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Semantische Leistung Der Prafixe Bei Deutschen Verben
Semantische Leistung Der Prafixe Bei Deutschen Verben
Filozofická fakulta
2
An dieser Stelle möchte ich mich bei der Leiterin meiner Bachelorarbeit, Frau doc.
PhDr. Eva Uhrová, CSc., für ihre wertvollen Ratschläge und Hinweise, mit denen sie mir bei
der Ausarbeitung der vorliegenden Arbeit behilflich war, herzlich bedanken.
3
Inhalt
0 Einleitung ..................................................................................................................... 6
1 Einteilung der Verben von semantischem Standpunkt aus .............................................. 7
1.1. Semantische Subklassen der Verben ........................................................................ 7
1.2. Semantische Subklassen der Verben – Bedeutungsstruktur ..................................... 7
1.3. Syntaktisch – semantische Valenzeigenschaften ....................................................... 8
1.4. Aktionsarten .............................................................................................................. 8
1.5. Transitivität der Verben ............................................................................................. 10
2 Wortbildung der Verben ............................................................................................... 10
2.1. Wortbildungsarten und Wortbildungstypen ............................................................... 10
3 Teilung der Präfixe ...................................................................................................... 12
3.1. Einleitung ................................................................................................................. 12
3.2 Untrennbare Präfixe .................................................................................................. 13
3.2.1. Semantische Leistung der untrennbaren Präfixen ................................................... 16
3.2.1.1 Das Präfix be- ........................................................................................................ 17
3.2.1.2. Das Präfix ent- ...................................................................................................... 18
3.2.1.3. Das Präfix er- ....................................................................................................... 19
3.2.1.4. Das Präfix ge- ....................................................................................................... 19
3.2.1.5. Das Präfix hinter- ............................................................................................... 20
3.2.1.6 Das Präfix miss- .................................................................................................. 20
3.2.1.7.Das Präfix ver- ...................................................................................................... 21
3.2.1.8. Das Präfix wider- ................................................................................................. 22
3.2.1.9. Das Präfix zer- ................................................................................................... 23
3.3. Trennbare Präfixe .................................................................................................... 23
3.3.1. Einteilung der deverbalen trennbaren Verben ....................................................... 24
3.3.2. Semantische Leistung der trennbaren Präfixe als Präposition .............................. 26
3.3.2.1. Das Präfix an- ........................................................................................................ 26
3.3.2.2. Das Präfix ab- ...................................................................................................... 27
3.3.2.3. Das Präfix auf- ................................................................................................... 28
3.3.2.4. Das Präfix aus- .................................................................................................... 29
3.3.2.5. Das Präfix ein- .................................................................................................... 30
3.3.2.6. Das Präfix bei- .................................................................................................... 31
3.3.2.7. Das Präfix dar- .................................................................................................. 31
3.3.2.8. Das Präfix mit- ................................................................................................... 31
4
3.3.2.9. Das Präfix nach- ................................................................................................ 32
3.3.2.10. Das Präfix vor- ...................................................................................................
33
3.3.2.11. Das Präfix zu- .................................................................................................... 33
3.4. Semantische Leistung der trennbaren Präfixe als Adverb ...................................... 34
3.5. Semantische Leistung der Adjektive in der Rolle der Präfixe................................. 34
4. Trennbare und untrennbare/ doppelförmige Verben ................................................... 37
4.1. Semantik und Syntax ............................................................................................... 37
4.2. Semantische Leitung der doppelförmigen Präfixverben ........................................... 39
4.2.1. Das Präfix durch- ................................................................................................... 39
4.2.2. Das Präfix unter- .................................................................................................... 40
4.2.3. Das Präfix über- ..................................................................................................... 41
4.2.4. Das Präfix um- …………………………………………………………………… . 41
4.2.5. Das Präfix wider- …………………………………………………………………..41
5.1. Tabellarische Zusammenfassung einzelner Präfixe und ihre Semantik ……………...43
5.2. Synopsis der Grammatiken zu trennbaren/untrennbaren Verben …………………….45
6. Schlusswort .....................................................................................................................46
7. Literaturverzeichnis …………………………………………………………………….47
8. Beilage zu der Arbeit – Auswahl von Übungen ………………………………………. 49
1.1. Schwache Verben …………………………………………………………… 50
2.1. Starke Verben …………………………………………………………………57
3. Trennbare und untrennbare Präfixe ……………………………………………. 67
4. Literaturverzeichnis ……………………………………………………………. 70
5
0. Einleitung
Das Wort „Verb“ stammt aus dem griechischen verbum und in der Übersetzung
bedeutet es das Wichtigste der Aussage. Das Verb ist für jede Aussage unentbehrlich und
deshalb trifft man Verben in allen Sprachstilen. Im Hinblick auf ihre Bedeutungsvariationen,
kann zugleich ein und dasselbe Verb in mehreren Bedeutungsebenen und Kontexten benutzt
werden. Bevor ich mich mit der eigentlichen Problematik der Präfigierung der deutschen
Verben befasse, beabsichtige ich zuerst den Leser (Deutschlernenden, Fremdsprachige oder
auch einen Muttersprachler) in die Einteilung der deutschen Verben nach ihren
morphologischen und semantischen Kriterien einzuführen, um eine unentbehrliche Übersicht
über die Struktur der Verben zu bekommen.
Im Hauptteil meiner Arbeit gehe ich auf die Wortbildung der deutschen Verben ein.
Aufmerksamkeit widme ich insbesondere der Linkserweiterung - der meist verbreiteten Art
der Wortbildung der deutschen Verben – der Präfigierung. Im Laufe der Zeit setzten sich
schon viele Sprachwissenschafter mit der Problematik der Präfigierung auseinander und für
diesen Bereich wurde auch Menge von Materialien, Übersichten und Grammatiken
herausgegeben. Auch aus diesem Grund gehen die Meinungen einzelner Wissenschaftler
auseinander und infolgedessen unterscheidet sich ihre Terminologie voneinander. Auch diese
Problematik wird in folgender Arbeit erwähnt.
Das Kapitel 3 leite ich mit der allgemeinen Aufteilung der Präfixe ein, auf heimische
und fremde und dann schenke ich die Beachtung nach den trennbaren und untrennbaren
Präfixen. Großen Wert lege ich auf die Polyfunktionalität und Vielfalt der verbalen Präfixe
und ich untersuche ein Präfix nach dem anderen nach seinem morphologischen, syntaktischen
aber insbesondere nach seinem semantischen Aspekt.
Abschließend biete ich eine übersichtliche tabellarische Zusammenfassung einzelner
Präfixe und füge das Literaturverzeichnis hinzu.
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1 Einteilung der Verben vom semantischen Standpunkt aus
1.1. Semantische Subklassen der Verben
Die Einteilung der Verben vom semantischen Standpunkt vollzieht sich nach der
Bedeutungsstruktur der Verben, nach ihrer Aktionsart und auch nach dem Grad der
Grammatikalisierung (ob das Verb allein das Prädikat bilden kann). Weiter werden auch
Valenzeigenschaften sowie Aktionalität berücksichtigt. Diese Arbeit befasst sich insbesondere
mit dem semantischen Aspekt.
1.2. Semantische Subklassen der Verben – Bedeutungsstruktur
Das Verb erfüllt die zentrale Aufgabe im Rahmen eines Satzes. Die Verben bezeichnen das
Geschehen immer unter verschiedenen Aspekten. Diese Teilung orientiert sich nach der Rolle
des Subjektaktanten. Aufgrund ihrer Bedeutungsstruktur lassen sich folgende Hauptgruppen
von Verben unterscheiden:
Tätigkeitsverben – (Aktionsprädikate1 – Helbig, Buscha 2001),
Handlungsverben sind agentiv. Sie ordnen dem Subjekt eine typische Agensrolle
zu. Sie bezeichnen eine intentionale Handlung des Subjekts. Das tätige Subjekt
(ein Täter oder Agens) tut etwas in aktiver Weise, führt eine Handlung aus.
