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Wahlpflichtbereich 3: Die Entwicklung zum globalen Krieg
Inhaltsverzeichnis
Japans Isolation................................................................................................................................. 5
Welche Rolle spielte die politische Instabilität in China bei der Stärkung des japanischen
Nationalismus vor 1930? ................................................................................................................ 11
Der Einfluss innenpolitischer Probleme und Veränderungen auf die Außenpolitik Japans ............ 13
Der Einfluss innenpolitischer Probleme und Veränderungen auf die Außenpolitik Japans (Tabelle)
.............................................................................................................................................................. 16
Der Weg nach Pearl Harbor – Der Anfang vom Ende ..................................................................... 32
Abschluss: Quellenrecherche.......................................................................................................... 37
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Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
1. Militärische Führer
2. Eroberung und deren Folgen
3. Die Entwicklung zum globalen Krieg
4. Rechte und Proteste
5. Konflikte und Intervention
Dieser Wahlpflichtbereich legt den Schwerpunkt auf die militärische Expansion von 1931–1941.
Zwei Fallbeispiele sind vorgeschrieben, aus unterschiedlichen Regionen der Welt, und beide
Fallbeispiele müssen im Unterricht behandelt werden. Das erste Fallbeispiel untersucht den
japanischen Expansionismus von 1931 bis 1941, und das zweite Fallbeispiel untersucht den
deutschen und italienischen Expansionismus von1933 bis 1940. Der Schwerpunkt dieses
Wahlpflichtbereichs liegt auf
den Ursachen der Expansion,
wichtigen Ereignissen und
den internationalen
Reaktionen auf diese
Expansion. Die Diskussion
innerstaatlicher und
ideologischer Themen sollte
daher im Hinblick auf das
Maß berücksichtigt werden,
in dem diese zu dieser
Expansion beitrugen. So
sollten z. B. wirtschaftliche
Probleme, wie die
Langzeitfolgen der
Weltwirtschaftskrise, im Hinblick auf deren Rolle bei der Ausbildung einer aggressiven
Außenpolitik bewertet werden.
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Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
• Samurai
• Shinto
• Feudalgesellschaft
• Isoliert
• Shogun
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Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
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Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
Japans Isolation
Aufgabe: Fasse den Text in Absatzüberschriften zusammen.
Text Überschriften
Vor 1867 war Japan eine strikt abgetrennte Feudalgesellschaft.
In Japan dauerte diese Feudalgesellschaft sehr lange. Ein
wichtiger Grund dafür ist die Abtrennung Japans von der
restlichen Welt.
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Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
Feudalgesellschaft in Japan
-> Schau dir die europäische Gesellschaftspyramide des Mittelalters an und versuche mit deren
Hilfe die japanische Gesellschaftspyramide vor 1900 mit folgenden Begriffen zu beschriften.
Lösung:
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Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
Im Jahr darauf, am 31. März 1854, kehrte Perry mit acht Schiffen und erweiterten Forderungen
zurück und zwang den Shōgun den sogenannten „Vertrag von Kanagawa“ zu unterzeichnen,
welcher zwei japanische Häfen für den US-Handel
öffnete. Damit war die Phase der Abschottung
Japans nach 200 Jahren beendet.
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Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
Text Überschriften
Nach dem Ende der Shogun-Herrschaft in Japan 1868 begann die Meiji-
Restauration, die das Land von einem feudalen Staat zu einer industriellen
und militärischen Macht transformierte.
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Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
Text
Von 1916 bis 1927 kontrollierte die chinesische
Regierung in Peking nur einen kleinen Teil Chinas.
In Guangzhou installierten Gegner der Regierung
in Peking eine eigene Regierung, gleichzeitig
ernannten sich einige Generäle in anderen
Regionen Chinas zu Kriegsherren (warlords) und
kämpften über elf Jahre lang gegeneinander über
die Kontrolle in China.
