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Beitrage zur Neotropischen Fauna


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http://www.tandfonline.com/loi/nnfe18

Zur Kenntnis einiger Furnariiden


(Aves) der Küste und des
westlichen Andenabhanges Perus
(mit Beschreibungen neuer
Subspezies)
a
Maria Koepcke
a
Aus dem Museo de Historia Natural ≪Javier Prado≫,
Universität San Marcos, Casa Humboldt, Casilla 5129,
Miraflores, Lima, Peru

Version of record first published: 21 Nov 2008.

To cite this article: Maria Koepcke (1965): Zur Kenntnis einiger Furnariiden (Aves) der
Küste und des westlichen Andenabhanges Perus (mit Beschreibungen neuer Subspezies) ,
Beitrage zur Neotropischen Fauna, 4:3, 150-173

To link to this article: http://dx.doi.org/10.1080/01650526509360385

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Zur Kenntnis einiger Furnariiden (Aves)
der Küste und des westlichen Andenabhanges Perus
(mit Beschreibungen neuer Subspezies)*

Von

MARIA KOEPCKE
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Aus dem Museo de Historia Natural «Javier Prado»


der Universität San Marcos in Lima, Peru

Mit 5 Abbildungen

Einleitung

Die Furnariiden bilden eine interessante Familie der Schreivögel (Divisio Meso-
myodae oder Clamatores der Passeres), weil sie in den verschiedensten Lebens-
gemeinschaften von Urwäldern bis zu Halbwüsten vorkommen und dadurch ein
sehr geeignetes Objekt zum Studium von Anpassungen an die Umwelt und Ras-
senbildungen durch Isolation bilden. In den Trockengebieten an der Westseite
der peruanischen Anden haben sie auch sehr extreme Lebensstätten besiedelt und
vermögen sogar als Standvögel an solchen halbwüstenartigen Stellen zu leben,
an denen sich die Vertreter anderer Vogelfamilien nur zeitweilig aufhalten kön-
nen. Bei Untersuchungen über die Verbreitung und Anpassung der einzelnen
Arten, die ich in Zusammenhang mit den ökologischen und tiergeographischen
Arbeiten meines Mannes, Dr. H.-W. KOEPCKE, durchführte, konnten neue geo-
graphische Rassen sowie neue Daten zur Verbreitung und Biologie bei verschie-
denen Arten aufgefunden werden, auf die in dieser Studie eingegangen werden
soll. Allgemeine Angaben über die Lebensstätten der Lomas (Nebelvegetations-
gebiete der Küste) sowie Daten über Anpassung und geographische Isolation der
dort lebenden Vögel sind aus H.-W. KOEPCKE (1961) und M. KOEPCKE (1954,
1963a, 1963b und 1964) zu ersehen.
Das dieser Studie zugrunde liegende Material befindet sich in den folgenden Museen:
Museo de Historia Natural «Javier Prado» der Universität San Marcos, Lima (Abkür-
zung: MHN), The American Museum of Natural History, New York (Abkürzung:
AMNH), Museo Nacional de Historia Natural, Santiago (Abkürzung: MNHN), The
Academy of Natural Sciences, Philadelphia (Abkürzung: Acad. Sei.), Louisiana State
University Museum of Zoology, Baton Rouge (Abkürzung: LSUMZ), und Zoologisches
Museum und Forschungsinstitut A. Koenig, Bonn (Abkürzung: MAK). Ich danke den
Leitern der ornithologischen Abteilungen dieser Institutionen aufrichtig für jede mir

* Taxionomische und faunistische Unterlagen zu den ökologisch-tiergeographischen


Studien von H.-W. und M. KOEPCKE Nr. 34. - Mit Unterstützung der Deutschen For-
schungsgemeinschaft.
Zur Kenntnis einiger Furnariiden (Aves) IjI

gegebene Hilfe. Besonderer Dank gilt Herrn Dr. W. GEORGE, der mir die Bearbeitung
des Furnariidenmaterials seiner 1962/63 durchgeführten Peru-Expedition überließ und
dessen Vergleichsmaterial für die vorliegende Arbeit von großer Wichtigkeit war.

Geositta crassirostris
Geositta c. crassirostris SCLATER

Der Typus der Art stammt aus dem Küstengebiet im Bereich von Lima («on the
hills around Lima and by the sea-side», SCLATER, 1866, in CORY & HELLMAYR,
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1925). Er wurde höchstwahrscheinlich in den Lomas von Atocongo oder denen


von Amancaes geschossen, die dicht an das Stadtgebiet von Lima angrenzen. Die
bei TACZANOWSKI (1884, p. 95) gegebene Beschreibung paßt ausgezeichnet auf die
Küstenvögel, die sich durch ihre dunkel graubraune Färbung der Oberseite und

5000-
' kontinentale
Wasserscheide
Bergsteppen S
des westlichen y
Andenabnanges^r

^ r G. cfortis

1000 • Lomas
Stiller
fio Ozean ^Vs.c. —
£° crassirostris
- ^ - ^

Abb. 1: Schematischer Querschnitt durch die Anden in Mittelperu mit den Verbreitungs-
gebieten von Geositta c. crassirostris und Geositta crassirostris fortis. - Corte transversal
esquemático en los Andes del Peru central con las zonas de distribución de Geositta c.
crassirostris y Geositta crassirostris fortis.

viel Schwarz im Flügel von den etwas helleren und rötlicher gefärbten Anden-
abhangsvögeln unterscheiden. Beide Populationen leben isoliert voneinander,
da die Nebelvegetationsgebiete der Küste vom Bereich der regengrünen Berg-
steppen des westlichen Andenabhanges durch einen Wüstengürtel getrennt sind
(vgl. H.W. KOEPCKE 1961 und M. KOEPCKE 19 $4)-
Geositta crassirostris ist eine in bezug auf ihren Lebensraum sehr spezialisierte
Art. Sie lebt in bergig-steinigem Gelände an felsigen oder steinigen Stellen mit
Steppen- bis Halbwüstenvegetation, und zwar vor allem dort, wo große Block-
steine oder anstehende Felsen vorhanden sind. Sie kommt also nicht in den Bio-
topen der Grundwasservegetation der Flußtäler vor, und deshalb ist ein Aus-
tausch zwischen den Andenabhangs- und den Küstentieren kaum möglich.
Die Rasse crassirostris lebt in den Küstenbergen von fast Meereshöhe bis zur
Obergrenze der Nebelvegetation, also bis etwa 600-800 m Höhe. Sie ist bisher
ij2 MARIA KOEPCKE

nur vom Departament Lima bekannt, in dem sich zahlreiche steinige Loma-
gebiete an der Küste befinden. Von dem südlich angrenzenden, durch warmes,
trockeneres Klima ausgezeichneten Departament Ica, in dem Lomas äußerst
spärlich sind, ist diese Küstenrasse nicht bekannt. Nördlich vom Departament
von Lima gibt es noch drei bemerkenswerte Lomagebiete bei Lupin, Casma und
Trujillo, die aber alle durch große Wüstenstücke voneinander und auch von den
Lomas des Departaments von Lima (dessen nördlichste sind die von Lachay) ge-
trennt sind, weshalb auch hier das Vorkommen von Geositta crassirostris fraglich
ist. So ist diese Rasse vielleicht wirklich nur auf das Departament von Lima von
etwa 400 km Küstenlänge beschränkt.
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Geositta crassirostris fortis (BERL. & STOLZM.)

Diese Form wurde zunächst als Art beschrieben (1901) und dann später von
CORY & HELLMAYR (1925) nicht mehr anerkannt. Das ist verständlich, weil die-
sen Autoren nur Andenabhangsvögel vorlagen: sie verglichen 3 Ex. von Matu-
cana (ca. 2400 m Höhe) mit dem Typus von fortis, der von Pauza, Loichos, De-
partament Ayacucho, also auch aus den Anden stammt und über 2000 m hoch
gesammelt sein dürfte. Sie konnten so also nicht die Unterschiede zwischen den
Küsten- und den Andenabhangsvögeln bemerken.
Um den Unterschieden zwischen beiden Populationen gerecht zu werden, muß
fortis wieder anerkannt werden, und zwar nicht als Art, sondern nur als Rasse
von G. crassirostris. Die Andenabhangsvögel sind oberseits im ganzen rötlicher,
die schuppige Fleckung auf Rücken und Flügel ist bei ihnen nicht so schwärz-
lich. Ihre rötliche Flügelbinde ist breiter, und die distal daran angrenzende
schwarze Binde ist schmäler. Geositta crassirostris gehört somit zu denjenigen
Arten, die eine dunklere Lomarasse besitzen (vgl. Geositta cunicularia). Ein be-
merkenswerter Größenunterschied zeigt sich bei dem vorliegenden Material nicht,
wenn auch die Andenabhangstiere zu größeren Maßen zu neigen scheinen.
Geositta crassirostris fortis ist bisher vom Departament Lima südwärts bis
zum Departament Ayacucho bekannt, das in seinem Südteil über die Anden hin-
weg auf den westlichen Andenabhang reicht. Sie bewohnt die mittleren Höhen-
lagen des westlichen Andenabhanges etwa von 1500 bis 3000 m Höhe.

Material von Geositta crassirostris;


Lima (Atocongo oder Amancaes) 1 (5, Lomas von Lachay, ca. 90 km nördl. von
Lima 1 (5, Lomas von Quilmaná bei Canete 1 Ç, Yaca am Rio Canete in 2400 m
Höhe 1 Ç, oberhalb San Bartolomé in 2000 m Höhe 1 $, 1 Ex. ohne Fundort und Daten.

