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Inhalt
Vorwort .................................................................................................................................................................................................... 4
Mittelstandscharakter ......................................................................................................................................................................... 5
Mittelstand in Deutschland ................................................................................................................................................................ 6
Familienunternehmen .......................................................................................................................................................................... 7
Geschäftsmodell Familienunternehmen ......................................................................................................................................... 8
Langfristig, stabil und unabhängig .................................................................................................................................................. 9
Mittelstandsfinanzierung .................................................................................................................................................................. 10
Mittelstand am Standort Deutschland .......................................................................................................................................... 11
Das Phänomen „German Mittelstand“ .......................................................................................................................................... 12
Internationalisierung .......................................................................................................................................................................... 13
Tradition trifft Innovation - FuE im Mittelstand ........................................................................................................................... 14
Mittelstand 4.0 ..................................................................................................................................................................................... 15
Frauen in Führung ............................................................................................................................................................................... 16
Ausbilder Mittelstand ......................................................................................................................................................................... 17
Bürokratieabbau ................................................................................................................................................................................. 18
Industrielle Wertschöpfungskette .................................................................................................................................................. 19
Quellen ................................................................................................................................................................................................... 20
Impressum ............................................................................................................................................................................................ 22
4 Bundesverband der Deutschen Industrie e. V.
Faktencheck: Mittelstand und Familienunternehmen
Vorwort
Wirtschaftlich hat Deutschland ein dukte und passende Dienstleistungen. dungen müssen organisatorisch und -- Immer mehr Mittelständler sind im
Erfolgsmodell, um das uns sehr viele Lösungen, die weltweit nachgefragt, steuerlich eine reibungslose Unter- Handel und mit Investitionen über
ausländische Gäste beneiden: den Mit- doch meist hier in Deutschland erdacht, nehmensnachfolge fördern, auch mit Europa hinaus erfolgreich auf dem
telstand mit seinen zahlreichen Famili- entwickelt und umgesetzt werden. In Blick auf Wachstum und Beschäfti- Weltmarkt aktiv. Sie brauchen mo-
enunternehmen. diesen Unternehmen sind Eigentum und gung in Deutschland. derne Investitions- und Freihandelsab-
Kontrolle sowie Führung und Verant- kommen, verlässliche Doppelbesteue-
Schaffer, Tüftler und Visionäre prägen wortung auf das beste in generationen- -- Viele Mittelständler haben - meist seit rungsabkommen sowie leistungsfähige
den Mittelstand und die Familienun- übergreifender Perspektive vereint. Generationen - ihren Standort in länd- Zoll- und Exportkontrollverfahren.
ternehmen. Sie weisen mit Unterneh- lichen Regionen. Vor Ort übernehmen
mergeist, Erfinderlust, Zuverlässigkeit, Wer die besondere Qualität von Mit- sie Verantwortung für Gesellschaft, Viel mehr wäre zu nennen, viel mehr ist
Geduld, Disziplin und Augenmaß den telstand und Familienunternehmer Wirtschaft und Politik. Vor Ort bieten zu tun. In jedem Fall braucht es klare
Weg nach vorn. Sie positionieren sich anerkennt, der sollte mindestens drei sie Ausbildung und Arbeitsplätze. Da- Strategien, um die Zukunft zu gestalten
in Wertschöpfungsverbünden, die klei- Dinge berücksichtigen: her sind verlässliche Anbindungen an – in Unternehmen und Politik gleicher-
ne, mittlere und große Unternehmen die Ballungszentren zu sichern, nicht maßen. Jede gute Strategie setzt voraus,
zusammenbringen. -- Das wichtigste Ziel fast aller Mittel- zuletzt durch leistungsfähige Infra- Wirklichkeit und Fakten nüchtern zu
ständler ist es, das Unternehmen gut strukturen für Verkehr und Digitales. betrachten, gut zu verstehen und in Op-
Diese standorttreuen Unternehmen bie- aufgestellt an die nächste Generation tionen zu bewerten. Genau dazu dient
ten innovative Systeme, vielseitige Pro- zu übertragen. Politische Entschei- dieser „Faktencheck“.
Mittelstandscharakter
Lässt sich der deutsche Mittelstand mit einer Definition erfassen? Antwort: Nein.
40,5
Großunternehmen -- Den Mittelstand kennzeichnen wirt-
91,0 schaftliche und rechtliche Selbstän-
digkeit des Unternehmens, sowie die
Selbst definierter Mittelstand: Das Unternehmen wird von den Führungspersonen als mittelständisches Unternehmen bezeichnet. Verflechtung von Eigentum, Kontrolle
Die Einordnung ist unabhängig davon, ob eine Identität von Eigentum und Leitung besteht.
und Leitung.
Definitorischer Mittelstand: Bis zu zwei natürliche Personen oder ihre Familienmitglieder halten (direkt oder indirekt) mindestens 50 % der Anteile
eines Unternehmens. Zusätzlich müssen diese natürlichen Personen der Geschäftsführung angehören.
Mittelstand in Deutschland
Der Mittelstand prägt die deutsche Wirtschaft. Stimmt das? Antwort: Ja.
Umsatz in Deutschland. 15,7 Millionen Mit-
arbeiter, bzw. knapp 60 Prozent aller
Beschäftigten arbeiten in Unterneh-
men dieser Größenklasse.
99,6 59,4
€
35,3
Familienunternehmen
Machen Familienunternehmer den Charakter des deutschen Mittelstands aus? Antwort: Ja.
0,1 20 17
€
Quelle: Mannheimer Unternehmenspanel, Berechnungen des ZEW; Schätzung des IfM Bonn auf Basis des Unternehmensregisters 2012.
