unter Berücksichtigung der (5) Öffnungen für die Feuerverzinkung sind so an-
Toleranzen bei der Montage eine zwängungsfreie zuordnen, dass im Gebrauchszustand die Entwäs-
Verbindung gewährleistet wird. Die Konstruktion serung der Tiefpunkte gemäß Nr. 5.1 gewährleistet
muss im statischen Modell realistisch abgebildet ist.
werden, so dass alle übertragbaren Kräfte und
(6) Alle Schotte und Aussteifungsbleche sind so
Momente in der Berechnung ermittelt und Aussa-
auszuführen, dass im Zinkbad auch eine ord-
gen hinsichtlich der Tragfähigkeit und Dauerhaftig-
nungsgemäße Verzinkung der Innenseiten erfol-
keit (siehe Nr. 7.6) der einzelnen Verbindungsele-
gen kann.
mente gemacht werden können.
(7) Alle Beschädigungen der Feuerverzinkung
sind vor Aufbringung weiterer Beschichtungen
5.5 Befestigungselemente bzw. vor der Auslieferung der Konstruktion auf die
(1) Die Halterungen für Schilder / Zeichengeber Baustelle durch thermisches Spritzen von Zink
sind als verformungsarme Rahmenkonstruktionen nach DIN EN 22063 mit einer Sollschichtdicke von
auszubilden. Die Verbindung mit der Tragkonstruk- 100 ȝm auszubessern. Die angrenzenden Flächen
tion ist so zu gestalten, dass ggf. später notwendi- sind dabei durch Abkleben zu schützen. Für die
ge Umbeschilderungen vorgenommen werden Beseitigungen von Beschädigungen der Beschich-
können, ohne die Tragkonstruktion zu ändern. Die tung nach der Auslieferung auf die Baustelle ist ein
Schilder sind gegen Abrutschen konstruktiv zu si- System nach Teil 4 Abschnitt 3 zu wählen.
chern.
(8) Alle Schraubenverbindungen an beschichteten
(2) In der Leistungsbeschreibung ist anzugeben, Teilen sind zum Schutz der Beschichtung mit Un-
ob Spannbänder aus Stahl zugelassen werden sol- terlegscheiben (beidseitig) auszuführen.
len.
(9) Ist das Sweep-Strahlen zur Oberflächenvorbe-
(3) Die Befestigungselemente sind mit einer sol- reitung nicht ausführbar, muss für die Beschich-
chen Maßgenauigkeit herzustellen, dass das an- tung der Nachweis einer ausreichenden Haftfestig-
gesetzte statische System gewährleistet wird. Zur keit auf feuerverzinkter Oberfläche erbracht wer-
Lasteintragung zwischen Riegel und Halterung den (Eignungsprüfung nach Teil 4 Abschnitt 3). Bei
sind elastische Distanzstücke oder ein umlaufen- Bestellungen der Stückverzinkung ist die Bezeich-
des elastisches Distanzband anzuordnen, damit nung „DIN EN ISO 1461 Beiblatt 1" zu verwenden.
keine örtliche Überbeanspruchung von Bauteilen
und keine Schädigung des Korrosionsschutzes
5.7 Kabelführung
auftreten. Sie sind gegen Herausfallen dauerhaft
mechanisch zu sichern. Klebungen allein sind nicht (1) Es ist abzuwägen, ob für mögliche Nachrüs-
zulässig. tungen in allen Stielen und Riegeln Leerrohre ein-
schließlich Einziehdraht für Kabel sowie Riegelöff-
(4) Alle Schrauben außer voll vorgespannten HV-
nungen vorgesehen werden sollen. Die erforderli-
Schrauben sind gegen selbständiges Lösen, z.B.
chen Leerrohrabmessungen und Krümmungsra-
durch Konterung mit Sicherungsmutter oder durch
dien sind vorzugeben.
Flüssigklebstoffe, lösbar zu sichern.
(2) Sind Kabelführungen vorgesehen, gelten fol-
gende Regelungen:
5.6 Korrosionsschutz
ʊ Die Leerrohre im Fundament bzw. Betonsockel
(1) In der Leistungsbeschreibung ist das Korrosi-
sind mindestens 50 mm über die Oberkante der
onsschutzsystem anzugeben.
Fußplatte der Tragkonstruktion zu führen.

6 Stand: 04/10
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ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 1 Verkehrszeichenbrücken

ʊ Die seitliche Einführung in das Fundament bzw. und horizontal sein. Als Aufstellwinkel sind 70° ge-
den Betonsockel ist wasserdicht zu schließen. genüber der Horizontalen anzunehmen.
ʊ In den Schotten und Aussteifungsblechen sind (4) Die Art der Schutzeinrichtungen (Rückenkorb,
Öffnungen so vorzusehen, dass die Leerrohre Steigschutzschienen) ist in der Leistungsbeschrei-
ohne Knicke durchgeführt werden können. bung festzulegen.
ʊ Am Eckpunkt zwischen Stiel und Riegel sind
die Besichtigungsöffnungen so anzuordnen, 5.9 Besichtigungsstege
dass eine ordnungsgemäße Kabeldurchführung
(1) Bei Straßen mit hoher Verkehrsbelastung, er-
möglich ist.
höhter Unfallgefahr und / oder bei Richtungsfahr-
ʊ Die Deckel der Besichtigungsöffnungen sind bahnen mit mindestens drei Fahrstreifen ein-
gegen Herabfallen mit Seilen oder Ketten zu si- schließlich Beschleunigungs- oder Verzögerungs-
chern. streifen je Richtung sollten VZB mit Besichtigungs-
stegen ausgestattet werden. In die Entscheidung
(3) Es sind Kabelleerrohre mit einer glatten In-
ist die Gefahr von Vandalismus (einschließlich
nenwandung zu verwenden.
Graffiti) einzubeziehen.
(4) Für Wechselverkehrszeichen ist eine Erdung
(2) VZB für Verkehrsbeeinflussungsanlagen sind
vorzusehen.
mit Besichtigungsstegen auszustatten.
(3) Bei VZB mit dünnen Riegeln bzw. bei Trag-
5.8 Steigleitern
konstruktionen mit Auskragungen können Besich-
(1) Sind Steigleitern vorgesehen, gelten folgende tigungsstege entfallen.
Regelungen:
(4) Die begehbare Breite des Besichtigungssteges
ʊ Die Steigleiter ist am Stiel der Tragkonstruktion darf 800 mm nicht unterschreiten.
fest anzubringen.
(5) Die Besichtigungsstege sind mit gesicherten
ʊ Die Leiter ist an der der Fahrbahn abgewandten Gitterrosten nach DIN 24537 (Maschenweite ca.
Seite oder in Fahrtrichtung hinter dem Stiel an- 10 x 20 [mm]), oder mit gleichwertigen Konstruk-
zuordnen. tionen, wie z.B. mit gesicherten (Halteklammern)
und rutschhemmenden (Bewertungsgruppe der
ʊ Die Leiterholme aus Rohrprofilen müssen oben
Rutschgefahr R 12) Blechprofilrosten und mit einer
geschlossen und unten offen sein. Die lichte
150 mm hohen umlaufenden Fußleiste zu verse-
Weite beträgt mindestens 300 mm.
hen.
ʊ An der Austrittsstelle auf den Besichtigungssteg
(6) In der Leistungsbeschreibung ist anzugeben,
sind die Leiterholme als Haltestangen mit einer
ob der Spalt zwischen Schild / Zeichengeber und
Durchstiegsbreite von mindestens 500 mm bis
dem Besichtigungssteg bzw. dem Riegel abge-
Geländerhöhe hochzuführen, um ein sicheres
deckt werden soll.
Ein- und Aussteigen zu ermöglichen. Die Halte-
stangen sind zur Aussteifung mit dem Geländer (7) Die zulässige Belastung des Besichtigungs-
zu verbinden. steges ist am Zugang deutlich erkennbar und
dauerhaft anzugeben.
ʊ Der lichte Abstand zwischen Sprosse und Stiel
der Tragkonstruktion muss an der engsten Stel- (8) Wenn der Riegel direkt begangen werden
le mindestens 150 mm betragen. kann, muss ein rutschhemmender Belag aufgeb-
racht werden.
ʊ Die Sprossen sind mit waagerechter Auftrittstie-
fe von mindestens 30 mm herzustellen. (9) Besichtigungsstege sind so anzuordnen, dass
die Befestigungselemente und die Tragkonstrukti-
ʊ Die Sprossenabstände dürfen 280 mm nicht
on der VZB ohne weitere Hilfsmittel zugänglich
überschreiten. Der vertikale Abstand zwischen
sind.
Austrittsstelle und oberster Sprosse darf nicht
mehr als 100 mm betragen. (10) Die Lauffläche ist allseitig durch Geländer zu
sichern, wenn nicht durch die vorhandene Kons-
(2) Um unbefugtes Besteigen der VZB zu verhin- truktion eine gleichwertige Sicherung gegeben ist.
dern, sind geeignete Maßnahmen oder technische
(11) Das Geländer ist durch zwei Zwischenholme
Vorrichtungen vorzusehen (z.B. Verschlusseinrich-
zu unterteilen. Die Geländerhöhe über der Laufflä-
tungen).
che beträgt 1,10 m.
(3) Um das sichere Aufstellen einer Anlegeleiter
zu gewährleisten, muss die Aufstellfläche befestigt

Stand: 04/10 7
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6 Annahmen für die (4) Die horizontale und vertikale Anordnung der
Schilder / Zeichengeber ist in der Leistungsbe-
Einwirkungen schreibung vorzugeben.
(5) Die Breite der Ersatzfläche des Ausfahrtspfeils
6.1 Eigenlasten beträgt 5 m.
(1) Die Eigenlasten der Konstruktion sind nach
DIN 1055-1 zu ermitteln. Dabei sind die Eigenlas- 6.2 Windlasten
ten von elektrischen Kabeln und von Kleinteilen,
z.B. an Stößen, durch Zuschläge angemessen zu (1) Sofern sich aus den tatsächlichen Abmessun-
berücksichtigen. gen keine höheren Beanspruchungen ergeben,
sind die Ersatzflächen nach Nr. 6.1 anzusetzen.
(2) Sofern sich aus den tatsächlichen Abmessun-
gen und Belastungen keine höheren Beanspru- (2) Der rechnerische horizontale Winddruck w
chungen ergeben, sind die Werte der Tabelle 9.1.1 rechtwinklig auf die Windangriffsflächen beträgt in
anzunehmen. Abhängigkeit von den Windzonen I bis IV (siehe
www.dibt.de - Aktuelles - Technische Baubestim-
mungen - Zuordnung der Windzonen nach Verwal-
Tabelle 9.1.1: Ersatzflächen und -lasten
tungsgrenzen):

