Sie sind auf Seite 1von 106

Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen

Innovation am Übergang vom 2. zum 1. Jahrtausend v. Chr.

Christopher Pare

Abstract: Die ältesten Eisengegenstände treten in Ägypten, Mesopotamien und Anatolien sowie im Raum
zwischen der pontischen Steppe und Südsibirien im späten 4. und 3. Jahrtausend v. Chr. auf. Bei diesen frühen
Eisengegenständen handelt es sich oft um Meteoriteisen. Im nachfolgenden 2. Jahrtausend v. Chr. ist Eisen vor
allem aus Anatolien überliefert. Die Ausbreitung der Eisenmetallurgie im Vorderen Orient, im Ostmittelmeerraum
und in der Ägäis im späten 2. und frühen 1. Jahrtausend v. Chr. wird eingehend behandelt und im Hauptteil die
Einführung des neuen Metalls im südeuropäischen Arbeitsgebiet detailliert beschrieben (Portugal, Spanien, Italien,
westliche und zentrale Balkanhalbinsel, Rumänien, Moldawien, Ukraine bis zur Dnjepr). Die frühen Eisenfunde
im zentralen und westlichen Mittelmeerraum zeigen eine küstennahe Verbreitung, u.a. in Südwestalbanien, im
Karst/Soča-Gebiet Sloweniens, in Süditalien, in Südostsizilien, in Sardinien, in den Balearischen Inseln und in
Zentralportugal. Es erscheint plausibel, dass Eisen im 11./10. Jahrhundert v. Chr. zunächst von ägäischen und/oder
ostmediterranen Seefahrern dorthin vermittelt wurde. Im Raum nördlich des Schwarzmeers wird Eisen ungefähr
gleichzeitig vor allem für Messer und Dolchmesser eingeführt. Etwas unklar ist immer noch die Frage nach dem
möglichen frühen Beginn der Eisenverarbeitung bzw. -gewinnung in Rumänien und der Slowakei, wo einige
Fundstücke schon vor das 11. Jahrhundert v. Chr. datiert werden. In der abschließenden Diskussion wird der
historische Kontext der Ausbreitung des neuen Metalls im 12./11. Jahrhundert v. Chr. erörtert und die früheste
Verwendung des Eisens – z.B. als „special purpose metal“ – diskutiert.

Schlüsselwörter: Eisen; Metallurgie; Bronzezeit; Technologische Innovation.

Einleitung

In den folgenden Seiten wird der Versuch unternommen, den Beginn der Eisenverwendung in Südeuropa
– zwischen dem Atlantik und dem Dnjepr – zu fassen. Dem voraus geht eine Zusammenfassung unserer
Kenntnissen zu den Anfängen der Eisenmetallurgie im Vorderen Orient, im östlichen Mittelmeerraum
und in der Ägäis. Zunächst sind einige Bemerkungen notwendig, um in die Fragestellung einzuführen
und den Fokus der Untersuchung zu präzisieren.
Der Iniziierung der neuen Technologie der Eisengewinnung und -verarbeitung wurde in der älteren
Forschung häufig weitreichende Konsequenzen für die menschliche Entwicklung zugeschrieben. Die
zentrale Bedeutung des technologischen Fortschritts für die Menschheitsgeschichte war schon für das
Stadienmodell von Ch. J. Thomsen maßgeblich. Die letzte Periode im sogenannten „Dreiperiodensystem“
wurde bekanntlich von Thomsen durch die Herstellung von „schneidenden Waffen und Geräthschaften“
aus Eisen definiert (Hansen 2001, 12). Eine zentrale Bedeutung hat die Technologie ebenfalls in den
Arbeiten von K. Marx und F. Engels1, wobei die technologische Entwicklung keine autonome Rolle
spielt, sondern in einer dialektischen Verschränkung mit den Produktionsverhältnissen verstanden wird.
Aus der Lage der „nationalen Forschung“ glaubte G. Kossinna genauso an die grundsätzliche Bedeutung
der Einführung des Eisens: „Wir haben es bei dem Eintritt der Eisenzeit und der bodenständigen
Eisenerzeugung mit einem Fortschritt zu tun, der vielleicht der wichtigste in der ganzen materiellen

So schreibt Engels im Jahr 1884: „Das Eisen [war] der letzte und wichtigste aller Rohstoffe, die eine
1

geschichtliche umwälzende Rolle spielten“ (Engels 1962, 158).


2 Christopher Pare

Entwicklung der Menschheit ist“ (Kossinna 1931, 19 f.). In diesem Sinne soll man die Versuchung
erkennen, einhergehend mit dem vermeintlich gewaltigen Ausmaß des technologischen Fortschritts
adäquate ökonomische oder soziale Auswirkungen suchen zu müssen – evtl. sogar vergleichbar mit der
Neolithischen oder Industriellen Revolution. Allerdings ist einiges an diesen Vorstellungen aus heutiger
Sicht unhaltbar. Es ist beispielsweise nicht sicher, ob bzw. inwiefern die ersten Geräte und Waffen
aus Eisen besser als ihre bronzenen Vorläufer gewesen sind. Das volle Potential des neuen Metalls
wurde mit Sicherheit erst allmählich erkannt. Genau solche Vorstellungen von den inhärenten Vorteilen
des Eisens, von dessen selbstverständlichem Sieg über ältere metallurgische Traditionen und von der
„naturgemäßen“ Diffusion der neuen Technologie2, führen zu ahistorischen und sterilen Darstellungen.
Die Einführung und Ausbreitung der Eisentechnologie wurde also in der bisherigen Forschung oft
nicht als problematisch, sondern als naturgemäß angesehen – was vielleicht den auffälligen Mangel an
theoretischen Arbeiten zum Thema in der Fachliteratur erklären könnte. Im Gegenteil: Die Entwicklung
der Technologie war kein unausweichliches Fortschreiten in Richtung Modernität. Genauso wenig
standen die Menschen machtlos vor der Ausbreitung der Innovation.
Vor der Diskussion zu den potenziellen Auswirkungen der Einführung des neuen Metalls muss zuerst
festgehalten werden, dass Technologie keine autonome Rolle als treibende Kraft sozialer Veränderung
spielen kann3. Doch besteht ein Zusammenhang mit dem Stadium der Entwicklung der Gesellschaft.
Der Stand der sozialen Verhältnisse schafft die Voraussetzungen für technologische Innovationen – und
umgekehrt. So hebte V. G. Childe (1946, 30 f.) die im Vergleich zu Bronze freiere Verfügbarkeit des
Eisens hervor. Die Fähigkeit, Eisen zu gewinnen, ermöglicht die Produktion von viel größeren Mengen
an Metallgegenständen. Befreit von den Einschränkungen, die nach Childe durch die notwendige zentrale
Organisation der Bronzeversorgung durch „kings or chieftains“ verursacht worden waren4, könnten
sich mit einer auf Eisen basierenden Technologie neue Produktionsverhältnisse durchsetzen. Egal wie
überzeugend man diese Vorstellungen von Childe heute findet, im historischen Materialismus werden
Mechanismen thematisiert, die für unsere Thematik von wesentlicher Bedeutung sind: die dialektische
Wechselwirkung zwischen den materiellen Produktivkräften und den Produktionsverhältnissen.
Bei unserer Untersuchung unterscheiden wir zwischen Invention und Innovation5. Eine neue
Technologie kann mehr oder weniger zufällig erfunden werden (“Invention”), gegebenenfalls kann
sie wieder in Vergessenheit geraten. Somit wären der Zeitpunkt und der Ort der Erfindung nicht
unbedingt von großer historischer Relevanz. Dagegen hat die Innovation größere Auswirkungen. Von K.
Kristiansen wird Innovation als „the social and spatial process of accepting inventions“ definiert6. Die
Aufmerksamkeit wird auf den spezifischen historischen Moment sowie die räumlichen Dimensionen
des Innovationsfortgangs gelenkt. Im Rahmen unserer Studie fragen wir also erstens, warum sich der
Innovationsprozess Jahrhunderte nach der viel früheren Erfindung der Eisenherstellung gerade ab dem
12. Jahrhundert v. Chr. beschleunigt hat. Zweitens sollte untersucht werden, warum Eisen zunächst in
manchen Räumen eingeführt wurde, in anderen jedoch nicht. Schließlich können die unterschiedlichen

2
Die „automatische“ Ausbreitung eines vorteilhaften Kulturmerkmals wird von C. Renfrew als „Infection
Model“ bezeichnet. – Siehe Renfrew 1978, 91 ff.
3
Siehe etwa die Bemerkungen von H. Vandkilde (1996, 262): „… technology does not develop by itself (how
could it possibly?); it has evolved due to human choices… One might therefore say that technology gains
meaning only from its social context, and although we distinguish analytically between technology and social
practice, this separation is hardly real“.
4
Die Produktionsverhältnisse während der Bronzezeit waren nach Childe durch die extrem zentralisierte
Kapitalakkumulation gekennzeichnet.
5
Renfrew 1978. – Für eine nützliche Übersicht zur Innovationsforschung siehe Burmeister – Müller-
Scheessel 2013.
6
Renfrew – Bahn 2005, 152 (K. Kristiansen).
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 3

Ausprägungen, in denen die neue Technologie in den jeweiligen Räumen übernommen wurde, nicht
außer Betracht gelassen werden. Im Grunde sollen wir also bei unseren Untersuchungen diese drei
Ansätze im Auge behalten. In den folgenden Absätzen möchte ich erklären, warum diese Fragen einer
differenzierten Herangehensweise bedürfen.
1. Man könnte sich fragen, ob mit dem Beginn des Innovationsphänomens ein grundlegender
technologischer Fortschritt für die erhöhte Akzeptanz des neuen Metalls sorgte. Voraussetzung
für diese Annahme wäre, dass Eisen nun effektiver als Bronze wurde. Dabei müsste es sich um die
handwerkliche Fähigkeit, Geräte oder Waffen aus einem homogenen Stahl herzustellen7, handeln:
Erst nach der Aufkohlung (Karburisierung) und der anschließenden thermischen und mechanischen
Behandlung (Tempern, Abschrecken und Anlassen) weist Eisen bzw. Stahl nämlich erhebliche
Vorteile gegenüber Bronze auf. Leider fehlen für die allermeisten frühen Eisenartefakte jedoch
adäquate naturwissenschaftliche Untersuchungen, um mögliche Maßnahmen zur Härtung des Metalls
festzustellen. Um solche Informationen zuverlässig zu gewinnen, sind umfangreiche chemische und
metallographische Analysen notwendig. Im Übrigen sind technologische Vorteile keine notwendige
Voraussetzung für die Ausbreitung einer Invention. Als die Kupfermetallurgie eingeführt wurde, war
Kupfer nicht unbedingt effizienter als andere Materialen: Kupferäxte waren nicht effektiver als Exemplare
aus Stein8. Andere Gründe, warum Eisen am Beginn des Innovationsprozesses begehrt wurde, sollten
berücksichtigt werden, beispielsweise seine Neu- und Fremdartigkeit und das möglicherweise damit
verbundene Prestige9.
2. Was den räumlichen Aspekt betrifft, könnte man davon ausgehen, dass die Motive für die Einführung
von Eisen in den verschiedenen Regionen durchaus unterschiedlich gewesen sind. Beispielsweise
wird die Erklärung für die Region der primären Einführung der Eisentechnologie eine andere sein als
die Erklärungen für die Landschaften, an die die Innovation „aus zweiter Hand“ vermittelt wurde. Von
verschiedenen Autoren wird erwogen, dass Eisen im östlichen Mittelmeerraum erst nach dem Horizont der
Palastzerstörungen um 1200 v. Chr. und dem damit einhergehenden Zusammenbruch der Bronzeversorgung
als notwendigen Ersatz eingeführt wurde10. Diese Erklärung greift jedoch für andere Gebiete (z.B. im
zentralen und westlichen Mittelmeerraum oder am Schwarzen Meer), in denen die Versorgung mit Kupfer
und Zinn ohne Unterbrechung weiterfunktionierte, nicht. Je nach räumlichem Kontext werden also
unterschiedliche Erklärungsmodelle für den Innovationsprozess herangezogen werden müssen.
3. Es ist von fundamentaler Bedeutung zu wissen, wie das neue Metall eingeführt wurde – etwa
ob dies in Form von Fertigprodukten oder Roheisen geschah oder ob die ersten Eisengegenstände
womöglich sogar schon vor Ort aus lokalen Erzen verhüttet oder geschmiedet wurden. Leider ist es
beim gegenwärtigen Forschungsstand oft nicht möglich, solche grundlegenden Fragen zu beantworten.
Typologische Studien können zwar durchaus belegen, dass die ältesten Eisenartefakte lokal hergestellt
wurden, naturwissenschaftliche Studien, die mehr Auskunft über die Produktionsweise liefern
würden, fehlen indessen weitgehend. Genaue Kenntnisse über den Stand der Eisenmetallurgie in den
verschiedenen Regionen des Arbeitsgebiets sind entsprechend selten. Doch kann man davon ausgehen,
dass das technische Niveau der Eisengewinnung und -verarbeitung nicht überall gleich gewesen sein
kann11. Die genannten Arbeitsschritte wurden wohl nicht auf Anhieb in ihrer Gänze gemeistert. Dazu
7
Homogener Stahl bedeutet hier, dass das Werkstück einen gleichmäßig verteilten Kohlenstoffanteil aufweist.
8
Hansen 2013, 137; 160.
9
In der Studie von C. Renfrew (1978) zu Innovationsprozessen entprechen solche Überlegungen seinem
„Innovation Choice Model”.
10
Snodgrass 1971, 231; Waldbaum 1978, 71.
11
Die notwendigen Arbeitsschritte reichen von der Prospektion der geeigneten Erze über ihre Vorbereitung (Rösten),
die Verhüttung, das primäre Schmieden der Luppe und schließlich die Herstellung des Fertigprodukts. Dazu
gehören die Anreicherung des Eisens mit Kohlenstoff sowie mechanische und thermische Behandlungsmethoden.
4 Christopher Pare

kommt, dass die zugänglichen Erze je nach Region ganz unterschiedliche Ausgangsbedingungen
boten. Diese Aspekte haben vermutlich dazu beigetragen, dass das neue Metall von verschiedenen
Bevölkerungsgruppen unterschiedlich wahrgenommen wurde. Im Gegensatz zur „Eindeutigkeit“ des
Eisens heute als Werkstoff, existierten womöglich ganz unterschiedliche Bedeutungen des neuen Metalls
vor allem am Beginn seiner Verwendung. So wurde Eisen zunächst für sehr unterschiedliche Zwecke
verwendet – sei es für Schmuckringe, Schneidegeräte oder Waffen.
Die bisherigen Ausführungen sollen dazu dienen, die Komplexität unseres Fallbeispiels der
Innovationsforschung vor Augen zu führen und die Notwendigkeit einer differenzierten Herangehensweise
deutlich machen. Ganz klar ist jedoch, dass viele fundamentale Fragen beim heutigen Forschungsstand
nicht (immer) beantwortet werden können. Dazu gehören beispielsweise das Niveau der Technologie
zum Zeitpunkt der Innovation, die Effektivität der Eisengeräte und -waffen, die Organisation der
Produktion, die Verhüttung von lokalen Erzen sowie die Bedeutung des Handels mit Rohmetall und
Fertigprodukten. Für eine fundierte Diskussion der Innovationsprozesse stehen also große Hindernisse
im Wege, die nur langfristig durch neue Ausgrabungsbefunde – z.B. in Form von Verhüttungsöfen oder
Schmiedewerkstätten – oder naturwissenschaftliche Forschungsprojekte beseitigt werden können.
Vor diesem Hintergrund hat die vorliegende Studie zwangsläufig einen sehr engen Fokus. Die
Untersuchung beschäftigt sich vor allem mit der „heißen Phase“ der beschleunigten Ausbreitung der
Eisenproduktion im 12., 11. und 10. Jahrhundert v. Chr. Bis zur zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts v.
Chr. wurde Eisen in vielen Landschaften am Südrand Europas zwischen Portugal im Westen und der
Ukraine im Osten verwendet12. Da die ältesten Eisenfunde dort allgemein gesehen eine küstennahe
Verbreitung aufweisen, wird die Vermittlung des neuen Metalls durch Seefahrer – evtl. Händler und
Handwerker – als Arbeitshypothese diskutiert. Zu diesem Zweck werden Belege für Handelskontakte
auf dem Seeweg sowie ggf. weitere gleichzeitige Innovationen besprochen.

Die ältesten Eisenartefakte

Die Frage der ersten Verwendung des neuen Metalls wurde wiederholt in der Fachliteratur behandelt.
Als Einstieg sind Arbeiten von J. C. Waldbaum (1978; 1980), E. Pernicka (1990, 61 Tab. 7), P. R. S.
Moorey (1994, 278 ff.; 1995) und Ü. Yalçin (1999; 2000; 2005) zu empfehlen.
Sicher zu datierende Eisenfunde treten erstmals im späten 4. Jahrtausend v. Chr. in Ägypten und
Mesopotamien auf13. Neun kleine Perlen aus zwei Gräbern der Naqada-Kultur (Stufe IIC-IIIA, ca. 3400-
3100 v. Chr.) aus el-Gerzeh im nördlichen Ägypten wurden kürzlich naturwissenschaftlich untersucht
(Rehren u.a. 2013). Die Autoren konnten nachweisen, dass es sich um meteoritisches Eisen handelt.
Da die Perlen zusammen mit weiteren exotischen Materialien wie Lapislazuli, Gold und Karneol an
Halsketten gefunden wurden, ist davon auszugehen, dass Eisen zu jener Zeit selten und kostbar war.
Eine eiserne Klinge mit Griffzunge vom Königsgrab PG 580 in Ur ist etwas jünger als die Perlen von
el-Gerzeh. Aufgrund eines Anteiles von 10,8% Nickel wird in der älteren Literatur davon ausgegangen,
dass es sich dabei um meteoritisches Eisen handeln kann (Woolley 1934, 49; 293; 542 Nr. 9139).
Allerdings wurde inzwischen klar, dass bestimmte antike Verhüttungsprozesse ebenfalls zu hohen
Nickelkonzentrationen führen konnten (Photos 1989). Eine sichere Bestimmung von Meteoriteisen
12
Die Untersuchung in diesem Aufsatz wurde konzipiert als Ergänzung zur Studie von F. Miketta (im Druck;
siehe auch seinen Aufsatz in diesem Band). In der Arbeit von Miketta wird der Raum zwischen Frankreich im
Westen und Polen, der Slowakei und Ugarn im Osten bearbeitet. An dieser Stelle werden frühe Eisenfunde aus
folgenden Ländern untersucht: Portugal, Spanien, Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina,
Serbien, Kosovo, Republik Makedonien, Albanien, Rumänien, Moldawien, Ukraine.Die Eisenteile aus
Bulgarien mussten aus Zeitgründen unberücksichtigt bleiben.
13
Für eine Liste der ältesten Eisengegenstände siehe Waldbaum 1980, 69 f.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 5

ist entweder durch metallographische Untersuchungen, vor allem durch Nachweis der sogenannten
Widmanstätten-Struktur, oder durch aufwendige chemische Analysen möglich (Knox 1987; Rehren u.a.
2013, 4787). Nach wie vor scheint sicher, dass ein Nickelgehalt von unter 5% als Beleg für terrestrisches
Eisen gelten kann. So konnte gezeigt werden, dass etliche mykenische Eisenschmuckstücke bis zu 3,18%
Nickel enthalten, und dass das Metall durch die Verhüttung von Erzen gewonnen wurde (Varoufakis
1981). Für die meisten frühen Eisengegenstände aus Mesopotamien stehen naturwissenschaftliche
Untersuchungen noch aus. Zu den Ausnahmen gehören die Eisenklingen des 3. Jahrtausends v. Chr. von
Tell Chagar Bazar und Tell Asmar die, nach ihren Nickelgehalten zu urteilen, wohl verhüttet wurden
(Frankfort 1934, 59 ff. Abb. 53; Mallowan 1936, 26 f.; Moorey 1994, 287).
Neben Ägypten und Mesopotamien ist Anatolien ein dritter Kulturraum mit frühen Eisengegenständen.
Ein tordierter Armring des frühen 3. Jahrtausends v. Chr. wurde in Tilmen Höyük gefunden (Yalçin
1999, 177). Bekannt sind jedoch vor allem die Stücke aus der „Fürstennekropole“ von Alaca Höyük,
die in den Zeitraum zwischen ca. 2550 und 2350 v. Chr. datieren. Neben dem berühmten Dolch mit
Eisenklinge und Goldgriff sind zwei Eisennadeln mit goldenen Köpfen, ein eisernes Messerfragment,
eine halbmondförmige Eisenscheibe sowie ein eiserner Anhänger bei den Ausgrabungen zum Vorschein
gekommen. Nach dem bisherigen Publikationsstand hat keiner der analysierten Eisengegenstände einen
Nickelgehalt von über 2,7%, sodass sie als Beleg für verhüttetes Eisen gelten können14 (Yalçin 1999,
177 ff.; 2011, 64 Fig. 4).
Schließlich sind ca. 46 eiserne und vier bimetallische Gegenstände der Grubengrab-, Katakomben-
und Afanas‘evo-Kulturen im Raum zwischen Kaukasus, Südural und Sibirien anzuführen (Koryakova
– Epimakhov 2007, 188 ff.; Anthony 2007, 334 ff.). Sie datieren in den Zeitraum zwischen ca. 3300
und 2300 v. Chr. (Morgunova – Khokhlova 2013). Unter den Fundstücken sind Messer, Meißel
und Rasiermesser vertreten. Bei den bimetallischen Stücken handelt es sich u.a. um die Klinge eines
kupfernen Querbeils, eine Kupfernadel mit Kopf aus Eisen und ein zweischneidiges Messerchen mit
kupferner Griffangel15 (Šramko – Maškarov 1993). Häufig stammen sie aus reichen Gräbern unter
großen Kurganen. Unter den Analyseergebnissen sind sowohl hohe (9,1-9,45%, Bolshoe Boldyrevo I)
als auch niedrige Nickelgehalte vorhanden (0,003-0,005%, Gerasimovka).
Seit dem späten 4. Jahrtausend v. Chr. ist Eisen als Werkstoff also bekannt gewesen. Bis auf die wenigen
Fälle, in denen der meteoritische Ursprung gesichert ist, sind die genauen Herstellungsprozesse unsicher.
Mit verschiedenen Geräten, Waffen und Schmuckbestandteilen ist das Spektrum an Eisenartefakten
überraschend vielfältig. Doch nirgendwo hatte sich Eisen bei der Produktion von bestimmten
Artefakttypen durchgesetzt. Das sporadische Vorkommen des Metalls macht es wahrscheinlich, dass
Eisen in kleinen Mengen als Nebenprodukt der Kupferverhüttung mehr oder weniger zufällig gewonnen
wurde16.

14
Nach den letzten Analysen des Eisendolchs wird jedoch erneut ein meteoritischer Ursprung des Metalls erwogen
(Nakai u.a. 2008).
15
Das Messerchen von Gerasimovka (Belgorod Oblast), Hgl. 14, Grab 1, gehört zur Oskol-Donets-Gruppe
der Katakombenkultur und datiert in die zweite Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. (Anthony 2007, 336;
Otroščenko 2013, 32).
16
Viele bronzezeitliche Kupfer- und Bronzegegenstände enthalten erhebliche Eisenanteile. Das Eisen muss dabei
entweder vom Gangmineral der Erze oder von einem hinzugefügten Flussmittel stammen. Eisenminerale
können absichtlich als Flussmittel dem Verhüttungsofen hinzugefügt werden. Dabei soll das Eisenoxid mit dem
Silikat der Kupfererze reagieren und als „Schlackenverflüssiger” fungieren. Bei hohen Temperaturen und stark
reduzierenden atmosphärischen Bedingungen können kleine Mengen reinen („metallischen“) Eisens erzeugt
werden.
6 Christopher Pare

Der Vordere Orient

Mit Anatolien als Ausnahme wurden die oben beschriebenen regionalen Eisenherstellungstraditionen
im 2. Jahrtausend v. Chr. kaum weiterentwickelt. Aus diesem Grund sind die kleinasiatischen
Errungenschaften von größter Bedeutung für die Entwicklung der Eisenmetallurgie während der
Bronzezeit.
J. Patrier hat kürzlich die Eisenfunde Anatoliens in den ersten drei Jahrhunderten des 2.
Jahrtausends v. Chr. zusammengestellt (Patrier 2014). Die weitaus meisten Gegenstände stammen
aus den Ausgrabungen der letzten Jahre in Kaman-Kalehöyük, wo Eisenfunde anscheinend schon in
der Siedlungsphase IVa vorkommen (ca. 2100-1950 v. Chr.). Nach den Ausgräbern bestehen einige
Gegenstände, u.a. ein mögliches Messerfragment, sogar aus Stahl (Werte bis 0,2/0,3% C). Eine
abschließende Beurteilung der Eisenproduktion in dieser wichtigen Siedlung muss allerdings bis zu
einer ausführlichen Publikation warten. Bei den übrigen von Patrier diskutierten Eisenfunden handelt
es sich meist um kleine Fragmente, manchmal ist die Datierung unsicher. Von großer Bedeutung ist
hingegen die Elfenbeinkiste von Acemhöyük, die mit neun Eisennägeln sowie mit weiteren Nägeln aus
Lapislazuli, Gold und Kupfer ornamentiert ist (Özgüç 1976, Taf. 1-2). Hier wird der extrem hohe Wert
von Eisen deutlich zur Schau gestellt, ein Umstand, der sich auch in den assyrischen Schriftquellen von
Kültepe widerspiegelt, die in den Zeitraum von 1950-1700 v. Chr. gehören. Aus einigen Texten geht
hervor, dass Eisen wesentlich wertvoller als Gold und Silber war. Eisen hatte in manchen Schrifttafeln
gar den achtfachen Wert von Gold bzw. den vierzigfachen von Silber (Yalçin 1999, 182). Die Situation
im 18. Jahrhundert v. Chr. in Mari, einer in Ostsyrien am Euphrat gelegenen Stätte, ist ähnlich. Eisen,
das vor allem in Form von Fingerringen und Armringen aufgeführt ist, wird in den altbabylonischen
Palastarchiven viel seltener erwähnt als Gold und Silber und ist offensichtlich sehr angesehen gewesen.
Interessanterweise stammte das Eisen von Mari aus westlich gelegenen Regionen wie Westsyrien oder
der Südosttürkei (Limet 1984; Moorey 1995, 59).
In alt- und mittelhethitischen Texten werden königliche Attribute aus Eisen beschrieben (Thron,
Zepter, Lanzenspitze), ferner werden eiserne Kultäxte erwähnt (Siegelová 1984; Dercksen 2010).
Höchstwahrscheinlich wird es sich bei dem Thron um ein Möbelstück mit eisernen Beschlägen
(Ziernägel?) handeln. Hervorzuheben ist, dass solche Gegenstände zunächst dem König vorbehalten
blieben. Wichtig erscheint dabei die Symbolik bzw. die metaphorische Bedeutung des Eisens sowohl im
hethitischen als auch im ägyptischen Sprachgebrauch seit dem 16./15. Jahrhundert v. Chr. (Siegelová
1984, 164 ff.; Moorey 1994, 288). In beiden Kulturen wird das Metall mit Qualitäten wie „Härte“,
„Dauerhaftigkeit“ und „Unzerstörbarkeit“ assoziiert. Anscheinend war es also schon um die Mitte
des zweiten vorchristlichen Jahrtausends bekannt, dass Eisen gegenüber der Bronze durchaus Vorteile
besitzen konnte. Inwiefern die Handwerker schon in dieser frühen Phase in der Lage waren, effektive
Waffen und Werkzeuge aus Eisen herzustellen, ist jedoch sehr unsicher.
Dass Eisen im Vorderen Orient während der hethitischen Großreichszeit nach wie vor wertvoll war,
zeigen Prunkgegenstände wie eine Axt aus Ugarit (ca. 1450-1350 v. Chr.) mit einer eisernen Klinge und
einem Heft aus Kupfer mit Einlagen aus Gold. In diesem Fall enthält das Eisen 3,25% Nickel und 0,41%
Kohlenstoff17. Zu erwähnen ist ferner der Dolch mit Eisenklinge und Griff aus Gold und Bergkristall aus
dem Grab des Pharaos Tutanchamun, das außerdem 16 Meißel und eine Miniaturkopfstütze aus Eisen
beinhaltete. Neue Analysen der Dolchklinge ergaben einen Nickelgehalt von 10,8 %18. Ein Bronzedolch
mit eisernen Griffplatten vom Tempel A in Nuzi im nördlichen Irak (ca. 1400-1350 v. Chr.) zeigt ebenfalls

17
Schulz 2014, Taf. 30; Yon 2006, 167 Nr. 60.
18
Comelli u.a. 2016.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 7

die hohe Wertschätzung von Eisen19. Die Schriftquellen überliefern ferner die Mitgift der Prinzessin
Taduhepa, Tochter des Königs der Mitanni, anlässlich ihrer Heirat mit dem Pharao Amenophis III. um die
Mitte des 14. Jahrhunderts v. Chr. Erwähnt werden Eisengegenstände (Keulenkopf, Dolche, Armringe),
die mit erheblichen Mengen von Gold beschlagen worden waren. Drei eiserne Fingerringe und zehn
eiserne Lanzenspitzen werden außerdem angeführt20. Da es sich in diesem Fall um einen Briefwechsel
auf höchster politischer Ebene handelt, weist die detaillierte Aufzählung dieser Gegenstände auf den
nach wie vor bestehenden hohen Wert des Metalls hin.
Die Schrifttafeln der Großreichszeit von Boğazköy/Hattuša sind von besonderer Wichtigkeit für die
frühe Geschichte des Eisens21. Während Eisen immer noch relativ selten in den Inventarlisten angeführt
wird22, werden zum ersten Mal Gebrauchsgegenstände, teilweise in großer Zahl, erwähnt: Messer,
Dolche, Schwertklingen, Lanzenspitzen, Hämmer, Äxte usw. Trotzdem betont S. Košak, dass die
Eisengegenstände in der Regel doch ornamentale, zeremonielle oder Prunkfunktionen besaßen (Košak
1986, 134). Andere Autoren halten dagegen, dass die Schrifttafeln große Mengen an Eisen (z.B. bis
zu 56 Eisendolche oder 66 „Eisenstücke“) mit sehr verschiedenen Funktionen auflisten, und glauben
vielmehr, dass Eisen schon im Hethiterreich des 14./13. Jahrhunderts v. Chr. vielseitig im täglichen
Leben eingesetzt worden sein muss23 (Muhly u.a. 1985, 73). Wie schon diese kurzen Anmerkungen
zeigen, lassen die Schriftquellen der Großreichszeit Raum für unterschiedliche Interpretationen der
Rolle des Eisens. Die Unklarheit betrifft nicht so sehr den königlichen Haushalt, sondern vor allem das
restliche Reich, über das wir ungleich schlechter informiert sind. Während der königliche Hof ganz
offensichtlich über Eisengegenstände verfügte, ist es dagegen unklar, ob das Metall darüber hinaus im
normalen Leben des Reichs eine nennenswerte Rolle gespielt hat.
Viel diskutiert wird schließlich der berühmte Brief von König Hattusili III. (ca. 1289-1265 v. Chr.),
den er vermutlich an den assyrischen Großkönig Shalmaneser I. richtete:
„Betreffend des guten Eisens, wovon du mir geschrieben hast – gutes Eisen in Kizzuwatna, in
meinem Siegelhaus, gibt es nicht. Ich habe (ja) geschrieben, dass (die Zeit) schlecht für (die) Herstellung
von Eisen ist. Sie werden Eisen herstellen, noch sind sie nicht fertig. Sobald sie fertig sind, lasse ich es
dir bringen. Jetzt nunmehr, lasse ich dir eiserne (Schwert)klingen senden“ (Siegelová 1984, 156).
Während der „Hattusili-Brief“ seit seiner Entdeckung lange Zeit als Beleg für die hethitische
„Monopolstellung“ in der Eisenproduktion vor dem Horizont der Palastzerstörungen um 1200 v.
Chr. galt, wird auch dieser Text heute differenzierter ausgelegt. J. C. Waldbaum (1980, 81) meint
beispielsweise, dass der Brief auf eine unzuverlässige und untergeordnete Eisenproduktion hindeutet24.
Während das Ausmaß der Eisenproduktion bzw. die wirtschaftliche Bedeutung des Eisens bei den
Hethitern schwer einzuschätzen ist, haben die hethitischen Texte des 15. Jahrhunderts v. Chr. doch
den ersten bekannten Beleg eines Eisenschmieds hinterlassen (Siegelová 1984, 154 ff.; 165). Diese
19
Starr 1937, Taf. 125, KK; 1939, 475.
20
Moran 1992, 51 ff.; 72 ff.
21
Siegelová 1984; Košak 1986.
22
Müller-Karpe 1994, 78 f. Abb. 53-54.
23
Zwei Talente Eisen sind auf einer Schrifttafel aus dem Archiv von Yabninu in Ugarit (2. Hälfte des 13.
Jahrhunderts v. Chr.) angegeben. Außerdem nennt dieselbe Tafel 20 Talente Zinn. Dieses Zahlenverhältnis
deutet wieder auf die relativ kleinen Mengen Eisen, die in Syrien im Umlauf waren. Siehe Courtois 1990,
121; 124 f.
24
„Smelting, if this is what is implied here, does not seem from this text to be a booming industry. Rather,
it is a seasonal affair, slow and unreliable; and a gift of a single dagger blade is still considered worthy of
royal exchange. … There is no evidence in either texts or finds that the Hittites made substantial military or
agricultural applications of iron or that their iron technology was significantly advanced over that of their
neighbors. If the Hittites had any such ‘secret’, they did not yet see fit to apply the results on a major scale“
(Waldbaum 1980, 81).
8 Christopher Pare

Erwähnung, die das Vorhandensein von spezialisierten Handwerkern bedeutet, führt zu der Frage, ob
das Metall schon durch die Verhüttung von Eisenerzen gewonnen wurde. Die Seltenheit und der hohe
Wert des Eisens vor dem 14./13. Jahrhundert v. Chr. sind nämlich plausibel dadurch zu erklären, dass
kleine Mengen von Eisen als Nebenprodukt der Kupfergewinnung entstanden, wie beispielsweise
Analysen der Eisenfunde in der Umgebung des Hathortempels in Timna im südlichen Negev (14./12.
Jahrhundert v. Chr.) wahrscheinlich machen konnten25. Der starke Anstieg an Eisengegenständen in den
Schriftquellen der Großreichszeit erlauben kaum Raum für Zweifel an der Verhüttung von Eisenerzen –
einer der größten Errungenschaften in der Geschichte des Eisens.
Die Grabungen an hethitischen Fundstellen haben allerdings nur eine bescheidene Anzahl von
Eisengegenständen geliefert26. Für den Zeitraum 1700/1650-1200/1150 v. Chr. hat E. Jean insgesamt 37
Fundstücke zusammengestellt, u.a. acht Waffen und acht Werkzeuge. Er schreibt dazu, dass manche der
Waffen und Geräte weniger Gebrauchs- als vielmehr Zeremonial- bzw. Ritualgegenstände gewesen sind
und dass die überwiegende Mehrheit der Metallgegenstände immer noch aus Bronze bestand. Noch in
der Großreichszeit basierte die hethitische Metallwirtschaft auf Bronze (Jean 2001, 179 f.).
Die metallographischen Untersuchungen sind derzeit noch zu ungenügend, um die Frage der
Qualität des hethitischen Eisens zufriedenstellend diskutieren zu können. Wesentlich ist dabei, ob die
Hethiter schon die entscheidenden Vorteile des Stahls verstanden. Durch die absichtliche Aufkohlung
eines Werkstückes in der Holzkohle (Kohlenstoffmonoxid) des Schmiedefeuers sowie durch weitere
thermomechanische Behandlungen (Abschrecken, Tempern), um die Härte des Eisens zu steigern und die
Sprödigkeit zu verringern, entsteht der Werkstoff Stahl, mit in vielen Hinsichten besseren Eigenschaften
als Bronze. Während J. D. Muhly u.a. (1985, 79) gegen die absichtliche Anreicherung des Eisens mit
Kohlenstoff aussprechen, argumentiert Ü. Yalçin (2005, 499) anhand von neuen metallographischen
Analysen für die absichtliche Stahlherstellung bei bestimmten Gegenständen.
Der Forschungsstand zur Periode zwischen der Zerstörung der hethitischen Paläste und dem
Auftreten der phrygischen und urartäischen Königreiche („Frühe Eisenzeit“, ca. 1200-900 v. Chr.) ist
schlecht. Es ist zwar kaum anzunehmen, dass die technologischen Kenntnisse, die im hethitischen Reich
erworben wurden, vollständig verloren gegangen sind, allerdings sind sichere Belege von Eisenartefakte
aus der frühen Eisenzeit aus Anatolien oder Nordsyrien recht selten. Eine Werkstatt für Bronze- und
Eisenverarbeitung wurde auf dem Büyükkaya-Hügel von Boğazköy ausgegraben, die gegen Ende der
Früheisenzeit (im 10. Jahrhundert v. Chr.?) genutzt wurde27. Tell Tayinat – der Nachfolger von Alalakh
als Hauptort der ’Amuq-Ebene – weist die einzige ältere Werkstatt auf, und stellt damit eine wichtige
Ausnahme da, die aber bisher nur in einem knappen Vorbericht bekannt gemacht wurde28. Dort wurde
bei Ausgrabungen 2006 eine Werkstatt entdeckt, in der sowohl Bronze als auch Eisen verarbeitet wurde.
Die Werkstatt wird in die Stufe Eisenzeit IA datiert (12./11. Jahrhundert v. Chr.), wobei mykenische
Keramik der Stufe LH IIIC1 auf eine Stellung im 12. Jahrhundert v. Chr. hinzuweisen scheint. Vor der
umfassenden Publikation können wir die Werkstatt jedoch nicht zufriedenstellend beurteilen29.
In mittelassyrischer Zeit wird ein Eisenschmied am Hof von Ninurta Tukulti Assur (1168-1133 v.
Chr.) genannt. Nach P. R. S. Moorey (1994, 280 ff.) haben mesopotamische Schmiede gewöhnlich
verhüttetes Roheisen aus den nordwestlich und westlich gelegenen Regionen erhalten30. Es ist aber

25
Gale u.a. 1990; zur Chronologie siehe Avner 2014.
26
Yalçin 1999; Jean 2001.
27
Seeher 1997, 327 f.; 328 Abb. 11; 2010, 222 f.
28
Roames 2011. Siehe auch Harrison 2013, 74; 2014, 400.
29
Für kritische Bemerkungen zu weiteren angeblichen Werkstätten mit Belegen für Eisenproduktion siehe
Veldhuijzen – Rehren 2007, 189-191.
30
Von verschiedenen Landschaften in Südostanatolien [u.a. Urartu], Syrien und Palästina; siehe Pleiner –
Bjorkman 1974, 294 Abb. 7.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 9

besonders interessant, dass während der mittelassyrischen Periode die Texte zu den Tributzahlungen und
die Auflistungen des Beuteguts aus den nordwestlich und westlich von Assyrien gelegenen Regionen kein
Eisen erwähnen31. Die Schriftquellen sind für die Beurteilung der mesopotamischen Eisenproduktion
im frühen 1. Jahrtausend v. Chr. ausschlaggebend, da archäologische Belege weitgehend fehlen. Seit
der Regierungszeit von Tukulti-Ninurta II. (890-884 v. Chr.) wächst die Bedeutung von Eisen, u.a. für
die Ausstattung der assyrischen Armee mit Waffen und Werkzeugen, merklich (Moorey 1994, 289).
Offensichtlich spielte die Versorgung mit Eisen im 9. Jahrhundert v. Chr. eine wichtige Rolle bei der
Expansion des neuassyrischen Reichs. Entsprechend wird der starke Anstieg der Eisenproduktion im
nordwestlichen Iran vermutlich durch die Ankunft der Assyrer ausgelöst worden sein (Pigott 1999, 94 f.;
2004). Dort geben die ca. 2.000 Eisengegenstände aus der Zerstörungsschicht des späten 9. Jahrhunderts
v. Chr. von Hasanlu (Periode IVB) einen sehr guten Eindruck vom Stand der Eisentechnologie.
Eine bedeutende Eisenproduktion wird für Ostanatolien in der Region um den Van-See vermutet32.
Neben den Gräberfeldern von Ernis-Evditepe, Yoncatepe und Dilkaya sind Karagündüz und Hakkari
die wichtigsten Fundorte, mit vielen Eisengegenständen aus Gräbern, die angeblich aus der frühen
Eisenzeit stammen. In den ältesten Gräbern von Karagündüz und Hakkari („Früheisenzeit I“) sind an
Eisenbeigaben vor allem die zahlreichen Arm- und Fingerringe zu nennen; darüber hinaus sind Nadeln,
einfache Dolche und Messerchen anzuführen. Da diese ländlichen Siedlungen und Gräberfelder bis zum
Ende der urartäischen Periode besiedelt bzw. belegt waren, mutet die frühe Datierung der Eisenfunde
etwas unsicher an (Köroglu – Konyar 2008). Trotzdem erscheint es plausibel, wie J. Nieling
argumentiert, eine ältere Gruppe von Gräbern zu identifizieren, die vor allem durch eiserne Arm- und
Fingerringe gekennzeichnet ist33. Nieling spricht von der „Stufe des Ringeisens“ (2009, 87).
Für Syrien gibt es meines Wissens keine neue zusammenfassende Arbeit zu den frühen Eisenfunden.
Immerhin stellt eine Studie von C. E. Schulz sämtliche Metallwaffen im Raum zwischen der Südtürkei,
Syrien, Libanon und Israel zusammen. Interessanterweise fehlen in Syrien sicher datierte Eisenwaffen
vor dem 11. Jahrhundert v. Chr. fast vollständig – die Prunkaxt von Ugarit, die oben erwähnt wurde,
ist die einzige bedeutende Ausnahme (Schulz 2014, 230-234). Insgesamt scheinen Eisenfunde aus der
Zeit nach den Zerstörungen um 1200 v. Chr. nicht allzu häufig aufzutreten. An dieser Stelle können nur
einzelne Beispiele besprochen werden. Die rezenten Ausgrabungen in Tell Sabi Abyad, in Nordsyrien an
einem Nebenfluss des Euphrat gelegen, wurde von J. Nieling diskutiert (2009, 174 ff.; 314 ff.). Während
aus den Schichten 5-3 des 12. Jahrhunderts v. Chr. lediglich Eisenringe zum Vorschein gekommen sind,
stammen aus Schicht 2 (11. Jahrhundert v. Chr.) ein Messer sowie Pfeilspitzen. Vielleicht spiegeln diese
Funde eine allgemeinere Tendenz wider und Gebrauchsgegenstände (Geräte und Waffen) setzten erst
allmählich im 11. Jahrhundert v. Chr. ein. Das Gräberfeld (Stufe I) von Hama am Orontes liefert den
bedeutendsten Komplex früher Eisenfunde (Nieling 2009, 178 ff.; 321). In der Stufe I enthalten 3,4%
der Gräber Eisen (insgesamt 32 Gegenstände). Wieder handelt es sich fast ausschließlich um Arm- und
Fingerringe, darüber hinaus sind ein Messer und eine Pfeilspitze vertreten. Während die Gräber der
Stufe I in der älteren Literatur noch in das 12. und die erste Hälfte des 11. Jahrhunderts v. Chr. datiert
werden (Riis – Buhl 1990, 18), wird heute eine jüngere Stellung innerhalb des 11. Jahrhunderts v. Chr.
vorgezogen34.
Frühe eiserne Schmuckgegenstände aus dem 12. Jahrhundert v. Chr. sind aus Grabhöhlen im Baq’ah-
und Jordantal (Madeba, Pella) in Jordanien bekannt, ähnliche Funde stammen aus einer weiteren

31
Maxwell-Hyslop 1974, 140-147; Moorey 1994, 281.
32
Yalçin 1999, 182; Jean 2001, 181; Nieling 2009, 155 ff.; 297 ff.
33
Für ein weiteres Grab aus der südöstlichen Türkei mit eisernen Armringen aus Giricano (am oberen Tigris)
siehe Nieling 2009, 52; 171; 297 ff. (10. Jahrhundert v. Chr.?).
34
Siehe z.B. Mazzoni 2000a, 34 f. mit Anm. 15; 2000b, 123 f.
10 Christopher Pare

Grabhöhle von Khirbet Nisya westlich des Jordans in Israel35. Wieder handelt es sich um Ringschmuck.
Ein eiserner Fingerring aus Megiddo, Grab 912B, gehört sogar noch zur jüngeren Bronzezeit36. Eiserne
Armringe sind ferner im Grab 542 von Tell el-Far’ah (süd) vertreten, das in die zweite Hälfte des 12.
bis in das 11. Jahrhundert v. Chr. datiert wird37. Weitere frühe Gräber mit eisernen Armringen stammen
aus Azor und Tell ‘Aitun38. Aus Timna in der südlichen Negev stammen zwei Armringe und zahlreiche
Fingerringe aus Eisen39. Die genannten Beispiele zeigen, dass Eisen in weiten Teilen der Levante
– fast bis zum Roten Meer – bevorzugt für die Herstellung von Ringschmuck eingesetzt wurde. Es
handelt sich dabei wohl um die südliche Fortsetzung des „Horizonts des Ringeisens“, den J. Nieling für
Südostanatolien und Nordsyrien beschrieben hat (Nieling 2009, 87 f.).
Einen anderen Schwerpunkt in der Verwendung des neuen Metalls bilden die Messer und Dolche.
Eisenmesser, oft mit Bronzenieten und/oder mit einem Elfenbeingriff mit ringförmigem Ende (siehe
z.B. Abb. 5, 3), treten zuerst im Südwesten Israels auf, wo sie gerne entweder als zyprische Importe
oder als typische Artefakte der „Seevölker“ (besonders der Philister) interpretiert werden40. Die ältesten,
aus Tel Miqne und Tell Qasile, gehören noch an den Beginn der Früheisenzeit („Early Iron I“ bzw.
„Iron IA“). Das Exemplar mit gebogener Klinge und einem Bronzeniet aus Tell el-Far’ah (süd), Grab
562, gehört ebenfalls zu den ältesten Eisenmessern der südlichen Levante. Metallographische Analysen
zeigen, dass die Klinge aus einem gleichmäßig aufgekohlten Eisen hergestellt wurde (Stech-Wheeler
u.a. 1981, 258). Aus dem ungefähr gleichzeitigen Grab 542 desselben Gräberfelds stammt ein Dolch mit
eiserner Klinge und Bronzegriff41.
Insgesamt jedoch sind Eisengegenstände in frühen eisenzeitlichen Gräbern der südlichen Levante
recht selten, zudem tritt lediglich eine begrenzte Auswahl an Formen auf: Hauptsächlich handelt es
sich um Ringschmuck, Messer und wenige Dolche. Neben der weitverbreiteten Verwendung des
„Ringeisens“ lässt sich also eine zweite Tradition von eisernen Messern und Dolchen erkennen. Die
genannten Waffen und Geräte hatten wahrscheinlich ein hohes Prestige.
Die Eisenfunde aus Siedlungen in Israel sind ungleich besser erforscht als in anderen Regionen
des Vorderen Orients. Eine erste zusammenfassende Untersuchung wurde 1990 von P. M. McNutt
veröffentlicht (McNutt 1990). In zwei neueren Aufsätzen von Y. Gottlieb (2010) sowie von N.
Yahalom-Mack und A. Eliyahu-Behar (2015) wurden sämtliche Metallgegenstände aus stratifizierten
Befunden zusammengestellt und ausgewertet. Neben dem Anteil an Eisen- gegenüber Bronzeobjekten
wurde ferner das Vorkommen von Werkzeugen, besonders landwirtschaftlichen Geräten, analysiert.
Nach Yahalom-Mack und Eliyahu-Behar (2015, 288) gibt es keinerlei Gebrauchsgegenstände
(Geräte, Waffen) aus Siedlungen des 12. Jahrhunderts v. Chr. („LB III“). Aus den Statistiken von

35
Harding 1953; McGovern 1986, 272 ff.; 1988; Waldbaum 1999, 32 ff.; Livingston 2001; Yahalom-
Mack – Eliyahu-Behar 2015, 288 f.
36
Guy – Engberg 1938, 162; 172 Abb. 176, 7; Taf. 128, 19.
37
Laemmel 2012, 178 ff.
38
Dothan 1982, 44; 54 ff.; Waldbaum 1999, 32 ff.
39
Rothenberg 1988, 147 f.; 277 Abb. 54; Gale u.a. 1990, 184 Abb. 162; 186 Abb. 163. – Zur Chronologie siehe
Avner 2014.
40
Siehe Dothan 2002. – Vor allem die Messer aus Tel Miqne, Schicht V und VI; Tell Qasile, Schicht XII;
Megiddo, Schicht VIA (?); Beth Shean, obere Schicht V; Dor, Schicht G8; Yoqne’am, Schicht XVII. – Für Tel
Dor siehe auch Sharon – Gilboa 2013, 455. – Im selben Zusammenhang stehen vielleicht die Messer aus dem
nordsyrischen Tell Sabi Abyad (siehe oben) sowie aus Hama, Grab VIII.483 (mit Bronzeniet: Riis 1948, 237
Nr. 483).
41
Tell el-Far’ah (Süd), Grab 542 (Petrie 1930, 7 f.; Taf. 21, 90; 25, 542; Dothan 1982, Taf. 2, 1.2; Shalev 2004,
53 Nr. 164; Taf. 18, 164). – Weitere eiserne Messer und Dolche sind aus früheisenzeitlichen Gräbern von Gezer
und Tell Zeror (Dothan 1982, 51 ff.; 69 f.) sowie Megiddo, Grab 39 und 1101B, bekannt (Guy – Engberg
1938, Taf. 87, 5 [Dolch]; 167, 6 [Messer]).
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 11

Late Iron I 6,2%, von insgesamt 273 Metallgegenständen


Early Iron IIA 41,8%, von insgesamt 98 Metallgegenständen
Late Iron IIA 63,4%, von insgesamt 399 Metallgegenständen
Iron IIB 80,9%, von insgesamt 914 Metallgegenständen

Tab. 1: Zusammenstellung der Eisengegenstände aus stratifizierten Siedlungskontexten Israels


(nach Gottlieb 2010).

Gottlieb (2010) ist ein allmählicher Anstieg an Eisengegenständen erst seit dem späten 11. Jahrhundert
v. Chr. ersichtlich42 (Tab. 1).
So bestehen aus dem Zeitraum von ca. 1025–950/920 v. Chr. (Late Iron I) nur 16 von insgesamt
273 Metallgegenständen aus Eisen (6,2%). Außer unbestimmbaren Fragmenten sind einige Messer,
Schmuckgegenstände, ein Meißel, eine Sichelklinge und einige Pfeilspitzen anzuführen43.
Erst im Zeitraum von 900/870–ca. 800 v. Chr. (Late Iron IIA) wird Eisen vorherrschend: 253 von
insgesamt 399 Metallgegenständen sind aus Eisen (63,4%)44. Nach den Siedlungsfunden zu urteilen
wird Eisen also erst im späten 10./frühen 9. Jahrhundert v. Chr. in großem Maßstab verwendet.
Interessanterweise finden sich gerade ab dieser Zeit sichere Belege für die Eisenverhüttung bzw.
-verarbeitung in drei Siedlungen in Israel und Jordanien45 (Beth-Shemesh, Tell es-Safi, Tell el Hammeh
az-Zarqa).
In einer interessanten Diskussion argumentieren Yahalom-Mack und Eliyahu-Behar (2015, 299
ff.) für eine strukturelle Änderung in der Organisation der Eisenproduktion in der südlichen Levante in
Iron IIA. Während Eisen in Iron I in den Werkstätten der Bronzehandwerker gewonnen und verarbeitet
wurde, erfolgte die systematische Produktion von Eisen in Iron IIA unter der Kontrolle der urbanen
Verwaltung. Die Autoren schreiben: „An official initiative that came with statehood brought on the full
transition from bronze to iron“ (ebd. 301; siehe auch Bunimovitz – Lederman 2012). Als Grund für
diese administrative Entscheidung nennen sie „the ability to control all steps in the châine operatoire on
a local level“ (Yahalom-Mack – Eliyahu-Behar 2015, 301). Die Situation in der südlichen Levante
bringen die Autoren mit entsprechenden Entwicklungen in anderen Regionen des Vorderen Orients in
Zusammenhang: „The connection between the full adoption of iron, the rise of states and great empires
such as Assyria, and the consolidation of their armies during the early 1st millennium … is now based on
hard evidence from the southern Levant“ (ebd. 301). Der militärische Druck Assyriens auf die südliche
Levante seit Assurnasirpal II. (884–859 v. Chr.) hätte nach dieser Theorie auch im Königreich der
Omriden zur zentralen Organisation der Eisenproduktion geführt.
Yahalom-Mack und Eliyahu-Behar haben darüber hinaus metallographische Untersuchungen
durchgeführt, die zeigen, dass die frühen Eisengeräte technologisch gesehen nicht besser als die bronzenen
gewesen sind (2015, 295–300). Sie fanden keine Hinweise, dass es im Verlauf von Iron I–II Fortschritte
in der Verhüttungs- oder Schmiedetechnologie gab: „As far as we can conclude from the analyses of the
objects, no major breakthrough in forging techniques was achieved in the course of the Iron Age, which
42
Die absolute Chronologie nach Herzog – Singer-Avitz (2006) und Finkelstein – Piasetzky (2011) wird
hier verwendet. Late Iron I = ca. 1025–950/920 v. Chr.; Early Iron IIA = 950/920–900/870 v. Chr.; Late Iron IIA
= 900/870–ca. 800 v. Chr.; Iron IIB = ca. 800–721 v. Chr.
43
Gottlieb 2010; Yahalom-Mack – Eliyahu-Behar 2015.
44
Ähnliche Zahlen für Early Iron IIA und Iron IIB sind von Yahalom-Mack und Eliyahu-Behar (2015, 290)
angegeben.
45
Gottlieb 2010; Yahalom-Mack – Eliyahu-Behar 2015.
12 Christopher Pare

could have accounted for the full adoption of iron technology“ (ebd. 300). Die Eisengegenstände wurden
nicht absichtlich aufgekohlt, sie bestanden aus einem Gefüge mit einer heterogenen Verteilung von
Kohlenstoff. Die Autoren schreiben ferner, dass die Schmiede ihre Produkte nicht mittels thermischer
Behandlung (Abschreckung) härteten (ebd. 297). Der Übergang zur vollen Eisenzeit vollzog sich – nach
diesem Modell – ohne dass das neue Metall unbedingt besser als die herkömmliche Bronze gewesen
wäre. Da Bronze neben Eisen weiter verwendet wurde, führte das Hinzukommen des Eisens zu einem
signifikanten Anstieg in der Quantität von Metallgegenständen, der nicht nur für die Wirtschaft (etwa die
Landwirtschaft), sondern auch für militärische Zwecke bedeutende Vorteile mit sich brachte. Wesentlich
waren also nicht technische Vorteile des Eisens, sondern die Möglichkeit der vollständigen, lokalen
Kontrolle aller Stufen der Produktion sowie die gesteigerte Versorgung46.
Nach unseren bisherigen Ausführungen sind einige Schlussfolgerungen sicher, während viele wichtige
Fragen immer noch offenstehen. Für die Entwicklung der Eisenmetallurgie spielte Mesopotamien
offensichtlich eine untergeordnete Rolle. Vom frühen 2. Jahrtausend bis in die neuassyrische/
neubabylonische Zeit wurden dort Fertigprodukte und/oder Roheisen aus dem Nordwesten oder Westen
importiert. Im Gegensatz dazu zeigen die Schriftzeugnisse, dass die Hethiter ab dem 14. Jahrhundert v. Chr.
in der Lage waren, beachtliche Mengen an Eisengegenständen – u.a. Waffen und Geräte – herzustellen.
Offensichtlich haben sie schon Eisenerze verhüttet. Ihre Kenntnisse haben jedoch wenig Einfluss auf
die Metallurgie der umliegenden Regionen des Vorderen Orients ausgeübt. Nach den mittelassyrischen
Schriftquellen zu urteilen, haben die Assyrer Eisen aus nordwestlich gelegenen Regionen zwischen
dem 14. und 10. Jahrhundert v. Chr. nur sehr selten erhalten (Maxwell-Hyslop 1974). Auch in Syrien
sind Eisenartefakte gerade während der hethitischen Großreichszeit selten. Man schließt vermutlich zu
Recht daraus, dass Eisen bei den Hethitern nicht im allgemeinen Gebrauch gewesen ist und eher dem
königlichen Umfeld vorbehalten blieb47.
In Hinblick auf die bedeutenden metallurgischen Fortschritte der Hethiter ist die Situation nach
der Zerstörung der Paläste um 1200 v. Chr. stark rückläufig. Allgemein sind archäologische Funde
und Befunde des 12. bis 10. Jahrhunderts v. Chr. aus Anatolien ausgesprochen selten – das gilt
ebenso für Eisenfunde48. Aus dem 12./11. Jahrhundert v. Chr. kennen wir jedoch aus Südostanatolien
und der Levante eiserne Arm- und Fingerringe, die meist aus Grabzusammenhängen stammen. Sie
zeigen eindeutig, dass Eisen weiterhin gewonnen und verarbeitet wurde. Allerdings könnte man
auf der Basis des „Ringeisens“ schwerlich argumentieren, dass das neue Metall einen bedeutenden
wirtschaftlichen Fortschritt dargestellt hat. Dagegen verkörpern die Messer und Dolche, die vor allem
aus Südwestpalästina häufiger vorkommen, eine ganz andere Verwendung und Wahrnehmung des neuen
Metalls. Die aufwendige Herstellung mancher Schneidegeräten und Waffen spricht dafür, dass Eisen als
Material für Prunkgegenstände diente und diese in Südwestpalästina besonders angesehen waren.

