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To cite this article: Maria Koepcke (1965): Zur Kenntnis einiger Furnariiden (Aves) der
Küste und des westlichen Andenabhanges Perus (mit Beschreibungen neuer Subspezies) ,
Beitrage zur Neotropischen Fauna, 4:3, 150-173
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Zur Kenntnis einiger Furnariiden (Aves)
der Küste und des westlichen Andenabhanges Perus
(mit Beschreibungen neuer Subspezies)*
Von
MARIA KOEPCKE
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Mit 5 Abbildungen
Einleitung
Die Furnariiden bilden eine interessante Familie der Schreivögel (Divisio Meso-
myodae oder Clamatores der Passeres), weil sie in den verschiedensten Lebens-
gemeinschaften von Urwäldern bis zu Halbwüsten vorkommen und dadurch ein
sehr geeignetes Objekt zum Studium von Anpassungen an die Umwelt und Ras-
senbildungen durch Isolation bilden. In den Trockengebieten an der Westseite
der peruanischen Anden haben sie auch sehr extreme Lebensstätten besiedelt und
vermögen sogar als Standvögel an solchen halbwüstenartigen Stellen zu leben,
an denen sich die Vertreter anderer Vogelfamilien nur zeitweilig aufhalten kön-
nen. Bei Untersuchungen über die Verbreitung und Anpassung der einzelnen
Arten, die ich in Zusammenhang mit den ökologischen und tiergeographischen
Arbeiten meines Mannes, Dr. H.-W. KOEPCKE, durchführte, konnten neue geo-
graphische Rassen sowie neue Daten zur Verbreitung und Biologie bei verschie-
denen Arten aufgefunden werden, auf die in dieser Studie eingegangen werden
soll. Allgemeine Angaben über die Lebensstätten der Lomas (Nebelvegetations-
gebiete der Küste) sowie Daten über Anpassung und geographische Isolation der
dort lebenden Vögel sind aus H.-W. KOEPCKE (1961) und M. KOEPCKE (1954,
1963a, 1963b und 1964) zu ersehen.
Das dieser Studie zugrunde liegende Material befindet sich in den folgenden Museen:
Museo de Historia Natural «Javier Prado» der Universität San Marcos, Lima (Abkür-
zung: MHN), The American Museum of Natural History, New York (Abkürzung:
AMNH), Museo Nacional de Historia Natural, Santiago (Abkürzung: MNHN), The
Academy of Natural Sciences, Philadelphia (Abkürzung: Acad. Sei.), Louisiana State
University Museum of Zoology, Baton Rouge (Abkürzung: LSUMZ), und Zoologisches
Museum und Forschungsinstitut A. Koenig, Bonn (Abkürzung: MAK). Ich danke den
Leitern der ornithologischen Abteilungen dieser Institutionen aufrichtig für jede mir
gegebene Hilfe. Besonderer Dank gilt Herrn Dr. W. GEORGE, der mir die Bearbeitung
des Furnariidenmaterials seiner 1962/63 durchgeführten Peru-Expedition überließ und
dessen Vergleichsmaterial für die vorliegende Arbeit von großer Wichtigkeit war.
Geositta crassirostris
Geositta c. crassirostris SCLATER
Der Typus der Art stammt aus dem Küstengebiet im Bereich von Lima («on the
hills around Lima and by the sea-side», SCLATER, 1866, in CORY & HELLMAYR,
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5000-
' kontinentale
Wasserscheide
Bergsteppen S
des westlichen y
Andenabnanges^r
^ r G. cfortis
1000 • Lomas
Stiller
fio Ozean ^Vs.c. —
£° crassirostris
- ^ - ^
Abb. 1: Schematischer Querschnitt durch die Anden in Mittelperu mit den Verbreitungs-
gebieten von Geositta c. crassirostris und Geositta crassirostris fortis. - Corte transversal
esquemático en los Andes del Peru central con las zonas de distribución de Geositta c.
crassirostris y Geositta crassirostris fortis.
viel Schwarz im Flügel von den etwas helleren und rötlicher gefärbten Anden-
abhangsvögeln unterscheiden. Beide Populationen leben isoliert voneinander,
da die Nebelvegetationsgebiete der Küste vom Bereich der regengrünen Berg-
steppen des westlichen Andenabhanges durch einen Wüstengürtel getrennt sind
(vgl. H.W. KOEPCKE 1961 und M. KOEPCKE 19 $4)-
Geositta crassirostris ist eine in bezug auf ihren Lebensraum sehr spezialisierte
Art. Sie lebt in bergig-steinigem Gelände an felsigen oder steinigen Stellen mit
Steppen- bis Halbwüstenvegetation, und zwar vor allem dort, wo große Block-
steine oder anstehende Felsen vorhanden sind. Sie kommt also nicht in den Bio-
topen der Grundwasservegetation der Flußtäler vor, und deshalb ist ein Aus-
tausch zwischen den Andenabhangs- und den Küstentieren kaum möglich.
Die Rasse crassirostris lebt in den Küstenbergen von fast Meereshöhe bis zur
Obergrenze der Nebelvegetation, also bis etwa 600-800 m Höhe. Sie ist bisher
ij2 MARIA KOEPCKE
nur vom Departament Lima bekannt, in dem sich zahlreiche steinige Loma-
gebiete an der Küste befinden. Von dem südlich angrenzenden, durch warmes,
trockeneres Klima ausgezeichneten Departament Ica, in dem Lomas äußerst
spärlich sind, ist diese Küstenrasse nicht bekannt. Nördlich vom Departament
von Lima gibt es noch drei bemerkenswerte Lomagebiete bei Lupin, Casma und
Trujillo, die aber alle durch große Wüstenstücke voneinander und auch von den
Lomas des Departaments von Lima (dessen nördlichste sind die von Lachay) ge-
trennt sind, weshalb auch hier das Vorkommen von Geositta crassirostris fraglich
ist. So ist diese Rasse vielleicht wirklich nur auf das Departament von Lima von
etwa 400 km Küstenlänge beschränkt.