1 Höhe Ersatz- Ersatz- ʊ Zone IV: w = 3,0 kN/m²


der Er- last g last g (Inseln der Deutschen Bucht)
satz- [kN/m2] [kN/m] ʊ Zone III: w = 2,0 kN/m²
fläche h (Nordsee- und Ostsee-Küstengebiet)
[m]
ʊ Zone II: w = 1,5 kN/m²
2 Schilder 5,00*) 0,4 (Norddeutsche Tiefebene)
retroreflektie- ʊ Zone I: w = 1,2 kN/m²
rend (übriges Gebiet)
0,5
innenbeleuch- ʊ für Kragarme in Zone I: w = 1,5 kN/m²
tete Verkehrs-
zeichen (3) Die Windzone ist in der Leistungsbeschreibung
vorzugeben. Für besonders exponierte Lagen sind
3 Außen- 0,2 spezielle Windlasten anzugeben.
beleuchtung
(4) In dem Windlastansatz sind Formbeiwerte und
Böeneinwirkung bereits berücksichtigt.
4 Wechselver- 1,50 1,0
kehrs- (5) In Höhenlagen von 800 m bis 1100 m über NN
zeichengeber sind in Windzone I die Werte der Zone II anzuset-
zen; über 1100 m ist in Zone I nach DIN EN 1991-
5 Ausfahrtpfeile 2,50 0,2 1-4 zu verfahren.
(VZ 333-20)
(6) In Stadtbereichen mit geschlossener Bebau-
ung darf der Winddruck w um 20 % abgemindert
*) Der Schwerpunkt der Ersatzfläche ist 0,5 m
werden. Dieses ist in der Leistungsbeschreibung
oberhalb der Riegelachse anzusetzen.
anzugeben.
Die angegebenen Ersatzlasten enthalten auch (7) Die rechnerische Windangriffsfläche ist die An-
die Eigenlasten der jeweiligen Befestigungs- sichtsfläche der VZB, einschließlich der Flächen
elemente. nach Nr. 6.1. Konstruktionsteile im Windschatten
erhalten keine Windlasten.
(3) Die Ersatzflächen für Zeile 2 der Tabelle 9.1.1
(8) Die Ersatzflächen sind so anzunehmen, dass
sind als durchgehendes Band über der befestigten
sich für den jeweiligen Nachweis die ungünstigste
Fahrbahn anzusetzen. Hiervon ist dann abzuwei-
Beanspruchung ergibt.
chen, wenn Teilbeschilderungen in bestimmten
Nachweisfällen ungünstigere Beanspruchungen (9) Für bestehende Fachwerkkonstruktionen sind
ergeben. Bei Tragkonstruktionen mit beidseitiger bei Nachrechnungen die Regelungen der DIN EN
Auskragung gehört hierzu auch die Beschilderung 1991-1-4 anzuwenden.
nur einer Auskragung.

8 Stand: 04/10
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 1 Verkehrszeichenbrücken

(10) Parallel zur Schilderebene ist in der Riegel- 7 Bemessung und Nachweise
achse horizontal eine Windersatzlast W anzuset-
zen. Sie beträgt in der Windzone I:
7.1 Allgemeines
ʊ WI =12 kN bei VZB mit Besichtigungssteg und
(1) Folgende Konstruktionsteile sind nachzuwei-
ʊ WI = 8 kN bei VZB ohne Besichtigungssteg. sen:
(11) Für andere Windzonen sind die Werte der ʊ die Tragkonstruktion einschließlich der Verbin-
Windersatzlast proportional zu den Werten für den dungen und Verankerungen,
Winddruck w zu erhöhen.
ʊ die Befestigungselemente und Besichtigungs-
einrichtungen sowie ihre Lasteinleitung in die
6.3 Schnee- und Eislasten Tragkonstruktion,
(1) Schneelasten sind nach DIN 1055-5 anzuset- ʊ der Betonsockel und
zen. Eislasten sind nicht zu berücksichtigen.
ʊ die Gründung.
(2) Die Schneelastzone ist in der Leistungsbe-
(2) Für die Bemessung und die Nachweise der
schreibung gemäß der Zuordnung der Schneelast-
Tragkonstruktion aus Stahl und der Befestigungs-
zonen nach Verwaltungsgrenzen (siehe
elemente gilt DIN 18800-1 bis -3. Für die Trag-
www.dibt.de - Aktuelles - Technische Baubestim-
konstruktion aus Aluminium gilt DIN 4113-1/A 1
mungen) vorzugeben.
und DIN 4113-2 in Verbindung mit DIN 4114 und
(3) Diese Schneelast ist auch für Gitterroste und der Richtlinie 012 „Beulsicherheitsnachweis für
vergleichbare Konstruktionen anzunehmen. Platten" des Deutschen Ausschusses für Stahlbau
(DASt Ri 012). Für den Nachweis der Betriebsfes-
tigkeit der Ankerschrauben, der Riegel-Stiel-
6.4 Temperaturschwankungen Verbindung und der Befestigungselemente ist Nr.
Es sind gleichmäßige Temperaturschwankungen 7.6 zu beachten.
von ± 35 K zu berücksichtigen.
(3) Für Gründungen und Betonsockel gelten Teil 2
Abschnitt 2 und Teil 3 Abschnitte 1 und 2.
6.5 Ersatzlasten für Personen (4) Bei Einwirkungskombinationen mit vollen
und Material Windlasten dürfen die halben Schneelasten ange-
Als Ersatzlasten für Personen und Material sind bei setzt werden. Eine gleichzeitige Einwirkung von
begehbaren VZB 1,0 kN/m2 oder 3,0 kN Einzellast Schneelasten und Lasten nach Nr. 6.5 braucht
an statisch ungünstigster Stelle anzusetzen. nicht berücksichtigt zu werden.
(5) Die Einwirkungen der Ersatzlasten für Fahr-
6.6 Lasten auf Geländer zeuganprall sind in den unmittelbar betroffenen
Bauteilen einschließlich der Einleitung in die unmit-
Für Geländer sind waagerecht in Holmhöhe jeweils telbar anschließenden Bauteile (Fundament, Bohr-
nach innen und nach außen Lasten von 0,5 kN/m pfahl etc.) zu verfolgen. Nachweise zur Einleitung
anzusetzen. der Lasten in den Baugrund sind nicht erforderlich.
(6) Die maßgebenden Einwirkungskombinationen
6.7 Fahrzeuganprall bzw. Lastfälle sind jeweils getrennt für die beiden
(1) Es gelten die RPS. Richtungen, in Rahmenebene und senkrecht zur
Rahmenebene zu bilden.
(2) Zur Bemessung des Stiels ist immer eine Er-
satzlast von 100 kN in einer Höhe von 1,25 m über
OK Straße in Rahmenebene oder senkrecht dazu 7.2 Nachweis der Tragsicherheit für
in jeweils ungünstigster Richtung zu berücksichti- Konstruktionsteile aus Stahl,
gen. Stahlbeton und Gründung
Zur Berechnung der Beanspruchungen aus den
6.8 Montagelasten Einwirkungen gilt folgende Einteilung:
Montagelasten sind entsprechend den Montage- a) Ständige Einwirkung
zuständen zu berücksichtigen.
ʊ Eigenlasten nach Nr. 6.1
b) Veränderliche Einwirkungen
ʊ Windlasten nach Nr. 6.2

Stand: 04/10 9
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 1 Verkehrszeichenbrücken

ʊ Schneelasten nach Nr. 6.3 7.4 Nachweis der Gebrauchs-


ʊ Temperaturschwankungen nach Nr. 6.4 tauglichkeit
ʊ Ersatzlasten für Personen (1) Die Verformungen der Tragkonstruktion dürfen
und Material nach Nr. 6.5 unter Gebrauchslasten folgende Werte nicht über-
schreiten (es sind alle Verformungsanteile zu be-
ʊ Lasten auf Geländer nach Nr. 6.6 rücksichtigen):
ʊ Montagelasten nach Nr. 6.8 – Stiele in Quer- und in Längsrichtung hS/150
c) Sonderlast – Riegel vertikal IR/200
ʊ Fahrzeuganprall nach Nr. 6.7 – Riegel horizontal IR/200
– Kragarm vertikal IK/200
7.3 Nachweis der Tragsicherheit – Kragarm horizontal l/100
für Konstruktionsteile aus Es bedeuten:
Aluminium
hS Stiellänge
(1) Für die Nachweise sind die Einwirkungen ein-
zuteilen in. lR Riegellänge

a) Hauptlasten (H) lK Kragarmlänge

ʊ Eigenlasten nach Nr. 6.1 l = hS + lK

ʊ Windlasten nach Nr. 6.2 (2) Vorgespannte Stöße dürfen sich unter den
Einwirkungen nicht öffnen.
ʊ Lasten auf Geländer nach Nr. 6.6
(3) Wird die Tragsicherheit von Tragkonstruktio-
ʊ Montagelasten nach Nr. 6.8 nen aus Stahl nach den Verfahren elastisch-
plastisch oder plastisch-plastisch nachgewiesen,
b) Zusatzlasten (Z) ist zusätzlich die Einhaltung des Grenzzustands
ʊ Schneelasten nach Nr. 6.3 „Beginn des Fließens" unter Gebrauchslasten
nachzuweisen.
ʊ Temperaturschwankungen nach Nr. 6.4
ʊ Ersatzlasten für Personen 7.5 Überhöhung
und Material nach Nr. 6.5 Die Durchbiegung des Riegels bzw. des Kragträ-
gers aus den vertikalen Eigenlasten nach Nr. 6.1
c) Sonderlast (S) ist durch Überhöhung auszugleichen. Eine verblei-
ʊ Fahrzeuganprall nach Nr. 6.7 bende Überhöhung von lR/500 bzw. lK/250 ist ein-
zurechnen.
(2) Ersatzlasten für Personen und Material sind
bei der Bemessung der Besichtigungsstege als
Hauptlasten anzusetzen. 7.6 Nachweis der Betriebsfestigkeit
(3) Die Hauptlasten bilden in ungünstigster Zu- (1) Für Ankerschrauben (SL-Verbindungen), Rie-
sammenstellung den Lastfall H, die Haupt- und gel-Stiel-Verbindungen (SLV-Verbindungen) und
Zusatzlasten in ungünstigster Zusammenstellung Befestigungselemente ist der Nachweis der Be-
den Lastfall HZ. triebsfestigkeit zu führen. Als ǻı ist die Spannung
infolge 30 % der ungünstigsten maximalen Wind-
(4) Die Sonderlast bildet zusammen mit ungünstig lasten anzusetzen. Die zulässige Spannungs-
wirkenden Hauptlasten in ungünstigster Zusam- schwingbreite ist der Ermüdungsfestigkeitskurve
menstellung den Lastfall HS. Hierbei ist der Si- der zugehörigen Kerbgruppe bei der Spannungs-
cherheitsfaktor mit 1,0 anzunehmen. spielzahl n = 1,5 107 zu entnehmen. Der Nach-
(5) Beim Nachweis der Tragkonstruktion nach der weis erfolgt nach DIN-Fachbericht „Stahlbrücken".
Theorie II. Ordnung sind Vorverformungen affin zur Der Betriebsfestigkeitsnachweis bei vorgespannten
Verformungsfigur des niedrigsten Eigenwertes an- Schrauben hinsichtlich Scherbeanspruchung kann
zunehmen. Die Größe der Auslenkung am Kopf entfallen.
der Stiele ist dabei mit hs/200 festzulegen. Dabei (2) Der Zahlenwert der Teilsicherheitsbeiwerte für
bezeichnet hs die Stiellänge. die Ermüdungsbelastung JFf und der für die Ermü-
dungsfestigkeit JMf ist jeweils 1,00.

