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1 THE LIBRARIES
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1 COLUMBIA UNIVERSITY fe
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i Music LIBRARY
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WfTJ^fRjiinTjTjpgirijgnüaniraiiKiiE^
Given by
The Music Dept,
A
£. DanBeetl)ot)en$
fämtlid^e Klamer^Solofonaten
flft]^etif(^e unö formaI«te(^nif(^e Hnalt)fe
mit l)i}tortf^en Itotijen
von
^ugo Hiemann,
Dr. phiU et nius.,
otb. f)onotax*Ptof. öettn:ufi!tt)iffenfc^aftun5üire!tor öcs Collegium inusiciim
unb t>es fgl. föti?f. Sorldjurtgslnftttuts für muFi!n)tUenf(^aft.r
on 5et Vinmex\Mt Ceipjig
1 5 18
Vfl a i ^ e i f * ^ ^ t ) e r I a o Berlin W 15
-fu/ '-J-- ^'^UiM K.I
..;x,., ..
Banb 5 \
t) 0 n TUa ^ :^ e f f e s i 11 u ft r i e r t c n ^ a n b b ü dj e r n
-f^ol^freies p a w t e r
Dortüort
Hlc^xfad^ ift an mid^ ber XDunfd? herangetreten, in ä^n^
lieber tDeife wie Bac^s ,,lDo^Itempetiertes Klaoier" unb
^Kunft ber $uge" aud? bie Kköierfonaten Beeti^oöens in
extenso formaltei^nif^ 3U analyfieren unb bamit eine
loefentlid^e (Ergän3ung meiner bei H. Simrod in Berlin er-
fd|ienenen P^rafierungsausgabe berfelben 3U liefern. IDie
läl f(^on me^rfa<^ befanntgegeben iiahe, ift biefe Ausgabe
feiner3eit eigentli^ 3U frü^ erfd^ienen, nämlid^ fd^on, be*
Dor bie pl^rafierungslel^re fid? fo weit abgeflärt ^atte, ba^
fie fortgefe^t ben S a p a u beftimmt 3u be^eiäinen t)ermo^te.
Der iunge Autor felbft fonnte bas ja nid^t oorausfe^en unb
ging toillig auf bie Offerte bes Derlegers ein, ber auf feine
erften be3Ügtid^en Auffä^e ^in (1882 im lUufüalifd^en IDo-
c^enblatt) bas Unternehmen ber pi^rafierungsausgabe toagen
toollte. Xöie bie £e^re fid^ feit^er enttoidelt ^at, erfc^eint
biefe Ausgabe lüden^aft unb fogar Dielfad} fel^Ieri^aft. Aber
ein X)er[u(%; ben Derleger 3ur Hai^lorreltur ber platten
3U üetanlaffen, fc^Iug fel^I. So blieb nur ber XDeg übrig,
burc^ bie Analijfe einen Heuftid^ ber platten 3U erfe^en
unb buxdi fijftematifd}en Aufmeis ber Struftur ber Sä^e
in t)oIIem Umfange bie £e^re n u p a r 3U machen, töie fie
fid? feit^er geftaltet l^ai.
Die ^erausfc^älung einer nur Keinen 3Ö^I ^on Saiden
(ad^ttaftigen Perioben) aud? aus ben größten Sonaten, wie
iä} fie in meiner ,,®ro^en Kompofitionsle^re" unb anber^
töeit für ein3elne IDerfe bereits unternommen l^abef ertoies
fid? fo lic^tbringenb unb föröernb für bie Kompofitions-
fc^üler, ba'^ id^ Mefelbe nunmehr im (Broten bur^fü^ren
3U muffen glaube.. Die üollberaulte Unterfc^eibung t^ema^
IV üortöort.
iifd]er unb nid^tt^ematifd^er Partien, alfo bie le^te Über=^
fid}t über ben Aufbau im großen, ift anbers gar nidjt 3u
erreichen als burd^ Kenntlid^mad^ung eigentlich fonftttu-
tioer Kernfä^e, um töeld^e fid^ dinfd^iebfel, Anfänge, Por==
i^änge ufu). gruppieren. Termini technici toie S^l^emafopf
(Kopftljema), (Epiloge unb anbere, \iaben \idi bereits in
erfreulid^er tDeife burd/gefe^t, finb 3u feften Begriffen ge*
toorben, mit benen bas mufi!alif(|e Porftellen bequem
operiert, unb liaben umftänblid^e Ausetnanberfe^ungen im
<Ein3eIfaIIe entbehrlich gemad]t.
Die (Jinl^altung ber d^ronologifd^en ©rbnung bei ber
Analyfe ber Sonaten geftaltet bie Arbeit 3ugleid? 3U einer
Art £ebensfH33e bes Hleifters, meldte bas impofanie €r^
ftarfen unb IDad^fen feiner fünftlerifd^en poten3 erfid?tlid?
mad}t <5eu)i| mirb es von Hu^en fein, 3U erfennen, ba^
nid^t ein 3^tbred}en ber Sorm, fonbern oielme^r im (5egen=^
teil ein immer fefteres I^inftellen bes eigentlid^en ©erüftes,
um meld^es bas Beimer! fid? ahfel3t, für ben reifenben
BTeifter c^araüeriftifd) ift.
Itod? mö^te idci auä} ^ier auf meinen Aufja^ „2been 3U
einer Zel^xe von ben üonüorftellungen" im 3a]^rbuci^|l914/15
ber IKufilbibliot^e! Peters ^inmeifen unb ausbrüdlid?
barum bitten, au(^ biefes Bud? als bur^aus im Sinne ber
neuangeregten £e^re gefc^rieben 3U betrad^ten. Das fort=^
gefegte ©perieren ber probuftioen roie ber re3eptit)en
lünftlerifd^en p^antafie mit natürlid^ gegebenen unb ^ifto-
rifd) getDorbenen Kategorien, meldte bas Kunftf(^affen
jeglid^er IDilHür entüeiben unb es 3U einem logifd^ not=^
tpenbigen Htüffen maäieUf ift eine Satfac^e unferes Seelen-
lebens, bie gar nic^t i^rer Bebeutung naä} überfd^ö^t wex^
ben iann. Die $orm= unb Regefoeräc^ter, bie Derfünber
einer fd^ranlenlofen IDilHür bes Kunftfd^affens ad ab-
surdum 3u führen, ift ber Dornei^mfte ^wed meiner Arbeit.
£eip3ig, Qerbft 1917.
flüQO Riernttttn.
A. $c(^s 3ugenöfottatcn ous öer Bottiter
3ett
(©efamtausgabe Breiifopf Sc l^ärtel, SerieXVI, Hr. 156/161).
a) 3tDei Uidite Sonaten (1. G-dur, 2. F-dur).
CEfjaijer, d^ronologifd^es Der3ei(^ms, Hr. 24: „Dielleid^t
finb biefe biefelben, meiere im Auüionsfatalog bes Beet-
I]öDenfd)en Had^Iaffes angegeben finb: Hr. 157: 2 üollftän^
öige üeine Stüde für pianoforte aus feiner frül^eren 3^it
(öerfauft für 1 fl.). XOenn nid^t, lönnte i^re (Ed^t^eit be=
3töeifelt merben. Had^ Beet^ocens 2obe herausgegeben
Don (Iran3 in f^amburg.''
ID. Don £en3, „Beeif^onen", BanbV, S. 337: „Un=
bebeutenbe gragmente aus bem Had^Iafe. Bö^me (^am==
bürg), 3 Ausgaben. Die Roman3e Vs G-dur nid}t o^ne
alles 3ntereffe."
(Ein 3tr)ingenber (Brunb, bie €d}t^eit ber beiben Meinen
Sonaten 3u be3tt)eifeln, liegt nid^t t)or. $ür unfere Analyfen
finb fie buri^ t]^re grofee (Einfad^^eit von befonberem 3nter-
effe, ba fie bem Wege, meldten Beet^ocens (Entmidlung
genommen, eine nod^ getDattigere perfpeftioe geben unb
uns nad} rüdtüärts bis 3U ben erften Keimen ber Sonaten-
form aus ber breiteiligen £iebform heraus führen, a^ayers
Bect^ODen-Biograp^ie berüdfid^tigt bie beiben Keinen Sona-
ten nid?t, p l t fie alfo anfd^einenb für une^t.
Sonate 1, G-dur ((Befamtausg. Ser. XVI, Hr. 160).
Der erfte Sa^ ^at nod? leine Anbeutung ber Sonaten==
form, fonbern melme^r bie einfädle fleine breiteilige £ieb==
form A-B-A, mit einer epilogifierenben doba t)on 8 Saften.
H i e t n a n n , Beetf^oüens HIauietfonaten. 1
2 A. Sec^s 3ugenbfonaten aus ber Bonner 3ett.
i
HTit Überbrüdung ber 3äfuren burc^ eine Ad^tetfigur, meldte
ben Sinn eines (Beneralauftafts 3ur neuen 3tt)eitaftgruppe
\iai:
^^^^fe^g^^^
T D (2) T D T (4)
D .. T (D7) (6) S
r r r r f rTT=Ns35J
^
T S DJ + (8) T
B. (3toifd?en=Sa^.)
^^^=^f=Q^^^=f^~f,.:^^.
D T (2) D7 • T D
(6) DT Dl
a) 3tt)ei leiste Sonaten. Hr. 1, G-dur.
^ ^ ^ ^ ^ ^ g ^ p ^ A ^-'^ Capo
D7 (7 a). (Sa^l)
Diefe beiben erften Sä^e laffen \id} alfo mit f^erausffeltung
ber Der3ierungen überfi^tlid? ausbrüden als:
A.
Moderato.
^ :;!-:
ii=r:^^j^iaa=ig#F^
(8) (2)
JI
i=$^^^^^m
iW^^^^^^^^^i
(4) (6) (8) (8:1)
i}kx jd^Iie^ 6ann mit (8a = 1) bas Dacapo an (unoeränöert)
unö meiter 5te a(^ttoIttge (Eoöa:
^^t=fiM=^^t= ^
D i(2)T D (4)T D (6)
T D (8)T ((8a) •• ••
Das ein3ige, mas ben gleid^mäfjigen fymmetrif^en Aufbau
in 3tt)eitaftigen (Sliebern ftört, ift in B bie (Elifion bes
5. Saftes unb bie 3urüdleitung mit 2 Saften oon B 3ur
XDieberl^olung x>on A. Das ift allerbings ein fel^r einfaches
Stüd, aber id^ mü^te nid?t, rote id} £en3s Qualififation bes=
felben als „gragmeni" rechtfertigen follte. Da aber fogar
1*
A. Sed)s Jugenbfonaten aus ber Bonner 3eit.
^^^^^^^^^^m
D T (D7) (6) S D« + (8)T
B. (3u).^Safe.)
W^^^^2£^^^iU-^Zf^^^
T (D) S (D) {6)S (D) Dt +(8)T
a) 3toei leiste Sonalett. Hr. 2, F-dur.
T D . . (2)T .. (S D) ((4)
D T D .. (6)T S D«
Dl ++ (8)
^^^y^p^sS^#^^^l
T S (8a)T (8 b),
m
:^ier ooll3te^t jidj öer Rüdgang »on B 3ur Repetitton oon
3 3
(8)T
fe|i unmittelbar, mit bem leisten Safte beginnenb, ein
3tDeiter Sa|, ber ebenfalls Anfpru(^ auf ti^ematifc^e Bebeu-
tung mac^t, ba ex im 3n)eiten Seile eine Hauptrolle fpielt.
Durd^ feine umgefe^rte ©rbnung berDynamif (3uerft piano,
bann forte) tritt er in entfc^iebenen Kontraft 3U bem Kopf-
tfjema:
B.
f>= - ^
(pJ T (2) .. (4)
a) 3tt)ei leidste Sonaten. Hr. 2, F-dur.
(6a) T D2+(8)T7=:D7
Der Dorberfa^ ftei^t noc^ in ber I^aupttonart, ber Ha^fa^
aber mobuliert mit T = S 3ur Dominanttonart unb ]dilie%i
in ij^r, mit toenigen Hoten ben Rüdgang 3ur H)ieber^olung
bes erften Sa^es madienb. Der zweite Seil mürbe nun
nadi bem Ufus ber 3^it in ber Domtnanttonart beginnen
muffen, inbem er ftatt bes 3urüdleitenben (Beneralauftaftes
bireft nadj bem C-dur-Sd)luffe mit bem transponierten
Kopft^ema fortfül^re:
i
^ ^^^^ (2)
Das tut er aber nid?t, fonbern benu^t biefelben rüdleitenben
Hoten unb beginnt mieber mie ber erfte Seil mit bem
Kopft^ema in F-dur, ergreift aber bereits im 3. Saft bie
Septime (es) unb menbet ]idi 3ur Subbominanttonart
(B-dur):
Ff=f=gTri
PS m§ (8)T
^~i^
(9)
3 m
3ft f(^on öiefc flnöerstoenöunglöer Harmonie öurdjaus
öurc^fü^rungsartig, fo nod)Jttie^i__6er gottgang, öer ein
8 A. Sed?$ 3ugettbfonaten aus ber Bonner 3eit,
neues Xflotiv »erarbeitet, bas aber als aus ber Sfala bes
2. Saftes burc^ Heraus3ie]^ung ber ^armonietöne entftanben
3U betrad^ten ift:
^ ^ ^ ^ '"•• i a z d j t r ^ -
Heu ift alfo nur bie Anfd^lagsDer3ierung ber langen Hote,
meldte gleid? ber 4. Saft bes 3meiten Seiles gebrad^t ^at:
ftatt:
^ ^ ^ ^
Die mit biefem HTotit) gearbeiteten beiben Sä^e finb:
fME^E^^^i=m=^=^^
^r- -f ZE.JI • ^ ^'
(D7) (4)Sp
mmEEh^
f-
si^
L
8va bassa.
-^m
D7 (8)T (9=1) (2)
^ E7-
iEg^^r=!^^^
(6).. (8)T
a) 3tüei kid}tc Sonaten, Hr. 2, F-dur.
^M£S£
(5 a) D7 (6a) T
10 A. Sed^s 3ugenbfonaten aus ber Bonner 3eit.
T D? .. (8c) T
i ,gn I
p ^ gp^
D (8d)T D (8e)T
w ^^^^^^m
T i: (2)1 .. S U (4)
(ÄJ-^-^V
D
•+-
(6)
Sp D (8) T
B. (1. douplet.)
j£^£^
^ ^ " ' .-'u ^
^ ^ ^ ^ ^
T r. (2)T DI L (4) l (5 eliötcrt) (6)
(6a)T
(6a)T
^m r\(^fi(^
Sp D| (8)
Rondo da Capo.
^ ^ ^ ^ ^ ^
(7a) /. ((5en.='Auft.)(8=l)
= D7
12 A. Sed}s 3ugenbfonaten aus öer Bonner Seit.
C. (2. douplet.)
ii^i^^ggigpzEgSiiü^i
OT (2) D (4)0T «T (6) OS
g^g£fpp^j£%aag£ai
»T (6a) «S »T (6b) »8 «T D »7(8)Df +
b) te*>
:l;i i ^ ^ ^ EE^^#Ep^
»T (2)»D (8) (4)0Tp (S) (6) «Tp
a*
g.^xiili[n-»7=%^-^'¥ft=a
OS ox D 0T(8a)D OT (2) D
(8 = 6a)
IES ^
-h^m ^ ^i
(4)«T (6)»S Dr+ (8)»T (4)
;^s^fe^ I
D7 S I T T ((8
8 = 4)D' (6)
i^iii^ (8=1)
Rondo da Capo.
Allegro. j(tr
W=^=f-zL
(2) ..
^^pi^^ä^
'^m (4)D7
2 ^ ^ ^ .
(6)
^P^^^^B^^^
* ß.llJM-ß.
^
(8)T
b)Um)ot(ettbete Sonate Hr;3|C-dur (€leottoren*Sdnate). 15
simile
^ ^
(2)
m.
S
ie^ ^ ^ = f ^
(4) T
simile
m ^
(6) S
S^^l^^^^i^ /•(moöulation)
^ ^ : ^ ^^=
^ ^
(8)T .. = S (6a)
16 A. Sed)s 3ugenbfonaten aus ber Bonner 3eit.
P^^^l^^^^p^^ ^ *
^ ^
Efeii^ ^ ^ ^ ^ ^
^
D' (8a) T
Der Re(t öes erften (Teiles I|at als öas 3tDcite H^eina
3U gelten, ba er in G-dur neue Hlotiue bringt. 5s ift eine
ai^ttattige perioöe mit oerftörft roieöer^oltem nadjja^ unö
öret eintaftigen Sc^Iupeftätigungen.
B. simile
F*^^-^it^^1, ' ^ _ ^ 4 Ö ^ : ,
e
*-r r - ^ ^ r ^ J
T D (2)
^^r^iijr
A'^'^'iö^-i 0)
^_i.J^^_i 4-:^'^M'^:^
_|_—1 1 ^-^^ 1
cresc. \ 1 f
Et^^MaJ^^^
Tp (D7) Tp Sp D| + (8)
1^ ^„ r ^
#:SP coii 8va .
r"T"T 8va bassa
T (DT) (6a)Tp Sp DJ + (8 a)
7^ r^
T (D7) S D7 (8b)T (D7) S D7(8c)
1 1
%^^^^^3^B\
T (8d),
1
^^S^^H^il
(Übergang) (2. Seil)
"Sp=T
>^ti
i=P-^fefe: f^%
^^r=^=^^=^ *»-
^?. (2)
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D
aife^^^=}gSpfeg EEreto—t
'^—'«•ii.l-
(6)
^> = os j j i » o-p
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^£i^g^i^j4sj^ ^ ^
p-T-^f^
^'1
(8=4)
i»P-F-^-p-f
r
(6a)0T-Dp 07 (8-2)
fe«^
^*:
fe%PI^^^E|^^^
'f 1 r T
_2f9> OX (6) s v n ij»)' (8)
^=^A
m
J^w l r- -tPf^ä^
D (8ä)
D.C.
- j ^ -
^ E ^
F
Die nun anfd?liefeenbe XDieberfel^r bes Kopft^/emas in ber
^aupttonart lenft 3U <bxbe ber 3meiten periobe mit c^
3ur Subbominanttonart F-dur, alfo an ber Stelle, too im
erften Seil nacE? bem Ufus bie Dominante l^ätte erreid^t wex--
ben follen. Daburd? entfte^t aber l^ier bie meitere Unregel-
mäfeigfeit, ba^ nun bas 3tDeite S^ema 3uerft in ber
S u b b o m i n a n t t o n a r t auftritt unb erft nadi 6 Saften
3ur f^aupttonart 3urüdfinbet.
b) Unüollenbete Sonate Hr. 3, C-dur ((Tleonoren^Sonate). 21
3 -" 3 3
vi—JllJTIJjl i—JP-^lJjl
^m is^
r ^3
. .7 = D7 (fi)
2. S^ema
T I (2)
rJU^ j^
^&r-i1 1
f '
T-S D (8)
22 A. Sed}S 3ugettöfonaten aus ber Bonner 3eit.
3^i^^^3=iEEfe^ii=
8va r ff
D
'^^^^E^3^=^=^EE
M m iijtt..
lMäS:iiä:f:^ÄikBS^ I
i 1 1 E r rr
r ri
T (D^)[S] ^ »S W^ S6 D^ (8d)
^i^^^^g^pi^s
T .. (8c)..
Der 3U)eite Saij ber Sonate ift in einer ber Sonatenfornt
angenäherten £iebform angelegt. Sr ift ^wax nic^t oon
b) llitDoIlenbete Sonate Hr. 3, C-dur (dfleonoren-Sonate). 23
Largo.
A.
dolce
l ^ ^ ^ f e ^ ^ ^ ^ ^ ^E^EÖ
T D T(2)D T D T(D') STSpI^(4)
cresc. p
(6) D
t: fc
Sp D" (8).. T
V I
24 A. Se^s 3ugenbfonaten aus ber Bonner 3eit.
B. siviole
% , I ff,
9 d ^^--^^tir=^
7tr fW~ t ^f- * Cr
Tp (2)(D7)
^kmmM
i r=f=P=^='=rf^SEf
r T f
(SVii D7) ( 4 ) . . = Sp
^s^^^i^
i "f«Lj=
^
^
f «fr f
(6)07 (D^OTp Sp
^ ^ ^ ^ ^ ^ i ^ ^
r 8va bassa
E i
D« (8)T
(8a)
e
m . ^ = ^
..#.CCi —^* ^
:Ufü).
A repetiert (ettoas
Der3iert).
Der S^lu^ bes mieber^olten erften Sa^es mit ber An-
beutung ber lOieberaufna^me oon B fielet fo aus:
^|^i=-^S4^Sz:c^^
i ^ ö^^srt: (8 = !)
i t^^E^iE^
f~Cr
^ ^ .
(^nbe bes Hlanuffripts.
^Ef^EEEE^?^?
^ ^S^^^^^i
EÄEf J?-
ii^t
S D? (D"') (4)
i ^ ^ #
te^&-^
• 5-#- ^^B
IÄ ^
'^^
Tp Dp S T (6)]
26 A. 5ed)s 3ugenbfonatcn aus ber Bonner 3eit.
iif sSf
-0-^rd-^-^d---~^d-
m^sw^
(D7) Sp D (8 b) D«* (8 c)
V
(8e)..
2. Sa^,
1. S^ema.
•"•""^ N B .
Aud^ bleibe nic^t unbemerft, ba^ ber erfte Sa^ ber Es-dur-
Sonate bie Sl^arafteriftif , Allegro cantabile' trägt, bie
3mar bereits bei Pergolefi oorfommt, aber bod} befonbers
buxd} $ran3 3£aoer RidE^ter bet HTann^eimer Sd?ule 3u^
geführt tourbe.
Der erftarfenbe fünftlerifdE?e 3nftinft für bie Sntmidlung
ber $orm 3eigt ficE? 3unäc^ft in bem ©efc^ld, mit bem ber
jugenblic^e Komponift ben Sintritt neuer Hlotioe ^oor==
bereitet. So gleii^ in bem ff-unisono, bas aus"" bem
erften S^ema 3um ^albfi^lufe auf ber Dominante (b+) fü^rt
(Saft 8 = 6a), nad^ toel^em bas 3toeite S^ema mit ber==
felben Harmonie in Sonifabebeutung einfe^t. Das ift frei==
lid} nod} nidit bie bem reifen HTeifter felbftoerftänblii^e Art,
bie HTobulation bis 3um ^albfd^lufe auf ber Dominante
ber Dominanttonart 3U fteigern, nad} ber erft bas neue
S^ema in ber Dominanttonart toirfli^ beftimmt ertoartet
mirb. Aber es ift bas ein aus ber Sugenprajis ber Alt^
flaffifer ^erübergefommener fleiner Segler, ben aud} 3. B.
nod^ bie Sonatine G-dur op. 49 II ^at (1802 fomponiert).
Der gel^ler liegt barin, ba"^ ber ^albfd^lufe auf ber Domi=
nante ber ^aupttonart eben nod? feine HTobulation ift unb
3ö A. Sed}s 3w9enbfonaten aus ber Bonner 3eit.
Allegro cantabile.
I. (Kopft^ema.)
^m fEjscazta^ D
^
(6)T
m
3 ^^^^^m.
tr •f^
ff unisono
D (8 = 6)T
m^^^
(8 a) D
c) Hr. 4—6 ber 3tigen5fonaten. Sonate 4, Es-dur. 31
B. _ _ _ „ _ _
m £p
T S (2)T
p
S
f
(2a) T
p
-rfif
m^^^^^^^^^^} ir
D T (ß)
(4 = 5)
S Sp D) (6 a)
g^^^gg-^^g^S^
D (8)
^ _f-f:-_fc
i^fe
T (8a.. .. (D7)
= 4) (6 b)
S .. D^ +/
+' T
(8 b)
32 A. $ed?s 3ugenbfonaten aus ber Bonner 3eit-
(Spiloge.)
i In
ö^^^^^^m
D (8c)T
m ^^fe
t^^^
,. D D (8d)T
m
Durd^aus üormo3artifc^ ift nun bie Anlage ber Durd?^
fü^rung, nämlid^ ber Anfang bes 3meiten Seils mit
bem Kopftl^ema in ber D o m i n a n t t o n a r t . Der gan3e
Dorberfa^ bes erften Sa^es ift transponiert reprobu3iert,
unb erft ber Had?fa^ lenft mit TJ< = D*^ 3ur Paralleltonart
C-moll, in toeld?er bas Unifono (auf g+) reprobu3iert toirb.
Uun erfc^eint neues motioifd^es HTaterial, ein ooller ad}t'
taftiger Sa^ in C-moll. Das HTotio
P^sS^p^
läfet fid? 3mar als bem erften ober aud^ bem 3toeiten S^ema
entftammenb anfeilen, ba es ebenfalls ben HTannl^eimer
Seuf3er am Snbe i^at, foll aber mo^l auf ben bxitten Sa^
(Ronbo, Vivace 6/8) -^inmeifen, beffen S^ema es eng oer*
toanbt ift;
•^Eg^j^^^i^^^siass
Beibes läfet \idi aud} oereinigen, wenn man bas HTotio
aus bem erften S^ema entmidelt unb ben Ronbofa^ als
DJeiteroermertung besfelben auffa^. Da aud} ber 3meite
Sa^, toie angebeutet, t^ematifd? bem erften entftammt, fo
ergibt fid? burd^ fold?e Deutung eine motioif(^e Sin^eitlid)=
feit ber gan3en Sonate. Der meitere Derlauf ber Durc^-
c) Hr. 4—6 ber 3ugenbfonaten. Sonate 4, Es-dur. 33
m er^ff-|tSrfa^i''#fS^ P
(D)
i
. (6)Tp
(oetänöeitct Hat^fa^)
(unisono = Uöeileitung)
(D) Tp
(8 = 6a)
Riemönn, Beet^opens Klaoietfonaten.
34 A. Sed}S 3wgenbfottaten aus ber Bonner 3eit.
JpE^^^gg^^^^
(8a)D Of (2)D
»T »S Df.+. (8
=2)
=fc# t^^ ^ ^ ^ ^
^ ^ :
•0—~±-d—i- •- ^ ^
O'p
simile
^^^^^ß^^^^M
(4)0S = Sp (6)07
^ ^ ^ ^
^ ^ ^
S (2)T ,. (2a)
c) Hr. 4—6 ber 3ugenbfonaten. Sonate 4, Es-dur. 35
(2. Sf?ema in ber Ijaupttonart.)
D T
(4=5)
[feS ^W^^^^^ pj
(D') (6)S
(unisono)
^^^^^^^^^B
Sp D (6a)D
|fefeg^^^^^pä^~^Si
(8) T
^=m
^^Sj^fEgg^^^p^EStei^g
T (8b = 5a)
(8a = 4a)
fe=±£zr::ä:
rfc
•t: Ä
;eM^&^^i^S
>^-
(D') (6a)S Sp
(Epiloge.)
is^gi i=>=U
(flrientriller)
,D? .+ (8 a) T
3*
36 A. Sedjs 3ugenMoiiaten aus öer Bonner 3eit.
-JE3^
D
m^ (8d)T
VOie bie beigefd]riebenen Saft3a^len aufmeifen, umfaßt
ber gan3e erfte Sa^ fedE?s perioben, nämlid^:
erfter Seil: ^
I. (Kopft^ema): 1—8, 7a—8a [10 Safte],
II. (3U)eites S^emanebft Spilogen): 1—2,2a, 3 ~ 4 ( = 5)—6,
5a—6a, 7—8, 8a(=:4), 5b—8b, 7c—8c, 7ci—8d [20 Safte] ;
3meiter Seil:
III. (Kopftl^ema in B-dur, menbenb nad} C-moIl): 1—8
( - 6a), 7a—8a [10 Safte].
IV. (über bas Ronbomotio, C-moll): 1—8 [8 Safte].
V. Arpeggiofiguration, mit 8 === 2 anfe^enb, bis 8 glatt
bur^gefü^rt, bann 8a (^albfc^lufe) [8 Safte].
VI. {^weites SI?ema in ber :^aupttonart): 1—2, 2a, 3—4
( - 5)—6, 5a—6a, 7—8 ( = 4a), 5a—8a, 7b—8b, 7c—8c,
8d [20 Safte].
Da^ biefe 75 Safte tatfädE?lid? nur fed?s ad?ttaftige Sä^e
repräfentieren, oon benen ^wei buxd} Sinf^altungen, Be-
ftätigungen ufm. bie Ausbe^nung oon 20 Saften l^aben, ift
eine fe^r mi(^tige Srfenntnis. Auf it?r beruht bie leiste
Überfid?tlid?feit bes gan3en Stüdes. Sine anbere Seilung
unb anbexe Deutung bes Aufbaues ift mo^l in biefem $alle
gan3 ausgefd?loffen, ba bie ein3elnen Perioben buxd} for=
melle Abfd?lüffe (f?albfd?lufe, (5an3f(^lufe) unb bas Auftreten
neuer HTotioe \id} fd^arf gegeneinanber abi^eben. Sc^on
biefes einfa(^e Beifpiel mirb flar machen, ba% bie Anbeutung
bes Aufbaues burd^ bie Saft3a^len ber Auffaffung eine fe^r
tt)efentlid?e i^ilfe leiftet unb eine meitfd?idE?tige Umfi^reibung
c) Hr. 4—6 ber 3ugenbfonaten. Sonate 4, Es-dur. 37
[p^£g^
bort (1. Seil, Saft 10) l?ier (2. Seil, Saft 1)
Der fur3e Rüdgang (mit f+- -f—b+) fü^rt nun 3ur Re-
probuftion bes Kopft^emas in ber Ijaupttonart (mieber
ein mii^tiger $ortfd?ritt im Ausbau ber gorm), unb auc^
alles übrige HTaterial bes erften Seiles erfc^eint mieber,
in ber befannten normalen H)eife tonartlid? oerein^eitlid?t
(mit Dermeibung ber HTobulation 3ur Dominanttonart),
Der gan3e Sa^ umfaJ3t mie ber erfte fec^s perioben mit 3U=
fammen 62 Saften:
38 A. Sec^s 3ugenbfonaten aus ber Bonner 3eit.
(6)Sp D» + T
(8)
[8 JTaftc]
(2)T
b)
^JL_A_^^
ti^fijfcgi
[* ÜÖr^i^:
^^Sl^y
(D) (4) D (6)
c) Hr. 4—6 ber 3uglnbfonaten. Sonate 4, ßs-dur. 3§
.-^—^H*-»
pp^^^gE^^
D (8) T
^^fe^a^^p^ ^ - ^ •
(D) (8a) D
[10 Satte]
III. (2. d^ema.)
Ö E±
^
(2) T
rt^
.. (D') Sp
:Ä;C±:il^fe-tF«4^^^feq
D« + (8) T
^hi ,^-_^_|&ü-^^
D .. (8a) T .. D (8b)
i^^^^^it^i
T D T D (8c) T [13 Safte]
40 A. Se^s 3ugen6fonaten aus ber Bonner 3ßi^-
IV. (Ourd?fü^rung,)
(4=6) T
(Hüdööttö)
i ^T-r-TT^
^WW^^
Dl + (8) T .7-D7
V. (=Ia+IIb.)
T S (4a)
^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^
D| + T (6)D
c)ttr.4—6 öer 3ugen8fonaten. Sonnte 4, Es-dur. 41
(8)T
y-ti^^ =1=
tt
Sp (8 a) D| + [12 Safte]
(D^) (6)S
(Spiloge)
^ ^ ^ ^ ^ ^
D« + (8) T
^^^l^^^^l^^^p^
(8a)T D (8b)
42 A. Se(i^s 3ug^iibfonaten ans ber Bonner 3ett.
ti^^^^i^i
T D T D (8c)T [13 Safte]
Der S^lufef a^ ber Sonate ift ein Honbo mit brei Souplets,
oon benen aber feins mieberfel^rt, fo ba^ alfo feinerlei
$ormelemente ber Sonatenform ^ineinfpielen. Das Ronbo-
tl}ema ift f^lic^t a(^ttaftig. Das erfte Souplet umfa^ 3mei
mit (8 ==2) 3ufammengefd}obene ad?ttaftige Sä^e unb einen
britten, ber im Hac^fa^ oorüberge^enb eine Bemegung in
längeren 3ä^lu)erten (^^ annimmt (5—6, 4 Safte), fid] auf
ben 6. Saft nod} einmal aufftü^t (6a) unb eine oiertaftige
Sd^lu^eftätigung anfängt, fo ba^ ex auf 13 Safte anmäc^ft.
Be3Üglid^ bes Aufftü^ens auf ben 6. Saft als Propofta einer
Dreitaftgruppe 6., 7—8 nad} oorausgegangenem 6. Saft
als Rifpofta bes 5. Saftes bemerfe id^, baJ3 biefes tnetrifd^e
Phänomen überaus häufig ift unb bes^alb unter bie typifc^en
Bilbungen geregnet merben mu^: 5—6; 6a, 7—8. Duxd}
bie Be3ei(^nung r ^ unter 6 a mad]e id} barauf aufmerffam,
baJ3 es \id} nidit um eine Beftätigung bes 6. Saftes ^anbelt,
fonbern um etmas Ä^nlic^es, mie bie Unterfd)eibung ber
5 unb 5 , bie ic^ fd^on längft öfter in ben p^rafierungsaus=*
gaben anwenben mufete. Die 3meite 6 gehört nid^t 3ur
britten 3toeitaftgruppe, fonbern 3ur engeren Sin^eit mit
ber 4. (Sypus Sd^mer — £eid|t — Sd}wex). Damit ift eine
neue Art ber oerein3elt auftretenben Dreitaftigfeiten be=
friebigenb erftärt. Das erfte Souplet umfaßt fomit 8 + 7
+ 13 -= 28 Safte, bas 3meite Souplet (C-moll) ift 27 Safte
lang, nämlic^ in ben ^wei Sä^en: 1—8, 8a, 8b, 8c, 5—6
(in boppelt fo langen IDerten), 6a, 7—8, unb: 1—4, 4a,
5—8. Das britte Souplet enblid? gliebert fic^ in bie 3mei
Säl3e: 1—8; 1—4, 3 a—4 a, 5—6, 6 a—8, 8 a (20 Safte).
c) Hr. 4—6 ber 3itgenbfonaten. Sonate 4, Es-dtir. 43
^^^^^a^^^g
(2)D (4)
B ^ ^ 3 E Mr:S ^ E ^ E E ^ E ^ ^ J
D (6)D
s ^ rpz ^ E
T D (8) T [8 a;ttfte]
(1. douplet.)