Verben wie: arbeiten, gehen, laufen, spielen, singen, töten, wandern, turnen
Vorgangsverben - (Prozessprädikate – Helbig, Busche 2001), sind Verben mit
dynamischer Aktionsart, sie beschreiben Sachverhalte, einen Vorgang oder
Prozess, der sich an einem Subjekt vollzieht. Die Prozesse sind nicht statisch und
stehen nicht unter der Kontrolle eines Agens. Sie sind nicht auf ein Ziel gerichtet
und haben keine Objekte. Verben wie: erfrieren, erkranken, einschlafen, sterben,
verfaulen, verhungern
Zustandsverben- (stative Prädikate – Helbig, Buscha 2001) drücken einen
Zustand, ein Bestehen, ein Beharren aus. Diese Verben erfassen etwas statisches,
das sich zwar in der Zeit vollzieht, jedoch keine Veränderung darstellt. Verben
wie: sich befinden, liegen, sein, stehen, besitzen, ähneln
1
Diese doppelte Terminologie ergibt sich daraus, dass es sich bei Aktion, Prozess und Stativ um semantische
Prädikate, bei den deutschen Bezeichnungen um die Lexikalisierung dieser Prädikate (teilweise auch in
verschiedenen Wortklassen) handelt.
7
In der folgenden kleinen Tabelle wird angedeutet, welche Verben statisch und
agensfähig sind.
statisch Agens
Tätigkeitsverb - +
Vorgangsverb - -
Zustandsverb + -
Unter die Gruppe der Tätigkeitsverben gliedert man noch die kausativen Verben,
welche die Überführung der stativen Prädikative in die Aktionsprädikative vornimmt
(stehen- stellen, wirken – bewirken).
1.4. Aktionsarten
Die Aktionsart stellt die Funktion des Verbs dar, das die Verlaufsweise und Abstufung des
Geschehens bezeichnet.
Man kann zwei Hauptgruppierungen unterscheiden:
- zeitlicher Verlauf (Ablauf, Vollendung, Anfang, Übergang, Ende)
- inhaltlicher Verlauf (Veranlassung, Intensität, Wiederholung, Ende)
8
Diese zwei oben genannten Gruppen überlappen sich oft.
Grammatisch relevant sind sie vor allem für die Wahl des Hilfsverbs, im semantischen
Hinblick dann bewirken sie den Gebrauch bestimmter Präfixe/Partikeln.
2
DUDEN, Die Grammatik, 2005.
3
Diese Verben bezeichnet die Grammatik Helbig Buscha auch als Kursiva.
4
Nach der Grammatik Helbig Buscha werden diese Verben auch als Tranformativa genannt.
9
1.5. Transitivität der Verben
Das Verhältnis des Verbs zum Akkusativobjekt bestimmt, ob das Verb transitiv oder intransitiv
ist. Transitive Verben bilden eine Verbindung mit einem Subjekt und einem Akkusativobjekt
und teilen ihm eine semantische Rolle zu. Diese Verben können in Passiv transformiert
werden und das Subjekt bildet das Akkusativobjekt des aktiven Satzes (besuchen, senden,
geben, anregen...). Eine wichtige Untergruppe bilden die Verben des Schaffens und
Vernichtens wie schaffen, bilden, bauen, verfassen (Duden 2005,S.398). Dann werden das
Subjekt und Objekt semantisch geteilt. Das Objekt stellt eine efizzierte Rolle5dar und das
Subjekt wird dann als affiziert6 genannt. Die Verben der Gemütsbewegung stellen die zweite
Gruppe dar. Sie werden auch als „psychische Verben“ genannt (interessieren, ärgern, freuen,
überraschen). Das Subjekt dieser Verben wird als Stimulus bezeichnet. Eventuell kann der
Anlass durch die Präposition realisiert werden.
Intransitiva sind solche Verben, bei denen kein Akkusativobjekt und kein reflexives
Pronomen stehen. Je nach dem Subjekt, kann das Subjekt eine Agens- oder Patiensrolle
tragen. Viele intransitive Verben können ohne weitere Ergänzung verwendet werden. Sie
stellen mit dem Subjekt eine semantische Rolle dar. Sie werden als absolut genannt. Es sind
meistens Verben, die Aktivitäten und Vorgänge bezeichnen. Weiter gehören zu dieser Gruppe
sog. „Existensverben“7. Im Unterschied zu absoluten Verben bilden Transitiva die Verben, die
relativ sind und eine Leerstelle eröffnen. Es geht dabei insbesondere um adverbiale
Ergänzungen, ein Präpositionalobjekt oder ein Dativobjekt.
5
effiziert ( lat. „hergestellt)
6
affiziert ( lat.“berührt“)
7
Existensverben sind solche Verben, die das Sein, Entstehen, Vergehen bezeichnen (existiere, vergehen,
entstehen), HELBIG/BUSCHA, Die deutsche Grammatik, 2001.
10
Die Verben, die über das betonte Präfix verfügen, werden als trennbar benannt und bilden
das syntaktische Prinzip der Klammerbildung. Unbetonte Präfixe werden als untrennbar
angesehen. Es gibt Verben, die sich nicht in die Verwendungsregeln für erstgliedbetonte
Verben einfügen, z.B. die Konversion komplexer Substantive (striftstellern), die Rückbildung
(bergsteigen), und die Komposition (rührbraten).
2.1.1. Suffixderivation
Neue Verben, allerdings im beschränkten Maß, werden durch Suffixe gebildet. Als
Verbsuffixe kommen (e)l(n), (e)r(n) und ig(en), sowie fremde Suffixe –ier(en) mit den
Varianten –isieren und –ifizieren vor. Viele von ihnen sind heutzutage unproduktiv, allein mit
(e)l(n) werden häufig neue Verben gebildet.
2.1.2. Komposition
Verbale Komposita werden selten gebildet. Die deutsche Sprache kennt allein die
Kopulativkomposition zweier Verbstämme: drohstarren, grinskeuchen, rührbraten,
sprechdenken. Syntaktisch werden diese Verben untrennbar, im Partizip II werden sie
getrennt, im Infinitiv mit zu hingegen nicht. Am häufigsten kommen diese Verben im Infinitiv
vor, die Flexionsparadigmen werden unvollständig benutzt.
2.1.3. Konversion
Verben entstehen durch Konversion hauptsächlich aus Substantiven und Adjektiven (fischen,
kuren, simsen, gleiche, weiten). Adverbien werden nicht zu Konversionen genutzt. Alle diese
Verben weisen vollständige Flexionsparadigmen auf und werden schwach dekliniert.
2.1.4 Präfixderivation
Da fast für jedes deutsche Verb die Möglichkeit besteht, sich selbst durch ein Präfix
modifizieren zu lassen, ist die Präfixderivation sehr produktiv. Nach der Duden Grammatik8
werden zwei Haupttypen unterschieden, es handelt sich um eigene Präfixderivate, die über
unbetonte erste unmittelbare Konstituente verfügen, die weder morphologisch noch
syntaktisch trennbar sind. Und die zweite Gruppe bilden Partikelverben, unter denen man die
Verben versteht, die aus trennbarem Erstglied und eigenem semantischen Vollverb bestehen.
Bei Verben, die über ein trennbares Präfix verfügen, geht die Terminologie auseinander. Nach
8
DUDEN, Die Grammatik, 2005
11
Fleischer9 werden sie als trennbare Präfixe genannt, Wellmann benutzt den Begriff
Halbpräfix, Šimecková10 postponierbares Präverb, Weinrich11 bezeichnet sie Nachverb,
Eichiger12 als Verbpartikel und aus syntaktischen Hinsicht werden sie als Verbzusatz
angesehen.
untrennbare Präfixe
trennbare Präfixe
trennbare und untrennbare Präfixe
fremde Präfixe
Das Grundzeichen der Trennbarkeit ist die Tatsache, ob das Präfix betont oder unbetont ist.
Bei den betonten Präfixen handelt es sich um die trennbaren Verben, im Gegenteil bei
unbetonten um die untrennbaren. Die Grammatik Duden gliedert diese Verben in sog.