10 Stand: 04/10
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 1 Verkehrszeichenbrücken

7.7 Nachweis der Lagesicherheit (8) Die Zusätzlichen Technischen Vertragsbedin-


gungen und Richtlinien für die Sicherung von Ar-
(1) Der Nachweis der Lagesicherheit umfasst die
beitsstellen an Straßen (ZTV-SA) sind zu beach-
Nachweise der Sicherheit nach DIN 1054 gegen
ten.
Gleiten und Umkippen. Die Lagesicherheit ist, so-
fern sie nicht zweifelsfrei feststeht, für Gründungs- (9) Die Montage der Tragkonstruktion muss durch
fugen nachzuweisen. einen Vertreter des Herstellers überwacht werden.
(2) Der Nachweis der Sicherheit gegen Abheben
und Umkippen ist zusätzlich zu den Nachweisen 9 Qualitätssicherung
zu führen, die in den Bemessungsnormen für den (1) Für die Prüfungen und die Überwachung des
Gebrauchszustand und / oder den rechnerischen Betons und des Betonstahles gilt Teil 3 Abschnitte
Bruchzustand gefordert sind. Er ist erbracht, wenn 1 und 2.
in den untersuchten Fugen die aufnehmbaren
Schnittgrößen, ermäßigt durch Division mit den (2) In der Leistungsbeschreibung ist anzugeben,
Widerstands-Teilsicherheitsbeiwerten, mindestens ob eine Fremdüberwachung auf der Baustelle er-
gleich denen sind, die sich aus den mit den Last- forderlich ist.
Teilsicherheitsbeiwerten vervielfachten Lasten er- (2) Der Fertigstellungstermin der Tragkonstruktion
geben. ist dem Auftraggeber so frühzeitig anzugeben,
dass die Werksabnahme vor dem Aufbringen des
7.8 Bodenpressungen Korrosionsschutzes vorgenommen werden kann.

Es gilt DIN 1054. Darüber hinaus ist nachzuwei- (3) Für die Werkstoffe Stahl bzw. Aluminium der
sen, dass unter halben Windlasten keine klaffende Tragkonstruktion ist nach DIN EN 10204 das Ab-
Bodenfuge auftritt. nahmeprüfzeugnis 3.2 oder Abnahmeprüfzeugnis
3.1 in Verbindung mit einer Materialbescheinigung
einer anerkannten Stelle einschließlich Material-
8 Herstellung beprobung erforderlich. Diese sind im Rahmen der
Fertigungsüberwachung dem Auftraggeber vor
(1) Für die Ausführung von VZB in Stahl ist
Beginn der Fertigung vorzulegen.
DIN 18800-7 zugrundezulegen.
(4) Dem Auftraggeber sind rechtzeitig die Ausfüh-
(2) Für die Ausführung von VZB in Aluminium
rungsunterlagen gemäß Teil 1 zur Prüfung und
DIN V 4113-3 zugrundezulegen.
Genehmigung vorzulegen.
(3) In die Leistungsbeschreibung ist aufzuneh-
(5) Für die statisch konstruktive Prüfung ist ein
men, in welchem Umfang Sperrungen des Ver-
vom Auftraggeber zu benennender Prüfingenieur
kehrsweges zum Zwecke der Herstellung der VZB
zu beauftragen, soweit die Prüfung nicht vom
zugelassen werden und ob der Auftragnehmer ei-
Straßenbaulastträger selbst durchgeführt wird.
nen Verkehrszeichenplan zu erstellen hat.
(6) Die fachtechnische Durchführung soll von der
(4) Die Verkehrssicherheit ist während der Hers-
für den Ingenieurbau zuständigen Abteilung des
tellung der Gründungen bzw. der Betonsockel und
Auftraggebers erfolgen.
während der Montage der Tragkonstruktion vom
Auftragnehmer zu gewährleisten. (7) Die Fertigungsüberwachung der Tragkonstruk-
tion und des Korrosionsschutzes im Werk und die
(5) Vom Auftragnehmer sind sämtliche Maße für
Überwachung der Montage werden durch eine
Fundamente, Brückenlängen und dgl. zu überprü-
Überwachungsstelle des Auftraggebers oder durch
fen.
eine vom Auftraggeber beauftragte qualifizierte
(6) Der Auftragnehmer hat vor der Montage der Überwachungsstelle durchgeführt.
Tragkonstruktion Lage und Höhe der Anker-
(8) Für das Schweißen der Tragkonstruktion aus
schrauben des Fußpunktes zur Kontrolle der Ein-
Stahl ist die Herstellerqualifikation DIN 18800-7
haltung der zulässigen Abweichungen aufzumes-
Klasse E mit der Erweiterung für Verkehrszeichen-
sen und das Ergebnis dem Auftraggeber vorzule-
brücken erforderlich.
gen.
(9) Für das Schweißen der Tragkonstruktion aus
(7) Die maximalen Abweichungen der Anker-
Aluminium ist die Richtlinie zum Schweißen von
schrauben des Fußpunktes in Lage und Höhe sind
tragenden Bauteilen aus Aluminium anzuwenden.
durch den Auftragnehmer vorzugeben, statisch
Es sind die Anforderungen entsprechend Klasse C
nachzuweisen und auf der Ausführungszeichnung
nach DIN V 4113-3 zugrundezulegen.
anzugeben.
(10) Die Herstellerqualifikation (Eignungsnachweis)
ist mit dem Angebot vorzulegen.

Stand: 04/10 11
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 9 Bauwerke - Abschnitt 1 Verkehrszeichenbrücken

(11) Schweißnähte müssen grundsätzlich der Be-


wertungsgruppe B für Stahl nach DIN EN
ISO 5817 bzw. für Aluminium DIN EN ISO 10042
entsprechen. Wenn Schweißnähte technisch nicht
in Bewertungsgruppe B ausführbar sind, ist durch
Einordnung in die Bewertungsgruppe C die Be-
anspruchung auf 75 % der zulässigen Werte zu
begrenzen. Diese Einordnung bedarf der Zustim-
mung des Auftraggebers und muss in den Ausfüh-
rungsplänen gekennzeichnet sein.

10 Vermessung
Die vorgegebenen Randabstände und Durch-
fahrtshöhen sind durch Vermessung nachzuwei-
sen und in der Bestandsübersichtzeichnung zu do-
kumentieren.

12 Stand: 04/10
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen


ZTV-ING Teil 9 Bauwerke Abschnitt 2 Bewegliche Brücken

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 9
Bauwerke

Abschnitt 2
Bewegliche Brücken

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 9 Bauwerke Abschnitt 2 Bewegliche Brücken

In Bearbeitung

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen


ZTV-ING Teil 9 Bauwerke Abschnitt 3 Lärmschutzwände

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 9
Bauwerke

Abschnitt 3
Lärmschutzwände

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 9 Bauwerke Abschnitt 3 Lärmschutzwände

Es gelten die Zusätzlichen Technischen Vertragsbe-


dingungen und Richtlinien für die Ausführung von
Lärmschutzwänden an Straßen (ZTV-Lsw) ein-
schließlich der Entwurfs- und Berechnungsgrund-
lagen für Bohrpfahlgründungen und Stahlpfosten von
Lärmschutzwänden an Straßen (Ergänzungen zu
den ZTV-Lsw).

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen


ZTV-ING Teil 9 Bauwerke Abschnitt 4 Wellstahlbauwerke

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 9
Bauwerke

Abschnitt 4
Wellstahlbauwerke

Stand: 12/07 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 1


ZTV-ING Teil 9 Bauwerke Abschnitt 4 Wellstahlbauwerke

Es gelten die Richtlinien für den Entwurf und die


Ausbildung von Ingenieurbauten (RE-ING) (In Bear-
beitung). Bis auf Weiteres gelten die Bedingungen
für die Anwendung von Wellstahlrohren (ARS Nr. 20/
1997 und ARS 12/1998).

2 Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056 Stand: 12/07


Inhaltsverzeichnis

Bundesanstalt für Straßenwesen

Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen und Richtlinien
für Ingenieurbauten

ZTV-ING

Teil 10
Anhang

Abschnitt 1
Normen und sonstige
Technische Regelwerke

Stand: 04/10 Verkehrsblatt-Sammlung S 1056 1

1
ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke

Inhalt Seite

1 Normen ................................................ 3

2 Zusätzliche Technische Vertrags-


bedingungen und Richtlinien ........... 15

3 Technische Lieferbedingungen
und Technische Prüfvorschriften .... 16

4 Sonstige Technische Regelwerke .... 18

5 Bezugsquellen.................................... 21

2 Stand: 04/10
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke

1 Normen 1)

Norm Titel Teil-Abschnitt


DIN EN 124 Aufsätze und Abdeckungen für Verkehrsflächen – Baugrund- 5-1, 8-5
sätze, Prüfungen, Kennzeichnung, Güteüberwachung
DIN EN ISO 128-20 Technische Zeichnungen; Allgemeine Grundlagen der Dar- 1-2
stellung – Teil 20: Linien Grundregeln; (ISO 128-20: 1996)
Deutsche Fassung von EN ISO 128-20: 2001
DIN ISO 128-24 Technische Zeichnungen – Allgemeine Grundlagen der Dar- 1-2
stellung – Teil 24: Linien in Zeichnungen der mechanischen
Technik; Deutsche Fassung von ISO 128-24: 1999
DIN EN 197-1 Zement-Teil 1: Zusammensetzung, Anforderungen und Kon- 3-1, 3-4
formitätskriterien von Normalzement; Deutsche Fassung von
EN 197-1: 2000 + A1: 2004
DIN EN 197-4 Zement-Teil 4: Zusammensetzung, Anforderungen und Kon- 3-1
formitätskriterien von Hochofenzement mit niedriger An-
fangsfestigkeit; Deutsche Fassung von EN 197-4: 2004
DIN EN 206-1 Beton-Teil 1: Festlegung, Eigenschaften, Herstellung und 3-1
Konformität; Deutsche Fassung EN 2006-1: 2000
DIN 267-10 Mechanische Verbindungselemente; Technische Lieferbe- 4-3, 8-4
dingungen; Teil 10: Feuerverzinkte Teile
DIN EN 287-1 Prüfung von Schweißern; Schmelzschweißern – Teil 1: 4-1
Stähle
DIN EN 295 Steinzeugrohre und Formstücke sowie Rohrverbindungen 5-1
für Abwasserleitungen und –kanäle
DIN EN 445 Einspressmörtel für Spannglieder – Prüfverfahren; Deutsche 3-2
Fassung EN 445: 1996
DIN EN 446 Einpressmörtel für Spannglieder – Einpressverfahren; Deut- 3-2
sche Fassung von EN 446: 1996
DIN EN 447 Einpressmörtel für Spannglieder – Anforderungen für übli- 3-2
chen Einpressmörtel; Deutsche Fassung von EN 447: 1996
DIN 459 Baustoffmaschinen – Mischer für Beton und Mörtel 4-3
DIN ISO 565 Analysesiebe; Metalldrahtgewebe, Lochbleche und galvani- 3-4
sche Lochbleche; Nennöffnungsweiten
DIN EN 573-3 Aluminium und Aluminiumlegierungen – Chemische Zu- 8-4, 9-1
sammensetzung und Form von Halbzeug – Teil 3: Chemi-
sche Zusammensetzung; Deutsche Fassung EN 573-3: 1994
DIN EN 573-4 Aluminium und Aluminiumlegierungen – Chemische Zu- 5-4, 8-4
sammensetzung und Form von Halbzeug – Teil 4: Erzeug-
nisformen; Deutsche Fassung EN 573-4: 2004
DIN EN 755-2 Aluminium und Aluminiumlegierungen – Stranggepresste 8-4
Stangen, Rohre und Profile; Teil 2 – Mechanische Eigen-
schaften; Deutsche Fassung EN 755-2: 1997
DIN 824 Technische Zeichnungen; Faltung auf Ablageformat 1-2
DIN EN 877 Rohre und Formstücke aus Gusseisen, deren Verbindun- 4-3
gen und Zubehör zur Entwässerung von Gebäuden – An-
forderungen, Prüfverfahren und Qualitätssicherung