Der östliche Mittelmeerraum und die Ägäis

Die Einführung der Eisenmetallurgie auf Zypern und in der Ägäis wurde in den letzten Jahrzehnten in
einer Reihe von Studien – u.a. von A. M. Snodgrass (1980; 1982; 1989), J. C. Waldbaum (1980;
1982; 1999), S. Sherratt (1994) und J.-L. Zimmermann (2001) – untersucht. Erste Eisenfunde treten
auf Kreta seit der Stufe MM IIB, also ab ca. 1800 v. Chr., auf. Ihre Zahl steigt während der jüngeren
Bronzezeit an, da Eisengegenstände, insbesondere Fingerringe mit einem Eisenscheibchen, ab dieser
46
Nach wie vor wurde Bronze verwendet. Bis in die Stufe Iron II hatten die Bronzeprodukte einen durchschnittlichen
Zinnanteil von 5-6% – anscheinend gab es keine größeren Probleme in der Versorgung mit Zinn.
47
Für Eisen als „metal reserved for kings“ siehe Pleiner – Bjorkman 1974, 286.
48
Siehe die Bemerkungen von H. Genz (2011), besonders ebd. 352. „hardly any metal artefacts dating to the
Early Iron Age are known so far from Central Anatolia“.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 13

0 5 cm 2

Abb. 1. Eisenmesser mit Bronzenieten und Griffschalen aus Elfenbein (2 mit Nietkappen aus Silber und Gold):
1 Enkomi, British Excavations, Grab 58 (nach Matthäus 1985, Taf. 122, B). – 2 Amathus, Grab 310
(nach Karageorghis 1981, Taf. 24, 1).

Phase vor allem aus reichen ägäischen Bestattungen vorliegen. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts
v. Chr. kommt ein kleiner Meißel aus dem Palast von Theben in Böotien hinzu (Zimmermann
2001). Aus den nachfolgenden Jahrhunderten stammt die große Mehrzahl der frühen Eisenfunde
aus Grabzusammenhängen. Der einseitige Quellenbestand macht die Interpretation der Eisenfunde
schwierig, da das Auftreten und die Häufigkeit von Eisenbeigaben grundsätzlich Auskunft über die
Bestattungssitten liefern und nicht unbedingt über die Verwendung des Metalls im täglichen Leben.
Aus diesem Grund ist es beispielsweise problematisch, das Vorkommen von Eisen in Zypern und der
Ägäis mit den Statistiken aus Israel zu vergleichen, da diese auf Siedlungskontexten basieren. Auf diese
Problematik wird unten noch einmal eingegangen.
Die Verwendung von Eisen ändert sich grundlegend nach dem Horizont der Palastzerstörungen um
1200 v. Chr. Diese Änderung ist in Zypern besonders tiefgreifend, weshalb der Insel oft eine Vorreiterrolle
bei der Einführung der Eisentechnologie zugesprochen wird. Gerade im 12. Jahrhundert v. Chr. hat
Zypern im Vergleich zu allen anderen Fundregionen des Arbeitsgebietes die meisten Eisenartefakte. Es
handelt sich in erster Linie um Messer: 23 Eisenmesser, oft mit Bronzenieten, stammen aus Gräbern
und Siedlungen der Stufe LC IIIA, vor allem aus Enkomi und Palaepaphos49 (z.B. Abb. 1, 1). Andere
Artefakte, etwa einfache Kleingeräte (Ahlen, Meißelchen, spachtelartige Geräte), sind immer noch
selten. Die von S. Sherratt (1994) zusammengestellte Zahlen für Zypern, die Levante (Syrien und
Palästina) und die Ägäis (Griechisches Festland, Kreta und Inseln) sind in Tab. 2 wiedergegeben50.
Die große Zahl an Messern ist aus zwei Gründen besonders signifikant. Einerseits sind vor dem
12. Jahrhundert aus Zypern kaum Eisenartefakte bekannt51, andererseits waren dort vor der Stufe LC
IIIA sogar bronzene einschneidige Messer mit genieteter Griffzunge selten. Auch deshalb rechnet J.
49
Beispiele für frühe Eisenmesser stammen u.a. von Palaepaphos-Eliomylia, Grab 119 (Karageorghis 1990,
80 Nr. 26; Taf. 88, 26), Kouklia-Evreti, Grab 8 (Catling 1968) und Enkomi, British Excavations Tomb 58
(Matthäus 1985, 42; 308; Taf. 122, B.). Alle drei Gräber werden von P. Keswani (2004, 133 f.) besprochen.
50
Nach V. Kassianidou (2012, 238) sind die aktuellen Fundzahlen für Zypern deutlich höher als 1994 von
Sherratt angegeben.
51
Nach der freundlichen Mitteilung von J. Palermo (Oxford) sind ein goldener Fingerring mit einer Einlage aus
Eisendraht (Kition) und drei kleine Eisenperlen (Katydata-Linu) aus Befunden der Stufe LC II bekannt.
14 Christopher Pare

12. Jahrhundert 11. Jahrhundert


Zypern Levante Ägäis Zypern Levante Ägäis
Messer 23 4 8 22 36 8
Dolch/Schwert 2 3 0 5 9 12
Lanzenspitze 0 0 0 2 4 8
Pfeilspitze 0 4 0 0 9 0
Werkzeug 7(?) 1 0 3 5 2

Tab. 2: Zusammenstellung der Eisengegenstände des 12. und 11. Jahrhunderts v. Chr. Zyperns, der Levante
und der Ägäis (nach Sherratt 1994).

Waldbaum mit der Einführung der zyprischen Eisentechnologie von außen, vielleicht von ägäischen
Einwanderern (Waldbaum 1982, 330 ff.).
Alsbald übersteigt die Zahl der Eisenmesser auf Zypern diejenige der Bronzemesser, die bis zur Stufe
CG IA auslaufen (Zimmermann 2001, 116). Neben den Messern beginnt im 12. Jahrhundert v. Chr. die
Herstellung von Eisendolchen. Zwei Beispiele der Stufe LC IIIA sind bekannt, aus Kouklia-Evreti, Grab
4 (mit Elfenbeingriff; Waldbaum 1982, 339 Nr. 4), und aus der Siedlung von Kition (mit Bronzenieten;
Karageorghis 1978, 916 Abb. 84). Es fällt auf, dass die Messer und Dolche manchmal mit Griffplatten
aus Elfenbein versehen sind, ferner stammen sie teilweise aus reich ausgestatteten Gräbern (siehe z.B.
Abb. 1). Anscheinend hatten diese Eisenobjekte einen besonderen Wert als Prestigegüter.
Diese Feststellung wird noch klarer im Fall von Grab 40 von Kourion-Kaloriziki mit Eisendolch und
-messer, Bronzelanze, Bronzehelm, Bronzeamphora, zwei Stabdreifüßen und einem goldenen Zepter52.
Das Grab datiert um die Mitte des 11. Jahrhunderts v. Chr. (LC IIIB). Weitere Dolche stammen aus
der nachfolgenden Stufe CG IA, wie z.B. aus Palaepaphos-Skales, Grab 89, wieder mit Griffplatten
aus Elfenbein53. Kouklia-Plakes, Grab 144, enthält ebenfalls einen Eisendolch mit Griffplatten aus
Elfenbein, Lanzenspitzen aus Bronze bzw. Eisen54, eine Bronzeamphora, weitere Bronzegefäße, ein
Bronzehelm sowie zwei eiserne Bratspieße55. Eiserne Bratspieße treten außerdem im Grab 417 der
Stufe CG IA von Lapithos-Kastros auf56. Wie Y. Hamilakis und S. Sherratt schreiben, nimmt das Braten
von Fleisch auf Spießen seit dem 11. Jahrhundert v. Chr. für die männliche Elite Zyperns und der Ägäis
eine hohe ideologische Bedeutung ein57. Die ersten eisernen Bratspieße, die auf Zypern in CG IA und in
der Ägäis im 10. Jahrhundert v. Chr. auftreten, hatten in diesem Kontext wohl einen besonders großen
symbolischen Wert.
52
Matthäus – Schumacher-Matthäus 2012.
53
Karageorghis 1983, Taf. 193, 105.106. – Palaepaphos-Skales, Grab 43, mit Eisenschwert und bronzener
Lanzenspitze ist etwas jünger und gehört vermutlich in die erste Hälfte des 10. Jahrhunderts v. Chr. Siehe
Karageorghis 1983, Taf. 51, 80.
54
Die älteste Bestattung in Plakes Grab 144 enthält eine bronzene Lanzenspitze mit Eisenring sowie eine eiserne
Lanzenspitze mit Bronzering. – Bronzelanzen sind in reichen Gräbern des 11. Jahrhunderts v. Chr. immer
noch vorherrschend. Erste eiserne Beispiele, manchmal mit einem Bronzering um die Tülle, treten jedoch in
CG IA auf, wie beispielsweise in Marion, Grab 68 (Gjerstad u.a. 1935, 385 Nr. 21; Taf. 83, 1), und Kourion-
Kaloriziki, Grab 39. Das letztgenannte Grab beinhaltet ferner ein Eisenmesser mit zwei Bronzenieten sowie ein
eisernes Ärmchenbeil (Benson 1973, 48 f.; 124; Taf. 40, K1100. K1101. K.1109).
55
Karageorghis – Raptou 2014, 62 ff.
56
Karageorghis 1974, 169; Taf. 17, 1.
57
Hamilakis – Sherratt 2012, 195 f.; siehe auch Karageorghis 2003, 342 f.; 2007, 258 ff.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 15

Wie unsere Beispiele gezeigt haben, werden spätestens seit dem 11. Jahrhundert v. Chr. (LC IIIB)
eiserne Gegenstände regelhaft den Gräbern der zyprischen Elite beigegeben. Gleichzeitig etablieren
sich während LC IIIB neue eisenzeitliche Machtzentren an der Küste Zyperns (z.B. Gastria-Alaas,
Amathus, Kourion, Lapithos und Salamis). Neben Kition und Palaepaphos, die seit der Spätbronzezeit
weiterexistierten, haben die genannten „city kingdoms“ eine überaus wichtige Rolle bei der Intensivierung
der Handelsbeziehungen im Mittelmeerraum am Beginn der Eisenzeit gespielt (siehe z.B. Iacovou 2008).
Diese Tatsache ist für unser Thema von erheblicher Bedeutung, weil in den genannten Handelszentren
Eisen für die Herstellung von Prestigegütern während des 11./10. Jahrhunderts v. Chr. eingesetzt wurde.
Die rege Handelstätigkeit der zyprischen Seefahrer mit ihren Partnern hat vielleicht diese besondere
Wertschätzung des neuen Metalls in entfernte Regionen des Mittelmeerraums vermittelt.
Die von S. Sherratt (1994) durchgeführte Analyse des Gräberfelds von Palaepaphos-Skales zeigt,
wie sich der Wechsel zur vollen Eisenverwendung bei Waffen und Geräten während der ersten Hälfte
des 10. Jahrhunderts v. Chr. (CG IB) vollzog. Anscheinend fand diese Wende in Zypern vor dem Beginn
der vollen Eisenzeit in der südlichen Levante statt. Wie oben erläutert, hat die Analyse der israelischen
Siedlungsfunde gezeigt, wie sich Eisen dort erst im Verlauf der Stufe „Iron IIA“ durchgesetzt hat (vgl.
Tab. 1). Wieder muss jedoch betont werden, dass dieser Vergleich zwischen den relativen Zahlen der
Bronze- und Eisenartefakte aus Gräberfeldern bzw. Siedlungen methodologisch problematisch ist. Doch
macht die hohe Zahl an Eisengegenständen aus zyprischen Gräbern deutlich, wie schon ab dem 12.
Jahrhundert v. Chr. Eisen zum ersten Mal in größerem Umfang eingesetzt wurde. Im 11. Jahrhundert v.
Chr. sind eiserne Messer, Dolche/Kurzschwerter, Lanzen und Bratspieße regelhaft in den Gräbern der
höchsten gesellschaftlichen Schicht enthalten (siehe Coldstream 1989; bes. 333 Tab. 37.3).
Ein eiserner Armring wurde zusammen mit einer Brandbestattung der Stufe LH IIIC in Grab NT
17 von Ialysos auf Rhodos gefunden. Es handelt sich um eines der reichsten Gräber der Nekropole.
Möglicherweise wurde das Stück aus der Levante eingeführt, wo – wie oben erläutert wurde – gerade im
12. Jahrhundert v. Chr. Ringschmuck aus Eisen weit verbreitet war58. Darüber hinaus sind Eisenfunde
des 11./10. Jahrhunderts v. Chr. an der Südküste der Türkei in Tarsus (Kilikien) und Sardis (Lydien)
zusammen mit submykenischer oder protogeometrischer Keramik zum Vorschein gekommen59.
In den letzten Jahren ist in Foça, dem antiken Phokaia, an der Küste Westanatoliens ein überaus
wichtiger Befund zum Vorschein gekommen60: eine Werkstattanlage mit acht Schmiedeöfen, die
aufgrund ihrer stratigrafischen Lage zwischen Schichten der protogeometrischen Zeit und der Stufe LH
III C anscheinend der submykenischen Stufe angehört. Im Umfeld der Öfen fanden die Ausgräber ferner
Schmiedeschlacken und Luppenfragmente. Analysen zeigten, dass die Schlacken und Luppenfragmente
typische Merkmale des Rennfeuerverfahrens aufweisen. Falls sich die submykenische Datierung
der Werkstatt bestätigen lässt, wird diese Anlage einen sehr wichtigen Beleg für die systematische
Eisenproduktion um die Mitte des 11. Jahrhunderts v. Chr. darstellen. Weiter im Norden sind schließlich
frühe Eisengegenstände aus Troja bekannt. Aus einem Schichtzusammenhang der Phase VIIb1 (ca.
1190–1130 v. Chr.) ist ein eisernes Ärmchenbeil zu nennen61. Kleine Geräte und Messer sind ferner aus
Troja VIIb2 (ca. 1130–1050/30 v. Chr.) bekannt (Becks 2003, 50).
Auf Kreta fehlen – ungeachtet einiger unsicherer Kandidaten – Eisengegenstände des 12.
Jahrhunderts v. Chr. J. D. Muhly ist der Ansicht, dass die Technologie erst in subminoischer Zeit aus

58
Grab NT 17: Benzi 1992, 194; 266; Taf. 117, g (Durchmesser ca. 8 cm). – Der Eisenring aus Asine, Kammergrab
I, ist leider nicht genau datierbar („LH III“): Frödin – Persson 1938, 373. – Für weitere Eisenringe des 12. und
11. Jahrhunderts v. Chr. aus Gräbern von Athen, Korinth und Theotokou, siehe Waldbaum 1978, 31.
59
Sherratt 1994, 92; Muhly u.a. 1985, 81.
60
Yalçin – Özyigit 2013
61
Becks – Thumm 2001, 421 Abb. 482.
16 Christopher Pare

Zypern eingeführt wurde62. Im 11. Jahrhundert sind dann eiserne Messer, Dolche/Kurzschwerter,
Nadeln, eine eiserne Fibel sowie möglicherweise eine eiserne Lanzenspitze u.a. aus Knossos und Karphi
bekannt63. Frühe Eisenmesser stammen beispielsweise aus Grab VII des Upper Gypsydes-Gräberfeldes
bei Knossos und von einem Kammergrab von Tylissos, in dem die Brandbestattung in einem bronzenen
Kessel aufbewahrt wurde64.
Die „Gründergräber“ 200-202 sowie Grab 186 des North Cemetery von Knossos sind viel diskutierte
Beispiele für Elitengräber mit Eisenbeigaben der subminoischen Periode (Coldstream – Catling
1996). Sie werden um die Mitte des 11. Jahrhunderts v. Chr. datiert. Aus Grab 186 stammen ein
Eisendolch mit Bronzenieten und ein Eisenmesser. Aus der Doppelbestattung 201 kamen ein weiteres
Eisenmesser sowie zwei große Eisennadeln als Beigaben der weiblichen Toten zum Vorschein. Der
männlichen Bestattung wurden ein Bronzeschwert, eine bronzene Lanzenspitze, eine Phalere sowie ein
Eberzahnhelm beigegeben. In Grab 201 wurden ferner die Reste eines zyprischen vierseitigen Ständers
mit durchbrochenem figuralem Dekor gefunden. Aus einer männlichen Brandbestattung im Tholosgrab
von Pantanassa-Amari stammt eine zyprische Bronzeamphora zusammen mit einem Eisendolch, ein
Eisenmesser sowie zwei bronzene Lanzenspitzen65. Im Falle von Archanes, Katô Lakkos, wurde die

0 10 cm

Abb. 2. Grabbeigaben und Kalksteinbehälter aus Archanes, Katô Lakkos, Kreta (nach Orlandos 1978, 61 Abb. 70).

62
Muhly – Kassianidou 2012, 119.
63
Zimmermann 2001.
64
Knossos, Upper Gypsades: Hood u.a. 1959, 248 f. Abb. 32; Taf. 60; Hoffman 1997, 102 f.; 139 ff.; Taf. 127. –
Tylissos, Atsolou, Kammergrab, ausgegraben 1929: Marinatos 1931, 114 Abb. 2, 6; Desborough 1964, 182.
65
Tegou 2001, 136 Nr. 16 Abb. 37; Kanta 2003, 180 f.; Kourou 2009, 363 f.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 17

Bestattung in einem Behälter aus Kalkstein untergebracht. Als


Beigaben kamen ein eisernes Kurzschwert, ein Eisendolch,
eine eiserne und eine bronzene Lanzenspitze zum Vorschein66
(Abb. 2). Als letztes Beispiel aus subminoischer Zeit wird
eine Brandbestattung aus Grab BA von Prinias, Siderospilia,
mit einem Bronzebecken, einer Axt und Lanzenspitzen aus
Bronze sowie einem Eisenschwert und Eisennadeln genannt
67
. Diese und ähnliche Gräber bilden eine untereinander eng
verzahnte Gruppe, die von der Mitte des 11. bis in die erste
Hälfte des 10. Jahrhunderts v. Chr. datiert. Enge Beziehungen
nach Zypern sind immer wieder erkennbar. Messer, Dolche
und Kurzschwerter aus Eisen stechen in den Männergräbern
hervor.
In der übrigen Ägäis sind aus der Zeit nach dem
Zusammenbruch der Paläste (LH IIIC) hauptsächlich
Messer aus Eisen bekannt. Beispiele sind u.a. aus
Lefkandi, Perati oder Teichos Dymaion anzuführen68. In
submykenischer und frühprotogeometrischer Zeit kommen
eiserne Dolche und Kurzschwerter sowie lange Eisennadeln
hinzu. Hervorzuheben ist besonders das submykenische
Grab XXVIII aus Tiryns, mit einem eisernen Kurzschwert,
einem Eisendolch, einer Bronzelanzenspitze, dem
bekannten Bronzehelm und einer bronzenen Phalere
(Verdelis 1963). Das Kurzschwert aus diesem Grab hatte
ursprünglich eine Länge von über 31 cm. Abgesehen von
dieser ungewöhnlichen Bestattung, die um die Mitte des 11.
Jahrhunderts v. Chr. datiert, stammen eiserne Dolche und
Kurzschwerter sonst erst aus Gräbern der letzten Jahrzehnte
des 11. Jahrhunderts v. Chr. (EPG) aus Athen, Lefkandi und 1 2
Elateia-Alonaki69. Manche davon haben Griffplatten aus 0 5 cm

Elfenbein, wie z.B. aus den Kerameikos-Gräbern A und B


(mit Bronzenieten) und Lefkandi, Skoubris Grab 46. Abb. 3. 1 Eisenschwert aus Athen,
Das Kurzschwert aus dem frühprotogeometrischen Kerameikos Grab 2N (nach Kilian-
Dirlmeier 1993, Taf. 40, 273). – 2 Schwert
Kerameikos-Grab 2 (Nord) ist mit einer Länge von 48,2 cm
mit Eisenklinge und bronzener Griffzunge
das älteste regelrechte Eisenschwert Griechenlands (Abb. aus dem Grab des Pharaos Psusennes I. in
3, 1). In diesem Zusammenhang ist ein Eisenschwert mit Tanis (Museum of Egyptian Antiquities, Foto
Bronzegriff aus dem Grab von Psusennes I. (1039-991 v. Christian Eckmann).

66
Sapouna-Sakellaraki 1990, 75 f.; 76 Abb. 15.
67
Rizza 1996, 1105 f. Abb. 5; Cultraro 2011, 350.
68
Lefkandi: Evely 2006, 62 Nr. 16; 287 Abb. 5.10, 5. – Teichos Dymeion: Papadopoulos 1979, 156 ff. – Perati,
zwei Eisenmesser mit Bronzenieten: Iakovidis 1970, 342 Abb. 147 (Grab 28); 344 Abb. 149 (Grab 38). – Die
bimetallischen Messer aus Kouvarás (Ätolien-Akarnanien) und von der nordägäischen Insel Thasos werden
weiter unten behandelt.
69
Athen, Kerameikos, Grab A und B; PG Grab 2 (Nord): Müller-Karpe 1962. – Lefkandi-Skoubris, Grab 46:
Popham – Sackett 1980, 126; 252 f.; Taf. 245, e. – Elateia-Alonaki, Grab XLIV: Deger-Jalkotzy 2013,
226. – Eine Brandbestattung in einer Hydria aus Palaiokastro in Arkadien mit Eisenschwert ist eine mögliche
ältere Ausnahme und gehört angeblich in die submykenische Stufe: Blackman 1997, 33.
18 Christopher Pare

Chr.) in Tanis im Nildelta von Interesse70 (Abb. 3, 2). Das Schwert trägt eine Inschrift mit dem Namen
des Generals Wendjebaendjed. Der bronzene Griff hat ein einfaches bogenförmiges Heft und eine lange
Knaufangel. Drei Nieten dienten zur Befestigung von organischen Griffplatten, die eiserne Klinge besitzt
eine Mittelrippe. Die Gesamtlänge des Schwertes, 47 cm, entspricht fast dem Schwert aus Athen, Grab
2(N). Wie bei jenem Stück hat auch die Griffzunge des ägyptischen Exemplars eine Schwellung oberhalb
des Heftes. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass das Schwert Psusennes‘ I. ein Fremdstück ist, wobei das
Exemplar aus Athen das nächste Vergleichsstück darstellt. Die bimetallische Konstruktion des ägyptischen
Schwertes ist jedoch in der griechischen Welt zu dieser Zeit unbekannt, sodass ihre Herkunft leider
unsicher bleibt. Es scheint aber plausibel, dass Psusennes (oder Wendjebaendjed) das Schwert – vielleicht
als Geschenk – aus einem fremden Land erhalten hat. Angesichts des hohen Status von Eisenwaffen um
die Jahrtausendwende im östlichen Mittelmeerraum und der Ägäis ist es nicht verwunderlich, dass sich
ein solches Prestigeobjekt unter den Beigaben eines ägyptischen Königsgrabs befindet.
Das Doppelgrab aus dem „Heroon“ des Toumba-Gräberfelds von Lefkandi aus der ersten Hälfte
des 10. Jahrhunderts v. Chr. beinhaltete noch mehr und mitunter größere Eisenbeigaben als frühere
Fundkomplexe. Unter den Grabbeigaben sind ein Langschwert, eine Lanzenspitze, ein (Rasier?)messer,
Nadeln, ein Messer mit Elfenbeingriff und vier Pferdetrensen aus Eisen anzuführen71. Diese Gegenstände
zeigen, dass die griechischen Schmiede spätestens ab der mittelprotogeometrischen Stufe in der Lage
waren, große und komplizierte Waffen und Geräte herzustellen.
Unsere Übersicht der Fundsituation auf Zypern und in der Ägäis hat Ähnlichkeiten zwischen den
verschiedenen Regionen deutlich gemacht. Nach der frühzeitigen Produktion von Eisenmessern im
12. Jahrhundert v. Chr. werden ab der Mitte des 11. Jahrhunderts Dolche/Kurzschwerter und andere
Waffen immer häufiger. Gleichzeitig werden in Frauengräbern neben Eisenmessern auch eiserne
Schmuckgegenstände (Nadeln, Fingerringe usw.) beigegeben. Wie I. Morris anhand von Analysen der
Gräberfelder von Palaepaphos-Skales und Lefkandi gezeigt hat, waren eiserne Schmuckgegenstände in
Gräbern der Stufe CG I bzw. in MPG/LPG außerordentlich beliebt – sie werden für einen begrenzten
Zeitraum sogar häufiger als Stücke aus Bronze (Morris 1989, 510 Tab. 5; 511 Abb. 3). So sind in
Palaepaphos-Skales (CG I) neun Schmuckgegenstände aus Bronze und 59 aus Eisen, während sich
das Zahlenverhältnis in CG II (ca. 950–850 v. Chr.) mit 17 bronzenen zu lediglich vier eisernen
Schmuckstücken wieder umkehrt. Nach Morris zeigt die auffällige Verwendung von Eisen für
Schmuckgegenstände, dass das neue Metall für einen bestimmten Zeitraum eingesetzt wurde, um den
Status der Verstorbenen zur Schau zu stellen.
Morris ist also der Auffassung, dass Eisen in diesen frühen Phasen (bis CG I bzw. MPG/LPG)
zunächst zur Produktion von Prestigegütern verwendet wurde und erst danach an Bedeutung für die
allgemeine Wirtschaft gewann. Um die Einführung der neuen Technologie zu erläutern, vergleicht er
zwei mögliche Interpretationen (Morris 1989). Nach A. M. Snodgrass („Circulation model“) hat der
Untergang des Fernhandels ab dem 12. Jahrhundert v. Chr. zu einer Verknappung von Bronze (vor
allem Zinn) geführt, was die Entwicklung einer auf Eisen basierten Wirtschaft hervorrief. Nach dem
„Deposition model“ von Morris dagegen hatte Eisen als neues Metall einen Prestige-Status inne und
wurde genau aus diesem Grund bevorzugt in Gräbern beigegeben. Die Produktion von Eisen wurde von
der gesellschaftlichen Elite kontrolliert und deswegen war das neue Metall nicht allgemein zugänglich.
Morris fasst seine Argumentation folgendermaßen zusammen: „The material is consistent with the
theory that iron drove bronze from central Aegean graves between 1025 and 950 as part of the rise of a
new social structure, and less consistent with the idea that a decline in trade is a sufficient explanation.
The circulation model by itself does not account for the patterns. … I have proposed a prestige economy,

70
Montet 1951, 80; Taf. 53; Grajetzki 2003, 98.
71
Popham u.a. 1993.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 19

with iron monopolized by elites and circulated as gifts among them. … Iron moved around in a very
restricted sphere of exchange, divorced from everyday activity, but it was that sphere which had the
greatest influence on the creation of the archaeological record” (Morris 1989, 513-515).
Ausgangspunkt von Morris‘ Überlegungen sind seine quellenkritischen Bemerkungen zu den
Fundumständen der Eisengegenstände aus der submykenischen und protogeometrischen Ägäis, die in ihrer
überwältigenden Mehrheit aus Gräbern stammen. So spiegelt das Vorkommen von Eisenbeigaben zunächst
Änderungen in den Grabsitten (“the choices of actors creating the material record”) und nicht unmittelbar die
tatsächlichen Produktionsverhältnisse wider. Vor diesem Hintergrund ist ein Vergleich der Fundstatistiken
aus der Ägäis etwa mit den Zahlen von Eisengegenständen aus den Siedlungen der südlichen Levante
mit erheblichen Problemen behaftet. Die Mechanismen, die zur archäologischen Fundsituation führten,
sind in den zwei Räumen völlig verschieden – in einem Fall überwiegen die Siedlungsfunde, im anderen
die Grabbeigaben. Trotzdem scheinen gerade die Unterschiede im Status von Eisen in den behandelten
Regionen – Israel, Zypern, Ägäis – durchaus signifikant. In Zypern und der Ägäis hatten eiserne Waffen,
Geräte und Schmuckgegenstände im 12., 11. und 10. Jahrhundert v. Chr. offensichtlich eine besondere
symbolische Bedeutung. Dagegen scheint die Wahrnehmung des neuen Metalls in der südlichen Levante
weniger eindeutig. Während die Messer mit Elfenbeingriff, die besonders im Philistergebiet häufiger
auftreten, als Prestigegüter interpretiert werden könnten, treten weiter im Osten die zahlreichen eisernen
Schmuckringe in Grabzusammenhängen auf, die kaum zur Elite gerechnet werden können.

Der westliche und zentrale Balkan

Für die westlichen und zentralen Balkanländer (Albanien, Montenegro, Kroatien, Slowenien bzw.
Serbien, Kosovo, Republik Makedonien) stehen nur für manche Regionen zusammenfassende Studien
zur Verfügung: Kukoč – Čelhar (2009) für das liburnische Gebiet Westkroatiens, Trampuž Orel
(2012) für Slowenien, Čović (1980) für Bosnien und Stojić (2002; 2006) für Serbien72. Ansonsten
fehlen umfassende Analysen, sodass ich mich teilweise auf Fallbeispiele beschränken muss.
In der Literatur herrscht allgemeine Übereinstimmung, dass die Verwendung von Eisen in Albanien
im 11. Jahrhundert v. Chr. begann73. Dies wurde durch die Arbeiten von J. Papadopoulos bestätigt, der
zwischen 2004 und 2007 einen bedeutenden Grabhügel bei Lofkënd (Bez. Mallakastër) ausgegraben
hat74. Eiserne Gegenstände treten erst während Phase II des Grabhügels auf, unter anderem handelt es
sich um Pfeilspitzen, eine Nadel, röhrenförmige Perlen und in Schlaufen gedrehte Drähte75. In Phase
III kamen eine Lanzenspitze und ein Messer hinzu76 (Abb. 4). Anhand von 14C-Analysen von Proben
aus den Gräbern XXIII und XLV werden die Stufen II und III in das 11. und 10. Jahrhundert v. Chr.
datiert. Diese chronologische Zuordnung der Gräber wird ferner durch die röhrenförmigen Eisenperlen
unterstützt, da ihre Form bestimmten Bernsteinperlen vom Typ Tiryns ähnelt77.
72
Für Ihre hilfsbereite Unterstützung bei den Recherchen zu den Funden des westlichen und zentralen Balkanraums
bin ich Frau Dr. S. Pabst (Marburg) sehr dankbar.
73
Z. B. Prendi 1975, 113; 1976, 157; 1982, 225 ff.
74
Papadopoulos 2010, 247; Papadopoulos u. a. 2014, 120; 574.
75
Gräber der Phase II mit Eisengegenständen: XXI, XXIII, XXVIII, XXXII. – Die in Schlaufen gedrehten Drähte
aus mehreren Gräbern stammen vermutlich von den Bügeln von Bogenfibeln; vgl. Savella 2015, Taf. 37, 266-
275.
76
Gräber der Phase III mit Eisengegenständen: XXXIV, XXXV, XXXVIII, XLIV, XLV, XLVIII, L. – Nach der
charakteristischen Brillenfibel zu urteilen, gehört Grab LVIII vermutlich ebenfalls zu den frühen Gräbern mit
Eisenbeigaben; zur Brillenfibel siehe Pabst 2012, 109 f. (Typ Maribor).
77
Für die Typologie der Perlen vom Typ Tiryns siehe Negroni Catacchio 1999 (Typ Tiryns, Variante b).
Siehe beispielsweise Privlaka (Kreis Zadar, Kroatien), Grab 78 (Batović 1983, Taf. 44, 20). – Für ähnliche
röhrenförmige Perlen aus Bronze, siehe Verdelis 1963, 44 Abb. 14 (Geometrisch).
20 Christopher Pare

2 3

5 6

7
0 5 cm
1

Abb. 4. Frühe Eisenfunde aus Lofkënd, Albanien, Phase II-III (nach Papadopoulos u.a. 2014).

Ein Eisenmesser mit Bronzenieten sowie eine eiserne Pinzette wurden einem Grab von Kakavijë
(Kreis Gjirokastër) beigegeben, aus dem außerdem ein bronzenes Kurzschwert stammt78. Das Schwert
weist auf eine Datierung in das 11. oder 10. Jahrhundert v. Chr. hin79.
Ein Eisenmesser aus Patos, Grab 75 (Kreis Fier), ist ein besonders interessantes frühes Stück, das
weiterführende Fragen aufwirft80 (Abb. 5, 4). Das Messer hat eine Griffzunge mit Nieten für organische
Griffplatten. Den Abschluss des Griffs bildet ein scheibenförmiger Knauf. Die Klinge biegt zur Spitze
hin etwas nach unten und ist außergewöhnlich lang. Der Form nach ist das Messer mit den Beispielen
mit scheiben- oder ringförmigem Griffabschluss verwandt, die vor allem im östlichen Mittelmeerraum
am Beginn der Eisenzeit gut bekannt und mehrheitlich aus Eisen hergestellt sind, wie z.B. aus Tel Miqne
(Abb. 5, 3), Tell Qasile, Megiddo usw. 81 (siehe oben). Bronzene Exemplare mit ringförmigem Griffende
sind z. B. aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts v. Chr. aus Ialysos (Rhodos) und Enkomi (Zypern)
sowie aus Roca Vecchia (Prov. Lecce) aus einem Fundkontext am Übergang von Bronzo Recente/Finale
bekannt82. Das bimetallische Messer von Kouvarás in Nordwestgriechenland (Ätolien-Akarnanien),
mit Klinge aus Eisen, Griffzunge aus Bronze und fächerförmigem Ringgriff aus Elfenbein, ist für die
Interpretation dieser interessanten Fundgruppe entscheidend83. Das Messer stammt aus einem sehr
reichen Körpergrab des 11. Jahrhunderts v. Chr. Unter den Grabbeigaben befanden sich außer dem

78
Prendi – Budina 1970, 64; Taf. 2, 1.8-10; Kilian-Dirlmeier 1993, 96, Nr. 234; Taf. 35, 234.
79
Für eine Diskussion solcher Schwerter siehe Kilian-Dirlmeier 1993, 100; Pabst 2013, 109 ff. und Abb. 4.
80
Korkuti 1981, 27 f.; Taf. 8, V.75; 17, 2.
81
Im Falle des Messers von Patos ist eine verlässliche Datierung leider unmöglich. Nach den genannten
Vergleichsstücken wäre eine Einordnung im späten 12. oder 11. Jahrhundert v. Chr. plausibel.
82
Benzi 2009; Courtois 1984, 26 Abb. 8, 13; Pagliara u.a. 2008, 247; 258; 267; 264 Abb. 15, B.V.2.
83
Stavropoulou-Gatsi u.a. 2012, 255 f.; 255 Abb. 8. – Der Autor ist Herrn Dr. R. Jung (Wien) für seine
freundliche Hilfe bei der Übersetzung dieses Textes sehr dankbar.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 21

2
0 5 cm

Abb. 5. Messer mit Ring- oder Scheibenknauf: 1 Bimetallisches Messer aus Thasos, Griechenland (nach
Koukouli-Chrysanthaki 1992, Taf. 109, 55). – 2 Bronzemesser aus Hordeevka, Ukraine, Hgl. 38 (nach
Berezanskaja – Kločko 1998, Taf. 80, 1). – 3 Eisenmesser mit Elfenbeingriff aus Tell Miqne/Ekron, Israel (nach
Dothan 2002, 15 Abb. 13). – 4 Eisenmesser aus Patos, Albanien, Grab 75 (nach Korkuti 1981, 45 Taf. 8, V.75).

Messer zwei Bronzeschwerter, eine bronzene Lanzenspitze, zwei Beinschienen, ein Dreifuß-Lebes und
eine golden Kylix. Nach den Ausführungen von M. Stavropoulou-Gatsi, R. Jung und M. Mehofer findet
die Form des Elfenbeingriffs enge Vergleiche in Italien auf Bronzemesser vom Typ Matrei, die in der
östlichen Po-Ebene – u.a. vermutlich in Frattesina (Prov. Rovigo) – hergestellt wurden84. Anscheinend
fungierten die italischen Bronzemesser vom Typ Matrei und Scoglio del Tonno als Vorbilder für die
Ringgriffmesser des östlichen Mittelmeerraums85. Verwandt mit dieser Gruppe von Messern sind ferner
zwei bimetallische Beispiele (mit eiserner Klinge und bronzenem Griff) aus Thasos in der nördlichen
Ägäis86 (Abb. 5, 1). Sie sind zwar kleiner als die „klassischen“ Vertreter, können jedoch m. E. als lokale
Imitationen gelten, bei denen die für Thasos neue Eisentechnologie zur Anwendung kam. Als letztes
Exemplar der Messer mit scheiben- oder ringförmigem Griffabschluss soll schließlich das bronzene
Stück aus Hordeevka, Hügel 38, in der Ukraine genannt werden87 (Abb. 5, 2). Das Grab wird von C.
Metzner-Nebelsick (2005) in die Phase II der Nekropole, d. h. zwischen 1150/1100 und dem 10.
Jahrhundert v. Chr., datiert. Unter den Grabbeigaben von Hgl. 38 befinden sich neben Goldspiralen auch
eine große Zahl von Bernsteinperlen, unter denen sowohl der Typ Tiryns als auch der Typ Allumiere
vertreten sind.

84
Die Ringgriffe aus Le Sparne (bei Poggio Buco, Prov. Grosseto) und Frattesina wurden aus Elfenbein angefertigt.
85
Stavropoulou-Gatsi u.a. 2012, 255 f.
86
Nach C. Koukouli-Chrysanthaki wird Grab T18.IIB (D) der Stufe Thasos IB zugeordnet (entspricht LH IIIC1
bzw. 1180-1100 v. Chr.); Grab K5B.IIB (R) gehört der Stufe Thasos IIA (entspricht LH IIIC2 bzw. 1100-1050
v. Chr.). Siehe Koukouli-Chrysanthaki 1992, 407 Abb. 91, VI/1-2; Taf. 39; 109.
87
Berezanskaja – Kločko 1998, Taf. 80, 1. – Die Grabhügelnekropole von Hordeevka liegt am südlichen
Bug im Vinnytsja Oblast. Die Bedeutung des südlichen Bug (griechisch: Hypanis) als Handelsweg wird durch
die Gründung der milesischen Kolonie Olbia an der Flussmündung betont. – Die Eisenfunde von Hordeevka
werden unten eingehend behandelt.
22 Christopher Pare

Die genannten Messer sind für unser Thema von erheblicher Bedeutung, weil sie es erlauben, sich
teilweise überschneidende Austauschsysteme zu erkennen, die u.a. von Nordostitalien bis zur Ägäis, dem
Schwarzen Meer und sogar bis Palästina reichen. Es ist zu vermuten, dass auch frühe Eisengegenstände
bzw. technologische Kenntnisse der Eisengewinnung im Rahmen solcher Austauschsphären in den
zentralen Mittelmeerraum und vielleicht in den Raum nördlich des Schwarzen Meers vermittelt wurden.
Einige Bronzedolche bzw. -schwerter aus dem westlichen und zentralen Balkanraum besitzen
eiserne Nieten und stellen vermutlich ein Entwicklungsstadium dar, in dem Eisen zwar bekannt und
verwendet wurde, allerdings noch nicht für große Gegenstände. Sie stammen aus Duškovci in Serbien,
Vajzë (Kreis Vlorë) in Albanien, Sivec (Prilep) in Makedonien und Vrana (Kreis Zadar) in Kroatien88.
Wie A. Harding richtig betont, kann das Kurzschwert von Duškovci sehr wahrscheinlich zur älteren
Mittelbronzezeit gerechnet werden (Harding 1995, 14). In diesem Fall war die bronzene Knaufplatte
mit einem Eisenstift befestigt. Somit stellt dieses Stück einen der ältesten Eisenfunde Europas dar. Da
der Eisenstift in den organischen Griff des Schwertes geschlagen wurde, war er beim ursprünglichen
Gebrauch praktisch unsichtbar. Es könnte sein, dass in diesem Fall das Eisen zufällig bei der
Kupferverhüttung gewonnen wurde, und noch keine allgemein anerkannte Anwendung gefunden hatte.
Die restlichen drei Schwerter besitzen eiserne Nieten, die zur Befestigung der organischen Griffschalen
dienten. Das Schwert von Vrana ist ein Vertreter des Typs Stätzling und kann ungefähr in die zweite
Hälfte des 12. oder die erste Hälfte des 11. Jahrhunderts v. Chr. datiert werden89. Die Waffe von Vajzë
gehört zum Typ Barç90 (11./10. Jahrhunderts v. Chr.). D. Mitrevski ist der Auffassung, dass die Nieten
des Schwertes von Sivec die einzigen Eisenfunde vor dem 10. Jahrhundert v. Chr. in der Republik
Makedonien darstellen (Mitrevski 1997, 242). Das Bronzeschwert von Sivec wird von A. Harding und
S. Pabst typologisch mit den ältesten Eisenschwertern aus Vergina verglichen, die sich zeitlich mit der
protogeometrischen Periode in Euböa und Attika decken91. Ein bimetallisches Schwert mit Bronzegriff
und Eisenklinge aus dem Gräberfeld von Psar92 (Kreis Kolonjë), leider ohne weitere Beifunde, besitzt
ein gutes Vergleichsstück in Kalabrien und wird unten zusammen mit den süditalischen bimetallischen
Schwertern diskutiert.
Bis auf die Nieten des Schwertes von Vrana fehlen frühe Eisenfunde entlang der kroatischen
Adriaküste93. Die Ärmchenbeile vom Typ II1 und Typ III1D1 (nach A. Wesse 1990) vom Sinjsko
polje (Cetina-Tal, Bez. Split-Dalmatien) bzw. Pećina na Gradini bei Premantura (Istrien) sind mögliche
Ausnahmen94. C. Mihovilić hat das Stück aus Istrien mit einem Eisenbeil des 12. Jahrhunderts v. Chr. von
Troja verglichen95. Doch sind treffende Parallelen auch aus jüngeren Zusammenhängen bekannt, wie aus
Athen (Spätprotogeometrisch) und Lefkandi (Subprotogeometrisch I), und Beispiele aus Zentralanatolien
sollen sogar aus Schichten des 7. Jahrhunderts v. Chr. stammen96. Für die zwei Ärmchenbeile bei Sinj,
aus Mali Drinić und Dugiš, sind wieder sowohl frühe Vergleichsstücke (Lefkandi, zweite Hälfte des 10.
88
Kilian-Dirlmeier 1993, 98 Nr. 252; Taf. 38, 252; Harding 1995, 14 Nr. 9; 51 Nr. 179; 55 Nr. 189; Taf. 1, 9;
21, 179; 22, 189.
89
Siehe z. B. Pabst 2013, 106 ff.
90
Ebd.
91
Harding 1995, 55; Pabst 2009, 21 ff.; 57 Abb. 6, 2; Bräuning – Kilian-Dirlmeier 2013, 30 ff.
92
Aliu 1995, 139; 143 Taf. 4, 31.
93
Bimetallische Schmuckgegenstände treten sowohl in Liburnien als auch in Istrien im 8. Jahrhundert v. Chr. auf;
siehe Kukoč – Čelhar 2009, 93 f.
94
Milošević 2002, 252; 264 Taf. 1, 2; Mihovilić 2002, 9 f.; 2007, 344; Taf. 87, j2.
95
Mihovilić 2007, 344; Becks – Thumm 2001, 421 Abb. 482.
96
Wesse 1990, 147; 168. – Das Ärmchenbeil aus Pećina na Gradini hat eine Länge von 13,3 cm (freundl.
Mitteilung C. Mihovilić, Pula), das Exemplar aus Troja ist 15 cm lang (freundl. Mitteilung D. Thumm-Dograyan,
Tübingen). – Das Beil vom Typ III1D1 von Anchialos (Sindos) lässt sich nicht sicher datieren, obwohl eine
Stellung um die Mitte des 8. Jahrhunderts v. Chr. wahrscheinlich ist (freundl. Mitteilung S. Gimatzidis, Wien).
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 23

Jahrhunderts v. Chr.) als auch jüngere (Krivodol, Rujište, 8. Jahrhundert v. Chr.) bekannt97. Die genaue
Datierung dieser drei Ärmchenbeile ist also – in Ermangelung datierender Beifunde – unmöglich. Es ist
jedoch interessant, dass alle drei Beile ägäische Formen darstellen – sie könnten sogar Importe aus der
Ägäis sein.
Die Einführung des Eisens in Slowenien wurde kürzlich von N. Trampuž Orel behandelt (2012).
Die Autorin kommt zum Schluss, dass die ältesten Eisenfunde aus dem westlichen Teil des Landes, der
Karst/Soča-Region, stammen. Es handelt sich um drei Gräber, die zwischen der zweiten Hälfte des 11.
und dem 10. Jahrhundert v. Chr. datieren, aus Tolmin und Brežec pri Divači98. Aus Tolmin, Grab 417,
Brežec, Grab 272, und Matavun handelt es sich um Eisenmesser99. Ferner stammt aus Brežec, Grab 158,
ein außergewöhnliches bimetallisches Beil, bei dem die mit Rippen verzierte bronzene Tülle über die
eiserne Klinge angegossen wurde (Ruaro Loseri 1977). Aus dem Grab stammen ferner ein bronzenes
Griffzungenmesser und eine Bronzenadel mit verdicktem, tordiertem Hals100. In diesem Fall scheint
eine Datierung in die zweite Hälfte des 10. Jahrhunderts v. Chr. angebracht101.
Aus dem Karst/Soča-Gebiet stammt ferner das bekannte eiserne Griffzungenschwert von der „Mušja
jama“ bei Škocjan (Abb. 6, 6). Der Fundzusammenhang, ein Weihefund in einer Höhle, erlaubt keine
nähere Datierung102. Aber das Schwert besitzt in der Ägäis Parallelen aus Gräbern der zweiten Hälfte
des 10. und der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts v. Chr. wie z. B. aus Athen, Lefkandi und Vergina (siehe
z.B. Abb. 6, 4); doch auch weit im Norden, genauer gesagt aus Brno-Obřany, Grab 169, in Mähren,
stammt ein Vergleichsstück103 (Abb. 6, 5). Eine den ägäischen Grabfunden entsprechende Datierung für
das Schwert aus der „Mušja jama“ scheint angebracht.
Eisen wurde in Slowenien erst während des sogenannten „Eisenhorizonts“ populär, als es besonders
häufig für Schmuckgegenstände eingesetzt wurde104. Bisher wurde der „Eisenhorizont“ ungefähr in das
8. Jahrhundert v. Chr. datiert, anhand von 14C-Analysen wird seit kurzem ein früherer Beginn bereits
während der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts v. Chr. erwogen105. J. Dular (2013, 118 f.) schreibt,
97
Pare 2015, 283; 312 Abb. 13, A.
98
Siehe auch Teržan 1995, 360 f.; 2002, 86 f.; 92. – Ein drittes eisernes Messer von Matavun bei Brežec wird von
E. Borgna und E. Montagnari Kokelj (1999, 138) erwähnt. – Die aus schweizerischen Seeufersiedlungen
stammenden Vergleiche für die Nadel mit bikonischem Kopf aus Tolmin, Grab 417, deuten auf eine Datierung
ins 10. Jahrhundert v. Chr. hin (Rychner-Faraggi 1993, 48 f.; Speck 2004, 29 f.). – Nach S. Pabst gehört die
Brillenfibel aus Brežec, Grab 272, sehr wahrscheinlich zum Typ Metaponto, für den sie eine Datierung in das
11. oder 10. Jahrhundert v. Chr. vorschlägt (Pabst 2012, 30 ff.).
99
Svoljšak – Pogačnik 2001, Taf. 82; Ruaro Loseri 1977.
100
Ruaro Loseri 1977, 92; Taf. 16, T.158; 33, T.158.
101
Für das Beil siehe Vergleiche aus Velika Gorica, Grab 7/1908 (Starè 1957, Y7, 2), Románd (Řihovský 1983,
Taf. 32, 7) und Haslau-Regelsbrunn (Mayer 1977, Taf. 80, 1114; 81, 1115). Zur Nadel, siehe besser erhaltene
Beispiele aus Škocjan (Szombathy 1937, 158 Abb. 137-138) und Dobova, Grab 411 (Starè 1975, Taf. 59, 3).
Siehe ferner die ähnliche Nadel aus Brežec, Grab 124/125 (Ruaro Loseri 1977, 82 f.; Taf. 10, T.124 und T.125;
für die chronologische Einordnung des Schwertes vgl. Pare 2008, 88 Abb. 5.9, A). Für das Griffzungenmesser
vom Typ Fontanella/Vadena siehe z. B. De Marinis (1999, 530 ff. Abb. 13) sowie das Exemplar aus Velika
Gorica, Grab 1/1911 (Starè 1957, Y6b, 3).
102
Teržan 1990, 61 Abb. 8, 3; Frelih 1992, 84 Abb. 7, 1; 86 Abb. 8, 1. – Von Bedeutung sind ferner die zehn
eisernen Lanzenspitzen aus der „Mušja jama“. Allerdings erlaubt ihre einfache Form keine präzise Datierung.
Siehe Szombathy 1937, 141 Abb. 41-45.
103
Siehe Beispielsweise: Kilian-Dirlmeier 1993, Nr. 275; 278; 280; 316; 320; 321; 360; 361; 363; Lemos 2002,
119 Abb. 4, 1.5; Mitrevski 1997, 116 Abb. 30, v-g (Milci-Gevgelija). Für verwandte Bronzeschwerter („Typ
Celldömölk“) siehe Harding 1995, Nr. 195; 195A; Kilian-Dirlmeier 1993, Nr. 235; 236; 264; Kemenczei
1988, Nr. 370. – Für Brno-Obřany siehe Stegmann-Rajtár 1986, 444 Taf. 2, 1. – Für eine Diskussion dieser
Schwerter siehe Pabst 2009, 22 ff.; 56 f. Abb. 6.
104
Gabrovec 1973, 371 f.; Teržan – Trampuž 1973, 437 f.; Trampuž Orel 2012, 21 ff.
105
Teržan – Črešnar 2014, 698 ff.; 706 ff.; 710 Abb. 37.
24 Christopher Pare

dass Eisenfunde in Mittel- und Ostslowenien erst mit dem Beginn


der Eisenzeit – d. h. im 8. Jahrhundert v. Chr. – in Erscheinung
treten. Zur frühen Hallstattzeit gehört beispielsweise das Grab 1
von Ptuj, Ulica Viktorina Ptujskega, mit Dolch und Tüllenbeil
aus Eisen106. Das bimetallische Schwert von Črnomelj, Hügel 8,
Grab 2, stellt keine Ausnahme dar107. Die Beifunde, vor allem der
apulische Krater, legen eine Zeitstellung um 700 v. Chr. nahe108.
Der Beginn der Eisenverwendung in Nordkroatien wird
von D. Ložnjak-Dizdar (2004, 29) ins 8. oder frühestens ins
9. Jahrhundert v. Chr. gesetzt. Die eiserne Knotenfibel mit
dreieckigem Fuß aus Vukovar, Lijeva bara, Grab 75, ist mit
Tongefäßen vergesellschaftet, die von C. Metzner-Nebelsick
(2002, 178; 413) dem Keramik-Horizont II der Daljer-Gruppe,
also ungefähr dem 9. Jahrhundert v. Chr., zugeordnet werden. 1 2 3

Der Depotfund von Šarengrad, der vielleicht um 800 v. Chr.


niedergelegt wurde, gehört ebenfalls zu den ältesten Komplexen
mit Eisengegenständen in dieser Region (Vinski-Gasperini
1973, Taf. 130, B; 131).
Die Verarbeitung von Eisen in Bosnien-Herzegowina begann
anscheinend etwas früher als in den zuletzt besprochenen Gebieten.
Ausgrabungen in mehreren Siedlungen haben Eisengegenstände
(vor allem Messer) und -schlacken aus Schichten des 9., 8. und
7. Jahrhunderts v. Chr. aufgedeckt109: Vis bei Derventa (Schicht
II und I), Kopilo bei Zenica, Zecovi bei Prijedor (Schicht II),
Pod bei Bugojno (Schicht C) und Velika Gradina bei Varvara110.
Die Befunde von Kopilo (vermutlich 9. Jahrhundert v. Chr.) und
von Vis (vielleicht frühes 8. Jahrhundert v. Chr.) gehören zu den
ältesten Belegen für die Eisenverarbeitung (Čović 1980, 74). In 4 5 6
seiner Monographie zur jüngeren Bronze- und älteren Eisenzeit
in Bosnien hat M. Gavranović (2011) diese Siedlungsfunde Abb. 6. Eiserne Griffzungenschwerter:
gründlich dokumentiert. 1 Orlova Čuka, Republik Makedonien.
Frühe Schmuckbestandteile und ein Messer aus Eisen sind – 2 „Bulgarien“. – 3 Tilişca,
außerdem aus Hügelgräbern auf der Glasinac-Hochebene in Siebenbürgen. – 4 Lefkandi, Euböa,
Toumba Pyre 8. – 5 Brno Obřany,
Südostbosnien bekannt111. Während B. Čović diese Grabfunde Mähren. – 6 Škocjan, Slowenien. – 3
der Stufe Glasinac IIIc2, also dem 10. oder 9. Jahrhundert v. Chr. nach Vulpe 1990, Taf. 19, 99A; sonst
zuordnet, habe ich für eine Datierung in den Zeitraum 950/920- nach Pare 2015, 311 Abb. 12. –
800 v. Chr. argumentiert (Pare 1998, 333 ff.). Nach wie vor Verschiedene Maßstäbe.