_________________________________________
_________________________________________
Text Titel
Selbst nach dieser Phase gab es keinen Frieden in China. Zwei
Kriegsherren rebellierten und für zwei Jahren wurde Nordchina von
Kämpfen und politischer Instabilität heimgesucht. Zusätzlich kämpfte die
Regierung in China von 1930-1934 intensiv gegen die Kommunisten im
eigenen Land.
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Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
Fragen:
→ Fasse in einer Mind-Map die wichtigsten Punkte zum
japanischen Imperialismus zusammen.
→ Formuliere Thesen, wie die politische Instabilität Chinas
mit dem japanischen Nationalismus (vor den 1930ern
Jahren) zusammenhängt.
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Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
Auf diese Weise unterzeichnete Japan verschiedene internationale Verträge. In der Washingtoner
Flottenkonferenz 1921 unterzeichnete Japan das Viermächteabkommen, in diesem Vertrag
verpflichteten sich Japan, England, die USA und Frankreich die Territorien der anderen Länder im
Pazifik zu respektieren. Im Jahre 1922 wurde das Neunmächteabkommen zwischen den
Unterzeichnern des Viermächteabkommens sowie Portugal, Holland, Italien, Belgien und China
geschlossen. Dieses Abkommen verpflichtete die Staaten die Unabhängigkeit, Souveränität sowie die
politische und territoriale Integrität Chinas zu respektieren.
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Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
2. Widerstand gegen Internationalismus und Militäreinfluss: Konservative Gruppen und die Armee
lehnten Shideharas internationalistische Politik ab. Das Washingtoner Flottenabkommen wurde als
Verrat angesehen, und eine aggressive Politik in China blieb ein Ziel.
3. Wirtschaftskrise: Der wirtschaftliche Boom endete Mitte der 1920er Jahre mit der Erholung Europas.
Arbeitslosigkeit, Unruhen und Streiks nahmen zu. Bauern litten unter fallenden Reispreisen durch
Überproduktion und billigen Importreis. Politische Organisationen von Bauern und Arbeitern wurden
unterdrückt. Der Wall Street Crash von 1929 verschärfte die Krise, und das Parlament wirkte repressiver
als demokratisch.
Japan hatte also in den 1920er Jahren Probleme mit einer schwachen Demokratie, dem Widerstand
gegen Internationalismus und dem Militäreinfluss sowie einer wachsenden wirtschaftlichen Krise.
A color view of a street, buildings, traffic, etc., in the city of Tokyo, Japan, in the early 20th century.
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Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
Aufgaben
1. Erstelle eine Tabelle, in welcher du alle politischen und wirtschaftlichenVeränderungen
und Probleme Japans der 20er Jahre beschreibst.
Farbcode: Politische Veränderungen/Probleme=blau;
wirtschaftlicheVeränderungen/Probleme=rot
2. Zeichne eine Grafik (siehe Bild), in welche du die Veränderungen/Probleme notierst. Auf
der Y-Achse zeigst du, ob eine Veränderung/Problem die japanische Demokratie, die
Gesellschaft und den Internationalismus gestärkt hat (politische Linke, liberale
Veränderung), oder ob die Veränderung/das Problem die japanische Demokratie
geschwächt und somit extremnationalistische Bewegungen gestärkt hat (extreme Rechte,
autoritäre Veränderung) und auf der X-Achse notierst du das Jahr der Veränderung/des
Problems. Beachte dabei den Farbcode von Aufgabe 1!
Du kannst die Graphik entweder von Hand zeichnen oder auf folgende Website gehen:
http://www.classtools.net/education-games-php/livingGraph
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Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
Der Einfluss innenpolitischer Probleme und Veränderungen auf die Auenpolitik Japans (Tabelle)
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Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
Demokratie/Internationalism
Stärkung von
autoritären/extremnationalistisch
en Bewegungen
Stärkung von
1931
Japanische Invasion
der Mandschurei
und des nördlichen
Chinas
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Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
Vorbereitung IB-Examen/Quellenanalyse
1. Bildet 3er Gruppen.
2. Heute möchten wir das Examen 1 des IB Kurses in Geschichte kennen lernen. Zuerst
möchten wir uns jedoch an ein Thema der 10. Klasse erinnern, die Quellenanalyse. Schau
dir die linke Seite der Tabelle an und notiere die sieben Informationen, welche wir aus
einer Quelle herauslesen können. Fertig? Kontrolliert eure Lösungen mit der Lösung der
Lehrperson.