Präfixderivation (untrennbare Verben) und Verbpartikeln (trennbare Verben), dabei teilen
sich die Präfixverben noch in zwei Gruppen, d.h. in Präfixe ohne homonyme Verbpartikel und
in solche, bei denen es eine gleichlautende Verbpartikel und auch ein Funktionswort gibt.13
In den meisten Fällen geht es bei den Erstteilen der Verben um die Präfixe. Die ersten
Positionen von Verben können aber auch andere Wortarten beziehen - meistens Verben,
Substantive und Adjektive.
9
BARTZ/FLEISCHER /SCHRÖDER (1995)
10
ŠIMEČKOVÁ, Alena. 1932
11
WEINRICH, Harald (2005)
12
EICHINGER,
13
Vg. durchschreiten, übertragen, überbrücken, überraschen u.a.
12
3.2 Untrennbare Präfixe
Diese Präfixe bilden mit dem Verb die Bestandteile, die immer in allen syntaktischen
Situationen vorne stehen:
a. Beachte das Verkehrsschild!
b. Er hat dar Verkehrsschild beachtet.
c. Versprich mir, dass du das Verkehrsschild beachtest.
d. Es ist nötig das Verkehrsschild zu beachten.
13
Besonderheiten:
Konsonantenangleichung:
ad hat je nach Anlaut des Verbs verschiedene Varianten:
af vor f affirmieren
ag vor g aggravieren
ak vor k akklimatisieren
al vor l alliieren
an vor n annihlilieren
ap vor p apportieren
as vor s assortieren
at vor t attribuieren
ante - Dieses Präfix trägt die gleiche Bedeutung wie vor-:
antedatieren, antezedieren,
co- Das Präfix stellt die Bedeutung des Präfixes zusammen dar:
kon- kollaborieren, koexistieren, kohärieren, koinzidieren, kollidieren
Besonderheiten:
Varianten:
Vor Vokal und h hat kon meist die Variante ko. In neuen Bildungen kann ko auch vor
Konsonant stehen.
Selten kommt die fremdsprachliche Variante co vor.
In älteren Bildungen kommen weitere Varianten vor:
kom vor b, p, m komponieren
kol vor l kollaborieren
kor vor r korrespondieren
de- Das Präfix bezeichnet Aufheben, Rückgängigmachen oder Verneinen,
Wortbildungsbedeutung als reservativ, vor Konsonant steht de, vor Vokal des: debarkieren,
decodieren, deduzieren, deferieren, desarmieren, dekompensieren
dis- Das Präfix hat eine verneidende Funktion, aus lat. auseinander:
diskriminieren, diskulpieren, dissidieren, distrahieren
14
Besonderheiten:
Variante e:
Vor Konsonant kann ex zu e verkürzt sein:
elaborieren
emigrieren
Variante ef:
Vor f wird ex zu ef:
effilieren
in- Vor Verben hat das Präfix die Bedeutung von ein- und hinein-: infiltrieren,
inskribieren, injizieren, installieren
Besonderheiten:
Varianten:
Das Präfix in hat folgende Varianten:
il vor l illuminieren
im vor b, m, p immigrieren, importieren
ir vor r irradiieren
inter- Das Präfix hat die Bedeutung von dem heimischen räumlichen, zeitlichen und
übertragenen zwischen-:
interpolieren, interagieren, interpungieren, intermittieren
intro- Das Präfix kommt bei Verben lateinischen Ursprungs vor und trägt die gleiche
Bedeutung wie hinein, nach und innen:
introjizieren, introduzieren, intromittieren
kon- Das Präfix stellt die Bedeutung vom heimischem Adverb zusammen dar (lat. mit):
kooperieren, koexistieren, konzentrieren, korreferieren,
konter- Das Präfix trägt die Bedeutung von gegen, entgegen:
konteragieren, konterkarieren
per- Dieses Präfix kommt bei Verben italienischen Ursprungs vor:
perkolieren, perludieren, permittieren, pervertieren
post- Das Präfix stellt die gleiche Funktion dar wie nach(her):
15
postdatieren, postponieren
prä- Das Präfix bezeichnet die Vorzeitigkeit wie das Präfix vor-:
prädisponieren, präfigieren, präformieren, präparieren
pro- Das Präfix steht in den meisten Fällen bei Verben lateinischen Ursprungs:
prolongieren, proskribieren, promovieren, provozieren, produzieren
re- Das Präfix bezeichnet die Bedeutung zurück oder wieder, auch eine Wiederholung
oder Erneuerung in Bezug auf das heimische Präfix auf:
recodieren, reduplizieren, reformieren, rekapitulieren, reklamieren, rezitieren,
rekonstrurieren, reproduzieren,
retro- Das Präfix hat die Bedeutung wie zurück-:
retrodatieren, retrovertieren, retrozedieren
sub- Das Präfix steht in Wörtern lateinischen Ursprungs und bedeutet unter- oder bei- :
subordinieren, subsistieren, suffigieren, sukzedieren
Besonderheiten:
Konsonantenangleichung:
sub hat je nach dem folgenden Anfangsbuchstaben verschiedene Varianten:
16
3.2.1.1. Das Präfix be-
Es handelt sich um ein häufig vorkommendes Verbpräfix, das die Derivationen bildet, die
von Adjektiven, Substantiven, Verben und Adverbien abgeleitet werden.
Bei dem Präfix handelt es sich bei manchen Fällen um die Inkorporation. Das
Präfixderivat nimmt mittels eines anders lautenden Präfixes die entsprechende
Relation auf.
a. Wasser über das Fleisch gießen – das Fleisch mit dem Wasser begießen
17
5. zu „Adjektiv“ machen, eine bestimmte Rolle jdm. zuschreiben: beschuldigen,
befreien, befugen, befähigen, begünstigen, beleidigen, beschweren, beseligen
6. einziges Beispiel mit Adverbien: bejahen
7. Intensivierung- das Präfix be- dient zur Intensivierung des Basisverbs, die nur
schwach ausgeprägt ist. Das Präfix erscheint dann als weglassbar: befragen,
bemühen, befürchten, befühlen
18
Basis mit Akkusativobjekt, Präpositionalobj.- Derivat mit Akkusativobjekt (Basis
zum Präpositionalobj.), Präpositionalobj. (Basis zum Akkusativobjekt):
a. Er hat mich zur Arbeit gezwungen – Er hat von mir Arbeit erzwungen.
Die semantische Funktion
1. ingressive Verben – diese Verben bezeichnen das Eintreten des Geschehens oder
den plötzlichen Beginn oder das einmalige Stattfinden der Handlung: erblühen,
erblicken, erklingen, erbeben, erbrausen, erdröhnen, erhitzen
2. egressive Verben – sie stellen auch die Vollendung und vollständige Durchführung
des Geschehens: erjagen, ermorden, erdolchen, ermitteln
3. kausative Verben – mit Adjektiv verbunden, bestimmen einen Zweck oder eine
Absicht: erblinden, erfrischen, ermöglichen, ermüden, erbittern
4. etwas durch eine Handlung gewinnen, das Erreichen eines Resultats : erheiraten,
erhalten, erhaschen, ergreifen,
5. intensive Verben - dieses Präfix kommt bei den Basisverben vor, die als durativ
bezeichnet werden: erahnen, erdulden, erfreuen, ertragen
6. idiomatische Verben - sich ereignen, erfahren, erhalten, ernennen, erlauben,
ergötzen
3.2.1.4. Das Präfix ge-
Dieses Präfix ist sehr unproduktiv, es kommt insbesondere in der Form des Perfekts vor.
Die semantische Funktion
Bei diesen Verben ist die semantische Funktion schwer zu erkennen. Die Motivation bei
einzelnen Verben unterscheidet sich.
Das Präfix kommt bei den älteren Verb-zu-Verbableitungen vor. Es gibt Verben, die den Sinn
ohne das Präfix tragen.
a. gehorchen – horchen
Es besteht nur ein kleiner Unterschied im grammatischen Sinn: gehorchen jdm.
(Dativ) – horchen etwas (Akkusativ), und im semantischen Sinn bezieht sich das
Verb gehorchen auf die Personen und von einer Person bedingte Befolge,
Anforderungen usw.