106
Dular – Lubšina Tušek 2014.
107
Harding 1995, 85 Nr. 263A; Taf. 35, 263A; Frelih 1992, 86 Abb. 8, 2; 87 Abb. 9, 2.
108
Vgl. Reva bei Dobrnič, Hgl. 22, Grab 1: Parzinger 1989, Taf. 43, 2. Siehe auch Turk – Murgelj 2010, 170
Abb. 12 (Verbreitungskarte); Škvor Jernejčić 2011, 206 Anm. 113; 209 f. (Chronologie).
109
Čović 1980, 74 f.; 1983, 451; 1984, 139; 1987, 515.
110
Die von Čović (1980, 74) erwähnten Eisenschlacken von Velika Gradina stammen vermutlich aus eisenzeitlichen
Fundschichten (freundliche Mitteilung M. Gavranović; siehe Gavranović 2011, Taf. 82, 5-7).
111
Čović 1980, 75 f.; 78; 1999, 83.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 25

halte ich den Beginn der Eisenmetallurgie in Bosnien erst im 9.


Jahrhundert v. Chr. für wahrscheinlich112.
Das eiserne Tüllenbeil aus dem Depotfund von Grapska
in Nordostbosnien113 könnte als ein weiteres Indiz für eine
Eisenverwendung im 9. Jahrhundert v. Chr. gelten, doch ist die
Zugehörigkeit des Beils zum Hortfund unsicher. Schließlich wurden
von B. Čović zwei Gussbrocken mit einem Eisengehalt von 8,98
% bzw. 9,70 % aus dem Depot der Depotfundstufe V von Osredak
als Beleg für die lokale Eisengewinnung in Nordwestbosnien
angesehen114. Allerdings sind Gusskuchen mit ähnlich hohen
Eisenanteilen auch aus deutlich älteren Depotfunden bekannt115. Abb. 7. Bronzenes Tüllenbeil und
Es ist davon auszugehen, dass in solchen Fällen eisenhaltige eisernes Ärmchenbeil von Leskovac,
„Hisar“, Serbien (nach Stojić 2010,
Kupfererze eher zufällig verhüttet wurden. Zurzeit existieren
501 Abb. 24; 26). – Verschiedene
m. E. also keine sicheren Belege für die Verwendung von Eisen in Maßstäbe.
Bosnien-Herzegowina vor dem 9. Jahrhundert v. Chr.
Wie oben erwähnt, ist der Eisenstift im Dolch von Duškovci
(Westserbien) der älteste bisher bekannte Eisenfund im gesamten westlichen und zentralen Balkanraum116.
Ansonsten treten Eisenfunde in Serbien erst mit einem erheblichen zeitlichen Abstand auf. Zu den
ältesten Belegen für die Verwendung von Eisen in diesem Raum gehören evtl. zwei Ärmchenbeile
aus Siedlungsbefunden. Bei den Ausgrabungen von M. Stojić in Leskovac „Hisar“ kam ein eisernes
Ärmchenbeil zusammen mit einem bronzenen Tüllenbeil zum Vorschein117 (Abb. 7). Das Tüllenbeil lässt
sich einer bekannten Beilvariante mit Parabelzier unter Horizontalrippen zuordnen. Vergleichsstücke
aus Serbien, Ungarn und Rumänien zeigen, dass diese Art von Tüllenbeil sowohl in Depotfundstufe
IV als auch V (Ha B1-3) verwendet wurde118. Das eiserne Ärmchenbeil aus Leskovac besitzt einen
relativ langen Schaftteil und ähnelt dadurch den ägäischen, vorderasiatischen und nordkaukasischen
Ärmchenbeilen aus Bronze, die um die letzte vorchristliche Jahrtausendwende datieren119. Das zweite
Ärmchenbeil, das möglichweise zu den ältesten Eisenfunden Südosteuropas zu zählen ist, stammt von der
Insula Banului an der rumänisch-serbischen Grenze (Gura Văii, jud. Mehedinţi) und lässt sich ebenfalls
mit bronzenen Vorformen aus Anatolien und der Ägäis vergleichen120. A. Wesse ordnet das rumänische
Exemplar ihrem Typ II1 der eisernen Ärmchenbeile zu (Wesse 1990, Taf. 23, 180). Ähnliche Eisenbeile
sind aus einigen Gräbern der zweiten Hälfte des 10. bzw. der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts v. Chr.

112
M. Gavranović bezweifelt die Geschlossenheit der genannten Gräber (Loznik, Hgl. II; Taline, Hgl. XIX/4;
Taline, Hgl. XX/2; Vrlazje, Hgl. IV/2) (persönliche Mitteilung). Der Autor ist Herrn Dr. M. Gavranović (Wien)
für seine großzügige Hilfsbereitschaft sehr dankbar.
113
Čović 1980, 73; König 2004, 153 ff.; 198 f. Nr. 10; Taf. 78, 12.
114
Čović 1980, 72 f.; 1984, 135; siehe auch König 2004, 153.
115
Siehe z. B. Zagreb-Dežmanov Prolaz und Pustakovec: Karavanić 2009, 76.
116
M. Stojić (2002; 2006) hat einige weitere problematische Eisenfunde diskutiert und jeweils für eine Datierung
in die jüngere Bronzezeit argumentiert (Fibel aus Gornja Stražava, Ärmchenbeil aus Rajkinac, Eisenoxid aus
Stari Kostolac, Nadel von Leskovac „Hisar“). Wie Untersuchungen italischer Funde gezeigt haben, sind die
eisenhaltigen Krusten auch im Falle des Depotfunds von Stari Kostolac sehr wahrscheinlich auf natürliche
Erosionsprozesse zurückzuführen (vgl. Delpino u.a.. 2004). Die übrigen Artefakte (Fibel, Beil, Nadel) datieren
wohl frühestens in die entwickelte Eisenzeit.
117
Stojić 2010, 490; 501 Abb. 24; 26.
118
Siehe Boroffka – Ridiche 2005, 202 Abb. 8, Var. E/3-4; Kemenczei 2005, 76 Var. F; Rezi 2012, 52 f.;
Gavranović – Kapuran 2014, 38 f.; Taf. II, 7.
119
Wesse 1990 – Typ IIIA1, IIIE2, IIIF.
120
Typen IIA, IIIA1 und IIIF nach A. Wesse; siehe z. B. Wesse 1990, Nr. 380; 381; 393; 395; 414; 458.
26 Christopher Pare

aus Lefkandi sowie aus serbischen und bulgarischen Depotfunden des 8. Jahrhunderts v. Chr. bekannt121.
Leider ist der Fundzusammenhang des Beils von der Insula Banului nicht umfassend veröffentlicht122.
Auf dieser Grundlage kann das Ärmchenbeil von der Insula Banului also m. E. nicht genau datiert
werden, eine Stellung zwischen dem 10. und 8. Jahrhundert v. Chr. ist jedoch sehr wahrscheinlich. Da
sich mithin beide eisernen Beile aus Leskovac bzw. von der Insula Banului einer präzisen Datierung
bislang entziehen, bleibt ihre Zuordnung zu den ältesten Eisenobjekten weiterhin problematisch.
In der serbischen Forschung wird der Beginn der Eisenverwendung gewöhnlich mit der Kalakača-
Keramikphase in Zusammenhang gebracht bzw. um die zweite Hälfte des 9. Jahrhunderts v. Chr.
datiert123. Nach dem gegenwärtigen Publikationsstand sind Eisenfunde erst aus einem entwickelten
Stadium der Kalakača-Phase bekannt, wie z. B. das Ärmchenbeil von der Gradina na Bosutu124 oder die
Fragmente eines Messerchens und von Ringschmuck aus Gruppengrab II der Siedlung von Gomolava125.
Vermutlich in denselben Zeitraum – d. h. in die zweite Hälfte des 9. Jahrhunderts oder um 800 v. Chr.
– gehören die ältesten Körperbestattungen in Grabhügeln, die mit eisernen Beigaben und Keramik
nach Kalakača-Art ausgestattet sind126 (Popović – Vukmanović 1998, 45 ff.). Ab der Basarabi-Phase
werden eiserne Artefakte in Serbien erstmals in großem Ausmaß genutzt – wie nicht nur Grabbeigaben,
sondern auch Funde aus Depots und Siedlungen zeigen (Popović – Vukmanović 1998, 45 ff.).
Vom westlichen und zentralen Balkanraum stammen schließlich drei bimetallische Dolche/Schwerter
aus Batina127 (Nordostkroatien), „Serbien“128 und Chauchitsa129 (Makedonien). Obwohl diese Waffen
mit frühen Vollgriffschwertern vom Typ Flörsheim und Lipovka verwandt zu sein scheinen130, wodurch
eine chronologische Stellung um die zweite Hälfte des 10. Jahrhunderts v. Chr. (Ha B2) denkbar wäre,
besitzen die Stücke aus „Serbien“ und Chauchitsa auch Parallelen mit Funden aus Brežec, Grab 136 und
165, die eine jüngere Datierung nahelegen131. Gründe für eine Datierung des Schwertes von Batina in
die frühe Hallstattzeit hat C. Metzner-Nebelsick (2002, 370) angeführt. Anscheinend sind diese drei
bimetallischen Waffen also erheblich jünger als die bimetallischen Schwerter und Dolche aus Albanien
und Süditalien, die unten thematisiert werden.
Wie aus der bisherigen Diskussion ersichtlich geworden ist, treten Eisenfunde in Albanien bereits ab
dem 11. Jahrhundert v. Chr. in Gräbern auf. Da die Eisenartefakte oft einen lokalen Charakter aufweisen,
ist eine eigenständige Eisenverarbeitung wahrscheinlich. Diese albanische Fundgruppe lässt sich nicht
nur durch ihre Nähe zu Griechenland, sondern auch zur Straße von Otranto erklären (vgl. Abb. 8). Die
Überquerung dieser Meerenge war für die vom östlichen Mittelmeerraum über Süditalien, Sizilien und

121
Lefkandi, Toumba Grab 39 (Spätprotogeometrisch); Toumba, Scheiterhaufen 13 (Subprotogeometrisch II). –
Siehe Popham – Lemos 1996, Taf. 48, 2; 128; 148, d. – Serbien und Bulgarien: Wesse 1990, 149 f.; 166 ff.
122
Zur Chronologie der Siedlung von Insula Banului, siehe z. B. die Bemerkungen von Hänsel 1976, 151 ff.;
Jevtić 1994, 129 ff.; Popović – Vukmanović 1998, 55.
123
Siehe z. B. Medović 1988, 432; 1994, 47; Vasić 1997, 141 f.; 342 ff.; Popović – Vukmanović 1998, 55 f.;
60 f.
124
Bauschicht II, siehe Medović – Medović 2010, 65 Abb. 57, 1; 300 f.; 312 ff. – Die von K. Dmitrović und M.
Ljuština (2008, 89 f.) erwähnten Eisenreste von Kalakača (Gemeinde Beška, okr. Srem [Syrmien]) stammen
nicht von einem Eisenartefakt, sondern sind auf geologische Prozesse zurückzuführen (freundl. Mitteilung M.
Jevtić, Belgrad).
125
Tasić 1976, 116 Abb. 59; 118 Abb. 76 und 82.
126
Siehe beispielsweise Mojsinje (Bez. Moravica) und Palilula bei Svrljig (Bez. Nišava): Nikitović u.a. 2002;
Filipović – Bulatović 2010.
127
Harding 1995, 84 Nr. 262; Taf. 35, 262; Metzner-Nebelsick 2002, Taf. 19, 1.
128
Harding 1995, 83 Nr. 257; Taf. 34, 257.
129
Kilian-Dirlmeier 1993, 129 Nr. 448; Taf. 58, 448.
130
Müller-Karpe 1961, Taf. 50, 4; 52, 1-5.
131
Mizzan 1994; Harding 1995, 81 Nr. 253-254; Ruari Loseri 1977, 6 Abb. 1-2; Taf. 12; 33.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 27

14

1 15 19 ?
?
16

17
18
? ?
20
2

21
22
23 25

4 6
24
26
5
? 7

8
9
10

Messer
12 Waffe / Beil
11 Eisenverarbeitung
13
Verschiedenes

Abb. 8. Eisenfunde des 12.-10. Jahrhunderts v. Chr. aus dem zentralen Mittelmeerraum: 1 Fratta Polesine. –
2 Colognole. – 3 Forchetta di Palano. – 4 Bidistili. – 5 Motrox ‘e Bois. – 6 Armento. – 7 Broglio di Trebisacce. –
8 Torre Galli. – 9 San Leo. – 10 Castellace. – 11 Monte Dessueri. – 12 Grammichele (Molino della Badia,
Madonna del Piano). – 13 Modica. – 14 Tolmin. – 15 Brežec, Matavun, Škocjan. – 16 Pećina na Gradini. –
17 Vrana. – 18 Dugiš, Mali Drinić. – 19 Bobda. – 20 Leskovac „Hisar“. – 21 Sivec. – 22 Patos. – 23 Lofkënd. –
24 Vajzë. – 25 Psar. – 26 Kakavijë.

die Iberische Halbinsel verlaufenden Seefahrtsrouten notwendig, wodurch Südwestalbanien Anschluss


an diese wichtige Ost-West-Achse fand. Kontakte mit fremden Reisenden ermöglichten den Zugang zu
neuen Technologien. Vor diesem Hintergrund werden die engen Beziehungen zwischen Albanien und
Süditalien, die zahlreiche Funde belegen, verständlich. Die Stücke aus dem kalabrischen Gräberfeld von
Castellace mit ihren Beziehungen nach Albanien wurden beispielsweise von M. Pacciarelli analysiert
(siehe unten) und die zweischleifigen Fibeln aus Albanien, die mit dem sizilischen Typ Cassibile
verwandt sind, bilden einen weiteren Hinweis für solche Kontakte132.

Bodinaku 1984, 57 Taf. 1, 1 (Patos, Grab 67); Papadopoulos u.a. 2014, 1016 Abb. 10.9-10 (Lofkënd).
132
28 Christopher Pare

Weiter nördlich sind Eisengegenstände des 11./10. Jahrhunderts v. Chr. entlang der östlichen
Adriaküste kaum vertreten. Die Ärmchenbeile aus dem Cetina-Tal in Dalmatien und von Pećina na
Gradini in Istrien sind keine sicheren Belege für die einheimische Eisengewinnung, da sie möglicherweise
Importe bzw. Geschenke aus der Ägäis, Anatolien oder dem Ostmittelmeerraum darstellen. Wie oben
erwähnt, lassen sich die genannten Beile leider nicht genau datieren.
Die kleine Fundkonzentration früher Eisenartefakte im Karst/Soča-Gebiet ist besonders interessant.
Auch dieser Raum liegt verkehrsgünstig, vor allem für den Zugang zu den Ostalpen. Vom Sočatal aus
ist das obere Save- und Gailtal über den Predilpass leicht erreichbar. Über diese Route hat vermutlich
Metall aus den Ostalpen oder Bernstein aus dem Baltikum den Caput Adriae erreicht. B. Teržan hat
gezeigt, dass diese Region schon im 11./10. Jahrhundert v. Chr. mit der Ägäis Kontakte aufgenommen
hatte, wie die Bogenfibeln mit zwei Bügelknoten oder einschleifige halbmondförmige Fibeln belegen133.
Anscheinend existierten Handelsrouten durch die Adria, die bis zum Karst/Soča-Raum reichten und das
frühe Auftreten des neuen Metalls erklären könnten.
Aus dem westlichen und zentralen Balkanraum sind – außer den Nieten der Dolche bzw. Schwerter
von Duškovci, Sivec, Vajzë und Vrana – ansonsten keine sicheren Eisenfunde aus der Zeit vor 900 v. Chr.
bekannt. Noch im 9. Jahrhundert v. Chr. sind Eisengegenstände ausgesprochen selten. Im 8. Jahrhundert
ändert sich die Lage: Nun wird Eisen überall auch für die Produktion von größeren Artefakten verwendet.
Eindrucksvoll sind die Eisenwaffen, die aus einer Reihe von Gräbern dieser Zeit bekannt sind, wie z. B.
aus Frög134 (Kärnten), Ptuj135 (Slowenien), Grepci136 (Westbosnien), Glasinac137 (Südostbosnien) oder
Balta Verde138 (Eisernes Tor, Oltenien). Angesichts der Tatsache, dass eiserne Waffen in Griechenland
schon während der protogeometrischen Periode weit verbreitet waren139, ist der zeitliche Abstand zu den
weiter nördlich gelegenen Regionen auffällig. Frühe Eisenschwerter des 10./9. Jahrhunderts v. Chr. sind
im Norden bis zur Republik Makedonien (Milci, Gevgelija; Orlova Čuka in Paionien [Abb. 6, 1]; Visoi,
Beranci in Pelagonien) bzw. bis nach Südostalbanien (Region von Kolonjë) überliefert140. Noch weiter
im Norden sind stattdessen nur noch Griffzungenschwerter aus Bronze bekannt.

Italien

Das Thema des frühen Eisens in Italien wurde in den letzten Jahrzehnten von mehreren Autoren umfassend
behandelt, sodass eine Übersicht zum aktuellen Forschungsstand verhältnismäßig leicht zu erbringen
ist. In mehreren Aufsätzen hat F. Delpino verschiedene Hinweise auf Eisen aus bronzezeitlichen
Fundzusammenhängen gesammelt (1988; 1990; 1993). Delpino und seine Kollegen konnten dann
anhand naturwissenschaftlicher Analysen zeigen, dass viele der angeblich frühen Belege von Eisen,
wie z.  B. Ablagerungen von Eisenoxiden auf bronzenen Gegenständen aus jungbronzezeitlichen
Depotfunden, doch von natürlichen Korrosionsprozessen stammen (Delpino u.a. 2004). Seit diesem
Forschungsbefund wurden potenzielle Belege für frühes Eisen viel kritischer behandelt. Regionale
Studien wurden für Sizilien von R. M. Albanese Procelli (1994; 2001) und für Sardinien von F. Lo

133
Teržan 1990; 1995, 360 f.; 2002, 96 ff. mit Karte 2.
134
Z. B. Hügel 70 (= Hgl. K), Grab 1: Tomedi 2002, Taf. 41-44 A.
135
Dular – Lubšina Tušek 2014.
136
Marijan 1995.
137
Z. B. Ilijak, Hgl. 20, Grab 1: Benac – Čović 1957, Taf. 3, 1-11.
138
Vulpe 1990, 106 ff.; Taf. 56 A.
139
Siehe z. B. Vergina (Makedonien): Bräuning – Kilian-Dirlmeier 2013, 30 ff.
140
Milci, Gevgelija, Grab 7 und 56: Georgiev 1983, 68 Abb. 6, D; Mitrevski 1991. – Orlova Čuka, Star
Karaorman, Gde. Štip: Kilian 1975, Taf. 44, 1. – Visoi, Beranci, Gde. Bitola: Kilian 1975, Taf. 60, 8. – Region
von Kolonjë: Aliu 1985, 279 Taf. 1, 10.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 29

Schiavo (1988a; 2005) verfasst. Zwei neuere Aufsätze von R. De Marinis (2004) und C. Giardino
(2005) sind maßgebende Übersichten und bilden die Grundlage für meine Zusammenfassung.
Mit einigen wenigen älteren Eisengegenständen aus der Zeit vor 1200 v. Chr. stellt Italien eine
Ausnahme im zentralen und westlichen Mittelmeerraum dar141. Die kleine, nur 15 mm lange „Ahle“
aus dem Kollektivgrab 21 des Gräberfelds von Selvicciola bei Ischia di Castro (Prov. Viterbo)
ist ein einzigartiges Stück, das sich schwer interpretieren lässt. Das Gräberfeld wurde sowohl
während der Kupferzeit (Rinaldone-Kultur) als auch der älteren Bronzezeit benutzt, was auch durch
Radiokarbondatierungen zwischen dem zweiten Viertel des 4. und dem Ende des 3. Jahrtausends v. Chr.
gestützt wird (Grazzi u.a. 2012). In dieser frühen Zeit sind Geräte aus Eisen eine Ausnahmeerscheinung
im zentralen Mittelmeerraum und ohne weitergehende naturwissenschaftliche Analysen lässt sich
nicht beurteilen, wie die „Ahle“ hergestellt wurde. Im Falle eines weiteren frühen Eisenobjektes, des
Fingerrings von Castelluccio di Noto, Grab 23 (Prov. Siracusa, Sizilien), welches spätestens in das
15. Jahrhundert v. Chr. datiert, kann man vermutlich davon ausgehen, dass es aus der Ägäis oder aus
dem östlichen Mittelmeerraum importiert wurde142. C. Giardino (2005, 496) ist der Meinung, dass der
Fingerring wohl aus meteoritischem Eisen besteht.
Die Eisenfunde aus Thapsos, Grab 48 (Priolo Gargallo, Prov. Siracusa), auf Sizilien und von der
Nuraghe Antigori (Sarroch, Prov. Cagliari) auf Sardinien waren mit mykenischer (LH IIIA) bzw.
zyprischer Keramik (LC II) vergesellschaftet. Die Interpretation dieser Stücke ist aufgrund ihrer unklaren
Funktion schwierig. In Thapsos beinhaltete das Grab zwei eiserne „Stäbe“ mit einer max. Länge von
9,5 cm. Bei dem Stück von der Nuraghe Antigori handelt es sich um ein 3 cm langes, halbkreisförmiges
Eisenblech, das an einem Stück Blei haftet143. Das Grab von Thapsos wurde schon vor der Ausgrabung
gestört, es ist nicht auszuschließen, dass die Eisenstäbe im Zuge der Störung in das Grab gelangten. R.
M. Albanese Procelli (2001, 241) empfiehlt deshalb, sie mit Vorsicht zu behandeln.
Im Falle des Fingerrings von Castelluccio und der Eisenscheibe von Antigori ist eine Interpretation als
Importe aus der Ägäis denkbar, während die eiserne „Ahle“ aus Selvicciola im zentralen Mittelmeerraum
des 4./3. Jahrtausends v. Chr. singulär bleibt. Diese drei oder (Thapsos mitgerechnet) vier Beispiele für
frühe Eisenfunde stehen in ihrer jeweiligen kulturellen Umgebung isoliert da und können nicht als
Belege für eine regelrechte Eisenverarbeitung oder gar -gewinnung gelten. Entweder entstand das Eisen
– vielleicht unabsichtlich – als Nebenprodukt der Kupferverhüttung oder die Eisenartefakte (z. B. der
Fingerring von Castelluccio) kamen als Importe aus der Ägäis oder dem östlichen Mittelmeerraum.
Die Situation ändert sich im Verlauf der jüngeren Bronzezeit (Bronzo Finale). In der Siedlung von
Broglio di Trebisacce (Prov. Cosenza) in Kalabrien wurde die Brenngrube einer Schmiedewerkstatt
ausgegraben. Die Grube hat zwei Nutzungsphasen: Die erste gehört wahrscheinlich der Stufe Bronzo
Finale 2 (11. Jahrhundert v. Chr.) und die zweite dem 10. oder 9. Jahrhundert v. Chr. (Bronzo Finale 3 /
Primo Ferro 1) an144. Für einen frühen Beginn der Eisenverwendung in Kalabrien spricht ferner ein Fund
aus dem Gräberfeld von Castellace (Oppido Mamertina, Prov. Reggio Calabria). Aus Grab 4 kamen
eine eiserne Lanzenspitze und ein Wetzstein zum Vorschein. Da aus dem Gräberfeld sonst nur Funde
der jüngeren Bronzezeit bekannt sind, ist eine entsprechende Datierung der Lanzenspitze plausibel145.
In seiner Diskussion des Gräberfelds betont M. Pacciarelli die engen Beziehungen der Grabbeigaben zu
Südalbanien (Pacciarelli 1999a, 67 ff.). Darüber hinaus erwägt Pacciarelli die Möglichkeit, dass die
141
Aus der Zeit vor 1200 v. Chr. ist sonst lediglich der Eisenniet vom Knauf des Dolches von Duškovci, Serbien,
zu verzeichnen (siehe oben).
142
Albanese Procelli 1994, 58 Abb. 1; 1996, 124; 119 Abb. 3, d; 2001, 241.
143
Thapsos: Albanese Procelli 1994; 2001, 241; 2003, 99-103. – Antigori: Ferrarese Ceruti u.a. 1987, 17;
24; Atzeni u.a. 2005, 161; Lo Schiavo 2005, 403; 2013, 112.
144
Peroni – Vanzetti 1998, 15-19; 58; Vanzetti 2000, 145 f.; Alessandri u.a. 2004.
145
Pacciarelli 1999a, 41 f. Abb. 34, 43; 66 f.; 2000, 179 f.
30 Christopher Pare

frühe Einführung der Eisentechnologie


im südlichen Kalabrien durch eben jene
Verbindungen über die Meerenge von Otranto
zur Ostküste des Ionischen Meeres erfolgt sein
könnte.
Aus Kalabrien stammt außerdem ein
bimetallischer Dolch aus San Leo146 (Palmi
/ Gioia Tauro, Prov. Reggio Calabria). Ein
ähnlicher Bronzegriff von Armento (Prov.
Potenza, Basilicata) wurde ebenfalls mit
einer Eisenklinge versehen147. Ein weiterer
bimetallischer Dolch aus Kalabrien, leider ohne
genaue Fundortangabe148, besitzt den besten
Vergleich bezeichnenderweise im Gräberfeld
von Psar in Südostalbanien149 (Ersekë, Bez.
Kolonjë). Der Bronzegriff der Waffe aus 0 5 cm

Kalabrien ist mit Kreisaugen und Linienbündeln


verziert und hat einen breiten, bogenförmigen Abb. 9. Bronzegriff eines bimetallischen Schwertes aus
Knauf (Abb. 9). Verwandte Bronzewaffen aus Kalabrien (Bild © Ashmolean Museum, University of
Sizilien (Modica, Prov. Ragusa; Molino della Oxford).
Badia, Prov. Catania) und Kalabrien (Roggiano
Gravina, Prov. Cosenza)150 sprechen für eine
Zeitstellung der genannten bimetallischen Dolche in die Stufe Bronzo Finale 3.
Im Rahmen unserer Diskussion der Eisenproduktion in Süditalien soll die apulische Fundstelle
Coppa Nevigata (Manfredonia, Prov. Foggia) nicht unerwähnt bleiben, selbst wenn der Befund allgemein
als unzuverlässig betrachtet wird. Dem Bericht des Ausgräbers zufolge wurden Eisenschlacken,
Reste eines Schmelzofens sowie korrodierte Eisengegenstände zusammen mit „mykenischer“ und
protogeometrisch-iapygischer Keramik gefunden. Eine Zuordnung zur jüngeren Bronzezeit (Bronzo
finale, 11./10. Jahrhundert v. Chr.) ist durchaus möglich. Doch müssen diese Angaben durch künftige
Ausgrabungen überprüft werden151.
Die Ausgrabungen durch P. Orsi 1922-23 im früheisenzeitlichen Gräberfeld von Torre Galli bei Drapia
(Prov. Vibo Valentia, Kalabrien) haben eine der wichtigsten Sammlungen früher Eisengegenstände in
Italien zutage gefördert (Pacciarelli 1999b). Wie M. Pacciarelli erläutert, ist Torre Galli die einzige
Fundstelle in Italien mit einer regelmäßigen Verwendung von Eisenobjekten als Grabbeigaben ganz
am Beginn der Eisenzeit (Pacciarelli 1999b, 61 f.). Von den 186 Gräbern der Stufe Primo Ferro
1 enthalten 51 (27%) mindestens eine eiserne Grabbeigabe152. Unter anderem sind Fibeln, Messer,
Schwerter, Lanzenspitzen, Fingerringe und Dolche vertreten. Das Vorkommen von Eisen wird in Tab. 3

146
Pigorini 1900, 191 ff.; Bianco Peroni 1970, 105 Nr. 285; Taf. 42, 285; Costamagna 1999, 23 Anm. 4 und
Abb. 13, 9; 2000, 226; Pacciarelli 1999a, 66; Albanese Procelli 2001, 244.
147
Bietti Sestieri – Macnamara 2007, 82 Nr. 227; 104 Taf. 48, 227.
148
Das Stück befindet sich im Ashmolean Museum, Oxford, (Inv.-Nr. AN 1927/1447). Der Dolch war ursprünglich
37,3 cm lang.
149
Aliu 1995, 139; 143 Taf. 4, 31.
150
Guzzo 1982; La Rosa 1989, 24 Abb. 18; Giardino 1995, 24 Abb. 11, 1.2.
151
Siehe dazu: Mosso 1909, 311-329; Cazzella 1991, 50-51; Giardino 2005, 500.
152
Die Eisenfunde von Torre Galli wurden von R. De Marinis (2004, 67), C. Giardino (2005, 500) und A.
Nijboer (2010, 11) diskutiert.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 31

10 Schwerter: 38 Lanzenspitzen: 18 Messer: 125 Fibeln: 6 Fingerringe: 6 Dolche:


1 bimetallisch, 2 Eisen 9 Eisen 7 Eisen 3 Eisen 2 Eisen
IA
7 Eisen (5%) (50%) (6%) (50%) (33%)
(80%)

6 Schwerter: 32 Lanzenspitzen: 23 Messer: 194 Fibeln: 7 Fingerringe: 2 Dolche:


1 bimetallisch, 2 bimetallisch, 14 Eisen 16 Eisen 4 Eisen 0 Eisen
IB
5 Eisen 1 Eisen (61%) (8%) (57%) (0%)
(100%) (9%)

Tab. 3: Zusammenstellung der Eisengegenstände aus dem Gräberfeld von Torre Galli, Kalabrien
(nach Pacciarelli 1999b).

zusammengefasst, wobei die chronologische Gliederung M. Pacciarellis verwendet wird (Torre Galli
IA: zweite Hälfte des 10. Jahrhunderts v. Chr.; Torre Galli IB: erste Hälfte des 9. Jahrhunderts v. Chr.).
Eisen wurde am konsequentesten für die Kurzschwerter verwendet, d. h. für die prominenteste
Waffe Unteritaliens in jener Zeit. Neben den zwei bronzenen und 12 eisernen Exemplaren gibt es
außerdem zwei bimetallische Kurzschwerter aus Grab 34 und 36, die den oben genannten – vermutlich
etwas älteren – bimetallischen Waffen aus Kalabrien und der Basilicata ähneln (Abb. 10, 1-2). Bei den
eisernen und bimetallischen Kurzschwertern wurde der Raum zwischen Bronzeblechscheide und Heft
oft mit einer mit Kreisaugen oder einem Scheibenpaar verzierten Scheidenmündung aus Elfenbein
eingenommen. Bimetallische Lanzenspitzen – jeweils mit eisernem Blatt und bronzener Tülle und
Mittelrippe – stammen ferner aus Grab 34 und 163 (Abb. 10, 3-4). Interessanterweise unterscheidet sich
die Verwendung von Eisen in den Stufen IA bzw. IB kaum: die Häufigkeit von Eisengegenständen steigt
in den meisten Beigabenkategorien nur leicht.
Wie R. De Marinis bereits feststellte (2004, 67), kann die Entwicklung der Eisenverwendung
in der Basilicata während der frühen Eisenzeit anhand der Gräberfelder von Incoronata-San Teodoro
(Prov. Matera) und S. Maria di Anglona (bei Tursi, Prov. Matera) verfolgt werden. Während Incoronata
hauptsächlich in das 9. Jahrhundert v. Chr. datiert, wird S. Maria di Anglona hauptsächlich dem 8.
Jahrhundert v. Chr. zugeordnet (bzw. einerseits Primo Ferro 1A1-2A1, andererseits Primo Ferro 2A2-
2B). Während nur 20% der Gräber aus Incoronata mindestens einen Gegenstand aus Eisen beinhalten,
steigt die entsprechende Zahl im Falle von S. Maria di Anglona auf 75%. Im letztgenannten Gräberfeld
wurden 80% der Lanzenspitzen aus Eisen hergestellt. Der Übergang zu einer vollen Eisenverwendung
fand demnach in der Basilicata während des 8. Jahrhunderts v. Chr. statt. Während bestimmte Geräte,
vor allem die Messer, in Incoronata schon ausschließlich aus Eisen bestehen, kommen bimetallische
Kurzschwerter dort noch am Ende des 9. Jahrhunderts v. Chr. vor153.
Aus Sizilien stammt das Fragment eines Eisenmessers aus dem Depotfund von Modica (Prov.
Ragusa)154. Dieser bekannte Fundkomplex wird dem 10. Jahrhundert v. Chr. bzw. dem Übergang von
Bronzo Finale zu Primo Ferro zugewiesen. Die meisten frühen Eisengegenstände aus Sizilien stammen
jedoch aus den Gräberfeldern von Molino della Badia und Madonna del Piano (Grammichele, Prov.
Catania). Wie Modica befinden sich diese Gräberfelder im Südosten der Insel155. Mindestens 11

153
Incoronata, Grab 230: Chiartano 1994, Taf. 41.
154
Giardino 1995, 24 Abb. 11, 21; Delpino u.a. 2004, 73 f.; 69 Abb. 10.
155
Siehe ferner die Eisenfragmente von Monte Dessueri, Grab 132 (bei Mazzarino, Prov. Caltanissetta): Panvini
1998, 37; Taf. 34, 1; 2003, 181 f.; Albanese Procelli 2001, 247.
32 Christopher Pare

0 5 cm 1 2 3 4

Abb. 10. Bimetallische Kurzschwerter und Lanzenspitzen aus Torre Galli, Kalabrien, Gräber 34, 36 und 163
(nach Pacciarelli 1999b).

Eisenobjekte sind aus den zwei Gräberfeldern bekannt: sieben bandförmige Fingerringe und vier Messer,
die von R. M. Albanese Procelli in das 10. Jahrhundert v. Chr. datiert werden156. Typologisch entsprechen
die Messer einheimischen Formen, sodass eine lokale Eisenverarbeitung gesichert erscheint (siehe z.B.
Abb. 11). Die Gräberfelder aus der Umgebung von Grammichele offenbaren starke Verbindungen nach
Kalabrien. Es ist sogar wahrscheinlich, dass Teile der Bevölkerung im 11./10. Jahrhundert v. Chr. aus
Kalabrien eingewandert sind (Albanese Procelli 1994, 63).
Zusammengenommen zeigen die genannten Funde aus Kalabrien und Südostsizilien eindeutig,
dass die Einführung der Eisenmetallurgie in Südwestitalien während des 11. oder 10. Jahrhunderts v.
Chr. erfolgte. Interessanterweise wurde in Sizilien Eisen – nach diesem frühen Anfang – während der
(sogenannten) frühen Eisenzeit kaum häufiger verwendet. Erst zur Zeit der griechischen Kolonisierung
(Finocchito-Stufe), ab dem letzten Viertel des 8. Jahrhunderts v. Chr., tritt Eisen häufiger in Erscheinung
und wurde für ein breites Artefaktspektrum gebraucht (Albanese Procelli 2001, 247).
Leider ist es zurzeit unmöglich, die Einführung von Eisen in Sardinien zufriedenstellend zu
erfassen. Das kleine Eisenblechfragment aus der Nuraghe Antigori (siehe oben) ist eine der wenigen
Belege aus einem gesicherten Fundkontext. Ansonsten wurden die stratigraphischen Zusammenhänge
156
Albanese Procelli 1994; 1996, 119 ff.; 2001, 242 ff.; 2003, 99 f.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 33

0 5 cm
2

Abb. 11. Frühe Eisenfunde aus Südostsizilien: 1 Eisenmesser aus Madonna del Piano, Grab 146bis. –
2 Bimetallisches Dolchmesser aus Molino della Badia. – Nach Albanese Procelli 2003, Taf. 9, 2.

von Eisengegenständen aus potenziell jungbronzezeitlichen Befunden bei früheren Ausgrabungen von
Nuraghen nicht genau dokumentiert (Ferrarese Ceruti u.a. 1987, 24 f.). Des Weiteren macht die in
Sardinien übliche Sitte der Kollektivbestattung sowie die langandauernde Benutzung von monumentalen
Megalithgräbern (vor allem die „tombe dei giganti“) es oft unmöglich, die Eisenbeigaben einer
bestimmten Bestattung zuzuordnen. So hat F. Lo Schiavo (1981, 289 f.; 1988a; 2005) eine Anzahl von
möglichen Eisenfunden aus der jüngeren Bronzezeit zusammengestellt, doch stammen sie meist aus
älteren Ausgrabungen von Nuraghen oder von Kollektivgräbern, bei denen die genauen Fundkontexte
nicht einwandfrei dokumentiert wurden. Der bandförmige Armreif aus dem Megalithgrab von Bidistili
(Fonni, Prov. Nuoro) stellt anscheinend eine wichtige Ausnahme dar157. Dem Ausgräber zufolge gehört
der Eisenring zur jüngsten Bestattung der Grabkammer der „tomba dei giganti“, die mit Keramik des
11. Jahrhunderts v. Chr. vergesellschaftet war (Lilliu 2010, 51 f.). Die Bestattung mit dem eisernen
Armring gehört zur letzten Nutzungsphase des in Bronzo Medio II erbauten Megalithgrabes.
Um das Problem der restlichen möglichen frühen Eisenfunde zu schildern, werden fünf häufig
erwähnte Beispiele kurz besprochen158.
1. Ein eisernes Objekt mit durchbrochen gearbeitetem Kopf aus Steatit (Länge 15,9 cm), das entweder
als Nadel oder als Stylus bezeichnet wird, stammt aus der „tomba dei giganti“ von Motrox ‘e Bois159
(Usellus, Prov. Oristano). Obwohl das Grab mit Sicherheit Bestattungen und Beigaben der jüngeren
157
Lilliu 2003, 446; Lo Schiavo 2005, 401; Giardino 2005, 501.
158
Für weitere mögliche frühe Eisenfunde, siehe Santoni 2014, 114 f.; 147 f. – Aus Schicht 5 der Ausgrabungen
in der Nuraghe Corti Beccia di Sanluri wurde ein Schlackenfragment entdeckt. Falls es sich – wie der Ausgräber
meint – um Eisenschlacke handelt, wäre es ein wichtiger Beleg für die Produktion von Eisen um 1200 v. Chr.
(Bronzo Recente). Siehe Ugas 1982, 40; 43 Nr. 89.
159
Contu 1957, 172 f.; Taf. 20; Lo Schiavo 1988a, 87 Abb. 3; 2005, 401 f.; Usai 2007, 100 f.
34 Christopher Pare

Bronzezeit beinhaltet, besitzt die „Nadel“ allerdings auch Parallelen aus der frühen Eisenzeit160. Anhand
dieser Angaben ist eine Datierung sowohl in Bronzo Finale als auch in Primo Ferro denkbar. – 2. Aus der
„tomba dei giganti“ 1 von San Cosimo (Gonnosfanadiga, Prov. Medio Campidano) stammt ein eiserner
Angelhaken161. Es ist leider nicht sicher, zu welcher Bestattung der Angelhaken gehört: Das Grab
wurde von Grabräubern gestört und wegen des sauren Bodens sind Knochen nicht erhalten. Die meisten
Grabbeigaben gehören der fortgeschrittenen Mittelbronzezeit an, doch ist eine Wiederverwendung
des Grabs während der jüngeren Bronzezeit wahrscheinlich. Die chemische Zusammensetzung einer
Glasperle könnte sogar auf eine eisenzeitliche Datierung hinweisen. Bei kritischer Betrachtung können
die Grabbeigaben also nicht als geschlossener Fund aufgefasst werden. – 3. Von der Siedlung von Sa
Sedda ’e Sos Carros (Oliena, Prov. Nuoro) stammt eine große Anzahl von Bronzefunden, vermutlich
aus Deponierungen. Mit dabei sind einige Eisenstücke und Eisenschlacken, die heute allerdings nicht
zu einer bestimmten Nutzungsphase zugeordnet werden können162. – 4. Der Depotfund des Jahres 1882
von Forraxi Nioi (Nuragus, Prov. Cagliari) soll ebenfalls Eisenfunde (u.a. eine Beilklinge) enthalten
haben163. Leider scheinen die Datierung der einzelnen Deponierungen sowie die Geschlossenheit der
Fundkomplexe nicht ausreichend gesichert. – 5. Im Falle der Eisenfunde von Sa Mandra ‘e Sa Giua (Ossi,
Prov. Sassari) liegt das Problem dagegen in der ungeklärten Chronologie der Deponierung. Versteckt in
einer Nische in der Mauer der Nuraghe wurde ein Depotfund mit 12 Geräten aus Eisen und 14 Objekten
aus Bronze entdeckt. Ein langes Gerät mit Tülle, acht Griffzungenmesser, zwei Griffbruchstücke und
ein tordierter Stab bestehen aus Eisen. Anscheinend gehörten die Geräte einem Handwerker, der sich
wahrscheinlich mit der Verarbeitung von Holz oder Bein beschäftigte. Nachdem F. Lo Schiavo eine
Datierung in die jüngere Bronzezeit vorgeschlagen hatte164, verwies N. Ialongo auf Parallelen für einige
Gegenstände der Deponierung aus Vetulonia und aus dem Depotfund von Chilivani, die eine viel jüngere
Datierung, vielleicht sogar in das späte 8. Jahrhundert v. Chr., plausibel machen165.
In den genannten Fällen ist entweder der Fundzusammenhang oder die typologische Datierung
der Eisenobjekte nicht völlig geklärt. Diese Beispiele wurden stellvertretend für zahlreiche weitere
Problemfälle geschildert. Aber es ist durchaus möglich, dass Eisen während der jüngeren Bronzezeit
viel häufiger auf Sardinien verwendet wurde, als die gegenwärtige Fundsituation suggeriert. Es ist
aufgrund der engen Beziehungen zu Zypern schwer vorstellbar, dass die neue Technologie auf Sardinien
unbekannt geblieben sein soll. Die Kontakte äußern sich beispielsweise in der spätzyprischen Keramik
von der Nuraghe Antigori. Eine weite Bandbreite von Bronzeartefakttypen, vor allem aber die kupfernen
Ochsenhautbarren, sind noch wichtigere Belege für die engen Handelsbeziehungen zwischen Sardinien
und Zypern. In diesem Zusammenhang schreiben F. Lo Schiavo u.a. (1985, 63): „… there is a great

160
Lo Schiavo – Usai 1995, 167 Abb. 15, 6; Desantis u.a. 2004, 524 Abb. 14, 1.3.4.5; Lo Schiavo 2008, 432
Abb. 10; Ialongo 2010, 327; 324 Abb. 4, 119. – Das Stück aus Motrox ‘e Bois ist möglicherweise mit den Styli
verwandt, die in Votivdolchscheiden stecken und wieder in die frühe Eisenzeit gehören. Siehe Deriu 2009.
161
Ugas 1981, 10 Anm. 45; Bellintani – Usai 2012, 1123 f.; 1128.
162
Tylecote u.a. 1984, 140 f.; Lo Schiavo 1981, 283 Abb. 288-291; 2005, 401; Lo Schiavo u.a. 2005, 152 f.;
223 f.
163
Tylecote u.a. 1984, 133 ff.
164
Lo Schiavo 2004, 241-254; 2009, 249-252.
165
Ialongo 2010, 334 Abb. 7, 36; 341 Abb. 12, B. – Für Chilivani (Ozieri, Prov. Sassari), siehe Lo Schiavo 1988b;
1990. – N. Ialongo argumentiert ferner für eine eisenzeitliche Datierung des Depotfunds von Su Benticheddu
(Oliena, Prov. Nuoro) (vgl. Lo Schiavo 1978; 2005, 401; Ialongo 2010). – Im Falle der eisernen und bronzenen
Bootsmodelle aus der Höhle von Su Fochile (Urzulei, Prov. Nuoro), die in einer mächtigen Aschenschicht
gefunden wurden, ist wieder eine Datierung in der Eisenzeit nicht auszuschließen (Moravetti 1978; Lo
Schiavo 1981, 290; 1990, 545 Anm. 32). – Eine eisenzeitliche Datierung der Gräber (mit Eisenbeigaben?) aus
Antas (Fluminimaggiore, Prov. Carbonia-Iglesias) ist wahrscheinlich (Ugas – Lucia 1987; Bernardini 2011,
354 f.).
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 35

concentration of Cypriot elements, mostly Late Cypriot III bronze-work dating to the twelfth or eleventh
centuries B.C., in Sardinia, which inspired a flourishing local production. In the light of this evidence, it
is most acceptable that at least some Cypriot metalworkers settled in Sardinia at this time“. Vermutlich
haben solche zyprischen Handwerker die Technologie der Eisenverarbeitung, vielleicht auch jene der
Eisengewinnung, nach Sardinien gebracht.
Während der jüngeren Bronzezeit hat der Süden des italienischen Festlandes sicherlich Kontakte
mit der Ägäis und dem östlichen Mittelmeerraum unterhalten. Die intensiv und systematisch erforschte
Ebene von Sybaris (Prov. Cosenza) bietet hierfür ein Beispiel. In Broglio di Trebisacce wurde nicht
nur eine sehr frühe Schmiedewerkstatt entdeckt, auf der Akropolis kamen ferner Speicherbauten mit
großen scheibengedrehten Vorratsgefäßen zum Vorschein. Diese großen Gefäße, die einen Inhalt
von fast 1000 Litern haben können, wurden von spezialisierten Handwerkern hergestellt, die ihre
Produktionstechniken von Töpfern aus der Ägäis oder dem östlichen Mittelmeerraum gelernt haben
müssen. Die Vorratsgefäße der jüngeren Bronzezeit (Bronzo Finale) finden ihre engsten Parallelen
unter den leistenverzierten Pithoi von der nordöstlichen Peloponnes und aus Zypern166. Belege für die
Bearbeitung von Elefantenelfenbein aus der Siedlung von Torre Mordillo, weiter im Landesinneren
der Ebene von Sybaris gelegen, dokumentieren wiederum Handel mit dem östlichen Mittelmeerraum
(Vagnetti 2005). Die Beinschienen von Castellace, Grab 2, finden Entsprechungen in Akarnanien
(Kouvarás), Achaia (Kallithea) und Zypern (Enkomi)167. Schließlich sind die ostmediterranen
Importfunde vom Gräberfeld Torre Galli wie Skarabäen, kalottenförmige Bronzeschalen und Elfenbein
anzuführen (Pacciarelli 1999b).
Diese Beispiele zeigen, dass ägäische und zyprische Seefahrer in Kalabrien keineswegs unbekannt
waren. Vielleicht spiegelt die Erzählung Homers vom Besuch der Griechen von den Ionischen Inseln
(„Taphier“) diese Situation wider. Auf der Suche nach Kupfer segelten die Taphier mit einer Ladung
Eisen nach Temesa. Athena – als Mentes verkleidet – spricht zu Telemachos:
„Mentes, Anchialos Sohn, des kriegserfahrenen Helden, rühm‘ ich mich, und beherrsche die
ruderliebenden Taphier. Jetzt schiff‘ ich hier an; denn ich steure mit meinen Genossen über das dunkle
Meer zu unverständlichen Völkern, mir in Temesa Kupfer für blinkendes Eisen zu tauschen.“ (Odyssee
1, 180-184).
Die Wahrhaftigkeit dieser Geschichte erhält eine Unterstützung durch die Tatsache, dass das
Hinterland von Temesa (in der Nähe des heutigen Amantea, Prov. Cosenza) reich an Kupfer- und
Zinnerzen ist168.
Die Gräberfelder von Madonna del Piano und Molino della Badia in Südostsizilien haben nicht
nur frühe Eisengegenstände geliefert, zahlreiche Gräber enthalten darüber hinaus Elefantenelfenbein.
36 Kämme und die Griffplatten von fünf Messern aus Elfenbein sind bekannt (Albanese Procelli –
Chilardi 2005, 95 ff.). Elfenbeinkämme wurden u.a. in vier der neun Gräber mit Eisengegenständen
aus Madonna del Piano gefunden (Albanese Procelli 2001, 246). Diese Elfenbeinfunde belegen
den Handel Südostsiziliens mit dem östlichen Mittelmeerraum während der jüngeren Bronzezeit. Die
charakteristische Form der Kämme mit trapezförmigem Griff zeigt ferner, dass das Elfenbein vor Ort
in Sizilien verarbeitet wurde (Bettelli u.a. 2006). Es ist davon auszugehen, dass die ostmediterranen
Seefahrer auf ihrem Weg nach Westen (Sizilien) auch die Ionischen Inseln und Albanien aufgesucht
haben.

166
Bettelli 2002, 106 ff.; Levi – Schiappelli 2004, 99; 108 Abb. 15. – Für ein mögliches zypro-minoisches
Schriftzeichen auf einer Tonscherbe aus der Schmiedewerkstatt siehe Bettelli 2002, 110 Anm. 161.
167
Pacciarelli 1999a, 39 ff.; 65 f.; Clausing 2002, 162 ff.; Stavropoulou-Gatsi u.a. 2012, 255 f.; 255 Abb. 7.
168
Zu Temesa siehe z.B. La Torre 2006; 2009; zum Hinterland von Temesa siehe Novellis – Veneziano 2011,
268 Abb. 1.
36 Christopher Pare

Interessanterweise berichtet R. M. Albanese Procelli (2001, 242 ff.), dass die Gräber von Madonna
del Piano mit Eisenbeigaben ausnahmslos weibliche Bestattungen beinhalteten. Beispielsweise war Grab
150bis der Ausgrabungen von 1970/71 eines der reichsten Frauengräber und – für das Gräberfeld sonst
unüblich – eine Brandbestattung. Es handelt sich möglicherweise um die älteste Bestattung Siziliens
mit Eisengegenständen, die vielleicht noch dem 11. Jahrhundert v. Chr. angehört (Albanese Procelli
2001, 245 f.).
Belege für die Verwendung von Eisen während der jüngeren Bronzezeit in Mittel- und Norditalien
sind sehr dürftig. Wir kennen zwei kleine Objekte – eine kleine Bronzescheibe und ein unbestimmbares
Fragment – aus Brandbestattungen des 10. Jahrhunderts v. Chr. von Forchetta di Palano (Allumiere,
Prov. Roma) und Colognole (Collesalvetti, Prov. Livorno)169. Eisen blieb in Etrurien sogar während
der älteren Eisenzeit selten170. In den villanovazeitlichen Gräberfeldern von Pontecagnano und Veio-
Quattro Fontanili enthalten nur 4-5% der Gräber des 9. Jahrhunderts v. Chr. Eisen. In Osteria dell’Osa
(Latium) ist der Anteil von Eisen noch geringer (De Marinis 2004, 68). Wie in Torre Galli wurde das
neue Metall in dieser frühen Zeit vorzugsweise zur Herstellung von Prestigewaffen verwendet171.
Entlang der tyrrhenischen Küste, in Latium und Etrurien, erlangte das Eisen erst im Verlauf der zweiten
Hälfte des 8. Jahrhunderts v. Chr. eine weite Verbreitung. In der nachfolgenden Orientalisierenden Periode
wurde dann Eisen in der Produktion von Waffen und Geräten vorherrschend. Im östlichen Zentralitalien
hingegen verlief der Prozess des technologischen Wandels anscheinend schneller. Eisenbeigaben sind
dort beispielsweise schon seit dem späten 9./frühen 8. Jahrhundert v. Chr. im Gräberfeld von Fossa
(Prov. L’Aquila, Abruzzo) reichlich vorhanden172. Dagegen fehlt in Bologna, Este und Golasecca sowie
der übrigen Poebene Eisen im 9. Jahrhundert v. Chr. noch vollständig. Dort wurde das neue Metall erst
während des 8. Jahrhunderts allmählich eingeführt (De Marinis 2004, 68).
Vor diesem Hintergrund bilden zwei Eisenfunde aus Frattesina (Fratta Polesine, Prov. Rovigo) am
östlichen Po eine wichtige Ausnahme173. Es handelt sich um eine eiserne Violinbogenfibel und einen
Eisenstab, der vielleicht Teil eines Nadelschafts war. Nach der freundlichen Mitteilung von C. Giardino
gehören sie zur Stufe Bronzo Finale 1 oder dem Übergang von Stufe 1 zu 2. Dass Eisen ausgerechnet
in Frattesina auftritt, ist nicht überraschend. Aus der Siedlung und dem Gräberfeld stammen andere
exotische Materialien wie „mykenische“ Keramik, Straußeneier, Elfenbein usw., die offensichtlich
aus Apulien (lokal hergestellte „mykenische“ Keramik), aus der Ägäis oder dem Ostmittelmeerraum
importiert wurden174. Wie in Kalabrien und Südostsizilien wäre es auch in diesem Fall denkbar,
dass Eisen bzw. Kenntnisse der Eisenverarbeitung von ägäischen oder zyprischen Seefahrern oder
Handwerkern vermittelt wurden. Andererseits ist es denkbar, dass in Frattesina kleine Mengen Eisen bei
der Verhüttung von Kupfer gewonnen und gelegentlich für die Produktion von Schmuckgegenständen
(Fibeln, Nadeln) verwendet wurden. Das Auftreten von Eisen sowohl im Karst/Soča-Gebiet als auch
in Frattesina deutet jedoch auf eine Vermittlung des Metalls im Rahmen von Fernhandelsbeziehungen
hin. Sowohl Frattesina als auch die Zentren des Karst/Soča-Gebiets waren beide an überregionale
Austauschsysteme angebunden, die eine plausible Erklärung für die Anwesenheit von Seefahrern bieten
könnten.