Stand: 04/10 3
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke

Norm Titel Teil-Abschnitt


DIN EN ISO 898 Mechanische Eigenschaften von Verbindungselementen 8-1, 9-1
aus Kohlenstoffstahl und legiertem Stahl
DIN EN 934-2 Zusatzmittel für Beton, Mörtel und Einpressmörtel – Teil 2: 3-1
Betonzusatzmittel; Definitionen und Anforderungen, Kon-
formität, Kennzeichnung und Beschriftung; Deutsche Fas-
sung EN 934-2: 2001
DIN EN 934-4 Zusatzmittel für Beton, Mörtel und Einpressmörtel – Teil 4: 3-1
Zusatzmittel für Einpressmörtel für Spannglieder; Definitio-
nen und Anforderungen, Konformität, Kennzeichnung und
Beschriftung; Deutsche Fassung EN 934-4: 2001
DIN EN 1015-3 Prüfverfahren für Mörtel für Mauerwerk – Teil 3: Bestim- 3-4
mung der Konsistenz von Frischmörtel mit Ausbreittisch
DIN 1045-2 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton – Teil 2: 3-1
Beton; Festlegung, Eigenschaften, Herstellung und Kon-
formität
DIN 1045-3 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton – Teil 3: 1-2, 3-2, 3-3
Bauausführung
DIN 1045-4 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton – Teil 4: 3-1
Ergänzende Regeln für die Herstellung und die Konformität
von Fertigteilen
DIN 1048-5 Prüfverfahren für Beton – Teil 5: Festbeton, gesondert her- 5-2
gestellte Probekörper
DIN 1052 Entwurf, Berechnung und Bemessung von Holzbauwerken 1-2, 2-1
– Allgemeine Bemessungsregeln und Bemessungsregeln
für den Hochbau
DIN 1053-1 Mauerwerk – Teil 1: Berechnung und Ausführung 3-6
DIN 1054 Baugrund; Sicherheitsnachweise im Erd- und Grundbau 2-1, 2-2, 2-3, 2-4,
5-2, 5-3, 6-2, 9-1
DIN 1055 Einwirkungen auf Tragwerke 5-2
DIN 1055-1 Einwirkungen auf Tragwerke – Teil 1:Wichten und Flächen- 9-1
lasten von Baustoffen, Bauteilen und Lagerstoffen
DIN 1055-5 Lastannahmen für Bauten; Verkehrslasten, Schneelast und 6-3, 9-1
Eislast
DIN 1072 Straßen- und Wegbrücken; Lastannahmen 8-1, 9-1
DIN 1076 Ingenieurbauwerke im Zuge von Straßen und Wegen; Über- 1-1, 1-2, 3-4, 3-5,
wachung und Prüfung 4-3, 5-1, 9-1
DIN EN 1123 Rohre und Formstücke aus längsnahtgeschweißtem, feuer- 5-1
verzinktem Stahlrohr mit Steckmuffe für Abwasserleitungen
DIN 1164 Zement mit besonderen Eigenschaften 3-4
DIN 1164-10 Zement mit besonderen Eigenschaften – Teil 10: Zusam- 3-1
mensetzung, Anforderungen und Übereinstimmungsnach-
weis von Normalzement mit besonderen Eigenschaften
DIN 1164-11 Zement mit besonderen Eigenschaften – Teil 11: Zusam- 3-1
mensetzung, Anforderungen und Übereinstimmungsnach-
weis von Zement mit verkürztem Erstarren

4 Stand: 04/10
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke

Norm Titel Teil-Abschnitt


DIN V 1201 Rohre und Formstücke aus Beton, Stahlfaserbeton und 5-1
Stahlbeton für Abwasserleitungen und -kanäle - Typ 1 und
Typ 2 - Anforderungen, Prüfung und Bewertung der Kon-
formität
DIN 1229 Einheitsgewichte für Aufsätze und Abdeckungen für Ver- 5-1, 8-5
kehrsflächen
DIN EN 1253 Abläufe für Gebäude 8-5
DIN EN 1337 Lager im Bauwesen 8-3
DIN EN 1337-1 Lager im Bauwesen – Teil 1: Allgemeine Regelungen; 4-3, 8-3
Deutsche Fassung EN 1337-1:2000
DIN EN 1337-2 Lager im Bauwesen – Teil 2: Gleitteile; Deutsche Fassung 8-3
EN 1337-2:2004
DIN EN 1337-3 Lager im Bauwesen – Teil 3: Elastomerlager; Deutsche 8-3
Fassung EN 1337-3:2005
DIN EN 1337-5 Lager im Bauwesen – Teil 5: Topflager; Deutsche Fassung 8-3
EN 1337-5:2005
DIN EN 1367-6 Prüfverfahren für thermische Eigenschaften und Verwitte- 3-1
rungsbeständigkeit von Gesteinskörnungen – Teil 6: Be-
ständigkeit gegen Frost-Tau-Wechsel in der Gegenwart von
Salz (NaCl); Deutsche Fassung EN 1367-6: 2008
DIN EN 1401-1 Kunststoff-Rohrleitungssysteme für erdverlegte drucklose 5-1
Abwasserkanäle und -leitungen - Weichmacherfreies Poly-
vinylchlorid (PVC-U) - Teil 1: Anforderungen an Rohre,
Formstücke und das Rohrleitungssystem
DIN EN 1427 Bitumen und bitumenhaltige Bindemittel – Bestimmung des 7-1, 7-2
Erweichungspunktes – Ring- und Kugel-Verfahren; Deut-
sche Fassung EN 1427:1999
DIN EN 1433 Entwässerungsrinnen für Verkehrsflächen - Klassifizierung, 5-1
Bau- und Prüfgrundsätze, Kennzeichnung und Beurteilung
der Konformität
DIN 1451-4 Schriften; Serifenlose Linear-Antiqua; Schablonenschrift für 8-3
Gravieren und andere Verfahren
DIN EN ISO 1461 Durch Feuerverzinken auf Stahl aufgebrachte Zinküberzüge 4-3, 8-4, 9-1
(Stückverzinken) – Anforderungen und Prüfungen
(ISO 1461: 1999); Deutsche Fassung EN ISO 1461:1999
DIN EN 1504 Produkte und Systeme für den Schutz und die Instandset- 3-4
zung von Betontragwerken – Definitionen, Anforderungen,
Qualitätsüberwachung und Beurteilung der Konformität
DIN EN 1504-2 Produkte und Systeme für den Schutz und die Instandset- 3-4
zung von Betontragwerken – Definitionen, Anforderungen,
Qualitätsüberwachung und Beurteilung der Konformität –
Teil 2: Oberflächenschutzsysteme für Beton; Deutsche
Fassung EN 1504-2:2004
DIN EN 1536 Ausführung von besonderen geotechnischen Arbeiten (Spe- 2-1, 2-2
zialtiefbau) – Bohrpfähle; Deutsche Fassung EN 1536: 1999
DIN EN 1537 Ausführung von besonderen geotechnischen Arbeiten 1-2
(Spezialtiefbau) – Verpressanker; Deutsche Fassung
EN 1937: 1999 + AC:2000

Stand: 04/10 5
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke

Norm Titel Teil-Abschnitt


DIN EN 1538 Ausführung von besonderen geotechnischen Arbeiten 2-1, 2-4
(Spezialtiefbau) – Schlitzwände; Deutsche Fassung
EN 1538: 2000
DIN EN 1542 Produkte und Systeme für den Schutz und die Instandset- 1-3, 3-4
zung von Betontragwerken – Prüfverfahren – Messung der
Haftfestigkeit im Abreißversuch; Deutsche Fassung
EN 1542:1999
DIN EN 1706 Aluminium und Aluminiumlegierungen – Gussstücke – Che- 5-4
mische Zusammensetzung und mechanische Eigenschaf-
ten; Deutsche Fassung EN 1706:1997
DIN EN 1852-1 Kunststoff-Rohrleitungssysteme für erdverlegte Abwasser- 5-1
kanäle und -leitungen - Polypropylen (PP) - Teil 1: Anforde-
rungen an Rohre, Formstücke und das Rohrleitungssystem
DIN 1910-3 Schweißen, Teil 3: Schweißen von Kunststoffen; Verfahren 3-3
DIN 1961 VOB Verdingungsordnung für Bauleistungen, Teil B: Allge- 1-1, 4-3, 7-5
meine Vertragsbedingungen für die Ausführung von Bauleis-
tungen
DIN EN 1991-1-4 Eurocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke – Teil 1-4: Allge- 9-1
meine Einwirkungen, windlasten; Deutsche Fassung EN
1991-1-4:2005
DIN 1996-13 Prüfung von Asphalt; Eindringversuch mit ebenem Stempel 7-1
DIN EN ISO 2409 Lacke und Anstrichstoffe – Gitterschnittprüfung (ISO 2409: 4-3
1992); Deutsche Fassung EN ISO 2409:1994
DIN EN ISO 2431 Lacke und Anstrichstoffe – Bestimmung der Auslaufzeit mit 4-3
Auslaufbechern (ISO 2431:1993, einschließlich Technische
Korrektur 1:1994); Deutsche Fassung EN ISO 2431:1996
DIN EN ISO 2808 Beschichtungsstoffe – Bestimmung der Schichtdicke 4-3
(ISO 2808:2007); Deutsche Fassung EN ISO 2808:2007
DIN 3060 Drahtseile aus Stahldrähten; Rundlitzenseil 6 x 19 Standard 8-4
DIN 3066 Drahtseile aus Stahldrähten; Rundlitzenseil 6 x 37 Standard 8-4
DIN EN ISO 3098 Technische Produktdokumentation – Schriften 1-2
DIN EN ISO 3506 Mechanische Eigenschaften von Verbindungselementen aus 3-6, 4-1, 5-1, 5-3,
nicht rostenden Stählen 8-4, 8-5, 8-6, 9-1
DIN EN ISO 3506-1 Mechanische Eigenschaften von Verbindungselementen aus 8-1
nicht rostenden Stählen – Teil 1: Schrauben; Deutsche Fas-
sung EN ISO 3506-1:2008
DIN EN ISO 3506-2 Mechanische Eigenschaften von Verbindungselementen aus 8-1
nicht rostenden Stählen – Teil 2: Muttern; Deutsche Fassung
EN ISO 3506-2:2008
DIN EN ISO 4017 Sechskantschrauben mit Gewinde bis Kopf – Produktklas- 8-4
sen A und B (ISO 4017:1999); Deutsche Fassung
EN ISO 4017:2000
DIN 4020 Geotechnische Untersuchungen für bautechnische Zwecke 2-1, 2-2. 2-3, 2-4,
5-1, 5-2
DIN 4023 Baugrund- und Wasserbohrungen; Zeichnerische Darstel- 1-2
lung der Ergebnisse
DIN 4030 Beurteilung betonangreifender Wässer, Böden und Gase 5-1, 5-2, 5-5

6 Stand: 04/10
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ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke

