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Herzlich Willkommen zur

Ausbildung Stapler-FahrerIn
Warum verpflichtende Ausbildung ?

Arbeitsunfall in Flachau:
28- Jähriger stürzt von Stapler
02.09.2009 vol.at |
Zu einem Arbeitsunfall ist es Dienstag-abend bei einer Firma in
Flachau gekommen. Ein 28- jähriger Pongauer fiel von einem
Stapler und verletzte sich.
Warum verpflichtende Ausbildung ?
Forderung des Gesetzgebers

Für Arbeiten mit besonderer Gefahr ist eine Ausbildung


notwendig!

AUSBILDUNG

PRÜFUNG

AUSWEIS
Sonstige ausbildungspflichtige Arbeiten

Führen von Kranen (über 50 kN Tragfähigkeit oder


über 100 kNm Lastmoment)
Einsatz von Gasrettungsdiensten
Durchführung von Taucharbeiten
Sprengarbeiten
Vorbereitungs- und Organisationsarbeiten
betreffend Arbeiten unter Hochspannung > 1KV
Inhalt des Kurses
1. Vorschriften
2. Mechanik am Stapler
3. Elektrotechnik am Stapler
4. Hydraulik am Stapler
5. Hubstapler – Aufbau und Arbeitsweise
6. Sicherheitseinrichtungen am Stapler
7. Lastentransport
8. Ladungssicherung
9. Strafbestimmungen
10. Instandhaltung und Prüfung
11. Unfallverhütung
VORSCHRIFTEN
Vorschriften

ArbeitnehmerInnenschutzgesetz
Fachkenntnisnachweis - Verordnung
Arbeitsstättenverordnung
Arbeitsmittelverordnung
Allgemeine Arbeitnehmerschutzverordnung
Kraftfahrgesetz
Straßenverkehrsordnung
Normen (Betriebs- und Wartungsvorschriften)
Begriffsbestimmung:

Stapler sind selbstfahrende Arbeitsmittel mit


 Gabeln
 Plattformen oder
 anderen Lastaufnahmemitteln
 mit Hubmast
die Lasten anheben können, um sie
zu stapeln oder in Regale einzubringen.
Grundbauformen
 Front-Gabelstapler
Grundbauformen
 Seiten- oder Quergabelstapler
Grundbauformen
 Schubmaststapler
Grundbauformen
 Portalstapler
Grundbauformen
 Containerstapler

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Grundbauformen
 geländegängiger Stapler

High Contrast
Grundbauformen
 Mitnahmestapler
Grundbauformen
 deichselgeführte Stapler
Grundbauformen
 Schwerlaststapler
Grundbauformen
 Kommissionierstapler
Ausnahmen vom Staplerschein
Stapler, die die Last ausschließlich innerhalb der
Radbasis aufnehmen und befördern
Ausnahmen vom Staplerschein
Stapler, die nur mittels Deichsel geführt werden
Kombigerät

Teleskoplader

Kein Hubgerüst sondern Teleskopausleger


Unterweisung erforderlich
entscheidend ist Verwendungszweck
Kombigerät

Reach Stacker

Kein Hubgerüst sondern Teleskopausleger


Unterweisung erforderlich
Kranschein erforderlich, wenn er mehr als 50 kN hebt oder das Lastmoment
100 kNm übersteigt
Abgrenzung zum Kran

Krane sind Arbeitsmittel


 zum Heben von Lasten
 können die gehobene Last unabhängig von der
Hubbewegung
 in mindestens eine Richtung motorisch angetrieben
bewegen
 Regalbediengeräte, Hubstapler, Bagger und
Radlader gelten nicht als Krane
Voraussetzungen für das Stapler Fahren

 Mindestalter: 18 Jahre
 Körperliche und geistige Eignung
 Staplerschein
 praktische Unterweisung am Stapler
 Innerbetriebliche Fahrerlaubnis
 Führerschein für das Fahren im Verkehr
Verlust / Diebstahl der Dokumente

