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@jonas_bens bens.jonas
Alle diese ethnischen Gruppen sind aber nicht zufällig, sondern sie existieren als
organisierte Einheiten.
Ebenen der Ethnizität
Don Handelman unterscheidet vier Ebenen der
Ethnizität:
2021
Nationalismus und Weltgestaltung?
Die Rechtshistorikerin Adom Getachew
argumentiert, dass der postkoloniale
Nationalismus eine notwendige
Gegenbewegung zur Dekolonisierung war.
Aber: Stattdessen sollte eine neue
internationale Ordnung hergestellt werden,
was aber im Kalten Krieg gescheitert ist.
Getachew
Frage: Gibt es einen Nationalismus als
Zwischenschritt zum „Internationalismus“?
2022
Indigenität
Oft wurden nationale
Befreiungsbewegungen von Eliten (oft
Siedler*innen, z.B. in Lateinamerika) in den
Niezen
großen Städten angeführt. Gruppen auf
dem Land hat oft keine Stimme.
Ab den 1970er Jahren: indigene
Bewegungen im Kontext von
Menschenrechtsregimen (z.B. UN).
Grundidee von Indigenität: „wir waren vor
den Kolonisator*innen hier“.
2003
Indigenität und Maasai
Dorothy Hodgson beschreibt, wie sich
Maasai-Aktivist*innen in Tansania ab den
1980er-Jahren anfangen, als indigene
Bewegung aufzutreten. Hodgson
(*1962)
Folge: Hervorhebung kultureller
Unterschiede zu anderen ethnischen
Gruppen in Tansania.
Gegenreaktionen der tansanischen
Regierung: Gefahr des tribalism.
2011
6. Rassismus
Rassismus und Kolonialismus
Die Herausbildung ethnischer Gruppen gibt es in allen Gesellschaften. Nationalismus und
Rassismus sind moderne Phänomene, die in Europa im Kontext des Kolonialismus
entstehen.
Einige Charakteristiken des modernen Rassismus:
• Bildung größerer Gruppen, denen aufgrund gemeinsamer Abstammung bestimmte
kulturelle Gemeinsamkeiten zugeschrieben werden.
• Besondere Bedeutung der äußeren Erscheinung (z.B. Hautfarbe).
• Einbindung in ein globales System wirtschaftlicher Ausbeutung: z.B. Sklaverei,
ausbeuterische Arbeitsbedingungen.
• Ziel: Herstellung von weißer Vorherrschaft durch Vermeidung von Heiraten zwischen
Menschen unterschiedlicher Gruppen.
• Ab dem 19. Jahrhundert: wissenschaftliche Untermauerung.
Biologischer Rassismus
Ab dem 19. Jahrhundert:
Wissenschaftler*innen versuchen, die
rassistischen Unterschiede zwischen
Menschen mit den Mitteln der Biologie zu
begründen. Daran ist auch die Ethnologie
beteiligt.
Ab dem frühen 20. Jahrhundert: Immer mehr
Ethnolog*innen treten dem
wissenschaftlichen Rassismus entgegen. Allen
Boas
Voran die sog. Boas-Schule in den USA. (1858-1942)
1910
Rassifizierung untersuchen
Patrick Wolfe argumentiert, dass ich
rassistische Diskriminierung, ökonomische
Ausbeutung, koloniale Ungleichheit,
nationalistische Ideologie usw. nicht klar Wolfe
abgrenzen lassen. (1949-2016)
Rassismus ist nicht nur eine „Ideologie“, die
Menschen im Kopf haben, sondern wird
immer wieder materiell gelebt und
hergestellt (struktureller Rassismus).
Ethnolog*innen sollen deshalb Regime der
Rassifizierung untersuchen.
2016
7. Rassifizierung, Klasse und Nation
Klasse und Rassismus Annu. Rev. Anthropol. 1989. 18:401-44
Copyright © 1989 by Annual Reviews Inc. All rights reserved
Access provided by WIB6262 - Staats und Universitaetsbibliothek Hamburg on 12/12/23. For personal use only.
A CLASS ACT: Anthropology and the
Williams
Flushing, New York 11367
kann. Over the last 20 years cultural anthropologists have become increasingly
involved in an effort to define ethnicity, to explore the processes involved in
(*1955)
Gruppen mit unterschiedlicher Klassenposition
the formation of categorical identities, and to disclose their meaning for the
political and economic dimensions of social organization . Over this same
period the discipline has grappled with a wide range of theoretical and
methodological problems. Political changes have redrawn boundaries be
Eigenschaften gemeinsam.
such conceptual domains as kinship, politics, economics, and religion, the
discipline was fragmenting into numerous topical subdisciplines, such as
economic anthropology, political anthropology, and symbolic anthropol
ogy--each struggling to define its units, scale, and context of analysis , and
401
0084-6570/89/10 15-040 1 $02.00
1989
Mestizaje
Im Unterschied zum europäischen Nationalismus gibt
Wade
es in vielen lateinamerikanischen Nationalismen die (*1957)
Vorstellung eines multi-ethnischen Staats.
Grundidee: Alle Bürger*innen sind eine Mischung
(mestizaje) unterschiedliche ethnischer Gruppen
(europäische Siedler*innen, Indigene, ehemals
versklavte Menschen aus Westafrika etc.).
Aber: Das führt nicht zu weniger Rassismus. Es gibt 2010
weiterhin eine rassistische Hierarchie mit weißen
europäischen Siedler*innen an der Spitze. Je „weißer“
man ist, desto höher der soziale Status
(Klassenstatus).