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Photo: Arto Mustonen [IDCS-72002]

Ice Diver
Specialty Course
Instructor Outline
GERMAN VERSION

Product No. 70223G (Rev. 05/05) Version 1.05


Wichtiger Hinweis
Bevor du mit der Werbung für einen PADI Spezialkurs beginnst oder einen solchen Kurs durchführst,
musst du brevetierter PADI Specialty Instructor für diesen Bereich sein (Ausnahmen: AWARE Programm
und Tarierung in Perfektion, siehe PADI Instructor Manual).

PADI®
Spezialkurs Eistauchen Kursausarbeitung für den Instructor
(Ice Diver Specialty Course Instructor Outline)

© PADI 1988 – 2005


Translation by PADI Europe, 2006

Alle Rechte vorbehalten.

Teile des Anhangs dürfen von PADI Mitgliedern für den Gebrauch in PADI Kursen vervielfältigt
werden, nicht aber zum Zwecke des Verkaufs oder zur Gewinnerzielung. Ohne die ausdrückliche
schriftliche Genehmigung von PADI dürfen keine anderen Vervielfältigungen angefertigt werden.

Übersetzung und Vertrieb durch


PADI Europe AG, Oberwilerstrasse 3, CH-8442 Hettlingen, Schweiz
unter Genehmigung von
PADI Worldwide Corp., 30151 Tomas Street, Rancho Santa Margarita, 92688-2125, California, USA

Product No. 70223G (Rev. 5/05) Version 1.05

Ice Diver Specialty Course Instructor Outline



I. Kursstandards und Kursüberblick
Dieser Spezialkurs stellt eine Einführung in das Eistauchen dar, um Taucher mit Fertigkeiten, Wissen,
Planung, Organisation, Vorgehensweisen, Techniken, Problemen, Gefahren sowie der Begeisterung
bei Tauchgängen unter dem Eis vertraut zu machen. Der Kurs soll eine sichere und unter Supervision
verlaufende Einführung in das Tauchen unter Eis sein. Spass und Sicherheit sollen beim Training im
Vordergrund stehen.
Die empfohlene Mindestdauer des Kurses beträgt 24 Stunden, gleichmässig verteilt auf Theorie,
Tauchgangsvorbereitung und praktisches Training im Wasser.

A. Voraussetzungen
Um am Spezialkurs „Eistauchen“ teilnehmen zu können, muss man:
1. Als PADI Advanced Open Water Diver brevetiert sein oder ein qualifizierendes Brevet
besitzen.
2. Mindestens 18 Jahre alt sein.

B. Supervision
Dieser Spezialkurs kann von einem PADI Underwater Instructor im Lehrstatus (oder
einem PADI Instructor einer höheren Stufe) durchgeführt werden, der als PADI Ice Diving
Specialty Instructor brevetiert ist.
Das maximale Verhältnis („Ratio“) Tauchschüler zu Instructor für Freiwasser-Trainings-
tauchgänge unter dem Eis beträgt zwei Tauchschüler je Instructor (2:1), und die Tauch-
schüler müssen von einem PADI Ice Diving Specialty Instructor oder einem „zertifizierten
Assistenten“ begleitet werden. Die 2:1 Ratio kann durch den Einsatz „zertifizierter Assi-
stenten“ nicht erhöht werden.
Falls die Supervision beim Tauchen unter das Eis durch einen „zertifizierten Assi-
stenten“ erfolgt, muss dieser über Eistauch-Erfahrung verfügen, und es wird dringend
empfohlen, dass er brevetierter PADI Ice Diver ist. Ebenso wird empfohlen, dass der Instructor
zumindest den ersten Eistauchgang persönlich mit den Tauchschülern macht. Auf diese Weise
kann er sich einen direkten Eindruck von den Tauchschülern in dieser Umgebung verschaffen,
und es gibt ihm auch Gelegenheit, den Tauchschülern vorbildliche Eistauch-Verfahren zu zeigen,
was besonders wichtig ist, wenn es das erste Mal ist, dass ein Tauchschüler unter dem Eis taucht.

C. Überlegungen zum Freiwassertraining


Der Spezialkurs „Eistauchen“ muss 3 Freiwasser-Trainingstauchgänge beinhalten, deren
Durchführung sich über mindestens zwei Tage erstrecken muss. Es sind pro Tag maximal
2 Tauchgänge gestattet.
Nach jedem Freiwasser-Trainingstauchgang müssen die Tauchschüler ihren Tauch-
gang in ihr persönliches Logbuch eintragen.
Die Tauchgänge dürfen ausschliesslich am Tage erfolgen.
Tauchgänge, bei denen unter das Eis getaucht wird, sind auf die beim Spezialkurs
Cavern Diver („Grottentauchen“) definierte „Tageslicht-Zone“ zu beschränken, und sie
dürfen nur eine Distanz zur Oberfläche von insgesamt 40 Metern aufweisen (23 Meter
empfohlen), wobei vertikale und horizontale Entfernungen in dieser Distanz eingeschlossen
sind.
Unter dem Eis dürfen niemals „ohne-Luft“ Übungen durchgeführt werden, weil kein
direkter Aufstieg zur Oberfläche möglich ist.
Falls der Tauchschüler einen Trockentauchanzug verwendet, muss er bereits über
Erfahrung in dessen Gebrauch und Kontrolle verfügen, vorzugsweise durch Teilnahme an
einem PADI Dry Suit Diver Spezialkurs. Würden Tauchschüler bei Freiwasser-Tauchgängen
zum ersten Mal Trockentauchanzüge verwenden, müssen sie zunächst im Schwimmbad
(bzw. im begrenzten Freiwasser) eine Orientierungslektion zum Gebrauch des Trocken-
tauchanzugs erhalten, bevor sie an irgendeinem Freiwasser-Tauchgang teilnehmen dürfen.
Für die Durchführung einer solchen Orientierung kannst du die „Schwimmbad-Lektion im Trocken-
tauchanzug“ im Adventures in Diving Program Instructor Guide verwenden.

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Für Eistauchgänge ist die Verwendung eines Schnorchels an der Maske nicht vorge-
schrieben. Für den Fall, dass Taucher möglicherweise eine gewisse Strecke an der Oberfläche
zurücklegen müssen, wird das Mitführen eines Schnorchels jedoch immer empfohlen. Um zu
vermeiden, dass der Schnorchel an der Sicherungsleine hängen bleibt und dies möglicherweise
zum Verlust der Maske führt, sollte der Schnorchel von der Maske entfernt und an einer Stelle
untergebracht werden, wo ihn der Taucher an der Oberfläche leicht finden kann (zum Beispiel in
der Jackettasche).
Training im Schwimmbad (bzw. im begrenzten, eisfreien Freiwasser) kann nach Ermessen
des Instructors erfolgen, der den Spezialkurs durchführt. Zum Zwecke der Eingangsbeurteilung
kann der Instructor vor Kursbeginn eine Lektion im Schwimmbad (bzw. im begrenzten, eisfreien
Freiwasser) durchführen, die eine Wiederholung von Tauchfertigkeiten beinhaltet. Die PADI Skill
Evaluation oder das Scuba Review Programm eignen sich dafür besonders gut. Eine Lektion im
Schwimmbad (bzw. im begrenzten, eisfreien Freiwasser) ist auch eine gute Gelegenheit, Leinen-
signale zu üben und die Kompetenz der Tauchschüler im Umgang mit ihrer Ausrüstung zu beurtei-
len (insbesondere die Tauchfertigkeiten im Trockentauchanzug, falls ein solcher benutzt wird).

D. Kursüberblick
Bei der Durchführung des PADI Spezialkurses „Eistauchen“ müssen folgende Bestandteile
enthalten sein:
1. Planung, Organisation, Verfahren, Techniken, Probleme und Gefahren des
Eistauchens.
2. Auswahl des Tauchplatzes, Vorbereitungen und Verfahrensweisen, um ein Ein- /
Ausstiegsloch in das Eis zu schneiden.
3. Spezielle Ausrüstung, Sicherheitsleinen, Signale, Verständigungsverfahren,
Leinenführungs- und Leinensicherungs-Techniken.
4. Auswirkungen von Kälte, Notfall-Verfahren und Verfahren für Sicherheitstaucher.

II. Brevetierungsverfahren
Der brevetierende Instructor erhält die „Ice Diver“ Specialty Brevets, indem er die ausgefüllten und
unterschriebenen PICs an seine PADI Zweigstelle schickt. Der Instructor, der das letzte Freiwas-
sertraining mit einem Tauchschüler durchführt, ist damit der brevetierende Instructor. Dieser
muss sicherstellen, dass alle Brevetierungsanforderungen erfüllt wurden.

Übersicht Kursstandards
Brevetvoraussetzung: PADI Advanced Open Water Diver oder qualifizierendes Brevet
Mindestalter: 18 Jahre
Empfohlene Kursdauer: 24 Stunden
Minimum Freiwassertraining: 3 Tauchgänge an mindestens 2 Tagen – maximal 2 Tauchgänge pro Tag
Anzahl Tauchschüler je Instructor: 8:1, 2:1 unter dem Eis
Minimum Tauchlehrerstufe: PADI Ice Diving Specialty Instructor

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III. Ausrüstung und Materialien
[Hinweis für den Instructor: Standard-Ausrüstung siehe PADI Instructor Manual, Allgemeine Standards
und Verfahren.]
A. Instructor
1. Ausrüstung.
a. Verbindliche Ausrüstung.
• Erste Hilfe Materialien und Erste Hilfe Ausrüstung
• Recreational Dive Planner – eRDP/Table oder Wheel
• Schreibtafel und -stift
• Komplette Instrumente einschliesslich der Möglichkeit zur Überwachung von
Tiefe, Zeit und Richtung. Tauchcomputer können verwendet werden. Es wird
nachdrücklich empfohlen, dass Taucher mit Computer zusätzliche Instrumente zum
Messen von Zeit und Tiefe beim Tauchgang als Backup mitführen.
• Zum Eistauchen geeigneter Lungenautomat (geschützte erste Stufe)
• Zum Eistauchen und die betreffende Tiefe geeigneter Tauchanzug, ein-
schliesslich Kopfhaube, Füsslinge, Handschuhe

Hinweis
Für Eistauchgänge ist die Verwendung eines Schnorchels an der Maske nicht vorge-
schrieben. Für den Fall, dass Taucher möglicherweise eine gewisse Strecke an der Oberfläche
zurücklegen müssen, wird das Mitführen eines Schnorchels jedoch immer empfohlen.

• Leinen und Bleigewichte


• Angemessene Kommunikationsausrüstung
• Alle erforderlichen Gerätschaften, Sicherungsleinen, Werkzeuge zum Öffnen des
Eises, Verankerungsmittel usw.
• Ausreichende Menge an warmem Wasser in entsprechendem Behälter, um
gefrorene Ausrüstung aufzutauen und Taucher in Nasstauchanzügen nach dem
Tauchgang aufwärmen zu können
• Sand, Matten oder ähnliches, um die Oberfläche um das Einstiegsloch rutsch-
fest zu machen
• Schneeschaufeln und Besen
• Warmer Unterstand zum Schutz vor Kälte (kann auch ein Minivan oder ein am
Tauchplatz aufgestelltes Zelt sein)
• Rodel oder Schlitten
• Äste / Zweige o.ä. und Warnschilder, um das Loch im Eis nach den Tauchgängen
zu sichern (die örtlichen Bestimmungen / Gesetze bzgl. des Verschliessens des
Einstiegsloches sind zu beachten)
• Warme Getränke und Energieriegel
• Extra Fausthandschuhe und Mütze
b. Empfohlene Ausrüstung.
• Erste Hilfe Kit, Taschenmaske und Notfall-Sauerstoffgerät
• Trage oder etwas ähnliches
• Unabhängige alternative Luftversorgung, z.B. „Pony“-Flasche oder Doppelventil mit
zwei kompletten Lungenautomaten
• Taucherlampen – zwei empfohlen (Haupt- und Reservelampe)
• Steigeisen oder über die Schuhe ziehbare Spikes, um auf dem Eis gehen zu können

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• Persönliche Kleidung zum Schutz vor Kälte an der Oberfläche
- Sonnenbrille
- Mütze
- Unterwäsche mit langem Bein
- Isolierende Kleidung
- Wind- und Wetterfeste Jacke und Hose
- Zwei Paar Fausthandschuhe (keine Fünf-Finger-Handschuhe), falls das erste Paar
nass wird
• Ausreichende Mengen an Nahrung und nicht-alkoholischen Getränken, vorzugsweise
Wasser und Säfte
2. PADI Materialien.
a. Verbindliche Materialien.
• Instructor Manual
• Ice Diver Specialty Instructor Outline – für Überweisungen, und falls der
Instructor diese Specialty Stufe direkt bei PADI beantragt hat
• PIC Umschläge
b. Empfohlene Materialien.
• Logbuch (Adventure Log empfohlen)
• Student Record File Mappe
• Dive Roster Tafel
Referenzmaterialien
• Adventures in Diving Manual
• Die Enzyklopädie des Sporttauchens
Anerkennungsmaterialien
• Specialty Diver Zertifikate
• Specialty Aufnäher „Ice Diver“
B. Tauchschüler
1. Ausrüstung.
a. Verbindliche Ausrüstung.
• Recreational Dive Planner – eRDP/Table oder Wheel
• Schreibtafel und -stift
• Komplette Instrumente einschliesslich der Möglichkeit zur Überwachung von
Tiefe, Zeit und Richtung. Tauchcomputer können verwendet werden. Es wird
nachdrücklich empfohlen, dass Taucher mit Computer zusätzliche Instrumente zum
Messen von Zeit und Tiefe beim Tauchgang als Backup mitführen.
• Zum Eistauchen geeigneter Lungenautomat (geschützte erste Stufe)
• Zum Eistauchen und die betreffende Tiefe geeigneter Tauchanzug, einschliess-
lich Kopfhaube, Füsslinge, Handschuhe – falls der Tauchschüler einen Trocken-
tauchanzug verwendet, muss er bereits über Erfahrung in dessen Gebrauch und
Kontrolle verfügen, vorzugsweise durch Teilnahme an einem PADI Dry Suit Diver
Spezialkurs

Hinweis
Für Eistauchgänge ist die Verwendung eines Schnorchels an der Maske nicht vorge-
schrieben. Für den Fall, dass Taucher möglicherweise eine gewisse Strecke an der Oberfläche
zurücklegen müssen, wird das Mitführen eines Schnorchels jedoch immer empfohlen.

b. Empfohlene Ausrüstung.
• Unabhängige alternative Luftversorgung, z.B. „Pony“-Flasche oder Doppelventil mit
zwei kompletten Lungenautomaten
• Taucherlampen – zwei empfohlen (Haupt- und Reservelampe)

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• Steigeisen oder über die Schuhe ziehbare Spikes, um auf dem Eis gehen zu können
• Persönliche Kleidung zum Schutz vor Kälte an der Oberfläche
- Sonnenbrille
- Mütze
- Unterwäsche mit langem Bein
- Isolierende Kleidung
- Wind- und Wetterfeste Jacke und Hose
- Zwei Paar Fausthandschuhe (keine Fünf-Finger-Handschuhe), falls das
erste Paar nass wird
• Ausreichende Mengen an Nahrung und nicht-alkoholischen Getränken, vorzugs-
weise Wasser und Säfte
2. PADI Materialien.
a. Verbindliche Materialien.
• keine
b. Empfohlene Materialien.
• Adventures in Diving Manual
• Die Enzyklopädie des Sporttauchens
• Adventure Log Specialty-Einlage

IV. Entwicklung der theoretischen Kenntnisse


Der nachfolgende Text soll dir als Manuskript für deinen Vortrag dienen. Hinweise oder Kommentare
für den Instructor sind in [eckige Klammern] gesetzt.