8 Bundesverband der Deutschen Industrie e. V.
Faktencheck: Mittelstand und Familienunternehmen
Geschäftsmodell Familienunternehmen
?
Gesellschafter
ist, wie das Unternehmen am besten
an den familieninternen Nachfolger
übertragen werden kann, das bestimmt
Handeln und Strategie. Dadurch ist
92,6 6,4 1,0 das Bestreben der Sicherung des Un-
ternehmensbestands auf lange Sicht ein
Führung des Unternehmen nach
zentrales Kennzeichen des deutschen
langfristigen
Mittelstands.
?
Zielen und Strategien
?
sehr hoch / hoch mittel gering / sehr gering
Unsicherheiten
15,8
am Finanzmarkt
Nichts
davon
2,5
€
Anzahl
Anz
nzahl
27,7
Nein Ja
n=394, Mehrfachnennungen
Mittelstandsfinanzierung
Sind die Finanzierungsbedingungen für den Mittelstand in Deutschland optimal? Antwort: Nein.
bis 1 Mio. EUR (901) 8,2 68,4 23,4 -- Das Umfeld für die Mittelstandsfinan-
zierung hat sich in den vergangenen
Jahren fundamental verändert. Ver-
über 1 bis 2,5 Mio. EUR (443) 12,4 69,3 18,3 schärfte regulatorische Anforderun-
gen und die Folgen der Staatsschul-
denkrise im Euroraum könnten die
über 2,5 bis 10 Mio. EUR (548) 11,1 75,2 13,7 Kreditfinanzierung in Zukunft er-
schweren.
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
0,4
Kann der deutsche Mittelstand eine Blaupause für andere Länder sein? Antwort: Nein.
Italien 94,4 5,1 0,5 3.729 -- Der besondere Charakter des „Ger-
Ungarn 94,2 4,9 0,8 548 man Mittelstand“ entsteht durch seine
vielen Familienunternehmen. Ihr auf
Frankreich 93,5 5,7 0,8 2.674
Generationen ausgerichtetes Handeln
Spanien 93,3 6,0 0,7 2.429 ist eine seiner großen Stärken.
Belgien 92,7 6,3 0,9 441
-- Am Standort Deutschland kommen
Niederlande 90,0 8,5 1,5 599
dem Mittelstand eine verlässliche So-
Österreich 88,6 9,8 1,6 309 zialpartnerschaft und momentan soli-
Vereinigtes Königreich 88,3 10,0 1,6 1.672
de Finanzierungsbedingungen zugute.
0-9 Beschäftige Kleinstunternehmen 10-49 Beschäftige Kleinunternehmen 50-249 Beschäftige Mittlere Unternehmen KMU insgesamt in 1.000
Internationalisierung
große Familienunternehmen mit Beschäftigte im Ausland große Familienunternehmen ohne Beschäftigte im Ausland
n=394, Mehrfachnennungen
Die Deutsche Industrie ist erfolgreich durch Innovation. Gilt das auch für den Mittelstand? Antwort: Ja.
500+
n = 643
Mittelstand 4.0
Die fortschreitende Digitalisierung fordert die gesamte deutsche Industrie. Sieht der Antwort: Ja.
industrielle Mittelstand die Chancen, die Industrie 4.0 und das Internet der Dinge bieten?
Werte hochgerechnet, n=828 (2.159 Antworten). Mehrfachnennungen waren möglich Werte hochgerechnet, n=828
Frauen in Führung
mittel
23
25 %
,4
,7
21
obersten Management tätig sind, ist
,6
19
der Meinung, dass in ihrem Unterneh-
,8
20 % klein
17
,8
,1
16
,7
,4
16
15
15
15
,9
10
,2
10
7
9,
10 %
8
4
7,
7,
5%
0%
1-19 20-99 100-249 250-499 ≥500 Gesamt
Ausbilder Mittelstand
Bürokratieabbau
Quelle: Anteile der Normenadressatengruppen nach Vorgaben. Bericht der Bundesregierung 2014 nach §7 des Gesetztes zur Einsetzung eines Nationalen Normenkontrollrats.
Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. 19
Faktencheck: Mittelstand und Familienunternehmen
Industrielle Wertschöpfungskette
Quellen
BDI & Deutsche Bank (Hrsg.). (2012). Die größten Familienunternehmen in Deutschland – Frühjahrsbefragung 2012.
BDI & Deutsche Bank (Hrsg.). (2014). Die größten Familienunternehmen in Deutschland – 5. Kennzahlen Update.
BDI & Deutsche Bank (Hrsg.). (2015). Die größten Familienunternehmen in Deutschland – Frühjahrsbefragung 2015.
BDI, EY & IK Bank (Hrsg.). (2012). BDI Mittelstandspanel, IfM Bonn, Herbst 2012.
Bundeskanzleramt Geschäftsstelle Bürokratieabbau (Hrsg.) (2015). Bessere Rechtsetzung 2014: Amtlich – einfach – spürbar.
IfM Bonn (2015). Mittelstand zwischen Fakten und Gefühl. IfM Bonn 2015.
Institut der deutschen Wirtschaft IW Köln, (Hrsg.).(2013). Der unternehmerische Mittelstand. Köln.
Impressum
Herausgeber
Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) e.V.
Breite Strasse 29 . 10178 Berlin
T: +49 30 2028-0
www.bdi.eu
Redaktion
Annika Jochum, Projektreferent,
Mittelstand und Familienunternehmen
Gesamtredaktion
Fabian Wehnert, Abteilungsleiter,
Mittelstand und Familienunternehmen
Layout
Michel Arencibia
www.man-design.net
Druck
DCM Druck Center Meckenheim
www.druckcenter.de
Verlag
Industrie-Förderung GmbH, Berlin
Stand
Oktober 2015
BDI-Publikations-Nr.: 0036