Geositta cunicularia

Eine in der südlichen Hälfte Südamerikas weitverbreitete Erdkleiberart, von der


bisher sieben geographische Rassen beschrieben wurden, zu denen nachstehend
eine achte hinzugefügt wird. Geositta cunicularia kommt sowohl in Flachland-
gebieten als auch auf dem Andenhochland vor. Sie ist wie alle Geositta-Arten
Zur Kenntnis einiger Furnariiden (Aves) • IJ3

erdfarben und zeichnet sich aus durch ihren relativ schlanken, an der Spitze leicht
gebogenen Schnabel, typische dunkle Streifung bzw. Fleckung der Brust, die bei
den einzelnen Rassen mehr oder weniger stark ausgeprägt ist, rotbraune Flügel-
binde, und durch die bei den meisten Rassen sehr charakteristische helle Bürzel-
marke. Hinzu kommt als Eigenheit im Verhalten ihre Gewohnheit, mit leicht
auf und ab wiegendem Bürzel und etwas seitwärts schaukelnder Körperbewe-
gung zu laufen, was schon von JELSKI (in TACZANOWSKI, 1884) treffend beschrie-
ben wurde.
Fünf der acht cunicularia-Rassen kommen in Peru vor, und zwar bewohnen
sie sandig-erdige Halbwüsten und offene Steppen der Hochanden und der Küste
von Mittelperu an südwärts. Sie brüten in selbst gegrabenen Erdgängen bzw.
-höhlen. Man kann sie ihrer Färbung nach in zwei Gruppen einteilen: 1. die
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Formen mit einfarbigem Rücken und heller Bürzelmarke (juninensis TACZA-


NOWSKI, titicacae ZIMMER und frobeni PHILIPPI & LANDBECK) und 2. die For-
men mit «geschupptem» Rücken und ohne auffällige Bürzelmarke (deserticolor
HELLMAYR, georgei nov. ssp.). Zur ersten Gruppe gehören die Andenhochlands-
formen, die erwartungsgemäß die größten Maße aufweisen (vgl. Liste der Maße).
Die nördlichste von ihnen ist juninensis, gekennzeichnet durch ihren besonders
hellen Bürzelfleck, der durch die hell gelblich-weiße Färbung der oberen Schwanz-
decken, Schwanzbasis und -Seiten zustande kommt, durch sehr schwache Zeich-
nung der Brust und relativ schlanken Schnabel. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt
sich nach unserer bisherigen Kenntnis vom Departament Pasco (Zentralperu)
südwärts bis etwa zum Departament Ayacucho, denn ein am Parinacochas-See,
also im Südteil dieses Departaments geschossenes Stück ist noch juninensis zu-
zurechnen, wenn auch ein von Andahuaylas, also nicht so weit südlich gefundenes
Exemplar von CORY & HELLMAYR (192J) schon zu frobeni gerechnet und später
von ZIMMER (1936) in die von ihm beschriebene Rasse titicacae eingeordnet wird.
Die im Süden anschließende Rasse titicacae steht juninensis sehr nahe und unter-
scheidet sich von dieser nur durch ihre etwas deutlichere Brustzeichnung und, nach
ZIMMER, durch etwas dunklere Oberseite und im allgemeinen einen weniger
schlanken Schnabel. Beide Formen sind sich also sehr ähnlich. Auf den Hoch-
ländern meerwärts des Verbreitungsgebietes von titicacae, also westlich der
Wasserscheide zwischen Titicacasee und Pazifischem Ozean kommt die Rasse
frobeni vor, die sich von titicacae durch grauere Oberseite und weißlichere Unter-
seite unterscheidet. Ihre Brust ist schwächer gefleckt als bei titicacae, aber wieder
stärker als bei juninensis, von der sie außerdem durch ihren weniger auffälligen
Bürzelfleck abweicht. Gehen wir jetzt im Süden des Landes zur Küste herunter,
so treffen wir auf die Rasse deserticolor, die der zweiten Gruppe angehört und
sich durch ihre helle graubraune Oberseite und weiße Unterseite auszeichnet. Sie
ist die wüstenfarbigste von allen, ihre Brust ist nur schwach gezeichnet, die rot-
braune Flügelbinde ist blaß, und ein heller Bürzelfleck ist kaum erkennbar. Ihr
Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Caldera im Norden Chiles (Atacamawüste)
nordwärts bis zum Südteil des Departaments von Arequipa in Peru. Geht man
nun an der Küste weiter nach Norden, so gelangt man in ausgedehnte Loma-
gebiete, die sich nördlich bis zur Südgrenze des Departaments von Ica erstrecken.
Hier lebt eine weitere Rasse von Geositta cunicularia, die sich durch ihre dunk-
lere Färbung und kleinere Maße auszeichnet, und die im folgenden beschrieben
werden soll.
154 ' MARIA KOEPCKE

Geositta cunicularia georgei nov. subspec.


Typus:
i (3 Kp 1656 a (MHN Orn. 1889), Quebrada Seca oberhalb von Hda. Parcoy, bei
Chala, Departament von Arequipa, Loma auf flachem Grund in Trockenflußbett in
600 m Höhe, 19. Januar i960, leg. KOEPCKE. Der Typus befindet sich im Museo de
Historia Natural «Javier Prado», Lima (Peru).
Paratypoide:
1 c5 Kp 1661 c (MHN Orn. 1890), Lomas von Chala, Dept. Arequipa, Weideloma
um 400 m Höhe, 25. Januar i960, leg. KOEPCKE.
1 $ (Nr. George 1689), 13 km nördlich von Chala (Lomas von Atiquipa), Loma
country, at Panamerican Highway, 14. November 1962, leg. W. GEORGE (AMNH).
1 (3 und 1 Ç (MHN Orn. 1859 und 1861), Capac, bei Chala, Dept. Arequipa, 17. Ja-
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nuar 1952, leg. J. ORTIZ DE LA PUENTE.


1 (5 (MHN Orn. 1857), Lomas von Capac, bei Chala, Dept. Arequipa, 200 m Höhe,
9. Dezember 1951, leg. W. WEYRAUCH.
3 (5 (MHN Orn. 1858, i860, 1862), Lomas von Atiquipa bei Chala, Dept. Arequipa,
16. Januar 1952, leg. J. ORTIZ DE LA PUENTE.
1 (3 (MHN Orn. 1863), Marcona bei Nazca, km 543 der Carretera Panamericana,
20. Januar 19J2, leg. J. ORTIZ DE LA PUENTE.

Diagnose:
Eine Geositta cunicularia, die der Rasse desertkolor HELLMAYR nahesteht,
sich von dieser aber durch die dunklere Oberseite mit schwärzlicherer Schuppung
auf Flügeln und Rücken, stärker gezeichnete Brust, hell ocker getönte statt weißer
Unterseite und kleinere Maße (vgl. Liste der Maße) unterscheidet. Außerdem
sind Flügel- und Schwanzzeichnung dunkler, d. h. die rotbraune Binde im Flü-
gel ist kräftiger und der Schwanz ist dunkler und ockerbräunlicher. Von der
juninensis/titicacae/frobeni-Gmppe unterscheidet sie sich grundsätzlich durch das
Fehlen des hellen Bürzelfleckes, durch dunkle Schwanzbasis und geschuppte Ober-
seite.

Beschreibung des Typus:


Oberseite des Vogels graubraun, nach dem Hinterrücken und den oberen
Schwanzdecken zu mehr ocker getönt, Scheitel- und Rückenfedern mit dunkel-
braun-schwärzlichen Zentren und ocker Farbanflug an den Spitzen. Kopf mit
hellem ocker-weißlichem Superciliarstreif, heilocker und braun gemusterten Wan-
gen und weißlicher Kehle. Unterseite des Vogels weißlich mit ocker-isabellfar-
benem Überflug, Brust mit dunkelbraunen kurzen Längsstrichen, die durch dunkle
Färbung der Seitenkanten der Federn zustande kommen, Flügelunterseite hell
ocker-isabellfarben, etwas dunkler als der Bauch und die unteren Schwanzdecken.
Flügel dunkelbraun mit helleren, ocker bis ockergrauen Federrändern und mit
breiter verwaschener rötlicher Querbinde. Diese Querbinde breitet sich auf den
Handschwingen (mit Ausnahme der äußersten) fast über die ganzen Innenfah-
nen aus, während sie auf den Armschwingen, vor allem nach der Schulter zu, nur
noch am Basalteil der Federn, und zwar sowohl auf der Innen- als auch auf der
Außenfahne, vorhanden ist. An diese rötliche Flügelbinde schließt distal eine
schwarzbraune Binde an; die Federspitzen schließlich sind hell ocker gefärbt.
Jede Armschwinge hat also eine rötliche Basis, ein schwarzbraunes Querband und
eine hell-ocker gefärbte Spitze. Schwanz mit blaß-rötlicher Basis und schwarz-
brauner Spitze, mittlere Steuerfederpaare mit hell ocker-braunen Rändern,
äußerstes Paar mit weißer Kante und dunkler Längslinie auf der Außenfahne.
Zur Kenntnis einiger Furnariiden (Aves) 155

Schnabel dunkel bräunlich-grau, Unterschnabel mit heller Basis, Beine dunkel


graubraun, Auge braun. Maße des Typus: Gesamtlänge des frischtoten Vogels:
i j cm, Gewicht: 26,13 g, Flügel: 85 mm, Schwanz: 46 mm, Schnabel (Culmen):
17 mm, Tarsus: 22 mm, Gonade klein.