169
Klitsche de la Grange 1891, 224; Torelli 1992, 168 Nr. 9.2. – Das Grab von Colognole enthält eine für
den Raum um Allumiere gut bekannte Art von Schlangenfibel (Fugazzola Delpino – Pellegrini 2010, 80;
Savella 2015, 96 Nr. 408)
170
Hartmann 1985; 1989; Corretti – Benvenuti 2001.
171
Siehe Bianco Peroni 1970, 126 ff. (Schwertscheiden vom Typ Pontecagnano mit Überresten von Eisenklingen).
172
Cosentino u.a. 2001, 189 f.; Nijboer 2010, 12 f.
173
Bietti Sestieri 1997, 392 (Erwähnung von Eisenfunden).
174
Bietti Sestieri 1997, 392 ff. – Für den Elfenbeinkamm vom Typ Frattesina aus Enkomi (Zypern), siehe
Bettelli – Damiani 2005, 22 Abb. 1, 12.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 37

Zusammenfassend ist zu bemerken, dass die Verarbeitung von Eisen seit dem 11./10. Jahrhundert v.
Chr. für den Süden der italischen Halbinsel sowie für Sizilien belegt ist (vgl. Abb. 8). Im 9. Jahrhundert
v. Chr. war Eisen in der Villanovakultur noch eine Seltenheit, während es im Raum zwischen Apennin
und Alpen anscheinend noch gänzlich fehlte. Im Allgemeinen zeichnet sich bei der Einführung des
Eisens ein zeitliches Gefälle von Süden nach Norden ab. Die Eisenfunde von der Nuraghe Antigori
und vom Megalithgrab von Bidistili zeigen, dass das Eisen auf Sardinien durchaus frühzeitig bekannt
war. Der aktuelle Publikationsstand verbietet indes weitergehende Schlussfolgerungen zur frühen
Eisenverwendung auf Sardinien.

Die balearischen Inseln und die Iberische Halbinsel

Auf den balearischen Inseln tritt das früheste Eisen in Form von Schmuckgegenständen als Grabbeigaben
in Bestattungshöhlen auf. Es handelt sich um eiserne Armringe aus Es Forat de Ses Aritges, eiserne
Armringe und kleine Eisenklammern aus Càrritx (in beiden Fällen Menorca) sowie eiserne Armringe
und Anhänger aus Son Matge, Schicht 9 (Mallorca)175. Im Falle von Es Forat de Ses Aritges ist – nach
14
C-Messungen zu urteilen – eine Datierung um 1000 v. Chr. wahrscheinlich, Càrritx und Son Matge
gehören dagegen spätestens in das 9. Jahrhundert v. Chr.176.
Der Beginn der Eisenverwendung auf der Iberischen Halbinsel wurde vor über 20 Jahren in einem
wichtigen Aufsatz von M. Almagro-Gorbea (1993) behandelt177. Inzwischen haben Forschungen
von R. Vilaça wichtige Neufunde aus Portugal bekannt gemacht, die spannende neue Ideen zum
Technologietransfer hervorgebracht haben (siehe z. B. Vilaça 2006; 2013a.b). Kürzlich wurden zwei
neue Arbeiten veröffentlicht, die den aktuellen Forschungsstand zusammenfassen (Mielke – Torres
Ortiz 2012; Ruiz Zapatero u.a. 2012).
Die wichtigsten frühen Eisenfunde vom spanischen Festland wurden sämtlich im erwähnten
Aufsatz von Almagro-Gorbea behandelt, sodass unsere Behandlung kurz gehalten werden kann.
Unter den Funden aus dem berühmten Depotfund von Villena (Prov. Alicante) befinden sich nicht nur
Goldschmuckstücke sowie Silber- und Goldgefäße, sondern auch ein eiserner Armring und ein mit
durchbrochen gearbeitetem Goldblech beschlagener Eisenknauf178. Die genaue Funktionsbestimmung
des Knaufs ist unsicher, möglicherweise handelt es sich um den Abschluss eines Zepters oder aber eines
Dolch- oder Schwertgriffs. Leider herrscht in der spanischen Forschung Uneinigkeit über die Datierung
des Depotfunds, Schätzungen reichen vom 15.-13. Jahrhundert v. Chr. (Hernández Pérez u.a. 2014,
11) über das 13.-12. Jahrhundert v. Chr. (Lucas Pellicer 1998, 189) bis in die ersten Jahrhunderte des
1. Jahrtausends v. Chr. (Almagro-Gorbea 1993, 82; Armbruster – Perea 1994, 84 ff.). Doch zeigt
der Fundkontext in aller Deutlichkeit, dass diese zwei Eisengegenstände einen sehr hohen Wert besaßen:
Zur Zeit der Deponierung war Eisen vermutlich immer noch extrem selten.
Es ist nicht uninteressant, dass sowohl auf den balearischen Inseln als auch in Villena Eisen
zunächst in Form von Armringen auftritt. Wie oben hervorgehoben, sind frühe eiserne Armringe auch
aus Sardinien (Bidistili), dem rumänischen Banat (Bobda), dem griechischen Festland (Asine, Athen,
Korinth) sowie aus Rhodos (Ialysos) und dem Vorderen Orient (Ostanatolien, Syrien, Jordanien, Israel)
bekannt. Außerhalb des Vorderen Orients treten die genannten eisernen Armringe oft in Regionen
175
Die kleine Eisenperle aus einer Bestattung von Son Matge, angeblich aus dem 16./15. Jahrhundert v. Chr.,
erscheint unsicher. Siehe Guerrero Ayuso u.a. 2002, 223.
176
Lull u.a. 1999, 230-234 (Es Forat); Guerrero Ayuso 2000, 42 f.; Guerrero Ayuso u.a. 2002, 228 ff.
(Càrritx, Son Matge). – Siehe auch Rafel u.a. 2008, 265.
177
Der Verfasser möchte Herrn Dr. R. Graells i Fabregat (Mainz) für vielfältige Hilfe und Ratschläge zu den
Eisenfunden der iberischen Halbinsel herzlich danken.
178
Brandherm 2007, Taf. 37, C2; Almagro-Gorbea 1993, 83 Abb. 1, 2.
38 Christopher Pare

auf, in denen Eisen sonst kaum bekannt bzw. noch recht selten war und eine lokale Eisenproduktion
unwahrscheinlich ist. Es ist also nicht von der Hand zu weisen, dass eiserne Armringe aus dem östlichen
Mittelmeerraum als Geschenke oder Handelsgüter dorthin gebracht wurden179.
Ein zweiter Depotfund wurde in der befestigten Siedlung „Cancho Enamorado“ auf dem Gipfel
des Cerro del Berrueco (Prov. Salamanca) entdeckt180. Neben zwei bronzenen Armringen und einem
bronzenen zweischneidigen Rasiermesser wurden einige Gegenstände aus Eisen geborgen: zwei Meißel,
eine Ahle, ein Ring und ein Rasiermesser. Wie Almagro-Gorbea bemerkte (1993, 86 f.), sind die
Rasiermesser für die Datierung des Depots von größter Bedeutung. Diejenigen aus dem Depotfund
von Huerta de Arriba (Prov. Burgos) können als ähnliche Stücke genannt werden181. Allerdings sind
die Vergleiche aus Südostsizilien noch treffender182. Während Huerta de Arriba um ca. 1100 v. Chr.
angesetzt werden dürfte (Milcent 2012, 166), sind die sizilianischen Depotfunde von Niscemi und
Castelluccio für die Stufen Bronzo Finale 2 bzw. 3 kennzeichnend (11./10. Jahrhundert v. Chr.). Es
ist nicht uninteressant, dass die Rasiermesser aus dem Depotfund von El Berrueco gerade in Sizilien
Parallelen besitzen, denn dort werden wiederum „atlantische“ Rasiermesser als Belege für Handel
zwischen dem zentralen und westlichen Mittelmeerraum interpretiert183. Möglicherweise deuten diese
Beziehungen zu Südostsizilien auf die Herkunft des Eisens aus El Berrueco.
Von der Siedlung von El Berrueco hat Almagro-Gorbea darüber hinaus ein eisernes Ärmchenbeil
besprochen. Dabei verwies er auf ein weiteres, ähnliches Eisenbeil aus dem Depotfund von Campotéjar184
(Prov. Granada). Das Beil von El Berrueco ist ein Einzelfund. Dagegen wurde das Exemplar von
Campotéjar zusammen mit 30-40 weiteren Beilen gefunden, die heute sämtlich verloren gegangen
sind. Es ist wichtig zu betonen, dass eiserne Ärmchenbeile auf der Iberischen Halbinsel sonst gänzlich
unbekannt sind. Die Form der genannten eisernen Beile von El Berrueco und Campotéjar (Typ II1 nach
A. Wesse) ist ferner unter den zahlreichen bronzenen Ärmchenbeilen aus Spanien nicht vertreten185.
Deswegen ist nicht auszuschließen, dass die eisernen Ärmchenbeile aus El Berrueco und Campotéjar
importiert wurden. Bei der Besprechung der eisernen Ärmchenbeile vom Typ II1 aus Kroatien und
von der Insula Banului wurden weitere Vergleiche aus Serbien (Rujište), Siebenbürgen (Teleac) und
Bulgarien (Krivodol, Omarčevo) erwähnt186. Für die Vermittlung dieser Art von Ärmchenbeil nach
Spanien sind die Beispiele aus Lefkandi und Palaepaphos-Skales besonders wichtig, weil Seefahrten über
große Entfernungen am ehesten von Handelsleuten aus der Ägäis oder dem östlichen Mittelmeerraum
vorstellbar sind187. Obwohl die Beile von El Berrueco und Campotéjar sich nicht genau datieren lassen,
scheint eine Position im 10. oder 9. Jahrhundert v. Chr. plausibel. Diese Äxte sind von besonderem
Interesse, weil es glaubhaft erscheint, dass das Eisen in Spanien aufgrund der Kontakte mit dem zentralen

179
Im Falle von Es Càrritx (Menorca) stammen aus demselben Fundkontext wie die Eisenarmringe bronzene
Exemplare, die – abgesehen vom Metall – in allen Hinsichten identisch sind. Aus diesem Grund scheint eine
lokale Herstellung der eisernen sowie der bronzenen Armringe wahrscheinlich.
180
Maluquer de Motes 1956, 189 Abb.
181
Monteagudo 1977, Taf. 152 B; 153 A.
182
Giardino 1995, 22 Abb. 9, 9; 25 Abb. 12, B4 (Niscemi, Castelluccio).
183
Zum Rasiermesser von Cassibile, Grab 78, siehe Hencken 1955.
184
Almagro-Gorbea 1993, 83 Abb. 1, 4; Monteagudo 1977, 137 f.; Wesse 1990, 207; Taf. 23, 223.
185
Wesse 1990; Wesse – Díaz Andreu 1988.
186
Siehe oben zu Mali Drinić und Dugiš (Kroatien); Insula Banului (Rumänien).
187
Siehe dazu Pare 2015, 283; 312 Abb. 13 A. – Palaepaphos-Skales, Grab 76: Karageorghis 1983, Taf. 142,
131. – Lefkandi: Popham – Lemos 1996, Taf. 128. – Bronzene Entsprechungen des Typs II1 der eisernen
Ärmchenbeile aus der Ägäis und Anatolien wurden oben schon erwähnt. Weitere Beispiele sind aus dem zentralen
Mittelmeerraum bekannt, z. B. aus Apulien (Roca Vecchia), Sizilien (Modica) und Sardinien (Monte Arrubiu).
Siehe Giardino 1995, 23 Abb. 10, B6; Ialongo 2010, 321 Abb. 3, 61; Guglielmino 2011, 62 Abb. 3, 10.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 39

und/oder östlichen Mittelmeerraum eingeführt wurde, da von dort Parallelen für diese Beilform bekannt
sind.
Frühe Eisenfunde des 11. oder 10. Jahrhunderts v. Chr. sind in Spanien ansonsten kaum bzw. nicht
bekannt. Ab dem 9. Jahrhundert v. Chr. werden Eisenfunde allmählich häufiger. Beispielsweise kamen
aus der Werkstatt eines Metallhandwerkers in Peña Negra de Crevillente (Prov. Alicante) u.a. ein
Eisenfragment (möglicherweise von einem Messer), ein Elfenbeinarmring, Glasperlen und zwei Fibeln
zum Vorschein. Die in der Werkstatt hergestellten Bronzegegenstände sind mit der Fazies von Vénat
verwandt. Neben dem Charakter der Bronzen deuten auch zwei 14C-Daten auf eine Stellung im 9. oder
vielleicht im 8. Jahrhundert v. Chr. hin188. Ein Eisenmesser aus Grab 76 des Gräberfelds von Palomar de
Pintado (Toledo) wurde gelegentlich als Beleg für die frühe Verwendung von Eisen genannt. So ergab
eine 14C-Bestimmung der verbrannten Knochen als Ergebnis 2810 +/- 40 bc, was einer kalibrierten
Datierung von 1057-843 BC entspricht (Pereira Sieso u.a. 2003, 162 ff.). Da das Gräberfeld sonst
im späten 7. oder frühen 6. Jahrhundert v. Chr. beginnen soll („Phase 1“), ist die 14C-Datierung m. E.
anzuzweifeln. Vielleicht wurde in diesem Falle das hohe Alter des Leichenbrands durch die Aufnahme
von Kohlenstoff aus dem Scheiterhaufen verursacht (Altholzeffekt, siehe Olsen u.a. 2013).
An der Atlantikküste Andalusiens gibt es jedoch wichtige Entdeckungen, die die Einführung der
Eisenmetallurgie spätestens im 9. Jahrhundert v. Chr. belegen. Ein Eisenfragment befindet sich unter den
Funden der berühmten Deponierung von der Ría de Huelva189. Da es sich um einen Flussfund handelt, der
nicht fachgemäß geborgen wurde, kann die Zugehörigkeit des Eisenfragments zur Bronzedeponierung
jedoch nicht als völlig sicher gelten. Die Deponierung, die in die zweite Hälfte des 10. Jahrhunderts v. Chr.
datiert wird190, wurde in der Literatur häufig diskutiert, u.a. weil die Funde Belege für Kontakte mit dem
zentralen und östlichen Mittelmeerraum aufzeigen. Schwerter des in der Deponierung zahlreich vertretenen
Typs Huelva/Saint-Philbert sind etwa aus Siniscola (Prov. Nuoro), Santa Marinella (Prov. Roma) und
Castelluccio (Prov. Ragusa) bekannt191. Außerdem wurde eine „Huelva-Fibel“ in einem Grabfund von
Amathus (Zypern) gefunden (siehe unten). Diese Funde zeigen, dass Südspanien schon vor dem 9.
Jahrhundert v. Chr. über Seefahrtswege Beziehungen mit dem zentralen und östlichen Mittelmeerraum
unterhielt. Es ist nicht auszuschließen, dass das Eisenfragment von der Ría de Huelva im Rahmen von
solchen Fremdkontakten, etwa mit Sardinien, Sizilien oder Zypern, die andalusische Küste erreichte.
Neuere Ausgrabungen in Huelva, in der Plaza de las Monjas und in der Méndez-Núñez-Straße, haben
die Überreste der ältesten phönikischen Handelsstation im westlichen Mittelmeerraum zum Vorschein
gebracht. Da das Fundmaterial 5-6 m unter dem aktuellen Bodenniveau im Grundwasserbereich
geborgen wurde, war es unmöglich, die Fundstratigraphie systematisch zu dokumentieren. Allerdings
sind die meisten der phönikischen Funde älter als ca. 770 v. Chr., und die ältesten gehören in die
erste Hälfte des 9. Jahrhunderts v. Chr., wenn nicht in frühere Zeit. Neben der phönikischen Keramik
wurden Tongefäßfragmente aus Sardinien sowie Griechenland gefunden192. Außerdem sind phönikische
Inschriften, Fragmente von Straußeneiern, Steingefäßfragmente, vier Feingewichte aus Blei, große
Mengen von Elfenbein (u.a. ein Stoßzahn von über 3 kg) sowie Fundstücke aus Glas, Bernstein, Eisen und

188
Siehe González Prats 1989; 1992, 253; Torres Ortiz 2008a, 70 f.; 91; Carrasco Rus u.a. 2013, 41 Abb.
3, 1.2 (Fibeln); Lorrio 2008, 308. – In neueren Arbeiten zu frühen Eisenfunden werden verschiedene Funde
erwähnt, die (vermutlich) in das 9./8. Jahrhundert v. Chr. datieren. Siehe z. B.: La Encantada, Grab 4 (Cuevas
del Almanzora, Prov. Almeria); La Muela de Alarilla (Prov. Guadalajara); Arroyo Culebro, Grab 32 (Leganés,
Madrid); Vinnarragell (Burriana, Prov. Castellón). Für Literaturverweise siehe Mielke – Torres Ortiz 2012;
Ruiz Zapatero u.a. 2012; Renzi u.a. 2013. Für La Encantada siehe auch Lorrio 2008, 84 ff.; 297 f.
189
Ruiz-Gálvez 1995, 137 f.; 227; Taf. 18, 96.
190
Torres Ortiz 2008a.b; Milcent 2012, 169.
191
Albanese Procelli 2008, 406; Lo Schiavo – Milletti 2011, 326.
192
González de Canales u.a. 2004; 2006a.b; 2008; 2010; siehe auch Gilboa 2013, 326 ff.
40 Christopher Pare

Gold anzuführen. Von der handwerklichen Produktion stammen Kupfer-, Silber- und Eisenschlacken.
In Huelva haben wir offensichtlich ein Ort vor uns, an dem die einheimische Bevölkerung verschiedene
neue Technologien lernen konnte. Für die Frage der Ausbreitung der Eisenmetallurgie im westlichen
Mittelmeerraum sind die neuen Ausgrabungen in Huelva sicherlich von außerordentlicher Bedeutung193.
Es ist sicher, dass Eisen im emporion von Huelva im Zeitraum von 900-770 v. Chr. produziert wurde.
Ab dem späten 8. Jahrhundert v. Chr. hatte die Eisenproduktion in den ältesten phönikischen Kolonien,
wie z. B. Cerro de Villar, Morro de Mezquitilla und Toscanos (alle Prov. Málaga), eine herausragende
Bedeutung194.
Im Nordosten der Iberischen Halbinsel, in Katalonien, treten Eisenfunde erst gegen Ende des 8.
Jahrhunderts oder am Beginn des 7. Jahrhunderts v. Chr. auf195. Das große Gräberfeld von Can Piteu-
Can Roqueta bei Sabadell (Prov. Barcelona) kann als Beispiel dienen. Die ältesten Eisengegenstände
– Messer – wurden in Gräbern des späten 8. Jahrhunderts v. Chr. entdeckt (López-Cachero u.a. 2009,
219). Die Situation in Katalonien unterscheidet sich in dieser Hinsicht kaum vom Gebiet nördlich der
Pyrenäen im Languedoc und Roussillon. Auch dort stammen die ältesten Eisenfunde – wieder Messer –
aus Gräbern des späten 8. Jahrhunderts v. Chr.196.
Der Beginn der Eisenverwendung in Portugal wurde in mehreren Aufsätzen von J. C. de Senna-
Martínez (2000) und R. Vilaça (2006; 2013a.b) behandelt. Insgesamt 28 Objekte aus Eisen sind
aus der jüngeren Bronzezeit bekannt, fast alle von Höhensiedlungen. Am häufigsten kommen
Fragmente von Messerklingen vor, es gibt ferner vier oder fünf Fragmente von Sägeblättern und einen
bimetallischen Tüllenmeißel197. Die Fundstellen konzentrieren sich auf den Bereich der Baiões/Santa
Luzia-Gruppe, die den südlichsten Ausläufer der Atlantischen Zone der Bronzezeit bildet. Die Häufigkeit
von Messerklingen ist von besonderer Brisanz, weil bronzene einschneidige Messer in der jüngeren
Bronzezeit der Iberischen Halbinsel fast völlig fehlen198. Das einschneidige Messer mit genieteter
Griffzunge war also eine innovative Geräteform im portugiesischen Kontext. Die sieben Fundstellen
werden kurz zusammengefasst199:
1. Monte do Trigo (Idanha-a-Nova, Bez. Castelo Branco), Schicht 2: 11 Eisenobjekte, hauptsächlich
Messerklingen, aus fünf Deponierungen. Sieben 14C-Datierungen des 13.-11. Jahrhunderts v. Chr.
2. Moreirinha (Idanha-a-Nova, Bez. Castelo Branco), Schicht 2: acht Eisenobjekte. Zwei
14
C-Datierungen in das 12.-10. Jahrhundert v. Chr.
3. Monte do Frade (Penamacor, Bez. Castelo Branco), Schicht 3: eine kleine eiserne Messerklinge.
Vier 14C-Datierungen in das 11./10. Jahrhundert v. Chr.
4. Outeiro dos Castelos de Beijós (Bez. Viseu), „Sektor B“: eine eiserne Messerklinge und zwei
weitere Eisenfragmente aus der Werkstatt eines Bronzehandwerkers. Die drei 14C-Datierungen in das
12.-9. Jahrhundert v. Chr. stammen nicht von der Werkstatt, sondern aus einem Kontext, der identisches
Fundmaterial geliefert hat.

193
Für eine Übersicht der vorkolonialen Kontakte im westlichen Andalusien siehe Pellicer Catalán 2007, 34 ff.;
126 Abb. 35.
194
Brandherm 2007, 16 f.; Ruiz Zapatero u.a. 2012, 154; Renzi u.a. 2013, 180 f.
195
Pons i Brun 1987; Rovira Hortalà 1998; 2001; 2007.
196
Janin – Chardenon 1998; Filippini 2007, 400 Abb. 6.
197
Nach R. Vilaça (2006, 82) stammt das Eisenmesser von Castro de Senhora do Bom Sucesso, Chãs de
Tavares (Mangualde, Bez. Viseu) nicht aus dem Depotfund mit Bronzeäxten (vgl. Almagro-Gorbea 1993;
Monteagudo 1977, Nr. 1319; 1341).
198
Coffyn 1985, 178; Vilaça 2013b, 54 f. – Für Eisenmesser mit Bronzenieten, siehe Vilaça 2013a, 639 Abb. 6, 2.3.
199
Diese Angaben sind aus Publikationen von J. C. de Senna-Martínez (2000) und R. Vilaça (2006; 2013a.b)
zusammengestellt. – Die 14C-Datierungen werden an dieser Stelle nicht im Detail besprochen. Siehe dazu
Vilaça 2013a; Torres Ortiz 2008a.b.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 41

5. Quinta do Marcelo (Almada, Bez. Setúbal), Abfallgrube „Bolsa 2“: zwei oder drei Eisenmesser,
zwei davon mit Bronzenieten (siehe auch Torres Ortiz 2008a, 68 f.; Arruda 2008, 360 f.). Drei
14
C-Datierungen in das 11.-9. Jahrhundert v. Chr.
6. São Julião (Vila Verde, Bez. Braga), „Corte 3a“, Schicht 5: gebogene eiserne Messerklinge (siehe
auch Bettencourt 2000, 31; 123; Taf. 61, 9). Vier 14C-Datierungen in das 10./9. Jahrhundert v. Chr.
7. Castro de Nossa Senhora da Guia (Baiões, Bez. Viseu), von der bekannten Metalldeponierung: ein
bimetallischer Tüllenmeißel, die bronzene Tülle wurde auf die eiserne Klinge aufgegossen; Länge der
Eisenklinge 3,8 cm (siehe auch Da Silva u.a. 1984). Drei 14C-Datierungen in das 10./9. Jahrhundert v. Chr.
Die 14C-Datierungen von Baiões stammen von kurzlebigen Proben (Bohnen/Erbsen), die aber nicht
von einem unmittelbar mit der Metalldeponierung zusammenhängenden Kontext stammen (Vilaça
2008, 384 f.). Ansonsten handelt es sich bei den anderen Fundstellen um Proben von Holzkohle, sodass
damit zu rechnen ist, dass die Datierungen in der Regel etwas zu alt ausfallen („Altholzeffekt“). Darüber
hinaus haben die Radiokarbondatierungen von einzelnen archäologischen Befunden (Schichten,
Gruben) Zeitspannen von 200-300 Jahren ergeben, was deren Interpretation erschwert. Angesichts des
vermuteten Altholzeffekts dürfen die jüngeren Bereiche der Datierungsspannen eher mit dem Zeitpunkt

Messer
Beil
Verschiedenes

2
3

5
4
7
6 ?

12 13
? ?
14

11
?
9
?
10

Abb. 12. Eisenfunde des 12.-10. Jahrhunderts v. Chr. von der Iberischen Halbinsel und den Balearischen Inseln:
1 São Julião. – 2 Baiões, Nossa Senhora da Guia. – 3 Outeiro dos Castelos de Beijós. – 4 Monte do Frade. –
5 Moreirinha. – 6 Monte do Trigo. – 7 Cerro del Berrueco. – 8 Quinta do Marcelo. – 9 Ría de Huelva. –
10 Campotéjar. – 11 Villena. – 12 Son Matge. – 13 Es Forat de Ses Aritges. – 14 Càrritx.
42 Christopher Pare

der Bildung des archäologischen Befundes übereinstimmen. Nach diesen Überlegungen scheinen die
14
C-Datierungen hauptsächlich im Bereich des 11., 10. und 9. Jahrhunderts v. Chr. zu liegen.
Die Konzentration dieser frühen Eisenfunde im Raum zwischen Duoro und Tejo ist sehr auffällig
und verlangt nach einer Erklärung (Abb. 12). Falls das neue Metall bzw. die neue Technologie der
Eisengewinnung von Seefahrern aus dem zentralen oder östlichen Mittelmeerraum vermittelt wurde,
stellt sich die Frage, warum sie ausgerechnet dieses Gebiet im fernen Westen Europas aufgesucht haben.
In der portugiesischen Forschung wird ein Zusammenhang mit den reichen Zinn- und Goldvorkommen
der Beiras-Region vermutet. So schreibt A. M. Arruda (2009, 121): „All the evidence shows that the
Portuguese Atlantic coast was a target of occasional and episodic visits by populations from the Eastern
Mediterranean at a moment that can be traced to the period – in radiometric chronology – between the
eleventh and tenth centuries. … The tin and gold of the Beiras region certainly suggest that it was the
Tagus and Mondego estuaries that granted access to these metals and thereby indicate that it was on the
banks of those rivers that a more permanent settlement of occidental Phoenicians took place“. Dabei
bezieht sich die Autorin auf phönikische Handelsstationen wie Quinta do Almaraz (Bez. Setúbal) und
Alcáçova de Santarém am Tejo und Santa Olaia (Bez. Coimbra) am Mondego, deren Funde jedoch
frühestens aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. stammen (vgl. Abb. 13, 1). Nach der Hypothese Arrudas haben
ostmediterrane Seefahrer die portugiesische Küste lange vor der Gründung der Handelsstationen, bereits
über mehrere Jahrhunderte hinweg, aufgesucht.
Die Gold- und Zinnerzvorkommen bilden einen Gürtel, der vom nördlichen Teil der spanischen
Extremadura (Prov. Cáceres) durch Zentralportugal (Beira Baixa und Alta) bis nach Galizien reicht200.
Dort waren Zinnbergwerke sicherlich während der jüngeren Bronzezeit in Betrieb, wie der Dolch
aus dem Stollen von São Martinho de Orgens (Bez. Viseu) und Feldforschungen am Cerro de San
Cristóbal (Logrosán, Prov. Cáceres) zeigen201. Und die reichen Goldfunde des Südwestens und Westens
der Iberischen Halbinsel machen es mehr als wahrscheinlich, dass die Goldvorkommen während der
jüngeren Bronzezeit ausgebeutet wurden202.
Neben den Wegen entlang des Mondego und des Tejo zu den „ports of trade“ an der atlantischen
Küste gibt es noch eine weitere Route, die vermutlich für die Transaktionen zwischen Zentralportugal
und den fremden Seefahrern genutzt wurde. Es handelt sich um die sogenannte „Stelen-Route“, die
durch die spanische Extremadura bis zum Kernland von Tartessos führte (Senna-Martínez 1999, 45).
Es ist davon auszugehen, dass die „Stelen-Route“ schon lange vor der Gründung von phönikischen
Handelsstationen verwendet wurde. Neue Studien haben nämlich gezeigt, dass die ältesten Kriegerstelen
(ohne die Darstellung von menschlichen Figuren) im Raum zwischen den portugiesischen Beiras und
der nördlichen spanischen Extremadura verbreitet sind – also auch dort, wo frühe Eisenfunde zum
Vorschein gekommen sind203 (vgl. Abb. 12 mit Abb. 13, 2). Nach den an den älteren Stelen abgebildeten
Waffen zu urteilen, ist eine jungbronzezeitliche Datierung sicher, was außerdem durch die vergleichbare
Stele von Buoux (Dép. Vaucluse) in Südostfrankreich, die mit einem Tongefäß der Stufe Bronze final
2b vergesellschaftet ist, noch einmal unterstrichen wird (Lachenal 2013, 30 ff.). Die Stelen zeigen,
dass schon zu dieser Zeit das Beiras/Cáceres-Gebiet von überregionaler Bedeutung gewesen war. Das

200
Für eine schematische Karte der iberischen Erzvorkommen siehe Bottaini 2011, 104 Abb. 1. – Für Karten der
Zinn- und Goldvorkommen siehe Kalb 1980, 59 Abb. 23; Cardoso 2004, 209 Abb. 159; Pellicer Catalán
2000, 94 Abb. 1.
201
Rodríguez Díaz u.a. 2013; Vilaça u.a. 2014. – Die Ladung des um 600 v. Chr. datierten Schiffswracks von
Bajo de la Campana (Cartagena, Prov. Murcia), u.a. mit westiberischem Zinn und nordafrikanischem Elfenbein,
gibt einen Eindruck von den möglichen Handelsmechanismen während der jüngeren Bronzezeit; siehe z. B.
Mederos Martín – Ruiz Cabrero 2004.
202
Siehe z. B. die Verbreitungskarten in Perea 2005.
203
Celestino Pérez – Salgado Carmona 2011; Díaz-Guardamino 2012.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 43

1 2

3 4

5 6

Abb. 13. Hinweise auf Fernkontakte im südwestlichen Teil der Iberischen Halbinsel: 1 Phönikische
Handelsstationen und Kolonien des 9./7. Jahrhunderts v. Chr. (nach Pellicer Catalán 2007, 126 Abb. 35). –
2 Frühe Kriegerstelen (nach Celestino Pérez – Salgado Carmona 2011, 447 Abb. 2 [Typ IA und IB]). –
3 Feingewichte (nach Vilaça 2011, 157 Abb. 11 [Typ 1-5]). – 4 Drehbare Bratspieße (nach Armada 2011, 161 Abb.
9.1). – 5 Fibeln vom Typ Cassibile („schwere“ Variante). – 6 Fibeln vom Typ Roça do Casal do Meio.
44 Christopher Pare

Auftreten der Kriegerstelen steht vermutlich mit Zentralisierungs- und Hierarchisierungsprozessen um


befestigte Höhensiedlungen im Zusammenhang (siehe z. B. Senna-Martínez 1999, 42; González-
Ruibal 2004, 290 f.).
Ein überzeugender Beleg für den vorkolonialen Handel zwischen dem Ostmittelmeerraum und
Portugal wurde in einer weiteren wichtigen Studie von R. Vilaça behandelt (2011). Die Autorin hat
eine große Anzahl von Feingewichten, hauptsächlich aus Mittel- und Südportugal, zusammengestellt,
die sich meist auf eine metrologische Einheit von ca. 9,3/9,4 g beziehen (Abb. 13, 3). Vilaça identifiziert
diese Einheit mit dem „syrischen“ Schekel. Mehrere solcher Gewichte stammen beispielsweise aus dem
Depotfund von Baleizão204 (Bez. Beja). Neben den sechs Feingewichten, die zwischen 2,32 g und 18,64
g wiegen, enthält der Depotfund weitere Bronzegegenstände, einen Goldtorques und -armring vom Typ
Sagrajas/Berzocana, einen Goldbarren sowie weitere kleine Goldfragmente. Die Vergesellschaftung der
Gewichte mit den Goldbarren und -fragmenten zeigt mit aller Wahrscheinlichkeit, dass die Gewichte u.a.
für das Auswiegen von Gold verwendet wurden. Es scheint plausibel, dass ostmediterrane Seefahrer an
solchen Transaktionen teilgenommen haben – sonst wäre die Verwendung des „syrischen“ Schekels in
Portugal kaum zu erklären. Diese Hypothese bekommt eine weitere Unterstützung durch den Depotfund
von Berzocana (Prov. Cáceres) mit zwei weiteren Goldhalsringen vom Typ Sagrajas/Berzocana und
einer Bronzeschale, die treffende Parallelen im Depotfund von Tell Jatt und aus der Schicht VIA von
Megiddo besitzt, was eine Datierung in das späte 11. bzw. frühe 10. Jahrhundert v. Chr. nahelegt205. Im
Kontext unseres Themas ist es ferner von Bedeutung, dass solche scheibenförmigen, bikonischen oder
oktaedrischen Gewichte an einigen Fundorten mit frühen Eisengegenständen zum Vorschein gekommen
sind, wie Ría de Huelva, Monte do Trigo, Moreirinha und Baiões.
Anscheinend fand die Einführung des Eisens nach Zentralportugal parallel mit weiteren Innovationen
statt, wie beispielsweise der Verwendung von einschneidigen Messern und Feingewichten. Außerdem
ist es sehr wahrscheinlich, dass der Fernhandel mit Gold und Zinn schon begonnen hatte. Diese
Fallbeispiele für Handelsbeziehungen und für den Technologietransfer über sehr große Entfernungen
sind für das Thema der Einführung des Eisens von besonderem Interesse. Aus diesem Grund werden
einige weitere Beispiele für Innovationen während der jüngeren Bronzezeit besprochen, welche die
besondere Rolle Zentral- und Südportugals weiter unterstreichen sollen.
Im Kontext der frühen Beziehungen zwischen Zypern und der Iberischen Halbinsel wird gerne das
um 900 v. Chr. datierte Grab 523 von Amathus mit einem drehbaren Bratspieß und einer iberischen
Fibel erwähnt206. Ähnliche drehbare Bratspieße sind aus dem westlichen Teil der Iberischen Halbinsel
bekannt – sie sind die ältesten metallenen Bratspieße Spaniens und Portugals (Abb. 13, 4). Vermutlich
zeigen diese aufwendig produzierten Herdgeräte den Beginn einer elitären Mode des Bratens von
Fleisch auf Metallspießen in dieser Region am Ende der Bronzezeit an. Da sich diese Mode im östlichen
Mittelmeerraum und in der Ägäis seit dem 11. Jahrhundert v. Chr. manifestiert, darf sie für die westliche
Iberische Halbinsel als Innovation aus dem Osten angesehen werden207.
Die Einführung der ersten Fibeln auf der Iberischen Halbinsel stellt eine weitere Innovation dar, die
im Folgenden etwas ausführlicher besprochen werden muss. Unter den frühen einheimisch-iberischen

204
Vilaça – Lopes 2005.
205
Artzy 2006, 73-75; Torres Ortiz 2012, 456 f.; Ruiz-Gálvez 2014, 206.
206
Karageorghis 1987, 719–722; Karageorghis – Lo Schiavo 1989; Nijboer 2008. – Zur Datierung siehe
Gilboa u.a. 2008, 155 Anm. 154; 158 Anm. 167; Gilboa 2013, 332 Anm. 31. – Ein treffendes Vergleichsstück
für die Fibel von Amathus stellt ein Exemplar vom Castro As Laias (Cenile, Ourense) dar: Carrasco Rus u.a.
2012, 313 Abb. 1, 3.
207
Siehe dazu: Armada 2011; Hamilakis – Sherratt 2012; Ruiz-Gálvez – Galán 2013. Und siehe oben (zu
den Eisenfunden aus Zypern).
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 45

Fibeln kann man den Typ Monachil208 und den Typ Huelva209 unterscheiden, die in der zweiten Hälfte des
10. und der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts v. Chr. verwendet wurden und schwerpunktmäßig aus der
südlichen Iberischen Halbinsel – vor allem aus Andalusien – bekannt sind (Pare 2008). Im Gegensatz
dazu zeigen andere iberische Fibeln eine enge Verwandtschaft mit der sizilianischen Fibelproduktion
und sind zum Teil etwas älter als die Fibeln vom Typ Monachil und vom Typ Huelva. Manche davon
sind mit schweren Varianten210 (Abb. 13, 5), andere mit leichteren Varianten der Cassibile-Fibel zu
vergleichen211. Interessanterweise haben diese Fibeln ihren Verbreitungsschwerpunkt im südwestlichen
Teil der Iberischen Halbinsel – hauptsächlich in Zentral- und Südportugal und in der spanischen
Extremadura (Abb. 13, 5). Die Beispiele von Monte Airoso, Mondim do Beira, Nossa Senhora da Cola
und Cerro de la Muralla finden enge Parallelen im Depotfund von Castelluccio212 (Prov. Ragusa) in
Sizilien. Anscheinend gab es zu dieser Zeit – am Ende der italischen Bronzezeit, Bronzo Finale 3b –
recht enge Beziehungen zwischen Südostsizilien und der westlichen Iberischen Halbinsel.
Die ältesten Fibeln der Iberischen Halbinsel sind vermutlich die zweischleifigen Exemplare mit
niedrig-dreieckigem, mehr oder weniger symmetrischen Bügelprofil vom Typ Roça do Casal do
Meio213 (Abb. 13, 6). Das eponyme Exemplar stammt aus einem einzigartigen Tholosgrab, unter dessen
Beigaben ein Elfenbeinkamm besonders erwähnenswert ist (Spindler – Veiga Ferreria 1973).
Menschliche Knochen aus dem Grab ergaben 14C-Daten des 10. Jahrhunderts v. Chr. (Vilaça – Cunha
2005). Fibeln vom Typ Roça do Casal do Meio stammen aus etlichen portugiesischen Siedlungen
des 11./10. Jahrhunderts v. Chr.214. Manche der Siedlungen haben darüber hinaus frühe Eisenfunde
(Baiões, Monte do Trigo, Cerro del Berrueco) oder Feingewichte geliefert (Baiões, Castro dos Ratinhos,
Monte do Trigo, Santa Luzia). Ein weiteres Exemplar befand sich im Depotfund von Baleizão mit den

208
Fibeln vom Typ Monachil haben ein symmetrisches Bügelprofil mit einer kleinen Ausbuchtung am Scheitelpunkt.
Beispiele des östlichen Mittelmeerraums sind aus dem erwähnten Grab 523 von Amathus, aus Achziv, Grab Nr.
1, und aus Megiddo, Schicht VA, bekannt. Ein Exemplar aus der Siedlung von Peña Negra (Prov. Alicante)
stammt aus der Werkstatt eines Metallhandwerkers (Phase I der Siedlungen, siehe oben).
209
Fibeln vom Typ Huelva haben einen asymmetrischen Umriss. Beispiele sind aus der Deponierung der Ría de
Huelva (siehe oben) und der Siedlung von Cerro de la Miel (Prov. Granada) anzuführen, in beiden Fällen aus
Fundzusammenhängen, die eine Datierung in die zweite Hälfte des 10. Jahrhunderts v. Chr. belegen.
210
Siehe z. B. Monte Airoso (Granja, Bez. Viseu), Mondim do Beira (Bez. Viseu), Quinta do Marcelo (Almada,
Bez. Setúbal), Nossa Senhora da Cola (Ourique, Bez. Beja), Cerro de la Muralla (Alcántara, Prov. Cáceres), Los
Concejiles (Lobón, Prov. Badajoz), vielleicht auch Castelo de Arraiolos (Bez. Évora): Vilaça 2008, 389 Abb.
4, 3.8.9; Carrasco Rus u.a. 2012, 319 Abb. 3, 2-4.6; 2013, 41 Abb. 3, 7-8; 45 Abb. 4, 2-8; Cardoso 2004,
205; 207 Abb. 157; Carreira 1994, 47-144 Abb. 9, 1; Vilaça u.a. 2012, 148 ff.
211
Siehe z. B. Las Lunas (Yuncler, Prov. Toledo); Talavera la Vieja (Prov. Cáceres); Castro de Serra Alta (Moura,
Bez. Beja): Soares u.a. 1996, 575 Abb. 5, 10; González Cordero – Morán Sánchez 2006, 34 Abb. 9;
Martínez – Vuelta 2010, 182 Abb. 4, L9.L10; Carrasco Rus u.a. 2013, 41 Abb. 3, 4.
212
Di Stefano – Giardino 1994.
213
Fibeln vom Typ Roça do Casal do Meio: Roça do Casal do Meio (Sesimbra, Bez. Setúbal): Spindler – Veiga
Ferreira 1973, 83 Abb. 10 d. – Cabeço do Cucão (Pedra Cavaleira, Bez. Viseu), Castelo dos Mouros (Vila
Chã de Sá, Bez. Viseu), Castro de Nossa Senhora da Guia (Baiões, Bez. Viseu), Santa Luzia (Abraveses, distr.
Viseu), Cabeço do Crasto de São Romão (Seia, Bez. Guarda) und Monte do Trigo (Idanha-a-Nova, Bez. Castelo
Branco): Gil u.a. 1989, 237 ff.; 246 Abb.; Vilaça 2008, 389 Abb. 4, 1.2.5-7; Senna-Martínez 2011, 292 Abb.
5; Senna-Martínez u.a. 2011, 417 Abb. 6; 418 Anm. 9. – Beleizão (Bez. Beja): Vilaça 2013c, 19 Abb. 4, 3. –
Cabeço da Argemela (Lavacolhos, Bez. Castelo Branco): Vilaça u.a. 2011, 436 Abb. 5, 7. – Castro dos Ratinhos
(Moura, Bez. Beja): Berrocal-Rangel – Silva 2010, 306 f.; 305 Abb. 143, 30. – Cerro del Berrueco (Prov.
Salamanca): Schüle 1969, 144 Abb. 40 a. – Perales del Río (Getafe, Madrid): Zarzalejos – López Precioso
2005, 812, Abb. 1. – Soto de Tobilla (Tudela de Duero, Prov. Valladolid): Quintana Lopez – Cruz Sanchez
1996, 32 Abb. 5, 10. – Mola d’Agres (Agres, Prov. Alicante): Gil-Mascarell – Peña 1989, 131 Abb. 3.
214
Siehe beispielsweise die Radiokarbondatierungen von Santa Luzia und São Romão: Torres Ortiz 2008a.b;
Vilaça 2008.
46 Christopher Pare

oben besprochenen frühen Gewichten. Offensichtlich wurde die Fibel, in Gestalt des Typs Roça do
Casal do Meio, auf der Iberischen Halbinsel zum ersten Mal während des 11./10. Jahrhunderts v. Chr.
produziert. Angesichts der Tatsache, dass Fibeln zu dieser Zeit auf Sardinien kaum verwendet wurden,
ist die Anregung für diese Innovation im Westen der Iberischen Halbinsel vermutlich von Sizilien oder
Süditalien ausgegangen.
Keineswegs sollte die Rolle Sardiniens im überregionalen Handelsnetzwerk der ausgehenden
Bronzezeit unterschätzt werden. So stellen einige Bronzegegenstände von der westlichen Iberischen
Halbinsel entweder sardische Importe dar oder sie imitieren sardische Formen215. Iberische Bronzefunde
sind ihrerseits aus Sardinien, Sizilien und von der tyrrhenischen Küste Mittelitaliens bekannt. Einige
davon datieren in das 11. Jahrhundert v. Chr., die Beispiele aus dem 10. Jahrhundert sind jedoch viel
zahlreicher216. Der bekannteste Beleg für die frühen Fernkontakte Portugals ist aber sicherlich die
Deponierung vom Castro de Nossa Senhora da Guia bei Baiões in der Beira Alta (Da Silva u.a. 1984).
Außer dem bimetallischen Tüllenmeißel, der oben schon erwähnt wurde, beinhaltet die Deponierung
bronzene Absatzbeile, Sicheln und Armringe, einen aufwendig hergestellten Fleischhaken, Teile eines
Zepters, fünf kalottenförmige Schalen und Fragmente von mehreren „Wagenmodellen“ (Räuchergefäße
auf Rädern?). Einzelheiten der Herstellungstechniken der Wagenmodelle (Wachsausschmelzverfahren,
Verwendung von tordierten Wachsfäden) weisen Ähnlichkeiten mit Bronzegegenständen (u.a. Dreifüße)
aus Sardinien und Zypern auf (Armbruster 2004, 57 f.). Die kalottenförmigen Schalen von Baiões
gehören zu einer weitverbreiteten Gefäßgruppe, die besonders im Ostmittelmeerraum sehr häufig
vorkommt217 (Pare 2015). In ihrem portugiesischen Kontext können die Schalen von Baiões als frühe
Exemplare von importiertem Trinkgeschirr angesehen werden, vergleichbar mit der Bronzeschale
von Berzocana (siehe oben) oder der bronzenen Kesselattasche von Nora Velha (Ourique, Bez. Beja).
Die Kesselattasche von Nora Velha stammt aus einem sekundär benutzten Megalithgrab und wurde
sehr wahrscheinlich aus dem Ostmittelmeerraum importiert (Armada Pita u.a. 2008, 480 Abb. 7, 1).
Obwohl diese Bestattung wohl etwas später als die Deponierungen von Berzocana oder Baiões datiert
(9./8. Jahrhundert v. Chr.), ist sie für unsere Thematik doch von Interesse, da sich unter den Beigaben
ein Stück Eisenschlacke (190 g) befand (Vilhena – Grangé 2011, 94 ff.). Spätestens zur Zeit dieser
Bestattung wurde also Eisen vor Ort in Portugal produziert.
Unsere Diskussion hat deutlich gemacht, dass gegen Ende der Bronzezeit auf der Iberischen
Halbinsel – und zwar hauptsächlich im südwestlichen und westlichen Teil – eine Reihe von Innovationen
anzuführen sind, die aus dem zentralen und östlichen Mittelmeerraum übernommen wurden. Als
Beispiele wurden u.a. bestimmte Ärmchenbeile, einschneidige Messer mit genieteter Griffzunge,
Feingewichte, Fibeln, metallene Bratspieße und einige Bronzegefäße genannt. Es liegt nahe, dass die
Eisentechnologie zu diesem Innovationshorizont gehört und ebenfalls von Seefahrern aus dem zentralen
oder östlichen Mittelmeerraum vermittelt wurde. Die auffällige Häufung dieser Innovationen des 11. und
10. Jahrhunderts v. Chr. im südwestlichen und westlichen Teil der Halbinsel hängt vermutlich mit dem
Gold- und Zinnhandel zusammen (vgl. Abb. 12; 13). Demzufolge wurde die frühzeitige Ausbreitung
der Eisentechnologie in den westlichen Mittelmeerraum durch ein Netzwerk von vorkolonialen
Handelsbeziehungen ermöglicht, das sich vom Ionischen Meer über Kalabrien, Sizilien, Sardinien und
die Balearischen Inseln verfolgen lässt.

215
Vilaça 2008, 392 Abb. 6; Fundoni 2009, 22 Abb. 6, 1-3.5; Martínez – Vuelta 2010, 190 Abb. 8.
216
Lo Schiavo u.a. 2009, 280; Fundoni 2013, 246.
217
Für ein Stück aus Sardinien (Matzanni, Prov. Cagliari), siehe Lo Schiavo 2006, 275; 271 Abb. 1, 3.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 47

Der Raum nördlich des Schwarzen Meers

Als nächstes Fallbeispiel für die Ausbreitung der Eisenmetallurgie in Südeuropa wenden wir uns dem
Raum östlich des Karpatenbogens und nördlich des Schwarzen Meeres zu218 (Abb. 14). Das Thema
wurde zuerst von B. N. Grakov (1958) umfassend besprochen, außerdem verfasste B. A. Šramko eine
Reihe wichtiger Einzelstudien219 (z.B. 1981). In seiner Monographie über den nordwestlichen Kaukasus
hat V. R. Erlikh (2007, 14 ff.) nicht nur die frühen kaukasischen, sondern auch die entsprechenden
nordpontischen Eisenfunde diskutiert. Wichtige neue Forschungen zu einzelnen Regionen stammen
zudem von S. V. Pankov (2014) zur Ukraine, M. T. Kašuba (2013) zum Raum zwischen Karpaten und
Dnjestr und S.-C. Ailincăi (2013a.b) zur Dobrudscha.

28
1
12
27
26

? 21
25
2 13
3 20
23 24
14 22
6 15 16
5
4

17
18
19
8
7
? 9

Messer
10
Dolchmesser
? 11
? Bimetallisches Dolchmesser
Waffe/Beil
Verschiedenes

Abb. 14. Eisenfunde des 12.-10. Jahrhunderts v. Chr. aus Rumänien, der Moldawischen Republik und der Ukraine:
1 Nedilys’ka. – 2 Lozna. – 3 Truşeşti. – 4 Hida. – 5 Cîţcău. – 6 Grăniceşti. – 7 Tilişca. – 8 Cernat. – 9 Cândeşti. –
10 Insula Banului. – 11 Meri. – 12 Hordeevka. – 13 Saharna. – 14 Pohrebea. – 15 Hansca. – 16 Hadjillar. –
17 Cazaclia. – 18 Kočkovatoe. – 19 Buduržel‘. – 20 Kairy. – 21 Mikolaïv. – 22 Obloi. – 23 Zbur’evka. –
24 Brilevka. – 25 Zapovitne. – 26 Mala Lepeticha. – 27 Pervomaevka. – 28 Malaja Chortica.