Duplikat- Ausstellung durch jeweiliges


Ausbildungsinstitut:
 Verlustbestätigung von Gemeinde / Magistrat
 Diebstahlbestätigung von Polizei
 Passfoto
Unlesbarkeit der Dokumente

Duplikat- Ausstellung durch jeweiliges


Ausbildungsinstitut:
 Alter, unlesbarer Ausweis wird getauscht
 Passfoto
Staplerschein im Ausland

Staplerschein ist eine nationale Berechtigung:


 Anerkennung im Ausland muss bei den zuständigen
Behörden erfragt werden
Ausländischer Staplerschein in Österreich

 Prüfung durch öffentlich rechtliche Körperschaft


(WIFI)
 WIFI entscheidet, ob Ausweis ausgestellt wird oder
ob eine zusätzliche Ausbildung erforderlich ist
Entzug der innerbetrieblichen Fahrbewilligung

Durch die jeweilige Firma:


 Wenn ArbeitnehmerIn nicht mehr geeignet ist
Entzug Staplerschein

Durch die Behörde:


 Wenn geistige oder körperliche Eignung nicht mehr gegeben
 Wenn durch Fehlverhalten (Unfall) ein sicheres Arbeiten nicht mehr
gewährleistet ist
 Entzug muss der Firma, dem Arbeitsinspektorat und der
Ausbildungsanstalt gemeldet werden
Pflichten ArbeitgeberIn
Für Sicherheit und Gesundheitsschutz
der ArbeitnehmerInnen verantwortlich
 Gefahrermittlung durchführen
 Warnhinweise anbringen
 Maßnahmen zur Gefahrenverhütung festlegen
 Information und Unterweisung
 Schutzbekleidung und Ausrüstung
zur Verfügung stellen
 Arbeitseinstellung bei Gefahr
Pflichten ArbeitgeberIn

Einsatz der ArbeitnehmerInnen


 Alter und Qualifikation berücksichtigen
 Geistige und körperliche Eignung
 ausreichende Unterweisung über Sicherheit und
Gesundheitsschutz
 Innerbetriebliche Fahrbewilligung
Pflichten ArbeitgeberIn

Arbeitskleidung:
 Muss für die jeweilige Tätigkeit geeignet sein
 Muss sich in ordnungsgemäßen Zustand befinden
 Von der Bekleidung darf keine
zusätzliche Gefahr ausgehen
 Pantoffel, Schuhe mit Holzsohlen
oder offene Schuhe dürfen beim
Lenken von Fahrzeugen oder bei
Transportarbeiten nicht getragen werden
Pflichten ArbeitnehmerIn

Gebotene Schutzmaßnahmen anwenden


Arbeitsmittel gemäß der Unterweisung benützen
Schutzeinrichtungen dürfen nicht entfernt werden
Alkohol und Suchtgiftverbot - andere Personen dürfen nicht
gefährdet werden
Meldepflicht an Vorgesetzte(n)
 Unfall und „Beinahe- Unfall“
 Schäden, Defekte an Schutzsystemen
Unterweisung über
Sicherheit und Gesundheitsschutz

Erforderlich:
 Vor Aufnahme der Tätigkeit
 Bei Versetzung oder Veränderung des
Aufgabenbereiches
 Bei Einführung neuer Arbeitsmittel
 Bei Einführung neuer Arbeitsstoffe
 Bei Einführung oder Änderung von Arbeitsverfahren
 Nach Unfällen oder Beinahe- Unfällen
Unterweisung über
Sicherheit und Gesundheitsschutz

während der Arbeitszeit


nachweislich
durch geeignete Fachleute
angepasst an den Erfahrungsstand der
ArbeitnehmerInnen
Unterweisung muss leicht verständlich sein
Unterweisung kann auch schriftlich erfolgen
in regelmäßigen Abständen - falls nötig
Unterweisung über
Sicherheit und Gesundheitsschutz
Inhalte:
 Inbetriebnahme und Verwendung
 Beseitigen von Störungen
 Erforderlichenfalls Rüsten der Arbeitsmittel
 Schutzeinrichtungen
 Notwendige Schutzmaßnahmen