Verbreitung:
Südperuanische Küste, von den Lomas von Marcona bei Nazca (Prov. Nazca
im Südteil des Departaments von Ica) südwärts bis etwa zum mittleren Teil des
Departaments von Arequipa. Stücke aus der Gegend um Camaná und Mollendo
gehören Übergangspopulationen an, die aber schon zu deserticolor HELLMAYR
zu rechnen sind. Das Verbreitungszentrum mit den am typischsten ausgefärbten
Stücken liegt bei Atiquipa und Chala, wo sich die größten Lomas der perua-
nischen Küste befinden.
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Bermerkungen:
Die vorliegenden Exemplare (8 <3 und 2 ?) stimmen in ihren Merkmalen gut
überein und bilden eine einheitliche Gruppe. Die Färbung der Oberseite variiert
bei einigen Exemplaren, was vermutlich eine Anpassung an die Färbung des Un-
tergrundes ist. So ist das am nördlichsten geschossene Stück relativ hell; es stammt
aus einem halbwüstenartigen Sandlomagebiet, das stellenweise beträchtliche
Sandverwehungen hat und keinen einheitlich dunklen Untergrund auf großen
Flächen besitzt. Die von Chala, Capac und Atiquipa kommenden Stücke sind
sehr übereinstimmend. Sie stammen aus einer Gegend, in der mehrere große
Lomagebiete dicht nebeneinander liegen, die das Zentrum der Verbreitung un-
serer neuen Form bilden dürften. Weiter südwärts finden wir noch ausgedehnte
Sandlomagebiete bei Camaná, Mollendo und Ilo, wo georgei nov. subspec. nach
bei Camaná und Mollendo geschossenen Stücken schon in die helle Rasse deserti-
color übergeht.
Geositta cunicularia georgei nov. subspec, ist ein Loma-Vogel, der in ähn-
licher Weise wie die Rasse peruviana der Art Geositta paytensis in seiner Fär-
bung an den dunklen Untergrund der Nebelvegetationsgebiete angepaßt ist. Die
Wiederholung derartiger Farbübereinstimmungen mit dem Untergrund bei zwei
verschiedenen Arten bestärkt uns in der Vermutung, daß es sich hier um durch
Auslese bewirkte Anpassungen an die Umwelt handelt. Beide dunkle Rassen
dürften praktisch Standvögel sein, die unter normalen klimatischen Verhältnis-
sen wohl nur Lokalwanderungen innerhalb desselben Lomagebietes ausführen.
Sie sind also Charaktervögel der Lomas, wenn man sie auch gelegentlich in an-
deren halbwüstenartigen Lebensstätten der Küste antreffen kann.
Beide Arten Geositta cunicularia und Geositta paytensis bilden in dem lang-
gestreckten Wüstenbereich der peruanischen Küste mit dem Untergrund harmo-
nierende geographische Rassen aus. Sie bewohnen solche Lebensstätten, die einen
großräumigen Farbwechsel des Untergrundes entlang der Küste erkennen lassen
(vgl. M. KOEPCKE 1963a). Die Sandwüstengebiete des Küstenbereiches besitzen
nämlich nur an denjenigen Stellen Lomas mit ihrem vor allem durch Blaualgen
und Pflanzenreste dunkler gefärbten Boden, wo der kalte Humboldtstrom in
typischer Weise ausgebildet ist, während nördlich von ihm und an seinen Unter-
brechungsstellen Halbwüsten mit hellem Untergrund auf größeren Flächen vor-
handen sind und Lomas fehlen. So haben wir von Nordperu nach Süden die fol-
gende große Aufgliederung: nordperuanische Halbwüsten (helle Geositta p. pay-
tensis [LESSON]), Lomasgebiete von Mittelperu (dunklere G. paytensis peruviana
MARIA KOEPCKE

81° 7?° 77° 75° 73° 71" ó°°


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Abb. z: Lage der wichtigsten Lomagebiete an der peruanischen Küste (abgeändert nach
FERREYRA, 1953) mit schemarischer Darstellung der Verbreitung von Geositta paytensis
und der an der Küste lebenden Rassen von Geositta cunicularia. - Situación de las lomas
más importantes en la costa peruana (modificado según FERREYRA, 1953) con represen-
tación esquemática de Ias áreas de distribución de Geositta paytensis y de Ias razas
costenas de Geositta cunicularia.
Lomagebiete von Norden nach Süden (Lomas, de norte a sur):.
1. Cerro Illescas 6. Chancay 11. Jahuay (Marcona) 16. Camaná
2. Trujillo 7. Amancaes 12. Atiquipa 17. Mollendo
3. Casma 8. Atocongo 13. Chala 18. Mejia
4. Lupin 9. Caracoles 14. Atico 19. Ilo
j . Lachay 10. Quilmaná 15. Ocoíía 20. Tacna

= Lomagebiete (lomas)
= Städte und Ortschaften (poblaciones)
= Geositta paytensis paytensis
= Geositta paytensis peruviana
= Geositta paytensis rostrata
= Geositta cunicularia georgei nov. subspec.
= Geositta cunicularia deserticolor
Zur Kenntnis einiger Furnariiden (Aves) 157

LAFRESNAYE), Halbwüsten von Pisco und Ica (helle G. pay tenus rostrata SZTOLC-
MAN), Lomasgebiete von Südperu (dunklere Geositta cunicularia georgei nov.
subspec), Halbwüsten und offenere Lomas im äußersten Süden Perus und im
Norden Chiles (G. cunicularia desertkolor HELLMAYR). In der natürlichen Le-
bensstätte der ebenfalls an der Küste zu beobachtenden Geositta marítima
(D'ORBIGNY & LAFRESNAYE) ist ein solches großräumiges Variieren der Gesamt-
färbung von Norden nach Süden nicht vorhanden und eine entsprechende Ras-
senbildung demgemäß nicht zu beobachten. Diese Art bewohnt Halbwüsten auf
steinig-hügeligem Gelände und ist vor allem im Hinterland der Lomas der Küste
und am unteren Andenabhang anzutreffen. Auch sie lebt sozusagen auf «Inseln»
in der Wüste, aber die örtlichkeiten ihres Vorkommens sind nicht großflächigen
Variationen von Klima, Vegetation und Untergrund unterworfen. Ihr Lebens-
raum ist also einförmiger und kontinuierlicher, was sich in der größeren Stabili-
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tät der Färbung des Vogels widerspiegelt.


Über die Beziehungen zwischen Geositta cunicularia und Geositta
paytensis:
Wie schon angedeutet wurde, entsprechen die Küstenrassen von Geositta cuni-
cularia in ökologischer Hinsicht weitgehend denen der an der Küste Mittel- und
Nordperus vorkommenden G. paytensis und der Gedanke liegt nahe, ob es nicht
berechtigt ist, beide zu einer Art zusammenzufassen. Sie wurden nämlich bisher
noch nirgends nebeneinander aufgefunden und lösen sich in interessanter Weise an
der Küste im Südteil des Departaments von Ica ab, denn das südlichste Exemplar
von G. paytensis wurde in nur etwa jo km Entfernung vom nördlichsten Fund-
ort der G. cunicularia geschossen. Dieses südlichste, im Innern des Küstenlandes
bei Palpa gesammelte Ex. der hellen Wüstenrasse rostrata von Geositta paytensis
ist etwas dunkler gefärbt, als es für diese Rasse typisch ist, während das meer-
wärts davon in den nördlichsten Ausläufern der südperuanischen Lomas bei
Marcona geschossene nördlichste Ex. der dunklen Geositta cunicularia georgei
nov subspec. etwas heller ist als die weiter südlich in Atiquipa, Capa usw. le-
benden Stücke. Ein Nebeneinanderlegen aller dieser Exemplare täuscht bei ober-
flächlicher Betrachtung einen Übergang zweier Rassen vor. Dennoch handelt es
sich offensichtlich um zwei Arten, weil dieser scheinbare Übergang nur die als
Umweltanpassung zu bewertende Allgemeinfärbung betrifft und nicht die als
Artcharaktere anzusprechenden Merkmale. Geositta cunicularia unterscheidet sich
nämlich von Geositta paytensis grundsätzlich durch ihren schlankeren, an der
Spitze leicht gebogenen Schnabel, durch schwarze statt gelblich-weiße Tarsen,
andersartige Schwanzmusterung, vor allem des äußeren Steuerfederpaares, durch
anderen Ruf (G. paytensis ruft einsilbig «tuít», G. cunicularia dagegen etwa
wie «piti»), und vor allem auch durch ihre Art, mit leicht auf und ab wiegendem
Bürzel zu laufen, was G. paytensis nicht tut. Wir haben hier also den interessan-
ten Fall zweier Arten, die sich in ökologischer Hinsicht weitgehend ähneln und
nach Art von geographischen Rassen ablösen.
Maße (in mm) der in Peru vorkommenden Geositta cunicnlaria-Rassen
Rasse Zahl der Ex. Flügel Schwanz Schnabel (Culmen)
juninensis 13 9 1 - 9ç> 49-56 15-18
titicacae 5 89- ^ 51-55 15-17.5
frobeni 9 90-101 48-59 17.5-19
desertkolor 14 8 5 - 92 45-5 2 17-18,5
georgei n. ssp. 10 8 1 - 90 43-47 15-17
158 MARIA KOEPCKE

Benennung:
Die neue geographische Rasse von Geositta cunicularia benenne ich nach Dr.
WILLIAM GEORGE, der durch das von ihm gesammelte Material zur Klärung der
Rassenaufgliederung bei dieser Art wesentlich beigetragen hat.

Vergleichsmaterial:
Geositta cunicularia juninensis: Junin 2 S und 3 $, Tarmatambo 1 Ç, Laguna Tor-
tuga 1 (3, Carhuamayo 1 Ç, Laguna Pumacocha 1 (5, zwischen La Oroya und Tarma
1 (5 und 1 5> Huayllay 1 Ç, Incahuasi 1 <3 •
G. cunicularia titicacae: Zwischen Huancané und Juliaca 1 <3, Puno 1 (J, 107 km
westlich Puno 1 ?, 200 km südwestlich Puno 1 $, 48 km südwestlich Paucartambo (Dept.
Cuzco) 1 (J.
G. cunicularia frobeni: 15 km östlich von Arequipa 1 (3 und 1 ?.
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G. cunicularia deserticolor: 12 km südöstlich von Camaná 2 <3 und 1 Ç, 8 km östlich


von Matarani (bei Mollendo) 2 (3 und 1 Ç.