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Diese Form wurde zunächst als Art beschrieben (1901) und dann später von
CORY & HELLMAYR (1925) nicht mehr anerkannt. Das ist verständlich, weil die-
sen Autoren nur Andenabhangsvögel vorlagen: sie verglichen 3 Ex. von Matu-
cana (ca. 2400 m Höhe) mit dem Typus von fortis, der von Pauza, Loichos, De-
partament Ayacucho, also auch aus den Anden stammt und über 2000 m hoch
gesammelt sein dürfte. Sie konnten so also nicht die Unterschiede zwischen den
Küsten- und den Andenabhangsvögeln bemerken.
Um den Unterschieden zwischen beiden Populationen gerecht zu werden, muß
fortis wieder anerkannt werden, und zwar nicht als Art, sondern nur als Rasse
von G. crassirostris. Die Andenabhangsvögel sind oberseits im ganzen rötlicher,
die schuppige Fleckung auf Rücken und Flügel ist bei ihnen nicht so schwärz-
lich. Ihre rötliche Flügelbinde ist breiter, und die distal daran angrenzende
schwarze Binde ist schmäler. Geositta crassirostris gehört somit zu denjenigen
Arten, die eine dunklere Lomarasse besitzen (vgl. Geositta cunicularia). Ein be-
merkenswerter Größenunterschied zeigt sich bei dem vorliegenden Material nicht,
wenn auch die Andenabhangstiere zu größeren Maßen zu neigen scheinen.
Geositta crassirostris fortis ist bisher vom Departament Lima südwärts bis
zum Departament Ayacucho bekannt, das in seinem Südteil über die Anden hin-
weg auf den westlichen Andenabhang reicht. Sie bewohnt die mittleren Höhen-
lagen des westlichen Andenabhanges etwa von 1500 bis 3000 m Höhe.
Geositta cunicularia
erdfarben und zeichnet sich aus durch ihren relativ schlanken, an der Spitze leicht
gebogenen Schnabel, typische dunkle Streifung bzw. Fleckung der Brust, die bei
den einzelnen Rassen mehr oder weniger stark ausgeprägt ist, rotbraune Flügel-
binde, und durch die bei den meisten Rassen sehr charakteristische helle Bürzel-
marke. Hinzu kommt als Eigenheit im Verhalten ihre Gewohnheit, mit leicht
auf und ab wiegendem Bürzel und etwas seitwärts schaukelnder Körperbewe-
gung zu laufen, was schon von JELSKI (in TACZANOWSKI, 1884) treffend beschrie-
ben wurde.
Fünf der acht cunicularia-Rassen kommen in Peru vor, und zwar bewohnen
sie sandig-erdige Halbwüsten und offene Steppen der Hochanden und der Küste
von Mittelperu an südwärts. Sie brüten in selbst gegrabenen Erdgängen bzw.
-höhlen. Man kann sie ihrer Färbung nach in zwei Gruppen einteilen: 1. die
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Diagnose:
Eine Geositta cunicularia, die der Rasse desertkolor HELLMAYR nahesteht,
sich von dieser aber durch die dunklere Oberseite mit schwärzlicherer Schuppung
auf Flügeln und Rücken, stärker gezeichnete Brust, hell ocker getönte statt weißer
Unterseite und kleinere Maße (vgl. Liste der Maße) unterscheidet. Außerdem
sind Flügel- und Schwanzzeichnung dunkler, d. h. die rotbraune Binde im Flü-
gel ist kräftiger und der Schwanz ist dunkler und ockerbräunlicher. Von der
juninensis/titicacae/frobeni-Gmppe unterscheidet sie sich grundsätzlich durch das
Fehlen des hellen Bürzelfleckes, durch dunkle Schwanzbasis und geschuppte Ober-
seite.
Verbreitung:
Südperuanische Küste, von den Lomas von Marcona bei Nazca (Prov. Nazca
im Südteil des Departaments von Ica) südwärts bis etwa zum mittleren Teil des
Departaments von Arequipa. Stücke aus der Gegend um Camaná und Mollendo
gehören Übergangspopulationen an, die aber schon zu deserticolor HELLMAYR
zu rechnen sind. Das Verbreitungszentrum mit den am typischsten ausgefärbten
Stücken liegt bei Atiquipa und Chala, wo sich die größten Lomas der perua-
nischen Küste befinden.
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Bermerkungen:
Die vorliegenden Exemplare (8 <3 und 2 ?) stimmen in ihren Merkmalen gut
überein und bilden eine einheitliche Gruppe. Die Färbung der Oberseite variiert
bei einigen Exemplaren, was vermutlich eine Anpassung an die Färbung des Un-
tergrundes ist. So ist das am nördlichsten geschossene Stück relativ hell; es stammt
aus einem halbwüstenartigen Sandlomagebiet, das stellenweise beträchtliche
Sandverwehungen hat und keinen einheitlich dunklen Untergrund auf großen
Flächen besitzt. Die von Chala, Capac und Atiquipa kommenden Stücke sind
sehr übereinstimmend. Sie stammen aus einer Gegend, in der mehrere große
Lomagebiete dicht nebeneinander liegen, die das Zentrum der Verbreitung un-
serer neuen Form bilden dürften. Weiter südwärts finden wir noch ausgedehnte
Sandlomagebiete bei Camaná, Mollendo und Ilo, wo georgei nov. subspec. nach
bei Camaná und Mollendo geschossenen Stücken schon in die helle Rasse deserti-
color übergeht.
Geositta cunicularia georgei nov. subspec, ist ein Loma-Vogel, der in ähn-
licher Weise wie die Rasse peruviana der Art Geositta paytensis in seiner Fär-
bung an den dunklen Untergrund der Nebelvegetationsgebiete angepaßt ist. Die
Wiederholung derartiger Farbübereinstimmungen mit dem Untergrund bei zwei
verschiedenen Arten bestärkt uns in der Vermutung, daß es sich hier um durch
Auslese bewirkte Anpassungen an die Umwelt handelt. Beide dunkle Rassen
dürften praktisch Standvögel sein, die unter normalen klimatischen Verhältnis-
sen wohl nur Lokalwanderungen innerhalb desselben Lomagebietes ausführen.