A. Vorstellung, Kursüberblick und Begrüssung zum Kurs


1. Vorstellung.
a. Staff. [Hinweis für den Instructor: Stelle dich und deine Assistenten vor.]
b. Tauchschüler. [Hinweis für den Instructor: Lasse die Tauschschüler sich selbst vorstellen
und erklären, warum sie sich für das Eistauchen interessieren. Breche das Eis und sorge
für eine entspannte Atmosphäre.]
2. Kursziele sind:
a. Deine theoretischen Kenntnisse über das Eistauchen zu entwickeln und dich zu
befähigen, die Planung, Organisation, Verfahren, Techniken, Probleme und Gefahren
beim Tauchen unter Eis zu erklären.
b. Dich mit folgendem vertraut zu machen: Gebrauch spezieller Ausrüstung für das
Eistauchen; Verfahren für die Auswahl des Tauchplatzes, für die Vorbereitung des
Tauchganges und für das Öffnen des Eises; Sicherungsleinen, Kommunikation über
Leinensignale und Techniken der Leinenführung und Leinensicherung; Verfahren des
Sicherungstauchers; Standard- und Notfallverfahren.
c. Dir die Organisation, die Planung und das sichere Durchführen von Eistauchgängen zu
ermöglichen.
d. Deine Fähigkeiten und Tauchfertigkeiten unter Supervision zu verbessern.
e. Dich zur Teilnahme an weiteren Spezialkursen zu ermutigen.
3. Kursüberblick.
a. Lektionen im Unterrichtsraum. [Hinweis für den Instructor: Du kannst die theoretischen
Informationen auch im Rahmen des Briefings vor dem Tauchgang vermitteln. Hältst du
Lektionen im Unterrichtsraum, nenne den Tauchschülern Uhrzeit, Datum und Ort.] Es wird
während dieses Kurses ____ [Anzahl] Lektionen im Unterrichtsraum geben.

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b. Freiwasser-Trainingstauchgänge. Es werden während dieses Kurses 3 Freiwasser-Trai-
ningstauchgänge durchgeführt, verteilt auf mindestens 2 Tage – bei maximal 2 Tauchgän-
gen pro Tag. Ausserdem gibt es als Option einen weiteren Tauchgang mit verschiedenen
Szenarien. [Hinweis für den Instructor: Nenne den Tauchschülern Uhrzeit, Datum und Ort
der Tauchgänge und gib ihnen weitere logistische Informationen.]
• Bei jedem der Trainingstauchgänge wirst du einfache Aufgaben zum Eistauchen
durchführen, die dich mit den Verfahren des Eistauchens in der örtlichen Tauchumge-
bung vertraut machen.
• Jeder Trainingstauchgang erfolgt unter der direkten Supervision eines PADI Ice Diving
Specialty Instructors (und „zertifizierter Assistenten“), wobei Spass und Vergnügen bei
maximaler Sicherheit im Vordergrund stehen.
c. Schwimmbadtraining (Schwimmbad bzw. begrenztes Freiwasser / „confined open water“).
[Hinweis für den Instructor: Falls du Training im Schwimmbad bzw. im begrenzten Frei-
wasser planst, nenne den Tauchschülern Uhrzeit, Datum und Ort.]
d. Beurteilung der Leistung. [Hinweis für den Instructor: Du musst sicherstellen, dass
alle Leistungsanforderungen erfüllt wurden. Die Fertigkeiten beurteilst du während der
Freiwasser-Trainingstauchgänge durch direkte Beobachtung. Die Beurteilung der the-
oretischen Kenntnisse kann durch Diskussionen mit den Tauchschülern und mündliche
Fragen erfolgen. Sage deinen Tauchschülern, in welcher Form ihre Leistung in diesem
Spezialkurs beurteilt wird.]
4. Nach erfolgreichem Abschluss des Kurses erhältst du das PADI Specialty Brevet „Ice Diver“.
a. Dieses Brevet bedeutet, dass du qualifiziert bist, Freiwassertauchgänge unter Eis zu
planen, zu organisieren und durchzuführen, die den nachfolgenden Beschränkungen
entsprechen. Dies gilt für die Tiefen und Bedingungen, die mit denjenigen im allgemeinen
vergleichbar sind, unter denen deine Ausbildung stattgefunden hat, oder die besser sind.
b. Die Beschränkungen für das Eistauchen sind im einzelnen:
• Alle Tauchgänge bei Tageslicht.
• Alle Tauchgänge innerhalb der Tageslichtzone.
• Alle Tauchgänge innerhalb von maximal 40 Metern von der Einstiegsstelle an der
Oberfläche (25 Meter empfohlen) – dies beinhaltet die Tiefe sowie horizontale Entfer-
nungen unter dem Eis.
c. Dieses Brevet bedeutet ausserdem, dass du qualifiziert bist, deine Master Scuba Diver
Stufe zu beantragen, wenn du PADI Rescue Diver bist (oder über ein qualifizierendes
Brevet einer anderen Tauchausbildungsorganisation verfügst) und 4 weitere PADI Spe-
zialbrevets hast (zusätzlich zum Specialty Brevet „Ice Diver“). Ausserdem musst du den
Nachweis von 50 geloggten Tauchgängen erbringen.
5. Kursanforderungen
a. Kosten des Kurses. [Hinweis für den Instructor: Erkläre sämtliche Kurskosten.]
b. Benötigte Ausrüstung. [Hinweis für den Instructor: Erstelle eine Liste mit sämtlicher Aus-
rüstung, welche die Tauchschüler benötigen, und erkläre diese.]
c. Materialien, die im Kurs verwendet werden. [Hinweis für den Instructor: Erstelle eine Liste
mit sämtlichen Materialien, welche die Tauchschüler benötigen, und erkläre diese.]
d. Anwesenheitspflicht.
6. Papierkram.
a. Bezahlung der Kursgebühr, Kursanmeldung; PADI-Formulare: Standard-Verfahren für
sicheres Tauchen – Einverständniserklärung, Erklärung zum Gesundheitszustand /
Ärztliches Attest, Haftungsausschluss und Risikoübernahmeerklärung. [Hinweis für den
Instructor: Die PADI Student Record File Mappe enthält all diese Formulare. Hast du
bereits eine komplette Mappe eines Tauchschülers, denke daran, dass neue Kopien der
Formulare ausgefüllt werden müssen. Du kannst entweder eine neue Student Record
File Mappe anlegen oder einzelne Kopien verwenden, die du in die bestehende Mappe
hinzufügst. Beachte hinsichtlich des Haftungsausschlusses die Sonderregelung von PADI
Europe.]

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B. Gründe und Möglichkeiten für das Eistauchen
Lernziele
Am Ende dieses Abschnitts wirst du folgendes können:
• Sechs allgemeine Gründe nennen, warum Menschen Eistauchen gehen.
• Zwei Arten des Eistauchens nennen.

1. Allgemeine Gründe für das Eistauchen:


a. Abenteuer.
b. Zugang zu Tauchplätzen das ganze Jahr über in eisbedeckten Gebieten.
c. Suchen und Bergen verloren gegangener Gegenstände.
d. U/W Fotografie. Geringerer Algenwuchs und klareres Wasser führen zu besseren
Ergebnissen.
e. Bessere Sicht, kein Gedränge.
f. Zugang zu Tauchplätzen, an denen in der eisfreien Jahreszeit wegen zu starkem
Bootsverkehr oder schlechter Sicht nicht getaucht werden kann.
2. Arten des Eistauchens:
a. Durch ein Loch in einer massiven Eisdecke auf einem See oder am Meer.
b. In Packeis (kleine Eisschollen oder aufgebrochenes Eis).

Hinweis für den Tauchschüler


Das Tauchen unter grossen, sich bewegenden Eisschollen muss unterlassen werden, weil die Gefahr
besteht, dass durch die Bewegung des Eises der Zugang zur Oberfläche abgeschnitten wird.

C. Überlegungen zur Ausrüstung

Lernziele
Am Ende dieses Abschnitts wirst du folgendes können:
• Den Gebrauch von acht Ausrüstungsteilen für das Öffnen des Eises erklären.
• Die gebräuchlichste Art einer Sicherungsleine beschreiben und erläutern, wie diese
am Taucher befestigt wird.
• Vier geeignete Verankerungen zum Sichern der Sicherungsleinen an der Oberfläche nennen.

1. Ausrüstung zum Öffnen des Eises


a. Kettensäge – die gebräuchlichste Maschine zum Öffnen des Eises. Rasch und effektiv.
Nur Taucher, die bereits Erfahrung in der Handhabung einer Kettensäge haben, sollten
sie für diesen Zweck verwenden. Natürlich muss die Säge so ausgewählt werden, dass
ihr Blatt lange genug ist, um durch die Dicke des Eises zu schneiden. Weil das Eis
glitschig ist, muss die Säge unbedingt mit einer Sicherheitsbremse ausgestattet sein, die
die Kette zum Stillstand bringt (manuell betätigt oder automatisch). Der Taucher, der die
Kettensäge bedient, sollte aus Sicherheitsgründen mit einer Sicherungsleine gesichert
sein und am besten Schuhe mit Spikes tragen, damit er auf dem Eis besseren Halt findet.
Auch ein Augenschutz sollte dabei immer verwendet werden.

Hinweis für den Instructor


Die meisten Kettensägen verfügen über ein automatisches Schmiersystem, wodurch die Kette mit Öl
geschmiert wird. Dieses Maschinenöl kann sowohl der Umwelt als auch der Tauchausrüstung scha-
den. Viele Kettensägen funktionieren auch gut, wenn du das Maschinenöl durch ein pflanzliches Öl mit
einem niedrigen Gefrierpunkt, wie zum Beispiel Safloröl (Öl aus der Färberdistel) ersetzt. Erkundige dich
diesbezüglich in deinem Fachgeschäft, bei dem du deine Säge warten lässt, bevor du einen Öl wechsel
vornimmst.

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b. Axt – Nützlich zum Öffnen von Eis mit einer Dicke von etwa 20 cm oder weniger. Aller-
dings werden dabei Wasser und Eisstücke am ganzen Tauchplatz verteilt. Ein Axt ist
auch zum Lösen von Ausrüstung oder Eisblöcken hilfreich, die auf der Eisdecke festge-
froren sind. Trage immer einen Augenschutz.
c. Eiszange – Ein sehr nützliches Werkzeug, um kleine bis mittelgrosse Eisblöcke zu entfer-
nen und wieder an Ort und Stelle zu bringen.
d. Schaufeln – Um Schneelasten zu entfernen und um Referenzmarkierungen auf die
Eisfläche zu schaufeln. Flache Schneeschaufeln mit breitem Schuber sind besonders gut
geeignet.
e. Flaschenzug und Eisschrauben – Grosse Eisblöcke können am leichtesten bewegt
werden, wenn eine Eisschraube im Block und eine andere in der Eisfläche verankert wird
(dies wird im nächsten Abschnitt besprochen) und der Flaschenzug zwischen den beiden
Schrauben befestigt wird. Verwende Schaufeln als Hebel, um den Eisblock zu heben,
und ziehe dann den Eisblock aus dem Loch.
f. Hand-Eismeissel – Ein scharfes Werkzeug mit langem Stiel, um raue Kanten rund um
das Loch abzuschleifen und um Gegenstände loszubrechen, die auf der Eisfläche festge-
froren sind.
g. Eisbohrer – Dieses Werkzeug gleicht eine Zimmermann-Bohrwinde und besteht meist
aus einem Stück mit einem längeren Schaft. Er wird in das Eis gedreht und erzeugt dort
ein kleines, rundes Loch. Dieses Werkzeug ist zum Graben von Testlöchern sehr nütz-
lich. Oder man kann Löcher in einer Reihe bohren und das zwischen ihnen verbleibende
Eis mit Hilfe einer Axt entfernen, um das Loch zu öffnen.

Hinweis für den Tauchschüler


Beim Arbeiten am Eis können immer irgend welche Eisteile herumfliegen. Trage daher immer einen
Augenschutz.

2. Sicherheitsausrüstung
a. Eine 30 Meter Leine in kräftiger Farbe als Sicherungsleine für das Tauchteam (Mindest-
durchmesser 6 Millimeter – empfohlener Durchmesser 12 Millimeter, weil dadurch die
Handhabung mit Fäustlingen leichter ist). Man kann schwimmende Leinen (aus Polypro-
pylen) oder nicht schwimmende Leinen (aus Nylon) dafür verwenden. Eine nicht schwim-
mende Leine kann sich jedoch an Objekten am Grund verfangen und sich mit Wasser
vollsaugen, sodass sie an der Oberfläche an der Eisdecke festfrieren kann.
b. Eine 60 Meter Leine in kräftiger Farbe für das Team der Sicherungstaucher.
c. Ein Leinensack wird verwendet, um darin die Leine zu verstauen. Die Leine sollte einfach
locker in den Leinensack gelegt, und nicht schön aufgrollt werden, damit sie ohne sich zu
verdrehen herausgeführt werden kann. Im Idealfall hängt das Ende, das befestigt werden
soll, auf der einen Seite aus dem Leinensack heraus, und das freie Ende auf der anderen
Seite. Auf diese Weise kann die Leine verankert werden, der Leinensack in die richtige
Position gebracht werden und die Leine direkt aus dem Leinensack heraus geführt
werden. Auf ähnliche Weise kann eine Getränkekiste dazu verwendet werden. Diese
bietet den Vorteil, dass der Leinenführer die Leine sieht, während sie abgewickelt wird,
und sie hat eine grosse Öffnung, was das Einpacken der Leine erleichtert.
d. Ausrüstung zum Befestigen der Sicherheitsleinen am Taucher.
• Gurtsysteme – Gurtsysteme für die Brust oder für den ganzen Körper sind zu bevorzu-
gen. Das Gurtsystem muss unter alle andere Tauchausrüstung passen – einschliess-
lich dem Jacket – und eng, aber bequem sitzen.
• Karabiner – aus Aluminium oder rostfreiem Stahl; mit Schnapp- oder Schraubver-
schluss. (Es wird empfohlen, pro Verbindung besser zwei Karabiner mit Schnappver-
schluss zu verwenden, wobei die Verschlüsse gegengleich angeordnet werden, als
einen Karabiner mit Schraubverschluss, weil der Schraubmechanismus an der Ober-
fläche leicht einfrieren und mit dicken Fäustlingen nur schwer betätigt werden kann.)
Für den Einsatz in Salzwasser werden Karabiner aus rostfreiem Stahl empfohlen.