218
Für wertvolle Hilfe bei der Vorbereitung dieses Abschnitts danke ich ganz herzlich Herrn Dr. N. Boroffka
(Berlin), Herrn Dr. J. P. Gerškovič (Kiew) und Frau Dr. M. Kašuba (Sankt Petersburg).
219
Siehe auch die Studie von J. Bátora (2005) über Eisenfunde des 3. und 2. Jahrtausends v. Chr. in Osteuropa.
48 Christopher Pare

Nach einer frühen Blütezeit in den Jamnaja- und Katakombenkulturen des späten 4. und 3.
Jahrtausends v. Chr., als vorwiegend meteoritisches Eisen verarbeitet wurde (siehe oben), hat die
Eisenverwendung im 2. Jahrtausend v. Chr. zunächst nachgelassen. Eisengegenstände fehlen in der
Trzyniec-Kultur gänzlich. Aus der Sabatinovka-Kultur sind lediglich einzelne Pfrieme oder Ahlen
bekannt220. Ein kleines Messer aus einem Grab der Srubnaja-Kultur von Brjanka (Luhansk Oblast) ist
das einzige größere Gerät der mittleren Bronzezeit aus dem nordpontischen Raum221.
Während der jüngeren Bronzezeit beginnt in der Waldsteppe östlich des Dnjeprs im Raum der
Bondarikha-Kultur wohl die eigenstände Produktion von Eisengeräten. Insgesamt sind sechs Messer
und sieben Ahlen oder Pfrieme aus Eisen anzuführen. Unglücklicherweise sind die genannten Funde
jedoch nicht eng datierbar, weil sich die Funde der Bondarikha-Kultur noch nicht chronologisch gliedern
lassen und die Kultur mindestens bis in das 9. Jahrhundert v. Chr. andauerte. Nach I. B. Šramko und
J. V. Bujinov (2012) gelten die eisernen Klingenfragmente aus den Siedlungen von Ljubovka und
Kytsivka (beide Charkiv Oblast) als relativ früh innerhalb der Entwicklung der Bondarikha-Kultur.
In der Waldsteppe westlich des Dnjeprs, im Gebiet der Belogrudovka- und Lebedovka-Kulturen sind
Eisenfunde immer noch extrem selten222. Umso wichtiger sind die Funde aus dem Gräberfeld der jüngeren
Bronzezeit von Hordeevka223 (Vinnytsja Oblast), die eine ausführlichere Behandlung verdienen.
Aus dem Grabhügelfeld von Hordeevka sind Eisenfunde aus vier Gräbern bekannt: ein Messergriff aus
Hgl. 5/1, ein Griffangeldolchmesser und eine Ahle aus Hgl. 32/2, ein Messerfragment mit Goldblechbeschlag
aus Hgl. 35 und ein weiteres Griffangeldolchmesser aus Hgl. 37224. Nach der chronologischen Untersuchung
des Gräberfelds durch C. Metzner-Nebelsick (2005) gehört Grab 1 aus Hgl. 5 in das 11. Jahrhundert
v. Chr., die anderen drei Gräber in das 10. oder vielleicht das frühe 9. Jahrhundert v. Chr. Die Ausgräber
haben festgestellt, dass viele Grabhügel geplündert waren. Trotzdem ist Hordeevka für die große Zahl an
Grabbeigaben aus Gold und Bernstein bekannt. Unter den ca. 1500 Bernsteinperlen sind die Exemplare der
Typen Tiryns und Allumiere aus den Hügeln 31 und 38 besonders hervorzuheben, da sie sonst vor allem im
zentralen Mittelmeerraum (Sardinien, Norditalien, nordöstliche Adriaküste), aber auch in der Peloponnes, in
der Ägäis und sogar an der Levanteküste auftreten225. Unter den Bernsteinperlen aus den Hügeln 31 und 38
gibt es zudem Stücke, die in Rumänien Vergleiche finden226. Aus beiden Gräbern sind ferner Bronzemesser
mit Ring- (Hgl. 31) bzw. mit Scheibenknauf (Hgl. 38) anzuführen. Bei dem Messer aus Hgl. 38 handelt es sich
allem Anschein nach um eine Imitation der im Zentral- und Ostmittelmeerraum verbreiteten Ringgriffmesser,
die sowohl aus Bronze als auch aus Eisen bestehen können (Abb. 5, 2; siehe oben)227. Die bimetallischen
Messer aus Thasos wurden oben in ähnlicher Weise angesprochen. Das Bruchstück eines eisernen Messergriffs
aus Hgl. 5 von Hordeevka gehörte vermutlich ebenfalls zu einem großen Messer dieser Art.
Unter den Beigaben dreier eisenführender Gräber aus Hordeevka228 befinden sich Bestandteile von
Schmuckketten (Goldperlen, goldene Spiralröllchen, bikonische und tonnenförmige Bernsteinperlen,
220
Ahlen aus Limants’i und Tašlyk, beide Mikolaïv Oblast: Nikitenko 1998, 39; Šramko – Maškarov 1993, 163.
221
Berezanskaja 1982, 139 Abb. 47, 1.
222
Ein Messerchen (oder Pfeilspitze?) bzw. eine Ahle sind aus Bobritsa bzw. Kaniv (beide Čerkassy Oblast)
bekannt: Berezanskaja 1982, 139 Abb. 47, 3; Pankov 2014, 85 Abb. 45.
223
Berezanskaja – Kločko 1998.
224
Ebd. Taf. 7, 11; 61, 3.6; 69, 1; 73, 2.
225
Die Hordeevka geographisch nächstgelegenen Stücke stammen aus Dridu (Typ Allumiere), Thasos (Typ
Allumiere) und Elateia (Typ Tiryns). – Für Verbreitungskarten siehe Pare 2008, 94 Abb. 5.13; Bellintani
2013, 787 Abb. 46.1.
226
Boroffka 2001. – Für entsprechende Perlen aus Gold aus dem Depotfund von Hinova (jud. Mehedinţi –
knapp unterhalb des Eisernen Tors) siehe Davidescu 1981.
227
Vgl. ferner das Eisenmesser mit Scheibenknauf aus Patos in Albanien und das bimetallische Messer mit
Ringgriff aus Elfenbein von Kouvarás in Nordwestgriechenland (siehe oben).
228
Es handelt sich um die Hügel 5/1, 35 und 37.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 49

7
2

3 4 5

0 5 cm
6

Abb. 15. Bimetallische Dolchmesser (1-5) und eiserne Griffzungendolchmesser (6-7) aus dem Raum nordwestlich
des Schwarzen Meers: 1 Zbur’evka, Cherson Oblast (nach Otčet 1903, 155 Abb. 310). – 2 Zapovitne, Zaporiz’ka
Oblast (nach Bidzilja u.a. 1983, Abb. 4, 2). – 3 Kočkovatoe, Odessa Oblast (nach Vančugov u.a. 1992, 26 Abb. 8,
6). – 4 Hadjillar, Ştefan vodă Rajon (nach Agulnikov 2008, 42 Abb. 3, 2). – 5 Mala Lepeticha, Zaporiz’ka Oblast
(nach Bidzilja u.a. 1983, Abb. 4, 1). – 6-7 Hordeevka, Vinnytsja Oblast, Hgl. 32 und 37 (nach Berezanskaja –
Kločko 1998, Taf. 61, 3; 73, 2).

einfache blaue Glasperlen), die genaue Entsprechungen in Gräbern der Belozerka-Kultur besitzen229.
Damit machen sich die engen Beziehungen zwischen Hordeevka und der Belozerka-Kultur bemerkbar,
worauf Metzner-Nebelsick (2005) schon verwiesen hat. A. S. Ostroverkhov (2002, 408 Abb. 15) hat
auf die zahlreichen Glasperlen der Belozerka-Kultur aufmerksam gemacht, und es ist davon auszugehen,
dass die kleinen blauen Perlen aus Hordeevka aus dem Gebiet der Belozerka-Kultur stammten. Dasselbe
trifft vermutlich auch auf die genannten Eisengeräte aus Hordeevka zu. In diesem Zusammenhang ist es
von Bedeutung, dass die kleinen blauen Glasperlen der Belozerka-Kultur aus einer Glassorte bestehen

U.a. stammen entsprechende Schmuckelemente aus Gräbern mit frühen Fibeln oder mit frühen Eisenbeigaben.
229

– Mit Eisenbeigaben: Brilevka, Cherson Oblast, Grab 193 (Evdokimov 1999, 101 Abb. 2, 5.7.15.16);
Pervomaevka, Cherson Oblast, Hgl. 5/3 (Evdokimov 1987, 110 Abb. 2, 4.6.7); Pohrebea, Dubăsari Rajon,
Hgl. 3, Grab 1 (Agulnikov – Ketraru 1992, 137 Abb. 2, 3.7; Nicic 2008, 205 Abb. 61, 5-8); Cazaclia,
Moldawien, Grab 55 (Agulnikov 1996, 107 Abb. 19, 3.4). – Mit Fibeln: Cazaclia, Gräber 1, 14 und 55;
Lukjanovka, Cherson Oblast; Širokoe, Cherson Oblast; Širokoe/Alkalija, Odessa Oblast; Zapovitne/Sovchoz
Stepnoe, Zaporiz’ka Oblast, Hgl. 3/1; siehe Kašuba 2008. – Unter den Beigaben aus Hgl. 7/1 von Strumok
(Odessa Oblast) stammt eine zweischleifige Bronzefibel sowie eine Goldperle wie aus Hordeevka, Hgl. 5/1;
siehe Berezanskaja – Kločko 1998, Taf. 7, 12; Kašuba 2008, 200 Abb. 8, 7.
50 Christopher Pare

(„mixed-alkali“/LMHK), die ansonsten vor allem aus Norditalien bekannt ist230 (Venclová u.a. 2011,
568 Abb. 1). Noch ist unsicher, ob die Glasperlen importiert wurden oder ob das „LMHK“-Glas nach
dem neuen Rezept vor Ort in der Ukraine hergestellt wurde.
Es ist hinreichend klar, dass Hordeevka mit benachbarten, aber auch mit entfernteren Kulturgruppen
eng vernetzt war. Die Beziehungen zur nordpontischen Steppe (Belozerka-Kultur) sind besonders
offensichtlich. Die Lage von Hordeevka am südlichen Bug war sicherlich wesentlich für den Handel
mit Bernstein, der vermutlich aus dem Ostseebereich stammte231. Die Glas- und Bernsteinperlen lassen
außerdem auf Beziehungen zur unteren Donau und zur nördlichen Ägäis (Thasos, Elateia) schließen. Die
starke Vernetzung Hordeevkas im überregionalen Handel liefert eine Erklärung für das frühe Auftreten
von Eisen an diesem Ort in der ukrainischen Waldsteppe.
Während der jüngeren Bronzezeit befindet sich in der ukrainischen Steppe die Belozerka-Kultur,
die im Westen bis Südmoldawien und dem Budschak und damit zur Donaumündung reicht232. An
Eisenfunden sind sechs bimetallische Griffangeldolchmesser233, fünf eiserne Griffzungendolchmesser234,
drei einschneidige Messer235, eine Ahle236 und eine Fibel237 anzuführen. Mit ihren kurzen Klingen und
abgerundeten Klingenspitzen werden die Dolchmesser nicht als Stichwaffen, sondern als Schneidegeräte
aufgefasst238 (Abb. 15). In der Belozerka-Kultur wurden gewöhnlicherweise zweischneidige
Schneidewerkzeuge hergestellt, die einschneidigen Eisenmesser von Brilevka, Pervomaevka und
Pohrebea gelten als Beleg für einen Einfluss aus dem Westen bzw. sie werden als Importe aus dem
Bereich des Donau-Karpaten-Raums gedeutet239. Diese Annahme fügt sich gut in die Lehrmeinung der

230
Es ist sicherlich kein Zufall, dass Perlen aus LMHK-Glas oft aus Fundstellen mit Bernsteinperlen vom Typ
Tiryns/Allumiere stammen wie z.B. Frattesina, Hauterive-Champréveyres, Elateia und Thasos sowie vermutlich
auch Hordeevka. – Siehe Anm. 225.
231
Siehe Ann. 87. In diesem Zusammenhang sind einige Bronzefunde aus Dänemark mit Parallelen aus der
Belozerka-Kultur von Interesse. Siehe z.B. das Ringgriffmesser und den blütenblattartigen, kreuzförmigen
Anhänger aus Lynghøj, Jutland; vgl. Jensen 1997, 137 Abb. 63, 7-10; Berezanskaja – Kločko 1998, Taf. 58
[Hordeevka, Hgl. 31]; Dergačev 2002, 162 f.; Taf. 52 C [Cazaclia, Grab 2].
232
Für eine Einführung zur Belozerka-Kulur in deutscher Sprache siehe Vančugov 1996. – Die Belozerka-Kultur
wird in der modernen Forschung gewöhnlicher Weise in den Zeitraum zwischen 1200 und 900 v. Chr. datiert.
Für die 14C-Datierungen aus den Gräberfeldern von Zapovitne und Kočkovatoe siehe Ignaczak – Ślusarska-
Michalik 2003; Otroščenko 2003. Für die Radiokarbondaten aus dem Gräberfeld von Hordeevka siehe
Ślusarska-Michalik 2003.
233
Hadjillar, Ştefan vodă Rajon, Hgl. 1, Grab 3: Agulnikov 2008, 42 Abb. 3, 2. – Kočkovatoe, Odessa Oblast,
Hgl. 31, Grab 1: Vančugov 1990, 80 Abb. 33, 15; Vančugov u.a. 1992, 26 Abb. 8, 6. – Malaja Chortica,
Zaporiz’ka Oblast, Siedlung: Berezanskaja u.a. 1986, 140 Abb. 42, 6. – Mala Lepeticha, Zaporiz’ka Oblast,
Širokaja Mogila: Grakov 1958, 4 Abb. 1 a; Bidzilja u.a. 1983, Abb. 4, 1. – Zapovitne, Zaporiz’ka Oblast,
„Sovchoz Stepnoe“, Hgl. 5, Grab 2: Otroščenko 1975, 201 Abb. 6, 3; 2003, 349 Abb. 10, 7. – Zbur’evka,
Cherson Oblast: Otčet 1903, 155 Abb. 310.
234
Buduržel‘, Odessa Oblast, Grab 14: Toščev 1992, 28; 21 Abb. 3, 3. – Cazaclia, Ceadîr-Lunga Rajon, Grab 54,
Spitze eines eisernen Dolchmessers: Agulnikov 1996, 106 Abb. 18, 7. – Kairy, Cherson Oblast: Agulnikov
– Šilov 1990; Nikitenko 1998, 39 Abb. 2, 1. – Kočkovatoe, Odessa Oblast, Grab 1: Vančugov u.a. 1992, 24
Abb. 7, 2. – Obloi, Cherson Oblast: Nikitenko 1998, 39 Abb. 2, 3.
235
Brilevka, Cherson Oblast, Grab 193: Evdokimov 1999, 101 Abb. 2, 5.7.15.16. – Pervomaevka, Cherson
Oblast, Hgl. 5/3: Evdokimov 1987, 109 f. Abb. 2, 4. – Pohrebea, Dubăsari Rajon, Hgl. 3, Grab 1: Agulnikov
– Ketraru 1992, 137 Abb. 2, 6; Nicic 2008, 205 Abb. 61, 9. – Nach A. Nicic (2008, 38) gehört das Grab von
Pohrebea zur Tămăoani-Holercani-Kulturgruppe.
236
Mikolaïv, Mikolaïv Oblast, Höhenbefestigung „Dikiy Sad“: Pankov 2014, 87 Nr. 26; 88 Abb. 58.
237
Cazaclia, Ceadîr-Lunga Rajon, Grab 55: Agulnikov 1996, 107 Abb. 19, 4.
238
Nikitenko 1998, 44; Dergačev 2002, 129 f. – Die bimetallischen und eisernen Dolchmesser entsprechen den
bronzenen Varianten Novo-Aleksandrovka, Vasil’evka, und Kardašinka nach Dergačev (2002, 128 ff.).
239
Nikitenko 1998, 41; Dergačev 2002, 179; Erlikh 2007, 19.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 51

russischen und ukrainischen Forschung ein, die den Beginn der Eisentechnologie der Belozerka-Kultur
aus dem Donau-Karpatenraum herleitet240.
In seiner Abhandlung zu den Metallfunden der Belozerka-Kultur verschafft N. I. Nikitenko (1998, 43
Tab. 2) einen sehr hilfreichen Überblick über die verschiedenen Geräte, Waffen und Schmuckgegenstände,
die aus Siedlungen, Gräberfeldern und Depotfunden überliefert sind. Unter anderem werden zahlreiche
Anhänger, Nadeln, Armringe, Meißel, Äxte und Beile aufgeführt, die ausschließlich aus Bronze bestehen.
Aus Eisen sind dagegen vor allem Dolchmesser und Messer bekannt. Wenn man die Eisenfunde aus
Hordeevka und aus der Belozerka-Kultur zusammen betrachtet, sind außer zwei Ahlen und einer Fibel
insgesamt fünf einschneidige Messer und 13 zweischneidige Dolchmesser überliefert. Es zeigt sich,
dass mit 18 Exemplaren schwerpunktmäßig Schneidegeräte aus Eisen hergestellt wurden. Aus diesem
Grund kann Eisen während der jüngeren Bronzezeit im nordpontischen Raum als „special purpose
metal“ bezeichnet werden. Die neue Technologie wurde gezielt für die Produktion von Schneidegeräten
eingesetzt.
Die Eisenfunde der Cozia-Saharna-Kultur in Moldawien wurden kürzlich von M. Kašuba
behandelt241 (2013). Wie es scheint, sind Eisenfunde, für die eine Datierung vor das 9. Jahrhundert v.
Chr. gesichert ist, bisher nur aus den Gräberfeldern von Saharna (Rezina Rajon) bekannt. Unter den
Grabbeigaben von Gräberfeld I, Hgl. 3 und 4, sowie Gräberfeld II, Hgl. 3, befinden sich zwei Messer
und drei Fibeln aus Eisen (Kašuba 2008, 204; 201 Abb. 9; 211 Abb. 16). Diese Gräber sind der ältesten
Phase der Cozia-Saharna-Kultur zuzurechnen, als ritzverzierte Keramik, noch ohne Stempelverzierung,
charakteristisch war. Zu diesem zeitlichen Horizont gehört ferner das Eisenmesser der Holercani-
Hansca-Kultur aus der Siedlung von Hansca „La Matcă“242 (Ialoveni Rajon).
Die chronologische Stellung der genannten Gräber aus Saharna wurde in einer wichtigen Studie
von M. Kašuba besprochen (2008; siehe auch 2013, 243 ff.). In der genannten Publikation geht die
Autorin systematisch auf die zweischleifigen sogenannten „Knieschleifenfibeln“ aus dem nördlichen
Schwarzmeerraum ein (vgl. Abb. 16). Die ältere Variante mit steil aufsteigendem, geradem Bügel243
wurde mit entsprechenden Fibeln aus Mittel- und Oberitalien sowie aus dem Bereich des Eisernen
Tors (Korbovo, Okr. Bor) in Verbindung gebracht. Vor diesem Hintergrund wurde überzeugend eine
Datierung in das 11. Jahrhundert v. Chr. (entspricht Bronzo finale 2 in Norditalien) vorgeschlagen244.
Nach Kašuba existierte im 11. Jahrhundert v. Chr. ein Fernverkehr, der „das Gebiet von Norditalien
an der Save, der mittleren und unteren Donau entlang bis ins nördliche Schwarzmeergebiet erschlossen
240
Siehe z.B. Erlikh 2007, 19; 24; Kašuba 2013, 236; 252. – In seiner Studie unterscheidet V. R. Erlikh (2007,
14-24) zwischen einer „osteuropäischen“ und einer „transkaukasisch/vorderasiatischen“ Tradition der frühen
Eisenproduktion.
241
Siehe u.a. ihre Kartierung der Eisenfunde des 11.-9. Jahrhunderts v. Chr. (Kašuba 2013, 242 Abb. 4). – Eine
Datierung vor das 9. Jahrhundert v. Chr. ist für folgende Eisenfunde nicht anzunehmen: Pocreaca-Cetăţuia,
Berezki, Slobozia (ebd. 246; 247 Abb. 7; 251 Abb. 11, 2.5). – Die Siedlung von Ţahnăuţi (mit einem Messer und
vier Stangenbruchstücken aus Eisen) wird von Kašuba in den Zeitraum vom Ende des 10. bis zur Mitte des 8.
Jahrhunderts v. Chr. datiert (Kašuba 2000, 330; 351; 324 Abb. 30, 18). – Die Siedlung von Mateuţi-La Başnea
(mit Eisenerz, einem „Luppenkonglomerat“ und einer eisernen Stange) wird von Kašuba von ca. 900 v. Chr. bis
zur Mitte des 8. Jahrhunderts v. Chr. datiert (Kašuba 2000, 331; 351 f.; 439 m. Abb. 95, 15).
242
Für Hansca, „La Matcă“, siehe Leviţki 1994b, 229; Kašuba 2000, 330. – Für Hilfe bei der Bearbeitung
der Eisenfunden aus Moldawien und der rumänischen Moldau ist der Autor Herrn Prof. A. László (Iaşi) sehr
dankbar.
243
Cazaclia, Grab 14; Lucaşeuca; Strumok; Lukjanovka: Kašuba 2008, 195 Abb. 2, 2; 198 Abb. 6, 2; 200 Abb.
8, 8; 202 Abb. 10, 1. – Korbovo: Vasić 1999, Taf. 2, 19. – Der Bügel der Fibel von Lukjanovka ist leicht
gekrümmt, damit könnte sie aus typologischer Sicht etwas jünger als die anderen drei Fibeln sein.
244
Die Stufe Bronzo finale 2 in Oberitalien wird mit LH IIIC spät und Submykenisch parallelisiert: Dörrer 2008;
Pare 2008; Weninger – Jung 2009. – Für die absolute Datierung der submykenischen Phase siehe Toffolo
u.a. 2013.
52 Christopher Pare

10
9
1
8
2 7

5 6

Abb. 16. Frühe Fibeln aus dem Raum nordwestlich des Schwarzen Meers: 1 Saharna. – 2 Lucaşeuca. – 3 Cazaclia.
– 4 Strumok. – 5 Dridu. – 6 Coslogeni. – 7 Lukjanovka. – 8 Zapovitne. – 9 Širokoe. – 10 Pervomaevka.

hat“ (2008, 212). Diese Ergebnisse stehen mit der Phasengliederung des Gräberfelds von Hordeevka
von C. Metzner-Nebelsick (2005) in Einklang. Dort machen sich Beziehungen entlang der Donau
und Save nach Oberitalien vor allem in der Phase 2 des Gräberfelds bemerkbar245. Die zweite Fibel-
Variante besitzt einen leicht ansteigenden, gekrümmten Bügel246 und ist nach Kašuba (2008) etwas
jünger zu datieren, etwa ins 10. Jahrhundert v. Chr. – also zeitgleich mit Phase 3 des Gräberfelds von
Hordeevka247.
Diese Darstellung der Ergebnisse von M. Kašuba ist zwar vereinfacht, soll jedoch deutlich machen,
dass die Datierung der frühesten Eisenfunde aus Hordeevka und aus den Belozerka- und Cozia-Saharna-
Kulturen in das 11.-10. Jahrhundert v. Chr. berechtigt erscheint. Dem aktuellen Forschungsstand folgend,
lässt sich der Eindruck gewinnen, dass die meisten Eisenfunde eher mit dem jüngeren als mit dem älteren

245
Für die Datierung der Bernsteinperlen vom Typ Allumiere siehe z.B. Weninger – Jung 2009, 390.
246
Saharna, Gräberfeld I, Hgl. 3 und 4; Pervomaevka, Hgl. 5/1; Širokoe: Kašuba 2008, 196 Abb. 4, 2; 195 Abb.
3, 5; 201 Abb. 9, 14.20. – Dridu (jud. Ialomiţa): Enăchiuc 1995, 302 Abb. 7, 8. Leider sind die Fundumstände
der Bronzefunde von Dridu bisher nicht zufriedenstellend geklärt; vgl. Boroffka 1997, 567 f.; 2001, 403. Für
die Datierung der Fibel von Dridu siehe auch Dörrer 2008.
247
Für die gerippten Schläfenringe aus zwei Gräbern mit Eisenbeigaben von Saharna, die genaue Vergleiche in
Slowenien, Istrien und Bayern besitzen, siehe Kašuba 2008, 201 Abb. 9, 7.10.12; 211 Abb. 16, 4.7 (Gräberfeld
I, Hgl. 3; Gräberfeld II, Hgl. 3). – Die Verwendung solcher gerippter Schläfenringe hat in Bayern bis in die Stufe
Ha B3 angedauert (z.B. Kelheim, Grab 210 und Barbing, Grab 95); siehe Pare 2015, 286 Anm. 2.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 53

Fibelhorizont in Verbindung zu bringen sind. Für weitreichendere Schlussfolgerungen sind allerdings


umfassende Untersuchungen der Keramikbeigaben aus den Gräbern der Belozerka-Kultur notwendig248.
Für die rumänische Region Moldau stehen umfassende Monografien von O. Leviţki (1994a) und A.
László (1994) zur Verfügung. Darüber hinaus sind für die frühen Eisenfunde Rumäniens die Arbeiten
von A. László (1977), A. Stoia (1989) und N. Boroffka (1991) von grundlegender Bedeutung.
Aus Siedlungszusammenhängen der Tamăoăni-Babadag I-, Corlateni-Chişinău- und Gáva-Holihrady-
Kulturen stammen drei Eisenmesser und einige unbestimmbare Eisenfragmente249. Nach László (1994,
150 f.; 207 f.) könnten die Eisenfragmente von Cândeşti und das Messer aus Grăniceşti noch der Stufe
Ha A angehören, die Messer von Cândeşti und Truşeşti sind eher der Stufe Ha B zuzuordnen. Den frühen
Messerfunden ist vermutlich ein kleines Exemplar aus dem Hügelgrab von Meri, jud. Teleorman, in der
östlichen Walachei anzurechnen250. Allerdings wurden in der Literatur sowohl die frühe Datierung der
Grabbeigaben als auch die Zugehörigkeit des Eisenmessers in Frage gestellt251.
Interessanterweise sind unter den frühen Eisengegenständen der rumänischen Moldau wieder die
Messer vorherrschend252. Aus dem gesamten behandelten Raum (Ukraine, Moldawien, rumänische
Moldau, Wallachei) kennen wir 12 einschneidige Messer, 13 zweischneidige Dolchmesser, vier Fibeln
und zwei Ahlen. Dabei beherrschen die Schneidegeräte das Fundbild nicht nur unter den Grabfunden,
sondern auch aus den Siedlungen. Diese Aussage gilt wohlbemerkt lediglich für die ältesten Eisenfunde
des 11./10. Jahrhundert v. Chr. Ab dem 9. Jahrhundert v. Chr. wurde die Produktion von Geräten und
Waffen vielfältiger253.
Meiner Meinung nach bilden auch die Ärmchenbeile keine Ausnahme von dieser Schlussfolgerung.
Zwar wurde der Fund von Bârlad (jud. Vaslui), zu dem vermutlich zwei Ärmchenbeile gehören, in der
Fachliteratur gelegentlich recht früh datiert, doch spricht das Tüllenbeil aus dem Fundkomplex für eine
Zeitstellung in das 9. oder 8. Jahrhundert v. Chr.254. Die Ärmchenbeile von Bârlad sind von beachtlicher
Größe. Sie gehören einer Variante mit Längen von 21-30 cm an, die sonst nur in Ostbulgarien zum

248
Beispielsweise könnten bestimmte Schalen (mit seitlichen Knubben) und flaschenförmige Gefäße vielleicht
einem späten Horizont der Belozerka-Kultur angehören: Pervomaevka, Hgl. 5/1 (Kašuba 2008, 196 Abb. 4,
8). – Cazaclia, Grab 54 und 55 (Agulnikov 1996, 106 Abb. 18, 8; 107 Abb. 19, 2). – Hadjillar, Hgl. 1/3
(Agulnikov 2008, 42 Abb. 3, 4). – Kočkovatoe, Hgl. 31/1 (Vančugov u.a. 1992, 26 Abb. 8, 5). – Širokoe/
Alkalija, Grab 2 (Kašuba 2008, 199 Abb. 7, 12.13). – Zapovitne, Hgl. 5/2 (Otroščenko 1975, 200 Abb. 5, 2).
249
Cândeşti, jud. Vrancea: László 1994, 150 f. – Grăniceşti, jud. Suceava: László 1994, 150 f.; 230 Abb. 10,
1-2. – Truşeşti, jud. Botoşani: László 1994, 150 f.; 207 f.; 284 Abb. 64, 9; Leviţki 1994a, 226 Abb. 49, 14;
235 Abb. 58, 26.
250
Moscalu 1976, 80 Abb. 3, 4. – Boroffka (1991, 10 Nr. 24) datiert den Grabfund von Meri in die Stufe Ha A.
251
Schuster – Negru 2008, 48 (mit weiterführenden Literaturangaben). – Motzoi-Chicideanu 2001, 215
Anm. 47.
252
Folgende Objekte werden nicht zu den frühen Eisenfunden gerechnet: Corni, jud. Suceava (Eisenmesser
mit Bronzegriff): Bader 1991, 138 f. (Zeitpunkt der Wiederverwendung des Schwertgriffs unbekannt,
möglicherweise rezent). – Volovăţ, jud. Suceava, Hgl. 2 (Eisenmesser): Ignat 1978, 110 ff. Abb. 3 v; 13,
5 (zusammen mit einem bronzenen Nadelkopf der entwickelten Hallstattzeit gefunden). – Eine jüngere
Datierung ist ferner für die zwei Eisenmesser aus der ukrainischen Siedlung der Gáva-Holihrady-Kultur von
Mahala, Czernowitz Oblast, möglich (Smirnova 1969, 25; 17 Abb. 7, 14). Die Eisenmesser gehören zur Phase
Mahala IV, die zeitlich mit der mitteleuropäischen Stufe Ha B2/3 parallelisiert wird. Für einen Einstieg in die
Chronologie der späten Gáva-Holihrady-Kultur (Mahala IV, Teleac II usw.) siehe László 2013.
253
Nach M. Kašuba (2000, 330; 2013, 249) ist das Messer unter den eisernen Grabfunden im Steppenraum
während der Zeit der Černogorovka-Kultur immer noch vorherrschend. Aus dieser Phase sind neun Eisenmesser
bekannt.
254
László 1977, 73; Bader 1983, 51; Wesse 1990, 144; Pare 1998, 371 f.; 382; Metzner-Nebelsick 2002, 53;
Kemenczei 2005, 75; 76 (Tüllenbeil der Variante B-C).
54 Christopher Pare

Vorschein gekommen ist255. Es ist davon auszugehen, dass die Stücke von Bârlad aus Bulgarien eingeführt
wurden. Nach meinem Kenntnisstand sind eiserne Ärmchenbeile im europäischen Raum außerhalb
der Ägäis während der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts v. Chr. immer noch äußerst selten256. Das
eiserne Beil aus dem Depotfund von Nedilys’ka (Lwiw Oblast) in Galizien gehört vermutlich zu den
frühesten Eisenbeilen im Arbeitsraum257. Der Fund enthält neben zahlreichen Bronzegegenständen
einen Armring, einen Amboss und ein flaches Beil aus Eisen. Obwohl die „Ärmchen“ des Beils fast
vollständig vergangen sind, ist eine Rekonstruktion entsprechend dem Ärmchenbeil aus Leskovac
„Hisar“ in Serbien (Abb. 7, 2) mehr als plausibel. Leider ist die chronologische Stellung des Depotfunds
nicht völlig klar. Während meines Erachtens eine Datierung in Ha B2 wahrscheinlich ist, wird in der
Literatur meist eine Datierung nach Ha B1 vertreten258.
In der Dobrudscha wurden von S.-C. Ailincăi insgesamt 23 Eisenfunde aus Fundzusammenhängen
der Babadag-Kultur zusammengestellt: Messer, Ärmchenbeile, Sicheln, Ahlen, eine eiserne und
eine bimetallisch Fibel, ein Ärmchenhammer, ein Angelhaken, ein Ring und drei unbestimmbare
Fragmente259. Die genannten Gegenstände stammen aus fünf Fundstellen im jud. Tulcea: Babadag;
Garvăn, „Mlăjitul Florilor“; Jurilovca, „Orgame“; Revărsarea, „Dealul Tichileşti“; Teliţa, „Amza“. Sie
gehören anscheinend sämtlich den entwickelten und jüngeren Stufen der Babadag-Kultur (Babadag II-III)
an260. Aus Siedlungszusammenhängen der Stufen Babadag II-III sind darüber hinaus Eisenschlacken und
Überreste eines Schmelzofens von erheblicher Bedeutung, damit ist die Eisengewinnung vor Ort in der
Dobrudscha wohl gesichert261. Nach dem gegenwärtigen Forschungsstand sind die Eisengegenstände
aus Babadag II-Zusammenhängen eher klein (Messer, Fibeln, Ahlen, ein Angelhaken), größere Geräte
wie Beile, Hämmer und Sicheln treten erst in Babadag III auf262.
Obwohl die Verwendung von Eisen in der Stufe Babadag II als gesichert gelten kann, ist die
absolute Datierung dieser Fundgruppe leider trotzdem nicht eindeutig. Diese Kulturstufe wird in der
Literatur durchaus unterschiedlich datiert, mit einer Spannbreite zwischen dem 10. und 9. Jahrhundert
v. Chr.263. Aufgrund dieser aktuellen Unsicherheit bei der Datierung der einzelnen Fundstücke und
Siedlungsbefunde wird die Dobrudscha auf den Verbreitungskarten (Abb. 14; 19) nicht berücksichtigt.

255
Siehe die Ärmchenbeile (vermutlich Depotfunde) von Markovo (Šumen Oblast) und Obročište (Dobrič Oblast):
Atanasov – Babadžanov 2008, 53 Taf. 1, 1-6.
256
Pare 2015, 283 ff. – Ein Exemplar (Depotfund von 1955) aus der befestigten Siedlung der Černoles-Kultur
von Subotiv (Čerkassy Oblast) wird an das Ende des 9. Jahrhunderts v. Chr. datiert (Wesse 1990, 205 Nr. 200;
Kločko u.a. 1998; Poltavets 2013, 200).
257
Der Depotfund von Nedilys’ka (ehem. Niedzieliska) stammt aus dem Verbreitungsgebiet der Wysocko-Kultur
(Sulimirski 1937, 258 f.; 259 Abb. 7; 267 Taf. 4, 9-12).
258
Zur Datierung des Depotfundes von Nedilys‘ka siehe Pare 1998, 364 Anm. 129; 381 Anm. 216. Für eine etwas
ältere Datierung (Ha B1) siehe Müller-Karpe 1959, 139; Metzner-Nebelsick 2002, 73.
259
Ailincăi 2013a, 91; 2013b, 243 Abb. 17.
260
Z. B. László 1977, 55; Ailincăi u.a. 2006; Ailincăi 2013a, 91 f.; Jugănaru 2005, 69-72.
261
Für die Siedlungsfunde aus Babadag (jud. Tulcea), Galiţa (jud. Constanţa) und Hârşova (jud. Constanţa) siehe
Boroffka 1991, 7; László 1977, 53; 55.
262
Eine Sichel aus Garvăn, „Mlăjitul Florilor“, stellt vielleicht eine Ausnahme während der Stufe Babadag II dar
(Ailincăi 2013b, 243 Abb. 17, 3).
263
Außer dem oft zitierten Pyxis-Deckel von Babadag sind u.a. auch die Fibeln von Revărsarea „Dealul Tichileşti“
für diese Fragestellung wichtig, da sie aus einer Siedlung mit der für Babadag II typischen stempelverzierten
Keramik stammen (Pare 1998, 407; 412 ff.; 425 ff.; Ailincăi 2013a; Kašuba 2006, 227). – Meines
Erachtens erscheint eine Datierung der Stufe Babadag II und von verwandten Keramikgruppen mit Ritz- und
Stempelverzierung von der zweiten Hälfte des 10. bis zum Ende des 9. Jahrhunderts v. Chr. plausibel.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 55

Siebenbürgen

Bevor die frühen Eisenfunde Siebenbürgens behandelt werden, ist es an dieser Stelle notwendig, die
bisherige Forschung zur Einführung der neuen Technologie in Rumänien kurz zu besprechen.
Die erste bedeutende Studie stammt von K. Horedt (1964). Er hielt einen Beginn der
Eisenverarbeitung etwa im 9. Jahrhundert v. Chr. für wahrscheinlich und konnte vier Eisenfunde aus
der Stufe Ha B nennen (Bârlad, Hida, Şomartin, Tuşnad). Zehn Jahre später sprach sich M. Rusu
(1974) für einen viel früheren Beginn der Eisengewinnung und -produktion während der Stufe Ha
A aus. Als Belege nannte er nicht nur das 1967 ausgegrabene eiserne Tüllenbeil aus dem Gräberfeld
von Lăpuş (jud. Maramureş), darüber hinaus besprach er drei Einzelfunde aus dem Banat, für die er
eine recht hohe Datierung (Ha A bzw. Ha A2/B1) vorschlug. Aus meiner Sicht sind die zwei auf einen
Eisenkern gegossenen Bronzeobjekte (ein Schwert und eine Nadel) mit hoher Wahrscheinlichkeit keine
vorgeschichtlichen Erzeugnisse, weil diese sehr anspruchsvolle gusstechnische Leistung zu jener Zeit
kaum möglich war. Das von Rusu besprochene fundortlose eiserne Griffzungenschwert datiert nicht in
der Stufe Ha A2/B1, vielmehr ist eine Stellung frühestens im 9. Jahrhundert v. Chr. sicher264.
Im grundlegenden Aufsatz von A. László (1977) wurden neben den von Rusu genannten
Eisenobjekten Fundstücke aus Bobda, Susani und dem 1971 entdeckten Depotfund III von Rozavlea als
Beleg für die Eisenverarbeitung während Ha A angeführt. Er machte darauf aufmerksam, dass die ältesten
Eisengegenstände aus dem Westen Rumäniens (Banat, Maramureş) stammen. László war der Meinung, dass
die frühesten Eisengegenstände – dazu möglicherweise technologische Kenntnisse der Eisengewinnung –
aus einem frühen Zentrum der Eisenverarbeitung im nordwestlichen Balkan vermittelt wurden265. Heute
wissen wir aber, dass eine derartig frühe Eisenproduktion im Raum zwischen dem nordwestlichen Balkan
und den Südostalpen nicht existierte, sodass dieser Vorschlag Lászlós abgelehnt werden kann266. Der Autor
hat darüber hinaus zahlreiche Eisenfunde der Stufe Ha B aus Rumänien zusammengestellt. Dabei wies er
auf Belege für die Eisengewinnung (u.a. aus Babadag, Cernat, Galiţa und Hârsova) hin.
Nach dem Erscheinen der Studie von László wurden von einigen Autoren etliche weitere vermeintliche
Belege für das frühe Einsetzen der Eisenverarbeitung zusammengestellt267. A. Stoia (1989) hat sogar 18
Eisengegenstände aus 13 Fundstellen der Stufe Ha A angeführt. N. Boroffka hat zur Herkunft der neuen
Technologie Stellung genommen: „Meiner Meinung nach belegen diese Tatsachen eine Übermittlung
der Eisentechnologie nach Rumänien aus Griechenland oder der Türkei, spätestens im 12. Jh. v. Chr.,
und sehr bald die Etablierung einer einheimischen Eisenindustrie“ (Boroffka 1991, 6).
Schließlich ist V. Vasiliev in der Publikation der Ausgrabungen der bedeutenden Höhenbefestigung
von Teleac (jud. Alba) kurz auf die Problematik der frühen Eisenfunde eingegangen (Vasiliev u.a.
1991, 126-128). Die Ausgrabungen haben 29 Eisenfunde aus stratifizierten Fundkontexten zu Tage
gefördert: 25 aus Schicht III und vier aus Schicht II. Aus der ältesten Siedlungsphase (Schicht I) fehlen
Eisengegenstände gänzlich. Wie Vasiliev festgestellt hat, ist die Fundsituation mit derjenigen in der
befestigten Siedlung von Babadag vergleichbar:Auch dort fehlen Eisenfunde in der ältesten Siedlungsphase
(Babadag I). Die ersten Eisenfunde stammen aus Fundzusammenhängen der zweiten Siedlungsphase
(Babadag II), die nach Vasiliev frühestens um die Mitte des 10. Jahrhunderts v. Chr. beginnt (siehe
264
Eisenschwert aus dem Banat: Bader 1991, 172 ff.; Taf. 57, 469. – Für Vergleiche aus Rumänien siehe Vulpe
1990, 72 f.; Taf. 19, 99.99A (Basarabi, Tilişca). – Zur Chronologie siehe Vulpe 1990, 72 f.; Pare 2015, 284
f. – Für ein besser erhaltenes Vergleichsstück siehe z. B. Koledin 2012, 11 Abb. 1.
265
László 1977, 70. – Dagegen hielt er für die Babadag-Kultur (Dobrudscha) eine Herleitung der Eisentechnologie
aus der Ägäis entlang der Westküste des Schwarzen Meeres für wahrscheinlich (László 1977, 71).
266
Für die veraltete Idee eines frühen Zentrums der Eisenproduktion im Raum zwischen den Südostalpen und dem
nordwestlichen Balkan siehe von Merhart 1952, 39; Kimmig, 1964, 243 f.; Horedt 1964, 129.
267
Muscă 1982 (vor allem Schlackenfunde); Stoia 1989; Boroffka 1987; 1991.
56 Christopher Pare

oben). Vor diesem Hintergrund plädiert er für eine


kritischere Betrachtung der frühen Eisenfunde268. Er
konstatiert eine Tendenz zur Frühdatierung und weist
auf die Notwendigkeit einer fundierten Datierung,
basierend auf stratifizierten Fundstücken aus sicheren
Zusammenhängen, hin. Meiner Meinung nach sind die
kritischen Bemerkungen Vasilievs gerechtfertigt.
Es stehen also unterschiedliche Auffassungen über
die Einführung der Eisentechnologie in Rumänien im
Raum. Einerseits wird von einer frühen Einführung der 1 2
Eisenverarbeitung im 13./12. Jahrhundert v. Chr., einem
frühen Beginn der eigenständigen Eisengewinnung
und einer ständigen Zunahme der Eisenproduktion 0 5 cm
ausgegangen. Dabei werden verschiedene Meinungen
über den Beginn der neuen Technologie vertreten: Abb. 17. Frühe Eisenfunde (13. Jahrhundert
entweder eine autochthone Entwicklung der lokalen v. Chr.) aus dem Judeţ Maramureş
Eisenproduktion (A. Stoia) oder eine Einführung (Nordwestrumänien): 1 Eisernes Tüllenbeil von
aus dem Westen (A. László) bzw. aus dem ägäisch- Lăpuş (nach Kacsó 2001, 276 Abb. 26, H1).
– 2 Fragment einer eisernen Griffzunge mit
anatolischen Raum (N. Boroffka). In Gegensatz dazu
bronzenem Abschluss aus Rozavlea
setzte, den Ausführungen von V. Vasiliev zufolge, eine (nach Kacsó – Mitrea 1976).
bedeutende und regelhafte lokale Eisengewinnung und
-verarbeitung erst viel später – um die zweite Hälfte des 10. Jahrhunderts v. Chr. (entspricht Babadag II
und Teleac II bzw. Ha B2/B3) – ein. Nach Vasiliev sind Eisenobjekte vor dieser Zeit lediglich sporadisch
belegt.
Angesichts der verhältnismäßig zahlreichen Eisenfunde des 11.-10. Jahrhunderts v. Chr. aus dem
Raum nördlich des Schwarzen Meers wäre eine entsprechende Eisenproduktion in Siebenbürgen nicht
überraschend. Doch stellt sich nach einer kritischen Prüfung der Fundumstände heraus, dass sichere
Eisenobjekte aus der Zeitspanne Ha A-B1 ausgesprochen selten sind. In der folgenden Diskussion beziehe
ich mich auf die Angaben der maßgebenden Studien von A. László (1977) und N. Boroffka (1991) und
die dort zitierten Publikationen269.
Zwei Fundstücke belegen die Verwendung von Eisen im Nordwesten Rumäniens (jud. Maramureş)
bereits für das 13. Jahrhundert v. Chr. Im Jahr 1967 wurde ein eisernes Tüllenbeil (Länge 9 cm) im
Hügelgräberfeld von Lăpuş entdeckt, vier Jahre später kam eine eiserne Griffzunge mit bronzenem
Schlussknopf (von einem Messer?) im Depotfund III von Rozavlea zum Vorschein (Abb. 17). Beide
Fundstücke werden in die Stufe Br D datiert270. Aus dem Banat wird ferner ein eisernes Armband
aus Grab 10 des Gräberfelds von Bobda (jud. Timiş) gemeldet271. Leider wurde das Grab noch nicht
veröffentlicht. Nach der freundlichen Mitteilung von A. Szentmiklosi (Timişoara) zufolge gehören
die Grabbeigaben zur Cruceni-Belegiš II-Kulturstufe, die sich etwa in das 13.-12. Jahrhundert v. Chr.
datieren lässt.

268
Unter den von Vasiliev diskutierten Beispielen ist m. E. seine Skepsis gegenüber den Schlackenfunden besonders
wichtig. Die in den Publikationen von László, Muscă, Stoia und Boroffka aufgeführten Schlackenstücke sind
meist unstratifizierte Lesefunde.
269
Für seine wertvolle Hilfe bei der Beurteilung der transsilvanischen Funde bin ich Herrn Dr. N. Boroffka (Berlin)
sehr dankbar.
270
Lăpuş: Kacsó 2001, 276 Abb. 26, H1. – Rozavlea: Kacsó – Mitrea 1976. – Zur Datierung siehe Kacsó 2001.
271
Z.B. László 1977, 54; Boroffka 1991, 7 Nr. 4.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 57

Angesichts der Lage dieser frühen Eisenfunde im Westen Rumäniens, weit entfernt von den frühen
Zentren der Eisenproduktion in Anatolien272, ist eine eigenständige Produktion ohne äußere Anregungen
nicht von der Hand zu weisen. Es ist denkbar, dass die Metallhandwerker mit meteoritischem Eisen
oder mit eisenhaltigen Kupfererzen experimentierten. So fand sich beispielsweise in der Werkstatt
eines Bronzehandwerkers des 13./12. Jahrhunderts v. Chr. in Palatca (jud. Cluj) einen Meteorit, der
als Klopfstein verwendet wurde273. Und aus Nordostungarn kennen wir mit dem Depotfund von Pácin
(Kom. Borsod-Abaúj-Zemplén) einen Befund des 12. Jahrhunderts v. Chr., der das Schmelzen von
Altmetall zusammen mit Eisenerz belegt. M. Hellebrandt beschreibt den Befund folgendermaßen:
„auf [dem Bronzebeilfragment] befindet sich das darauf geflossene Metall mit brauner Patina. Dies
erwies sich im Laufe der Metalluntersuchung als Eisenerz … Es steht fest, daß der einstige Meister den
Metallklumpen mit Bronze und Eisenerz gemeinsam aufarbeiten wollte …“274.
Außer den drei genannten Gegenständen gibt es meines Wissens keine weiteren Eisenfunde,
die einwandfrei vor die Mitte des 10. Jahrhunderts v. Chr. einzuordnen wären275. In fruchtbaren,
dichtbesiedelten Landschaften wie Transsilvanien und dem Banat sind unstratifizierte Lesefunde von
bronzezeitlichen Fundplätzen mit großer Vorsicht zu behandeln. Es besteht immer die Möglichkeit, dass
sie aus viel jüngeren Epochen stammen. Das gilt vor allem für die Schlacken, die von der Oberfläche
etlicher jungbronzezeitlicher Siedlungen aufgelesen wurden. Fraglich sind ferner Eisenartefakte, die
typologisch nicht einwandfrei anzusprechen sind. Als Beispiel kann das Griffdornmesser von Căuaş,
„Sighetiu “ (jud. Satu Mare) genommen werden, das zwar im Bereich einer Gáva-zeitlichen Siedlung
aufgesammelt wurde, aber trotzdem von einer späteren Nutzung der Fundstelle stammen könnte276. In
anderen Fallbeispielen ist die genaue Fundsituation nicht bekannt. So erwähnt C. Kacsó (1975, 67),
dass in einer Höhle bei Şuncuiuş (jud. Bihor) ein Eisenmesser zusammen mit früher Hallstattkeramik
gefunden wurde. Nähere Angaben zur Höhle wurden jedoch m. W. seitdem nicht veröffentlicht.
Unsicherheit herrscht darüber hinaus bei der Beurteilung mancher Siedlungsfunde. Bei Bauarbeiten in
Deva (jud. Hunedoara) wurde eine Siedlungsgrube mit Keramik der Wietenberg- und der Igriţa-Kultur
entdeckt. Nach I. Andriţoiu wurde die eiserne Dolchklinge oberhalb der Grube gefunden – eine eindeutige
Vergesellschaftung mit dem Grubenbefund ist also nicht gegeben277. Bei Ausgrabungen in der befestigten
Siedlung von Porumbenii Mari, „Várfele“ (jud. Harghita) wurde ein Eisenmesser in einem Grubenhaus
gefunden, doch lässt der gegenwärtige Publikationsstand eine genaue Datierung dieses Befundes nicht
zu278. Eine ähnlich problematische Situation ist schließlich im Falle einiger Grabfunde zu konstatieren.
So ist das Grab mit Eisenmesser von Mirăslău (jud. Alba) bis heute unveröffentlicht279. Im Falle des
angeblichen Grabfunds von Oradea, „Salca“ (jud. Bihor) scheint es möglich, dass die Gáva-Keramik
mit jüngeren (latènezeitlichen, mittelalterlichen?) Eisengegenständen und Perlen vermischt worden ist280.
Aus diesen exemplarischen Fallbeispielen ist ersichtlich, dass es zurzeit nicht möglich ist, den Stand
der Eisenmetallurgie während der Stufen Ha A1-B1 befriedigend zu klären. Interessanterweise ändert sich
die Lage nach der Mitte des 10. Jahrhunderts v. Chr. mit den Eisenfunden aus Cernat (jud. Covasna),

272
Im mykenischen Kulturraum sind Eisenfunde während des 13. Jahrhunderts v. Chr. immer noch eine Seltenheit.
273
Benea u.a. 2011; Rotea u.a. 2011, 13 ff. Der Klopfstein enthält Magnetit. Aus der Werkstatt von Palatca
stammt ferner ein kupfernes Fragment, das möglicherweise von einem Ochsenhautbarren stammt.
274
Hellebrandt 1989, 106 Abb. 9; 113 (Pácin, Depotfund IV, Depotfundhorizont Kurd).
275
Für das Fragment eines Eisenmessers von Meri (östliche Walachei) siehe oben.
276
Siehe Németi 1982, 48; 56; Taf. 14, 3.
277
Andriţoiu 1983, 46; Boroffka 1991, 9 Nr. 14; Vasiliev u.a. 1991, 126 f.
278
Siehe László 1977, 55 und Boroffka 1991, 11 Nr. 29, mit weiterführenden Literaturangaben.
279
Siehe Boroffka 1991, 10 Nr. 25. Nach einer freundlichen Mitteilung von Herrn Dr. N. Boroffka (Berlin) dürfte
das Grab in die Stufe Ha B datieren.
280
Emödi 1981; Stoia 1989, 47; Boroffka 1991, 10 Nr. 26.
58 Christopher Pare

Hida (jud. Sălaj) und Cîţcău (jud. Cluj) wesentlich.


Aus dem Depotfund von Cîţcău stammt ein 0 5 cm
Bronzeschwert, bei dem die Griffstange im Inneren
des Vollgriffs mit Eisen befestigt wurde281. Im
Falle des Depotfunds von Hida handelt es sich um
den bronzenen Antennengriff eines bimetallischen
Messers, dessen Eisenklinge leider nicht erhalten
ist282. Die Eisenfunde aus der Höhenbefestigung
„Vârful Ascuţit“ von Cernat sind aber um 1 2
einiges wichtiger. Sie stammen aus einer „runden
Wohnhütte“, in der sowohl Bronze als auch
Eisen verarbeitet wurde283. Aus der Werkstatt
stammen neben Scherben von Tongefäßen, einem 3
Spinnwirtel, einem Gusslöffel, einer bronzenen
Lanzenspitze und einer Bronzefibel auch 16
4
Eisenobjekte: ein Messer, ein Tüllenmeißel, ein
Ärmchenbeil, eine Doppelaxt und 12 Barren
(Abb. 18). Der Befund von Cernat belegt die
lokale Gewinnung und Verarbeitung von Eisen
in Südosttranssilvanien und die Produktion von
großen Eisengeräten. Doppelaxt und Ärmchenbeil
besitzen genaue Parallelen im ägäischen Raum
und es ist nicht unwahrscheinlich, dass der in
Cernat belegte Fortschritt in der Eisentechnologie
Impulsen aus der Ägäis zu verdanken ist284.
Die Eisenbarren aus der Werkstatt von Cernat
gehören zu einer weit verbreiteten Barrenform
der jüngeren Bronzezeit (langgezogen, flach, 5 6

mit abgerundeten Enden), die vor allem im


Karpatenbecken vorkommt285 (Abb. 18, 4).
Abb. 18. Funde aus der Werkstatt eines
Exemplare aus Eisen sind im Gegensatz zu Metallhandwerkers aus Cernat, Siebenbürgen
denjenigen aus Kupfer oder Bronze selten. Außer (nach Székely 1966, 213 Abb. 4; 214 Abb. 5). –
Cernat sind solche Barren aus Teleac (jud. Alba), 1-2 Bronze, 3-6 Eisen.

281
Bader 1991, 163 f. Nr. 382; Taf. 55, 382; Soroceanu 1995, 62; 79; 36 Abb. 10, 4. – Zur Datierung siehe Pare
1998, 361; 364; 367 Abb. 33, 3.
282
Petrescu-Dîmboviţa 1978, 149 Nr. 261; Taf. 259 C; 260 A; Bader 1991, 112-114. – Zur Datierung siehe
Müller-Karpe 1959, 209; Pare 1998, 361; 364; 381.
283
Székely 1966; Bader, 1983, 16 ff.; Taf. 55 B (mit weiterführenden Literaturangaben). – Für eine Rekonstruktion
der Fundumstände siehe Soroceanu 1995, 61; 51 Abb. 15. – Nach N. Boroffka (1991, 8 Nr. 8) kamen
1980 aus einem zweiten Grubenhaus mit Herdstelle eine eiserne Doppelaxt, ein Gusslöffel, das Fragment einer
Gussform, ein Stück Roheisen, Schlacken und Keramik zum Vorschein. – Für die neuesten Metallfunde aus
Cernat siehe Szabó 2011, 339.
284
Für eine Diskussion der Eisenfunde von Cernat siehe Pare 2015, 281 ff. – Eine Anzahl von Bronzegefäßen aus
Ungarn, Rumänien und Bulgarien zusammen mit bestimmten Fibeln deuten auf eine seit dem 10./9. Jahrhundert
v. Chr. bestehende kulturelle Umorientierung und eine Ausrichtung zur Ägäis hin (Pare 2015). Die Eisenfunde
von Cernat sowie zwei Eisenschwerter aus Tilişca und ˝Bulgarien˝ (Abb. 6, 2-3) lassen sich vermutlich im
Rahmen dieses „normative change“ verstehen. Siehe die Diskussion in Pare 2015.
285
Dergačev 2002, 179; Taf. 131 („Sägen“).
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 59

Lozna (jud. Botoşani) und vielleicht Babadag (jud. Tulcea) bekannt286. Diese Barren wiegen nur ca. 50 g287
und wären nur für die Herstellung von kleinen Gegenständen wie etwa Messerklingen geeignet.
Die Funde von Lăpuş, Rozavlea und Bobda, zusammen mit einigen anderen frühen Eisengegenständen
aus dem nördlichen Karpatenbecken288, können vermutlich als Belege für einen autochthonen Beginn der
Eisengewinnung in Mitteleuropa aufgefasst werden. Inwiefern die Eisenproduktion in Siebenbürgen in
den Stufen Ha A-B1 fortgesetzt wurde bzw. ob sie zunahm, ist beim gegenwärtigen Publikationsstand
nicht zufriedenstellend zu beurteilen. Es gibt aber keinen Anlass zur Annahme, dass dort ein dynamisches
und einflussreiches Zentrum der Eisenproduktion existierte. Daher ist es schwer vorstellbar, dass die
Eisenproduktion im Raum östlich der Karpaten aus dem Donau-Karpatenraum abgeleitet wurde. Im
nordpontischen Raum östlich des Karpatenbogens deutet das Fundspektrum eher auf eine eigene Tradition
der Eisenverarbeitung und -verwendung. Dort wurde Eisen als „special purpose metal“ hauptsächlich für
die Herstellung von Schneidegeräten eingesetzt. Wahrscheinlich wurde das neue Metall über den Seeweg
entlang der Küste vermittelt. Die Ausbreitung der ersten Fibeln im nordpontischen Raum stellt eine
vergleichbare Innovation im 11./10. Jahrhundert v. Chr. dar (Abb. 16). Neben den Fibeln machen bestimmte
Grabbeigaben aus Hordeevka (z.B. die Bernsteinperlen vom Typ Allumiere und Tiryns) und Saharna (z.B.
die gerippten Schläfenringe) die Existenz einer Verkettung von Austauschbeziehungen entlang der Küste
und der großen Flüsse (Save, Donau, Südlicher Bug, Dnjestr) deutlich. Speziell für die Eisenmetallurgie
ist jedoch der Seeweg von der Ägäis entlang der bulgarischen Küste von entscheidender Bedeutung. Im
12. und 11. Jahrhundert v. Chr. waren Kenntnisse der Eisenmetallurgie beispielsweise in Troja und vor
allem in Foça (Phokaia) vorhanden, und die handgemachte geglättete Keramik (Buckelkeramik) von Troja
VIIb lässt keinen Zweifel aufkommen, dass enge Beziehungen mit Ostbulgarien und der Dobrudscha
existierten289.
Im Verlauf des 10. Jahrhunderts v. Chr. mehren sich die Hinweise auf eine bedeutende Eisenproduktion
in Siebenbürgen (Cernat) und Galizien (Nedilys’ka). Ein breites Spektrum von Artefakten wurde
hervorgebracht: Messer, Barren, Ärmchenbeile, Tüllenmeißel, Ambosse, Doppeläxte, Schwerter,
Armringe. Zu dieser Zeit sind Anregungen aus der Ägäis erkennbar – beispielsweise in Gestalt des
Ärmchenbeils und der Doppelaxt von Cernat (Abb. 18, 5-6) oder des Griffzungenschwertes von Tilişca
(Abb. 6, 3).