^ II j -^ -L^_-^T:3_
itL£±3?=
II. T (2)D
^^^l=M--F£££te^£=i:^
simile (6 a) T S« D (8)T
=2
44 A. Sed^s 3u^nbfonaten aus ber Bonher 3^tt.
isJssEpEgfessq-irietfai-#~^
g^gaSSgE^Fg
/• ?^ /• ?' f P f p f
III. (2)T .. (4)S (6)Sp
^i
^E^^
^E3^^^^\
(8)D [15 Safte]
IV. D
i^'l^')
yrPNfF^^i^ffiEgpJiJ
(6)
• ^ ^ t ^ ^ ^ ^
(6a)
Sp Du + (8)T D (8 a)
^- __ tr
T D (8 b) T [13 Safte]
c) Hr. 4—6 ber 3ugenbfonaten. Sonate 4, Es-dnr. 45
V.-I. (Honbo.)
VI.—VII. (2. Souplet.)
T Tp (2)S Sp D
-j—j'-j-^
^^^-^^^^mänujz simile
(4)T (6)
S .. (8)D T (8 a)
1
|ll"l|W"f""IB—|WMH-
i rfc^^P=:=#
ig~g' '^J-t—«•
' ^ ^
D T(8b) 5J Df (8c) .+
(^./c:?. )
^^^i^g P
^M
(5) S
ii==i.
jz:=s^i
(6) T
46 A. Sed^s 3itgenbfonaten aus ber Bonner 3eit.
E==i ^ -|53:i^
^ Pf^ ^(3 Sc^IuM^Iäge)
(8) D n OS (2)0T
(4)
^p^-fe^^^i
(8) [27 Safte]
VIII. = I. (Honbo.)
Tp=oT
ife^i^^EÄsi^r-fe^^^i
D" (4)»T (6)
^^^^i^^SS ^
ar-±z^
»s (8)D (D)
^W^^s^^^mffmi^m (4a)
m (3 a) Tp
§^M^^^^^^^
(D) OT D(6)0T D(6a)0T
• . ; ^ - .
m
OS Df (8) OT
i S ^ ^ ^ ^ ^ ^
(8a).. [20 dafte]
X. = l. (Ronbo.)
Coda. . P .
D (8a) T .. D (8b)
pn^iyjp^
Der erfte Sa^ i^at bie beftimmt entmidelte Sonatenform:
3U)ei beutlid^ oerfci^iebene Sl^emen (bas zweite fte^t im
erften Seile in ber Paralleltonart As-dur, im ^weiten Seile
in ber l^aupttonart F-Moll. Rud} bie Sd?lufeani^änge fe^ren
im 3roeiten Seile getreu transponiert wiebex. Ausgeprägte
Spiloge finb nii^t oor^anben. Der ©efamtaufbau umfafet
fieben perioben:
I. (Sinleitung): 4., 5-—8, 5a—8a [9 Safte].
II. (erftes S^ema): 1—4 (=^5)—8, 8a [8 Safte].
III. (3roeitesS]^ema mitSd^lufeanpngen): 1—8,7a—8a,
5a -8b, 7c—8c, 7d—8d, 8e [19 Safte],
IV. (Durd?fü^rung): 1—6, 5a—6a, 7—8 [10 Safte].
V. (-=1, Sinleitung inB-moll): 4.,5—8,5a—9[10Safte].
VI. (= II, erftes S^ema unoeränbert) [8 Safte].
VII. (^weites S^ema in F-moll): 1—8, 7a—8a, 5a—8b,
7c—8c, 7d—8d, 8e [19 Safte]. 3n Summa 83 Safte.
^ier ift bie Sfi33e ber oollftänbigen Analijfe:
I. (Sinleitung.)
Larghetto maestoso. „-^
p^jOTTIT'^^ ±S^
#p—W^ir-r:
f
(4) ox D+
c) Hr. 4—6 ber 3ugenSfonaten. Sonate 5, F-nioll. 4Q
(8)''T =S- (6 a)
^ ^ ^ ^ ^
(D) 1 (8)..D
(9 aaWe)
II. (1. Sl)ema.)
Allegro assai.
OT (2) ^ og o
OT OS D T (6) OS
(4==5)
[8 Safte]
HI. (2. Sljema.)
t fir tr fr
mBB:^^m
«Tp-T (2) D (4) T
^
(6) * (8)
(D') (6) S
feE^ ^ Ü
m. ^rtijizpz^cri^
f-]—W-h-»-
z ^
-^-#t-
• : ^ .
Tp S« D^ (8d) T
m • ^ ^ ^ ^ ^
IV. (Dutc^fül^tung.)
T .. (2)"^."* S D ((4)
c) Hr. 4—6 ber 3ugenbfonaten. Sonate 5, F-molI. 51
^^^S^^^^^^
?r=(D7) (6) OT (D7) (6 a)
^^^^^^^^i
^ ^
(4)»T (6)D
^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^
(8) «T~
fe^i^^^^^^^i^
(2) (4)
4*
52 A' Sec^s 3ugettbfonaten aus ber Bonner 3eit.
^^^'^'^.rjlf'?^^
[19 Safte]
Sine Parallelfü^rung oon ITlelobie unb Bafe, bie ber
teife Beet^ooen nidit burd^gelaffen p t t e , finbet fid? Saft 8b
unb 7c bex bxitten Periobe:
^ ^ ^ ^ ^ ^
te^g^
Diefelbe ift leidqt 3U befeitigen burA i^erabrüden bes ^weiten
Diertels ber regten Ijanb ober and} gleicfj burd^ Beginn
• ^as
bts Sremolos in ber £age es /
c^^
c) Xir., 4—6 ber 3ugenbfonaten. Sonate 5, F-moll.
Der 3roeite Sa^ A n d a n t e ^4 fnüpft aud^ in biefer
Sonate roie in ber Es-dur an ein HTotio bes 3toeiten Sfjemas
bes erften Sa^es an:
Alldante
i&M^
(2. Sbema, Saft 3) (2. Sai^, Anfang)
Sin paar Anflänge an bie Iltann^eimerScf^ule finb aud] hier
öemerfbar, nämlic^ Saft 24f. bie Seuf3er
^m -"^ :Ufu).
^^^^^p^^^^
Dod^ fte^t ber S^arafter bes gan3en Sa^es unoerfenubar
unter bem Sinfluffe oon 0ran3 Xaoer Rid^ter unb Johann
Stami^. Das Paffagenmer! ^at Beetl^ooen ni^t nur in
biefem Sa^e, fonbern überf|aupt in ben brei Sonaten ooin
Jai^re 1783 auffallenb minutiös be3Ügli^ ber Artifulütion
be3eid?net; befonbers fällt auf bas roed)felnbe Binben unb
Stoßen oon ywex unb ywex Hoten. Dasfelbe geftattet Sdjlüffc
auf Beetl]ooens eigene Spielted?nif, toeld^e Ja bie 3^5^-
genoffen fo rühmen.
Die 0orm bes 3roeiten Sa^es ift eine ber Sonatenform
angenäl^erte £iebform, fofern ber erfte Seil 3ur Dominante
Es-dur mobuliert unb in i^r i^arafteriftif^e (Bebilbe ent^
toidelt, bie ber 3toeite Seil in bie Ijaupttonart transponiert
roieberbringt. Der Sa% gliebert \\d\ in fünf 3um Seil er^eb==
lid} ern)eiterte Perioben, nämli(^:
I. (Kopftfjema, As-dur): 1—8 [8 Safte].
IL (HJeiterfü^rung mit ^albfd}Iu| auf e s f ^ : 1—6,
5a—6a, 7—8 [10 Safte].
III. (3toeites S^ema mit Sd]Iu^anl]ängen): 1—6, 6a,
7_8, 7a—8a, 7b—8b (-- 5)--8c, 7d—8d, 7e—8e [22 Safte],
54 A. Sedis 3ugenbfonaten aus ber Bonner 3eit.
T S (6)Sp D T S« D| + (8)T
[8 Safte]
II.
l^^^^^^^^^^m^
D (2)T D (4)
^^^^^^m^^EE^^^^
(6), (6 a)
5!SE
-m ^
^ V^
D T (8) D [10 Satte]
c) Hr. 4—6 ber 3ugenbfonaten. Sonate 5, F-molI. 55
III. (2. S^ema.)
D NB (2)T
-T
i te^^^^=&±i=^i (4)T
i
^ ^ f t ^ i ^
If^=^
h-y-ir^f=^^=^
C-i^: p f w
p ^ p f
=Eg
SD TD (6)T D (6a) T D
^
£E"S^ 0^3
gS ^ ^
f—j>-^J:
S (8)DL+
^
T
Ejzt
D (8a)
^S^3S^^^i^^^^
Df (8b T 5>(6)
=5)
^^^P^^^z:^,^^.:^::^
IE:-^^
D Dii
56 A. Sed^s 3ugenbfonaten aus ber Bonner 3eit.
^ ^ ^ ^ j = ^ 3 g ^ j E ^ A - | E ^ ^
(8a) T D (8d)T
IV. (Durd]fü]^vung.)
^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^
(2).. «s », (4)r +
D'
^ ^ ^ ^ ^ _
M^^^f^^M^ z^-zz-mz
(6)D (8)«T
1!:
mMÄMuM^mti^
gix* (6a)., (6b)
1 ^ . ^ . f f- fi^fife.
PM ^ ^
f! f
tltl
^
m^
i?
^
O r + (8a)°T iii'=(D')
(6c) Sp
c) Hr. 4—6 öer Jugenöfonaten. Sonate 5, F-moll. 57
(8c) D| +
[20 Softe]
V. (=111.)
=iSE
f^S^^^
^ :^^.
^ f—gr-
^ ^ ^
=£S fP fP
(4)T S D T D (6)
0fer P f P f p
T D (6a) T D T
•vv .w .w
4--1
^^^E^^^m^^^^-
T D (8a) T (8)Df
58 A. Sec^s 3ugenbfonaten aus ber Bonner 3eit.
NB.
^^^^g^^i^--«-g^
D T
(8 b=5)
?) <ö)°
T S D| .t (8c)
^
E^E 2EEE3E ^ 1 ^
f
D (8d)T D (8e
-5)
^
T
^ ^
(6)Sp T
±1
S D« T
^m (8f) T(8g)..
[25 Safte]
Befanntlic^ mar Beet^ooen um bie 3^it ber Deröffent=
lic^ung ber brei Sonaten Schüler oon Sl^riftian ©ottlieb
Heefe unb fein Affifient im Amte als Kurfürftlic^er ^of=^
organift. Itlan ^at barum mo^^l früher oermutet, ba"^ bex
Stil ber Sonaten oon 1783 ftarf unter bem Sinfluffe Heefes
fte^e, ber ein Schüler 3o^ann Abam Millers unb Anl^änger
K. p^. Sm. Bad^s mar, b. \}. bex norbbeutfd^en (£eip3ig==
Berliner) Sd?ule 3U3urec^nen ift, Duri^ bie AufbeiJung ber
Bebeutung ber Hlann^^eimer Sd^ule für Beet^ooens 3ugenb=
3eit ift biefe Rnna\ime unl:ialtbax gemorben. Damit foll
natürlid? nid^t gefagt fein, ba"^ Heefes eigene Sd^reibmeife
gan3 o^ne Sinflufe auf Beet^ooen geblieben märe. Sin
Dergleic^ ber 1773 bei Sc^midert in £eip3ig erfd^ienenen
K. pl}. Sm. Bac^ gemibmeten 3mölf Klaoierfonaten Heefes,
bie mol?l 1781-—1783 bem Sd?üler Heefes in bie iianbe
gefornmen fein muffen, ift aber roo^l oon 3ntereffe. Der
c) Hr. 4—6 ber 3ugenbfonaten. Sonate 5, F-moll. 59
Dergleic^ ermeift ein oiel federes ©ebaren bes jugenblic^en
Beet^ooen, befonbers oiel üppiger mud^ernbes paffagen-
toerf, überhaupt größere Anforberungen an bie Sedjnif.
Auc^ ift ber Sa^ Beet^ooens bereits fonorer unb nü^t
gelegentlich tiefere Sonlagen bes Klaoieres aus, roä^renb
Heefe, roie bie 3^it0ßi^offßii bis auf menige Ausnahmen
(3o^ann Schobert unb Qaijbn), ber redeten f}anb bes Kla=
oierfpielers eine HIelobie in Disfantlage ($lötenlage) 3uroeift
unb mit ber linfen f}anb in Bratfd^enlage begleitet. Keefes
Sonaten oon 1773 finb ausbrüdlii^ für Klaoierd^orb ge=
fc^rieben. 3n ber lI)ibmungsoorrebe an K. p^. Sm. Bac^
fagt Heefe: „Biefe Sonaten finb Klaoierfonaten, i ^ mollte
ba^er aud^, ba^ fie nur auf bem Klaoier gefpielt mürben;
benn bie meiften merben auf bem glügel (Slaoicembalo)
ober pianoforte menig tDirfung tun, meil feins oon ben
beiben bes Kantabeln unb ber oerfdjiebenen HTobififationen
bes Sones fo fä^ig ift als bas Klaoier, monat^ ic^ mid} ge=
rid^tet." Diefe HIotioierung Heefes entfpric^t oollftänbig
bem, mos id^ in meiner Sinleitung 3U Banb XV ber Denf-
mäler ber Sonfunft in Bayern (Hlann^eimer Kammermufif)
ausgeführt liabe, ba^ nämlid^ bie Klaoierfonaten unb au^ bie
Duos unb Srios iener 3ßit bas Klaoier als ein HTelobie==
inftrument betrachteten. Hterfmürbig ift nur, ba% Heefe
bem pianoforte bie Hüancierungsfä^igfeit abfprid^t, momit
er \idi als echter Dertreter ber norbbeutfd^en Sd^ule bofu-
mentiert. Beet^ooen, ber Drei3e]^niä^rige, ftellt fic^ ba-
gegen auf ben Stanbpunft ber jüngeren Hlannl^eimer
{Sd}obextf Sbelmann) unb fc^reibt für pianoforte unb nic^t
me^r für Slaoicembalo. Don ben 3mölf Heefeft^en Sonaten
oon 1773 3eigt bie fed^fte (F-dur) in %em erften Sa^e
(poco lento e languido) eine ftärfere Dermanbtfc^aft in
Stimmung unb Stil mit bem 3meiten Sa^e ber Beet^ooen-
fd^en F-moll-Sonate (man beai^te auc^ bie relatio tiefe
£age bes Anfanges, nämlid^ unter ber $lötentiefengren3e):
tet '^Md^
60 A. Sed)s 3ugenb[onaten aus ber Bonner 3eit.
äud} bie Bei^anblung ber Sonatenform burd^ Heefe 3eigt
nod} ä^nlid^e Rüdftänbigfeiten mie Beet^ooens $rü^==
fonaten. Der 3meite Seil beginnt bei i^m faft jebesmal
mit bem in bie Sonart bes 3meiten S^emas transponierten
Kopft^ema. Aber regelmäßig folgt meiter^in am Si^lufe
ber Durcf?fü^rung bas Kopft^ema mieber getreu in ber
fjaupttonart — ein gortfd^ritt, beri Beetljooen nod? nic^t
überall ^at. Die für K. p^. Sm. Bad?s Stil fo d^arafterifti-
fd]en gel^äuften ^albfc^lüffe mit Df.+. finben fid^ bei Heefe
fe^r 3a^lrei^, fommen aber bei Beet^ooen nur mel^r oer-
ein3elt oor, fo ba^ fie nic^t aufbringlid? mirfen.
Der britte.Sa^ ber F-moll-Sonate ift ein Prefto, beffen
Kopftl^ema in glatten A(^teln einl^erge^t. Doc^ l^at ber-
jelbe nod? nid]t bas gefpenftifd? f]ufc^enbe, bas mit bem
Allegro == 74=^50^^ ber F-dur-Sonate, op. 10 Hr. II, feinen
Anfang nimmt unb in ben Sd}ex^i bex Sroifa unb ber
C-moll-Sinfonie gipfelt. f}iex forgt oor allem bie Dynamif
bafür (f), ba^ bie tDirfung feine fpuf^afte ift. tDeiter
mirft ber Umftanb beru^igenb auf ben S^arafter bes Sa|es,
ba% bex Anfang mit einem in l^ö^erem ©rabe fd^meren
3eitmerte gemacht mirb. Da bie Harmonie nur alle 3mei
Safte mec^felt, fo ift nac^ ben Had^meifen meiner Hlufifa==
li]ä}en Rl?ijt^mif unb HIetrif S. 213ff. unb ber HTufifalifd^en
Dynamif unb Agogif S. 186ff. an3une^men, ba^ bex be-
ginnenbe Saft nic^t als erfter, fonbern als 3meiter ber
Periobe ge^aiilt merben muß, b. ^. ba^ bei Srfe^ung bes
3meioiertel- buri^ ben Dieroierteltoift ber 1., 3., 5.'unb
7. Saftftri^ fort3ulaffen mären:
P^^^^^fe^' (2)
Da bas Sempo Prefto ift, fo mirb es forreft fein, bie E^alben
als 3ä^l3eiten auf3ufaffen, fo ba^ erft 16 Safte ber Hotierung
eine Periobe oon 8 realen Saften repräfentieren. $ür bie
HIotiobegren3ung im Kleinen entfte^t aber bamit bie Srage,
ob bie Safte fe^r lange meiblid^e (2nbungen (Anfd}lu^==
motioe f. bei a) ober aber fe^r lange Auftafte b,aben (f. bei b):
c) Hr. 4—6 öer 3ugenöfonaten. Sonate 5, F-molI. 61
a)
§s
^^^i^^^
fp-
(2)
Srftere Deutung bebingt eine er^^eblid? ruhigere, beljagtic^ere
IDirfung, ba bie Anfd^lufemotioe bie Bemegung ^emmen,
mä^renb bie 3meite Deutung burd? bie langen Auftafte
ftarf treibenb mirft. Anf(^lufemotioe graoitieren ftets nad}
ilixem eigenen S(^merpimfte, lange Auftafte nad} bem
Saftfd^merpunfte:
a)
^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ E M
(2)
b)
^ ^ ^ ^ ^
^
Zf V
»T • ' (2.6)
(2,6) D+
D+ oj
(all' 8va bassa.)
62 A. Sec^s 3ugenb(onaten aus ber Bonner 3eit.
^^m
iSfei;
Der meiblid)e Sd?lufe im 8. Saft mirb biesmal burd? einen
männlid?en erfe^t:
1 m=9^
Äfc^ ^tjZJgZI^E^gg
(8)
Hurt folgt bas 3tDette S^ema, unö 31001 o^ne förmlidje
Hloöulatton butdi einfachen Übertritt mit f-es-as:
^^0 ^
--^ D T
Aud? bas 3meite S^ema ^ält in feinem ^auptmoiio bie
Ad?telbemegung feft, ge^t aber im Had?fa^ in lebhafte
Se^3e^ntetArpeggien über:
III. (2. S^ema.)
i m d^^^^^j^
^E£
i
(D) Tp (2) (D')
*7fl?
=T (4)
-^m=j^j^=:^^^^^^^
Sp (4 a) D? r. D^
m
c) Hr. 4—6 ber 3ugen6fonäten. Sonate 5, F-moll. 63
i i^^^^ ^^s(8c)T(8d) D|
S ^ ^ ^ ^ ^ =r=r?
T .. • (8e)
Die nun anf(^lief3enbe Durd^fü'^rung umfa^ nur eine
Periobe, bie ben 1. unb 5. Saft elibiert unb nod} obenbrein
Dorberfa^ unb Ha^fa^ mit 4 = 6 3ufammenf(^iebt, fo ba%
bie (5efamt3a^l i^rer Safte nur 5 beträat; bie ^armonie^
bemegung ift einfad?: ^T i^^-^l.. | o s | . . ID. Den Reft bes
= D\ I I i
(4 = 6) (8)
Sa^es füllt bie getreue Sranspofition bes 3meiten S^emas
unb feiner Anpnge aus As-dur nac^ F-moII o^ne jebe
Änberung.
IV. (Durd?fü^rung.)
'••»^^^^^hP=i ^ ^ ^ ^
(2)0T ui< = (P' «S
(4 = 6)
64 A. Se(^s 3ugenöfonaten aus öet Bonner 3eit.
&Ö
8va bassa
LLLT
onp (2)D oy
(4)
Ba^: A
c) Hr. 4-—6 ber 3ugen^onaten. Sonate 6, 0-dur. 65
't-9-^ t=^
VOex ben Rei3 biefer ®rd?efterftelle fennt, ber finbet i^n
aud? ooll unb gan3 in ber fd^li^ten Klaoierp^rafe mieber,
unb mer bie Befanntfi^aft oon ©. Hottebof?ms Stubien über
Beet^ooens Sfi33enbüd?er gemacht l}atf bex wixb feinen
Augenblid 3meifeln, ba^ biefe 3bee in Beetf?ooens p^antafie
von 1783—1812 meitergelebt ^at, unb wixb il}X ben Sonber-
mert einer lieben 3ugenberinnerung bes HTeifters bei-
legen.
Die Analyfe bes erften Sa^es ift nidE?t gan3 leid}t Be-
fonbers in ben Soolutionsfä^en, bie an bas zweite S^ema
anf^liefeen, nimmt bie ©eftaltung ber ftarf figurierten
Afforbpaffagen fü^ne $ormen an, bie aus bex Bal}n bex
fd^lic^ten ad?ttaftigen ©lieberung 1?erausbrängen. 3m erften
Seile med^felt babei (in Sa^ IV) bie £?armonie alle 4 Safte.
3m 3meiten Seile (Sa^ IX) bagegen alle 3 Safte (Ritmo di
ire battute). Den ©ang bes Htetrums oerfte^t man am
leid?teften, wenn man \idi bie VOexte üerfür3t auf ben viex^
ien Seil ber ©riginalnotierung oorftellt.
Dann fie^t Sa^ IV fo aus:
gl^^^Hg m m
(2)S (4) T (5) (5) D T (6) D T S Df + (8) T
unb Saij IX |o:
Kiemann, Bect^oDcns Klaoietfonttten.
66 A. Sedjs 3ugen'6fonäten aus öer Bonner 3eit.
mMS S (4) T
.-^- r:n=nt^ m
D T (6) D T S T D (8)
* s±=Jt
TSDV+ T
(8a) I
b. ^. mir finb ge3mungen, eine Bemegung in fe^r langen
l^ö^eren Sinl?eitsmerten an3unet?men (gan3e Safte als 3ä^l^
3eiten), in bem IX. Sa^e aber nod] obenbrein brei Saft^
triolen 3U oerfte^en, oon benen bie beiben erften Def?nungs-
triolen finb, ba fie für 4 Safte eintreten (ogl. Sa^ IV). Ss
ereignet fidi? aud? fonft noc^ mel^reres AuJ3ergemö^nli(^e in
biefem Sai^e. So erfd?eint bie t^ematifd?e Bilbung, bie im
erften Seile im Übergang oom erften 3um 3meiten S^ema
auftritt, im 3meiten Seile erft nad} bem 3meiten S^ema
oor ben Spilogen (ogl. Sa^ II unb Sa^ IXa). $erner fe^rt
bas 3meite.S^ema, bas irn erften Seile in A-dur fte^t, im
3meiten in G-dur ftgtt in; D-dur mieber. Dafe basfelbe
ftarfes Htann^eimer Sepräge liat, fei nebenher angemerft.
Die Durd?fü^rung beginnt in bex älteren Htanier mit bem
Kopfti^ema in ber Dominctnitouart unb lenft bann mit
: :T^;=^(D7Tp
über bie ^aupttonart 3ur Subbominante unb i^rer Pair=?
allele, unb enbet mit f?arbfd?IuJ3 auf a+, morauf bas Kopf^-
tl?ema in ber l^aupttonart D-dur bie Heprobuftion bes
S!?ementeils marüert. Der ©efamtumfang bes Sa^es ift
112 Safte in 3e^n Perioben, mit bem Aufbau: ^ ^,
I. (Kopft^ema): 1—8 [8 Safte].
II. (Übergang 3um jmeiten S^ema): 1—4 (=5)—8, 8a
[8 Safte].
III. (3meites S{?ema): 2., 3—4 (= 5)—8 [6 Safte].
IV. (Soölütiort): 2^-35, 6-^9,; 2-^3, 4--5, 6—8 [15 Safte].
V. (Spiloge): l—ö^öa—8, 7b—8a, 8b [12 Safte]., . „
c) Hr. 4—6 ber 3ugenbfonaten. Sonate 6/ D-dur. 67^^
(6).. (D')
^ ^ ^ ^ ^ ^ ^
D'l + (8)T [8 Safte]
68 A. Sec^s 3ugenbfonaten aus ber Bonner 3eit.
^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^
( 6 ) . . '> »S (8)
^ ^ ^ ^
D [6 Safte]
IV.
g E Ö l ÖSpEt«
E^^Si
T(2)S
(4).. (5)
c) Hr. 4—6 ber 3ugenbfonaten. Sonate 6, D-dur. 69
m öä^SE^fe ^m
(6)T
Ei^
m
(2)»T
^^m !•
!£££:
(B')(I5)SP
Hft-TZnt
^ ^ ^ ^
(8)
.^—tf—^-
^^a=C^fe?
i^^e SEE^I^^E
^^^^^^^f =r
•(8a) [10 Safte]
VI!.
^
f ^ J^ ^ ^ ^ J E ^ ^ '^^m f^.
(2)
c) Hr. 4^—6 ber 3ugenbfonaten. Sonate 6, D-dur. 71
^ ^ ^ .
^^m
^m^
(4) (6)
( = 5)
(üaftftrtd;.
^^^^^mm ')(8)
:S2ZZZ=JE^
=t=
[11 Safte]
VIII. (Dgl. I.)
^3^^S^^^^^g
(!) (2)..
(Dgl III, 2. Sl?ema.)
%^d=^J^=ft^E^^^
(4) (6)
^^^^Bzz^^^^^P^^
(8) (8 a) [Statte]
IX. (Dgl. iV.)
Ritmo di 3 battute.
^
(2)S ^""^
72 A. Sed?s 3ugenbfonaten aus ber Bonner 3eit,
^^^^F^ m-t-m;^^
^i^S
(4)T
pp^^4^^
(2 battute)
^^^m^m (6)D
(8)
^^ 1^ ^^
^ @
(7)
(9)
(3 battute)
^
mm ^5=5^^ ^ ^
(6 a) Sp
Ätt^^^i^^^
D7 (8a)T Sp
ifc^^fe g g ^ ^ p ^ i ^
DS (8b) T [15 Safte]
c) Ht. 4—6 bex 3ugenöfonaten. Sonote 6, D-dur. 73
IXa. (Dgl. II.)
(6)T
^ ^ ^
S D (8) T [4 Safte]
X. (Spiloge.)
D !(8)T
*
13
=PI3=
Sg^^=F^f%j
D (8a) T D (8b) T D (8c) T
[12 Safte]
Der 3meite Sa^ ift ein einfad^es HIenuett in A-dur
(Sostenuto) mit fed^s Dariationen. Die Dariationen laffen
fämtli^ bie metrif(i?e Struftur bes S^emas unangetaftet,
unb ba biefelbe bie fd?lid^t fymmetrif^e ad^ttüftige ift, fo
Meten fie ber Analyfe feine Probleme. Dafe ber legten
Dariation eine Soba oon 7 Saften angepngt ift, mirb o^ne
74 A. Sec^s 3ugenbfonaten aus ber Bonner 3eit.
meiteres fofort begriffen (7a—8a, 7b—8b, 8c, 8d, 8e).
3ebe ber Dariationen fül^rt ben burd? bas gemä^lte $igu=
rationsmotio bes Anfangs bebingten S^arafter burd^. Ss
;genügt ba{?er, l^ier bie Anfänge 3U notieren. 3n Dariation
1, 3, 4;, 5 unb 6 ift bas $igurenmerf ber xediten f}anb über*
tragen, nur in Dariation 2 ber linfen f}anb. VOiebexum
fällt auf bie minutiöfe Be3eid?nung ber Artifulation;
man märe oerfud?t, biefelbe im Sinne ber Diolinte^nif
3U beuten, mü^te man nidbt, bafe es mit Beett?ooens Streid^er^
fünften nid?t meit {?er mar. Ss bleibt ba^er nid?ts anberes
übrig, als mirflid? biefes fortgefe^te XDei^feln 3mif(J?en Bin^
ben unb Stoßen als genau fo beabfid?tigt 3U oerfte^en, mie
es bie Be3eidE?nung ergibt. Seine ftrenge Realifierung forbert
freilid? eine fe^r ausgefeilte Sei^nif.
HIenuett.
Sostenuto.
^
7 r r I 'J=£s±i=^T£t
D^ (4) T S (6)T
m^'^^
-M
={=
T DJ + (8) T
c) Hr. 4—6 b^r 3ugenbfonaten. Sonate 6, D-dur. 75
Daüation L
r. £?. (2)
(4)
Dariation 2,
Dariation 3.
ifc
r. tj.
^^^^^^^m
Dariation 4.
^^^S^
r.^.
D a r i a t i o n 5 . (Minore.)
^^^^E^p^ufip.;
Dariation 6. (Maggiore.)
^ ^ i ^ 4j-W-—ufto."
^
rr^r?
^
76 A. Sed?s 3ugenbfonaten aus ber Bonner 3^it.
Soba. «.
^sm^^ a^m
.#^ ^-fä
Ä T
s
Sp D '(8a)Tp Sp D (8 b)
#a#^t^^^ =3=3=5=^
s
(8c) (8d).. (8e)
Der SdE?lufefa^ (Scherzando, Allegro ma non troppo) ift
ein Ronbo einfa^er Anlage mit 3mei Souplets (R, C^, R,
C^ R, Soba), o^ne Reprobuftion anberer Partien als bes
Ronbos felbft, alfo o^ne [ebe Annäherung an bie Sonaten*
form, wenn man nidit baxin eine \old}e fe^en mill, ba^ eine
Reprife inmitten bes erften Souplets bas <5an3e 3meiteilt
(^albf^lufe auf a+). Das Ronbo (I) ift ein a(i?ttaftiger Sa^,
ber mit oeränbertem Sc^lufe ((5an3f^lufe ftatt §albf(^lufe)
mieberl^olt mirb (16 Safte). Das erfte Souplet erinnert mit
feinen breiten Qarmoniemirfungen an bie Axt von periobe IV
b3m. IX bes erften Sa^es (f. oben S. 65), 3mingt aud^
oorüberge^^enb 3ur Annahme ber Bemegung in gebe^nten
IDerten (E}alben), fo ba^ bie Kotierung in 3toeioierteltaft
fo lange nic^t forreft ift. ^^ben^alls t}at bie Analijfe in
\oldien Sällen 3mei Safte für einen 3U rei^nen. Die oier-
^el}n Perioben bes StücEes finb:
I—II (Ronbo) in D-dur; I: 1—8 (T—D); II: 1—8
(D—T) [ - 16 Safte]. III—VI (erftes Souplet) in A-dur;
III: 2., 3—8 ( - 2 ) ; IV: 2., 3—9; V ( ^ U ) : 2—7, 6a—7a,
6b—8 :!!: (Reprife); VI: 2., 3—4, 3a—4a, 3b—4b (Rüä^
gang)[-33Safte];VII—VIII-I—II(Ronbo2);IX—XI
(3meites Souplet) in G-dur; IX: 7a—8a (== 2, ©enerat
auftaft) —6 (=7)—8; X: 1—8, 7a—8a; XI: 2., 3—4
(Sriole), 3a—4a, 3b—4b, 3c—4c [20 Safte]; XII—XIII
(=1—11, Ronbo^); XIV: Soba: 7a—8a ( - 4 ) , 5—8,
7a—8a, 5—8, 8a, 8b, 8c [15 Safte].'
c) Hr. 4—6 ber 3ugenbfonaten. Sonate 6, D-dur. 77
^ier ift bie Sfi33e ber Analyfe:
Scherzando.
Allegro ma non troppo,
I—II. Rondo.
#;#T^fe:|^-J I m I ^ ^
T (D') (2) Sp D' (4) T
i iE tt
S Sp Df +
fpi^i^
(8) T [16 aaWe]
mF=F^. T¥=P-
^
D
^^S^^pEfe^
(8-2) T
78 A. Sec^s 3uöen'b[onoten aus ber Bannet 3eit.
i^^^^iE^^^S^^öö
i^^^l ^ 3
(4) T D (6)
m^^ T
^ ^
fe^^^M w=^
!=£E3
(4)
^i^^^S ferg^CT
^ ^
(6)
D (7)T (6a) D
T : ' (6b)..
1 >'
S D» +
mi
c) Hr. 4—6 ber 3ugenb(onaten. Sonate 6, D-dur. 79
(Hüdgang.)