Sie sind also Charaktervögel der Lomas, wenn man sie auch gelegentlich in an-
deren halbwüstenartigen Lebensstätten der Küste antreffen kann.
Beide Arten Geositta cunicularia und Geositta paytensis bilden in dem lang-
gestreckten Wüstenbereich der peruanischen Küste mit dem Untergrund harmo-
nierende geographische Rassen aus. Sie bewohnen solche Lebensstätten, die einen
großräumigen Farbwechsel des Untergrundes entlang der Küste erkennen lassen
(vgl. M. KOEPCKE 1963a). Die Sandwüstengebiete des Küstenbereiches besitzen
nämlich nur an denjenigen Stellen Lomas mit ihrem vor allem durch Blaualgen
und Pflanzenreste dunkler gefärbten Boden, wo der kalte Humboldtstrom in
typischer Weise ausgebildet ist, während nördlich von ihm und an seinen Unter-
brechungsstellen Halbwüsten mit hellem Untergrund auf größeren Flächen vor-
handen sind und Lomas fehlen. So haben wir von Nordperu nach Süden die fol-
gende große Aufgliederung: nordperuanische Halbwüsten (helle Geositta p. pay-
tensis [LESSON]), Lomasgebiete von Mittelperu (dunklere G. paytensis peruviana
MARIA KOEPCKE
Abb. z: Lage der wichtigsten Lomagebiete an der peruanischen Küste (abgeändert nach
FERREYRA, 1953) mit schemarischer Darstellung der Verbreitung von Geositta paytensis
und der an der Küste lebenden Rassen von Geositta cunicularia. - Situación de las lomas
más importantes en la costa peruana (modificado según FERREYRA, 1953) con represen-
tación esquemática de Ias áreas de distribución de Geositta paytensis y de Ias razas
costenas de Geositta cunicularia.
Lomagebiete von Norden nach Süden (Lomas, de norte a sur):.
1. Cerro Illescas 6. Chancay 11. Jahuay (Marcona) 16. Camaná
2. Trujillo 7. Amancaes 12. Atiquipa 17. Mollendo
3. Casma 8. Atocongo 13. Chala 18. Mejia
4. Lupin 9. Caracoles 14. Atico 19. Ilo
j . Lachay 10. Quilmaná 15. Ocoíía 20. Tacna
= Lomagebiete (lomas)
= Städte und Ortschaften (poblaciones)
= Geositta paytensis paytensis
= Geositta paytensis peruviana
= Geositta paytensis rostrata
= Geositta cunicularia georgei nov. subspec.
= Geositta cunicularia deserticolor
Zur Kenntnis einiger Furnariiden (Aves) 157
LAFRESNAYE), Halbwüsten von Pisco und Ica (helle G. pay tenus rostrata SZTOLC-
MAN), Lomasgebiete von Südperu (dunklere Geositta cunicularia georgei nov.
subspec), Halbwüsten und offenere Lomas im äußersten Süden Perus und im
Norden Chiles (G. cunicularia desertkolor HELLMAYR). In der natürlichen Le-
bensstätte der ebenfalls an der Küste zu beobachtenden Geositta marítima
(D'ORBIGNY & LAFRESNAYE) ist ein solches großräumiges Variieren der Gesamt-
färbung von Norden nach Süden nicht vorhanden und eine entsprechende Ras-
senbildung demgemäß nicht zu beobachten. Diese Art bewohnt Halbwüsten auf
steinig-hügeligem Gelände und ist vor allem im Hinterland der Lomas der Küste
und am unteren Andenabhang anzutreffen. Auch sie lebt sozusagen auf «Inseln»
in der Wüste, aber die örtlichkeiten ihres Vorkommens sind nicht großflächigen
Variationen von Klima, Vegetation und Untergrund unterworfen. Ihr Lebens-
raum ist also einförmiger und kontinuierlicher, was sich in der größeren Stabili-
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Benennung:
Die neue geographische Rasse von Geositta cunicularia benenne ich nach Dr.
WILLIAM GEORGE, der durch das von ihm gesammelte Material zur Klärung der
Rassenaufgliederung bei dieser Art wesentlich beigetragen hat.
Vergleichsmaterial:
Geositta cunicularia juninensis: Junin 2 S und 3 $, Tarmatambo 1 Ç, Laguna Tor-
tuga 1 (3, Carhuamayo 1 Ç, Laguna Pumacocha 1 (5, zwischen La Oroya und Tarma
1 (5 und 1 5> Huayllay 1 Ç, Incahuasi 1 <3 •
G. cunicularia titicacae: Zwischen Huancané und Juliaca 1 <3, Puno 1 (J, 107 km
westlich Puno 1 ?, 200 km südwestlich Puno 1 $, 48 km südwestlich Paucartambo (Dept.
Cuzco) 1 (J.
G. cunicularia frobeni: 15 km östlich von Arequipa 1 (3 und 1 ?.
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Leptasthenura pileata
Leptasthenura p. pileata SCLATER
Typus:
1 $ Kp 1483 o (MHN Orn. 1891) von Manzanallo bei Ticrapo, oberes Pisco-Tal in
2900 m Höhe, lichter Bergwald, 26. November 1957, leg. KOEPCKE. Der Typus befindet
sich im Museo de Historia Natural «Javier Prado», Lima.
Paratypus:
1 Ç Kp 1483 p (MHN Orn. 1892), Fundort, Datum und Sammler wie beim Typus.
Zur Kenntnis einiger Furnariiden (Aves) Ijjj
Diagnose:
Eine Leptasthenura pileata, die sich von der Nominatform durch folgende
Merkmale unterscheidet: breitere und kontrastreichere Streifung auf dem Rük-
ken, etwas stärkere Streifung der Brust (bei pileata ist die Brust mehr fleckig ge-
mustert) und dunkler graue Grundfärbung von Brust und Bauch. Von L. p. ca-
jabambae unterscheidet sie sich außerdem noch durch die wie bei pileata fast ein-
farbig rötliche Kopfplatte.