Norm Titel Teil-Abschnitt


DIN 4030-1 Beurteilung betonangreifender Wässer, Böden und Gase 2-4
– Teil 1: Grundlagen und Grenzwerte
DIN EN ISO 4032 Sechskantmuttern, Typ 1 – Produktklassen A und B 8-4
(ISO 4032:1999); Deutsche Fassung EN ISO 4032:2000
DIN ISO 4066 Zeichnungen für das Bauwesen – Stabliste 1-2
DIN 4084 Baugrund; Gelände- und Böschungsbruchberechnungen 2-1
DIN 4085 Baugrund; Berechnung des Erddrucks 2-1, 5-2
DIN 4102 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen 5-1, 5-2
DIN 4102-12 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen – Teil 12: 5-4
Funktionserhalt von elektrischen Kabelanlagen; Anforderun-
gen und Prüfungen
DIN 4107 Baugrund; Setzungsbeobachtungen an entstehenden und 1-2
fertigen Bauwerken
DIN 4113-1 Aluminiumkonstruktionen unter vorwiegend ruhender Belas- 8-4, 9-1
tung; Berechnung und bauliche Durchbildung
DIN 4113-1/A1 Aluminiumkonstruktionen unter vorwiegend ruhender Belas- 5-4
tung; Berechnung und bauliche Durchbildung mit Änderung A1
DIN 4113-2 Aluminiumkonstruktionen unter vorwiegend ruhender Belas- 9-1
tung – Teil 2: Berechnung geschweißter Aluminiumkonstruk-
tionen
DIN V 4113-3 Aluminiumkonstruktionen unter vorwiegend ruhender Belas- 9-1
tung – Teil 3: Ausführung und Herstellerqualifikation
DIN 4114 Stahlbau; Stabilitätsfälle (Knickung, Kippung, Beulung), Be- 9-1
rechungsgrundlagen; Vorschriften
DIN 4123 Ausschachtungen, Gründungen und Unterfangungen im Be- 2-1, 2-2
reich bestehender Gebäude
DIN 4124 Baugruben und Gräben – Böschungen, Verbau, Arbeits- 1-2, 2-1
raumbreiten
DIN 4125 Verpressanker; Kurzzeitanker und Daueranker; Bemessung, 2-1, 5-1
Ausführung und Prüfung (Fassung 1990-11)
DIN 4126 Nachweis der Standsicherheit von Schlitzwänden 2-1, 5-3
DIN 4127 Erd- und Grundbau; Schlitzwandtone für stützende Flüssig- 2-1
keiten; Anforderungen, Prüfverfahren, Lieferung, Güteüber-
wachung
DIN 4141-13 Lager im Bauwesen – Teil 13: Führungslager und Festhalte- 8-3
konstruktionen – Bemessung und Herstellung
DIN 4150-1 Erschütterungen im Bauwesen – Teil 1: Vorermittlung von 2-1
Schwingungsgrößen
DIN 4150-2 Erschütterungen im Bauwesen – Teil 2: Einwirkungen auf 2-1
Menschen in Gebäuden
DIN 4150-3 Erschütterungen im Bauwesen – Teil 3: Einwirkungen auf 2-1
bauliche Anlagen
DIN 4235 Verdichten von Beton durch Rütteln 5-1
DIN 4421 Traggerüste; Berechnung, Konstruktion und Ausführung 1-2, 5-1, 6-1

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Norm Titel Teil-Abschnitt


DIN EN ISO 4624 Beschichtungsstoffe – Abreißversuch zur Beurteilung der 4-3
Haftfestigkeit (ISO 4624:2002); Deutsche Fassung
EN ISO 4624:2003
DIN EN ISO 4762 Zylinderschrauben mit Innensechskant (ISO 4762:2004); 8-3
Deutsche Fassung EN ISO 4762:2004
DIN 5401 Wälzlager – Kugeln für Wälzlager und allgemeinen Indust- 7-2, 7-5
riebedarf
DIN EN ISO 5457 Technische Produktdokumentation – Formate und Gestal- 1-2
tung von Zeichnungsvordrucken (ISO 5457: 1999);
Deutsche Fassung EN ISO 5457: 1999
DIN EN ISO 5817 Schweißen – Schmelzschweißverbindungen an Stahl, 9-1
Nickel, Titan und deren Legierungen (ohne Strahlschwei-
ßen) – Bewertungsgruppen von Unregelmäßigkeiten (ISO
5817:2003 + Cor. 1:2006); Deutsche Fassung EN ISO
5817:2007
DIN 6771-1 Schriftfelder für Zeichnungen, Pläne und Listen 1-2
DIN 6771-2 Vordrucke für technische Unterlagen; Stückliste 1-2
DIN EN ISO 7090 Flache Scheiben mit Fase – Normale Reihe, Produktklasse 8-4
A (ISO 7090:2000); Deutsche Fassung EN ISO 7090:2000
DIN 7865-1 Elastomer-Fugenbänder zur Abdichtung von Fugen in Beton 3-3
– Teil 1: Form und Maße
DIN 7865-2 Elastomer-Fugenbänder zur Abdichtung von Fugen in Beton 3-3
– Teil 2: Werkstoff-Anforderungen und Prüfung
DIN 8061 Rohre aus weichmacherfreiem Polyvinylchlorid - Allgemeine 5-1
Qualitätsanforderungen
DIN 8062 5-1
Rohre aus weichmacherfreiem Polyvinylchlorid (PVC-U, PVC-
HI); Maße
DIN 8074 5-1
Rohre aus Polyethylen (PE) - PE 63, PE 80, PE 100, PE-
HD – Maße
DIN 8075 Rohre aus Polyethylen (PE) – PE 63, PE 80, PE 100, PE- 5-1
HD – Allgemeine Güteanforderungen, Prüfungen
DIN 8077 5-1
Rohre aus Polypropylen (PP) - PP-H, PP-B, PP-R, PP-
RCT – Maße
DIN 8078 5-1
Rohre aus Polypropylen (PP) - PP-H, PP-B, PP-R, PP-
RCT - Allgemeine Güteanforderungen, Prüfung
DIN EN ISO 8501-1 Vorbereitung von Stahloberflächen vor dem Auftragen von 4-3
Beschichtungsstoffen – Visuelle Beurteilung der Oberflä-
chenreinheit – Teil 1: Rostgrade und Oberflächenvorberei-
tungsgrade von unbeschichteten Stahloberflächen und
Stahloberflächen nach ganzflächigem Entfernen vorhande-
ner Beschichtungen (ISO 8501-1:1988); Deutsche Fassung
EN ISO 8501-1:2001
DIN EN ISO 8502 Vorbereitung von Stahloberflächen vor dem Auftragen von 4-3
Beschichtungsstoffen – Prüfungen zum Beurteilen der Ober-
flächenreinheit (ISO 8502); Deutsche Fassung EN ISO 8502

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Norm Titel Teil-Abschnitt


DIN EN ISO 8503-1 Vorbereitung von Stahloberflächen vor dem Auftragen von 4-3
Beschichtungsstoffen – Rauheitskenngrößen von gestrahl-
ten Stahloberflächen – Teil 1: Anforderungen und Begriffe
für ISO-Rauheitsvergleichsmuster zur Beurteilung gestrahl-
ter Oberflächen (ISO 8503-1:1988); Deutsche Fassung
EN ISO 8503-1:1995
DIN EN ISO 8503-2 Vorbereitung von Stahloberflächen vor dem Auftragen von 4-3
Beschichtungsstoffen – Rauheitskenngrößen von gestrahl-
ten Stahloberflächen – Teil 2: Verfahren zur Prüfung der
Rauheit von gestrahltem Stahl; Vergleichsmusterverfahren
(ISO 8503-2:1988); Deutsche Fassung EN ISO 8503-2:1995
DIN EN 10025 Warmgewalzte Erzeugnisse aus unlegierten Baustählen; 4-1, 5-1, 8-1, 8-4,
Technische Lieferbedingungen 8-5, 8-6, 9-1
DIN EN 10088 Nichtrostende Stähle 4-1, 4-3, 5-1, 5-3,
8-1, 8-2, 8-4, 8-5,
8-6
DIN EN 10088-1 Nichtrostende Stähle – Teil 1: Verzeichnis der nichtrosten- 3-6
den Stähle; Deutsche Fassung EN 10088-1: 1995
DIN EN 10088-2 Nichtrostende Stähle – Teil 2: Technische Lieferbedingun- 3-6, 7-1
gen für Blech und Band für allgemeine Verwendung;
Deutsche Fassung EN 10088-2:1995
DIN EN 10088-3 Nichtrostende Stähle – Teil 3: Technische Lieferbedingun- 3-6
gen für Halbzeug, Stäbe, Walzdraht und Profile für allgemei-
ne Verwendung; Deutsche Fassung EN 10088-3:1995
DIN EN 10155 Wetterfeste Baustähle; Technische Lieferbedingungen 4-1
DIN EN 10204 Metallische Erzeugnisse; Arten von Prüfbescheinigungen; 3-4, 4-1, 4-3, 5-4,
Deutsche Fassung EN 10204:2004 8-1, 8-4, 9-1
DIN EN 10210 Warmgefertigte Hohlprofile für den Stahlbau aus unlegierten 9-1
Baustählen und aus Feinkornbaustählen; Deutsche Fassung
EN 10210:2006
DIN EN 10219 Kaltgefertigte geschweißte Hohlprofile für den Stahlbau aus 8-4, 9-1
unlegierten Baustählen und aus Feinkornbaustählen; Deut-
sche Fassung EN 10210:2006
DIN EN 10220 Nahtlose und geschweißte Stahlrohre; Allgemeine Tabellen 8-4
für Maße und längenbezogene Masse; Deutsche Fassung
EN 10220:2002
DIN EN 10248-1 Warmgewalzte Spundbohlen aus unlegierten Stählen 2-1, 2-2
– Teil 1: Technische Lieferbedingungen; Deutsche Fassung
EN 10248-1:1995
DIN EN 10248-2 Warmgewalzte Spundbohlen aus unlegierten Stählen 2-1, 2-2
– Teil 2: Grenzabmaße und Formtoleranzen; Deutsche
Fassung EN 10248-2:1995
DIN EN ISO 11126 Vorbereitung von Stahloberflächen vor dem Auftragen von 7-4, 7-5
Beschichtungsstoffen – Anforderungen an nichtmetallische
Strahlmittel
DIN EN 12063 Ausführung von besonderen geotechnischen Arbeiten (Spe- 2-1, 2-2
zialtiefbau) – Spundwandkonstruktionen; Deutsche Fassung
EN 12063:1999

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Norm Titel Teil-Abschnitt


DIN EN 12110 Tunnelbaumaschinen - Druckluftschleusen – Sicherheits- 5-3
technische Anforderungen; Deutsche Fassung
EN 12110:2002
DIN EN 12336 Tunnelbaumaschinen - Schildmaschinen, Pressbohrmaschi- 5-3
nen, Schneckenbohrmaschinen, Geräte für die Errichtung
der Tunnelauskleidung - Sicherheitstechnische Anforderun-
gen; Deutsche Fassung EN 12336:2005
E DIN EN 12390-9 Prüfung von Festbeton – Teil 9: Frost- und Frost-Tau- 3-2
salzwiderstand - Abwitterung; Deutsche Fassung
prEN 12390-9: 2002
DIN CEN/TS 12390-9 Prüfung von Festbeton – Teil 9: Frost- und Frost-Tau- 3-1
salzwiderstand - Abwitterung; Deutsche Fassung
CEN/TS 12390-9: 2006
DIN EN 12591 Bitumen und bitumenhaltige Bindemittel – Anforderungen an 7-4
Straßenbaubitumen; Deutsche Fassung EN12591:2009
DIN EN 12593 Bitumen und bitumenhaltige Bindemittel – Bestimmung des 7-1, 7-2
Brechpunktes nach Fraaß; Deutsche Fassung EN 12593: 1999
DIN EN 12620 Gesteinskörnungen für Beton; Deutsche Fassung EN 12620: 2002 3-1, 3-4
DIN EN 12699 Ausführung spezieller geotechnischer Arbeiten (Spezialtief- 2-2
bau) – Verdrängungspfähle; Deutsche Fassung
EN 12699:2000
DIN EN 12715 Ausführung von besonderen geotechnischen Arbeiten (Spe- 2-2
zialtiefbau) - Injektionen; Deutsche Fassung EN 12715:2000
DIN EN 12716 Ausführung von besonderen geotechnischen Arbeiten (Spe- 2-2
zialtiefbau) – Düsenstrahlverfahren (Hochdruckinjektion,
Hochdruckbodenvermörtelung, Jetting); Deutsche Fassung
EN 12716:2001 von besonderen geotechnischen Arbeiten (
DIN EN 12794 Betonfertigteile - Gründungspfähle; Deutsche Fassung 2-2
EN 12794:2005+A1:2007
DIN EN ISO 12944 Beschichtungsstoffe - Korrosionsschutz von Stahlbauten 4-3
durch Beschichtungssysteme (ISO 12944:1998), Deutsche
Fassung EN ISO 12944:1998
DIN EN ISO 12944-2 Beschichtungsstoffe - Korrosionsschutz von Stahlbauten 4-3
durch Beschichtungssysteme - Teil 2: Einteilung der Umge-
bungsbedingungen (ISO 12944-2:1998), Deutsche Fassung
EN ISO 12944-2:1998
DIN EN ISO 12944-3 Beschichtungsstoffe - Korrosionsschutz von Stahlbauten 4-1, 8-4
durch Beschichtungssysteme - Teil 3: Grundregeln zur
Gestaltung (ISO 12944-3:1998), Deutsche Fassung
EN ISO 12944-3:1998
DIN EN ISO 12944-4 Beschichtungsstoffe – Korrosionsschutz von Stahlbauten 3-4, 7-1, 7-2, 7-4,
durch Beschichtungssysteme – Teil 4: Arten von Oberflä- 7-5
chen und Oberflächenvorbereitung (ISO 12944-4:1998),
Deutsche Fassung EN ISO 12944-4:1998
DIN EN ISO 12944-5 Beschichtungsstoffe - Korrosionsschutz von Stahlbauten 4-3
durch Beschichtungssysteme - Teil 5: Beschichtungssyste-
me (ISO 12944-5:1998), Deutsche Fassung EN ISO 12944-5:1998