:|fep:&^
^^^M
(2) T = D (3) T
A«^ :t tLfL^
^j^FFffeg^fe^^
(4) D (3a)
:^^v: *
i^ämM' ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^
(4a) D (4b)
=&
lf^-d~¥ d _---gi—f-
0¥=0^
(®eneralauftatt) D (8a = 2)T { 3)
tr^
tr^
m i -'Z ¥^1
^^^md
D • (6 T S ^ (8)D
= 7)
X.
l^^i:afeffeM§ä^i^:i;i
m
T D7(2)Sp .. D' (4)T
^^^mp^^m^i^^
,. D' Sp . . D' (8) T S ©) D
(6)
XI. (Rüdgang.)
^^^m^^^^^m D
/• ;>
(2)T Tp Sp D T ir(4)D
/• p ^
^^-^n
(8 a) D
c) Hr. 4—6 ber 3ugenbfonaten. Sonate 6, D-dur. 81
i 1^—FPFF-
üp ^ ^ •ä=±ä:
(8b)
P^^E^^IIft^ZJ^^
3F=^= (8c).. [20 Safte]
XII.—XIII. Rondos [16 Safte.]
XIV. Coda.
(7 a) T (8a=4) ..
fc^g:^^^^gfm*rrf
(D7) Sp Dt (8)
W^JAxASL
3U Anfang bes 3meiten Seils bes SdE?lufefa^es ber F-moll-
Sonate op. 2 ^ bas anf(^einenb ben Durd^fü^rungsteil mit
einem gan3 neuen S^ema (trioartig) beginnt, aber eine gan3
anbere Bebeutung erlangt, menn man es als Reminifcen3
an ben Anfang bes erften Sa^es auffaßt. Dafe eigentlid}
aud^ bas 3meite S^ema bes erften Sa^es nichts anberes ift
als eine freie Umfe^rung öes Kopftl^emas:
86 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfe^enen Sonoten.
1. S^ema:
^ ^ ^ ^ ^ ^ ^
2. S^ema:
p^^^i^
fönnte als Ittangel empfunben merben (ogl. S. 29), wenn
nid}t bie ©egenfäp(^feit bur^ bie Umfel^rung ber melo-
bi\dien Ri(^tung unb obenbrein burd^ bas ausgeprägte
£egato bes 3meiten gegenüber bem Staccato öes erften
ftarf betont märe. Hiemanb mirb in Abrebe ftellen, ba%
bex Sintritt bes 3meiten S^emas burc^ biefe fofort auf==
fallenben Sigenfc^aften als bialeftifd^e SntmidHung, b. i}.
als ftreng logifd?e IDeiterfpinnung öes tl^ematif(^en Auf==
baues mirft. Uad} bem oft oon mir betonten Konftruftions^
prin3ip: „Ä^nlidE^feit t r e n n t , Derfd^ieben^eit oer==
binbeV wixb buxd} biefes ©emifd? oon Übereinftimmung
unb IDiberfprud^ nid^t nur bie beftimmte UnterfdE^eibung
ber beiben Sternen, fonbern aud^ i^re 3ufammenge^örigfeit
3U ^ö^erer Sin^eit oerbürgt.
Sreten mir nun bem Kopfmotio etmas nä^er, um feine
motioifc^e Struftur 3U beftimmen, fo ift 3unäd}ft feft3uftellen,
ba^ bex Aufftieg um eine unb eine i^albe ©ftaoe fid^ buxd}
bie Hotierung in 3mei Seile 3erlegt, 3mei Saftfd^merpunfte
entplt. Die lanbläufige £e^re, ba% bei ber Saftart Dier=^
oiertel ober oielme^^r 3mei ^albe (benn Beet^ooen :^at bas C
buri^ftrid^en, ^ = Allabreoe), ein Auftaft oon einem Diertel
eine Snbung oon brei Dierteln bebinge:
im ^ ^££a^
Sonote 7, 'F-moIl, op. 2 h 87
fie^t 3mar auf ben erften Anblid fe^r über3eugenb aus, ift
aber irrig. Dielmel^r mufe feftgeftellt merben, bafe einem
fur3en Auftaft 3unä^ft eine fur3e Snbung entfpric^t, fo ba^
bas zweite Saftmotio einen längeren Auftaft erhält:
1 1
w=j^Tn rt^'-^zt
Diefes Balancemeni 3mifd)en Auftaft unb Snbung ift 3U=*
nää}\t felbftoerftänblid^, folange nid}t l}axmoni\d}e ©rünbe
eine Anbersbegren3ung forbern; l}xex im Afforb fte^t natür^
lid? einer ©lieberung nad} bem f nid|ts im IDege, mä^renb
3. B. ein Dorl^alt g ftatt f fofort bie Anbersglieberung be^
bingen mürbe:
# ^ ^ ¥
^^i
t
Die weitex folgenben Safte ftofjen nämlid? nid^t nur ben
Auftaft 3um erften Safte, fonbern überl^aupt ben ganzen
erften Saft bes HTotios ab unb bel^alten oon bem gan3en
Anftiege nid^ts als ben Dox\d}lag c^ übrig, inbem fie nur
bas Doppelf(^lagmotio ber Snbung meiter emporfc^ieben.
Die ^armoniefü^rung meidet infofern etmas aus ber ge==
mö^nli^en Ba^n, als in Saft 1—4 öie Afforbmed^fel nid?t
auf bie fc^meren Safte (2., 4.), fonbern auf ben leidsten
3. Saft erfolgt: T | . . 1 D | . . . Bilbungen biefer Art iiaben
(?) (4)
ftets etmas ber Synfope Dermanbtes, bas an öeutlid^ften
^eroortritt bei fur3en HTotiobilbungen, bie auf leiste %i-
guraiionsmerte 3ur Harmonie ber folgenben f(^meren 3^it
übertreten:
ftatt:
D T ,. S .. D" .. T
D' T D T W D
gsg^^^ögM^fe^
"1-: 8 4_ 2 3!
Sbenfo im Dorberfa^e ber folgenben periobe; ber Ha^-
fa^ unb bie Spiloge (6 Safte, bie eigentlid^ nur Sd]lu^=
beftätigungen finb, aber fid? 3U einer fur3en periobe grup^^
pieren: 1—4 [ = 6], 7—8) finb leidjt oerftänblidE; unb ftetlen
feine Probleme.
Die Beftimmung ber ITlotiogren3en ber 3meiten (Soo^
lutions=) Periobe bes erften S^emas ift nid}t eben^ ferner.
Diefelbe oermertet ausgiebig bas Doppelfd?lagmotio bes
90 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfe^enen Sonoten.
pi^iu+^j^^ä ftatt:
^ ^
Der Paufenfynfopierung im Doröerfa^ öer IV. Perioöe
entfpri(^t öurd^aus öie im Had^fa^ öer III. perioöe, ö. ^.
öie Diffonan3 gemoröene Rote oor öer Ad^telpaufe finöet
i^xe fompIi3ierte Auflöfung in i^rer ©berfefunöe erft nac^
Umfd^reibung mit einer AnfdE)lagsoer3ierung ( j T J ) , ö. ^.
Dorausfc^idung i^rer Unter* unb ©berfefunöe. Der in
glatten Achteln laufenöe Had^fa^ öer IV, Perioöe glieöert
\id} in Saftmotioe oon oerfi^ieöener £änge, Je nad} ben
Anforöerungen öer Harmonie: Saft 5 nur bis 3ur Srreid^ung
öer Ser3 f, Salt 6 aber bis 3um oierten Ai^tel unb ebenfo
Salt 7, mie man \xdi lei^t burd^ ^eraus3ie^ung ber Afforö*
töne taxmadien kann:
mk J}^ ^
S
i
DS
2^
+ (j
(8=4a)
Sonate 7, F-molI, op. 2 i. 91
Saft 6 a bis 3um 3meiten Ad}tel es (D|), Saft 7 a nur bis
3um erften Ad|iel (ebenfo). Die meiblid^en Snbungen es as
in ben Spilogen (Saft 2, 4 unb 8) finb felbftoerftänbli^;
bie britte ift gebe^nt unb xeid}t bis 3um 9. Saft.
Die Duri^fül^rung ift gegenüber ben 3ugenbfonaten
fel^r bebeutfam entmidelt unb umfafet nidit meniger als
fünf Perioben. Die erfte folgt bem Ufus unb bringt bas
Kopft^ema in ber Paralleltonart, in meld^er ber erfte Seil
abgefd]loffen ^at. periobe V. ift burd^ eine Derfd^rän*
fung oerfür3t: 1—4 ( = 6), 7—8 (6 Safte), periobe VI. bis
VIII. arbeiten mit bem 3meiten Sl^ema (bas abfteigenbe
Arpeggiomotio unb bie Pitufenfynfopierungen wenben aber
mit ^f unb as+ 3urüd 3um Ijalbfd^lu^ auf ber Dominante
oon F-moll (c+). periobe VIII. bringt eine burc^ paufen==
fynfopierung intereffante Sequen3:
—S: , — "^
§Ä^
4-li-ji
SEI
CT
OS (8)D +
Den ^albfd^lufe auf c+ beftätigen nod? bie näd^ften 8 Safte
oiermal 3meitafttg, unö ein in öer Art öes II. Sa^es öas
Doppelf(^lagmotio oerarbeitenber meiterer Sa^ (X) fü^rt
3ur IDieberfe^r ber S^emen 3urüd:
A
92 B. Die 32 mit 6p,'3(d}len oerfe^enen Sonaten.
i 1
im ^==
^
H ^
(6) (8) (Kopftl^ema)
ö. ^. für:
iÖE & S•nä:3 ^ ^
^ ^ ^ ^^s,n
'Z^^zzz:^ ä^
^T S ^^ .. I D^ ^ TVi^v si ni< D^ ^ ^x
I IV V 7 III VI 5
Der Reft bes Seiles oerläuft burdf?aus fd^ematifd?. periobe XI
bringt bas Kopft^ema getreu mieber, XII reprobu3iert
frei bie 3meitePeriobe, bieXIIf.—XIV. bringen bas 3meite
S^ema nebft feinen Anl^ängen in ber ^aupttonart F-moII,
unb XV entfprid^t IVa (Spiloge), aber um eine mit
8 = 2 anfe^enbe meitere Periobe (XVI) bereid^ert, mie
bie ^ier folgenbe Sfi33e ber Analyfe belegt:
I. (Kopft^ema.)
Allegro.
&;ÖE a^^a^
oj OS (8) Dt +
Sonote 7, F-moll, op. 2 '. 93
II. (Soolution.)
^ S ^ i3JJ^r^^;fe^^
OD (2). O'P (4
= Tp = 2a)
imfefe ^ ^ ^
^ ^ H E Ö ^ ipBEEEj
D7
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(4 a) T
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S %(6)D T S r,)^ (6a)D T
EPP S
^
5,
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(8a) D
$fe^&i=fc^^F£iä^^^^^g^^^^g
D (2)r. T D (4)
• ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^
T D (6) T D
t?#.
S^^^l^^^^^^^^
T (D) (8)D (D) (8 a D
E ^
D
=2)
94 B- Die 32 mit op.-3al?len oerfeljenen Sonaten.
T D (4)T D T D (4a)
p f e ^ ^ ^ ^ ^ ^fe2 TP •4-^-i-~
(6)Df
V. (8=4b)T S (6a)
IV a. (Epiloge.)
,^?:> ? ? -
^ ^ ^ ^ -^^
D\ + (8 c) r. (9) T
V 1
(V.---X. Out(^füI}tung.)
V. (Kopft^ema.)
f^fe^;^^fc£=H^^^lJ^
(2).. D' (4=6)
Sonote 7, F-moll, op. 2 i. 95
(8) D [«81
VI. (2. a^emo.)
-^
^m=p1j^^^^^^^
«S (D') (6) »S (D)
te^j
^g^E^^I^^
»S ®?>(8)D[«D]
VII.
I OD D7 (6)r. ^D
(D') (8) r. «s
VIII.—IX. (Hüdfgang.)
^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^
Tr f—ff
(D') (8a=l).. (2) »Tp (4)
96' B. Die 32 mit o'p.-3a^Ien oerfeljenen Sonoten.
P i^feE
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I
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»S D' (6) »T (6 a) »S
S^ ' .. n ..(8aD
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(2) S ( 3)
IV
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( 5)
(4) D'
Sonate 7, F-molI, op. 2 97
i feÖ^g^^E4
•ff ff T f ^ ^ W T f
Sfetr
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OT (6)SVi^
(6) SVI D'
J-J-
i -r^^^t^
f
^
X I . - I . (Kopft^ema.)
XII.
•^ •«i?«^; ^ w
SJ^^g^^
^ 3^ ^
O'p (2).. (2a)(»Siv (3)
^^^^^^^^^m
(4)D' ) (5)"S (6)
^^^^mm i-^s5&-U-.-i,.u. ±
?)' Or ^% (8) D
Hie m a n n , Beet^opens Klaoierfonaten.
98 B. Die 32 mit op.-3al?len oerfe^enen Sonaten.
XIII.—XIV. (2. S^ema in F-moll.)
XV.—XVI. (Spiloge.)
^ ^ g ^ ^ ^ ^ =^=^ m£
Df + (8a) «T l^» D r + (8 b (D')
=2) ( 3)
i
•ß- -Ä
gg=i=i=;=i!; ^ ^ - ^ ^ ^
(4) (J) (6)
OS (D')"" oTp SVIID OT dp
fg^^^^^^^E^i
SVII D' (8)0T
i^^^^^^m^^"^.
(4) (6)
[17 laftel
IV. = 1.
V. dobo. [10 Safte.]
Adagio.
I. a)
T (2)D T D T (4)
(6)S D
»^gjj?-^
Df r: T
V 1
Sonole 7, l?-moll, op. 2 i. 101
D| + r. T [16 Safte]
V 1
III. (Srio.)
^T^n^m^ fli^ffff-
»T ..(3a)D (4a)T
= Sp
T (6)D
102 B- Die 32 mit op.-3ofeIert »erlesenen Sonaten.
mm
W^-_.-j*^.
fg^#^>B^f^^^^
Sp DI .+ (8)
^^W^E^^^^ •ä—^^-
D^^ (8a) T
jj'rFfjjm ^S
(<5en.==Auftaft) [17 Safte]
D7 (8b)T .. 7 - D '
^ g ^ ^
(2)D
T-it^^3—j^—uto.
T (4) D« + [16 Safte]
(7 b) D' (8a) T
Sonate 7, F-molI, op. 2'. 103
'^ ^ _ .
0 /"'"^^ ^ . ^ ^ f t t i i t . pf'i^ßT^
%r •'•• • - -^ Jx.Z4r"" —- i ^ 6j^^i • —
D' (8b) T
(8e)D7
Der britte Sa^, ein HIenuetto in F-moIl mit ber Sempo-
be3ei(^nung Allegräio, ftellt uns oor ein intereffantes
P^rafierungsproblem. Ratten biejenigen red^t, roel(^e bas
Snbe ber Hlotioe oon ber lange ber Auftafte abhängig
mad^en, fo wuxben bie Saftmotioe biefes Allegretto in ber
Uniform aufmarfedieren:
pS^^^J^^jTKj J-J-l-is
Das ift natürlich oerfe^rt. Die beiben einanber folgenben
u)eibli(^en Snbungen b g unb as f mit i^rer negatioen
tDirfung ber Abu)ärtsri(^tung entfpred^en gan3 geu)ife
ni^t bem, toas man oon einem Sd}er30 i^enn ein fold^es ift
ber Sa^) erroartet^ unb au^ n\d\t bem, roas ber naioe Ijörer
l^ört. Der naioe Jjörer begreift ni(^t nur bie Sefunbfolge
ber beiben Ser3en b^ as^, fonbern aud? — unb bas ift
104 B- ^i^ 32 mit öp.-3ablen oerfeljenen Sonaten.
jfeRM^^^^E^
3nnenpaufen finb unb nid}t Snbpaufen. Das wrxxbe i^n
bagegen fi^erftellen, meine Satire „Magistri Ugolini de
Maltero Thuringi ad Franciscum Culaclum Polonum
. . . ,De cantu fractibili' brevis positio" (,,Prälubien unb
Stubien", Banb III) auf il^n 3U be3ie^en. (5an3 möd^te id^
mid} allerbings nid^t bafür oerbürgen; es ift bod? oiellei^t
ni^t ausgefc^loffen, ba"^ ex bie Paufen als ^wi\d}en ben
HIotioen fte^enb oerftanb unb ba^ ex gerabe barum ben
Sa|e eine „Paffionsmufif für Klaoier" nannte. VOie bem
aber aud? fei, ic^ ^offe, bie paufenle^re in meinenfoer*
fd^iebenen Schriften 3ur pi^rafierungsle^re unb burd^ meine
P^rafierungsausgaben fo weit ausgebaut 3U ^aben, ba^
man mir aud? in biefem galle red?t gibt unb meine Deutung
af3eptiert. VOix toerben im £aufe ber Befprei^ung ber
Sonate 7, F-molI, op. 2 i. 105
anbexen Sonaten nod} oft auf biefes S^ema 3urüdfommen
muffen (3. B. fc^on bei bem Kopft^ema oon op. 7 Es-dur).
Da^ Paufen im allgemeinen nid?t Hullmerte, fonbern Hlinus«
merte finb, unb ba'^ Paufen im Srescenbo^^Seile ber p^rafe
an Siefe ber Paufenroirfung wad}\en, §abe id^ in bem an-
gebogenen Kapitel ber „Dynamif unb Agogif" aud} gtap^ifd?
3U oeranf^aulid?en gefudE?t unb barf barauf vexwei\en,
Dgl. auc^ meine Slemente ber mufifalifd?en Aft^etif S. 152,
unb bas Dabemecum ber p^rafierung, S. 65ff.
Das HIenuett nebft Srio umfaßt fieben Perioben ber
Struftur:
I—III HIenuetto:
I.: 1—8 (=4a), 5a—8a, 7b—8b [14 Safte].
IL: 1—8, 7a—8a [10 Safte].
IIL: 1—8 (=4a), 5a—8a, 7b—8b, 7c—8c [16 Safte].
IV—VII Srio:
IV.: 1—6, 5a—6a, 7—8 [10 Safte].
V.: 1—8 ( = 1 ) [7 Safte].
VL: 1—6 (Sriole)—8 ( = 1) [8 Safte].
VIL: 1—8 [8 Safte]; in Summa 73 Safte.
^ier ift bie Sfi33e ber Analyfe:
Menuetto.
Allegretto.
NB.
| f e t : a t ^ ± t £ 3 j I ,j j j I J J f
OT OS (2)0T D7 (4)0T «Tp
=T
NB.
^ ^ 11 ^JM-i^^-rrH-rH
Sp D' (8 T D' (6)
=4a)
T S D2 +(8)0T S Dt +(8b)T
106 B- Die 32 mit bp.-3a^lett oerfe^enen Sonaten.
IL NB. NB.
••ms3^^=^^^^^-^=m^=^
T «S (2)T ..I,-JBr«^ (4)0T
yy-r^f:±t±l;i^^g5g^T^
D2" + (6) «T »S D f .. (8) «T D' «x D^
(8a)
IIL
ff ' vT*"
oy .=•8 (2) S)(4)
^TWM P^g ^ ^ - f 4 ^
D »T »S D (6) OT «S (8
= 4a)
m^^y^^^p^:^
OT ^«" (6a)0T ®''" D f + ( 8 a ) 0 T
^
pp
og
D f + (8b) OT D? ox
(Sc)
Srio.
(Maggiore.)
' IV.
^=^^u.
^ ^ S ^ ^ ^ T- T- (6)S« »S D(6a)«T=Sp
V.
i^^i^^
^^sgs^gsi^^
Df •*+ (8)T=D ' D <2)%
^ . f ,1^^feg EVI.J ^ ^
D' (4)T D ^ D (8=1)
^^^^^^B^=f^^=^^^^^^
(2)S T (4)
©cneralauflaft VII.
^S •yr"y § ^S^^
3=:t±t
D (6). D T (2)
% (8=^1)
(Sriole)
(8)T Menuetto D. C.
JL
^M^4^ OT SIX< ox .. D^ °T
ii^^^^^
Als fontraftierenbes Slement tritt in fur3em Abftanbe 30)1*
\d}en biefe aufregenben Hlotioe bas befd?tDic^tigenbe,
bittenbe (mit roeiblid^er Snbung):
«^^g
Dodi beplt bas abbetonte HIotio mit männli^er Snbung
entfi^ieben bie ©ber^anb, unb ber ^aftig bräitgenöe S^a*
Sonate 7, F-moll, op. 2 i. IC
rafter roirb n o ^ roeiier oerft^ärft burc^ bie abbetonte
Doppelfc^lagfigur, meldte bie britte periobe bringt:
gS^yB
Aber aud^ bas 3roeite S^ema mit feinen HIotioen oon
6 Dierteln Auftaft unb einer i^alben Hote als Snbung bringt
feine Befd^toic^tigung, fonbern fe^t ben aufgeregten S^a*
ratter ber aufge3ä^Iten Hlotioe fort:
imfe ^ ^ ^
(2)
• ^ -
^=t=f=fT-
unb
B=:^f^=f^:^
an3une^men, beffen Srfennen bie tonartlid?e 3nbentität
ujefentli^ erleichtert. Die ben ganzen Sa^ be^errfd^enben
fieben mit ÖC-?^ in ber folgenben Sfi33e ber Analyfe be^
3ei(^neten Hlotioe finb:
oi) 3uerft Periobe I:
yrrtiri(Afforbfc^läge)
ß) Periobe I:
fe£^ :^
^
110 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfebenen Sonaten.
y) Periobe III:
^
8) Periobe III:
m.
^ r^rYr-f=r^^=^^
s) Periobe IV (2. S^ema):
^^^^^^m.
0 Perioöe VI (Srio):
m.
fe^ ^ ^
v) Periobe VII:
^^m £
3l^re 3«^I K^feß fid? leidet oergrö^ern, mos aber bie Über-
fid^tlid?feit nur oerminbern roürbe. HIan mirb aber leidE?t
erfennen, bafe bas erfte HIotio (oc) bie Sntfte^ung bes
^weiten (ß) unb fünften (s) oeranlafet l}at Die oer3ierte
XDieber^olung bes fed?ften (f) in ber VII. Periobe, bringt
nid?ts eigentlid? Heues, unb ber 3mxfd?enfa^ bes Srio
(VIIL Periobe) fe^t bod? nur bie Arpeggio^HIotiobilbung
fort, roenn aud? oer^üllt bur<^ $ülltöne:
i^gi ^
fcfc ^ p ^
Sonate 7, F-moll, op. 2 '. 111
ftatt:
m fc^zjzirpf
p5^h^-^3JJ:tJ±£ggr5^ p f r f
1. »T »T D »T «TD(2)«T "TD »T »TD (4)
ß)
^ ^ ^ ^ ^
^
^ ^ ^ ^ ^ Ä
OX (D?) oTp (D7) (6) Tp .. D7 ox D oxjg^ ^g
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p^a^jtffiip^agili^Hp
D .. »T D (6)0T D »T . . = » 8 (8) D
1m l-p^feM fe^
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^ ^ ^ ^ ^
V
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II. D (D) D .. (2) (4)
f^:t f: fit.
^m fc^fea
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•• (6)
112 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfeljenen Sonaten.
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III. mi Df mit (2).. mt DT mit (4)
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D)0S D T(6)D OT®^" Df + (8)
^m^LUiiA^^^^mr
''T(»S D)«SD«T(6a)D»T ^ Df .. (8a)»T
fr^^rrTT7^:::j-j-.Lj-^i-j^^
«S 5, (6)Dr. (8)»T
«)
f ^ "^ I ^ i f^^=iH-\ fi n
V., «T J^'^^ «T OT D (8)0T ox jö'9> ox ©x D (8)
Sonote 7, F-moll, op. 2 i. 113
r I
Im.g ^
ß f»-
t=t ^^Pf^^E^^^^I^
»T T D(8)»T (8), D'
III'
VI
g^gE^"=g^g^i
ff
D7
0 (Srio.)
pa^^^^^^^^^^i
VI. (2) T (4)D (6)S
i^^^^^S^^^^i^^
Df (6 a) Sp DJ .+. (8) ". (9) T
Vb/lt fitt^-
^^s^M^^^ms^
VII. (2)T (4)D (6)
M = F^ l =^ i ^ : F : & ^ = ^ - .
1eÖ-E
(D) (6 a) Sp
pi^l^^^g^^^lE^I^^
VIIL (2)D7 .. (4)T (5).. (6)
Hiemann, Beetl)ooens Hlaoietfonaten. 8
114 B. Die 32 mit op.-3a^flen oerfe^enen Sonaten.
=1—-F |-p-i^-*-
D' .. (8) T
(8)T (9).
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:g^=^
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IX. (2)., (4)S {Bn (6) S
fefe ::|=fe^t=^f==-E=
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eg^i^^ zt;
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X. (2) (4)D'
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(6) (8)''T
«) »?)
^- ^iT
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|f^t^^^3^{S^^fg=ppgfegg 3 ^
* (D') (6) »S (8)D+
Sonote 7, F-moll, op. 2 i. 11
«)
te ^ I ^ E ^ p E f e ^ E ^ E l E ^ ^ ^ ^ ^
XII. D K»* D D W D D ü"* D D W'
(2) (4)
^Bzg^^^E^P^^zrrTTT
D -^>- D« (6).. (6a)
p^g^^g^^^g^^^^
(8) OT
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XIII. (=1.) (2) (4)
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^'^Ttiq'^'TTr^^h^^ Ä
(6) (8=4)
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^
D' "T D' (6)»T D'
^
j^^f=^^^^^^^^^f^¥§f^:
OT D7 ( 6 a ) 0 T D T (8)D
XIV. (-II.)
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D ^ D D (2).. D lg, D D (4)
8*
116 B. Die 32 mit op.-3a]^len t)erfel?enen Sonaten.
„1—4—t^—I—i—pzqLjL,!!,!!::^!^ f ^ f ~
(aafttttole)
(6)..
Pfe^^^p^^^^ (8)0T
XV, (=111.)
7)
Imte^ ^
W Df ®'"(2)Dr®''>
^Ö^S^
D« ©"> (4)
p^^g^^^F^^^^f^
Df (OS D)os D0T(6)D0T S ]}^ D« .+ (8)
pq3^'ff?:f5ii5^^jg3Sp=tgJ;
»T ("S D) «S D «T D »T »S gj D°' + »T
(6 a) •• (8a)
P L ^
^^g^^^l^ ^
(D') (2)»Tp(D') »S D (4)
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OX oxD ox
4
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0TD(8)0T
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ox D ox
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W ^ IM
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ox ox D ox ox D (8) ox .. (8)
tri
E Ö 3E ^ ^ ^
^ g-Jjj~j
(2)
^.^äd^i^sg
(4)
(op. 10 11)
^m^
Allegro.
[f^t-^F:E^=f=f=^SSj-=^
(2)
^fP^l^gE^g^^
(4) (6)
118 B. Die 32 mit op.-3al}Un oerfe^enen Sonaten.
JIJ U UIJ1 1 11 1 1
T .. S .. D""
ober:
ijiJu'i MJ M
T .. S .. D^
Die $rage ift 3mar nic^t leicht 3u entfd?eiben, ba aud} bie
zweite Periobe basfelbe Problem ftellt:
#
m.
it
V*
EEmi äE
Sonate 8, Ä-dur, op. 2 ". tl9
Dagegen fd?Iägt bie 3meite Deutung fü^ne Bogen oon ben
tiefften 3U ben ^öc^ften Ebnen:
i
E^Üsä
S: *
-^T
^Pf^
(2)S Sp
^
V) (8)
D7 T
1^0 B. Die 32 tnit 5p.-3a^lett oerfe^eneti Sonaten.
t^ ^ I j t l X L J
D 5) D ]{)(8a)D
II. ((Joolution.)
t^^^^^^m
(3)T (4=5) T (6)
g^^^i^^^^^
D' T .. (6a) D7 T D7 X
S D«.+. (8)T
^Mg.s^m
^5ES^;
(8a=4)T T= S
i^^^Ö
^^s^g I^^Z
=53=^=3=^=5= i^
T-S D T(D^)S D(8)T (D7)SD'
(8 a)
Sonote 8, A-dur, op. 2 " . 121
^^^m
V . T-D^
(Safttriole)
(6) OT .. D^
^ ^ ^
(8) ox
OT 4 S S 9" 8 (2) T ..
..
D7
_ y^
:fe^pto^%P^-^f-^:£f:
4 3 S 9" 8 (4) T 4 3=1
D' D' (6)
-X- -%
^__ jg. j:
jif= =1^11**E=
(Satttriole für Qiatt 6—8)
5 7 = 9" 8 5 7=-9" 8 I 1-4 3 (8
D' . . D7 DV D^ X SVnjö«>=.4)
122 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfe^enen Sonaten.
^^^mWW'
f f -4. f^f'- rr l - r f I I . g T-TTI
(8a) T
r
S« D(8b)T
^ £
^fcl^^^^^ SßD7(8c)
^^^^m
(8e)T D7 ^
Sonote 8, A-dur, op. 2 n. 123
^=^E!h==:jpi=^>^^
T ..
%^
(8i).,
r (7)
(6enetaIoufta!t)
^::^=k=J=M:^^^
^tfEfztfggS^ P"tt: ^ ^ ^
töä^renb ber Auflöfung ber (Quarte im Dominantafforb
h 7 tritt bie Hote C ^in3U, unb ber bamit entfte^enbe oer=
minberte Septimen-Afforb dis, fis a c erfährt eine feiner
befannten möglicf^en Umbeutungen 3U einem enl^armonifd^^
ibentifd^en (Sebilbe in einer anbexen Sonart (dis fis a c ift
3'^ in E-Moll ober E-Dur, fis a c es ift J^'^ in G-Moll ober
G-dur, his dis fis a ift D^'' in Cis-Moll ober Cis-dur, a c es
ges ift D^"* in B-dur ober B-Moll. 3eber ber oier Sönc bes
Afforbs fann alfo aus ber Ser3bebeutung in bie Bebeutung
ber fleinen Hone übergeführt merben, unb Beet^ooen bringt
fc^nell nad^einanber brei ber ITlögli(^feiten 3ur (5eltung.
Dabei entfielt aud} ein feltenes r^yt^mifrf^es Phänomen,
nämlid) bie Synfopierung ber Diffonan3löfung mit ber
neuen Diffonan3 (• " ^ •) unter burdbaus ben ftrengen
\4 3s: 9^ 8/
Regeln entfpre^enben Bebingungen (bie neue Diffonan3
tritt auf ben ferneren Saftteil ein, ift aber auf ben leidsten
burd] Binbung oorbereitet). Hatürlic^ ift ber biefe fom-
pli3ierte Umbeutung erfa^renbe Son im Dortrage 3U af-
3entuieren (Beet^ooen forbert sforzato). Don ben S^lu^-
anpngen bes 3meiten S^emas finb 7a—8a unb 7b—8b
bie beiben ©ftaoengänge in Sedn3e^ntel=Sriolen bemerfens-
mert buxd} ben von Beetl^ooen felbft beigefd^riebenen gin-
gerfa^:
Sonate 8, A-dur, op. 2 ii. 125
unb:
T\ i^
i
r. ^.
1-^ y^:
Pl"^^
-um).—
I. r?.
unb
•nSM
i lUftt).—
g g l ^ ^ l ^
im 3meiten bagegen:
NB.
m ^^n
lifc
abfteigenbe Quarte hh
fj}-
^ xmb nidit
^^^^^m
bie {ebesmal einen Saft ^2 f*^** V2 bringen, ber aber
nid^t als Sriole befd^leunigt oorgetragen merben barf,
fonbern als Dehnung mirfen mug, gibt bem gan3en Sa^e
eine r^yt^mifd^e grei^eit e^quifitefter Ratur. Dag bie
mit Paufen burd?fe^te Ac^telfaben3 an eine rü^renbe IDen-
bung im erften Sa^e ber neunten Sinfonie anflingt, fei nid^t
überfe^en. Sold^e IRomente ber Offenbarung ber (Ein-
l)eitlid?feit bes jüngeren unb bes fpäteren Beet^ooen mirb
man nid^t o^ne ein intenfioes ©lüdsgefü^l erleben. Audj
128 B. Die 32 mit öp.-3al?le^ oerfe^enen Sonaten.
(8-l)T (2)S
NB. (Ritmo di 3 battute)
(4)D
D7==SVII (6)D +
fe
T^^m-H=rf3^^^^^;^^^=^m
D' (8 DJ
= 6)
^&>t
iftgz
r ^Üig^^J
(8 a) D
Sonate 8, A-dur, op. 2 i'. 129
^^S
-t^-l f=
(8b)
V.
^ ^ ^ ^ ^
(2) D' T
; ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^
(4) D' T S« D« T (4a
=3)
^ 1 :^l^^^^fe^fe ^ .
=itr&i^
(6)D' T .. (6a) D' T Tp=<'T
^ t T g ^ z ^ ^ r f c n g ^ I p Z y ^ ^ ^ ^ ^
^^Nj kr5_ft y.
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D T=OTp D' (6) OT TJ. ^^
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^ ^ ^ ^ ^ ^
l>J^Spt=^a
D7 oT=:S D' (8=6) OT
7 i
E$E ^
Sonote 8, A-dur, op. 2 n. 131
E|=^^^Ü^^
D »T (SVII) (8c D Slii'(4) D'
=2)
l^^^^z^fe
D (1. ^ema)
Die IDieber^olung bes S^ementeils nad} bex Duxd}^
fü^rung oerläuft normal in Periobe VI—VII (1. S^ema
=: I—II, aber am Sd^luffe oon I bei 8a ermeitert burd?