Vergleichsmaterial:
Leptasthenura p. pileata: Zárate bei San Bartolomé 3 (5, 1 ? ó\ 2 9> 1 ? $ unc^
1 Ex.; 2 Ex. ohne Fundort und Daten.
Leptasthenura pileata cajabambae: Colcabamba (Rio Casma) 1 ß, Hda. San Damián
(Rio Huarmey) 1 <3, Quebrada Yanganuco (Cordillera Bianca) 2 $ und 2 $.
Leptasthenura s. striata: Chuquibamba (Dept. Arequipa) 2 Ç, Quebrada Canchero
am Vulkan Chachani (Arequipa) 1 Ç.
Leptasthenura striata superciliaris: Bei San Bartolomé (Dept. Lima) 1 (J, Viscachera
bei Puente Trapiche (Dept. Lima) 1 $.
Asthenes cactorum
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Seit der Beschreibung der Art (KOEPCKE 1959) wurde weiteres Material zusam-
mengetragen, so daß insgesamt 24 Exemplare untersucht werden konnten. Es
ergab sich, daß Asthenes cactorum nicht nur im Süden des Landes vorkommt,
sondern entlang der Westseite der peruanischen Anden nordwärts mindestens
bis zum Departament von Lima (mit den Lomas von Lachay als bisher nörd-
lichstem Fundort). Weiterhin zeigte es sich, daß diese Art, wie schon in der Ori-
ginalbeschreibung durch die Namengebung zum Ausdruck gebracht wurde, sehr
eng an Kakteenbestände gebunden ist. Dabei kann es sich um sehr verschieden-
artige Kakteenarten handeln, wenn nur ihre Säulen bzw. Triebe hoch genug
über den Erdboden reichen und in geeigneter Weise verzweigt oder bestachelt
sind, so daß das große geschlossene Reisignest in ihnen Halt findet. Außerdem
muß das Gelände hügelig und steinig sein. Ich habe keinen anderen Vogel ange-
troffen, der so extrem an die Kakteen-Lebensstätten angepaßt ist wie Asthenes
cactorum, wenn auch andere Arten wie Leptasthenura aegithaloides grisescens
HELLMAYR, Rhodopis vesper (LESSON) und Sicalis raimondii TACZANOWSKI dort
zumindest zeitweilig regelmäßig vorkommen.
Das Verbreitungsgebiet von Asthenes cactorum erstreckt sich also mindestens
über sechs Breitengrade. Er bewohnt die Kakteensteppen des unteren westlichen
Andenabhanges zwischen 700 und 2500 m Höhe und kommt an einigen günstigen
Stellen auch in den Kakteenlomas der Küste vor. Als Kakteenspezialist fehlt
er den Grundwasserbiotopen der Flußtäler vollständig. Da er unter sehr extre-
men Bedingungen zu leben vermag, also auch in sehr spärlich bewachsenen Tälern
vorkommen kann, dürfte er am Andenabhang ziemlich kontinuierlich verbreitet
sein, während die Küstenpopulationen durch die Isolation der Lomagebiete durch
Wüsten und die oft breiten Flußmündungsgebiete sowie durch das Fehlen von
geeigneten Kakteenbeständen in zahlreichen Lomas weit voneinander getrennt
leben und eher noch zu den Andenabhangstieren als zueinander Verbindung haben.
Interessant ist es nun, der Frage nachzugehen, inwieweit es zur Bildung von
geographischen Rassen bei dieser Art gekommen ist. Im großen und ganzen ist
eine große Uniformität zu beobachten, was die Kontinuität der Verbreitung des
Lebensraumes und die ökologische Einförmigkeit desselben verständlich machen.
Wir haben hier eine ähnliche Kontinuität wie sie bei Geositta marítima ( D ' O R -
BIGNY & LAFRESNAYE) zu sehen ist, die allerdings vielseitiger in der Wahl ihrer
Lebensstätten zu sein scheint (sie kommt z. B. in reinen Tillandsienbeständen vor)
und die außerdem viel umherwandert, was schon in ihren langen spitzen Flügeln
zum Ausdruck kommt. Asthenes cactorum dagegen ist ein kurzflügeliger Stand-
Zur Kenntnis einiger Furnariiden (Aves) l6l
8e
1Cf "V-.-/7
12° L i m a \ OioRimac
•*__ Weg nach
^ ^ _ \ Huarochin
14'
14"
0 100
18" — — • - : Ländergrenzen
- - - - : kontinentale Wasserscheide
Abb. j : Schematische Darstellung der Verbreitung der drei geographischen Rassen von
Astbenes cactorum. — Representación esquemática de las áreas de distribución de las
três razas geográficas de Asthenes cactorum.
vogel, der in seinem Verhalten einem Zaunkönig ähnlich ist. Ein Vergleichen der
vorliegenden Stücke von Asthenes cactorum zeigt nun, daß an verschiedenen
Stellen Ansätze zur Rassenbildung vorhanden sind, d. h. fast jede Population
hat irgendwelche Eigenheiten, wie z. B. die Exemplare von Viscachera eine etwas
grauere Färbung der Oberseite, oder die von Pacaychacra einen rötlichbrauneren
Rücken und besonders lange Schnäbel. Diese geringen Unterschiede sind sehr auf-
i6z MARIA KOEPCKE
schlußreich, bringen sie doch die Standorttreue und feste Bindung dieses Vogels
an seinen Biotop zum Ausdruck, sie dürften aber wohl doch nicht zur Aufspal-
tung in zahlreiche geographische Rassen berechtigen. Ziehen wir nur die wirklich
ins Auge fallenden Unterschiede in Betracht, so lassen sich drei Formen unter-
scheiden. Die eine ist entlang des Andenabhanges verbreitet, zeigt hier und da
geringe Abweichungen, kann aber doch als Ganzes zusammengefaßt werden.