Diskussion

Spätestens seit dem späten 4. bzw. frühen 3. Jahrtausend v. Chr. wurde Eisen in Ägypten, Mesopotamien,
Anatolien und dem Raum zwischen Kaukasus und Sibirien (Jamnaja- und Katakombenkultur) sporadisch
und in kleinen Mengen verarbeitet. Noch im 2. Jahrtausend v. Chr. war Eisen selten und wurde meist
für Prestigeobjekte verwendet. Erst in der hethitischen Großreichszeit (14.-13. Jh. v. Chr.) zeigen die
Keilschrifttexte einen deutlichen Anstieg in der Eisenproduktion an. Die Hethiter waren zu dieser Zeit

286
Teleac, Phase II: Vasiliev u.a. 1991, 213 Abb. 17, 5. – Lozna: Teodor – Şadurschi 1981, Abb. 10, 4. –
Babadag, Phase II oder III: László 1977, 53; 65; Jugănaru 2005, 69 f.; 137 Abb. 43, 7(?).
287
László 1977, 65.
288
Siehe den Beitrag von F. Miketta in diesem Band. – Z. B. die Messerchen aus Gánovce (okr. Poprad) und
Marianka (okr. Malacky) in der Slowakei, die möglicherweise in die ältere Hügelgräberbronzezeit bzw.
die frühe/ältere Urnenfelderzeit datieren. – Vgl. Furmánek – Novotná 2006, 9 ff. (mit weiterführenden
Literaturangaben); Paulík 1996.
289
Siehe z.B. Hänsel 2008. – Diese Überlegungen würden einen früheren Beginn der Eisenverarbeitung in der
Dobrudscha erwarten lassen. S.-C. Ailincăi (2013a, 148) macht auf Probleme bei der Gliederung der Babadag-
Kultur aufmerksam – vielleicht werden künftige Forschungen den späten Beginn der Eisenverarbeitung in der
Dobrudscha revidieren.
60 Christopher Pare

sicherlich in der Lage das neue Metall aus Eisenerz zu verhütten. Indes scheint es zuzutreffen, dass die
fortschrittliche hethitische Eisenproduktion kaum eine Wirkung auf die Metallurgie der umliegenden
Regionen des Vorderen Orients ausgeübt hat. Die Metallhandwerker Mesopotamiens, Ägyptens, Syriens
und der Levanteküste waren nicht bzw. nur in Ausnahmefällen in der Lage, selbstständig Eisen zu
gewinnen. Es ist zweifelhaft, ob die normale Bevölkerung des Hethiterreichs Zugang zu Eisen hatte.
Wahrscheinlich blieb das Metall vor allem dem königlichen Umfeld vorbehalten.
Nach dem Ende des Reichs von Hatti versank das ehemalige Kerngebiet der Hethiter für Jahrhunderte
in Bedeutungslosigkeit. Nach H. Genz (2011, 343-359) war Zentralanatolien während der Früheisenzeit
(12.-10. Jahrhundert v. Chr.) von isolierten Dorfgemeinschaften geprägt. Metallgegenstände aus diesen
Siedlungen sind kaum bekannt und es ist davon auszugehen, dass dieser Raum für die Entwicklung der
Eisenmetallurgie keine überregionale Bedeutung mehr hatte.
Vor diesem Hintergrund ist die Rekonstruktion der Frühphase des Eisenhüttenwesens nach dem
Zusammenbruch des Hethiterreichs problematisch. Eindeutige neue Zentren der Eisenproduktion während
der Früheisenzeit sind im Vorderen Orient nicht auszumachen290. Auf den ersten Blick widersprüchlich
ist die Beobachtung, dass es nach dem Zusammenbruch der spätbronzezeitlichen Großreiche um 1200 v.
Chr. zu einer Zunahme und räumlichen Ausbreitung der Eisenproduktion vor allem in der Levante und im
Ostmittelmeerraum kam291. Mit den Worten von C. Zaccagnini (1990, 497) sind die Palastzerstörungen
und das Phänomen der technologischen Innovation der Eisenmetallurgie zwar „complementary aspects
of a wider set of political, socio-economic, and technological transformations“. Doch diese Feststellung
liefert keine einfache Erklärung für den Beginn des Innovationsprozesses der Eisenmetallurgie, da selbst
über die Interpretation der „Krisenjahre“ keine Einigkeit in der Forschung herrscht. Sicher ist jedoch, dass
die Jahrzehnte um 1200 v. Chr. von tiefgreifenden wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen
Veränderungen gekennzeichnet waren. Dabei werden die von Ramses III. geschilderten Angriffe der
„Seevölker“ heute nicht als primäre Ursache des Zusammenbruchs der Paläste verstanden, vielmehr
scheinen interne Schwachstellen der extrem zentralisierten spätbronzezeitlichen Gesellschaftsordnung
dafür verantwortlich gewesen zu sein292. So schreibt M. Liverani (1987, 69): „The particular concentration
in the Palace of all the elements of organization, transformation, exchange etc. – a concentration which
seems to reach its maximum in the Late Bronze Age – has the effect of transforming the physical collapse
of the Palace into a general disaster for the entire kingdom“.
Auf einer allgemeinen Ebene kann man die politische und ökonomische Zentralisierung vor dem
Untergang der Palastsysteme der Dezentralisierung danach gegenüberstellen293. Am Beispiel der
Eisenmetallurgie bedeutet die Dezentralisierung der Eisenproduktion die Loslösung der technischen
Fertigkeiten von den ehemaligen Herstellungszentren des hethitischen Reichs und somit den freieren
Zugang zu diesem Metall in neuen Kulturräumen (Moorey 1995, 66). Den Ausführungen M.
Liveranis zufolge stellt die Ausbreitung der Eisenmetallurgie indes nur ein Element innerhalb eines
290
Nur eine Werkstatt eines Eisenschmiedes des 12. Jahrhunderts v. Chr. ist aus Tell Ta’yinat in der ’Amuq-Ebene
bekannt.
291
Für eine Einführung in die aktuelle Diskussion über die „Krisenjahre“ um 1200 v. Chr. siehe Cline 2014;
Knapp – Manning 2016.
292
Knapp – Manning 2016, 135: „In our view, whoever they were and wherever they came from, [the Sea Peoples]
were merely a symptom, not the cause, of the Late Bronze Age collapse. No doubt external factors like the Sea
Peoples played a part in these disruptive times, but so, too, did internal troubles – social, political, economic –
throughout the eastern Mediterranean.“ – Für eine Einführung in die Diskussion zum „Systems Collapse“ siehe
Cline 2014, 160 ff.
293
Siehe schon G. Childe (1946, 30 f.): „[Iron] was in fact obtained by people independent of kings or chieftains
concentrating the social surplus, and used in production more freely and widely than bronze had ever been. ... A
technology based upon metal so easily available could work under relations of production different from those
indispensable when copper or bronze was the basis, such extreme concentration was no longer necessary“.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 61

viel umfangreicheren Innovationsensembles dar. Außer Eisen nennt Liverani (2007, 43-51) eine Reihe
weiterer Neuerungen während der Zeit nach dem Untergang der Paläste, u.a. die breite Übernahme des
Alphabets, die Domestizierung des Dromedars, die verstärkte Nutzung des Reitpferds und Fortschritte
im Schiffbau (Navigation auf offenem Meer). Jede dieser von Liverani aufgezählten Innovationen bedarf
einer eingehenden Prüfung, aber die Kernidee des auf die „Krisenjahre“ folgenden Innovationshorizonts
ist m.  E. zutreffend. Damit werden die Konsequenzen der „Dezentralisierung“, die Weitergabe von
Errungenschaften der vorderorientalischen Stadtkulturen an breitere soziale Gruppen und neue Regionen,
hervorgehoben.
Die Insel Zypern spielte eine entscheidende Rolle im Innovationsprozess der Eisenmetallurgie. Die
serienmäßige Produktion von Eisengeräten setzte dort unvermittelt im 12. Jahrhundert v. Chr. ein. Auf
dem griechischen Festland sind Eisenobjekte aus dieser Zeit seltener, auf Kreta scheinen sie gänzlich
zu fehlen. Da Eisen auf Zypern vor 1200 v. Chr. nicht produziert wurde, ist davon auszugehen, dass
Handwerker aus dem Vorderen Orient während der „Krisenjahre“ nach Zypern einwanderten. Nach
den Ausführungen von S. Pickles und E. Peltenburg (1998) lässt sich der Erfolg dieser intensiven
Eisenproduktion durch das auf Zypern erstmals regelhaft angewandte Aufkohlen (sog. Karburisierung)
und die thermische Behandlung des Werkstoffes erklären. Dazu ist anzumerken, dass es den Handwerkern
vermutlich erst allmählich gelang, Geräte und Waffen auf hohem technischem Niveau zu erzeugen.
Voraussetzung dafür war die Etablierung einer serienmäßigen Eisenverarbeitung durch spezialisierte
Schmiedewerkstätten. Am Beginn der zyprischen Produktion war die Qualität der Eisengegenstände
wahrscheinlich nicht immer bzw. durchgehend besser als diejenige der bronzenen.
Es ist nicht klar, warum sich die serienmäßige Eisenproduktion ausgerechnet auf Zypern, wo Eisen
vor 1200 v. Chr. praktisch unbekannt war, etabliert hat. Diese Frage hat S. Sherratt in einer Reihe
einflussreicher Aufsätze diskutiert (1994; 1998; 2000). Für die Autorin erklärt sich die besondere
Rolle Zyperns durch das Fehlen eines zentralisierten Palastsystems auf der Insel. Stattdessen hatten
urbane Zentren wie Hala Sultan Tekke, Palaepaphos, Kition und Enkomi eine offene und dynamische
wirtschaftliche Organisation294. Wie Liverani betont auch Sherratt den Unterschied zwischen der
politischen und wirtschaftlichen Zentralisierung der spätbronzezeitlichen Paläste des Vorderen Orients
und den dezentralisierten Formen des Handels der zyprischen Orte. Letztere betrieben einen dynamischen
Seehandel auf niedrigem Niveau295. Außer mit Eisen haben die Zyprioten mit bronzenen Fertigprodukten
(z. B. Dreifüße und Ständer), Brucherz („scrap“), importierter und lokal hergestellter „mykenischer“
Keramik, Edelmetallen, Textilien und Olivenöl Handel betrieben. Sherratt schreibt ferner, dass diese
dynamische Wirtschaftsweise nicht nur auf Zypern, sondern vermutlich auch an der Levanteküste
betrieben wurde. Die ostmediterrane wirtschaftliche und kulturelle Gemeinschaft lässt sich u.a. anhand
der Eisenfunde und der lokal hergestellten „mykenischen“ Keramik erkennen (siehe z. B. Lehmann
2007, 534 ff. Karte 2-4). Dieser Raum – Kilikien, die ’Amuq-Ebene, die Levanteküste und Zypern –
stellt vermutlich das Epizentrum des früheisenzeitlichen Innovationsprozesses der Eisenmetallurgie dar.
In der neueren Forschung werden neben den eventuellen technischen Vorteilen gleichermaßen die
Bedeutung der Neu- und Fremdartigkeit des Eisens und das damit verbundene Prestige betont. Nach
I. Morris (1989) wurde Eisen in Zypern und der Ägäis während eines bestimmten Zeitraums zum
Symbol der Elite296. Die Verwendung von Elfenbein für die Griffe mancher Eisengeräte und -waffen
294
Sherratt nennt sie „coastal urban centres“. Diese Zentren hatten „a type of aggressively open economy which
was highly subversive to the centrally controlled, formal, elite exchange systems which constituted an important
part of the political basis of established powers“ (Sherratt 1998, 301).
295
Sherratt teilt dem Privatunternehmertum („private enterprise, entrepreneurial trade“) eine maßgebende Rolle zu.
Sie sieht die urbanen Zentren der zyprischen Küste als Vorläufer des (phönikischen) „industrial and mercantile
city-state“ (Sherratt 1998, 307).
296
Für Argumente gegen den „Prestige-Status“ des Eisens siehe Muhly 1992, 701; 2006.
62 Christopher Pare

sowie die Tradition der bimetallischen Prunkwaffen297 weisen auf den hohen Wert des Werkstoffes
Eisen hin und liefern eine Unterstützung für diesen Standpunkt. In einer interessanten Studie hat sich
ebenfalls J. Crielaard (1998) für Eisen als „a powerful means of social distinction“ ausgesprochen. Er
führt eine Reihe hervorragender Kriegergräber des 11. Jahrhunderts v. Chr. an, die eiserne Waffen und
Geräte beinhalten; auch in der vorliegenden Studie wurden etliche Beispiele für solche eisenführenden
Waffengräber genannt. Oft gehören die Kriegerbestattungen zur Gründergeneration in neu angelegten
Nekropolen298, was möglicherweise auf die Umgestaltung der gesellschaftlichen Ordnung zu dieser Zeit
hinweist. Neben eisernen Beigaben ist die Brandbestattung, mitunter in einer Bronzeurne, bei diesen
vornehmen Bestattungen häufig zu beobachten299. Crielaard unterstreicht die Bedeutung dieser Elite
in der Verbreitung ihrer eigenen Ideologie, zu welcher die hohe Wertstellung von Eisenwaffen und
-geräten gehörte: „Local élites played a key role in the dissemination not only of goods, but also of
ideas and information, […] a series of interconnected aristocratic networks constituted a Mediterranean-
wide exchange system“ (Crielaard 1998, 187). Es ist durchaus plausibel, dass Mitglieder dieser
zyprisch-ägäischen Eliten bedeutende Akteure in der Verbreitung von Eisen in den zentralen und
westlichen Mittelmeerraum waren. Wie unsere Diskussion gezeigt hat, sind solche eisenführenden
Kriegerbestattungen vor allem seit dem 11. Jahrhundert v. Chr. belegt.
Aus dem südeuropäischen Arbeitsgebiet sind Eisenfunde, die vor die jüngere Bronzezeit datieren,
auffällig selten300: eine „Ahle“ aus Latium (Ischia di Castro), ein Fingerring und möglicherweise zwei
Eisenstäbe aus Sizilien (Castelluccio di Noto, Thapsos), ein halbkreisförmiges Scheibchen aus Sardinien
(Nuraghe Antigori) und ein Niet auf einem Schwert aus Serbien (Duškovci). Aus der Sabatinovka- und
Srubnaja-Kultur der Ukraine sind ebenfalls nur vereinzelte Ahlen aus Eisen zu verzeichnen (Limants’i,
Tašlyk). Somit ist für das gesamte Arbeitsgebiet anzunehmen, dass Eisen vor 1200 v. Chr. höchstens
in Ausnahmefällen aus Eisenerzen verhüttet wurde. Bei den älteren Stücken wurde es vermutlich
eher zufällig und in kleinen Mengen bei der Verhüttung von Kupfererzen gewonnen. Möglicherweise
verwendete man gelegentlich auch meteoritisches Eisen oder importierte eiserne Fertigprodukte
aus der Ägäis oder dem Vorderen Orient. Lediglich aus Westrumänien und der Slowakei sind einige
frühe Eisenfunde des 13./12. Jahrhunderts v. Chr. zu verzeichnen, die vielleicht auf ein gelegentliches
Experimentieren mit Eisenerzen hindeuten (Bobda, Lăpuş, Rozavlea, Gánovce, Marianka). Doch zeigt
das Fehlen gesicherter Eisenfunde des 12. Jahrhunderts v. Chr. im Arbeitsbereich, dass die Produktion
von Eisen im Grunde noch keine nennenswerte Rolle gespielt hat.
Die Fundsituation ändert sich grundlegend im 11./10. Jahrhundert v. Chr., als Eisenfunde in zahlreichen
Regionen des Arbeitsgebiets zwischen dem Atlantik im Westen und dem Dnjepr im Osten auftreten
(Abb. 19). Größere oder kleinere Konzentrationen sind im Raum nördlich des Schwarzen Meeres, im
südlichen Albanien, im Karst/Soča-Gebiet, in Kalabrien, in Südostsizilien und in Zentralportugal zu
verzeichnen. Vor allem im zentralen und westlichen Mittelmeerraum ist die küstenbezogene Verteilung
offensichtlich, sodass eine Ausbreitung des Werkstoffes Eisen hauptsächlich über die Seewege
anzunehmen ist. Das Auftreten von frühen Eisengegenständen auf Sardinien und den Balearischen
Inseln unterstützt diese Hypothese.

297
Das bimetallische Schwert aus dem Grab des Pharaos Psusennes I. ist in diesem Zusammenhang besonders relevant
(Abb. 3, 2). Siehe auch den Bronzegriff eines bimetallischen Schwertes aus Hama (Schulz 2014, 313; Taf. 22, Sw 28).
298
Siehe beispielsweise (nach Crielaard 1998): Salamis, Lapithos-Kastros, Kourion-Kaloriziki, Palaepaphos-
Skales und Amathus auf Zypern; Knossos auf Kreta; Tiryns auf dem griechischen Festland.
299
Crielaard 1998, 189: „The inevitable conclusion is that top-ranking individuals residing in a variety of places in
Cyprus and Greece adopted cremation and in particular urn cremation […] as a differential or even privileged burial
practice. […] Cremation was commonly connected to high status and functioned as a means of social distinction“.
300
Eisenfunde, die vor das 12. Jahrhundert v. Chr. datieren, sind auf den Verbreitungskarten (Abb. 8; 12; 14; 19)
nicht eingetragen.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 63

Messer / Dolchmesser
Beil / Waffe
Verschiedenes

Abb. 19. Eisenfunde des 12.-10. Jahrhunderts v. Chr. aus dem südeuropäischen Arbeitsgebiet
(Dobrudscha, Bulgarien und Griechenland nicht kartiert). Bei den offenen Symbolen handelt es sich
um Fundstücke, die nicht sicher datierbar sind.

Auch für die eisernen Artefakte im Raum nördlich des Schwarzen Meeres ist eine Vermittlung über den
Seeweg am plausibelsten. Die Seltenheit von gut verbürgten Eisenfunden des 12. und 11. Jahrhunderts v.
Chr. in Siebenbürgen macht eine Übernahme der Eisentechnologie von dort unwahrscheinlich. Anzeichen
für Anregungen aus dem kaukasischen Raum sind ebenfalls nicht auszumachen301. Wahrscheinlicher ist
200 km

60 mi

die Vermittlung von Eisen aus der Ägäis und/oder Kleinasien entlang der westlichen Schwarzmeerküste.
Jenseits dieser küstennahen Gebiete breitete sich die Kenntnis der Eisenverarbeitung im zentralen und
westlichen Mittelmeerraum ab dem 9. Jahrhundert v. Chr. nur langsam aus. Dies gilt u.a. auch für den
zentralen und westlichen Balkanraum – außerhalb von Südalbanien und dem Karst/Soča-Gebiet –, wo Eisen
jedoch schon im 8. Jahrhundert v. Chr. für Waffen und Geräte in erheblichem Ausmaß eingesetzt wurde.
Von der Westküste Mittelitaliens sind aus dem 10. Jahrhundert v. Chr. lediglich zwei kleine
Eisenfragmente bekannt (Colognole, Forchetta di Palano) und in den Gräberfeldern Kampaniens,
Latiums und Etruriens bleiben Eisenfunde noch bis zur ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts v. Chr. selten. In
Oberitalien – mit Ausnahme der zwei Stücke aus Frattesina – fehlt Eisen vor dem 8. Jahrhundert v. Chr.
sogar gänzlich. Auch in Spanien spielt Eisen vor der phönikischen Kolonisierung eine sehr untergeordnete
Rolle, in Katalonien wurden Eisengegenstände erst seit dem Ende des 8. Jahrhunderts v. Chr. eingeführt.
Bei der Behandlung der frühen Eisenfunde aus unterschiedlichen Regionen wurde immer wieder auf
die einseitige Auswahl an Artefakten hingewiesen. Je nach Region wurde es gezielt für die Herstellung von
bestimmten Gegenständen eingesetzt. Im Raum zwischen Ostanatolien und der südlichen Negev wurde
Eisen im 12. und 11. Jahrhundert v. Chr. hauptsächlich für die Herstellung von Arm- und Fingerringen
eingesetzt302. Dagegen sind auf Zypern und in Philistia an Eisenfunden vorwiegend Messer vertreten.
Auch in anderen Räumen spielen Messer eine herausragende Rolle bei der frühen Eisenproduktion:
301
Es muss allerdings angemerkt werden, dass auf die Entwicklung der Eisenmetallurgie im Kaukasus und ihre
potentiell überregionale Bedeutung im Rahmen dieser Studie aus Gründen des Umfangs nicht eingegangen
werden konnte.
302
J. Nieling (2009) umschreibt die Eisenproduktion dieser Zeit als die „Stufe des Ringeisens“. Eiserne Armringe
sind ferner auf den Balearischen Inseln vorherrschend.
64 Christopher Pare

etwa in Portugal und im Karst/Soča-Gebiet. Und auch im Raum nördlich des Schwarzen Meeres
überwiegen Messer und Dolchmesser (vgl. Abb. 19). In Südostsizilien sind zwar Messer unter den
frühen Eisengegenständen vertreten, noch häufiger sind allerdings die Fingerringe. Auf Sizilien ist eine
weitere Einschränkung zu verzeichnen, da sämtliche frühen Eisenfunde aus Frauengräbern stammen.
Eine weitere Besonderheit der frühen Eisenverwendung ist die Herstellung von bimetallischen
Waffen und Geräten, d.h. Gegenstände mit Griff oder Tülle aus Bronze und Klinge aus Eisen303.
Anzuführen sind Dolche und Kurzschwerter304, Lanzen305, Messer306, Dolchmesser307, ein Tüllenbeil
und ein Tüllenmeißel308. Bimetallische Waffen und Geräte treten in den jeweiligen Kulturräumen vor
allem am Beginn der Eisenverwendung auf und sind vermutlich als Ausdruck des hohen Ansehens des
neuen Metalls zu bewerten.
Der stark eingeschränkte Einsatz als „special purpose metal“ für bestimmte Kategorien von
Artefakten wie Messer oder Schmuckringe oder für bimetallische Waffen und Geräte kennzeichnet
in vielen Regionen die Innovationsphase der Eisenverwendung. Diese Beobachtung führt zu einer
Präzisierung des Stufenmodells von A. M. Snodgrass (1980, 336 f.), das in der bisherigen Forschung
immer wieder herangezogen wurde.
In den Regionen, in denen Eisen einseitig als „special purpose metal“ zur Anwendung gekommen
ist, stand das neue Metall nur in geringem Umfang zur Verfügung. In Sizilien wurde Eisen sogar noch
bis zur Gründung der ersten griechischen Kolonien im späten 8. Jahrhundert v. Chr. kaum häufiger
genutzt (Albanese Procelli 2001, 247). In diesem Fall ist nicht anzunehmen, dass Eisen vor Ort
verhüttet wurde, vielmehr ist die Einfuhr von Rohmetall in geringem Umfang wahrscheinlich. Mit der
Person des Mentes, der eine Ladung Roheisen von den Ionischen Inseln nach Süditalien führte, besitzen
wir für einen derartigen Handel sogar einen literarischen Hinweis aus der Odyssee309. Auch für andere
Regionen, in denen Eisen als „special purpose metal“ auftritt, ist der Einfuhr von Roheisen durchaus
plausibel310.

303
Bei manchen Autoren wird der Begriff „bimetallisch“ darüber hinaus für eiserne Waffen und Geräte mit
bronzenen Nieten verwendet. Ich beziehe mich ausschließlich auf Gegenstände, bei denen der schneidende Teil
aus Eisen besteht.
304
Tanis, Grab des Psusennes I., Ägypten; Tell el-Far’ah (Süd), Israel; Hama, Syrien (Schulz 2014, 313; Taf. 22,
Sw28); Psar, Albanien; „Kalabrien“, San Leo, Armento und Torre Galli, Italien.
305
Torre Galli, Italien.
306
Thasos und Kouvarás, Griechenland; Molino della Badia, Italien; Hida, Rumänien.
307
Hadjillar, Moldawien; Kočkovatoe, Malaja Chortica, Mala Lepeticha, Zapovitne und Zbur’evka, Ukraine.
308
Škocjan-Brežec, Slowenien; Baiões, Portugal.
309
Es ist leider nicht bekannt, wie Roheisen verhandelt wurde. Es ist denkbar, dass eiserne Ärmchenbeile manchmal
als Barren gedient haben – ihre einfache, flache Form würde sich jedenfalls dafür eignen. Im sardischen Depotfund
von Monte Arrubiu (Sarroch, Cagliari) befinden sich halbfertige (bronzene oder kupferne) Ärmchenbeile, die
nicht funktionstauglich erscheinen und vermutlich als Barren dienen sollten; siehe Lo Schiavo 1981, 322 f.
Abb. 359.
310
Der Handel mit Roheisen zum Beginn der Eisenverwendung wurde in der Fachliteratur nur selten diskutiert.
Interessanterweise ist P. Reinecke schon vor 90 Jahren auf diese Möglichkeit eingegangen. Er merkt an, dass
die Formen der frühen Eisenfunde fast ausnahmslos dem bodenständigen Formenvorrat angehören, sind
also zweifellos in den verschiedenen Gebieten von einheimischen Metallarbeitern geschmiedet worden. Das
bedeutet jedoch nicht, dass „gleichzeitig mit dem ersten Auftreten des Eisens […] überall schon Eisenerz
verhüttet und Eisen für den einheimischen Bedarf […] gewonnen worden ist“ (Reinecke 1926, 87 f.). „Alle die
Eisengegenstände, die aus Zeiten vor dem Aufkommen heimischer Eisengewinnung in den einzelnen Gebieten
stammen, sind dann eben aus einem Rohmaterial hergestellt, das im Handel aus anderen, damals schon Eisen
produzierenden Teilen des altweltgeschichtlichen Kreises bezogen worden ist, um im Lande selbst verarbeitet
zu werden“ (ebd. 1926, 95).
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 65

In anderen Regionen begegnen Fundstellen mit größeren Mengen an Eisen und mit einem breiteren
Fundspektrum, wie z. B. die Gräberfelder von Lofkënd in Albanien oder Torre Galli in Kalabrien. Dasselbe
gilt im Verlauf des 10. Jahrhunderts v. Chr. auch für den Bereich zwischen der Dobrudscha, Siebenbürgen
und Galizien. In diesen Fällen ist wohl von einer lokalen Eisengewinnung und -verarbeitung auzugehen.
Gerade aus Kalabrien (Broglio di Trebisacce, Schmiedewerkstatt), der Dobrudscha (z. B. Galiţa,
Überreste eines Schmelzofens) und Siebenbürgen (z. B. Cernat, Schmiedewerkstatt mit Eisenbarren)
sind Hinweise auf Schmiedewerkstätten und Eisengewinnung vorhanden. Hier handelt es sich vermutlich
um einen Technologietransfer im Rahmen von persönlichen Kontakten unter Handwerkern, die ihre
Kenntnisse über Erzaufbereitung, Verhüttung und Schmiedetechniken weitergeben konnten.
Da Hinweise auf den Handel mit eisernen Fertigprodukten bisher fehlen, scheint es angebracht,
grundsätzlich den Handel mit Roheisen und den Technologietransfer als die zwei wichtigsten
Mechanismen der Vermittlung des neuen Metalls zu betrachten. Angesichts des fast vollständigen
Fehlens metallographischer Untersuchungen von frühen Eisenartefakten aus dem Arbeitsgebiet ist eine
fundierte Beurteilung des technischen Niveaus der Eisenobjekte, seien sie aus importiertem oder lokal
verhüttetem Eisen hergestellt, unmöglich. Es ist allerdings denkbar, dass sie zum Teil für ihre Neu-
und Fremdartigkeit geschätzt wurden, so dass ihre praktische Effektivität – etwa als Schneidegeräte
oder als Waffen – zunächst nicht unbedingt ausschlaggebend gewesen ist. Es fällt auf, dass die frühen
Eisensachen einen ausgesprochen personenbezogenen Charakter besitzen. Als Ringschmuck, Messer
oder Prunkwaffen wurden sie vermutlich nahe am Körper getragen und dienten – als persönliches
Eigentum – eventuell als Statussymbole.
Die eingehende Analyse der frühen Eisenfunde aus dem Arbeitsgebiet zeigte, dass der Handel mit
Eisen und die Vermittlung der Verhüttungstechnologie im Wesentlichen mit dem 11. Jahrhundert v. Chr.
begonnen haben. Ferner wurde argumentiert, dass die Innovation in erster Linie von Seefahrern verbreitet
wurde. Als Mechanismus für diese Handels- und Vermittlungsaktivitäten sind, wie von J. Crielaard
beschrieben, „ineinandergreifende aristokratische Netzwerke“ in Betracht zu ziehen (siehe oben). Wie
schon erwähnt, lassen sich diese überregionalen Netzwerke just seit der Mitte des 11. Jahrhunderts
v. Chr. auf Zypern, Kreta und dem griechischen Festland anhand reich ausgestatteter Kriegergräber
rekonstruieren. Solche „aristokratischen“ Waffenträger könnten beispielsweise am Elfenbeinhandel mit
Apulien (Roca Vecchia), der östlichen Po-Ebene (Frattesina), Kalabrien (Torre Mordillo, Torre Galli) und
Sizilien (Molino dell Badia, Madonna del Piano) beteiligt gewesen sein. Die Herstellung von metallenen
Bratspießen in der westlichen Iberischen Halbinsel könnte ebenfalls durch Kontakte mit „aristokratischen“
Seefahrern angeregt worden sein. Wie Crielaard ausführt, wurden mittels der genannten Netzwerke
bestimmte Wertvorstellungen verbreitet, unter denen das hohe Prestige von eisernen Waffen und Geräten
höchstwahrscheinlich wichtig war. Diese hohe Wertschätzung des neuen Metalls ließ den Handelspartnern
an den südeuropäischen Küsten vermutlich das Roheisen begehrenswert erscheinen.
Angesichts der Entdeckungen in der Handelsstation von Huelva mit dem massenhaften Auftreten
phönikischer Keramik des 9. Jahrhunderts v. Chr. muss die Präsenz von seefahrenden Levantinern im
zentralen und westlichen Mittelmeerraum schon im 10. und sogar im 11. Jahrhundert v. Chr. erwogen
werden. Etliche Fallbeispiele (Eisenartefakte, einschneidige Messer, Feingewichte, metallene Bratspieße,
verschiedene Fibelvarianten) zeigten, dass der westliche Teil der Iberischen Halbinsel mit Sardinien
und Sizilien und darüber hinaus vielleicht auch mit dem östlichen Mittelmeerraum in Kontakt stand.
Die große Bedeutung dieses Gebiets im äußersten Westen unseres Arbeitsgebiets lässt sich durch ihre
reichen Gold- und Zinnvorkommen erklären. Es ist denkbar, dass die Handelspartner aus dem zentralen
und östlichen Mittelmeerraum Eisen – vielleicht in Form von Barren – als Tauschgut mit sich führten.
Aus dem Raum nördlich des Schwarzen Meeres fehlen vergleichbare Hinweise auf Kontakte mit dem
östlichen Mittelmeerraum. Die Analyse der Funde von Hordeevka haben jedoch Austauschbeziehungen
66 Christopher Pare

mit der nördlichen Ägäis (Thasos) wahrscheinlich gemacht. Bedenkt man die intensive Eisenproduktion
in Foça (Phokaia), an der Westküste Kleinasiens, ist es durchaus denkbar, dass das neue Metall das
Verbreitungsgebiet der Belozerka-Kultur über den Seeweg durch den Bosporus und entlang der
westlichen Schwarzmeerküste erreicht hat.
Resümierend ist festzuhalten, dass die Innovation der Eisenmetallurgie erst durch bestimmte
historische Voraussetzungen ermöglicht wurde, die letztendlich mit der wirtschaftlichen und politischen
Dezentralisierung nach den „Krisenjahren“ zusammenhängen. Der Innovationshorizont lässt sich in einen
älteren und einen jüngeren Teil gliedern: Im 12./11. Jahrhundert v. Chr. erreichte das neue Metall Zypern,
die Levante und die Ägäis, im 11./10. Jahrhundert verschiedene südeuropäische Landschaften zwischen
dem Atlantik und dem Dnjeper (Abb. 19). Zu dieser Zeit war Eisen fast überall in Südeuropa immer noch
entweder nicht verfügbar oder äußerst selten. Da verschiedene Metalle – Kupfer, Bronze, Gold oder
Silber – schon seit der Kupferzeit traditionell hoch geschätzt und als Statusobjekte eingesetzt wurden,
war die Rezeption eines neuen Metalls vermutlich unproblematisch – besonders wenn der Handelspartner
demonstrieren konnte, dass Eisen für Waffen und Geräte potentiell effektiver als Bronze sein kann.
Wie in der Einleitung ausgeführt, haben Innovationen nicht nur eine technologische und soziale,
sondern auch eine räumliche Komponente. Die Vermittlung des Eisens an weite Teile Südeuropas (Abb.
19) – ausgehend vom Ostmittelmeerraum und der Ägäis – markiert den Beginn einer intensiveren
Partizipation am wirtschaftlichen Geschehen im Mittelmeerraum. Im Grunde handelt es sich dabei um
das Ineinandergreifen von unterschiedlichen – urbanen bzw. nicht-urbanen – Wirtschaftsformen und
Gesellschaftsstrukturen. Die Innovation des Eisens in Südeuropa ist in diesem Sinne eine erste Vorwegnahme
der präkolonialen und kolonialen Unternehmungen der Phöniker und Griechen. Sowohl die Ausbreitung
der Eisenproduktion als auch die zunehmende Teilnahme Südeuropas an den kulturellen Normen und
technologischen Errungenschaften der ägäischen und ostmediterranen Stadtkulturen zeichnen sich also
schon während der „Dunklen Jahrhunderte“ am Übergang vom 2. zum 1. Jahrtausend v. Chr. ab311.

Literaturverweise

Agulnikov, S. 1996
Necropola culturii Belozerka de la Cazaclia. Bibliotheca Thracologica 14. Bukarest, Institutul
Român de Tracologie.
Agulnikov, S. 2008
Necropola culturii Belozerka de lângă satul Hadjillar. In: Ailincăi, S. C. – Micu, C. – Mihail, F.
(Hrsg.), Omagiu lui Gavrilă Simion la a 80-a aniversare. Constanţa, Editura Dobrogea, 33-44.
Agulnikov. S. M. – Ketraru, N. A. 1992
Kurgan belozerskoj kul’tury u s. Pohrebea v. Nižnem Podnestrovje. In: Ketraru, N. A. (Hrsg.),
Archeologičeskie issledovanija v Moldove v 1986 g. Kišinev, Štiintsa, 135-141.
Agulnikov, S. – Šilov, Y. –A. 1990
Kurgan Belozerskoj kul’tury u s. Kairy. In: Drevnosti stepnogo Pričernomor’ja i Kryma 1. Zaporož’e,
Zaporožskij Gosudarstvennyj Universitet, 67-71.
Ailincăi, S.-C. 2013a
Începuturile epocii fierului în Dobrogea. Cercetările arheologice de la Revărsarea, Isaccea, judeţul
Tulcea. Brăila, Editura Istros.

Der Autor ist den Herren S. Fürst, F. Miketta und D. Schäfer (Mainz) für ihre wertvolle Hilfe bei der sprachlichen
311

Korrektur des Manuskripts sowie für inhaltliche Anregungen sehr dankbar.


Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 67

Ailincăi, S.-C. 2013b


Începuturile epocii fierului în Dobrogea. Studii şi Cercetări de Istorie Veche şi Arheologie 64 (3-4),
2013, 223-292.
Ailincăi, S. – Miriţoiu, N. – Soficaru, A. 2006
A pit with human remains attributed to the Babadag culture discovered in pre-colonial levels at
Orgame. In: Mănucu-Adameşteanu, M. (Hrsg.), À la recherche d’une colonie. Actes du Colloque
International “40 ans de recherche archéologique à Orgamè/Argamum”, Bucarest – Tulcea –
Jurilovca 2005. Orgame/Argamum Supplementa 1. Bukarest, Editura Agir, 81-107.
Albanese Procelli, R. M. 1994
Intervento. Kokalos 39/40, 1993/94, 58-65.
Albanese Procelli, R. M. 1996
Produzione metallurgica e innovazioni tecnologiche nella Sicilia protostorica. In: Leighton, R.
(Hrsg.), Early Societies in Sicily – new developments in archaeological research. London, Accordia
Research Centre, University of London, 117-128.
Albanese Procelli, R. M. 2001
L’introduzione della siderurgia in Sicilia. In: Martinelli, M. C. – Spigo, U. (Hrsg.), Studi di Preistoria
e Protostoria in onore di L. Bernabò Brea. Palermo, Regione siciliana, Assessorato regionale dei
beni culturali e ambientali e della pubblica istruzione, 241-259.
Albanese Procelli, R. M. 2003
Sicani, Siculi, Elimi. Forme di identità, modi di contatto e processi di trasformazione. Mailand,
Longanesi.
Albanese Procelli, R. M. 2008
La Sicilia tra oriente e occidente: interrelazioni mediterranee durante la protostoria recente. In:
Celestino, S. – Rafel, N. – Armada, X.-L. (Hrsg.), Contacto cultural entre el Mediterráneo y el
Atlántico (siglos XII-VIII ane). La precolonización a debate. Madrid, Consejo Superior de
Investigaciones Científicas, Escuela Española de Historia y Arqueología en Roma, 403-415.
Albanese Procelli, R. M. – Chilardi, S. 2005
Materiali in avorio da contesti protostorici della Sicilia. In: Vagnetti, L. – Bettelli, M. – Damiani, I.
(Hrsg.), L’avorio in Italia nell’età del bronzo. Rom, CNR –Istituto di Studi sulle Civiltà dell’Egeo
e del Vicino Oriente, 95-103.
Alessandri, L. – Cassetta, I. – Gatti, D. 2004
Il Bronzo finale nella Calabria settentrionale.In: Atti della XXXVII Riunione Scientifica dell’Istituto
italiano di Preistoria e Protostoria. 1. Florenz, Istituto Italiano di Preistoria e Protostoria, 393-402.
Aliu, S. 1985
Aspekte të kulturës Ilire në krahinën e Kolonjës në shek. VII-V p. e. sonë. Iliria 1985 (2), 271-280.
Aliu, S. 1995
Tuma e Psarit. Iliria 1995 (1-2), 119-145.
Almagro-Gorbea, M. 1993
La introducción del hierro en la Península Ibérica. Contactos precoloniales en el period
Protoorientalizante. Complutum 4, 1993, 81-94.
Andriţoiu, I. 1983
O nouă descoperire aparţinînd epocii bronzului la Deva. In: Corolla Memoriae Nicolai Gostar
Dedicata = Studia Antiqua et Archaeologica (Iaşi) 1, 1983, 44-51.
68 Christopher Pare

Anthony, D. W. 2007
The Horse, the Wheel and Language. Princeton/N.J., Woodstock, Princeton University Press.
Armada, X.-L. 2011
Feasting metals and the ideology of power in the Late Bronze Age of Atlantic Iberia. In: Jiménez, G.
A. – Montón-Subías, S. – Romero, M. S. (Hrsg.), Guess who’s coming to dinner. Feasting rituals in
the prehistoric societies of Europe and the Near East. Oxford, Oxbow Books, 158-183.
Armada Pita, X.-L. – Fontanals, N. R. – Montero Ruiz, I. 2008
Contactos precoloniales, actividad metalúrgica y biografías de objetos de bronce en la Península Ibérica.
In: Celestino Pérez, S. – Rafel, N. – Armada, X.-L. (Hrsg.), Contacto cultural entre el Mediterráneo
y el Atlántico (siglos XII-VIII ane). La precolonización a debate. Madrid, Consejo Superior de
Investigaciones Científicas, Escuela Española de Historia y Arqueología en Roma, 465-508.
Armbruster, B. 2004
Tradition atlantique et innovation méditerranéenne à la fin de l’âge du Bronze. In: Lehoërff, A.
(Hrsg.), L’artisanat métallurgique dans les sociétés anciennes en Méditerranée occidentale.
Collection de l’École Française de Rome 332. Roma, École Française de Rome, 45-65.
Armbruster, B. R. – Perea, A. 1994
Tecnología de herramientas rotativas durante el Bronce Final Atlántico. El depósito de Villena.
Trabajos Prehistoria 51 (2), 1994, 69-87.
Arruda, A. M. 2008
Estranhos numa terra (quase) estranha: os contactos pré-coloniais no sul do território actualmente
Português. In: Celestino Pérez, S. – Rafel, N. – Armada, X.-L. (Hrsg.), Contacto cultural entre el
Mediterráneo y el Atlántico (siglos XII-VIII ane). La precolonización a debate. Madrid, Consejo
Superior de Investigaciones Científicas, Escuela Española de Historia y Arqueología en Roma, 355-370.
Arruda, A. M. 2009
Phoenician Colonization on the Atlantic Coast of the Iberian Peninsula. In: Dietler, M. – López-
Ruiz, C. (Hrsg.), Colonial Encounters in Ancient Iberia. Chicago, London, University of Chicago
Press, 113-130.
Artzy, M. 2006
The Jatt Metal Hoard in Northern Canaanite/Phoenician and Cypriote Context. Cuadernos de
Arqueología Mediterránea 14. Barcelona, Edicions Bellaterra.
Atanasov, G. – Babadžanov, I. 2008
Njakoi aspekti na prekhoda ot bronza kam željazoto spored arkheologičeskite materiali ot fonda na
RIM-Šumen. In: Marazov, I. (Hrsg.), Trakija i okolnijat svjat. Naučna konferentsija, Šumen 2006.
Sofia, Izdat. na Nov. Bălgarski Univ. 2008, 44-55.
Atzeni, C. – Massidda, L. – Sanna, U. 2005
Archaeometric Data. In: Lo Schiavo, F. – Giumlia-Mair, A. – Sanna, U. – Valera, R. (Hrsg.),
Archaeometallurgy in Sardinia. Monographies instrumentum 30. Montagnac, Éditions M. Mergoil,
111-183.
Avner, U. 2014
Egyptian Timna - Reconsidered. In: Tebes, J. M. (Hrsg.), Unearthing the Wilderness. Studies on the
History and Archaeology of the Negev and Edom in the Iron Age. Leuven, Peeters, 103–62.
Bader, T. 1983
Die Fibeln in Rumänien. Prähist. Bronzefunde XIV/6. München, C. H. Beck.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 69

Bader, T. 1991
Die Schwerter in Rumänien. Prähist. Bronzefunde IV/8. Stuttgart, Franz Steiner Verlag.
Bátora, J. 2005
K otázke výkytu najstarších železnýh predmetov v Európe (3. a 2. Tisícročie pred Kristom). In: Labuda,
J. (Hrsg.), Montánna archeológia na Slovensku. Banská Štiavnica, Slovenské Banské Múzeum, 19-25.
Batović, Š. 1983
Kasno brončano doba na istočnom Jadranskom pirmorju. In: Čović, B. (Hrsg.), Praistorija
Jugoslavenskih zemalja IV. Bronzano doba. Sarajevo, Svjetlost, 271-373.
Becks, R. 2003
Troia VII: the Transition from the Late Bronze Age to the Early Iron Age. In: Fischer, B. – Genz,
H. – Jean, E. – Köroğlu, K. (Hrsg.), Identifying Changes: The Transition from Bronze to Iron Ages in
Anatolia and its Neighbouring Regions. Proceedings of the International Workshop, Istanbul 2002.
Istanbul, Türk Eskiçağ Bilimleri Enstitüsü, 41-53.
Becks, R. – Thumm, D. 2001
Untergang der Stadt in der Frühen Eisenzeit. In: Troja – Traum und Wirklichkeit. Ausstellungskat.
Stuttgart. Stuttgart, Theiss, 419-424.
Bellintani, P. 2013
Long-distance trade routes linked to wetland settlements. In: Menotti, F. – O’Sullivan, A. (Hrsg.),
The Oxford handbook of wetland archaeology. Oxford, Oxford University Press, 779-794.
Bellintani, P. – Usai, A. 2012
Materiali vetrosi protostorici della Sardegna: inquadramento crono-tipologico e considerazioni
sulle relazioni tra Mediterraneo centrale e orientale. In: Atti della XLIV Riunione Scientifica
dell’Istituto italiano di Preistoria e Protostoria, vol. 3. Firenze, Istituto Italiano di Preistoria e
Protostoria, 1121-1130.
Benac, A. – Čović, B. 1957
Glasinac. Bd. 2. Sarajevo, Izdan. Zemaljskog Muzeja.
Benea, M. – Săsăran, L. – Rotea, M. 2011
Palatca – Togul lui Mândruşcă. Analysis of a part of the lithic material from the bronze workshop.
Acta Musei Napocensis 45/46, 2008/09 (2011), 75-80.
Benson, J. L. 1973
The Necropolis of Kaloriziki. Studies in Mediterranean Archaeology 36. Göteborg, Åströms.
Benzi, M. 1992
Rodi e la Civiltà Micenea. Incunabula Graeca 94. Rom, Gruppo Editoriale Internazionale.
Benzi, M. 2009
Dodecanese – Italy – Europe. Rediscovering some long known objects. Annuario dell Scuola
Archeologica di Atene e delle Missioni Italiane in Oriente 87, 2009, 157-168.
Berezanskaja, S. I. 1982
Severnaja Ukraina v epochu bronzy. Kiew, Naukova dumka.
Berezanskaja, S. S. – Kločko, V. I. 1998
Das Gräberfeld von Hordeevka. Archäologie in Eurasien 5. Rahden/Westf., Verlag Marie Leidorf.
Berezanskaja, S. S. – Otroščenko, V. V. – Čeredničenko, N. N. – Šarafutdinova, I. N. 1986
Kul‘tury epochii bronzy na territorii Ukrainy. Kiew, Naukova Dumka.
70 Christopher Pare

Bernardini, P. 2011
Necropoli della Prima Età del Ferro in Sardegna. Una riflessione su alcuni secoli perduti o, meglio,
perduti di vista. In: Mastino, A. – Spanu, P. G. – Usai, A. – Zucca, R. (Hrsg), Tharros Felix 4. Rom,
Carocci, 351-386.
Berrocal-Rangel, L. – Silva, A. C. 2010
O Castro dos Ratinhos (Barragem do Alqueva, Moura). O Arqueólogo Português, Suplemento 6.
Lissabon, Museu Nacional de Arqueologia.
Bettelli, M. 2002
Italia meridionale e mondo miceneo. Grandi contesti e problemi della Protostoria italiana 5. Florenz,
All‘Insegna del Giglio.
Betteli, M. – Damiani, I. 2005
I pettini di materia dura animale nell’età del bronzo italiana: alcune considerazioni. In: Vagnetti,
L. – Bettelli, M. – Damiani, I. (Hrsg.), L’avorio in Italia nell’età del bronzo. Rom, CNR –Istituto di
Studi sulle Civiltà dell’Egeo e del Vicino Oriente, 17-26.
Bettelli, M. – Damiani, I. – Vagnetti, L. 2006
Prime osservazioni sulla circolazione e la lavorazione dell’avorio in Italia durante l’età del bronzo.
In: Atti della XXXIX riunione scientifica dell’Istituto Italiano di Preistoria e Protostoria, Firenze
25-27 novembre 2004, vol. 2. Florenz, Istituto Italiano di Preistoria e Protostoria, 905-915.
Bettencourt, A. M. S. 2000
O povoado de São Julião, Vila Verde, norte de Portugal, nos finais da Idade do Bronze e na transição
para a Idade do Ferro. Cuadernos de Arqu. Monogr. 10. Braga, Universidade do Minho, Instituto
de Ciências Sociais.
Bianco Peroni, V. 1970
Die Schwerter in Italien = Le spade nell’Italia continentale. Prähistorische Bronzefunde IV/1.
München, C. H. Beck.
Bidzilja, V. I. – Voznesenskaya, G. A. – Nedopako, D. P. – Pan’kov, S. V. 1983
Istoriya chernoi metallurgiyi na territoriyi USSR. Kiew, Naukova Dumka.
Bietti Sestieri, A.-M. 1997
Italy in Europe in the Early Iron Age. Proceedings of the Prehistoric Society 63, 1997, 371-402.
Bietti Sestieri, A.-M. – Macnamara, E. 2007
Prehistoric Metal Artefacts from Italy (3500-720 BC) in the British Museum. London, British
Museum.
Blackman, D. 1997
Archaeology in Greece 1996-97. Archaeological Reports 43, 1996/97, 1-125.
Bodinaku, N. 1984
Fibules “en archet” de bronze de la periode du Fer ancien. Iliria 1984 (2), 47-58.
Borgna, E. – Montagnari Kokelj, E. 1999
Nuove ricerche su complessi protostorici ai confini settentrionali dell‘Istria. In: Protostoria e storia del
„Venetorum Angulus“, Atti del XX Convegno di Studi Etruschi ed Italici, Portoguaro-Quarto D‘Altino-
Este-Adria 16-19. 09. 1996. Pisa, Roma, Istituti editoriali e poligrafici internazionali, 131–156.
Boroffka, N. 1987
Folosirea fierului în România de la Începuturi pînă în secolul al VIII-lea î.e.n. Apulum 24, 1987, 55-77.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 71

Boroffka, N. 1991
Die Verwendung von Eisen in Rumänien von den Anfängen bis in das 8. Jahrhundert v. Chr. Berlin,
Nikolaus G. O. Boroffka.
Boroffka, N. G. O. 1997
Rasiermesser der Bronze- und Hallstattzeit aus Rumänien. In: Χρόνος. Beiträge zur prähistorischen
Archäologie zwischen Nord- und Südosteuropa. Festschrift für Bernhard Hänsel. Espelkamp, Verlag
Marie Leidorf, 563-576.
Boroffka, N. 2001
Bemerkungen zu einigen Bernsteinfunden aus Rumänien. Archäologisches Korrespondenzblatt 31,
2001, 395-409.
Boroffka, N. – Ridiche, F. 2005
Der Gußformenfund von Pleniţa, Kreis Dolj, Rumänien. In: Soroceanu, T. (Hrsg.), Bronzefunde aus
Rumänien II. Bistriţa, Cluj-Napoca, Accent, 133-208.
Bottaini, C. 2011
Archeometallurgia calcolitica nel Portogallo meridionale. Stato dell’arte. In: Giardino, C. (Hrsg.),
Archeometallurgia: dalla conoscenza alla fruizione. Atti del Workshop, 22-25 maggio 2006,
Cavallino (LE). Bari, Edipuglia, 103-110.
Brandherm, D. 2007
Las Espadas del Bronce Final en la Península Ibérica y Baleares. Prähist. Bronzefunde IV/16.
Stuttgart, Franz Steiner Verlag.
Bräuning, A. – Kilian-Dirlmeier, I. 2013
Die eisenzeitlichen Grabhügel von Vergina. Die Ausgrabungen von Photis Petsas 1960-1961.
RGZM Monogr. 119. Mainz, Römisch-Germanisches Zentralmuseum.
Bunimovitz, S. – Lederman, Z. 2012
Iron Age iron: from invention to innovation. In: Webb, J. M. – Frankel, D. (Hrsg.), Studies in
Mediterranean Archaeology: fifty years on. Uppsala, Aaströms förlag, 103-112.
Burmeister, S. – Müller-Scheessel, N. 2013
Innovation as a Multi-faceted Social Process: an Outline. In: Burmeister, S. – Hansen, S. – Kunst,
M. – Müller-Scheeßel, N. (Hrsg.), Metal Matters. Innovative Technologies and Social Change in
Prehistory and Antiquity. Rahden/Westf., Verlag Marie Leidorf, 1-11.
Cardoso, J. L. 2004
A Baixa Estremadura dos finais do IV milénio a. C. até à chegada dos Romanos: um ensaio de
história regional. Estudos Arqueológicos de Oeiras 12. Oeiras, Câmara Municipal de Oeiras.
Carrasco Rus, J. – Pachón Romero, J. A. – Montero Ruiz, I. – Gámiz Jiménez, J. 2012
Fibulas de codo “tipo Huelva” en la Península Ibérica: nuevos datos y comentarios historiográficos.
Trabajos de Prehistoria 69, 2012, 310-331.
Carrasco Rus, J. – Pachón Romero, J. A. – Montero Ruiz, I. – González Prats, A. – Gámiz
Jiménez, J. 2013
Fibulas peninsulares de codo “Sículas” o de tipo “Monachil”? Novedades y revision. Lucentum 32,
2013, 31-52.
Carreira, J. 1994
A pré-história recente do Abrigo Grande das Bocas (Rio Maior). Trabalhos de Arqueologia da E. A.
M. (Associação para o Estudio Arqueológico da Bacia do Mondego) 2, 1994, 47-144.
72 Christopher Pare

Catling, H. W. 1968
Kouklia: Evreti Tomb 8. Bulletin de Correspondence Hellénique 92, 1968, 162-169.
Cazzella, A. 1991
L’insediamento di Coppa Nevigata fra tarda età del bronzo ed età del ferro. In: Miscellanea etrusca
e italica in onore di Massimo Pallottino = Archeologia Classica 43, 1991, 39-53.
Celestino Pérez, S. – Salgado Carmona, J. A. 2011
Nuevas metodologías para la distribución espacial de las estelas del Oeste peninsular. In: Vilaça, R.
(Hrsg.), Estelas e estátuas-menires: da Pré à Proto-história: actas IV Jornadas Raianas, Sabugal
2009. Sabugal, Câmara Municipal do Sabugal, 417-448.
Chiartano, B. 1994
La necropoli dell’età del Ferro dell’Incoronata e di S. Teodoro: scavi 1978-1985. Galatina, Congedo.
Childe, V. G. 1946
The social implication of the three „Ages“ in archaeological classification. The Modern Quaterly,
Spring 1946, 18-32.
Clausing, C. 2002
Geschnürte Beinschienen der späten Bronze- und älteren Eisenzeit. Jahrb. RGZM 49, 2002, 149-187.
Cline, E. H. 2014
1177 B.C. The Year Civilization Collapsed. Princeton, Oxford, Princeton University Press.
Coffyn, A. 1985
Le bronze final atlantique dans la Péninsule iberique. Paris, Diffusion de Boccard.
Coldstream, J. N. 1989
Status symbols in Cyprus in the eleventh century BC. In: Peltenburg, E. (Hrsg.), Early Society in
Cyprus. Edinburgh, Edinburgh University Press, 325-335.
Coldstream, J. N. – Catling, H. W. 1996
Knossos North Cemetery. Early Greek Tombs. London, British School at Athens.
Comelli, D. u.a. 2016
The meteoric origin of Tutankhamun’s iron dagger blade. Meteorics & Planetary Science 51 (7),
2016, 1301-1309.
Contu, E. 1957
Argomenti di cronologia a proposito delle tombe a poliandro di Ena ‘e Muros (Ossi-Sassari) e
Motrox ‘e Bois (Usellus-Cagliari). Studi Sardi 14/15, 1955/57, 129-196.
Corretti, A. – Benvenuti, M. 2001
The beginning of iron metallurgy in Tuscany, with special reference to Etruria mineraria.
Mediterranean Archaeology 14, 2001, 127–145.
Cosentino, S. – D’Ercole, V. – Mieli, G. 2001
La necropoli di Fossa, vol. 1. Pescara, Carsa Edizioni.
Costamagna, L. 1999
Quadro topografico e storia della ricerca. In: Costamagna, L. – Visonà, P. (Hrsg.), Oppido Mamertina,
Calabria – Italia. Ricerche archeologiche nel territorio e in contrada Mella. Roma, Gangemi, 23-28.
Costamagna, L. 2000
Il territorio di Reggio. In: Gras, M. – Greco, E. – Guzzo, P. G. (Hrsg.), Nel cuore del Mediterraneo antico:
Reggio, Messina e le colonie calcidesi dell’area dello Stretto. Corigliano Calabro, Meridiana libri, 223-235.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 73