3meimalige transponierte IDieber^olung oon 7a~8a [Sd^lüffe
in D-dur unb A-dur]). Daburd^ entfällt ber nod^malige
Anfa^ bes S^emasfopfs, unb es folgt nun fogleic^ bie
XDieberfe^r bes Übertritts 3um 3meiten S^ema (Periobe II,
Saft 7a ff.), aber natürlid? in ber ^aupttonart A-dur, 3u^
te^t A-Moll oorbereitenb. Aud] bas 3meite S^ema mirb
ftreng reprobu3iert, aber in A-Moll—A-dur unb mit Duxd}-
laufen ber Sonarten A-Moll, C-dur, Es-dur, G-dur, A-moll,
H-moil, Cis-moll auf ben oerminberten SeptimenaHorb
his dis fis a geführt, ber 3u dis, fis a c umgebeutet als W
von A-dur 3urüdteitet 3u öen Sd^tugan^ängen unb Spilogen
in A-dur.
Aud} biefes $inate l^at tro^ feiner fel?r er^eblidjen Aus^
öel^nung (356 Safte) bie Reprife beiber Seile. Bereits bie
9*
132 B. Die 32 mit op.-3cii?len oerfe^enen Sonaten.
^^^^^•'l'tHiiß s
S (D') .. (DO (6).. O? T D7 T D7 (8)
(ogl. Periobe II, Viati 8)
k^^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ .
(7a)D7
Sonate 8, A-dur, op. 2 ". 133
(7b)D7 (8b=6)
^
^ ^ = ^ ^ = ^ = ^ = ^ ^ ^ ^
% D .. T 'Jg^(8)D .. T 5,
(8a)
^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^
(6)0T
#=y^=^ 33=
O'P
ttf^^^^ii^g^teag^j
Di 3 E 9 " (4)T D^ 3 = 1 (6)
D' D'
(dalttrtole)
X~tL2S~
^jge^ESjEE^^teHP^e^j
T /.=r 8 I v i = 9" I 1-4 3 (8
D' OT '* D7 TSVIID*^" = 4 )
i^^^^^i^^ ^ 5 ^ r
(6)
(8a) T
^^^^^^^m .p. ^ mm
(8b)
:?: S fee
:i^
re^^^^^^
-O—H—i"
%D(8c)
Sonate 8, Ä-dur, op. 2 ". 135
f^^^^^^
^y^
5B^
^
D (8d)
^^^S ^
f
T
D (8e)
^3^:zl^^E|
TD T D(8h)T (8i)..
Der 3meite Sa^ ber A-dur-Sonate op. 2 II ift ein mei^e=^
oolles Largo appassionato D-dur (80 Safte). £en3 nennt
es ein Heines ©ratorium im f^änbelfd^en Stile unb fagt
bamit nichts Ungereimtes. IDenn id? aud? £en3 nid^t fo
meit 3U folgen oermag, ben 5a^ als einen „erhabenen im
feierlid^ften Kirc^enftile gefc^riebenen" 3u be3ei^nen, fo ift
bod} gemig ber fjinmeis auf ^änbel berechtigt, b. l}. bex
Saij ift auf bem Boben ber (Empfinbungsmeife ber Alt-
flaffifer gemad^fen, gemannt an bie (Epoche Sorelli-Abaco*
Bad?=I}änbel, fd)on bur^ bie oon Anfang bis 3u &nbe
anbauernbe gleidjartige Stimmung, bur^ bie Abmefen^eit
aller ftärferen Kontrafte. Vilan oergleid^e bamit 3. B. bas
D-dur Andante poco Adagio oon 3o^ann Stamitjs A-dur-
Srio op. 1 II, bas in feiner impofanten melobifd?en (5rog^
3Ügigfeit gleichfalls auf bie Altffaffifer jurüdoermeift (ogL
136 B. Die 32 mit öp.-3ö^len oerfe^enen Sonaten.
' ^ ^
^ ^ ^ m^m (4)
nämltd} T—D (offene Kaben3) ftatt D—T gefdjioffen 311
i^ören. 3(^ öenie, ba% meine Deutung öas Rechte treffen
un6 Sc^toanlungen öes r^yt^ntifc^en ©efü^ls ocrijüien t»irb:
Largo appassionato.
A. I. (a)
Tenuto sempre.
^^^^g^ä^^i^g^
(2)D'T D'T(4)D (6)
Frt
^f
^=4=^=^
TS D| + (8) D T
V I
l!38 B. Die 32 mit öp.-3of(Ien oerfe^enen Sonaten.
(a)
-><:"
ii üj» fL m^m
(6) D7 T
llt=^
^
(D7) Sp (6a)(D) S (6 b)
E^^^l^i^^
.. D' TSp Df + (8) D7 T
V I
B. III. (c)
^l^i^^g^l^^^
Tp==oT D7 T (2)Dr, ox __os
^^^^iM^i^
Df + (4) °T D' »T (6)
^ ^ ^
D? ox
IV.
Bt^s^g^l^^^ai^
(6a=s- = T D' . . (4)T
=2)
Sonate 8, A-dur, op. 2 n. 139
[^^^^i^
(D^) (6) Tp »S
= Sp
(a)
ff p '•:5t
D' (8-1) T
A. V. (a)
^ ^ ^S^^^^^M
(2) D' TD' T (4) D (6)
^ ^
S TD . TS
=^-J-i-L-^^
D« + (8)D T
V I
VI. (b)
tr
^^^^ip^^^^ D T D'(2) TD' T D ' (4)
=s
(a)
tei^^.^[^^g^^^^
\\ T (6)D'T (D7)(6a)(D)S . . D'
-D^ Sp (6b)
140 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfei^enen Sonaten.
T S Df + (8) T .. S T S (6) T
^^mf^P^m^^^ T S DJ + T
(8a)
^^g^=|^ä^^^5^ w
TS (6b)T S TS TSD^.(8b=l)
C. VII.
(Minore)
t, ^
i^^^^^^^^^^i^
ff (O:a!ttrfole)
ox (2)D^oT (D?) (4 «Sp (8
^4)
D++
D .. (6).. .. (1(8
= 1)
VIII.
(Maggiore)
\fF^=t=j^T^^^^^^^m
(2) b' T D7 T (4) D T .. (6)
(Soft«
^^^mE^i±^i-hn pp
T D' D7 (8 b) T .(8c)..
Der britte Sa^ ber A-dur-Sonate op. 2 II ift ein Sd^er30
A-dur ^/4, mit ario in A-Moll. Das Sd}ex^o ift mit einem
ge^adten flrpeggio-ITtotio gearbeitet, bem Beetl^ooen ba,
wo es in bex Unten f}anb auftritt, einen gingerfa^ geben
3U muffen glaubte. Derfelbe bafiert auf ber fe^r ridf?tigeu
flnfid^t, bog eine fe^^r na^eliegenbe Beftreitung bes lUotios
mit einer ein3igen ^anblage gefä^rlic^ ift, meil bie ge3adEte
$orm ber Brechung bie fidlere Ausführung ex\diwext. Statt
beffen fc^lägt Beet^ooen bie Dispofition ber $inger Z, 5, 1
für bie brei erften Söne oor, fo bog für bie 3mei reftierenben
Hoten 4 1 3ur ^ilfe genommen merben mug.
m^"-
i
^
3 5 1 [4 1]
Das ift burc^aus einmanbfrei, nur märe für bie £age
^1^
2 5 1 [3 1] beffer als 3 5 1 . Reinede (a. a. 0)., S. 35) bedt
fel^r 3utreffenb auf, morauf es anfommt, nämlid? bie 1.
unb 4. Hote nidit mit bemfelben Singer, fonbern mit oer*
fd^iebenen 3U fpielen (IDed^felfinger). (Er lägt bie IDa^l
3mifd}en
3 5 2 4 1
ftf^^^F^ i
.
1 ^ i^EzEE^^rz
P+ (6)
Sonate 8, $.-üur, op. 2 n. 143
I^^^^^^P
#
(8) T
11. (b)
i^ggffeäg^f^^
D D7 (2) D
a^
i^ÖEEi ii :|ti*:
i
^
(4)<'T . . = (»8) -^(6)
if-^lt
ii^l^-^^j^^iil^
oD^^s D+ (8)0T ( 6 a ) . . «S
ttt
i^^^j^
Dr..(8a)<'T
i n . (c)
a^-^f^F^j^^Fg^g^^g^ä
D' (2)»T D »T »S D f . . (4)»T.,
(e+) (a+)
m ES^|EEp
i=d=fa-;j-
=i^^
|-i-iü=Fd:J
i
[^]
IV. (a)
^^^m (6)S
^ ^ Ü ^ ^ ^
D7 (8) T
Srio.
(Minore.)
V. (d)
^
^
^^T^^^ m^ -
»T (2)D+ »T (4)D+
w^Tr~rb^^^^^m
=»it
0T=0S (6) D: (8) «T
Sonate 8, A-dur, op. 2 ". 145
VI.
tr
LLu^ 4AI
P^j±rxl3
(D') «Tp (2)(D') »Tp
m
(4) (D')
OS (6) OT (6 a) D
VII.
-U 1 ^
i ^^
^
^
(8=1)»T
^ ^ ^
(2) D+
^ ^
OX
^
(4)D +
^-^S^^- ^^3(^E^^mi
ox (6) OS «T OS D (8)0T S(^er3o
Da Capo.
^ier erforbert nur noi^ ber britte Sa^ eine Bemerfung,
ba in i^m bas Saftgemic^t leidet migoerftanben merben
fann, unb 3tüar 3ufolge bes Sc^luffes bes 3meiten Sa^es.
Die ftarfe 3nnenpaufe nad} bem e (^S) fte^t fc^on faft in
Parallele mit bem IDagnis ber Doppeltaftpaufe in ber
Sd?lugpl^rafe|bes SdE?er33o oon op. 110:
y^^fffTf^'n^^a^g
(2)SYii^ Dr + (4)TSVii (6) Dr+(8)0T
Der Hadifa^ ift fd^mer oerftänblid] burc^ bie Unterbrüdung
ber Auflöfung ber £eittöne dis (e) unb eis (d):
Hie m a n n , Beetl^öüens Kloüietfonatcn. 10
146 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfebenen Sonaten.
riU.q=^ ^EÖ
^^^^^Pt^§F^ t a
(6)e+ {6 a) d
Audi biefe flpofiopefe ber Sonifa nadE? ber Dominante
(h'[e+]e'a'[d+]), bie ber ^örer aber bod? ergän3en mug,
menn er nid}t fonfus merben foll, begegnet uns in fpäteren
IDerfen mieber, befonbers merfmürbig im Schlug bes erften
unb 3meiten Seils bes erften Sa^es oon op. 78:
\£ g ^ ^ i
^ ^
~r^ [T] D' [T]
Der S(^lugfa^ ber A-dur-Sonate op. 2 ttr. II ift ein
3iemlid? meit ausgeführtes Ronbo (189 Safte C in mägig
f(Queller Bemegung (Grazioso), bas 3. S. eine unoer-
bient ^arte Beurteilung erfahren ^at mie bie gan3e Sonate,
für bie nur UTarj ein märmeres 3ntereffe fagte (<5roge Kom^
pofitionsle^re3.Banb). 3.oanIDafielemffi(„Beet^ooen" I
S. 124) nennt fie ,,in ni^t gan3 fo glüdlid^er Stunbe emp==
fangen mie i^re beiben Sc^meftern", finbet aber ben leisten
Sa^ am bebeutenbften. Hlit Rec^t meift S^ayer =^Deiters
(Beet^ooen P S. 408) barauf i^in, bag löafielemffi irr-
tümli(^ oon einer Benu^ung oon Seilen bes (!) Klaoier-
quartetts oon 1785 in biefer Sonate fprid^t, melcE^e gerabe
bie ein3ige oon ben brei Sonaten op. II ift, meldte feine
ITlotioe ber brei (!) Quartette entl?ält (bie erfte in F-Moll
entlehnte i^nen bas flbagio, bie britte in C-dur Seile bes
erften Sa^es). Das prtefte Urteil fällt über ben legten
Sa^ ID. oon £en3 (a.a.Q). Bb. 3 S. 42). (Er nennt t^n
einen ,,ermübenben" 5a^, „ein regelrecht gef(^riebenes,
gan3 in lTto3artifc^e $ormen unb XOenbungen gefülltes
Klaoierftüd, bas nur ein \oldies, ja im ÜTinore auf eine
Stube im Staffato hinausläuft". Bei aller ^ärie unb Un-
Sonate 8, A-dur, op. 2 " . 147
rt
f^elfen muffe, bie beiben Söne [=^S--E=y=> gebunben 3U
10*
148 B. Die 32 mit op.-3a^Ien oerfe^enen Sonaten.
Seuf3er" (unb ebenfo natürlich bas meiierl^in folgenbe
f S ^ ^ unb glaubt benfelben mit Fp rid^tig 3ur Gel-
tung 3U bringen. 3d^ \(}!ve im ©egenteil immer geleiert,
bag, \e Ivct^ex eine Rote ift, befto mei^r fie flnfpruc^ i^at,
af3entuiert 3U merben, meil fie fonft leicht unter ben
Sifc^ fällt. Audi \^^ i^] bereits 1889 in ber Kleinen Kom-
pofitionsle^re (Kated^ismen Banb 8, S. 29—30) barauf
aufmerffam gemad?t, bag bas Kopft^ema bie feltene gorm
ber lUotiooerfettung a—b—-b—c 3eigt, b. \. bag ber 3meite
unb britte Saft basfelbe Rtotio (Sonrepetition) \a!oen unb
bag bas e gis überl^aupt garniert eine meiblid)e Snbung ift,
oielmel^r bas erfte gis^ bas 3meite Saftmotio beginnt unb
bamkt flnfpru^ auf flnfangsaf3ent l^at. Ratürli(^ ftellt ba
An\\d\t gegen flnfid^t, unb id^ fann bes meiteren nur auf
meine Sinleitung 3U Banb 3 ber Denfmäler ber Son-
funft in Bayern oermeifen („Die ITtanieren ber Rlann-
l^eimer"), mo id^ ber lanbläufigen Auffaffung ber „Seuf3er"
entgegengetreten bin, meldte biefe iftanier 3eitmeilig ge=^
rabe3U gefd^madsgefäi^rlidE? gemad^t l^at. Beiläufig bemerft,
bürfte mo^l biefer Seuf3er oon allen, bie jemals gefd^rieben
wuxben, bas meitefte 3nteroall in flnfpru^ ne\men (eine
Sejte b3m. Septime über einer ©ftaoe). Dag ber Seuf3er
bireft an eine Itlann^eimer „Rafete" anfd^liegt, bie oon grog
A bis e^ emporfd^nellt, mad^t ben $all nur nod\ iniex-
effanter. Dag bas RTotio ber Sonrepetition audi im 3meiten
S^ema (oierte Periobe) Saft 2 unb 4 eine Rolle fpielt,
fei nii^t überfe^en. Sin grober £efefei^ler mirb es aber fein,
ba bas nad^folgehbe Smporfi^lagen als Snbung oerftel^en
iÖ:^^^^E^1 ' ^ ^ ^ .
(bas lange gis^, b3m. Saft 4: h^ oerfü^ren ben Duxdy
fd^nitts^örer leicht ba3u). ©e^en mir nun auf ben Bau bes
Ronbo ein, fo ergibt \\d}, bag basfelbe bas Ronbot^ema
oiermal bringt unb alfo ba3mifd?en brei Souplets ftellen.
Sonate 8, A-dur, op. 2 ".
HZojart:
a)
Beet^ooen:
a) b)
^^^^^^^m i
Aber ber Sinbrud ber Äl^nlid^feit beruht ^auptfäd^li^ in
ber ©leid?^eit ber Sonart unb ber Ä^nli^feit ber Stimmung,
2d} gebe nun bie Sfi33e ber Analyfe bes gan3en Sa^es im
3ufammeni^ange:
Ronbo,
Grazioso.
A. I.—IL (Ronbo.)
a)
Egf IM ^ ^
¥ (2)D
fcl m
^
T
^
..
^
(4)Df +
^ • - ^
w =8 T (6)
^i^
g^^^^^^pS^ D2 (8) T. T [8 Safte]
%'
Sonate 8, A-dur, op. 2 n. 151
IL b)
^ ^ ^ ^ ^ ^
D' (2).+.
^ ^ ^
D'
^
H^^^^=^^^^
^
D! (4) +
-^j jÜ I ^ H ^
S« Df + (8) r. T [8 SafteJ
^
T D' .. (2)T
^ L [ f Eif f l - ^ l E J ^ ^ - ^ i ^ ^
152 B. Die 32 mittop.-3al^Ienoetfci^encn Sonaten.
(6)T
^ ^
D' {8)T
^H-rrr^f^f^f^
D' (8a) T
IV. (2. S^ema.)
P^wmrmr^^mm^
T D' .. (2)T D' .. (4)
(4aT ..' = D
=5)
c:^t=^ «.^.
iM fczä^=ü:
i;^zizi(z=:.a=
T DT
tt E^
(8) D
g ^ ^ ^ ^ T äP-
T D T(8a)
Sonate 8, A^dur, op. 2ii. 153
P^^P
D
(8b = l)
A^ V.—VI. (Ronöo.)
• (2) D
^^^i^ig (4) Pf +
ufm. wie L,
Saft 5—8 unb
IL, Saft 1—8.
(2) D7
ox (4) OS
i^^ii^Si^^^
Df + (4 T (6) OS
=5)
154 B. Die 32 mit op.-3öl^len oerfe^enen Sonaten.
m^=^F^^^^rf=^=^
T .. Sp ®^" Df + (8)T
i^ä-^
VIII.
^^^ \„i^^Ti^m^
^
D'
g^^^^i^TR^
(2) (41
Sonate 8, A-Iaur^ op. 2 ". 155
^ ^
Tp=ox ob
^ ^ ^ S ^ ^ ^ ^ ^
(6)
la
|ggfg??i^=-^Trrr7fftf^
D' (6 a) ox
-> -N
IIa
^^^B^i^^
(6a) »T
156 B. Die 32 mit op.r3tt^len oetfe^enen Sonoten.
-•a^f ,k ^.
fif^Ut^-rf:^M
i PP
(8) D y D
{8a=4)
^^^^fe^ ^
(6)
AK (IX.—X.) Ronöo.
(2) D
5^^g^^i ii^p^F
(4) D+
Sonate 8, A-dur, op. 2 iL 157
(6) S«
ifeai^j^p
Df (8) r. T
V I
m t^^M^w
D T (2)
^^Ipl^^^^^H
T (4) D
-^m^^^^^^^
T S^ Df + (8) ?. T
V I
158 B. Die 32 mit op.-3<^t}len oerfebenen Sonaten.
XL—XIL-B.
^^m=
•ß- hm Ji^-ß-
^^^=M
S E j ^ ^£^ g E ^ ^ p ^ ^
(=&- D) T p (D') (6a) D T(6b)
1—>-
^ ^ ^ ^ B ^ ^
Sp Df + (8) T
XIIL—XIV. A*. Honbo (Coda).
(2)D'
Sonote 8, A-dur, op. 2 ". 159
^^^^^^^^^^^P
T D T S (4)Df
.^^M: E^^S
^ ^
(6=5) (D') (6 a)
fr >ii-i
oSp .. (D7) (6 b ) . .
(Tafttriolc
D' 7E" (6 c) Sp
(jyp
1^
^ ^ ^ ^ 1 ^ ^ ^ ^
Df + (8) T
; ^ E ^
D' .. (8a) T
^ft. HfiL ^
D7 .. (8b ..
(8b ..
-4)
160 B. Die 32 mit op.-3ö¥«n oerfe^enen Sonaten.
^it^te^gp3.:f^E^
(D7 .) (6)S ^l> Dl + (8 T
= 1)
XIV.
^^^i^^^
(2)S (D') (4)
^^
. ®" (8)
ty=
D+ * Df (8 a)
f^^^^^^^gffg^
D' Df (8b)
(8c=6)
1^
^^^^m^^^ -r^^
(8d = I)
XV. A\ (Honbo.)
flLiä^
m^ -t:=t:
=^.EP-J^E
(2)D'
j^E^^^E^a^ffiägi^-
(4)
-^>«-^ m-*-o-»-
^^^^^J^^^^^^^
+ T (6)
m
1liE^5E
«^ i^S^ä
S^
Pg^^g^lp^pS D« T (8) T
i^i^p^^ü^i^
D7 (8a) T
Ricmatttt, Beetliooens Klaoierfonaten. 11
162 B. Die 32 mit op.-3ö^len oerfe^enen Sonaten.
(8b) T
(dolttrlole)
D7
a^ —C^
(8 c) n
m
T
V I
D (8) D
Die Konftruftion biefer brei 3ufammengef(i|obenen Sä^e
ift 3toar nid^t gan3 un3n)eibeutig (5 + 4 + 7 (Eafte). (Es
ift fe^r woiil möglid^, ba^ nid^t nur bie (Erinnerung an bie
ITtann^eimer Htanier, fonbern aud} biefe Unflar^eit bes
Aufbaues Beet^ooen 3U Ben:)u^tfein gefommen ift unb i^n
3ur Befeitigung biefes Anfanges oeranlafet ^at. 3ebenfalls
ift bas, was er an feine Stelle gefegt ^at, ungleid? n)ertooller
unb abgeflärter. Dielleic^t ift ber 3roeite ber beiben Sä^e,
bie er bafür gibt (Saft 13 ff.) bireft als Umbilbung bes mü^^
feiigen HTann^eimer Aufftieges im Afforb entftanben unb
geu)ife mit feinem flotten Auffi^rounge eine glüdlii^e
Derbefferung. Aber er fd^idt ibm nod? einen rul^iger ge*
^altenen, einen foliben ©runb legenben Sa^ ooraus. Um bas
Anfangsmotio beutlid^ im Sinne ber oon mir angebeuteten
HTotiobegren3ung beim Spielen ^eraus3ubringen, empfiehlt
es \idi, bie fd^nelle 2er3enfolge mit 3u^ilfena^me ber
linfen fianb aus3ufü^ren:
i-j^-:^^
f •
(2)
^ - ^
nzizüzi
-
i^^p-^^^^^p^^
T D T .. D
Die träge, gemeinübli^e £efeu)eife, toeld^e überall lange
Hoten als (Enbe ^ört, oeru)ifd)t biefe feinen Unterfd^eibungen
ber Htotiobegren3ung gän3lid^:
^^^^^pl^
unb:
E^^^lä^^
(Es ift ber Htü:^e toert, fid? 3um Betoufetfein 3u bringen, was
babei oerloren gel^t. Srft mit Saft 21 münbet bie $affung
ber Sonate in bie bes Klaoierquartetts ein unb bringt ein
paar faft ftreng beibe:^altene p^rafen:
Quartett Saft 18ff.: tr .
i r
--¥-r
^ ^ ^ ^ = ^ = ^ ^
D
IIa
r"T^ la
A^fe^-
i \ !"' I " ' [ fwill|«lllll
*
f*^ I
con 8va
D7
^^p^^
ige B. Die 32 mit (|p.-3aW<^n »etfebenen Sonaten.
Sonate Saft 21 ff,:
^ * P ^ ^
^mi •?frl"^
^ ^ ^ ^ ^ ^ EI=E
(8)T
^I^^^^IM^i^^g
(2) (4) (6)
igEg^^^gg^
(8)
pr pI f p r-
tritt in bem Quartettfa^e fogar zweimal auf, bas erftemal
glei^ nad} bemKopft^ema, unmittelbar oor ber obenS, 165
mitgeteilten Stelle (Saft 18ffo):
JU'^4^
m ^ ^
^ 1^
^r 7 f
E^pr
4[-
T
(6)
£±1 inj.
m -f—r --t-
1
(8) 8va
'^iA^Afe^F^ ft4:
i f^te
|i Ji^ r'^r
:St
-p»-
^ 15
^-J)--
If
3c^ mödjte ber Dermutung Ausbrud geben, ba^ Beet^ooen
bie D3irfung beiber Derfuc^e, bie il^m oorfdE)U)ebenbe 3bee
3U realifieren, nid)t genügte unb er biefelbe ba^er in bet
Sonate ausfc^ieb. (Eine Art (Erfa^ bilbet ^wax bie ab\tei^
genbe Sequen3:
J
i ^ ^ 5 i ^
i
con 8ve f~ ^W=i^ Mi^3:
T
-^-:^ß-
zVi\m.':
Au^ ber S^lu^ bes erften Seils oon Les Adieux op. 81a
gehört bal^in mit feiner lei^t gleitenben 3mitation in
fomplementärer R^yt^mif:
^^te^
=±=^-
f 7f r
Das größte aus bem britten Klaoierquartett oon 1785 ^er*
übergenommene Stüd ift bas 3U)eite Si^ema bes erften
Sa^es, bas ebenfo wie bas bex A-dur-Sonate op. II Rr. 2
(ogl.S. 123) in ber Htoll== D a r i a n t e ber D o m i n a n t e
beginnt. Dod^ ift audi biefes Sl^ema in ber Sonate ftarf
umgegoffen. 3ugetoad?fen ift il^m bie U)ieber^olung bes
Anfangsfa^es in D-Moll, unb an bie Stelle ber Sonartfolge
G-Moll, D-Moll, C-Moll tritt in ber Reufaffung G-Moll,
D-Moll, A-Moll, G-Moll. Die Septimen=Parallele ^~J^
Saft 5 ift burd^ Deränberung ber Bafefü^rung befeitigt, l^at
d—c
aber leiber Srfa§ gefunben burd^ eine Quintenfolge .,
bie wol}l ]idiex Beet^ooen entgangen ift. Solide bei Alber-
iif^en Baffen befonbers in RTo3arts Sonaten fe^r häufigen
Parallelen (©ftaoen ober (Quinten) meibet Beet^ooen fonft
peinlidE?, toie bie befannte, oon mir anbexweit ausfü^rlid^
befprod^ene Korreftur im Srio bes S(^er3o ber ad^ten Sim
Sonate 9, C-dur, op. 2 i". 171
fonie betoeift. ^ier ift bas zweite S^ema in beiben 0af=*
jungen:
Sonate, Saft 28 ff. (3.-4, periobe).
^^^•fe^i^^^g-^p^^
r
S)' D'
P ^ ^ ^ ^ ^
(2) (4=5)
^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^
(D') NB. öS O'P '=D'
i!^^g^?^^^^E^
(2) (4=5)
tf:^
PISiSö
(D') 55 OS
=t===r
0T=0S D'
m^ ^ ^ ^ ^
m 1^=^=^
W-
(6)
m
172 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfe^enen Sonaten.
i f ^^ sf
T = Sp
sr\
D7
^A JimmT- »
^*
ri^^s^^
^^^^s
r D'
Of
^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ - g ^ ^ ^ ^ ^ ^
(4)
^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^
;> cresc.
O'P 5)' D'
(2)
^^a (4=5)
Sonote 9, C-dur, op. 2 l". 173
^^^^^m
,-e"^^fe^
NB. (6)
fiff7*
i O'p D7
eg^SilB={^g^=j=jigggg^
(8) (8a)
m w^ ^ ^ ^ ^ ^ :
174 B. Die 32 mit op.-3a]^len oerfe^enen Sonaten.
*vp
fes^
O'P ufto. (f. oben S. 169)
pE^
1^
M
Dem Doppelf(f|lage im Saft 1 biefes Sl^emas entftammt
aud} bie Überleitungsfigur ((Beneralauftaft) 3U ben Am
pngen unb Spifoben (Sa§ 45—46):
iA-i-i^'Ti^'T^M
tDie finb biefe Doppelf erläge aus3ufü^ren? Der Dorf(^lag
oon Reinede (a. a. ®. S. 36):
nämlid^:
Sonate 9, C-dur, op. 2 " i . 175
^^^^^^q^^^^^
T D {6)T D (8)
l^ifga£Bp^^^i^a^Sj
T TD ,. (6a)T D
9zz
t^ m =^=
ztz
^
(8a) T
hieran fd?tiefet (mit 8a = 4) bie Heugeftaltung öes Anfangs
öes Klaoierquartetts, öie i^ier nur öie Beöeutung oon oier=
taftigen S(^lufeanl?ängen 3um Kopft^ema l}at, aber toie im
Quartett 3um Qalbfc^lu^ auf öer Dominante fül?rt, öer
3toeimal 3toeitaftig unö einmal eintaftig beftätigt toirb,'
in ber S. 165 mitgeteilten, ber Sonate mit öem Quartett faft
notentreu gemeinfamen ©eftalt (Quartett Satt 18ff., So^
nate Saft 21 ff.). Die 3toeite Perioöe ^at alfo in bex Sonate
öen Bau: 4, 5—8 (-: 4), 5a~8a (== 4), 7b—8b, 7c—8c,
8d. 2n bex Sonate folgt nun Saft 28ff. als III.—iV.
Perioöe öas 3toeite S^ema,' öas im Quartett erft Saft 34f|^
eintritt. (Dben (S. 171 ff.) finb beiöe gaffungen 3ufammeni
geftellt. 3m (Quaxtett \diieht fid? oor öem 3rDeiten S^ema
(als öritte Perioöe) öer befd?roid?tigenöe 3toifd?engeöan!e
in G-dur ein, öen öie Sonate (gan3 umgearbeitet) erft nac^
öem 30:)eiten S^ema Sa!t49ff. bringt (als fünfte bis fec^fte
perioöe.
HIemann, Beetfjoöens Kraoierfonaten. 12
178 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfeljenen Sonaten.
g"l7gfSTn^^
(6)..
{8 b) (8 c)
Klaoietquattett, üaft 24ff. (III. perioöe).
T ^ .. (6) S T S ]X (8)
Sonate 9, C-dur, op. 2 " ' . 179
D ? -^
^^fv#
T D T (6) Sp D
(8) Dt
^mi^^^^^^^miWWMa
(2) (4)
^^^^^^mmm (2)
12*
180 B. Die 32 mit op.'3al}kn t?erfel^enen Sonaten.
^^^S^-.-4 (4 =.-6) (6 a)
k^^^^
p-^^.
'U.t*-^
- ^
(8 ==4)
m
^;MEM^<s^ji:
-*~t^
=£^^
-^ . 7" T
E ^
^ ^
(6)
NB.
#- HS-
-<9-{ —iPt
^ ^ ^ ^ ^
(8)
t7^ J . ^
simiie
#- -^ ^
^p^^^l^^E^pS^E^
(4)
Sonote 9, G-dur, op. 2 H'. 181
i ^3 ^_L^
Efc^F=^f=N;^^pi=pl^
(con 8ve basse)
(6)
.i 4= * -^—^-
4 4
f FTiUrj '^^^ ^ ^ ^
=^T
7-11; (8)
. ^
^
^ ^ ^
7f
{Dn
i£
i (6 a)
182 ß- ^i^ 32 mit op.-3abIen oerfeljenen Sonaten.
^
Tp
^ ^ "3:^—*
S D
gSS
I
m=^
^m (8a)
simile
^^^^^m^^M
Di + (8 c) T D" (8d)
i^^sL.i^j^^=i^^=m^
D'
f9^=Fffeg^^3^gg
1^
Sonate 9, C-dur, op. 2 in. 183
Die Durd^fü^rung bringt gegenüber ben bisi^er befpro^
dienen Sonaten bie Heuerung, ba^ fie ni^t mit einer Srans-
pofition bes erften 2^emas anl}ebt, fonbern oielme^r an bie
(Epiloge bes ^weiten dl^emas anlnüpft. Daburi^ ergibt fidb
eine über3eugenbere £ogif ber IDeiterfpinnung nad} bex
Reprife unb ber Sd^nitt 3U)if^en ben beiben Seilen ift über-
brüdft. Die Heuerung fommt aber nid}t auf bie Rei^nung
Beet^ooens, fonbern fd^lie^t \id} einer bereits oon IlTo3art
angebahnten praps an (fo in ben Klaoierfonaten D-dur
Köd?el Der3. 311, C-dur Köd^el 545, D-dur Köc^el 576).
Die Arbeit mit bem (Epifobenmotio:
i J I J'JIS 4 E
münbet mit (8=2) in eine fltforbpaffagengruppe, bie ^wei
weitexe, ebenfalls mit (8=2) 3ufammengefd[}obene Sä^e füllt
unb mit einem lü^nen en^armonifd^en Rudf oon F-Moli
über Fis-Moll 3um Dortrag bes Kopft^emas in D-dur fül^rt:
D^
Das erfte Jitiema wixb nun bis 3um oierten Safte getreu
nad} D-dur transponiert reprobu3iert; ber Had^fa^ ift fünf^
taftig (4a, 5—8) unb fü^rt bas Kopfmotio frei roeiter burdb
beti ujeit aus^olenben Hüdfgang, ber mit noc^ ^wei 3ufam-
mengef(^obenen Sä^en (zweimal 8 = 4) über bie Son-
arten G-Moll, C-Moll unb F-Moll mit »S . . ^n _ @r^ ^ J^^
l^albfd^lu^ auf g+ fül)rt. (Ein le^ter Sa^ mit Dehnung oon
6—8 auf oier Safte (gO münbet enbli^ in bas erfte S^ema
in ber I^aupttonart ein.