Leptasthenura pileata
Leptasthenura p. pileata SCLATER

Leptasthenura pileata ist ein Charaktervogel der lichten temperierten Berg-


wälder und dichten Buschsteppen am westlichen Andenabhang Mittelperus zwi-
schen 2000 und 3500 m Höhe (vgl. M. KOEPCKE, 1958). Sie ähnelt in ihrer Fär-
bung der ebenfalls von der westlichen Andenseite Mittelperus bekannten Lep-
tasthenura striata superciliaris HELLMAYR, beide haben auch einen ähnlichen, wie
«zack» klingenden Ruf, unterscheiden sich aber in ihren weiteren Stimmäußerun-
gen. Der Gesang von L. pileata ist ein lauter, anhaltender Triller. Es gibt Stellen,
an denen beide Arten dicht nebeneinander vorkommen, wie z. B. an der Unter-
grenze des lichten Bergwaldes von Zárate im Departament Lima, wo L. striata
als weitverbreiteter Steppenvogel in der offenen Buschsteppe in 2000 m Höhe
direkt unterhalb des Waldes geschossen wurde, während L. pileata im Walde
selbst ein häufiger Vogel ist. Wie schon kurz ausgeführt wurde (M. KOEPCKE
1961) liegt die südliche Verbreitungsgrenze von L. pileata nicht in der Breite von
Lima, sondern die Art wurde auch im Bereich des oberen Pisco-Tals im Departa-
ment von Huancavelica geschossen. Die Sammlung weiteren Vergleichsmaterials
sowohl von L. p. pileata wie auch der nördlicher lebenden Rasse L. p. cajabambae
CHAPMAN ermöglichte einen besseren Vergleich der Populationen, und es ergab
sich, daß die in der Breite von Pisco geschossenen Stücke einer neuen Rasse von
L. pileata angehören, die nachfolgend beschrieben werden soll.

Leptasthenura pileata latistriata nov. subspec.

Typus:
1 $ Kp 1483 o (MHN Orn. 1891) von Manzanallo bei Ticrapo, oberes Pisco-Tal in
2900 m Höhe, lichter Bergwald, 26. November 1957, leg. KOEPCKE. Der Typus befindet
sich im Museo de Historia Natural «Javier Prado», Lima.
Paratypus:
1 Ç Kp 1483 p (MHN Orn. 1892), Fundort, Datum und Sammler wie beim Typus.
Zur Kenntnis einiger Furnariiden (Aves) Ijjj

Diagnose:
Eine Leptasthenura pileata, die sich von der Nominatform durch folgende
Merkmale unterscheidet: breitere und kontrastreichere Streifung auf dem Rük-
ken, etwas stärkere Streifung der Brust (bei pileata ist die Brust mehr fleckig ge-
mustert) und dunkler graue Grundfärbung von Brust und Bauch. Von L. p. ca-
jabambae unterscheidet sie sich außerdem noch durch die wie bei pileata fast ein-
farbig rötliche Kopfplatte.

Beschreibung des Typus:


Kopfplatte rötlich-zimtfarben, Oberseite des Vogels ocker-grau mit kräftigen
weißen, seitlich schwarz gesäumten Längsstreifen auf Hals, Rücken und Schul-
tern, die nach dem Hinterrücken und den oberen Schwanzdecken zu schmaler,
leicht ocker getönt und unauffälliger werden. Kopfseiten weißlich, ocker und
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schwarz gestreift und gefleckt, hell ocker-weißlicher Superciliarstreif, Kehle weiß


mit feinen schwarzen Fleckchen. Unterseite des Vogels ocker-grau mit ver-
waschenen weißen Längsstreifen, die auf der Brust und den unteren Schwanz-
decken am stärksten ausgebildet und auf dem Bauch nur andeutungsweise vor-
handen sind. Da den weißen Längsstreifen auf der Unterseite die schwarzen seit-
lichen Säume fehlen und sie außerdem relativ schmal sind, sind sie nicht so kon-
trastreich wie die auf der Oberseite des Vogels. Flügel dunkelbraun mit hell
grauocker Säumen an sämtlichen Decken und Scapularfedern; Schwingen mit
einer hell zimt-ockerfarbenen basalen Querbinde, die an der zweitäußersten
Schwinge auf der Außenfahne beginnt und nach der Schulter zu auch auf die
Innenfahnen der Federn übergreift; untere Flügeldecken hell weißlich-ocker.
Steuerfedern schwarzbraun mit helleren Teilen, von innen nach außen folgen-
dermaßen gemustert: mittleres Paar dunkel, an der Basis mit hellen grauweißen
Seitenkanten, das daran angrenzende Paar ganz schwarz, das folgende schwarz,
an der Spitze mit hellem ockergrauem schräg abgesetztem Fleck, schwarzer
Schaftlinie und feiner weißlicher Außenkante, die nächsten beiden Paare ebenso
aber mit größerem Spitzenfleck, und das äußerste Paar schließlich ist hell grau-
braun mit dunkler Basis, dunklem Schaft und weißer Außenkante. Der fächer-
artig geöffnete Schwanz hat also eine helle Mittelzeichnung und helle Seiten.
Schnabel graubraun, Unterschnabel mit heller ocker-fleischfarbener Basis; Beine
graubraun, Auge braun. Maße des Typus: Länge des frischtoten Vogels: 17 cm,
Flügel: 63 mm, Schwanz: 102 mm, Schnabel (Culmen): 9 mm, Tarsus: 19 mm,
Gonade: 4X3 mm. Unterschied zwischen längster und kürzester Steuerfeder:
77,5 mm.
Verbreitung:
Bisher nur bekannt von Manzanallo bei Ticrapo (Departament von Huan-
cavelica), dem Fundort des Typus, wahrscheinlich aber mit den Waldresten am
Westabhang der Anden etwas weiter nach Norden und Süden verbreitet.
Bemerkungen:
Das zweite vorliegende Weibchen zeigt die gleichen Merkmale wie der Typus
(Länge des Vogels: 16,5 cm, Flügel: 60,5 mm, Schwanz: 98 mm, Schnabel: 9 mm).
Die Unterseite ist etwas schwächer gestreift als beim Typus. Auf der Kopfober-
seite sind einige feine schwarze Längsstreifen angedeutet, was bei pileata hin und
wieder auch vorkommt. Da bei Leptasthenura pileata Männchen und Weibchen
gleichgefärbt sind, ist anzunehmen, daß auch bei der hier beschriebenen neuen
Form die Färbung des Männchens mit der des Weibchens übereinstimmt.
160 MARIA KOEPCKE

Vergleichsmaterial:
Leptasthenura p. pileata: Zárate bei San Bartolomé 3 (5, 1 ? ó\ 2 9> 1 ? $ unc^
1 Ex.; 2 Ex. ohne Fundort und Daten.
Leptasthenura pileata cajabambae: Colcabamba (Rio Casma) 1 ß, Hda. San Damián
(Rio Huarmey) 1 <3, Quebrada Yanganuco (Cordillera Bianca) 2 $ und 2 $.
Leptasthenura s. striata: Chuquibamba (Dept. Arequipa) 2 Ç, Quebrada Canchero
am Vulkan Chachani (Arequipa) 1 Ç.
Leptasthenura striata superciliaris: Bei San Bartolomé (Dept. Lima) 1 (J, Viscachera
bei Puente Trapiche (Dept. Lima) 1 $.

Asthenes cactorum
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Seit der Beschreibung der Art (KOEPCKE 1959) wurde weiteres Material zusam-
mengetragen, so daß insgesamt 24 Exemplare untersucht werden konnten. Es
ergab sich, daß Asthenes cactorum nicht nur im Süden des Landes vorkommt,
sondern entlang der Westseite der peruanischen Anden nordwärts mindestens
bis zum Departament von Lima (mit den Lomas von Lachay als bisher nörd-
lichstem Fundort). Weiterhin zeigte es sich, daß diese Art, wie schon in der Ori-
ginalbeschreibung durch die Namengebung zum Ausdruck gebracht wurde, sehr
eng an Kakteenbestände gebunden ist. Dabei kann es sich um sehr verschieden-
artige Kakteenarten handeln, wenn nur ihre Säulen bzw. Triebe hoch genug
über den Erdboden reichen und in geeigneter Weise verzweigt oder bestachelt
sind, so daß das große geschlossene Reisignest in ihnen Halt findet. Außerdem
muß das Gelände hügelig und steinig sein. Ich habe keinen anderen Vogel ange-
troffen, der so extrem an die Kakteen-Lebensstätten angepaßt ist wie Asthenes
cactorum, wenn auch andere Arten wie Leptasthenura aegithaloides grisescens
HELLMAYR, Rhodopis vesper (LESSON) und Sicalis raimondii TACZANOWSKI dort
zumindest zeitweilig regelmäßig vorkommen.
Das Verbreitungsgebiet von Asthenes cactorum erstreckt sich also mindestens
über sechs Breitengrade. Er bewohnt die Kakteensteppen des unteren westlichen
Andenabhanges zwischen 700 und 2500 m Höhe und kommt an einigen günstigen
Stellen auch in den Kakteenlomas der Küste vor. Als Kakteenspezialist fehlt
er den Grundwasserbiotopen der Flußtäler vollständig. Da er unter sehr extre-
men Bedingungen zu leben vermag, also auch in sehr spärlich bewachsenen Tälern
vorkommen kann, dürfte er am Andenabhang ziemlich kontinuierlich verbreitet
sein, während die Küstenpopulationen durch die Isolation der Lomagebiete durch
Wüsten und die oft breiten Flußmündungsgebiete sowie durch das Fehlen von
geeigneten Kakteenbeständen in zahlreichen Lomas weit voneinander getrennt
leben und eher noch zu den Andenabhangstieren als zueinander Verbindung haben.
Interessant ist es nun, der Frage nachzugehen, inwieweit es zur Bildung von
geographischen Rassen bei dieser Art gekommen ist. Im großen und ganzen ist
eine große Uniformität zu beobachten, was die Kontinuität der Verbreitung des
Lebensraumes und die ökologische Einförmigkeit desselben verständlich machen.
Wir haben hier eine ähnliche Kontinuität wie sie bei Geositta marítima ( D ' O R -
BIGNY & LAFRESNAYE) zu sehen ist, die allerdings vielseitiger in der Wahl ihrer
Lebensstätten zu sein scheint (sie kommt z. B. in reinen Tillandsienbeständen vor)
und die außerdem viel umherwandert, was schon in ihren langen spitzen Flügeln
zum Ausdruck kommt. Asthenes cactorum dagegen ist ein kurzflügeliger Stand-
Zur Kenntnis einiger Furnariiden (Aves) l6l

81° 79° 77° 75° 73° 71° 69"


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8e

1Cf "V-.-/7

12° L i m a \ OioRimac
•*__ Weg nach
^ ^ _ \ Huarochin

14'

14"
0 100

18" — — • - : Ländergrenzen

- - - - : kontinentale Wasserscheide

Abb. j : Schematische Darstellung der Verbreitung der drei geographischen Rassen von
Astbenes cactorum. — Representación esquemática de las áreas de distribución de las
três razas geográficas de Asthenes cactorum.