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• Die Seilenden müssen gegen Aufdröseln oder Ausfasern je nach Material verschweisst
(Feuerzeug), verklebt oder verknotet werden. Es wird empfohlen, dass alle Seilver-
bindungen gespleisst werden. Mehr zum Thema Knoten und Spleissen findest du im
The Ashley Book of Knots oder einem vergleichbaren Werk über Seile und Knoten.
e. Ausrüstung zum Befestigen der Sicherheitsleinen an der Oberfläche.
• Eisschrauben – Eine Eisschraube ist eine hohles Rohr mit einem Gewinde an der Aus-
senseite, das als sehr sichere Verankerung in die Eisdecke geschraubt werden kann.
Dieses Zubehör erhältst du in Kletter-Fachgeschäften und es ist die verlässlichste und
vielseitigste Art, um Leinen auf der Eisdecke zu befestigen.
• Ufer / Küste – ein stabiles Objekt am Ufer, wie zum Beispiel ein Baum, kann dazu ver-
wendet werden, um Leinen sicher zu befestigen. Ist das Einstiegsloch nicht allzu weit
vom Ufer entfernt und steht ausreichend Seil zur Verfügung, ist eine massive Struktur
am Ufer die sicherste Verankerung von allen.
• Zementblöcke – Für den Fall, dass die vorgenannten Möglichkeiten nicht zur Ver-
fügung stehen, kann auch ein Zementblock, am besten wenn er auf der Eisfläche
festgefroren ist, als Verankerung ausreichen. Wird der Zementblock doch in das Ein-
stiegsloch gezogen, kommt er jedenfalls direkt unter dem Einstiegsloch zum Liegen.

D. Ausrüstung des Tauchers

Lernziele
Am Ende dieses Abschnitts wirst du folgendes können:
• Fünf Überlegungen zur Ausrüstung des Eistauchers erklären, um den Taucher an die
Eistauchumgebung anzupassen.
• Drei Bestandteile des „Zwiebelprinzips“ für die Kleidung bei kaltem Wetter beschreiben.

1. Kälteschutz
a. Kälteschutz an der Oberfläche. Beim Eistauchen wirst du ausreichend warme und vor
Wind schützende Kleidung sowie einen Unterstand benötigen. Wie bei anderen Frei-
luftaktivitäten, werden mehrere Kleidungsschichten empfohlen. Durch dieses „Zwiebel-
prinzip“ kannst du deinen Kälteschutzbedarf besser an die unterschiedlichen Aktivitäten
und Temperaturen anpassen. Auch der Feuchtigkeitstransport weg von der Haut ist auf
diese Weise besser. Die Kleidungsschichten bestehen meist aus:
• Unterwäsche. Da diese erste Schicht direkt auf der Haut getragen wird, sollte sie aus
Materialien bestehen, die die Feuchtigkeit nicht auf der Haut lassen. Empfohlen wird
Polypropylen, Wolle oder Seide. Baumwolle sollte gemieden werden, weil diese die
Feuchtigkeit aufnimmt und dann nass auf der Haut klebt.
• Isolationsschicht. Diese Schicht kann an deine jeweiligen Aktivitäten und die Umge-
bungsbedingungen angepasst werden. Die gängigsten Kleidungsstücke dieser Art
bestehen aus Wolle, Fleece oder anderen Kunststoffmaterialien, die einerseits gut
isolieren und andererseits den Feuchtigkeitstransport zu den äusseren Schichten
ermöglichen.
• Äussere Schichten. Die äusseren Schichten können ebenfalls isolieren, oder auch
nicht. Ihre primäre Aufgabe ist es, Wind und Niederschlag abzuhalten. Atmungsaktive
Materialien sind von Vorteil, weil sie die Feuchtigkeit des Körpers durchlassen. Hin-
weis: Das „Zwiebelprinzip“ ist nicht auf den Körper beschränkt: Auch Hände, Füsse
und Kopf sollten ähnlich geschützt werden.
b. Kälteschutz unter Wasser.
• Trockentauchanzüge sind zu bevorzugen. Verwendest du einen Trockentauchanzug,
solltest du vorangegangene Erfahrung damit haben, bevor du ihn beim Eistauchen
ausprobierst. [Hinweis für den Instructor: Dies ist eine prima Gelegenheit, um auf den
PADI Spezialkurs „Tauchen im Trockentauchanzug“ hinzuweisen.]

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• Nasstauchanzüge reichen manchen Tauchern für kurze Eistauchgänge aus, aber man
muss darauf achten, dass nach dem Ausstieg ein übermässiges Auskühlen vermieden
wird.
• Wärme-Packs. Wärme-Packs („hot packs“) aus wieder verwendbarem Natriumacetat
bieten sowohl Tauchern mit Nasstauchanzügen wie auch mit Trockentauchanzügen
Vorteile. Ein direkter Hautkontakt sollte vermieden werden.
2. Lungenautomaten
a. Sowohl die ersten als auch die zweite Stufen sollten gegen Vereisen und Abblasen
geschützt sein.
b. Ein zusätzlicher unabhängiger Luftvorrat (mindestens einer pro Buddy-Team) ist in
Umgebungen ohne direkte Aufstiegsmöglichkeit zur Oberfläche notwendig. Dies kann
sein:
• Eine sog. Pony-Flasche mit Lungenautomat.
• Ein kleines, unabhängiges Atemgerät für den Notfall.
• Zwei erste Stufen auf der Hauptflasche (Ventil mit Doppelabgang oder Multiventil) mit
separaten zweiten Stufen.
• Doppelgerät mit zwei getrennten Abgängen und zwei Lungenautomaten.
3. Jackets
a. Auch beim Tauchen im Trockentauchanzug verbindlich.
b. Eine eventuell vorhandene CO2 Patrone muss ausgebaut und der Auslöser muss ver-
schlossen sein. Ein versehentliches Auslösen der CO2 Patrone ist in einer Umgebung
ohne direkte Aufstiegsmöglichkeit an die Oberfläche gefährlich.
c. Ein Jacket ist einer Tarierweste vorzuziehen, weil es leicht an- und abgelegt werden kann
und man sich nicht so leicht im Gurtsystem oder an einer Leine verfängt.
4. Gewichtssystem
a. Das Schnellabwurfsystem muss mit der rechten Hand geöffnet werden können. Es wird
empfohlen, beim Eistauchen am Bleigurt eine zusätzliche Sicherung zu haben. Dadurch
kannst du einen versehentlichen Verlust des Bleigurts und den damit verbundenen
unkontrollierten Aufstieg in die Eisdecke verhindern.
5. Schnorchel
a. Beim Eistauchen wird der Schnorchel nicht an der Maske befestigt, sondern in der
Jackettasche verstaut, damit man sich damit nicht in einer Leine verfängt.

E. Verfahren beim Eistauchen: Auswahl und Vorbereitung des Tauchplatzes


Lernziele
Am Ende dieses Abschnitts wirst du folgendes können:
• Erklären, wie sich Eis auf einem See oder dem Meer bildet.
• Wetterbedingungen erkennen, die für das Eistauchen geeignet sind.
• Kriterien für die Auswahl eines geeigneten Tauchplatzes zum Eistauchen nennen.
• Angemessene Verfahren für die Vorbereitung des Einstiegslochs und des Tauchplatzes
erläutern.

1. Zustand des Eises


a. Wie sich Eis bildet.
• Warme Temperaturen. In Seen gibt es normaler Weise verschiedene Temperatur-
schichten: warm an der Oberfläche und kälter am Grund. Die Bereiche, in denen
die warmen und die kalten Schichten aufeinander treffen, nennt man Sprungschicht.
Manchmal kühlt der ganze See auf einen einheitlichen Temperaturbereich von 0° bis
4° Celsius ab. Sobald dieser Zustand erreicht ist, beginnt sich das Eis von der Ober-
fläche her zu bilden.

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• Eis schwimmt, weil sich während des Gefrierens die physikalischen Eigenschaften des
Wassers so ändern, dass es sich ausdehnt. Dadurch hat Eis eine geringere Dichte als
Wasser in seinem flüssigen Zustand, und deshalb schwimmt es.
b. Eisformationen.
• Neueis, das sich in langen Frostperioden bei wenig Wind bildet ist das massivste Eis.
Das Eis ist meist sehr klar, auch wenn es ziemlich dick ist.
• Schneeeis (weisses Eis) bildet sich aus angetautem und wieder gefrorenem Schnee
und Eis. Es kann sein, dass diese Art von Eis nicht gut trägt, und es hat eine milchig
weisse Farbe.
• Trümmereis ist aufgebrochenes Eis. Wenn Trümmereis wieder zufriert, kann es so
aussehen, als ob es tragfähig genug sei, aber es ist grösste Vorsicht geboten, wenn
man sich darauf hinauswagt, weil seine Dicke sehr unterschiedlich sein kann.
• Packeis sind Eisschollen, die durch Wind, Strömung, Gezeiten oder Wellen (z.B.
aufgrund von Schiffsverkehr) übereinander geschoben werden. Packeis kann ohne
weiteres eine Dicke von 3 bis 6 Metern erreichen.
• Pressrücken entstehen durch die natürliche Ausdehnung des Eises beim Gefrieren
oder wenn grosse Eismassen zusammen stossen. Sie sind an einem Kamm aus auf-
gebrochenem Eis erkennbar, der sich über viele Kilometer hinziehen kann.
• Ein Eiskiel ist das Gegenstück zum Pressrücken unter Wasser. Taucher müssen auf-
passen, dass sie die Sicherungsleine nicht an einem solchen Eiskiel beschädigen oder
sich ihre Köpfe daran stossen, wenn sie knapp unter der Eisdecke schwimmen.

Hinweis für den Tauchschüler


Es ist immer Vorsicht geboten, wenn man auf wieder gefrorenem Trümmereis, Packeis oder Press-
rücken herumläuft. Die unebenen Oberflächen können das Gehen schwierig machen, und an den
Bruchstellen kann Wasser stehen. Aufgrund der gelösten Salze im Meerwasser bildet sich Eis am
Meer erst bei Temperaturen, die ungefähr 2° bis 4° Celsius tiefer sind als für die Eisbildung auf Seen.
Aus diesem Grund müssen sehr kalte Bedingungen herrschen, damit sich eine Eisschicht bildet, die
zum Eistauchen im Meer sicher ist.

c. Die Dicke des Eises.


• 8 Zentimeter – vielleicht kann es eine Person tragen, ein Ausflug auf das Eis ist aber
nicht ratsam.
• 13 Zentimeter – trägt einige Personen auf einer Stelle; kann so lange fürs Eistauchen
geeignet sein, solange kein Tauwetter einsetzt und die Gewichtsbelastung rund um
das Einstiegsloch minimiert wird.
• 15-20 Zentimeter – dies ist die Mindestdicke für sicheres Eistauchen.
• 30 Zentimeter und mehr – trägt Fahrzeuge.

Hinweis für den Tauchschüler


Verwende diese Angaben über die Dicke des Eises als Näherungswert. Andere Überlegungen
müssen ebenfalls berücksichtigt werden, wenn du beurteilst, ob das Eis zum Eistauchen geeignet ist.

d. Faktoren, die die Tragfähigkeit des Eises beeinflussen.


• Temperatur. Temperaturschwankungen verursachen eine Ausdehnung und wieder
Zusammenziehen der Eisfläche. Dadurch können Risse im Eis entstehen. Die kna-
ckenden Geräusche, die man im Eis hört, sind oft Ausdruck der Reaktionen des Eises
auf diese Temperaturschwankungen. Im Allgemeinen gilt – je kälter, umso fester das
Eis.
• Strömungen oder Änderungen des Wasserstandes. In Bewegung befindliches Wasser
macht die Eisdecke dünner und schwächer und die Dicke des Eises kann sehr unter-
schiedlich werden. Auch wenn das Eis an einer Stelle 28 Zentimeter dick ist, kann es
nur 3 Meter entfernt lediglich 2 Zentimeter haben.

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• Nahe am Ufer ist das Eis meist schwächer und umschliesst oft ins Wasser ragende
Objekte, wie etwa Sandbänke, Wellenbrecher oder Poller.
• Unterwasserquellen oder Flüsse bringen Bewegung unter die Eisdecke und vielleicht
auch wärmeres Wasser, das das Eis schwächt.
• Schneelasten können darunter liegende Schwachstellen im Eis verbergen.
2. Wetter – Hole dir am Abend vorher den Wetterbericht ein. Ein eisiger Wind hat grosse Wir-
kung auf die Taucher und die Helfer, die auf der Eisfläche stehen. Die Sicht ist viel besser,
wenn es nicht schneit und kein Schnee auf der Eisdecke liegt (oder du ihn weggeschaufelt
hast). Ein wolkenloser Himmel ist natürlich wünschenswert. Eistauchen wird von Sport-
tauchern niemals bei Nacht durchgeführt. Eistauchgänge sollten so geplant werden, dass
der Sonnenstand zumindest ein gewisses Ausmass an Licht durch das Eis fallen lässt und
auch für die Helfer auf dem Eis, die rund ums Loch arbeiten, gute Lichtverhältnisse bietet.
Bedenke, dass die Sonne im Winter früh untergeht, und der Einbruch der Dämmerung kann
dazu führen, dass die Aufräumarbeiten bei Dunkelheit durchgeführt werden müssen.
3 Mit dem Tauchplatz vertraut machen – lerne den Tauchplatz im Voraus kennen. Wähle einen
Tauchplatz nahe am Ufer und entfernt von Wasserzuflüssen oder -abläufen oder ande-
ren Gebieten mit viel Wasserbewegung, wo Strömungen das Eis gefährlich dünn machen
könnten. Dunkle Stellen weisen oft auf dünnes Eis hin.
4. Auswahl des Tauchplatzes – wähle ein Gebiet, das eine Eisdecke mit mindestens 20 Zenti-
meter dickem Eis aufweist. Fahre nicht mit einem Fahrzeug auf die Eisfläche, wenn die
Dicke des Eises weniger als 30 Zentimeter beträgt oder wenn sich eine Menge Schnee oder
Wasser auf der Eisschicht befindet.
5. Eine Person, die einen Tauchanzug und ein teilweise aufgeblasenes Jacket anhat und mit
einer Sicherungsleine gesichert ist, sollte die Eisdecke hinsichtlich ihrer Tragfähigkeit erkun-
den.
6. Bohre ein Testloch, um die Wassertiefe festzustellen und die Dicke des Eises zu kontrollieren.
Die Wassertiefe sollte mindestens 6 Meter betragen (du kannst dies sehr einfach messen,
indem du ein Bleistück an eine Leine bindest und diese ins Wasser hinunterlässt). Ist das
Wasser flacher, kommt es bei den Ein- und Ausstiegen der Taucher sehr schnell zum Aufwir-
beln von Sedimenten am Grund rund ums Einstiegsloch.
7. Das Einstiegsloch muss gross genug sein, dass 3 Taucher bequem darin Platz haben.
[Hinweis für den Instructor: Im Kurs bestehen diese 3 Taucher aus 2 Tauchschülern und dem
Instructor.] Für normale Tauchgänge muss die Grösse des Einstiegslochs so sein, dass ein
Helfer in einem Tauchanzug einem Taucher an der Oberfläche im Wasser helfen kann. Es
sollte von der Form her ein Dreieck sein, um den Ausstieg für die Taucher zu erleichtern, mit
einer Seitenlänge von ungefähr 3 Metern.
8. Sobald du den Tauchplatz ausgewählt hast, sollte ein Team von zwei Tauchern das Einstiegs-
loch ins Eis schneiden. Beide Taucher tragen Tauchanzüge, wobei einer für die Bedienung
der Kettensäge zuständig ist, während ihn der andere Taucher mit einer Sicherungsleine
sichert. Eine Halteleine an der Kettensäge kann angebracht sein, wobei jedoch darauf geach-
tet werden muss, dass diese Leine nicht in die Säge gerät. Um die Standfestigkeit zu verbes-
sern, sollte Sand oder Asche aufs Eis gestreut werden. Hinweis: Verwende beim Schneiden
in das Eis immer einen Augenschutz.
a. Öffnen des Eises für das Einstiegsloch.
• Der Umriss des Loches sollte zuerst auf dem Eis skizziert werden. Schneide dann
Blöcke von maximal 1 Meter x 1 Meter heraus (wenn das Eis sehr dick ist, kleiner) und
entferne sie einen nach dem anderen mit einer Eiszange und/oder einem Flaschen-
zug.