184 B. Die 32 mit op.-3ablen oetfe^enen Sonaten.
|77 ll^T^f^^feSkeEl
.•M2) i"' = D D'
= D' "T (4)
(4);:=®"
sempre a r p .
y^^^
(6) Df (8=2) T'Sij)/
simile simile
^^^m^^^^m •bi±i-^n^
(4) D f
(Kopfttjemo)
:^^g^^g&ni^j-,^^^
D' (8=1) T (2)
^^^^^^^g^^^^^
D' (4)T (4a),.'-D'
Sonate 9, C-dur, op. 2 i i i . 185
>>M-H^
^ ^ ^ ^ ^ ^ ^
(6).. n D (8
- 4 b)
je ^^^^K-^ä^ms^ ^ ^ ^ ^ ^ ^
T (6),
T^ ..'=D'
i i i i ^ i^J^^^ g5i^j:f^J'^
:9jd2s
«T D" (8)T^
i . . ' = D' (6)
4U j—J
^Ä
E^P^^^i^^
=N
r'"^- r
»T D »T=-:»S »T D' (6 a)
(8-.4)
-J==:iL=J=:^^
^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^
i« (D') .. 5)S'(8a)D = f D
186 B. Die 32 mit op.-3a^lcn ocrfe^enen Sonaten.
(2)T (4)
'I^^M^^
(8-1)
Die nun erfolgenbe Reprobuftion bes S^ementeils mit ben
belannten Sranspofitionen oerläuft burdbaus normal. Don
befonberem 3ntereffe ift aber bie $ortfpinnung bes erften
S^emas buxdi IDeiteroertoertung ber Safte 7—8 bes Kopf^
t^emas als Ba%, roogegen bie 0)berftimme fynfopiert,
fontrapunftiert
iiteA^z^
^ ^
T V) D
Bafe: g c ü a n g
h
(ebenfo anfc^liefeenb in F-dur). Audi biefes Synfopenmotio
übernimmt nun bie Bafeftimme unb gibt ber ©berftimme
ilnla^ 3U freier lOeiterfü^rung bes Diertelmotios oon Saft
Sonate 9, C-dur, op. 2 ni. ]87
7—8. Der Übergang 3um ^weiten S^ema entfpcid^t genau
(o^nc Sranspofition) bem im erften Seile (bie Safte 18 ff,
bes Klaoierquartetts). Das zweite S^ema tritt nun 3uerft
in C-Moll ftatt in G-Moll ein, roas \a nad} bem (}albf<^luffe
auf g*^ bas allein logif i^e ift. Da nun alles übrige eine Quinte
iiefer (in ber ^aupttonart) fic^ glatt reprobu3iert bis 3U ben
(Epilogen, fo tritt etroas Heues erft nad} bem Ctnbe bex He^
probuftion ber VII. periobe ein, bie einen Srugfc^lufe 3U
3U as mac^t (?) unb bamit eine längere Soba ober Kaben3
einleitet, beren Knotenpunft eine ^romatifd^e Sefunbfolge
oerminberter Septimenafforbe bilbet, bie betanntlid} im
Sinne bex brei $unftionen ber Sonart oerftänblid^ ift und
feinerlei Sonarttoe^fel bebingt (€lementarf(f?ulbud} ber
^armonielel^re S. 178 ff.)
i lArg^ sis^
(1. miema.)
fe^ T D
^ ^ ^ ^
(6)T
^ ^ ^ ^ ^
T Sp (8)
188 B- Die 32 mit'op.-3a^Ien Derfe^cnen Sonaten,
^ 3E* = = ^ § ^ ^ :;££i
^ ^ ^ .
D T T Sp (2)D T = D T Sp (4)
^t^f^^r^
^ N . ^ ^ = fiS^
^^
D T / 4a \ Tp=<'S..(D) Tpv ]J, (6)T (D)
8va bassa
D
tr
•Ef , f ^-fan^-
i
•^^•ß-
&^=I3iPi
D T D
E^Siä^p^^lp^
DT D
m 'po
ä^mt=f=*i^=^^^^=.
<2)i>, D' (4 = 5)
D'
^^ (8)
OT D ox . . [ ^ oy j)7
-SVii^ -OS
iir
T+ .. D^ T .. b'
T ..'-D' .. T (2)
(8)D'
190 B. Die 32 mit'op.-3o^len Detfe^enen Sonaten.
I
T (2)..
te^ (4 = 5) . .
^=lfe^tZ^^^^0
(6)T
^ ^ f c ^ ^ ^ ^ (6) D
(8)
^^^^^^Ä
Sonate 9, C-dur, op. 2 i". 191
-fr^^-^^
con 8ve basse
T
Tl- (6>
Efe-i-4-
Jfi f -ß- ^ -w^ krr -^-r
(8>
^
^ ^ ^
(D--) ((3r
^F^FF^Ff^i
^ ^ ^ ^ ^^i
Tp S D (8)T Sp
(8)€'
192 B- öie 32 mit op.-3af}len oerje^enen Sonaten.
I^^p^^i^^
^^^^^mlegatissimo
(.F")
'•j-<
'* ^
&|fe=t=_öi.^^fci
p^s^^i^^^^ä * ^
^^^^^^^^Era^^^t^
Sp Sp Sp
D'
(2)D (4)T
u
^^^^^^^^^^^m
, .D (6) T D T D (8-2) T D T S D (4)
^^^^^^Eim^
T S D (4a) T D T (6)Sp
^
D
^==
=^-
(8) Tp
^^^m
^ " ^
(6a)
simile
^ ^ ^ i
^ ^
* (8a)
Riemonn, Beet!}ot)ens Kloüierjonaten. 13
194 B. Die 32 mit bp.-3ablen oerfe^enen Sonaten.
(8 b) "*" (8 c) (8d)
(8d)
Das intereffante paufenmotio Saft 13—11 oorm Sd^lu^
iiat bie Hufmerffamfeit oon ID. oon £en3 erregt, ber auf
eine oollftänbige gleichartige Bilbung im erften Sa^e bex
C-Moll-Sonate op. 10 i l^inroeift: „(Ss ift bas ein3ige (?) Bei*=
fpiel ber IDieber^olung einer 3bee in fämtlic^en 32 Solo^
fonaten unb beu^eift, ba^ Beetl^ooen aucf| in Paufen
rebet." Die Parallelftelle fie^t fo aus:
1
=
i^SP^=
onp SVII O'P
>(Db £en3 Ijier bie jnnenpaufen roirflid? erfannt :^at, ift mir
3toeifel^aft, ba er ber gan3en Saftpaufe in beiben $ällen
befonberen IDert beimißt, bie nur eine gemeine Snbpaufe
ift. Recfet liat aber £en3 bo^: Beet^ooen rebet aud^ in
paufen. Da^ aud} fonft einige Hnflänge fpäterer IDerfe
an frühere bei Beet^ooen oorfommen, fei aber 6od^ auf
^emerft,- 3. B. finbet \id} bie Stelle:
^ ^ ^
^
rn T
^ ^
-m'-r
aus bem Si^lufefa^e ber A-dur-Sonate op. 2 H faft wöxt^
lid} roieber im erften Sa^e oon op. 78 (Saft lOff.). Das ift
3toar nid^t oon IDiAtigfeit, aber fold}e empl^atif^e D^r==
fidl^erungen follte man bodb nid^t abgeben, menn man nidii
Sonate 9, C-dur, op. 2 m. 195
^enau nadbgefe^en ^at. Die „rebenben paufen" Beetl^o-
j)ens finben roir nun im ausgebe^nteften ITIa^e in bem in
bex 0berter3tonart E-dur fte^enben flbagio ber C-dur-
Sonate op. 2^5^ beffen ^o^e S^ön^eit u)o^l feinem ber
Beurteiler entgangen ift. flm roenigften l}at Heinecfe über
basfelbe 3u bemerfen, mad}t aber in banfensmerter IDeife
barauf aufmerffam, ba^ man gut tut, bas Sempo gleich
3u Anfang fo betoegt 3U nebmen, ba^ ein Befd?leunigen
beim (Eintritt bes E-MoII-Seils nid^t nötig mirb. Die Be^
merfung ift in mehreren Be3iel)ungen bele^renb. Sinmal,
fofern bie fe^r oerbreitete Heigung, Seile besfelben Sa^es
im Sempo ftar! 3U unterfdjeiben, bie (Einheitlichfeit ftets
gefäbrbet unb im allgemeinen beffer gemieben loirb;
3roeitens beutet fie aber beftimmt barauf ^in, ba^ bex
E-Moll-Seil mit feinem, öas eigentlid? S^ematifd^e reprä-
fentierenben roürbeooll einl]erf(^reitenben Dierteln eine
a!l3ubreite Sempona-^me oerbietet, roäl^renb bas £}aupt^
il]ema mit feinen punttiexten Sed}^el}nteln leid}t 3u einer
folcl]en oerleitet. Die gan^e ©efa^r ber Derfc^leppung bes
Sempos ift aber befeitigt, fobalb man nur bie Saftmotioe
bes Kopftl^emas tidbtig begren3t unb fid? nid}t buxd} bie
Paufen auf bas oierte fld|tel 3u oolltaftiger Ceferoeife oer^
führen Vd%t Die Derpltniffe liegen burci^aus ä^nlid^, roie
im flbagio oon op. 7, auf bas roir bereits S. 104 ^ingeu)iefen
Iqaben. IHand^er Spieler roirb oielleid^t 3u ber Annahme
neigen, ba% bie Saftfirid^e nidit forreft geftellt finb, ba
iDenigftens im Kopftl?ema bie i^armonie immer auf bie
Saftmitte föttjd|reitet unb ba aud) bie Sd?lu^u>irfungen
liegen. Die Scbreibtoeife:
^ l E l E ^
£^"?Z ^ ^S^^^^ m
(2)D T
r t ^ ^ ^ ^ ^(4)^D
15^
196 B. Die 32 mit op.-3ablen »erfel?enen Sonaten.
i»^^^ff^=;pfEgi^;aJ
Sp (D) (6)(D) D T
^i^=f^^
Sp .. D|+(8)T
im ^^^^feSi ^
(8a-2)
offenbart, ba^ bie Sc^lu^eftätigung 7a---8a einen Saft 7*
einführt, mas bei ber originalen Sc^reibroeife fd?mer er=
fennbar ift. Dollftänbig löft aber bie Derfd?iebung ber Saft^
ftri^e bas Problem bod? nic^t. (Es bleibt bas 3^tbröcfetn
bes S^emas in ein3elne burd^ Paufen ooneinanber ge?
\d}iebene Saftmotioe. Ss gibt aber nod} eine britte oer=
mittelnbe Deutung, roeli^e ben Saftftri^en Beet^ooens
i^re Stellung läfet unb bod} bex oolltaftigen Ceferoeife aus
bem IDege gel^t unb 3ugleid? — inbem fie bie Pausen in
3nnenpaufen oerroanbelt — bie öbe (5lei(^artigfeit ber
HTotioe befeitigt. Diefe Deutung ergibt beim Übergange
3U bem E-Moll=Seile für bie Scl}luf3beftätigung fogar eine
Del)nung auf einen Saft V4-
Sonate 9, G-dur, op. 2 "i. 197
mm 4^ ^^^^^m
T S D sp (D) (6) ., (D) (D)
^Sgizrfza ^ g ^ ^E^^^^l
^
(8) f^-.
D (D) S Dl + T (D)
NB.
j ^ . rS
Ez ^^^^^§ ^
^ (8a = 2)
D (D)S D^
^ ^
-»—^
^^^ß^i^s^m
p
(2) (4) (6) (8)
(8a)
b^to.:
quasi Titard. (8 a)
8 (=--2)
(gegenüber biefer gan3 befonöeren Sc^mierigfeit ift öie An-
nahme einer Del^nung bes 7. Saftes oon V4 3^ V4 ^^^^ 3^ V*
etroas mit ber Auffaffung leicht 3U Beroältigenöes. Die
Struftur öes E-moll-S^emas fann 3unä(ijft buxd} \l}ie Drei-
taftigfeit unb öie Überleitungsmotioe oon einem breitaf-
tigen ^albfa^ 3um anbexen oermrren. Dod| ift mit bet
Srfenntnis öet ©rönung Sd]toer—leidet—Sd?toer öie Sd}wie-
rigfeit gelöft. Die einanbei nad^gebifbeten Btelobieteile
finb fo 3roeifelIo$ 3utage Hegenö, ba% ein Streit ber Mey
nungen ausgefc^loffen ift. Wie \d}on oben betont, ift nidit
öas 32ftel=5igurenmerf ber rechten f}anb, fonbern ber irr.
Dierteln müröeooll ein^erge^enöe Ba^ bas eigentlich S^e=
(2) S 5) D^ + (4) T
Blit' Red]t loeift £cn3 auf bh Dertöanötfc^aft mit öettf
,£acrimofa öes lTIo3atttci)en Requiems l^tn: „3i)rem eöeltt
Sonate 9, G-dur> ap. 2 ni. }99
Sd)mer3ensausÖrud nad} ^at biefe, auf bie fd]led|ten Saft-
teile (bas 2. unb 4. Ad}tel) fallenbe Srauer- unb Se^nfud^ts-
fprad^e eine Art Derroanbtfdjaft mit bem Cacrymofä Öes
Ilto3artfd^en Requiems. Der pianift ^at ben Pomp, bie
Siefe unb Weite bes Kird^enftils 3U bebenfen. Keine ge-
ringe Aufgabe". XDer 3ol?ann Stami^s Srios op. 1 fennt
roirb übrigens eine enge Dermanbtfc^aft öes tRotios c mit
bem langfamen Sa^e öes C-dur-Srios oon Stami| er-
fennen. Das gan3e Aöagio umfaßt 82 Safte in neun Peti==
oöen öes Aufbaues:
I. (Ittotio a: 1—8, 7a (V^), 8a ( - 2 ) [ = 9 Safte].
II. (lUotio b: 2., 3—4, 4a (=6), 7—8 ( - 1) [ - 6 Safte].
IIL (HTotio c: 1—4 ( - 5), 8, 7a—8a [ - 9 Safte].
IV. (UTotio b): 2, 3—4, 4a ( - 6 ) 7—8, 8a ( = 2 )
[ - 7 Safte].
V. (HTotio b): 2, 3—4, 4a ( - 6), 7—8, (lUotio c), 7a—8a,
7b—8b, 8c [ = 1 2 Safte].
VI. (HTotio a): 1—8, 7a (y^), 8a ( - 1), [ = 9 Safte].
VII. (HTotio a): in C-dur: 1—2 (HTotio b): 4(1), 5—8,
(= 1), [== 7 Safte].
VIII. (HTotioe in E-dur): 1—4 ( - 5 ) , 8 ( = 7 ) , 8a,
1= 8 Safte].
IX. (HTotio a) oer3iert): 1—8, 7a (VJ, 8a, 5a—6a, 6b,
7—8, [ - 15 Safte].
Das (5an3e repräfentiert alfo eine Art Ronboform, ber.
bas Kopft^ema (HTotio a) 3U Anfang, in ber HTitte unb
als Sdilui^ auftritt (Periobe I, VI unö IX), fo öafj roir alfo öie
IL—V. Perioöe als erftes Souplet unö öie VIL—VIIL Pe^
rioöe als 2. Souplet 3U öefinieren liätten. Da aber bas
2. Souplet feine neuen Stiemen bringt, fonbern nur bie
bes erften Souplets (b unö c) in transportierten £agen
reproöu3iert (im erften Souplet b in E-moll, c in G-dur,
b in E-moll, A-moll unö H-moll, c in E-moll, im 2. Sou-
plet nad? 3roei Saften a in C-dur, //: b in E-moll—E-dur),
fo liegt roieöer eine Annäherung an öie Sonatenform vot,
aber nur eine fel^r freie, anbeutungstoeife (Derfe^ung iit
öie i^aupttonart unö i^re Dariante).
200 B. Die 32 mit op.-3atilen oerfe^cnen Sonaten.
W. Hagel (Beet^ooen unö feine Klaoierfonaten, 1. Bö.,
S. 55) unterfd?eiöet nur örei Seile öes Stücfes. I. ^aupt-
fa^ (LPerioöe), ILHTittelfa^ (= IL—V. perioöe, mit nur
einem ^Dor3eid2nung) unö IIL Wiebexielix öes l^auptfa^es
(mieöer 4 ^ Dor3eic^nung = VL—IX. perioöe). Hagels Art
öer Saft3ä](|lung — er red?net 11 Safte für öen erften Seil
heraus unö mad^t 3iemlid] unbeholfene Derfu(^e, mit ber
Saftorbnung bes HTittelfa^es \id} ab3ufinben — ^ätte rool^l
ein roenig oon ber P^rafierungsle^re profitieren fönnen,
(ber Banb erfd?ien 1903!) unb oon ber Saftorbnung Sc^roer—
£ei^t—Sd^mer ttoti3 nehmen. Wenn ex fagt: ,,Der
HTittelfa^ gliebert fid? 3unäd?ft in Abfc^nitte oon 3 b^w. 4
(bie erften Safte jeber (Bruppe finb 3uglei(^ S^lu^tafte
unb ba^er boppelt 3u 3ä^len) unb 6 Saften" ufm. unb
toeiterl^in (S. 56) oon einer fonfequent beibehaltenen Art
elliptif^er AusbrucEsroeife fpri^t, roel^e bie Doppelt3äl^^
lung einer Hei^e oon Saften nötig mac^e, fo läuft bas bo^
roo^l auf basfelbe ]^inaus, mas § 15 bes erften Seils meines
Katei^ismus ber Kompofitionsle^re (1889) als Sypus
Sc^roer-^£ei(^t—Si^mer erläutert.
Da^ es Uagel nid}t gelungen ift, ben Sa^ 3U enträtfeln
unb nad?3uerleben, bemeift ber geringe (5rab oon Srroär==
mung für benfelben, ben fein Urteil oerrät. Sr finbet be^
fonbers in bem HTittelfa^e ein „unrul^iges (5epräge, mit
öem aber bie fonft bei Beet^ooen nid}t an3utreffenbe lDeit==
fd^meifigfeit bes Ausbxuds in etwas fontraftiert". Aud}
tann id} Uagel baxin nid}t beipfli^ten, menn er ben HTittel*
fa^ „unruhig mogenb" nennt — bas wedt bie Dermutung,
ba"^ ex bem leidsten H3ellengefräufel bes $igurenmerfes ber
0berftimme:
m^ ^ - ^ .
acütiÖz
r:^:
i
(8=2)^
S ifc?=
-9- ^i
^ (4)
ober: (8-4) (6)
oöer gar: (8 =-6) (6 a)
;p^^^^^^
(S D) «S Df + (8)
(6 a) (8)
(6 b) (8)
^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^
O'P D^
ÜÖ
(2)
^^^^^k^MMi
(4a = 6)
^^
:^^3^E^^^^g^|
D' T
r
(8 = 5) (6) S
m =91
^
DJ + T
m
(8=1)
^ ^ ^ ^ - ^
(2) S %'•
Sonate 9, G-dur, op. 2 ni. 203
. -^—.—^
^Ä^
S %' D? (8)T=''Tp
IV.
(b)
* (8a) :: .. f
204 B. Die 32 mit bp.-3a^len oerfe^enen Sonaten.
^~TT^.
^ = ^ ^ t f e ^Sfe^EEÖ
.. D(8a=l)
m^^^ -^
»S ®9^ DJ +(8=1)
*) Dgl. oben S. 201.
Sonate 9, C-dur, op. 2 m. 205
VIII.
c)
f (D') (2) S
.t (4-5) T
(D') (6) S Df
|R*
m^^^^^^^^^ (8=7) (8a) T
fe
«=p m
:^^t^
D'
IX.
a)
.jiu_fijL^-f-
g ^ ^ F E ^ ^ ^ ^ ^
D (2)T
Ä
feimf^^^l^i r m^ (4)T
206 B- Die 32 mit'op.-3a^Ien oetfe^enen Sonaten.
D Sp Tp((l,JJ(6) D)[Tp](D)
M^^B^E^^^^^^^^Eä
D (D)S (8a) T
(5a) D T (6a) D (6 b)
m
•f"^ -^
- ^ E ^ Ö ^
D (8) ". T
Der öritte Sa^ oon op. 2 m ift bereits ein $d?er3o edii
Beet^ooenfd^er Prägung; bas Sempo (Allegro) ift fo fc^nell,
ba^if jeber Saft Öer Hotierung im Dreioierteltaft nur eine 3ä^l==
3eit entljält, alfo erft 2 Safte 3ufammen einen mirflid?ei;i
Saft ergeben. Die XDarnung Heinedes (a. a. 0 . S. 38),
„bas Sd?er3o nid^t fo fdjnell an3ufangen, öafe öas Srio
eine merfbare Derlangfamung erforöert'', erfd^eint mir
ni^t nötig. Da öas Srio offenbar uidjt öiefelben Säfjlmerte
l^at roie bas $d|er30 (öie Safte öes Srios finö nämlid? mirf-
lidje Safte mit öem R^yt^mus J | J ) . Derfolgt man im
Sd]er30 mirflid? öie punftierten P/alben ( J ) als 3äl?l3eiten
Sonate 9, G-dur, op, 2 ni. 207
unö im Srio öen tOec^fel oon J unö J, fo toirö tnan beibe
Sempi rid)tig treffen. Ss mirb aber bann aud} gar nid^t
auffallen, wenn man bas Srio mit etmas langfdmeren J^
fpielt, ba biefelben nid^t me^r ge3ä^lt merben, fonbern nur
bie Summe eines für3eren (J) unb eines längeren 30^1==
mertes (J) finb. Das buxd} bas gan^e Sd?er30 ^errfd^enbe
Kopfmotio ift:
i JEEEfefefe
Heinede (a. a. 0 . S. 38) marnt baoor, bie brei Ai^tel als
Sriole 3u fpielen, b. )}. 3U oerfennen,; bafe oon ben brei
Ad?teln bas fdjmerfte bas 3meite ift (lieft man nämlic^ g
als fd}merer, fo fpielt man es länger). Der forrefte Dor=^
trag erforbert jeboc^ nur eine fe^r geringe Dehnung bes
2. Achtels. Das fis g ift nur eine Der3ögerung eines Dier-
tels g buxd} bie IDed^felnote fis:
^ ^
•^M feÖE
Allerbings mirö öie meiblid^e Snbung a g 3unäd^ft öur^
öen geforöerten Staccatooortrag oer^üllt unö öie Deutung
öes Spi^entones a als Ser3 öer Subbominante natie gelegt.
Srft in bex britten periobe taud}t bex gefd^leifte Dortrag
Öer meiblid^en Snbung auf:
^^^^m NB.
208 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfe^enen Sonaten.
=£=fei fe^
Da% aud} bas
i unö: ^m
im Sinne bes Anfangsmotios 3U oerftel^en ift, bemeifen in
Periobe III bie 3ur n)ieber]^olung bes Kopft^emas 3urüc!'
leitenben Safte:
fa^z^tJ-Jrig,
(4)
M^^ii^i=i=^^
i^rcfTrrTrr
D D (2)T
J. .Li.:Aß:
^P^ ^ ^ ^ ^ ^
D D T (4)D 5)^" = D«
^ ^ ^ ^ ^ ^
^ji ,i,isiü,^,n:
m^f i
T' r tf J
O'P (D»>) (6)»Tp (Dn
ii=
i^
Riemann, Beet^ooens Klaoictfonaten. 14
210 B. Die 32 rrtit op.-^a^Ien oerfe^enen Sonaten.
Ajmjä^.
T Sp D (8) T = D
sei 4
•4-f=^-^f^^
IL
^ ^ ^ ^ ^ ^fTr'=r*'
^ ^ ^ f eP
^
D OT ..P=:j3r9> (2)
^^g^^^fe^^ä
•mrrr^ Y^^rtryw
O'P D^ ''T=Sp D (4=6)
^-^^^fe^^^^^
?'~^^iFf^ f ' ^ f
T = oSp ^ D OT (8)D
III.
V ^ sf p sf
D ^ D » (2) . . .. ^ D ..(
Sonote 9, C-dur, op. 2 ni. 211
^£^=^^^teH
(4a)., (4b=J.| )
5
^^m T
^^^^^^^fe
D (6) T D T Sp D (8) T
^ ^
^^ry-r
(D) OS D« (6a)0T
i^^^^^^^^Et
I I
I?) D T S D(8a)T
I ü --J^sf^^ sf ^--S^^sf^^ sf
«-T ..D^^T.. =B- T (8b)D^"T.. =:&- T (8 c)
-ff f ff %M^^
sf sf ff
DT . . D T . .(8d)D T . . .
14*
212 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfeljenen Sonaten.
l^^/tT^^^^a^g
(2) D
simile sempre
i 3-=
•T=Dp f (2) D
(2)D
J^-HH-f
(D'
(D') (4)Sp
-^-
..=«S
(6)
?: ^
^^fcr^
^ ^ ^ ^ ^ -^-
n* j^' (8)D »T (2)D »T (4)
l=.=l£fX.£j^=p£
i T
^'
(6)0S DT t. (8) ^T
Sonate 9, C-dur, op. 2 m. 213
»S ..=Sp(8)D'
mw^^
^ ES= S(^er30 Da capo.
^ ^
(Sa) .r
Sine Soba greift ben bas Sdiex^o abf^Iiefeenbcn (Dftao^
fprung abmärts als HTotio auf unb madjt einen ^albfdjlufe
auf ber Dominante. Sin ©rgelpunit oon 4 Saften übet btm
G oet3ierenben HIotio a)
^n^qpJT^
unb ein roeiteret übet oet3iettem C f^liefeen btn Sa^ ab.
-ß- V
^:^^-^r-i-t=^=-£Ei±±f^*fYn
ff
(8d=5) T (6) S % (8)
8va alta . . . loco
A ^4- a. 4 £
m D
^ i
mfTrrrJT^ 5) D T D .
(8a)
J.- 1. 1.
^ gR^^^^^
T " " D7 * T D T D T D
214 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfe^enen Sonaten.
I^B^^pq^
15 ac
(8c)
r (8d)
Der Sc^Iu&f a^ ber C-dur-Sonate op. 2 II ift mieber
ein ausgefül^rtes Ronbo (312 dafte Vs Allegro assai) mit
Annäherung an bie Sonatenform. Die 25 Perioben bes
Stüdes orbnen fi^ nai^ bem t^ematifdjen ©e^alt in fol='
genber IDeife (mit Kenntli^ma^ung ber oer^üllten
Sonatenform): Periobe I—V repräfentieren ben (Eeil
bis 3ur Reprife, wenn eine \old}e oerlangt märe, b. i}. fie
ftellen bas breigliebrige 1. S^ema (in ber Sorm a—b—a)
unb bas 2. a^ema (in G-dur) auf, unb bringen nad} weit''
ausgeführten Anfängen unb (Epilogen ben RüdEgang 3um
Kopft^ema, periobe VI—XIV bilben bie fe^r xeidieDuxd}^
fü^rung, bie aber (es ift \a leine mitfliege Sonatenform)
in Periobe IX—-XIII ein roirili^es Srio einferliefet, bas
bie Subbominant^CEonart breit entmidelt.
3m Sinne ber Ronboform ift natürlich bie Seilung eine
anbere. Das Ronbot^ema ift bas 8 ^aite umfaffenbe Kopf^
t^ema, beffen (^arafteriftifc(?es ^auptmotio eine mit Seft=*
allorben begleitete auffteigenbe (Eonleiter ift. Dasfelbe tritt
fedjsmal auf (Periobe I, III, VI, XV, XVII, XXII); bem-
nad^ müßten mir minbeftens fünf (Eouplets unterfd^eiben,
oon benen bas erfte (Periobe II) ober nur ein mifoly-
bif(^er3toifc^enfa§ 3mif(^en bem 3meimaligen Dottrage
bes Ronbos ift. (3m Sinne ber Sonatenform ift berfelbe
nur ein Seil bes 1. S^emas.) Dagegen entfprec^en bie
IV.—V. Periobe bem, mas mit an anbexen Ronbofä^en
beobai^ien fönnen, unb finb ols erftes Souplet 3U be=»
3ei(^nen. tDie Periobe I—III, metben mit au^ Periobe
VI—VIII im ^ö^eten Sinne als basRonbot^ema teptöfen-
tietenb auffaffen (alle btei finb ia mit bem ^auptmotio
geatbeitet), fo bafe als 2. Souplet etft Periobe IX—XIII
^etoottritt (bas Stio-Sl^ema unb feine Detatbeitung). Die
Sonate 9, C-dur, op. 2"i. 215
Allegro assai.
I.
a)
j^^^^iH^^M^SM
(2)T (4) S T S T
% .. (6) D (8) T D T D T
II.
b)
i (2)D
^^ frr,-f, FfE^
^^HttLLlrMfr^i (4)T
Sonate 9, C-dur, op. 21". 217
Üf:
i D'
=!*==^-
:S^=fct
T
(8c=2)
(4) S T S T (D .)(6)Dp(Di
i n^^iM^^^^
=SpT
^^-iM^
D
3
..(8)T'»=D
^ ^ ^ ^ -7—i-r
Sp Ij^ (Sa) D
IV.
c)
^TH-HVhj^l-f^' I f ; ^
D^ (2)T D' (4) T
218 B« Die 32 mit op.-So^ten oerfe^encn Sonaten,
d)
^^=^i^^=u^^^^fi-^vj^^
D' (4 a) T Tp S "^ (6)Sp
V.
c)
| j s ^ , I f fj f fj=fi;^n^|^£^
D' (2)T D7 (4) ox
d)
if^M't'itfi'rrf^i'^'^'i^
D7 (4a) «T .. T °S (6)»8- = S Sp
D (8 T .. O
nT »S (4).. D
= 2) =0Tp
(6)»T »S Ij>>(8)D
Sonote 9, C-dur, op. 21". 219
w^ ^ ^S
' W «T 1^ (8b) D
n (8 a) D
0T..(8c) D . OT . . D
(8d=2)
(8=2) T
VI.(=I.)
a)
t£f^ I f f ^ L J ^ 5^
(4) S T S T ^ (6)
(8)T D T D T
220 B« Die 32 mit op.-3a^len oerfe^enen Sonaten.
VII.
(2)T
^m ^^^^M ^ E ^ ^ S
(4) D T D (D) Sp (6)
(8)(D')Sp (D') Dp
VIII. a)
t^ Hu^
(6)(P»*) ITp]
JP (D»-)
(8=4)
;;^^^^?4
^,
(6)$p=oS [)9>
(8) «T «S D (8a)0T
*S (6) D «T E
%X D
D (8b)
Sonate 9, C-dur, op. 2 in. 221
(©enctalauftatt)
•T=Dp
IX. (dtio.)
frt] fHÜ^^-P^^^H-J;.^--^
(2)T .. (4)D (6)T ft(8)
i S^iä^
D (D)
-f-i—r-\-')>
IXc.
.^=f=f=f&M^^Xuu^-^^
(2)T (4)D S (6) DJ +
X. (inijolvib. 3n>iWen{a^.)
g)
-ß-
^^^a^i^asfeg^^jaEt^^ sf sf sf sf
T (6) D7 T (8) D^
f) IX b
^^i^P^^
T Sp (8) D» + T
XI.( = Xa.)
g)
g^^j;.^^iT%:.?j 14^ sf
(2) D7 T (4) D'
tof ^\ sf sf
}i^h^jirnSl^^ sf sf
T (6) D' T (8) D'
4>^iU:g:
xn.
0
$ ^ ^ L j _ r X 4 - f : ^ ;f^nrf|fe
(2)T (4)D (4 a) «T = -S= D'
(6)
Sonate 9, C-dur, op. 2 ni. 223
XIII.
fi^^^fL^txL^r^r I f r I tr
2) »T . .=0S D7(4)0T D »T l> (6) Df + oT D (SjDf +
= SVii =°S
ht^' I ^f ^-1 ^ ^ s
•T D(6)T D T»S(6a)T .. (8).. = D
=»S 1^
XIV. (mijoIi)öifrf|.)
g)
^F^M^^tirrffiT }'^^\fnn^
(6) (8)
(8b).. (8c=2) T
224 B. Die 32 mit op.-3a^len oetfe^enen Sonaten.
^^lIi_gXJL^ ^ ^
D (2)T (4)D
(6) D
a-=£J=Ly^^
XVII.(=II.)
b)
ap^s^^H^-^a^^^^s
(2) D
4)T^^^-^
(4)T ^ ' T
Sonote 9, C-dur, op. 2 ni. 225
XVIII.(=I.)
a)
^ ^
^^=^MM=^
(4 S % (4)
= 2)
fr
m D2 ..(4a)S (6)
T 5, (8) D
Riemann, Beet^ooens Klasietfonaten. 15
226 B. Die 32 mit op.-Zal^len oetfe^enen Sonaten.
XIX.(=IV.)
c)
4r-C;;|r^^^££f^X^X;
D^ (2)T D' (4) T
(4a) T Tp S (6)Sp
^ ^ ^ ^
D« + (8) T
XX.(=V.)
^Ffe|^='^^fC;J'ir^'f,-rc^,
D? (2)öT D' (4)n ..=Sp
: ^ M ^ P^ f f ^ j r ^ a ^
T «T (8 «S
='Tp =6)
Sonote 9, C-dur, op. 2 1 " . 227
| ^ t c ! r ^ ^ ^ ; g j I j/J tri-II
(8)0 «T W^> (8a) O
n % ( 6 ) 0 + .. «T (8b>0+ .. «T
0+ »T (8c) 0
0^ "^ J ^ ^ ^ .Pftf
h ^xr^'^^-^^^^^i^ isf^^^
(8e).. <8f=
XXII.
i
- i
- i-
*
^fH-g-g r c [ r ^
iW^ ^ ^
2) T (4 S (4a)
=2)
J..
i-r g r g I r ^ ^
A' & lU^^ ^
(6)8 (8)
15*
228 B. Die 32 mit op.-3a^len oetfe^enen Sonaten.
i mM^$=^ ^
XXIII.
J^^.^itrTJ ^ S ^
i (2)8 ( 3)D (4). ( 5)
XXIV.
^±
mM=,M^=^ T~i y I ' ^^j:^
tr
(2).. (4)8« (6)
^tf^4#a
(6a).
Sonate 9, C-dur, op. 2 ni. 229
i. i. l:-ii. i.
lg. [1/ LL>-Hgt£T^^g;q=t
tr^^— to»'^'
fr-
XXV.
a)
r
i I
Tpv (4)(D)
*
i=^
^
£
(2a) Tp! .. (4)
£^^t £• i=f=Si
D^ .. (6) 07 (8) T
S (6)0« + (8)T
230 B. Die 32 mit op.-3a^Ien oetfe^enen Sonaten.
jf=^==^=4=^l==:^^ ^ P f ^
Da eine lebhafte ttempona^me oetlangt ift, fo finö als öle
eigentlichen 3ä^l3^iten nic^t öie punftietten Diettel Q.),
fonöetn öie punftietten falben ( 1) 3u bettad^ten, unö es
ift bafjex bem leid^teten Detftönöm's öes flufbaues öienli^,
toenn id} öie analytif^e Sfi33e im 3o)ölfa^teltaft (JJJJ.)