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ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke

Norm Titel Teil-Abschnitt


DIN EN ISO 12944-7 Beschichtungsstoffe - Korrosionsschutz von Stahlbauten 4-3
durch Beschichtungssysteme - Teil 7: Ausführung und
Überwachung der Beschichtungsarbeiten (ISO 12944-
7:1998), Deutsche Fassung EN ISO 12944-7:1998
DIN EN 13055-1 Leichtzuschläge – Teil 1: Leichte Gesteinskörnungen für Be- 3-1
ton, Mörtel und Einpressmörtel; Deutsche Fassung
EN 13055-1:2002
DIN EN 14199 Ausführungen von besonderen geotechnischen Arbeiten 2-2
(Spezialtiefbau) – Pfähle mit kleinen Durchmessern (Mikro-
pfähle); Deutsche Fassung EN 14199:2001
DIN EN 14475 Ausführung von besonderen geotechnischen Arbeiten (Spe- 2-4
zialtiefbau) - Bewehrte Schüttkörper; Deutsche Fassung
EN 14475:2006/AC2006
DIN EN ISO 14713 Schutz von Eisen- und Stahlkonstruktionen vor Korrosion – 4-3, 8-4
Zink- und Aluminiumüberzüge – Leitfäden (ISO 14713:
1999); Deutsche Fassung EN ISO 14713:1999
E DIN EN ISO 16276-2 Korrosionsschutz von Stahlbauten durch Beschichtungs- 4-3
systeme – Beurteilung der Adhäsion / Kohäsion (Haft-
festigkeit) einer trockenen Beschichtung und Kriterien für de-
ren Annahme – Teil 2: Gitterschnitt- und Kreuzschnittprü-
fung (ISO/DIS 16276-2:2005); Deutsche Fassung
prEN ISO 16276-2:2005
DIN 16868-1 Rohre aus glasfaserverstärktem Polyesterharz (UP-GF) 8-5
– Teil 1: Gewickelt, gefüllt; Maße
DIN 16868-2 Rohre aus glasfaserverstärktem Polyesterharz (UP-GF) 8-5
– Teil 2: Gewickelt, gefüllt; Allgemeine Güteanforderungen,
Prüfung
DIN 16869-1 Rohre aus glasfaserverstärktem Polyesterharz (UP-GF), ge- 8-5
schleudert, gefüllt – Teil 1: Maße
DIN 16869-2 Rohre aus glasfaserverstärktem Polyesterharz (UP-GF), ge- 8-5
schleudert, gefüllt – Teil 2: Allgemeine Güteanforderungen,
Prüfung
DIN 17611 Anodisch oxidierte Erzeugnisse aus Aluminium und Alumi- 5-4, 8-4
nium-Knetlegierungen – Technische Lieferbedingungen
DIN EN ISO 17660 Schweißen – Schweißen von Betonstahl (ISO 17660:2006); 8-1
Deutsche Fassung EN ISO 17660:2006
DIN EN ISO 17834 Thermisches Spritzen – Beschichtungen zum Schutz gegen 4-3
Korrosion und Oxidation bei erhöhten Temperaturen
(ISO 17834:2003), Deutsche Fassung EN ISO 17834:2003
DIN V 18004 Anwendungen von Bauprodukten in Bauwerken – Prüfver- 3-1
fahren für Gesteinskörnungen nach DIN V 20000-103 und
DIN V 20000-104
DIN V 18026 Oberflächenschutzsysteme für Beton aus Produkten nach 3-4
DIN EN 1504-2
DIN V 18028 Rissfüllstoffe nach DIN EN 1504-5 mit besonderen Eigen- 3-5
schaften
DIN V 18165-1 Faserdämmstoffe für das Bauwesen – Teil 1: Dämmstoffe 5-2
für die Wärmedämmung

Stand: 04/10 11
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ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke

Norm Titel Teil-Abschnitt


DIN 18200 Übereinstimmungsnachweis für Bauprodukte; Werkseigene 1-1, 7-4
Produktionskontrolle, Fremdüberwachung und Zertifizierung
von Produkten
DIN 18218 Frischbetondruck auf lotrechten Schalungen 5-1
DIN 18299 VOB Verdingungsordnung für Bauleistungen, Teil C: Allge- 1-1
meine Technische Vorschriften für Bauleistungen
DIN 18312 VOB Vergabe – und Vertragsordnung für Bauleistungen, Teil 5-1, 5-3
C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleis-
tungen (ATV); Untertagebauarbeiten
DIN 18541-1 Fugenbänder aus thermoplastischen Kunststoffen zur Ab- 3-3
dichtung von Fugen in Ortbeton – Teil 1: Begriffe, Formen,
Maße
DIN 18541-2 Fugenbänder aus thermoplastischen Kunststoffen zur Ab- 3-3
dichtung von Fugen in Ortbeton – Teil 2: Anforderungen,
Prüfung, Überwachung
DIN 18551 Spritzbeton - Anforderungen, Herstellung, Bemessung und 2-1, 3-4, 5-1
Konformität
DIN 18555 Prüfung von Mörteln mit mineralischen Bindemitteln 3-4
DIN 18800-1 Stahlbauten - Teil 1: Bemessung und Konstruktion 1-2, 4-1, 8-1, 8-4,
8-5, 8-6, 9-1
DIN 18800-2 Stahlbauten - Teil 2: Stabilitätsfälle; Knicken von Stäben und 4-1, 9-1
Stabwerken
DIN 18800-3 Stahlbauten – Teil 3: Stabilitätsfälle; Plattenbeulen 4-1, 9-1
DIN 18800-4 Stahlbauten – Teil 4: Stabilitätsfälle; Schalenbeulen 4-1
DIN 18800-7 Stahlbauten – Teil 7: Ausführung und Herstellerqualifikation 4-1, 8-1, 8-3, 8-4,
8-5, 8-6, 9-1
DIN 18801 Stahlhochbau; Bemessung, Konstruktion, Herstellung 4-1, 8-4
DIN 18806-1 Verbundkonstruktionen; Verbundstützen 4-1
DIN 18808 Stahlbauten; Tragwerke aus Hohlprofilen unter vorwiegend 4-1, 8-4
ruhender Beanspruchung
DIN 19052-1 Mikrofilmtechnik, Zeichnungsverfilmung – Teil 1: Mikrofilm 1-2
35 mm, Maße
DIN 19052-2 Mikrofilmtechnik, Zeichnungsverfilmung – Teil 2: Mikrofilm 1-2
35 mm, Aufnahmetechnik
DIN 19052-3 Mikrofilmtechnik, Zeichnungsverfilmung – Teil 3: Mikrofilm 1-2
35 mm, Verkleinerungs- und Vergrößerungsfaktoren
DIN 19052-4 Mikrofilmtechnik, Zeichnungsverfilmung – Teil 4: Aufnahme 1-2
in Teilen auf Mikrofilm 35 mm
DIN 19052-6 Mikrofilmtechnik, Zeichnungsverfilmung - Teil 6: Mikrofilm 1-2
35 mm, Mindestanforderungen an Vergrößerungen
DIN 19053 Mikrofilmkarte für Film 35 mm 1-2
DIN 19522 Gusseiserne Abflussrohre und Formstücke ohne Muffe (SML) 5-1, 8-5
DIN 19537 Rohre, Formstücke und Schächte aus Polyethylen hoher 5-1
Dichte (PE-HD) für Abwasserkanäle und -leitungen; Fertig-
schächte; Maße, Technische Lieferbedingungen

12 Stand: 04/10
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke

Norm Titel Teil-Abschnitt


DIN V 19580 Entwässerungsrinnen für Niederschlagswasser zum Einbau 5-1
in Verkehrsflächen; Klassifizierung, Baugrundsätze, Kenn-
zeichnung, Prüfung und Überwachung
DIN V 20000-104 Anwendung von Bauprodukten in Bauwerken – Teil 104: 3-4
Leichte Gesteinskörnungen nach DIN EN 13055-1:2002-08
DIN 21521-1 Gebirgsanker für den Bergbau und den Tunnelbau; Begriffe 5-1
DIN 21521-2 Gebirgsanker für den Bergbau und den Tunnelbau: Allge- 5-1
meine Anforderungen für Gebirgsanker aus Stahl; Prüfun-
gen, Prüfverfahren
DIN 21530 Ausbau für den Bergbau 5-1
DIN EN 22063 Metallische und andere anorganische Schichten – Thermi- 4-3, 9-1
sches Spritzen – Zink, Aluminium und ihre Legierungen
(ISO 2063:1991); Deutsche Fassung EN 22063:1993
DIN 24537 Roste als Bodenbelag 9-1
DIN EN ISO 24624 Lacke und Anstrichstoffe; Abreißversuch zur Beurteilung 7-4, 7-5
der Haftfähigkeit (ISO 4624: 1978); Deutsche Fassung
EN 24624:1992
DIN EN 25817 Lichtbogenschweißverbindungen an Stahl; Richtlinie für die 4-1
Bewertungsgruppen von Unregelmäßigkeiten (ISO 5817:1992);
Deutsche Fassung EN 25817:1992
DIN EN 29692 Lichtbogenhandschweißen, Schutzgasschweißen und Gas- 4-1
schweißen; Schweißnahtvorbereitung für Stahl
DIN 30673-3 Umhüllung von Rohren aus duktilem Gusseisen – Teil 3: 4-3
Zink-Überzug mit Deckbeschichtung
DIN 32539 Flammstrahlen von Stahl- und Betonoberflächen 3-4, 4-3
DIN 40050 Straßenfahrzeuge: IP-Schutzarten; Schutz gegen Fremd- 5-4
körper, Wasser und Berühren; Elektrische Ausrüstung
DIN 50933 Messung von Schichtdicken; Messung der Dicke von 3-4
Schichten durch Differenzmessung mit einem Taster
DIN 50929-3 Korrosion der Metalle; Korrosionswahrscheinlichkeit metalli- 2-4
scher Werkstoffe bei äußerer Korrosionsbelastung; Rohrlei-
tungen und Bauteile in Böden und Wässern
DIN 50939 Korrosionsschutz – Chromatieren von Aluminium - Verfah- 4-3, 5-4, 8-4
rensgrundsätze und Prüfverfahren
DIN 50982-3 Messung von Schichtdicken; Allgemeine Arbeitsgrundlagen; 7-4, 7-5
Auswahl der Verfahren und Durchführung der Messung
DIN 50986 Messung von Schichtdicken; Keilschnitt-Verfahren zur Mes- 3-4, 4-3
sung der Dicke von Anstrichen und ähnlichen Schichten
DIN 51043 Trass; Anforderungen, Prüfung 3-1
DIN 51220 Werkstoffprüfmaschinen – Allgemeines zu Anforderungen 1-3
an Werkstoffprüfmaschinen und zu deren Prüfung und Kali-
brierung
DIN 52133 Polymerbitumen-Schweißbahnen – Begriffe, Bezeichnun- 7-1
gen, Anforderungen
DIN 52143 Glasvlies-Bitumendachbahnen; Begriffe, Bezeichnungen, 7-1, 7-2
Anforderungen