Die anderen beiden Rassen haben sich offenbar unabhängig voneinander an zwei
ca. 700 km voneinander entfernten Stellen der Küste entwickelt und sind von
den Andenabhangstieren abzuleiten. Die vorläufig bekannte Verbreitung dieser
drei geographischen Rassen ist aus beigefügter Darstellung zu ersehen. Es ist an-
zunehmen, daß die Andenabhangsvögel sowohl in nördlicher als auch in südlicher
Richtung je nach dem Vorkommen ihnen zusagender Kakteenbestände noch wei-
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ter verbreitet sind. Auch die beiden Lomarassen sind vielleicht nicht ganz so eng
verbreitet, wie es der Karte nach den Anschein hat, sie werden aber wohl doch
stets durch das zwischen ihnen befindliche große Wüsten- und Sandhalbwüsten-
gebiet von Pisco/Ica voneinander getrennt sein, in dem es wegen des trockeneren
und wärmeren Klimas auf langen Strecken keine Lomasvegetation gibt.
Verbreitung:
Kakteenbestände der südperuanischen Küstenlomas (Lomasgebiete von Atico
und Chala, Departament Arequipa) sowie daran anschließender Bereich des un-
teren westlichen Andenabhanges (Rio Chala).
Paratypoide:
1 9 Kp 1359 c (MHN Orn. 1897), bei Arequipa, Bergsteppe mit Kakteen in 2200 bis
2300 m Höhe, 19. Januar 1956, leg. KOEPCKE.
1 (5 j u v - Kp. 1359 b (MHN Orn. 1899), gleiche Daten wie bei Kp 1359 c.
1 $ GEORGE Nr. 1577 (AMNH), ca. 20 km nordwestlich von Arequipa am Wege
nach Yura, flaches wüstenhaftes Gelände mit kleinen und größeren Blocksteinen und
lockerem Kakteenbestand, 5. Oktober 1962, leg. W. GEORGE.
2 S und 2 $ Nr. Kp 1374 b (MAK), Kp 1374 c (MNHN), Kp 1374 a (Acad. Sei.)
und Kp 1374 d (MHN Orn. 1898), Pacaychacra, unterhalb von Chuquibamba, Departa-
ment von Arequipa, Säulenkakteen-Bergsteppe in 1900 m Höhe, 30. Januar 1956, leg.
KOEPCKE.
1 9 Kp 1797 d (MHN Orn. 1900), Viscachera bei Puente Trapiche, Departament von
Lima, Trockenflußtal mit halbwüstenartigen Beständen von Kakteen und Büschen, ca.
700 m Höhe, 16. November 1962, leg. KOEPCKE.
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2 (3 Kp 1799 a (MHN Orn. 1950) und Kp 1799 o (MHN Orn. 1951), Fundort und
Sammler wie bei Kp 1797 d, 800 m Höhe, 6. und 7. Dezember 1962.
Diagnose:
Die Andenabhangrasse ist gekennzeichnet durch durchschnittlich größere Flü-
gel- und Schnabelmaße (vgl. Tabelle der Maße), sie unterscheidet sich in der Fär-
bung von cactorum durch bräunlich-grauere (weniger ocker getönte) Oberseite,
dunklere mittlere Steuerfedern, weniger einheitlich gefärbte Unterseite, indem
die hintere Partie, also Bauchseiten, Analgegend und untere Schwanzdecken
dunkler gefärbt ist (rötlich-graubraun statt ocker) und deutlich mit der weiß-
lichen Vorderpartie kontrastiert. Außerdem sind die roten Farbbereiche im Flü-
gel wie auch der Kehlfleck etwas dunkler. Von lachayensis nov. subspec. zu un-
terscheiden durch den fehlenden graurosa Farbüberzug im gesamten Gefieder,
weniger Rotbraun im Flügel, etwas dunklere Kehle und hellere, graubraunere
(statt dunkel rotbraune) Seitenkanten der mittleren Steuerfedern.
etwas heller gefärbt ist und somit zum mittleren Steuerfederpaar überleitet. Beine
schwärzlich, Schnabel schwarz mit heller silbergrauer Basis des Unterschnabels,
Augen braun, Gewicht: 18,0 g, Gonade 2X2 mm. Maße des Types: Flügel:
64 mm, Schwanz: 69 mm, Schnabel (Culmen): 16 mm, Tarsus: 21 mm.
Bemerkungen:
Wie schon oben erwähnt, variiert die Färbung der Andenabhangstiere, und
zwar nicht nur geographisch, sondern auch am gleichen Ort. Die drei bei der Be-
schreibung vorliegenden Exemplare von Arequipa zeigen zwar alle die Rassen-
merkmale, das eine von ihnen hat aber etwas rötlichere Seitenkanten an den
mittleren Steuerfedern, und der Kehlfleck sowie die Gestalt der Flügelbinde sind
bei allen dreien verschieden ausgeprägt. Der Sammler des Typusexemplares no-
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tierte als Farbe der Beine «black», während das vom Autor gesammelte Weib-
chen Kp 1359c bleifarbene Beine hatte. Die Zeichnung des dritt- und viertäußer-
sten Steuerfederpaares variiert ganz erheblich, worauf schon bei der Beschreibung
der Art hingewiesen wurde. Ein Unterschied zwischen Männchen und Weibchen
wurde nicht bemerkt. Das flügge Jungtier Kp 1359b von Arequipa, das noch ge-
füttert wurde, hat einen rotbraunen Farbüberflug im gesamten Gefieder, und sein
Kehlfleck ist verwaschen. Ein bei Hda. Palca am Rio Chala (Südperu) in 1650-
1700 m Höhe geschossenes Exemplar ist noch der südperuanischen Küstenform
cactorum zuzurechnen. Da die südperuanischen Lomas stellenweise sehr weit
landeinwärts reichen, ist dort die Isolation durch die Wüste des Küstenhinter-
landes und des untersten Andenabhanges vermutlich nicht so stark wie in Mittel-
peru, und ein Überbrücken des unwirtlichen Gebietes dürfte für Asthenes cac-
torum dort gelegentlich möglich sein, worauf das Stück von Palca hinweist (vgl.