Kontrolle:
 Arbeitsinspektorat
Begriffsbestimmungen

Arbeitsplatz:
ist der räumliche Bereich, in dem sich das Personal
bei ihrer Tätigkeit aufhält

Arbeitsmittel:
sind alle Maschinen, Werkzeuge, Geräte, Anlagen
und Beförderungsmittel, die zur Benutzung durch
das Personal vorgesehen sind
Benutzung von Arbeitsmittel
 Nur bestimmungsgemäße Verwendung erlaubt
 Bedienungsanleitungen müssen beachtet werden
 Schutz- und Sicherheitsvorrichtungen dürfen nicht
entfernt werden
 Überprüfung auf Verkehrs- und Betriebssicherheit
täglich vor Arbeitsbeginn
 Beschädigte Arbeitsmittel dürfen nicht verwendet
werden, wenn Sicherheit nicht gegeben ist
 Beschädigtes Arbeitsmittel kennzeichnen
 Meldung an Vorgesetzte Person
Arbeitsmittel zum Heben von Lasten

Standsicherheit
Sicherheitstechnische Angaben beachten
(Schwerpunkt, Anschlagpunkt, Gewicht)
„AnschlägerIn / EinweiserIn hat das Sagen“
Pendelgefahr / Kippgefahr
Hängende Lasten überwachen
Witterungseinflüsse (Wind)
Schriftliche Betriebsanweisungen
legen unter Rücksichtnahme auf
betriebliche Gegebenheiten fest:
Inbetriebnahme
Aufnehmen, Sicherung,
Transport und Absetzen der Last
Be- und Entladen des Arbeitsmittels
Personentransport
Fahrbetrieb
Inbetriebnahme durch Unbefugte
Außerbetriebnahme
Lastentransport
Verkehr innerhalb von Arbeitsstätten und auf Baustellen darf
andere Personen nicht gefährden
 STVO gilt auch im Betrieb
 Änderungen sind jedoch möglich aufgrund
betrieblicher Notwendigkeiten
 schriftliche Betriebsanweisung legt Änderungen fest
Hängende Lasten

dürfen nicht über ständige ungeschützte


Arbeitsplätze bewegt werden
auf Baustellen vermeiden, dass Lasten über
Personen bewegt werden
Verbot von Lastentransport über Personen

Wenn Lastaufnahme durch Magnet-, Saug- oder


Reibungskräfte ohne zusätzliche Sicherung erfolgt
Verbot von Lastentransport über Personen

Beim Transport von feuerflüssigen Massen, explosions-


brand- und gesundheitsgefährlichen Arbeitsstoffen
Befahren von Rampen
Last muss immer berg-seitig sein
bei unzureichender Sicht Einweisende Person erforderlich
Nur ohne Last darf vorwärts bergab gefahren werden
Ladevorrichtungen
Bei Verwendung von Ladebrücken beachten:
 genügend Tragfähigkeit (Typenschild)
 gegen Abrutschen, Verschieben und Umkanten
gesichert
 Flüssigkeiten müssen
leicht abfließen können
ACHTUNG :
Unterlegkeile bei LKW
Anhänger verwenden!!
Befahren von Aufzügen
Eigengewicht + Gewicht der Last + Gewicht FahrerIn
darf nicht größer sein als Tragfähigkeit des Aufzuges
Aufzug möglichst mittig beladen
Schwere Beladung führt zu system-
bedingter Einfederung –
dadurch entsteht möglicherweise
eine Stufe zur Türschwelle
 Stapler kann aufsitzen
Transport von Druckbehältern
Druckbehälter müssen mit Ventilschutzkappen gesichert
sein
Druckbehälter gegen abrollen sichern
Ev. Transport in Körben
Lagerungen