Courtois, J.-C. 1984


Alasia III. Les objets des niveaux stratifiés d’Enkomi. Paris, Editions Recherche sur les Civilisations.
Courtois, J.-C. 1990
Yabninu et le palais sud d’Ougarit. Syria 67, 1990, 103-142.
Čović, B. 1980
Počeci metalurgije železa na sjeverozapadnom Balkanu. Godišnjak Centar za Balkanološka
Ispitivanja 18, 1980, 63-79.
Čović, B. 1983
Srednjobosanska kulturna grupa. In: Praistorija Jugoslavenskih Zemalja IV. Bronzano doba.
Sarajevo, Svjetlost, 433-457.
Čović, B. 1984
Praistorijsko rudarstvo i metalurgija u Bosni i Hercegovini. Godišnjak Centar za Balkanološka
Ispitivanja 22, 1984, 111-144.
Čović, B. 1987
Srednjobosanska grupa. In: Praistorija Jugoslavenskih Zemalja V. Željezno doba. Sarajevo, Svjetlost,
481-528.
Čović, B. 1999
Prahistorijsko rudarstvo i metalurgija u Bosni i Hercegovini. In: Akten der Tagung „Rudarstvo i
metalurgija Bosne i Hercegovine od praistorije do početka XX vijeka“, Zenica 1973. Zenica, Muzej
grada Zenice, 57-88.
Crielaard, J. P. 1998
Surfing on the Mediterranean Web: Cypriot Long-distance Communications during the Eleventh
and Tenth Centuries B.C. In: Karageorghis, V. – Stampolidis, N. (Hrsg.), Eastern Mediterranean:
Cyprus-Dodecanese-Crete, 16th-6th cent. B.C. Proceedings of the International Symposium,
Rethymnon 13-16 May 1997. Athen, University of Crete, 187-204.
Cultraro, M. 2011
Il ritual funerario dell’incinerazione a Creta tra l’età del Bronzo Tardo e la Prima età del Ferro. In:
Identità culturale, etnicità, processi di trasformazione a Creta fra Dark Age e Arcaismo. Convegno
di Studi, Atene 9–12 novembre 2006. Studi e Materiali di Archeologia Greca 10. Catania, Consiglio
Nazionale delle Ricerche, I.B.A.M., 333-358.
Da Silva, A. C. F. – Da Silva, C. T. – Lopes, A. B. 1984
Depósito de fundidor do final da Idade do Bronze do castro da Senhora da Guia (Baiões, S. Pedro
do Sul, Viseu). In: Lucerna: colectânea de estudos de homenagem a D. Domingos de Pinho
Brandão. Porto, Ministério da Cultura, Delegação R. do Norte, Centro de Estudos Humanísticos,
73-109.
Davidescu, M. 1981
Un tezaur de podoabe tracice descoperit la Hinova – Mehedinţi. Thraco-Dacica 2, 1981, 7-22.
Deger-Jalkotzy, S. 2013
Cremation burials in the Mycenaean cemetery of Elateia-Alonaki in Central Greece. In: Lochner,
M. – Ruppenstein, F. (Hrsg.), Brandbestattungen von der mittleren Donau bis zur Ägäis zwischen
1300 und 750 v. Chr. Akten des internationalen Symposiums an der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften in Wien, 11.-12. Februar 2010. Wien, Verlag der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften, 221-229.
74 Christopher Pare

Delpino, F. 1988
Prime testimonianze dell’uso del ferro in Italia. In: Sperl, G. (Hrsg.), The First Iron in the
Mediterranean. Proceedings of the Populonia/Piombino 1983 Symposium. PACT 21. Straßburg,
Conseil de l‘Europe, 47-68.
Delpino, F. 1990
Siderurgia e protostoria italiana. Studi Etruschi 56, 1989/90, 3-9.
Delpino, F. 1993
Apporti egei nell’avvio di attività siderurgiche nell’Italia antica? Bullettino di Paletnologia Italiana
84, 1993, 481-490.
Delpino, F. – Giachi, G. – Pallecchi, P. 2004
Problematiche relative al primo ferro in Italia. In: Lehoërff, A. (Hrsg.), L’artisanat métallurgique
dans les sociétés anciennes en Méditerranée occidentale. Collection de l’École Française de Rome
332. Rom, École Française de Rome, 67-76.
De Marinis, R. C. 1999
Il confine occidentale del mondo proto-veneto/paleoveneto dal Bronzo finale alle invasioni Galliche
del 388 a.C. In: Protostoria e storia del ‘Venetorum Angulus’. Atti del XX convegno di studi Etruschi
ed Italici. Portogruaro – Quarto d’Altino – Este – Adria 16-19 ottobre 1996. Pisa, Rom, Istituti
Editoriali e Poligrafici Internazionali, 512-564.
De Marinis, R. C. 2004
La metallurgia del ferro nella protostoria italiana. In: Nicodemi, W. (Hrsg.), La civiltà del ferro dalla
preistoria al III millennio. Mailand, Olivares, 63-82.
Dercksen, J. G. 2010
Anitta and the Man of Purušhanda. In: Dönmez, S. (Hrsg.), DUB.SAR É.DUB.BA.A Studies Presented
in Honour of Veysel Donbaz. Istanbul, Ege Yayınları, 71-75.
Dergačev, V. 2002
Die äneolithischen und bronzezeitlichen Metallfunde aus Moldavien. Prähist. Bronzefunde XX/9.
Stuttgart, Franz Steiner Verlag.
Deriu, L. 2009
Le „faretrine“ nuragiche. Contributo allo studio delle rotte fra Sardegna e Etruria. In: Mastino, A. –
Spanu, P. G. – Zucca, R. (Hrsg.), Naves plenis velis euntes. Tharros Felix 3. Rom, Carocci editore,
136-177.
Desantis, P. – Campus, F. – Leonelli, V. – Lo Schiavo, F. 2004
Coste Nighedda (Oliena, Nuoro): la capanna nuragica ed i materiali di ceramica e di bronzo. Rivista
di Scienze Preistoriche 54, 2004, 487-535.
Desborough, V. R. d’A. 1964
The last Mycenaeans and their Successors. Oxford, Clarendon Press.
Díaz-Guardamino, M. 2012
Estelas decoradas del Bronce Final en la Península Ibérica: datos para su articulación cronológica.
In: Jiménez Ávila, J. (Hrsg.), Sidereum Ana II. El río Guadiana en el Bronce Final. Mérida, Consejo
Superior de Investigaciones Científicas, Instituto de Arqueología, 389-415.
Di Stefano, G. – Giardino, C. 1994
Scicli (Ragusa). – Il ripostiglio di bronzi in contrada Castelluccio sull’Irminio. Notizie degli Scavi di
Antichità 1990/1991 (1994), 489-546.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 75

Dmitrović, K. – Ljuština, M. 2008


Funerary practices in the region of Čačak during the Iron Age. In: Sîrbu, V. – Ştefănescu, R. (Hrsg.), Funerary
Practices in Central and Eastern Europe (10th c. BC – 3rd c. AD). Proceedings of the 10th International
Colloquium of Funerary Archaeology, Tulcea 2008. Brăila, Braşov, Istros, Muzeul Brăilei, 85-108.
Dörrer, O. 2008
Frühe Fibelformen und der Beginn der Basarabikultur in der Umgebung des Eisernen Tores.
Germania 86, 2008, 541-589.
Dothan, T. 1982
The Philistines and their Material Culture. New Haven, London, Yale University Press; Jerusalem,
Israel Exploration Society.
Dothan, T. 2002
Bronze and Iron Objects with Cultic Connotations from Philistine Temple Building 350 at Ekron.
Israel Exploration Journal 52, 2002, 1-27.
Dular, J. 2013
Severovzhodna Slovenija v pozni bronasti dobi. Ljubljana, Založba ZRC.
Dular, J. – Lubšina Tušek, M. 2014
Zwei Gräber mit Brandbestattungen aus Ptuj. Arheološki vestnik 65, 2014, 9-33.
Emödi, I. 1981
Descoperiri din prima epocă a fierului de la Oradea. Crisia 11, 1981, 321-328.
Enăchiuc, V. 1995
Der Bronzefund von Dridu, Kr. Ialomiţa. In: Soroceanu, T. (Hrsg.), Bronzefunde aus Rumänien.
Berlin, Wissenschaftsverlag Volker Spiess, 279-310.
Engels, F. 1962
Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats. In: Marx, K. – Engels, F., Werke, Bd.
21. Berlin, Dietz.
Erlikh, V. R. 2007
Severo-Zapadnji Kavkaz v načale železnogo veka. Moskau, Nauka.
Evdokimov, G. L. 1987
Kurgannji mogil’nik belozerskogo vremeni u s. Pervomaevka. In: Drevnejšje skotovodji stepej juga
Ukrainji. Kiew, Naukova Dumka, 107-126.
Evdokimov, G. L. 1999
Nekotorje itogi izučenija materialov Brilevskogo mogil’nika. In: Problemy skifo-sarmatskoj
archeologii Severnogo Pričernomorja (k stoletijo B. N. Grakova). Zaporožje, 99-103.
Evely, D. (Hrsg.) 2006
Lefkandi IV. The Bronze Age. The Late Helladic IIIC settlement at Xeropolis. London, British School
at Athens.
Ferrarese Ceruti, M. L. – Vagnetti, L. – Lo Schiavo, F. 1987
Minoici, micenei e ciprioti in Sardegna alla luce delle più recenti scoperte. In: Balmuth, M. S.
(Hrsg.), Studies in Sardinian Archaeology, vol. 3. British Archaeological Reports, Int. Ser. 387.
Oxford, British Archaeological Reports, 7-34.
Filipović, V. M. – Bulatović, A. 2010
An Early Iron Age necropolis in eastern Serbia. Glasnik Srpskog Arheološkog Društva 26, 2010, 73-83.
76 Christopher Pare

Filippini, A. 2007
Les couteaux en fer du sud-ouest de la Gaule (VIIIe-Ve s. a.C.). In: Milcent, P.-Y. (Hrsg.), L’économie
du fer protohistorique: de la production à la consommation du métal. XXVIIIe colloque de l’AFEAF,
Toulouse, 20-23 mai 2004. Aquitania, Supplément 14/2. Bordeaux, Pessac, Édition de la Fédération
Aquitania, 395-405.
Finkelstein, I. – Piasetzky, E. 2011
The Iron Age Chronology Debate: Is the Gap Narrowing? Near Eastern Archaeology 74 (1), 2011, 50-54.
Frankfort, H. 1934
Iraq Excavations of the Oriental Institute 1932-33. Third preliminary report. Chicago, University
of Illinois Press.
Frelih, M. 1992
La Grotta delle Mosche (Mušja jama) presso Škocjan (San Canziano sul Carso) ed il suo ruolo di
ambiente di culto quale punto d’incontro delle culture del tardo Bronzo dell’Italia peninsulare, dei
Balcani, dell’Europa centrale e dell’area Egea. Atti della Società per la Preistoria e Protostoria
della Regione Friuli-Venezia Giulia 6, 1987-1991 (1992), 73-104.
Frödin, O. – Persson, A. W. 1938
Asine. Results of the Swedish Excavations 1922-1930. Stockholm, Generalstabens litografiska
anstalts förlag i distribution.
Fugazzola Delpino, M. – Pellegrini, E. 2010
Due ripostigli dell’Italia centrale tirrenica: Santa Marinella e Goluzzo. Produzione e circolazione
dei metalli in Italia centrale tra la fine dell’età del Bronzo e gli inizi dell’età del Ferro. Bullettino di
Paletnologia Italiana 98, 2009/2010, 25-172.
Fundoni, G. 2009
Le relazioni tra la Sardegna e la Penisola Iberica nei primi secoli del I millennio a. C.: le testimonianze
nuragiche nella Penisola Iberica. Anales de Arqueologia Cordobesa 20, 2009, 11-34.
Fundoni, G. 2013
Le relazioni tra la Sardegna e la Penisola Iberica tra il Bronzo Finale e la prima età del Ferro
attraverso le testimonianze archeologiche (secoli XII-VII a.C.). Unveröffentl. Dissertation, Univ.
Córdoba.
Furmánek, V. – Novotná, M. 2006
Die Sicheln in der Slowakei. Prähist. Bronzefunde XVIII/6. Stuttgart, Franz Steiner Verlag.
Gabrovec, S. 1973
Začetek halštatskega obdobja v Sloveniji. Arheološki vestnik 24, 1973, 338-385.
Gale, N. H. – Bachmann, H. G. – Rothenberg, B. – Stos-Gale, Z. A. – Tylecote, R. F. 1990
The Adventitious Production of Iron in the Smelting of Copper. In: Rothenberg, B., The Ancient
Metallurgy of Copper. Researches in the Arabah 1959-1984, Bd. 2. London, Institute for Archaeo-
Metallurgical Studies, 182-191.
Gavranović, M. 2011
Die Spätbronze- und Früheisenzeit in Bosnien. Universitätsforschungen zur prähistorischen
Archäologie 195. Bonn, Habelt.
Gavranović, M. – Kapuran, A. 2014
Über einige Tüllenbeilvarianten im Zentralbalkan. Starinar 64, 2014, 31-56.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 77

Genz, H. 2011
The Iron Age in Central Anatolia. In: Tsetskhladze, G. R. (Hrsg.), The Black Sea, Greece, Anatolia
and Europe in the first millennium BC. Leuven u.a., Peeters, 331-368.
Georgiev, Z. 1983
Grobot 31/35 od necropolata Milci kaj Gevgelija. Godišen Zbornik Fil. Fak. Skopje 10/11, 1983,
65-72.
Giardino, C. 1995
Il Mediterraneo Occidentale fra XIV ed VIII secolo a. C. Cerchie minerarie e metallurgiche. British
Archaeological Reports, Int. Ser. 612. Oxford, Tempus Reparatum.
Giardino, C. 2005
Metallurgy in Italy between the Late Bronze Age and the Early Iron Age: the Coming of Iron.
In: Attema, P. – Nijboer, A. – Zifferero, A. (Hrsg.), Papers in Italian Archaeology, VI. British
Archaeological Reports, Internat. Ser. 1452. Oxford, Archaeopress, 491-505.
Gil, F. B. – Senna-Martinez, J. C. – Guerra, M. F. – Seruya, A. I. – Fabião, C. 1989
Produções metalúrgicas do Bronze Final do Cabeço do Crasto de São Romão, Seia: uma primeira
análise. In: Actas do I Colóquio Arqueológico de Viseu. Viseu, Ed. Governo Civil do Distrito de
Viseu, 235-248.
Gilboa, A. 2013
À-propos Huelva: a reassessment of ‘early’ Phoenicians in the west. In: Campos, J. M. – Alvar, J.
(Hrsg.), Tarteso. El emporio del metal. Córdoba, Almuzara, 311-342.
Gilboa, A. – Sharon, I. – Boaretto, E. 2008
Tel Dor and the chronology of Phoenician ‘pre-colonisation‘ stages. In: Sagona, C. (Hrsg.), Beyond
the homeland: markers in Phoenician chronology. Leuven, Dudley, Peeters, 113-204.
Gil-Mascarell, M. – Peña, J. L. 1989
La fibula „ad occhio“ del yacimiento de la Mola d’Agres. Saguntum 22, 1989, 125-142.
Gjerstad, E. – Lindros, J. – Sjöqvist, E. – Westholm, A. 1935
The Swedish Cyprus Expedition, vol. II. Stockholm, The Swedish Cyprus Expedition.
González Cordero, A. – Morán Sánchez, C. 2006
Talavera la Vieja y su entorno arqueológico. In: Jiménez Ávila, J. (Hrsg.), El conjunto orientalizante
de Talavera la Vieja (Cáceres). Memorias 5. Mérida, Cáceres, Museo de Cáceres, 19-43.
González de Canales, F. – Serrano, L. – Llompart, J. 2004
El emporio fenicio precolonial de Huelva (ca. 900 – 770 a. C.). Madrid, Biblioteca Nueva.
González de Canales, F. – Serrano, L. – Llompart, J. 2006a
The Pre-colonial Phoenician Emporium of Huelva ca. 900-770 BC. Bulletin Antieke Beschaving 81,
2006, 13-29.
González de Canales, F. – Serrano, L. – Llompart, J. 2006b
Las evidencias más antiguas de la presencia fenicia en el sur de la Península. Mainake 28, 2006,
105-128.
González de Canales, F. – Serrano, L. – Llompart, J. 2008
The emporium of Huelva and Phoenician chronology: present and future possibilities. In: Sagona, C.
(Hrsg.), Beyond the homeland: markers in Phoenician chronology. Leuven, Paris, Dudley, Peeters,
631-655.
78 Christopher Pare

González de Canales, F. – Serrano, L. – Llompart, J. 2010


El inicio de la Edad del Hierro en el suroeste de la peninsula Ibérica, las navegaciones precoloniales
y cuestiones en torno a las cerámicas locales de Huelva. In: Pérez Macías, J. A. – Romero Bomba, E.
(Hrsg.), IV. Encuentro de Arqueología del Suroeste Peninsular, Aracena (Huelva), 27-29 Nov. 2009.
Huelva, Universidad de Huelva, Servicio de Publicaciones, 648-698.
González Prats, A. 1989
Últimas aportaciones de las excavaciones realizadas en la Peña Negra (1983-1987) al Bronce Final
y Hierro Antiguo del Sudeste del País Valenciano. In: XIX Congreso Nacional de Arqueología, vol.
1. Zaragoza, Secretaría General de los Congresos Arqueológicos Nacionales, 467-475.
González Prats, A. 1992
Una vivienda metalurgica en la Peña Negra (Crevillente-Alicante). Aportación al conocimiento del
Bronce Atlántico en la Península Ibérica. Trabajos de Prehistoria 49, 1992, 243-257.
González-Ruibal, A. 2004
Facing two seas: Mediterranean and Atlantic contacts in the north-west of Iberia in the first
millennium BC. Oxford Journal of Archaeology 23, 2004, 287-317.
Gottlieb, Y. 2010
The Advent of the Age of Iron in the Land of Israel: A Review and Reassessment. Tel Aviv 37, 2010,
89-110.
Grajetzki, W. 2003
Burial Customs in Ancient Egypt. Life in Death for Rich and Poor. London, Duckworth.
Grakov, B. N. 1958
Stareišje nachodki železnjich vešej v evropeickoj časti territorii SSSR. Sovetskaja Archeologija
1958 (4), 3-9.
Grazzi, F. – Pallecchi, P. – Petitti, P. – Scherillo, A. – Zoppi, M. 2012
Non-invasive quantitative phase analysis and mircrostructural properties of an iron fragment
retrieved in the copper-age Selvicciola Necropolis in southern Tuscia. Journal of Analytical Atomic
Spectrometry 27, 2012, 293-298.
Guerrero Ayuso, V. M. 2000
Intercambios y comercio precolonial en las Baleares (c. 1100-600 cal. BC). In: Fernández Uriel,
P. – González Wagner, C. – López Pardo, F. (Hrsg.), Intercambio y Comercio Preclásico en
el Mediterráneo. Actas del I coloquio del Centro de Estudios Fenicios y Púnicos, Madrid, 9-12
noviembre 1998. Madrid, Centro de Estudios Fenicios y Púnicos, 35-57.
Guerrero Ayuso, V. M. – Calvo Trias, M. – Salvà Simonet, B. 2002
La cultura Talayótica. Una sociedad de la Edad del Hierro en la periferia del la colonización fenicia.
Complutum 13, 2002, 221-258.
Guglielmino, R. 2011
Roca: nuove testimonianze di rapport tra la metallurgia italiana e quella egea nell’età del bronzo. In:
Giardino, C. (Hrsg.), Archeometallurgia: dalla conoscenza alla fruizione. Atti del Workshop, 22-25
maggio 2006, Cavallino (LE). Bari, Edipuglia, 57-68.
Guy, P. L. O. – Engberg, R. M. 1938
Megiddo Tombs. Chicago, University of Chicago Press.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 79

Guzzo, P. G. 1982
Una spada in bronzo da Roggiano Gravina (Cosenza). In: Studi in onore di Ferrante Rittatore
Vonwiller, Bd. 1. Como, Società Archeologica Comense, 231-238.
Hamilakis, Y. – Sherratt, S. 2012
Feasting and the consuming body in Bronze Age Crete and Early Iron Age Cyprus. In: Cadogan,
G. – Iacovou, M. – Kopaka, K. – Whitley, J. (Hrsg.), Parallel lives. Ancient Island Societies in Crete
and Cyprus. London, British School at Athens, 187-207.
Hänsel, A. 2008
Die handgemachte Keramik der VII. Ansiedlung in der Berliner Sammlung. In: Wemhoff, M. – Hertel,
D. – Hänsel, A. (Hrsg.), Heinrich Schliemanns Sammlung Trojanischer Altertümer – Neuvorlage,
Bd. 1. Berlin, Staatliche Museen zu Berlin, 57-92.
Hänsel, B. 1976
Beiträge zur regionalen und chronologischen Gliederung der älteren Hallstattzeit an der unteren
Donau. Bonn, Habelt.
Hansen, S. 2001
Von den Anfängen der prähistorischen Archäologie: Christian Jürgensen Thomsen und das
Dreiperiodensystem. Prähist. Zeitschr. 76, 2001, 10-23.
Hansen, S. 2013
Innovative Metals: Copper, Gold and Silver in the Black Sea Region and the Carpathian Basin during
the 5th and 4th Millennium BC. In: Burmeister, S. – Hansen, S. – Kunst, M. – Müller-Scheeßel, N.
(Hrsg.), Metal Matters. Innovative Technologies and Social Change in Prehistory and Antiquity.
Rahden/Westf., Verlag Marie Leidorf, 137-167.
Harding, A. 1995
Die Schwerter im ehemaligen Jugoslawien. Prähist. Bronzefunde IV/14 (Stuttgart 1995).
Harding, G. L. 1953
Four tomb groups from Jordan: An Early Iron Age Tomb at Madeba. Palestine Exploration Fund
Annual 6, 1953, 27-41.
Harrison, T. P. 2013
Tayinat in the Early Iron Age. In: Yener, K. A. (Hrsg.), Across the Border. Late Bronze-Iron Age
Relations between Syria and Anatolia, Proceedings of a Symposium held at the Research Center of
Anatolian Studies, Koç University, Istanbul, May 31-June 1, 2010. ANES Suppl. 42. Leuven u.a.,
Peeters, 61-87.
Harrison, T. P. 2014
Recent Discoveries at Tayinat (Ancient Kunulua/Calno) and their Biblical Implications. In: Maier,
C. M. (Hrsg.), Congress Volume Munich 2013 = 21st Congress of the International Organization for
the Study of the Old Testament (IOSOT) held in Munich, Germany, in August 2013. Leiden, Boston,
Brill, 396-425.
Hartmann, N. 1985
The Use of Iron in 9th and 8th century Etruria. In: Malone, C. – Stoddart, S. (Hrsg.), Papers in
Italian Archaeology IV, part II. British Archaeological Reports, Int. Series 245. Oxford, British
Archaeological Reports, 285-294.
80 Christopher Pare

Hartmann, N. 1989
Society and Technology in the Villanovan Iron Industry. In: Stig Sørensen, M. L. – Thomas, R.
(Hrsg.), The Bronze Age – Iron Age Transition in Europe: Aspects of Continuity and Change in
European Societies ca. 1200 to 500 BC. British Archaeological Reports, Int. Ser. 483. Oxford,
British Archaeological Reports, 93-99.
Hellebrandt, M. 1989
A Pácini IV. Bronzlelet. Communicationes Archaeologicae Hungariae 1989, 97-113.
Hencken, H. 1955
A Western Razor in Sicily. Proceedings of the Prehistoric Society 21, 1955, 160-162.
Hernández Pérez, M. S. – Atiénzar, G. G. – Barciela González, V. 2014
The Treasures of Villena and Cabezo Redondo (Alicante, Spain). In: Metalle der Macht – Frühes
Gold und Silber. 6. Mitteldeutscher Archäologentag, 17.-19. Oktober 2013 in Halle (Saale). Halle,
Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Landesmuseum für Vorgeschichte,
1-15.
Herzog, Z. – Singer-Avitz, L. 2006
Sub-dividing the Iron IIA in Northern Israel: A Suggested Solution to the Chronological Debate. Tel
Aviv 33, 2006, 163-195.
Hoffman, G. L. 1997
Imports and Immigrants. Near Eastern Contacts with Iron Age Crete. Ann Arbor, University of
Michigan Press.
Hood, S. – Huxley, G. – Sandars, N. – Werner, A. E. 1959
A Minoan Cemetery on Upper Gypsades. Annual of the British School at Athens 53/54, 1958/59,
194-262.
Horedt, K. 1964
Die Verwendung des Eisens in Rumänien bis in das 6. Jahrhundert v. Chr. Dacia 8, 1964, 119-132.
Iacovou, M. 2008
Cultural and political configurations in Iron Age Cyprus: the sequel to a protohistoric episode.
American Journal of Archaeology 112, 2008, 625–58.
Iakovidis, S. E. 1970
Perati, to Nekrotapheion. Athen, Archaeological Society.
Ialongo, N. 2010
Ripostigli e complessi di bronzi votive della Sardegna nuragica tra Bronzo recente e prima età del
Ferro. Proposta di una scansione cronologica. Origini 32, 2010, 315-352.
Ignaczak, M. – Ślusarska-Michalik, K. 2003
The radiocarbon chronology of the Urnfield complex and the dating of cultural phenomena in the
Pontic area (Late Bronze Age and Early Iron Age). In: The Foundations of Radiocarbon Chronology
of Cultures betwee the Vistula and Dnieper: 4000-1000 BC. Baltic-Pontic Studies 12. Poznań, Adam
Mickiewicz-Universität, 382-395.
Ignat, M. 1978
Necropola tumulară hallstattiană de la Volovăţ – Dealul Burlei. Suceava 5, 1978, 107-127.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 81

Janin, T. – Chardenon, N. 1998


Les premiers objets en fer en Languedoc occidental et en Roussillon (VIIIe s. av. n. è.): types, chronologie
et origine. In: Feugère, M. – Serneels, V. (Hrsg.), Recherches sur l’économie du fer en Méditerranée
nord-occidentale. Monographies Instrumentum 4. Montagnac, Éditions Monique Mergoil, 56-64.
Jean, E. 2001
Le fer chez les Hittites: un bilan des données archéologiques. Mediterranean Archaeology 14, 2001,
163-188.
Jensen, J. 1997
Fra Bronze- til Jernalder – en kronologisk undersøgelse. Kopenhagen, Kongelige Nordiske
Oldskriftselskab.
Jevtić, M. 1994
Stamped pottery of Insula Banului type and the beginnings of the Basarabi culture in Serbia. In:
Ciugudean, H. – Boroffka, N. (Hrsg.), The early Hallstatt period (1200-700 B.C.) in south-eastern
Europe. Proceedings of the International Symposium from Alba Iulia, 10-12 June, 1993. Alba Iulia,
Muzeul National al Unirii, 129-142.
Jugănaru, G. 2005
Cultura Babadag. Bd. I. Constanţa, Ex Ponto.
Kacsó, C. 1975
Contributions à la connaissance de la culture de Suciu de Sus à la lumière des recherches faites à
Lăpuş. Dacia 19, 1975, 45-68.
Kacsó, C. 2001
Zur chronologischen und kulturellen Stellung des Hügelgräberfeldes von Lăpuş. In: Kacsó, C.
(Hrsg.), Der nordkarpatische Raum in der Bronzezeit. Symposium Baia Mare, 7.-10. Oktober 1998.
Biblioteca Marmatia, Bd. 1. Baia Mare, Editura Cornelius, 231-278.
Kacsó, C. – Mitrea, I. 1976
Depozitul de bronzuri de la Rozavlea. Studii şi Cercetări de Istorie Veche şi Arheologie 27, 1976,
537–548.
Kalb, P. 1980
Zur Atlantischen Bronzezeit in Portugal. Germania 58, 1980, 25-59.
Kanta, A. 2003
Aristocrats – Traders – Emigrants – Settlers. Crete in the Closing Phases of the Bronze Age. In:
Stampolidis, N. C. – Karagheorghis, V. (Hrsg.), Plóes … Sea Routes ... Interconnections in the
Mediterranean 16th - 6th c. BC. Proceedings of the International Symposium, Rethymnon 2002.
Athen, The University of Crete and the A.G. Leventis Foundation, 173–186.
Karageorghis, V. 1974
Pikes or Obeloi from Cyprus and Crete. In: Antichità Cretesi. Studi in onore di Doro Levi, Bd. 2.
Cronache di Archeologìa 13. Catania, Università di Catania, Istituto di Archeologia, 168-172.
Karageorghis, V. 1978
Chronique des fouilles et découvertes archéologiques à Chypre en 1977. Bulletin de Correspondance
Hellénique 102, 1978, 879-938.
Karageorghis, V. 1981
Kypriaka VI. Report of the Department of Antiquities Cyprus 1981, 147-153.
82 Christopher Pare

Karageorghis, V. 1983
Palaepaphos-Skales. An Iron Age Cemetery in Cyprus. Ausgrabungen in Alt-Paphos auf Cypern 3.
Konstanz, Universitätsverlag.
Karageorghis, V. 1987
Chronique des fouilles et découvertes archéologiques à Chypre en 1986. Bulletin de Correspondance
Hellenique 111, 1987, 663-733.
Karageorghis, V. 1990
Tombs at Palaepaphos. Nicosia, A.G. Leventis Foundation.
Karageorghis, V. 2003
Heroic burials in Cyprus and other Mediterranean Regions. In: Stampolidis, N. C. – Karagheorghis,
V. (Hrsg.), Plóes … Sea Routes ... Interconnections in the Mediterranean 16th - 6th c. BC. Proceedings
of the International Symposium, Rethymnon 2002. Athen, The University of Crete and the A.G.
Leventis Foundation, 339–51.
Karageorghis, V. 2007
Eating and drinking in Cyprus, 13th–6th centuries B.C. In: Alram-Stern, E. – Nightingale, G. (Hrsg.),
Keimelion: Elitenbildung und elitärer Konsum von der mykenischen Palastzeit bis zur homerischen
Epoche. Wien, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 257-262.
Karageorghis, V. – Lo Schiavo, F. 1989
A West Mediterranean obelos from Amathus. Rivista di Studi Fenici 17, 1989, 15-29.
Karageorghis, V. – Raptou, E. 2014
Necropoleis at Palaepaphos from the end of the Late Bronze Age to the Cypro-Archaic Period.
Nicosia, The Cyprus Institute.
Karavanić, S. 2009
The Urnfield Culture in Continental Croatia. British Archaeological Reports, Int. Ser. 2036. Oxford,
Archaeopress.
Kassianidou, V. 2012
The origin and use of metals in Iron Age Cyprus. In: Iacovou, M. (Hrsg.), Cyprus and the Aegean in the
Early Iron Age. The Legacy of Nicolas Coldstream. Nicosia, Bank of Cyprus Cultural Foundation, 229-259
Kašuba, M. 2000
Ranneje železo v lesostepi meždu Dnestrom i Siretom (kul’tura Kozija-Sacharna). Stratum plus 3,
2000, 241-488.
Kašuba, M. 2006
Fibeln mit Bügelkugeln in der Moldau und Anmerkungen zum ägäischen Einfluß im 10.-9.
Jahrhundert v. Chr. Prähistorische Zeitschrift 81, 2006, 213-235.
Kašuba, M. 2008
Die ältesten Fibeln im Nordpontus. Eurasia Antiqua, 14, 2008, 193-231.
Kašuba, M. T. 2013
„Uskol’zajušje“ železo, ili Perechod k rannemu železnomu veky v Vostočnom Prikarpat’e. Rossijskij
Archeologičeskij Ježegodnik 3, 2013, 233-257.
Kemenczei, T. 1988
Die Schwerter in Ungarn I. Prähist. Bronzefunde IV/6. München, C. H. Beck.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 83

Kemenczei, T. 2005
Funde ostkarpatenländischen Typs im Karpatenbecken. Prähist. Bronzefunde XX/10. Stuttgart,
Franz Steiner Verlag.
Keswani, P. 2004
Mortuary ritual and society in Bronze Age Cyprus. London, Equinox.
Kilian, K. 1975
Trachtzubehör der Eisenzeit zwischen Ägäis und Adria. Prähist. Zeitschrift 50, 1975, 9-140.
Kilian-Dirlmeier, I. 1993
Die Schwerter in Griechenland (außerhalb der Peloponnes), Bulgarien und Albanien. Prähist.
Bronzefunde IV/12. Stuttgart, Franz Steiner Verlag.
Kimmig, W. 1964
Seevölkerbewegung und Urnenfelderkultur. Ein archäologisch-historischer Versuch. In: Studien aus
Alteuropa I. Festschr. K. Tackenberg. Beih. Bonner Jahrb. 10. Köln, Graz, Böhlau, 220-283.
Klitsche de la Grange, A. 1891
Di un nuovo gruppo di tombe rinvenuto nella necropoli italica di Allumiere. Mitteilungen des
Deutschen Archäologischen Instituts, Römische Abteilung 6, 1891, 221-225.
Kločko, V. I. – Kovaliukh, N. N. – Skripkin, V. V. – Motzenbecker, I. 1998
The chronology of the Subotiv settlement. Radiocarbon 40 (2), 1998, 667-673.
Knapp, A. B. – Manning, S. W. 2016
Crisis in Context: The End of the Late Bronze Age in the Eastern Mediterranean. American Journal
of Archaeology 120, 2016, 99-149.
Knox, R. 1987
On distinguishing meteoric from man-made nickel-iron in ancient artefacts. MASCA Journal 4 (4),
1987, 178-184.
Koledin, J. 2012
Novosadski mač iz Majnca? Godišnjak Muzeja Grada Novog Sada 8, 2012, 11-20.
König, P. 2004
Spätbronzezeitliche Hortfunde aus Bosnien und Herzegowina. Prähist. Bronzefunde XX/11.
Stuttgart, Franz Steiner Verlag.
Korkuti, M. 1981
Tuma e Patosit. Iliria 1981 (1), 7-55.
Köroglu, K. – Konyar, E. 2008
Comments on the Early/Middle Iron Age Chronology of Lake Van Basin. Ancient Near Eastern
Studies 45, 2008, 123-146.
Koryakova, L. – Epimakhov, A. V. 2007
The Urals and Western Siberia in the Bronze and Iron Ages. Cambridge, New York, Cambridge
University Press.
Košak, S. 1986
The Gospel of Iron. In: Hoffner, H. A. – Beckman, G. M. (Hrsg.), Kaniššuwar: A Tribute to Hans G.
Güterbock. Chicago, Oriental Institute of the University of Chicago, 125-135.
Kossinna, G. 1931
Die Anfänge der Eisengewinnung und der Eisenbearbeitung. Mannus, Erg.-Bd. 8, 1931, 1-12.
84 Christopher Pare

Koukouli-Chrysanthaki, G. 1992
Protoistorikē Thasos: ta nekrotapheia tou oikismou Kastri. Athen, Ekdosē tou Tameiou
Archaiologikōn Porōn kai Apallotriōseōn.
Kourou, N. 2009
The Aegean and the Levant in the Early Iron Age. Recent Developments. In: Interconnections in
the Eastern Mediterranean. Lebanon in the Bronze and Iron Ages. Proceedings of the International
Symposium, Beirut 2008. Bulletin d’Archéologie et d’Architecture Libanaise, Hors-Série 6. Beirut,
Ministère de la Culture, Direction Générale des Antiquités, 361-374.
Kukoč, S. – Čelhar, M. 2009
Željezni predmeti u Liburnskoj kulturi. Histria Antiqua 17, 2009, 89-102.
Lachenal, T. 2013
La composante continentale dans les styles céramiques du sud-est de la France au Bronze final. In:
Leclerq, W. – Warmenbol, E. (Hrsg.), Échanges de bons procédés. La céramique du Bronze final
dans le nord-ouest de l’Europe. Actes du colloque international, Bruxelles 2010. Brüssel, CReA-
Patrimoine Centre de Recherches en Archéologie et Patrimoine, 23-38.
Laemmel, S. 2012
A note on the material from the Late Bronze and Early Iron Age cemeteries of Tell el-Far’ah south.
In: Bachhuber, C. – Roberts, R. G. (Hrsg.), Forces of Transformation. The End of the Bronze Age in
the Mediterranean. Proceedings of an international symposium held at St. John’s College, University
of Oxford 25th-6th March 2006. Oxford, Oxbow Books, 170-185.
La Rosa, V. 1989
Le popolazioni della Sicilia: Sicani, Siculi, Elimi. In: Pugliese Carratelli, G. (Hrsg.), Italia omnium
terrarum parens. Mailand, Libri Scheiwiller, 3-112.
László, A. 1977
Anfänge der Benutzung und der Bearbeitung des Eisens auf dem Gebiete Rumäniens. Acta
Archaeologica Academiae Scientarum Hungaricae 29, 1977, 53-75.
László, A. 1994
Începuturile Epocii Fierului la est de Carpaţi. Bukarest, Institutul Român de Tracologie.
László, A. 2013
Leben mit den Toten? Über die kulturelle und chronologische Lage der früheisenzeitlichen Siedlung
und Körperbestattung von Vlaha. Satu Mare Studii şi Comunicări 29 (1), 2013, 255-267.
La Torre, G. F. 2006
Temesa, fondazione degli Ausoni. In: Studi di protostoria in onore di Renato Peroni. Borgo San
Lorenzo, All‘Insegna del Giglio, 532-539.
La Torre, G. F. 2009
Venticinque anni dopo Temesa e il suo territorio: nuovi dati e prospettive di ricerca. In: La Torre, G.
F. (Hrsg.), Dall’Oliva al Savuto. Studi e ricerche sul territorio dell’antica Temesa. Atti del convegno,
Campora San Giovanni (Amantea, CS), 15-16 settembre 2007. Pisa, F. Serra, 9-37.
Lehmann, G. 2007
Decorated Pottery Styles in the Northern Levant during the Early Iron Age and their Relationship
with Cyprus and the Aegean. Ugarit-Forschungen 39, 2007, 487-550.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 85

Lemos, I. 2002
The Protogeometric Aegean: the archaeology of the late eleventh and tenth centuries BC. Oxford,
New York, Oxford University Press.
Levi, S. T. – Schiappelli, A. 2004.
I pithoi di ispirazione egea del tardo bronzo nell’Italia meridionale: tecnologia, contenuto,
immagazzinamento, circolazione. In: De Sena, E. C. – Dessales, H. (Hrsg.), Metodi e approcci
archeologici: l’industria e il commercio nell’Italia antica. British Archaeological Reports, Int. Ser.
1262. Oxford, Archaeopress, 96-108.
Leviţki, O. 1994a
Cultura Hallstattului canelat la răsărit de Carpaţi. Bukarest, Institutul Român de Tracologie.
Leviţki, O. 1994b
Grupul Holercani-Hansca: Aspectul pruto-nistrean al complexului hallstattian impuriu cu ceramică
incizată. In: Relations Thraco-Illyro-Helléniques. Actes du XIVe Symposium National de Thracologie,
Băile Herculane, 14-19 Septembre 1992. Bukarest, Institut Roumain de Thracologie 1994, 219-256.
Lilliu, G. 2003
La Civiltà dei Sardi dal Paleolitico all’età dei nuraghi. Nuoro, Il Maestrale; Roma, Rai-ERI.
Lilliu, G. 2010
La tomba di giganti di Bidistili e i Templi a “megaron” della Sardegna nuragica. Sassari, Delfino.
Limet, H. 1984
Documents relatifs au fer à Mari. In: Mari: Annales de recherches interdisciplinaires 3. Paris,
Editions Recherche sur les civilisations, 191-196.
Liverani, M. 1987
The Collapse of the Near Eastern Regional System at the End of the Bronze Age: The Case of Syria.
In: Rowlands, M. – Larsen, M. – Kristiansen, K. (Hrsg.), Centre and Periphery in the Ancient World.
Cambridge u.a., Cambridge University Press, 66-73.
Liverani, M. 2007
Israel’s History and the History of Israel. London, Equinox.
Livingston, D. 2001
A Middle Bronze Age II and Iron Age I tomb (No. 65) at Khirbet Nisya. Atiqot 43, 2001, 17-35.
López-Cachero, F.-J. – Rovira, M. C. – Carlús, X. – Lara, C. - Villena Mota, N. 2009
Nouvelles données concernant la transition entre le Bronze final et le premier âge du Fer en Catalogne
côtière: La nécropole à incineration de Can Piteu-Can Roqueta (Barcelone, Espagne). In: Roulière-
Lambert, M.-J. (Hrsg.), De L’âge du Bronze à l’âge du Fer en France et en Europe Occidentale
(Xe-VIIe siècle av. J.-C.). Actes du XXXe colloque international de l’AFEAF, Saint-Romain-en-Gal,
26-28 mai 2006. Dijon, Revue archéologique de l‘Est, 213-225.
Lorrio, A. J. 2008.
Qurénima. El Bronce final del sureste de la Península Ibérica. Madrid, Real Academia de la Historia.
Lo Schiavo, F. 1978
Bronzi dalla Grotta di Su Benticheddu, Oliena, Nuoro. In: Sardegna centro-orientale dal Neolitico
alla fine del mondo antico. Sassari, Dessi, 89-91.
86 Christopher Pare

Lo Schiavo, F. 1981
Economia e società nell’età dei Nuraghi. In: Pugliese Carratelli, G. (Hrsg.), Ichnussa. La Sardegna
dalle origini all’età classica. Mailand, Libri Scheiwiller, 253-347.
Lo Schiavo, F. 1988a
Il Primo Ferro en Sardegna. In: Sperl, G. (Hrsg.), The First Iron in the Mediterranean. Proceedings
of the Populonia/Piombino 1983 Symposium. Pact 21. Straßburg, Conseil de l‘Europe, 83–89.
Lo Schiavo, F. 1988b
Il ripostiglio di Chilivani, Ozieri (Sassari). Quaderni della Soprintendenza Archeologica per le
Provincie di Cagliari e Oristano 5, 1988, 77-90.
Lo Schiavo, F. 1990
Per uno studio sulle offerte nei santuari della Sardegna nuragica. Scienze dell’Antichità 3/4, 1989/90,
535-549.
Lo Schiavo, F. 2004
Produzione, distribuzione e conservazione degli strumenti da lavoro nella Sardegna nuragica.
In: Lehoërff, A. (Hrsg.), L’artisanat métallurgique dans les sociétés anciennes en Méditerranée
occidentale. Collection de l’École Française de Rome 332. Rom, École française de Rome, 230-261.
Lo Schiavo, F. 2005
The first iron in Sardinia. In: Lo Schiavo, F. – Giumlia-Mair, A. – Sanna, U. – Valera, R. (Hrsg.),
Archaeometallurgy in Sardinia. Monographies instrumentum 30. Montagnac, Éditions M. Mergoil,
401-406.
Lo Schiavo, F. 2006
I recipienti metallici della Sardegna nuragica. In: Studi di protostoria in onore di Renato Peroni.
Borgo San Lorenzo, All’Insegna del Giglio, 269-287.
Lo Schiavo, F. 2008
La metallurgia sarda: relazioni Cipro, Italia e la penisola Iberica. Un modello interpretative. In:
Celestino, S. – Rafel, N. – Armada, X.-L. (Hrsg.), Contacto cultural entre el Mediterráneo y el
Atlántico (siglos XII-VIII ane). La precolonización a debate. Madrid, Consejo Superior de
Investigaciones Científicas, Escuela Española de Historia y Arqueología en Roma, 417-436.
Lo Schiavo, F. 2009
The Central Mediterranean: Sardinia. In: Lo Schiavo, F. – Muhly, J. D. – Maddin, R. – Giumlia-
Mair, A. (Hrsg.), Oxhide Ingots in the Central Mediterranean. Rome, CNR – Istituto per gli Studi
Micenei ed Egeo-Anatolici, 225-407.
Lo Schiavo, F. 2013
Interconnessioni fra Mediterraneo e Atlantico nell’età del Bronzo: il punto di vista della Sardegna.
In: Aubet, M. E. – Sureda, P. (Hrsg.), Interaciòn social y commercio en la Antesala del colonialismo.
Actas del seminario international celebrado en la Universidad Pompeu Fabra el 28 y 29 de marzo
de 2012. Cuadernos de Arqueologia Mediterranea 21. Barcelona, Bellaterra, 104-134.
Lo Schiavo, F. – Giumlia-Mair, A. – Sanna, U. – Valera, R. (Hrsg.) 2005
Archaeometallurgy in Sardinia. Monographies instrumentum 30. Montagnac, Éditions M. Mergoil.
Lo Schiavo, F. – Macnamara, E. – Vagnetti, L. 1985
Late Cypriot Imports to Italy and their Influence on Local Bronzework. Papers of the British School
at Rome 53, 1985, 1-71.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 87

Lo Schiavo, F. – Milletti, M. 2011


Una rilettura del ripostiglio di Falda della Guardiola, Populonia (LI). Archeologia Classica 62, 2011,
309-355.
Lo Schiavo, F. – Perra, M. – Usai, A. – Campus, F. – Leonelli, V. – Bernardini, P. 2009
Sardegna: le ragioni dei cambiamenti nella civiltà nuragica. Scienze dell’Antichità 15, 2009, 265-
289.
Lo Schiavo, F. – Usai, L. 1995
Testimonianze cultuali di età nuragica: la grotta Pirosu in località su Benatzu di Santadi. In: Santoni,
V. (Hrsg.), Carbonia e il Sulcis. Archeologia e territorio. Oristano, Ministero per i beni culturali e
ambientali, Soprintendenza archeologica per le province di Cagliari e Oristano, 145-186.
Ložnjak-Dizdar, D. 2004
Das Verhältnis der Dalj- und Bosut-Gruppe auf dem Gebiet des kroatischen Donauraums am Anfang
der älteren Eisenzeit. Prilozi Instituta za arheologiju u Zagrebu (Zagreb) 21, 2004, 19-35.
Lucas Pellicer, M. R. 1998
Algo más sobra el Tesoro de Villena. Reconstrucción parcial de tres empuñaduras. Cuadernos de
Prehistoria y Arqueología de la Universidad Autónoma de Madrid 25, 1998, 157-200.
Lull, V. – Micó, R. – Rihuete, C. – Risch, R. 1999
La Cova des Càrritx y la Cova des Mussol. Ideología y sociedad en la prehistoria de Menorca.
Barcelona, Consell Insular de Menorca.
Mallowan, M. E. L. 1936
The Excavations at Tall Chagar Bazar, and an Archaeological Survey of the Habur Region 1934-5.
Iraq 3, 1936, 1-85.
Maluquer de Motes, J. 1956
La técnica de incrustación de Boquique y la dualidad de tradiciones cerámicas en la Meseta durante
la Edad del Hierro. Zephyrus 7, 1956, 179-206.
Marijan, B. 1995
Ostava ratničke opreme na Grepcina u Livanjskom polju. Opuscula Arch. 19, 1995, 51-67.
Marinatos, S. 1931
Μια υστερομινωική καύσις νεκρού εκ Τυλίσου. Mitteilungen des Deutschen Archäologischen
Instituts, Athenische Abteilung 56, 1931, 112-118.
Martínez, D. U. – Vuelta, O. G. 2010
Las Lunas, Yuncler (Toledo). Un depósito de materiales metállicos del Bronce Final en la Submeseta
Sur de la Península Ibérica. Trabajos de Prehistoria 67, 2010, 175-196.
Matthäus, H. 1985
Metallgefäße und Gefäßuntersätze der Bronzezeit, der geometrischen und archaischen Periode auf
Cypern. Prähist. Bronzefunde II/8. München, C. H. Beck.
Matthäus, H. – Schumacher-Matthäus, G. 2012
Ein spätbronzezeitlicher Helm von der Insel Zypern. Jahrb. RGZM 59, 2012, 51-83.
Maxwell-Hyslop, K. R. 1974
Assyrian Sources of Iron. A Preliminary Survey of the Historical and Geographical Evidence. Iraq
36, 1974, 139-154.
88 Christopher Pare

Mayer, F. 1977
Die Äxte und Beile in Österreich. Prähist. Bronzefunde IX/9. München, C. H. Beck.
Mazzoni, S. 2000a
Syria and the Periodization of the Iron Age: a cross-cultural perspective. In: Bunnens, G. (Hrsg.),
Essays on Syria in the Iron Age. Ancient Near Eastern Studies, Supplement 7. Leuven, Sterling/VA,
Peeters, 31-59.
Mazzoni, S. 2000b
Syria and the Chronology of the Iron Age. ISIMU = Revista sobre Oriente Próximo y Egipto en la
Antigüedad 3, 2000, 121-138,
McGovern, P. E. (Hrsg.) 1986
Late Bronze and Early Iron Age of central Transjordan, The Baq’ah Valley Project, 1977-1981.
University Museum Monograph 65. Philadelphia, University of Pennsylvania Press.
McGovern, P. E. 1988
The innovation of steel in Transjordan. Journal of Metals 40 (7), 1988, 50–52.
McNutt, P. M. 1990
The Forging of Israel. Iron Technology, Symbolism and Tradition in Ancient Society. Sheffield,
Almond Press.
Mederos Martín, A. – Ruiz Cabrero, L. A. 2004
El pecio fenicio del Bajo de la Campana (Murcia, España) y el comercio del marfil norteafricano.
Zephyrus 57, 2004, 263-281.
MedoviĆ, P. 1988
Kalakača: naselje ranog gvozdenog doba. Novi Sad, Vojvodanski Muzej.
Medović, P. 1994
Geneza kultura starijeg gvozdenog doba u jugoslovenskom Podunavlju. In: Tasić, N. (Hrsg.),
Kulture gvozdenog doba jugoslovenskog Podunavlja. Belgrad, Srpska akademija nauka i umetnosti,
Balkanološki Institut, 45-50
Medović, P. – Medović, I. 2010
Gradina na Bosutu. Naselje starijeg gvozdenog doba. Novi Sad, Platoneum.
Merhart, G. von 1952
Studien über einige Gattungen von Bronzegefäßen. Festschrift des Römisch-Germanischen
Zentralmuseums Mainz zur Feier seines hundertjährigen Bestehens, Bd. 2. Mainz, Verlag des
Römisch-Germanischen Zentralmuseums, 1-71.
Metzner-Nebelsick, C. 2002
Der „Thrako-Kimmerische“ Formenkreis aus der Sicht der Urnenfelder- und Hallstattzeit im
südöstlichen Pannonien. Rahden/Westf., Verlag Marie Leidorf.
Metzner-Nebelsick, C. 2005
Das bronzezeitliche Gräberfeld von Hordeevka am Südlichen Bug im Spannungsfeld
seiner auswärtigen Beziehungen. In: Horejs, B. – Jung, R. – Kaiser, E. – Teržan, B.
(Hrsg.), Interpretationsraum Bronzezeit. Bernhard Hänsel von seinen Schülern gewidmet.
Universitätsforschungen zur Prähistorischen Archäologie 121. Bonn, Habelt 2005, 293-315.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 89

Mielke, D. P. – Torres Ortiz, M. 2012


Technologietransfer und -entwicklung auf der Iberischen Halbinsel im Rahmen der orientalisch-
phönizischen Kulturkontakte. In: Kern, A. u.a. (Hrsg.), Technologieentwicklung und -transfer
in der Hallstatt- und Latènezeit. Beiträge zur Internationalen Tagung der AG-Eisenzeit und des
Naturhistorischen Museums Wien, Prähistorische Abteilung – Hallstatt 2009. Beiträge zur Ur- und
Frühgeschichte Mitteleuropas 65. Langenweißbach, Beier & Beran, 263-286.
Mihovilić, K. 2002
Pećina na Gradini kod Premanture. Ausstellungskat. Arheološki Muzej Istre. Pula, Arheološki
Muzej Istre.
Mihovilić, K. 2007
Istrian contacts with the Aegean throughout the Early Iron Age. In: Galanaki, I. – Tomas, H. –
Galanakis, Y. – Laffineur, R. (Hrsg.), Between the Aegean and Baltic Seas. Aegaeum 27. Liège,
Université de Liège, Histoire de l’Art et Archéologie de la Grèce Antique; Austin/TX, University of
Texas at Austin, Program in Aegean Scripts and Prehistory, 343-346.
Miketta, F. (im Druck)
Die bronzezeitlichen Eisenartefakte aus Mittel- und Westeuropa. Chronologische, typologische und
chorologische Untersuchungen. Universitätsforschungen zur Prähistorischen Archäologie. Bonn, Habelt.
Milcent, P.-Y. 2012
Le temps des élites en Gaule atlantique. Chronologie des mobiliers et rythmes de constitution des
dépôts métalliques dans le contexte européen (XIIIe-VIIe s. av. J.-C.). Rennes, Presses universitaires
de Rennes, 2012.
Milošević, A. 2002
Prapovijesna željezna sjekira s ručicama iz korita rijeke Cetine u Sinjskom polju. Godišnjak Centar
za balkanološka ispitivanja 32, 2002, 251-266.
Mitrevski, D. 1991
Prilog kon vrednuvanjeto na dolnovardarskata-pajonska grupa na železnoto vreme. Macedoniae
Acta Archaeologica 12, 1990/91, 145-162.
Mitrevski, D. 1997
Protoistoriskite Zaednici vo Makedonija preku pogrebuvanjeto i pogrebnite manifestacii. Skopje,
Republički Zavod za Zaštitua na Spomenicite na Kulturata.
Mizzan, S. 1994
Due corredi della necropoli di Brežec recentementi ritrovati. Atti dei Civici Musei di Storia ed Arte
di Trieste 16, 1988/94, 105-114.
Monteagudo, L. 1977
Die Beile auf der Iberischen Halbinsel. Prähist. Bronzefunde IX/6. München, C. H. Beck.
Montet, P. 1951
Les constructions et le tombeau de Psousennès à Tanis. La nécropole royale de Tanis 2. Paris,
Mission Montet.
Moorey, P. R. S. 1994
Ancient Mesopotamian Materials and Industries. The Archaeological Evidence. Oxford, Clarendon
Press.
90 Christopher Pare