Ent
Th
Adr
Qu
Ab
3. Ihr bekommt als Gruppe eine Quelle, analysiert diese mit Hilfe der Tabelle, schreibt eure
Lösungen in die Tabelle.
4. Ihr bekommt als nächstes eine Aufgabe. Lest diese Aufgabe genau durch und versucht
alles zu verstehen.
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Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
Im ersten IB-Examen musst du zu vier verschiedene Quellen (drei Textquellen und eine
Bildquelle) innerhalb von 60 Minuten vier verschiedene Aufgaben lösen. Die Sprache von
historischen Quellen ist oft veraltet und enthält Ausdrücke und Wörter, die ihr nicht kennt. Um
uns an die Arbeit mit historischen Quellen zu gewöhnen, müssen wir mit so vielen
verschiedensten Quellen wie möglich arbeiten, so dass dieser Teil der IB-Prüfung kein Problem
mehr ist.
Die gute Nachricht ist, dass die erste IB-Prüfung immer gleich aussieht, das heißt, die Aufgaben
sind immer identisch, nur die Quellen sind natürlich jedes Mal andere. Für uns heißt das, dass wir
uns sehr gut auf diese erste Prüfung vorbereiten können.
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Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
Probeexamen: Examen 1
Lesen Sie die Quellen A bis D sorgfältig durch und beantworten Sie die darauffolgenden Fragen.
Die Quellen und Fragen beziehen sich auf den folgenden Aspekt des Lehrplans: Die japanische
Expansion in Ostasien (1931–1941) – Ursprünge.
Quelle A
Auszug aus den Memoiren des Journalisten Ubukata Toshiro, der beim Ausbruch des ersten
Chinesisch-Japanischen Krieges noch ein Teenager war, geschrieben im Jahre 1931.
Jeder war damals der Meinung, dass es sehr schwierig sein werde Pyonyang zu erobern, da die
Stadt über große britische Kanonen verfügte. Allerdings überrannte die japanische Armee
Pyonyang mit einer solchen Leichtigkeit, dass es fast schon enttäuschend war – und das
japanische Volk war entzückt. Mein Heimatort hatte damals keine Telefonverbindung, sodass
Neuigkeiten der Siege im Krieg zuerst bei der Polizei ankamen, noch bevor die Zeitungen sie
erfuhren, dank der Telegraphverbindung zwischen der Post und der Polizeistation. Alle
Neuigkeiten waren vor der Polizeistation auf der Informationstafel zu lesen und wir Kinder
rannten mehrere Male am Tag zur Polizeistation, um nach Neuigkeiten zu sehen. Die Aufregung
des japanischen Volkes war überwältigend. Immerhin war China 30 Mal grösser wie Japan und
die Bevölkerung Chinas war 200 Millionen, verglichen mit unseren 30 Millionen. Im chinesischen
General hatten sie zudem einen sehr kompetenten Führer.
Das war unser erster Krieg mit einem anderen Land, einem Land zusätzlich unterstützt durch
Großbritannien. Alle, Kinder, Erwachsene, Ältere, Frauen, redeten ausschließlich über den Krieg,
Tag und Nacht. Wir waren so glücklich wie noch nie, als wir über die Eroberung Pyonyang
erfuhren.
Quelle B
Ein Auszug des japanischen Regierungsbeamten Hayashi, geschrieben im Juni 1895, nachdem
Japan die Liandong Halbinsel wieder zurückgeben musste (Intervention von Shimonoseki).
Wir müssen weiterhin lernen und westliche Methoden benutzen... Sollten neue Kriegsschiffe
nötig sein, müssen wir diese unter jeden Umständen bauen; sollte die Organisation unserer
Armee unzureichend sein, müssen wir dies sofort korrigieren, wenn nötig müssen wir unser
ganzes Militärsystem ändern.