A. c. cactorum). Die in nur 700-800 m Höhe bei Viscachera in Mittelperu er-
beuteten drei Exemplare hingegen sind der Andenabhangsform zuzurechnen und
unterscheiden sich von den in nur etwa 60 km Entfernung in den Lomas von
Lachay lebenden mehr als von der bei Arequipa beheimateten Population, aus
der der Typus für monticola nov. subspec. ausgewählt wurde, weil die dort le-
benden Vögel die meisten Eigenheiten zeigen.
Typus:
1 (5 Kp 1677 f (MHN Orn. 1902), Lomas von Lachay, ca. 90 km nördlich von Lima
(Küste, Mittelperu), Kakteenloma in ca. 2jo m Höhe, 4. April i960, leg. KOEPCKE.
Paratypoide:
2 $ Kp 1719 a (AMNH) und Kp 1719 b (MHN Orn. 1901), Fundort und Sammler
wie beim Typus, 16. und 17. Juni 1961.
1 (3 Kp 1640 a (MAK), Fundort und Sammler wie beim Typus, 24. Oktober 1959.
3 Ç und i ? (LSUMZ 34629-34632), Fundort wie beim Typus, 2. Juli 1964, leg.
J. P. O'NEILL und J. FARRAND.
Diagnose:
Von monticola nov. subspec. abweichend durch durchschnittlich kleinere Flü-
gel- und Schnabelmaße, graurosa getönte Oberseite, rotbraunere Kanten an den
Zur Kenntnis einiger Furnariiden (Aves) 165
subspec. Kehle hell ocker mit weißlichen Federspitzen, ganze Unterseite hell rosa-
braun überflogen, Bauchseiten, Analregion und untere Schwanzdecken rosabraun.
Flügel dunkel graubraun mit rötlich braunen Federkanten und -Umrandungen
und rotbrauner Querbinde an der Basis der Schwingen, die auf der Innenfahne
der drittäußersten Handschwinge beginnt und nach der Schulter zu breiter und
rötlicher wird und beide Fahnen der Federn besetzt; große Hand- und Armdek-
ken sowie Daumengefieder schwarzbraun mit rotbraunen Kanten und Rändern,
mittlere Armdecken rotbraun mit dunklen Federzentren, kleine Armdecken rot-
braun. Untere Flügeldecken und Flanken hell rosabraun. Mittlere Steuerfedern
schwarzbraun mit dunkel rotbraunen Seitenkanten, die drei äußersten Steuer-
federpaare einfarbig rotbraun mit dunklem Federschaft an der Spitze, viert-
äußerstes Paar rotbraun mit schwarzem Längsband auf der Innenfahne und
kurzem ebensolchem Band an der Basis der Außenfahne, fünftäußerstes Paar
schwarzbraun mit rotbrauner Außenkante. Schnabel dunkel graubraun mit heller
grau-hornfarbener Basis des Unterschnabels, Beine dunkel graubraun, Augen
braun, Gewicht: 16,17 S> Gonade: 2X1 mm. Maße des Typus: Länge des frisch-
toten Tieres: 15 cm, Flügel 59 mm, Schwanz: 59 mm, Schnabel (Culmen) 16 mm,
Tarsus: 22 mm.
Verbreitung:
Bisher nur bekannt von den Lomas von Lachay, etwa 90 km nördlich von
Lima (Küste, Mittelperu).
Bemerkungen:
Alle vorliegenden Stücke von Lachay stimmen in der Färbung überein. Auch
hier beobachten wir die schon bei monticola nov. subspec. erwähnte Variation
der Ausprägung der Flügelbinde (bei Kp 1719b fängt sie auf der drittäußersten
Handschwinge an, bei Kp 1640a schon auf der zweitäußersten, und zwar in an-
derer Weise) und der Zeichnung des dritt- und viertäußersten Steuerfederpaares.
Dies alles zeigt, daß man bei Asthenes cactorum (und vermutlich auch bei anderen
nahe verwandten Furnariiden) bei taxionomischen Erwägungen gewisse Ab-
weichungen in der Ausprägung der roten Flügelbinde und in der Schwanzmuste-
rung nicht zu hoch bewerten darf. Die im Zoologischen Museum der Louisiana
State University befindlichen vier von der gleichen Sammelstelle stammenden
Exemplare zeigen die typischen Merkmale von lachayensis nov. subspec. und
stimmen in ihren Maßen, für deren Übersendung Herrn Dr. G. LOWERY herzlich
zu danken ist, mit dem von uns gesammelten Material überein.