Manche Verben kommen ohne das Präfix nicht vor. Dann handelt es sich nicht um das
selbständige Präfix, sondern um den eigenen Stamm des Verbs.
b. genesen, gelieren, gellen,
19
1. positiver Ansatz – manche Verben bezeichnen durch das Präfix den positiven
Ablauf des Geschehens und bilden die positiv-negativ Paaren mit dem Präfix
miss-: gelingen,
1. Bei untrennbaren Verben handelt es sich aber um die übertragene Bedeutung, nicht
um die eigentliche Übertragung einer Sache hinter den natürlichen Körper:
hinterlegen, hinterlassen,
2. Wie sich schon aus der Rückbewegung ergibt, weist das Verb einen negativen Sinn
aus: hintergehen, hinterziehen
20
Dieses Präfix kommt sehr häufig bei Vollverben vor. Das Präfix dient der Transposition von
Adjektiven und Substantiven zu Verben und bei Präfixdoppelungen mit ver-. An der ersten
Stelle handelt sich um denominale Derivate: veranschaulichen, vereinfachen. Auch kommt die
jüngere Möglichkeit der Derivate vor, bei denen es um die Kombination der ver-Verben und
jüngerer Präfixe geht.
Die grammatische Funktion
Das Präfix ver- beeinflusst die Transitivität des Verbs. Die Präfixverben werden zu
transitiven Verben gestaltet und rücken die Position des Aktanten vorwärts.
21
8. fehlerhafte Handlung – die Präfixverben weisen auf einen Fehler oder fehlerhafte
Handlung hin, bei der sich die beginnende Entwicklung schlecht vollzieht: sich
verirren, sich verschreiben, sich versprechen, sich verlaufen, sich verwählen
9. Wandel / Änderung – die Verben bezeichnen einen Wandel im Geschehen, oft handelt
es sich um eine räumliche Verschiebung : verkleiden, verändern, verschieben,
verlegen, versetzen
10. Verbindung- die Verben bezeichnen die Verbindung von mehreren größeren Elementen
zusammen: verkitten, verwachsen, verknüpfen
11. lokal, dynamisch - Die Basisverben selbst tragen eine lokale Bedeutung, das Präfix
steigert nur die Bedeutung der Richtung – „hinweg“ : verdrängen, verweisen,
vertreiben, verschleppen
12. Verbindung- diese Verben bezeichnen eine Beziehung mehrerer Komponenten
zueinander: verhaken, verheiraten, verkitten, vermischen, verquirlen, versammeln,
verwachsen
13. Zeit verbringen – diese jüngeren Verben dienen zur Äußerung, wie man die Zeit
zubringen kann: vergondeln, vergolfen, verpaddeln, versegeln, verskaten,
vertelefonieren
14. durch Reflexierung können die meisten kausativen zu ingressiven Verben umgestaltet
werden: sich verbilligen, sich verbreitern,
15. idiomatische Verben: verbläuen, verleumden, verlieren
22
Das Präfix zer- kommt bei Verben vor, die meistens von Simplizia abgeleitet werden, die
Doppelpräfigierungen sind nicht belegt.
Wenn wir die trennbaren Präfixe als Verbpartikel (nach Eichinger18) ansehen, handelt es sich
um die Wortbildungsmittel, die auch selbstständig in einem Satz stehen können, und zwar in
der Position:
Präposition : an, ab, auf, aus, bei, durch, hinter, mit, nach, über, unter, vor,
wider, zu, ein (entspricht der Präposition in)
Adverb: her, hin, herunter, hinunter, dahin
Adjektiv: fest, frei, hoch, los, fehl…
Substantiv: preis, stand, teil,…
16
WELLMANN, H.: Die Wortbildung. In: DUDEN.1984
17
WEINRICH, Harald (2005)
18
EICHINGER, Ludwig M:. Deutsche Wortbildung. Eine Einführung Tübingen.2000
23
3.3.1. Einteilung der deverbalen trennbaren Verben
Die Präfixe verbinden sich mit den einfachen Verben sowie in einigen Fällen mit Derivaten.
Es handelt sich um 3 Gruppen, die nach dem Erstteil aufgegliedert werden:
1. Präposition als Erstglied
2. Adverb als Erstglied
3. Adjektiv als Erstglied
Es gibt wieder manche Adverbien, die nicht als trennbare Erstteilen gelten, wie: oben, unten,
hinten oder vorn.
Die adverbialen Erstteile sind relativ locker. Sie können das Vorfeld des Satzes beziehen.
a. Hinzu sollte man als weitere Ausgabe die Grundsteuer rechnen.
Manche Adverbien bilden mit dem Verb eine syntaktische Fügung, sowie die Verbindungen
mit dem Verb sein bilden keine komplexen Verben.
19
Die komplexen Adverbien sind sehr produktiv. Aber Komposita mit her und hin als Zweitglied sind nicht
durchweg aktiv. Die aktivste Gruppe von diesen Adverbien erweist sich nur in der Form: daher, dahin, einher,
umher, umhin, vorher.
24
Adjektiv als Erstglied
Die Verben mit dem Adjektiv als Erstglied bilden die trennbaren Verben nur im Falle, dass die
Adjektive weder steigerbar noch sehr erweitert sind (nicht längerlaufen).
Wenn das Adjektiv sich steigern lässt, gehört das Verb nicht unter die trennbaren, aber zu
einer syntaktischen Fügung. Adjektivische Erstglieder verbinden sich vor allem mit einfachen
Verben.
Als adjektivische Erstglieder kommen insbesondere:
die simplizischen Adjektive wie fern, fest, frei, glatt, gut, hoch, tot, weiter
(Duden 2005, S.709) .
weniger umfangreiche Reihen bilden die Verben mit : bereit, bloß, gesund,
irre, kaputt
Die Adjektive die schon mit un–, ur-, erz-, miss-, oder mit einem Fremdpräfix modifiziert
werden, bilden keine trennbaren Verben. Ein anderes Beispiel stellt das Präfix voll-, das bei
manchen Verben vorkommt, jedoch nur als untrennbares Erstglied (vollziehen, vollenden,
vollführen, vollstrecken, vollbringen). Man muss aber beachten, ob es sich nicht um ein
Objektprädikativ handelt. Dann steht voll selbständig als Satzglied getrennt von dem
Basisverb.
Substantiv als Erstglied
Es gibt zwei verschiedene Weisen, wie diese Verben entstehen.
1. Rückbildung- diese Verben entstehen aus komplexen Substantiven mit
deverbalem Zweitglied.
2. Konversion – aus einem komplexen Substantiv (hungerstreiken).
25
Das Präfix an- kommt bei fast allen einfachen Verben vor. Es erscheint auch bei komplexen
Verben, sowie bei anerziehen. Die Präfixderivation ist bei desubstantivischen Derivaten zu
finden (beanspruchen, beantragen, beantworten).
Die grammatische Funktion
durch Inkorporation ändert sich das Präpositionalobjekt zu einem
Akkusativobjekt: Sie hat nach mir geschaut. / Sie hat mich angeschaut.
26
c. Basis mit Präpositionalobjekt – Derivat mit Akkusativ- und Dativobjekt
– um. etw. betteln – von jmdm. etw. abbetteln
Die semantische Funktion
1. bei der Bewegung drücken diese Verben die Richtung nach unten aus:
abfallen, absteigen, abspringen, absenken
2. egressive Verben: bezeichnen das Ende des Geschehens oder Unterbrechen
eines Prozesses: abblühen, abmelken, abessen, abklingen, abschalten,
abklingeln
3. privative Verben: sind solche Verben, die eine Wegnahme oder Entziehung
bezeichnen: abnehmen, abkürzen, abästen, abbeeren, abpflücken, abkämmen,
abfeilen, abholzen
4. applikative Verben: mit einem Substantiv versehen: abfedern
5. ingressive Verben: bezeichnen den Beginn des Geschehens: abfieren,
abdunkeln, abdrücken (im Sinne schießen)
6. Entfernung oder Distanzierung: die Verben drücken die Entfernung oder
Verhinderung oder eine Abwehr aus: abwenden, abwehren, abgehen, abfahren
7. Nachahmung, Kopierung: diese Verben geben eine Nachahmung einer Kopie
wieder: abmalen, abschreiben, abzeichnen, abformen
8. Verminderung: die Verben bezeichnen das Geschehen, bei dem das Subjekt
verkleinert wird: abmagern
9. Intensivierung des Geschehens: diese Verben weisen auf eine geringe
Änderung des Geschehens auf: abprüfen, abändern
10. Zurücknahme des Geschehens: diese Verben bezeichnen eine Absage oder
einen Widerruf des ursprünglichen Zwecks des Verbs: abbestellen, abberufen20
3.3.2.12. Das Präfix auf-
Das Präfix auf- kommt fast bei allen Verben vor. Die semantische Leistung betrifft insbesondere
die räumliche Bedeutung, aber es kommen auch andere semantische Kategorien vor.