232 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfe^enen Sonaten.
y^^ -^ ^ ^ 3^^S
Im ^ ^ ^ ^
,^ ^ ^ ^
^ ?
(8)
So oft öas flnfang^motio im Detlaufe öes Sa^es mieöet
auftautet, etneuetn fic^ auc^ öie ©efa^ten öes HTifeoet*
fte^ens. So gleich in öet mit Saft 25 öet Hotietungsmeife
Beet^ooens beginnenöen II. perioöe:
^m i .M J ;' «L^-^rv-j-r-
pp
(2)
^tet begünftigt öie öijnamif^e Be3etd^nung //-pp öie
ttennenöe IDitfung öet Paufen. Die $oIge öaoon ift bann
abex roenige Safte toeitet öas Detfennen öes ^albfd^luffes
auf öem F-dur-flffotö:
i-¥-^f 0+
w
(f + ift Dominante öet Dominanttonatt), öet öut^ öie fol*
genöen 25 Safte bis 3um Sinttitt öes 3meiten S^emas
immet neue Beftätigungen etfä^tt. Sd^on öas
Jt-f-p-4r f^-^t-i-fe
fp
D
wixb leiöet nut gat 3U leitet als mit öem a^ beginnenö
ge^ött, öas öoc^ 3meifellos öie Sd^lufenote öes ootaus*
ge^enöen HTotios des^—b^—a* ift unö eben ben mit^tigen
^albf^lufe 3uetft btingt^ IDeitet lieft man bann ebenfo öie
folgenöen HTotioe:
234 B. Die 32 mit op.-3o^Ien oerfe^enen Sonaten.
unö
Ö
MM^frJfiTiJ
falfd?, öie immet mieöet öen ^albf^lufe beftätigen. flu*
gefid^ts öet HTenge plumpet £efefe^let, mel^e öie fü^nen
©eften öet Sternen in roiöerli(^er IDeife oer3erren, begreift
man too^l öie fc^iefen Urteile über öie Sonate unö öie Hot-
toenötgfeit, fi^ mit öer HTögli^feit oon flnöersöeutungen,
toie ic^ fie l^iet biete, 3U befaffen, ö. f}. bie etfotöetlit^en
£e^ten aus öet p^tafietungst^eotie 3U 3te^en. ©an3 ä^n*
Itd)e S^mierigfeiten öutd? mifeleitenöe Paufen toetöen toit
im etften Sa^e oon op. 78 (Fis-dur) im 3meiten S^ema
toieöetfinöen, aud} mit faft nod^ me^t oetmittenöet gegen-
fäpc^et Dynamif.
HTad^e man fid^ nut l^iet beim flnfange oon op. 7 toitf*
lid} flat, öafe öie £efemeife mit Snöpaufen anbetonte HTotioe
mit öem äft^etif^en IDette immet etneuten flbftetbens
etgibt:
m ^
i_»_U.-l_jr^
f4=^±i=^ ^m
mit 3itnenpau{en öagegen einen fluffc^toung im gtogen
oon fü^nfter (&cfin5ung (f. oben)!
Don ^atmonif(^en ©ef^e^niffcn öcs Sa^cs fällt öas in
öen Bereif öes 2. d^emos mit feinem Sonattfieife (B-dur)
cingelopfclte C-dur-HTotto auf: ^
Sonate 10, Es-dur, op. 7. 235
^^p^ g
Dasfelbe erinnert an bie Des-dur-(Epifoöe g im Andante-
favori unö öas As-dur im C-dur-Ronöo, op. 51, aber au^
an öas G-dur in Fis-moU, Saft 22 ff. öes flöagio oon
op. 106, alles gälle, mo mie eine Sata HTorgana eine gan3
fremöe Sonart 3auber^aft mirfenö (pp) eintritt, um bann
buxd} Deutung im Sinne öer ^aupttonart mie eine Seifen*»
blafe 3u 3erpla^en (im Andante favori unö in op. 106
T===^, ^ierT=%).
Die 10 Perioöen öes erften Sa^es oerlaufen mie folgt:
I. (Kopft^ema): 2., 3—4, 5—8, 7a—8a, 7b—8b, 7c—8c
( = 1) [ = 13 Safte].
II. (Übergang): 1—4 ( = 6), 7—8 (Qalbfdilufe auf f+),
8a, 8b, 8c, 8d, 8e ( = 6), 7—8, 8f, 4a—8g [ = 18 Safte].
III.—IV.(2.S^ema): III: 1—8, 7a—8a(=3), IY:3—4,
3a—4a, 5—8, 5a—8a, 5 b—8 b, 5c—8c, 5d—8d, 8e, 8f, 8g,
8h [ = 35 Safte].
V.: 2„ 3—4, 3a—4a, 5—8, 8a, 8 b ( = 4), 5—8c, 7—8d
( = 2 ) [ = 1 7 Safte].
VI.: 2., 3—4, 4a, 6., 7—8, 8a, 8b ( = 6), 7—8c ( = 2)
[ = 12 Safte].
VII. (ogl. I): 2., 3—8, 7a—8a ( = 4 ) , 5—6, 5a—6a
( ^ 7), 8, 8a, 8b, 8c, 8d, 8e ( = 6), 7—8 [ = 23 Safte].
VIII.—IX. ( = II—III, 2. S^ema): 1—8, 7a—8a(= 3),
3—4, 3a—4a, 5—8, 5a—8a, 5b—8b, 5c—8c, 5d—8d, 8e,
8f, 2—4, 6—8 [ = 41 Safte].
X.: 1—8 ( = 4), 4a, 4b, 5a—8a, 5b—8b, 8c [ = 19 Safte].
Det etfte Seil (bis 3Ut Reprife) umfafet öie Perioöen
I—IV, öie Dutd?fü^tung öie petioöen V—VI, öet S(f?lufeteil
öie Perioöen VII—X. Die Dut(^fü^tung ift in öet ^auptfa^e
mit öem Kopfmotio I unö mit öem HTotio öet legten Spi^
löge geatbeitet. Ss ift bal}ex flat, mie oet:^ängnisooll öas
236 B. Die 32 mit op.-3a^Ien ocrfe^enen Sonoten.
^^=3i:j=faJf^r>Vf44^£^^^
(2) T (4)T
füSÜSÜSTi^i^^M^
# ^ rf-rr 'iTP'- ^ ^
D' (6)T (D')
fl^-^7a-,n J^-Vr4
+ (8c = 1)
Sonate 10, Es-dur, op. 7. 237
II.
8va alta
afe^^-i^^-^M-M^^^
ff pp
T=D (2)
(4=6)
m
^^fefe^^^d^^feg^E^S
^
(8b) + (Sc)
^^feg^i^^^^^iJpg^
(O') Tp O? T (O') Sp O« + (8f)
f: ^"^
238 B. Die 32 mit op.-3o^Icn nerfe^cncn Sonaten.
t
m^^t^'-üfl^.
(6)(D')Tp D» T
(D') Sp (8g) T
^ ^ - ^ ^ ^ ^ ^ I ^ r^ ^' ^ iJ fe
S Op Sp
•b rr^-
p^-^Tlrm:^
Tp D (8a ..U=W
Sonate 10, Es-dur, op. 7. 239
IV.
i^^^ip
(6)
-^ -fM-f- jfc.<.4t
^ ^üj»!* = £ £ : £ = ^ = : ' ' ' ' '' 1 —
(6aJ
^^^^^e
!)•*
(simile)
(65)®»*
240 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfebenen Sonaten.
i^^^^s(Ualttiiole)
Df (8 b) T
arpegg. sempre simile
—>- ^n»>
(O'^O .. (6c) S OS O' (8c)
IM^jH^FN^j^HH^
(Bn (6d) S »S
O (8d)0T ^Dl+
02+ (8e)t
(8e)T ..
f - ^ ^ F ^e?5=
?£*:
-Pn-p- ife ^m
D« + (8f> T DI.+ (8g) T (8h)
^fe^F^^^=p=t=Bg
Sonate 10, Es-dur, op. 7. 241
^^^^=X7v^=i^^T^^~=^=^^^^
(2) ..''=JDr' (4) OJ*
3 ^ ^ ^ 1>=^
^m: fF=?=r-
:+J=t
Tp=''T Df + (8a)»T Df +
fgiTfyP r ^ ^ , j ^ - j , , ^ i 4 £ j ^ i L ^
OT 0«+ ^^" (6)0T Or$ ®^>
Riemann, Bcet^ooens Klaoierfonaten. 16
242 B. Die 32 mit op.-Sa^Ien oerfe^enen Sonaten.
•* p t^ fz ^ ^
I :k=^
[> h - 1 — 1 ^
*
-^J_|__U
©.!> (8c)D
^ ^ ^ ^
(©enexalauftatt)
^ ^ ^ ^ ^ ^
7s: 9" (8d = 2)
VI.
t^^^=^==^^=^=^^
Of .. 07 (4)0T 07 (4 a)
-:><:-
^ g ^ ^ ^ ^ ^ S E ^ I ^ ^ ^Ei.
OT 0 =^ (6)0r (8)
-y^ "p*^-
i •T
p ^ V r r f_ff | g ± ^ ^
D (8a)n' D (8b=6) »f=«:
pir-i^J-^-^
D' (8=2)
VII.= I.
(8) (D7)
Sonate 10, Es-dur, op. 7. 243
^ ^-J4^-M'
(6)S (D') ^ •
D+ r (8a) T .. r (8b)
^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ j ^ ^ ^ ^ ] ^
Tp (07) S (D') Sp O« + (8)T
VIII.= III. (2. Q:^ema.)
OT S Sp(D)..(2)0 .Pi O T T So
^ =8
i ^- i
! (O) .. (6) O .. EK O
T O« . . ' Tp (8)0 S -? Sp
(©rgelpunft auf* B)
3=!=
p^=£c; Ltr-n^
T D' Tp D (8c DI,=
=3)
Sonate 10, Es-dur, op. 7. 245
IX.= IV.
^^^^^^i^^^::=^f^^^.
T=5^ O T (O) Tp Sp D (8)
p^imt ^z^^aifüirfg!^
(6a)
simile
^AJL^^^Z^-^.^ ^ t a ^
DI (8a)^
(6b)®*
246 B. Die 32 mit op.-3a^Ien oerfeljenen Sonaten.
fe££:fe£b^^^af^
»S O' (8c) T (O^^)
^^fffff^^^thktt^Es
(6d)S OS T O' (8d)T O«
^^rrr ^F=^^fT^-H=^^^^
+ (8e)T . . Dt + (8f)T D'
^ T I i^ |-r-1-^-:p--|-ur^jj:,|a^^^
(2).. Tp .. (4)Sp (6)
Sonate 10, Es-dur, op. 7. 247
^ ^
D'
5EE
•Tj-f-^izu.^ p y
(8)T
m
•:=^
X.
p^^^^^^^^mf^^^ » DT Sp . . ( D ) . . ( 2 ) D . . T Sp ..(D')..
(4)
^ ^ 3 ^^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^
T O (O') (6) S T
m^^3äEfmEß^^=¥f4^^=^
T. (8 D (4a).. (4b)
=4)
i T .. 5, D 1^ D+ (8a)T
^
^^^=¥=^^m=^=f^-r=^^=^ T=^=^
(6a) T
^^*"
i ^ ^ i T l ^ ^ H ^ ^I ^^ I ^i—\''r^==T-\-^^-tf^
(8b).. O T O (8t>T
248 B. Die 32 mit op.-3a^ten oerfeljenen Sonaten.
izz
rg-ii 3z - T = l = ^
li^^^^^^s
unö gibt öamit öem HTotio einen gan3 anöeren Sinn.
Der 3meiteSa^ öer Es-dur-Sonate op.7, ein meil^e*
oolles Largo con gran espressione C-dur y^, fällt 3una^ft
auf buxd} bie feltenere Sonartma^I, öie als Dariante öer
Parallele öefiniert meröen mu^. Ä^nli^ ift öie löa^I öer
Sonart E-dur für öas 3meite (E^ema öer IDalöftein-Sonate
op. 53 C-dur unö für öen 3meiten Sa^ öer C-dur-Sonate
op. 2 III, als Dur-Dariante öer Dominant^Parallele oer^
ftänölid? unö in öer Sonate pathetique op. 13 öie IDa^I
öes Es-moU für öas 3meite S^ema eines Sa^es in C-moll
als Dariante öer Parallele. Da% Beet^ooen fold^en fom*
pli3ierteren Dermanötfc^aften mit einer gemiffen £ieb='
^berei nai^ging, bemeifen aud^ noc^ anöere Beifpiele,
mie öie Bagatelle op. 33 II mit il^rem IDec^fel 3mif(^en
F-dur unb D-dur (Dariante öer Parallele, ogl. auc^ meine
Bemerfungen, S.17 f. über öas Auftreten öes ^auptt^emas
in öer ©ber^* oöer Unter^KIeinter3tonart in op. 2 II unö
op. 10 II. HTan mirö laum fe^Ige^en, wenn man annimmt,
öafe öas Auftreten öes Kopft^emas in B-dur etma in öer
HTitte öes 3meiten Sa^es öer Sonate Beei^ooen öarum in=»
mitten öes C-dur in öie P^antafie trat, meil öiefes C-dur
eigentli^ für C-moll (Paralleltonart oon Es-dur) fte^t unb
weil B-dur öie Domtnanttonart öer ^aupttonart öes gansen
IDerfes ift.
L Die gorm öes Sa^es ift eine Öet Sonaienform an^
genäherte Ronöoform. Die öret ^auptteile finö:
Sonate 10, Es-dur, op. 7. 24t
I. Die Perioöen I—III in öer ^aupttonart C-dur, I unb
III öer Kopffa^, öa3mifd^en ein 3toifd|enfa^ oon öominan^
tifd^em (E^arafter (mijolyöif^); 3 ift gegen 1 ermeitert um
einen ^weiten Had^fa^, öer mit 8 = 4 auf a+ ((D) [Sp])
anfe^t.
II. Die Perioöen IV—VI in As-dur, Des-dur unö B-dur,
IV unö V neue HTotioe bringenö, VI öas Kopft^ema in B-dur
mit Rüdgang 3ur ^aupttonart.
III. Die Perioöen VII—X mieöer in öer ^aupttonurt
C-dur, eine Reproöuftion oon perioöe I—IV. flifo mit
I}inein3ie^ung öes 3uerft in As-dur unö Des-dur aufge=*
tretenen (Beöanfens, öer in öie ^aupttonart transponiert
ift unö öiefelbe in öen liiex als doöa ^in3ufommenöen An^
l^ängen ma^rt. .
Die Qauptgefa^r, öas Kopft^ema mi63uoerfte^en, l}abe
id} bereits oben angeöeutet. fluc^ ^ier gilt es mieöer öen
ftörrifd^en p^antafus über öie^inöerniffe öer 3nnenpaufen
^inüber3ubringen. flnöernfalls 3erbrö(felt öas Kopft^ema
in 3ufammen^angsIofe ge^en. ©eraöe fo mie im flöagio
oon op. 2 III fommt alles öarauf an, bie oolltaftige £efe=*
meife 3U permeiöen unö öie beiöen erften Safte 3U einer
einheitlichen P^rafe 3U oerbinöen, ^ier alfo öurc^ ^im
überbe3ie^ung öer 3meiten Hote P als fluftaft 3um 3meiten
Saftmotio:
^^^^^^m
T D' (2).-^
ftatt:
^ ^ asa=T^=t
Doppelp^rafierung erforöert öie (Enöung oon Saft 4 (c h),
öie bmä} bas sf Beet^ot)ens 3uglei^ öie Beöeutung öes
Anfangs öes Hai^fa^es geminnt:
250 B. Die 32 mit op.-3a]&len oerfebenen Sonaten.
^^^^^^-^=^^0
^ */"::=—
(4) (6)
Der Durdifd^nitts^^örer b3m. 4efer f^eut mo^I aud^ vox bex
auf ein Se(i)S3e]^nteI ausge^enöen meiblic^en (Enöung in
Saft 1 öer II. Perioöe:
NB.
(2)
flber mit g enöigt öiefes HTotio fieser ni^t, unö öie uni*
forme £efung mit 3mei Dierteln Snöung märe oollenös öer
Übel ärgftes:
W^^^^"^^ (2)
Der be!oIorierte Kern öiefes CC^emas ift öo^ 3tBelfcIIos:
p=^^r f=rt-^^-rTff
wobei wiebex bas Balancemeni 3mifd^en öenfluftaftenunö
(Enöungen 3U beoba^ten ift:
J»l }}i\:}yj\ J JJ I JJ
J L
1 1 2 1 1 2
3n öer IX, perioöe erft^eint öas Kopft^ema mieöer mit
leisten (Einfd^iebfeln, meldje öie Diertelpaufen öer erften
$orm auffüllen:
Sonate 10, Es-dur, op. 7. 251
Ratürlid? fönnen öiefelben öen Sinn öer^auptmeloöieni^tin
Srage ftellen. HTan ftelle fi^ etwa vox, öafe öie ^auptmeloöie
oon öen erften Diolinen gefpielt müröe unö öiefe fleinen 2in=
fd^iebfel oon öer $löte öa3mifc^en gemorfen. Problematifi^
ift öer Bau öer Perioöen V unö X, öeren motioif^es HTaterial
öer IV. Perioöe entnommen ift. Perioöe IV ift gan3 fc^Iicf?t
ii^ttaftig, Perioöe V ^at einen fünftuftigen Doröerfa^.
Die (Jrmeiterung liegt in öer 2. 3toeitaftgruppe, öie öas
HTotio ]•';• I p p einmal me^r bringt als Perioöe III, fo öafe
3mif^en öem 2. unö 4. Saft örei Safte liegen, aber ni^t als
eine fd^Iid^te Safttriole, fonöern mit 3urü(!öeutung öes erften
4. Saftes 3um öritten (3—4 ( = 3a)—4a). Der 3meite 4. Safl
roirö bann abex oormörts umgeöeutet 3um 5., unö öer Hac^^
fa^ ift ermeitert Öur^ XDieöer^oIung oon 5—6:
^ ^
^ ^ÖEt ^ ^^^
(2)D T 5) (4)
252 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfe^enen Sonaten.
D T D T (6)Sp
^^S^^^P DT; (8)T
II. (b)
i^gg^E^^sFt=^r^=^
(D ) (4a)
m^^^^^^^^^^
D
III. (a)
^ ^ ^ ^ ^
^ ^ ^
S(D')D(D»*)Tp Sp D2 + (8(^» ..)Sp(D»)
=4) ^—
1^^ ^^=rjifi-^^^-^
.. ,(2)D (D) Sp D' (4)
i T (D (6)..)Tp
^ JJ iJ-'J b4j^=^=tZl
(SVII j g ' D f +) (8)Tp=D'|
V. (c)
mi-i'p\ffXj^^. -fcr-rV
^^5-g^-
i^^±=t^
(2)D (D) Sp (.ßr»») Dp=«'S . .
(4=3) (4=5)
•x~^ .^f^:
^ ^ ^ g = ^ = ^ ^ ^ ^ ^ ^
D . . (6)1)»> Df (6 a) ^ ' S '
i 1 ^
te^r^^-T-p?^Z^_JJ^
(8=1)
254 B- Ote 32 mit op.-3a^Ien oerfe^cncn Sonaten.
VI. (a)
£5 t--^
^^S^^^^^P^^^
T ->- (2)D T=«Dp (2a) D »T (2b)
^
f .
^
S-. .
^ ^ i ^
^1^^-r-f^.
D »T D »T D «T . . «S (4)
k=^^r^-
^^^^^i'^^^=^^^^^mi
(6)
i
^ ^^^^^^^
VII.= I. (a)
VIII.= II. (b)
Sonate 10, Es-dur, op. 7. 255
IX.= III. (a)
T D (6) r. T (D') Sp
MJB 11^. J ^
i ^El (D') (6a)S(D') D(D")Tp
^^^j-:j^
.^ D| +(8=4)
^^3±4fj^l=^"^lT7fe:l ^ 7 J-^^
(D7 ..)Sp(D) (D)Sp(D (6) ..)SDS
^p^f^^^tefHn^^^
I*"
^
T .. (2)D (D7) Sp (D7)(4S 1^7 (4)
=3) -^
g=JtjLj:j7l 1 - ^ ^ = ^ ^ ^ ^ ^ - ^ ^
D' T (6)ß7 T D'T (6a)
•*~? * i Ä *.^^
3ElE rt: ^^-
D' (8b) T (D')Sp (6)
D'
^^Eä ^f=i-
Jtf, Sp (8)D T
^m
Der öritte Sa^ oon op. 7 ift ein nic^t als folc^es be^eid}^
netes Sd}ex'^o mit lUinore (Srio). (Eine öurc^ einen Si^reib^
oöer Drudfe^ler oerftümmelte Bemerfung oon £en3 (a.a.Q).
Bö. III, S. 78—79) fc^eint l}aben fagen ju ?öllen, ba^ man
bas Sd?er30 o^ne Störung meglaffen fonne, obglei^ öas=*
felbe als fe^r fc^ön c^arafterifiert unö mit einer ©enfer £anö==
fc^aft oon Salame oerglid?en mirö.
IDieöer ift es ID. Hagel, öer am öeutlic^ften erfennen
töfet, öafe i^m öie Struftur öes Sa^es nic^t flar gemoröen
ift, benn er notiert öas mi(^tigfte ^auptmotio als
m =•££=
sf
' T>erfenni alfo, öafe bereits Saft 4 öer notierung Beet^poens
öie beiöen legten Itoten oor 6er paufe nid^t (Enöungen,
fonöern neuer fluftaft finö. 3mmer mieöer öerfelbe primi=*
iioe Deutungsfe^ler aus Sc^eu oor öen Paufen. Wex
Öas Kopft^ema öes erften Sa^es ri^tig oerftanöen ^at
mit feinem fü^nen flufftieg über 3nnenpaufen, mirö au^
*en paufenöur^fe^ten flbftieg öes Kopft^emas öes öritten
Sa^es oerfte^en. fluc^ l^ier fann aber mieöer öie (Erfe^ung
öer fleinen Saftart ^4 öurd^ öie größere V4 (2 J ) öie
flnalyfe mefentlic^ erleii^tern. Das Sempo ift mieöer fo
t^nell, ba^ nid}t bie Diertel unö aud^ nxd}t öie J | J 3ä^l^
3eiien finö, fonöern öie punftietien falben (J). fllfo auc^
Sonate 10, Es-dur, op. 7. 257
^ier fte^t mie im flnfang öes 1. Sa^es nid^t ein abfteigenöes,
negatioes HTotio, etma
oöer f^^ 3=
fonöern öie erfte Hote ift nur Stü^punft, über öen foglei^ öer
neue fluftaft emporfü^rt:
T S T D T
(4)D T D
Das finö gan3 äl^nlic^e Der^ältniffe mie im erften Sa^e oon
3o^ann Stami^s C-dur-Srio op. 1 I öer ffiniritt öes
2. S^emas:
^m^^¥^^^üjJTn^m
D7 T . .=S D (8) T (2. S^ema)
mo 3meifellos ebenfo öer $e^ler fe!^r naheliegt, öie Sd^lufe*
noie öer Überleitung (öas g^ 3U flnfang oon Saft 8) als
erften Son öes 3meiten S^emas 3U oerftel^en.
(Erftaunli(^ ift nun aber, mas Beet^ooen meiter mad^t.
Der Ha^fa^ bringt nämlic^ Saft 5—6 öenfelben flnftieg
mie öer Doröerfa^, bleibt öann aber auf öem 6. Saft fielen,
öen er 3meimal mieöer^olt, aber nur mit öem flnfc^lufe^
motio, öas fogar 3ule^t (Saft 7—8) au^ öas f 3U flnfang
Hiemann, Beethovens Klüoietlonaten. 17
258 B. Die 32 mit op.-3al}len oerfe^enen Sonaten.
^£g=fe^|^^^^
(5a) (6a)
^ier ift öie flnalyfe öes Sc^er3o:
Allegro. g . j j . )
I.
M=^=^^^^^^^=^i=^^
(2) D« + T S T
v-i^^-r^^^^Trn~nT^^^
D T (4)D T D (6)
iA D!
f 1" Cp=j=f=J-< I < r C f i f ^ ^ ^
(D') Tp = Sp (6 a) D' (6b>
%Tfe: £=t tt
^r^r^^
^M ^
D' T D' 07 T D^ (8)
T D'(8a)T .. N
(8b)
Sonate 10, Es--diir, op. 7. 259
^^^^^^m T
IL
(2)..'=(D'") (4=5)
tr
^^dd^dd^^i^
) (6)Sp (D»') (6a)
Ij^jjL4Lj^i-._^,^j,,,y^
i ^ ^
D' (8)..
^ d2at
1 I 1 . = I.
1 T .. (2)DJ + T .. S T
|fe=fct±:^^^!^i^P^^^
D T (4)D T D (6)
M-
T (D') T . . (S DJ (8)+)T (S DJ)
-* 17«
260 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfe^enen Sonaten.
^^V:^.^^^g^^4H^
:rH=*=^=^sN^
Tp S D| + (8b)T (D') S D
(8c)
j-1 r ^rt n ^ ^ ^ ^
(D^) (8d)
m ir—r
Tr
^
s a - r r f \ r f r ^t^i=^tt!-rrtj
(D ) »Tp . . (6)''S (8)
^^^^Sfe -J-l^-j-LM
D+ (b) «D (2)(D' ..)
^^jJjl^^^l^^lESiHd^
OT .. (4) l^y^D (6)«T D OT ]Jj D . .^
^^fg^^R-^ n J I j j - ^
Df (8)n D + .. (8a)
262 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfe^enen Sonaten.
((BcneralüuftaU)
m ^ ^
3u:
ftellt \id} bas erfte Souplet auf eigene Süfee (IV. Perioöe).
Die V. Perioöe bringt bann gan^ neues HTaterial:
i
(4=6) D ..^<
tfe«^
Sine flnnä^erung an öie Sonatenform 3eigt öiefes Ronöo
öartn, öafe größere Seile öer Souplets 3meimal auftreten,
linö 3mar öas 3meitemal öurd/ Sranspofition öer Qaupt*=
tonart nä^er gebrad^t (Perioöe IV—V, Souplet I in B-dur
[Dominante] = perioöe XII—XIII, Souplet III in Es-dur
[^aupttonart]). flud^ erf(^eini öie C-moll-Spifoöe (])e^
rioöe VIII) am Sd}lu% nod} einmal in freier Umgeftaltung
fur3 angeöeutet in Es-dur (Perioöe XVI, flnpnge).
^ier ift öie Sfi33e öer flnalyfe öes gan3en Sa^es.
Honöo.
I. Poco Allegretto e Grazioso.
(4)D (6)D'
Sonate 10, Es-dur, op. 7. 265
i T S D« + (8) T
ESE
^F^ 0; Hr^
T S D2 + (8) T
III. (ITTijolyö. 3toif(^en^albfa^.)
^V:^ii££f='^^P^^
D' T (2) D'
^ ^^^-^^g^
D' . .1' (4) ."l) Tp
=(D»'
JÖt.
^ ^ ^ ^s 5^4feöt
(D») Tp (6) D' Tp D' T (8) D'
=Sp
266 B- Die 32 mit op.-3a^len oerfebenen Sonaten.
IV.
^^^Sgi^^
D T (8a=2) D
D T (4)
i^^i^^^^^^^p
D
--^S
T (4 a) D T (D)
tr
"fLl
^^mff'^^OT^ ^
Ö E | ^
^==^
^
fr tr
(D) Sp D (2) T D
Sonate 10, Es-dur, op. 7. 267
^^^^^^^P^^S
T (D') (4)0 (D) Sp D7 (6)
8va
^^^m^m^^m ~ r i ^
D' D' (8) T
" T D^ (7b) T
(8 b) T
((Beheralauftatt)
VI.—VII.
Vlla. Ronbo da Capo (= I. perioöe unö II. Perioöe, Saft
1-4).
^ , -^ 4-^
•^=^t^-^uW. =p
P sf f
(4-6) T ..^^(8)0T
268 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfe^enen Sonaten.
VIII.
j^p^^j^^i^
D"'=(<'S D' • •) (6a)
(8c) +
Sonate 10, Es-dur, op. 7. 269
IX.
'^^31
^
O'P
^^^^^m (4) (D')
simiie
(6)0S D| SVII
Ia
^ - g ^ - H J g ^ - ^ fXf.j^ -^
Df + (8) ox (8=6)
^F=f^g=f^P^^=^-
(8b)
X.—XI.
a tempo
j J? f^«.--|r~'^^^ Konbo» Petiobe I.—II. da Capo —y—^
y'fr '^ F = unö III. bis da« 3, bonn: ~^~Y
T (4)
270 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfe^enen Sonaten.
XII.(=IV.)
Sp D T (2) D
(4)D'
i itf^^ p^^-
^^^^^
D' T (4a) D' (D)
(8)T DJ + (8 a)
Sonate 10, Es-dur, op. 7. 271
xin.(=v.)
K "VI ^, tr
im-^ ' ^
w^^
=e
te
tr
(D7) Sp D (2)T D
D7 (8) T
^^^^^a^^ D (8a)
272 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfel/enen Sonaten.
XIV.—XV. (Konöo*.)
m ^B=M=^=,.^^^
t:^$: ^
D' T (2) D
^M^fe£
D T D (4 0^^:3]^ D+
=7) (8)
XVI.
Sonate 11, C-molI, op. 10 i. 273
D T (6)D T D T (6 a) D
»ftt-
^^^^-vu±s^^ D' (8)T (6a) Sp ..
•n^*-
^ ^
g-4-f-U). EE^
D (8a) T (6)S
pgJ=^^=t^^=£M^li-=Ff^
^^^ (6d)D| (8) T
P >'-> ^^ 1 ^ g ^ ^n"T^
(8a) T (8b) T
^ t
^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ _
(8c) . . (8d)
^^^^^gSi
Da öiefe Bilöungen me^r oöer meniger getreu na^gebilöet
oöer umgefe^rt an oerfd?ieöenen Stellen öes Sa^es mieöer-
fe^iren (Perioöe VI, V11, XII unö X111), fo ift il^nen ein (Ein-
fluß auf öen ©efamtdjarafter öes Sa^es gemi^ nid}t ab^u^
(preisen. Der Aufbau öer I. Perioöe ift aber mo^l gan3
\d}lid}t fymmetrifd? 3U öeuten unö öie IlTotiobegren3ung
mit ^eran3ie^ung öes Balancements 3mif(^en Auftaft unö
(Enöung 3U beftimmen, befonöers 2aft2:
mm g
unö entfpre(^enö Saft 4. Die Derfuc^ung liegt ja nal^e,
öen beginnenöen Haft als fd^mer 3U oerfte^en unö öen gan3en
ge3adten Anftieg bis 3U es^ einheitlich als eine P^rafe.
Das ergäbe öen Aufbau:
«: *
(2)
gi^ =&
(4)
^ =
(5)
m
18*
276 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfe^enen Sonaten.
pä ^ I^^
^
SVII D (8-l)0T
meift uns auf öie Brüde oon Perioöe III 3U Perioöe IV
^in, öie ä^nlid^ gebaut ift, ö. t}. bas
pE
ift iDO^I ein Derioatum öes S^emas oon perioöe IV:
PMBT^^
=t=t: i: aF
= iyM-r-^r^^
wenn aud} öie fe^r oerfc^ieöene r^yti^mifd^e tage beiöer
Bilöungen eine ooltftänöige Parallelfe^ung oerbietet. Auc^
öas
ziz-
^^^?
Saft 6 d oon perioöe V fann ^>erange3ogen meröen, öie
Prooenien3 öes Iltaterials oon perioöe VII 3U erflären.
Die VIII. Perioöe beutet bann bas Diertelmptio meiter
aus unö entmidelt aus i^m fc^liefeli^ öas mefentlic^ fc^lic^^
tere (Saft5ff.):
Sonate 11, C-moll, op. 10 >. 279
i
^SE E^i^^^^^P
Don öen fonftigen fefunöär fi^ ergebenöen lUotiobilöungen
ift no^ öie Bafefü^rung 3U öen Sc^lufeanpngen oon peri*
oöe IV unb V b3m. XI unö XII (©piloge) 3u bea^ten:
(IV., 5a—8a)
»^^zäg^^P^fc£J
unö
(V,, 7a-8a)
i^E^^-N^Mr-^ j ^ i j
(Einmal (V bei 6f) ^at Beet^ooen öen Afforö W^ a c es ges
in Es-dur mit fis ftatt ges (alfo fo mie er in C-Moll ausfegen
mufe) gef^rieben, mas feiner fonftigen ©emo^n^eit miöer=
fpri^t. Diefe Bemerfungen meröen genügen, öie folgenöc
Sfi33e öer Analyfe oerftänölid? 3U mad?en.
Allegro molto e con brio.
I.
t^ t:
^^^^P^^^P^^El^
O'P (2) .. (4)D
,. :^^t
Ifi
^m^lTJ^SM-Lu^^ .. (8) »T
(6)
II.
gszffTTRTrf^Egaan
«T .. (2) D^" «T (4) D«" «T »T . . (6)
280 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfe^enen Sonaten.
pi=Ei^-^f^^=}=fl=fT=-^^^^
D«* »T D »Sp (8) D t* (4)
^^^^^^^Md^^0
O'P °S (6) D f D' ^
(8=1)
III.
T^ (2)D .. (4)
Sfc=f:
^^Ö^
O'P
f a- (6) »S
^ : § ^
D' (8)
^ ^
O'P
IV. (J.IJ.)
(6en.«fluft.)