166 MARIA KOEPCKE
Mittelperu
Ladiay 4. April â ( 2 X i mm)
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-HD
16. Juni (8 X 4 mm)
17. Juni 2 (7.5 X 4 mm)
2. Juli 2 (6 X 3 mm)
2- Juli 2 (5 mm]1
24. Oktober Jungvogel
Viscachera 6. Dezember â (i mm]1
(700—800 m) 7. Dezember â (i. 5 mm)
Südperu
Arequipa 5. Oktober 2 (J X 3 mm)
(2200-2400 m) 25. November <3 (2 X 2 mm)
19. Januar 2 (5 X 2 , 5 mm)
19. Januar Ç (6 x mm)
19. Januar Jungvogel3
Pacaychacra 30. Januar 2 (4 x3 mm)
(1900 m) 30. Januar (4 x3 mm)
Parcoy bei Chala 19. Januar Nest mit drei Eiern
(850 m)
Palca, Chala-Tal 20. Januar 2 (6 x4 mm)
(1650-1700 m)
Chala-Tal 20. Januar x4 mm)
•HD
(6
(560 m)
(7 x 4 mm)
O+
Atico 8. Januar
(120—420 m) 8. Januar â (4 X 3 mm)
Diese Disharmonie der Brutzeit ist durch die Verschiedenheit der Lage der
Regen- bzw. Nebelzeit in Mittel- und Südperu sowie an Küste und Anden-
abhang bedingt. In den Lomas von Lachay wurde Anfang April ein Nest mit
zwei angebrüteten Eiern gefunden, also zu Ende der Trockenzeit, oder besser
gesagt, in der trockensten Zeit des Jahres. Ein zur gleichen Zeit geschossenes
Männchen hatte Reste von Kakteenfrüchten im Magen. Im Juni und Juli wurden
dort Vögel mit vergrößerten Gonaden geschossen. Die Zeit der Garua-Nieder-
schläge fängt in diesen Monaten in den mittelperuanischen Lomas an und dauert
normalerweise bis Oktober oder November. Ende Oktober wurde ein Jungvogel
an derselben Stelle geschossen. Es zeigt sich also, daß das ganze Brutgeschäft
harmonisch in den jahreszeitlichen Klimawechsel eingepaßt ist. In den süd-
peruanischen Küstenlomas dagegen ist die Garuazeit um einige Monate verscho-
ben und hört oft erst gegen Februar auf, so daß man dort im Januar und Februar
eine üppige Vegetation antreffen kann. So ist es verständlich, daß die Vögel dort
i68 MARIA KOEPCKE
variiert je nach der Wuchsform des Kaktus. So findet man Nester, die die Form
eines schräggestellten Eies haben, in Weberbauerocereus und stellenweise in
Haageocereus, langgestreckte Nester zwischen den Säulen von Neoraimondia
und auch Haageocereus, und kugelige Nester in der unbestachelten Krone von
Kandelaberkakteen (Browningia candelaris).Dzs'Nest wird aus bis zu 25 cm lan-
gen Stöckchen gebaut und außen mit Kakteenstacheln (Stachelsterne mit Woll-
stück dran) verkleidet. Bei den in Lachay in Haageocereus gefundenen Nestern
befindet sich der Eingang in das geschlossene Nest etwa 80 bis 120 cm hoch über
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0,65m
Abb. y. Längsschnitt durch ein Nest von Asthenes cactorum in Haageocereus in den
Lomas von Lachay (Küste, Mittelperu). - Corte longitudinal de un nido de Asthenes
cactorum en Haageocereus en las Lomas de Lachay (costa, Peru central).
dem Erdboden (vgl. Skizze), er ist 5-6 cm breit. Die Nesttiefe ist 23-33 cm.
Der Unterbau des Nestes ist mit Spinnengeweben ausgepolstert, darüber befin-
det sich scharf abgesetzt weiteres Nistmaterial aus Heu und verrottetem Kak-
teengewebe sowie Federn. Die Eier sind weiß. Ein am 4. April i960 in Lachay
gefundenes Nest enthielt zwei angebrütete Eier von 23,0-23,1 mm Länge und
16,2-16,8 mm Breite. Sie wogen 2,91 und 3,16 g. Das bei Hda. Parcoy (Südperu)
gefundene Nest enthielt drei stark bebrütete Eier, die 2,46-2,68 g wogen. Jedes
Paar scheint mehrere Nester zu bauen, von denen aber wohl immer nur eins
völlig fertiggestellt wird.
Phleocryptes melanops
Phleocryptes melanops loaensis PHILIPPI & JOHNSON
Material:
1 (3 (MHN Orn. 1913), Mejia bei Mollendo (Küste, Südperu, Departament von
Arequipa), 25. Januar 1965, leg. E.-D. VON WEDEMEYER.
170 MARIA KOEPCKE
Diese erst 1946 beschriebene Rasse des Binsennisters oder Simsenknarrers war
bisher nur aus dem Gebiet um Tarapacá und den Rio Loa bekannt. Das Nach-
weisen der Art durch Herrn von WEDEMEYER bei Mejia sowie ein 1962 ebenfalls
an der südperuanischen Küste von Dr. W. GEORGE geschossenes Ex. zeigen, daß
das Verbreitungsgebiet größer ist und sich bis in das südperuanische Küstenland
erstreckt, wo sich an einigen Stellen recht große Binsenbestände befinden. Die
Nordgrenze der Verbreitung von loaensis ist noch nicht bekannt, dürfte sich aber
noch im Mittelteil des Departaments von Arequipa befinden, da nördlich davon
durch die bis dicht ans Meer heranreichende Küstenkordillere und die nördlich
daran angrenzende Wüste von Ica auf längere Strecken geeignete Lebensplätze
fehlen dürften. Bei Pisco gefundene Nester sind der mittelperuanischen Küsten-
rasse brunnescens zuzurechnen.
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Summary
Studies on some Furnariidae (Aves) of the coast and the western Andean slope of Peru
(with descriptions of new subspecies), by MARIA KOEPCKE.
During studies on Peruvian Furnariidae some new subspecies and new data on distri-
bution and behaviour have been found. In Geositta crassirostris coastal and Andean
populations are considered as two different subspecies whose distribution areas are
separated by a desert zone. The coastal birds which live in the rocky lomas (Geositta
c. crassirostris) ate darker, less rufous, and tend to smaller measurements than the birds
of the western Andean slope. For this reason, fortis (BERLEPSCH & STOLZMANN) has to
be recognized again, not as separate species as it had been described but as subspecies of
G. crassirostris.
All the subspecies of Geositta cunicularia which occur in Peru are briefly characte-
riced and their distribution is outlined. A new coastal subspecies, Geositta cunicularia
georgei nov. subspec, is described. It differs from G. c. deserticolor by darker coloration,
pale yellowish buff instead of white underparts, heavier spotted breast, darker wing and
tail patterns and smaller measurements. It is endemic to the Southperuvian coastal
lomas and has its center of distribution at Atiquipa and Chala (Department of Arequipa)
where the largest lomas (places of fog vegetation) of the Peruvian coast are to be found.
The relations between Geositta cunicularia and G. paytensis are discussed. At the
Peruvian coast both are quite similiar ecologically, moreover they replace one another
like geografical forms in the southern part of the Department of Ica, but they can not
be joined in one species because they differ principally in the form of the bill, color of
tarsi, tail pattern, voice and manner of walking at the ground. Both form subspecies
which harmonize with the color of the ground since they inhabit places which show
a color change of the ground on a large scale along the Peruvian coast (the ground of
the semideserts of northern Peru and the area of Pisco/Ica is paler than the ground of
the lomas which is covered by Cyanophyceae, lichens and dried rests of annual plants).