Im Moment muss Japan ruhig bleiben und abwarten, um so die Verdächtigungen, welche gegen
Japan gebildet werden zu beschwichtigen. In dieser Zeit müssen die Grundlagen der nationalen
Macht gefestigt werden und wir müssen beobachtend und abwartend die Möglichkeit in Asien
abwarten, welche mit Sicherheit eines Tages kommen wird. An diesem Tag wird Japan sein
eigenes Schicksal entscheiden. Japan wird nicht nur die Mächte/Länder auf ihren Platz verweisen,
die sich in Japans Angelegenheit einmischen, Japan wird sogar in der Lage sein, sollte dies
notwendig sein, sich in ihre Angelegenheiten einzumischen.
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Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
Quelle C
John Hunter Boyle. Modern Japan: The American Nexus (1993).
Stellvertretend für viele seiner Landsmänner, schrieb der japanische Journalist Tokutomi, dass ihn
die Intervention von Shimonoseki psychologisch verändert hätte und ihn diese den Rest seines
Lebens beherrscht hätte. „Sagt was ihr wollt, aber es ist passiert, weil wir einfach nicht stark
genug waren. Es läuft darauf hinaus, dass wenn du nicht stark genug bist, Gerechtigkeit und
Ehrlichkeit nichts zählen.“
Japan hatte gelernt den Westen nachzuahmen und nach den westlichen Regeln zu spielen. Von
Standpunkt des Opfers/des Verlierers waren diese Regeln nicht unbedingt fair, aber es waren die
Regeln des Imperialismus. Jetzt, im Moment des Triumphes Japans, musste Japan feststellen,
dass es von Slogans der Gelben Gefahr beschimpft wurde und den gleichberechtigten Zutritt in
den imperialistischen Verein verwehrt wurde.
Die Japaner, sogar die am meisten über das westliche Model begeisterten, wurden überzeugt,
dass internationales Recht und institutionelle Modernisierung allein niemals den Respekt und
Gleichheit mit dem Westen bringen würde.
Quelle D
Chinesische Offizielle ergeben sich vor japanischen Marineoffizieren, Darstellung eines
japanischen Künstlers, 1895.
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Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
Text Gründe
Japan hatte in den 1920er Jahren großes Interesse an der Mandschurei
aus mehreren Gründen:
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Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
Obwohl China mehr Soldaten hatte, konnte Japan die Mandschurei schnell einnehmen, da ihre Armee
besser ausgerüstet und ausgebildet war. Die japanische Regierung versuchte, die Armee zu stoppen, aber
diese ignorierte die Befehle und eroberte weiteres Gebiet.
Nach der Eroberung wurde die Mandschurei als unabhängiger Staat namens Mandschukuo präsentiert, mit
dem letzten chinesischen Kaiser als Staatsoberhaupt. Japan versuchte erfolglos, Mandschukuo in den
Völkerbund aufzunehmen und Olympia auszurichten, da es in Wirklichkeit ein von Japan kontrollierter
Marionettenstaat war
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Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
Es gab verschiedene Reaktionen der Weltmächte auf die Mandschurei-Krise. Die meisten verurteilten
Japans Invasion, konnten aber wenig dagegen unternehmen, hauptsächlich aufgrund der
wirtschaftlichen Schwierigkeiten nach der Weltwirtschaftskrise. Auch die Schaffung einer neuen
Grenze zum Kommunismus und zur UdSSR durch Japans Invasion führte zu gemischten Reaktionen, da
der Kommunismus von vielen gefürchtet wurde.
Die Reaktion des Völkerbundes war vorsichtig, da China und Japan Mitglieder waren. Der Lytton-
Bericht wurde erstellt, nachdem eine Kommission die Vorfälle untersucht hatte. Er erwähnte Japans
Investitionen in die Mandschurei, verurteilte jedoch die Invasion und forderte Japans Truppen zum
Rückzug auf. Der Bericht wurde von 42 Staaten des Völkerbundes akzeptiert, aber Japan lehnte ihn ab
und verließ schließlich den Völkerbund im März 1933.