Die semantische Funktion
1. bei der Bewegung in der Richtung nach oben: viele von diesen Verben
betreffen die Bewegung der Augen (Sprachfamilie von sehen) und jegliche
Bewegung des ganzen Körpers (springen, steigen, klettern): aufsehen,
20
Ein besonderes Beispiel stellt das Verb abbekommen dar. Dieses Verb weist mehrere Bedeutungen auf:
1. etwas erhalten, bekommen
2. abseitigen – zu diesem Fall passt unsere semantische Leistung der Zurücknahme
27
aufschauen, aufgucken/ aufspringen, aufsteigen, aufklettern – in
grammatischem Hinblick verbinden sie sich meistens mit der Präposition auf +
Akk.
2. räumlicher Kontakt: diese Verben bezeichnen die Verbindung mit dem
primären Stoff, mit dem etwas verbunden wird: aufkleben
3. ingressive Verben: bezeichnen den Beginn des Geschehens: aufscheinen,
aufdämmern, aufstöhnen,
4. egressive Verben: bezeichnen das Ende des Geschehens: aufessen, auftauen
5. lokative Verben: stellen die Handlung dar, bei der ein Gegenstand auf/in/an
einen Platz lokalisiert wird: auftischen, aufseilen, aufsetzen, aufstellen,
aufschieben
6. Verbesserung, Wiederherstellung: diese Verben bezeichnen, dass der
ursprüngliche Zustand des Basisverbs verbessert oder wiederherstellt wurde:
aufbessern, auffrischen, aufhellen
7. instrumentative Verben: bezeichnen die Handlung, die mit dem Substantiv21
vorgenommen wird: aufgabeln
8. kausative Verben: übergeben einem Menschen oder einer Sache eine
Eigenschaft : aufmuntern, aufheitern, aufheizen, aufhellen
9. Intensivierung des Geschehens: bezeichnet bei den Verben eine geringe
Abschattung : aufzeigen
28
1. Verben des Reinigens: ausreiben, ausscheuern, ausschrubben,
auswischen
2. Beenden des Leuchtens oder Klingens: ausblasen, ausblenden,
ausknipsen, auspusten
3. negative Äußerungen gegenüber einer Person: auslachen,
ausschelten, ausschimpfen, ausspotten
4. privative Verben: stellen eine Abnahme oder Entziehung dar: aussteinen,
ausrasieren, ausradieren, ausmerzen
5. ingressive Verben: bezeichnen den Beginn des Geschehens und als
deadjektivische trennbare Verben statten sie das Subjekt mit einer Eigenschaft
aus: ausnüchtern
6. Auslassung, Ausgabe: diese Verben bezeichnen die Handlung, bei der das
Objekt ausgehändigt oder freigegeben wird: ausdrücken, auszahlen, auslüften
7. Preisgabe: diese Verben signalisieren die Bedeutung „ etwas Geheimes
preisgeben“: ausplaudern, ausquatschen, ausposaunen, auspacken
8. Intensivierung: die Präfixverben machen die Basisverben durch das Präfix
intensiver: auswechseln, ausbitten, ausbohren, ausdeuten, ausruhen, aussäen
29
2. lokative Verben: bezeichnen, dass der Gegenstand an/in/auf einen Platz
verschoben wird: einkellern, einbetten
3. instrumentative Verben: stellen eine Handlung dar, die mit einem Instrument
(Basisverb wird von dem Instrument/Substantiv abgeleitet) vorgenommen
wird: einmeißeln, einsaugen,
4. kausative Verben: verursachen die Änderung der Eigenschaft bei einer Sache
oder Person: einschüchtern, eindicken, einschwärzen, einweichen, einengen,
eindeutschen
5. ingressive Verben: signalisieren den Beginn des Prozesses: einschlafen,
eindösen, einpennen, sich einarbeiten, einhören, einlaufen, einlesen sich
6. Zugrundegehen: es handelt sich um die Verben, die ein Objekt zerstören:
einfallen, eingehen, einstürzen
7. innerlicher Zustand: diese Verben bezeichnen einen Zustand, der andauert:
einhalten, einbehalten
22
Diese Verben lassen sich dann weiter nach der Art des Gegenstandes, um den es geht, unterscheiden. Beifügen
und beigeben sind hier neutral, während es sich bei beimengen und beimischen um eine unzählbare Menge
handelt. Synonymisch verhalten sich auch beisteuern und beischießen, die insbesondere in der Umgangssprache
vorkommen. Bei gibt keine Richtung an, sondern stellt den Endzustand fest.
30
2. Unterstützung: die Präfixverben drücken aus, dass das Objekt gefördert wird:
beistehen, beifallen, beistimmen, beitragen, beispringen
3. Anwesenheit: die Verben signalisieren die Teilnahme des Agens: beisitzen,
beiwohnen
4. Idiomatisierung: viele von diesen Verben werden idiomatisiert: beibringen
(jemandem etw. lernen), klein beigeben, den Streit beilegen, einer Sache
beikommen, beisetzen, beibringen, beipflichten, einer Sache Bedeutung
beimessen
31
Das Präfix nach- kommt meistens bei den Verben vor, bei denen man den zeitlichen Ablauf
bestimmen kann. Das Präfix nach- steht bei einfachen und komplexen Verben und nur im
begrenzten Fall an der zweiten Stelle bei desubstantivischen und deadjektivischen Derivaten
(benachrichtigen, vernachlässigen).
Die grammatische Funktion
a. Nach der Rektion der Präposition richten sich viele Objekte nach dem Dativ: jmdm.
nachstellen, einer Sache nachgehen, jmdm. nachstehen
32
1. zeitliche Anordnung/Reihenfolge : diese Verben bezeichnen, was vor einem
anderen Geschehen passierte: vorkochen, vorverurteilen, vorspielen,
vorbehandeln, vorbeten, vorbezahlen, vorbilden, vorfertigen, vorgreifen
2. räumliche Einordnung: die Präfixverben stellen die Bewegung in der
Richtung vorwärts dar: vorrücken, vorgehen, vorlaufen, vorfahren,
vorstoßen
3. eine Hinderung: diese Verben weisen auf eine Hemmung hin: einer Sache
vorbeugen
4. Präsentierung: diese Verben bezeichnen, dass etwas einer Person gezeigt
oder präsentiert wird, es handelt sich um die Verben des Sprechens und
Agierens: vorlegen, vorbringen, vorzeigen, vorweisen, vorsingen,
vorführen
5. Bemängelung: mit diesen Verben wird auf einen Mangel hingewiesen und
gerügt: vorwerfen, vorhalten,
6. übertragener Sinn: vorbinden (veraltend: vorknöpfen), vormachen
(täuschen), vorschreiben (befehlen),
33
1. Richtung des Geschehens: die Präfixverben sind auf die Richtung herzu
beschränkt: zukommen, zulaufen, zufließen
2. egressive Verben: bezeichnen das Ende des Geschehens: zubeißen,
zubekommen, zuschließen, zubringen (schließen), zudecken, zudrehen,
zufallen, zufrieren, zuhängen,
3. Erlaubnis, Bekenntnis: diese Verben stellen dar, dass jemandem etwas
erlaubt oder eingeräumt wird: zubilligen, zugestehen, zuerkennen, zugeben,
zulassen, zusagen,
4. Wachstum, Vergrößerung: die Präfixverben weisen auf einen größeren
Umfang hin: zunehmen, zuwachsen, zuspitzen, zulegen,
5. übertragener Sinn: zulangen (sich bedienen), zuschustern (etwas Geld
zusetzen), jdn. zusetzen (ermüden), sich zutragen (geschehen)
34
4. reine Idiomatisierung: diese Verben weisen völlig anderen Sinn als das
Basisverb auf: herhalten für jdn. (jemanden ersetzen), hereinlegen
(täuschen), sich über jdn. hermachen (jdn. kritisieren), hernehmen (land.