= Sammelorte (lugares donde han sido colectados ejemplares)


= Sichtnachweise (lugares de hallazgos reconoeidos visualmente)
= Städte und Ortschaften (poblaciones)
= Asthenes cactorum cactorum
= Asthenes cactorum monticola nov. subspec.
= Asthenes cactorum lachayensis nov. subspec.

vogel, der in seinem Verhalten einem Zaunkönig ähnlich ist. Ein Vergleichen der
vorliegenden Stücke von Asthenes cactorum zeigt nun, daß an verschiedenen
Stellen Ansätze zur Rassenbildung vorhanden sind, d. h. fast jede Population
hat irgendwelche Eigenheiten, wie z. B. die Exemplare von Viscachera eine etwas
grauere Färbung der Oberseite, oder die von Pacaychacra einen rötlichbrauneren
Rücken und besonders lange Schnäbel. Diese geringen Unterschiede sind sehr auf-
i6z MARIA KOEPCKE

schlußreich, bringen sie doch die Standorttreue und feste Bindung dieses Vogels
an seinen Biotop zum Ausdruck, sie dürften aber wohl doch nicht zur Aufspal-
tung in zahlreiche geographische Rassen berechtigen. Ziehen wir nur die wirklich
ins Auge fallenden Unterschiede in Betracht, so lassen sich drei Formen unter-
scheiden. Die eine ist entlang des Andenabhanges verbreitet, zeigt hier und da
geringe Abweichungen, kann aber doch als Ganzes zusammengefaßt werden.
Die anderen beiden Rassen haben sich offenbar unabhängig voneinander an zwei
ca. 700 km voneinander entfernten Stellen der Küste entwickelt und sind von
den Andenabhangstieren abzuleiten. Die vorläufig bekannte Verbreitung dieser
drei geographischen Rassen ist aus beigefügter Darstellung zu ersehen. Es ist an-
zunehmen, daß die Andenabhangsvögel sowohl in nördlicher als auch in südlicher
Richtung je nach dem Vorkommen ihnen zusagender Kakteenbestände noch wei-
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ter verbreitet sind. Auch die beiden Lomarassen sind vielleicht nicht ganz so eng
verbreitet, wie es der Karte nach den Anschein hat, sie werden aber wohl doch
stets durch das zwischen ihnen befindliche große Wüsten- und Sandhalbwüsten-
gebiet von Pisco/Ica voneinander getrennt sein, in dem es wegen des trockeneren
und wärmeren Klimas auf langen Strecken keine Lomasvegetation gibt.

Asthenes c. cactorum M. KOEPCKE


Material:
10 km südöstlich von Atico, 420 m Höhe 1 Ç (Typus Kp 1341 f, MHN Orn. 1895);
10 km südöstl. von Atico, 120 m Höhe 1 (J; Tal des Rio Chala in 560 m Höhe 1 Ç;
Hda. Palca am Rio Chala, 1650-1700 m Höhe 1 Ç. Der Typus befindet sich im Museo
de Historia Natural «Javier Prado», Lima.
Die Nominatform stammt aus den Lomagebieten der südperuanischen Küste.
Ihre Beschreibung ist aus KOEPCKE (1959) zu ersehen. Da für die Beschreibung
der Art eins der Küstenstücke als Typus ausgewählt wurde, hat die Nominatform
ein relativ kleines Verbreitungsareal. Sie ist charakterisiert durch ihre relativ
helle ocker-sandfarben getönte Oberseite, die mehr ocker getönten roten Farb-
bereiche in Flügel und Schwanz, die helleren mittleren Steuerfedern, deren auf-
gehellte Kanten grau-ocker statt rötlich braun sind, die hellen Kanten der Flü-
gelfedern, und durch die hell-ocker überflogene recht einheitlich gefärbte Unter-
seite mit nur wenig dunkler getönten Flanken, Analfedern und unteren Schwanz-
decken. Zusammengefaßt ist dies eine relativ helle, mehr wüstenfarbige Form.

Verbreitung:
Kakteenbestände der südperuanischen Küstenlomas (Lomasgebiete von Atico
und Chala, Departament Arequipa) sowie daran anschließender Bereich des un-
teren westlichen Andenabhanges (Rio Chala).

Asthenes cactorum monticola nov.subspec.


Typus:
1 (5 GEORGE Nr. 1742, ca. 25 km nordwestlich von Arequipa am Wege nach Yura
(Departament von Arequipa), wüstenhafter Berghang mit Kakteen und Blocksteinen,
um 2300/2400 m Höhe, 25. November 1962, leg. W. GEORGE. Der Typus befindet sich
im American Museum of Natural History, New York.
Zur Kenntnis einiger Furnariiden (Aves) 163

Paratypoide:
1 9 Kp 1359 c (MHN Orn. 1897), bei Arequipa, Bergsteppe mit Kakteen in 2200 bis
2300 m Höhe, 19. Januar 1956, leg. KOEPCKE.
1 (5 j u v - Kp. 1359 b (MHN Orn. 1899), gleiche Daten wie bei Kp 1359 c.
1 $ GEORGE Nr. 1577 (AMNH), ca. 20 km nordwestlich von Arequipa am Wege
nach Yura, flaches wüstenhaftes Gelände mit kleinen und größeren Blocksteinen und
lockerem Kakteenbestand, 5. Oktober 1962, leg. W. GEORGE.
2 S und 2 $ Nr. Kp 1374 b (MAK), Kp 1374 c (MNHN), Kp 1374 a (Acad. Sei.)
und Kp 1374 d (MHN Orn. 1898), Pacaychacra, unterhalb von Chuquibamba, Departa-
ment von Arequipa, Säulenkakteen-Bergsteppe in 1900 m Höhe, 30. Januar 1956, leg.
KOEPCKE.
1 9 Kp 1797 d (MHN Orn. 1900), Viscachera bei Puente Trapiche, Departament von
Lima, Trockenflußtal mit halbwüstenartigen Beständen von Kakteen und Büschen, ca.
700 m Höhe, 16. November 1962, leg. KOEPCKE.
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2 (3 Kp 1799 a (MHN Orn. 1950) und Kp 1799 o (MHN Orn. 1951), Fundort und
Sammler wie bei Kp 1797 d, 800 m Höhe, 6. und 7. Dezember 1962.

Diagnose:
Die Andenabhangrasse ist gekennzeichnet durch durchschnittlich größere Flü-
gel- und Schnabelmaße (vgl. Tabelle der Maße), sie unterscheidet sich in der Fär-
bung von cactorum durch bräunlich-grauere (weniger ocker getönte) Oberseite,
dunklere mittlere Steuerfedern, weniger einheitlich gefärbte Unterseite, indem
die hintere Partie, also Bauchseiten, Analgegend und untere Schwanzdecken
dunkler gefärbt ist (rötlich-graubraun statt ocker) und deutlich mit der weiß-
lichen Vorderpartie kontrastiert. Außerdem sind die roten Farbbereiche im Flü-
gel wie auch der Kehlfleck etwas dunkler. Von lachayensis nov. subspec. zu un-
terscheiden durch den fehlenden graurosa Farbüberzug im gesamten Gefieder,
weniger Rotbraun im Flügel, etwas dunklere Kehle und hellere, graubraunere
(statt dunkel rotbraune) Seitenkanten der mittleren Steuerfedern.

Beschreibung des Typus:


Oberseite des Vogels graubraun, Kopfoberseite etwas grauer und dunkler, Fe-
dern dort mit dunkleren Zentren; heller weißlicher Superciliarstreif, besonders
über und hinter dem Auge sichtbar, ein schmaler Ring ebenso getönter Federchen
rings um das Auge, Lorum grauweiß mit schwarzbraunen feinen Federspitzen,
Auricularregion unter dem Auge weißlich, nach hinten zu braun werdend. Kehle
in der Mitte ocker mit weißlichen Federspitzen, Seiten der Kehle und untere
Wangen hell bräunlich-weiß, Vorderhals, Brust und Bauchmitte weißlich, Flan-
ken, Bauchseiten, Analregion und untere Schwanzdecken hell rötlich-graubraun
gefärbt. Flügel dunkel graubraun mit hell ocker-rötlichen Federkanten und -Um-
randungen, Schwingen mit basaler rotbrauner Querbinde, die auf der Innen-
fahne der viertäußersten Handschwinge blaß beginnt und nach den Arm-
schwingen zu breiter und rötlicher wird und über beide Fahnen der Feder aus-
gebreitet ist; große Hand- und Armdecken sowie Daumengefieder schwarzbraun
mit helleren rotgrauen bis rotbraunen Rändern, mittlere Armdecken rotbraun
mit dunkelbraunen Federzentren, kleine Armdecken rotbraun, untere Flügeldek-
ken hell rotbraun. Mittlere Steuerfedern dunkelbraun mit hellbraunen Seiten-
kanten; die zwei äußersten Steuerfederpaare einfarbig rotbraun mit schwärz-
lichem Federschaft an der Spitze, drittäußerstes Paar ebenso, aber mit schwarzem
schmalem Längsstreifen nahe der Außenkante der Innenfahne, viertäußerstes und
fünftäußerstes Paar schwarzbraun mit rotbrauner Außenkante, die bei letzterem
164 MARIA KOEPCKE

etwas heller gefärbt ist und somit zum mittleren Steuerfederpaar überleitet. Beine
schwärzlich, Schnabel schwarz mit heller silbergrauer Basis des Unterschnabels,
Augen braun, Gewicht: 18,0 g, Gonade 2X2 mm. Maße des Types: Flügel:
64 mm, Schwanz: 69 mm, Schnabel (Culmen): 16 mm, Tarsus: 21 mm.