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Hinweis für den Instructor
Obwohl es eine gängige Praxis ist, die Eisblöcke unter die Eisdecke zu drücken und beiseite zu schie-
ben, anstatt sie zu entfernen, wird von dieser Praxis abgeraten. Es kann zu Verletzungen kommen,
wenn diese Eisblöcke nach Beendigung des Tauchgangs zurück ins Loch geschoben werden und sie
sich unkontrolliert bewegen. Ausserdem können sich die Taucher bei ihrem Aufstieg daran den Kopf
stossen, weil sich die Blöcke ja unmittelbar neben dem Loch befinden. Auch die Sicherungsleine kann
während des Tauchgangs zwischen den Eisblöcken hängen bleiben.

• Die entfernten Eisblöcke sollten in einer Entfernung von mindestens 6 Metern vom
Rand des Einstiegsloches abgelegt werden. Sie eignen sich gut, um damit einen
Schutzwall gegen Wind und Schnee zu errichten. Auch kannst du sie aus dieser Ent-
fernung nach den Tauchaktivitäten wieder leicht zum Loch schaffen und dieses damit
wieder verschliessen. Beim Entfernen der Eisblöcke ist grösste Vorsicht geboten,
damit du dabei nicht ins Einstiegsloch rutschst.
• Öffne für einen Eistaucherkurs das Eis für das Einstiegsloch wenn möglich bereits
am Tag zuvor und sperre das Gebiet ab. Der Schnee im Loch wird wieder frieren und
muss am Morgen wieder geöffnet werden, aber dies wird viel weniger Aufwand sein
und nicht so lange dauern. Dadurch kühlen die Taucher nicht so stark aus, wenn sie
am Tag des Tauchgangs während der Vorbereitungen für den Tauchgang länger auf
dem Eis stehen.
b. Vorbereitung des Tauchplatzes.
• Im Umkreis von 6 Metern rund um das Einstiegsloch sollte der Schnee völlig entfernt
werden, damit mehr Licht durch die Eisdecke fallen und sich darin brechen kann. Auf
diese Weise gelangt auch kein Schnee auf die nasse Tauchausrüstung und lässt diese
nicht gefrieren.
• Schaufle in ungefähr 30 Meter Entfernung rund ums Einstiegsloch einen Ring frei von
Schnee (ein zweiter Ring kann in etwa 15 Meter Entfernung vom Einstiegsloch frei-
geschaufelt werden). Anschliessend schaufle noch 4 bis 8 Verbindungslinien (wie die
Speichen eines Wagenrades) vom Einstiegsloch zum äusseren Ring frei. Du kannst
auch Pfeilmarkierungen entlang der radialen Speichen in Richtung Einstiegsloch
schaufeln. Dieses Muster wird aus zwei Gründen freigemacht: Lichteinfall und Hilfe
für einen vermissten Taucher. [Hinweis für den Instructor: Schneemuster auf dem Eis
siehe Anhang.]
• Verteile Sand, Decken oder Asche rund um das Einstiegsloch, um die Standsicherheit
zu erhöhen.
• Sichere alle Sicherungsleinen. Es wird empfohlen, dass die primäre Leine und die
Sicherheitsleine an den jeweils gegenüberliegenden Seiten des Einstiegsloches veran-
kert werden. Dies minimiert Verwirrung und das Verheddern der Leinen.
• Bereite den Unterstand und andere Einrichtungen zur Unterstützung von der Ober-
fläche vor. Stelle sicher, dass du den Tauchern Bereiche bietest, wo sie vor Wind und
Kälte geschützt sind.

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F. Verfahren beim Eistauchen: Durchführen des Tauchgangs
Lernziele
Am Ende dieses Abschnitts wirst du folgendes können:
• Drei Aufgaben von Buddy-Teams beim Eistauchen nennen und beschreiben.
• Sechs Verfahren beim Eistauchen unter Wasser beschreiben.

1. Eistauchen ist Teamwork und besteht aus drei Aufgaben:


a. Ein Tauchteam, bestehend aus zwei Tauchern.
b. Ein Sicherungstauchteam, bestehend aus zwei Tauchern.
c. Ein Begleitteam an der Oberfläche, bestehend aus zwei Tauchern für jedes Tauchteam.
(Wichtiger Hinweis: Die Aufgaben des Begleitteams an der Oberfläche dürfen niemals an
Tauchneulinge oder Nichttaucher delegiert werden.)
2. Das Tauchteam

Hinweis für den Instructor


Das hier besprochene Verfahren beschreibt den Einsatz einer einzelnen Sicherungsleine für das
Tauchteam. Dadurch werden Probleme aufgrund eines Verhedderns der Leinen vermieden, was
passieren kann, wenn jedes Mitglied des Tauchteams mit einer eigenen Leine taucht. Obwohl davon
abgeraten wird, ist der Gebrauch von mehreren Sicherungsleinen akzeptabel.

a. Das Tauchteam verbindet sich mit einer einzelnen Sicherungsleine, um die Unterstützung
von der Oberfläche aus zu erleichtern, um den Kontakt zum Tauchpartner zu verbessern
und um ein Verheddern der Leine unter Wasser zu vermeiden. Taucher A befestigt sich
am Ende der Sicherungsleine, Taucher B ungefähr 2-3 Meter vor dem Leinenende. Weil
Taucher B alle Leinensignale überwachen muss, sollte dieser der erfahrenere Taucher
im Team sein, der sog. Tauchgangsführer. [Hinweis für den Instructor: Zeichne für deine
Tauchschüler ein Schaubild zur Leinenführung auf das Whiteboard – Muster siehe
Anhang.]
b. Der Tauchgangsführer muss regelmässig mit dem Oberflächenteam kommunizieren,
indem er alle 1 bis 2 Minuten mit der Leine „OK“ signalisiert (Leinensignale werden später
besprochen). Ausserdem muss er ständig auf die Leine achten, damit er sich nicht darin
verheddert und diese an keinen Hindernissen hängen bleibt. [Hinweis für den Instructor:
Dies wird im Abschnitt „Gefahren“ besprochen.]
c. Das Tauchteam muss immer die Drittelregel für den Luftverbrauch befolgen. Für den
gesamten Tauchgang einschliesslich der Rückkehr zum Einstiegsloch dürfen nur zwei
Drittel (2/3) des Luftvorrats verbraucht werden. Du musst deinen Tauchgang so planen,
dass du mit nicht weniger als einem verbleibenden Drittel Luft (1/3) als Reserve im Ein-
stiegsloch auftauchst.

Hinweis für den Tauchschüler


Plane den Flaschendruck zum Umkehren für die Flasche, die du tatsächlich verwendest.
Der Tauchgang wird beendet, wenn der erste Taucher das Drittel erreicht.

d. Das Tauchteam darf sich zu keiner Zeit weiter als 40 Meter (empfohlen werden 23 Meter)
von der eisfreien Oberfläche entfernen. Dies beinhaltet die Tiefe sowie horizontale Entfer-
nungen unter dem Eis. Und die Taucher müssen ausserdem innerhalb der Tageslichtzone
des Einstiegslochs bleiben. Wird eine 30 Meter Sicherungsleine verwendet, hilft dies den
Tauchern dabei, innerhalb dieser Grenzen zu bleiben.
e. Achte auf die Leine und den Tauchpartner. Obwohl die Taucher mit der Sicherungsleine
und miteinander verbunden sind, müssen beide Taucher auf die Leine achten, und zwar
müssen sie laufend ihre Aufmerksamkeit der Position der Leine widmen, in Relation zu
ihnen selbst, ihrem Tauchpartner und eventuell vorhandenen Hindernissen unter Wasser,
die dazu führen können, dass die Leine hängen bleibt. [Hinweis für den Instructor: Da

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dies eines der am häufigsten auftretenden – wenn auch meist nicht gefährlichen – Pro-
bleme beim Eistauchen ist, musst du besonders betonen, dass die Taucher ständig auf
die Leine achten müssen.] Auch der Aufmerksamkeit gegenüber dem Tauchpartner ist
beim Eistauchen ständig wieder erneut Beachtung zu schenken. Dies ist nicht nur des-
wegen wichtig, um gegenüber möglichen Problemen wachsam zu sein, wie zum Beispiel
einem abblasenden Lungenautomaten, sondern auch um einem falschen Sicherheits-
gefühl entgegenzuwirken, das dadurch hervorgerufen wird, dass die Tauchpartner ja
ohnehin mit der Leine verbunden sind.
3. Das Begleitteam an der Oberfläche
a. Ein Begleiter sollte für das Führen der Leine verantwortlich sein, sicher stellen, dass das
Tauchteam sicher daran befestigt ist und laufend die Kommunikation mit den Tauchern
aufrecht erhalten. Dieser Begleiter ist auch dafür verantwortlich, dass die Sicherungsleine
nicht locker durchhängt. [Hinweis für den Instructor: Erinnere die Tauchschüler daran,
dass sie keinen konstanten Zug auf die Leine ausüben sollen, weil dadurch die Bewe-
gungsfreiheit der Taucher beeinträchtigt wird.] Deshalb übt der Leinenführer alle paar
Sekunden einen sanften Zug auf die Leine aus. Sobald sich die Taucher mit der Siche-
rungsleine verbunden haben, übernimmt einer der Begleiter nur die Verantwortung für die
Leinenführung, während der andere den Tauchern beim Anpassen der Ausrüstung und
bei den letzten Handgriffen (Lampen, Kameras, usw.) hilft. Dieses Verfahren stellt sicher,
dass keiner der Taucher ins Einstiegsloch steigt, ohne mit der Sicherungsleine verbunden
zu sein. Und im Falle, dass ein Taucher bei der Vorbereitung versehentlich ins Einstiegs-
loch rutscht, kann dieser rasch wieder zurückgezogen werden.

Hinweis für den Tauchschüler


Haben die Begleiter an der Oberfläche keine Tauchanzüge an, ist es umsichtig, wenn sie Schwimm-
westen oder ihre Jackets anziehen, falls einer ins Einstiegsloch fällt oder das Eis bricht.

b. Der zweite Begleiter ist dafür verantwortlich, die Leinen frei von Eis zu halten und darauf
zu achten, dass sie sich nicht verheddern. Er hält auch das Einstiegsloch eisfrei, über-
wacht die Grundzeiten der Taucher und sorgt dafür, dass das Team der Sicherungs-
taucher entsprechend vorbereitet ist, um zu reagieren und den Tauchern bei Ein- und
Ausstiegen zu helfen.
4. Das Sicherungstauchteam
a. Das Sicherungstauchteam ist an einer eigenen Sicherungsleine befestigt und hat die
Tauchanzüge und das Gurtsystem angelegt – Tauchgerät, Maske und Flossen sind zum
raschen Einsatz griffbereit. Das Sicherungsteam muss darauf achten, nicht auszukühlen.
Auch die Sicherungstaucher müssen immer im Team zusammenarbeiten, damit PADIs
„Richtlinien für sicheres Tauchen“ eingehalten werden, wonach immer mit einem Tauch-
partner zu tauchen ist.
5. Kommunikation
a. Wiederhole die Standard Handzeichen
b. Leinensignale – mache alle Züge an der Leine lang, kräftig und deutlich. Zusätzlich
müssen alle Leinensignale vom Empfänger bestätigt werden, indem der Empfänger das
gleiche Signal an den Sender zurück gibt. Es können alle Arten von Signalen verwendet
werden, solange sie im vorhinein vereinbart wurden und deutlich erkennbar sind. Zu
diesem Zweck reichen für die meisten Situationen die folgenden einfachen Signale aus:
• EIN ZUG – Lass Leine nach
• ZWEI ZÜGE – OK
• DREI ODER MEHR ZÜGE – Ziehe uns rasch heraus

Hinweis für den Instructor und die Tauchschüler


Diese Leinensignale für das Eistauchen unterscheiden sich von denen, die im Adventures in Diving
Programm beim „Suchen & Bergen“ Tauchgang Anwendung finden.

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6. Verfahren im Wasser:
a. Einstieg – Am besten ist es meist, einen kontrollierten Einstieg aus dem Sitzen durchzu-
führen. Dazu führt man mit halb aufgeblasenem Jacket den Sicherheitscheck mit seinem
Partner durch, nimmt den Lungenautomaten in den Mund und setzt sich an den Rand
des Einstiegslochs. Mit beiden Händen auf einer Seite an der Eiskante lässt man sich
dann ins Wasser gleiten und gibt das „OK“ zum Oberflächenteam.
b. Gewöhnung – Nachdem du ins Wasser eingestiegen bist, solltest du für 1 bis 2 Minuten
neben dem Rand des Einstiegslochs knapp unter die Eisdecke abtauchen. Dabei solltest
du die Funktion deines Lungenautomaten kontrollieren und dich an die Wassertemperatur
und die Tatsache gewöhnen, dass du dich unter der Eisdecke befindest.

Hinweis für den Tauchschüler


Sobald dein Lungenautomat im Wasser ist, solltest du ihn auch an der Oberfläche im Mund haben,
um ein mögliches Abblasen zu vermeiden.

c. Schwimmen mit dem Tauchpartner – schwimme Seite an Seite mit deinem Tauchpartner
und lasse die Sicherungsleine an einer Seite.
d. Auftauchen unter Eis – Führe einen Aufstieg mit einer Aufstiegsgeschwindigkeit von nicht
mehr als 18 Meter pro Minute durch und halte eine Hand zum Schutz über den Kopf,
damit du nicht gegen die Eisdecke stösst – sei ein SAFE Taucher.
e. Sicherheitsstops – sind immer eine gute Idee. Plane einen Sicherheitsstop nach jedem
Tauchgang.
f. Drittelregel für den Luftverbrauch – sobald einer der Taucher nur noch ein Drittel (1/3)
seines Luftvorrats zur Verfügung hat, ist der Tauchgang durch Auftauchen im Eisloch zu
beenden.

G. Probleme mit der Ausrüstung beim Eistauchen

Lernziel
Am Ende dieses Abschnitts wirst du folgendes können:
• Vier Probleme / Gefahren im Zusammenhang mit Ausrüstungsproblemen beim Eistauchen
nennen und erklären, wie man diese vermeidet bzw. korrigiert.

1. Abblasender (vereister) Lungenautomat – Vorbeugung


a. Tauche nur mit einem Lungenautomaten mit Vereisungsschutz. Typischer Weise ist dabei
die erste Stufe wasserdicht verschlossen, und in der zweiten Stufe sind Teflonteile einge-
baut, falls verfügbar.
b. Atme aus der zweiten Stufe nur, wenn du unter Wasser bist.
c. Achte an der Oberfläche darauf, dass das Innere der zweiten Stufe trocken bleibt.
d. Atme beim ersten Atemzug zuerst ein, bevor du in die zweite Stufe hinein ausatmest.
e. Mache keine Eistauchgänge tiefer als 20 Meter. Die erhöhte Durchflussgeschwindigkeit
durch den Lungenautomaten in der Tiefe verursacht kältere Temperaturen im Lungen-
automaten, was das Vereisen begünstigt. Es wird empfohlen, dass Eistauchgänge auf
einer Tiefe von 6-12 Metern durchgeführt werden.
f. Tauche nur mit einem Lungenautomaten, der vor kurzem gewartet wurde, und mit einer
Flasche, die vor kurzem einer visuellen Inspektion unterzogen wurde. (Befindet sich
Wasser in der Flasche, das friert, ist dies eine echte Gefahr).
2. Abblasender (vereister) Lungenautomat – Handhabung. Bläst dein Lungenautomat ab:
a. Atme normal.
b. Verschliesse das Mundstück nicht fest mit deinen Lippen, damit überschüssige Luft
entweichen kann.