China: Die politische Unruhe in China zwischen Warlords, Kommunisten und der Kuomintang
erleichterte Japans Expansion, da die Kuomintang die Kommunisten als größere Bedrohung ansah.
Die USA waren semi-isoliert und wollten keine Einmischung in internationale Konflikte. Sie verurteilten
Japans Aktionen, griffen aber nicht militärisch ein oder verhängten Sanktionen.
Die UdSSR (Sowjetunion) war wirtschaftlich geschwächt und konnte keine Aktionen Japans in der
Mandschurei verhindern. Sie mussten die Ostmandschurische Eisenbahn an Japan verkaufen.
Japans Regierung: Die Regierung wusste nicht von den Plänen der Kwantung Armee zur Eroberung der
Mandschurei. Sie versuchte die Kontrolle über das Militär zu behalten, scheiterte jedoch. Die Politik
der Regierung und der Armee wurden nach dem Vorfall ähnlicher.
Diese Reaktionen zeigen, dass die politische Lage und die wirtschaftlichen Bedingungen die
Handlungen der Länder beeinflussten und zu Spannungen führten.
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Karikatur von David Low für den Evening Standart,
19. Januar1933, London.
Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
Aufgabe
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Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
Diese Aktionen führte zu einer Verurteilung Japans von vielen Staaten des Völkerbundes und die
öffentliche Meinung wendete sich gegen Japan.
Mitte 1939 hatte Japan fast ganz Ostchina erobert, dennoch war der finale Sieg gegen China noch
nicht in Sicht. Zudem wurde China zunehmend von der UdSSR unterstützt und die Strategie gegen
die überlegene japanische Armeewurde angepasst. Japan war auch einen längeren Krieg nicht
vorbereitet. Die vorherigen Kriege Japans waren in wenigen Monaten oder Wochen vorbei.
Obwohl die japanische Armee von 1931 bis 1937 sein Gebiet in China schnell expandieren konnte,
war es Japan nicht möglich einen finalen Sieg zu erlangen.
Aufgabe: Lies den Zeitungsartikel aus dem Jahr 2005 und beantworte die IB-Klausuraufgabe 2: Mit Bezug
auf den Ursprung, den Zweck und den Inhalt, analysiere den Wert und die Grenzen der Quelle A für
Historiker, welche die Auswirkungen des Zweiten Chinesisch- Japanischen Krieges auf die Gegenwart
untersuchen.
Zeitungsartikel über den Einfluss des Sino-Japanischen Krieges auf die Gegenwart. Veröffentlicht von
„Die Zeit“ im Jahre 2005. Geschrieben von Cathrin Gilbert, verantwortliche Redakteurin für Politik und
Geschichte.
Japan soll "sich seiner Geschichte stellen"
Nach dem Streit um die Verharmlosung von Kriegsverbrechen hat sich China gegen einen ständigen
Sitz Japans im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ausgesprochen
Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao hat am Dienstag Japan aufgefordert, "sich seiner
Geschichte voll und ganz zu stellen". Er distanzierte sich demonstrativ von Japans Anstrengungen,
ständiges Mitglied des UN- Sicherheitsrats zu werden. "Nur ein Land, dass die Geschichte
respektiert, Verantwortung für seine Vergangenheit übernimmt und das Vertrauen der
Menschen in Asien und der Welt gewinnt, kann international größere Verantwortung
übernehmen", sagte Wen Jiabao am Dienstag bei einem Besuch in Neu-Delhi. Es war die erste
Reaktion eines Mitglieds der chinesischen Führung auf die antijapanischen Proteste in China. Am
Wochenende hatte eine Welle antijapanischer Proteste mehrere chinesische Städte erfasst. Die
Demonstrationen – vorwiegend Studenten – begannen am Samstag in Peking.