Bemerkungen:
Wie schon oben erwähnt, variiert die Färbung der Andenabhangstiere, und
zwar nicht nur geographisch, sondern auch am gleichen Ort. Die drei bei der Be-
schreibung vorliegenden Exemplare von Arequipa zeigen zwar alle die Rassen-
merkmale, das eine von ihnen hat aber etwas rötlichere Seitenkanten an den
mittleren Steuerfedern, und der Kehlfleck sowie die Gestalt der Flügelbinde sind
bei allen dreien verschieden ausgeprägt. Der Sammler des Typusexemplares no-
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tierte als Farbe der Beine «black», während das vom Autor gesammelte Weib-
chen Kp 1359c bleifarbene Beine hatte. Die Zeichnung des dritt- und viertäußer-
sten Steuerfederpaares variiert ganz erheblich, worauf schon bei der Beschreibung
der Art hingewiesen wurde. Ein Unterschied zwischen Männchen und Weibchen
wurde nicht bemerkt. Das flügge Jungtier Kp 1359b von Arequipa, das noch ge-
füttert wurde, hat einen rotbraunen Farbüberflug im gesamten Gefieder, und sein
Kehlfleck ist verwaschen. Ein bei Hda. Palca am Rio Chala (Südperu) in 1650-
1700 m Höhe geschossenes Exemplar ist noch der südperuanischen Küstenform
cactorum zuzurechnen. Da die südperuanischen Lomas stellenweise sehr weit
landeinwärts reichen, ist dort die Isolation durch die Wüste des Küstenhinter-
landes und des untersten Andenabhanges vermutlich nicht so stark wie in Mittel-
peru, und ein Überbrücken des unwirtlichen Gebietes dürfte für Asthenes cac-
torum dort gelegentlich möglich sein, worauf das Stück von Palca hinweist (vgl.
A. c. cactorum). Die in nur 700-800 m Höhe bei Viscachera in Mittelperu er-
beuteten drei Exemplare hingegen sind der Andenabhangsform zuzurechnen und
unterscheiden sich von den in nur etwa 60 km Entfernung in den Lomas von
Lachay lebenden mehr als von der bei Arequipa beheimateten Population, aus
der der Typus für monticola nov. subspec. ausgewählt wurde, weil die dort le-
benden Vögel die meisten Eigenheiten zeigen.

Asthenes cactorum lachayensis nov. subspec.

Typus:
1 (5 Kp 1677 f (MHN Orn. 1902), Lomas von Lachay, ca. 90 km nördlich von Lima
(Küste, Mittelperu), Kakteenloma in ca. 2jo m Höhe, 4. April i960, leg. KOEPCKE.

Paratypoide:
2 $ Kp 1719 a (AMNH) und Kp 1719 b (MHN Orn. 1901), Fundort und Sammler
wie beim Typus, 16. und 17. Juni 1961.
1 (3 Kp 1640 a (MAK), Fundort und Sammler wie beim Typus, 24. Oktober 1959.
3 Ç und i ? (LSUMZ 34629-34632), Fundort wie beim Typus, 2. Juli 1964, leg.
J. P. O'NEILL und J. FARRAND.

Diagnose:
Von monticola nov. subspec. abweichend durch durchschnittlich kleinere Flü-
gel- und Schnabelmaße, graurosa getönte Oberseite, rotbraunere Kanten an den
Zur Kenntnis einiger Furnariiden (Aves) 165

mittleren Steuerfedern, hell rosabraun überflogene Unterseite, hellere und we-


niger kontrastreich abgesetzte rosabraune Bauchseiten, Analfedern und untere
Schwanzdecken, mehr Rot im Flügel und im allgemeineren blasseren Kehlfleck.
Von cactorum vor allem verschieden durch die dunklere, graurosa statt ocker
getönte Gesamtfärbung, die dunklen schwarzbraunen, seitlich rotbraun gesäum-
ten mittleren Steuerfedern, die bei cactorum heller graubraun sind und weißlich
graubraune, mehr kontrastierende Seitenkanten haben, sowie durch die dunkler
roten (weniger ocker getönten) Farbbereiche in Flügel und Schwanz.

Beschreibung des Typus:


Oberseite des Vogels graubraun mit rosagrauem Farbüberflug, Kopfoberseite
etwas dunkler, Federn dort mit dunklen Zentren; weißlicher Superciliarstreif,
vor allem über und hinter dem Auge sichtbar, Kopfseiten wie bei monticola nov.
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subspec. Kehle hell ocker mit weißlichen Federspitzen, ganze Unterseite hell rosa-
braun überflogen, Bauchseiten, Analregion und untere Schwanzdecken rosabraun.
Flügel dunkel graubraun mit rötlich braunen Federkanten und -Umrandungen
und rotbrauner Querbinde an der Basis der Schwingen, die auf der Innenfahne
der drittäußersten Handschwinge beginnt und nach der Schulter zu breiter und
rötlicher wird und beide Fahnen der Federn besetzt; große Hand- und Armdek-
ken sowie Daumengefieder schwarzbraun mit rotbraunen Kanten und Rändern,
mittlere Armdecken rotbraun mit dunklen Federzentren, kleine Armdecken rot-
braun. Untere Flügeldecken und Flanken hell rosabraun. Mittlere Steuerfedern
schwarzbraun mit dunkel rotbraunen Seitenkanten, die drei äußersten Steuer-
federpaare einfarbig rotbraun mit dunklem Federschaft an der Spitze, viert-
äußerstes Paar rotbraun mit schwarzem Längsband auf der Innenfahne und
kurzem ebensolchem Band an der Basis der Außenfahne, fünftäußerstes Paar
schwarzbraun mit rotbrauner Außenkante. Schnabel dunkel graubraun mit heller
grau-hornfarbener Basis des Unterschnabels, Beine dunkel graubraun, Augen
braun, Gewicht: 16,17 S> Gonade: 2X1 mm. Maße des Typus: Länge des frisch-
toten Tieres: 15 cm, Flügel 59 mm, Schwanz: 59 mm, Schnabel (Culmen) 16 mm,
Tarsus: 22 mm.

Verbreitung:
Bisher nur bekannt von den Lomas von Lachay, etwa 90 km nördlich von
Lima (Küste, Mittelperu).

Bemerkungen:
Alle vorliegenden Stücke von Lachay stimmen in der Färbung überein. Auch
hier beobachten wir die schon bei monticola nov. subspec. erwähnte Variation
der Ausprägung der Flügelbinde (bei Kp 1719b fängt sie auf der drittäußersten
Handschwinge an, bei Kp 1640a schon auf der zweitäußersten, und zwar in an-
derer Weise) und der Zeichnung des dritt- und viertäußersten Steuerfederpaares.
Dies alles zeigt, daß man bei Asthenes cactorum (und vermutlich auch bei anderen
nahe verwandten Furnariiden) bei taxionomischen Erwägungen gewisse Ab-
weichungen in der Ausprägung der roten Flügelbinde und in der Schwanzmuste-
rung nicht zu hoch bewerten darf. Die im Zoologischen Museum der Louisiana
State University befindlichen vier von der gleichen Sammelstelle stammenden
Exemplare zeigen die typischen Merkmale von lachayensis nov. subspec. und
stimmen in ihren Maßen, für deren Übersendung Herrn Dr. G. LOWERY herzlich
zu danken ist, mit dem von uns gesammelten Material überein.
166 MARIA KOEPCKE

Maße (in mm) und Gewichte von Asthenes cactorum

Rasse Höhe ü. M. ^ n " h l Flügel Schwanz ^?abe! Gewicht in g


der Ex. (Culmen)
cactorum 120-1700 m 4 57-62 58-63,5 16-17 14,74-17,92
lachayensis 250- 300 m 8 56-60 58-61,9 15,5-16 15,49-16,70
nov. subsp.
monticola 700-2400 m 11 58-64 57-69 15,5-18 15,00-18,36
nov. subsp.

Über die Beziehungen zwischen Asthenes cactorum KOEPCKE und Asthe-


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nes modesta (EYTON) :


Die Asthenes cactorum am nächsten verwandte Art ist A. modesta. Beide
haben eine ähnliche erdbraune Grundfärbung, und es ist die Frage zu klären, ob
beide nicht zu einer Art zusammengefaßt werden können. Die Musterungsunter-
schiede sind in der Tat nicht allzu groß, vor allem, wenn man die allein innerhalb
der Art cactorum vorkommende Variationsbreite der Schwanz- und Flügel-
musterung in Betracht zieht. Als hauptsächliche Färbungsunterschiede sind die
andersartige Ausbildung des ocker Kehlfleckes (bei A. cactorum fehlen die
schwärzlichen Punkte) und die Art der Musterung des Schwanzes (rote Schwanz-
seiten bei A. cactorum, gleichmäßige Musterung aller Schwanzfedern bei A. mo-
desta) zu nennen. Von größerer Bedeutung sind aber die strukturellen Unter-
schiede, und zwar nicht nur des Schnabels, der bei cactorum kräftiger und gerader
ist, sondern auch des Schwanzes (A. modesta hat zugespitzte mittlere Steuer-
federn) und vor allem auch der Füße. A. modesta hat längere geradere Krallen
als A. cactorum, bei dem diese kurz und mehr gebogen sind. Diese Unterschiede
führen uns zu einer Betrachtung der verschiedenartigen Lebensweise beider Arten.
A. modesta ist in Peru ein Vogel offenen und nicht zu steilen Geländes und ist
ein hervorragender Bodenläufer, A. cactorum dagegen ist ein Kletterer und
Schlüpfer, der sich wie ein Zaunkönig verhält und geschickt an den Kakteen und
. zwischen Blocksteinen herumklettert. Diese Unterschiede in der Lebensweise in
Zusammenhang mit den strukturellen Verschiedenheiten von Schnabel und Bei-
nen dürfte die Behandlung beider als verschiedene Arten rechtfertigen. Die Ver-
breitungsgebiete beider berühren sich nicht, da A. cactorum nur bis höchstens
2500 m Höhe vorkommen dürfte, während A. modesta in Peru nur aus dem
Andenhochland bekannt ist. Die Zwischenzone bewohnt der ganz andersartige
A. pudibunda (SCLATER), der ein reines Andenabhangstier ist.