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c. Signalisiere deinem Tauchpartner.
d. Schwimme ruhig zum Ausstiegsloch.

Hinweis für den Tauchschüler


Die Wahrscheinlichkeit, dass der Lungenautomat vereist, steigt wegen der höheren Durchfluss-
geschwindigkeit ab einer Tiefe von 15 Meter rapide an.

3. Beschlagen und Frieren der Maskenscheibe


a. Das Auftragen von Antibeschlagmittel wird ein Beschlagen der Maske verhindern.
b. Bleibst du an der Oberfläche, kann sich Eis aussen auf der Maskenscheibe bilden.
4. Fluten eines Trockentauchanzugs – Vorbeugung
a. Überzeuge dich, dass der Reissverschluss fest verschlossen ist (die häufigste Ursache
eines Wassereinbruchs).
b. Überzeuge dich, dass alle Dichtungen flach auf der Haut anliegen.
c. Meide scharfe Objekte und Eisbrocken, die Risse verursachen könnten.
d. Versuche nicht, den Reissverschluss mit Gewalt zu öffnen, wenn er nach einem Tauch-
gang festgefroren ist. Dies kann dazu führen, dass er bei nachfolgenden Tauchgängen
nicht mehr richtig schliesst. Taue ihn vor dem Öffnen gründlich auf.
e. Bist du dir nicht sicher, ob dein Trockentauchanzug dicht ist, teste ihn zuerst in
begrenztem Freiwasser.
5. Fluten eines Trockentauchanzugs – Handhabung
a. Dringt Wasser in deinen Trockentauchanzug, beende unverzüglich den Tauchgang.
b. Wird das Schwimmen schwierig, signalisiere dem Leinenführer, dass er dich hinaus
ziehen soll.

H. Hypothermie (Unterkühlung)
Lernziele
Am Ende dieses Abschnitts wirst du folgendes können:
• Hypothermie (Unterkühlung) definieren.
• Fünf Arten des Wärmeverlusts bezeichnen.
• Typische Symptome einer Hypothermie nennen.
• Die empfohlenen Erste Hilfe Verfahren bei Hypothermie beschreiben.
• Fünf Verfahren nennen, die bei der Behandlung eines unterkühlten Patienten zu vermeiden
sind.
• Fünf Wege nennen, wie man Hypothermie vermeidet.
• Die Faktoren nennen, die die individuelle Anfälligkeit für Hypothermie erhöhen.

1. Definition: Ein Zustand, in dem der Körper nicht mehr in der Lage ist, die Körperkerntem-
peratur auf einer angemessenen Höhe zu halten. Weil die Temperatur der Haut und die
Aussentemperatur des Körpers unter normalen Bedingungen um 5° Celsius oder mehr
schwanken kann, bezieht sich diese Definition auf die innere Temperatur des Körpers.
Immer wenn die Körperkerntemperatur von den optimalen 37° Celsius abweicht, kann ein
lebensbedrohender Zustand eintreten.
2. Arten des Wärmeverlusts
a. Wärmestrahlung. Vergleichbar mit der Sonne oder einem Heizkörper, strahlt unser
Körper Hitze über die Haut ab, wenn die Umgebungstemperatur niedriger ist als die
Körpertemperatur.

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b. Wärmeleitung. Dieser Prozess ist der Wärmeaustausch zwischen zwei Objekten, die in
direktem Kontakt miteinander stehen. Taucht zum Beispiel eine nicht durch einen Tauch-
anzug geschützte Person ins kalte Wasser, wird die Körperwärme in das kalte Wasser
abgeleitet.
c. Konvektion. Dies ist eine Art der Wärmeleitung, wobei eine der beiden am Wärmeaus-
tausch beteiligten Substanzen in Bewegung ist. Ein Beispiel für diese Art von Wärme-
verlust ist ein frostiger Wind. Weht die kalte Luft an der nackten Haut vorbei, erzeugt
dies eine grössere Kältewirkung auf der Haut, als kalte Luft ohne Wind. Das Prinzip des
Wärmeverlusts aufgrund Konvektion erklärt, warum eine Kopfbedeckung so wichtig ist
– weil bis zu 70 Prozent des Wärmeverlusts des Körpers über den Kopf stattfindet.
d. Verdunstung.
• Schwitzen. Dies ist ein aktiver Mechanismus, um überschüssige Körperwärme
abzuleiten.
• Diffusion von Feuchtigkeit durch die Haut. Dies ist ein passiver Vorgang. Wenn die
äussere Hautschicht trocknet, wandert Wasser aus den tiefer liegenden Gewebs-
schichten nach aussen und verdunstet.
• Lungen. 15 bis 30 Prozent des Wärmeverlusts eines Tauchers geschieht durch
Verdunstung über die Lungen.
e. Atmung. Atmest du kalte Luft ein und warme Luft aus, verlierst du Wärme.

Hinweis für den Tauchschüler


Wärmeleitung, Konvektion und Schwitzen sind die wesentlichen Faktoren, die zu einem Wärmeverlust
unter Wasser führen. Konvektion, Wärmestrahlung und Verdunstung sind die wichtigsten Arten des
Wärmeverlusts an der Oberfläche.

3. Hypothermie – Symptome
a. Zittern. Dies ist das wahrscheinlich häufigste Symptom einer Unterkühlung. Zittern tritt
typischer Weise vom Beginn einer Unterkühlung bis zu den frühen Stufen der Absenkung
der Körperkerntemperatur auf. Aufgrund ihrer physiologischen und physischen Struktur
verlieren Frauen im allgemeinen rascher Wärme als Männer. Es können zwei Arten von
Zittern unterschieden werden:
• Kontrolliertes Zittern. Die Person zittert gelegentlich, aber nicht ununterbrochen. Kon-
trolliertes Zittern beginnt, wenn die Körperkerntemperatur auf 36,5° bis 35,5° Celsius
fällt (leichte Hypothermie).
• Unkontrolliertes Zittern. Die Person zittert ununterbrochen und kann das Zittern nicht
stoppen. Unkontrolliertes Zittern beginnt, wenn die Körperkerntemperatur auf 35° bis
34° Celsius fällt (mittlere Hypothermie).

Hinweis für den Tauchschüler


Sobald die Körperkerntemperatur auf unter 34° Celsius fällt, kann das Zittern aufhören. Die betroffene
Person wird jedoch eine verminderte Koordinationsfähigkeit (motorische Fähigkeit) und Denkfähig-
keit (mentale Fähigkeit) haben und vielleicht sogar einen fortschreitenden Verlust des Bewusstseins.
Dieser Zustand ist sehr ernst und erfordert umgehend eine medizinische Behandlung. (Schwere
Hypothermie)

b. Vermindertes Urteilsvermögen.
• Irrationales Handeln
• Ungeschickt (verminderte Augen-Hand-Koordination)
• Kann einfache Aufgaben beim Tauchen, wie zum Beispiel auf den Finimeter zu
schauen, Tarierung, usw. nicht mehr ausführen.
• Erkennt nicht, dass die Kälte ihn beeinträchtigt oder leugnet, dass er ein Problem hat.

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c.Taubheitsgefühl (einschliesslich Verlust der Fingerfertigkeit). Ein Taubheitsgefühl in den
Gliedmassen, insbesondere in Händen und Füssen, kann auch ohne das Vorliegen einer
Hypothermie auftreten, wenn kein ausreichender Kälteschutz vorhanden ist (zum Beispiel
wenn die Fäustlinge zu gross sind). Ein beim Tauchen auftretendes Taubheitsgefühl ist
jedoch meist das Ergebnis davon, dass der Körper seine Wärme aus den Gliedmassen
abzieht um die Kerntemperatur aufrecht zu erhalten, wenn diese zu fallen beginnt. In
beiden Fällen sollte der Tauchgang unverzüglich beendet werden.
d. Leugnen. Wie die meisten Menschen, die einen medizinischen Notfall erleben, können
auch Opfer einer Unterkühlung die Schwere des Problems herunterspielen oder es kom-
plett leugnen. Du musst darauf bestehen, dass sie sich richtig verhalten. Dieses Problem
tritt vor allem bei extremer Kälte auf, weil viele Menschen ihre Fähigkeit überschätzen,
der Kälte zu widerstehen. Sie wollen nicht als Jammerlappen dastehen, obwohl sie
bereits spüren, dass sie die Kälte nicht aushalten. Halte Ausschau nach „kalten Ange-
bern“ unter den Eistauchern.
e. Benommenheit oder extreme Müdigkeit. Der Körper kurbelt den Stoffwechsel an, um
die Körperkerntemperatur zu erhalten. Extreme Müdigkeit ist oft die Reaktion auf diese
Versuche und wird oft als unerklärbare Müdigkeit wahrgenommen, weil man ohne grosse
körperliche Anstrengung extrem müde wird. Obwohl Müdigkeit einem erschöpften Körper
signalisiert, dass sein Energievorrat erschöpft ist, ist sie auch ein Warnsignal dafür, auf
das Auftreten von Symptomen einer Hypothermie zu achten.
4. Hypothermie – Erste Hilfe
a. Verzichte für den Rest des Tages auf weitere Tauchgänge.
b. Bringe den Patienten in eine wärmere Umgebung um weiterem Wärmeverlust
vorzubeugen.
c. Entferne vorsichtig nasse Kleidung / Tauchanzug. Ob du den Patienten wieder anziehst,
hängt von der Aufwärmtechnik ab, die du anwendest.
d. Vermeide Rütteln oder Schütteln des Patienten – dies kann den Herzrhythmus stören.
e. Alarmiere den Rettungsdienst, damit der Patient transportiert werden kann und
professionelle medizinische Versorgung erhält.
f. Ist ein Rettungsdienst nicht verfügbar oder verzögert sich dessen Eintreffen über
längere Zeit, kann ein Aufwärmen des Patienten versucht werden.
g. Aufwärmtechniken.
• Passives Aufwärmen von aussen. Hilft bei schwächeren Fällen (zitternder, frierender
Patient).
• Ziehe dem Patienten warme, trockene Kleidung an – vor allem Kopfbedeckung, Schal,
Handschuhe und Schuhe.
• Hülle den Patienten in einen Schlafsack oder Decken – besonders den Kopf.
• Verabreiche ihm langsam warme, süsse Flüssigkeit. Dies dient eher der Stimmung
des Patienten; der Effekt, den Körper damit aufzuwärmen, ist minimal.
• Packe heisse Wasserflaschen, warme Steine oder andere warme Objekte in
Handtücher ein und platziere sie in der Nähe der grossen Blutgefässe am Hals,
den Achselhöhlen und den Leisten. Achtung: Der Patient wird die Temperatur nicht
abschätzen können. Du musst die Temperatur der warmen Objekte testen, damit
sich der Patient nicht verbrennt.
h. Vermeide die folgenden, als Erste Hilfe gedachten Massnahmen:
• Gestatte es dem Patienten niemals, zu rauchen oder Alkohol oder koffeinhaltige
Getränke zu sich zu nehmen.
• Rubble den Patienten nicht ab, massiere ihn nicht.
• Versuche nicht, den Patienten mit einem heissen Bad oder einer heissen Dusche
aufzuwärmen oder ihn zu transportieren, wenn ein Rettungsdienst verfügbar ist.
• Verabreiche dem Patienten kein Aspirin oder andere Medikamente.
• Lasse den Patienten nicht unbeaufsichtigt.
• Erlaube dem Patienten nicht, Schnee zu essen.

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5. Hypothermie – Behandlung
a. In schweren Fällen einer Unterkühlung, wie etwa bei einem gefluteten Trockentauchan-
zug, wenn jemand ins Einstiegsloch gefallen ist oder auf andere Weise der Kälte über
längere Zeit ungeschützt ausgesetzt war, ist eine medizinische Versorgung des Patienten
erforderlich, um sicherzustellen, dass das Aufwärmen angemessen und vorsichtig erfolgt.
Sorge im Zweifelsfall lieber für medizinische Hilfe.
6. Hypothermie – Vorbeugung
a. Tauche nur mit einem angemessenen Kälteschutz.
b. Begrenze die Zeit, die du der Kälte ausgesetzt bist.
c. Achte auf Anzeichen einer Unterkühlung bei dir selbst und bei deinem Tauchpartner.
d. Halte dich an der Oberfläche warm. Trage immer eine Kopfbedeckung!
e. Achte auf ausreichend Schlaf und gesunde Ernährung, um deine Widerstandskraft
gegen die Kälte zu stärken.
7. Faktoren, die die individuelle Anfälligkeit für Hypothermie erhöhen.
a. Schlechte Ernährung
b. Rauchen
c. Zu wenig Schlaf in der Nacht vor dem Tauchgang
d. Alkohol
e. Krankheit
f. Dehydratisierung

I. Andere Probleme beim Eistauchen

Lernziele
Am Ende dieses Abschnitts wirst du folgendes können:
• Anzeichen und Symptome von Frostbrand und Erfrierungen erkennen.
• Erklären, wie man Frostbrand und Erfrierungen vermeidet und Erste Hilfe leistet.
• Den Effekt erklären, den kaltes Wasser auf die Stickstoffaufnahme im Körper hat und wie
man diesem Umstand Rechnung trägt.
• Angemessene Reaktionen auf folgende Notfallsituationen beim Eistauchen beschreiben:
1) unkontrollierter Aufstieg, 2) Ohne-Luft-Situation, 3) Keine Antwort auf ein Leinensignal des
Leinenführers, 4) Trennung von der Sicherungsleine, 5) Beinahe-Ertrinken.
• Erklären, wie man folgende Probleme beim Eistauchen vermeidet:
1) Nachgeben / Brechen des Eises, 2) ins Einstiegsloch fallen, 3) Unterbrechen der Leinen-
signale aufgrund von Eisformationen.

1. Erfrierungen (können bei Menschen auftreten, während sie sich an der Oberfläche befinden,
nicht unter Wasser)
a. Definitionen
• Frostbrand – betroffen sind die äusseren Hautschichten. Meistens sind Ohren, Nase,
Wangen, Kinn, Finger oder Zehen betroffen.
• Erfrierungen der Haut (oberflächliche Erfrierung) – betroffen sind die Haut und die
unmittelbar darunter liegenden Gewebeschichten.
• Erfrierungen des tiefer liegenden Gewebes (schwere Erfrierung) – betroffen sind die
Haut und die darunter liegenden Gewebe, Nerven und Blutgefässe.
b. Anzeichen und Symptome
• Frostbrand – die Haut wird rot, schmerzt und kann stechen.
• Erfrierungen der Haut (oberflächliche Erfrierung) – die Haut wird weiss oder hell
gefärbt und fest, sieht wächsern aus. Das darunter liegende Gewebe ist jedoch weich.