The habitats of Geositta marítima also along the coast do not show such a change in
color of the ground and concomitantly this species can not be split into corresponding
color phases.
Leptasthenura pileata latistriata nov. subspec. differs from pileata by broader and
more contrasting streaking and duller ground color of breast and belly. It lives at the
western Andean slope at the latitude of Pisco, thus joins south the area of distribution
of L. pileata pileata.
Asthenes cactorum is distributed at least over six degrees of latitude. The species is
adapted to the extreme to the existence of columnar or other high cacti. Slight varia-
tions in nearly each studied population demonstrate the limited range of movement of
individuals. Three subspecies of Asthenes cactorum can be distinguished, one of them
Zur Kenntnis einiger Furnariiden (Aves) 171
inhabits the western Andean slope between 700 and 2400 m altitude, while the other
two are coastal populations which seem to have developed indépendant from each other
in middle and southern Peru. The nominate form lives at the coast and lower Andean
slope in southern Peru; it is characterized by its pale and more ochre-buff colored plu-
mage. Asthenes cactorum monticola nov. subspec. differs from cactorum by its inclina-
tion to larger measurements, browner (less ochre) upper parts, darker middle tail
feathers, less uniform colored under parts (sides of belly and under tail coverts are
darker and more contrasting to the whitish breast) and somewhat darker wing bar and
gular spot. It inhabits the western Andean slope from the Department of Lima south-
ward at least to the Department of Arequipa. Asthenes cactorum lachayensis nov. sub-
spec, finally, differs specially by its greyish rose-colored plumage, small measurements,
and very dark middle tail feathers with dark rufous sides. Up to now it is only known
from the Lomas of Lachay at the middle Peruvian coast. Certain variations in the tail
and wing patterns in Asthenes cactorum are discussed, which are of individual character
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and have no value for taxonomic purposes. The specific differences between Asthenes
cactorum and A. modesta, specially regarding the bill, feet and behavior, are considered.
Some new data on the life history, types of nests, breeding time, and eggs of Asthenes
cactorum are presented.
Phleocryptes melanops loaensis heretofore not known from Peru is recorded from the
southperuvian coast where it has been collected near Mejia (Mollendo).
Resumen
razas geográficas que armonizan con la coloración del suelo porqué habitan campos
vitales que presentan cambios de coloración del suelo en grandes superficies a lo largo
de la costa peruana. Así, el suelo de los semidesiertos norperuanos y del área de
Pisco/Ica es más claro que el de las lomas arenosas cuya coloración más oscura es debido
a las cianofíceas, lichenes y restos de plantas anuales. Los campos vitales de la Geositta
marítima, sin embargo, la que también se presenta en la costa peruana, no presentan
tales cambios del color del suelo, y por esta razón no podemos observar tales variaciones
de coloración en esta especie de pampero.
Leptasthenura pileata latistriata nov. subspec. difiere de la raza pileata por tener las
estrias longitudinales blancas más anchas y por la coloración más oscura de pecho y
vientre. Hasta ahora es conocida solamente de las vertientes occidentales andinas a la
latitud de Pisco, limitando enfonces por el Sur el área de distribución de la raza pileata.
El área de distribución de Asthenes cactorum se extiende por lo menos sobre 6 grados
de latitud. Está adaptada intimamente a la existencia de cactáceas altas, sobre todo a
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cactáceas columnares. Casi cada población estudiada de esta especie tiene pequenas pecu-
laridades sea en su coloración o en caracteres estructurales, lo que demuestra la estrecha
ligación de esta ave a su biotopo. Podemos distinguir tres subespecies de Asthenes
cactorum una de las cuales habita las vertientes occidentales andinas entre los 700 y
2400 m de altura, mientras que las otras dos viven en la costa Centro y Sur del Perú,
y parece que se han desarrollado independientemente una de otra. La raza nominal,
cactorum, que se encuentra en la costa y parte baja de las vertientes occidentales andinas
del Sur del Perú, se caracteriza por su coloración ocrácea y relativamente pálida.
Asthenes cactorum monticola nov. subspec. difiere de cactorum por su tendencia a di-
mensiones más largas, coloración menos ocrácea (más parduzca), rectrices centrales más
oscuras, coloración menos uniforme del lado inferior, siendo el color del vientre posterior
y de las subcaudales más oscuro, contrastando así más con la parte anterior blanquecina,
y por su banda alar y mancha guiar algo más oscuras. Vive en las vertientes occidentales
andinas desde el Departamento de Lima hasta el Departamento de Arequipa, por lo
menos. Asthenes cactorum lachayensis nov. subspec. se distingue sobre todo por el tinte
grisrosado en todo su plumaje, dimensiones pequenas, y rectrices centrales muy oscuras
con bordes laterales pardo-rojizo oscuros. Hasta hoy solamente se conoce esta nueva
subespecie de las Lomas de Lachay en la costa del Perú Central. Se discute ciertas varia-
ciones individuals en la coloración del ala y de la cola, las que no tienen valor para
consideraciones taxionómicas. Además, se trata las relaciones entre Asthenes cactorum
y Asthenes modesta, ambas espécies distintas por sus diferencias estructurales en la
forma del pico y de las patas, y por sus campos vitales y costumbres de vida diferentes.
Se aporta, finalmente, datos nuevos sobre el comportamiento, los diversos tipos de nidos,
tiempo de anidación, huevos etc. de Asthenes cactorum.
Se señala por primera vez para el Perú la raza loaensis del Totorero Phleocryptes
melanops. Esta raza geográfica costeña que se caracteriza por su coloración oscura y
tamaño pequeño, era conocida hasta ahora solamente del Norte de Chile. Sin embargo,
a base de dos hallazgos en la costa Sur del Perú (Mejía, Mollendo) sabemos que su área
de distribución se extiende más hacia el norte, hasta el Departamento de Arequipa, Perú.
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