Moorey, P. R. S. 1995
The Origins of Iron Working in the Old World. In: Moorey, P. R. S., From Gulf to Delta and Beyond.
Beer-Sheva, Studies by the Department of Bible and Ancient Near East 8. Beer-Sheva, Ben-Gurion
University of the Negev Press, 53-68.
Moran, W. L. 1992
The Amarna Letters. Baltimore, London, Johns Hopkins University Press.
Moravetti, A. 1978
Navicelle votive da Urzulei (Nuoro). In: Sardegna centro-orientale dal Neolitico alla fine del mondo
antico. Sassari, Dessi, 119-122.
Morgunova, N. – Khokhlova, O. 2013
Chronology and Periodization of the Pit-Grave Culture in the Area Between the Volga and Ural
Rivers Based on Radiocarbon Dating and Paleopedological Research. Radiocarbon, 55 (2-3), 2013,
1286-1296.
Morris, I. 1989
Circulation, deposition and the formation of the Greek Iron Age. Man 24, 1989, 505-519.
Moscalu, E. 1976
Die frühhallstattzeitlichen Gräber von Meri (Gem. Vedea, Kr. Teleorman). In: Preda, C. – Vulpe, A.
– Poghirc, C. (Hrsg.), Thraco-Dacica. Recueil d’études à l’occasion du IIe Congrès International
de Thracologie, Bucarest 4-10 septembre 1976. Bukarest, Editura Academiei Republicii Socialiste
România, 77-86.
Mosso, A. 1909
Stazione preistorica di Coppa Nevigata presso Manfredonia. Monumenti Antichi 19, 1909, 305-386.
Motzoi-Chicideanu, I. 2001
Ein neuer Fund vom Beginn der Hallstattzeit aus der kleinen Walachei. Dacia 43/45, 1999/2001,
197-229.
Muhly, J. D. 1992
Review of M. McNutt, The Forging of Israel. Journal of the American Oriental Society 112, 1992,
696-702.
Muhly, J. D. 2006
Texts and technology. The beginnings of iron metallurgy in the eastern Mediterranean. In: Kazazi,
Y. – Papapetrou, N. (Hrsg.), 2o Diethnes Synedrio Archaias Ellēnikēs Technologias: praktika =
Proceedings 2nd International Conference on Ancient Greek Technology, Athens 2005. Athen,
Techniko Epimelētērio Elladas, 19-31.
Muhly, J. D. – Kassianidou, V. 2012
Parallels and diversities in the production, trade and use of copper and iron in Crete and Cyprus from the
Bronze Age to the Iron Age. In: Cadogan, G. – Iacovou, M. – Kopaka, K. – Whitley, J. (Hrsg.), Parallel
lives. Ancient Island Societies in Crete and Cyprus. London, British School at Athens, 119-140.
Muhly, J. D. – Maddin, R. – Stech, T. – Özgen, E. 1985
Iron in Anatolia and the Nature of the Hittite Iron Industry. Anatolian Studies 35, 1985, 67-84.
Müller-Karpe, A. 1994
Anatolisches Metallhandwerk. Neumünster, Wachholtz.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 91

Müller-Karpe, H. 1959
Beiträge zur Chronologie der Urnenfelderzeit nördlich und südlich der Alpen. Röm.-Germ.
Forschungen 22. Berlin, De Gruyter.
Müller-Karpe, H. 1961
Die Vollgriffschwerter der Urnenfelderzeit aus Bayern. München, C. H. Beck.
Müller-Karpe, H. 1962
Die Metallbeigaben der früheisenzeitlichen Kerameikos-Gräber. Jahrbuch des Deutschen
Archäologischen Instituts 77, 1962, 59–129.
Muscă, T. 1982
Date noi privind metalurgia fierului în sud-estul Transilvaniei. Apulum 20, 1982, 53-58.
Nakai, I. – Abe, Y. – Tantrakarn, K. – Omura, S. – Erkut, S. 2008
Preliminary Report on the Analysis of an Early Bronze Age Iron Dagger excavated from Alacahöyük.
Anatolian Archaological Studies 17, 2008, 321–324.
Negroni Catacchio, N. 1999
Produzione e commercio dei vaghi d’ambra tipo Tirinto e tipo Allumiere alla luce delle recenti
scoperte. In: Protostoria e Storia del ‘Venetorum Angulus’. Atti del XX Convegno di Studi Etruschi
ed Italici, Portogruaro – Quarto d’Altino – Este – Adria, 16-19 ottobre 1996. Pisa, Roma, Istituti
Editoriali e Poligrafici Internazionali, 241-265.
Németi, I. 1982
Descoperiri de la începutul Hallstatt-ului în zona Careiului. Satu Mare Studii şi Comunicări 5/6,
1981/82, 45-57.
Nicic, A. 2008
Interferenţe cultural-cronologice în nord-vestul Pontului Euxin. Biblioteca Tyragetia 15. Chişinău,
Muzeul Naţional de Arheologie şi Istorie a Moldovei.
Nieling, J. 2009
Die Einführung der Eisentechnologie in Südkaukasien und Ostanatolien während der Spätbronze-
und Früheisenzeit. Black Sea Studies 10. Aarhus, Aarhus University Press.
Nijboer, A. J. 2008
A Phoenician family tomb, Lefkandi, Huelva and the tenth century BC in the Mediterranean. In:
Sagona, C. (Hrsg.), Beyond the Homeland: Markers in Phoenician Chronology. Leuven, Dudley/
MA, Peeters, 365-377.
Nijboer, A. J. 2010
Italy, its interconnections and cultural shifts during the Iron Age. Bollettino di Archeologia On Line.
Volume Speciale, 2010, 1-22.
Nikitenko, N. I. 1998
Načalo osvoenija železa v Belozerskoj kul’ture. Rossijskaja Archeologija 1998 (3), 36-47.
Nikitović, L. – Stojić, M. – Vasić, R. 2002
Mojsinje. A Bronze and Iron Age mound necropolis. Čačak, Narodni Muzej Čačak.
Novellis, N. – Veneziano, R. 2011
Mineralizzazioni cuprifere ed attività metallurgica in Calabria. In: Giardino, C. (Hrsg.),
Archeometallurgia: dalla conoscenza alla fruizione. Atti del Workshop, 22-25 maggio 2006,
Cavallino (LE). Bari, Edipuglia, 267-269.
92 Christopher Pare

Olsen, J. – Heinemeier, J. – Hornstrup, K. M. – Bennike, P. – Thrane, H. 2013


‘Old wood‘ effect in radiocarbon dating of prehistoric cremated bones? Journal of Archaeological
Science 40, 2013, 30-34.
Orlandos, A. K. 1978
Kríti. Archánes. Ergon (= To Ergon tes Archaiologikes Hetaireias) 1978, 60-62.
Ostroverkhov, A. S. 2002
Drevnejšie Archeologičeskoe steklo vostočnoe Evropji. Stratum plus 2, 2001/02, 386-430.
Otčet 1903
Gust’ja Mogila, Zbur’evka. Otčet Imperatorskoj Archeologičeskoj kommissii (Sankt Petersburg)
1903, 154-155.
Otroščenko, V. V. 1975
Novji kurgannji mogiljnik belozerskogo vremeni. In: Skifskij mir. Kiew, Naukova Dumka, 193-206.
Otroščenko, V. V. 2003
Radiocarbon chronology of the Bilozerka Culture – based on barrows near the village of Zapovitne
(the “Stepnoy” cemetery). In: The Foundations of Radiocarbon Chronology of Cultures betwee
the Vistula and Dnieper: 4000-1000 BC. Baltic-Pontic Studies 12. Poznań, Adam Mickiewicz-
Universität, 336-364.
Otroščenko, V. V. 2013
The Catacomb Culture Phenomenon. In: Kośko, A. – Kločko, V. I. (Hrsg.), The Ingul-Donets Early
Bronze Age Civilization as Springboard for Transmission of Pontic Cultural Patterns to the Baltic
Drainage Basin 3200-1750 BC. Baltic-Pontic Studies 18. Poznań, Adam Mickiewicz University,
21-38.
Özgüç, N. 1976
An Ivory Box and a Stone Mould from Acemhöyük. Belleten 40, 1976, 555-560.
Pabst, S. 2009
Bevölkerungsbewegungen auf der Balkanhalbinsel am Beginn der Früheisenzeit und die Frage der
Ethnogenese der Makedonen. Jahrb. DAI 124, 2009, 1-74.
Pabst, S. 2012
Die Brillenfibeln. Untersuchungen zu spätbronze- und ältereisenzeitlichen Frauentrachten zwischen
Ostsee und Mittelmeer. Marburger Studien zur Vor- und Frühgeschichte 25. Rahden/Westf., Verlag
Marie Leidorf.
Pabst, S. 2013
Naue II-Schwerter mit Knaufzunge und die Aussenbeziehungen der mykenischen Kriegerelite in
postpalatialer Zeit. Jahrb. RGZM 60, 2013, 105-152.
Pacciarelli, M. 1999a
La necropoli protostorica di Castellace e considerazioni sui processi culturali dei secoli XII-X a. C. In:
Costamagna, L. – Visonà, P. (Hrsg.), Oppido Mamertina, Calabria – Italia. Ricerche archeologiche
nel territorio e in contrada Mella. Roma, Gangemi, 35-80.
Pacciarelli, M. 1999b
Torre Galli. La necropoli della prima età del ferro. Scavi Paolo Orsi 1922-1923. Soveria Mannelli,
Rubbettino.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 93

Pacciarelli, M. 2000
Élites guerriere e traffici mediterranei nel Bronzo Finale: nuovi dati sulle sepolture di Castellace
(Oppido Mamertina, RC). In: Harari, M. – Pearce, M. (Hrsg.), Il protovillanoviano al di qua e
al di là dell’Appeninno. Atti della giornata di studio, Pavia, Collegio Ghislieri, 17 giugno 1995.
Biblioteca di “Athenaeum” 38. Como, Edizioni New Press, 175-200.
Pagliara, C. – Guglielmino, R. – Coluccia, L. – Malorgio, I. – Merico, M. – Palmisano, D. –
Rugge, M. – Minonne, F. 2008
Roca Vecchia (Melendugno, Lecce), SAS IX: relazione stratigrafica preliminare sui livelli di
occupazione protostorici (campagne di scavo 2005-2006). Rivista di Scienze Preistoriche 58, 2008,
239-280.
Pankov, S. V. 2014
Starodavnja Čorna Metalurgija na Teritorii Ukraini. Kiew, Institut Archeologii N. A. N. Ukrainy.
Panvini, R. 1998
Indagini e ricerche archeologiche della soprintendenza ai beni culturali e ambientali di Caltanissetta.
Kokalos 43/44, 1997/98, 17-40.
Panvini, R. (Hrsg.) 2003
Caltanissetta. Il Museo Archeologico. Catalogo. Caltanissetta, Regione Siciliana.
Papadopoulos, J. 2010
A new type of Early Iron Age fibula from Albania and northwest Greece. Hesperia 79, 2010, 233-
252.
Papadopoulos, J. K. – Morris, S. P. – Bejko, L. – Schepartz, L. A. 2014
The Excavation of the Prehistoric Burial Tumulus at Lofkënd, Albania. Los Angeles, The Cotsen
Institute of Archaeology Press, University of California.
Papadopoulos, T. J. 1979
Mycenaean Achaea, Bd. I. Studies in Mediterranean Archaeology 55. Göteborg, Åström.
Pare, C. F. E. 1998
Beiträge zum Übergang von der Bronze- zur Eisenzeit in Mitteleuropa. Teil I: Grundzüge der
Chronologie im östlichen Mitteleuropa (11.-8. Jahrhundert v. Chr.). Jahrb. RGZM 45, 1998, 293-433.
Pare, C. F. E. 2008
Italian metalwork of the 11th-9th centuries BC and the absolute chronology of the Dark Age
Mediterranean. In: Brandherm, D. – Trachsel, M. (Hrsg.), A New Dawn for the Dark Age? Shifting
Paradigms in Mediterranean Iron Age Chronology. British Archaeological Reports, Int. Ser. 1871.
Oxford, Archaeopress, 19-46.
Pare, C. F. E. 2015
Normative change at the start of the Iron Age: the case of Transylvania. In: Esposito, A. (Hrsg.),
Autour du „banquet“. Modèles de consommation et usages sociaux. Dijon, Editions Universitaires
de Dijon, 275-312.
Parzinger, H. 1989
Hallstattzeitliche Grabhügel bei Dobrnič. Arheološki vestnik 39/40, 1988/89, 529-635.
Patrier, J. 2014
Le fer au début du IIe millénaire av. J.-C.: nouveaux apports de l’archéologie anatolienne. Anatolica
40, 2014, 181-196.
94 Christopher Pare

Paulík, J. 1996
Železný nôž z Marianky. Zbornik Slovenského Narod. Múz. – Arch. 90 (6), 43-56
Pellicer Catalán, M. 2000
El proceso orientalizante en el occidente Ibérico. Huelva Arqueológica 16, 2000, 89-134.
Pellicer Catalán, M. 2007
La necropolis Laurita (Almuñecar, Granada) en el context de la colonización fenicia. Cuaderno de
Arqueología Mediterránea 15. Barcelona, Universtitat Pompeu Fabra, Laboratorio de Arqueología.
Perea, A. 2005
Mecanismos identitarios y de construcción de poder en la transición Bronce-Hierro. Trabajos de
Prehistoria 62 (2), 2005, 91-103.
Pereira Sieso, J. – Ruiz Taboada, A. – Carrobles Santos, J. 2003
Aportaciones del C-14 al mundo funerario Carpetano: la necropolis de Palomar de Pintado. Trabajos
de Prehistoria 60 (2), 2003, 153-168.
Pernicka. E. 1990
Gewinnung und Verbreitung der Metalle in prähistorischer Zeit. Jahrb. RGZM 37, 1990, 21-129.
Peroni, R. – Vanzetti, A. (Hrsg.) 1998
Broglio di Trebisacce 1990-1994: elementi e problemi nuovi dalle recenti campagne di scavo.
Soveria Mannelli, Rubbettino.
Petrescu-Dîmboviţa, M. 1978
Die Sicheln in Rumänien. Prähist. Bronzefunde XVIII/1. München, Beck.
Petrie, W. M. F. 1930
Beth-Pelet I: Tell Fara. London, British School of Archaeology in Egypt.
Photos, E. 1989
The question of meteoric versus smelted nickel-rich iron: archaeological evidence and experimental
results. World Archaeology 20, 1989, 403-421.
Pickles, S. – Peltenburg, E. 1998
Metallurgy, Society and the Bronze/Iron Transition in the East Mediterranean and the Near East.
Report of the Department of Antiquities Cyprus 1998, 67-100.
Pigorini, L. 1900
Notizie diverse. Bulletino di Paletnologia Italiana 26, 1900, 183-192.
Pigott, V. C. 1999
The Development of Metal Production on the Iranian Plateau. In: Pigott, V. C. (Hrsg.), The
Archaeometallurgy of the Asian Old World. Philadelphia, University Museum, University of
Pennsylvania, 73-106.
Pigott, V. C. 2004
Hasanlu and the Emergence of Iron in Early 1st Millennium BC Western Iran. In: Stöllner, T. –
Slotta, R. – Vatandoust, A. (Hrsg.), Persiens Antike Pracht. Bochum, Deutsches Bergbau-Museum,
350-357.
Pleiner, R. – Bjorkman, J. K. 1974
The Assyrian Iron Age: The History of Iron in the Assyrian Civilization. Proceedings of the American
Philosophical Society 118 (3), 1974, 283-313.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 95

Poltavets, V. 2013
Brasletji subotovskogo tipa (k voprosu o kontaktach Černolesskoj kulturji Srednego Podneprovja).
Revista Arheologică 9 (1), 2013, 198-220.
Pons i Brun, E. 1987
El principio de la metalurgia del hierro en Catalunya. Zephyrus 39/40, 1986/87, 251-263.
Popham, M. R. – Calligas, P. G. – Sackett, L. H. (Hrsg.) 1993
Lefkandi II. The Protogeometric building at Toumba. Part 2: the excavation, architecture and finds.
London, British School of Archaeology at Athens.
Popham, M. R. – Lemos, I. S. 1996
Lefkandi III. The Toumba Cemetery. London, The British School of Archaeology at Athens.
Popham, M. R. – Sackett, L. H. 1980
Lefkandi I. The Iron Age. London, Thames and Hudson [for] the British School of Archaeology at
Athens.
Popović, P. – Vukmanović, M. 1998
Vajuga-Pesak. Nekropola starijeg gvozdenog doba. Belgrad, Arheološki Institut.
Prendi, F. 1975
Un aperçu sur la civilization de la première période du Fer en Albanie. Iliria 3, 1975, 109-138.
Prendi, F. 1976
Un aperçu sur la civilization de la première période du Fer en Albanie. In: Jadranska obala u
protohistoriji. Simpozij održan u Dubrovniku 19th-23rd October 1972. Zagreb, Arheološki Institut,
155-175.
Prendi, F. 1982
Die Bronzezeit und der Beginn der Eisenzeit in Albanien. In: Hänsel, B. (Hrsg.), Südosteuropa
zwischen 1600 und 1000 v. Chr. Berlin, Bad Bramstedt, Moreland Editions, 202-233.
Prendi, F. – Budina, D. 1970
La civilisation illyrienne de la vallée du Drino. Studia Albanica 1970 (2), 61-87.
Quintana Lopez, J. – Cruz Sanchez, P. J. 1996
Del Bronce al Hierro en el centro de la Submeseta norte. Boletín del Seminario de Estudios de Arte
y Arqueología 62, 1996, 9-78.
Rafel, N. – Vives-Ferrándiz, J. – Armada, X.-L. – Graells, R. 2008
Las comunidades de la Edad del Bronce entre el Empordà y el Segura: espacio y tiempo de los
intercambios. In: Celestino, S. – Rafel, N. – Armada, X.-L. (Hrsg.), Contacto cultural entre el
Mediterráneo y el Atlántico (siglos XII-VIII ane). La precolonización a debate. Madrid, Consejo
Superior de Investigaciones Científicas, Escuela Española de Historia y Arqueología en Roma, 239-
271.
Rehren, T. u.a. 2013
5,000 years old Egyptian iron beads made from hammered meteoric iron. Journal of Archaeological
Science 40, 2013, 4785-4792.
Reinecke, P. 1926
Die Herkunft des Eisens unserer vorrömischen Funde. Germania 10, 1926, 87-95.
96 Christopher Pare

Renfrew, C. 1978
The Anatomy of Innovation. In: Green, D. – Haselgrove, C. – Spriggs, M. (Hrsg.), Social
Organisation and Settlement: Contributions from Anthropology, Archaeology and Geography.
British Archaeological Reports, Int. Ser. 47(i). Oxford, British Archaeological Reports, 89-117.
Renfrew, C. – Bahn, P. 2005
Archaeology. The Key Concepts. London, New York, Routledge.
Renzi, M. – Rovira, S. – Rovira Hortalà, M. C. – Montero Ruiz, I. 2013
Questioning research on early iron in the Mediterranean. In: Humphris, J. – Rehren, T. (Hrsg.), The
World of Iron. London, Archetype Publications, 178-187.
Rezi, B. 2012
The bronze hoard from Sâmbriaş (Mureş County). In: Marta, L. (Hrsg.), The Gáva Culture in the
Tisa Plain and Transylvania. Symposium, Satu Mare 17-18 June 2011 = Marisia 30, 2010 (2012),
45-67.
Říhovský, J. 1983
Die Nadeln in Westungarn I. Prähist. Bronzefunde XIII/10. München, C. H. Beck.
Riis, P. J. 1948
Hama II/3. Les cimetières à cremation. Kopenhagen, Nordisk Forlag.
Riis, P. J. – Buhl, M.-L. 1990
Hama II/2. Les objets de la période dite syro-hittite (Âge du Fer). Kopenhagen, Nationalmuseet.
Rizza, G. 1996
Priniàs in età micenea. In: De Miro, E. – Godart, L. – Sacconi, A. (Hrsg.), Atti e Memorie del
secondo Congresso Internazionale di Micenologia, Roma-Napoli, 14–20 ottobre 1991. Incunabula
Graeca 98/3. Roma, Gruppo Editoriale Internazionale, 1101–1110.
Roames, J. 2011
The early iron age metal workshop at Tell Tayinat, Turkey. In: Vandiver, P. B. – Li, W. – Ruvalcaba
Sil, J. L. – Reedy, C. L. – Frame, L. D. (Hrsg.), Materials Issues in Art and Archaeology IX.
Materials Research Society Symposium Proceedings 1319. Warrendale/PA, Cambridge, New York,
Cambridge University Press, 149-155.
Rodríguez Díaz, A. – Pavón Soldevila, I. – Duque Espino, D. M. – Ponce de León Iglesias, M.
– Hunt Ortiz, M. A. – Merideth, C. 2013
La explotación tartésica de la casiterita entre los ríos Tajo y Guadiana: San Cristóbal de Logrosán
(Cáceres). Trabajos de Prehistoria 70, 2013, 95-113.
Rotea, M. – Wiettenberger, M. – Tecar, M. – Tecar, T. 2011
Bronze Age metallurgy in Transylvania: craft, art and ritual/magic. Acta Musei Napocensis 45/46,
2008/09 (2011), 7-38.
Rothenberg, B. 1988
The Egyptian Mining Temple at Timna. Researches in the Arabah 1959-1984, Bd. I. London, Institute
for Archaeo-Metallurgical Studies.
Rovira Hortalà, C. 1998
Les premiers objets en fer de Catalogne (VIIe-Vie s. av. n. è.). In: Feugère, M. – Serneels, V. (Hrsg.),
Recherches sur l’économie du fer en Méditerranée nord-occidentale. Monogr. Instrumentum 4.
Montagnac, Éditions Monique Mergoil, 59-70.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 97

Rovira Hortalà, C. 2001


Les debuts de l’utilisation et de la production du fer en mediterranée occidental: La Peninsule
Iberique et le midi Français. In: Descoeudres, J.-P. – Huysecom, E. – Serneels, V. – Zimmermann,
J.-L. (Hrsg.), The Origins of Iron Metallurgy. Proceedings of the first International Colloquium on
the Archaeology of Africa and the Mediterranean Basin held at the Museum of Natural History in
Geneva, 4-7 June, 1999 = Mediterranean Archaeology 14, 2001, 147-162.
Rovira Hortalà, C. 2007
Produción e intercambio de los primeros objetos de hierro del nordeste de la Península Ibérica (s.
VII - VI a.C.). In: Milcent, P.-Y. (Hrsg.), L’économie du fer protohistorique: de la production à
la consommation du métal. XXVIIIe colloque de l’AFEAF, Toulouse, 20-23 mai 2004. Aquitania,
Supplément 14/2. Bordeaux, Fédération Aquitania, 167-175.
Ruaro Loseri, L. 1977
La necropoli di Brežec presso S. Canziano del Carso: Scavi Marchesetti 1896-1900. Milano, Electa.
Ruiz-Gálvez, M. (Hrsg.) 1995
Ritos de Paso y Puntos de Paso. La Ría de Huelva en el mundo del Bronce Final Europeo. Complutum
Extra 5. Madrid, Servicio de Publicaciones, Universidad Complutense.
Ruiz-Gálvez, M. 2014
Before ‘the gates of Tartessos’: indigenous knowledge and exchange networks in the Late Bronze
Age far west. In: Bernard Knapp, A. – van Dommelen, P. (Hrsg.), The Cambridge Prehistory of the
Bronze and Iron Age Mediterranean. Cambridge, New York, Cambridge University Press, 196-214.
Ruiz-Gálvez, M. – Galán, E. 2013
A meal fit for a hero. On the origins of roasted meat, spits and the male ideal. In: Aubet, M. E. –
Sureda, P. (Hrsg.), Interacción social y comercio en la antesala del colonialism. Actas del seminario
internacional celebrado en la Universidad Pompeu Fabra el 28 y 29 de Marzo de 2012. Barcelona,
Edicions Bellaterra, 43-69.
Ruiz Zapatero, G. – Fernández-Götz, M. – Álvarez-Sanchis, J. 2012
Die Ausbreitung der Eisenmetallurgie auf der Iberischen Halbinsel. In: Kern, A. u.a. (Hrsg.),
Technologieentwicklung und -transfer in der Hallstatt- und Latènezeit. Beiträge zur Internationalen
Tagung der AG-Eisenzeit und des Naturhistorischen Museums Wien, Prähistorische Abteilung –
Hallstatt 2009. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 65. Langenweißbach, Beier &
Beran, 149-166.
Rusu, M. 1974
Începuturile metalurgiei fierului în Transilvania. In: H. Daicoviciu (Hrsg.), In Memoriam Constantini
Daicoviciu. Cluj, Dacia, 349-360.
Rychner-Faraggi, A.-M. 1993
Hauterive-Champréveyres 9. Métal et parure au Bronze final. Archéologie Neuchâteloise 17.
Neuchâtel, Musée Cantonal d‘Archéologie.
Santoni, V. 2014
Contesti del quadro culturale delle statue di Mont’e Prama. In: Usai, L. (Hrsg.), Le sculture di
Mont’e Prama. La mostra. Roma, Gangemi Editore, 111-156.
Sapouna-Sakellaraki, E. 1990
Archanès à l‘époque Mycénienne. Bulletin de Correspondance Hellénique 94, 1990, 67-102.
98 Christopher Pare

Savella, D. 2015
Le fibule dell’età del Bronzo dell’Italia centrale. Universitätsforschungen zur Prähistorischen
Archäologie 260. Bonn, Habelt.
Schüle, W. 1969
Die Meseta-Kulturen der Iberischen Halbinsel. Madrider Forschungen 3. Berlin, De Gruyter.
Schulz, C. E. 2014
Metallwaffen in Syrien-Palästina an der Wende von der Bronze- zur Eisenzeit (14. bis 11. Jh. v.
Chr.). Universitätsforschungen zur Prähistorischen Archäologie 256. Bonn, Habelt.
Schuster, C. – Negru, M. 2008
Ansa cornuta in Bucureşti-Militari-Câmpul Boja. Betrachtungen zur Frühhallstattzeit im Bukarester
Raum. In: Ailincăi, A. C. – Micu, C. – Mihail, F. (Hrsg.), Omagiu lui Gavrilă Simion la a 80-a
aniversare. Constanţa, Editura Dobrogea, 45-55.
Seeher, J. 1997
Die Ausgrabungen in Boğazköy-Hattuša 1996. Archäologischer Anzeiger 1997, 317-341.
Seeher, J. 2010
After the Empire: observations on the Early Iron Age in central Anatolia. In: Singer, I. (Hrsg.),
ipamati kistamati pari tumatimis. Luwian and Hittite studies presented to J. David Hawkins on
the occasion of his 70th birthday. Tel Aviv, Emery and Claire Yass Publications in Archaeology,
220-229.
Senna-Martínez, J. C. de 1999
The central Portugal Late Bronze Age: contribution to a study on regional ethnogenesis. Estudos do
Quaternário 2, 1999, 41-50
Senna-Martínez, J. C. de 2000
O problema dos primeros ferros peninsulares em contextos do Bronze final da oral atlántica: os
dados do Outeiro dos Castelos de Beijós (Carregal do Sal). Trabalhos de Arqueologia da E. A. M.
(Associação para o Estudio Arqueológico da Bacia do Mondego) 6, 2000, 43-60.
Senna-Martínez, J. C. de 2011
La “connexion lusitana”: contactos orientalizantes y búsqueda de estaño y oro en el Centro-Norte
portugués. In: Domínguez Pérez, J. C. (Hrsg.), Gadir y el Círculo del Estrecho revisados. Propuestas
de la arqueología desde un enfoque social. Cádiz, Universidad de Cádiz, Servicio de Publicaciones,
285-296.
Senna-Martínez, J. C. De – Figueiredo, E. – Araújo, M. F. – Silva, R. J. C. – Valério, P. – Vaz,
J. L. I. 2011
Metallurgy and society in “Baiões/Santa Luzia” culture group: results of the Metabronze project.
In: Martins, C. B. – Bettencourt, A. M. S. – Martins, J. I. F. P. – Carvalho, J. (Hrsg.), Povoamento
e Exploração de Recursos Mineiros na Europa Atlântica Ocidental. Braga, Centro de Investigação
Transdisciplinar “Cultura, Espaço e Memória”, 405-420.
Shalev, S. 2004
Swords and Daggers in Late Bronze Age Canaan. Prähist. Bronzefunde IV/13. Stuttgart, Franz
Steiner Verlag.
Sharon, I. – Gilboa, A. 2013
The SKL Town: Dor in the Early Iron Age. In: Killebrew, A. E. – Lehmann, G. (Hrsg.), The Philistines
and other “Sea Peoples” in Text and Archaeology. Atlanta, Society of Biblical Literature, 393-468.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 99

Sherratt, S. 1994
Commerce, iron and ideology: Metallurgical innovation in 12th-11th century Cyprus. In: Karageorghis,
V. (Hrsg.), Cyprus in the 11th century B.C. Proceedings of the International Symposium, University of
Cyprus, Nicosia, October 1993. Nicosia, A.G. Leventis Foundation / University of Cyprus, 59-106.
Sherratt, S. 1998
„Sea Peoples“ and the economic structure of the late second millennium in the eastern Mediterranean.
In: Gitin, S. – Mazar, A. – Stern, E. (Hrsg.), Mediterranean Peoples in Transition. In Honour of
Professor Trude Dohan. Jerusalem, Israel Exploration Society, 292-313.
Sherratt, S. 2000
Circulation of metals and the end of the Bronze Age in the Eastern Mediterranean. In: Pare, C. F. E.
(Hrsg.), Metals Make The World Go Round. Oxford, Oxbow Books, 82-98.
Siegelová, J. 1984
Gewinnung und Verarbeitung von Eisen im hethitischen Reich im 2. Jahrtausend v. u. Z. Annals of
the Naprstek Museum 12, 1984, 71-168.
Škvor Jernejčić, B. 2011
Starejšeželeznodobno grobišče Veliki Nerajec pri Dragatušu v Beli krajini. Arheološki vestnik 62,
2011, 165-230.
Ślusarska-Michalik, K. 2003
Radiocarbon chronology of the “Hordeevka type”. In: The Foundations of Radiocarbon Chronology
of Cultures between the Vistula and Dnieper: 4000-1000 BC. Baltic-Pontic Studies 12. Poznań,
Adam Mickiewicz-Universität, 365-381.
Smirnova, G. I. 1969
Poselenie Magala – pamjatnik drevnefrakijskoj kul’tury v Prikarpat’e. In: Zlatkovskaja, T. D. –Meliukova,
A. (Hrsg.), Drevnie frakijcy v Severnom Pričernomor’e. Moskau, Izdatel’stvo „Nauka“, 7–34.
Snodgrass, A. M. 1971
The Dark Age of Greece. Edinburgh, Edinburgh University Press.
Snodgrass, A. M. 1980
Iron and Early Metallurgy in the Mediterranean. In: Wertime, T. A. – Muhly, J. D. (Hrsg.), The
Coming of the Age of Iron. New Haven, London, Yale University Press,335-374.
Snodgrass, A. M. 1982
Cyprus and the Beginnings of Iron Technology in the Eastern Mediterranean. In: Muhly, J. D. –
Maddin, R. – Karageorghis, V. (Hrsg.), Early Metallurgy in Cyprus, 4000-500 B.C. Acta of the
International Archaeological Symposium, Larnaca 1-6 June 1981. Nicosia, Larnaca, Pierides
Foundation in collaboration with the Department of Antiquities, Republic of Cyprus, 285-294.
Snodgrass, A. M. 1989
The coming of the Iron Age in Greece: Europe’s earliest Bronze/Iron Transition. In: Stig Sørensen,
M. L. – Thomas, R. (Hrsg.), The Bronze Age – Iron Age Transition in Europe: Aspects of Continuity
and Change in European Societies ca. 1200 to 500 BC. British Archaeological Reports, Int. Ser. 483.
Oxford, British Archaeological Reports, 22-35.
Soares, A. M. M. – Araújo, M. F. – Alves, L. – Ferraz, M. T. 1996
Vestígios metalúrgicos em Contextos do Calcolítico e da Idade do Bronze no Sul de Portugal. In:
Maciel, M. J. (Hrsg.), Miscellanea em Homenagem ao Professor Bairrão Oleiro. Lisboa, Edições
Colibri, 553-579.
100 Christopher Pare

Soroceanu, T. 1995
Die Fundumstände bronzezeitlicher Deponierungen – Ein Beitrag zur Hortdeutung beiderseits der
Karpaten. In: Soroceanu, T. (Hrsg.), Bronzefunde aus Rumänien. Berlin, Wissenschaftsverlag Volker
Spiess, 15-80.
Speck, J. 2004
Bronzefunde. In: Bauer, I. – Ruckstuhl, B. – Speck, J. (Hrsg.), Die spätbronzezeitliche Siedlung von
Zug-Sumpf. Bd. 3/1. Die Funde der Grabungen 1923-37. Zug, Kantonales Museum für Urgeschichte,
17-101.
Spindler, K. – Veiga Ferreria, O. Da 1973
Der spätbronzezeitliche Kuppelbau von der Roça do Casal do Meio in Portugal. Madrider
Mitteilungen 14, 1973, 60-108.
Šramko, B. A. 1981
Die ältesten Eisenfundstücke in Osteuropa. In: H. Haefner (Hrsg.), Frühes Eisen in Europa.
Festschrift Walter Ulrich Guyan zu seinem 70. Geburtstag. Schaffhausen, Verlag Peter Meili, 109-
114.
Šramko, B. A. – Maškarov, Y. A. 1993
Issledovanie bimetalličeskogo noža iz pogrebnijya Katakombnoi kul’tury. Rossiskaya Arkheologiya
1993 (2), 163-170.
Šramko, I. B. – Bujinov, J. V. 2012
Perechod ot bronzij i železy v Dnepro-Donečkoi lesostepi. Rossijskij Archeologičeskij Ežegodnik 2,
2012, 309-332.
Starè, F. 1957
Tombes plates à urne à Dobova en Slovenie et à Velike Gorica en Croatie. Inventaria Archaeologica.
Jugoslavija, Fascicule 1. Bonn, Habelt.
Starè, F. 1975
Dobova. Brežice, Posavski muzej.
Starr, R. F. S. 1937
Nuzi: report on the excavations at Yorgan Tepa near Kirkut, Iraq, conducted by Harvard University
in conjunction with the American Schools of Oriental Research and the University Museum of
Philadelphia, 1927-31, vol. II. Cambridge/Mass., Harvard University Press.
Starr, R. F. S. 1939
Nuzi: report on the excavations at Yorgan Tepa near Kirkut, Iraq, conducted by Harvard University
in conjunction with the American Schools of Oriental Research and the University Museum of
Philadelphia, 1927-31, vol. I. Cambridge/Mass., Harvard University Press.
Stavropoulou-Gatsi, M. – Jung, R. – Mehofer, M. 2012
Τάφος «Μυκηναίου» πολεμιστή στον Κουβαρά Αιτωλοακαρνανίας. Πρώτη παρουσιάση. In:
Stampolidis, N. C. – Kanta, A. – Giannikouri, A. (Hrsg.), Athanasia. The Earthly, the Celestial and
the Underworld in the Mediterranean from the Late Bronze and the Early Iron Age. International
Archaeological Conference, Rhodes 2009. Iráklio, University of Crete, 249–266.
Stech-Wheeler, T. – Muhly, J. D. - Maxwell-Hyslop, K. R. – Maddin, R. 1981
Iron at Taanach and Early Iron Metallurgy in the Eastern Mediterranean. American Journal of
Archaeology 85 (3), 1981, 245-268.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 101

Stegmann-Rajtár, S. 1986
Neuerkenntnisse zum Grab 169 von Brno-Obřany (Mähren). In: Hallstatt Kolloquium Veszprém
1984. Mitteilungen des Archäologischen Instituts, Beiheft 3. Budapest, Ungarische Akademie der
Wissenschaften, 211-219.
Stoia, A. 1989
The beginning of iron technology in Romania. In: Stig Sørensen, M. L. – Thomas, R. (Hrsg.), The
Bronze Age – Iron Age Transition in Europe. British Archaeological Reports, Int. Ser. 483. Oxford,
British Archaeological Reports, 43-67.
Stojić, M. 2002
Najstariji nalazi gvozdenih predmeta u Srbiji. Godišnjak Centar za Balkanološka Ispitivanja 32,
2002, 235-249.
Stojić, M. 2006
Ferrous metallurgy center of the Brnjica cultural group (14th-13th centuries BC) at the Hisar site in
Leskovac. Metalurgija - Journal of Metallurgy (Belgrade) 12, 2006, 105-110.
Stojić, M. 2010
Relations of the middle Danube basin and the Južna Morava basin during the Iron Age I (approximately
1350-1100 BC) on the basis of metal finds at the Hisar site in Leskovac. In: Cândea, I. (Hrsg.), Tracii
şi vecinii lor în antichitate: studia in honorem Valerii Sîrbu = The Thracians and their neighbours
in antiquity. Brăila, Muzeul Brăilei, Editura Istros, 487-501.
Sulimirski, T. 1937
Brązowy skarb z niedzielisk, pow. Przemyślany. Światowit 17, 1936/37, 255-282.
Svoljšak, D. – Pogačnik, A. 2001
Tolmin. Prazgodovinsko grobišče I. Katalog. Ljubljana, Narodni Muzej Slovenije.
Szabó, G. V. 2011
Spätbronzezeitliche Bronzehortfunde im Siedlungskontext – neue Forschungsergebnisse aus
Ostungarn. In: Berecki, S. – Németh, R. E. – Rezi, B. (Hrsg.), Bronze Age Rites and Rituals in the
Carpathian Basin. Proceedings of the International Colloquium from Târgu Mureş, 8-10 October
2010. Târgu Mureş, Editura MEGA, 335-356.
Székely, Z. 1966
Beiträge zur Kenntnis der Frühhallstattzeit und zum Gebrauch des Eisens in Rumänien. Dacia 10,
1966, 209-219.
Szombathy, J. 1937
Altertumsfunde aus Höhlen bei St. Kanzian im österreichischen Küstenland. Mitteilungen der
Prähistorischen Kommission 2, 1937, 127-169.
Tasić, N. 1976
Nalazi gvozdenog doba na Gomolavi. Rad Vojvodanskih Muzeja 21/22, 1972/73 (1976), 99-123.
Tegou, E. 2001
Tholotos taphos tis proimis epochis tou Siderou stin Pantanassa Amariou, N. Rethymnis. In:
Stambolidis, N. (Hrsg.), Kauseis stin Epochi tou Chalkou kai tin Proimi Epochi tou Siderou. Praktika
tou Symposiou, Rhodos, 29 Apriliou- 2 Maiou 1999. Athen, Idiotik, 121-53.
Teodor, S. – Şadurschi, P. 1981
Descoperirile din prima epocă a fierului de la Lozna-Dealul Morii. Hierasus 4, 1981, 13-44.
102 Christopher Pare

Teržan, B. 1990
Polmesečaste fibule. Arheološki Vestnik 41, 1990, 49-88.
Teržan, B. 1995
Stand und Aufgabe der Forschungen zur Urnenfelderzeit in Jugoslawien. In: Beiträge zur
Urnenfelderzeit nördliche und südlich der Alpen. Ergebnisse eines Kolloquiums. RGZM Monogr.
35. Mainz, Römisch-Germanisches Zentralmuseum, 323-372.
Teržan, B. 2002
Chronological outline. In: Svoljšak, D. – Pogačnik, A. (Hrsg.), Tolmin, The Prehistoric Cemetery II.
Treatises. Ljubljana, Narodni muzej Slovenije, 85-102.
Teržan, B. – Črešnar, M. 2014
Absolute Dating of the Bronze and Iron Ages in Slovenia. Ljubljana, Narodni Muzej Slovenije,
Univerza v Ljubljani, Filozofska fakulteta.
Teržan, B. – Trampuž, N. 1973
Prispevek h kronologiji svetolucijske skupine. Arheološki vestnik 24, 1973, 416-460.
Toffolo, M. B. – Fantalkin, A. – Lemos, I. S. – Felsch, R. C. S. – Niemeier, W. D. – Sanders, G.
D. R. – Finkelstein, I. – Boaretto, E. 2013
Towards an Absolute Chronology for the Aegean Iron Age: New Radiocarbon Dates from Lefkandi,
Kalapodi and Corinth. PLoS ONE 8 (12), December 2013, 1-11.
Tomedi, G. 2002
Das hallstattzeitliche Gräberfeld von Frög. Archaeolingua 14. Budapest, Archaeolingua Alapítvány.
Torelli, M. (Hrsg.) 1992
Atlante dei siti archeologici della Toscana 2. Rom, „L‘Erma“ di Bretschneider.
Torres Ortiz, M. 2008a
Los “tiempos” de la precolonización. In: Celestino, S. – Rafel, N. – Armada, X.-L. (Hrsg.),
Contacto cultural entre el Mediterráneo y el Atlántico (siglos XII-VIII ane). La precolonización a
debate. Madrid, Consejo Superior de Investigaciones Científicas, Escuela Española de Historia y
Arqueología en Roma, 59-91.
Torres Ortiz, M. 2008b
The chronology of the Late Bronze Age in western Iberia and the beginning of the Phoenician
colonization in the western Mediterranean. In: Brandherm, D. – Trachsel, M. (Hrsg.), A New Dawn
for the Dark Age? Shifting Paradigms in Mediterranean Iron Age Chronology. British Archaeological
Reports, Int. Ser. 1871. Oxford, Archaeopress, 135-147.
Torres Ortiz, M. 2012
La precolonización en Extremadura. In: Jiménez Ávila, J. (Hrsg.), Sidereum Ana II. El río Guadiana en el
Bronce Final. Mérida, Consejo Superior de Investigaciones Científicas, Instituto de Arqueología, 455-473.
Toščev, G. N. 1992
Belozerskij mogil’nik Buduržel’ v Podunavje. Rossijskaja Archeologija 1992 (3), 19-30.
Trampuž Orel, N. 2012
The beginnings of iron in Slovenia. Arheološki vestnik 63, 2012, 17-36.
Turk, P. – Murgelj, I. 2010
Die wiederaufgefundene apulische Kratere aus Stična. In: Gabrovec, S. – Teržan, B. (Hrsg.), Stična
II/2. Grabhügel aus der älteren Eisenzeit. Ljubljana, Narodni Muzej Slovenije, 159-171.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 103

Tylecote, R. F. – Balmuth, M. S. – Massoli Novelli, R. 1984


Copper and Bronze Metallurgy in Sardinia. In: Balmuth, M. S. – Rowland, M. J. (Hrsg.), Studies in
Sardinian Archaeology. Ann Arbor, University of Michigan Press, 115-162.
Ugas, G. 1981
La tomba megalitica I di San Cosimo-Gonnosfanadiga (Cagliari): un monumento del Bronzo Medio
(con la più antica attestazione micenea in Sardegna). Notizia preliminare. Archeologia Sarda 2,
1981, 7-30.
Ugas, G. 1982
Corti Beccia. Il nuraghe e i reperti. In: Ricerche archeologiche nel territorio di Sanluri. Mostra
grafica e fotografica, Sanluri, Palazzo Civico 16-26 giugno 1982. Sanluri, Concu, 39-44.
Ugas, G. – Lucia, G. 1987
Primi scavi nel sepolcreto nuragico di Antas. In: La Sardegna nel Mediterraneo tra il secondo e
il primo millennio a. C. Atti del II Convegno di studi, Selargus-Cagliari 27-30 novembre 1986.
Cagliari, Amministrazione Provinciale di Cagliari, Assessorato alla Cultura, 255-277.
Usai, A. 2007
L’ambra nel percorso di sviluppo della Sardegna nuragica. In: Nava, M. L. – Salerno, A. (Hrsg.),
Ambre. Trasparenze dall’antico. Ausstellungskat. Museo Archeologico Nazionale, Napoli. Mailand,
Mondadori Electa, 96-110.
Vagnetti, L. 2005
Un pettine e altri elementi di avorio da Torre Mordillo nella Sibaritide. In: Vagnetti, L. – Bettelli,
M. – Damiani, I. (Hrsg.), L’avorio in Italia nell’età del bronzo. Rom, CNR –Istituto di Studi sulle
Civiltà dell’Egeo e del Vicino Orient, 59-62.
Vančugov, V. P. 1990
Belozerskie pamjatniki v Severo-zapadnom Pričernomor’e. Kiew, Naukova Dumka.
Vančugov, V. P. 1996
Das Ende der Bronzezeit im nördlichen Schwarzmeergebiet. Die Belozerka-Kultur. Eurasia Antiqua
2, 1996, 287-309.
Vančugov, V. P. – Subbotin, L. V. – Dzygovskij, A. N. 1992
Kurgany primorskoj časti Dnestro-Dunajskogo meždureč’ja. Kiew, Naukova Dumka.
Vandkilde, H. 1996
From Stone to Bronze: The Metalwork of the Late Neolithic and Earliest Bronze Age in Denmark.
Aarhus, Århus University Press.
Vanzetti, A. 2000
Broglio di Trebisacce nel quadro dell’Italia meridionale. In: Harari, M. – Pearce, M. (Hrsg.), Il
protovillanoviano al di qua e al di là dell’Appeninno. Atti della giornata di studio, Pavia, Collegio
Ghislieri, 17 giugno 1995. Biblioteca di “Athenaeum” 38. Como, New Press, 133-171.
Varoufakis, G. 1981
Investigation of some Minoan and Mycenaean Iron Objects. In: Haefner, H. (Hrsg.), Frühes Eisen
in Europa. Festschr. W. U. Guyan. Schaffhausen, Meili, 25-32.
Vasić, R. 1997
Bosutska Grupa; Gvozdeno Doba. In: Srejović, D. (Hrsg.), Arheološki leksikon. Beograd, Savremena
administracija, 141-142; 342-343.
104 Christopher Pare

Vasić, R. 1999
Die Fibeln im Zentralbalkan. Prähist. Bronzefunde XIV/12. Stuttgart, Franz Steiner Verlag.
Vasiliev, V. – Aldea, I. A. – Ciugudean, H. 1991
Civilizaţia Dacică timpurie în aria intracarpatică a României. Contribuţii arheologice: Aşezarea
fortificată de la Teleac. Cluj, Editura Dacia.
Veldhuijzen, H. A. – Rehren, T. 2007
Slags and the city: early iron production at Tell Hammeh, Jordan, and Tel Beth-Shemesh, Israel. In: La
Niece, L. – Hook, D. R. – Craddock, P. T. (Hrsg.), Metals and Mines. Studies in Archaeometallurgy.
London, Archetype Publications in association with the British Museum, 189-201.
Venclová, N. – Hulínský, V. – Henderson, J. – Chenery, S. – Šulová, L. – Hložek, J. 2011
Late Bronze Age mixed-alkali glasses from Bohemia. Archeologické rozhledy 63, 2011, 559-585.
Verdelis, N. M. 1963
Neue geometrische Gräber in Tiryns. Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts,
Athenische Abteilung 78, 1963, 1-62.
Vilaça, R. 2006
Artefactos de ferro em contextos do Bronze Final do território português: novos contributos e
reavaliação dos dados. Complutum 17, 2006, 81-101.
Vilaça, R. 2008
Reflexões em torno da “presença mediterrânea” no Centro do território português, na charneira
do Bronze para o Ferro. In: Celestino, S. – Rafel, N. – Armada, X.-L. (Hrsg.), Contacto cultural
entre el Mediterráneo y el Atlántico (siglos XII-VIII ane). La precolonización a debate. Madrid,
Consejo Superior de Investigaciones Científicas, Escuela Española de Historia y Arqueología en
Roma, 371-400.
Vilaça, R. 2011
Ponderais do Bronze final-Ferro inicial do ocidente peninsular: novos dados e questões em aberto.
In: García-Bellido, M. P. (Hrsg.), Barter, money and coinage in the ancient Mediterranean. Actas
del IV Encuentro Peninsular de Numismática Antiqua, Madrid 2010. Madrid, Consejo Superior de
Investigaciones Científicas, Instituto de Historia, 139-167.
Vilaça, R. 2013a
Contextes d’utilisation, de circulation et de deposition des premiers artefacts en fer de l’Atlantique
occidental. In: Colin, A. – Verdin, F. (Hrsg.), L’âge du Fer en Aquitaine et sur ses marges. Mobilité
des homes, diffusions des idées, circulation des biens dans l’espace européen à l’âge du Fer. 35e
colloque international de l’AFEAF, Bordeaux, 2-5 juin 2011. Aquitania-suppl. 30. Pessac, Fédération
Aquitania, 631-642.
Vilaça, R. 2013b
L’arrivée des premiers fers dans l’Occident atlantique. Mélanges de la Casa de Velázquez 43 (1),
2013, 39-64.
Vilaça, R. 2013c
Late Bronze Age: Mediterranean impacts in the western end of the Iberian peninsula (actions and
reactions). In: Aubet, M. E. – Sureda, P. (Hrsg.), Interacción social y comercio en la antesala del
colonialism. Actas del seminario internacional celebrado en la Universidad Pompeu Fabra el 28 y
29 de Marzo de 2012. Barcelona, Edicions Bellaterra, 13-41.
Frühes Eisen in Südeuropa: Die Ausbreitung einer technologischen Innovation... 105

Vilaça, R. – Almeida, S. – Bottaini, C. – Marques, J. N. – Montero-Ruiz, I. 2011


Metalurgia do Castro do Cabeço da Argemela (Fundão): formas, conteúdos, produções e contextos.
In: Martins, C. M. B. – Bettencourt, A. M. S. – Martins, J. I. F. P. – Crvalho, J. (Hrsg.), Povoamento
e Exploração dos Recursos Mineiros na Europa Atlântica Ocidental. Braga, Centro de Investigação
Transdisciplinar “Cultura, Espaço e Memória”, 427-451.
Vilaça, R. – Bottaini, C. – Sobral de Carvalho, P. – Paternoster, G. 2014
O punhal de São Martinho de Orgens (Viseu) no seu context local: o ser e o estar. Revista Portuguese
de Arqueologia 17, 2014, 127-140.
Vilaça, R. – Cunha, E. 2005
A Roça do Casal do Meio (Calhariz, Sesimbra): novos contributos. Al-Madan 13, 2005, 48-57.
Vilaça, R. – Jiménez Ávila, J. – Galán, E. 2012
El poblado de Los Concejiles (Lobón, Badajoz) en el contexto del Bronce Final del Guadiana
medio. In: Jiménez Ávila, J. (Hrsg.), Sidereum Ana II. El río Guadiana en el Bronce Final. Anejos
de Archivo Español de Arqueología 62. Mérida, Consejo Superior de Investigaciones Científicas,
Instituto de Arqueología, 125-165.
Vilaça, R. – Lopes, M. C. 2005
The treasure of Baleizão, Beja (Alentejo, Portugal). Journal of Iberian Archaeology 7, 2005, 177-184.
Vilhena, J. – Grangé, M. 2011
Of slags and man. Iron mining and metallurgy in the Mira valley (southwest Portugal) from Iron Age
to the Middle Ages. In: Martins, C. M. B. – Bettencourt, A. M. S. – Martins, J. I. F. P. – Crvalho, J.
(Hrsg.), Povoamento e Exploração dos Recursos Mineiros na Europa Atlântica Ocidental. Braga,
Centro de Investigação Transdisciplinar “Cultura, Espaço e Memória”, 83-111.
Vinski-Gasparini, K. 1973
Kultura polja sa žarama u sjevernoj Hrvatskoj. Zadar, Filozofski fakultet.
Vulpe, A. 1990
Die Kurzschwerter, Dolche und Streitmesser der Hallstattzeit in Rumänien. Prähist. Bronzefunde
VI/9. München, C. H. Beck.
Waldbaum, J. C. 1978
From Bronze to Iron. Studies in Mediterranean Archaeology 54. Göteborg, Paul Åstrom Förlag.
Waldbaum, J. C. 1980
The first archaeological appearance of iron and the transition to the Iron Age. In: Wertime, T. A. –
Muhly, J. D. (Hrsg.), The coming of the Age of Iron. New Haven, London, Yale University Press,
69-98.
Waldbaum, J. C. 1982
Bimetallic Objects from the Eastern Mediterranean and the Question of the Dissemination of Iron.
In: Muhly, J. D. – Maddin, R. – Karageorghis, V. (Hrsg.), Early Metallurgy in Cyprus, 4000-
500 B.C. Acta of the International Archaeological Symposium, Larnaca 1-6 June 1981. Nicosia,
Larnaca, Pierides Foundation in collaboration with the Department of Antiquities, Republic of
Cyprus, 325-347.
Waldbaum, J. C. 1999
The coming of iron in the Eastern Mediterranean. Thirty years of archaeological and technological
research. In: Pigott, V. S. (Hrsg.), The Archaeometallurgy of the Asian Old World. Pennsylvania,
University Museum, University of Pennsylvania, 27-57.
106 Christopher Pare

Weninger, B. – Jung, R. 2009


Absolute Chronology of the End of the Aegean Bronze Age. In: Deger-Jalkotzy, S. – Bächle, A. E.
(Hrsg.), LH IIIC Chronology and Synchronisms III. LH IIIC Late and the transition to the Early Iron
Age. Proceedings of the international workshop, Vienna 2007. Wien, Verlag der Österreichischen
Akademie der Wissenschaften, 373-416.
Wesse, A. 1990
Die Ärmchenbeile der Alten Welt. Universitätsforschungen zur Prähistorischen Archäologie 3. Bonn,
Habelt.
Wesse, A. – Díaz-Andreu, M. 1988
Die Ärmchenbeile der Iberischen Halbinsel. Madrider Mitteilungen 29, 1988, 93-125.
Woolley, C. L. 1934
Ur Excavations II. The Royal Cemetery. London, British Museum.
Yahalom-Mack, N. – Eliyahu-Behar, A. 2015
The transition from Bronze to Iron in Canaan: chronology, technology and context. Radiocarbon 57
(2), 2015, 285–305.
Yalçin, Ü. 1999
Early Iron Metallurgy in Anatolia. Anatolian Studies 49, 1997 (1999), 177-187.
Yalçin, Ü. 2000
Zur Technologie der frühen Eisenverhüttung. Arbeits- u. Forschungsber. Sächs. Bodendenkmalpfl.
42, 2000, 309-316.
Yalçin, Ü. 2005
Zum Eisen der Hethiter. In: Das Schiff von Uluburun. Ausstellungskat. Bochum. Bochum, Deutsches
Bergbau-Museum, 493-502.
Yalçin, Ü. 2011
Alacahöyük Ilk Tunc Çagi Mezarlari Üzerine. I. Çorum Kazi ve Araştırmalar Sempozyumu, 02 Ekim
2010. Çorum, Çorum Valiliği İl Kültür ve Turizm Müdürlüğü, Müze Müdürlüğü, 55-64.
Yalçin, Ü. – Özyigit, Ö. 2013
Die Schmiedewerkstatt aus Phokaia: Ein Kurzbericht. In: Yalçin, Ü. (Hrsg.), Anatolian Metal VI.
Der Anschnitt, Beiheft 25. Bochum, Deutsches Bergbau-Museum, 239-246.
Yon, M. 2006
The City of Ugarit at Tell Ras Shamra. Winona Lake, Eisenbrauns.
Zaccagnini, C. 1990
The Transition from Bronze to Iron in the Near East and in the Levant: Marginal Notes. Journal of
the American Oriental Society 110 (3), 1990, 493-502.
Zarzalejos, M. – López Precioso, F. J. 2005
Apuntes para na caracterización de los procesos orientalizantes en la Meseta sur. In: Celestino
Pérez, S. – Jiménez Ávila, J. (Hrsg.), El Periodo Orientalizante, Bd. 2. Mérida, Consejo Superior de
Investigaciones Científicas, Instituto de Arqueología, 809-842.
Zimmermann, J.-L. 2001
La maitrise égéenne du fer (XIIe-Xe s. av. J.-C.): un progrès technique ou une necessité economique?
Mediterranean Archaeology 14, 2001, 111-123.

Das könnte Ihnen auch gefallen