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• Erfrierung des tiefer liegenden Gewebes (schwere Erfrierung) – der betroffene
Bereich kann weiss, dunkel-violett oder rot mit Blasen werden, und er kann sich hart
und hölzern anfühlen. Gefühlsverlust an der betroffenen Stelle.
c. Erste Hilfe bei Frostbrand. Wärme die betroffene Stelle auf, indem du:
• mit einem warmen Körperteil dauerhaft Druck ausübst. Eine Hand kann auf den
Bauch oder unter die Achsel gesteckt werden.
• deinen warmen Atem auf die betroffene Stelle bläst.
• Erfrierungen erfordern eine spezielle Versorgung in einer medizinischen Einrichtung.
Mit der angemessenen Aufwärmtechnik und der nachfolgenden Versorgung können
die betroffenen Gewebeteile und deren Funktion in vielen Fällen gerettet werden.
d. Vorsichtsmassnahmen bei der Ersten Hilfe
• Verwende den Körperteil nicht, sobald er aufgetaut ist (es sei denn, ein Arzt fordert
dich dazu auf).
• Vermeide den Ablauf frieren – auftauen – wieder frieren.
• Gestatte kein Auftauen mit der Autoheizung, einem Ofen oder anderen starken
Hitzequellen.
• Reibe die betroffenen Stellen nicht – die in den Zellen vorhandenen Eiskristalle
verursachen dabei grösseren Schaden.
• Bewege den betroffenen Körperteil nicht.
e. Behandlung – suche professionelle medizinische Hilfe zum Aufwärmen.
f. Vorbeugung
• Bedecke alle Hautteile, die der Kälte ausgesetzt sind, insbesondere wenn
ein eisiger Wind weht.
• Versuche, die Kleidung trocken zu halten – nimm trockene Kleidung zum
Wechseln mit.
• Vermeide eisigen Wind bei Temperaturen unter –4° Celsius.
2. Stickstoffaufnahme
a. Aufgrund des beschleunigten Stoffwechsels nimmt der Körper in kaltem Wasser
mehr Stickstoff auf.
b. Plane in kaltem Wasser mit dem Recreational Dive Planner 4 Meter tiefer als deine
tatsächliche Tiefe, um diesen Effekt auszugleichen.
3. Notfallsituationen
a. Unkontrollierter Aufstieg. Lasse so viel überschüssige Luft wie möglich aus dem
Jacket und dem Trockentauchanzug ab. Drehe dich so, dass du mit der Flache zuerst
auftauchst, damit du nicht mit dem Kopf gegen die Eisdecke schlägst. Denke daran,
fortwährend zu atmen!
b. Ohne-Luft-Situation. Wechsle auf deine eigene alternative Luftversorgung oder die
deines Tauchpartners (eine unabhängige alternative Luftversorgung wird empfohlen), gib
3 Züge als Leinensignal an den Leinenführer und beende unverzüglich den Tauchgang.
[Hinweis für den Instructor: Unter Eis oder in einer anderen Umgebung, wo kein direkter
Aufstieg zur Oberfläche möglich ist, werden niemals Übungen zu Ohne-Luft-Situationen
durchgeführt.]
c. Keine Antwort auf Leinensignal des Leinenführers:
• Das Sicherungstauchteam, das mit einer eigenen Sicherungsleine verbunden ist, wird
losgeschickt und folgt der Sicherungsleine des Tauchteams.
• Wird das Tauchteam nicht gefunden, folge den Verfahren für die Trennung von der
Sicherungsleine.
d. Trennung von der Sicherungsleine.
• Das Tauchteam taucht zur Eisdecke auf, um nach der Leine zu suchen, um Luft
zu sparen und nach dem Schneemuster auf der Eisfläche Ausschau zu halten.
Folge diesem Schneemuster nur, wenn es unmissverständlich ist. Halte nach der
Sicherungsleine des Sicherungstauchteams Ausschau.

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• Das Sicherungstauchteam folgt der Sicherungsleine des Tauchteams bis zum Ende
und schwimmt dann direkt unterhalb der Eisdecke einen Kreis, und falls erforderlich
noch einen weiteren Kreis in Grundnähe.
• Das Sicherungstauchteam sucht so lange, bis der erste der beiden Taucher nur noch
ein Drittel seines Luftvorrates hat oder bis sie die Taucher gefunden haben – je nach-
dem, was davon zuerst eintritt.
e. Beinahe-Ertrinken. Eine erfolgreiche Wiederbelebung von beinahe ertrunkenen Opfern
in kaltem Wasser ist vielfach belegt, auch wenn sie lange Zeit unter Wasser waren. Aus
diesem Grund sollte eine Wiederbelebung immer versucht werden.
4. Andere Notfallsituationen
a. Nachgeben / Brechen des Eises.
• Dies kann vor allem an warmen, sonnigen Tagen passieren, wenn sich das Eis
rund ums Einstiegsloch durch die Sonneneinstrahlung und das umgebende Wasser
erwärmt. Dadurch können grosse Bereiche des Eises, sogar Eis mit einer Dicke von
bis zu 20 Zentimeter, nachgeben und unter der Belastung von Ausrüstung und Per-
sonen eventuell sogar brechen. Um dieses Problem zu vermeiden, versuche eine
Stelle mit dickerem Eis zu finden, und deponiere schwere Objekte wie Ausrüstung oder
Eisblöcke mindestens in 6 Meter Entfernung zum Einstiegsloch. Auch Personen, die
nicht unmittelbar am Einstiegsloch etwas zu tun haben, sollten sich in dieser Entfer-
nung aufhalten.
b. Ins Einstiegsloch fallen oder im Eis einbrechen.
• Sobald Wasser auf das Eis rund ums Einstiegsloch gelangt, wird es extrem rutschig.
Achte darauf, dass alle Taucher nahe am Einstiegsloch einen Tauchanzug tragen und
angeleint sind, und dass Vorkehrungen getroffen werden, um den Halt rund ums Ein-
stiegsloch zu erhöhen. Dazu zählt etwa das Streuen von Sand oder Asche, wie bereits
früher besprochen.
• Fällt eine ungeschützte Person ins Wasser, muss rasch reagiert werden, weil das
Opfer innerhalb von wenigen Minuten bewegungsunfähig wird. Ein Retter sollte einen
Tauchanzug anhaben und, wenn irgend möglich, mittels Leine gesichert sein. Nach-
dem er das Opfer erreicht hat, sollte der Retter das Opfer langsam und vorsichtig
bewegen, damit es nicht durchgeschüttelt wird. Trägt das Eis das Gewicht von zwei
Personen nicht, muss die Sicherungsleine verwendet werden, um beide herauszuzie-
hen. Versuche niemals, das Opfer im Wasser zu erreichen, bevor du nicht selbst einen
Tauchanzug anhast oder an einer Leine mit einem Auftriebskörper gesichert bist.
c. Unterbrechen der Leinensignale aufgrund von Eisformationen.
• Vorbeugung. Entferne die Eisblöcke aus dem Einstiegsloch und schiebe sie nicht unter
die Eisdecke. Damit vermeidest du ein Hängenbleiben der Sicherungsleine.
• Handhabung. Verfängt sich die Sicherungsleine in Eiskielen oder anderen Objekten,
sollte das Tauchteam der Leine bis zum Hindernis folgen und sie davon lösen. Sobald
die Leine frei ist, erfolgt ein „OK“ Signal zum Leinenführer.

Hinweis für den Tauchschüler


Tauchen bei Bedingungen mit einer Lufttemperatur von –18° Celsius oder tiefer führt zu einem ver-
mehrten Auftreten von Fehlfunktionen der Ausrüstung, einem sofortigen Gefrieren der Taucher und ihrer
Ausrüstung nach ihrem Auftauchen, einem erhöhten Risiko einer Unterkühlung und Erfrierung, und zu all-
gemein ungemütlichen Bedingungen an der Oberfläche. Wann immer möglich, mache Eistauchgänge nur
bei einer Lufttemperatur bis maximal –12° Celsius, bei eisigem Wind nur bis –4° Celsius Lufttemperatur.

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J. Aktivitäten nach dem Eistauchgang
Lernziel
Am Ende dieses Abschnitts wirst du folgendes können:
• Vier Aktivitäten nach dem Tauchgang nennen.

1. Verstaue alle Ausrüstungsteile. (Eine Checkliste ist dabei hilfreich, damit nichts im Schnee
zurück gelassen wird.) [Hinweis für den Instructor: Checkliste siehe Anhang.]
2. Verschliessen des Einstiegslochs. Bringe die Eisblöcke wieder ins Loch und fülle die Spalten
dazwischen mit Schnee auf, damit das Loch wieder rasch zufriert.
3. Markiere das Einstiegsloch. Lege z.B. Äste über das Loch und stelle ein Hinweisschild auf,
das vor offenem Wasser warnt.
4. Lasse keinen Müll zurück.

K. Zusammenfassung – In diesem Kurs haben wir folgendes besprochen:


1. Gründe und Möglichkeiten für das Eistauchen
2. Überlegungen zur Ausrüstung
3. Ausrüstung des Tauchers
4. Verfahren beim Eistauchen: Auswahl und Vorbereitung des Tauchplatzes
5. Verfahren beim Eistauchen: Durchführen des Tauchgangs
6. Probleme mit der Ausrüstung beim Eistauchen
7. Hypothermie (Unterkühlung)
8. Andere Probleme beim Eistauchen
9. Aktivitäten nach dem Eistauchgang

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V. Überlegungen zum Freiwassertraining – Ice (Eistauchen)
[Hinweis für den Instructor: Um die Ausführungen kurz zu halten, werden im folgenden nur Punkte
aufgeführt, die speziell bei diesem Spezialkurs besonders zu beachten sind. Für allgemeine Punkte,
die generell immer bedacht werden sollten, wie etwa ein sorgfältiges Briefing, das Einhalten der Null-
zeitgrenzen und des Sicherheits-Stops usw. schaue bitte in dein PADI Instructor Manual.]

A. Beziehe die Tauchschüler in die Tauchgangsplanung ein. Denke daran, dass die Tauchschüler
anschliessend in der Lage sein sollen, selbstständig Tauchgänge unter das Eis zu planen und
durchzuführen.
B. Erkläre die Verfahren für Einstiege / Ausstiege sowie die Abstiegs- und Aufstiegstechniken, die
die Tauchschüler bei diesem Tauchgang anwenden werden.
C. Sage deinen Tauchschülern, mit welchem Flaschendruck sie ihren Aufstieg zum Sicherheits-Stop
beginnen sollen.
D. Unter dem Eis dürfen keinerlei ohne-Luft-Übungen durchgeführt werden.
E. Tauchgang Eins ist im wesentlichen eine U/W Tour, die vom Instructor oder einem „zertifizierten
Assistenten“ geführt wird. Zur Steigerung der Kontrolle und Supervision und damit sich die
Tauchschüler wohl fühlen, kann sich der Instructor oder ein „zertifizierter Assistent“ an der selben
Sicherheitsleine wie das Buddy-Team befinden – am Scheitelpunkt einer Y-Konfiguration. [Falls
die Supervision beim Tauchen unter das Eis durch einen „zertifizierten Assistenten“
erfolgt, muss dieser über Eistauch-Erfahrung verfügen, und es wird dringend empfohlen,
dass er brevetierter PADI Ice Diver ist. Ebenso wird empfohlen, dass der Instructor zumindest
den ersten Eistauchgang persönlich mit den Tauchschülern macht. Auf diese Weise kann er sich
einen direkten Eindruck von den Tauchschülern in dieser Umgebung verschaffen, und es gibt
ihm auch Gelegenheit, den Tauchschülern vorbildliche Eistauch-Verfahren zu zeigen, was beson-
ders wichtig ist, wenn es das erste Mal ist, dass ein Tauchschüler unter dem Eis taucht.]
F. Bei den Tauchgängen # 2 und # 3 können sich die beiden Taucher eines Teams in der Funktion
desjenigen abwechseln, der den Tauchgang führt – Taucher A / Taucher B. Alternativ dazu kann
auch der Instructor oder ein „qualifizierter, zertifizierter Assistent“ die Rolle von Taucher A oder
Taucher B spielen, und der andere Taucher kann die Position am Scheitelpunkt der Sicherheits-
leine einnehmen und das Kontrollieren der Leinensignale üben.
G. Lasse bei Tauchgang # 3 alle Bestandteile des Tauchgangs durch die Taucher planen und durch-
führen, allerdings unter deiner direkten Supervision oder der eines „zertifizierten Assistenten“.
[Der Instructor oder der „zertifizierte Assistent“ muss auf jeden Fall die Taucher bei jedem
Tauchgang begleiten.]
H. Instructor und Assistenten müssen äusserst sensibel darauf achten, dass sich die Tauchschüler
wohl fühlen und Spass bei dem Tauchgang haben. Das Tauchen unter Eis kann für bestimmte
Personen psychisch sehr belastend sein. Dränge daher niemals einen Tauchschüler zu einem
Tauchgang, den er nicht machen möchte.
I. Für Eistauchgänge ist das Tragen des Schnorchels an der Maske nicht vorgeschrieben.
Für den Fall, dass Taucher möglicherweise eine gewisse Strecke an der Oberfläche zurückle-
gen müssen, wird das Mitführen eines Schnorchels jedoch immer empfohlen. [TB 2/96] Um zu
vermeiden, dass der Schnorchel an der Sicherungsleine hängen bleibt und dies möglicherweise
zum Verlust der Maske führt, sollte der Schnorchel von der Maske entfernt und an einer Stelle
untergebracht werden, wo ihn der Taucher an der Oberfläche leicht finden kann (zum Beispiel in
der Jackettasche). [TB 3/89]
J. Bei jedem Trainingstauchgang sollten sich die Taucher in den Aufgaben als Sicherheitstaucher,
als Person zur Unterstützung der Taucher an der Oberfläche und als Taucher abwechseln.
K. Von den Tauchern sollte nicht verlangt werden, dass sie den Tauchgang über volle 20 Minuten
ausdehnen, falls ihnen kalt wird oder sie sich dem letzten Drittel ihres Luftvorrats nähern. Der
Tauchgang ist zu beenden, sobald einer dieser beiden Faktoren zutrifft.
L. Obwohl die Tauchgänge vielleicht flach und kurz sein werden, sollte von den Tauchschülern ver-
langt werden, dass sie vor und nach dem Tauchgang ihren RDP zur Hand nehmen und die Regel
für kalte und anstrengende Tauchgänge anwenden.

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VI. Freiwassertraining
Zum Zwecke der Eindeutigkeit werden alle Freiwasser-Trainingstauchgänge in allen Bestandteilen
vorgestellt. Spezifische Fertigkeiten und Verfahren, die nur den jeweiligen Tauchgang betreffen,
erscheinen in Fettdruck.

A. Freiwasser-Trainingstauchgang Eins

Leistungsanforderungen
Am Ende dieses Tauchgangs wirst du folgendes können:
• Angemessene Techniken für die Auswahl und die Vorbereitung eines Tauchplatzes
demonstrieren.
• Die Aufgaben eines Leinenführers an der Oberfläche ausführen.
• Die Aufgaben eines Sicherungstauchers ausführen.
• Neutrale Tarierung während des Eistauchens aufrecht erhalten.
• Deinen Luftvorrat überwachen und mit einem Flaschendruck von mindestens einem Drittel
des Flaschendrucks, den du zu Beginn des Tauchgangs hattest, auftauchen.