verprügeln)
35
1. ingressive Verben: bezeichnen den Beginn des Geschehens: losarbeiten,
losballern, losbrausen, losbrechen, losdonnern, losfahren, losdrücken, losgehen
2. Freistellung, Entziehung: diese Verben weisen auf, dass etwas befreit wird
oder einer Sache ein Teil weggenommen wird: losbinden, losbekommen,
loskommen, loslösen, losmachen,
3. übertragener Sinn: loshacken (jmdm. Vorwürfe machen zu beginnen),
loshaben (beschlagen sein), loskriegen( verkaufen können), losschießen
(beginnen zu sprechen), losschlagen (salopp, billig verkaufen)
3.5.3. Semantische Funktion anderer adjektivischen Präfixe dargestellt an Beispielen
fern-
Entfernung: fernhalten,
übertragener Sinn: fernsehen
fest -
Feststellung, Bestimmung: feststellen, festlegen
feste Haltung, Ergreifung: festhalten, festklemmen,
übertragener Sinn: festhalten (filmen, fotografieren)
frei-
Freigabe, Lockerung: freigeben, freihaben,
übertragener Sinn: freihalten (eine Zeche zahlen), sich
freikaufen (einem wird die Schuld verziehen)
weiter-
Fortsetzung: weiterführen, weiterlaufen, weiterkämpfen, weitermachen
übertragener Sinn: weitertragen (weitererzählen)
bereit-
zur Verfügung stellen: bereitmachen, bereitstellen, bereithalten
bloß-
Enthüllung: bloßlegen, bloßliegen, bloßstrampeln
übertragener Sinn: bloßstellen sich (sich blamieren)
irre –
Verwirrung:: irreführen, irremachen, irreleiten, irregehen, irrereden
kaputt-
außer Betrieb, Funktion bringen: kaputtmachen, kaputtgehen, kaputtschlagen,
kaputttretten
36
übertragener Sinn: sich kaputtlachen (sehr lachen)
Nach A. Šimecková gehören nur die untrennbaren Verben zu den sog. Präfixverben. Die
trennbaren Verben verlieren nach ihrer Meinung ihre Nähe, und weisen eine bestimmte
Distanziertheit auf.
Die trennbaren Verben bezeichnen in manchen Fällen einen übertragenen Sinn gegenüber den
untrennbaren.
Es gibt mehrere mögliche Kriterien zur Beurteilung der Trennbarkeit:
1. Wortakzent: Die grundsätzliche Regel lautet: Betonte Präfixe werden abgetrennt. Der
Sprecher trennt demnach je nach Betonung ab oder eben nicht. Diese Regel ist
37
Basisregel in den meisten Grammatiken (vgl. Erben23, Engel24, Dreyer/Schmitt25,
Helbig/Buscha).
2. Semantische Kriterien: Der Sprecher verbindet mit dem jeweiligen Präfix und dem
Merkmal Trennbarkeit verschiedene Bedeutungen. Hier wird in den Grammatiken
meist das Antonymenpaar abstrakt/konkret bzw. bildlich/wörtlich aufgeführt.
Umgekehrt trennt also der Sprecher nach semantischer Zuordnung ab oder nicht.
3. Häufigkeitsmuster: Bei den verschiedenen Präfixen bestehen unterschiedliche
Häufigkeiten, mit denen Trennbarkeit auftritt. Der Sprecher richtet sich nach diesen
Häufigkeitsmustern, sowohl was den Gebrauch von tatsächlichen Verben als auch von
Neubildungen und Pseudowörtern betrifft. Häufigkeitsmuster sind besonders für
konnektionistische Theorien des Erwerbs und der Speicherung relevant.
(Rumelhart/McClelland 1986)
4. Analogiebildung: Dies gilt vor allem für Neubildungen und Pseudowörter. Der
Sprecher ruft semantisch oder phonologisch ähnliche Verben auf und behandelt das
neue Verb analog aufgrund dieser Assoziation. Diese Form der Prozessuierung findet
sich als Erklärungsparadigma in vielen Bereichen, z.B. für unregelmäßige Verben und
Pluralbildungen, aber auch Wortneubildungen. Beeinflusst werden diese von
gespeicherten Gebrauchsmustern, die durch wiederholte Rezeptions- und
Produktionsprozesse entstehen.
26
HALL, Karin/SCHEINER, Barbara Ismaning 1998
38
Die semantische Funktion
1. Bewegungsrichtung: diese Verben bezeichnen die Bewegung in der Richtung
„ in etwas hinein oder hinaus, durch etwas hindurch“: durchlaufen,
durchfahren, durchschwimmen, durchschneiden, durchbeißen, durchfliessen,
2. Überwindung von Hindernissen oder Schwierigkeiten: hier weisen die Verben
schon ein bisschen einen übertragenen Sinn auf, dass jemand etwas bewältigt:
durchkämpfen, durchboxen, durchschlagen
3. perfektiv: die Verben bezeichnen, dass ein Geschehen vollständig oder bis zum
Ziel passiert: durchrosten, durchfaulen, durchgestalten, durchfrieren
4. ohne Unterbrechung, ganze Zeit über: etwas geschieht pausenlos: durchtanzen,
durcharbeiten
5. übertragener Sinn/ trennbaren Verben: durchfallen ( keinen Erfolg haben),
durchfeilen( bis zum Besten austrainieren), durchdrehen (Nerven verlieren)
durchlaufen
Wir sind durch das Geschäft nur
durchgelaufen. Sie durchlief die 100 Meter in 10, 4 s.
Er ist durch den Raum schnell In 9 Jahren habe ich die Grundschule
durchgelaufen. durchlaufen.
39
3. adverbiale Bestimmung: diese Verben bezeichnen einen geringere Masse,
wenig oder zu wenig: unterschätzen, unterbewerten, unterdosieren, unterbieten,
unterfordern, unterspielen
4. Hemmung, Minderwertigkeit: diese Verben bezeichnen eine Verhinderung oder
eine Hemmung: unterbinden, unterliegen
5. Vorlegung: in eher übertragenem Sinne stellen diese Präfixverben dar, dass
etwas jemandem vorgelegt oder zugeschrieben wird: unterstellen, unterbinden,
unterschieben, untersagen, unterweisen
6. übertragener Sinn: untergraben (langsam zerstören), unterfangen sich (sich
erdreisten), sich unterhalten (plaudern), unternehmen (machen, planen)
Doppelförmige Präfixverben rekonstruiert an Beispielen:
untergraben
Der Gärtner hat den Dünkel unter die Diese Gerüchte untergraben seinen Ruf.
Erde untergegraben.
unterschlagen
Er hat die Beine beim Sitzen Er hat größeren Betrag unterschlagen.
untergegraben. Warum hast du mir diese Neuigkeit
unterschlagen?
40
Doppelförmige Präfixverben rekonstruiert an Beispielen:
übersetzen Auf der Bühne haben sie die Szene
Der Fährmann hat uns auf das andere übersetzt.
Ufer übergesetzt. Er hat den Text ins Deutsche übersetzt.
übertreten
Sie ist bei dem Weitsprung übergetreten. Sie hat die Anordnung übertreten. Der
Er trat von der CSSD zu ODS über. Fluss ist übergetreten.
umfahren
Der Fahrer hat das Verkehrsschild
umgefahren. Sie umfuhren die Insel mit dem Boot.
41
Sie haben die Grenze des Landes an der
Karte mit dem Zeigstock umfahren.
umlaufen
Er hat beim Spiel den Gegner umgelaufen. Die Erde umläuft die Sonne in einem Jahr.