Gefahren für Sicherheit und Gesundheit der


ArbeitnehmerInnen vermeiden
Geeignete Unterlagen - sichere Standplätze
Beschaffenheit von Gebinden und
Verpackungen
Böschungswinkel von Schüttgütern
Abstand von Lagerungen zueinander
Mögliche äußere Einwirkungen
Tragfähigkeit von Regalen
Lagerung von Gasflaschen

Lagerung von Flüssiggasflaschen:


• Stehend lagern
• Gegen Umfallen sichern
• Leere und volle Flaschen getrennt
lagern
• Min. 5 m Abstand zu Schächten
• Raucherverbot beachten
• Unbefugter Zutritt verboten
Verbot von Lagerungen
 auf Fahrwegen
 vor Ein und Ausgängen
 vor Notausgängen und in Durchgängen
 vor elektrischen Schaltanlagen
 auf Laderampen
 auf Gerüsten
 Stiegen und Treppen
 vor Sicherheitseinrichtungen
 im Gleisbereich
Verkehrswege
Mindestbreite: 1 m
Durchgänge zwischen Lagerungen: 0,6 m
Bei Fahrzeugverkehr: max. Fahrzeugbreite
plus 0,5 m auf beiden Seiten
Räume mit mehr als 1000 m²:
Verkehrswege müssen
gekennzeichnet sein
Mitfahren am Stapler

Grundsätzlich verboten
Ausnahmen:
auf geeigneten Beifahrersitzen ständig
Gelegentlich nur auf
geeigneten Standflächen
mit Anhaltemöglichkeit
Heben von ArbeitnehmerInnen

• Nur mit genehmigten Arbeitskorb


• Nur für kurzfristige Arbeiten erlaubt
• Nur so viel Material mitnehmen wie
notwendig
• Standplatz darf nicht erhöht werden
(z. B. durch Leitern)
• Verständigungsmöglichkeit
• Betriebsanleitung beachten
Heben von ArbeitnehmerInnen
• Standsicherheit beachten
• Handbremse anziehen
• Nur auf Anweisung der Personen im
Arbeitskorb hochheben oder senken
• Bedienperson darf Bedienstand nicht
verlassen
• Fahren verboten
• Nur Versetz-Fahrten erlaubt
Beschaffenheit -Arbeitskorb
Geländer mindestens 1 m hoch und mindestens 1 Mittelstange
Angabe des höchsten zulässigen Gesamtgewichtes
Angabe der zulässigen Personenanzahl im Korb
Die Tür darf ausschließlich nach innen öffnen
Bei Gefahr durch herabfallende Güter –
Schutzdach erforderlich oder Schutzhelm
Arbeitskörbe müssen gegen Abgleiten,
Abziehen und Kippen gesichert sein
Bei Versagen der Hydraulik darf
Senkgeschwindigkeit höchstens 0,5m/s betragen
Wiederkehrende Überprüfung
Kraftfahrgesetz/Führerscheingesetz

Gilt bei Fahrten im öffentlichen Verkehr


Selbstfahrende Arbeitsmaschinen
Lenkberechtigung
Profiltiefe
Verbandszeug, Warnweste,
Pannendreieck
Schutz für Gabelzinken
Kraftfahrgesetz

Stapler bis 10 km/h Bauartgeschwindigkeit


 Mindestens eine Bremsanlage
 Begrenzungslicht und Schlusslicht + Rückstrahler
 10 km/h Tafel
Straßenverkehrsordnung

- Gilt auf vielen Betriebsgeländen


- Eigene Regeln am Betriebsgelände sind möglich
Verbotszeichen
Gebotszeichen
Warnzeichen
Rettungszeichen
Brandschutzzeichen
Verpackungszeichen

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