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^^^^^iS^y
3i
^ ^
r r~f r
(D') «Sp (D) (2). (D')
^
^ r r=r
•S (D') (4) (D') * (D') (6)
Sonate 11, C-moll, op. 10 i. 281
±=^^SX\1-,XI1AJ^==I
m • ^ — ^
r ¥•
m
(D?:) D (D^") (8)
'^^=^^^=^^^^^=f=r^=^=^F^'^^
D» T (6a} T
m—F-^-^^^^jE^feg^E^^^
te-^j-teb-H^^SiP^^^^^feSB
^-«-=^-«-
D? (6) (8=1
to^^^-t-U^H^^^i^
^ g ? P^q-g^l^M^-^ fe
(2) D •• (4)
^gr^^^^^k^»!^
^^F%
(6) D
282 B. Die 32 mit op.-3a^len Derfe^enen Sonaten.
tr
^
^ ^ ^ ^ ^ i: :t==t
(8=5) T (D) S W' Df +
(6a) (Sa)
^
^ E ^
^ ^ ^
(D)(6b)S ®«
i 5=3E
D«
-f—tr.—T-i—"1-
W' (6e)
^
DJ
^ m ^
®'* (6f)
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^^^^P^S ^SF=^
Df (8)
8va..
((Epiloge)
^ _ i TTT^AjJJ.^^ 11 JT
^
& = ^ ^ = ^ ^ = : ^ ^
T D D T (8a) D
Sonote 11, C-moli, op. 10 i. 283
7 i i j i i :g- i
m^^^^^ ^Efe
!*-h^r.*
*
^M^^
^ ^ ^ 3 ^ ^ =|i=^ ^
(6).. (6a). D (8=1)
VII. (J. IJ.)
'^Jß^J^*^ P^
^ü^ia^i^-i^r-Ftj "T ^
OT (2)D (4)«T . .111^
= D
":?^
i OT (6)D (8)0T
^
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i
^ ^ D (8a = l)T
284 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfe^enen Sonaten.
VIII.
^ ^ ^ ^ J j E j ^ ^ -t-i-1-
^ ÖE
^
Tp = oS D (6)0T=0S D (8)0T
i p=^ mm »S . . (6a)D»
nm-r r-ff-f-fp
«T «S R'* D
*(8a)
1^^^^^^^^^^^^^
. . "S «Tp « S T D «T(8b)D . . »S «Tp(6c)
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J^FFT^=£i-jL-j-i
•—^=^—4-
((Eotlttiolc)
^^m^
D .. (8c=l)0T
IX.—X. = 1.-11. (1. a^ema.)
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^ ^ N =i=fe
^ •
(8) »T
XI.(=IV.) (J. i J.)
<<5enetdaufta!t)
1^ ^^y^i^isi^
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J" r _ if
T D (2)T D
Sonate 11, C-moll, op. 10'. 285
'JJlMr^^iA±A- ^^^^
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T D (4)T=:0Tp D « T D (6)
::^_j_feJ^L-i-j.-^j_i_.jr^j.
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O'P D (8)
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XII. = V.
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(2)D (4).
286 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfeljenen Sonaten.
m^^¥^^ ^ m. i=t-
(6)D
m^^^^^m^. (8 = 6)0T=0S Df +
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(8-il)0T
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(2)D (4)«T
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(8)«T (D)(6a)»S ®«*Df\+ (8a)
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i|=gvr£=±ES
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«S W^ Df OS ®«M6c)Dr (D)
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« (6f)Df
8va.
i i ^J_,-jL i i i }- ^J_JJ_lsi.
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T^^rTyTTr-fT^
+ (8)0T D ox D (8a)
8va. Zoco ^,^-———
^ i t i J J, J,J_LX,iJ-, i i l liiLt
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f f n r r fff^ff fff^ff
O'P D OT D {8b)0T D r8c)
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m ^ ^ :^^=j=^
ox D (8d)0T
Der II. Sa^ Adagio molto ^/^ gibt uns ein erftes Beifpiel
oon Beet^ooens reifer Der3ierungsfunft. 3n CEaft 5—8
oon Perioöe III unö VII fc^lingt öiefelbe ein üppiges ©e-
ranfe oon 64ftel Hoten um eine fd^li^te, ausörudsoolle
HTeloöie, öeffen Ausführung ni^t fomo^l eigentliche Dir=
tuofität als Befonnen^eit unö Ru^e erforöert. lli^ts märe
ja oerfe^rter, als öiefe giguren fpielöofenmäfeig forreft
|erunter3ufpielen. Beginnt aber öer Spieler ru^ig, mas
fogar öie ftrengen Dortragsregeln 3um herausbringen öer
forreften pi^rafierung erforöern, ö. l}. fpielt er bemufet öie
erfte Sejtole als ©nöung (Saft 5 unö 7) unö fteigert bann
öie meiterfolgenöen, nat^ oben fü^renöen, bis 3um Spi^en=
tone, fo mirö er nid^t nur öie ted^nifd?e Sd^mierigfeit leicht
bemältigen, fonöern 3ugleid^ aud? öen Ausörud treffen, öen
288 B. Die 32 mit op.-3ablen oerfe^enen Sonaten.
?SE=pz mm
Q)l}ne tOec^felfingerfä^e mirö öas nid}t befrieöigenö aus=
fallen, unö 3mar beöarf es eines energifd?en An^ebens öer
^anö oor jeöem neuen 32ftel. Die abmärts gerichteten
Arpeggien Saft 1, 3 unö 5 oon Perioöe II b3m. VI finö an
beibe f}änbe 3U oerteilen:
^^»?3fe^^
cresc.
X D' DT (4)D T . . (6)
Sonate 11, C-moll, op. 10 i. 289
sipj^^gg^^^^p D T (8) DJ +
Ia.
g^^^^%^^^^^ ^ ^
T D' (2) T D T (4) D T .. (6)
ie^g^SE=EB5=i^g
Dl + (8) T
II.
.lf_
^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^
(D') (2)Sp D' (4 T
= 6)
gE^gE|E^^^J^E^^^^:
D' (2)T .. D' (4)T
* t-'f^-^-^
^^^e^-TTrgjsg^f^
(6)
Riemonn, Beet^ooens Klaoierfonaten. 19
290 B. Die 32 mit op.-3ci^len oerfe^enen Sonaten.
sfeefiteöS
' ' ' ' ' I I ' I I f
D'
.J^^J^fef
(?EattttioIe) vox.
(8=4) T D'
^ifeBJiiiffepi^
^is «/•
T (D»') S (D»')[Tp] ®«"
(6a)
(D»<) (D»*([Tp](6b)
^^j.>fff,frbJ^jl^^ 'A »A
DJ
^-Pf^-^^^WJ^^^
(8b)T D (8c)
Sonate 11, C-moll, op. 10'. 291
^^^^^m p.^-
T . . ' = D7 ( 8 d = l )
IV. = 1.
ffi;^.-t4^5rgipgjg^ij^ij
(2) D' T (4) D'
^ ^ ^ ^ ?:rp^
IVa.= la.
^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^
(D') (2)Sp D' (4)»r!
'^^^^i^^^s^m (6)(D')
* W (8)
19*
292 B. Die 32 mit op.-3a:^len oerfe^enen Sonaten.
^^^^M :. D7 (8a) . .
m^^
VII. = III.
f^^g^
D' (2) T D' . . (4) T
SEI
|32 M i l l
D'
^rf^=€fe^j=^
^•••#-^#-#-
(?EamrtoIc)
(8=4)T D' T (D^)
iö^^^^[^'^^l^l^^feB^gEg^
S (D»')[Tp] W^
I
DJ
I ' I km
+ (8a=4)
(6)
^
DJ (8)T DJ
(8=1)
(VIII.= 1V.) €oöa.
^^m j?=:z3^
T D' (2) T . .
i^E!^^
D' T (4) D
^ ^
T D (6) T Sp
w
^
^^^a4xj3[^5a=pppp^B|
D' (6b) T D' (8b) T
i ^ .
^ ^
(8d)
^P
D' (8 c) T
.. (8e).. (8f)..
294 B. Die 32 mit op.-3a]^len oerfe^enen Sonaten.
1^
^ ^ ^
Der umfc^riebene Kern öer HTeloöie ift nämli(^ bod} \id}ex:
m ^E^ 3^
So gelefen, ergibt fi^ au^ mieöer öas me^rfa(^ betonte
Balancement 3mifc^en Auftaft unb ©nöung, mit IDec^fet
öer £önge öer Rtotioe:
^%^äb^^ ^ (1 I 1 3 I 3)
m=fzrtsm
(4) D . . ox D . . »T (6)
^^^^^^^^^'^•'^^?"is^^
(8) »T
II.
t t^ £febph.
^ ^
^ :Si:
Sg i
»S D» (2)»T (D')
»S D' (4)T
296 B. Die 32 mit op.-3o^len oerfe^enen Sonaten.
i^^^^^p^g^^^
D (6)T
^
D ox D•
J ^
^ S
- ^-T.^'^*^-':,?^'^
"T D
m»T
3^
(8) D
III. (2. S^ema.)
m^ ^ ^ ^ E ^ ^ ^ ^ ^ ^
(D) »Tp=T D'T(2)D' .. T D'T
(4)
^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^
D? T DVT(6) S ..
i B^=± 7^
^ ^ ^
^S ' ^ ^ ^ ^
T Sp D' (8b) T
(8) T '^ S .. ^
Sonate 11, C-moll, op. 10'. 297
^^^^m s ^ ^ =^^^ m
Sp D^ (8a=:7).. (8 b)
IT . p . . ff
Jl < D7 Jl < (6) D ' . . (D»0 Tp I^' DJ + (8 d)T T' '
fea. tr i ^gi^g=B}g
(8g) ..
IV.
^^^^J^^^^JP^tjP^^^
(2)D7
^ ^ ^ ^ ^ P^' ^ ^^ ^ N
litat: ^ ^
(4)Ti-=(D')[Sp](SVli
298 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfe^enen Sonaten.
JJ'
>_n_jun_i
^^"X^T^"^^
^f ^ -• f
(8a).
V.-I.
VI. = 11.
oj D
mxSST^^m fn-Tfz
T+ D' T (2) D' T D'T (4)
-^H«-
D+ .. T D T(6) S
g^^^^^^^i^^^
D . . (8a=4)
(8)0T
ffe;i^£E^:fg^^^^^§
SVII D' (8a=7).. (8b)
j ^ - , ^ ^
" '
ox ' .. "^ SVII D' (8c)
(Spiloge.)
f|gF^H=^E#pa fcfcl=fc
. ji< j3, J l , ^ßj [), D' .. S"'!^' DJ'
(8e)
It^
OX (4)
VIII. (Soöa.)
att-^lj:riifciMJ=fe ^ 4 ^
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(DJ .. (6)D' . . (8)
i ii.t:f:t:^
y;ffifc,=a..5=fe;MÜ£#E5;fej
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(4)(D' ) •%• (D)..(6)
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£^PE ^
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(D') (6a). .'-^W DJ (8)
% :t5I^^ %
i iS^fe ^f
T+ (D')
^
«S D' (8b) T+
EE2^
D' (8c)
pfeEegs=l^ = ^ E ^ i
T+ "TT^ (8d)T+ ( 8 e ) . . Fine.
(4)T
3n Perioöe III ift öie Sad^lage noc^ fompli3ierter, ba mit
©rreic^ung öes 8. Saftes noc^ nid^t öer Beginn öes neuen
t^ematif(^en ©ebilöes (Perioöe IV) erfolgt, fonöern öer Dor*
^ang erft nod? einen ^albfc^lufe auf e+ mad^t unö öenfelben
eintaftig beftätigt (8a) unö erft bann über g+ ( = D) 3ur
Sonifa c+ übertritt. Das beöeutet aber nid}ts ©eringeres
Sonate 12, F-dur, op. 10 n. 303
als eine Umöeutung oon 8a 3u 7, fo öafe öas C-dur-S^ema
bod} ebenfalls mit 8b = 1 anfe^t. Der fjalbfcf^lu^ auf c+
läfet eine IDenöung nad} A-Moll ermarten, aber öer E-dur-
flfforö mirö 3um Ser3flang oon C-dur (3+) unö es erfolgt
öer$ortgang e+ —g+ _ c + mit S(^lufebeöeutung (i^ gebe
öa^er öem g ein i;):
i 1 ^ ^ ^ ^ ^ ^
P,«^(9=7)D=3+D (8 T
^' ^ =1)
über fold^e ITtöglid)feit, öen E-dur-flfforö in C-dur öireft
als ®berter3flang 3u oerfte^en, l}abe id} mid} f^on öfter
ausgefprod}en. Der ©eöanfe, öurd? 3+ für öen ®berter3*
flang unö öurd? 111+ für öen Unterter3flang (b3m.für Dtolt:
®III unö ®3) aud^ öie Be3ifferung 3U oeroollftänöigen, ift
mol^l öer Beachtung mert; benn e+—^g+—c+ ift mit (D)
[Tp]-D-T mo^l nidit ein^ad} genug dE?arafterifiert.
Der erfte Sa^ glieöert ]id} in nid}t meniger als 3man3ig
Perioöen, nämli^:
I. (Dorgang): 4—8 ( = 1) [4Safte].
II. (fjauptt^ema): 1—8 [8 Safte].
III. (ogl. I): 4—9(=7a), 8a ( = 1) [6 Safte].
IV. (C-dur): 1—8, 5a—8a, 7b—8b, 7c—8c, 8d, 8e, 8f
[19 Safte].
V. (3meites S^ema): 1—8 (8 Safte].
VI. (flnpnge): 1—2A 3—4,J, 6, 5a—6a, 7—8[11 Safte].
VII. (©piloge): 1—8^ 8a [=^9 Safte] :||: (Reprife), ©e*
neralauftaft 6—8b ( = 1).
VIII: 1—8 [8 Safte].
304 B. Die 32 mit op.-3aI?len oerfe^enen Sonaten.
IX.: 1—2 (=3)—4, 5—8(=:1), 1—2 (=3)—4, 3a—4a,
5—8(=6a), 7a—8a, 7b—8b [19 Safte].
X.: 1—8 [ = 8 Safte].
XI.: 1—6, 5a—6a, 5b—6b, 7 w ^ r [= H Safte].
XII.: (= I, in D-dur, Dorgang): 4—8 (= 1) [4 Safte].
XIII. (= II, in D-dur): 1—8 [8 Safte].
XIV. (= I) Dorgang: 4, 5—6, 5a—6a, 7—8 (= 1)
[ - 6 Safte].
XV. (= II, in F-dur): 1—8 [= 8 Safte].
XVI. (= IV, in F-dur): 1—8 [== 8 Safte].
XVII.: 1—8 (=6a), 7a—8a, 7b—8b, 7c—8c, 7d—8d,
8e [= 17 Safte].
XVIII. (= V, 3meites S^ema): 1—8 [= 8 Safte].
XIX. (= VI, flnl?änge): 1—2, 3, 3—4, 5, 6, 5a—6a,
7—8, 7a—8a [= 13 Safte]. ^ ^
XX. (©piloge): 1—8, 7a—8a, 7b—8b, 8c [= 13Safte].
3n Summa 202 Safte.
Der erfte Seil (öie S^emen*flufftellung) umfaßt alfo öie
Perioöen I—VII, öie Durchführung öie Perioöen VIII
bis XI, öer Sc^lu^teil (IDieöerfel^r öer Sternen, beginnenö
mit I in D-dur) öie Perioöen XII—XX. IDeiterer Itad)*
meife befonöerer Der^ältniffe beöarf es nad} bem oben
©efagten ni^t. Ilteine Deutung öes 3meiten S^emas (V)
nimmt für öasfelbe unö ebenfo für öie flnfange (VI) fort*
gefegt meiblid^e ©nöungen b3m.flnfc^lufemotioean:
V. VI.
^^i^
D« T(2)D9 D T ..(2) D
$ür öen flnfang öer Durchführung (Perioöe VIII) fönnte
in grage fommen, ob nic^t öie flrbeit mit öem Sc^lufemotio
öes erften Seils:
lÖrt
-^E^^3^
Sonate 12, F-dur, op. 10 n. 305
möglic^ft in öemfelben metrifd^en Sinne öurA3ufü^ren märe,
mie i^n öas beginnenöe:
i (6)
^ ^ ^ tr-
^
(8)
iiat, b. l}. alfo, anfangenö mit öem fct?meren Safte unö nii^t
mit 3meitaftigen, fonöern mit öreitaftigen ©lieöern (S^mer
— £ei^t — S^mer). Die flnöersöeutung müröe ^aupt*
\&d}lid:} bie VIII. Perioöe umgeftalten, nämlic^ öerart, öafe
öie Umöeutung 3U Beginn öerfelben als 8 == 2 3U merten
märe unb bann bex flbftieg 3ur ffiftaoe öurt^meg nicf?t als
oon leidet 3U fd^mer, fonöern oon \diwex 3U leicht gefc^e^enö
gelten mü^te:
VIII: öa"a+ I «a . . [ a + " . . | .. . . | <»a"a+ | »a . . | a+'
(8=2) (4) (6) (8)
IX.
e+Ya+ . . I <^a'
(8a=l)
Das märe alleröings lebensooller, fräftiger als öas gleid^*
förmige Der^arren öer Hlotioe in öerfelben Harmonie:
öa a+ \^a . .Va+ .. | .TT'l'oa a+ | »a .! (a+ e+ | a+ ..'
(2) (4) (6) (8)
unö öie neue Deutung ergäbe auc^ noc^ öen Dorteil, öafe
öie Derfnüpfung öer Perioöen VIII unö IX eine innigere
müröe (mit 8 = 1). flnöererfeits ift nii^t 3U beftreiten, öafe
öie flnöersöeutung ftärfere flnforöerungen an bie fluf*
faffung ma^t, me^r ©nergte oerbrauc^t. Do^ fage idj
nici|t, öafe öas ein Segler fei. Xlatürlid^ müfete öann aber
öiefelbe Deutung auc^ auf Perioöe X—XI angemenöet mer*
ben, nämli^ in öiefer Sorm:
X : "b^'.. I .. . .~\1+ '..| .. > . I^f '.. I .. .. I f'' - ~
(2) ^ ^4) (6) (8) (8a=2)
Xlr'of . . I . . . .Tc+' . . I 1 «c . . I . . . . 1 des+ , . |
(2) (4) (6) (8=4)
I .. <»c I 9^ .. I ^ b ^ .. I a r .. I - I + .. I - I d +
(6) (6a) (7) (8=.4)
^iernannt Beet^ooens Klaoietfonotcn. 20
306 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfe^enen Sonaten.
2d} gebe ^ier nun öie Sfi33e öer flnalyfe öes Sa^es mit öer
einfa^eren unö mo^l f^lec^teren Deutung: ^
Allegro.
I.
(Dotfiang — — — — — — — — —)
¥^f^1 Jl^^a
(4)T (6)D' (8=1)
II.
m jg f p I f, r fr[> t ^ ^ F f ^ ^ g ^
T D (2) T D T (D') (4) S .. (6)
T Sp Df + (8)T
III.
(Dotöong
(4)T .. (6)..r,
(6)..r, ..^dJ)«- (8)
-)
n ^ p Sj I ^
(8a)..) [Dpi
Sonate 12, F-dur, op. 10 n. 307
IV.
i O H I fJg-^.^rf^4gg
^£^^in_^r3E^3^;^EiEf^SE^
(8 T ,. (6a).. (D') (8 a)
=4)
fer^fe^^E^y ^
D (D^) D {D7)(8b)D (D7) D {D')(8c)
D9 T(2)D» T Sp D (4)T
VI.
WiTTf azt^i^4^h=^^F^^^
(2) D T XJ)D T (4)D T {J)
20*
308 B. Die 32 mit op.-3ö^len oerfe^enen Sonoten.
tk-^^-r^^-t^^^
E^^^S^T^^te '-fp--
^3^
T (6) Sp (6a)
r=rnf^^^^^:
Df + (8) T
VII. ((Epiloge.)
S % Dl + (4)
iH=^=^^^ » ^
(6X S
IIa
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fe -J^^ P .-^^ Ia
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^ ^ ^=^^=i^
((Senetalauftalt)
(D (D) ..) (8b=l)
VIII
^ ^ = ^ -
Tp=<>T (2)0T
Sonate 12, F-dur, op. 10 ". 309
S*
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8va bassa
T^ ' m ^
(4) . «T D (6)«T
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SS3 3 ^
X
D (D) (8)
IX.
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(2)D+ . . (4)0T
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D (8=6) T
^^i^^p^^ D (8a) T D (8b=l)
X.
Am. . ufto.
m ÖE
TW^'^
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(2). (4)..
310 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfe^enen Sonaten.
^ ^ ^ I ^ ^ T C 1ffr l A ^ ^
n .. (6).. D» (8).
XI.
% s y i T > ^:M
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(6a)
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(ttattttlole)
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3Sg-,..M6b)
Df
• • ^
(7) +
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XII.= I. (Dorgang,)
(4)T (6)D'
Xlll.-Il.
.. (6) T Sp D| + (8) T
Sonate 12, F-dur, op. 10 ". 311
XIV.-I.
XV. = 11.
tri^'ff I iTTry-fir^T^
(8=I)T D (2) T D T (D^ (4) S
T (2).- .. NB.(4)D
kllLOija^
(8)T
XVII.
12*
^••^. j r I ''TrtL^=\=^-^fM^
»T (2).. =^ (4) D .. (6) . .
312 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfebenen Sonaten.
m^^,££=i^Ui^ 4t Ifc
.. (8=6a)Ti? = ® i i ( 8 a ) (D) . . (D)(8b)
= (^')S . . " D
£ S
B=.M=,^^=,^=^=^^^=^^=M=F=^"
D (D) D (D)(8c) D (D) D (D)
(8d)
m D ..
udt^'t^='m
2HS=te=P=p=F
(8e)..
XVIII. = V. (2. a:^ema.)
^^^E^i^B^^^^
D» T(2)D» T Sp D (4)T •T(6)D°* »T
(6)
5^^^^^dV-t=g-4-i-|-j>-^M^
^
Qö> O'P gvilD' (8) :?t
XIX.
#3^^^^^#Ti^rT»i
(2) ß T ..(3)0 T ..(4)§ D T ..(5)
D .. T ..(6)S
Sonate 12, F-dur, op. 10 n. 313
#-f:^
l Ö : ^ : ^
DS + (8a) T
XX. ((Epiloge.)
B=f^==^^ ^
3^Eg3f ^
DJ + (4)T
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i ^ N i . J l f e E J ?^iiS^S
(6) S % DJ +(8)
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^ (6) D|
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OT ( D ) ( 6 ) T p - T S« Df + (8) T
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SH'i . . (2) DJ •'*> ..(4)(D]3
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J J^ J J J J _ ^
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.. «T D (2) «T «S D(4)0T
^MjmijT^^^^^^x^^^
»S (4a) OT S y i y i l ( 6 ) . . Df +(8)0T
IX
|fe^ j i_i_ijj^^a5g
Six-^ ( 6 a ) . . Df + (8) «T
316 B. Die 32 tnit op.-3a]^Ien oer{e^enen Sonaten.
IV.
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^
m ^^i^- ^
.. D T (2)D T
^ ^
D
^ ^
(4)»T
^ ^ ^
(6)
^ ^ W- jrqt-[-4-j3m
D »T D (8) »T
V. (dtio.) QM)
^.^HH-^-;^N^g:i±^"^^
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^ ^ ^
S« Df + (8) T .. = D
VI.
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T ..
J J I ^ ^ ^ : : : ^D'^ ^ ^. . ^(4)
. . (2) S«
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(S^ D') (8) D
Sonate 12, F-dur, op. 10 n. 317
VIL
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j . , j 1 j:i , J J , J J ,J
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DU r D? (8)
4 4 3
(Rüdgang)
#feT±tt- ^-J-JJ-^rJ^g^J^
Tp=<'S (6a)Dr ,.(8^1)
318 B. Die 32 mit op.-3al!lcn oeife^enen Sonaten.
VIII.= I. ( J l , )
OT (2)
(2) O T . . OS D (4) o
OTx D
vr^T^^il^^^^^^^^^
«T (D) (6) OTp SO D| + (8) T ^ o j p
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IX.-I.
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^ D «T (D)(6)0Tp S« DJ + (8)T=0Tp
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X.=:II.
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OT .. ->(2)0S (D7 )[Tp]0D(4) (D?
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(6) . . ) og ^7 (8) o
XI.= I.
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Df .+. (8)
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O'P OS (6 a ) . D f + (8a)0T
X I I . = IV.
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^=^^=^J^n
D' (4)»T (6)
i ^m^ D OT
% ^
D . . (8) OT
^ß
1 3 3
ebenfo Saft 9—14:
1 1 3 3
P=fe:^^=p^
Das finö öo^ gat nid^t mife3ut)etfte^enöe Singet3etge, ba%
bas k^ema felbft in eben öetfelben IDeife mit IDe^fel
Hietnann, Beet^ooens Klapieilonaten. 21
322 B. Die 33 mit op*-3(|^len oerfeigenen Sonaten.
7^^
tj^
(6)..
m T^=^=^m
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(8) T=S
II.
ß ^I) y^tt,
ß ß
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T (2).. D' (4)
l^J^Ml Ä.S
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iCLJ g '(D»)Pk r^'~'~llJl I
(4a) Sp
Sonate 12, F-dur, op. 10 ". 325
D T (6) D T Sp D (8)
S^-^^^^^^^^^S
T - *'(6).t*'^ (6a) D .. (8a)
(Dorgang)
5
^ ^ l E E E ^ E ^ ^
JK
(6)D (8-1)
326 B. Die 32 mit 0p.-3ttV«n oetie^ienen Sonoten.
r v . = i. ;• " •-.:,
fciör ^ » ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^
^ ^ ^ ^
..i^-XD )(4)0T . = 0S
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VI.
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8va
(BalT D7(8b)T D(8c)
VIII.
^ P,^ ß ß^ 'fj' ^ ^^^ ^ - •"••
7-—1*
% O (4)T=5> D (6)T=S
328 B. Die 32 mit op.-3a^Ien oerfeljenen Sonaten.
5 CL*" L O J
T (2).. D (4)T
m^^^^r^^=^^=^'=^^^=^^^^
Sp=»T'(2) .. D' (4) "T D
^ ^ 0 I cccJ'rr^lN^^'feg
OT (6) .. D^ <nr U D^^""^(8-l)
XI.
T (2).. (2a) D7
D7 T .. (4=5)
1"^
^iu:^4^rR^^-H^
OT (6).. D' (8=4) OT
Sonate 12, F-dur, op. 10 ". 329
^^fe^^^^
..=0S ( 6 ) ^ D (8) OT
XM.
ß-p-
^
fnrnz—jsiiß:
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I p. . M-
PF^gg
B3H ^- :?cp:
ttrW^
T (6a) D' (8=5) T (6)
S D (8b) T .. S D (8c)
^ ^ ^ i-i-U-i-i||
S D (8d) T
330 B. Die 32 mit op.-3a^len uerfebenen Sonaten.
W^^Frf
Dod} waxne id} mieöerum Ödbor, fid^ öuri^ öas beginnenöe
fluftaftoiertel öa3u oerleiten j u laffen, für längere Streden
gleic^ begrenzte Saftmotioe 3u ^ören. i ©lei^ 3u fln|attg
gibt oietmei^r Beet^ooens flritfulation$be3ei4ftung einen
bebeutfamen tOinf, öafe er nic^t fö o^ftanöen miffeh mill.
Sonate 13, D-dur, op. 10 i". 331
fonöern oielmel^r mit med^felnöer Begren3ung öer Itlotioe
a l s J I J unö J J J I J J J :
Presto. NB.
m.
m^ '^^=r^^ ::t
m ^-
^ ^
(4 = 6)
3unäd^ft als flbf^lufe öes Doröerfa^es (4. Saft) eintritt, bann
abex 3um Doröerglieö öes Hai^fa^es ( = 6) umgeöeutet
mirö, mas megen öer $ortfe^ung öes <5anges in gleid^er
Rid^tung fe^r mo^l oerftänölid^ ift, oöer aber — mas öo^
mo^l nod} beffer ift — man 3ä^lt o^ne Umöeutung meiter,
fo öafe öas ^o^e fis^ (mit ^) auf öen fed^ften Saft erreid^t
mirö unö öie flnfangstafte öes H-Moli-Übergangstl^emas
mit Umöeutung,oon 7—8 3U 1—-2 eintreten.
Diefes H-MolI-(5ebilöe tritt öur^ felbftänöige Itlotioe unb
fymmetrifdjen flufbau flar l^eroor, fo ba^ man 3unäd^ft
332 B. Die 32 mit op.-3aWen oerfebenen Sonaten.
*
^i-kf^^fH.
Sonate 13. D-dur, op. 10 ni. 333
fo ift öie IDirfung faft öiefelbe mie beim langen Dorf^lag;
nid}t richtig märe notürli^ öie flusfü^rung:
^
:|= ^S E3E
3u marnen ift ba vox bex irrefü^renöen Unterfd^eiönng
„af3entuierter" unö „af3entuierenöer" Dorf^läge, mie fie
öie Stuttgarter Ausgabe (Cebert^gaifet) aufgebracht ^at. Rur
wenn öie öiffonante Rote bli^t, ein £i^t auffegt, ift fie eine
Der3ierung. 3c^ %abe im Klaoierunterri^t ftets geleiert,
öafe man fe^r fur3e Roten nici^t 3u fc^ma^ fpielen öarf,
ba fie fonft unter öen Sifd? fallen.
Der überaus fc^li^te unö natürlid^ erfunöene Sa^ bietet
übrigens 3U Rlifeoerftänöniffen faum ©elegen^eit. ^öd^ftens
fönnte öie oolltaftige £efemeife (Beginnen ftatt (Enben mit
öer ferneren 3^it) für öas Derftänönis öer Spiloge (Perioöe
VII—VIII) öie ©efa^r bringen, fortgefe^t öie beiöen glei^*
gebilöeten Safte 3ufammen3ubringen, ftatt fie 3U ttennen:
m^ s p ^ ^ ^ ^ ^ d ^ ^ ^
T(2)D T D=5^ D(4)T
m ^^^^=^=$-
T=l) D(4a)T
ni(^t:
ms ^^^^ß^m^^^-
E-dur D-dur
£)7 7 D' T
mfe£ ^^^^^P=^=^
C-dur
D^ T D' T
334 B. Die 32 mit op.-3ttWßU oerfebenen Sonaten.
*
^^m^^^^m
(2) (4) (5)
fonöern:
Der 5. Saft fd^liefet öagegen mirflid^ als Snöung an öen
4. an (flttfd)lufemotio). $alfd^ (rneil monomgnifd^) märe
es, aud^ Öen 3. als angef^loffen an öen 2. 3U oerfte^en:
Sonate 13, D-dur, op. 10 ni. 335
f»=f-^=^^
(9)
fluc^ ^ier fommen mir alfo mieöer 3U öem tDed^fel oon
Rlottoen oon 3mei falben mit fold^en oon fed^s f^alben:
JiJ JIJ IJ J J
1 1
mit Balancement jmif^en fluftaft unb Snöung (l|l, 3|3).
3n Perioöe V bringt öie lange ©ipfelnote d^ (3mei (5an3e)
eine fleine Srfd^merung öer fluffaffung, ba i^re 3meite
^älfte aus 5 3U 5 umgeöeutet meröen mufe:
^ E ^ ^ ^
(2)S(3) (4)Sp(5D'^
= 5)
JSL . . .^
T (D')(8) Tp
Raget (a. a. ©. S. 105) fc^eint öie eigenartige Beöeutung
öiefer ©ipfelunggefüp 3u ^aben; er fie^t aber in i^r ein
geö^^ntes IDieöeraüftreten öes Kopfmotios (d eis ha), mas
man immerhin nebenbei aud\ 3ugeben fann, o^ne öa| man
aber öaoon eine ^ilfe für öas r^yt^mifc^e Derftänönis öer
Stelle ]^at. Überi^aupt mö(^te i^ aber oor fleinlid|er flu-
flammerung an ein RTotio oon ein paar Roten als ©runö-
iöee eines gan3en Sa^es yx>axnen] im Sd^lujgronöo öiefer
Sonate fommen mir \a freiließ um ein fold^es Programm
nid^t mo^l ^erum, aber ba ftellen auc^ öie brei Roten mie
3U flnfang öer C-moll-Sinfonie als Überfd^rift ba. I}ier ba-
gegen fc^eint es mirniet mistiger, auf 3mei Umgeftaltungen
öes Kopft^emas ^in3umeifen, meiere im Derlaufe öes Sa^es
336 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfebenen Sonoten.
fe^p^^^^
T D .. (4)T D (4) D
II. (Perioöe IX.)
as^^^i^^^^^^^5
(D') (6)S D (8)T
III. (Pertobe X.)
mk ^
(4=3) D (4a) #
meines ftarf an bas
I-Äfe
Sonate 13, D-dur, op. 10 ni. 337
im Sc^lufefa^e oon op. 7 (f. oben S. 264) erinnert. Beet^ooen
^at eine gemiffe üeb^aberei für folc^e Unifonoübertritte
3U fremöen Sonarten, öie auf öer Umöeutung öer 1 3ur 3
berufen (D^^D). Stmas Dermanbtes 3eigt öie betannte
Unifonoftelle in öer Durd^fü^rung öes erften Sa^es oon
op. 53, mel^e öen ermarteten Dominantgrunöton öurc^
feine (fleine oöer grofee) ©berfefunöe erfe^t:
I. (moöell.)
i «T
^
^ ^
E
^
(ftatt g)
^ ^ ^
(D) [=8-]
III.