Bemerkungen zur Lebensweise von A. cactorum:


Asthenes cactorum ist ein solitär lebender Vogel, den man einzeln oder paar-
weise antrifft und der sich nicht zu Trupps zusammenschließt. Jedes Paar hat ein
ziemlich großes Revier, das in einem Tal der Lomas von Lachay, in dem etwa
4-5 Paare wohnten, auf ca. 4 ha geschätzt wurde. Die Stimme ist ein leises, 1-2
Sekunden langes Trillern, das etwas an die Stimme einer Grille erinnert. Der
Gesang ist ein verlängerter und lauterer Triller. Die Nahrung besteht größten-
teils aus Insekten und anderen Arthropoden, es werden aber zeitweilig auch
Kakteenfrüchte gefressen. So wurden z. B. in Lachay am 4. April i960, also
mitten in der trockenen Zeit, Samen und Fruchtfleisch von Borsicactus sowie
Steinchen im Magen eines geschossenen Männchens gefunden, und ein am 17. Juni
Zur Kenntnis einiger Furnariiden (Aves) 167

1961 zu Ende der Trockenzeit an derselben Stelle gesammeltes Weibchen hatte


ebenfalls Reste von Kakteenfrüchten im Magen. Möglicherweise spielt unsere
Asthenes-Art eine gewisse Rolle bei der Verbreitung der Samen bestimmter Kak-
teenarten, worauf schon RAUH (1958) hingewiesen hat. Während der Trocken-
zeit sind die Kakteenbestände im Hinterland der Lomas ein besonders extremer
Lebensraum.
Die Brutzeit von Asthenes cactorum stimmt in Mittel- und Südperu nicht
überein, was aus nachfolgender Liste der Gonadengrößen sowie der Funde von
Eiern und Jungvögeln zu ersehen ist:

Mittelperu
Ladiay 4. April â ( 2 X i mm)
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(250-300 m) 4. April Nest mit zwei Eiern

-HD
16. Juni (8 X 4 mm)
17. Juni 2 (7.5 X 4 mm)
2. Juli 2 (6 X 3 mm)
2- Juli 2 (5 mm]1
24. Oktober Jungvogel
Viscachera 6. Dezember â (i mm]1
(700—800 m) 7. Dezember â (i. 5 mm)

Südperu
Arequipa 5. Oktober 2 (J X 3 mm)
(2200-2400 m) 25. November <3 (2 X 2 mm)
19. Januar 2 (5 X 2 , 5 mm)
19. Januar Ç (6 x mm)
19. Januar Jungvogel3
Pacaychacra 30. Januar 2 (4 x3 mm)
(1900 m) 30. Januar (4 x3 mm)
Parcoy bei Chala 19. Januar Nest mit drei Eiern
(850 m)
Palca, Chala-Tal 20. Januar 2 (6 x4 mm)
(1650-1700 m)
Chala-Tal 20. Januar x4 mm)
•HD

(6
(560 m)
(7 x 4 mm)
O+

Atico 8. Januar
(120—420 m) 8. Januar â (4 X 3 mm)

Diese Disharmonie der Brutzeit ist durch die Verschiedenheit der Lage der
Regen- bzw. Nebelzeit in Mittel- und Südperu sowie an Küste und Anden-
abhang bedingt. In den Lomas von Lachay wurde Anfang April ein Nest mit
zwei angebrüteten Eiern gefunden, also zu Ende der Trockenzeit, oder besser
gesagt, in der trockensten Zeit des Jahres. Ein zur gleichen Zeit geschossenes
Männchen hatte Reste von Kakteenfrüchten im Magen. Im Juni und Juli wurden
dort Vögel mit vergrößerten Gonaden geschossen. Die Zeit der Garua-Nieder-
schläge fängt in diesen Monaten in den mittelperuanischen Lomas an und dauert
normalerweise bis Oktober oder November. Ende Oktober wurde ein Jungvogel
an derselben Stelle geschossen. Es zeigt sich also, daß das ganze Brutgeschäft
harmonisch in den jahreszeitlichen Klimawechsel eingepaßt ist. In den süd-
peruanischen Küstenlomas dagegen ist die Garuazeit um einige Monate verscho-
ben und hört oft erst gegen Februar auf, so daß man dort im Januar und Februar
eine üppige Vegetation antreffen kann. So ist es verständlich, daß die Vögel dort
i68 MARIA KOEPCKE

im Januar brüteten, während in den mittelperuanischen Lomas von Lachay um


diese Zeit keine Brutaktivität nachgewiesen werden konnte. Am Andenabhang
dürfte die Brutzeit sich über den Südsommer erstrecken, denn die Regenzeit
pflegt dort etwa im November zu beginnen und bis März/April anzudauern, und
zwar sowohl in Mittel- als auch in Südperu, wenn auch durch die großen Ent-
fernungen und orographische Gegebenheiten Variationen und Unregelmäßig-
keiten auftreten. Asthenes cactorum befand sich bei Arequipa zwischen Anfang
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Abb. 4: Nesttypen von Asthenes cactorum; A: langgestrecktes Nest zwischen senkrechten


Kakteensäulen, B: eiförmiges Nest in unregelmäßig gewachsenen Kakteen, C: kugel-
förmiges Nest in der unbestachelten Krone von Browningia candelaris. - Tipos de nidos
de Asthenes cactorum; A: nido alargado entre columnas verticales de cactáceas, B: nido
oviforme entre ramas irregulares de cactáceas, C: nido redondo en la corona sin espinas
de Browningia candelaris.

Oktober und Mitte Januar in Brutbereitschaft (der am 19. Januar geschossene


Jungvogel wurde noch gefüttert). Zusammenfassend ist also festzustellen, daß
die Brutzeit bei Asthenes cactorum nicht einheitlich ist. Sie fällt jeweilig in die
feuchte Zeit des betreffenden Standortes. Demgemäß liegt sie an der mittel-
peruanischen Küste (Lachay) entgegengesetzt (um ungefähr ein halbes Jahr ver-
schoben) zu der in Südperu. Andenabhang und südperuanische Lomagebiete
scheinen weitgehend miteinander übereinzustimmen. Bei den Anfang Dezember
bei Viscachera geschossenen Männchen mit den kleinen Gonaden handelte es sich
in einem Fall um ein noch junges Tier. Weitere Beobachtungen müssen dort noch
gesammelt werden. Es ist zu erwarten, daß die Brutzeit auch hier in die Monate
Oktober bis März fällt, also ganz anders liegt als im nicht weit davon entfernt
liegenden Lachay.
In der Beschreibung der Art wurde schon auf das Nest eingegangen. Inzwi-
schen konnten eine ganze Reihe weiterer Nester untersucht werden. Ihre Form
Zur Kenntnis einiger Furnariiden (Aves) 169

variiert je nach der Wuchsform des Kaktus. So findet man Nester, die die Form
eines schräggestellten Eies haben, in Weberbauerocereus und stellenweise in
Haageocereus, langgestreckte Nester zwischen den Säulen von Neoraimondia
und auch Haageocereus, und kugelige Nester in der unbestachelten Krone von
Kandelaberkakteen (Browningia candelaris).Dzs'Nest wird aus bis zu 25 cm lan-
gen Stöckchen gebaut und außen mit Kakteenstacheln (Stachelsterne mit Woll-
stück dran) verkleidet. Bei den in Lachay in Haageocereus gefundenen Nestern
befindet sich der Eingang in das geschlossene Nest etwa 80 bis 120 cm hoch über
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0,65m

Abb. y. Längsschnitt durch ein Nest von Asthenes cactorum in Haageocereus in den
Lomas von Lachay (Küste, Mittelperu). - Corte longitudinal de un nido de Asthenes
cactorum en Haageocereus en las Lomas de Lachay (costa, Peru central).

dem Erdboden (vgl. Skizze), er ist 5-6 cm breit. Die Nesttiefe ist 23-33 cm.
Der Unterbau des Nestes ist mit Spinnengeweben ausgepolstert, darüber befin-
det sich scharf abgesetzt weiteres Nistmaterial aus Heu und verrottetem Kak-
teengewebe sowie Federn. Die Eier sind weiß. Ein am 4. April i960 in Lachay
gefundenes Nest enthielt zwei angebrütete Eier von 23,0-23,1 mm Länge und
16,2-16,8 mm Breite. Sie wogen 2,91 und 3,16 g. Das bei Hda. Parcoy (Südperu)
gefundene Nest enthielt drei stark bebrütete Eier, die 2,46-2,68 g wogen. Jedes
Paar scheint mehrere Nester zu bauen, von denen aber wohl immer nur eins
völlig fertiggestellt wird.

Phleocryptes melanops
Phleocryptes melanops loaensis PHILIPPI & JOHNSON

Material:
1 (3 (MHN Orn. 1913), Mejia bei Mollendo (Küste, Südperu, Departament von
Arequipa), 25. Januar 1965, leg. E.-D. VON WEDEMEYER.
170 MARIA KOEPCKE

Diese erst 1946 beschriebene Rasse des Binsennisters oder Simsenknarrers war
bisher nur aus dem Gebiet um Tarapacá und den Rio Loa bekannt. Das Nach-
weisen der Art durch Herrn von WEDEMEYER bei Mejia sowie ein 1962 ebenfalls
an der südperuanischen Küste von Dr. W. GEORGE geschossenes Ex. zeigen, daß
das Verbreitungsgebiet größer ist und sich bis in das südperuanische Küstenland
erstreckt, wo sich an einigen Stellen recht große Binsenbestände befinden. Die
Nordgrenze der Verbreitung von loaensis ist noch nicht bekannt, dürfte sich aber
noch im Mittelteil des Departaments von Arequipa befinden, da nördlich davon
durch die bis dicht ans Meer heranreichende Küstenkordillere und die nördlich
daran angrenzende Wüste von Ica auf längere Strecken geeignete Lebensplätze
fehlen dürften. Bei Pisco gefundene Nester sind der mittelperuanischen Küsten-
rasse brunnescens zuzurechnen.
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Summary