Botschaftsgebäude wurden mit Steinen, Flaschen und Getränkedosen attackiert. Am Sonntag
griffen die Proteste über auf mehrere Städte wie Kanton und Shenzhen in Südchina sowie Suzhou
in Ostchina. In Shanghai wurden zwei japanische Studenten verprügelt. Die Demonstrationen
führten zu einer neuen Belastung der Beziehungen zwischen China und Japan. Anlass für die
Proteste ist eine Entscheidung der Regierung in Tokio, ein Schulbuch zuzulassen, das die
japanischen Gräueltaten in der Zeit vor 1945 verharmlost. Unter anderem soll das Schulbuch das
von den Japanern verübte Massaker von Nanking in 1937 (Nanjing) mit bis zu 300.000 Toten
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Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
beschönigen. Empört wurde ebenso darauf verwiesen, dass in einem kurzen Satz von "vielen
Opfern unter chinesischen Soldaten und Zivilisten" die Rede ist. Ferner werde das Schicksal der
nach Schätzungen 200.000 Frauen in asiatischen Ländern, vor allem Südkorea, die für Japans
Soldaten zur Prostitution gezwungen worden waren, heruntergespielt, hieß es. Die
Regierungsentscheidung fiel ausgerechnet am Totengedenktag, an dem Chinesen die Gräber
säubern und der vielen Millionen Kriegsopfer gedenken. Japan hat sich in den Augen vieler
Chinesen bis heute nicht angemessen für seine Invasion und Gräueltaten entschuldigt. Hinter
dem Streit um die Vergangenheitsbewältigung stehen handfeste machtpolitische Spannungen.
Die aufstrebende Großmacht China, selbst ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat, will
verhindern, dass Japan in dieses wichtige Gremium aufrückt und nützt dazu die in der Region
vorhandenen Vorbehalte gegen den einstigen Aggressor. Die Regierung in Tokio wiederum sieht
die chinesischen Rüstungsanstrengungen kritisch. In den im vergangenen Dezember
verabschiedeten Verteidigungsrichtlinien wurde China erstmals als Bedrohung aufgeführt. Auch
in Südkorea hatten die Schulbücher scharfe Kritik ausgelöst. Zuvor war es zu Protestaktionen vor
der japanischen Botschaft in Seoul gegen Japans neu formulierte Ansprüche auf die Felseninsel
Dokdo gekommen. Zusammen mit den "lebhaften Diskussionen über Wiederbewaffnung" und
den Besuchen von Japans Regierungschef Junichiro Koizumi im Yasakuni-Schrein, wo auch
Kriegsverbrecher geehrt werden, sah Südkoreas Präsident Roh Moo Hyun ein Verhalten, durch
das "alle Reflektion und Entschuldigungen null und nichtig, die Japan bisher gemacht hat“. In
Südkorea sitzt der Groll wegen Japans harscher Kolonialherrschaft (1910-45) noch immer tief. In
den Augen der Südkoreaner hat sich Japan für seine Kriegsverbrechen niemals ehrlich
entschuldigt und Wiedergutmachung geleistet. Die Japaner versuchten während der Herrschaft
auf der Halbinsel, die Identität der Koreaner auszulöschen und sie als Arbeitskräfte auszubeuten.
Koreanisch war als Amts- und Unterrichtssprache verboten.
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Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
Am 7. Juli 1937 begannen Kämpfe zwischen Japan und China bei der Marco Polo Brücke in der Nähe
von Peking. Trotz fehlender Beweise für eine geplante Aktion seitens Japans verstärkte Japan seine
Truppen ohne Tokios Zustimmung. Japanische Angriffe waren brutal, besonders in Shanghai und
Nanjing, wo Tausende getötet und grausam behandelt wurden. Die internationale Reaktion auf den
Konflikt war verhalten.
Reaktionen Deutschlands:
Deutschland und Japan arbeiteten gegen den Kommunismus zusammen, aber Deutschlands Pakt mit
der UdSSR verkomplizierte die Situation für Japan. Dies führte zu politischen Veränderungen in
Japan.
Reaktionen Chinas:
China reagierte mit Guerillaangriffen auf japanische Kontrollgebiete. Interne Korruption und
militärische Fehlentscheidungen schwächten die Regierung und führten zu Spannungen zwischen
kommunistischen und nationalistischen Kräften.