Stand: 04/10 13
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke

Norm Titel Teil-Abschnitt


DIN 52170 Bestimmung der Zusammensetzung von erhärtetem Beton 3-4
DIN 55928-8 Korrosionsschutz von Stahlbauten durch Beschichtungen 4-3
und Überzüge – Teil 8: Korrosionsschutz von tragenden
dünnwandigen Bauteilen
DIN EN 60695-2-11 Prüfungen zur Beurteilung der Brandgefahr – Teil 2-11: Prü- 5-4
fungen mit dem Glühdraht; Prüfungen mit dem Glühdraht zur
Endzündbarkeit von Enderzeugnissen (IEC 60695-2-11:
2000); Deutsche Fassung EN 60695-2-11:2001
DIN EN 60695-11-10/ A1 VDE 0471-11-10, Prüfungen zur Beurteilung der Brandge- 5-4
fahr – Teil 11-10: Prüfflammen – Prüfverfahren mit 50-W-
Prüfflamme horizontal und vertikal (IEC 60695-11-10:1999 +
A1:2003); Deutsche Fassung EN 60695-11-10:1999+A1:2003
DIN EN 60695-11-20/ A1 VDE 0471-11-20, Prüfungen zur Beurteilung der Brand 5-4
gefahr – Teil 11-20: Prüfflammen – Prüfverfahren mit
einer 500-W-Prüfflamme (IEC 60695-11-20:1999+A1:2003);
Deutsche Fassung EN 60695-11-20:1999+A1:2003
DIN 67524-2 Beleuchtung von Straßentunnels und Unterführungen - Teil 2: 5-4
Berechnung und Messung
EN 13242 Gesteinskörnungen für ungebundene und hydraulisch ge- 2-4
bundene Gemische für Ingenieur- und Straßenbau; Deut-
sche Fassung EN 13242:2002
prEN 14490 Ausführung von besonderen geotechnischen Arbeiten (Spe- 2-1
zialtiefbau) - Bodenvernagelung; Deutsche Fassung
prEN 14490:2002
ISO 8501-1 Vorbereitung von Stahloberflächen vor dem Auftragen von 7-5
Beschichtungsstoffen; Visuelle Beurteilung der Oberflächen-
reinheit – Teil 1: Rostgrade und Oberflächenvorbereitungs-
grade von unbeschichteten Stahloberflächen und Stahlober-
flächen nach gänzlichem Entfernen vorhandener Beschich-
tungen
ISO 9969 Rohre aus Thermoplasten; Bestimmung der Ringsteifigkeit 5-1

14 Stand: 04/10
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke

2 Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien

Regelwerk Titel Teil-Abschnitt


ZTV Asphalt-StB Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richt 7-1, 7-2, 7-4, 7-5,
linien für den Bau von Verkehrsflächenbefestigungen aus 8-1, 8-2
Asphalt 4)
ZTV-Lsw Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtli- 5-1, 9-3
nien für die Ausführung von Lärmschutzwänden an Straßen 3), 4)
Entwurfs- und Berechnungsgrundlagen für Bohrpfahlgrün- 9-3
dungen und Stahlpfosten von Lärmschutzwänden an
Straßen (Ergänzungen zu den ZTV-Lsw) 4)
ZTV-W (LB 218) Zusätzliche Technische Vorschriften – Wasserbau für Korro- 2-4, 4-3
sionsschutz im Stahlwasserbau 17)
ZTV-SA Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richt- 6-1, 9-1
linien für Sicherungsarbeiten von Arbeitsstellen an Straßen 3), 4)
ZTV E-StB Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtli- 2-1, 2-2, 2-4, 5-3,
nien für Erdarbeiten im Straßenbau 4) 5-5
ZTV-BEL-B 3 Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richt- 7-3
linien für das Herstellen von Brückenbelägen auf Beton – Teil
3: Dichtungsschicht aus Flüssigkunststoff 4)
ZTV Fug-StB Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richt- 7-1, 7-2, 7-4
linien für Fugen in Verkehrsflächen 4)
ZTV-SoB-StB Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richt- 5-1, 5-2
linien für den Bau von Schichten ohne Bindemittel im Stra-
ßenbau 4)
ZTV-La-StB Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richt- 2-4
linien für Landschaftsbauarbeiten im Straßenbau 4)
ZTV Beton-StB Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richt- 7-2
linien für den Bau von Tragschichten mit hydraulischen Bin-
demitteln und Fahrbahndecken aus Beton 4)

Stand: 04/10 15
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke

3 Technische Lieferbedingungen und Technische Prüfvorschriften

Regelwerk Titel Teil-Abschnitt


TL BE-PCC Technische Lieferbedingungen für Betonersatzsysteme aus 3-4
Zementmörtel/Beton mit Kunststoffzusatz (PCC) 3)
TL BE-SPCC Technische Lieferbedingungen für im Spritzverfahren aufzu- 3-4
bringende Betonersatzsysteme aus Zementmörtel/Beton mit
Kunststoffzusatz (SPCC) 3)
TL BE-PC Technische Lieferbedingungen für Betonersatzsysteme aus 3-4
Reaktionsharzmörtel/Reaktionsharzbeton (PC) 3)
TL Seile Technische Lieferbedingungen für vollverschlossene Brü- 4-1
ckenseile 3)
TL/TP DP Technische Lieferbedingungen und Technische Prüfvor- 5-3
schriften für Dichtungsprofile 22)
TL/TP KDB Technische Lieferbedingungen und Technische Prüfvor- 5-5
schriften für Kunststoffdichtungsbahnen und zugehörige Pro-
filbänder 22)
TL/TP SD Technische Lieferbedingungen und Technische Prüfvor- 5-5
schriften für Schutz- und Dränschichten aus Geokunststof-
fen 22)
TL BEL-B-1 Technische Lieferbedingungen für die Dichtungsschicht aus 7-1
einer Bitumen-Schweißbahn zur Herstellung von Brückenbe-
lägen auf Beton nach ZTV-BEL-B Teil 1 4)
TP BEL-B-1 Technische Prüfvorschriften für Brückenbeläge auf Beton 7-1, 8-2
mit Dichtungsschicht aus einer Bitumen-Schweißbahn nach
den ZTV-BEL-B Teil 1 4)
TL BEL-B 2 Technische Lieferbedingungen für die Dichtungsschicht aus 7-2
zwei Bitumen-Schweißbahnen zur Herstellung von Brücken-
belägen auf Beton 4)
TP BEL-B 2 Technische Prüfvorschriften für die Dichtungsschicht aus 7-2
zwei Bitumen-Schweißbahnen zur Herstellung von Brücken-
belägen auf Beton 4)
TL BEL-EP Technische Lieferbedingungen für Reaktionsharze für Grun- 7-1, 7-2, 8-2
dierungen, Versiegelungen und Kratzspachtelungen unter
Asphaltbelägen auf Beton 4)
TP BEL-EP Technische Prüfvorschriften für Reaktionsharze für Grundie- 7-1, 7-2
rungen, Versiegelungen und Kratzspachtelungen unter
Asphaltbelägen auf Beton 4)
TL BEL-ST Technische Lieferbedingungen für Baustoffe der Dichtungs- 4-3, 7-4
systeme für Brückenbeläge auf Stahl 4)
TP BEL-ST Technische Prüfvorschriften für die Prüfung der Dichtungs- 7-4
systeme für Brückenbeläge auf Stahl 4)
TL RHD-ST Technische Lieferbedingungen für die Baustoffe der reakti- 4-3, 7-5
onsharzgebundenen Dünnbeläge auf Stahl 4)
TP RHD-ST Technische Prüfvorschriften für die Prüfung der reaktions- 7-5
harzgebundenen Dünnbeläge auf Stahl 4)

16 Stand: 04/10
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke

Regelwerk Titel Teil-Abschnitt


TL/TP FÜ Technische Lieferbedingungen und Prüfvorschriften für was- 8-1
serdichte Fahrbahnübergänge in Lamellenbauweise und
Fingerübergänge mit Entwässerung von Straßen- und Weg-
brücken 22)
TL BEL-FÜ Technische Lieferbedingungen für die Baustoffe zur Herstel- 8-2
lung von Fahrbahnübergängen aus Asphalt 4)
TP BEL-FÜ Technische Prüfvorschriften für Fahrbahnübergänge aus 8-2
Asphalt 4)
TL/TP-KOR- Technische Lieferbedingungen und Technische Prüfvor- 4-3
Stahlbauten schriften für Beschichtungsstoffe für den Korrosionsschutz
von Stahlbauten 3)
TL/TP-KOR-Seile Technische Liefer- und Prüfbedingungen für Beschichtungs-, 4-3
Dicht- und Injizierstoffe für den Korrosionsschutz von Seilen
und Kabeln (in Vorbereitung) 3)
TL Fug-StB Technische Lieferbedingungen für Fugenfüllstoffe in Ver- 7-1, 7-2, 7-4
kehrsflächen 4)
TL Min-StB Technische Lieferbedingungen für Mineralstoffe im Straßen- 7-1, 7-5, 8-2
bau 4)
TL Gestein-StB Technische Lieferbedingungen für Gesteinskörnungen im 7-2, 7-4
Straßenbau 4)
TL Geok E-StB Technische Lieferbedingungen für Geokunststoffe im Erd- 2-4
bau des Straßenbaues 4)
TL NBM-StB Technische Lieferbedingungen für flüssige Beton-Nachbe- 3-2
handlungsmittel 4)
TL PmB Technische Lieferbedingungen für gebrauchsfertige poly- 7-4
mermodifizierte Bitumen
TL G Asphalt-StB Technische Lieferbedingungen für Asphalt im Straßenbau – 7-4
Teil: Güteüberwachung 4)
TL 918 300 Technische Lieferbedingungen Anstrich und ähnliches Be- 4-3
schichtungsmaterial vorwiegend für Stahlbauten (nicht mehr
verfügbar)
RG Min-StB Richtlinien für die Güteüberwachung von Mineralstoffen im 7-1, 7-5
Straßenbau 4)