Studies on some Furnariidae (Aves) of the coast and the western Andean slope of Peru
(with descriptions of new subspecies), by MARIA KOEPCKE.
During studies on Peruvian Furnariidae some new subspecies and new data on distri-
bution and behaviour have been found. In Geositta crassirostris coastal and Andean
populations are considered as two different subspecies whose distribution areas are
separated by a desert zone. The coastal birds which live in the rocky lomas (Geositta
c. crassirostris) ate darker, less rufous, and tend to smaller measurements than the birds
of the western Andean slope. For this reason, fortis (BERLEPSCH & STOLZMANN) has to
be recognized again, not as separate species as it had been described but as subspecies of
G. crassirostris.
All the subspecies of Geositta cunicularia which occur in Peru are briefly characte-
riced and their distribution is outlined. A new coastal subspecies, Geositta cunicularia
georgei nov. subspec, is described. It differs from G. c. deserticolor by darker coloration,
pale yellowish buff instead of white underparts, heavier spotted breast, darker wing and
tail patterns and smaller measurements. It is endemic to the Southperuvian coastal
lomas and has its center of distribution at Atiquipa and Chala (Department of Arequipa)
where the largest lomas (places of fog vegetation) of the Peruvian coast are to be found.
The relations between Geositta cunicularia and G. paytensis are discussed. At the
Peruvian coast both are quite similiar ecologically, moreover they replace one another
like geografical forms in the southern part of the Department of Ica, but they can not
be joined in one species because they differ principally in the form of the bill, color of
tarsi, tail pattern, voice and manner of walking at the ground. Both form subspecies
which harmonize with the color of the ground since they inhabit places which show
a color change of the ground on a large scale along the Peruvian coast (the ground of
the semideserts of northern Peru and the area of Pisco/Ica is paler than the ground of
the lomas which is covered by Cyanophyceae, lichens and dried rests of annual plants).
The habitats of Geositta marítima also along the coast do not show such a change in
color of the ground and concomitantly this species can not be split into corresponding
color phases.
Leptasthenura pileata latistriata nov. subspec. differs from pileata by broader and
more contrasting streaking and duller ground color of breast and belly. It lives at the
western Andean slope at the latitude of Pisco, thus joins south the area of distribution
of L. pileata pileata.
Asthenes cactorum is distributed at least over six degrees of latitude. The species is
adapted to the extreme to the existence of columnar or other high cacti. Slight varia-
tions in nearly each studied population demonstrate the limited range of movement of
individuals. Three subspecies of Asthenes cactorum can be distinguished, one of them
Zur Kenntnis einiger Furnariiden (Aves) 171

inhabits the western Andean slope between 700 and 2400 m altitude, while the other
two are coastal populations which seem to have developed indépendant from each other
in middle and southern Peru. The nominate form lives at the coast and lower Andean
slope in southern Peru; it is characterized by its pale and more ochre-buff colored plu-
mage. Asthenes cactorum monticola nov. subspec. differs from cactorum by its inclina-
tion to larger measurements, browner (less ochre) upper parts, darker middle tail
feathers, less uniform colored under parts (sides of belly and under tail coverts are
darker and more contrasting to the whitish breast) and somewhat darker wing bar and
gular spot. It inhabits the western Andean slope from the Department of Lima south-
ward at least to the Department of Arequipa. Asthenes cactorum lachayensis nov. sub-
spec, finally, differs specially by its greyish rose-colored plumage, small measurements,
and very dark middle tail feathers with dark rufous sides. Up to now it is only known
from the Lomas of Lachay at the middle Peruvian coast. Certain variations in the tail
and wing patterns in Asthenes cactorum are discussed, which are of individual character
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and have no value for taxonomic purposes. The specific differences between Asthenes
cactorum and A. modesta, specially regarding the bill, feet and behavior, are considered.
Some new data on the life history, types of nests, breeding time, and eggs of Asthenes
cactorum are presented.
Phleocryptes melanops loaensis heretofore not known from Peru is recorded from the
southperuvian coast where it has been collected near Mejia (Mollendo).

Resumen

Contribución al conocimiento de algunos furnariidos (Furnariidae, Aves) de la costa y


de las vertientes occidentales andinas del Perú (con descripciones originales de nuevas
subespecies), por MARIA KOEPCKE.
Estudiando el grupo de los Furnariidae en el lado occidental de los Andes peruanos
hemos encontrado algunas nuevas razas geográficas; adernás hemos conseguido nuevos
datos respecto a la posición sistemática, distribución geográfica y biologia de algunas
espécies, de los que tratamos aquí.
En Geositta crassirostris se distingue como dos subespécies distintas los ejemplares
costenos y los que habitan las vertientes occidentales andinas. Las áreas de distribución
de cada una estan separadas por una zona de desierto. Las aves costeñas (Geositta c.
crassirostris) que viven en las lomas rocosas, difieren de las aves andinas por su colo-
ración más oscura y menos rojiza, y por tener la tendencia a la poseción de alas y colas
más cortas. Por esta razón, fortis (BERLEPSCH & STOLZMANN) se reconoce de nuevo pero
no como especie separada como lo han tratado en la descripción original sino como raza
geográfica de G. crassirostris.
Se caracteriza brevemente todas las subespécies de Geositta cunicularia conocidas del
Perú, además se aporta datos de su distribución geográfica. Se describe una nueva sub-
especie, Geositta cunicularia georgei nov. subspec., que es una ave característica de las
lomas arenosas de la costa Sur del Perú, con su centro de distribución en las lomas de
Chala y Atiquipa (Departamento de Arequipa). Esta nueva raza difiere de deserticolor,
otra raza costeña que vive al sur de georgei nov. subspec, por su coloración más
oscura, parte ventral algo ocreamarillenta en vez de ser completamente blanca, manchas
más oscuras en el pecho, marcas pardo-rojizas más oscuras en ala y cola, y por su ala,
cola y pico más cortos.
Se discuta las relaciones entre Geositta cunicularia y Geositta paytensis. En sus cam-
pos vitales costeños ambas son bastante similares ecológicamente, además, en la parte
sureña del Departamento de Ica una reemplaza a la otra de manera típica para razas
geográficas de una sola especie. Sin embargo, no podemos juntarias como pertenecientes
a una sola especie porqué difieren principalmente por la forma del pico, la coloración
de los tarsos, que son blanquecinos en G. paytensis y negros en G. cunicularia, por la
coloración de la cola, por su voz y modo de caminar en el suelo. Ambas especies forman
172 MARIA KOEPCKE

razas geográficas que armonizan con la coloración del suelo porqué habitan campos
vitales que presentan cambios de coloración del suelo en grandes superficies a lo largo
de la costa peruana. Así, el suelo de los semidesiertos norperuanos y del área de
Pisco/Ica es más claro que el de las lomas arenosas cuya coloración más oscura es debido
a las cianofíceas, lichenes y restos de plantas anuales. Los campos vitales de la Geositta
marítima, sin embargo, la que también se presenta en la costa peruana, no presentan
tales cambios del color del suelo, y por esta razón no podemos observar tales variaciones
de coloración en esta especie de pampero.
Leptasthenura pileata latistriata nov. subspec. difiere de la raza pileata por tener las
estrias longitudinales blancas más anchas y por la coloración más oscura de pecho y
vientre. Hasta ahora es conocida solamente de las vertientes occidentales andinas a la
latitud de Pisco, limitando enfonces por el Sur el área de distribución de la raza pileata.
El área de distribución de Asthenes cactorum se extiende por lo menos sobre 6 grados
de latitud. Está adaptada intimamente a la existencia de cactáceas altas, sobre todo a
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cactáceas columnares. Casi cada población estudiada de esta especie tiene pequenas pecu-
laridades sea en su coloración o en caracteres estructurales, lo que demuestra la estrecha
ligación de esta ave a su biotopo. Podemos distinguir tres subespecies de Asthenes
cactorum una de las cuales habita las vertientes occidentales andinas entre los 700 y
2400 m de altura, mientras que las otras dos viven en la costa Centro y Sur del Perú,
y parece que se han desarrollado independientemente una de otra. La raza nominal,
cactorum, que se encuentra en la costa y parte baja de las vertientes occidentales andinas
del Sur del Perú, se caracteriza por su coloración ocrácea y relativamente pálida.
Asthenes cactorum monticola nov. subspec. difiere de cactorum por su tendencia a di-
mensiones más largas, coloración menos ocrácea (más parduzca), rectrices centrales más
oscuras, coloración menos uniforme del lado inferior, siendo el color del vientre posterior
y de las subcaudales más oscuro, contrastando así más con la parte anterior blanquecina,
y por su banda alar y mancha guiar algo más oscuras. Vive en las vertientes occidentales
andinas desde el Departamento de Lima hasta el Departamento de Arequipa, por lo
menos. Asthenes cactorum lachayensis nov. subspec. se distingue sobre todo por el tinte
grisrosado en todo su plumaje, dimensiones pequenas, y rectrices centrales muy oscuras
con bordes laterales pardo-rojizo oscuros. Hasta hoy solamente se conoce esta nueva
subespecie de las Lomas de Lachay en la costa del Perú Central. Se discute ciertas varia-
ciones individuals en la coloración del ala y de la cola, las que no tienen valor para
consideraciones taxionómicas. Además, se trata las relaciones entre Asthenes cactorum
y Asthenes modesta, ambas espécies distintas por sus diferencias estructurales en la
forma del pico y de las patas, y por sus campos vitales y costumbres de vida diferentes.
Se aporta, finalmente, datos nuevos sobre el comportamiento, los diversos tipos de nidos,
tiempo de anidación, huevos etc. de Asthenes cactorum.
Se señala por primera vez para el Perú la raza loaensis del Totorero Phleocryptes
melanops. Esta raza geográfica costeña que se caracteriza por su coloración oscura y
tamaño pequeño, era conocida hasta ahora solamente del Norte de Chile. Sin embargo,
a base de dos hallazgos en la costa Sur del Perú (Mejía, Mollendo) sabemos que su área
de distribución se extiende más hacia el norte, hasta el Departamento de Arequipa, Perú.

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Anschrift der Verfasserin: Dr. MARIA KOEPCKE, Casa Humboldt, Casilla 5129, Mira-
flores, Lima, Peru.

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