1. Briefing.
a. Beurteilung der Tauchbedingungen.
b. Einrichtungen am Tauchplatz.
c. Einstiegsstelle und zu verwendende Einstiegstechnik.
d. Ausstiegsstelle und zu verwendende Ausstiegstechnik.
e. Bodenbeschaffenheit, interessante und hilfreiche Informationen über den Tauchplatz.
f. Tiefenbereiche am Grund.
g. Geplantes Luftverbrauchs-Limit.
h. Abfolge des Trainingstauchgangs – gib einen Überblick über die Aufgaben und
die Planung des Freiwasser-Trainingstauchgangs Eins.
• Vorbereiten des Tauchplatzes (Einstiegsloch, Sicherungsleinen usw.)
• Gewöhnung an das Tauchen unter dem Eis
• Die Drittelregel beim Luftverbrauch beachten
• Gegenseitiges Beobachten hinsichtlich möglicher Fehlfunktionen der
Ausrüstung und der Einhaltung der Drittelregel
• Beim Aufstieg vermeiden, dass man gegen das Eis stösst
i. Spezielle Kommunikationstechniken U/W und an der Oberfläche.
j. Was im Falle eines Notfalls zu tun ist (allgemeine sowie für das Eistauchen
spezifische Notfallverfahren).
k. Einteilung der Buddy-Teams.
2. Vor dem Tauchgang.
a. Vorbereiten des Tauchplatzes (Einstiegsloch, Sicherungsleinen, usw.)
b. Wiederholen der Verfahren für das Tauchen in kaltem Wasser und Planen des
Tauchgangs mit dem RDP.
c. Vorbereiten der persönlichen Tauchausrüstung.
d. Anlegen der Tauchausrüstung.
e. Berechnen des Flaschendrucks, mit dem entsprechend der Drittelregel
umgekehrt werden muss – auf der Schreibtafel notieren.
f. Sicherheitscheck zur Kontrolle der Ausrüstung (einschliesslich der Kontrolle des
Gurtsystems und der Sicherungsleine).
g. Angemessener Einstieg für die örtliche Umgebung.

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3. Abstieg.
a. Tauche beim Einstiegsloch zunächst einmal knapp unter der Oberfläche ein wenig
unter die Eisdecke, um die Funktion des/der Lungenautomaten zu kontrollieren und
um dich an die Umgebung unter Eis zu gewöhnen.
b. Lasse dann Luft aus dem Jacket / dem Trockentauchanzug ab und beginne gemein-
sam mit deinem Buddy einen normalen Abstieg ohne Referenz, mit den Füssen voran.
c. Auf Buddy achten.
d. Neutrale Tarierung aufrecht erhalten.
4. Aufgaben des Freiwasser-Trainingstauchgangs Eins.
a. Navigation. Der Instructor oder ein „zertifizierter Assistent“ führt den Tauchgang
und achtet darauf, dass der Tauchgang innerhalb der durch Tageslicht, Luftver-
brauch, Eindringtiefe und Wohlbefinden gesetzten Grenzen bleibt.
b. Die Tauchschüler müssen ihre Tarierung so kontrollieren, dass sie während des
gesamten Tauchgangs neutrale Tarierung aufrecht erhalten.
c. Die Tauchschüler müssen ihren Luftverbrauch sorgfältig überwachen, um die Drittel-
regel für den Luftverbrauch einzuhalten.
d. Die Tauchschüler beobachten sich gegenseitig hinsichtlich möglicher
Fehlfunktionen der Ausrüstung und der Einhaltung der Drittelregel.
5. Aufstieg.
a. Navigieren mit dem Instructor oder dem „zertifizierten Assistenten“ zurück
zum Einstiegsloch.
b. Zeit und Flaschendruck vor dem Aufstieg notieren.
c. Aufstieg mit neutraler Tarierung mit max. 18 Meter / Minute. Steige mit einer ausge-
streckten Hand über dem Kopf auf, damit du nicht mit dem Kopf gegen die Eisdecke
stösst.
d. Sicherheits-Stop 5 Meter / 3 Minuten.
6. Nach dem Tauchgang.
a. Ausstieg. Führe den Ausstieg zügig durch, um ein Gefrieren der Ausrüstung zu
vermeiden.
b. Check-in beim Divemaster (falls angemessen).
c. Ablegen der Ausrüstung – warme Getränke.
d. Hilfestellung beim Ablegen der Ausrüstung des Tauchpartners.
e. Verstauen der Ausrüstung in einem warmen Bereich, damit sie nicht einfriert, falls
noch ein weiterer Tauchgang erfolgt.
f. Verschliessen des Einstiegsloches und Aufstellen eines Warnschildes, wenn
kein weiterer Tauchgang am gleichen Tag am selben Tauchplatz gemacht wird.
7. Debriefing.
a. Beurteile die Leistung der Tauchschüler, mache Vorschläge zur Verbesserung und
gib den Tauchschülern positive Verstärkung.
b. Probleme, die während des Tauchgangs aufgetreten sind und solche, die bei
zukünftigen Tauchgängen vermieden werden müssen.
c. Alle Tauchschüler tauschen ihre Rollen (Tauchteam, Sicherungstauchteam,
Leinenführer)
d. Bestimmen und Notieren der Wiederholungsgruppe am Ende des Tauchgangs.
e. Logbucheintrag (Instructor unterschreibt).

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B. Freiwasser-Trainingstauchgang Zwei

Leistungsanforderungen
Am Ende dieses Tauchgangs wirst du folgendes können:
• Neutrale Tarierung während des Eistauchens aufrecht erhalten.
• Deinen Luftvorrat überwachen und mit einem Flaschendruck von mindestens einem Drittel
des Flaschendrucks, den du zu Beginn des Tauchgangs hattest, auftauchen.

1. Briefing.
a. Beurteilung der Tauchbedingungen.
b. Einrichtungen am Tauchplatz.
c. Einstiegsstelle und zu verwendende Einstiegstechnik.
d. Ausstiegsstelle und zu verwendende Ausstiegstechnik.
e. Bodenbeschaffenheit, interessante und hilfreiche Informationen über den Tauchplatz.
f. Tiefenbereiche am Grund.
g. Geplantes Luftverbrauchs-Limit.
h. Abfolge des Trainingstauchgangs – gib einen Überblick über die Aufgaben und
die Planung des Freiwasser-Trainingstauchgangs Zwei.
• Taucher A führt den Tauchgang
• Taucher A achtet darauf, dass der Tauchgang innerhalb der durch Tageslicht,
Luftverbrauch, Eindringtiefe und Wohlbefinden gesetzten Grenzen bleibt
i. Spezielle Kommunikationstechniken U/W und an der Oberfläche.
j. Was im Falle eines Notfalls zu tun ist (allgemeine sowie für das Eistauchen
spezifische Notfallverfahren).
k. Einteilung der Buddy-Teams.
2. Vor dem Tauchgang.
a. Vorbereiten der persönlichen Tauchausrüstung.
b. Wiederholen der Verfahren für das Tauchen in kaltem Wasser und Planen des
Tauchgangs mit dem RDP.
c. Anlegen der Tauchausrüstung.
d. Berechnen des Flaschendrucks, mit dem entsprechend der Drittelregel umgekehrt
werden muss und diesen auf einer Schreibtafel notieren.
e. Sicherheitscheck zur Kontrolle der Ausrüstung (einschliesslich der Kontrolle des
Gurtsystems und der Sicherungsleine).
f. Angemessener Einstieg für die örtliche Umgebung.
3. Abstieg.
a. Tauche beim Einstiegsloch zunächst einmal knapp unter der Oberfläche ein wenig unter
die Eisdecke, um die Funktion des/der Lungenautomaten zu kontrollieren und um dich an
die Umgebung unter Eis zu gewöhnen.
b. Lasse dann Luft aus dem Jacket / dem Trockentauchanzug ab und beginne gemeinsam
mit deinem Buddy einen normalen Abstieg ohne Referenz, mit den Füssen voran.
c. Auf Buddy achten.
d. Neutrale Tarierung aufrecht erhalten.
4. Aufgaben des Freiwasser-Trainingstauchgangs Zwei.
a. Navigation. Taucher A führt den Tauchgang und achtet darauf, dass der Tauchgang
innerhalb der durch Tageslicht, Luftverbrauch, Eindringtiefe und Wohlbefinden
gesetzten Grenzen bleibt.

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b. Die Tauchschüler müssen ihre Tarierung so kontrollieren, dass sie während des
gesamten Tauchgangs neutrale Tarierung aufrecht erhalten.
c. Die Tauchschüler müssen ihren Luftverbrauch sorgfältig überwachen, um die Drittelregel
für den Luftverbrauch einzuhalten.
5. Aufstieg.
a. Taucher A navigiert zurück zum Einstiegsloch.
b. Zeit und Flaschendruck vor dem Aufstieg notieren.
c. Aufstieg mit neutraler Tarierung mit max. 18 Meter / Minute. Steige mit einer ausge-
streckten Hand über dem Kopf auf, damit du nicht mit dem Kopf gegen die Eisdecke
stösst.
d. Sicherheits-Stop 5 Meter / 3 Minuten.
6. Nach dem Tauchgang.
a. Angemessener Ausstieg. Führe den Ausstieg zügig durch, um ein Gefrieren der
Ausrüstung zu vermeiden.
b. Ablegen der Ausrüstung – warme Getränke.
c. Verstauen der Ausrüstung in einem warmen Bereich, damit sie nicht einfriert, falls noch
ein weiterer Tauchgang erfolgt. [Hinweis für den Instructor: Denke daran, dass maxi-
mal 2 Freiwasser-Trainingstauchgänge an einem Tag gemacht werden dürfen.]
d. Verschliessen des Einstiegsloches und Aufstellen eines Warnschildes, wenn kein
weiterer Tauchgang am gleichen Tag am selben Tauchplatz gemacht wird.
7. Debriefing.
a. Beurteile die Leistung der Tauchschüler, mache Vorschläge zur Verbesserung und gib
den Tauchschülern positive Verstärkung.
b. Probleme, die während des Tauchgangs aufgetreten sind und solche, die bei zukünftigen
Tauchgängen vermieden werden müssen.
c. Alle Tauchschüler tauschen ihre Rollen (Tauchteam, Sicherungstauchteam, Leinenführer)
d. Bestimmen und Notieren der Wiederholungsgruppe am Ende des Tauchgangs.
e. Logbucheintrag (Instructor unterschreibt).

C. Freiwasser-Trainingstauchgang Drei

Leistungsanforderungen
Am Ende dieses Tauchgangs wirst du folgendes können:
• Einen Eistauchgang vorbereiten, organisieren und führen.
• Neutrale Tarierung während des Eistauchens aufrecht erhalten.
• Deinen Luftvorrat überwachen und mit einem Flaschendruck von mindestens einem Drittel
des Flaschendrucks, den du zu Beginn des Tauchgangs hattest, auftauchen.
• Angemessene Verfahren nach dem Tauchgang demonstrieren (Verschliessen des
Einstiegslochs und Warnschild).

1. Briefing.
a. Beurteilung der Tauchbedingungen.
b. Einrichtungen am Tauchplatz.
c. Einstiegsstelle und zu verwendende Einstiegstechnik.
d. Ausstiegsstelle und zu verwendende Ausstiegstechnik.
e. Bodenbeschaffenheit, interessante und hilfreiche Informationen über den Tauchplatz.
f. Tiefenbereiche am Grund.
g. Geplantes Luftverbrauchs-Limit.

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h. Abfolge des Trainingstauchgangs – gib einen Überblick über die Aufgaben und
die Planung des Freiwasser-Trainingstauchgangs Drei.
• Taucher B führt den Tauchgang
• Taucher B achtet darauf, dass der Tauchgang innerhalb der durch Tageslicht,
Luftverbrauch, Eindringtiefe und Wohlbefinden gesetzten Grenzen bleibt
• Einstiegsloch nach dem Tauchgang verschliessen und Warnschild aufstellen
i. Spezielle Kommunikationstechniken U/W und an der Oberfläche.
j. Was im Falle eines Notfalls zu tun ist (allgemeine sowie für das Eistauchen spezifische
Notfallverfahren).
k. Einteilung der Buddy-Teams.
2. Vor dem Tauchgang.
a. Vorbereiten der persönlichen Tauchausrüstung.
b. Wiederholen der Verfahren für das Tauchen in kaltem Wasser und Planen des
Tauchgangs mit dem RDP.
c. Anlegen der Tauchausrüstung.
d. Berechnen des Flaschendrucks, mit dem entsprechend der Drittelregel umgekehrt
werden muss und diesen auf einer Schreibtafel notieren.
e. Sicherheitscheck zur Kontrolle der Ausrüstung (einschliesslich der Kontrolle des
Gurtsystems und der Sicherungsleine).
f. Angemessener Einstieg für die örtliche Umgebung.
3. Abstieg.
a. Tauche beim Einstiegsloch zunächst einmal knapp unter der Oberfläche ein wenig unter
die Eisdecke, um die Funktion des/der Lungenautomaten zu kontrollieren und um dich an
die Umgebung unter Eis zu gewöhnen.
b. Lasse dann Luft aus dem Jacket / dem Trockentauchanzug ab und beginne gemeinsam
mit deinem Buddy einen normalen Abstieg ohne Referenz, mit den Füssen voran.
c. Auf Buddy achten.
d. Neutrale Tarierung aufrecht erhalten.
4. Aufgaben des Freiwasser-Trainingstauchgangs Drei.
a. Navigation. Taucher B führt den Tauchgang und achtet darauf, dass der Tauchgang
innerhalb der durch Tageslicht, Luftverbrauch, Eindringtiefe und Wohlbefinden
gesetzten Grenzen bleibt.
b. Die Tauchschüler müssen ihre Tarierung so kontrollieren, dass sie während des
gesamten Tauchgangs neutrale Tarierung aufrecht erhalten.
c. Die Tauchschüler müssen ihren Luftverbrauch sorgfältig überwachen, um die Drittelregel
für den Luftverbrauch einzuhalten.
5. Aufstieg.
a. Taucher B navigiert zurück zum Einstiegsloch.
b. Zeit und Flaschendruck vor dem Aufstieg notieren.
c. Aufstieg mit neutraler Tarierung mit max. 18 Meter / Minute. Steige mit einer
ausgestreckten Hand über dem Kopf auf, damit du nicht mit dem Kopf gegen die
Eisdecke stösst.
d. Sicherheits-Stop 5 Meter / 3 Minuten.
6. Nach dem Tauchgang.
a. Angemessener Ausstieg. Führe den Ausstieg zügig durch, um ein gefrieren der
Ausrüstung zu vermeiden.
b. Ablegen der Ausrüstung – warme Getränke.
c. Verstauen der Ausrüstung in einem warmen Bereich, damit sie nicht einfriert, falls noch
ein weiterer Tauchgang erfolgt.
d. Die Tauchschüler demonstrieren angemessene Verfahren nach dem Tauchgang
(Verschliessen des Einstiegsloches und Aufstellen eines Warnschildes).
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7. Debriefing.
a. Beurteile die Leistung der Tauchschüler, mache Vorschläge zur Verbesserung und gib
den Tauchschülern positive Verstärkung.
b. Probleme, die während des Tauchgangs aufgetreten sind und solche, die bei zukünftigen
Tauchgängen vermieden werden müssen.
c. Alle Tauchschüler tauschen ihre Rollen (Tauchteam, Sicherungstauchteam, Leinenführer)
d. Bestimmen und Notieren der Wiederholungsgruppe am Ende des Tauchgangs.
e. Logbucheintrag (Instructor unterschreibt).
f. Vervollständigen des Papierkrams für die Brevetierung.

D. Freiwasser-Trainingstauchgang Vier (Option)


Hinweis für den Instructor
Diese Freiwasserlektion ist so gestaltet, dass die Eistaucher mit der Handhabung von Problemen
beim Eistauchen vertraut gemacht werden, sowohl an der Oberfläche als auch unter Wasser.

Leistungsanforderungen
Am Ende dieses Tauchgangs wirst du folgendes können:
• Eine Suche unter dem Eis nach einem Tauchteam durchführen, das von seiner
Sicherungsleine getrennt wurde.
• Richtig auf das Signal eines Tauchteams „Ziehe mich sofort heraus“ reagieren.
• Das angemessene Rettungsverfahren an der Oberfläche für eine Person durchführen,
die in das Eis eingebrochen oder ins Wasser gefallen ist.