Stand: 04/10 17
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke

4 Sonstige Technische Regelwerke

Regelwerk Titel Teil-Abschnitt


DIN-Fachbericht 28 Korrosionsschutz von Stahlbauten durch Beschichtungen – 4-3
Prüfung von Oberflächen auf visuell nicht feststellbare Ver-
unreinigungen vor dem Beschichten 1)
DIN Fachbericht 100 DIN-Fachbericht „Beton“ 1) 1-2, 2-1, 2-2, 2-4,
3-1, 3-4, 5-1, 5-2,
5-3
DIN Fachbericht 101 DIN-Fachbericht „Einwirkungen auf Brücken“ 1) 1-2, 2-1, 2-2, 2-4,
5-1, 5-2, 5-3, 6-3,
8-3, 8-1, 8-4, 9-1
DIN Fachbericht 102 DIN-Fachbericht „Betonbrücken“ 1) 1-2, 2-1, 2-2, 2-4,
3-1, 3-2, 3-4, 5-1,
5-2, 5-3, 8-3
DIN Fachbericht 103 DIN-Fachbericht „Stahlbrücken“ 1) 1-2, 2-1, 2-2, 2-4,
4-1, 8-1, 8-3, 8-4,
8-5, 8-6, 9-1
DIN Fachbericht 104 DIN-Fachbericht „Verbundbrücken“ 1) 1-2, 2-1, 2-2, 4-1,
8-3
DIN Fachbericht 129 Anwendungsdokument zu DIN EN 1536:1999-06, Ausfüh- 2-1, 2-2
rung von besonderen geotechnischen Arbeiten (Spezialtief-
bau) – Bohrpfähle 1)
RABT Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von Straßen- 5-1, 5-2, 5-3, 5-4
tunneln 4)
RE-ING Richtlinien für den Entwurf und die Ausbildung von Inge- 9-4
nieurbauten (in Bearbeitung) 22)
RPS Richtlinien für passiven Schutz an Straßen durch Fahrzeug- 8-4, 9-1
Rückhaltesysteme 4)
RAA Richtlinien für die Anlage von Autobahnen 4) 9-1
4
RAL Richtlinien für die Anlage von Landstraßen (in Bearbeitung) ) 9-1
RASt Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen 4) 9-1
RStO Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaues von Ver- 3-1, 5-1, 5-2, 7-1,
kehrsflächen 4) 7-2
RI-EBW-PRÜF Richtlinie zur einheitlichen Erfassung, Bewertung, Aufzeich- 3-4
nung und Auswertung der Bauwerksprüfung nach DIN 1076 22)
RI-ERH-KOR Richtlinien für die Erhaltung des Korrosionsschutzes von 4-3
Stahlbauten 22)
RAS-Ew Richtlinien für die Anlage von Straßen; Teil Entwässerung 4) 8-5
RI-EDV-AP Richtlinien für das Aufstellen und Prüfen EDV-unterstützter 1-2
Standsicherheitsnachweise 7)
RiStWag Richtlinien für bautechnische Maßnahmen an Straßen in 5-1, 5-2
Wasserschutzgebieten 4)
RiZ-ING Richtzeichnungen für Ingenieurbauten 22) 7-1, 7-2, 8-1, 8-3,
8-4, 8-5
Merkblatt über den Einfluss der Hinterfüllung auf Bauwerke 4) 2-1, 2-2, 2-4

18 Stand: 04/10
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke

Regelwerk Titel Teil-Abschnitt


Merkblatt für die Herstellung und Verarbeitung von Luftpo- 3-1
renbeton 4)
EAB Empfehlungen des Arbeitskreises „Baugruben“ 21) 2-1, 2-2, 2-4, 5-2
DWA-A 138 Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von 2-3
Niederschlagswasser 20)
EA-Pfähle Empfehlungen des Arbeitskreises „Pfähle“ 21) 2-2
EBGEO Empfehlungen für den Entwurf und die Berechnung von Erd- 2-4
körpern mit Bewehrungen aus Geokunststoffen 21)
Merkblatt Sichtbeton des Deutschen Beton- und Bautechnik- 3-1
verein E.V.
MES 93 Merkblatt zur Entnahme repräsentativer Strahlschutt- 4-3
proben 16)
M-Geok E Merkblatt über die Anwendung von Geokunststoffen im Erd- 2-4
bau des Straßenbaues 4)
Heft 504/87 Standsicherheitsnachweise für Kunstbauten: Anforderungen 1-2
an den Inhalt, den Umfang und die Form: Schriftenreihe
Forschung, Straßenbau und Straßenverkehrstechnik 8)
DAfStb-Richtlinie: Vorbeugende Maßnahmen gegen schädi- 3-1
gende Alkalireaktion im Beton 9)
DAfStb-Richtlinie: Massige Bauteile aus Beton 9) 3-1
Richtlinie zur Überwachung des Herstellers und Einpressens 3-2
von Zementmörtel in Spannkanäle: Deutsches Institut für
Bautechnik (DIBt) 10)
Heft 422 Prüfung von Beton, Empfehlung und Hinweise als Ergän- 3-1
zung zu DIN 1048, Deutscher Ausschuss für Stahlbeton 9)
Zusammenstellung der Grundbegriffe der Felsmechanik und 5-1
der Ingenieurgeologie, Deutsche Gesellschaft für Geotech-
nik e.V. (DGGT) 5)
Empfehlungen zur Berechnung von Tunneln im Lockerge- 5-3
stein der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik e.V. (DGGT) 5)
EAG-EDT Empfehlungen zu Dichtungssystemen im Tunnelbau der 5-5
Deutschen Gesellschaft für Geotechnik e.V. (DGGT) 5)
DASt-Ri 006 Richtlinien für das Überschweißen von Fertigungsbeschich- 4-3
tungen im Stahlbau 6)
DASt-Ri 007 Lieferung, Verarbeitung und Anwendung wetterfester Bau- 4-1
stähle; Deutscher Ausschuss für Stahlbau 6)
DASt-Ri 009 Empfehlungen zur Wahl der Stahlgütergruppen für ge- 4-1
schweißte Stahlbauten; Deutscher Ausschuss für Stahl-
bau 6)
DASt-Ri 012 Beulsicherheitsnachweis für Platten; Deutscher Ausschuss 9-1
für Stahlbau 6)
DASt-Ri 022 Feuerverzinken von tragenden Stahlkonstruktionen 9-1
DS 804 Vorschrift für Eisenbahnbrücken und sonstige Ingenieur- 4-1, 8-1, 8-3
bauwerke (VEI) 15)
DV 807 Technische Vorschrift für den Schutz von Stahlbauwerken 4-3
(RoSt) (nicht mehr verfügbar)

Stand: 04/10 19
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke

Regelwerk Titel Teil-Abschnitt


DBS 918 002-02 Technische Lieferbedingungen: Warmgewalzte Erzeugnisse 8-3
aus Baustählen für den Eisenbahnbrückenbau 2)
BN 918 002 Technische Lieferbedingungen; Erzeugnisse aus Baustäh- 4-1
len; Warmgewalzte Erzeugnisse 2)
SEP 1390 Stahl-Eisen-Prüfblatt 1390 Aufschweißbiegeversuch 13) 4-1
AD-Merkblatt HP 5/3 Merkblatt „Herstellung und Prüfung von Verbindungen; Zer- 4-1
störungsfreie Prüfung der Schweißverbindungen“ der Ar-
beitsgemeinschaft „Druckbehälter“ 1)
Merkblatt für die Wasserhaltungen bei Baugruben 5) 2-3
Merkblatt über Stützkonstruktionen aus Betonelementen, 2-4
Blockschichtungen und Gabionen 4)
Merkblatt für Raumgitterkonstruktionen 4) 2-4
Merkblatt für die Untergrundverbesserung durch Tiefenrüttler 4) 2-2
Empfehlungen für die landschaftsgerechte Gestaltung von 2-4
Stützbauwerken 4)
DVS-Merkblatt 0704 Empfehlungen zur Bewertung von Ultraschallbefunden an 4-1
Schmelzschweißverbindungen nach DIN 8563-3; Deutscher
Verband für Schweißtechnik 11)
DVS 2212-3 Prüfung von Kunststoffschweißern - Prüfgruppe III - Bahnen 5-5
im Erd- und Wasserbau 14)
DVS 2225-5 Schweißen von Dichtungsbahnen aus thermoplastischen 5-5
Kunststoffen im Tunnelbau 14)
Richtlinien zum Schweißen von tragenden Bauteilen aus 9-1
Aluminium 10)
Verbände-Richtlinie Korrosionsschutz von Stahlbauten; Dup- 4-3
lexsysteme; Feuerverzinkung plus Beschichtung; Auswahl,
Ausführung, Anwendung 19)
M SNAR Merkblatt für Schichtenverbund, Nähte, Anschlüsse und Rand- 7-1, 7-2
ausbildung von Verkehrsflächen aus Asphalt 4)
RILEM Recommendation „CDF-Test-Prüfverfahren des 3-2
Frost-Tau-Widerstand von Beton – Prüfung mit Taumittel-
Lösung (CDF)“; Betonwerk und Fertigteiltechnik, Heft 3,
1997, S. 100 – 105
RAL-RG 631 Güte- und Prüfbestimmungen RAL-RG 631 der Gütege- 8-4
meinschaft für die Stückbeschichtung von Bauteilen e.V. 12)

20 Stand: 04/10
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056
ZTV-ING - Teil 10 Anhang - Abschnitt 1 Normen und sonstige Technische Regelwerke

5 Bezugsquellen
1
) Beuth-Verlag GmbH, Burggrafenstr. 6, 10787 Berlin
2
) DB Systemtechnik, Normenmanagement, Ruschestr. 104, 10365 Berlin
3
) Verkehrsblatt-Verlag, Schleefstraße 14, 44287 Dortmund
4
) FGSV Verlag GmbH, Wesselinger Str. 17, 50999 Köln
5
) Deutsche Gesellschaft für Geotechnik e.V., Hohenzollernstr. 52, 45128 Essen
6
) Stahlbau-Verlagsgesellschaft mbH, Sohnstraße 65, 40237 Düsseldorf
7
) Bundesvereinigung der Prüfingenieure für Baustatik, Jungfernstieg 42, 20354 Hamburg
8
) Lammerich-Design und Typo-Druck, Irmtrudisstraße 1B, 53111 Bonn
9
) Deutscher Ausschuss für Stahlbeton (DAfStb), Burggrafenstr. 6, 10787 Berlin
10
) Deutsches Institut für Bautechnik (DIBt), Kolonnenstr. 30 L, 10829 Berlin
11
) Deutscher Verlag für Schweißtechnik GmbH, Postfach 10 19 65, 40010 Düsseldorf
12
) Gütegemeinschaft für Stückbeschichtung von Bauteilen e.V. (GSB), Franziskanergasse 6,
73525 Schwäbisch Gmünd
13
) Verlag Stahleisen, Sohnstraße 65, 40237 Düsseldorf
14
) Verlag für Schweißen und verwandte Verfahren, DVS-Verlag GmbH, Postfach 10 19 65,
40010 Düsseldorf
15
) Deutsche Bahn AG, TZF 62, Richelstraße 3, 80634 München
16
) Wirtschaftsverlag NW, Verlag für neue Wissenschaft GmbH, Bürgermeister Smidt-Str. 74,
27568 Bremerhaven
17
) Drucksachenstelle der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Mitte, Am Waterlooplatz 5,
30169 Hannover
18
) Bundesanstalt für Straßenwesen, Postfach 10 01 50, 51401 Bergisch Gladbach
19
) Institut für angewandtes Feuerverzinken GmbH, Sohnstraße 70, 40237 Düsseldorf
20
) Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.,
Theodor-Heuss-Allee 17, 53773 Hennef
21
) Wilhelm Ernst & Sohn, Verlag für Architektur und technische Wissenschaften
GmbH & Co. KG, Bühringstraße 10, 13086 Berlin
22
) Internet-Seite der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)

Stand: 04/10 21
Verkehrsblatt-Sammlung Nr. S 1056

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