Eine Neuigkeit läuft im Betrieb um. Der Junge umläuft den Marktplatz
42
miss- 1. modal - negativ misslingen
ver- 1. ergressiv verblühen
2. intensiv verbleiben
3. modal- negativ verachten
4. applikativ vergolden
5. agentiv verarzten
6. kausativ vereisen
7. ingresiv versanden
8. modal – falsch verlaufen sich
9. Änderung verlegen
10. Verbindung verkitten
43
7. Intensivierung ausbitten
ein- 1. Richtung( nach innen) einsteigen
2. lokativ einbetten
3. instrumentativ einsaugen
4. kausativ einschüchtern
5. ingressiv einlaufen
6. Zugrundegehen eingehen
bei- 1. Zufügung beilegen
2. Unterstützung beitragen
3. Anwesenheit beiwohnen
mit- 1. Beteiligung miterleben
2. Mitnahme mitbringen
nach- 1. Reihenfolge nachbehandeln
2. vorbildlich nachmachen
3. Wiederholung nachprüfen
4. ingressiv nachbluten
vor- 1. Reihenfolge vorbehandeln
2. räumlich vorrücken
3. Präsentierung vortragen
4. Bemängelung vorhalten
zu- 1. Richtung zukommen
2. egressiv zudecken
3. Erlaubnis zulassen
4. Vergrößerung zuwachsen
27
http://www.linguistik-online.de/16_03/beckerPeschel.html
44
6. Schlusswort
Der Hauptzweck meiner Arbeit besteht in der Erkenntnis, wie der Wortbildungsprozess
im Deutschen mannigfaltig ist und wie man mit dem deutschen Verb umgehen kann. Auf Grund
der Tatsache, dass sich die vielen Grammatiken überlappen und die Terminologie nicht immer
eindeutig ist, geht aus dieser Arbeit hervor, dass sich man schon an einige Regeln halten kann,
die allgemeine Gültigkeit ausweisen. Diese Arbeit dient nicht als Anweisung, wie neue deutsche
Verben gebildet werden können, sondern erörtert vor allem denn Prozess der Semantik, von dem
man bei der Ableitungen ausgehen kann und der den Fremdsprachenlernern zur Erweiterung des
Wortschatzes dienen könnte. Das Verständnis der Systematik der deutschen Präfixe kann dazu
beitragen, dass sich die nicht Muttersprachler einfacher in dem ausgedehnten Lexikon der
deutschen Verben besser orientieren können. Diese Tatsache kann manchmal irreführend sein,
wenn man die Idiomatik oder Metaphorik der deutschen Präfixverben verfolgt.
Zur Aneignung der Systematik der deutschen Präfixe und Erweiterung des Wortschatzes
der deutschen Verben, sowie ihr Verhältnis zum idiomatischen Gebrauch, stelle ich eine Auswahl
von verschiedenen Übungstypen zur Verfügung, die sowohl für Anfänger als auch für
fortschritten Schüller und Studenten geeignet sein könnten.
7. Literaturverzeichnis
EICHINGER, Ludwig M:. Deutsche Wortbildung. Eine Einführung, Tübingen: Gunter Narr
Verlag 2000.
HEIDOLPH Karl Erich und FLÄMIG Walter, MOTSCH Wolfgang: Grundzüge der
deutschen Grammatik. Berlin 1980. S. 497-561
HENTSCHET, Elke und WEYDT, Harald , Handbuch der deutschen Grammatik. Berlin
1990. S. 81-126¨
Internetquellen:
www.dwds.de
www.canoo.net
www.ims.uni-stuttgart.de/lehre/teaching/2001-SS/Morphologie-Einfuehrung/praefixverben-
klein.pdf
www.cl.uni-bremen.de/~stefan/PS/cxg.pdf
www.2.rz.hu-berlin.de/linguistik/institut/syntax/lis/lis1/miwa.pdf
www.linguistik-online.de/16_03/beckerPeschel.html
Auswahl von Übungen
Beilage zur betreffenden Arbeit
Semantische Leistung der Präfixe bei deutschen Verben
1.3. Blicken
1.3.1. Übersetzen Sie ins Deutsche
1. Tázavě na mě pohlédl. 10. V dálce zahlédl světlo.
2. Mlčky se na ni podíval. 11. Na druhé straně ulice spatřila svého bývalého
3. Můžeš pohlédnout trošku vzhůru? přítele.
4. Zvedl hlavu od své práce. 12. Kde spatřil tento umělec světlo světa?
5. Studenti vzhlíželi ke svému 13. Musíš se dívat za každou slečnou?
profesorovi. 14. Co předvídají věrozvěsti?
6. Koho to pořád vyklížíš? 15. Z tohoto okna má rozhled na celé město.
7. Rozhlížela se po okolí. 16. Chtěl bych nad celou záležitostí získat
8. Konečně jsem tomu přišel na kloub. přehled.
9. Pochopil jsi dobře zadání? 17. Ohlédni se trošku zpět.
1.3.2. Ergänzen Sie nach dem Sinn die einzelnen Varianten des Verbs „blicken“
anblicken – aufblicken – ausblicken – erblicken – durchblicken – überblicken – vorausblicken
1. Der Schauspieler hatte großen Erfolg erreicht. Die Zuschauer haben zu ihm
_____________.
2. Sie hat so lange gewartet und aus dem Fenster __________________.
3. Es kommt helles Gewitter, was könnte man ____________________?
4. Er ______ mich so ärgerlich ____.
5. In der Ferne ______________ sie ein wieselndes Tier.
6. Unten in der Küche war dunkel. Sie ___________immer zu mir ____.
7. Nach wem _________ du immer ____?
8. Die Lehrerin ließ ______________, dass sie mit den Schülern zufrieden ist.
9. Von diesem Turm kann ich das ganze Zentrum ________________.
10. Verstehst du das? Nein, ich kann das nicht _______________.
11. Ich bekam nur die Grunddateien, ich will alles ___________________.
1.4. Drehen
1.4.1. Übersetzen Sie ins Deutsche
1. Hrál si tak dlouho, až 15. Přetočila jsem si hodinky.
ukroutil knoflík. 16. Tomu ale ruply nervy.
2. Můžeš vypnout kohoutek u 17. Obrátil se ke mně po mnoha
vody? letech zády.
3. Snažil se mně vnutit chybné 18. Snažil se vyžehlit spor.
zboží. 19. Před pečením semlít maso a
4. Hodiny už zase stojí. Natáhni vytvořit masové kuličky.
je, prosím. 20. Zapni rádio v kuchyni.
5. Vypni prosím rádio. 21. V zámku musíš tím klíčem
6. Umí se někdy pěkně vytočit. otočit.
7. Můžeš to rádio o něco 22. Tomu ještě zakroutím paží.
zesílit? 23. Zakoulel očima a raději
8. Pozítří dotáčíme poslední odešel.
scénu. 24. Na slavnostní příležitosti si
9. Povol trošku šroubek u kola. natáčí vlasy.
10. Je potřeba utáhnout šroubek 25. Můžeš prosím všroubovat
u poličky. žárovku v mém pokoji?
11. Na dálnici to ale pořádně 26. Kadeřník natáčí dámě vlasy.
rozjel. 27. Pořád překrucuje moje slova.
12. Po pár skleničkách vína byla 28. Ta mu ale zamotala hlavu.
pěkně rozveselená. 29. Odvrátil ode mě obličej.
13. Loď změnila kurz na jih. 30. Nemůžu zatáhnout kohoutek.
14. Vypněte prosím světla u auta.
1.4.2. Ergänzen Sie die richtige Formen des Verbs „drehen“
abdrehen – andrehen – aufdrehen – ausdrehen – eindrehen
durchdrehen – überdrehen- verdrehen – zudrehen
1.4.3. Wie kann man das mit dem Präfixverb – drehen sagen?
1. In der Firma hat sich der _________________ gedreht. Alles ist anders.
2. Er wollte hier nicht bleiben und deshalb drehte er langsam eine _______.
3. Er hat gewonnen und mir eine lange _________ gedreht.
4. Ich kann ihn nicht erkennen. Er hat sich um hundertachtzig __________ gedreht.
5. Seine Chance ist wirklich klein. Man kann sich drehen und __________, wie man
will.