1. Briefing.
a. Beurteilung der Tauchbedingungen.
b. Einrichtungen am Tauchplatz.
c. Einstiegsstelle und zu verwendende Einstiegstechnik.
d. Ausstiegsstelle und zu verwendende Ausstiegstechnik.
e. Bodenbeschaffenheit, interessante und hilfreiche Informationen über den Tauchplatz.
f. Tiefenbereiche am Grund.
g. Geplantes Luftverbrauchs-Limit.
h. Abfolge des Trainingstauchgangs – gib einen Überblick über die Aufgaben und
die Planung des Freiwasser-Trainingstauchgangs Vier.
• Suche nach einem vermissten Tauchteam
• Rasches Herausziehen eines Tauchteams
• Rettung einer Person, die in das Eis eingebrochen oder ins Wasser gefallen ist
i. Spezielle Kommunikationstechniken U/W und an der Oberfläche.
j. Was im Falle eines Notfalls zu tun ist (allgemeine sowie für das Eistauchen spezifische
Notfallverfahren).
k. Einteilung der Buddy-Teams.
2. Vor dem Tauchgang.
a. Vorbereiten der persönlichen Tauchausrüstung.
b. Wiederholen der Verfahren für das Tauchen in kaltem Wasser und Planen des
Tauchgangs mit dem RDP.
c. Anlegen der Tauchausrüstung.
d. Berechnen des Flaschendrucks, mit dem entsprechend der Drittelregel umgekehrt
werden muss und diesen auf einer Schreibtafel notieren.

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e. Sicherheitscheck zur Kontrolle der Ausrüstung (einschliesslich der Kontrolle des
Gurtsystems und der Sicherungsleine).
f. Angemessener Einstieg für die örtliche Umgebung.
3. Aufgaben des Freiwasser-Trainingstauchgangs Vier – Szenarien.

Szenario 1 – vermisstes Tauchteam


Ein Tauchteam, bestehend aus 2 Tauchern, steigt ins Wasser, um einen Eistauchgang
zu machen. Als sie unter dem Eis sind, bemerkt der Leinenführer, dass keine Antwort
auf Leinensignale erfolgt. Er berichtet dem Sicherungstauchteam, dass sie den Kon-
takt zum Tauchteam verloren haben.
A. Verfahren
1. Weise den Tauchschülern die verschiedenen Rollen des vermissten
Tauchteams, der Retter und der Leinenführer zu und lasse sie nach Abschluss
jedes Durchgangs die Rollen tauschen.
2. Erkläre jeden Schritt der Reaktion auf diese Situation wie beschrieben, und
lasse die Tauchschüler üben.
3. Diese Übung dient eher dem Lernen der Tauchschüler, als dem Beurteilen ihrer
Leistung. Lege mehr Wert auf das Feststellen und Lösen eines beim Eistauchen
potenziellen Problems, als auf die Entwicklung von Perfektion.
B. Durchführung
1. Das Tauchteam steigt ins Wasser ein, entfernt sich vom Einstiegsloch und
simuliert einen Verlust der Sicherungsleine (indem es auf die Leinensignale
des Leinenführers nicht mehr antwortet). Dann taucht das Tauchteam zur
Eisdecke auf und wartet darauf, dass sie vom Sicherungstauchteam gefunden
werden.
a. Die Leinenführer müssen weiterhin ständig Kontakt zum Tauchteam halten.
2. Der Leinenführer berichtet dem Sicherungstauchteam, dass er den Kontakt
zum Tauchteam verloren hat.
3. Das Sicherungstauchteam bereitet sich auf eine Suche unter dem Eis vor.
a. Das Sicherungstauchteam muss seine Ausrüstung bereits so hergerichtet
haben, dass es sie schnell anlegen können.
b. Die Leinenführer helfen dem Sicherungstauchteam beim Durchführen
des Sicherheitschecks zur Kontrolle der Ausrüstung, einschliesslich
Gurtsystem und Sicherungsleine.
c. Das Sicherungstauchteam steigt ins Wasser und führt eine Kreissuche
knapp unter der Eisdecke durch. Die Suche wird so lange fortgesetzt, bis
die Sicherungstaucher das Tauchteam finden, das Tauchteam die Siche-
rungsleine der Sicherungstaucher findet oder einer der beteiligten Taucher
ein Drittel seines Luftvorrats erreicht hat. [Hinweis für den Instructor:
Tauchteam und Sicherungstauchteam müssen während des gesamten
Tauchgangs an ihrer Sicherungsleine bleiben und Kontakt zu einem Lei-
nenführer halten.]

Szenario 2 – Rasches Herausziehen eines Tauchteams


Ein Tauchteam, das sich unter dem Eis befindet, signalisiert, dass es sofort herausge-
zogen werden möchte.
A. Verfahren
1. Weise den Tauchschülern die verschiedenen Rollen des Tauchteams in
Schwierigkeiten, der Retter und der Leinenführer zu und lasse sie nach
Abschluss jedes Durchgangs die Rollen tauschen.
2. Erkläre jeden Schritt der Reaktion auf diese Situation wie beschrieben, und
lasse die Tauchschüler üben.

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3. Diese Übung dient eher dem Lernen der Tauchschüler, als dem Beurteilen ihrer
Leistung. Lege mehr Wert auf das Feststellen und Lösen eines beim Eis-
tauchen potenziellen Problems, als auf die Entwicklung von Perfektion.
B. Durchführung
1. Das Tauchteam steigt ins Wasser ein und entfernt sich so weit es die Sicht und/
oder die Entfernungsbegrenzung erlaubt vom Einstiegsloch.
a. Das Tauchteam muss sich knapp unter der Eisdecke aufhalten, damit beim
Herausziehen nicht ein zu schneller Aufstieg erfolgt.
b. Das Tauchteam signalisiert mit der Leine, dass sie sofort herausgezogen
werden müssen.
c. Die Taucher müssen, während sie gezogen werden, eine Hand über ihren
Kopf halten, damit sie am Rand des Einstiegsloches nicht gegen das Eis
stossen.
2. Die Leinenführer reagieren auf das Leinensignal „Ziehe uns rasch heraus“
indem sie die Leine Hand über Hand einholen oder indem sie die Leine fest
umfassen und damit rasch vom Einstiegsloch weggehen.

Szenario 3 – Eine Person ist in das Eis eingebrochen / ins Wasser gefallen
A. Verfahren
1. Weise den Tauchschülern die verschiedenen Rollen des Opfers, der Retter
und der Leinenführer zu und lasse sie nach Abschluss jedes Durchgangs die
Rollen tauschen.
2. Erkläre jeden Schritt der Reaktion auf diese Situation wie beschrieben, und
lasse die Tauchschüler üben.
3. Diese Übung dient eher dem Lernen der Tauchschüler, als dem Beurteilen ihrer
Leistung. Lege mehr Wert auf das Feststellen und Lösen eines beim Eis-
tauchen potenziellen Problems, als auf die Entwicklung von Perfektion.
4. Das Opfer und die Retter müssen einen kompletten Kälteschutz für kaltes
Wasser tragen (Trockentauchanzug oder Nasstauchanzug mit Füsslingen,
Kopfhaube, Fäustlinge).
B. Durchführung
1. Gibt es keine eisfreie Stelle, kann diese Übung auch beim Einstiegsloch
simuliert werden.
2. Annäherung
a. Sobald sich das Opfer im Wasser befindet, ziehen sich ein oder zwei Tau-
cher ihre Tauchanzüge an und werden an Sicherungsleinen befestigt.
b. Die Retter nähern sich aus einer Entfernung von etwa 15 Metern dem
Opfer, wobei sie auf Bruchstellen im Eis achten.
c. Hält das Eis nicht, setzen die Retter ihre Annäherung fort, indem sie durch
das gebrochene Eis schwimmen.
3. Kontakt herstellen
a. Vermeide es, das Opfer zu sehr zu rütteln oder zu schütteln.
b. Lege deine Arme um das Opfer und die Arme des Opfers um dich selbst,
und lasse dich von den Leinenführern mit der Sicherungsleine gemeinsam
mit dem Opfer hinausziehen, bis du festes Eis erreichst.
4. Erste Hilfe
a. Wende die angemessenen Erste Hilfe Verfahren für Hypothermie an.

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4. Nach dem Tauchgang
a. Ablegen der Ausrüstung – reiche warme Getränke.
b. Verstauen der Ausrüstung in einem warmen Bereich, damit sie nicht einfriert, falls noch
ein weiterer Tauchgang erfolgt. [Hinweis für den Instructor: Denke daran, dass maxi-
mal zwei Trainingstauchgänge an einem Tag gemacht werden dürfen.]
c. Hilfestellung beim Ablegen der Ausrüstung des Tauchpartners.
d. Verschliessen des Einstiegsloches und Aufstellen eines Warnschildes, wenn
kein weiterer Tauchgang am gleichen Tag am selben Tauchplatz gemacht wird.
5. Debriefing
a. Vorschläge zur Verbesserung und positive Verstärkung.
b. Logbucheintrag (Instructor unterschreibt).

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Tauchschüler Checkliste
• Maske • Zwei Flaschen
• Schnorchel • Zwei Taucherlampen
• Flossen • Recreational Dive Planner
• Nass- oder Trockentauchanzug • Tauchermesser
• Tauchanzug Zubehör: • U/W Schreibtafel mit Stift
• Zusätzliches Blei • Pfeife oder anderes Signalmittel
• Fussgelenksgewichte • Logbuch
• Talkum Puder • Spikes
• Wachs für Reissverschluss • Sonnenbrille
• Reparaturkit • Trockene Kleidung:
• Kopfhaube • Ersatzkleidung
• Fäustlinge / Handschuhe • Kopfbedeckung
• Gewichtssystem • Schal
• Lungenautomat (mit Vereisungsschutz) • Lange Unterwäsche
• Alternative Luftversorgung • Zwei Paar Handschuhe/
• Jacket (mit Inflator) Fäustlinge
• Instrumente: • Nahrungsmittel
• Finimeter • Getränke
• Tiefenmesser • Grosse Behälter mit heissem
• Kompass Wasser
• Tauchcomputer
• Uhr

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Abbildung 1 – Schneemuster auf der Eisoberfläche

Abbildung 2 – Sicherungsleinen des Tauchteams

Sicherungstaucher
Angezogen und ausgerüstet,
an einer Sicherungsleine befestigt
Leinenführer

Eisschraube

Taucher sind mit


einer einzelnen
Sicherungsleine
verbunden

Taucher B

Leinenführer 1 kümmert sich um die Leine


Leinenführer 2 hält das Loch eisfrei, hilft den
Tauchern bei Ein- und Ausstiegen

Taucher A

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PADI Specialty Training Record
Eistauchen (Ice Diver)
Ich bestätige, dass dieser Taucher an sämtlichen Theorie- und/oder Schwimmbadlektionen
(Schwimmbad bzw. begrenztes Freiwasser), wie in der PADI Kursausarbeitung für den Instructor für
den Spezialkurs Eistauchen beschrieben, in zufriedenstellender Weise teilgenommen hat.
Ich bin PADI Specialty Instructor im Lehrstatus für diesen Spezialbereich, mit aktueller Erneuerung
meiner PADI Mitgliedschaft.
Instructor Name PADI Nr.
Instructor Unterschrift Abschlussdatum

Freiwasser-Tauchgänge
Tauchgang 1
Ich bestätige, dass dieser Taucher den Tauchgang 1, wie in PADIs standardisierter Spezialkurs-
Ausarbeitung Eistauchen beschrieben, zufriedenstellend absolviert hat, einschliesslich:
• Vorbereiten des Tauchplatzes (Einstiegsloch, Sicherungsleinen usw.)
• Gewöhnung an das Tauchen unter Eis – immer neutrale Tarierung aufrechterhalten
• Die „Drittelregel“ beim Luftverbrauch beachten
• Buddy beobachten – Fehlfunktion der Ausrüstung und Einhaltung der 2/3 Regel
• Beim Aufstieg vermeiden, an die Eisdecke zu stossen
Ich bin PADI Specialty Instructor im Lehrstatus für diesen Spezialbereich, mit aktueller Erneuerung
meiner PADI Mitgliedschaft.
Instructor Name PADI Nr.
Instructor Unterschrift Abschlussdatum

Tauchgang 2
Ich bestätige, dass dieser Taucher den Tauchgang 2, wie in PADIs standardisierter Spezialkurs-
Ausarbeitung Eistauchen beschrieben, zufriedenstellend absolviert hat, einschliesslich:
• Taucher „A“ führt den Tauchgang und führt zurück zum Ausstiegsloch
• Taucher „A“ achtet darauf, dass der Tauchgang innerhalb der durch Tageslicht, Luftverbrauch
(2/3 Regel), Tiefen-/Entfernungslimit und Wohlbefinden gesetzten Grenzen bleibt
Ich bin PADI Specialty Instructor im Lehrstatus für diesen Spezialbereich, mit aktueller Erneuerung
meiner PADI Mitgliedschaft.
Instructor Name PADI Nr.
Instructor Unterschrift Abschlussdatum

Tauchgang 3
Ich bestätige, dass dieser Taucher den Tauchgang 3, wie in PADIs standardisierter Spezialkurs-
Ausarbeitung Eistauchen beschrieben, zufriedenstellend absolviert hat, einschliesslich:
• Taucher „B“ führt den Tauchgang und führt zurück zum Ausstiegsloch
• Taucher „B“ achtet darauf, dass der Tauchgang innerhalb der durch Tageslicht, Luftverbrauch
(2/3 Regel), Tiefen-/Entfernungslimit und Wohlbefinden gesetzten Grenzen bleibt
• Einstiegsloch nach dem Tauchgang verschliessen und Warnschild aufstellen
Ich bin PADI Specialty Instructor im Lehrstatus für diesen Spezialbereich, mit aktueller Erneuerung
meiner PADI Mitgliedschaft.
Instructor Name PADI Nr.
Instructor Unterschrift Abschlussdatum

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Tauchgang 4 (Option)
Ich bestätige, dass dieser Taucher den Tauchgang 4, wie in PADIs standardisierter Spezialkurs-
Ausarbeitung Eistauchen beschrieben, zufriedenstellend absolviert hat, einschliesslich:
• Suche unter Eis nach Buddy-Team, das von der Sicherungsleine getrennt wurde
• Rasches Herausziehen des Buddy-Teams nach dessen Signal „Ziehe mich sofort heraus“
• Rettungsübung an der Oberfläche für Person, die in das Eis eingebrochen oder in das Wasser
gefallen ist – Annäherung, Kontakt herstellen, Herausbringen aus dem Eis, Erste Hilfe für
Hypothermie
Ich bin PADI Specialty Instructor im Lehrstatus für diesen Spezialbereich, mit aktueller Erneuerung
meiner PADI Mitgliedschaft.
Instructor Name PADI Nr.
Instructor Unterschrift Abschlussdatum

Ich bestätige, dass ich alle Leistungsanforderungen für diesen PADI Spezialkurs Eistauchen erfüllt
habe. Ich bin angemessen darauf vorbereitet, in ähnlichen Gebieten und Bedingungen zu tau-
chen, wie während meines Kurses. Ich bestätige, dass ich mich an PADIs „Standard-Verfahren für
sicheres Tauchen“ halten werde.
Taucher Name
Taucher Unterschrift Datum

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