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Rudolf Heinrich

Zille
-
der Chronist des
Berliner
Proletariats
Biografie

Heinrich Zille ist ein hervorragender


deutscher Karikaturist und Maler. Er wurde
im Januar 1858 im Radeburg geboren.
Sein Vater war armer Handwerker.

Bald übersiedelte die Familie von Zille


nach Berlin. Kleiner Junge besuchte die
Schule, wo ein Zeichenlehrer arbeitete. Der
Lehrer erkannte sein Talent und deshalb
gab er ihm einige Stunden.
Gleichzeitig besuchte Heinrich die
Königliche Kunstschule. Sein Lehrer
empfahl ihm einmal das Leben auf den
Stadtstraßen zu beobachten. Das
beeinflusst sehr seine künstlerische
Tätigkeit.
Biografie
Aber fast 30 Jahre arbeitete Zille in einer
Photographischen Gesellschaft, weil er als Maler wenige
Anerkennung fand. Erst 1924 begann er in der Akademie
der Künste zu arbeiten.
Der Maler stellte auf seinen Gemälden einfache
Menschen dar. Das waren Fabrikarbeiter,
Zeitungsverkäufer, Kutscher.
Besonders gern zeichnete der Künstler die Kinder auf
den Straßen und in den Hinterhöfen. Oft waren sie krank.
Für sie gab es keine Freude und Lächeln, nur Leiden und
Hoffnung.
«Vater Zille», «Pinselheinrich» – so nannten Heinrich
Zille die Berliner. Er starb im August 1929.
Gegen Morgen (Am Morgen)
Der Beginn der Kreativitä t
Die sozialkritischen Stiche von William
Hogarth, die er in Pfennigmagazinen
abgedruckt fand, weckten Heinrich Zilles
Interesse an der Zeichnung. Seinen ersten
privaten Zeichenunterricht finanzierte er
selbst, ehe er an der Königlichen Kunstschule
bei dem Maler und Karikaturisten Theodor
Hosemann ein ordentliches Studium begann.
Hosemann ermunterte seinen Studenten, auf
die Straße zu gehen und das Leben dort zu
beobachten; das freie Zeichnen nach der
Wirklichkeit sei viel besser als alle strenge
akademische Stillehre. Nach seinem Studium
fand Heinrich Zille zunächst Arbeit als
Zeichner für Damenmoden, Werbemotive
und Kitschbilder; zum Vergnügen porträtierte
Kinderstudien
er nebenbei seine Arbeitskollegen. In dieser
Zeit erlernte Zille weitere Techniken, machte
sich mit Ätzradierung, Bunt- und Lichtdruck,
Heliogravüre, Klischees, Retusche und
Kartoffelstehen 1916 Zinkografie vertraut.
Ein Bisschen mehr ü ber Kreativitä t
Trotz vieler Ehrungen und großer Erfolge blieb Heinrich Zille
bescheiden

Heinrich Zille verbarg hinter der humoristischen Oberfläche seiner


Zeichnungen oft tiefe Abgründe von Tragik und Elend. Seine
Bilder erschienen in Zeitschriften wie dem Simplicissimus und der
Jugend; als Mitglied der Berliner Secession und des Deutschen
Künstlerbundes erlangte er schließlich überregionale Bekanntheit,
wurde vom lokalen Phänomen zur gefeierten nationalen
Künstlerpersönlichkeit. Dabei blieb Heinrich Zille immer
bescheiden, woran auch die Ernennung zum Professor an der
Preußischen Akademie der Künste nichts änderte. Zille liebte die
Kinder, übernahm unzählige Patenschaften und machte sie immer
wieder zum Gegenstand seiner Zeichnungen. Befreundet war er mit
Größen wie Käthe Kollwitz, Ernst Barlach, Lyonel Feininger,
August Gaul, August Kraus und anderen, die er feinsinnig
porträtierte, ohne dabei zur Gänze in die Karikatur abzugleiten.
Weniger bekannt ist sein Interesse an der Pornografie, das zu
Bilderzyklen wie den Hurengesprächen führte.
Gemä lde von Heinrich Zille

Heinrich Zille besaß Herz und Blick für die kleinen Leute,
deren Wohl und Wehe er mit pfiffigem Strich und bissigem
Witz in zahllosen Zeichnungen und grafischen Zyklen
porträtierte. Als echtes Berliner Original bewies er eine
scharfe Beobachtungsgabe und großes künstlerisches Talent.

Gruppe mit weiblichen Schornsteinfegern und


Uniformierten 1916
FrauenEin
inkesses
derVorBerliner
Kneipe Kolonie
Mädchen
der Demaskierung mitinMuff
1911 den Arkaden
Heinrich Zille

Heinrich Zille starb am 9. August 1929 in


Berlin. Während zahlreiche seiner
Weggefährten von der nationalsozialistischen
Kulturpolitik diffamiert und verboten wurden,
bediente man sich Zilles künstlerischem
Nachlass auf andere Weise: Zahlreiche Bilder
erhielten einfach eine neue, der
nationalsozialistischen Ideologie entsprechende
Kommentierung, die allerdings nichts mit der
ursprünglichen Absicht des Künstlers zu tun
hatte.
Heinrich Zille
Danke fü r die
Aufmerksamkeit

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