-~ (ftatt as)
H
T (D) [Sp]
®ne öritte Umgeftoltung öes Kopft^cmas fpielt in öer
Duti^fü^rung (PetioöcXIff.) eine bcöeutenöe Rolle. Die»
felbe ^ot gan3 unö gor ouffteigenöe Senöenj unö finöet i^re
6ipfelung in frei gebilöeten Ha^fä^en:
^ P^l j ^rr^
r=m^^'=^-^ (2),. (4)
W l' ^W
Ji.n=^^ -'^ n t-rr^
(O' (6)
H i e m a n n, Beet^ooens Klooietfonaten. 22
338 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfebenen Sonaten.
^^^^siftM^
) (8) Tp = oT
Hif^rn-ll: i ^ ^ i = &
T D D T
ö. i}. man empfinöet T—D als flufftellung unö D—T als
flntmort. flber nac^ 4g, mo oier gleiche Rtotioe einanöer
folgen:
aFFff^A71=^RH^rH^J^ Sä
oerliert man lei^t öen Saben unb i}bxt nur no^ öie ^ar=^
moniefortf^reitungen (4 Safte g+, 4 Safte % 4 Safte b^),
unö 3mar mifet man gan3 richtig öem Safte, öer öie neue
Harmonie bringt, größeres ©emici|t bei, oerfte^t i^n aber
nic^t als Snbe, fonöern als flnfang eines oiertaftigen Rtelo=
öieglieöes. Das mären öann alfo mieöer öie befannten
Rofalien! flllein forreft ift natürlich öie {eöesmalige Sr*
rei^ung einer neuen Harmonie als &nbpunlt 3u oerfte^en:
m^^^^^m ^fc
T(4)S
g J E m -(8=4)^ i»S^
Die öurc^ öie breit öargelegten Harmonien gemaltig aus*
geredte, ^ier beginnenöe Kaöen3 (20 Safte) ift geeignet,
öie Beet^ooenfc^e Cangatmigfeit 3U illuftrieren. Derfür3en
mir öie IDerte belaufs leid^terer Überfic^tlid^feit auf öen
oierten Seil, fo finö öie ^armoniefolgen:
Sonate 13, D-dur, op. 10»». 341
Presto.
I.-II. (Kopft^/ema.)
F T "^ * . • X
(2)T D S (4) D T
m ^^T^TffT
^ ^
D .. (6)T S T Sp(6a)D T
^ f
Sp
rf j T ^
D (8) T
^^m.
T D (6b)
342 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfebenen Sonaten.
•fr-jzzißzz
^ ^ ^ ^
^ j^^t^ri^rri^^-J-^^"^^
Tp(D)(2).... (D) .. (4)(D)
^^^^^^^Sm
(2)(D ) .. (D ) (4).. (SVII) ^5)
(6)(D ) D (D ..)(8)
Sonate 15, D-dur, op. 10 ni. 343
^^^^^^^-^^^H^
(S) (9) ..) (2) T
D "^(ea) D
t: f:k: t
k^^J I J I .>:^^^S^
Df .. + (8b) T
^J^^,i^^^i$E{^^=gi^^
T (2)D T D T (4)D S
(6)D • T • S D (8)T
344 B. Die 32 mit op.-3öW«u oerfebenen Sonaten.
VII. _ ^
JF^f fr | t f-V-tr|*Ff-l£f:
n (2) D O'P •T (4)
^ (<5cncraIpoufc.)
^r^^^±zi|dfe
g^FF^^E^
gvii (6) D
j i j ^
m ¥T^ TTf==7ffrTr^
T
^ i^ i ^ 1 -TTT:.^
8va.
D T(6a)D T SD D (8) T
VI IL—IX. (Spiloge.)
Li iJ. 4A i
m
T(2)D' T D' (D')(4)S (D») S (D')
(4a)
m^\f\. i*\^'^^^ i^
riTf f V' T f r¥—r
•Tp (D')'>Tp (D»)<»Tp (D)»Tp (D)
(8=4a)
Sonote 13, D-dur, op. 10 "'. 345
ii4 i::^
^^^^^^^m
•S (D) «S (D) »S (D) «S (D')
(8=4)
^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ 1
w ^ . \'-d-
^P^
^ ? E E :|t:F
^Pfet^
OT (6)Sp D (8=6a)
^^^^^^^O
T S DJ + (8) T
IX.
r-rk-^
n ^E
(D') (2) S
S D (4) »1
(4) n
^h .J I ' J I^^7Tf7TTT-!^g
346 B. Die 32 mit op.-3a^Ien oerfebenen Sonaten.
r ^ r - t - ^ i ^ i ^ ^^B
g^^S ^
S D(6b)T(D) Sp D (8b)T(Dr)S D(6c)T(D)
m Sp^D(8c)T
^ j I|j j ^
D
^
(6e)T
: | ^ -r ^
m if-hs:
D (8d)T D (8f)
(Hüdgang)
^^^a^^^^^^üjzi^gp
T'^^^D' (8g) .,
X.—XIII. (Durd?fü^rung.)
X.
pul4 t f fy=ff^^!j^^^
ffp ' ' tfp
^=T S T (6)D T S D (8 T ..
= 4)
^^pi^^^^
S T (6a) D .. Sp D (8a) T
XI.
^
rtt^^ ^ ^ ^ ^
(2).. .. D (4)
(D7 (6)
• ^ ^ ^ ^ ^ ^
) (8) Tp=:OT
XII.
^ rl=1z=d,zr:^
ir=r
t=4; ^3^a
(2) .. D (4)
m-i^J-p=tf=^^^^^
(DV (6)
$-Mt m,
ox
348 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfebenen Sonaten.
i i=^^=i=h3Sfi
) (8) »Sp=T
XIII.
^ ^
T'mt ^^^^^^m
(2).. ..=1©. ( 4 = 2 a ) D
^=tr^=^i^^^^t=^H=^m
(4)»T
{6)Wi .. .. (8)
PÖ ^ ^ ^ ^ ^
"^w^ ^ {6 a) Df (D)
(8a)
I ^P ^ ^
^ ^ ^ ^ ^
(6 b) Df (D)
(8 b
y T ^ . |^rq:^=^.|4:j^^,^
Sonate 13, D-dur, op. 10 in. 349
XIV.= I.
m ^Ei=f
E(bis Saft 6 a):
i^
T^" = D7 (6 b)
tif: 211
feS^I^^^^
(8)D Df (8a) + . . r (8b)
^=i^=t-
.+. •. (8c).
XV.= III.
p=f-\'' l^^tsiirttniiJ^
n D(2)«T D n (4)D
AiLimiLmiffffr^
0TD(6)«T ..=«S Df + (8y«T
XVI. = IV.
..(2)D «T D ,. (4)öT
^m (5)«T=^
n»-^*^
(6)
^ ^
350 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfebenen Sonaten.
D .. (8) T S (9) T
XVII. = V.
^ ^ ^ -
^s^^^sääMs^d
(2) S Sp (4)D T
(4 a)
^ ^ ^ ^ ^ - ^ ^ ^ ^ ^ ^
D (6)D
ltth$-v?-Tt
te^^^F^^^ (8)T (6 a)
DJ .. + (8)T
^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^
^^^-H^
(2)D T D T (4)D
rt-4-\-t--
jg^^feftT^^^^g^^
(6)S • 5) DJ • + (8)T
Sonate 13, D-dur, op. 10 in. 351
XIX.=:VI.
k=k
^ir^:f-trz ^ E ^ -^?=^k f-ß"
:1
^^^N^^^ (JlaUtrioIe) (©cnerolpaufe)
D n OS (6)D T
4 i? ±
D T(6a)D T S ]g^ D (8) T
XX. (Spiloge.)
^r^TTj^^^^^^^^
T (2) D T D (D') (4) S (D')
^^^^^^^^m
S
_5^ ^ (D')»Tp (D') »Tp (D') »Tp
^
(D')
(4a)
^^T^mttirrffmtrTt^M >^*
np (D') OS (D») »S (D^) OS (D^)
(8=4a)
352 B. Die 32 mit op.-3a^Ien oerfebenen Sonaten
M##^
^^^i^^^
»s (D') =s- (D') ^s- (D') «e-
(8=4)
gr^f'rrr |Afe=F=f=nTf?i
^
D (8=4c)T Sp
D (8=6) T S D« .+ (8)T
XXI.
^feiM^£^qt:^rqj!.i-i4i^
D' (2)S D (4)T
^^^^^^^ff^=^
(D') (6) S D • (8=4a)T
afe^=M^^^pqq^^
(D7) (6 a) (S) (D) (8a=4b)T
^ ^ ^ j ^ ^ ^ ^ ^ ^
S D(6b)T(D) Sp D (8bT . . » ' S D T (D')
=4c)
Sonate 13, D-dur, op. 10 ni. 353
g^PaESp^^pf^
Sp D T («S D) (6) Tp S (S D)(8 d S
(8c==4d) =4e)
m t=^i
(D) (6e)S
ö ^ ^ ^
(D)
m
(8e=4f)
v>
-tTX^3 ^ ^ M ^
(D) (6)S
^^^^i^^^^
(D) (8f=4g)S
sägff^^=t=Mfei^^#^^rtfJ±a
(8g = 4h)0S 5=
afcpaifzfrf'^^^p^^^ES^
.. (8h=4i)(D'
il'i M^l
i
^ ^^^^^^^^^^
.. ^ (8i).. H«-] .. (8k = 1 ) . . l)|i(2)
Hiemann, Bcet^ooens Klaofetfonatcn. 23
354 B. Die 32 mit op.-3a^Ien oerfebenen Sonaten.
^k^^^^i^¥.iA^^
^^^^^^^^^3
PS ^
D'(4).. (D') Tp
m
m r^=mrrf=^
r
m ££^
i (8b)T
mTTTT
Dex 3meite Sa^ oon op. 1 0 m ift nac^ öem einftimmigen
Urteile aller, bie über öenfelben ge\d}xieben l}aben, einer
Sonate 13, D-dur, op. 10 m. 355
öer ergreifenöften langfamen Sä^e Beet^ooens. S^inöleir
(Biograpl^ie II, S. 222) berid?tet eine itufeerung Beet^ooens
felbft über öiefen Sa^, nac^ melc^er öerfelbe öen Seelen==
3uftanö eines ITlelanc^olifdien mit öen oerfc^ieöenen
Uuancen von Zid}t unb Sd}atten iili Bilöe öer IUelan^olie
mieöergibt. fl. W. a^ayer (Beet^ooen II2, S. 94) bemerft
öa3U: ,„flus meinem Zeben\ was ein Spaterer über fein
IDerf fe^te, fönnte man auf oiele IDerte Beet^ooens fe^en"^
unb fpielt öamit auf grieöri^ Smetanas Streichquartett in
E-Moll an, öas feinen ©e^öroerluft fc^ilöert. IDo^l am
fc^liefeenö an U^aijer oermutet au^ ID. Hagel (a. a. Q). l,
S. 112) in öen tiefen Sd}atten, meiere über Beet^ooens
(Bemüt in öer IDeröeftunöe öiefer Sonate lagerten, eint
golge öes erften (Erfennens öer fd?meren (Erfranfung feines
&el}Öxs, was bex 3eit nad} nidit unmögli^ ift, ba öie Spuren
öes (Be^örleiöens ja bis 1797 oöer gar 1796 3urüd^
führen (S^aycr, Banö II2, S. 165ff.), menn au^ erft
Beet^ooens befannter Brief an flmenöa oom 1. 3uni 1801
beftimmtere fln^altspunfte gibt. Die Hotmenöigfeit öiefer
Be3ugna^me ift aber feinesmegs oorliegenö. Die „ITtelanc^O'^
lie" fpielt fd^on in Beet^ooens erftem erhaltenen Briefe eine
Rolle, nämlic^ öem oom 15. ©ftober 1787 an ben Stabtxat
Dr. S^aöen in Augsburg, fur3 nac^ öem Soöe oon Beet^
l^ooens niutter. Damit fte^en mir aber oor einer anöeren
Be3ie^ung auf Beet^ooens Zeben, mel(^e3uerftID. oon £en3
oermutet l}at („Beethoven et ses trois styles", 1. Banö,
1852, S. 180: Lire ce Largo, c*est soulever une pierre
tumulaire"). S. 116 öes III. Banöes feiner „Kunftftuöie"
„Beet^ooen" (1860) er3ä^lt £en3, öafe er oor 30 3ci^ren (öas
märe etma 1825) in ein (Exemplar öer Sonate gefc^rieben
^^abe: „Das <5rab öer HTutter". Unö öiefe (E^arafteriftif
p l t £en3 fernerhin feft (öafelbft S. 117). IDenn man mei^,
mie Beet^ooen an feiner HTutter gegangen, mie tief i^r (Eoö
il^n erfc^üttert l:}at, fo mag man mo^l £en3 rec^t geben
unö „in öiefem großen, finfteren, oon ein3elnen glü^enöen
Sternen nur fo eben ins re^te Zid}t gefegten Hac^tftüd ein
Denfmal öer So^nesliebe fe^en". (Erlof^ öo^ mit öer HTutter
ttoöe in Beet^ooens Dater^aufe aller tröftli(^e ^offnungs*
23*
356 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfebenen Sonaten.
SS
ift mo^l öent ^auptgeöanfen öes £argo oon op. 10 m nic^t
ab3ufpre(^en. Unö öas HTotio in öer IX. mag uns oerraten,
morauf aufeer öer (Tonart öie HTeland?olie öesfelben beruht,
nämli^ auf öer geftbannung an bex Stelle, auf öem Sid^^
örel^en im engen Kreife. IDenn auc^ Beet^ooens Kotierung
mit i^ren gan3taftigen £egatobögen:
Sonate 13, D-dur, op. 10 i". 357
öiefen Sd^ein öes Hid^tlosfommens oon öer Stelle nod^ über
S>ebvd}x oerftärft, fo fann öoc^ aud? eine iEjerausfd^älung
öer mirflic^en HTotioe mit allen HTitteln öer p^rafierungs=^
le^re nic^t öen (Einörud eines muffeligen Sic^emporringens
oon öem d^ unö öes IDieöer3urüdfinfens auf öasfelbe be==
fettigen. Darauf aber beruht eben bie laftenöe Si^merc
(Largo) unö öie tiefe (Eraurigfeit (Mesto) öes (E^emas.
Stellen mir 3unä(^ft öie (5xen^en bex erften HTotioe feft,
fo ift flar, öafe öas allmä^lidje (Emporöringen 3U i\ g\ a}
unö b^ ufm. öiefelben beftimmt unö öafe nid}t fd?on in öen
erften Saften immer mieöer öas 3urüdfallen in öas d^^um
HTotio geprig ift, fonöern mirflid) öie (Eöne cis-d am (Enöe
öer Safte 1 unö 2 fluftafte finö. Die erften fleinen flufftiege
(3u f^ unö g^) finö öie (5ipfelnoten oon flnf(^lu&motioen,
weldie bex 3meiten 3ä^l3eit im Sa§ S^mergemic^t geben:
l^f^^^^ ^ ^ ^
(2) (2a)
InTirz ^
(4)
Da^ bex zweite Saft mieöer^olt mirö (2 a) als Stü^punft
für öen meiteren flnftieg, oerftärft öie IDirfung öer laftenöen
Sd}wexe unö Htü^feligfeit. 3mmer mieöer mirö 3unä^ft
oon d^ aus, b3m. oon cis^-d^ aus, ein Srescenöo aus öem
piano öen $ortfd?ritt nad} oben oeröeutlid^en. $ür Saft
3—4 ift mo^l ein ein^eitli^es Srescenöo motioiert, unö
3mar öarum, meil öas e^-fisi-g^ öer anfteigenöen G-Moll-
Sonleiter öann feft an bas cis^-d^ anfd^liefet (f^-e^ ift nur
oer3iertes e^) als eine ein^eitlid^e p^rafe:
i £
^^Tlr^^ *:
358 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfebenen Sonaten.
^^^^S
?3:
^^ffi
^ ^SE ^m P
tJtZ
r ^^-^
ir\ T
in bex red?ten f}anb bas e^ e^ als Snöung 3u ^ören, meil in
öer linfen f}anb bex Dori^alt a-gis eine meiblii^e Snöung
Beöingt. Beet^ooen liat ^wax beibe HTale unb aud} in bex
Parallelftelle (Perioöe VI) buxd} sforzato ausörüdli^ öen
flnfangsaf3ent marfiert. £eiöer ^at aber Hl. £uffys grunö-
folfc^e Dortragsregel: „Chaque note finale est forte*' öer
oerfehrten fluffaffung eine S(^einmotioierung gegeben.
Uad} ben obigen Bemerfungen über öie tiefe Sonlage
der HTeloöie mirö man aud] oerfte^en, marum Perioöe II
360 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfebenen Sonaten.
b+ e'*
ftatt:
P^m.
b+ * a^^
A.
^5-M^^^J=fc--|^
ox SVII D f (4) OT
unö
(8=7) D*^oTSVllD+ «T
(8a)
A. tritt auf öen öritten Saft ein, B. öagegen auf öen
ad^ten Saft mit meibli^er Snöung D T unö überl^aupt
anöerer Stellung öer Harmonie im Saft — natürlich fträubt
fid^ öas ungeübte (Dl}X, bei B bie Snöung gis a an3une^men,
meil öie 3nnenpaufe öiefluffaffungerf^meri 3n perioöe VI I
begegnen mir mieöer einmal öer bei Beet^ooen feltenen
inforreften S(^reibmeife öes oerminöerten Septimenafforös,
nämli^ als St< ftatt als W^ (a c es fis ftatt a c es ges). Die
^armoniefü^rung öes Sa^es ift freiließ fe^r fompli3iert unö
meit aus^olenö:
VII: n I (D) I =&v.| (D^^) [^] ; ^ i (^«-)[0Dp] : Tp | (D^^)
(2) (2a) ^ottttiole '. (4)
z ^
D9
i •i»s^-
'-ai
O'P
glX''riX*Dix<D®'^OT
ö. l}. bie d}xomati\d}e Solge reöu3iert auf öie ^auptfunftionen
ojosoD m^5 D+^ 5(j ^[j- über3eugenöer IDirfung an \ebex
Stelle bie reine $unftion ftatt i^rer Derfleiöung eingeftellt
meröen fann, ein Bemeis, öafe öas ®^r öie Sonart fonftant
meiter oerfolgt. •
Qier ift öie Sfi33e öer flnalyfe öes Sa^es:
Largo e mesto.
I. (Kopft^ema.)
D (D')
^LLL^M^^J^
Dr .t (8)<>T
T 5>' D; (8)T
III. (2. a^emo.)
S«'=l)»:Df+»T ^
|E^^r^^^=pfM=J-^jLl^£ä
jl^9> DrSViiDf + (4) »T
(J9rö>) [OS] ®'" (8) 0^^oT SVIID (8a) <>T (D') (6)
^ ^ ^ ^ ^ ^
^T -Dp
Sonate 13, D-dur, op. 10 ni. 365
IV. (ütio.)
(Dotftang.)
(8va bassa)
T (2) D
#-i
^m^^^
^SRt3::jJ
(8)D+
%
^ ^ ^
m^=^4m^^f^^^:
(8a).t OS D+
?=¥=Ö3=
^ ^ 1 ^
(8b) D + «S (8c)
366 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfebenen Sonaten.
^^^^^t:^fe^^d^l^
D+ •S (8d) D+ (8e)
(8f=l)
V.-I. u. II.
D« ' + (8a)T-öSp
VI.= IV. (2. S^ema.)
a ^
«T @l^ D »T ® ! J (2) D 0«=^
Sonate 13, D-dur, op. 10 m. 367
VII. NB.
^ ^ ' = ^ ^ = ^ ' = ^
'^
*T (2)(D) (2 a) .»V
(Sattttiole)
^m ^
«SVII jg7
#
(6) D f
s= sTJ
.'. A(6a)D5
ß» ß'
.*. .«.(8)JT
m
^
a^ :-E^aP1
^ ^ ^ ^
»S . . (2) OT . . 'S (4) . . =S- \
D .. (6) T D+ (8) T »S n D
D^
(8a)
368 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfebenen Sonaten.
^^^^t^^t^-g
o j 030x0+(8b) OT .. (8c).. ^(8d)T.
4=
¥ =t=:p R^f ^ Uz&Ji^t:
T D (2)T. D T 8(4)
Riemann, Beet^oocns Klooletfonaten. 24
370 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfebenen Sonaten.
NB.
m 3^
Dl +
3 ^^
-^
Ztz:
Sp
-ß—•-
^^^TfT7
(D) (6) . . D
T D (8) T
fej,^ J JT I F r r ^ S g a a J
T D (2) T T (4)
^^^^^^^^^m
DI+
tl_:Lr f
-}^ Sp (D) (6)S. (D)
k£Mm^Mt£s^=^ifif4=M
%l> (6a) D T S ]j^ DJ +(8a)
Sonate 13, D-dur, op. 10 m. 371
m^} J r,' L M ^ T T ^ T ^ ^ ^
D* 3 ( 8 b ) f ;. D4 8 (8c)
m fri I j - ^ ^ ^
T D (8d)Tr=D
IV.—V. (Srio.)
^m^E^^^=T^rrr^^r^
^' -4 4
(2)D
^l-Hf^-\^=l^=^^^F=i=^^^^
(4) T
(D ) ^(6)Tp
^ ^ ^ ^ ^ ^
7 (8a=l)
DJ»-
T .. (2)D "^ "^ ..
24*
372 B. Die 32 mit op.-3a^len cerfe^cnen Sonaten.
* £ JI ixrrpL^ I j t l ^ ' i
g±i-»
(4)T (D') (6)
^i r a i " ^ - ^ . I j ' j ^ ^ | .
Sp D (8)
^^m
4 E ^ ^
4 ^^S^-
^^n:p=r^=^^.
(autltelluna) (flntmoit)
(2)
Dem entfprid?t aud} öurc^aus Beetljooens S^arafterifierung
öer örei Singangsnoten als einer „Srage", aud} Zen^^
S^inölers flnmeifung, öiefelben leidet, nid^t fteif ^in-
3ulegen. IDir öürfen öaraus meiter folgern, ba^ in Peri^
oöeXIIff. öie antmortenöen (abmärts geri^teten) HTotioe
breiter genommen meröen muffen. Don öem Stuöium
öiefer fpäteren Stellen aus ergibt fi^ gan3 unge3mungen
öas Derftänönis öer HTotio paufen 3u flnfang:
m=nnnnYi^^^^
374 B. Die 3i^ mit op.-3a^len oerfebenen Sonaten.
ja, öd^ aüc^ öas 3nteroall oon öer 3meiten Hote 3ur öritten
ein größeres meröen fann (bis 3U einer ©ftaoe). Hun oer*
gleid^e man aber öamit im erften Sa^e öie Stellen:
L 1—2. IX. 1—2.
fet^^,i3)jir 1 ^ ^
IX. 5b. VI. 1—2.
Pia
^ ^ i * & &
^^m f
unö im £argo:
I. 1. III. 3. IV. 6 a
m^i-L-L^d^^m
Wie \dion bemerft, beöarf es 3mar öiefer fleinen äußeren
Be3ie^ungen gar nic^t, um öie Sonate als (5an3es f^ä^en
3U lernen, flber öa Beet^ooen felbft tDert auf öiefelben
gelegt 3U l}aben \d}eint unb bex S^lufefa^ gan3 3meifellos
in öer motioifc^en Konfequen3 fe^r meit ge^t, fo fann id?
md}t wol}i uml^in, öarauf naiver ein3uge^en.
flufeer öen offen 3utage liegenöen ^erausarbeitungen öes
Deotfen^HTotios in feiner leidet erfennbaren ©eftalt oon
3 flc^teln mit nai^folgenöer Paufe fpielt öasfelbe närnlid?
no(% in einer §an3en Rei^e toeiterer $Me eine öominierenöe
Sonate 13, D-dur, op. lOi". 375
Rolle in öen Begleitfiguren uiiö im paffagenmerf. So in
perioöe VI in öer linfen I^anö:
^^izjjifrP^f^^^^'^^-j^fi^S
audi umgelel^rt:
i iE
^ tiiz
^ ^^uftP.E
^ ^
in perioöe XIII fortgefe^t in bex begleitenöeh Unter*
ftimme in (Begenbemegung gegen öie Dutd^fü^rung öes
HTotios in öer ©berftimme:
S DJ + (8a) T ..(6b)S
DJ + (8b)T
^^f=hUUJ-\ JJ P u ^
legato
{8)T S (2) TJ S (4-6)
^m^^^m^^^^^
(2)D' (4)T
ZSfte^i^^gtf^f^S^
(6)D (8)
(6)..'*=D
378 B. Die 32 mit op.-3a^len oerfebenen Sonaten.
V.= I. (Honöo^)
hg#-jM-jii-.,.^^ar—fTEg^
ff 'Ul
(Dotftäng)
(i) D^ (8 b) *=T
*A 'ft:
fe
^ ^
^e
WfW^-
VI.
i f=5
7 . ziizÄ.'
t t t ^T=^fe
^=*
^ ^ ^ ^
* *
(2)D» Tp=*T
^^fe^jg^i^^^fs
(4)D' 7=T (6)
g^g^^^H=J4 Jzt:
D'
3 >* (8=2)
VII.
yfbf-
i f ^ E ^ e ^ ^^ I .^ij
(4)
Sonate 13, D-dur, op. 10 "i. 379
m •
^tr^tit:
•\<—jtß
u
m^m^ (8a).
VIII.
r=^T\^^^=k=^^'^=rt=^^^^^.
T S <2) T S (4)
^^i4^^^^i=^^^=s=^l>
T D TTp(4a) (Df+ ) [Tp^oj] 05
i^i^^D' (2)»T D »S
^^m D «T »S (4)»TD
E ^
^S^^^SW^^^^
T+ 1^)^" D (D) S D (D) SHI" D (D)[0SJ
IX. = 1. (Ronöo3.)
^^^^3^^3^
^H-r-rfE^iGjJlIg,7C|£iS
S(6)T . . 5,(8) D Dr 5,(8a)D
^oSp
XI.
- ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ n i-^^
,(2)Six< (4).. (4a)
feE^^^gl^
^ ^ ^ ^ S ^ ^ ^irf
ya 1^
Dp ..(6)Six> ^l>^^^ (8)
¥>
Sonate 13, D-dur, op. 10 m. 381
"^TTTfW
X I I . - 1 . (Honöo*.)
NB.!
. T D (6)T = S T D
^M^ I t ^ g = ^ B ^s
(8i.. ( 9)T=DT(4a)S
V — 1
P^g^^^fe^-LjJL,^^^^
(6a)T S DJ + (8a) T ..(6b)
^ ^ ^ ^ ? ^ E =fHe
Df + (8)
382 B- Die 32 mit op.-3a^Ien oerfel/enen Sonaten.
XIII.
NB.I
tatazti-J ^^tEijfe^^s^ W^
(D) S (D)(2) . . (D) Tp (D) ( 4 ) . : D
^
TD (6)T
=iiiP=F
D
^^m
T D (6a)T (D)
0-»Tß
i Iptfz^H^r^fj ^
Sp D (6b) T .,
If
(8)Df .. ( 10)
-t:.^
(8a)..
m
XIV.
In t-T-D I 'n tUh-^
^
=&
(D) S (2) (D) OS (4)
ik ft=^
(Dp)
jö
.fr (6)(S
iti m ii>«i
D)
i*
(8=4)SVH
f^
mi^tm^^ft^jTjm'^^
D (6)T (6a)Sp (8) T
Kegifter. 38a
XV.
^sifTTpl^^^ ^
(2)T (4)r
-fK^^-ft-
S (6) T D (8) T^i^-^
^^m (8c)*
^ ^ ^
Regifter.
flgoöH^ct H!3ent 207, €annabi(f?, d^rifttan 83. <5Ieonoren * Sonote
359. d^romatijdje Bolge oer* (1796?) 13, 27.
flUlagc (^enorlage) öer minöerter Septimen* (Elifion öes 5. lEoftes 1.
mcloöic 356. atloröe 187, 363. (Elterlein» (Ernft oon 175,
flnflänge oonBtü^tDerten Couplets f. Ronöoform. 369.
on Spätere 27, 64f., (Empl?otif(f?e Cänge im
98 ff., 127,162,167 ff., Deiters, Ijermann 146, fliiftoft 234, 359.
170if^ 162, 175. (Enftormonif 264.
flpoUöpcfen 146, Oelolorierung oon lUelo* Coolutionsperioöc 89.
flibeitsmetfe Beet^ooens öicn 90, 110.
(nidit müftfelig!) 162. Denfmäler öer Sonfunft Sota RTorgana, ^armo*
in Bayern 4, 28, 162. nifd?e 235, 264.
Balancement 3roifcfien Oeoifen^motio (Über* Singerfa^e, oon Bect^o*
fluftalt unö (Enöung fdjrift) 372. oen felbjt gegeben 124 f.
321, 331.
Breuning, Samilie Don Doppelfct}Iag, nacfitrög* Buge oöer nid}t? 319 ff.
26, 27, 48. lid} liin3ugefügter 174.
Brotone, (Bräfin (geb. oon Oreitaftorönung Sc^roer ^ebefinte SäilüWe 197.
Dictingftoff) 301. ~Ceid}t—Sd}rDer200ff. (5egen!teinter3tonart 18,
Brotone, <5raf 301 f., Ooirdifprung 5, 17, 66.. (Sefpaltenc Söfee 301.
384 Hegiftcr.
^aIbf(f?IuB, entfcfteiöen* Hagel, rO. 230, 256, 262, doftltridje, nidjt forreft
öet 91, 233. 355 geftellte 195 ff.
i^ormonictDirfungen, fei* Reefei 3 . ®. 58 ff. (Eaft*JEriolen 5.
tene 314 (Dp), 358 Rottebo^m, (Suftao 65, ?Ecmpobc3cidjnungen unö
230 262. immonentes > ttempo
(=&-v). * 314.
^oyön, 3ofcpö 59, 82 f. Poufenfyntopictung 89, (Ecr3flänge (öireft oer*
Jnnenpaufen, öas Der* 91. ujonöt?) 303.
ftonönis crfdjioetenö Perioöenbou III, 36. (Eer3fd?ritte öer ^ormo*
103ff.,145,194ff.,198, Pfydjologiic^er Prosefe nie 303.
231 ff., 249, 257. 176. ?Ibayer, fl. lOb. 1, 13,
27, 355.
3ugenöfonaten, fct^s Quintenporollelcn 170. JEonortnjobl für öos 2.
1—62. Zl^ema 123, 170, 248.
Rateten, IRonn^eimer 85.
Kegleoics, Komtefe (Bür* Reöenöe Paufen bei Beet*
ftin (Döefcoldji) 230. booen 195. Überroerte ols 3ä^l3citen
Klooicr als Rlcloöie* Reinede, Karl 13, 85, genommen, um öen
inftrument oon Dis* 141, 206. flufbau überficfttlicft 3U
fontloge 59. Reprife öer Sonatenform mod?en 341.
Klooicrfonoten mit Dio* 132. Uniformierung öer IHoti*
linc ufro. ad libitum 82. Rbytbmü, latente, figu* oe, feblerbafte321,330.
KIeintcr3tonart 18. rierter Rleloöien 261. unisono 29 f., 60, 314,
Koc^, ^einrid? dftriftop^ Riepel, 3ofef 301. 336 f.
301. Ries, Beröinonö 22 ff., 83,
Komplementäre Rftyt^* Ritterballett(1790/91)12. Variationen 73 ff.
men 168 ff. Ronöoform 10, 23, 76, Derfd?ränfungen 198.
Kur3e (Enönote roeiblicfier 199, 214, 248 f. Oolltaftige (onbctonte)
Scf)lüffe 250. Cefeojeife 195.
Sd?en!, 3ob. 83. Dorf?änge 231 ff., 301 ff.,
£agentoirfungen356,359. Sc^inöler, flnton 355. 360.
Cen3, ro. oon 1, 27, 135, Sd}lud}3enöc IReloöi! (mit Dortoärts loeifenöe unö
146, 175, 319, 368. 3nncnpaufen) 198. rüdioärts be3ogene
Cieöform 1, 22 f. Sd}obert, 3obann 59. leid?tc Softe (5 . 5)
Cuffy, niottliis 359. Seuf3er, niannbeimer29, 323. "^ ^
147.
nionn^eimcr Stil 4, 28, Slaoifd?e IRuli! 142.
53, 66, 83 f. lOoIöftein, (5rof Beröi*
Sonatenform 1, 5, 7, 10, nonö 84.
Vflaxx, flö. Bern^. 319. 14, 23, 29, 32f., 108, XDoJieleroffi, 3 . oon 146,
menuett als Sc^ön^eits* 199, 214, 248 f., 320.
pfläfter(f?en beonfton* 303.
Suböominantfponnung, IOed?lelfinger 141.
öet 368. feftgeboltene 201.
IKirolyöifc^cr 3toifcf?en* löeiblid?e (Enöungen 369.
fa^4. Synfopifdje lOirfung oon IDieöeraufftüfeen auf öen
Dtoöulotionen, merfioür* fjarmonie*(Einfäöen ouf 2., 6. ufu). Soft (2 a)
öige 183. öie Icid?te 3eit 88. 42, 323. |->-
inotiDbe3ie^ungcn, oer* Stoccato*Stuöien Beet^o* lOoi^ltemperiertes Klo*
füllte, 374 f. oens 136. oier, flnflänge an öos*
inotiobegren3ungen, fal* Stami^, 3obann 123,135, felbe 263 f.
fdie 148. 257. 3äbl3eiten 206.
Hlotiopoufen 373. Stamiö, Korl 83. 3rDeifä^ige Sonaten 302.
Blü^fames (Empotringen Stuttgorter Ausgabe (£c* 3tt)eites Sbemo 6, 20.
öer meloöie 356 ff. bet'Sam) 37. 3D3ifd?entbcma 335.