6. Er habe viel getrunken. Mit ihm dreht sich alles im _____________.
7. Die Politiken drehen sich meistens wie eine _________________.
8. Wie kannst du nur den ganzen Tag faulenzen und den _________ drehen?
9. Hier dreht sich ___________ nur um dich. Und ich bin unterschätzt.
10. Alle Kandidaten müssen durch die ___________ gedreht werden.
1.5. Drücken
1.6. Fassen
1.6.3. Finden Sie die synonymischen Ausdrücke zu den Sätzen (Präfixverben –fassen)
1. Die Krankenschwester führt und stützt den Kranken.
2. Man muss ein kleines Baby sehr zart behandeln.
3. Die Mutter hat das Kind an der Hand genommen.
4. Das Werk besteht aus 8 Teilen.
5. Kannst du mir mit dem Korb helfen. Er ist sehr schwer.
6. Du hast die Arbeit schlecht begonnen.
7. Womit beschäftigst du dich?
8. Wie hast du den Lehrstoff begriffen?
9. Der Gärtner macht einen Rand um das Beet aus Holz.
10. Er macht ein Register von allen Bürgern des Dorfes.
11. Sie haben dem Testament eine sprachliche Form gegeben.
12. Wer hat den Roman geschrieben?
13. Die Mutter hat mich mit den Armen umschlossen.
1. Das Gerüst musste nach der Beendigung des Baus _______________ werden.
2. Wegen der Krankheit musste sie ihren Urlaub ________________.
3. Für Backen müssen wir eine neue Packung Zucker ___________________.
4. Der Hirsch ist aus dem Gehege _________________ und im Wald verschwunden.
5. Neue Ära der Wirtschaft ____________ mit heutigem Tage ____.
6. Die Pflaster müssen mit dem Bohrer __________________ werden.
7. Sie hat einen Zweig von der Birke ______________________.
8. Beim Turnen habe ich mir den Zahn _____________________.
9. Erwartungsvoll ___________ den Brief _____.
10. Das Geschwür im Magen ___________ bei der Operation _____, und die Ärzte
mussten es gleich nähen.
11. Was hast du wieder ____________?
12. Bei dem Auftreten auf der Bühne __________ mir der Schweiß auf dem Stirn ____.
13. Der Verbrecher wollte den Safe mit dem Stemmeisen ____________________.
14. Eine Panik _______ in der Stadt ____, als die ersten Schüsse kamen.
15. Das kleine Kind ist in Schluchzen ___________________.
16. Wegen der schlechten Ergebnisse beim Studium ist er nervlich _________________.
17. Marie hat die Tafel Schokolade in zwei Teile _____________________.
18. Die neuen Abgeordneten wollten die alten Konventionen ____________________.
19. Die Firma weist keine Gewinne mehr auf und ____________ langsam ____________.
20. In unserer Firma ist ______________ worden. Alle Gegenstände wurden gestohlen.
21. Die Dunkelheit ___________ im Winter früher ______.
22. Die Nachfrage nach alten persischen Teppichen ist bei uns __________________.
23. Die Eisläufer sind durch die Eisdecke _________________.
24. Das vergammelte Essen musste ich gleich ________________.
25. Der Absatz ist mir _________________.
26. Bei der letzten Prüfung ___________ fast alle Studenten ____.
27. Sie wollte ihre Schwangerschaft _________________.
28. Er hat meinen Redestrom ________________.
29. Wer hat denn dieses Gedicht _______________?
30. Das Spielzeug ist wegen des Draufgängertums der Kinder ________________.
31. Der zweite Weisheitszahn ist mir ______________________.
32. Die Ehe ist vor zwei Jahren _________________.
a. Bei der Panne auf der Autobahn brach das _____________ über ihr zusammen
b. Es ist jetzt geschmacklos. Du hast der Sache die ____________ abgebrochen.
c. Darüber kann ich mir den ______________ zerbrechen.
d. Der Emigrant wollte zwar zurückkehren, aber noch bevor er alle __________
hinter sich abgebrochen hatte.
e. An diesem schwierigen Satz konnte ich mir die _____________ abbrechen.
f. Bei meiner Schwester haben sie wohl eingebrochen und den _________ geklaut.
g. Zuerst wollte er überhaupt nicht arbeiten und jetzt kann er sich _______
abbrechen.
h. Nach dem Tod seiner Liebe ist für ihn seine _____________ zusammengebrochen.
i. Nach allen Versuchen uns zu belügen, ist sein _______________
zusammengebrochen.
2.3. Brennen
2.3.1. Übersetzen Sie ins Deutsche
1. Byl zapálený do školy. 11. Přišel jsem úplně o všechno.
2. Dobytku byla vypalována značka. 12. Svíčka dohořela.
3. Elektrické pojistky se přepálily. 13. Uhlík se přeměňuje působením kyseliny.
4. Jednu mu ubalil. 14. Úplně jsme vyhořeli.
5. Mezi přáteli se rozpoutala velká hádka. 15. Za každou cenu to musí dostat.
6. O půl 10 odpálili ohňostroj. 16. Zapomněl jsem na nákyp a teď je spálený.
7. Opálit se na sluníčku(öst.) 17. Zeleninu připálila na pánvi.
8. Podpálil ohýnek. 18. Zloděj upláchl i s penězi.
9. Popálil si ruce. 19. Žárovka praskla.
10. Práce mu už hoří.
2.3.2. Füllen Sie die richtigen Formen des Verbs brennen ein.
abbrennen – anbrennen – ausbrennen – durchbrennen – entbrennen - verbrennen
2.4. Bringen
1. Bei dem Gericht hat der Ehemann eine Klage an seine Frau ____gebracht.
2. Der Journalist wollte seinen Artikel in der FAZ _____bringen.
3. Wo wird in dieser Landschaft Eisenerz ____gebracht?
4. Dieser Vertrag ____bringt in ein paar Monate schon welche Zinsen.
5. Er musste einige Wochen im Bett wegen der Krankheit ____bringen.
6. Für die Klage muss ich noch Beweis ___bringen.
7. Ich ____bringe dir viele Glückwünsche von Martin.
8. Ich kann den Deckel auch nicht mit Kraft ____bringen.
9. Ich möchten dieses alte Möbel so schnell wie möglich ___bringen. Ich brauche nötig
Geld.
10. Wo habt ihr das vorige romantische Wochenende ___bracht?
11. Ich muss noch den Bericht von dem Erdbeben in Chili _____bringen.
12. Jetzt müssen wir die verlorene Zeit ___bringen.
13. Er wollte seinen Sohn als Lehrling im Metallbetrieb ____ bringen.
14. Meine Mutter hat mich von der Idee ____gebracht, als Ärztin zu arbeiten.
15. Mit zwei Scheppern konnte der Tanker ___gebracht werden.
16. Sie haben auf mich einen Toast ____gebracht.
17. Sie wusste nicht, wo sie dieses Gesicht ____bringen sollte.
18. Warum versuchst du mich gegen meine Eltern ____zubringen?
19. Es ist heiß. Es wäre besser, das Fenster ____zubringen.
20. Wegen der politischen Zwischenfällen mussten wir auf Kuba zwei Monate
___bringen.
2.5. Fahren
2.6. Fangen
umkleiden
Der Sportler ______sich nach dem Wettkampf _____.
Der Ingenieur ________den Motor mit einer leichten Metallplatte ______.
umfassen
Sein letztes Buch ________etwas mehr als 250 Seiten _____.
Vorsichtig ______der Arzt das Knie des Patienten _____.
umfliegen
Die Maschine _______das schwere Unwetter ______.
Durch den schweren Sturm der vergangenen Nacht _______viele Bäume _______.
umhängen
Der Innendekorateur ________die Tür mit grünen Tannenzweigen _______.
Der Mann ________sich den Regenmantel ______.
umpflanzen
Der Gärtner _______die Bäume mit bunten Blumen _______.
Die Rosen _______er _______, weil er den Platz für das Gemüse braucht.
umnähen
Der Schneider _______den Kragen mit einer Spitzenkante _______.
Danach ______er den Saum _______.
umwickeln
Der Elektriker ________das Kabel _______auf eine andere Rolle.
Anschließend _________er ein kaputtes Kabel mit Isolierband ______.
Internetquellen: www.dwds.de