Die Kriegshandlungen in China und die internationale Reaktion darauf verdeutlichten die komplexen
politischen und wirtschaftlichen Interessen der beteiligten Staaten.
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Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
Japan war 1940 weiterhin im Sino-Japanischen Krieg engagiert und suchte nach Wegen, sein
Imperium außerhalb Chinas zu erweitern, um die Versorgungslinien der Chinesen zu unterbrechen.
Diese Expansionspläne provozierten eine Reaktion der USA, was schließlich zum Ausbruch des
Zweiten Weltkriegs in Asien und im Pazifik führte.
Französisch Indochina:
Japan eroberte Französisch Indochina, um die chinesischen Versorgungswege abzuschneiden. Dies
führte zu sofortigen Reaktionen der USA, darunter Embargos auf Eisen, Stahl und schließlich auf Öl
für Japan.
Ölembargo 1941:
Das Ölembargo der USA traf Japan schwer, da es der größte Öllieferant für Japan war. Dies zwang
Japan dazu, neue Ölquellen zu suchen, was schließlich zu Plänen führte, Niederländisch-Indien
(Indonesien) zu erobern.
Japans Pläne:
Japan plante den Angriff auf Pearl Harbor, um die US-Pazifikflotte zu schwächen. Die Überraschung
sollte genutzt werden, um in Niederländisch-Indien vorzurücken, da die USA Zeit brauchen würden,
um sich zu erholen.
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Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
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Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
Am 7. Dezember wurde von Japan eine große Anzahl gut organisierter Angriffe gegen verschiedene
Ziele ausgeführt. Die größte und wichtigste dieser Attacken war der Angriff auf Pearl Harbor, die
Hauptmarinebasis auf Hawaii.
Obwohl Japan die Schlacht klar gewonnen hatte, konnten sie ihr Hauptziel, die Zerstörung aller US-
Flugzeugträger, nicht erreichen. Diese waren nicht im Hafen, sondern auf einer Übungsfahrt im
Pazifik und konnte somit nicht zerstört werden. Am nächsten Tag erklärte Die USA Japan den
Krieg, was schlussendlich zu Japans Niederlage und Kapitulation im Jahre 1945 führte.
Quelle A
Auszug aus der Kriegserklärung Japans an die USA und Großbritannien vom
japanischen Kaiser Hirohito
Wir (Der Kaiser Hirohito) erklären hiermit den Vereinigten Staaten von Amerika und
dem Britischen Imperium den Krieg. Die Männer und Offiziere unserer Armee und
Marine werden ihr Äußerstes geben, um diesen Krieg zu betreiben. Unsere Beamten
in zahlreichen Abteilungen werden treu und fleißig ihre bestimmten Aufgaben
erledigen und alle unseren anderen Bürger werden ihren festgelegten Pflichten
nachgehen; die ganze Nation wird mit einem vereinten Willen seine absolute Stärke
mobilisieren, so dass nichts im Erreichen unsere Kriegsziele fehlschlagen wird.
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Geschichte Japan Die Entwicklung zum globalen Krieg
Abschluss: Quellenrecherche
Hausaufgaben
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1941“ aus, welches dich interessiert.
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✓ https://timesmachine.nytimes.com/browser/
✓ http://pqasb.pqarchiver.com/scmp/advancedsearch.html
✓ https://www.archives.gov/education/research/primary-sources
✓ https://www.docsteach.org/documents
✓ http://spartacus-educational.com/
✓ https://sourcebooks.fordham.edu/halsall/mod/modsbookfull.asp
✓ http://avalon.law.yale.edu/
In der Schule
Nimm deine Quellen und löse damit alle Aufgaben der Klausur 1.
Bei Fragen/Schwierigkeiten helfe ich dir gerne.
Wenn du möchtest, dass ich eine oder mehrere Aufgaben für dich korrigiere und dir Tipps
für das Examen gebe, kannst du gerne mit deinen Lösungen zu mir kommen.
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